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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Ausrüstungen
und Techniken zum Prüfen
von Ölfeld-Rohrverbindungen
bzw. -verschraubungen auf Dichtheit. Insbesondere betrifft die Erfindung
Verfahren zum Druckbeaufschlagen des Inneren einer Rohrverbindung
zwecks Erfassung etwaiger Undichtigkeiten einer oder mehrerer der Dichtungen
der Verbindung.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Zur Dichtheitsprüfung von Dichtungen in Fluidsystemen
hat man verschiedene Techniken und Geräte eingesetzt. Die US-PSn 3
795138 und 3 934 464 offenbaren Techniken und Geräteausrüstungen
zum Prüfen der
Berstfestigkeit von Kunststoffrohren. Die
US-PS 4 077 250 offenbart Techniken
zum Bestimmen des Berstdrucks von Metallrohren. Die US-PSn 4 416147
und 4 413 501 offenbaren ein hydrostatisches bzw. ein Druckprüfverfahren
zum Prüfen
einer Rohrverbindung bzw. eines Schlauchs auf Dichtheit. Die
US-PS 3 872 713 offenbart
Techniken zum Erfassen eines Rohrhängerlecks und insbesondere
zum Prüfen
einer Verschlussanordnung an einem Untersee-Bohrlochkopf, bei denen
der Innendurchmesser des Rohrstrangs unter dem Verschluss überwacht
wird.
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Dem Fachmann auf dem Gebiet von Ölfeld-Rohrsträngen und
Verschraubungen für
solche ist bekannt, dass unabhängig
von der theoretischen Dichtheit des Ölfeld-Rohrstrangs und/oder
der Verschraubungen der den Strang bildenden Rohrabschnitte die
Ist-Dichte der Rohrverbindungen in der Praxis am Bohrplatz oder
im Rohrlager geprüft
werden muss, wo die Verbindung zusammengesetzt wird. Daher müssen die
Ausrüstung
und die Techniken zum Ausführen
dieser Aufgabe robust, aber trotzdem sehr zuverlässig sein.
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Wegen des Zeit- und Kostenaufwands
der Prüfung
werden zahlreiche Ölfeld-Rohrverschraubungen derzeit
nach dem Herstellen am Bohrplatz nicht geprüft. Die Kosten und Verzögerungen
aus der Korrektur einer bereits in die Bohrung abgesenkten undichten
Rohrverschraubung begünstigen
jedoch den verstärkten Einsatz
von Techniken und Ausrüstungen,
mit denen sich alle Verschraubungen am Bohrplatz unmittelbar nach
dem Zusammensetzen nacheinander prüfen lassen. Der Nutzen einer
Prüfung
jeder Verschraubung steigt mit der zunehmenden Nutzung von Ölfeld-Rohrsträngen in
tiefen Bohrlöchern,
von Rohrverschraubungen für
höhere
Druckunterschiede und/oder korrodierende Bohrlochflüssigkeiten
und von Verschraubungen mit zunehmend komplexen und Mehrfach-Dichtungen.
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Man hat folglich verschiedene Techniken
insbesondere zur Dichtheitsprüfung
jeder am Bohrplatz hergestellten Ölfeld-Rohrverschraubung entwickelt.
So kann das Innere eines Rohres mit Druck beaufschlagt (abgedrückt) werden,
wobei man den zu prüfenden
Rohrabschnitt mit Packern isoliert, wie in der US-PS 3 800 596 offenbart.
Steht die Rohrverschraubung unter Innendruck, lässt dieser Druck sich mit einem
herkömmlichen
Manometer überwachen;
der zeitliche Druckabfall kann dann eine undichte Verschraubung
anzeigen, wie es die
US-PS 3
795 138 lehrt. In alternativen Verfahren zum Erfassen eines
Lecks in einer druckbeaufschlagten Ölfeld-Verschraubung hat man
auch Gasspürgeräte (sogen. "Sniffer") eingesetzt; vergl.
hierzu die US-PSn 4 926 680 und 4 998 435. Die
US-PS 4 081 990 lehrt zusätzliche
Technologie für
hydrostatische Drucktests an Ölfeld-Rohrsträngen, die
US-PS 4 548 069 ein verhältnismäßig kompliziertes
Prüfwerkzeug
für eine
Druckprüfung
am Inneren einer Ölfeld-Rohrverschraubung.
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Andere Fachleute auf dem Gebiet des
Prüfens
von Ölfeld-Rohrverschraubungen
auf Dichtheit haben Ausrüstungen
und Techniken vorgeschlagen, bei denen die Verschraubung außen druckbeaufschlagt
wird. Die
US-PS 3 921 437 und
4185 492 offenbaren komplizierte
Vorrichtungen zum Ausbilden einer dicht abgeschlossenen Kammer außen auf
der Verbindung derart, dass diese Kammer sich druckbeaufschlagen,
ein Druckabfall in ihr erfassen und so ein Leck in der Ölfeld-Rohrverschraubung
anzeigen lässt.
Nach der
US-PS 5 209 105 wird
eine Rohrverbindung sowohl außen
als auch innen geprüft;
insbesondere offenbart sie eine Technik für eine Niederdruckprüfung zur
Leckerfassung an einer Dichtung, die bei höherem Prüfdruck dicht abschließt.
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Andererseits sind Vorrichtungen zum
Messen des Drucks in Rohren bekannt, die Innendruckänderungen
anhand der Verformung des umgebenden Rohrs feststellen. Die
US-PS 3 866 473 benutzt
dabei eine elastisch verformbare U-förmige Spannbacke, die an das
druckbeaufschlagte Rohr angesetzt wird. Das Messen der Rohrverformung
erfolgt durch Erfassen der Verformung der Arme der Spannbacke mittels
Dehnungsmessstreifen. Die
US-PS
4 257 260 ist auf das Erfassen eines zyklisch variierenden
Drucks in einem Rohr gerichtet. Diese Vorrichtung hängt von
federelastischen Elementen, die sich unter Druckänderungen symmetrisch biegen,
und von Wandlern ab, die abhängig
von den Biegeverformungen beim Aufweiten des Rohrs unter Druckänderungen
in ihm entgegengesetzt gleiche Signale abgeben. Dennoch sind beide
Druckschriften nicht auf eine Leckerfassung gerichtet, da in der
Praxis das Entweichen des Druckmittels auf eine Verformung des umgreifenden
und einschließenden
Teils hinweisen kann, aber nicht muss.
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Wegen der Schwierigkeiten und der
Kosten des Ausbildens einer zuverlässigen Druckkammer außen auf
der Verschraubung werden die meisten Ölfeld-Rohrverschraubungen unter
Abdrücken
des Verschraubungsinneren geprüft,
wobei die Leckerfassung einen Abfall des Druckmittel-Innendrucks
ermittelt oder mit der visuellen oder chemischen Erfassung von aus
der fertigen Verschraubung entweichendem Druckmittel arbeitet.
