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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Modifikation des Adenovirus-Faserproteins und
Verfahren zur Verwendung davon, um die Zellanheftung durch das Faserprotein
zu verändern.
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Allgemein
sind Rezeptoren in die Stoffwechselwege der Endocytose eingebunden,
entweder konstitutiv oder durch Liganden induziert. Diese Rezeptoren
sammeln sich in mit Clathrin ausgekleideten Gruben, gelangen mit
Hilfe von mit Clathrin ausgekleideten Vesikeln in die Zelle, passieren
ein saures Endosom, in dem die Rezeptoren sortiert werden, und kehren
dann entweder an die Zelloberfläche
zurück,
werden intrazellulär gelagert
oder werden in Lysosomen abgebaut. Die Stoffwechselwege zur Internalisierung
erfüllen
eine Vielzahl von Funktionen wie etwa Nährstoffaufnahme, Entfernung
von aktivierten Enzymen, Beseitigung von Makromolekülen, opportunistischen
Eintritt von Viren und Toxinen, Dissoziation und Abbau eines Liganden
und Regulierung des Rezeptorspiegels. Viele Rezeptoren durchlaufen
mehr als einen intrazellulären
Stoffwechselweg, abhängig
von Zelltyp, Konzentration des Rezeptors, Typ des Liganden, Valenz
des Liganden und Konzentration des Liganden. Einen Überblick über molekulare
und zelluläre
Mechanismen von durch Rezeptor vermittelte Endocytose wird von Brown
und Greene, DNA and Cell Biology 1991 10:6, 399-409 gegeben. Eine
Reihe von Viren infizieren Zellen über eine Rezeptor-Ligand-Wechselwirkung.
Das Adenovirus ist ein Beispiel für ein Virus, das Rezeptor-vermittelte
Endocytose benutzt, um das infektiöse Virus zu internalisieren.
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Gentherapie
erfordert den Transfer von rekombinanten Nukleinsäure-Konstruktionen
in Zellen. Obgleich eine Reihe von verschiedenen Verfahren für den Gentransfer
vorgeschlagen worden sind, bleibt eine der aussichtsreichsten die
der Verwendung rekombinanter Viren. Die Entwicklung von rekombinanten
Adenoviren für
diesen Zweck hat, basierend auf den einzigartigen Vorteilen dieses
Systems, eine Reihe von Anwendungen gefunden.
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Ein
Vorteil besteht darin, dass rekombinante Adenoviren isoliert und
beschrieben worden sind, die genomische Deletionen enthalten, welche
zu einer unzulänglichen
Virusreplikation führen,
ausgenommen innerhalb von Zelllinien, die die deletierten Funktionen
trans-ergänzen.
Die Zelllinien, die die für
die Produktion von infektiösen
Viruspartikeln notwendigen Virusgene enthalten, werden Verpackungs-Zelllinien
genannt. Die Konstruktion der Adenoviren mit Replikationsdefekt
wird von Berkner et al., 1987 J. Virology 61:1213-1220 (1987); Massie
et al., 1986 Mol. Cell. Biol. 6:2872-2883 (1986); Haj-Ahmad et al.,
1986 J. Virology 57:267-274 (1986); Davidson et al., 1987 J. Virology
61:1226-1239 (1987), Zhang „Generation
and identification of recombinant adenovirus by liposome-mediated
transfection and PCR analysis" Bio
Techniques 1993 15:868-872 beschrieben. Der Vorteil der Verwendung
dieser Viren als Vektoren liegt darin, dass sie in dem Maß, wie sie
sich auf andere Zelltypen ausbreiten können, begrenzt sind, da sie
sich in einer ursprünglich
infizierten Zelle zwar replizieren können, aber nicht in der Lage
sind, neue infektiöse
Viruspartikel zu bilden.
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Die
Fähigkeit
des Virus, hohe Expressionsspiegel von therapeutischen Genprodukten
zu erreichen und die Kapazität
des Virus, sich nicht teilende, ausdifferenzierte Zellen zu infizieren,
ist für
gentherapeutische Anwendungen, die direkte in vivo-Genübertragung
erfordern, genutzt worden. Es ist gezeigt worden, dass rekombinante
Adenoviren nach direkter in vivo-Übertragung auf Atemwegsepithel,
Leberzellen, Gefäßepithel, ZNS-Parenchym
und eine Reihe anderer Gewebearten einen Gentransfer mit hoher Wirksamkeit
erreichen, wie von Morsy, 1993 J. Clin. Invest. 92:1580-1586; Kirshenbaum,
1993 J. Clin. Invest. 92:381-387; Roessler, 1993 J. Clin. Invest.
92:1085-1092; Moullier, 1993 Nature Genetics 4:154-159; La Salle,
1993 Science 259:988-990; Gomez-Foix, 1992 J. Biol. Chem. 267:25129-25134;
Rich, 1993 Human Gene Therapy 4:461-476; Zabner, 1994 Nature Genetics
6:75-83; Guzman, 1993 Circulation Research 73:1201-1207; Bout, 1994
Human Gene Therapy 5:3-10; Zabner, 1993 Cell 75:207-216; Caillaud,
1993 Eur. J. Neuroscience 5:1287-1291 und Ragot, 1993 J. Gen. Virology
74:501-507 berichtet
worden ist.
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Während der
breit gefächerte
Tropismus des Adenovirus die Transduktion einer Reihe von Gewebetypen
für bestimmte
Anwendungen der Gentherapie erlaubt hat, kann dieser weite Wirtszellenbereich
auch zusätzliche
Probleme verursachen. Es ist allgemein anerkannt, dass im Zusammenhang
mit direkter in vivo-Genübertragung
die Fähigkeit,
heterologe Gene zu spezifischen zellulären Genen zu steuern, außerordentlich
vorteilhaft sein würde,
wie im Überblick
von Anderson, 1992 Science 256:808-813; McCabe, 1993 Biochemical Medicine
and Metabolic Biology 50:241-253
beschrieben. Der weit gestreute Tropismus des Adenovirus könnte möglicherweise
jene Strategien unterlaufen, bei denen zellspezifische Übertragung
essentiell ist. In dieser Hinsicht ist gezeigt worden, dass systematisch
verabreichtes Adenovirus viele Gewebetypen transduziert (Stratford-Perricaudet,
1992 J. Clin. Invest. 90:626-630). Diese nicht spezifische Übertragung
könnte
möglicherweise
zerstörerisch
sein, denn es könnte
ektopische Expression von transferierten heterologen Genen in nicht
geeigneten zellulären
Zielen als ein Ergebnis auftreten. Darüber hinaus kann die ubiquitäre Bindung
des Virus systemische Verabreichung von verbotenen Dosen des Virus
erforderlich machen, um eine spezifische Zielstelle in geeigneter
Weise in vivo zu transduzieren.
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Zusätzlich zu
der Bindung des Virus mit breit gefächertem Tropismus in vivo kann
das Unvermögen des
Adenovirus, an eine gegebene Zielzelle zu binden, die Nützlichkeit
dieses Vektors für
einige gentherapeutische Anwendungen aufheben. Zum Beispiel verhindert
das Fehlen eines Rezeptors für
Adenovirus bei ausdifferenzierten Muskelzellen die Verwendung von
Gentransfer-Strategien mit Adenovirus zur Ansteuerung dieses Gewebetyps,
wie im Überblick
von Ragot, 1993 und Karpati, 1993 Muscle and Nerve 16:1141-1153)
beschrieben worden ist. Es würde
daher unter bestimmten Umständen
nützlich
sein, den Tropismus von rekombinantem Adenovirus zu erweitern, um
Genübertragung
auf bestimmte Zellgruppen zu ermöglichen,
bei denen zur Zeit mit diesem Vektorsystem keine Transduktion möglich ist.
