DE69526681T2 - Plattenkassette mit faserigem Gleitblatt - Google Patents
Plattenkassette mit faserigem GleitblattInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Plattenkassetten zum Speichern elektronischer Information und insbesondere auf Plattenkassetten mit einem Flauschfutter und auf ein Verfahren zu deren Herstellung.
- Entfernbare Plattenkassetten zum Speichern digitaler elektronischer Information weisen typischerweise ein äußeres Gehäuse auf, in dem eine magnetische, magneto-optische oder optische Platte untergebracht ist, auf der elektronische Informationen gespeichert werden können. Das Kassettengehäuse weist oft eine obere und eine untere Hälfte auf, die zum Einschließen der Platte zusammengefügt sind. Die Platte ist auf einer Nabe angebracht, die sich frei in der Kassette drehen kann. Wenn die Kassette in das Plattenlaufwerk eingelegt wird, greift ein Spindelmotor im Laufwerk in die Plattennabe ein, wodurch die Platte in der Kassette mit einer bestimmten Drehzahl gedreht wird. Das Gehäuse der Kassette hat in der Nähe des vorderen Randes typischerweise eine Art Öffnung, durch die die Aufzeichnungsköpfe des Laufwerks auf die Aufzeichnungsoberflächen der Platte zugreifen können. Ein Verschluß- oder Türmechanismus dient oft zum Verschließen der Öffnung, wenn die Kassette nicht benutzt wird, damit Staub oder andere Arten der Verschmutzung daran gehindert werden, in die Kassette einzudringen und sich auf der Aufzeichnungsoberfläche der Platte abzulagern.
- Das Kassettengehäuse und der Verschlußmechanismus bieten zwar einigen Schutz gegen das Eindringen von Verschmutzung in die Kassette, doch wird Verschmutzung immer wieder die Aufzeichnungsoberfläche der Platte erreichen. Zum Beispiel können Staub, Rauch und andere Verschmutzungen durch die Plattennabe oder durch den Kassettenverschluß in die Kassette gelangen, wenn die Platte in ein Plattenlaufwerk eingelegt wird. Außerdem können bei der Herstellung der Plattenkassette sowie bei Schreib-/Lese-Vorgängen im Plattenlaufwerk magnetische Partikel entstehen. Diese Verschutzungen können den Schreib-/Lese- Kopf behindern und Fehler und einen potentiellen Informationsverlust verursachen.
- Zum Verringern der Gefahr von Lese-/Schreib-Fehlern, die von Partikeln auf der Plattenoberfläche verursacht werden, weisen Kassetten oft ein oder mehrere Stoffutter auf, die in der Kassette im Kontakt mit der Blattenoberfläche stehen. Diese Futterschichten bestehen typischerweise aus einer Mischung nichtgewobener Fasern, die entweder thermisch, mit einem klebenden Bindemittel oder mittels eines Hydro-Verfilzungsverfahrens, wie es im US-Patent Nr. 5,311,389 beschrieben ist, miteinander verbunden werden. Ein Stoffutter von Veratec Data Resources Group mit der Bezeichnung "DataProtech Liner" ist eine Mischfaser aus Rayon (80%) und Nylon (20%).
- Wie in den US-Patenten mit den Nummern 4,750,075, 5,006,948, 5,083,231 und 5,216,566 gezeigt, ist das Stoffutter typischerweise an der oberen und der unteren Hälfte der Kassettenschale befestigt, so daß sie in einer Ebene über den entsprechenden Oberflächen der Platte liegen. Bei jedem dieser Beispiele sind Hebeelemente und gegenüberliegende Rippen auf den Innenoberflächen der oberen und unteren Schalen vorgesehen, die das Stoffutter mit mindestens einem Teil der Plattenoberfläche in Kontakt bringen. Im wesentlichen wirken die Hebeelemente und Rippen so zusammen, daß sie das Futter gegen die Plattenoberfläche drücken. Die Verwendung von Hebeelementen und/oder Rippen stellt zwar sicher, daß das Stoffutter mit der Plattenoberfläche in Kontakt kommt und unerwünschte Partikel von der Platte wischt, doch erzeugt die Kraft, mit der das Futter auf die Platte gedrückt wird, auf der Platte beim Drehen der Platte in der Kassette einen beträchtlichen Reibewiderstand. Ein erhöhter Reibewiderstand erfordert eine entsprechende Erhöhung der Stärke des Plattenlaufwerksspindelmotors. Außerdem erhöht ein erhöhter Kontaktdruck zwischen dem Futter und der Platte die Abnutzung der Plattenoberfläche.
