-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
1. GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die Erfindung betrifft eine Hartlotfolie
mit einer Kernfolie aus einem Aluminiumlegierungskernmaterial und
einer Hartlotschicht einer Aluminiumlegierung mit Silicium als Hauptlegierungselement
an wenigstens einer Seite der Kernfolie. Die Erfindung betrifft
ferner ein Verfahren zum Fertigen einer solchen Hartlotfolie und einen
Prozeß zum
Herstellen einer Baugruppe aus der Hartlotfolie sowie eine derart
hergestellte Baugruppe.
-
2. BESCHREIBUNG DES STANDS
DER TECHNIK
-
Hartlotfolien dieses Typs sind bekannt
und werden neben anderen Produkten für Kfz-Kühler verwendet. Zwei Hartlötverfahren,
die unter Nocolok- und Vakuumhartlöten bekannt sind, sind herkömmlich,
und brauchen hier nicht beschrieben werden. Dieses Hartlöten findet
bei einer Temperatur von etwa 600°C
je nach der Bestimmung durch die Aluminium-Silicium-Legierung der
Hartlotschicht statt.
-
Die in der EP-A-326 337 offenbarte
Hartlotfolie besteht aus einem Aluminiumlegierungskernmaterial (AA
3005) und einer Hartlotschicht einer Aluminiumlegierung mit Silicium
als dem Hauptlegierungselement. Diese Hartlotfolie hat eine gute
Korrosionsbeständigkeit
nach dem Hartlöten,
da ein siliciumreiches Band von Präzipitaten in dem Kernmaterial
in der Nähe
zwischen der Grenzfläche
zwischen der Hartlotschicht und dem Kernmaterial durch Diffusion
von Silicium aus der Hartlotschicht in das Kernmaterial während des
Hartlötens gebildet
wird. Die Bedingungen zum Erhalt des siliciumreichen Bandes in dem
Kernmaterial, die in der EP-A-326 337 angegeben sind, sind Begrenzungen
des Silicium- und Eisengehalts in dem Kernmaterial von Si < 0,15% und Fe < 0,40% und ferner
ein Herstellungsverfahren für
die Hartlotfolie, bei dem die Hartlotfolie vor dem Kaltwalzen nicht
homogenisiert und nach dem Warmwalzen nicht zwischengeglüht wird.
Der Kupfergehalt des Kernmaterials ist etwa 0,3 (hier sind alle
Zusammensetzungsmengen Gew.-%).
-
Aus der WO 94/22633 ist eine Verbesserung
der Hartlotfolie von EP-A-326 337 bekannt, die eine verbesserte
Dehngrenze hat, während
die Korrosionsbeständigkeit
aufrechterhalten ist. Nach dieser Veröffentlichung beträgt die nachhartgelötete Dehngrenze
der Hartlotfolie von EP-A-326 337 55 MPa, während die Hartlotfolie von
WO 94/22633 eine nachhartgelötete
Dehngrenze im Bereich von 54–85
MPa hat. Dies ist mit einem Kupfergehalt von 0,6 erreicht, während der
Siliciumgehalt < 15%
gehalten ist, um die Korrosiongsbeständigkeitseigenschaften aufrechtzuerhalten.
-
Heutzutage sollte das Gewicht von
Kraftfahrzeugen reduziert sein, um den Kraftstoffverbrauch und die Luftverschmutzung
zu reduzieren. In diesem Zusammenhang sollten das Gewicht und die
Abmessungen von Kfz-Kühlern
sowie ihr Kühlflüssigkeitsinhalt
mittels einer dünneren
Hartlotfolie mit verbesserten Festigkeitseigenschaften reduziert
sein.
-
Es sind Aluminiumlegierungen mit
besseren Festigkeitseigenschaften als den oben erörterten
bekannt, aber die vorliegenden Anmelder glauben, daß sie nicht
die Anforderung der Korrosionsbeständigkeit erfüllen, wenn
sie als Kernmaterial für
eine Hartlotfolie verwendet werden.
-
Im folgenden sollen weitere Dokumente
aus dem Stand der Technik bezüglich
der vorliegenden Erfindung erörtert
werden. Die JP-A-4-263033 gibt ein Hartlotmaterial mit einem Aluminiumkern
mit folgender Zusammensetzung an:
Mn 0,3–1,5
Cu 0,2–0,9
Mg
0,2–0,5
Si
0,2–1,0
Fe
0,1–0,7
Ti
0,1–0,3
ggf.