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Rekombinante
Adenoviren erreichen Gentransduktion in der selben Weise, wie das
Wildtyp-Adenovirus oder Adenovirus mit Replikationsdefekt durch
Bindung an spezifische Zelloberflächenrezeptoren, worauf das
Virus durch Rezeptor-vermittelte Endocytose internalisiert wird,
wie von Chardonnet und Dales, 1970 Virology 40:462-477; Brown und Burlingham,
1973 J. Virology 12:386-396; Svensson und Persson, 1985 J. Virology
55:442-449; Seth, et al., 1984 J. Virol. 51:650-655; Seth, et al.,
Mol. Cell. Biol. 1984 4:1528-1533; Varga et al., 1991 J. Virology
65:6061-6070 (1991); Wickham et al., 1993 Cell 73:309-319 berichtet
worden ist. Das Adenovirus bindet über den Knaufabschnitt des
Faserproteins, das aus dem Virusmantel hervorragt, an den Rezeptor.
Das Faserprotein ist tatsächlich
ein homotrimeres Protein, das vom Fasergen innerhalb des adenoviralen
Genoms codiert wird. Kapselproteine des Adenovirus, die die Hexon-,
Penton-Base und Faserproteine umschließen, werden zu einem späten Zeitpunkt
der Infektion im Cytoplasma synthetisiert und zum Zusammenbau in
Viruspartikel zum Kern transportiert.
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Die
Faser spielt eine wesentliche Rolle bei der Infektion durch Adenovirus,
indem sie das Virus an einen spezifischen Rezeptor an der Zelloberfläche anheftet.
Die Faser besteht aus drei Domänen:
einem N-terminalen Schwanz, der mit der Penton-Base in Wechselwirkung
tritt, einem Schaft, der aus 22 Wiederholungen eines aus 15 Aminosäuren bestehenden
Segmentes zusammengesetzt ist, welches β-Faltblatt und β-Schleifen
bildet, und einem Knauf am C-Terminus, der das für den Typ spezifische Antigen
beinhaltet und für
die Bindung an den Zelloberflächenrezeptor
verantwortlich ist. Das Faserprotein ist auch für den Transport von viralen Nukleinsäuren in
den Kern verantwortlich. Das Gen, das das Faserprotein vom Adenovirus-Serotyp
2 codiert, ist in menschlichen Zellen exprimiert worden und unter
Verwendung eines rekombinanten Vacciniavirus-Vektors wurde gezeigt,
dass es richtig in Trimere zusammengesetzt, glycosyliert und zum
Kern transportiert wurde, wie von Hong und Engler, 1991 Virology
185, 758-767 berichtet wurde.
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Die
Modifikation der Genübertragung
auf spezifische Zelltypen, die durch rekombinantes Adenovirus vermittelt
wird, würde
einen großen
Nutzen für
eine Reihe gentherapeutischer Anwendungen haben.
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Es
ist daher ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und Mittel zu liefern, durch welche das Adenovirus gesteuert werden
kann, um spezifische Zelltypen zu infizieren.
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Es
ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und Mittel zu liefern, durch welche Adenovirus-Proteine verwendet
werden können,
um Nukleinsäure-
oder Proteinübertragung
auf eine spezifische Zelle oder den Kern einer spezifischen Zelle
zu vermitteln.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Das
Faserprotein des Adenovirus ist genetisch verändert worden, indem am Carboxylende
ein Peptidlinker, der ein Zufallsknäuel bildet, angehängt wurde,
welcher verwendet werden kann, einen nicht-Adenovirus-Liganden anzufügen, der
die Bindungsspezifität
des Faserproteins ändert.
Beispiele für
Liganden umschließen
Peptide, die selektiv durch eine Zielzelle gebunden werden, so dass
das veränderte
Faserprotein durch vom Rezeptor vermittelte Endocytose internalisiert
wird, sowie Peptide, die als ein universelles Kopplungsmittel agieren
können,
zum Beispiel Biotin oder Streptavidin. Der Linker wurde so entworfen,
dass er die normale Trimerisierung des Faserproteins nicht beeinflusst,
um sterische Hinderung der Bindung des Faserproteins an eine Zielzelle
zu vermeiden und um als eine Stelle zur Einführung einer neuen Peptidsequenz
zu dienen. Das veränderte
Faserprotein wird durch gentechnische Veränderung der Nukleotidsequenz
hergestellt, die das Faserprotein codiert, wobei eine neue Sequenz
an der den Carboxylschwanz codierenden Region, die den Linker und
den Liganden codiert, angefügt
wird. Der N-Terminus
des Faserproteins wird in der bevorzugten Ausführungsform nicht verändert, obgleich
es in einigen Ausführungsformen
wünschenswert
sein kann, durch Deletion von auf den Zellkern gerichteten Signalen
die Aufnahme des Faserproteins in den Zellkern zu verhindern.
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Das
veränderte
Faserprotein kann als Teil eines rekombinanten Adenovirus zur gentherapeutischen Verwendung
eingesetzt werden.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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1 ist
ein Schema eines Plasmids pUC2Fm zur Mutagenese des Adenovirus 2 – Fasergens.
Spaltstellen für
RestriktionsendoNukleasen sind mit ihren Standardabkürzungen
dargestellt. Das Fragment der Ad2-Virus-DNA, das das Fasergen codiert,
die Nukleotide 30965 bis 33093, wurde durch Ligierung mit glatten Enden
in die SmaI-Spaltstelle der pUC119-DNA inseriert, was zu Verlust
der DraI-Spaltstelle
führte.
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2 ist
ein Schema des Plasmids pS3-2F, beschrieben von Falkner und Moss
(1988), zur Expression von Fasermutanten des Vacciniavirus. Das
Fasergen oder Mutanten des Fasergens wurden in die HpaI-Spaltstelle
des Plasmids cloniert. Mit „tk" gekennzeichnete
Kästen
sind DNA-Segmente des Thymidinkinase-Gens von Vaccinia, die Rekombination
des Plasmids in das Thymidinkinase-Gen des Vacciniavirus erlauben.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Änderung
der normalen Bindung des Adenovirus-Faserproteins ist eine Strategie
zur Modifikation des normalen Tropismus von rekombinanten Adenoviren.
Die vielseitigste und kostengünstigste
Strategie zur Modifikation der normalen Adenovirus-Bindung ist,
den Knaufabschnitt des Faserproteins gentechnisch zu verändern. Da
das Faserprotein ein komplexes Glycoprotein ist, das Anordnung in
Trimeren erfordert, würde
man bei nicht geeigneter gentechnischer Modifikation des Proteins
eine Beeinflussung der Proteinstruktur-Funktion erwarten, die für das reife, trimere
Faserprotein erforderlich ist. Die gentechnische Modifikation des
Faserproteins wird durch die Verfügbarkeit von Verfahren zur
Herstellung von glycosyliertem Protein und Untersuchung der Trimerisierung
wesentlich erleichtert. Zusätzlich
erleichtert die Entwicklung eines einfach veränderten Abschnittes des Gens,
das den Knaufabschnitt des Proteins codiert, analog zu einer Clonierungsstelle
in einem Plasmid-Vektor, zukünftige
Modifikationen des Knaufproteins wesentlich.
