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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung eines Assay-Protokolls
mit dem enzymatische Aktivität
gemessen wird. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur präzisen
und einfachen Quantifizierung der enzymatischen Aktivität von Proteinkinasen
und weiter einen Assay, der spezifisch für individuelle Proteinkinasen
in Gegenwart von weiteren Proteinkinasen ist.
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Zitierte Literaturstellen
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Eine
Bibliographie der in dieser Anmeldung zitierten Literaturstellen
findet sich in dem den Ansprüchen vorhergehenden
Abschnitt.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Enzyme
sind große
Proteine, die Reaktionen in lebenden Zellen katalysieren. Enzyme
bauen andere Moleküle
auf oder ab. Beispielsweise katalysieren Enzyme die Synthese von
Fett aus Fettsäuren,
bilden komplexe Zucker aus Glucose und Fructose und helfen bei der
Bildung von anderen Proteinen aus Aminosäuren. Enzyme kehren auch den
Aufbauprozess um, indem sie komplexe Strukturen aufbrechen.
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Bei
ihren Reaktionen sind Enzyme üblicherweise
spezifisch für
bestimmte Substrate. Beispielsweise kann ein individuelles Enzym
eine Reaktion katalysieren, an der lediglich ein einziges Substrat
beteiligt ist, oder es kann mit einer Gruppe von verwandten Substraten
reagieren.
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Bei
gesunden Personen befinden sich die meisten Enzyme innerhalb der
Zellen. Einige Krankheiten bewirken jedoch die Freisetzung der Enzyme
aus den sterbenden Zellen in das Blut. Der erhöhte Enzymgehalt kann dann gemessen
werden. Ein abnormaler Enzymgehalt im Blut charakterisiert bestimmte
medizinische Zustände.
Beispielsweise ist ein Enzymnachweis für abnormale Gehalte des Enzyms
Kreatinkinase im Blut ein nützliches
diagnostisches Mittel auf Herzkrankheiten. Ähnlich können Knochen- oder Lebererkrankungen durch
Auftreten von erhöhten
Gehalten an Alkalinphosphatase im Blutstrom diagnostiziert werden.
Prostatakrebs kann durch erhöhte
Gehalte an Säurephosphatase
im Blutstrom diagnostiziert werden.
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In
Abhängigkeit
des allgemeinen Reaktionstyps, den sie katalysieren, werden Enzyme
in Gruppen eingeteilt. Die vorliegende Erfindung betrifft eine spezifische
Gruppe von Enzymen, die Transferasen genannt werden, die die Übertragung
einer Gruppe von einem Substrat auf ein anderes katalysieren. Die
vorliegende Erfindung betrifft genauer die Transferaseuntergruppe,
die Proteinkinasen genannt wird.
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Proteinkinase
ist eine generische Bezeichnung für alle Enzyme, die Phosphat
auf ein Protein übertragen.
Etwa 3 bis 4 % des menschlichen Genoms enthält Transkriptionsinformation
für die
Bildung von Proteinkinasen.
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Gegenwärtig gibt
es bis zu 200 bekannte verschiedene Proteinkinasen. Da jedoch 3
bis 4 % des menschlichen Genoms die Bildung von Proteinkinasen kodiert,
könnten
viele tausende von unterschiedlichen Kinasen im menschlichen Körper vorhanden
sein.
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Proteinkinasen
sind Enzyme, die die Übertragung
von Phosphor aus Adenosintriphosphat (ATP) oder Guanosintriphosphat
(GTP) auf das Targetprotein katalysieren, wodurch ein phosphoryliertes
Protein und Adenosindiphosphat (ADP) beziehungsweise Guanosindiphosphat
(GDP) erhalten werden. Zunächst
wird ATP oder GTP hydrolysiert, wobei ADP oder GDP und anorganisches
Phosphat gebildet werden. Das anorganische Phosphat wird dann an
das Targetprotein gebunden. Das Proteinsubstrat, das das Target
für die
Kinasen ist, kann ein Strukturprotein sein, wie es in Membranmaterial
wie Zellwänden
gefunden wird, oder ein anderes Enzym, das ein funktionelles Protein
ist.
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Aufgrund
ihrer physiologischen Bedeutung, Vielzahl und Einzigartigkeit wurden
Proteinkinasen eine der wichtigsten und umfangreich untersuchte
Familie von Enzymen der biochemischen und medizinischen Forschung.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Proteinkinasen Schlüsselregulatoren
von vielen Zellfunktionen sind, wie Signaltransduktion, Regulation
der Transkription, Zellsterblichkeit und Zellteilung. Es konnte auch
gezeigt werden, dass verschiedene Onkogene Proteinkinasen kodieren,
was darauf hindeutet, dass Kinasen eine Rolle in der Onkogenese
spielen.
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Abhängig von
dem Aminosäurerest,
den sie phosphorylieren, werden Proteinkinasen häufig in zwei Gruppen unterteilt.
Die erste Gruppe, die Serin/Threoninkinasen bezeichnet wird, umfasst
von zyklischen AMP und zyklischen GMP abhängige Proteinkinasen, von Kalzium
und Phospholipid abhängige
Proteinkinase, Kalzium und Calmodulin abhängige Proteinkinasen, Caseinkinasen,
Zellteilungszyklusproteinkinasen usw. Diese Kinasen sind üblicherweise
cytoplasmisch oder mit den festen Bestandteilen von Zellen verbunden,
gegebenenfalls über
Ankerproteine.
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Die
zweite Gruppe von Kinasen, die Tyrosinkinasen, phosphorylieren Tyrosinreste.
Sie liegen in wesentlich geringerer Menge vor, spielen jedoch eine
gleichermaßen
wichtige Rolle bei der Zellregulation. Diese Kinasen umfassen verschiedene
Rezeptoren für
Moleküle
wie Wachstumsfaktoren und Hormone, wie epidermischen Wachstumsfaktorrezeptor,
Insulinrezeptor, Rezeptoren für
Blutblättchen
basierte Wachstumsfaktoren usw. Untersuchungen haben gezeigt, dass
viele Tyrosinkinasen Transmembranproteine sind, wobei sich deren Rezeptordomänen außerhalb
und deren Kinasedomänen
innerhalb der Zellen befinden.
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Die
Phosporylierung von Serin-, Threonin- und Tyrosin enthaltenden Proteinen
durch Kinasen ist wichtig, da die phosphorylierten Proteinprodukte
an zahlreichen zellulären
Prozessen beteiligt sind wie der Onkogenese, Zelltransformation,
Zellwachstum und Exocytose. Zurzeit werden zahlreiche Versuche durchgeführt, die
Kinasen betreffen, die das Krebswachstum inhibieren oder den Krebszelltod
fördern
können.
Die Bestimmung der spezifischen Kinase, die bei der Inhibierung
von Krebswachstum oder der Förderung
des Zelltods beteiligt ist, ist für die Allgemeinheit wichtig.
Daher sind die Fortschritte bei der Erkennung von Kinaseaktivitätsgraden
außerordentlich
wichtig.
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Aktivitätsbestimmung
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Für eine allgemeine
Beschreibung der Verfahren zur Bestimmung der Aktivität eines
Enzyms wird auf Robyt and White (1990) verwiesen. Robyt and White
definieren die Aktivität
eines Enzyms als die Reaktionsmenge, die eine bestimmte Enzymmenge
in einer bestimmten Zeitspanne erzeugt. Die Aktivität wird bestimmt, indem
die Menge an erzeugten Produkt oder die Substratmenge gemessen wird,
die pro Zeiteinheit bei hoher Konzentration oder Sättigungsbedingung
in Bezug auf das Substrat verbraucht wird. Üblicherweise geschieht dies,
indem eine chemische Analyse hinsichtlich des Produkts oder Substrats
durchgeführt
wird.
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Substrate,
die typischerweise für
den Nachweis der Aktivität
einer bestimmten Kinase eingesetzt werden, umfassen Casein, das
aus Milch isoliert wird, Histone, die aus Kälbern isoliert werden, Phosphovitin,
das aus Eigelb isoliert wird, und Myelin basierte Proteine, die
aus Rückenmark
von Rindern isoliert werden. Bei dem Nachweis können diese Substrate phosphoryliert
werden, vorausgesetzt, dass die richtige Kinase eingesetzt worden
ist. Assays, für
die diese Substrate zur Bestimmung der Kinaseaktivität eingesetzt
werden, sind auf diesem Fachgebiet allgemein bekannt.