Zr 0,05–0,2
ggf.
Cr 0,05–0,2
Rest
Al.
-
Dieser Kern hat an einer Seite eine
herkömmliche
Al-Si-Hartlotoder -füllschicht
und an der anderen Seite eine Opferanodenschicht aus Al-Zn-Mg, deren
Zweck darin liegt, die Korrosion der Kernschicht bei Kontakt mit
Wasser zu reduzieren. Durch den Einschluß von Mg in der Opferanodenschicht
kann Mg während
des Hartlötens
in den Kern diffundieren. Der Mg-Gehalt in dem Kern ist allgemein
auf einem niedrigen Niveau, um seine Diffusion in die Hartlotschicht
zu verhindern. Das Hartlotmaterial ist mit einem Zwischenglühschritt
zwischen dem Warmwalzen und dem Kaltwalzen hergestellt.
-
Die JP-A-4-202735 beschreibt eine ähnliche
Hartlotfolie mit einer Opferanodenschicht. Das Kernmaterial hat
folgende Zusammensetzung:
Si 0,05–0,8
Fe 0,05–0,6
Cu
0,1–1,0
Mn
0,6–1,6
Mg
0,05–0,5
ggf.
Cr, Zr, Ti, jeweils < 0,3
Rest
Al.
-
Das Dokument erörtert die Bildung intermetallischer
Verbindungen in dem Kernmaterial zur Verbesserung der Festigkeit
und Korrosionsbeständigkeit.
Bei der Herstellung der Folie wurden Homogenisierung und Glühen verwendet,
vermutlich, um die Bildung der intermetallischen Verbindungen zu
gewährleisten.
Es wird festgestellt, daß bis
zu 1,5% Mg der Opferanodenschicht zugegeben werden können, um
die Diffusion von Mg aus dem Kern in diese Schicht zu verhindern.
-
Die JP-A-2-129333 beschreibt ebenfalls
eine Hartlotfolie mit einer Opferanodenschicht aus Al-Zn-Mg auf
dem Aluminiumlegierungskern, aber der Kern kann statt dessen ggf.
eine Hart lotschicht an beiden Seiten haben. Die Kernlegierungszusammensetzung
ist wie folgt:
Cu 0,1–0,6
Mg
0,2–0,6
Mn
0,3–1,5
Si
0,3–0,6
ggf.
Zr, Cr, Ti
Rest Al.
-
Bezüglich der vorliegenden Erfindung
wird angemerkt, daß bei
den zwei Beispielen, bei denen die Opferanodenschicht abwesend ist,
(Cu + Mg) in dem Kern 0,48 bzw. 0,40 ist. Homogenisierungs- und
Glühschritte sind
beide in der Herstellung der Folie enthalten.
-
Die US-A-4 649 087 beschreibt eine
Kernlegierung für
ein Hartlotmaterial mit folgender Zusammensetzung:
Ti 0,11–0,30
Mn
0,3–1,5
Cu
0,4–0,6
Fe ≤ 7
Si ≤ 0,8
Mg ≤ 1,5
Rest
Al.
-
Das beschriebene Konzept besteht
im Einschluß von
Ti mit höheren
Niveaus, um die Korrosionsbeständigkeit
zu verbessern. Bei den Beispielen wurde die Kernlegierung vor dem
Warmwalzen homogenisiert, und das Zwischenglühen wurde zwischen dem Warm-
und Kaltwalzen durchgeführt.
-
Die WO82/01014 beschreibt eine Kernlegierung
für ein
Hartlotmaterial, in der Ni vorliegt, mit folgender Zusammensetzung:
Fe
0,1–0,7
(bei der bevorzugten Zusammensetzung 0,2– 0,5)
Mn 1–1,5
Si
0,2–0,5
(bei der bevorzugten Zusammensetzung 0,2– 0,4)
Cu 0,2–0,5 (bei
der bevorzugten Zusammensetzung 0,25– 0,5)
Mg < 0,5
Ni 0,4–1,0
Cr ≤0,5
Zr ≤ 0,4
Ti
0,01–0,1
V < 0,4
andere
gesamt 0,15
Rest Al
-
Bei der bevorzugten Zusammensetzung
ist (Cu + Mg) 0,4–0,8.
Bei einem Beispiel ist (Cu + Mg) 0,6, bei einem anderen 0,65. Bei
zwei anderen Mg < 0,05.
Das Dokument schlägt
eine Hochtemperaturnachhartlötbehandlung
bei 450–550°C vor. Das
Herstellungsverfahren umfaßt
eine Homogenisierung vor dem Warmwalzen.