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Trotz der Fortschritte der Druckprüfung von Ölfeld-Rohrverschraubungen
auf Dichtheit am Bohrplatz haben erhebliche Probleme die Akzeptanz
dieser Vorgehensweise beim Aufschluss und der Gewinnung von Öl und Gas
eingeschränkt.
Viele Ölfeld-Rohrverschraubungen
enthalten Mehrfachdichtungen, die – jedenfalls für die relativ
kurze Dauer einer Prüfung – die Verschraubung
an sich unabhängig
voneinander dicht abdichten können.
Folglich können
eine Metall-Metall-Schulter- und -Schrägflankendichtung in einer Verbindung
zwar lecken, der O-Ring oder eine andere Elastomer-Dichtung stromabwärts der
Schulter- und Flankendichtung dem Prüfdruck jedoch standhalten.
Diese Anordnung mehrerer einander stützender Dichtungen kann wünschenswert
sein, um die Lebensdauer der Verschraubung zu verlängern; sie
beeinträchtigt
aber die Dichtheitsprüfung der
Verschraubung. Hält
der O-Ring der Prüfung
stand, wird die Verschraubung in das Bohrloch abgesenkt, wo hohe
Temperaturen und korrodierende Flüssigkeiten an der undichten
Schulter- und Flankendichtung vorbei den O-Oing beschädigen und
danach zu einem Totalausfall der Verschraubung führen können.
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Ein anderes ernstes Problem der bekannten
Prüfverfahren
für die
Dichtheit von Ölfeld-Rohrverschraubungen
betrifft den Zeitaufwand für
die zuverlässige
Durchführung
einer wirksamen Prüfung.
Sollten bspw. sowohl die Metall-Metall-Schrägflanken-
als auch die stromabwärtige
O-Ringdichtung einer Verbindung bei einer Prüfung lecken, können die
Gewindegänge
stromabwärts
des O-Rings zeitweilig einen dichten Abschluss bilden, der das Erfassen
eines Lecks etwa 30 Minuten oder länger verhindert. Aus einem
Leck zwischen der Flankendichtung und dem O-Ring entweicht das Druckmittel
langsam abwärts
durch die Gewindegänge;
das Gestängefett
oder ein anderes Gleitmittel im Gewinde verhindert ein schnelles
Entweichen aus der Verbindung während
der Prüfung.
Der Fachmann sieht ein, dass die Kosten des Herstellens und Prüfens jeder Ölfeld-Rohrverbindung
am Bohrloch den zusätzlichen
Zeitaufwand für
den Versuch einer Leckerfassung selten zulässt. Daher bestehen ein- oder
mehrfach undichte Verschraubungen häufig die Prüfung und werden erst entdeckt, wenn
die Reparatur- und Zeitausfallkosten für das Nacharbeiten der undichten
Verschraubung extrem hoch geworden sind.
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Andere Probleme mit der Ausrüstung zur
Dichtheitsprüfung
von Ölfeld-Rohrverschraubungen
betreffen die hohen Kosten der Prüfung selbst. Ausrüstungen,
mit denen Verschraubungen im Labor zuverlässig prüfbar sind, lassen sich oft
am Bohrloch nicht ebenso zuverlässig
einsetzen, wo die Umwelt drastischen Änderungen unterliegt, die hergestellte
Verschraubung außen
verschmutzt sein kann und die Bedienungsperson u. U. in der Anwendung
der Prüfgeräte unzureichend
unterwiesen ist. Eine innen abgedrückte Verschraubung muss oft
außen
von Hand gereinigt werden, damit die Gaserfassungs- oder andere
Prüfausrüstung das
aus der Verschraubung entweichende Druckmittel erfassen kann. Andere
Probleme bei bekannten Prüfverfahren betreffen
das subjektive Urteil, das typischerweise vom Prüfer erwartet wird, der entscheiden
soll, ob die Verbindung zuverlässig
hergestellt worden ist.
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Die Nachteile des Standes der Technik
werden von der vorliegenden Erfindung überwunden. Im Folgenden werden
verbesserte Verfahren und Vorrichtungen zum leichten und zuverlässigen Prüfen einer Ölfeld-Rohrverschraubung
am Bohrloch angegeben und so die Zuverlässigkeit der Bohrloch-Rohrverschraubung erhöht sowie
der Gesamt-Kostenaufwand des Kohlenwasserstoff-Aufschluss- und Gewinnungsbetriebs
verringert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER OFFENBARUNG
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Nach der vorliegenden Erfindung wird
eine Ölfeld-Rohrverschraubung
direkt oder nahe am Bohrloch abgedrückt. Vorzugsweise wird jede
Verschraubung unmittelbar nach dem Herstellen geprüft, so dass
sie, wenn undicht, nach Bedarf sofort gelöst, inspiziert, repariert oder
ausgetauscht und wieder hergestellt und nachgeprüft werden kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der
verhältnismäßig geringfügigen zusätzlichen
Verformung des Werkstoffs der Verschraubung bei einer Leckage durch
eine oder mehrere der Dichtungen in dieser. Eine undichte Flankendichtung
gibt also Fluid unter Druck an einen Hohlraum weiter, der axial
zwischen der Flankendichtung und dem O-Ring liegt, wobei das Verschraubungsmaterial
radial außerhalb
dieses Hohlraums sich unter diesem Druckzuwachs geringfügig radial
auswärts
ausbiegt bzw. verformt. Dieses radiale Ausbiegen oder Verformen
lässt sich
mit einer nach dem Prinzip des Dehnungsmessstreifens arbeitenden
oder einer anderen Prüfvorrichtung
erfassen, wobei das Ausgangssignal des Prüfsensors in einen Computer
eingegeben wird, der die Prüfdaten
verarbeitet und sichtbar darstellt; optional bestimmt er weiterhin,
ob die Verschraubung die Prüfung
besteht oder nicht und meldet dies der Bedienungsperson. Als Alternative
zur Dehnungsmessstreifen-Prüfvorrichtung
kann ein Lasersensor Einsatz finden, um die Verformung des Verschraubungswerkstoffs festzustellen.
Diese Ausführungsform
hat den wesentlichen Vorteil, dass der Sensor bzw. die Prüfvorrichtung die
Verschraubung bei der Prüfung
nicht direkt berühren
muss. Eine noch andere Ausführungsform
benutzt einen Lichtwellenleiter, um eine Verformung der Verschraubung
durch durch eine oder mehrere der Dichtungen der Verschraubung hindurch
entweichendes Druckmittel zu erfassen. Diese Ausführungsform
hat sicherheitstechnisch den Vorteil, die elektrische Ausrüstung außerhalb
des Gefahrenbereichs der Arbeitsbühne zu halten, wo die Rohrverbindung
hergestellt wird,.
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Ein wesentlicher Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist, dass für
eine zuverlässige
Dichtheitsprüfung an
einer Rohrverschraubung nur eine verhältnismäßig kurze Zeitspanne – bspw.
