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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Fluoreszenz-basierende Assays
zum Messen von Proteinkinase- und Phosphatase-Aktivität.
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Phosphorylierung
und Dephosphorylierung von Proteinen, katalysiert durch Proteinkinasen,
bzw. Proteinphosphatasen, sind intrazelluläre Schlüsselprozesse, die zelluläre Funktionen
in eukariotischen Zellen regulieren. Die reversible Phosphorylierung
von Serin-, Threonin- und Tyrosin-Resten in Proteinen ist ein hochwirksames
Mittel zum Regulieren der biologischen Eigenschaften von Proteinen,
um so diverse Prozesse, wie Metabolismus, Zellteilung, Transkription
und Translation von Genen, und die Signal-Transduktions-Mechanismen
in Zellen zu modulieren. Für Überblicke
siehe Hunter, T., Cell, (1995), 80, 225-236; Karin, M., Curr. Opin. Cell
Biol., (1991), 3, 467-473. So sind Protein-Phosphorylierung und
-Dephosphorylierung signifikante Ereignisse in der Erhaltung, Adaptation
und Empfindlichkeit eines Körpers
gegenüber
Krankheit. Dysfunktion in Protein-Phosphorylierungs- und Dephosphorylierungsprozessen
können
ernsthafte Konsequenzen für
zelluläre Regulationsmechanismen
besitzen, und aus diesem Grund sind Proteinkinasen und Phosphatasen
geeignete Ziele für
die Entwicklung von Screening Assays hohen Durchsatzes von Wichtigkeit
in der Entwicklung neuer therapeutischer Arzneimittelbehandlungen.
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Konventionelle
Assays für
die Detektion und Messung von Kinaseaktivität umfassen jene, die auf radioaktiven
Detektionsverfahren basieren, unter Verwenden von [32P]- oder [33P]-markierter
ATP als eine Phosphatquelle zum Einbau von Phosphat in ein Zielsubstrat.
Verfahren, die radioaktive Isotope einsetzen, beruhen typischerweise
auf einem Trennschritt, um das markierte Produkt zu isolieren, vor
dem Zählen
in einem Scintillationszähler
(Songyang, Z. et al, Nature, (1995), 373, 536-539).
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Alternativ
sind Assays, die nicht-radioaktive Detektion beinhalten, eingesetzt
worden, z.B. unter Verwenden von Antikörpern, um phosphorylierte Proteine
und Peptide zu detektieren. Detektionsmodalitäten umfassen Fluoreszenzpolarisation
und Zeitaufgelösten
Fluoreszenzresonanz-Energietransfer.
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WO 99/29894 (Epps et al.)
bezieht sich auf Screeningassays hohen Durchsatzes für Proteinkinasen und
Phosphatasen, unter Einsetzen von Fluoreszenzdetektion. Die Verfahren
nutzen eine kompetetive Immunoassayprozedur, um die Menge des Substrats
zu bestimmen, die durch das System phosphoryliert (oder dephosphoryliert)
wird. Bestimmung der Enzymaktivität wird erreicht durch Messen
einer Fluoreszenzpolarisation eines markierten Antikörper-Produkt-Konjugats.
Alternativ kann ein Fluoreszenz-Quenchen oder eine Fluoreszenz-Korrelationsspektroskopie
verwendet werden.
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WO 00/75167 (Sportsman et
al) bezieht sich auf Verfahren zum Detektieren der Zugabe oder Entfernung
einer Phosphatgruppe an oder von einem Substrat durch In-Kontakt-Bringen eines
lumineszierenden Peptids mit einem Bindungspartner, der spezifisch
an ein phosporyliertes Peptid bindet.
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Ein
alternatives Fluoreszenzassayverfahren für Proteinkinase C (PKC) ohne
Antikörperselektion
wurde berichtet von Mcllroy et al (Analytic Biochemistry, 1991),
195, 148-152). In diesem Assay wird von einem Acrytodan-markierten
synthetischen 25-Aminosäurenpeptid
berichtet, das eine PKC-Phosphorylierungsstelle eingebaut hat, dass
sie bei Phosphorylierung eine 20%ige Abnahme der Fluoreszenz durchläuft. Der
Assay ermöglicht
die Detektion von PKC auf einem Niveau von 0,2 nM, während ähnliche
Konzentrationen zyklischer AMP-abhängiger oder Typ-II-Calmodulin-abhängigen Proteinkinasen
keine Änderung
in der Peptidfluoreszenz erzeugten.
JP 2001-19700-A offenbart die Verwendung eines
fluorogenen Substrats zum Detektieren von cAMP-abhängiger Proteinkinase-A-Aktivität oder Protein-Dephosphorylierungsaktivität durch
Messen von Änderungen
in der Fluoreszenzintensität.
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In
jenen Assays, die Zeit-aufgelösten
Fluoreszenzresonanz-Energietransfer (TR-FRET) einsetzen, ist mehr als ein Detektionsreagenz
erforderlich. Die Herstellung und Zugabe derartiger Reagenzien erfordert
oft beträchtliche(n)
Zeitaufwand und Kosten. Viele der Assays sind nicht wirklich homogen,
insofern als sie die Zugabe von Reagenzien erfordern, nachdem die
Reaktion initiiert worden ist. Die Abhängigkeit von TR-FRET von der
Entfernung zwischen den Detektionsreagenzien bedeutet, dass Substrate
entworfen werden müssen, um
dieses Erfordernis zu erfüllen.
Außerdem
werden viele der Assays mehrfache Marker erfordern. Es ist in den
meisten Fällen
nicht möglich,
das natürliche
Substrat zu verwenden, sogar falsch erwünscht, weil die Notwendigkeit
zum Biotinylieren von Proteinen und Zugeben von Antikörpern ihre
Verwendung ausschließt.
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Daher
gibt es einen Bedarf in der Technik für neue, günstige, schnelle und empfindliche
Verfahren zur Bestimmung von Kinase- und Phosphataseaktivitäten, die
einfach auszuführen
sind, die mit geringer technischer Intervention ausgeführt werden
können
und die einer Roboterautomatisierung vollständig zugängig sind.
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In
einem ersten Aspekt ist bereitgestellt ein Verfahren zum Bestimmen
der Phosphorylierungsaktivität eines
Enzyms, das auf ein Substratmolekül wirkt, wobei das Substrat
mindestens eine Einheit umfasst, die fähig ist, durch das Enzym phosphoryliert
zu werden, um ein phosphoryliertes Produkt zu ergeben, und wobei das
Substrat mit einem Fluoreszenzfarbstoff markiert ist, wobei das
Verfahren die Schritte umfasst:
- (i) Messen
der Fluoreszenzintensität
und der Fluoreszenzlebensdauer des fluoreszierend markierten Substrats;
- (ii) Kombinieren des Enzyms mit dem Substratmolekül bei Vorhandensein
eines Phosphat-Donors, und
- (iii) Messen einer Änderung
in der Fluoreszenzintensität
und in der Fluoreszenzlebensdauer des Fluoreszenzmarkers nach der
Kombination des Schrittes ii);
wobei die Änderung
in der Fluoreszenzintensität
und in der Fluoreszenzlebensdauer des Fluoreszenzmarkers verwendet
wird, um die Phosphorylierungsaktivität des Enzyms zu bestimmen.
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Bevorzugt
ist das Substrat markiert mit einem Fluoreszenzfarbstoff, ausgewählt aus
den Acridon- und Chinacridon-Farbstoffklassen
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In
einem zweiten Aspekt der Erfindung ist bereitgestellt ein Verfahren
zum Bestimmen der Phosphorylierungsaktivität eines Enzyms, das auf ein
Substratmolekül
wirkt, wobei das Substrat mindestens eine Einheit umfasst, die fähig ist,
durch das Enzym phosphoryliert zu werden, um ein phosphoryliertes
Produkt zu ergeben, und wobei das Substrat mit einem Fluoreszenzfarbstoff
nach Anspruch 3 markiert ist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- (i) Messen der Fluoreszenzintensität des fluoreszierend
markierten Substrats;
- (ii) Kombinieren des Enzyms mit dem Substratmolekül bei Vorhandensein
eines Phosphat-Donors, und
- (iii) Messen eines Anstiegs in der Fluoreszenzintensität des Fluoreszenzmarkers
nach der Kombination des Schrittes ii);
wobei der Anstieg
in der Fluoreszenzintensität
des Fluoreszenzmarkers verwendet wird, um die Phosphorylierungsaktivität des Enzyms
zu bestimmen.
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Geeigneterweise
kann gemäß des ersten
und zweiten Aspektes das Substratmolekül ausgewählt sein aus natürlichen
Proteinen (einschließlich
post-translational modifizierte Proteine wie Glykoproteine und Lipoproteine);
und synthetischen Peptiden. In diesen Ausführungsformen umfasst das Substratmolekül mindestens
eine Aminosäure,
die fähig
ist phosphoryliert zu werden.
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Alternativ
kann das Substrat ausgewählt
sein aus einem Lipid, wie ein Inositollipid, umfassend Phosphatidyl-mono-
oder -bis-phosphat; oder kann ein Mono- oder Polysaccharid sein,
in welchem Fall das Substratmolekül mindestens eine Hydroxylgruppe
umfasst, die fähig
ist phosphoryliert zu werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das Substrat ein Protein oder Peptid und die Aminosäure, die fähig ist
phosphoryliert zu werden, ist ausgewählt aus Tyrosin, Serin, Threonin
und Histidin. In diesen Ausführungsformen
ist das Substrat fähig,
phosphoryliert zu werden durch eine Proteinkinase, z.B. eine oder
mehrere der Enzyme, ausgewählt
aus Tyrosinkinase, Serin/Threonin-Kinase und Histidin-Kinase.