-
Die EP-A-241125 beschreibt ebenso
eine Nachhartlötbehandlung.
In den Beispielen sind die Cu- und Si-Niveaus in dem Kernmaterial
niedrig.
-
Die JP-A-4-198448 ist ein weiteres
Dokument, das ein Hartlotmaterial mit einer Opferanodenschicht offenbart,
die Mg auf einem Aluminiumlegierungskernmaterial enthält. Das
Kernmaterial hat folgende Zusammensetzung:
Mn 0,3–2,0
Cu
0,25–0,8
Si
0,2–1,0
Mg ≤ 0,5
Ti ≤ 0, 35
Rest
Al.
-
Die Opferanodenschicht enthält Mg 1,2–2,5 und
Si 0,2–0,8.
Es wird festgestellt, daß Mg
in der Opferanodenschicht während
des Hartlötens
in den Kern diffundiert.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
liegt deshalb darin, eine Hartlotfolie mit einem Aluminiumlegierungskern
und einer Aluminiumlegierungshartlotschicht vorzusehen, die verbesserte
Festigkeitseigenschaften und gleichzeitig eine gute Korrosionsbeständigkeit
aufweist.
-
Die vorliegende Erfindung, die in
Anspruch 1 definiert ist, basiert auf der Erkenntnis, daß durch
sorgfältige
Wahl der Kernlegierungszusammensetzung eine Hartlotfolie mit hoher
Nachhartlötfestigkeit
und hoher Korrosionsbeständigkeit
erhalten werden kann, ohne daß eine
Opferanodenschicht nötig
wäre. Darüber hinaus
wird die Folie der Erfindung einem Nachhartlötaltern unterzugen, um sehr
hohe Festigkeitsniveaus zu erreichen. Das Herstellungsverfahren
für die
Folie kann ebenfalls eine kritische Rolle spielen. Ein signifikantes Merkmal
der Erfindung liegt darin, daß die
hohe Dehngrenze von wenigstens 70 MPa nach dem Altern mit einer
guten Nachhartlötkorrosionsbeständigkeit
nach der Ermittlung bei einem SWAAT-Korrosionstest kombiniert ist.
Diese Korrosionsbeständigkeit
nach der Bestimmung durch den SWAAT-Test kann wenigstens 24 oder
25 Tage (600 Stunden) betragen.
-
Wie erwähnt, ist die Nachhartlötdehngrenze
der Hartlotfolie der Erfindung besonders hoch nach dem Altern. Gleichzeitig
hat die Hartlotfolie überraschenderweise
eine gute Korrosionsbeständigkeit.
Dies spricht gegen alle metallurgischen Erwartungen und steht auch
im Gegensatz zu der Meinung aus dem Stand der Technik (z. B. EP-A-326
337 und WO94/22633), wonach ein niedriger Siliciumgehalt von weniger
als 0,15% unerläßlich ist,
um Korrosionsbeständigkeit
zu erhalten.
-
Für
Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit
(Cu + Mg) > 1,0, und
besonders bevorzugt >1,2.
Dadurch wird nicht nur eine gute Korrosionsbeständigkeit nach dem Nocolok-Hartlöten, sondern
auch nach dem Vakuum-Hartlöten
erhalten. Für
die Korrosionsbeständigkeit
ist erforderlich, daß Cu ≥ 0,65.
-
Der Siliciumgehalt in dem Kernmaterial
ist bevorzugt ≥0,20,
bevorzugter ≥0,30
und am bevorzugtesten ≥0,40.
Ein geeignetes Maximum für
Si ist 1,0.
-
Wie angegeben, sind gegebenenfalls
Cr, Zr und/oder V in der Zusammensetzung des Kernmaterials anwesend,
beispielsweise etwa 0,3% Cr und etwa 0,1% Tr, um eine zusätzliche
Verbesserung der Nachhartlötfestigkeitseigenschaften
zu erhalten.
-
Ti ist bis zu weniger als 0,1 anwesend,
um als Kornrefineradditiv zu wirken, aber bevorzugter weniger als
0,05.
-
Fe ist in einer handelsüblichen
Aluminiumlegierung gewöhnlich
anwesend, sollte aber bei der vorliegenden Erfindung 0,8 nicht überschreiten
und bevorzugt 0,4 nicht überschreiten.
-
Zn kann ebenfalls als eine Verunreinigung
in einer Menge von weniger als 0,25 vorhanden sein.