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Die
gentechnische Modifikation der Adenovirus-Bindung ist ein komplexer
Prozess, der erfolgreiches Durchlaufen mehrerer Schritte erfordert.
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Der
erste Schritt war die Entwicklung eines Verfahrens, um normal glycosyliertes
Faserprotein getrennt von dem intakten Adenovirus in Mengen herzustellen,
die ausreichend für
eine funktionelle Analyse waren. Dieser Schritt ist notwendig, weil
das einzelne Gen empfänglicher
für die
hierin beschriebenen gentechnischen Modifikationen ist und, was
wichtig ist, weil Modifikation der ursprünglichen Bindung des Adenovirus
die normale Bildung des neuen Virus in Zelllinien beeinflussen kann,
die von der normalen Adenovirus-Rezeptor-Bindung abhängig sind.
Ein rekombinanter Vacciniavirus-Vektor wurde erfolgreich verwendet,
um diesen ersten Schritt zu vollenden. Es zeigte sich, dass dieses
System nicht nur zur Herstellung von isoliertem Faserprotein führte, sondern
auch Protein erzeugte, welches normal glycosyliert war.
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Nach
der Entwicklung von Verfahren zur Herstellung des isolierten, normal
glycosylierten Faserproteins bestand der nächste Schritt in der Entwicklung
von Verfahren zur Untersuchung der Fähigkeit des isolierten Faserproteins,
sich in der homotrimeren Form anzuordnen, wie sie bei dem intakten
Adenovirus gefunden wird. Dies wurde durch die Entwicklung von monoclonalen
Antikörpern
erreicht, die für
die monomeren oder trimeren Formen des Faserproteins spezifisch
waren. Western-Blot-Analyse des Wildtyps und ursprünglicher
Proteine, die den geeigneten Antikörpern ausgesetzt wurden, zeigten
die Anwesenheit oder das Fehlen der Trimerisierung in den veränderten
Faserproteinen. Dies konnte auch mit Hilfe der SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (PAGE),
basierend auf den Unterschieden im Molekulargewicht zwischen dem
Faserprotein-Monomer und -Trimer, durchgeführt werden.
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Der
dritte Schritt war die Herstellung eines spezifischen Linkers, der
drei Ziele vereinbaren sollte:
- (a) Funktion
als eine Stelle zur Einführung
von mehreren Peptid codierenden Sequenzen;
- (b) Präsentation
der neuen Peptid-Codierungssequenzen in der Weise, dass sterische
Hinderung des strukturellen Faserproteins am Knaufabschnitt des
Faserproteins vermieden wird; und
- (c) keine Beeinflussung der normalen Trimerisierung des Proteins.
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Wie
nachstehend im Einzelnen beschrieben, wurden diese Ziele durch den
Entwurf einer Nukleotidsequenz erreicht, die ein Zufallsknäuel-Peptid
codiert, der es jedem beliebigen Liganden ermöglicht, sich jenseits des Endes
des Trimer-Komplexes der Faser zu erstrecken. Diese Nukleotidsequenz
umfasst auch eine einzelne Stelle für eine RestriktionsendoNuklease
zur späteren
Einfügung
von zusätzlichen
Peptidsequenzen, die entweder zur direkten Modifikation der Bindung
entworfen wurden oder als Anheftungsstellen für größere Proteine dienten, die
nicht direkt in des Faserprotein integriert werden konnten, ohne
die Trimerisierung zu stören. Schließlich wurde
die Kenntnis der Stellen des Faserproteins, die verändert werden
konnten, um die gewünschte
Wirkung zu erzielen, verwendet, um die Stelle zur Insertion des
Linkers am Carboxy-Ende des Proteins auszuwählen.
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Der
vierte Schritt ist die Insertion von Peptid-Codierungssequenzen
innerhalb des Linkerpeptides am Carboxyl-Ende des Faserproteins.
Die anfänglich
ausgewählten
Sequenzen umschließen
Peptide, die als universelle Stellen zum Anfügen von größeren Proteinen dienen, wie
etwa das weithin verfügbare
Biotin oder Avidinkonjugierte Protein, und Peptide, die durch Rezeptor-vermittelte
Endocytose bei Bindung an der Zelloberfläche internalisiert werden,
wie etwa Angiotensin II und Bombesin. Beide Peptidklassen können verwendet werden,
um das Adenovirus auf spezifische, nicht adenovirale Rezeptoren
neu auszurichten, wonach das Virus durch Rezeptor-vermittelte Endocytose
internalisiert wird.
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Der
letzte Schritt ist die Rückführung des
veränderten
Faserproteins in ein rekombinantes Adenovirus-Genom und die Herstellung
des veränderten
Adenovirus, um Eigenschaften der Rezeptorbindung zu untersuchen.
Standardtechniken werden verwendet, um das (die) veränderte(n)
Fasergen(e) wieder einzufügen und
das neue rekombinante Virus herzustellen. Die Rezeptorbindung des
veränderten
Faserproteins wird anhand von Zelllinien untersucht, deren adenovirale
Rezeptor-Bindungseigenschaften
bekannt sind.
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Die
nachstehende genaue Beschreibung und Beispiele zeigen, wie diese
Schritte durchgeführt
worden sind und das entstandene veränderte Adenovirus-Faserprotein
und das Adenovirus, das das veränderte Faserprotein
enthält,
hergestellt wurden. Wie erwähnt,
können
unter Verwendung der beschriebenen Techniken und Materialien eine
Reihe von Variationen innerhalb jedes einzelnen Schrittes durchgeführt werden,
die andere veränderte
Faserproteine ergeben können.
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Verfahren zur Herstellung
des normal glycosylierten Faserproteins, getrennt vom intakten Adenovirus.
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Expressionssysteme.
Der rekombinante Vacciniavirus-Vektor pTKgpt-3S, beschrieben von
Falkner, 1988 J. Virology 62:1849-1854, kann verwendet werden, um
das Faserprotein isoliert vom Rest des Adenovirus herzustellen.
Dieser Vektor liefert eine herkömmliche
Clonierungsstelle für
das Faserprotein und umschließt
das gpt-Gen von E. coli als eine selektierbare Markierung für das rekombinante
Vacciniavirus, das das Adenovirus-Fasergen enthält. Andere rekombinante Vacciniavirus-Vektoren,
die verwendet werden können, sind
beschrieben worden; zum Beispiel wurde das Faserprotein auch in
rekombinanten Vacciniaviren exprimiert, indem der von Fuerst et
al., (1986) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83:8122-8126 beschriebene Zwei-Virus-Bakteriophage
T7-RNA-Polymerase-Ansatz verwendet wurde. Andere eukaryontische
Expressionsvektoren wie etwa rekombinante Retroviren können ebenso
verwendet werden, um normal glycosyliertes Faserprotein in ausreichenden
Mengen zur funktionellen Untersuchung der Trimerisierung herzustellen.