30 Sekunden – erforderlich ist.
Die Verformung des Verschraubungswerkstoffs kann an einem oder mehr
Stellen jeder Verschraubung gemessen werden, so dass ein Versagen
einer Flankendichtung auch dann erfassbar ist, wenn der von dieser axial
stromabwärts
beabstandete dichte Abschluss erhalten bleibt – indem man nämlich einen
Sensor verwendet, der auf eine Werkstoffverformung im Bereich zwischen
der Flanken- und der stromabwärtigen
Dichtung anspricht. Alternativ lässt
ein Versagen sowohl einer Flanken- als auch der stromabwärtigen Dichtung
sich feststellen, indem man mit einem weiteren Verformungssensor
die Werkstoffausbiegung stromabwärts
der O-Ringdichtung ermittelt. Die Bedienungsperson kann also zuverlässig feststellen,
ob bzw. dass eine oder mehr der Dichtungen in der Verschraubung
die Prüfung
nicht bestanden haben; sie braucht nicht auf den Durchgang des Druckmittels
entlang der Gewindegänge
zu warten, um zuverlässig
zu bestimmen, dass die Verschraubung versagt hat.
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
ist ein verbessertes Verfahren sowie eine Vorrichtung zum zuverlässigen Prüfen einer Ölfeld-Rohrverschraubung
auf Dichtheit. Die erfindungsgemäßen Verfahrensweisen
beruhen auf einer Innendruckbeaufschlagung der Verschraubung; sie
lassen sich leicht und zuverlässig
am Bohrplatz durchführen.
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Ein anderes Ziel der Erfindung ist,
eine mehrfach abgedichtete Ölfeld-Rohrverschraubung
aus der Verformung des Verschraubungswerkstoffs unter einer Leckage
durch eine oder mehr der mehreren Dichtungen hindurch auf Dichtheit
zu prüfen.
Mit dieser Technik kann eine Bedienungsperson zuverlässig feststellen,
ob bzw. dass eine stromaufwärtige
Dichtung in der Verschraubung ausgefallen ist, auch wenn ein stromabwärtiger Abschluss
das Druckmittel in ihr zuverlässig
zurückhält.
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Eine signifikante Besonderheit der
Erfindung ist, dass die Ölfeld-Rohrverschraubung
sich schnell und daher kostengünstig
prüfen
lässt.
Es muss nicht erst Druckmittel durch die gesamte Verschraubung hindurch treten,
um zu bestimmen, ob diese die Dichtheitsprüfung besteht oder nicht.
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Eine weitere Besonderheit der Erfindung
betrifft die hohe Zuverlässigkeit
und Genauigkeit des erfindungsgemäßen Prüfverfahrens für Ölfeld-Rohrverschraubungen.
Das erfindungsgemäße Prüfverfahren
kann die Prüfperson
wesentlich bei der Feststelung unterstützen, ob bzw. dass eine oder
mehrere der Dichtungen in der Verschraubung die Prüfung bestanden
haben oder nicht.
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Eine andere signifikante Besonderheit
der vorliegenden Erfindung ist, dass zum Messen der Verformung des
Verschraubungswerkstoffs die Lasertechnologie einsetzbar ist. Dabei
braucht für
die Dichtheitsprüfung
eine Prüfvorrichtung
oder ein Sensor die Verschraubung nicht direkt zu berühren.
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Es ist eine spezielle Besonderheit
der vorliegenden Erfindung, dass der zum Messen der Verformung des
Werkstoffs der Verschraubung unter deren Innendruck dienende Sensor
auf die radiale Verformung einer Außenfläche der Verschraubung oder
auf eine Umfangsweitung derselben ansprechen kann. Zum Messen der Verformung
der Verschraubung ist also ein Umfangsdehnungsmessstreifen einsetzbar
oder es kann die Aufweitung des Umfangs der Verschraubung mit einem
an diese angesetzten Lichtwellenleiter erfasst werden. Nach einer
bevorzugten Ausführungsform
reagiert der Prüfsensor
direkt auf die Radialverformung einer Außenfläche der Verschraubung.
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Ein Vorteil der Erfindung ist, dass
das Ausgangssignal des Verformungssensors in einen Computer eingebbar
ist, wo die Daten verarbeitet und ausgegeben werden können. Ggf.
kann der Computer eine Signatur ausgeben, die entweder vom Computer
oder von einer Prüfperson
mit einer Basislinien-Signatur verglichen werden kann, um zu bestimmen,
ob eine gegebene Verschraubung die Dichtheitsprüfung besteht oder nicht. Alternativ
kann man einen numerischen Maximalwert für die Werkstoffverformung auswählen, dann
mit dem Computer bestimmen, ob dieser Wert überschritten ist, und schließlich der
Bedienungsperson das Prüfergebnis
melden.
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Diese sowie weitere Ziele, Besonderheiten
und Vorteile de vorliegenden Erfindung ergeben sich weiterhin aus
der folgenden ausführlichen
Beschreibung, in der auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen
wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine vereinfachte Darstellung einer geeigneten erfindungsgemäßen Anordnung
zum Prüfen einer Ölfeld-Rohrverschraubung
auf Dichtheit;
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2 zeigt
im Schnitt eine typische Ölfeld-Muffenverschraubung,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
prüfbar
ist;
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3 zeigt
als Schnitt eine typische Ölfeld-Rohrkupplung,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
prüfbar
ist;
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4 zeigt
als Aufriss eine erfindungsgemäße Dehnungsmessstreifen-Prüfvorrichtung
in der Arbeitsposition zum Prüfen
einer Ölfeld-Rohrverschraubung
auf Dichtheit;
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5 zeigt
die Dehnungsmessstreifen-Prüfvorrichtung
der 4 in einer Draufsicht;
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6 zeigt
vereinfacht eine erfindungsgemäße Laser-Prüfanordnung
zum Prüfen
einer Ölfeld-Rohrverschraubung
auf Dichtheit;
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7 zeigt
vereinfacht eine LWL-Prüfanordnung
zum Prüfen
einer Öl-feld-Rohrverschraubung
auf Dichtheit;
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8 zeigt
schaubildlich die Ausbiegung des Werkstoffs einer Verschraubung
als Zeitfunktion im undichten und im dichten Zustand nach vorliegender
Erfindung;
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9 zeigt
die Ausbiegung des Werkstoffs einer undichten Verschraubung als
Zeitfunktion nach vorliegender Erfindung; und
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10 zeigt
die Ausbiegung des Werkstoffs einer dichten Verschraubung als Zeitfunktion
nach vorliegender Erfindung;
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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BEVORZUGTER
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die 1 zeigt
vereinfacht ein geeignetes erfindungsgemäßes System 11 zum
Prüfen
einer Verschraubung 12 zwischen einem oberen und einem
unteren Öl-feld-Gestängerohr 14 bzw. 16 auf
Dichtheit. Bei den Ölfeld-Gestängerohren
kann es sich um Bohrrohre, Auskleidungen oder Leitungen typischerweise
in einer Axiallänge
von etwa 10 Metern handeln. Das erfindungsgemäße System
kann eine herkömmliche
Abdrückpumpe 18,
ein Manometer oder eine andere Drucküberwachungseinrichtung 20,
ein Paar Umfangs-Dehnungsmessstreifen 22, 24,
einen Druckwandler 26 und einen Computer 28 aufweisen.