-
Bekanntlich können bei solchen Legierungen
kleine Mengen anderer Elemente als Verunreinigungen toleriert werden.
Allgemein sind solche Elemente mit weniger als 0,05 anwesend, gesamt
weniger als 0,15.
-
Erfindungsgemäß ist die Hartlotfolie in der
Lage, eine 0,2% Dehngrenze von wenigstens 70 MPa nach dem Hartlöten und
Altern zu liefern. Das Hartlöten
wird typischerweise bei etwa 600°C
durchgeführt,
und typische Alterungsprozesse zum Erhalt dieser Dehngrenze sind
(i) natürliches
Altern für
100 Stunden oder 1000 Stunden oder mehr und (ii) künstliches
Altern für
wenigstens 10 Stunden bei etwa 165°C. Das Altern wird weiter unten
erörtert.
-
Bei der Erfindung hat nur eine Seite
der Kernfolie eine plattierte Schicht. Die Hartlotschicht liegt
an einer Seite der Kernfolie vor und kann eine aus dem Stand der
Technik bekannte, geeignete, Aluminium enthaltende Hartlotschicht
(Füllstoffschicht)
sein. Solche Schichten können
5–14%
Si enthalten. Mg kann in diesen plattierten Schichten abwesend sein,
oder Mg kann, falls es anwesend ist, in einer Menge vorliegen, die
nicht ausreicht, damit Mg während
des Hartlötens
in die Kernfolie wandert. Eine solche Wanderung zur Stärkung der
Kernfolie ist ein Merkmal bei einigen oben erörterten Dokumenten aus dem
Stand der Technik, ist aber bei der vorliegenden Erfindung nicht
erforderlich, da die Kernfolie bereits genügend Festigkeit besitzt.
-
Bei der Herstellung der Hartlotfolie
der Erfindung ist die Legierung der Kernfolie bevorzugt ein Gußwerkstoff,
der nach dem Guß vor
dem Warmwalzen keiner Homogenisierung unterzogen wird, das nach
dem Aufbringen der Hartlotschicht durchgeführt wird. Die Folie wird bevorzugt
nicht einem Zwischenglühschritt
zwischen einem Warmwalzen und einem Kaltwalzen unterworfen, nach
dem Aufbringen der Hartlotschicht auf die Kernfolie.
-
Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Herstellen
der Hartlotfolie der oben beschriebenen Erfindung vorgesehen, das
folgende Schritte umfaßt:
- (i) das Aluminiumlegierungskernmaterial wird
gegossen;
- (ii) die Hartlotschicht wird auf eine Folie aus dem Aluminiumkernmaterial
aufgebracht;
- (iii) die Folie aus Aluminiumlegierungskernmaterial und die
Hartlotschicht werden warmgewalzt;
- (iv) das warmgewalzte Produkt aus Schritt (iii) wird kaltgewalzt,
wobei
das Aluminiumlegierungskernmaterial zwischen den Schritten (i) und
(ii) keiner Homogenisierungsbehandlung unterworfen wird und das
Produkt zwischen den Schritten (iii) und (iv) keiner Glühbehandlung
unterworfen wird.
-
Das Altern (nach dem Hartlöten) kann
ein natürliches
Altern (bei Umgebungstemperatur) und/oder ein künstliches Altern bei einer
erhöhten
Temperatur sein, bevorzugt im Bereich von 100–250°C.
-
Ein natürliches Altern kann eine nachhartgelötete 0,2%
Dehngrenze von mehr als 85 MPa ergeben, z. B. auf dem Niveau von
100 MPa ergeben. Eine natürliche
Alterungsperiode von drei Monaten ist dafür typisch.
-
Künstliches
Altern kann eine nachhartgelötete
0,2% Dehngrenze von mehr als 100 MPa ergeben, z. B. auf dem Niveau
von 100 MPa.
-
Das künstliche Altern wird, vom Standpunkt
der Hersteller einer solchen Baugruppe und wegen der für sie verfügbaren Öfen, bevorzugt über einen
Zeitraum im Bereich von 1–100
Stunden durchgeführt.
Empfohlen wird eine Verschiebung von wenigstens vier Tagen nach
dem Hartlöten,
vor dem künstlichen
Altern.
-
Das künstliche Altern wird beispielsweise
bei etwa 165°C über einen
Zeitraum im Bereich von 10–100 Stunden
oder einer äquivalenten
Kombination zwischen Zeit und Temperatur durchgeführt, woraus
sich ein ähnlicher
Alterungseffekt ergibt.