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Auswahl
von Faserprotein-Genen des Adenovirus. In den spezifischen, hier
beschriebenen Beispielen wurden die Fasergene der menschlichen Adenovirus-Typen 2 und 5 gentechnisch
verändert
und untersucht. Diese wurden ausgewählt, weil diese beiden Adenovirus-Typen
jene sind, die am häufigsten
in gentherapeutischen Verabreichungen verwendet werden. Die Fasergensequenzen
sind jedoch auch für
andere Adenoviren des Menschen beschrieben worden, einschließlich des
Typs 3, berichtet von Signäs
et al., 1986 Gene 50:173-484, des Typs 4, berichtet von Gruber et
al., 1993 Virology 196:603-611, des Typs 7, berichtet von Mullis
et al., 1988 Virology 167:545-553, 11 (Mei und Wadell, 1993 Virology
194:453-462), 40 (Kidd et al., 1989 Virology 172:134-144; 1993 Virology
192:73-84) und 41 (Kidd et al., 1990 Virology 179:139-150), deren
Lehren spezifisch hierin eingeschlossen sind, und die hierin beschriebenen
Verfahren konnten auch für
die Modifikation dieser Fasergene der anderen Serotypen verwendet
werden.
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Verfahren zur Untersuchung
der Fähigkeit
des isolierten Faserproteins, sich in der homotrimeren Struktur
anzuordnen.
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Monoclonale
Antikörper.
Das von Vaccinia hergestellte Faserprotein kann direkt auf Trimerisierung
untersucht werden, indem die Western-Blot-Analyse in Verbindung
mit monoclonalen Antikörpern
verwendet wird, die in der Lage sind, zwischen monomeren und trimeren
Formen des Proteins zu unterscheiden. Zwei solche monoclonale Antikörper sind
von Hong und Engler, 1991 Virology 185:758-767 beschrieben worden:
- 1. Antikörper
4D2.5 erkennt das Amino-Ende sowohl der monomeren als auch der trimeren
Formen der Ad2-, Ad5- und Ad7-Faser, sowohl auf Western-Blots als auch durch
indirekte Immunfluoreszenz.
- 2. Antikörper
2A6.36 erkennt nur vollständig
ausgebildete Fasertrimere von Ad2 und Ad5, indem er ein Epitop zwischen
den Aminosäuren
17 und 60 des Proteins erkennt.
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Andere
Antikörper
können,
wie von Hong und Engler beschrieben, unter Verwendung von Standardtechniken
hergestellt werden.
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Mit
der Verwendung dieser Antikörper
kann man Information über
die Struktur der Faser oder der Fasermutanten sowohl durch die Western-Blot-Analyse
als auch durch indirekte Immunfluoreszenz erhalten.
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SDS-PAGE.
Dies konnte auch unter Verwendung von SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(PAGE), basierend auf den Unterschieden der Molekulargewichte zwischen
dem Monomer und dem Trimer des Faserproteins, erreicht werden.
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Wie
erwähnt,
ist es bei der Verwendung dieser Verfahren und Antikörper wesentlich,
dass die Peptidsequenzen, die an das Ende des offenen Leserahmens
des Fasergens angefügt
werden, nicht die Sekundärstruktur
der Faserproteinmoleküle
stören;
d.h., sie müssen
immer noch Trimere bilden.
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Entwurf und Herstellung
eines spezifischen Peptidlinkers.
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Das
Linker-Peptid. Der Abschnitt mit dem Carboxyl-Ende des Faserproteins
ist in der Weise verändert, dass
er einen Zufallsknäuel-Linker,
der die Trimerisierung nicht beeinflusst, einschließt. Eine
Peptidsequenz aus zwölf
Aminosäuren:
PASASASASPGS
(Seq. ID No. 1)
konnte an den C-Terminus angefügt werden,
ohne die Bildung des Trimers, die Bindung an die Zelle und den Transport
in den Zellkern zu unterbrechen. Wie von Hong und Engler (1991)
berichtet, konnte ein Peptidsequenz aus sechs Aminosäuren:
PKRARP
(Seq. ID No.3)
an den C-Terminus angefügt werden, ohne die Trimerisierung
zu beeinflussen. Die Insertion einer Peptidsequenz aus 27 Aminosäuren:
RIVNLLHVMFQSVYFSIAENFKSFFIQ
(Seq. ID No. 4),
welche kein Zufallsknäuel bildete, an der selben
Stelle verhinderte die Trimerisierung. Dem zufolge bestehen die
allgemeinen Anforderungen für
einen Linker darin, dass er die Trimerisierung nicht beeinflussen
darf und ein Zufallsknäuel
bilden sollte.
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Daher
liefert die Erfindung in einem ersten Aspekt ein rekombinantes Adenovirus,
das einen Peptidlinker aus zwölf
Aminosäuren
umfasst, der an das Carboxyl-Ende des Faserproteins des Adenovirus
angeheftet ist, wobei der Linker bei der Expression in einer Säugerzelle
ein Zufallsknäuel
bildet und das Faserprotein ein Trimer bildet.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die Erfindung ein Verfahren zur gentechnischen
Veränderung
einer Zelle, das den Schritt der Verabreichung eines Adenovirus
an die Zelle umfasst, welches einen Peptidlinker aus zwölf Aminosäuren, angefügt an das
Carboxyl-Ende des Faserproteins des Adenovirus, umfasst, wobei der
Linker bei der Expression in einer Säugerzelle ein Zufallsknäuel und
das Faserprotein ein Trimer bilden.
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In
noch einem weiteren Aspekt liefert die Erfindung ein Verfahren zur
Reinigung von Proteinen, die im Adenovirus exprimiert werden, bestehend
aus den Schritten:
Expression dieser Proteine in einem Adenovirus,
das einen Peptidlinker aus sechs bis zwölf Aminosäuren umfasst, die an das Carboxyl-Ende
des Faserproteins des Adenovirus angefügt sind, wobei der Linker ein
Zufallsknäuel
und das Faserprotein ein Trimer bilden,
Anheften eines Liganden
an jenen Peptidlinker,
Bindung des Adenovirus, welches jenen
Liganden trägt,
an ein Protein oder eine Nukleinsäure, die an jenen Liganden
bindet, wodurch jenes Adenovirus gereinigt wird und
Reinigung
jener Proteine von jenem gereinigten Adenovirus.
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In
noch einem weiteren Aspekt liefert die Erfindung darüber hinaus
ein gentechnisch verändertes
adenovirales Faserprotein, das ein Adenovirus zu einer interessierenden
Zelle bringt, umfassend:
ein adenovirales Faserprotein, das
am Carboxyl-Ende durch das Anfügen
eines Peptidlinkers mit sechs bis zwölf Aminosäuren verändert ist, wobei dieser Linker
ein Zufallsknäuel
bildet und an einen Liganden gekoppelt ist, der Bindungsspezifität für eine interessierende
Zelle aufweist, und wobei dieses Faserprotein ein Trimer bildet,
wenn es in einer Zelle exprimiert wird.