- In der US-A-4 648 002 ist eine Schutzhülle für eine Floppy-Magnetdiskette beschrieben, mit einem an mindestens einer der Innenwände der Hülle befestigten Futter in der Weise, daß eine hervorstehende Falte in der Form eines länglichen Grats im Futter gebildet wird. Die Falte steht weit genug von der Innenwand der Hülle ab, so daß bei der Drehung der Diskette die Falte verformt wird und elastisch über die Oberfläche der Diskette zum Entfernen von Staub und dergleichen gleitet. Diese Druckschrift wird als der am nächsten kommende Stand der Technik angesehen.
- In der US-A-4 812 938 ist ein Fliesstoff-Diskettenfutter aus einem faserigen Flies mit faserigen Oberflächen und Innenhohlräumen beschrieben.
- Es besteht also ein Bedarf nach einer auswechselbaren Plattenkassette mit einem Futter, bei der die Platte zum Entfernen unerwünschter Partikel entsprechend abgewischt wird, bei der jedoch viel weniger Reibewiderstand auf der Platte entsteht und die keine Hebeelemente und/oder Rippen im Kassettengehäuse benötigt. Das Futter sollte außerdem kostengünstig und leicht herzustellen sein. Die vorliegende Erfindung erfüllt diese Anforderungen.
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Plattenkassette nach Anspruch 1 und auf ein Verfahren zum Zusammensetzen einer Plattenkassette nach Anspruch 9. Weitere Eigenschaften der Erfindung erscheinen in den abhängigen Ansprüchen.
- Zusätzliche Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im folgenden deutlich.
- Die vorhergehende Zusammenfassung sowie die folgende detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform wird anhand der Zeichnungen besser verständlich. Zum Illustrieren der Erfindung ist in den Zeichnungen eine Ausführungsform gezeigt, die derzeit bevorzugt wird, wobei es sich allerdings versteht, daß die Erfindung nicht auf die spezifischen Verfahren und Vorrichtungen eingeschränkt ist. Es zeigt:
- Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Plattenkassette nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 2 einen Schnitt durch die Kassette von Fig. 1 entlang der Linie 2-2 von Fig. 1,
- Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines auf die Innenoberfläche der unteren Schale der Kassette von Fig. 1 befestigten Stoffutters, wobei erfindungsgemäß ein flauschiger Bereich des Futters gezeigt ist,
- Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines an der Innenoberfläche der oberen Schale der Kassette von Fig. 1 befestigten Stoffutters, wobei erfindungsgemäß eine flauschiger Bereich des Futters gezeigt ist,
- Fig. 5 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Herstellen eines flauschigen Bereichs eines Stofffutters, und
- Fig. 6 einen Schnitt der Vorrichtung von Fig. 5 entlang der Linie 6-6 von Fig. 5.
- In den Zeichnungen beziehen sich gleiche Referenznummern immer auf gleiche Elemente. Fig. 1 zeigt eine Plattenkassette 10 mit einem Gehäuse 12 und einer Platte 14 mit einer Nabe 16, die drehbar im Gehäuse 12 angebracht ist. Das Gehäuse 12 weist eine obere und eine untere Schale (Fig. 3 und 4) auf, die zum Bilden des Gehäuses zusammengefügt werden. Zum Schließen einer (nicht dargestellten) Öffnung in der vorderen Kante 20 des Gehäuses ist ein Verschluß 18 an der Kassette angebracht. Wenn die Kassette in ein (nicht dargestelltes) Laufwerk eingeführt wird, bewegt sich der Verschluß auf die Seite, wodurch er die Öffnung freigibt und dadurch den Lese-/Schreib-Köpfen des Laufwerk Zugang zu den Aufzeichnungsoberflächen der Platte 14 verschafft. Bei der bevorzugten Ausführungsform ist die Platte 14 eine flexible Magnetplatte, eine sogenannte Floppydisk, in anderen Ausführungsformen kann jedoch die Platte auch eine steife Magnetplatte, eine magneto-optische Platte oder ein optisches Speichermedium sein. Bei der bevorzugten Ausführungsform besteht die Magnetplatte 14 aus einer dünnen (z. B. 0,0025"/0,0635 mm) dicken, flexiblen, zirkulären Basis aus Polymerfilm. Jede Seite der flexiblen Platte ist mit einer Schicht magnetischen Aufzeichnungsmaterials zum Bilden einer oberen und unteren Aufzeichnungsfläche beschichtet.