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Radioaktiver
Nachweis der Kinaseaktivität
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Die
jüngsten
Verfahren zur Messung der Proteinkinaseaktivität beruhen auf radioaktiven
Nachweisverfahren. Bei diesen Verfahren wird eine Probe, die die
interessierende Kinase enthält,
mit Aktivatoren und einem Substrat in Gegenwart von y-32P-ATP
oder y-32P-GTP inkubiert. Häufig wird
ein allgemeines und billiges Substrat wie Histon oder Casein eingesetzt.
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Nach
einer geeigneten Inkubationszeit wird die Reaktion gestoppt und
ein Aliquot der Reaktionsmischung direkt auf einen Filter gegeben,
das das Substrat bindet. Das Filter wird dann mehrere Male gewaschen,
um überschüssiges radioaktiv
markiertes freies ATP zu entfernen, und die Menge an radiomarkiertem Phosphat
in dem Substrat wird im Szintillationszähler gemessen. Dieses Verfahren
ist weit verbreitet und ist ein genaues Verfahren zur Bestimmung
der Proteinkinaseaktivität
sowohl in rohen als auch in gereinigten Proben.
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Babcook
et al. (1991) beschreiben einen Nachweis unter Einsatz von monoklonalen
Antikörpern
und Immunofluoreszenztechnologie zur Bestimmung der Aktivitäten von
Protein-Tyrosinkinase und Protein-Tyrosinphosphatase. Dieses Verfahren
wurde mit p56kk oder p60etc durchgeführt.
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Budde
et al. (1991) beschreiben Nachweistechniken mit sauren Peptidsubstraten
für Proteinkinasen.
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Für diese
Technologien wird radioaktiver Phosphor eingesetzt, der in ein zu
untersuchendes Substrat eingeführt
ist. Nach Einwirkung der Kinase wird das Phosphopeptid eluiert während freier
radioaktiver Phosphor, ATP und Protein zurückgehalten werden.
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Gopalakrishna
et al. (1992) beschreiben ein Verfahren, für das die herkömmlichen
Methoden zur Messung der Proteinkinaseaktivität eingesetzt wird. Für dieses
Verfahren werden die Inkubationen und Filtrationen kombiniert, die
zur Bestimmung der Proteinkinaseaktivität mit Mikrotiter-Platten mit
eingepassten Filterscheiben erforderlich sind. Gemäß einer ähnlichen
Publikation von Chakravarthy et al. (1990) wird die Aktivität von Kinase
C mit für
Proteinkinase C (PKC) selektiven Peptidsubstraten gemessen, indem
radioaktiver Phosphor in das Substrat inkorporiert wird.
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Die
Radioaktivität
wird mittels Flüssigszintillation
gemessen.
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Bestimmung
der Kinaseaktivität
ohne Radioaktivität
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Ein
nicht-radioaktives Verfahren zur Bestimmung der Kinaseaktivität wurde
entwickelt, wobei die Phosphorylierung von Tyrosin mit Anti-Phosphotyrosin-Antikörpern (Rijksen
et al. 1991) bestimmt wird. Nach der Inkubation von Tyrosinkinase
mit nicht-markiertem ATP und einem geeigneten Substrat wird die
Reaktionsmischung einem Dot-Blot-Assay auf einer Polyvinylidendiflorid-(PVDF)-Membran unterzogen.
Der Grad der Phosphorylierung wird durch Reaktion mit dem Anti-Phosphotyrosin-Antikörper bestimmt
und dann mittels Immunogoldfärbung
ermittelt. Die Menge an vorhandenen Phosphotyrosin wird mit einem
Densitometer bestimmt.
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Ein
Nachteil der Dot-Blot-Methode ist, dass sie auf den Nachweis von
Tyrosinkinasen beschränkt
ist. Antikörper
für Phosphotyrosin
können
aufgrund der Größe der Antigene
hergestellt werden. Versuche zur Herstellung von ähnlichen
Antikörpern
für Phosphoserin
und Phosphothreonin für
den Nachweis von Phosphoserin und Phosphothreonin enthaltenden Proteinen
waren bisher nicht erfolgreich. Zudem werden für diesen Nachweis mehrere Inkubations-
und Waschschritte notwendig, von denen jeder eine beträchtliche
Zeitspanne in Anspruch nimmt, wodurch sich die Durchführungszeit
für den
Nachweis erheblich verlängert.
Als Ergebnis wird ein gefärbter
Punkt auf dem Blot erhalten. Der gefärbte Punkt kann den wirksamen
Probenbereich des Nachweises beschränken und für die Quantifizierung des Endergebnisses
den Einsatz eines Scanning Densitometers erforderlich machen, der
ein teurer Ausrüstungsgegenstand
ist, der nicht in jedem Labor verfügbar ist. Der Densitometer
muss Strahlausdehnungen aufweisen, die wenigstens den Targetquerschnitt
der erhaltenen Punkte abdecken.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des
Vorhandenseins der Aktivität
einer ausgewählten
Proteinkinase umfassend die Konjugation einer bindenden Verbindung
an ein Peptidsubstrat unter Ausbildung eines modifizierten Peptidsubstrats;
Zugabe einer ausreichenden Menge des modifizierten Peptidsubstrats
zu einer Lösung,
die die ausgewählte
Proteinkinase enthält;
Inkubation der Proteinkinase mit dem modifizierten Peptidsubstrat
unter Bedingungen, bei denen die Proteinkinase ausreichend lange
aktiv ist um ein modifiziertes Peptidprodukt auszubilden; und Messung
der Aktivität
der Proteinkinase.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft zudem ein Kit für den Nachweis des Vorliegens
oder der Aktivität
einer ausgewählten
Proteinkinase, das einen Behälter
mit einem modifizierten Peptidsubstrat mit spezifischer Reaktivität für die Proteinkinase
und das mittels chemischer Reaktion modifiziert ist, um die Quantifizierung
zu ermöglichen;
und Gebrauchsanweisungen enthält.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft zudem ein Kit für den Nachweis des Vorliegens
oder der Aktivität
einer Tyrosinkinase mit einem Behälter mit einem modifizierten
Peptidsubstrat, das ausgewählt
ist unter der Gruppe bestehend aus biotinyliertem Promegapeptid
G (SEQ.ID.7) und Analogen und Kombinationen davon; einen Behälter mit
einer Biotin bindenden Matrix; und Gebrauchsanweisungen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft zudem ein Kit zum Nachweis des Vorliegens
oder der Aktivität
von Serin-Threonin-Kinasen mit einem Behälter mit einem modifizierten
Peptidsubstrat ausgewählt
unter der Gruppe bestehend aus biotinyliertem Promegapeptid A (SEQ.ID.1),
biotinyliertem Promegapeptid B (SEQ.ID.2), biotinyliertem Promegapeptid
C (SEQ.ID.3), biotinyliertem Promegapeptid D (SEQ.ID.4), biotinyliertem
Promegapeptid E (SEQ.ID.5), biotinyliertem Promegapeptid F (SEQ.ID.6),
biotinyliertem Promegapeptid G (SEQ.ID.7), biotinyliertem Promegapeptid
H (SEQ.ID.8) und Analogen und Kombinationen davon; einem Behälter mit
einer Biotin bindenden Matrix; und Gebrauchsanweisungen.
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Zudem
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Nachweis des
Vorliegens oder der Aktivität einer
ausgewählten
Proteinkinase in einer Körperflüssigkeit,
wobei man die Körperflüssigkeit
mit einer ausreichenden Menge eines biotinyliertem Peptidsubstrats
reagieren lässt,
sodass ein modifiziertes Peptidprodukt unter Bedingungen ausgebildet
wird, bei denen die Proteinkinase ausreichend lang aktiv ist, um
das modifizierte Peptidprodukt in einer solchen Menge auszubilden,
dass das modifizierte Peptidprodukt nachgewiesen werden kann und
Messung der Menge an modifiziertem Peptidprodukt.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
den Nachweis einer spezifischen Proteinkinase in Gegenwart von verschiedenen
anderen Proteinkinasen in einem Gewebeextrakt. Diese Art von Nachweis
ist von Versuchsdurchführenden
besonders erwünscht,
da keine Reinigung der spezifischen Proteinkinase, die untersucht
werden soll, erforderlich ist. Herkömmlicherweise ist eine Reinigung
erforderlich um andere Proteinkinasen in dem Extrakt zu entfernen.
Diese langwierige Prozedur kann mit dem Verfahren unter Verwendung
des spezifischen biotinylierten Peptidsubstrats umgangen werden.
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Zusätzlich wird
der Versuchsdurchführende
wegen der minimalen Verluste an Enzym beim Nachweis des Expressionsgrades
der spezifischen Kinase unter verschiedenen physiologischen Bedingungen
unterstützt,
da eine Reinigung überflüssig ist.