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In
einer Ausführungsform
gemäß des zweiten
Aspektes, bei dem das Substrat phosphoryliert ist an einen Tyrosin-Rest
durch eine Tyrosinkinase, umfasst das phosphorylierte Produkt mindestens
einen Phospho-tyrosin-Rest. In dieser Ausführungsform können die
Messschritte i) und iii) zusätzlich
die Messung der Fluoreszenzlebensdauern des Fluoreszenzmarkers umfassen,
wobei ein Anstieg in der Fluoreszenzlebensdauer verwendet wird,
um die Konzentration des phosphorylierten Produktes relativ zur
Konzentration des nicht-phosphorylierten Substrats zu messen. So
kann das Verfahren verwendet werden für eine kontinuierliche Aufnahme
der Menge des Substrats in Echtzeit, das während des Verlaufs der enzymatischen
Reaktion umgewandelt wird, und des entsprechenden Anstiegs in der
Menge des dadurch erzeugten phosphorylierten Produktes.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird das Substrat phosphoryliert an einem Rest, ausgewählt aus Serin,
Threonin und Histidin.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
gemäß des ersten
oder zweiten Aspekts ist bereitgestellt ein Verfahren des Screenens
nach einem Testmittel, dessen Effekt auf die Phosphorylierungsaktivität eines
Enzyms bestimmt werden soll. Das Verfahren umfasst die Schritte:
(a) Ausführen
des Verfahrens nach dem ersten oder zweiten Aspekt bei Vorhandensein
und in Abwesenheit des Mittels und (b) Bestimmen der Phosphorylierungsaktivität des Enzyms
bei Vorhandensein und in Abwesenheit des Mittels; wobei ein Unterschied
zwischen der Phosphorylierungsaktivität des Enzyms bei Vorhandensein
und in Abwesenheit des Mittels eine Anzeige ist für den Effekt
des Mittels auf die Phosphorylierungsaktivität des Enzyms. Alternativ kann
das Screenen ausgeführt werden
durch Ausführen
des Verfahrens bei Vorhandensein eines Testmittels und Vergleichen
des Wertes der Phosphorylierungsaktivität des Enzyms mit einem Kontrollwert
für die
Enzymaktivität
in Abwesenheit des Testmittels. Der Kontrollwert kann günstigerweise
elektronisch in einer Datenbank oder einem anderen elektronischen
Format gespeichert werden.
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Es
ist beabsichtigt, dass der Begriff „Phosphat-Donor" hochenergetische
Phosphat-Donoren
bedeutet, wie ATP und GTP.
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In
einem dritten Aspekt ist bereitgestellt ein Verfahren zum Bestimmen
der Dephosphorylierungsaktivität
eines Enzyms, das auf ein Substratmolekül wirkt, wobei das Substrat
mindestens eine phosphorylierte Einheit umfasst, die fähig ist,
durch das Enzym dephosphoryliert zu werden, um ein Produkt zu ergeben,
und wobei das Substrat mit einem Fluoreszenzfarbstoff markiert ist,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- i)
Messen der Fluoreszenzintensität
und Fluoreszenzlebensdauer des fluoreszierend markierten Substrates;
- ii) Kombinieren des Enzyms mit dem Substratmolekül, um ein
Produkt zu ergeben; und
- iii) Messen einer Änderung
in der Fluoreszenzintensität
und in der Fluoreszenzlebensdauer nach der Kombination des Schrittes
ii);
wobei die Änderung
in der Fluoreszenzintensität
und in der Fluoreszenzlebensdauer des Fluoreszenzmarkers verwendet
wird, um die Dephosphorylierungsaktivität des Enzyms zu bestimmen.
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Bevorzugt
ist das Substrat markiert mit einem Fluoreszenzfarbstoff, ausgewählt aus
den Acridon- und den Chinacridon-Farbstoffklassen.
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In
einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist bereitgestellt
ein Verfahren zum Bestimmen der Dephosphorylierungsaktivität eines
Systems, das auf ein Substratmolekül wirkt, wobei das Substrat
mindestens eine phosphorylierte Einheit umfasst, die fähig ist,
durch das Enzym dephosphoryliert zu werden, um ein Produkt zu ergeben,
und wobei das Substrat mit einem Fluoreszenzfarbstoff nach Anspruch
3 markiert ist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst::
- i) Messen der Fluoreszenzintensität des fluoreszierend
markierten Substrates;
- ii) Kombinieren des Enzyms mit dem Substratmolekül, um ein
Produkt zu ergeben; und
- iii) Messen einer Abnahme in der Fluoreszenzintensität nach der
Kombination des Schrittes ii),
wobei die Abnahme in der
Fluoreszenzintensität
des Fluoreszenzmarkers verwendet wird, um die Dephosphorylierungsaktivität des Enzyms
zu bestimmen.
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Geeigneterweise
ist das Enzym gemäß des dritten
und vierten Aspektes eine Phosphatase.
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Geeigneterweise
kann gemäß des dritten
und vierten Aspekts das Substratmolekül ausgewählt sein aus natürlichen
Proteinen (einschließlich
post-translational modifizierten Proteinen, wie Glykoproteine und
Lipoproteine); und synthetischen Peptiden. In diesen Ausführungsformen
umfasst das Substratmolekül
mindestens eine phosphorylierte Aminosäure, die fähig ist dephosphoryliert zu
werden.
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Alternativ
kann das Substrat ausgewählt
sein aus einem Phospholipid (wie ein Phosphoinositid), oder kann
ein phospholysiertes Derivat eines Mono- oder Polysaccharids sein.
In dieser Ausführungsform
umfasst das Substratmolekül
mindestens eine phosphorylierte Hydroxylgruppe, die fähig ist
dephosphoryliert zu werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das Substrat ein phosphoryliertes Protein oder ein phosphoryliertes
Peptid und die phosphorylierte Aminosäure, die desphosphoryliert
wird, kann ausgewählt
sein aus Phospho-tyrosin, Phospho-serin, Phospho-threonin und Phospho-histidin
und eine Phosphatase entfernt enzymatisch eine Phosphatgruppe von
der phosphorylierten Aminosäure.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des vierten Aspektes umfasst das Substrat einen phosphorylierten
Tyrosin-Rest und das Enzym entfernt eine Phosphatgruppe von einem
Phosphotyrosin-Rest in dem Substrat. In dieser Ausführungsform
können
die Messschritte i) und iii) zusätzlich
die Messung der Fluoreszenzlebensdauern des Fluoreszenzmarkers umfassen,
wobei eine Abnahme in der Fluoreszenzlebensdauer verwendet wird,
um die Konzentration eines phosphorylierten Substrats relativ zur
Konzentration des Produktes zu messen. So kann das Verfahren verwendet
werden für
eine kontinuierliche Aufnahme der Menge des phosphorylierten Substrats
in Echtzeit, das umgewandelt wird während des Verlaufs der enzymatischen
Reaktion und des entsprechenden Anstiegs in der Menge des dadurch
erzeugten Produktes.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist bereitgestellt ein Verfahren zum Screenen nach einem Testmittel,
dessen Effekt auf die Dephosphorylierungsaktivität eines Enzyms bestimmt werden
soll. Das Verfahren umfasst die Schritte: a) Ausführen des
Verfahrens nach dem dritten oder vierten Aspekt bei Vorhandensein oder
in Abwesenheit des Mittels; und b) Bestimmung der Dephosphorylierungsaktivität des Enzyms
bei Vorhandensein und in Abwesenheit des Mittels; wobei ein Unterschied
zwischen der Dephosphorylierunsaktivität des Enzyms bei Vorhandensein
und in Abwesenheit des Mittels eine Anzeige ist für den Effekt
des Testmittels auf die Dephosphorylierungsaktivität des Enzyms.
Alternativ kann das Sreenen ausgeführt werden durch Ausführen des
Verfahrens bei Vorhandensein eines Testmittels und Vergleichen des
Werts der Dephosphorylierungsaktivität des Enzyms mit einem Kontrollwert
für die
Enzymaktivität
bei Abwesenheit des Testmittes. Der Kontrollwert kann günstigerweise
elektronisch in einer Datenbank oder in einem anderen elektronischen
Format gespeichert werden.
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In
Ausführungsformen
gemäß der Erfindung
kann die Kinase oder das Phosphatasesubstrat gebunden sein durch
eine Linker-Gruppe an einen festen Träger. In diesen Ausführungsformen
können
Assays zum Bestimmen der Phosphorylierungs- oder der Dephosphorylierungsaktivität eines
Enzyms ausgeführt
werden in der festen Phase.
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In
anderen Ausführungsformen
können
die Kinase oder das Phosphatasesubstrat konjugiert (oder fusioniert
sein) an ein zweites Peptid oder Protein, wie ein Träger- oder Transportpeptid,
wie beschrieben in
US Patent
Nr. 5807746 ;
WO 99/64455 ;
WO 97/12912 ;
WO 99/05302 . Siehe auch Rojas, et
al, Nature Biotechnology, (1998), 16, 370-375; Hawiger et al, Curr.
Opinion Chem. Biol., (1999), 89-94). In derartigen Ausführungsformen
kann das Trägerpeptid
eingesetzt werden, um die Kinase oder das Phosphatasesubstrat durch
eine zelluläre
Membran und in eine Zelle zu transportieren, um so das Studium des
Phosphorylierungsstatus eines Substrats in einer zellulären Umgebung
zu ermöglichen.
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Wo
die Aktivität
einer Kinase bestimmt werden soll, wird die Wahl eines natürlichen
Proteinkinassubstrats abhängen
von der besonderen Kinase, die dem Assay unterzogen werden soll.