- In Fig. 2 ist detaillierter die obere Schale 22 des Außengehäuses 12 mit einer Innenoberfläche 22a gezeigt, die sich mit der oberen Seite 14a der drehbaren Platte 14 gegenüberliegt. In ähnlicher Weise hat die untere Schale 24 eine Innenoberfläche 24a, die sich mit der unteren Oberfläche 14b der Platte 14 gegenüberliegt. Wie weiter gezeigt ist, ist in der unteren Schale 24 eine kreisförmige Öffnung 21, durch die die Plattennabe 16 hindurchtreten kann. Vorzugsweise sind die Innenoberflächen 22a, 24a der oberen und der unteren Schale 22, 24 im wesentlichen planar.
- Ein erstes Vliesstoffutter 26 ist auf der Innenoberfläche 22a der oberen Schale 22 befestigt. Vorzugsweise besteht das Futter 26 aus einer Mischfaser aus in bekannter Weise zusammengebondeten Vliesfasern, was z. B. thermisch, mit einem Kleber oder über einen Hydroverfilzungsvorgang geschehen kann. Der Begriff "gebondet" soll hier und in den Ansprüchen alle diese Möglichkeiten mit einschließen. Bei der bevorzugten Ausführungsform ist das Futter 26 aus einer Mischfaser aus Rayon (80%) und Nylon (20%). Ein zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung geeigneter Futterstoff mit der Bezeichnung "DataProtech Liner" ist von Veratec Data Resources Group, 100 Elm Street, Walpole, MA 02081-1898, erhältlich. Der Data- Protech Liner hat ein Standardgewicht von 36 g/m² (30,0 GSY), eine nominelle Dicke von 0,2 mm (7, 8 mil) und eine Standardzugfestigkeit im trockenen Zustand von 1,06 kg/cm (5,0 1b/in).
- Erfindungsgemäß ist beim Befestigen des Stoffutters 26 an der Innenoberfläche 22a der oberen Schale 22 der Hauptkörper 26a des Futters von der Platte und dieser gegenüberliegend in einem vorbestimmten Abstand D. Der Hauptkörper 26a des Futters kommt nicht in Kontakt mit der oberen Oberfläche 14a der Platte 14. Vorzugsweise ist der vorbestimmte Abstand D im Bereich von 0,2 bis 0,8 mm. Bei der bevorzugten Ausführungsform ist der vorbestimmte Abstand D ungefähr 0,5 mm.
- Außerdem wird erfindungsgemäß ein Bereich des Futterstoffs einem (hiernach beschriebenen) Flauschbildungsverfahren unterzogen, indem einige der gebondeten Fasern in diesem Bereich gelöst werden, und einen Bereich stehender Fasern 26b bilden, die sich vom Hauptkörper 26a des Futters zur Oberfläche 14a der Platte 14 hin erstrecken, wie in Fig. 2 gezeigt ist. Die stehenden Fasern 26b kommen in Kontakt mit der Oberfläche 14a der Platte und wischen beim Drehen der Platte 14 im Gehäuse 12 unerwünschte Verschmutzungen von der Plattenoberfläche 14a. Der Hauptkörper 26a des Futters 26 bleibt jedoch in einem Abstand von der Oberfläche der Platte. Da jetzt nur die stehenden Fasern 26b mit der Oberfläche der Platte in Kontakt kommen, ist der Reibewiderstand auf der Platte extrem niedrig. Außerdem wischen die stehenden Fasern 26 über die Platte, ohne daß dazu die sonst nötigen Hebeelemente und/oder Rippen zum Drücken des Futters gegen die Plattenoberfläche benötigt würden. Daher benötigt die erfindungsgemäße Kassette 10 weniger Bestandteile und ist leichter herzustellen. Wie leicht einzusehen ist, müssen sich die stehenden Fasern aus dem Flauschbildungsvorgang vom Hauptkörper des Futters über mindestens einen Abstand erstrecken, der gleich dem vorbestimmten Abstand D ist.