-
Dieser Prozeß resultiert in guten Nachhartlötfestigkeitseigenschaften.
Die Erfindung kann insbesondere eine Hartlotfolie vorsehen, die
nach dem Hartlöten
bei 600°C
und dem nachhartgelöteten
Altern bei 165°C während einer
Zeit im Bereich von 10 bis 100 Stunden eine 0,2% Dehngrenze erhalten
kann, die wenigstens das Zweifache ihrer 0,2% Dehngrenze unmittelbar
nach dem Hartlöten
bei 600°C
beträgt.
-
Damit das natürliche und künstliche
Altern stattfinden, scheint erwünscht
zu sein, daß die
Elemente (Mg, Si, Cu), die dies bewirken, nach Abschluß des Hartlötprozesses
in fester Lö sung
anwesend sind. Wenn das Produkt nach dem Hartlöten sehr langsam abgekühlt wird,
dann werden diese Elemente in groben Teilchen ausfällen, und
es gibt ein natürliches
oder künstliches
Altern. Je schneller die Kühlgeschwindigkeit
ist, desto mehr dieser Elemente werden in Lösung gehalten; demnach spricht
das Material um so besser auf natürliches und künstliches
Altern an.
-
Deshalb wird die Hartlotfolie bevorzugt
in Luft von der Hartlöttemperatur
schneller als nur natürliche Luftkühlung abgekühlt. Allerdings
ist eine Wasserabschreckung für
hartgelötete
Bauteile nicht praktisch.
-
KURZE EINFÜHRUNG DER
ZEICHNUNGEN
-
Im folgenden werden nun Ausführungsformen
der Erfindung als nicht einschränkende
Beispiele unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben;
darin zeigen:
-
1 einen
Graphen einer 0,2% Dehngrenze (in MPa), die gegen die Alterungszeit
(Stunden) für
einen nachhartgelöteten
natürlichen
Alterungsprozeß von
acht Hartlotfolien eingetragen ist;
-
2 einen ähnlichen
Graphen für
einen künstlichen
Alterungsprozeß,
der nach dem natürlichen
Altern derselben acht Legierungen durchgeführt wurde; und
-
3 eine
graphische Darstellung der Erfindung, in die der Si-Gehalt (in Gew.-%)
gegen den (Cu + Mg)-Gehalt (in Gew.-%) der Kernfolienlegierung eingetragen
ist.
-
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Beispiel 1
-
Einige Testlegierungen für ein Kernfolienmaterial
wurden mit Zusammensetzungen mit den in Tabelle 1 gezeigten Gew.-%
hergestellt.
-
-
-
Rest Al, Fe auf normalem Verunreinigungsniveau
(weniger als 0,8) und unvermeidbare Verunreinigungen.
-
In dieser Tabelle liegen die Legierungen
C1 und C3 innerhalb der aus der EP-A-326 337 bekannten Zusammensetzung,
und die Legierungen C5 und C7 dieses Typs sind aus der WO94/22633
bekannt.
-
Die Testlegierungen wurden nach dem
Guß nicht
homogenisiert und sind an einer Seite mit einer Aluminiumlegierung
vom Typ 4045 mit 9,0–11,0
Silicium als dem Hauptlegierungselement plattiert; sie wurden warm-
und kaltgewaltzt auf eine Dicke von 0,39 mm ohne Zwischenglühen. Danach
wurde die Hartlotfolie auf herkömmliche
Weise einem Nocolok- und Vakuumhartlöten unterzogen. Nach dem Hartlöten wurden
die Proben in Luft auf Umgebungstemperatur abgekühlt.
-
1 zeigt
nachhartgelötete
0,2% Dehngrenzen dieser Hartlotfolien beim natürlichen Altern. Die Legierungen
C1 und C3, die in den Umfang von EP-A-336 337 fallen, haben Dehngrenzen
im Bereich von 55–65 MPa.
Der in der WO 94/22633 erwähnte
Wert von 55 MPa ist durch die Legierung C1 bestätigt. Die Legierungen C5 und
C7, die in den Umfang der WO 94/22633 fallen, haben Dehngrenzen
im Bereich von 65–85
MPa. Dies bestätigt
die in der WO 94/22633 erwähnten
Werte. Die Legierungen C4, C6 und C8 haben Dehngrenzen über 85 MPa
nach natürlichem
Altern, wobei die Dehngrenze von C8 bis zu etwa 115 MPa hinaufgeht.