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Während jede
Proteinsequenz, die die beschriebene Anzahl an Aminosäuren aufweist
und ein Zufallsknäuel
bildet, in der vorliegenden Erfindung verwendet werden könnte, wurde
eine Modellsequenz:
PASASASASPGS (Seq. ID No. 1)
in den
nachstehend beschriebenen Beispielen verwendet. Andere Peptid-Codierungssequenzen
können
auf der Basis von Programmen zur Vorhersage von Proteinstrukturen
wie etwa PEPPLOT von der Genetics Computer Group, Madison, Wisconsin
ausgewählt
werden. Die Modellsequenz wurde unter Verwendung von PEPPLOT ausgewählt, welches
vorhersagte, dass sich wiederholende AS-Motive Zufallsknäuels bilden
werden. Das sich wiederholende AS-Motiv sollte auch weder hydrophob,
hydrophil noch elektrisch geladen sein, um sicherzustellen, dass
diese Proteinsequenz die maximale Flexibilität liefern wird. An jedem Ende
der Sequenz wurde ein Prolin eingefügt, um einen Knick in der Proteinsequenz
zu bekommen, so dass die Domäne des
Zufallsknäuels
sowohl von den Fasersequenzen als auch von den nachfolgend angefügten Liganden
getrennt sein würde.
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Stelle
zum Anfügen
des Linkers. Die spezifische Stelle zum Anfügen des Oligonukleotids, das
das Zufallsknäuel
codiert, wurde auf Grund von ausgedehnten Versuchen bestimmt. Wie
in Beispiel 2 im Einzelnen beschrieben, wird der Linker am Carboxyl-Ende
des Faserproteins eingefügt.
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Insertion von Peptid codierenden
Sequenzen innerhalb des Linkerpeptids.
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Insertion
in den Linker. Eine beliebige Anzahl von Proteinliganden kann am
Ende oder innerhalb des Peptidlinkers inseriert werden. Diese werden
angefügt,
indem eine Nukleinsäuresequenz,
die den Liganden codiert, in eine geeignete Restriktionsstelle innerhalb
oder am Ende der Sequenz, die den Linker codiert, inseriert wird.
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Liganden.
Der Linker wird an einen Proteinliganden gekoppelt, der für einen
bestimmten Zelltyp spezifisch sein kann oder als ein universellerer
Koppler dient. Beispiele für
spezifische Liganden umschließen
jedes Molekül,
das an einen spezifischen Zelloberflächenrezeptor bindet, der nicht
der natürliche
Rezeptor für das
Faserprotein des Adenovirus ist, zum Beispiel ein Arginin-Glycin-Asparaginsäure (RGD)-Peptid,
und Antikörper
und Antikörper-Fragmente.
Beispiele für
universelle Koppler umschließen
Biotin und Avidin bindende Proteine, die verwendet werden können, um
andere Proteine an das Faserprotein zu „koppeln", die selbständig an eine angezielte Zelle
binden können
oder nicht binden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dienen die Sequenzen des Liganden-Proteins als eine Anheftungsstelle
für Avidin-
oder Biotin-gebundene Proteine. Peptidsequenzen, die kritisch für die Biotin-Avidin (Streptavidin)
-Bindung sind, sind von Saggio und Laufer, Biochem. J. 1993 293:613-616,
Alon 1993 Eur. J. Immunol. 23:893-898, und Hiller, et al., 1991
Biochem. J. 278:573-585 beschrieben worden. Eine käuflich zu erwerbende
Nukleinsäure,
die ein Streptavidin bindendes Peptid (Strept-tagTM)
codiert, wird von Biometra, Göttingen,
Deutschland, verkauft.
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Diese
Sequenzen sind besonders nützlich
bei der bequemen Anheftung von Proteinen, die für die Neuausrichtung der Adenovirus-Bindung
nützlich
sind und monoclonale Antikörper
und spezifische Liganden für
Zelloberflächenrezeptoren
umschließen
könnten,
die zu groß sind,
um sie bequem über
gentechnische Veränderung
des Faserproteins und Linkers inserieren zu können. Es ist ebenfalls möglich, Markierungsproteine an
diesen Stellen anzuheften, mit denen Verteilung und Metabolismus
des Adenovirus, das intakten Organismen verabreicht worden ist, überwacht
werden können.
Die Bindungsstellen könnten
auch verwendet werden, um das Adenovirus oder Bestandteile des Adenovirus
aus komplexen Proteingemischen zu isolieren.
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Andere
Oligopeptidsequenzen mit Peptid bindenden Domänen könnten ebenfalls verwendet werden, wie
etwa die Arginin-Glycin-Asparaginsäure (RGD)-Sequenz, die an Vitronectin
bindet, beschrieben von Cherny, et al., 1993 J. Biol. Chem. 268
(13):9725-9729, das RGDS nachahmende Peptid in Streptavidin, Arginin-Tyrosin-Asparaginsäure-Serin
(RYDS), beschrieben von Alon, et al., 1993, Eur. J. Immunol. 23:893-898
oder andere, die bestimmt wurden, wie von Kay, et al., 1993 Gene
128:59-65 beschrieben worden ist.
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Andere
Beispiele für
Liganden, die mit dem Faserprotein verbunden werden können, schließen jene ein,
die bei Bindung an den verwandten Rezeptor durch Rezeptorvermittelte
Endocytose internalisiert werden. Der Grund ist, dass das Virus
zusammen mit dem Liganden internalisiert wird. Beispiele für Peptide,
die durch Rezeptor-vermittelte Endocytose nach Bindung eines Zelloberflächenrezeptors
internalisiert werden, sind die Peptide Angiotensin II und Gastrin
freisetzendes Peptid, die in den nachstehenden Beispielen beschrieben werden.
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Es
können
jedoch auch andere Liganden, die nicht durch Rezeptor-vermittelte
Endocytose internalisiert werden, verwendet werden, um Adenovirus-vermittelten
Gentransfer zu spezifischen Zelltypen zu erreichen. Zum Beispiel
ist gezeigt worden, dass Lektine verwendet werden können, um
das Adenovirus auf Zelltypen mit hoher Konzentration des entsprechenden
Rezeptors hin zu steuern, Batra, 1993, obwohl die Lektine bei Bindung
an die Zelloberfläche
selbst nicht internalisiert werden.
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Expression
des veränderten
Faserproteins. Nach gentechnischer Modifikation des Faserproteins
zur Herstellung eines veränderten
Faserproteins einschließlich
eines Linkers oder eines Linker-Liganden wird das veränderte Faserprotein
auf Trimer-Bildung, wie vorstehend beschrieben, und auf Bindung
an den Zielzelltyp durchmustert. Durchmusterung auf Trimer-Bildung
kann, wie vorstehend beschrieben, unter Verwendung eines Vaccinia-Expressionssystems
oder verpackt mit rekombinantem Adenovirus erfolgen. In der bevorzugten Ausführungsform
wird das veränderte
Faserprotein in Säugerzellen
exprimiert. Expression der Faser unter Verwendung eines rekombinanten
Baculovirus in Insektenzellen ist nicht bevorzugt, da Daten im Vorfeld
nahe legen, dass die Faser, die in Insektenzellen synthetisiert
wurde, unterglycosyliert war. Die kann auch bei Hefe der Fall sein.
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Bindung
des veränderten
Faserproteins kann unter Verwendung von Standardtechniken bestimmt werden,
zum Beispiel durch Radiomarkierung des Virus, Anfügen des
Virus an Zellen, Inkubation, Auswaschen von nicht gebundenem Virus
und Messen der an Zellen gebundenen Radioaktivität oder Infizieren der Zellen mit
rekombinantem Virus einschließlich
des veränderten
Faserproteins, indem ein bekannter Virustiter und dann ein cytopathischer
Test verwendet werden, um auf Lysis zu durchmustern (nur Zellen,
an die das Virus bindet, können
infiziert werden; Infektion mit Adenovirus führt zum Zelltod).