Die Pumpe 18 gibt über
die Leitung 30 ein Fluid – bspw. Wasser – unter
Druck in das Rohr 14 und beaufschlagt damit das Innere
der Verschraubung 12. Der Strang kann unter und über der
zu prüfenden
Verschraubung 12 herkömmlich
abgedichtet sein – bspw.
durch Packer (nicht gezeigt), wie sie häufig für hydrostatische Prüfungen im
Feld Einsatz finden. Der Solldruck wird durch Beobachten der Druckanzeige
des Manometers 20 und wahlweises Ansteuern des Ventils 32 derart,
dass der Druck in der Verschraubung auf dem Sollwert bleibt, aufrecht
erhalten. Die Ausgangssignale der beiden Sensoren 22, 24 geht
auf den Leitungen 34 bzw. 36 an den Computer;
der innen an die Verschraubung 12 gelegte Druck ist mit
einem Wandler 26 zu einem entsprechenden elektrischen Signal umwandelbar,
das mit der Leitung 38 ebenfalls an den Computer 28 geht.
An den Ausgang des Computers 28 kann eine Sichteinheit
(Display) 40 angeschlossen sein und der Computer 28 kann
das Aktivieren eines optischen oder akustischen Alarms 42 steuern,
wie unten erläutert.
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Die 2 zeigt
eine Art einer Muffenverschraubung 12, die erfindungsgemäß prüfbar ist.
Wie der Fachmann weiß,
ist die Verschraubung ein allgemein rohrförmiges Element, dessen Achse
koaxial mit der Achse 15 der Rohre 14,16 verläuft, wie
in 1 gezeigt. Die Verschraubung 12 weist,
wie in 2 gezeigt, ein Steckelement 44 am
unteren Ende des Rohres 14 und ein Aufnahme- bzw. Muffenelement 46 am
oberen Ende des Rohrs 16 auf, wobei ein Gewinde 48 das
Steck- mit dem Muffenelement koppelt. Der Strömungsweg durch die Rohre wird
von der allgemein zylindrischen Innenfläche 50 der Rohre 14,16 umfasst;
die Rohrfläche 52 ist eine
Außenfläche.
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Die Verschraubung 12 der 2 weist vier voneinander
unabhängige
Dichtungen auf, die jede theoretisch in der Lage sind, die Verschraubung
mindestens vorübergehend
abzudichten: (1) eine Metall-Metall-Schulter- bzw. stirnseitige
Dichtung 54 mit Flächen,
die entweder zur Achse 15 rechtwinklig oder bezüglich einer
zur Achse rechtwinkligen Ebene geringfügig geneigt liegen; (2) eine
Metall-Metall-Flankendichtung 56 stromabwärts der
Schulterdichtung, wobei die Flankendichtung bezüglich der Achse 15 leicht
geneigt ist, um beim Zusammenfügen
der Rohre eine zuverlässige
Metall-Metall-Dichtung herzustellen; (3) eine elastomere Dichtung 58 mit
Kreis- oder Rechteckquerschnitt aus einem geeigneten Gummi, Elastomer
oder Metall-/Gummi-/Elastomer-Werkstoff; und (4) der von den ineinander
greifenden Gewindegängen 48 gebildete
Abschluss. Die Verschraubung 12, wie in den 2 und 3 gezeigt, weist eine Elastomer-Dichtung
mit zunächst
allgemein rechteckigem Querschnitt auf, obgleich dieser von den
kämmenden
Gewindegängen
zu einer im wesentlichen U- oder M-förmigen Gestalt verformt wird.
Wie bereits festgestellt, ist es nicht erforderlich, dass das Gewinde 48 einen
zuverlässigen
selbständigen
Abschluss über
einen längeren
Zeitraum sicherstellt; typischerweise braucht es das Entweichen
von Druckmittel aus der Verschraubung nur über einen verhältnismäßig kurzen Zeitabschnitt
zu verhindern. Der Fachmann wird einsehen, dass die in der 2 dargestellte Verschraubung auf
herkömmliche
Weise mit einem Gasdetektor geprüft
werden kann, dessen Zulauf am letzten Gewindegang 60 der
Muffe 46 liegt. Erfindungsgemäß und wie unten ausführlich erläutert, bewirkt
ein Entweichen von Druckmittel an den Dichtungen 54, 56 vorbei
ein radial auswärts
gerichtetes Ausbiegen 62 der Verschraubung, das in 2 übertrieben dargestellt ist,
um das zur Dichtheitsprüfung
der Dichtungen eingesetzte Konzept zu illustrieren.
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Die 3 zeigt
eine typische Ölfeld-Rohrschraubkupplung 12,
die erfindungsgemäß prüfbar ist.
Am oberen und unteren Abschluss der Rohre 14 bzw. 16 befindet
sich jeweils ein Gewinde-Steckende 64; aneinander grenzende
Steckenden sind mittels einer Rohrkupplung 66 miteinander
verbunden. Die Steckenden und die Kupplung 66 können mittels
der Gewinde 48 verbunden sein, wie bereits diskutiert,
und die Verschraubung 12 weist zwischen der Kupplung 66 und
den Rohren 14 bzw. 16 unabhängige Dichtungen 54, 56, 58 und 48 auf.
Nach einer Besonderheit der Erfindung ist die Metall-Metall-Dichtung 56 von
der O-Ringdichtung 58 axial beabstandet, so dass ein Druckanstieg
im Hohlraum 68 zwischen einer undichten Dichtung 56 und
einer dichten Dichtung 58 außen auf der Kupplung 66 eine
Verformung verursachen kann, die sich über dem Hohlraum 68 radial
auswölbt,
wie in 3 gezeigt. Während die
Verformung 70 der Verschraubung in 3 zur Erläuterung übertrieben dargestellt ist,
ist einzusehen, dass das Rohr 14 und die Kupplung 66 einen
zuverlässigen dichten
Abschluss bilden, da auf der Außenfläche 72 der
Kupplung 66 keine signifikante Verformung auftritt. Das
Rohr 16 und die Kupplung 66 bestehen hingegen
die Dichtheitsprüfung
nicht, wie anhand der verformten Außenfläche 70 radial außerhalb
des Hohlraums 68 zwischen der undichten Dichtung 56 und
der dichten Dichtung 58 zu ersehen ist.