Das bedeutet, dass die nachgewiesene Aktivität eine genaue Abschätzung des
gesamten exprimierten aktiven Enzyms darstellt.
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Peptidsubstrate
für verschiedene
Proteinkinasen wie cAMP abhängige
Proteinkinase (PKA), cGMP abhängige
Proteinkinase (PKG), Ca2+/Phospholipid abhängige Proteinkinasen
(PKC), Caseinkinasen 1 und 2 (CK-1 und CK-2), Wachstumsfaktorrezeptoren,
Nicht-Wachstumsfaktorrezeptoren und lösliche Proteine, die eine aktive
Tyrosinkinase enthalten, Zellzyklus abhängige Proteinkinase (p34cdc2
Proteinkinase), S6 Proteinkinase, Ca2+/Calmodulin
abhängige
oder multifunktionale (CAM) Proteinkinasen, DNA abhängige Proteinkinase
und Kinasen mit carboxylterminaler Domäne (CDT) werden üblicherweise
nach einem Peptidsyntheseprotokoll synthetisiert, gemäß dem eine
biotinylierte Aminosäure
am N-Terminus des Peptids inkorporiert wird.
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Daher
gibt es verschiedene Proteinkinasen, die nach der vorliegenden Vorgehensweise
nachgewiesen werden können,
sodass verschiedene Kits für
die verschiedenen Proteinkinasen bereitgestellt werden können.
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Der
Nachweis ist sehr schnell und kann üblicherweise in weniger als
10 Minuten nach Beendigung der Reaktion fertiggestellt sein. Das
ist wichtig, da nach gegenwärtigen
Protokollen annähernd
2 Stunden für
die Erzielung derselben Ergebnisse benötigt werden.
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Es
ist keine spezielle Ausrüstung
erforderlich abgesehen von der Standardausrüstung, die heutzutage in den
meisten Laboratorien verfügbar
ist. Das Verfahren erfordert keine speziellen anorganischen oder
organischen Lösungsmittel
wie phosphorige Säure,
Essigsäure,
Aceton oder Ethanol wie für
die bekannten Protokolle.
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Die
vorliegende Erfindung kann an einen large scale Nachweis angepasst
werden, wie er heutzutage von großen Laboratorien oder pharmazeutischen
Laboratorien gefordert wird, die sich mit Wirkstoffforschung beschäftigen.
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Die
Kosten der vorliegenden Erfindung sind vergleichbar mit den Kosten
für die
bekannten Nachweise. Die möglicherweise
höheren
Kosten für
Avidin und biotinyliertem Reagenz können dadurch ausgeglichen werden,
dass teurere Lösungsmittel,
wie sie bei den anderen Nachweisen erforderlich sind, nicht notwendig
sind.
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Zudem
ist für
die vorliegende Erfindung nicht länger der Einsatz eines Nachweissystems
erforderlich, bei dem zur Abtrennung der exogenen Peptide von endogenen
Substraten eine Gelelektrophorese notwendig ist. Gelelektrophorese
trennt die verschiedenen Mono- und phosphorylierten Formen des Substrats
auf, was nützlich
sein kann. Jedoch verkompliziert dieses Verfahren die Quantifizierung
des gesamten Phosphattransfers.
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Bei
dem bekannten Nachweis mit Filterbindungspapier zur Bindung von
stark positiven Molekülen,
die in dem Gewebe des Zellextrakts vorhanden sind und phosphoryliert
sind, treten häufig
Probleme auf. Mit der vorliegenden Erfindung können diese Probleme überwunden
werden, da nur das Substrat und das Produkt gebunden werden, da
diese die einzigen Komponenten sind, die biotinyliert sind.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es nicht länger
erforderlich, die Primärstruktur
der Konsensussequenz zu ändern,
die das primäre
Aminosäuresequenztarget
des zu analysierenden Enzyms ist, indem zusätzliche Argininreste eingeführt werden,
um die primäre
Sequenz für
das Enzym zu erhalten, das in vivo vorliegt. Bekannte Assays mit
Filterbindung erfordern Substrate, die zahlreiche Argininreste enthalten,
wodurch sich die Spezifität
des Substrats ändern
kann, sodass das Substrat auch von anderen Kinasen erkannt wird. Ein
Beispiel für
eine derartige Änderung
ist die Sequenz Arg-Arg-Arg-Tyr-Ser
(eine Legende der Abkürzungen für die Aminosäuren findet
sich in Tabelle 1), die in dem CDT Kinasepeptidsubstrat Arg-Arg-Arg (Tyr-Ser-Pro-Thr-Ser-Pro-Ser)4 vorliegt,
die von cAMP abhängiger
Proteinkinase und anderen Kinasen erkannt werden kann.
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Mit
der vorliegenden Erfindung werden Ergebnisse mit höherer Genauigkeit
erzielt, da nahezu alle der phosphorylierten Peptidmoleküle durch
die mit stark bindenden Avidin oder Streptavidin beschichtete Matrix gebunden
werden. Im Gegensatz dazu werden die phosphorylierten Proteine an
das Phosphocellulosepapier durch elektrostatische Wechselwirkung
gebunden, die nicht stark ist. Daher kommt es zu einem Verlust an phosphoryliertem
Peptid während
des Waschvorgangs.
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Es
wird nun im Einzelnen Bezug genommen auf bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung, wobei Beispiele dafür in den anliegenden Figuren
dargestellt sind.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Diagramm das den Einfluss der Enzymkonzentration auf die Kinaseaktivität von PKA
mit modifziertem Kemptid-Substrat zeigt. Das Peptid lag in einer
Menge von 100 μM
vor und das Enzym wurde wie in Beispiel 1 beschrieben, nachgewiesen.
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2 ist
ein Diagramm, das den Einfluss der Erhöhung der Konzentration von
biotinyliertem Kemptid-Subrat auf die Proteinkinaseaktivität von PKA
zeigt. 2 Kemptid-Units PKA lagen in der Reaktion vor. Die übrigen Reaktionsbestandteile
waren wie in Beispiel 1 beschrieben.
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3 ist
ein Diagramm, das die kinetische Analyse von PKA mit Kemptid als
Substrat mit zwei Units pro Reaktion zeigt, wie in Beispiel 1 beschrieben.
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4 ist
ein Diagramm, das den Einfluss des Peptidinhibitors für PKA auf
deren Proteinkinaseaktivität zeigt,
wie in Beispiel 1 beschrieben.
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5 ist
ein Diagramm, das die Proteinkinaseaktivität von PKA in verschiedenen
Geweben von Ratten zeigt, wie in Beispiel 2 beschrieben.
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6 ist
ein Diagramm, das den Einfluss der Enzymkonzentration auf die Kinaseaktivität von PKC
mit biotinyliertem Neurogranin (28-43) als
Substrat zeigt, wie in Beispiel 3 beschrieben.
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7 ist
ein Diagramm, das den Einfluss der Erhöhung der Konzentration von
biotinyliertem Neurogranin (28-43) Substrat
auf die Proteinkinaseaktivität
von PKC zeigt, wie in Beispiel 3 beschrieben.
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8 ist
ein Diagramm, das den Einfluss des PKC-Inhibitors auf die Aktivität von PKC
zeigt, wobei biotinyliertes Neurogranin(28-43) als
Substrat verwendet wurde, wie es in Beispiel 3 beschrieben ist.
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9 ist
ein Diagramm, das den Einfluss der Proteinkinaseaktivität von PKC
in Rattenhirnextrakt und von teilweise gereinigter PKC zeigt, wie
es in Beispiel 4 beschrieben wird.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Definitionen:
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Für die vorliegende
Erfindung gelten die folgenden Definitionen:
Aktivität eines
Enzyms: Die Menge an Reaktionsprodukt(en), das eine bestimmte Menge
Enzym, die auf ein Substrat einwirkt, in einer vorgeschriebenen
Zeitspanne erzeugt.
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Modifiziertes
Peptid: Eine chemische Spezies, die aus einem Peptid aufgebaut ist,
das nachträglich mit
einem zweiten chemischen Anteil umgesetzt worden ist, hier Biotin,
wodurch das Peptid aufgrund der Eigenschaften des zweiten chemischen
Anteils kontrolliert werden kann. Dieser Anteil kann als Detektorsegment oder
Modifizierungstag bezeichnet werden.
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Peptid:
Eine Verbindung, die üblicherweise
aus 2-30 natürlich
vorkommenden oder synthetischen Aminosäuren besteht, die zusätzlich modifiziert
sein können
beispielsweise durch kovalente Verknüpfung der Peptidbindungen der
Alpha-Carboxylgruppe
einer ersten Aminosäure
und der Alpha-Aminogruppe einer zweiten Aminosäure durch Abspaltung eines
Wassermoleküls.