Eine Substratspezifität von
Proteinkinasen variiert beträchtlich
und es ist bekannt, dass die lokale Sequenz benachbart zur Phosphorylierungsstelle
eine entscheidende Rolle in der Erkennung des Substrats durch Proteinkinasen
spielt. So wird die Auswahl eines besonderen Substrats für einen
Kinaseassay abhängen
von den Phosphorylierungsstellen-Motifs, die in der Sequenz vorhanden
sind. Tabelle 1 listet einige bekannte Proteinkinasesubstrate und
entsprechende Kinasen auf, die geeignet sind zur Verwendung in dem
Assay gemäß der Erfindung. Tabelle 1: Proteinkinasesubstrate
Kinase | Proteinkinasesubstrat |
cAMP-abhängige Proteinkinase | Pyruvatkinase
Phosphorylasekinase
Histon
H1 |
Caseinkinase
1 | Glycogensynthase
α-Casein |
Caseinkinase
II | PKA-Regulationsuntereinheit
1334cdc2
Acetyl-co-enzym-A-carboxylase |
Proteinkinase
C | EGF-Rezeptor
Fibrinogen
Glycogensynthase
Myelin
Basic Protein |
cGMP-abhängige Proteinkinase | Histon
Phosphorylasekinase |
Phosphorylasekinase | Phosphorylase |
V-Abl | pp60src |
AMP-aktivierte
Proteinkinase | Acetyl-co-enzym-A-carboxylase |
Glycogensynthase | Glycogensynthasekinase |
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Fortschritte
im Wissen in Bezug auf Kinasesubstratspezifität haben es möglich gemacht,
mögliche
Enzymerkennungsstellen in neu sequenzierten Proteinen zu identifizieren,
wie auch synthetische Peptidmodelisubstrate zu konstruieren. Für Überblicke
in diesem Gebiet siehe Kennelly, P.J. und Krebs, E.G., J. Biol Chem., (1991),
266, 15555-58; Kemp, B.E. und Pearson, R.B., Trends in Biochemical
Sciences, (1990), 343. Geeignete synthetische Peptid-Substrate können hergestellt
werden durch Verfahren, die dem Fachmann gut bekannt sind, z.B.
mittels Festphasenpeptidsyntheseverfahren durch die sequentielle
Zugabe geschützter
Aminosäuren,
die (ggf. durch eine Linker-Gruppe) an einen Festphasenträger gebunden
sind, wie beschrieben in „Solid
Phase Peptid Synthesis",
Atherton, E. und Sheppard, R.C. IRL Press (1989).
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Phosphatasen
zeigen in vitro allgemein eine breite Substratspezifität (anders
als Kinasen), siehe Helps, N.R. et al, Biochem. J., (2000), 349,
509-518; Majeti, R. und Weiss, A., Chem. Rev. (2001), 101, 2441-2448;
Cohen, P., J. Cell Science, (2002), 115, 241-256. In vivo ist die
katalytische Phosphatase-Domäne assoziiert
mit und zielausgerichtet durch eine Regulationsuntereinheit. Diese
Kombination bedeutet, dass Phosphatasesubstratspezifität in vivo
sehr spezifisch sein kann. Jedoch wird in in-vitro-Assays nur die
katalytische Domäne
einem Assay unterzogen. Demzufolge sind Phosphatasen in vitro fähig, auf
einem weiten Bereich von sowohl Peptid- als auch Proteinsubstraten
zu wirken.
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Das
in Kinase- und Phosphataseassays gemäß der Erfindung verwendete
Substrat ist markiert mit einem Fluoreszenzfarbstoff, der fähig ist,
eine Änderung
in der Fluoreszenzintensität
und in der Fluoreszenzlebensdauer bei Phosphorylierung des mit einem
Farbstoff markierten Substrats zu zeigen, oder bei Dephosphorylierung
eines mit Farbstoff markierten phosphorylierten Substrats. So kann
es einen Anstieg in der Fluoreszenzintensität und in der Fluoreszenzlebensdauer
bei Phosphorylierung des mit Farbstoff markierten Substrats geben.
Alternativ kann es eine Abnahme in der Fluoreszenzintensität und in
der Fluoreszenzlebensdauer bei Dephosphorylierung des mit Farbstoff
markierten phosphorylierten Substrats geben. Farbstoffe, die zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind Fluoreszenz-Lebensdauerfarbstoffe.
Im Kontext der vorliegenden Erfindung ist beabsichtigt, dass der
Begriff „Lebensdauerfarbstoff" einen Farbstoff
bedeutet, der eine messbare Fluoreszenzlebensdauer besitzt, definiert
als die durchschnittliche Zeitdauer, die der Farbstoff in seinem
angeregten Zustand nach der Anregung verbleibt (Lackowicz, J.R.,
Principles of Fluorescence Spectroscopy, Kluwer Academic/Plenum
Publishers, New York, (1999)). Geeigneterweise kann der Fluoreszenzfarbstoff
ausgewählt
sein aus den Acridon- und den Chinacridon-Farbstoffklassen. Acridon- und Chinacridonderivate
zur Verwendung als Marker für
Fluoreszenzdetektion von Zielmaterialien sind beschrieben in bspw.
WO 02/099424 A2 und
WO 021099432 A2 .
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Acridonfarbstoffe
zur Verwendung im Verfahren der Erfindung sind jene mit der allgemeinen
Formel (I):
wobei:
Die Gruppen R
2 und R
3 gebunden
sind an die Z'-Ringstruktur
und die Gruppen R
4 und R
5 gebunden
sind an die Z
2-Ringstruktur; Z
1 und
Z
2 unabhängig
die Atome repräsentieren,
die nötig
sind, um einen oder zwei fusionierte aromatische oder heteroaromatische
Ringsysteme zu vervollständigen,
wobei jeder Ring fünf
oder sechs Atome ausgewählt
aus Kohlenstoffatomen und ggf. nicht mehr als zwei Atome ausgewählt aus
Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel besitzt,
R
1,
R
2, R
3, R
4 und R
5 unabhängig ausgewählt sind
aus Wasserstoff, Halogen, Amid, Hydroxyl, Cyano, Amino, mono- oder
di-C
1-C
4-alkyl-substituiertes
Amino, Sulfhydryl, Carbonyl, C
1-C
6-Alkoxy, Aryl, Heteroaryl, C
1-C
20-Alkyl, Aralkyl; der Gruppe-E-F, wobei
E eine Spacergruppe ist mit einer Kette von 1-60 Atomen, ausgewählt aus der
Gruppe, die besteht aus Kohlenstoff-, Stickstoff-, Sauerstoff-,
Schwefel- und Phosphoratomen und F eine Zielbindungsgruppe ist;
und der Gruppe -(CH
2-)
nY,
wobei Y ausgewählt
ist aus Sulfonat, Sulfat, Phosphonat, Phosphat, quaternärem Ammonium
und Carboxyl und n für
0 oder eine ganze Zahl von 1-6 steht.
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Chinacridonfarbstoffe
zur Verwendung im Verfahren der Erfindung sind jene mit der allgemeinen
Formel (II):
wobei:
die Gruppen R
3 und R
4 an die Z
1-Ringstruktur gebunden sind und die Gruppen
R
5 und R
6 an die
Z
2-Ringstruktur gebunden sind; Z
1 und Z
2 unabhängig die
Atome repräsentieren,
die zum Vervollständigen
eines oder mehrerer kondensierter aromatischer oder heteroaromatischer
Ringsysteme nötig
sind, wobei jeder Ring aufweist fünf oder sechs Atome, die aus
Kohlenstoffatomen ausgewählt
sind, und gegebenenfalls nicht mehr als zwei Atome, die aus Sauerstoff,
Stickstoff und Schwefel ausgewählt
sind;
R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5, R
6, R
7 und
R
8 unabhängig
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, Halogen, Amid, Hydroxyl, Cyano, Amino, mono-
oder di-C
1-C
4-alkyl-substituiertem
Amino, Sulfhydryl, Carbonyl, Carboxyl, C
i-C
6-Alkoxy, Aryl, Heteroaryl, C
1-C
20-Alkyl, Aralkyl; der Gruppe -E-F, wobei
E eine Spacer-Gruppe ist mit einer Kette von 1 bis 60 Atomen, die
aus der Gruppe ausgewählt
sind, die besteht aus Kohlenstoff-, Stickstoff-, Sauerstoff-, Schwefel-
und Phosphoratomen, und F eine Zielbindungsgruppe ist; und der Gruppe
-(CH
2-)
nY, wobei
Y ausgewählt
ist aus Sulfonat, Sulfat, Phosphonat, Phosphat, quaternärem Ammonium
und Carboxyl und n für
Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 6 steht.
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Geeigneterweise
ist die Zielbindungsgruppe F eine reaktive oder funktionelle Gruppe.
Eine reaktive Gruppe der Fluorszenzfarbstoffe gemäß der Formel
(I) und der Formel (II) kann unter geeigneten Bedingungen mit einer
funktionellen Gruppe des Substrats reagieren; eine funktionelle
Gruppe einer Verbindung gemäß Formel
(I) und Formel (II) kann unter geeigneten Bedingungen mit einer
reaktiven Gruppe des Substrats reagieren. Mittels dieser reaktiven
und funktionellen Gruppen können
die Fluoreszenzfarbstoffe gemäß Formel
(I) und Formel (II) umgesetzt werden und covalent gebunden werden
an das Substrat derart, dass das Substrat markiert wird mit dem
Fluoreszenzfarbstoff.
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Bevorzugt
ist, wenn F eine reaktive Gruppe ist, sie ausgewählt aus Succinimidylester,
Sulfosuccinimidylester, Isothiocyanat, Maleimid, Haloacetamid, Säurehalogenid,
Vinylsulfon, Dichlorotriazin, Carbodiimid, Hydrazid und Phosphoramidit.
Bevorzugt ist, wenn F eine funktionelle Gruppe ist, sie ausgewählt aus
Hydroxy, Amino, Sulfydryl, Imidazol, Carbonyl, einschließlich Aldehyd
und Keton, Phosphat und Thiophosphat.
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Bevorzugte
Beispiele von Acridon- und Chinacridonfarbstoffen (und ihre entsprechenden
Lebensdauern (nsecs)) sind gezeigt als Verbindungen (III), (IV),
(V), (VI) und (VII) in Tabelle 2.
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Das
mit Farbstoff markierte Protein- und Peptidsubstrat kann hergestellt
werden durch direkte chemische Kopplung eines reaktiven Fluoreszenzfarbstoffderivats
an das Protein oder Peptid durch Techniken, die dem Fachmann gut
bekannt sind. Eine alternative Markierungsstrategie kann beinhalten
das Koppeln (oder Ligieren) des Substrats an einen Polypeptidmarker,
wie ein fluoreszierendes Polypeptid. Peptid- und Proteinsubstrate zur Verwendung
in der Erfindung können
markiert werden an einer terminalen Aminosäureposition, oder alternativ
an einer oder mehreren inneren Aminosäurepositionen.