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Verpackung
in rekombinanten Adenovirus. Das veränderte Faserproteingen wird
unter Verwendung von Standardtechniken mit rekombinantem Adenovirus
verpackt. Allgemein werden Adenovirus-Gene, die nicht das Gen für das Faserprotein
sind, mit dem Gen vermischt, welches das veränderte Faserprotein codiert, und
zusammen in Zellen transduziert. Es gibt viele Verfahren zur Transduktion
von Zellen mit viralem Material, welche Fachleuten auf dem Gebiet
bekannt sind, zum Beispiel Gene transfer and expression: a laboratory
manual Kriegler M. 242 S. (W.H. Freeman, NY 1991) und Current Protocols
in Molecular Biology, 1987-1994, Ausubel F.M., et al., Abschnitt „Introduction
of DNA into Mammalian Cells" S.
9.0.1-9.17.2 (John Wiley & Sons). In
einem bevorzugten Beispiel für
einen Transduktions-Enhancer werden kationische Lipide, welche gewöhnlich veränderte Phospholipide
sind, um eine positive Ladung zu erhalten, zur Transduktion des
Ersten und Zweiten verwendet. Eine Reihe von Lipidverbindungen,
deren Wirksamkeit für
die Transduktion von Nukleinsäuren
gezeigt worden ist, zum Beispiel das kationische Lipid N-[1-(2,
3-Dioleoyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammoniummethylsulfat
(DOTAP), kann verwendet werden. Die Ausgangslösung, die von Boehringer Mannheim
käuflich
zu erwerben ist, wird dreifach mit HEPES gepufferter Kochsalzlösung verdünnt und
wird mit DNA zu 50 ng/μl
vermischt. Das typische Mischungsverhältnis von Lipid zu DNA (Gewicht:Gewicht)
beträgt
6:1, jedoch können
andere Mischungsverhältnisse
bessere Ergebnisse erzielen, wie durch empirische Versuche bestimmt
werden konnte. Nachdem der DNA und dem Lipid über 10 Minuten gestattet worden
war, sich zu verbinden, wurden die Lipid-DNA-Komplexe den Zielzellen
verabreicht. Die genauen Bedingungen für die gemeinsame Transduktion
können
von Fachleuten auf dem Gebiet mit Hilfe der hier gelieferten Lehren
leicht erstellt werden.
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Das
verpackte rekombinante Adenovirus-Genom, welches das das veränderte Faserprotein
codierende Gen enthält,
wird dann auf die Rezeptorbindungseigenschaften und Nützlichkeit
für die
Gentherapie untersucht, wie vorstehend beschrieben. Obgleich jedes
beliebige System, einschließlich
sowohl des Vacciniavirus-Expressionssystems als auch des rekombinanten
Adenovirus, zur Durchmusterung auf die Bindungseigenschaften des
veränderten
Faserproteins verwendet werden kann, wird bevorzugt, das rekombinante
Adenovirus zur Gentherapie zu verwenden.
-
Addition
von Genen zur Gentherapie. „Gentherapie" bezeichnet die Behandlung
von pathologischen Bedingungen durch die Zugabe von exogenen Nukleinsäuren zu
geeigneten Zellen innerhalb des Organismus. Nukleinsäuren müssen in
der Weise den Zellen zugefügt
oder in diese transduziert werden, dass sie innerhalb der Zelle
funktionsfähig
bleiben. Für
die meisten Gentherapiestrategien werden die neuen Nukleinsäuren so entworfen,
dass sie als neue Gene funktionieren, d.h. neue Boten-RNA codieren, welche
wiederum neues Protein codiert. Wie ursprünglich konzipiert, wurde Gentherapie
gegen monogenetische Fehlfunktionen wie Adenosin-Desaminase-Defekt und cystische Fibrose
eingesetzt. Es ist deutlich klar geworden, dass Gentherapie auch
bei polygenetischen, somatischen Fehlfunktionen wie Krebserkrankungen
hilfreich sein kann. Nukleinsäuren,
die für
die Gentherapie von Nutzen sein können, umschließen jene,
die Proteine codieren, welche zur Identifikation von Zellen verwendet
werden, die mit dem rekombinanten Virus infiziert sind, jene, die
Proteine codieren, deren Aufgabe es ist, Zellen, die das virale
Genom enthalten, zu töten
oder die therapeutische Proteine codieren, welche dazu dienen, einen
pathophysiologischen Zustand innerhalb des Körpers zu behandeln.
-
Die
Sequenzen, die viele dieser Proteine codieren, sind bekannt und
in der Literatur veröffentlicht.
Repräsentative
Markierungsgene umschließen
jene, die in den nachstehenden Beispielen genau beschrieben sind,
einschließlich
eines Enzyms wie etwa β-Galactosidase
und Proteine, die Resistenz gegen oder Empfindlichkeit auf Antibiotika übertragen.
Andere Beispiele umschließen
sowohl Proteine, die abnormale Proteine verstärken oder unterdrücken, als
auch jene, die toxisch oder zerstörerisch für abnormale Zellen innerhalb
des Körpers
sind. Ein Beispiel für
Letztere ist das Thymidin-Kinase-Gen des Herpes simplex-Virus. Die
Zugabe von Ganciclovir zu Zellen, die dieses Gen exprimieren, führt zum
Tod der Zelle. Noch andere sind jene, die bei dem zu behandelnden
Patienten defekt sind oder fehlen, zum Beispiel kann das Transmembran-Regulatorgen
bei cystischer Fibrose („CFTR") Zellen zugegeben
werden, die mutiertes CFTR beinhalten, was Korrektur des durch das
mutierte CFTR-Gen verursachten Ionentransportdefektes zur Folge
hat. Beispiele für
andere Gene, die zur Zeit auf die Verwendung in der Gentherapie
untersucht werden, umschließen
Adenosin-Desaminase, Insulin, Koagulationsfaktoren wie etwa Faktor
VIII und Glycogen abbauende Enzyme.
-
Obwohl
die Sequenzen, die in das rekombinante Virus inkorporiert werden,
typischerweise Nukleinsäuren,
die Proteine codieren, sein werden, können auch die Sequenzen selbst
biologisch aktiv sein. Viele Beispiele für solche Sequenzen sind bekannt,
zum Beispiel Antisense und Ribozym. Soweit es nicht ausdrücklich anders
erwähnt
ist, codieren die Gene therapeutische Moleküle einschließlich biologisch
aktiver Nukleinsäuren,
Nukleinsäuren,
die biologisch aktive Proteine codieren, und Nukleinsäuren, die
Proteine codieren, die für die
Herstellung von biologisch aktiven Molekülen von Interesse, ob es sich
um Proteine oder andere Molekültypen
handelt, verantwortlich sind.
-
Zum
Beispiel könnte
für die
Verwendung in der Gentherapie beim Menschen eine der viralen Nukleinsäurekonstruktionen
so verändert
werden, dass sie ein „Suizid-Gen" enthalten, so dass
die Virus produzierenden Zellen wie gewünscht eliminiert werden können. Als
ein spezifisches Beispiel könnte
das virale Genom die Codierungssequenz für die Thymidin-Kinase des Herpes-simplex-Virus
einschließen.