- Wie weiter in Fig. 2 gezeigt ist, ist ein zweites Stofffutter 28, das zu dem ersten Futter 26 identisch sein kann, auf der Innenoberfläche 24a der unteren Schale 24 befestigt. Wie das erste Futter 26, hat das zweite Futter 28 einen Bereich stehender Fasern 28b, die sich von dem Hauptkörper 28a des Futters 28 zur unteren Oberfläche 14b der Platte 14 erstrecken. Die stehenden Fasern 28b des zweiten Futters 28 sind in ihrer Funktion identisch mit denjenigen des ersten Futters. Die vergrößerte Schnittdarstellung eines Teils des zweiten Futters 28 liefert weitere Einzelheiten, die die gebondeten Fasern des Hauptkörpers 28a des Futters sowie die stehenden Fasern 28b aus dem Bilden des Flauschs des erfindungsgemäßen Futters zeigen. Es hat sich herausgestellt, daß die Verwendung von sich gegenüberliegenden erfindungsgemäßen flauschigen Futtern mit der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dazu führt, daß die Platte 14 während Rotationen mit hohen Drehzahlen stabilisiert wird (z. B. 3600 U/min). Eine Stabilisierung des rotierenden Mediums ist wünschenswert. Außerdem können die stehenden Fasern, da sie nicht dicht zusammengepackt sind, auch zum Filtern der Luft in der Kassette dienen.
- Bei der bevorzugten Ausführungsform ist das erste und das zweite Futter 26, 28 auf den entsprechenden planaren Oberflächen 22a, 24a der oberen und der unteren Schale 22, 24 unter Verwendung eines Klebers 29 befestigt. Insbesondere wird bei der bevorzugten Ausführungsform ein Kleber, der aushärtet, wenn er ultraviolettem Licht ausgesetzt wird, auf die Innenoberflächen 22a, 24a der unteren und der oberen Schale 22, 24 unter Verwendung herkömmlicher Polsterdruckverfahren mit einem flachen Übertragungspolster aufgetragen. Die Futter 26, 28 werden dann auf die entsprechenden Schalenoberflächen 22a, 24a aufgebracht. Eine flache, runde, für ultraviolettes Licht durchlässige Platte wird dann jeweils über das Futter gehalten und damit das Futter gegen seine entsprechende Schalenoberfläche gedrückt. Eine Quelle ultravioletten Lichts wird dann zum Belichten des Klebers mit ultraviolettem Licht durch die für ultraviolettes Licht durchlässige Platte verwendet, wodurch der Kleber ausgehärtet und das Futter auf der Schalenoberfläche befestigt wird. Dies ist zwar das bevorzugte Befestigungsverfahren, doch versteht es sich, daß auch andere geeignete Verfahren verwendet werden können.
- Fig. 3 und 4 zeigen weitere Einzelheiten der Innenoberflächen 22a, 24a der oberen und unteren Schalen 22 bzw. 24. Wie in Fig. 3 gezeigt, ist die Innenoberfläche 22a der oberen Schale 22 im wesentlichen planar, und der Hauptkörper 26a des ersten Stoffutters 26 ist derart auf der Innenoberfläche 22a der oberen Schale 22 befestigt, daß er im wesentlichen flach an der planare Oberfläche 22a anliegt. Eine Öffnung 30a ist in der vorderen Kante 20a der oberen Schale 22 vorgesehen, und eine Nut 32a ist in der oberen Schale 22 ausgebildet, die sich von der Öffnung 30 zur Mitte der Schale 22 erstreckt.
- Wie in Fig. 4 gezeigt, ist die Innenoberfläche 24a der unteren Schale 24 auch im wesentlichen planar, und der Hauptkörper 28a des zweiten Stoffutters 28 ist derart auf der Innenoberfläche 24a der unteren Schale 24 befestigt, daß auch er im wesentlichen flach an der planaren Oberfläche 24a anliegt. Wie weiter gezeigt, weist die untere Schale 24 eine Öffnung 30b und eine Nut 32b auf, die den in der oberen Schale 22 ausgebildeten ähneln. Eine kreisförmige Öffnung 21 in der unteren Schale 24 gibt der Nabe 16 der Platte 14 eine Zugangsmöglichkeit.