Die Aminosäuren können entweder
natürlich
vorkommende Aminosäuren
oder chemisch synthetisierte Varianten von solchen Aminosäuren oder
modifizierte Formen dieser Aminosäuren sein, deren chemische
Basisstruktur durch Addition anderer chemischer Gruppen abgeändert sein
kann, wie sie in natürlich
vorkommenden Verbindungen kovalent an diese gebunden vorgefunden
werden.
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Phosphorylierung:
Die Einführung
einer Phosphatgruppe in ein Substrat.
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Modifziertes
Peptidprodukt: Eine chemische Spezies, die durch die Einwirkung
eines Enzyms auf ein modifziertes Peptidsubstrat ausgebildet wird,
dessen ursprüngliches
Bindungsmuster abgeändert
worden ist. Derartige Abänderungen
können
die Einführung
oder Entfernung von neuen chemischen Spezien zu/aus dem modifizerten
Peptidsubstrat umfassen. Die konkreten Änderungen, die in dem modifizierten
Peptidsubstrat vorgenommen werden, hängen von dem jeweiligen Enzym
ab, das an der Abänderung
des modifzierten Peptidsubstrats beteiligt ist. Beispiel für ein modifziertes
Peptidprodukt kann, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, ein Produkt sein,
das durch Inkubation eines modifzierten Peptidsubstrats mit einer
Proteinkinase unter Bedingungen ausgebildet wird, unter denen durch
die Kinase das modifizierte Peptidsubstrat durch Einführung einer Phosphatgruppe
in das Peptid aus einem Phosphatdonor wie ATP oder GTP abgeändert wurde.
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Sequenzerfordernis:
Die Eigenschaft eines Enzyms zur Erkennung und Katalyse einer Reaktion
anhand der Peptidsequenz des Substrats.
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Substrat:
Die Substanz, auf die das Enzym einwirkt.
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Modifiziertes
Peptidsubstrat: Ein modifiziertes Peptid, das durch die Einwirkung
eines Enzyms verändert
werden kann. Solche Änderungen
können
die Einführung
oder Entfernung von chemischen Spezien in oder aus dem modifzierten
Peptid sein. Oft ist es vorteilhaft ein besonderes modifiziertes
Peptidsubtrat für
den Nachweis eines besonderen interessierenden Enzyms zu gestalten.
Ein potentielles modifiziertes Peptidsubstrat für Proteinkinase muss eine Aminosäure aufweisen,
die als Phosphatakzeptor wirken kann, wie Serin. Die Tauglichkeit
eines potentiell modifizierten Peptidsubstrats zum Nachweis einer
besonderen enzymatischen Aktivität
kann bestimmt werden, indem das potentielle modifizierte Peptidsubstrat
mit dem Enzym unter Bedingungen inkubiert wird, von denen bekannt
ist, dass das Enzym aktiv ist, und indem die Geschwindigkeit verfolgt wird,
mit der ein modifiziertes Peptidprodukt erzeugt wird.
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Mit
der vorliegenden Erfindung können
die Aktivitäten
von Kinaseenzymen quantifiziert werden, indem die Menge an spezifischem
modifizierten Peptidsubstrat gemessen wird, das durch das Enzym
einer Reaktion unterzogen worden ist.
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Kinasen
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Die
Kinasen, die erfindungsgemäß quantifiziert
werden, nutzen vorzugsweise ATP oder GTP als Phosphatdonor und übertragen
Gamma-Phosphat aus dem Molekül
auf Serin-, Threonin- oder Tyrosinaminosäure. Proteinkinasen unterscheiden
sich in ihrer Fähigkeit,
Substrate an bestimmten Sequenzen zu phosphorylieren. Diese Sequenzen
wurden durch Sequenzierung der Aminosäuren im Bereich der Phosphorylierungsstelle
bestimmt und sind üblicherweise
für jede
Proteinkinase verschieden. Die Erkennungssequenz eines Substrats
ist spezifisch für
einen Kinasekatalysator.
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Es
wird angenommen, dass sich die Substratbindungsstelle der Kinase
in der katalytischen Domäne des
Enzyms befindet. Diese Domäne
ist für
alle Proteinkinasen essentiell. Sie enthält typischerweise über 240 Reste
und enthält
die Bindungsstelle der Kinase für
ATP oder GTP.
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Messung der
Aktivität
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Die
Aktivität
eines Enzyms wird bestimmt, indem die Menge an hergestelltem Produkt
gemessen wird, das heißt
das modifizierte Peptidprodukt. Die Messung der Aktivität der Enzyme
kann durch Quantifizierung der Menge an Zielprodukt der Reaktion
durchgeführt
werden. Die Aktivität
von Proteinkinasen kann aufgrund ihrer Fähigkeit zur Modifizierung spezifischer
Peptidsubstrate durch Übertragung
von Phosphatgruppen auf die Peptidsubstrate der Erfindung gemessen
werden.
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Inkubation
des Enzyms
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Das
Enzym wird unter bekannten Bedingungen mit dem modifizierten Peptidsubstrat
unter Ausbildung von modifizierten Peptidprodukten unter Bedingungen
inkubiert, bei denen das Enzym aktiv ist. Jedes Enzym wird üblicherweise
bei dem für
das Enzym optimalen pH-Wert, Temperatur oder anderen Bedingungen
bestimmt.
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Assay-Protokoll
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Es
wurde ein Assay-Protokoll entwickelt, mit dem die enzymatische Aktivität von verschiedenen
Proteinkinasen auf spezifische, schnelle und einfache Weise bestimmt
werden kann. Das Assay-Protokoll ist dafür bestimmt, einzelne Proteinkinasen
in Gegenwart einer Mischung von anderen Proteinkinasen nachzuweisen. Der
Enzymassay kann in einem Kitformat verpackt sein und es können gesonderte
Kits für
die gewünschte spezifische
Proteinkinase bereitgestellt werden. Weiter kann der Assay an ein
high through-put Format angepasst werden.
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Peptidsubstrate
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Für das Verfahren
wurde eine Anzahl an spezialisierten Peptidsubstraten, einschließlich Analogen
und Kombinationen dieser Peptidsubstrate entwickelt, die in der
nachstehenden Tabelle beschrieben sind. Tabelle
1
Legende:
Abkürzung | Aminosäure |
Ala | Alanin |
Cys | Cystein |
Asp | Asparginsäure |
Glu | Glutaminsäure |
Phe | Phenylalanin |
Gly | Glycin |
His | Histidin |
Ile | Isoleucin |
Lys | Lysin |
Leu | Leucin |
Met | Methionin |
Asn | Asparagin |
Pro | Prolin |
Gln | Glutamin |
Arg | Arginin |
Ser | Serin |
Thr | Threonin |
Val | Valin |
Trp | Tryptophan |
Tyr | Tyrosin |
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Promegapeptide
A-C enthalten eine vorteilhafte Sequenz, die für Serin-Threoninkinasen spezifisch ist. Promegapeptid
G ist ein vorteilhaftes Substrat für die Tyrosinkinase.
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Zwar
wird für
das hier vorgestellte Material von Peptiden Gebrauch gemacht, die
chemisch in vitro synthetisiert worden sind und von denen einige
kommerziell erhältlich
sind, dennoch wird angemerkt, dass sich die Erfindung auch durchführen lässt, indem
ein Peptid aus einer natürlichen
Quelle wie der Verdauung eines größeren Vorläuferproteins oder -peptids
isoliert wird und Isolierung des geeigneten erhaltenen Fragments
mit bekannten Methoden und anschließender Bindung mit einem hier-definierten
Detektorsegment.
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Für den Assay
wird ein biotinyliertes markiertes Peptid eingesetzt, das für die interessierende
Proteinkinase erforderlich ist. In Gegensatz zu Proteinsubstraten,
die häufig
für Proteinkinaseassays
eingesetzt werden, können
Peptide so designed werden, dass sie ein selektives Substrat für eine bestimmte
Kinase darstellen, indem ein Peptid synthetisiert wird, das die
Konsensussequenz wiedergibt, die das interessierende Enzym erkennt.
Das biotinylierte Peptid kann durch die jeweilige Proteinkinase
unter für
dieses Enzym optimalen Phosphotransferasebedingungen in Gegenwart
von y-32P-ATP phosphoryliert werden. Da
sowohl die phosphorylierten als auch die nicht-phosphorylierten Peptide biotinyliert
sind, können
sie an eine Biotin bindende Matrix angebunden werden und das überschüssige freie
y-32P-ATP kann mittels mehrmaliger Waschvorgänge entfernt
werden.