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Die
Chemie des Markierens von Proteinen und Peptiden mit Fluoreszenzfarbstoffen
ist gut dokumentiert und eine Vielfalt von chemischen Methoden ist
verfügbar
für die
chemische Modifikation von Peptiden. Im Allgemeinen wird die Wahl
des Markierungsreagenz bestimmt durch die Aminosäurezusammensetzung des zu markierenden
Proteins oder Peptids. Besonders bevorzugt sind Amin-reaktive und
Thiol-reaktive Fluoreszenzmarkierungsfarbstoffe. Im ersten Fall
ist die funktionelle Gruppe zum Markieren eine primäre Aminogruppe,
die abgeleitet werden kann von der ε-Aminogruppe von Lysin, oder
alternativ der Amino-Terminus des Peptids oder Proteins. Besondere
Beispiele von reaktiven Gruppen zum Markieren von ε-Amino-Lysin-Resten umfassen
die Isothiocyanato- und N-Hydroxysuccinimidyl(NHS)-esterderivate eines
Fluoreszenzfarbstoffes. Obwohl relativ wenige Proteine und Peptide
freie Thiolgruppen besitzen (sie existieren im Allgemeinen als Disulfidgruppen),
haben sich Thiol-Markierungsprozeduren als sehr nützlich zum
Markieren von Proteinen und Peptiden erwiesen, unter Verwenden von
Thiolreaktiven Mittel, z.B. Iodoacetyl- und Maleimidyl-Derivate
von Fluoreszenzfarbstoffen. Für Überblicke
und Beispiele einer Proteinmarkierung unter Verwenden von Fluoreszenzfarbstoffmarkierungsreagenzien
siehe „Non-Radioactive
Labelling, a Practical Introduction", Garman, A.J. Academic Press, 1997; „Bioconjugation-Protein
Coupling Techniques for the Biomedical Sciences", Aslam, M. und Dent, A. Macmillan Reference
Ltd, (1998). Protokolle sind verfügbar, um stellenspezifische
Markierung in einem synthetisierten Peptid zu erhalten, z.B. siehe Hermanson,
G.T., Bioconjugate Techniques, Academic Press (1996). In einem typischen
Beispiel können
N-Hydroxysuccinimidyl(NHS)-ester der Acridonfarbstoffe an Polypeptide
in einem schwachen Carbonatpuffer bei pH 9 gebunden werden. Man
lässt die
Reaktion fortschreiten für
eine geeignete Zeit, typischerweise im Bereich von 30-60 Minuten.
Nicht umgesetzter oder freier Farbstoff kann entfernt werden durch
Gel-Exklusionschromatographie oder durch Dialyse. Stellenspezifische
Fluoreszenzfarbstoffmarkierung des Substrats kann erhalten werden
während
der Synthese des Peptids, entweder durch die Verwendung einer markierten
Aminosäure
im Syntheseprozess oder durch die spezifische Entschützung und
Markierung des Restes von Interesse vor der Entschützung anderer
möglicherweise
reaktiver Reste beim Abschluss der Synthese.
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Die
Assayverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung werden geeigneterweise ausgeführt in den Wells einer Multiwell-platte,
z.B. einer Mikrotiterplatte mit 24, 96, 384 oder höheren Dichten
von Wells, z.B. 1536 Wells. Alternativ können die Assays ausgeführt werden
in Assayröhrchen
oder in den Mikrokanälen
einer Mikrofluidvorrichtung. In einem typischen Kinaseassay gemäß des ersten
Aspektes wird eine Kinase mit dem Substratmolekül bei Vorhandensein eines hochenergetischen
Phosphat-Donors, wie ATP oder GTP in Kontakt gebracht. Die Reaktion
kann ausgeführt
werden, während
der Substrat- und Phosphat-Donor anfänglich in einem wässrigen
Assaypuffer vorhanden ist, geeigneterweise 10 mM MOPs, 50 mM Tris
oder 50 mM HEPES, enthaltend 5 mM MgCl2.
Der Assay kann ausgeführt
werden entweder bei Vorhandensein von oder in Abwesenheit einer
Probe eines Testmittels. Geeigneterweise werden die Komponenten
der Reaktionsmischung minus dem Initiator in den Wells einer Mikrotiter-Platte
vordispensiert. Die Reaktion wird dann initiiert durch die Zugabe
des Enzyms. Alternativ kann eine Reaktionsmischung hergestellt werden,
die ein Enzym und ein Substrat in einer geeigneten gepufferten Lösung enthält. In diesem
Fall wird die Reaktion initiiert durch die Zugabe des Phosphat-Donors.
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Typischerweise
werden Kinaseassays ausgeführt
unter „gestoppten" Bedingungen. So
lässt man
die Reaktion für
eine vorbestimmte Zeit voranschreiten und dann wird die Reaktion
durch ein Stoppreagenz terminiert, normalerweise ein Inhibitor der
Enzymaktivität,
das oft nicht-spezifisch ist. Ein Beispiel eines derartigen Stoppreagenz
ist EDTA, das verwendet wird, um Metallionen abzusondern, die normalerweise
für die
enzymatische Aktivität
erforderlich sind.
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Messungen
der Fluoreszenzintensität
und Fluoreszenzlebensdauer können
erfolgen unter Verwenden von Instrumenten, die Photovervielfacher
als Detektoren eingebaut haben. Typischerweise können Verfahren zur Messung
der Fluoreszenzlebensdauer basieren auf: i) Zeit-korrelierter Einzel-Photonenzählung oder
ii) Frequenzdomäne
(wie beschrieben in Principles of Fluorescence Spectroscopy von
J R Lakowicz, 2. Ausg., 1999, Kapitel 4 und 5 Kluwer/Academic Press,
New York), oder durch Zeit-Takten
(siehe z.B. Sanders, et al, Analytical Biochemnistry, (1995), 227(2),
302-308). Änderungen
in der Fluoreszenzintensität
können
gemessen werden mittels eines Charge-Coupled-Device(CCD)-Bildgebers
(wie ein Scanning-Bildgeber oder einen Gebietsbildgeber), um alle
der Wells einer Mikrotiterplatte abzubilden. Das LEADseekerTM-System weist eine CCD-Kamera auf, die
eine Fluoreszenzbildgebung von hochdichten Mikrotiterplatten in
einem einzelnen Durchlauf ermöglicht.
Die Bildgebung ist quantitativ und schnell, und die Instrumentierung,
die für
Bildgebungsanwendungen geeignet ist, kann nun simultan die Gesamtheit
einer Multiwellplatte abbilden.
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Wo
ein Assay zur Bestimmung der Aktivität eines Testmittels auf Kinaseaktivität formatiert
werden soll, kann der Assay ausgeführt werden unter kontinuierlicher
Messung der Fluoreszenz des Substrats. In diesem Format ändert sich
die Intensität
des fluoreszierend markierten Substrats kontinuierlich. Das markierte
Substrat benötigt
keine Trennung vom Produkt der enzymatischen Reaktion und so kann
ein Zeitverlauf der Reaktion erhalten werden, was ermöglicht,
dass kinetische Studien in Echtzeit ausgeführt werden.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des ersten oder zweiten Aspektes ist dss Enzym eine Tyrosinkinase
und das Substrat ist ein Peptidsubstrat, das für jenes Enzym spezifisch ist,
wie Abl-Peptid. Der Assay kann ausgeführt werden in einer Mikrotiterplatte
unter wässrigen
Bedingungen, unter Verwenden von entweder HEPES, Tris oder MOPs-Puffer
bei einem pH von 7-8. Typischerweise wird die Pufferkonzentration
ungefähr 50
mM betragen. Abhängig
von dem Enzym, dessen Aktivität
gemessen werden soll, können
Salze, wie Natrium- oder Kaliumchlorid zugegeben werden. Der bevorzugte
Phosphat-Donor ist ATP, der typischerweise vorhanden ist bei einer
Konzentration von 2 × Km, d.h. im Bereich von 30-200 μM. Das Enzymsubstrat
sollte vorhanden sein mit einer optimalen Konzentration von bei
oder unterhalb Km was typischerweise im Bereich 1-100 μM sein wird.
Zusätzliche
Kofaktoren, wie Mg2+-Ionen können auch
vorhanden sein bei einer geeigneten Konzentration für das gegebene
Enzym, typischerweise im Bereich von 1-90 mM.
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Das
Substrat wird markiert mit einem Farbstoff, ausgewählt aus
der Acridon-Farbstoffklasse,
bevorzugt O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)-hexanoat.
Das nicht-phosphorylierte Peptidsubstrat kann unterschieden werden
von der phosphorylierten Form des Substrats durch Detektieren und
Messen von Unterschieden zwischen der Lebensdauer des Farbstoffs,
der an das nicht-phosphorylierte
Substrat gebunden ist, und der Lebensdauer des Farbstoffs der an
das phosphorylierte Substrat gebunden ist. So können Änderungen sowohl in der Intensität als auch
der Lebensdauer simultan überwacht
werden, wodurch eine duale Parametermessung des Assays ermöglicht wird.
Dies ergibt eine Anzahl von Vorteilen. Zuerst kann die Biologie der
Assays durch das Erscheinungsbild der Lebensdauer bestätigt werden,
die für
das Produkt der enzymatische Reaktion charakteristisch ist und die
Intensität
des Produktes kann simultan überwacht
werden. Zweitens kann die Entfernung des Substrats durch ihre charakteristische
Fluoreszenzlebensdauer überwacht
werden, und es kann beobachtet werden, dass die Fluoreszenzintensität des mit
Farbstoff markierten Substrats abfällt. Drittens wird es möglich sein,
eine quantitative Beziehung zwischen der Intensität jeder
Spezies zu bestimmen; dies kann direkt in Konzentrationseinheiten
für on-line-,
Echtzeit-Überwachung
der Reaktion umgewandelt werden.