-
2 zeigt
nachhartgelötete
0,2% Dehngrenzen beim künstlichen
Altern mit einer Temperatur von 165°C. In diesem Fall wurde das
künstliche
Altern auf Teststücke
angewandt, die über
drei Monate natürliche gealtert
waren (aber die Dauer des na türlichen
Alterns vor dem künstlichen
Altern ändert
die durch das künstliche
Altern erhaltenen Eigenschaften nicht signifikant). Die Legierungen
C1, C3, C5, C7 und C2 zeigen keine oder fast keine Alterungseffekte.
Die Legierungen C4, C6 und C8 zeigen wesentliche Alterungseffekte.
Für das künstliche
Altern bei 165°C
werden 0,2% Dehngrenzen über
100 MPa erhalten. C8 zeigt ein Maximum von etwa 230 MPa für eine Hartlotfolie,
die während
einer Zeit im Bereich von 10–100
Stunden künstlich
gealtert wurde. Bei einer höheren
Alterungstemperatur wird die Zeit kürzer sein. Hersteller könnten sich
wünschen,
daß eine
Zeit in der Größenordnung
von einem Tag oder einem Bruchteil davon anzuwenden ist.
-
Die Ergebnisse in 1 und 2 gelten
sowohl für
Nocolokals auch für
Vakuumhartlöten.
-
Die Hartlötfolien wurden im Nocolok-
und Vakuumhartgelöteten
Zustand einem SWAAT-Korrosionstest (ASTM G85) unterworfen. Die Sollebensdauer
ist 600 Stunden (25 Tage). Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
-
-
Die Legierungen C3 und C5 zeigen,
wie erwartet, akzeptable Ergebnisse. Die Legierung C2 zeigt Ergebnisse,
die nicht akzeptabel sind, was in Hinsicht auf ihren hohen Silicium-Gehalt
in dem Grundmaterial aus den Offenbarungen des Stands der Technik zu
erwarten war. Allerdings haben, am überraschendsten, die Legierungen
C4, C6 und C8 ein Ergebnis von wenigstens 24 Tagen im Nocolok-hartgelöteten Zustand,
und die Legierung C8, in der sowohl Cu als auch Mg stark sind, wenigstens
25 Tage im Vakuumhartgelöteten
Zustand. Man nimmt an, daß die
Legierungen C4 und C6 nach dem Vakuumhartlöten aufgrund des niedrigeren
Cu oder niedrigeren Mg eine nicht so gute Korrositionsbeständigkeit
haben. Mg neigt zum Verdampfen beim Vakuumhartlöten.
-
Beispiel 2
-
Eine Testlegierung wurde hergestellt,
die die Zusammensetzung der Legierung C8 hatte; allerdings mit einer
Beigabe von 0,3% Cr und 0,1% Zr. Diese Legierung wurde auf die gleiche
Weise wie beim Beispiel 1 getestet. Die Legierung hatte eine gute
Korrosionsbeständigkeit.
Die 0,2% Dehngrenze war etwa 15 MPa höher als diejenige der Legierung
C8.
-
Die folgende Tabelle gibt Werte der
mechanischen Eigenschaften der Hartlotfolien mit den Legierungen
C1 – C8
in folgenden drei Zuständen
an: (1) Nachhartlöten
ohne Altern, (2) nach natürlichem
Altern und (3) nach künstlichem
Altern bei 165°C.
Die Tabelle gibt die 0,2% Dehngrenze (YS), die spezifische Zugfestigkeit
(UTS) und die Bruchdehnung (E) an.
-
-
-
In 3 ist
mit "gute Korrosionsbeständigkeit" der Bereich angegeben,
in dem das erfindungsgemäß verwendete
Kernmaterial eine gute nachhartgelötete SWAAT-Korrosionsbeständigkeit
von beispielsweise etwa 25 Tagen hat. Ferner ist der Bereich der
EP-A-326 337 mit den Legierungen C1 und der Bereich der WO94/22633
mit C5 und C7 angegeben. Die Legierung C2 liegt außerhalb
des Bereichs "gute
Korrosionsbeständigkeit".
-
Die vorliegenden Anmelder haben noch
keine metallurgische für
den herausgefundenen Effekt. Es ist noch ungewiß, ob ein siliciumreiches Band
von Präzipitaten
in dem Kernmaterial ausgebildet ist, aber es scheint wünschenswert
zu sein, die Homogenisierung während
der Herstellung wegzulassen.