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Wie nun wiederum die
1 zeigt, lässt das erfindungsgemäße Verfahren
sich einleiten, indem man ein Paar Umfangs-Dehnungsmessstreifen
22,
24 außen auf
eine Kupplung
12 aufspannt. Die Messstreifen
22,
24 sind
jeweils elektrisch an einen Computer
28 angeschlossen,
der seinerseits eine Sichtdarstellung
40 sowie auch ein
Aktivierungssignal an eine optische oder akustische Warnein richtung
42 liefert.
In diesem Beispiel handelt es sich bei der Verschraubung
12 um
eine Kupplung, wie sie die
3 zeigt;
die Messstreifen
22,
24 ermitteln also die Umfangsdehnung
an den Außenflächen
72 bzw.
70.
Die Radialauswärtsverformung
des Kupplungswerkstoffs weitet den Außendurchmessser der Kupplung
geringfügig
auf, was den Umfang jeder Spannvorrichtung geringfügig vergrößert. Ein
Dehnungsmessstreifen auf jeder Spann- bzw. Klemmeinrichtung misst
an den Orten
72,
70 die Umfangsdehnung, die die
Verformung der Außenfläche ausweist.
Wie bereits erläutert,
ist die Verformung zwar äußerst gering
und visuell nicht wahrnehmbar; sie lässt sich aber mit Sensoren
genau überwachen,
um eine zuverlässige
Anzeige des Versagens einer oder mehrerer der Dichtungen in der Ölfeld-Rohrverschraubung
zu gewinnen. Die Umfangs-Dehnungsmessstreifen
22,
24 können jeweils
entsprechend der
US-PS 4 957
002 ausgeführt
sein.
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Nach dem Aufspannen der Dehnungsmessstreifen
auf die Verschraubung kann das Ventil 32 geöffnet werden,
so dass der Druck aus der Pumpe das Innere der Rohre 14, 16 und
so das Innere der Verschraubung 12 beaufschlagt. Ein elektrisches
Signal, das den Druck in der Verschraubung anzeigt, geht auf der
Leitung 38 an den Computer. Es lassen sich zwar verschiedene
Verfahren einsetzen, um die Daten aus den Sensoren und aus dem Druckgeber 26 zu
verarbeiten; nach einer Ausführungsform
der Erfindung werden die Ausgangssignale der Dehnungsmessstreifen 22, 24 als
Zeitfunktion während
des Druckbeaufschlagens der Verschraubung durch die Pumpe 18 auf
einfache Weise sichtbar dargestellt.
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Es sei kurz auf die 8 verwiesen. Das Ausgangssignal des Computers 28 stellt
also die (mit der Umfangsdehnung in Beziehnung stehende) Radialverformung über der
Zeit dar. Der Pumpendruck wird zur Zeit 0 eingeschaltet und der
Kurvenabschnitt 160 der Grafik kann die Zeitspanne darstellen,
die erfor derlich ist, damit der Druck im Rohr weit genug ansteigen
kann, um eine signifikante Verformung am Werkstoff der Verschraubung
zu erreichen. Der Kurvenabschnitt 162 stellt den Druckanstieg
dar, der Kurvenabschnitt 164 eine messbare radiale Aufweitung
der Verschraubung, die aus dem Druckanstieg in dieser zu erwarten
ist. Da die radiale Aufweitung im wesentlichen konstant ist und
nicht über
ein akzeptables Niveau hinaus angestiegen ist, meldet aus den Daten
aus dem Dehnungsmessstreifen 22, die einer akzeptablen
Radialverformung im Bereich 72 entsprechen, der Kurvenabschnitt 164 der
Bedienungsperson eine Verschraubung, die den Test bestanden hat.
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Der Kurvenabschnitt 166 – vergl. 8 – stellt Messwerte aus dem
Dehnungsmessstreifen 24 ansprechend auf eine Radialverformung
der Verschraubung im Bereich 70 – vergl. 3 – dar.
Das Versagen der Dichtungen 54, 56 bewirkt also
einen Druckanstieg im Hohlraum 68 und ein radiales Aufweiten
der Verschraubung im Bereich 70, das der Dehnungsmessstreifen 24 seinerseits
an den Computer gibt, der daraus den Kurvenabschnitt 166 generiert.
Da bei einer Langzeit-Dichtheit der Verschraubung die Messwerte
aus beiden Messstreifen dem Kurvenabschnitt 164 entsprechen
würden,
zeigt das Vorliegen des Kurvenabschnitts 166 eine Radialverformung
oberhalb eines akzeptablen Niveaus und somit ein Versagen der Verschraubung
an, so dass die Alarmeinrichtung 42 aktiviert werden kann.
In diesem Fall kann der Bohrführer
die Verschraubung lösen,
um sie entweder nach einer Inspektion, Reinigung und/oder Reparatur
einer oder mehrerer der Metall-Dichtflächen und/oder einem Austausch
der Elastomer-Dichtung oder mit einer neuen Kupplung wieder herzustellen.
In beiden Fällen
wird die Verschraubung dann geprüft
und, falls sie besteht, die nächste
Verbindung hergestellt und geprüft.
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Die 4 und 5 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung 74 zum
Ermitteln der Werkstoffverformung an der Außenfläche einer Ölfeld-Rohrverschraubung. Auch
hier lässt
sich annehmen, dass es sich bei der Verschraubung 12 um
eine Kupplung handelt und Oberflächenmessungen
auf mindestens zwei Höhen
entlang der Verschraubung (bspw. in den Bereichen 72 und 70)
erwünscht sind.
Die Prüfvorrichtung 74 weist
das Gestell 81 sowie einen an diesem um einen Stift 80 schwenkbar
gelagerten Arm 78 auf. Die Ansicht der 4 ist
seitlich außerhalb
der Feder 84 und einwärts
der nachfolgend diskutierten vertikalen Platte 48 genommen,
so dass das hintere Gestellende und die Tür 112 geschnitten
gezeigt sind. Der Kontaktgliedträger 82 ist
bezüglich
des Gestells 81 radial bewegbar und weist einen unteren
Verformungskontakt 88 und einen zwischenliegenden Verformungskontakt 86 auf.
Wie 5 zeigt, kann der Stift 100 sich
frei im Langloch 83 – vergl. 4 – bewegen.
Der Kontaktgliedträger 82 wird
von einer Feder 84 oder einem anderen Vorspannelement radial
einwärts
beaufschlagt.
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Wie die 5 zeigt,
weist das Gestel 81 zwei parallele vertikale Platten 96, 98 auf,
die jeweils zur Aufnahme des Sensorträgers 82 beabstandet
sind. Die Platten haben jeweils einen auswärts vorstehenden Plattenteil 102 bzw. 104.
Eine Tür 112 hat
eine im wesentlichen C-förmige
Querschnittsgestalt, wie in 5 gezeigt,
und ist am Scharnier 106 schwenkbar am Plattenteil 102 angelenkt.
Das freie Ende der Tür 112 lässt sich
mittels des Riegels 108 am Plattenteil 104 festlegen.