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Wo
die Aktivität
einer Phosphatase bestimmt werden soll, wird zuerst ein phosphoryliertes
Substrat hergestellt. Ein Peptidsubstrat kann synthetisiert und
dann phosphoryliert werden, oder alternativ kann eine oder mehrere
phosphorylierte Aminosäuren
in die Peptidkette während
der Synthese eingebaut werden. Phosphorylierte Aminosäuren, die
für den
Einbau in chemisch synthetisierte Peptide geeignet sind, können kommerziell
erhalten werden, z.B. von Bachem A.G. Fluoreszenzfarbstoffmarkierung
eines phosphorylierten Peptids kann ausgeführt werden wie oben während der
Synthese des Peptids, entweder durch die Verwendung einer markierten
Aminosäure
im Syntheseprozess oder durch die spezifische Entschützung und
Markierung des Restes von Interesse vor der Entschützung anderer
möglicherweise
reaktiver Reste beim Abschluss der Synthese. Proteinphosphatasesubstrate
müssen
zuerst in einer geeigneten phosphorylierten Form vorliegen oder
dazu umgewandelt werden, zur Verwendung in den Assays gemäß der Erfindung.
Z.B. kann die Phosphorylase b (dephosphorylierte Form) an einem
einzelnen Serinrest unter Verwenden von Phosphorylasekinase phosphoryliert
werden, um Phosphorylase a zu erhalten. Das phosphorylierte Substrat
wird dann markiert mit einem Fluoreszenzfarbstoffmarkierungsreagenz,
bevorzugt ein Acridon oder Chinacridon.
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Assayverfahren
für Phosphatasen
können
auch ausgeführt
werden in einem wässrigen
gepufferten Medium, wobei der Puffer typischerweise im Bereich 10-200
mM bei pH 7-8 vorliegt, z.B. 50 mM Tris pH 7,2 (oder alternativ
HEPES oder MOPS). Zusätzlich
können
Salze wie Natriumchlorid, im Bereich 10-100 mM zugegeben werden.
Andere Faktoren wie DTT, 1-5 mM, EDTA, 100 μM – 2 mM und 0,05-0,1% BrijTM können
auch in der Assaymischung enthalten sein. Das mit Farbstoff markierte
phosphorylierte Substrat ist vorhanden im Bereich von 10-200 μM. Reaktionen
werden initiiert durch die Zugaben von Phosphatase. Im Allgemeinen
werden Reaktionen inkubiert für
30-60 Minuten bei 30°C
und dann beendet durch Zugabe eines Stoppreagenz wie zuvor.
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Die
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung können
auch eingesetzt werden, um den Phosphorylierungsstatus eines Kinase-
und Phosphatasesubstrats, das in einer zellulären Umgebung vorhanden ist, mittels
auf Zellen basierender Assays zu messen.
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So
ist in einem fünften
Aspekt der vorliegenden Erfindung bereitgestellt ein Verfahren zum
Bestimmen des Phosphorylierungsstatus eines Substrats in einer zellulären Umgebung,
wobei das Substrat mindestens eine Einheit umfasst, die fähig ist,
durch ein zelluläres
Enzym phosphoryliert oder dephosphoryliert zu werden, um ein Produkt
zu ergeben, und wobei das Substrat mit einem Fluoreszenzfarbstoff
markiert ist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- i) Messen der Fluoreszenzintensität und der Fluoreszenzlebensdauer
des fluoreszierend markierten Substrates in einer Zellen-freien
Umgebung;
- ii) Zugeben des Substrates zu einer oder mehreren Zellen in
einem fluiden Medium; und
- iii) Messen der Fluoreszenzintensität und der Fluoreszenzlebensdauer
des Fluoreszenzmarkers nach dem Schritt ii);
wobei eine Änderung
in der Fluoreszenzintensität
und der Fluoreszenzlebensdauer verwendet wird, um den Phosphorylierungsstatus
des Substrates anzuzeigen.
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Geeigneterweise
ist das Substrat gemäß des fünften Aspektes
ein Kinasesubstrat oder ein Phosphatasesubstrat.
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Bevorzugt
ist der Fluoreszenzfarbstoff ausgewählt aus den Acridon- und den
Chinacridon-Farbstoffklassen wie zuvor beschrieben.
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Geeigneterweise
ist das Substrat konjugiert (oder fusioniert) an ein zweites Peptid
oder Protein, wie ein Träger-
oder Transportpeptid, was den Transport des Substrates durch die
zelluläre
Membran und in die Zelle vereinfacht.
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Typischerweise
werden kultivierte Zellen mit dem Konjugat bei einer Konzentration
von 0,1-100 μM
in einem geeigneten Zellkulturmedium unter Bedingungen inkubiert,
die für
das Zellwachstum geeignet sind, und für eine Zeit, die reichen kann
von 0,5 bis 24 Stunden. Zellen werden kultiviert gemäß Standard-Zellkulturtechniken,
z.B. werden Zellen in einem geeigneten Gefäß in einer sterilen Umgebung
bei 37°C
in einem Inkubator kultiviert, der eine Atmosphäre aus 95% befeuchtete Luft/5%
CO2 enthält.
Gefäße können enthalten
gerührte oder
stationäre
Kulturen. Verschiedene Zellkulturmedien können verwendet werden, einschließlich Medien,
die undefinierte biologische Fluide enthalten, wie fötales Kalbsserum,
wie auch Medien, die vollständig
definiert sind, wie Serum-freies 293 SFM II-Medium (Life Technologies
Ltd., Paisely, UK). Es gibt etablierte Protokolle, die für die Kultur
diverser Zelltypen erhältlich
sind. (Siehe z.B. Freshney, R.1., Culture of Animal Cells: A Manual
of Basic Technique, 2nd Edition, Alan R. Liss Inc. 1987).
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Das
Verfahren der Erfindung kann verwendet werden mit einem beliebigen
anhaftenden oder nicht-anhaftenden Zelltypus, der kultiviert werden
kann in Standardgewebekultur-Plastikware. Derartige Zelltypen umfassen
alle Zellen, abgeleitet von einer beliebigen erkannten Quelle, z.B.
Säuger,
Pflanze, bakteriell, viral oder fungal und mit Bezug auf Spezies
(z.B. menschlich, Nagetier, affenartig), Gewebequelle (z.B. Hirn,
Leber, Lunge, Herz, Nierenhaut, Muskel) und Zelltyp (z.B. epithelial,
endothelial). Wenn das Substrat erforderlich ist, um an Zellen geliefert
zu werden, die in Zell- oder Gewebekultur gewachsen sind, wird das
Konjugat einfach zum Kulturmedium gegeben.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des fünften
Aspektes können
die Zellen in Kontakt gebracht werden mit dem Konjugat bei Vorhandensein
einer Substanz, deren Effekt aus dem Phosphorylierungsstatus des
Substrats bestimmt werden soll.
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In
dieser Ausführungsform
liefert der Detektionsschritt eine Messung des Effektes der Testsubstanz auf
den Phosphorylierungsstatus und kann angewandt werden auf eine Verbindung,
deren Metabolismus und Toxikologie gegenüber einem besonderen Zelltypus
untersucht wird, z.B. Arzneimittel, Enzyminhibitoren und dergleichen.
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Die
Fluoreszenzfarbstoffe von jeder der Acridon- und Chinacridon-Farbstoffklassen
können
unterschieden werden voneinander mittels ihrer verschiedenen Lebensdauern.
So können
zwei oder mehrere verschiedene Substrate, jeweils markiert mit einem
unterschiedlichen eines Satzes von Acridonfarbstoffen (oder mit
einem unterschiedlichen eines Satzes von Chinacridonfarbstoffen)
verwendet werden in Multipiexassays, in denen die Messung der Kinaseaktivitäten verschiedener
Enzyme simultan ausgeführt
werden kann.
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In
einem sechsten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist bereitgestellt
ein Verfahren des gleichzeitigen Messens der Kinaseaktivitäten zweier
oder mehrerer unterschiedlicher Enzyme, wobei jedes Enzym für ein unterschiedliches
Substrat spezifisch ist, wobei jedes Substrat mindestens eine Einheit
umfasst, die fähig
ist, durch ein Enzym phosphoryliert zu werden, um ein Produkt zu
ergeben, und wobei jedes Substrat mit einem unterschiedlichen eines
Satzes von Fluoreszenzfarbstoffen markiert ist, wobei das Verfahren
die Schritte umfasst:
- i) Messen der Fluoreszenzintensität und der
Fluoreszenzlebensdauer jedes der fluoreszierend markierten Substrate;
- ii) Kombinieren einer Mischung der Enzyme mit jedem der Substratmoleküle bei Vorhandensein
einer Phosphatquelle; und
- iii) Messen eines Anstiegs in der Fluoreszenzintensität und in
der Fluoreszenzlebensdauer von jedem der Fluoreszenzmarker nach
der Kombination des Schrittes ii);
wobei der Anstieg in
der Fluoreszenzintensität
und in der Fluoreszenzlebensdauer von jedem der Fluoreszenzmarker
verwendet wird, um die Phosphorylierungsaktivität jedes der Enzyme zu bestimmen.
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Bevorzugt
sind die Fluoreszenzfarbstoffe in dem Satz ausgewählt aus
den Acridon- und
Chinacridon-Farbstoffklassen wie zuvor beschrieben.
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In
einer Ausführungsform
gemäß des sechsten
Aspektes kann das Verfahren ausgeführt werden in vitro, entweder
unter Verwenden von isolierten Enzymen oder alternativ kann eines
oder mehrere der Enzyme eine Komponente eines Zelllysats sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
gemäß des sechsten
Aspektes kann das Verfahren ausgeführt werden in einer zellulären Umgebung.
In dieser Ausführungsform
wird jedes der verschiedenen Substrate konjugiert (oder fusioniert)
an ein zweites Peptid oder Protein, wie ein Träger- oder Transportpeptid,
was den Transport des Substrates durch die zelluläre Membran
und in die Zelle wie beschrieben vereinfacht.
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Bevorzugt
ist die Messung der Kinase, deren Aktivität gemessen wird, eine Tyrosinkinase.
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In
einem siebten Aspekt ist bereitgestellt eine Zusammensetzung umfassend:
- i) ein Substrat für ein Kinaseenzym, wobei das
Substrat mindestens eine Einheit umfasst, die fähig ist, durch das Enzym phosphoryliert
zu werden, um ein phosphoryliertes Produkt zu ergeben, und wobei
das Substrat markiert ist mit einem Fluoreszenzfarbstoff nach Anspruch
3; und
- ii) eine Komponente ausgewählt
aus einem Phosphat-Donor und der Kinase.
