DE69525368T2 - Niedrigtemperatur-herstellungsprozess für polyamid - Google Patents

Niedrigtemperatur-herstellungsprozess für polyamid

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Description

    GEBIET DER ERFINDUNG
  • Diese Erfindung betrifft ein Niedrigtemperaturverfahren für die Herstellung von Nylon.
  • TECHNISCHER HINTERGRUND
  • Einige kommerziell wichtige Polyamide, die hier als dimonomere Polyamide bezeichnet werden, erfordern zwei Arten von Ausgangsmonomeren, ein Monomer mit zwei carbonsäurefunktionellen reaktiven Gruppen (Disäure) und das andere Monomer mit zwei aminofunktionellen reaktiven Gruppen (ein Diamin). In dem am meisten üblichen Verfahren der Herstellung von dimonomeren Polyamiden werden die Ausgangskomponenten Disäure und Diamin in stöchiometrischen Anteilen in einer Lösung gemischt, die eine große Menge von Wasser enthält, typischerweise bis zu einem Gewicht von Wasser, das so groß ist wie das vereinigte Gewicht der Komponenten Disäure und Diamin. Dieses Wasser wird anschließend durch Verdampfung entfernt, was eine große Menge Energie erfordert. Die Verdampfung von Wasser wird gewöhnlich bei erhöhtem Druck ausgeführt, um eine Siedetemperatur zu erreichen, die hoch genug ist, um die Erzeugung von Feststoffen zu verhindern. Nach der Verdampfung muß es einen Schritt der Druckverringerung geben, welcher Wärme erfordert, um das Produkt am Verfestigen zu hindern. Es ist bekannt, daß das Erwärmen Verfärbung und chemische Zersetzung des Produkts verursacht.
  • Versuche, dimonomere Polyamide ohne die Verwendung von Wasser oder anderen Lösungsmitteln herzustellen, waren gewöhnlich nicht erfolgreich. Wenn eine Komponente ein Feststoff ist, ist es schwierig, die feste Komponente genau ins richtige Verhältnis zu bringen. Wenn beide Komponenten als Flüssigkeiten (Schmelze) zugeführt werden, können diese Flüssigkeiten im Ergebnis der hohen Temperatur, die erforderlich ist, um die Komponenten in der Form der Schmelze zu erhalten, Zersetzung erfahren.
  • Die US-Patentschrift 4131712 strebt danach, diese Schwierigkeiten zu überwinden. Diese Patentschrift lehrt ein Verfahren zur Herstellung eines Polyamids mit hohem Molekulargewicht, bei dem eine disäurereiche Komponente und eine diaminreiche Komponente getrennt in nichtstöchiometrischen Anteilen hergestellt werden und dann die disäurereiche Komponente und die diaminreiche Komponente in flüssigem Zustand bei genügend hoher Temperatur, um Verfestigung zu verhindern, in Kontakt gebracht werden. Wenn die Anteile der Gesamtmengen von Disäure und Diamin soweit als möglich stöchiometrisch sind, werden die geschmolzenen Komponenten gemeinsam weiter erhitzt, um Polykondensation zu bewirken, wobei ein Polyamid mit hohem Molekulargewicht erzeugt wird. Der Hauptnutzen des Verfahrens liegt in der Herstellung von Nylon 66.
  • Die US-Patentschrift 4131712 kennzeichnet die niedrige Schmelztemperatur für säurereiche und diaminreiche Zusammensetzungen, für welche wesentliche Dehydratisierung vermieden wird. Die US- Patentschrift 4131712 kennzeichnet auch die Temperaturen, die erforderlich sind, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern, für jede disäurereiche Zusammensetzung und jede diaminreiche Zusammensetzung und für jedes vereinigte Verhältnis von disäurereicher Komponente und diaminreicher Komponente, das durch Inkontaktbringen von Anteilen der disäurereichen Komponente mit Anteilen der diaminreichen Komponente erhalten wird. Für ein gegebenes vereinigtes Verhältnis von disäurereicher Komponente und diaminreicher Komponente ist die Schmelztemperatur bei vollständiger Dehydratisierung definiert als die Temperatur, die Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung verhindert.
  • Die US-Patentschriften 4433146 und 4438257 lehren die Verwendung eines Teilkühlers, um Diamin aus dem Dampf, der das Reaktionsgemisch verläßt, zu kondensieren, um das Diamin in das Reaktionsgemisch zurückzuführen. Jedoch scheint das Verfahren, wenn es in kommerziellem Maßstab, mit schrittweiser Zugabe von Diamin, verwendet wird, ausgedehnte Zeiträume für die Rückführung des Diamins zu erfordern.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung von Nylon 66 in Abwesenheit von zugesetzten wäßrigen oder organischen Lösungsmitteln bei niedrigen Temperaturen und niedrigen Drucken bereit. Dieses Verfahren kann stöchiometrischen Ausgleich von nichtstöchiometrischen Komponenten bei Temperaturen erreichen, die Verdampfung von Diamin vermeiden, während die Verdampfung von Wasser, erzeugt bei der Dehydratisierungsreaktion, nicht vermieden wird. Eine adipinsäürereiche Komponente wird mit einer hexamethylendiaminreichen Komponente im Schmelzzustand bei einem intermediären Dehydratisierungsgrad bei Temperaturen in Kontakt gebracht, die den Schmelzzustand der vereinigten Anteile der adipinsäurereichen Komponente und der hexamethylendiaminreichen Komponente erhalten und die stabil gegenüber Verfestigung sind, aber die unterhalb der hohen Temperaturen liegen, die erforderlich sind, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern.