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Die
Biotin bindende Matrix kann eine beliebige Matrix sein, die kovalent
mit Avidin- oder Streptavidinmolekülen verbunden ist, wie Filterscheiben,
Beads oder eine lösliche
Matrix. FMC-Corporation (Pine Brook, New Jersey) ist ein Beispiel
für einen
Hersteller von Avidin und Streptavidin in Matrizes wie Streptavidin
verknüpftes
Polyvinylcarbonat-(PVC)-Silica, mikroporöse Kunststofffolien oder 12,5
mm Scheiben. Die gebundenen Peptide können zur Bestimmung des 32P, das in das Peptid inkorporiert worden
ist, und damit der Proteinkinaseaktivität des zu untersuchenden Enzyms
in einen Flüssigzintillationsspektrometer
gegeben werden.
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Das
zugrunde liegende Prinzip der biotinylierten Peptidmethode ist die
Konjugation der Peptidsubstrate für eine spezifische Proteinkinase
mit Biotin, wobei das biotinylierte Peptid als Substrat für den Nachweis des
interessierenden Enzyms verwendet werden kann. Nach Beendigung der
Reaktion werden die phosphorylierten und nicht phosphorylierten
Peptide auf Streptavidin oder Avidin beschichtete Filtermembranen,
Platten für
ELISA oder Avidin beschichtete magnetische Teilchen gegeben, an
die die Peptide binden. Freies ATP kann durch Waschen entfernt werden
und die ATP-freien Peptide, die an die Filter, Teilchen oder Platten
gebunden sind, können
mit einem Flüssigzintillationsspektrometer
gemessen werden und die Enzymaktivität kann anhand des inkorporierten 32P bestimmt werden. Eine Biotingruppe kann
erfolgreich an ein als Substrat für die Proteinkinaseaktivitätsmessung
bestimmtes Peptid gebunden werden, wenn die folgenden Kriterien
beachtet werden:
- 1. Die Biotingruppe muss kovalent
an die N-terminate Aminogruppe gebunden sein und nicht an irgendeine andere
Aminogruppe, die intern oder C-terminal in dem Peptidsubstrat vorliegt.
Dies ist essentiell, da die kovalente Bindung eines Biotinmoleküls an eine ε-Aminogruppe
eines internen Lysins eine Änderung
der Gesamtladung des Peptids bewirkt. Als Folge kann die Effizienz
des Peptids als Substrat für
einige Proteinkinasen wie PKA, PKC und CAM Kinasen verändert sein.
- 2. Die Einführung
des Biotinteils in das Peptid sollte keine sterische Hinderung der
Zugänglichkeit
des Peptidsubstrats für
das zu untersuchende Enzym verursachen. Vorzugsweise wird Biotin über 6 Kohlenstoffatome
mit dem Substrat verbunden, um die sterische Hinderung zu minimieren.
- 3. Es muss eine Matrix bereitgestellt werden, die das biotinylierte
phosphorylierte Peptid binden kann, sodass die Aktivität der betreffenden
Proteinkinase durch Messung der Menge an radiomarkiertem Peptidprodukt
bestimmt werden kann. Die Bindung sollte für das modifizierte Phosphopeptid
spezifisch sein und andere phosphorylierte Proteine oder andere
Peptide, die in der Probe vorliegen, sollten nicht an die Matrix gebunden
werden. Folglich ist die Aktivität
proportional zu der Menge an gebundenem phosphorylierten biotinylierten
Peptid.
- 4. Der Überschuss
an y32P-ATP, das für die Reaktion nicht verbraucht
wurde, sollte vollständig
entfernt werden. Das Ziel dabei ist einen möglichst geringen Hintergrundgeräuschpegel
zu begünstigen
und zudem ein schnelles Verfahren zum Nachweis des betreffenden
Enzyms zu schaffen.
- 5. Die Bindungskapazität
der Matrix für
das biotinylierte Peptid sollte groß genug sein, so dass eine
Konzentration eingesetzt wird, die das mehrfache des Km-Wertes des
Peptidsubstrats beträgt.
Durch dieses Erfordernis wird sichergestellt, dass die Anfangsgeschwindigkeit
der Reaktion innerhalb einer vernünftigen Zeit linear wird. Weiter
sollte die Anfangsgeschwindigkeit der Reaktion proportional zu der
Enzymmenge in der Reaktion sein.
-
Für Experimente
im kleinen Maßstab
kann eine Avidin beschichtete Membranscheibe mit 25 mm Durchmesser
mit einem Stift nummeriert werden. Alternativ kann ein bekanntes
Volumen an Avidin beschichteten Magnetteilchen in einem Eppendorfröhrchen verwendet
werden.
-
Kinaseassay
-
Der
Kinaseassay wird wie beschrieben durchgeführt, wobei gereinigte Enzyme
oder Gewebeextrakte als Enzymquelle und das biotinylierte Peptid
als Substrat in Gegenwart weiterer Reagenzien, die für die Reaktion
erforderlich sind, wie Puffer, zweiwertige Kationen wie Mn2+, Ca2+ und Mg2+ und y-32-P-ATP
verwendet werden. Für
manche Proteinkinasen können
andere Kofaktoren wie Phospholipide und Calmodulin erforderlich sein.
Nach Beendigung der Reaktion wird ein Aliquot entnommen und direkt
auf die Avidin beschichteten Scheiben aufgezogen. Die Scheiben werden
in ein Becherglas mit 2 M NaCl gegeben, um freies y-32-P-ATP abzuwaschen.
Alternativ werden die Aliquots in ein Röhrchen mit den Teilchen pipettiert
und gut vermischt.
-
NaCl
in dem Becherglas kann 5 mal jeweils nach einer Minute ausgetauscht
werden, so dass der Vorgang in 5 Minuten beendet ist. Werden Teilchen
verwendet, können
sie mit herkömmlichen
Mitteln zur Entfernung von freien löslichen Reaktionsbestandteilen
wie ATP und endogenen Proteinen gewaschen werden.
-
Der
Assay kann durch geringfügige
Modifikation der Matrix zu einem high through-put Assay abgeändert werden.
Es können
Streptavidin beschichtete 24 oder 96-Well Mikrotiterplatten eingesetzt
werden.
-
Aliquots,
die nach Beendigung der Assayreaktion entnommen wurden, werden direkt
in die einzelnen Mulden und nicht auf einzelne Scheiben pipettiert.
Anschließend
wird die gesamte Platte gewaschen, indem die Mulden mit 2 M NaCl
gespült
werden. Es ist anzumerken, dass es bekannte Vorrichtungen gibt,
mit denen die vollständige
Reaktionsmischung den einzelnen Mulden zugesetzt werden kann. Das
Waschen der Mulden kann mit einem automatisierten System durchgeführt werden.
Die Platten können
dann mit einem Flüssigzintillationsspektrometer
wie einem Top Count Microplate Scintillation und Luminescence counter
von Packard Corporation in Merydan, Connetticut und Wallac, Inc.
in Gaithersburg, Maryland, vermessen werden. Es folgen nicht einschränkende Beispiele
von Assays unter Einsatz der vorliegenden Erfindung.
-
cAMP abhängige Proteinkinase
(PKA)
-
Wird
cAMP abhängige
Proteinkinase (PKA) untersucht, wird ein Peptidsubstrat von dem
es heißt,
dass es für
dieses Enzym spezifisch ist, an dessen N-terminaler Gruppe biotinyliert. Es wird
ein modifiziertes Peptid *-Lys-Arg-Arg-Ala-Ser-Leu-Gly (Promegapeptid A; SEQ.ID.1)
mit einem Peptidsynthesizer synthetisiert. Das Peptid wird in verschiedenen
Konzentrationen, nämlich
0, 10, 20, 50 und 100 μM
mit bekannten Tests daraufhin getestet, ob es ein Substrat für PKA ist,
wobei gereinigte PKA in verschiedenen Verdünnungen verwendet wird. Das
Enzym, das für
die Untersuchungen verwendet wird, ist die katalytische Untereinheit
von PKA (#V5161, Promega Corporation, Madison, Wl.) mit einer spezifischen
Aktivität
von 50 pmol 32P, das auf Casein pro μg Enzym in
einer Minute bei 37°C übertragen
wird, oder 10000 pmol 32P, das auf das Kemptidsubstrat Lys-Arg-Arg-Ala-Ser-Leu-Gly
(Promega Peptid A, SEQ.ID.1) pro μg
Enzym pro Minute bei 37 °C übertragen wird.