- Die Öffnung 30a und die Nut 32a in der oberen Schale 22 wirken mit der Öffnung 30b und der Nut 32b in der unteren Schale zusammen und geben den (nicht dargestellten) Magnetköpfen eines Laufwerks die Möglichkeit, auf die Aufzeichnungsoberfläche(n) der Platte 14 zuzugreifen. Wie Fig. 3 und 4 zeigen, besteht eine wichtige Eigenschaft der erfindungsgemäßen Kassette 10 darin, daß weder in der oberen noch in der unteren Schalenoberfläche eine Öffnung vorgesehen ist. Dagegen bilden die Nuten 32a, 32b einen geschlossenen Kanal in der Kassette. Die einzige Öffnung, durch die die Magnetköpfe eines Laufwerks in die Kassette eindringen können, ist diejenige, die in der Vorderkante 20 der Kassette 10 durch die entsprechenden Öffnungen 30a und 30b gebildet wird. Durch Vorsehen einer Öffnung nur in der vorderen Kante 20 der Kassette wird die Gefahr, daß Verschmutzungen in die Kassette eindringen und die Aufzeichnungsoberfläche der Platte 14 erreichen, verringert.
- Fig. 3 und 4 zeigen weiter die Größen und Formen der geflauschten Bereiche 26b, 28b (schraffierte Bereiche) des ersten und des zweiten Futters 26 bzw. 28 nach einer bevorzugten Ausführungsform. Wie gezeigt, nehmen in der bevorzugten Ausführungsform die geflauschten Bereiche 26b, 28b des jeweiligen Futters 26, 28 ungefähr fünfzig Prozent (50%) der Oberfläche des Futters ein. Außerdem nimmt bei der bevorzugten Ausführungsform der geflauschte Bereich eine kontinuierliche halbkreisförmige Fläche des Futters ein, es versteht sich jedoch, daß die geflauschten Bereiche nicht auf die in Fig. 4 gezeigten Größen und Formen eingeschränkt ist. Zum Beispiel kann der geflauschte Bereich eines Futters einen oder mehrere nichtkontinuierliche Bereiche der Platte, z. B. in einem Speichenmuster, einnehmen. Außerdem können die Bereiche mehr oder weniger als fünfzig Prozent (50%) der Futteroberfläche einnehmen. Ein Teil des jeweiligen Futters ist weggeschnitten, um die entsprechenden Nuten 32a, 32b unterzubringen.
- Fig. 5 und 6 zeigen eine Vorrichtung zur Flauschbildung bei einem Bereich eines Vliesstoffutters zum Erzeugen eines Bereichs stehender Fasern, die sich vom Hauptkörper oder der Oberfläche des Futters aus erstrecken. Die Vorrichtung von Fig. 5 und 6 kann z. B. zum Erzeugen der flauschigen Bereiche auf den Futtern 26, 28, die in Fig. 2 bis 4 gezeigt sind, verwendet werden. Wie in Fig. 5 und 6 gezeigt, weist die Vorrichtung eine kreisförmige Halteplatte 34 auf, die rotierbar um eine Zentralachse 36 angebracht ist. Mehrere flache Bürsten 38 sind auf der Unterseite des Halteplatte 34 befestigt. Jede Bürste ist so befestigt, daß sich ihre Länge entlang eines Radius der Halteplatte 34 erstreckt. Die Borsten der jeweiligen Bürste erstrecken sich nach unten und senkrecht zur Ebene der Halteplatte 34. Obwohl zum Bilden der Bürsten 38 der Halteplatte 34 der vorliegenden Ausführungsform jede geeignete Bürste verwendet werden kann, ist jede Bürste 38 hier eine "straight brush seal", Bestell Nr. SFA104BL, erhältlich von Sealeze Corporation, 8013 Whitebark Terrace, Richmond, VA 23237.
- Ein dem erfindungsgemäßen Flauschbildungsverfahren zu unterziehendes Vliesstoffutter (z. B. Futter 26, 28) wird unter die Borsten der entsprechenden Bürsten 38 derart gelegt, daß das Futter in einer Ebene liegt, die im wesentlichen parallel zu der von den Enden der Borsten definierten Ebene zu liegen kommt. Vorzugsweise wird das Futter auf der Oberfläche einer Kassettenschale (z. B. Schale 22, 24) vor dem Betrieb der Vorrichtung 40 befestigt. Dadurch wird sichergestellt, daß das Futter während des Flauschbildungsverfahrens stationär bleibt.