  • Die Verfahrensschritte bestehen aus den folgenden:
  • 1. Bereitstellen einer adipinsäurereichen Komponente, welche Adipinsäure, die in festem oder im Schmelzzustand sein kann, oder Adipinsäure mit Hexamethylendiamin in einem Molverhältnis von gesamter Disäure zu gesamtem Diamin von größer als eins im Schmelzzustand sein kann;
  • 2. Bereitstellen einer hexamethylendiaminreichen Komponente, welche Hexamethylendiamin, das in festem oder in geschmolzenem Zustand sein kann, oder Hexamethylendiamin und Adipinsäure in einem Molverhältnis von gesamtem Diamin zu gesamter Dicarbonsäure, entweder frei oder chemisch gebunden, von größer als eins im Schmelzzustand sein kann;
  • 3. Inkontaktbringen der adipinsäurereichen Komponente mit der
  • hexamethylendiaminreichen Komponente in einem oder mehreren Schritten derart, daß die Temperatur ausreichend ist, um das so erhaltene Gemisch im Schmelzzustand zu erhalten, aber bei einer Temperatur ist, die niedriger ist als die, die für die vereinigten Anteile von Adipinsäure und Hexamethylendiamin erforderlich ist, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern, und für welche die Verdampfung von Diamin vermieden wird; und
  • 4. nachdem stöchiometrischer Ausgleich erreicht ist, Anwenden von Wärme auf das so erhaltene Gemisch, um Polykondensation zu einem Polyamid mit hohem Molekulargewicht zu bewirken.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • In dem vorstehenden Verfahren können die hexamethylendiaminreiche Komponente und die adipinsäurereiche Komponente kontinuierlich oder in einem oder mehreren einzelnen Schritten in Kontakt gebracht werden, bis hinreichende Mengen der adipinsäurereichen und der hexamethylendiaminreichen Komponente hinzugegeben worden sind, um stöchiometrischen Ausgleich zu erreichen. Inkontaktbringen der adipinsäurereichen und der hexamethylendiaminreichen Komponente bei Schmelztemperaturen kann zu Dehydratisierung der Komponenten führen. Vor der vollständigen Dehydratisierung gibt es einen intermediären Hydratisierungsgrad. Der Begriff "intermediärer Hydratisierungsgrad" beschreibt einen Zustand zwischen einem ersten Zustand, bei dem keine Reaktion erfolgt ist, d. h. keine Dehydratisierung, und einem zweiten Zustand, bei dem die Dehydratisierung vollständig ist.
  • Vor Erreichen des stöchiometrischen Ausgleichs bewirken Temperaturen, die die vereinigten Anteile der Komponenten Adipinsäure und Hexamethylendiamin im Schmelzzustand erhalten, auch Dehydratisierung der Komponenten. Temperaturen, die niedriger sind als diejenigen, die Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung für das vereinigte Verhältnis von Adipinsäure und Hexamethylendiamin verhindern, sind ausreichend, um das vereinigte Verhältnis von Adipinsäure und Hexamethylendiamin im Schmelzzustand zu erhalten, während die Geschwindigkeit der Dehydratisierung langsam genug ist, so daß vollständige Dehydratisierung vermieden wird und Verfestigung über angemessene Zeiträume, die für eine kommerzielle Anwendung ausreichend sind, nicht erfolgt. Diese Temperaturen sind niedrig genug, so daß Verdampfung von Hexamethylendiamin vermieden wird.
  • Für nichtstöchiometrische und für stöchiometrische vereinigte Anteile der Komponenten Adipinsäure und Hexamethylendiamin sind niedrigere Verarbeitungstemperaturen möglich, welche das Gemisch im Schmelzzustand erhalten und das Gemisch sogar bei Temperaturen, die überraschenderweise unter den niedrigen Schmelztemperaturen liegen, stabil gegen Verfestigung halten, wobei vollständige Dehydratisierung vermieden wird. Bei den niedrigen Temperaturen und niedrigen Drücken, die möglich sind, verdampft durch Dehydratisierung erzeugtes Wasser, und nur eine kleine Menge von Wasser ist in der flüssigen Schmelze vorhanden. Außerdem können die hier gelehrten Temperaturen die Verdampfung von Diamin vermeiden.
  • Wenn stöchiometrischer Ausgleich erreicht worden ist, ist weitere Dehydratisierung erforderlich, um ein Polyamid mit hohem Molekulargewicht zu erzeugen. Die weitere Dehydratisierung kann durch herkömmliche oder andere Mittel erreicht werden.