-
Phosphotransferaseaktivität von Proteinkinasen
-
Mit
diesem Assay wird die Phosphotransferaseaktivität von anderen Proteinkinasen
bestimmt, wobei entsprechende biotinylierte Peptidsubstrate eingesetzt
werden. Beispielsweise wird für
den Nachweis der Kinaseaktivität
von Ca2+- und Phospholipid abhängiger Proteinkinase
(PKC) biotinyliertes von Neurogranin abgeleitetes Peptid *-Ala-Ala-Lys-Ile-Gln-Ala-Ser-Phe-Arg-Gly-His-Met-Ala-Arg-Lys-Lys
(Promegapeptid B; SEQ.ID.2) als Substrat unter optimalen Bedingungen
für die
PKC-Proteinkinaseaktivität
eingesetzt.
-
Weitere Assays
-
Weitere
Proteinkinasen können
wie vorstehend für
PKA und PKC beschrieben untersucht werden, wobei die geeigneten
Peptidsubstrate verwendet werden und der Nachweis bei den entsprechenden
optimalen Nachweisbedingungen durchgeführt wird. Beispielsweise wird
das Peptidsubstrat *-Asp-Asp-Asp-Glu-Glu-Ser-Ile-Thr-Arg-Arg (Promegapeptid
E; SEQ.ID.5) für
den Nachweis von Caseinkinase I (CK-1) eingesetzt.
-
Das
Peptid *-Arg-Arg-Arg-Glu-Glu-Glu-Thr-Glu-Glu-Glu (CK-2) (Promegapeptid
C; SEQ.ID.3) wird für den
Nachweis von Caseinkinase II (CK-2) eingesetzt. Das Peptid *Asp-Arg-Val-Tyr-Ile-His-Pro-Phe
(Promegapeptid G; SEQ.ID.7) wird für den Nachweis der Tyrosinkinaseaktivität von aktivierten
epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) eingesetzt.
-
In
jedem Fall wird die Enzymaktivität
der zu untersuchenden Proteinkinase nach dem entwickelten Verfahren
bestimmt, wobei das biotinylierte Derivat des geeigneten Peptidsubstrats
und die Streptavidin verknüpfte
Matrix eingesetzt werden, und dann nach dem Phosphocellulosescheibenverfahren
mit einem nicht modifizierten Peptidsubstrat.
-
Proteinkinasen
werden bei den für
sie optimalen Bedingungen wie sie vorstehend beschrieben worden sind,
nachgewiesen, wobei jedoch für
die Reaktion die unmodifizierten Peptidsubstrate und die empfohlene Vorgehensweise
nach Kasnelli, J. E. 1991 eingesetzt werden. Kurz gesagt, die Reaktion
wird durch Entnahme von 40 μL
Aliquots gestoppt und diese auf P81-Papier (Watman, Clifton N.J.) aufgebracht.
Die Filter werden unverzüglich
in ein Becherglas mit 0,5 % Phosphorsäure gegeben und dort 5 min
unter gelegentlichem Schütteln
des Becherglases belassen. Die Phosphorsäurelösung wird dekantiert und frische
Lösung
zugesetzt. Dieser Vorgang wird insgesamt 4 mal für jeweils 5 min wiederholt.
Die Filter werden getrocknet, in Scintillationsfläschchen
gegeben und es wurden 5 ml Scintillationsflüssigkeit zugesetzt. Die Enzymaktivität wird wie
vorstehend für
das Assaysystem beschrieben, bestimmt.
-
Zur
Bestimmung der Proteinkinaseaktivität von verschiedenen Kinasen
müssen
bestimmte Kriterien eingehalten werden:
- 1.
Das biotinylierte Derivat des Peptids sollte wie das unmodifizierte
Peptidsubstrat ein spezifisches und gutes Substrat für das in
Frage stehende Enzym sein.
- 2. Die Phosphorylierung des biotinylierten Peptids sollte dessen
Bindung mit der Avidin verknüpften
Matrix oder der Streptavidin verknüpften Matrix nicht beeinträchtigen.
- 3. Die Phosphorylierung des biotinylierten Peptids sollte proportional
zu der Menge an zugesetztem Enzym und zu bestimmten Zeitabschnitten
des Nachweises sein.
- 4. Die phosphorylierten Proteine sollten nicht an die Matrix
binden, es sei denn, sie sind biotinyliert, das heißt, nur
das phosphorylierte und biotinylierte Peptid sollte an die Matrix
gebunden werden.
- 5. Die Avidin vernüpfte
oder Streptavidin verknüpfte
Matrix sollte eine ausreichende Bindungskapazität für das, der Matrix zugesetzte
biotinylierte Peptid haben.
- 6. Es sollten Mittel vorgesehen werden, um freies überschüssiges y-32P-ATP
nach Beendigung der Reaktion zu entfernen.
-
Um
diese Kriterien zu erfüllen,
werden Peptide synthetisiert, die spezifische Substrate für verschiedene
Proteinkinasen sind (Kemp, B.E. und Pearson, R.B., 1991).
-
Jedes
dieser Peptide enthält
die Konsensussequenz, die für
die Phosphorylierung durch das entsprechende Enzym erforderlich
ist. Im Allgemeinen ist es erforderlich, dass diese Peptide mit
basischen Aminosäuren
verbunden sind, so dass das Peptid positive Ladung(en) aufweist,
damit es an das negativ geladene Phosphocellulosepapier binden kann.
-
Erfindungsgemäß sind die
Peptide derart modifiziert, dass sie fest an die Matrix binden können. Der biotinylierte
Teil ist an den NH2-Terminus des Peptidsubstrats über einen
Linker mit 6 Kohlenstoffatomen gebunden.
-
Die
biotinmodifizierten Peptide werden mit einem Peptidsynthesizer synthetisiert,
wobei etablierte Vorgehensweisen für die Festphasen Peptidsynthese
eingesetzt werden (Nova Biochem/Calbiochem, San Diego, Californien).
Die Biotingruppe wird zugefügt
bevor das Peptid von dem Harz abgespalten wird. Die Identität und Reinheit
der biotinylierten Peptide werden mit quantitativer Aminosäureanalyse,
2 Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC) Lösungsmittelsystemen
und FAB (Fast atom bombardment) Massenspektrometrie überprüft.
-
Es
wurden verschiedene Parameter untersucht, die die Ergebnisse dieses
Nachweises beeinflussen oder beeinträchtigen könnten. Diese sind der Durchmesser
der Scheiben, die Dichte von Streptavidin pro Scheibe, der Trocknungsgrad
der Scheiben, die Konzentration an modifizierten Peptidsubstrats
und die Menge Enzym, die eingesetzt werden kann.
-
Der
Nachweis wird bei 37°C
5 min lang durchgeführt.
-
Es
wird eine Zunahme der Kinaseaktivität beobachtet, die proportional
zur Zunahme der Menge an vorliegenden Enzymen ist.
-
Es
werden Filterscheiben auf Silicabasis hergestellt, an die Avidin
oder Streptavidin gebunden wird. Es werden zwei verschiedene Größen hergestellt.
Eine mit 25 mm (i.d.) und die andere mit 12,5 mm (i.d.). An die
Filter werden 0,5, 1,0 oder 2,0 mg Streptavidin oder Avidin gebunden.
Die Scheiben mit 12,5 mm Durchmesser mit 0,5 mg Streptavidin pro
Scheibe ergeben die besten Ergebnisse. Zusätzlich wurden verschiedene Trocknungsgrade
auf deren Eignung für
diesen Nachweis getestet, nämlich
nass, 1 Stunde getrocknete Scheiben, 2 Stunden getrocknete Scheiben
und 2 Wochen getrocknete Scheiben. Die Untersuchung erfolgte, um sicherzustellen,
dass der Nachweis benutzerfreundlich ist.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass seminasse als auch trockene Scheiben erfolgreich
für diesen
Nachweis eingesetzt werden können.
-
Die
Spezifität
dieses Nachweises wird zudem untersucht, indem Gewebeextrakt als
PKA-Quelle verwendet wird. Die Linearität der 32P-Inkorporation
in das biotinylierte Peptid wird auch durch die Erhöhung der Substratkonzentration überprüft.
-
Die
experimentellen Ergebnisse zeigen, dass die Biotinylierung des Peptidsubstrats
die Eignung des Peptids als Substrat nicht beeinträchtigt.
1 mg Avidin (oder Streptavidin) pro Scheibe mit 25 mm (i.d.) (0,5 mg/Scheibe
mit 12,5 mm (i.d.) reicht für
die Bindung von bis zu 5 nmol biotinyliertem Peptid aus, was eine
Endkonzentration von 200 μM
ergibt (Reaktion Vol. 25 μl).