- Nachdem das Futter in die richtige Lage gebracht wurde, wird die Halteplatte in einem vorbestimmten Bogen vor und zurück bewegt. Beim Rotieren der Halteplatte 34 kratzen die Enden der Borsten in den Bereich über die Oberfläche des Futters. Die Einwirkung der Borsten auf die Oberflächen des Futters bewirkt, daß die normalerweise gebondeten Fasern des Hauptkörpers des Futters sich vom Hauptkörper derart loslösen, daß sie sich vom Hauptkörper des Futters nach obenhin erstrecken (siehe vergrößerte Darstellung in Fig. 2). Es wird so ein Bereich stehender Fasern (d. h. ein flauschiger Bereich) auf dem Futter erzeugt. Die Größe und die Form des geflauschten Bereichs auf dem Futter wird durch die relative Anordnung der Bürsten 38 auf der Halteplatte 34 und die Länge des Bogens bestimmt, durch den die Halteplatte 34 während des Flauschbildungsverfahrens rotiert. Viele verschiedene Größen und Formen können erzeugt werden. Es ist wünschenswert, das Futter im flauschigen Bereich leicht mit einem Staubsauger zu behandeln, um eventuell von dem Hauptkörper des Futters vollständig losgelöste Fasern zu entfernen.
- Die Vorrichtung der Fig. 5 und 6 zeigt zwar ein bevorzugtes Verfahren zum Herstellen eines geflauschten Bereichs (d. h. eines Bereichs stehender Fasern) auf einem Vliesstoffplattenfutter, doch versteht es sich, daß die vorliegende Erfindung keineswegs darauf beschränkt ist. Der Bereich stehender Fasern auf den Stoffuttern der Plattenkassette kann nämlich unter Verwendung eines beliebigen geeigneten Verfahrens erzeugt werden, ohne daß dadurch vom Umfang der Erfindung abgewichen wird. Zum Beispiel kann anstelle des in den Fig. 5 und 6 vorgestellten Verfahrens ein geflauschter Bereich auf einem Stoffutter auch dadurch erzeugt werden, daß der Bereich einem Saugstrom ausgesetzt wird, der so stark ist, daß bestimmte Fasern vom Hauptkörper des Futters weg in eine im wesentlichen stehende Position gezogen werden.
- Wie aus den obigen Erläuterungen hervorgeht, bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Plattenkassette mit einem geflauschten Stoffutter und ein Verfahren zu deren Herstellung. Es versteht sich, daß an den oben beschriebenen Ausführungsformen Änderungen vorgenommen werden können, ohne daß dadurch vom in den Ansprüchen definierten Umfang abgewichen wird. Zum Beispiel können die erfindungsgemäßen geflauschten Futter auch in einer Plattenkassette verwendet werden, bei der mehrere Aufzeichnungsmedien in einem Stapel angeordnet sind.
Claims (11)
1. Plattenkassette mit
- einer drehbaren Platte (14) mit einer oberen und unteren Fläche (14a, 14b);
- einem äußeren Gehäuse (12) zum drehbaren Aufnehmen der Platte, wobei das
Gehäuse eine obere und untere Schale (22, 24) aufweist, die zusammengefügt das Gehäuse
bilden, wobei sowohl die obere als auch die untere Schale eine Innenfläche (22a, 24a)
aufweist, die einer entsprechenden Fläche (14a, 14b) der Platte gegenüber angeordnet ist;
und
- einem an der inneren Oberfläche der oberen und der unteren Schale befestigten
Stofffutter (26, 28),
dadurch gekennzeichnet, dass das Stofffutter ein Faservlies (26, 28) mit mehreren
gebondeten Fasern ist und ein Hauptkörper (26a, 28a) des Faservlieses an der Innenoberfläche der
einen Schale (22, 24) anliegt und einen vorbestimmten Abstand (D) von der entsprechenden
Oberfläche der Platte entfernt ist und das Stofffutter einen aufgeflauschten Bereich mit
stehenden Fasern aufweist, die sich vom Hauptkörper des Futters zur Oberfläche der Platte
erstrecken, so daß die stehenden Fasern über die Oberfläche der Platte wischen, während der
Hauptkörper des Futters einen Abstand zur Platte beibehält und dadurch der
Reibewiderstand auf der Platte verringert wird.