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In
einem achten Aspekt ist bereitgestellt ein Test-Kit zum Messen der
Kinaseaktivität
mindestens eines Enzyms, wobei das Test-Kit umfasst:
- i) ein oder mehrere unterschiedliche Substrate, wobei jedes
Substrat eine Einheit umfasst, die fähig ist, phosphoryliert zu
werden, um ein Produkt zu ergeben, wobei jedes der Substrate markiert
ist mit einem unterschiedlichen eines Satzes von Fluoreszenzfarbstoffen
nach Anspruch 3; und ggf.
- ii) ein oder mehrere unterschiedliche Enzyme, wobei jedes Enzym
für ein
unterschiedliches Substrat spezifisch ist.
-
In
einem neunten Aspekten ist bereitgestellt ein Test-Kit zu Messen
der Phosphataseaktivität
mindestens eines Enzyms, wobei das Test-Kit umfasst:
- i) ein oder mehrere unterschiedliche Substrate, wobei jedes
der Substrate eine phosphorylierte Einheit umfasst, die fähig ist,
dephosphoryliert zu werden, um ein Produkt zu ergeben, und wobei
jedes der Substrate mit einem unterschiedlichen eines Satzes von
Fluoreszenzfarbstoffen nach Anspruch 3 markiert ist; und ggf.
- ii) ein oder mehrere unterschiedliche Enzyme, wobei jedes Enzym
für ein
unterschiedliches Substrat spezifisch ist.
-
Vorteile der vorliegenden
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung vereinfacht herkömmliche Assaymethodiken durch
eine verringernde Anzahl von erforderlichen Schritten. Außerdem kann
in herkömmlichen
(auf Radioaktivität
basierenden) Kinaseassays die Konzentration des Phosphat-Donors nicht genutzt
werden bei einer optimalen Konzentration. Z.B. kann in radioaktiven
Assays die ATP-Konzentration of bei 1/10 von Km liegen,
dies wird typischerweise 1-10 μM
sein, wohingegen es üblicherweise
empfohlen ist, Kinaseassays bei zweifacher oder höherer Km
für ATP auszuführen. In
der vorliegenden Erfindung beeinflusst die Konzentration von ATP
nicht das Auslesen und kann deshalb genutzt werden bei optimalen
Niveaus für
den Assay, unabhängig
von der Auslese-Fluoreszenztechnologie.
-
Gemäß des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung ist es möglich, beliebige Reagenzien
zu der Mischung in einer beliebigen Reihenfolge zuzugeben, während eine
entscheidende Komponente weggelassen wird. So kann eine Reaktionsmischung
hergestellt werden unter Weglassen von ATP, aber enthaltend alle
anderen Komponenten der Reaktion. Vor dem Zugeben des ATP (Initiator)
kann die Reaktion überwacht
werden auf nicht-spezifische Effekte. Es ist auch möglich, eine
Mischung ohne Enzym für
weitere Kontrollen zu konstruieren. Aufgrund der Natur der Reaktionen
ist es dann möglich,
die Endkomponente zuzugeben und Änderungen
entweder in Echtzeit oder durch Stoppen der Reaktion nach dem Initiationsschritt
zu überwachen.
-
Außerdem können Fluoreszenzlebensdauer-Messungen,
die in der vorliegenden Erfindung genutzt werden können, signifikante
Vorteile gegenüber
herkömmlichen
Fluoreszenztechniken bieten, die nur auf der Quantifizierung der
Fluoreszenzintensität
basieren. Fluoreszenzlebensdauer wird bestimmt aus demselben spektral
aufgelösten
Intensitätssignal,
ist aber zusätzlich
aufgelöst
in der Zeitdomäne.
Fluoreszenzlebensdauertechniken liefern eine größere Empfindlichkeit, weil
das Signal größtenteils
durch „Untergrundrauschen" nicht beeinflusst
ist. Ein weiterer Vorteil mit dieser Technik ist, dass verschiedene
unterschiedliche Ereignisse gleichzeitig gemessen werden können durch
Auswählen
von Labels mit unterscheidbaren Lebensdauern, was so das Multiplexen
ermöglicht.
Zusätzlich
sind die Messungen der Fluoreszenzlebensdauer nicht beeinflusst von
Konzentrationseffekten und Photobleichen.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter veranschaulicht mit Bezugnahme
auf die vorliegenden Figuren und Beispiele, in denen:
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1 die
Unterschiede in den Lebensdauern und Intensitäten darstellt, die bei der
Phosphorylierung eines Abl-Peptids gemäß Beispiel 5 beobachtet werden;
-
2 die
Phosphorylierung eines Peptids durch die Proteintyrosinkinase Abl
gemäß Beispiel
6 darstellt;
-
3 ein
Plot ist, der die zeitabhängige
Phosphorylierung des Myelin-Basic-Proteins durch Erk-Kinase gemäß Beispiel
7 zeigt;
-
4 ein
Plot ist, der die Inhibierung der Erk-Kinase durch Staurosporin
gemäß Beispiel
8 zeigt;
-
5 ein
Zeitverlauf für
die Phosphorylierung durch die Tyrosinkinase Lck gemäß Beispiel
9 ist;
-
6 ein
Plot ist, der die ATP-Abhängigkeit
der Phosphorylierung durch die Tyrosinkinase Lck gemäß Beispiel
10 darstellt;
-
7 ein
Plot ist, der die Enzymabhängigkeit
der Phosphorylierung durch die Tyrosinkinase Lck gemäß Beispiel
11 zeigt;
-
8 ein
Plot ist, der die Inhibierung der Lck-Kinaseaktivität durch
Staurosporin gemäß Beispiel
12 zeigt;
-
9 ein
Zeitverlauf für
eine Dephosphorylierungsreaktion durch Protein-Tyrosinphosphatase gemäß Beispiel
13 ist.
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Markieren von H-Glu-Ala-IIe-Tyr-Ala-Ala-Pro-Phe-Ala-Lys-Lys-Lys-NH2 mit O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
-
1.1 H-Glu-Ala-Ile-Tyr-Ala-Ala-Pro-Phe-Ala-Lys-Lys-Lys-Rink-Amid-Harz: H-Glu-Ala-Ile-Tyr(PO3H2)-Ala-Ala-Pro-Phe-Ala-Lys-Lys-Lys-Rink-Amid-Harz
-
H-Glu-Ala-Ile-Tyr-Ala-Ala-Pro-Phe-Ala-Lys-Lys-LysrRink-Amid-Harz
und H-Glu-Ala-Ile-Tyr(PO3H2)-Ala-Ala-Pro-Phe-Ala-Lys-Lys-Lys-Rink-Amid-Harz
wurden synthetisiert unter Verwenden eines kommerziell erhältlichen
automatisierten Peptidsynthetisierers Applied Biosystems Model 433A und
FastMocTMChemie, durchgehend den vom Instrumentenhersteller
empfohlenen Prozeduren folgend. Beide Synthesen wurden ausgeführt auf
einer 0,25 millimolaren Skala.
-
1.2 Synthese von H-Glu-Ala-lle-Tyr-Ala-Ala-Pro-Phe-Ala-Lys-Lys-Lys-NH2 (Abl Kinasesubstrat)
-
Das
rohe Peptid wurde entschützt
und gespalten von der festen Phase unter Verwenden einer Mischung
von 95% Trifluoressigsäure:
2,5% Wasser: 2,5% Triisopropylsilan. Das rohe Peptid, das aus der
Spaltreaktion erhalten wurde, wurde durch herkömmliche C-18-Reversphasen-HPLC
gereinigt unter Verwenden eines linearen Gradienten von Wasser/Acetonitril
(beide enthaltend 0,1% Trifluoressigsäure). Nach der Reinigung wurde
das Peptid lyophilisiert und charakterisiert durch Maldi TOF-Massenspektroskopie
und HPLC.
-
1.3 Synthese von H-Glu-Ala-Ile-Tyr(PO3H2)-Ala-Ala-Pro-Phe-Ala-Lys-Lys-Lys-NH2
-
Dies
wurde hergestellt wie in 1.2 oben unter Verwenden von H-Glu-Ala-Ile-Tyr(PO3H2)-Ala-Ala-Pro-Phe-Ala-Lys-Lys-Lys-Rink-Amid-Harz.
-
1.4 Markieren von H-Glu-Ala-Ile-Tyr-Ala-Ala-Pro-Phe-Ala-Lys-Lys-Lys-NH2 mit O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
(Ace-14)
-
H-Glu-Ala-Ile-Tyr-Ala-Ala-Pro-Phe-Ala-Lys-Lys-Lys-Rink-Amid-Harz
wurde markiert am N-Terminus auf Festphase mit O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat (1,5
eq) (Amersham Biosciences) in Dimethylsulfoxid und Diisopropylethylamin
(4 Volumen-%) über
Nacht bei Raumtemperatur. Das Harz wurde gewaschen mit DMSO, gefolgt
von Methanol und schließlich
mit Dichlormethan und dann getrocknet in vacuo. Das markierte Peptid
wurde entschützt
und gespalten von der festen Phase unter Verwendung einer Mischung von
95% Trifluoressigsäure:
2,5% Wasser: 2,5% Triisopropylsilan. Das Rohmaterial, das durch Präzipitation aus
kaltem Diethyleter isoliert wurde und gereinigt wurde durch C-18-Reversphasen-HPLC
unter Verwenden eines linearen Gradienten von Wasser/Acetonitril
(beide enthaltend 0,1% Trifluoressigsäure). Nach der Reinigung wurde
das mono-markierte Peptid lyophilisiert und charakterisiert durch
Maldi-TOF-Massenspektroskopie,
UV und HPLC.
-
1.5 Markieren von H-Glu-Ala-Ile-Tyr(PO3H2)-Ala-Ala-Pro-Phe-Ala-Lys-Lys-Lys-NH2 mit O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
(Ace-14)
-
Dies
wurde hergestellt wie in 1.4 oben, mit der Ausnahme, dass H-Glu-Ala-Ile-Tyr(PO3H2)-Ala-Ala-Pro-Phe-Ala-Lys-Lys-Lys-Rink-Amid-Harz
verwendet wurde.