Es ist gut dokumentiert, dass Zellen, die das virale Thymidin-Kinase-Genprodukt exprimieren,
durch Behandlung mit dem antiviralen Agens Ganciclovir eliminiert
werden können
(Moolten 1986, Cancer Research 46:5276). Auf diese Weise würden die
Virus produzierenden Zellen durch systemische Verabreichung von
durch die FDA zugelassenem Ganciclovir eliminiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die nachstehenden nicht limitierenden
Beispiele weiter erläutert. Die
Lehren der hierin beschriebenen Referenzen sind ausdrücklich durch
Bezugnahme eingeschlossen, soweit sie die Durchführbarkeit des beanspruchten
Gegenstandes betreffen.
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Beispiel 1: Herstellung
von nutzbaren Mengen von glycosylierten Wildtyp- und mutierten Faserproteinen.
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a. Präparation von Ad2- und Ad5-
Fasergenen für
Clonierung und Mutagenese.
-
Adenovirus-DNA
wurde von Adenovirus-Vironen gereinigt, die durch CsCl-Bandierung von Zelllysaten von
infizierten HeLa-Zellen gereinigt worden waren. Die DNA wurde durch
Behandlung mit 0,5% SDS und 1 mg/ml Proteinase K über 1 Stunde
bei 37°C
mit anschließender
Phenol-Extraktion von den gereinigten Virionen freigesetzt. Ein
DraI-SmaI-RestriktionsendoNuklease-Spaltprodukt (welches die Ad2-Nukleotide 30965 bis
33093 enthielt, erhältlich
bei der Genbank der National Library of Medicine, National Institutes
of Health, File ADRCG.viral) wurde auf einem Agarose-Gel gereinigt,
durch Elektrophorese auf DEAE-Membran extrahiert und in den Vektor
pUC119 an der SmaI-Restriktionsspaltstelle in den Polylinker cloniert.
Einzelstrang-DNA, die das Fasergen enthielt, wurde hergestellt,
indem Bakterien, die dieses Plasmid enthielten, mit einem M13-Helferphagen
(K07, Stratagene San Diego, CA) infiziert wurden und die erhaltene
Phagen-DNA nach den Angaben des Herstellers isoliert wurde. Stellengerichtete
Mutagenese (Zoller und Smith, 1983) mit dem Oligonukleotid
GGCGCGTTTCATGGTACCTGCAACAA
3' (Seq. ID No.
2)
wurde verwendet, um eine Spaltstelle für die KpnI-RestriktionsendoNuklease
am Nukleotid 31024 zu schaffen, so dass das entstandene Fragment
durch Spaltung mit KpnI (oder seinem Isoschizomer Asp718) durch
Spaltung an der neu geschaffenen KpnI-Stelle zu Beginn des offenen
Leserahmens des Fasergens und an einer KpnI-Spaltstelle im Polylinker von pUC119
hinter dem 5'-Ende
des Fasergens entfernt werden konnte. Die richtige Mutante wurde
durch DNA-Sequenzierung der Plasmid-DNA und durch die Restriktionsendonuklease-Spaltungsmuster
nach Spaltung mit KpnI oder mit Asp718, welche ein 2075 Basenpaare
großes
Fragment ergab, das auf einem Agarose-Gel identifiziert werden konnte,
verifiziert.
-
b. Präparation von mutierten Fasergenen:
-
Einer
der Vorteile der Clonierung der Ad2- und der Ad5-Fasergene in pUC119
besteht darin, dass die stellengerichtete Mutagenese, beschrieben
von Zoller und Smith, 1983, „Oligonukleotide-directed
mutagenesis of DNA fragments cloned into M13 vectors" in Methods in Enzymology,
R. Wu, L. Grossman und K. Moldave, Hrsg., Bd. 100, S. 468-500 (Academic
Press, New York), leicht durchgeführt werden kann, indem Einzelstrang-DNA
verwendet wird, die, wie vorstehend beschrieben, zur Schaffung der
Spaltstelle für
die KpnI-RestriktionsendoNuklease am Nukleotid 31024 hergestellt
wird, wie es zur Schaffung einer Vielzahl von Mutanten mit sich
unterscheidenden Faser-Phänotypen
durchgeführt
worden ist.
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c. Expression von Wildtyp-
und mutierten Fasergenen:
-
Ein
Vacciniavirus-Expressionssystem ist verwendet worden, um veränderte Faserproteine
des Wildtyps zu exprimieren (Hong und Engler, 1991). Die Fasergene
der Adenovirus-Serotypen 2 (31030 bis 32778) und 5 wurden von dem
Plasmid pUC119 durch Spaltung mit Asp718 entfernt (Vieira und Messing,
1987 „Production
of single-stranded plasmid DNA".
In Methods in Enzymology, R. Wu und L. Grossman, Hrsg., 1987, Bd.
153, S. 3-11 (Academic Press, San Diego); um glatte DNA-Enden zum
Clonieren zu erhalten, wurde die DNA mit einem Gemisch aus den vier
Desoxyribonukleotid-Triphosphaten (dATP, dCTP, dGTP und dTTP) und dem
Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I von E. coli über 15 Minuten
bei Zimmertemperatur behandelt. Jedes DNA-Fragment wurde dann in
die Spaltstelle der HpaI-Restrictionsendonuklease in einen Expressionsvektor
ligiert (pTKgpt-3S; Falkner und Moss, 1988, J. Virology 62:1849-1854).
Bei Insertion in diese Stelle des Plasmids befindet sich die Expression
des Fasergens unter der Kontrolle des p11-Promotors, eines Promotors, der zu einem
späten
Zeitpunkt der Infektion am aktivsten transkribiert wird. Ein Vorteil
dieses Vektors besteht darin, dass er die Insertion der Fasergen-Sequenzen
durch Rekombination in das Thymidin-Kinase-Gen des Wildtyp-Vacciniavirus gestattete;
ein zweiter Vorteil besteht in der Fähigkeit der Verwendung der
positiven Selektion mit dem gpt-Gen von E. coli, um rekombinante
Viren, die das Fasergen enthalten, anzureichern.
-
Plaques,
die nach zwei Runden der Plaque-Reinigung übrig blieben, wurden vermehrt
und durch Infektion von HeLa-Zellen auf die Herstellung von Faserprotein
untersucht; Lysate aus diesen infizierten Zellen wurden auf die
Expression von Faserprotein auf einem Western-Blot untersucht, der
mit einem monoclonalen Antikörper,
der Faser-Monomere und -Trimere erkannte, entwickelt wurde.
-
Alternativ
konnten sie unter Verwendung von SDS-PAGE auf die Anwesenheit von
Monomeren oder Trimeren durchmustert werden, wie in den nachstehenden
Beispielen beschrieben wird, da Monomere mit einem Molekulargewicht
von 62.000 Dalton und Trimere mit einem Molekulargewicht von 180.000
Dalton wandern.
-
Mehrere
rekombinante Vacciniaviren, die große Mengen des Faserproteins
exprimierten, wurden durch dieses Vorgehen gewonnen. Das Protein,
das von diesen rekombinanten Viren hergestellt wurde, stimmte mit
jenem überein,
das aus der Infektion mit Adenovirus erhalten wurde, beurteilt nach
den nachstehenden Kriterien:
- 1. Reaktivität auf monoclonale
und polyclonale Antikörper,
die Fasermonomere und -trimere erkennen (sowohl auf Western-Blots
als auch durch Immunfällung).