So kann die Vorrichtung 74 an die Verschraubung angesetzt
und dann die Tür 112 geschlossen
und verriegelt werden. Mit einem Stellelement 114 kann
das die Verschraubung 12 in die Plattenteile 102,104 eingeschoben
und so die Prüfeinrichtung 74 bezüglich der
Achse 15 in der Sollage festgelegt werden. Um das Stellelement 114 zu
aktivieren, dreht die Bedienungsperson einfach nur den Griff 120 und
bewegt damit die Gewindespindel 116 und das Andruckstück 118 bezüglich der
Achse 15. Das Andruckstück 118 hält also
die Vorrichtung 74 während
der Prüfung
in der Solllage, d. h. zwischen dem Andruckstück 118 und den Plattenteilen 102, 104 festgelegt.
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Sobald die Tür 112 verriegelt ist,
sitzen der obere Verformungssensor 92, der am radial einwärtigen Ende
des Arms 78 befestigt ist, und sowohl der zwischenliegende
als auch der untere Verformungskontakt 86 bzw. 88 auf
dem Glied 82 außen
auf der Verschraubung 12 auf. Die Prüfvorrichtung 74 weist
drei axial beabstandete Kontakte auf, die jeweils eine radiale Verformungsbewegung
auf einer gewählten
Höhe entlang
des Rohrs an einen Sensor übertragen
können;
dabei dient der zwischenliegende Kontakt 86 als Bezugskontakt. Entweder
der obere oder der untere Kontakt – bspw. der Kontakt 92 – ist bezüglich der
anderen Kontakte schwenkbar gelagert, wie in 4 gezeigt,
so dass alle drei axial beabstandeten Kontakt auf der Verschraubung
aufsitzen. Die Kontakte 92, 86 und 88 weisen
vorzugsweise jeweils eine Kontaktspitze 90 auf, die geringfügig gerundet
sein kann, damit sie unter der Beaufschlagung durch die Feder 84 nicht
in den Werkstoff der Verschraubung eindringt. Ein Messfeld 76 ist
ansprechend auf eine Schwenkbewegung des Arms 78 bezüglich des
Gestells 82 allgemein relativ zum Sensor 77 bewegbar
dargestellt. Eine ähnliche
Sensor-Messfeld-Anordnung
ist einsetzbar, um die Bewegung der Kontakte 90, 86 bezüglich des
Gestells zu erfassen. Der Sensor selbst kann ein Luftspaltsensor,
ein induktive Wegaufnehmer (LVDT), ein Laser-Sensor ode ein anderer
herkömmlicher
Wegaufnehmer mit der erwünschten
Genauigkeit sein. Folglich kann die Prüfvorrichtung drei Verschraubungskontakte
(einen Bezugskontakt und zwei Messkontakte) tragen, die jeweils
ansprechend auf eine Radialverformung einer Außenfläche der Verschraubung radial
bewegbar sind, wobei die Kontaktbewegungen jeweils von einem Laser-Verschiebungssensor
erfasst werden. Die Signale, die die drei Verschiebungssensoren
auf der Prüfvorrichtung
ansprechend auf eine Radialbewegung einer Außenbewegung der Verschraubung liefern,
lassen sich mit einer elektrischen Leitung 94 an den Computer übermitteln.
Liegen die Kontakte allgemein so, wie es die 4 und 5 zeigen, kann man in Vorbereitung der
Prüfung
mit einem Hammer auf die Verschraubung schlagen und so die Kontakte
auf der Verschraubung sich "setzen" lassen.
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Wie erwünscht, messen die mit der Vorrichtung
nach 4 und 5 eingesetzten
Sensoren jeweils die Radialverformung einer Außenfläche der Verschraubung. Tests
haben ergeben, dass auf einer bestimmen Höhe der Verschraubung diese
Radialverformung im wesentlichen gleichförmig ist (eine Umfangsverformung ist
im wesentlichen gleichförmig),
so dass ein Testen an unterschiedlichen Orten um die Verschraubung
herum nicht erforderlich ist. Der Kontakt 86 wirkt als
Hintergrund- bzw. Bezugskontakt, während die Kontakte 92, 88 jeweils
die Verformung in einem gewählten
Bereich der Verschraubung – bspw.
den Bereichen 72, 70 der 3 – erfassen.
Die in den 4 und 5 gezeigte
3-Punkt-Kontaktanordnung umgeht den Abgleich, der typischerweise
erforderlich ist, wenn eine Aufspannanordnung mit nur einem oberen
und einem unteren Umfangsdehnungsmessstreifen angewandt wird. Die
hier diskutierte Prüfvorrichtung
hat also gegenüber
der Ausführungsform
nach 1 den signifikanten
Vorteil einer höheren
Zuverlässigkeit
und verkürzten
Prüfdauer.
Die 3-Punkt-Konstruktion
der Prüfvorrichtung
bewirkt, dass die drei Kontakte, wenn die Verschraubung die Prüfung besteht,
sich im wesentlichen gleich schnell und gleich weit bewegen. Liegt
eine Undichtigkeit zwischen der Kupplung 66 und entweder
dem oberen oder dem unteren Rohrabschnitt vor, unterscheidet das
Ausgangssignal eines der oder beider Kontakte 88, 92 sich
wesentlich von dem des zwischenliegenden Kontakts 86. die Konstruktion
der Vorrichtung nach 4 und 5 erfordert kein Kalibrieren der den Kontakten 82, 88 zugeordneten
Sensoren, um zu bestimmen, ob am Ort 72 und 70 eine
akzeptable Radialverformung, die eine zuverlässige Verschraubung anzeigt,
oder an einem oder beiden Orten eine inakzeptable Verformung aufgetreten ist,
die auf ein Versagen der Dichtung hinweist und daher ein Verwerfen
derselben durch den Computer bewirkt. Es sei darauf hingewiesen,
dass die Verschraubung 12 mit einem beispielhaften Druck
zwischen 10.000 psi [690 bar] und 20.000 psi [1380 bar] geprüft werden
kann, wobei die Prüfdauer,
während
der die Verschraubung abgedrückt
wird, weniger als 30 Sekunden betragen kann. Die gesamte Prüfung einer
bestimmten Verschraubung ist also in mehreren Minuten oder weniger
möglich.
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Die 9 zeigt
ein repräsentatives
Diagramm, das auf dem Bildschirm 40 zwecks Betrachtung
durch einen Bohrführer
dargestellt oder auch (auf Papier) ausgedruckt werden kann, um die
Gestängemontage
am Bohrplatz zu protokollieren. Wie bei der 8 ist dort die Radialverformung über der
Zeit dargestellt. In den 9 und 10 ist die Ausgangsgröße die Radialverformung
der Sensoren der Kontakte 92, 88 im Vergleich
zu der der den Kontakten 86 zugeordneten Basisliniensensoren.