Diese Peptidkonzentration reicht für die meisten gewünschten
Zwecke aus. Sowohl Avidin als auch Streptavidin können für diesen
Nachweis eingesetzt werden, wobei aufgrund der geringeren Kosten
von Streptavidin die meisten Untersuchungen mit Streptavidin durchgeführt werden.
-
Schließlich werden
alle Waschlösungen
auf die Entfernung von freiem ATP getestet und der beste Hintergrund
wird mit 2 M NaCl erhalten. Daher wurde diese Lösung als Waschlösung eingesetzt.
-
Die
Datengenerierung erfolgte unter folgenden Bedingungen:
- 1. Die Reaktionen wurden mit der Terminierungslösung (2
M Harnstoff, 125 mM EDTA und 1 % SDS) gestoppt, und jeweils 25 μL Aliquots
wurden auf Streptavidin verknüpfte
Scheiben mit 12,5 mm aufgebracht (0,5 mg Streptavidin) oder in die
Mulden der 24-well Platte.
- 2. Die Scheiben oder Mulden wurden fünf mal jeweils für 1 Minute
mit 2 M NaCl gespült
oder gewaschen.
- 3. Die Scheiben oder Platten wurden getrocknet und im Flüssig-Scintillationszähler gemessen.
-
Kits
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Kits für das vorstehend beschriebene
Verfahren. Ein Basiskit für
die Quantifizierung der Aktivität
eines Enzyms umfasst einen Behälter
mit einem Bioreagenz, das ein modifiziertes Peptidsubstrat mit spezifischer
Reaktivität
für das
Enzym ist, das durch chemische Reaktion zur Ermöglichung der Quantifizierung
modifiziert ist, und Gebrauchsanweisungen.
-
Das
modifizierte Peptidsubstrat, das in dem Kit vorliegt, enthält als bindende
Verbindung Biotin. Das Kit enthält
ebenfalls wenigstens einen Puffer, der mit dem ausgewählten Enzym
kompatibel ist.
-
Das
Kit ist dafür
bestimmt, spezifisch die Aktivität
von Enzymen zu bestimmen, die aus der Gruppe unter Serin-Threonin-Kinasen
und Tyrosinkinasen ausgewählt
sind. Das Kit umfasst einen Behälter,
der ein modifiziertes Peptidsubstrat mit der bindenden Verbindung
Biotin enthält.
Das Substrat, das modifizierte Peptid, ist spezifisch für das ausgewählte Enzym.
-
Ein
Kit ist für
die Quantifizierung der Aktivität
eines Enzyms bestimmt, das aus der Gruppe bestehend aus Kinasen
ausgewählt
ist. Das Basiskit enthält
wenigstens einen Behälter
mit einem modifizierten Peptidsubstrat, das die bindende Verbindung
Biotin enthält.
Das Substrat, das modifizierte Peptid, ist für das ausgewählte Enzym
spezifisch.
-
Das
modifizierte Peptidsubstrat in dem Kit kann eines der folgenden
Peptide sein, abhängig
vom Typ des Enzyms, das wie beschrieben bestimmt werden soll: Promegapeptid
A (SEQ.ID.1), Promegapeptid B (SEQ.ID.2), Promegapeptid C (SEQ.ID.3),
Promegapeptid D (SEQ.ID.4), Promegapeptid E (SEQ.ID.5), Promegapeptid
F (SEQ.ID.6), Promegapeptid G (SEQ.ID.7) und Promegapeptid N (SEQ.ID.8).
Es wird auf Tabelle 1 verwiesen, in der die modifizierten Peptidsubstrate,
die für
ausgewählte
Enzyme spezifisch sind, angegeben sind.
-
Gebrauchsanweisungen
sind ebenfalls enthalten.
-
„Gebrauchsanweisung" ist ein konkreter
Ausdruck, der die Reagenzkonzentration oder zumindest einen Nachweisparameter
wie die relative Menge an Reagenz und Probe, die zugesetzt werden
soll, Haltezeitdauer für
die Reagenz/Probenmischungen, Temperatur, Pufferbedingungen usw.
beschreibt.
-
Das
Kit kann auch eine biotinbindende Matrix enthalten, die mit Avidin-
oder Streptavidinmolekülen verknüpft ist,
wie Filterscheiben, Beads, lösliche
Matrix oder Platten. Die biotinbindende Matrix kann eingesetzt werden,
um das modifizierte Peptidsubstrat und das modifizierte Peptidprodukt
mit Biotin zu binden.
-
Die
Menge der verschiedenen Reagenzien in den Kits kann in Abhängigkeit
einer Anzahl von Faktoren wie der optimalen Empfindlichkeit des
Nachweises variieren. Die Gebrauchsanweisungen eignen sich dazu, einem
Analysten die Durchführung
des gewünschten
Nachweises zu ermöglichen.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Bereitstellung von manuellen
Testkits und Testkits für
automatisierte Analysatoren.
-
Die
folgenden Beispiele dienen zur Illustrierung der Vorteile der vorliegenden
Erfindung und zur Unterstützung
von Fachleuten bei der Durchführung
und dem Einsatz derselben.
-
Die
Beispiele beschränken
den Offenbarungsgehalt oder den Schutzumfang, der durch das Patent
gewährt
wird, in keinster Weise. Obwohl präzise Beschreibungen für Nachweise
von Proteinkinasen gegeben werden, sollte es Fachleuten klar sein,
dass die Ergebnisse der vorliegenden Erfindung gleichermaßen für den Nachweis
einer großen
Vielzahl von ausgewählten
Enzymen eingesetzt werden kann.
-
Obwohl
sich das vorgestellte Material Peptide zunutze macht, die chemisch
in vitro synthetisiert werden und von denen einige kommerziell erhältlich sind,
ist anzumerken, dass die Erfindung durch Isolierung eines Peptids
aus einer natürlichen
Quelle durchgeführt
werden kann.
-
BEISPIELE
-
Die
Assays gemäß diesen
Beispielen beruhen auf dem Einsatz von biotinylierten Peptidsubstraten,
die für
bestimmte Enzyme spezifisch sind.
-
Beispiel 1
-
Kinaseaktivität von cAMP
abhängiger
Proteinkinase
-
Die
Kinaseaktivität
von cAMP abhängiger
Proteinkinase (PKA) wurde für
jede der verschiedenen Peptidsubstratkonzentrationen 2-fach bestimmt,
in einem Reaktionsvolumen (50 μL)
mit 40 mM Tris HCl, pH 7,4, 20 mM MgCl2,
100 μM y-32P-ATP
(spezifische Aktivität
100-200 cpm/pmol), 100 μg/ml
Rinderserum Albumin (BSA) und dem geeigneten biotinyliertem Peptidsubstrat:
*-Leu-Arg-Arg-Ala-Ser-Leu-Gly
(Promegapeptid A, SEQ.ID.1, MG. 998,4).
-
Die
Reaktion wurde durch Zugabe der geeigneten Menge an Enzym (Promega
#V5221), sodass 2 Kemptide units erhalten wurden, gestartet und
0,5 und 10 min bei 37°C
inkubiert (eine Kemptide unit ist definiert als die Menge an Enzym,
die erforderlich ist, um die Inkorporierung von 1 pmol Phosphat
in Kemptidsubstrat in einer Minute zu katalysieren). Nach festgelegten
Zeitspannen bei geeigneter Temperatur wurde die Reaktion durch Zugabe
von 10 μL
Terminierungslösung
wie vorstehend beschrieben, gestoppt.
-
Es
wurden 25 μl
Aliquots entnommen und auf eine 12,5 mm (i.d.) Streptavidin verknüpfte Scheibe
(0,5 mg Streptavidin/Scheibe) aufgebracht und in ein Becherglas
mit 2 M NaCl gegeben. Nach einer Minute unter sachtem Schütteln des
Becherglases bei Raumtemperatur wurde frisches NaCl zugegeben. Dieser
Waschvorgang wurde weitere 5 mal für jeweils 1 Minute wiederholt.
-
Die
Scheiben wurden dann noch einmal mit Wasser gewaschen, getrocknet
und in Scintillationsfläschchen
gegeben. Es wurden 5 ml Scintillationsflüssigkeit zugesetzt.
-
Die
Enzymaktivität
wurde durch Bestimmung der Radioaktivität mittels Flüssigscintillationsspektrometrie
berechnet. Zur Bestätigung,
dass die Phosphoryllierung spezifisch durch PKA katalysiert wurde,
wurde der Reaktion ein spezifischer und wirksamer Inhibitor für PKA (#V5681,
Promega Corporation, Madison, Wl.) zugesetzt. Jegliche PKA Phosphotransferaseaktivität sollte
durch die Zugabe des Inhibitors inhibiert sein.