2. Plattenkassette nach Anspruch 1, weiter mit:
- einem zweiten Faservlies (28, 26) mit mehreren gebondeten Fasern, wobei das zweite
Faservlies an der Innenfläche der jeweils anderen der beiden Schalen (22, 24) befestigt ist
und ein Hauptkörper (28a, 26a) des zweiten Faservlieses an der Innenfläche der anderen
Schale anliegt und einen vorbestimmten Abstand (D) von der entsprechenden Oberfläche der
Platte entfernt ist, wobei das zweite Faservlies einen aufgeflauschten Bereich mit stehenden
Fasern aufweist, die sich vom Hauptkörper des zweiten Faservlieses zur Oberfläche der
Platte erstrecken.
3. Plattenkassette nach Anspruch 1 oder 2, bei der der vorbestimmte Abstand (D) im
Bereich zwischen 0,2 und 0,8 mm liegt.
4. Plattenkassette nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei der das Faservlies (26, 28) ein
Gemisch aus Rayon und Nylon ist.
5. Plattenkassette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der das Faservlies (26, 28)
mittels Kleber an der Innenfläche der Schale befestigt ist.
6. Plattenkassette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Innenflächen (22a, 24a)
der unteren und der oberen Schale (22, 24) im wesentlichen planar sind.
7. Plattenkassette nach Anspruch 6, bei der der Hauptkörper des Faservlieses im
wesentlichen flach an den planaren Innenflächen anliegt.
8. Plattenkassette nach Anspruch 1 oder 2, bei der der aufgeflauschte Bereich des
Faservlieses einem Aufflauschprozess unterzogen wurde, bei dem die gebondeten Fasern
gelockert werden.
9. Verfahren zur Montage einer Plattenkassette (10) mit den folgenden Schritten:
(a) Vorsehen einer oberen und einer unteren Schale (22, 24) derart, dass sie
zusammengefügt ein äußeres Gehäuse für die Plattenkassette bilden;
(b) Befestigen eines Futters (26, 28) aus Faservlies an der Innenfläche (22a, 24a)
entweder der oberen oder der unteren Schale, wobei das Futter aus Faservlies mehrere
gebondete Fasern aufweist und den Hauptkörper des Futters bildet;
(c) Flauschen eines Bereichs des Faservlieses zum Lockern der Fasern in diesem Bereich
zum Bilden eines Bereichs (26b, 28b) aus stehenden Fasern auf dem Hauptkörper des
Futters;
(d) drehbares Anbringen einer Platte (14) zwischen der unteren und der oberen Schale
und Zusammenfügen der unteren und der oberen Schale zum äußeren Gehäuse, in dem der
Hauptkörper des Futters einer Oberfläche der Platte gegenüberliegt, in einem vorbestimmten
Abstand (D) von der Oberfläche der Platte, so dass die stehenden Fasern im geflauschten
Bereich des Futters sich vom Hauptkörper zur Oberfläche der Platte erstrecken, so dass sie in
Kontakt mit der Platte kommen, wenn die Platte sich innerhalb des Gehäuses dreht.
10. Verfahren zur Montage einer Plattenkassette nach Anspruch 9, weiter mit folgenden
Schritten:
(b') Befestigen eines zweiten Futters (28, 26) aus Faservlies an einer Innenfläche (22a,
24a) der jeweils anderen der beiden Schalen (22, 24), wobei das zweite Futter aus Faservlies
mehrere gebondete Fasern aufweist und den Hauptkörper des zweiten Futters bildet;
(c') Flauschen eines Bereichs des zweiten Faservlieses, um die Fasern in diesem Bereich
zu lockern, um einen Bereich aus stehenden Fasern auf dem Hauptkörper des zweiten Futters
zu bilden.
11. Verfahren zur Montage einer Plattenkassette nach Anspruch 9 oder 10, in dem der Schritt
des Befestigens des Faservlieses auf der Innenfläche einer der Schalen umfasst:
a) Aufbringen eines Klebers auf der Innenfläche der einen Schale; und
b) Andrücken des Faservlieses an die Innenfläche der Schale in Kontakt mit dem Kleber
derart, dass der Hauptkörper des Faservlieses im wesentlichen flach an der Innenfläche der
Schale anliegt.
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