Entspricht bei der Prüfung
das Radialverformungssignal der Verschraubung aus dem dem Kontakt 92 zugeordneten
Sensor im wesentlichen der des dem Basisliniensensor ensprechenden
Kontakts 86, ist die Ausgangsgröße des Sensors 92,
vermindert um die des Radialverformungssensors 86, im wesentlichen
gleich null, so dass man die in 10 gezeigte
Testkurve 184 erhält.
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Besteht zwischen dem Ausgangssignal
eines der Sensoren der Kontakte 92, 88 im Vergleich zu dem des Basisliniensensors
des Kontakts 86 eine signifikante Diskrepanz, lassen die
Ausgangssignale über
der Zeit sich so darstellen, wie es die 9 zeigt. Bei einer Verschraubung wie
der in 3 gezeigten nimmt
bei einem Versagen der Dichtungen 54, 56 die Radialverformung
am Ort 70 im Vergleich zu der an einem Ort zwischen den
Orten 72, 70 zu. Während eines Niederdruckintervalls
der Prüfung
tritt in der Leitung 170 – vergl. die 9 – keine
wesentliche Differenz zwischen den Ausgangssignalen der Sensoren
der Kontakte 86 und 88 auf. Der weiter zunehmende
Prüfdruck
erzeugt die Radialaus wärtsbewegung
der Verschraubung im Bereich des Kontakts 88 im Vergleich zur Echtzeitverformung
im Bereich des Kontakts 86; es ergibt sich der Kurvenabschnitt 172 der 9. Schließlich erhält man eine
im wesentlichen maximale Differenz der Radialverformung, wie sie
der Kurvenabschnitt 174 zeigt. Mit der nachfolgenden Druckabnahme
erhält
man die Kurvenabschnitte 176,178, die auf die
elastische Verformung des Werkstoffs der Verschraubung hinweist.
Der nachfolgende Druckanstieg ist grafisch mit dem Kurvenabschnitt 180 – vergl. 9 – dargestellt, der das Versagen der
Dichtungen 54, 56 zwischen der Kupplung 66 und
dem unteren Rohrabschnitt 16 ausweist. Der Abdrückdruck
kann dann verringert werden; man erhält so die Prüfkurve 182 erhält, mit
der die Prüfung
abgeschlossen ist.
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Es ist einzusehen, dass die Computer
die Signatur der Prüfkurve
mit einer Basislinien-Prüfsignatur vergleichbar
ist, um zu bestimmen, ob die Verschraubung die Prüfung bestanden
hat oder nicht; ein Bohrführer kann
diese Bestimmung auch durchführen,
indem er die Bestanden-Kurve der 10 mit
der Nichtbestanden-Kurve der 9 vergleicht.
Es ist ebenfalls einzusehen, dass eine Signatur der Verformung de
Außenfläche über der
Zeit nicht erforderlich ist, um zu bestimmen, ob die Verschraubung
die Prüfung
besteht oder nicht – insbesondere
wenn die Prüfvorrichtung 74 der 4 und 5 Einsatz
findet. Für
diese Ausführungsform
kann der Computer oder der Bohrführer
für das
Ausgangssignal der Sensoren der Kontakte 88, 92 im Vergleich mit dem
des Basisliniensensors des Kontakts 86 eine maximale Verformung
festlegen. Sobald die Verformungsdifferenz den vorgewählten Maximalwert übersteigt,
gilt die Verschraubung als undicht.
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Die 6 zeigt
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei der mit Laser-Technologie gearbeitet
wird, um an einer Außenfläche einer Öl-feld-Rohrverschraubung
an gewählten
axialen Orten (Höhen)
entlang derselben die Radialverformung zu messen. Hierzu sind zwei
Laser 128, 130 in einer Höhe von einem bis zwei Metern über der
Arbeitsbühne 139 angeordnet.
Die Laserstrahlen sind jeweils radial auf eine bestimmte axiale
Stelle auf der Verschraubung gerichtet, wie oben beschrieben, wobei
die Laserstrahlen 132, 134 in Umfangsrichtung
um etwa 30° bis
60° beabstandet
sind. Eine Kamera 137 nimmt die reflektierten Signale auf
und stellt sie, falls erwünscht,
auf dem Bildschirm 40 dar. Die Laser sind jeweils mit einer
Leitung 136 an den Computer 28 angeschlossen,
während
die Leitung 140 eine entsprechende Kamera mit dem Computer 28 verbindet.
Alternativ ist ein Laser der Serie Keyence LC einsetzbar. Die Strahlen 132,134 der
Laser 128 bzw. 130 sind dabei vorzugsweise auf
die Seitenkante (tangential zur Außenfläche der Verschraubung) gerichtet
und können
die Radialverformung der außenfläche der
Verschraubung an einem oder mehreren axial beabstandeten Orten erfassen.
Entsprechend lässt
sich ein einziger Laser – anstelle
des in 6 gezeigten Laserpaares – verwenden.
Weiterhin lassen sich mit jedem Laser zusammen eine Kamera-/Spiegel-Anordnung verwenden,
um die von der Verschraubung reflektierten Signale zu empfangen
und so die Radialverformung de Außenfläche der Verschraubung zu erfassen.
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Zum Fixieren der Position der Laser
und der Kamera bezüglich
der Verschraubung kann eine Ansetzkonsole 122 dienen. Die
Konsole 122 hat eine obere und eine untere eingekerbte
Platte 122, 126, die an die Strangabschnitte 14 bzw. 16 ansetzbar
sind, so dass die Radialpsotion der Laser und der Kamera bezüglich der
Verschraubung 12 während
jedes der aufeinander folgenden Tests konstant bleibt. Alternativ
lässt die
Radialpositionierung sich erreichen, indem man die Laser und die
Kamera auf einem Prüfständer 138 anordnet, der
seinerseits verstellbar auf der Arbeitsbühne 139 befestigt
sein kann. Da der untere Rohrabschnitt 16 und damit die
Verschraubung 12 bezüglich
der Arbeitsbühne
im wesentlichen festliegen, fixiert der Ständer 138 auch im wesentlichen
die Position der Prüfanordnung
bezüglich
der Verschraubung 12. Die in 6 gezeigte Ausrüstung ist
wünschenswert,
da Laser auf Radialverformungen an einer gewählten Stelle entlang der Außenfläche eine
Verschraubung sehr schnell ansprechen können; auch sind Messungen der
Werkstoffverformung mit einem Laser mit hoher Auflösung möglich, wobei
Radialverformungen von einem Mikrometer und weniger erfassbar sind.
Diese Lasertechnik hat auch den erheblichen Vorteil geringer Einrichtkosten
und den weiteren Vorteil, dass die Prüfanordnung die Verschraubung 12 bei
der Prüfung
nicht zu berühren
braucht. Wie bereits erwähnt,
kann die Ansetzkonsole 122 entfallen und lassen die Laser
und die Kamera sich mittels des Prüfständers 138 anordnen,
ohne dass ein Teil der Prüfausrüstung die
Verschraubung selbst oder die mit ihr verbundenen Rohrgestängeabschnitte
berühren
muss.