-
Beispiel 2: Markieren von Myelin-Basic-Protein
(MBP) mit O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat (Ace-14)
-
i) Verfahren 1
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100
mg MBP (100 mg; 7 mg/ml) wurde dialysiert über Nacht bei +4°C in 0,1
m NaHCO3-Lösung, O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
(10 mg) wurde aufgelöst
in 1 ml DMSO (Aldrich) und zu der Probe von dialysiertem MBP gegeben.
Die resultierende Mischung wurde 45 Minuten lang gerührt. 10 PD10-Säulen (Amersham Biosciences)
wurden ins Gleichgewicht gebracht mit 10 ml 10 mM MOPS pH 7,2. Markiertes
MBP (1,3 ml Aliquote) wurde zu jeder Säule gegeben und die Säulen wurden
gewaschen mit 10 mM MOPS (1 ml). Jede Säule wurde eluiert mit 3 ml
10 mM MOPS und die Eluanten gesammelt. Die Endproteinkonzentration
wurde bestimmt unter Verwenden des Biorad-Protein-Assays (500-006)
mit BSA als ein Standard (0,1 mg/ml). Die Endkonzentration von MBP
betrug 1,44 mg/ml in einem Gesamtvolumen von 30 ml. Das markierte
MBP wurde konzentriert unter Verwenden von Amicon Centripreps YM-10
(10.000 NMWL) (verwirbelt für
15 Minuten). Nachfolgende Proteinbestimmung ergab eine Konzentration
von 4,5 mg/ml (7,1 ml). Das mit Acridon markierte MBP wurde verdünnt mit
500 mM MOPS pH 7,2, 50 mM MgCl2, 1 mM ATP
und PF-H2O auf eine Konzentration von 16,6 μM.
-
ii) Verfahren 2
-
MBP
(100 mg; 7 mg/ml) wurde über
Nacht bei +4°C
in einer PBS-Lösung
(0,01 M Posphatpuffer, 0,0027 M Kaliumchlorid und 0,137 M Natriumchlorid,
pH 7,4) Sigma P-4417 dialysiert. O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
(10 mg) wurde aufgelöst
in 1 ml DMSO (Aldrich) und zugegeben zum dialysiertem MBP. Die Mischung
wurde durch Rollen gemischt über
Nacht bei +4°C.
10 PD10-Säulen (Amersham
Biosciences) wurden ins Gleichgewicht gebracht mit 10 ml 10 mM MOPS
pH 7,2. Aliquote von 1,3 ml markiertem MBP wurden zugegeben zu jeder
Säule,
jede Säule
wurde mit einem weiteren 1 ml 10 mM MOPS gewaschen. Jede Säule wurde
dann eluiert mit 3 ml 10 mM MOPS und die Eluaten wurden gesammelt. Die
Proteinkonzentration wurde bestimmt unter Verwenden des Biorad-Protein-Assays
(500-006) mit BSA als ein Standard bei 0,1 mg/ml. Die Konzentration
des markierten MBP wurde als 1,4 mg/ml in einem Gesamtvolumen von
28 ml gefunden. Das markierte MBP wurde wieder konzentriert unter
Verwenden von Amicon Centripreps YM-10 (10.000 NMWL) (verwirbelt
für 10
Minuten). Nachfolgende Proteinbestimmung ergab eine Konzentration
von 3,25 mg/ml in einem Gesamtvolumen von 9,7 ml. Das mit Farbstoff
markierte MBP wurde verdünnt
mit 500 mM MOPS pH 7,2, 50 mM MgCl2, 1 mM
ATP und PF-H2O auf eine Konzentration von
16,6 μM.
-
Beispiel 3: Markieren von H-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr-Gly-Val-Leu-Phe-NH2 mit O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
-
3.1 H-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr-Gly-Val-Leu-Phe-Rink-Amid-Harz
(Lck Kinasesubstrat); H-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr(PO3H2)-Gly-Val-Leu-Phe-Rink-Amid-Harz
-
H-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr-Gly-Val-Leu-Phe-Rink-Amid-Harz
und H-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr(PO3H2)-Gly-Val-Leu-Phe-Rink-Amid-Harz
wurden synthetisiert unter Verwenden eines kommerziell erhältlichen
automatisierten Peptidsynthetisierers Applied Biosystems Model 433A
und FastMocTM Chemie, durchweg den vom Instrumentenhersteller
empfohlenen Prozeduren folgend. Die Synthesen wurden ausgeführt auf
einer 0,25 millimolaren Skala.
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3.2 Markieren von H-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr-Gly-Val-Leu-Phe-NH2 mit O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
(Ace-14)
-
H-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr-Gly-Val-Leu-Phe-Rink-Amid-Harz
wurde markiert am N-Terminus
auf fester Phase mit O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
(1,5 eq) (Amersham Biosciences) in Dimethylsulfoxid und Diisopropylethylamin
(4 Volumen-%) über
Nacht bei Raumtemperatur. Das Harz wurde gewaschen mit DMSO, gefolgt
von Methanol und schließlich
mit Dichlormethan und dann getrocknet in vacuo. Das markierte Peptid
wurde entschützt
und gespalten von der festen Phase unter Verwendung einer Mischung
von 95% Trifluoressigsäure:
2,5% Wasser: 2,5% Triisopropylsilan. Das Rohmaterial, das durch
Präzipitation
aus kaltem Diethyleter isoliert wurde und gereinigt wurde durch
C-18-Reversphasen-HPLC unter Verwenden eines linearen Gradienten
von Wasser/Acetonitril (beide enthalten 0,1% Trifluoressigsäure). Nach
der Reinigung wurde das mono-markierte Peptid lyophilisiert und
charakterisiert durch Maldi-TOF-Massenspektroskopie, UV und HPLC.
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3.3 Markieren von H-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr(PO3H2)-Gly-Val-Leu-Phe-NH2 mit O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
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Dies
wurde hergestellt wie beschrieben in 3.2 oben mit Ausnahme, dass H-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr(PO3H2)-Gly-Val-Leu-Phe-Rink-Amid-Harz
verwendet wurde.
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3.4 Markieren von H-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr-Gly-Val-Leu-Phe-NH2 mit O-(N-Succinimidyl)-6-(2-acetamido-9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
(Ace-17)
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Diese
Synthesen wurden ausgeführt
wie beschrieben im Beispiel 3,2 mit Ausnahme, dass O-(N-Succinimidyl)-6-(2-acetamido-9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
(Ace-17) anstelle von O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
(Ace-14) verwendet wurde.
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Beispiel 4: Markieren von H-Thr-Arq-Asp-Ile-Tyr(PO3H2)-Glu-Thr-Asp-NH2 mit O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat
(Ace-14)
-
Diese
Synthese wurde ausgeführt
wie im Beispiel 3.2, mit Ausnahme, dass das H-Thr-Arg-Asp-Ile-Tyr(PO3H2)-Glu-Thr-Asp-Rink-Amid-Harz verwendet wurde.
Das nicht-phosphorylierte Peptid wurde synthetisiert auf eine ähnliche
Weise.
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Beispiel 5: Detektion von phosphorylierten
und nicht-phosphorylierten Peptiden unter Verwenden von Abl-Peptiden
-
1 μM-Lösungen der
phosphorylierten und nicht-phosphorylierten Formen des Abl-Peptids wurden hergestellt
in 10 mM MOPs-Puffer pH 7,2. Die Fluoreszenzintensitäten und
Lebensdauern der Lösung
wurden verglichen.
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Ergebnisse
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Klare
Unterschiede können
gesehen werden zwischen den zwei Peptiden. Die Intensität des nicht-phosphorylierten
Peptids betrug annähernd
7 × 104 rfu, während
jene des phosphorylierten Peptids annähernd 9 × 104 rfu
betrug. Die Lebensdauer des nicht-phosphorylierten Peptids betrug
ungefähr
10 nsec, wohingegen jene des phosphoylierten Peptids 15 nsecs betrugen.
Siehe 1.
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Beispiel 6: Assay von Tyrosinkinase-Abl
-
Eine
Abl-Reaktionsmischung wurde hergestellt durch Mischen von 1 ml Reaktionspuffer
(50 mM Tris-HCl, 10 mM MgCl2, 1 mM EGTA,
2 mM Dithiothreitol (pH 7,5 bei 25°C)), 10 μl 10 mM ATP, 2 μl mit 6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoatmarkiertem
Abl-Peptid-Substrat (nicht–phosphorylisiert)
(500 μM
in DMSO). 100 μl
dieser Mischung wurden angeordnet in den Wells einer schwarzen Steh-Mikrotiterplatte.
Die Reaktion wurde initiiert durch die Zugabe von 10 μl Abl-Kinase
(New England Biolabs, Code P 6050L Lot 5), (100.000 Einheiten/ml
oder 100 Einheiten/μl),
die in Reaktionspuffer (50 mM Tris-HCl, 10 mM MgCl2,
1 mM EGTA, 2 mM Dithiothreitol, 0,01% Brij 35 (pH 7,5 bei 25°C) auf eine
Konzentration von 100 Einheiten pro 10 μl verdünnt worden war.
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Die
Reaktion wurde überwacht
in 30 Sekunden-Intervallen, sowohl auf Lebensdauer als auch Intensitätsänderungen,
die für
das Produkt und das Substrat charakteristisch sind.
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Ergebnisse
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Wie
in 2 gezeigt ist, kann der Fortschritt der Reaktion
in Echtzeit überwacht
werden. Insbesondere sind die Änderungen
in der Produktintensität
größer als
jene des Substrats, was aus der Studie der isolierten Peptide vorhergesagt
würde.
Außerdem
ist es möglich,
diese Reaktion ohne involvierten Trennschritt auszuführen, und
das Substrat und das Produkt auf der Basis ihrer entsprechenden
Fluoreszenzlebensdauern zu unterscheiden.