-
Ergebnisse
mit der gemessenen PKA
-
Die
Beziehung zwischen Reaktionsgeschwindigkeit (Anfangsgeschwindigkeit
der PKA) wie sie mit dem Protokoll und unter der vorstehend beschriebenen
Bedingung bestimmt wurde und der Menge Enzym in der Reaktion zeigt 1.
Mit 100 μM
modifizierten Peptidsubstrat in der Reaktion wurde eine lineare
Antwort der PKA-Aktivität
mit zunehmender Menge Enzym für
die Reaktion erhalten. Ebenfalls wurde die Aktivität des Enzyms
im Hinblick auf die Konzentration an biotinyliertem Peptidsubstrat
untersucht.
-
Wie
in 2 gezeigt, zeigt der kinetische Plot das typische
Michaelis-Menten-Sättigungsverhalten (hyperbolische
Kurve). Die Auswertung der Daten ergab einen Km-Wert für das Substrat
von 33 μM
und einen Vmax-Wert von 1,45 pmol/min wie in 3 dargestellt. Ähnliche
Werte wurden für
den Phosphocellulosepapierassay mit Kemptide als Substrat erhalten.
Der Km-Wert des unmodifizierten Substrats wurde durch die Biotinylierung
nicht beeinträchtigt
wie in 4 dargestellt. Kemp, B.E. und Pearson, R.B. 1991.
-
Die
Proteinkinaseaktivität
war für
PKA spezifisch, da der Zusatz von 50 μM PKA-Inhibitor (PKI) die Enzymaktivität drastisch
verringerte.
-
Beispiel 2
-
Kinaseaktivität von PKA
in Gewebe von Ratten
-
Es
wurde auch die Kinaseaktivität
von PKA in verschiedenen Geweben von Ratten untersucht, wobei das
modifizierte Peptidsubstrat und Assayprotokoll wie sie vorstehend
beschrieben worden sind, verwendet wurden.
-
Wie
in 5 dargestellt, betrug die Proteinkinaseaktivität von PKA
2,2, 1,75, 3,2 und 1,9 nmol 32P/min/mg für Rattenleber,
Eierstock, Herz beziehungsweise Hirn und war vergleichbar mit denjenigen,
die mit unmodifiziertem Peptid und dem Phosphocellulosepapierverfahren
erhalten wurden. Die Phosphatinkoporierung in das modifizierte Substrat
wurde vollständig
unterdrückt
bei Zugabe von 100 μM
PKA-Inhibitor (PKI) zu der Reaktion. Folglich wurde die Phosphorylierung
des modifizierten Peptidsubstrats unter den vorstehend beschriebenen
Bedingungen und wie sie mit dem Protokoll nachgewiesen wurde, durch
PKA katalysiert und nicht durch andere in dem Gewebeextrakt vorliegende
Proteinkinasen.
-
Protein(e),
die während
der Reaktion phosphoryliert wurden und eine basische Ladung haben,
binden nicht an die Matrix. Ausschließlich das phosphorylierte modifzierte
Peptidsubstrat bindet mit der Matrix. Folglich spiegelt die Phosphatinkoporation
nach dem Assayprotokoll die wahre 32P-Inkorporation
in das Peptidsubstrat wieder. Dies ist beim Nachweisverfahren mit Phosphocellulasepapier
nicht der Fall, bei dem jedes basische Protein in dem Extrakt, das
phosphoryliert ist, an das Papier bindet und eine Überschätzung der
Kinaseaktivität
des Enzyms zur Folge hat.
-
Beispiel 3
-
Proteinkinaseaktivität von Ca2+ und Phospholipid abhängiger Proteinkinase
-
Die
Proteinkinaseaktivität
von Ca2+ und Phospholipid abhängiger Proteininkinaseaktivität (PKC)
wurde auf die gleiche Art wie vorstehend für PKA beschrieben, bestimmt,
jedoch wurde als biotinyliertes Peptidsubstrat ein Derivat von Neurogranin
verwendet, nämlich
biotinyliertes Neurogranin (28-43) Chen,
S-J, et al., 1993.
-
Das
Peptid wurde modifiziert, indem Biotin enthaltendes: *-Ala-Ala-Lys-Ile-Gln-Ala-Ser-Phe-Arg-Gly-His-Met-Ala-Arg-Lys-Lys
(Promegapeptid B SEQ.ID.2, Mol.Gew. 2139,6) zugesetzt wurde und
wurde in einer Konzentration von 100 uM eingesetzt. Das Enzym (#V5261,
Promega Corporation) wurde 5 × in
100 μg/ml
BSA verdünnt.
-
Die
Kinaseaktivität
von PKA wurde mit einem Reaktionsvolumen von 50 μL bestimmt mit 40 mM Tris. HCl,
pH 7,4, 10 mM MgCl2, BSA mit 100 μg/ml und
100 μM y-32P-ATP (Sp.akt. 100 cpm/pmol). Die Aktivität wurde
jeweils mit und ohne 100 μg/ml
Phosphatidylserin, 10 μg/ml
Diacylglycerin und 0,4 mM Kalziumchlorid bestimmt. Die Reaktion
wurde durch Zusatz von 5 μL
Enzym gestartet und es wurde bei 25 °C inkubiert. Nach festgelegten
Zeitspannen wurden die Reaktionen durch Zugabe von 10 μL Terminierungslösung (siehe
oben) gestoppt.
-
25 μL Aliquots
wurden auf Scheiben gegeben und die Scheiben wurden wie vorstehend
für PKA
beschrieben, verarbeitet.
-
Ergebnisse
mit gemessener PKC
-
Die
für PKC
erhaltene Aktivität
wurde ebenfalls mit derjenigen verglichen, die für das unmodifizierte Peptidsubstrat
erhalten wurde und mit dem Phosphocellulosepapierverfahren bestimmt
wurde. Die in 6 gezeigten Ergebnisse, die
bei einer modifizierten Peptidsubstratkonzentration von 100 μM erhalten
wurden, zeigen, dass die PKC-Aktivität linear zur Zunahme der Menge
an Enzymprotein in der Reaktion war. Ebenso wie bei der für PKA vorgestellten
Arbeit wurde der Einfluss der Substratkonzentration auf die Kinaseaktivität von PKC
untersucht.
-
Es
wurde Michaelis-Menten-Kinetik erhalten, das heißt eine hyperbolische Kurve
wie in 7 dargestellt, und die Aktivität des Enzyms erreichte ein
Maximum bei etwa 100 μM
modifiziertes Substrat. Jedoch war die Aktivität von PKC etwa 6 bis 7 mal
höher als
die nach dem Phosphocellulosepapierverfahren erhaltene Aktivität. Der Grund
für die
Zunahme der Aktivität
von PKC in dem Assaysystem kann die erhöhte und spezifische Bindung
des phosphorylierten Peptids und ebenso ein geringer Verlust an
phosphorylierten Produkt aus der Matrix während des Waschvorgangs sein.
Dies zeigt, dass die Kinaseaktivität des Enzyms mit dem Assaysystem
mit biotinyliertem Neurogranin (28-43) genau
bestimmt werden kann.
-
Die
Aktivität
wurde vollständig
durch den spezifischen myristoylierten PKC Peptidinhibitor unterdrückt wie
in 8 dargestellt. Danach waren 10 bis 20 μM Inhibitor
ausreichend, um die Kinaseaktivität von PKC zu inhibieren, was
darauf hindeutet, dass das gesamte 32P,
das in das Peptidsubstrat inkoporiert war, von PKC katalysiert war.
-
Beispiel 4
-
Kinaseaktivität von PKC
in Rattengewebe
-
Die
Kinaseaktivität
von PKC in Ratten wurde untersucht, wobei die Materialien und Verfahren
nach Beispiel 3 eingesetzt wurden.
-
9 zeigt,
dass die Aktivität
von PKC in einer angereicherten Fraktion eines high spin Überstandes von
Rattenhirnextrakt etwa 500 pmol 32p/mg/min
und die von teilweise gereinigter PKC 2200 pmol 32P/mg/min betrug.
-
Selbstverständlich ist
die Erfindung nicht auf den speziellen Aufbau und Anordnungen wie
sie hier dargestellt und beschrieben worden sind, beschränkt, sondern
umfasst auch modifizierte Formen davon und fallen unter die Ansprüche, die
auf die Bibliographie folgen.
-
Bibliographie
der zitierten Literatur
-
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Nonisotopic Assay for Protein-Tyrosine Kinase and Protein-Tyrosine
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