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Die 7 stellt
eine andere Ausführungsform
der Erfindung dar, bei der ein Spannring 144 mit einer Glasfaser-
bzw. Lichtwellenleiter-(LWL)-Schleife 142 verbunden ist,
um eine Umfangsaufweitung und damit ein dichte bzw. undichte Verschraubung
zu erfassen. Ein LWL-Sende-/Empfänger 148 ist
vorgesehen, und mit einer Leitung 150 an den Computer 28 angeschlossen.
Spitzen 144,146 auf der LWL-Leitung 142 können bezüglich des
Spannrings durch Verkleben oder andere geeignete Verbinder festgelegt
sein. Die Umfangsaufweitung des Spannrings zeigt folglich die Umfangsaufweitung
der Verschraubung an einem geeigneten axialen Ort und das Recken
des Lichtwellenleiters zwischen den Spitzen 144, 146 die
Radialverformung einer Außenfläche der
Verschraubung an. Auf der LWL-Strecke übertragene Signale werden von
der von einem Druckanstieg in der Verschraubung verursachten geringfügigen Aufweitung
der Leitungen zwischen den Spitzen 144,146 geändert. Der
Computer 28 kann bestimmen, ob die Verformung einer Außenfläche des
Rohrabschnitts am axialen Ort des Spannrings 140 innerhalb
eines zulässigen
Grenzwerts liegt oder sie übersteigt. Der
Fachmann sieht ein, dass eine weitere LWL-Schleife (in 7 nicht gezeigt) vorgesehen
sein kann, um eine Radialbewegung der Außenfläche der Verschraubung 12 an
einem tiefer liegenden Punkt auf ihr zu erfassen. Auch lassen ein
Zwischenspannring und eine LWL-Schleife sich einsetzen, um eine
Basislinie bzw. ein Bezugssignal zu erzeugen, das funktionell dem
vom oben beschriebenen Sensor 86 gelieferten Signal entspricht.
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Die Vorrichtung und die Verfahrensweisen
der vorliegenden Erfindung stellen also eine verhältnismäßig einfache
und kostengünstige
Methode bereit, um zu bestimmen, ob eine oder mehr der redundanten
Dichtungen einer Verschraubung in einem Ölfeld-Rohrgestängestrang
ausgefallen sind, so dass man ein zuverlässiges Verfahren erhält, mit
dem sich jede Rohrverschraubung beim Zusammensetzen am Bohrplatz
auf Dichtheit prüfen
lässt.
Zum Verarbeiten der Daten aus den Sensoren, zum Darstellen der Ausgangssignale
für das Prüfpersonal
und zum Bestimmen, ob die höchstzulässige Radialverformung
der Außenfläche des
Rohrgestänges
aufgetreten ist, lassen sich beliebig viele geeignete Computer verwenden.
Wie festgestellt, lässt
die erfindungsgemäße Verfahrensweise
sich an Muffen- wie auch an Kupplungsverschraubungen einsetzen.
Verschiedene Messeinrichtungen lassen sich verwenden, um die Umfangsaufweitung
der Verschraubung an einem bestimmten Ort zu erfassen, die ihrerseits
die Radialverformung anzeigt – einschl.
Dehnungsmessstreifen, Luftspaltsensoren, induktive oder elektrische
Wegaufnehmer oder LWL-Sensoren. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung reagieren jedoch die Sensoren unmittelbar auf eine
Radialbewegung einer Außenfläche der
Verschraubung an einem bestimmten Ort entlang derselben. Ein erfindungsgemäß geeigneter
Laser – speziell
der Serie LBS – wird
von der Fa. Adrens Tech, Inc., La Puenta, Claifornia, USA, hergestellt. Entsprechend
erlaubt die erläuterte
Verwendung von (vorzugsweise zwei oder mehr) Kontakten den problemlosen
Einsatz von Verschiebungssensoren unterschiedlicher Art. Die in
den 4–6 gezeigten
Ausführungsformen
sind besonders geeignet für
das präzise
Erfassen des Dichtheitzustands einer Verschraubung. Die Prüfausrüstung lässt sich
in einer Höhe
von einem bis zwei Metern über
der Arbeitsbühne
anordnen und die Prüfvorrichtung
entweder an die Verschraubung ansetzen, wie in 5 gezeigt;
alternativ lässt
die Ausrüstung sich
anders in die radiale Solllage bezüglich der Verschraubung bringen,
wie in 6 dargestellt.
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Der Fachmann wird einsehen, dass
oben zwar verschiedene Vorrichtungen und Techniken zum Prüfen von
zwei Arten von Rohrverschraubungen auf Dichtheit nach
2 und
3 diskutiert sind; dennoch lässt die erfindungsgemäße Ausrüstung und
Technik sich zuverlässig
zum Prüfen
unterschiedlicher Rohrverschraubungen auf Dichtheit und insbesondere
zum Dichtheitsprüfen
von "Premium"-Verschraubungen
mit einer oder mehreren von den Gewinden getrennten Metall-Metall-Dichtungen
verwenden. Bspw. kann eine Hydril-Muffenverschraubung zwei Sätze von
Metall-Metall-Schulter- und – Flankendichtungen
aufweisen, die von den Gewinden der Muffenverschraubung beabstandet
gehalten werden. Mit einem Sensor wird ermittelt, ob die unteren
Flankendichtung, mit einem anderen Sensor, ob die obere Flankendichtung
ausgefallen ist. Ist bspw. unter dem Prüfdruck die untere Flankendichtung
ausgefallen, die obere aber zuverlässig dicht geblieben, würde typisches
bekanntes Prüfgerät anzeigen,
dass die Verschraubung die Prüfung
bestanden hat, da aus ihr kein Druckmittel ausgetreten ist. Erfindungsgemäß kann das
Prüfpersonal
jedoch problemlos ermitteln, dass die untere Flankendichtung der
Hydril-Muffenverschraubung ausgefallen ist, und melden, dass sie
erneut zusammengesetzt und geprüft
werden oder verworfen und eine neue Verschraubung hergestellt und
geprüft
werden sollte. Eine Besonderheit der Erfindung ist, dass die Zuverlässigkeit
von redundanten und axial beabstandeten Dichtungen entlang der Rohrverschraubung
sich prüfen
lässt,
indem man die Radialverformung einer Außenfläche des Gestängerohrs an
einem axialen Ort zwischen zweien der axial beabstandeten Dichtungen
ermittelt. Verschiedene Techniken sind einsetzbar, um Signale zwischen
dem Computer und den Sensoren, Lasern, Kameras usw. zu übermitteln. LEGENDE
Fig.8
Radial
deform. | Radialverformung |
Time | Zeit |
Fig.9
Radial
deform. | Radialverformung |
Time | Zeit |
109
Radial
deform. | Radialverformung |
Time | Zeit |