- 2. Post-translationale Anheftung von O-verbundenem N-Acetylglucosamin
an das Protein (gemessen durch Reaktivität auf einen für Kohlenhydrat spezifischen
Antikörper
[RL-2; Holt et al. „1987
J. Cell Biol. 104:1157-1164; Mullis et al., 1990 J. Virol. 64:5317-5323,
welcher durch Dr. Larry Gerace, Univ. of California in San Diego
weite Verbreitung erfuhr] und zur Markierung mit Galactosyltransferase
und UDP-[14C]-Galactose vom Rind).
- 3. Reaktivität
auf einem Western-Blot, entwickelt mit einem monoclonalen Antikörper [wie
etwa 2A6], der nur korrekt gefaltete Ad2- und Ad5-Fasertrimere erkennt.
- 4. Stabilität
des Proteins, zum Beispiel gemessen mit Puls-Chase-Experimenten.
-
Proben
von Faser- oder mutierten Faserproteinen, die zusätzliche
sechs (PKRARP) (Seq. ID No. 3) oder 27
RIVNLLHVMFQSVYFSIAENFKSFFIQ
(Seq. ID No. 4)
Aminosäuren
enthielten, wurden auf 8% SDS-Polyacrylamid-Gele gegeben. Die Proben
wurden entweder vor dem Auftrag in 2% SDS bei 100 °C über 3 Minuten
gekocht (reduziert) oder bei Zimmertemperatur in Pufferlösung belassen,
die 0,1% SDS enthielt (nicht reduziert). Nach der Elektrophorese
wurden die Proteine auf Nitrocellulose überführt, und die Blots wurden mit
einem Antikörper
entwickelt, der für
Fasermonomere und -trimere spezifisch war.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Fasermutanten mit der Insertion der
sechs Aminosäuren
Trimere bildeten; die Fasermutanten mit der Insertion der 27 Aminosäuren taten
das nicht.
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Indirekte
Immunfluoreszenz wurde ebenfalls verwendet, um die Bildung von Trimeren
nachzuweisen. Hela-Zellen, die mit dem rekombinanten Vacciniavirus
infiziert waren, das das Fasergen mit der Insertion der 27 Aminosäuren am
C-Terminus enthielt,
wurden 24 Stunden nach der Infektion fixiert und die Anwesenheit von
Fasermonomeren und -trimeren wurde mit monoclonalen Antikörpern nachgewiesen,
die für
diese Formen spezifisch waren. Die Ergebnisse zeigen, dass eine
Immunfluoreszenz mit monoclonalen Antikörpern, die entweder Monomere
oder Trimere erkennen, besteht, es aber keine Immunfluoreszenz mit
monoclonalen Antikörpern
gibt, die nur Trimere des Faserproteins erkennen.
-
Beispiel 2: Herstellung
von funktionalem Faserprotein, das einen Linker am Carboxyl-Ende
enthält
und weiterhin funktionale Faserprotein-Trimere bildet.
-
Verfahren:
-
Das
Fasergen vom Adenovirus Typ 5 wurde durch stellengerichtete Mutagenese
mutiert, um 30 zusätzliche
Nukleotide an das Ende des offenen Leserahmens der Faser anzufügen. Ein
Oligonukleotid
(oligo 6796 5'
CAAACGATTC TTATTAGGAT CCAGGGGCGG
AAGCAGATGC
GGAGGCTGAT GGTTCTTGGG CAATGTAT 3') (Seq. ID No. 5)
wurde zur stellengerichteten
Mutagenese des Ad5-Fasergens verwendet, das in pUC119 cloniert war.
Dieses Oligonukleotid wurde entworfen, um die Nukleotide, die das
Peptid
PASASASASPGS (Seq. ID No. 1)
codieren, an das Ende
des offenen Leserahmens des Fasergens anzufügen. Dieses hinzugefügte Segment umfasste
eine Spaltstelle für
BamHI-RestriktionsendoNuklease
am 3'-Ende; diese
wurde anschließend
zu Insertion neuer Liganden verwendet, wie in Beispiel 3 beschrieben.
Die Insertion dieses zusätzlichen
DNA-Segments wurde durch DNA-Sequenzierung der Plasmid-DNA bestätigt.
-
Das
mutierte DNA-Segment wurde aus dem Plasmid durch Spaltung mit Asp718
entfernt, die Enden wurden mit dem Klenow-Fragment der DNA-Polymerase
I von E. coli glatt gemacht (wie vorstehend beschrieben) und es
wurden in die HpaI-Spaltstelle
in das Vektorplasmid pTKgpt-3S cloniert. Rekombinante Vacciniaviren,
die dieses mutierte Faserprotein exprimierten, wurden isoliert und
unter Verwendung von HeLa-Zellen plaque-gereinigt. Die durch sie
exprimierten Faserproteine wurden charakterisiert und, wie vorstehend
beschrieben, mit dem Protein des Wildtyps verglichen.
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Ergebnisse.
Die erzeugten mutierten Proteine schienen nicht zu unterscheiden
zu sein, basierend auf
- 1. scheinbarem Molekulargewicht
auf denaturierenden Polyacrylamid-Gelen und
- 2. Fähigkeit,
auf Western-Blots durch monoclonale Antikörper erkannt zu werden, die
Fasermonomere erkennen (4D2) und die richtig gefaltete Trimere erkennen
(2A6).
-
Beispiel 3: Einführung von
neuen Liganden-Spezifitäten
in den Faserknauf.
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Verfahren:
Kurze DNA-Segmente, die neue Liganden-Spezifitäten umfassten, wurden aus synthetischen
DNA-Oligonukleotiden konstruiert. Die für die Untersuchung ausgewählten Liganden-Spezifitäten waren eine
Streptavidin-Imitation
(Seq. ID No. 6 Aminosäure;
Seq. ID No. 7 Nukleotid), eine Biotin-Imitation (Seq. ID No. 8 Aminosäure; Seq.
ID No. 9 Nukleotid), Angiotensin 2 (Seq. ID No. 10 Aminosäure; Seq.
ID No. 11 Nukleotid) und Bombesin (Gastrin freisetzendes Peptid)
(Seq. ID No. 12 Aminosäure;
Seq. ID No. 13 Nukleotid).
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Diese
Oligonukleotide wurden mit kohäsiven
BamHI-Enden entworfen, die in die BamHI-Spaltstelle, welche in Beispiel
2 entwickelt worden war, cloniert werden konnten. Die spezifische
Aminosäuresequenz,
die in Beispiel 2 an die Faser angefügt worden war, wurde entworfen,
um den neuen Liganden vom Körper
des Faserproteins entfernt zu halten, was seine Zugänglichkeit
zum neuen Rezeptormolekül
erhöhte.
Das erhaltene veränderte
Faserprotein beinhaltete einen Linker und einen Liganden und bildete
immer noch ein Trimer.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass nicht virale Liganden an das Carboxyl-Ende
des Faserproteins über
einen Peptidlinker durch Expression einer gentechnisch veränderten
Nukleinsequenz, die das Faserprotein, den Linker und den Liganden
codiert, angefügt
werden können.
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