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Beispiel 7: Zeit-abhängige Phosphorylierunq von
Myelin-Basic-Protein durch Erk-Kinase
-
Myelin-Basic-Protein
(MBP), markiert mit O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat (hergestellt
gemäß Beispiel
2, Verfahren 1) (1 ml), wurde verdünnt auf 10 ml mit Wasser, was
eine Lösung
ergab, die 50 mM MOPS, pH 7,2, 5 nM MgCl2, 100 μm ATP und
1,66 μM
MBP enthielt. Sieben Aliquote von 200 μl der Reaktionsmischung wurden
jeweils gemischt mit 5 μl
der Erk-1 Kinase (1,8 mg/ml). Die Reaktionen wurden inkubiert bei
Raumtemperatur für
verschiedene Zeiten, 100 μl
Aliquote wurden entzogen und die Fluoreszenz jedes Aliquots wurde
gemessen.
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Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in 3 gezeigt und zeigen einen Zeit-abhängigen Anstieg
in der Fluoreszenz an.
-
Beispiel 8: Inhibierung der Erk-Kinase
durch Staurosporin
-
Myelin-Basic-Protein
(MBP), markiert mit O-(N-Succinimidyl)-6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)hexanoat (hergestellt
gemäß Beispiel
2, Verfahren 1) (1 ml), wurde verdünnt auf 10 ml mit Wasser, was
eine Lösung
ergab, die 50 mM MOPS, pH 7,2, 5 nM MgCl2 100 μm ATP und
1,66 μM
MBP enthielt. Sieben Aliquote von 100 μl wurden zusammengestellt auf
eine Konzentration von 0-100 μM
in Bezug auf Staurosporin. Schließlich wurden 2 μl Erk-1-Kinase
(1,8 mg/ml) zu jeder Reaktionsmischung gegeben. Die Reaktionsmischungen
wurden bei Raumtemperatur für
drei Stunden inkubiert, wonach 100 μl 100 mM EDTA zugegeben wurden,
um die Reaktionen zu stoppen. Fluoreszenzintensitäten der
Reaktionen wurden dann bestimmt.
-
Ergebnisse
-
Die
Enzymreaktion wird inhibiert in einer Dosis-abhängigen Weise durch Staurosporin,
wie in 4 gezeigt ist.
-
Beispiel 9: Zeitverlauf für die Phosphorylierung
durch die Tyrosinkinase LcK
-
Wiederholungen
von N-(6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)-hexanoyl)-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr-Gly-Val-Leu-Phe-Amid
(500 nM) in 50 mM TRIS/10 mM MgCl2/2,5 mM
MnCl2, pH 7,2 bei Vorhandensein von 50 μM ATP in
einem Volumen von 100 μl
wurden in die Wells einer schwarzen 96-Well-Mikroplatte (Costar,
Code 3650) pipettiert. Der Zeitverlauf wurde initiiert durch die
Zugabe von 12,7 milli-Einheiten des Lck-Enzyms (Upstate Biotechnology,
Code 14-379) in einem Volumen von 10 μl. Die Reaktion wurde überwacht
in Ein-Minuten-Intervallen bei Umgebungstemperatur auf sowohl Lebensdauer-
als auch Intensitätsänderungen,
die sowohl für
das Substrat als auch für
das Produkt charakteristisch sind.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse, wie sie in 5 gezeigt sind, zeigen an, dass
die Bildung des Produktes von der Zeit abhängig ist.
-
Beispiel 10: ATP-Abhängigkeit der Phosphorvlierung
durch die Tyrosinkinase Lck
-
Wiederholungen
von N-(6-(2-acetamido-9-oxo-9H-acridin-10yl)-hexanoyl)-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr-Gly-Val-Leu-Phe-Amid
(500 nM) in 50 mM TRIS/10 mM MgCl2/2,5 mM
MnCl2, pH 7,2 und bei Vorhandensein verschiedener
Konzentrationen von ATP in einem Volumen von 100 μl wurden
pipettiert in die Wells einer schwarzen 96-Well-Mikroplatte (Costar, Code 3650). Die
Reaktionen wurden initiiert durch Zugabe von 12,7 milli-Einheiten
des Lck-Enzyms (Upstate Biotechnology, Code 14-379) in einem Volumen
von 10 μl.
Nach der Inkubation bei Raumtemperatur für 60 Minuten wurden die Reaktionen
gestoppt durch Zugabe von 0,1 M Citrat-Puffer pH 3,0 (20 μl) zu jedem
Well. Die Reaktionen wurden überwacht
auf sowohl Lebensdauer- als auch Intensitätsänderungen, die sowohl für das Substrat
als auch das Produkt charakteristisch sind.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in 6 gezeigt, die anzeigt, dass
die Bildung des Produktes von der ATP-Konzentration abhängig ist.
-
Beispiel 11: Enzymabhängigkeit der Phosphorvlierung
durch die Tyrosinkinase Lck
-
Wiederholungen
von N-(6-(9-oxo-9H-acridin-10yl)-hexanoyl)-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr-Gly-Val-Leu-Phe-Amid
(500 nM) in 50 mM TRIS/10 mM MgCl2/2,5 mM
MnCl2, pH 7,2 und bei Vorhandensein verschiedener
Konzentrationen von ATP in einem Volumen von 100 μl wurden
pipettiert in die Wells einer schwarzen 96-Well-Mikroplatte (Costar,
Code 3650). Die Reaktionen wurden initiiert durch Zugabe von Mengen
des Lck-Enzyms (Upstate Biotechnology, Code 14-379) in einem Volumen
von 10 μl.
Nach der Inkubation bei Raumtemperatur für 90 Minuten wurden die Reaktionen
gestoppt durch Zugabe von 0,1 M Citrat-Puffer pH 3,0 (20 μl) zu jedem
Well. Die Reaktionen wurden überwacht
auf sowohl Lebensdauer- als auch Intensitätsänderungen, die sowohl für das Substrat
als auch das Produkt charakteristisch sind.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse in 7 zeigen, dass die Bildung des
Produktes abhängig
ist von der Enzymkonzentration.
-
Beispiel 12: Staurosporin-Inhibitionskurve
mit Tyrosinkinase Lck
-
Staurosporin
(Sigma, Code S4400, 1 mM in DMSO) wurde verdünnt mit 10 %-igem (V/V) DMSO
in Assaypuffer (50 mM TRIS/10 mM MgCl2/2,5
mM MnCl2, pH 7,2), um die folgenden Konzentrationen
von Staurosporin herzustellen – 100 μM, 10 μM, 1 μM 100 nM,
10 nM, 1 nM. Die Reaktionsmischung wurde hergestellt: 10 ml Assaypuffer
+ 2,5 μl
N-(6-(9-Oxo-9H-acridin-10-yl)hexanoyl)-Glu-Pro-Glu-Gly-Ile-Tyr-Gly-Val-Leu-Phe-Amid (1 mM) +
20 μl ATP
(10 mM). Fünf
Wiederholungen (10 μl) jeder
Inhibitorkonzentration wurden in die Wells einer schwarzen 96-well-Mikroplatte
(Costar, Code 3650) pipettiert. Die Reaktionsmischung (100 μl) wurde
in jedes Well gegeben. Die Reaktionen wurden initiiert durch Zugabe
von 12,7 milli-Einheiten Lck-Enzym
(Upstate Biotechnology, Code 14-379) in einem Volumen von 10 μl. Nach der
Inkubation bei Raumtemperatur für
60 Minuten wurden die Reaktionen durch Zugabe von 0,1 M Citratpuffer
pH 3,0 (20 μl)
in jedes Well gestoppt. Die Reaktionen wurden überwacht auf sowohl Lebensdauer- als
auch Intensitätsänderungen,
die sowohl für
das Substrat als auch für
das Produkt charakteristisch sind.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse in 8 zeigen die Inhibierung der
Lck-Kinase-Aktivität
durch Staurosporin; der IC50-Wert beträt 16 nM.
Park et al (Anal. Biochem., (1999), 269, 94-104) berichteten einen
IC50-Wert von ungefähr 10 nM unter Verwenden von
ATP bei 2 μM
Endkonzentration und einer ähnlichen
Peptidsequenz in einem zeitaufgelösten Fluoreszenzformatassay.
-
Beispiel 13: Zeitverlauf für die Dephosphorylierungsreaktion
durch Protein-Tvrosin-Phosphatase
-
Wiederholungen
von N-(6-(9-Oxo-9H-acridin-10-yl)hexanoyl)-Thr-Arg-Asp-Ile-Tyr(PO3H2)-Glu-Thr-Asp-NH2 (1 μM) in IRIS-gepufferter
Salzlösung,
pH 7,6 in einem Volumen von 100 μl
wurden pipettiert in die Wells einer schwarzen 96-Well-Mikroplatte (Costar,
Code 3650). Der Zeitverlauf wurde initiiert durch die Zugabe von
88 Einheiten Protein-Tyrosin-Phosphataseenzym (Sigma, Code P9864)
in einem Volumen von 10 μl.
Die Reaktion wird überwacht
in Ein-Minuten-Intervallen bei Umgebungstemperatur auf sowohl Lebensdauer-
als auch Intensitätsänderungen,
die sowohl für
das Substrat als auch das Produkt charakteristisch sind.
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Ergebnisse
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9 ist
ein Plot, der die Dephosphorylierung des Substrats durch diese Phosphatase
zeigt. Das Erscheinen des dephosphorylierten Produktes wird auch überwacht. Sequenzliste
Sequenzliste
-
LITERATURSTELLEN, DIE IN DER BESCHREIBUNG
ZITIERT SIND
-
Diese
Liste von Literaturstellen, die vom Anmelder zitiert sind, dienen
nur zum Nutzen des Lesers. Sie bilden nicht Teil des europäischen Patendokumentes.
Sogar obwohl große
Sorgfalt aufgebracht wurde, die Literaturstellen zu erarbeiten,
können
Irrtümer
oder Unterlassungen nicht ausgeschlossen werden und das EPA erkennt
keinerlei Haftung in dieser Hinsicht an.
-
Patentdokumente, zitiert in der Beschreibung
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- • WO 9929894 A , Epps
[0005]
- • WO 0075167 A , Sportsman
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- • JP 2001019700 A [0007]
- • US 5807746 A [0029]
- • WO 9964455 A [0029]
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- • WO 02099424 A2 [0033]
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