  • Dieses Verfahren beruht auf der Entdeckung, daß eine adipinsäurereiche Komponente mit einer hexamethylendiaminreichen Komponente in Abwesenheit von Wasser oder organischem Lösungsmittel in Kontakt gebracht werden kann, um eine Schmelze zu erzeugen, die einen intermediären Dehydratisierungsgrad bei überraschend niedrigen Temperaturen besitzt. Bevor stöchiometrischer Ausgleich, der erforderlich ist, um ein Polyamid mit hohem Molekulargewicht zu erzeugen, erreicht wird, können diese Temperaturen niedriger sein als diejenigen, die erforderlich sind, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern, und sogar unter jenen niedrigen Schmelztemperaturen sein, für welche vollständige Dehydratisierung vermieden wird.
  • Wenn stöchiometrischer Ausgleich der adipinsäurereichen Komponente und der hexamethylendiaminreichen Komponente, der erforderlich ist, um Polyamid mit hohem Molekulargewicht zu erreichen, erreicht wird, kann das Gemisch im Schmelzzustand bei Temperaturen unterhalb der Schmelztemperatur gehalten werden, wobei vollständige Dehydratisierung vermieden wird. Das heißt zum Beispiel, daß ein im wesentlichen ausgeglichenes Gemisch von Adipinsäure und Hexamethylendiamin, Nylon-66-Salz, bei einem intermediären Dehydratisierungsgrad, bei Temperaturen unterhalb der der Schmelztemperatur im Schmelzzustand gehalten werden kann, wobei vollständige Dehydratisierung vermieden wird, wie in der US-Patentschrift 4131712 definiert ist.
  • Weil die Schmelztemperatur für ein gegebenes vereinigtes Verhältnis der Komponenten Adipinsäure und Hexamethylendiamin bei einem intermediären Dehydratisierungsgrad überraschend niedrig sein kann und weil die Reaktionsgeschwindigkeit zur Erhöhung des Dehydratisierungsgrads bei niedrigeren Temperaturen relativ langsamer sein kann, kann ein Verfahren, von dem offenbart wird, daß es bei Temperaturen arbeitet, die niedriger sind als diejenigen, die erforderlich sind, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern, noch ein Verfahren sein, das stabil gegenüber Verfestigung ist. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung arbeitet bei Temperaturen, die niedriger sind als diejenigen, die erforderlich sind, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern.
  • Verfahrenstemperaturen, die wesentlich niedriger sind als diejenigen, die erforderlich sind, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern, können thermische Einwirkung verringern und können niedrig genug sein, um wesentliche Verdampfung von Diamin bei niedrigem Druck zu vermeiden, sogar wenn die Anteile der Komponenten Adipinsäure und Hexamethylendiamin sich dem stöchiometrischen Ausgleich nähern. Niedriger Verlust von Diamin hilft, den Ausgleich der Zusammensetzung ohne die Notwendigkeit einer Ausrüstung für zusätzliche Kondensation oder hohen Druck zu steuern, und vermeidet verlängerte Verfahrenszeit, verlängerte thermische Einwirkung und mögliche erhöhte Zersetzung.
  • Das Verfahren beinhaltet das Inkontaktbringen einer adipinsäurereichen Komponente und einer hexamethylendiaminreichen Komponente in einem oder mehreren Schritten, so daß das vereinigte Verhältnis der adipinsäurereichen und der hexamethylendiaminreichen Komponente sich dem stöchiometrischen Verhältnis annähert. Die Temperatur für einen oder mehrere vereinigte Anteile der Komponenten Adipinsäure und Hexamethylendiamin ist niedriger als die Temperatur, von der offenbart wird, daß sie erforderlich ist, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung für dieses vereinigte Verhältnis zu verhindern, und der Druck für dieses vereinigte Verhältnis der Komponenten Adipinsäure und Hexamethylendiamin kann atmosphärisch oder nahezu atmosphärisch sein.
  • Die Temperatur, die benötigt wird, um eine Schmelze für ein vereinigtes Verhältnis von Adipinsäure und Hexamethylendiamin zu erhalten, hängt von dem speziellen Verhältnis von Adipinsäure und Hexamethylendiamin und von dem Dehydratisierungsgrad ab. Die Temperatur, die benötigt wird, um eine Schmelze zu erhalten, kann sich ändern, wenn sich das vereinigte Verhältnis von Adipinsäure und Hexamethylendiamin oder wenn sich der Dehydratisierungsgrad ändert, so daß die Temperatur nicht konstant gehalten werden kann, aber wird für mindestens ein einzelnes vereinigtes Verhältnis von Adipinsäure und Hexamethylendiamin an einem gewissen Zeitpunkt unterhalb derjenigen sein, die erforderlich ist, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern.
  • Der "Dehydratisierungsgrad" ist der Anteil der maximalen potentiellen reaktiven Enden der als Minorität vorliegenden Komponente Disäure oder Diamin, der eine wassererzeugende Reaktion durchgemacht hat, wobei eine chemische Verknüpfung mit der als Majorität vorliegenden Komponente erzeugt wird. Die Anzahl der potentiellen reaktiven Enden kann aus der Masse der zugesetzten Komponente Disäure oder Diamin und ihren jeweiligen Molekulargewichten berechnet werden. Die Anzahl der chemisch nicht umgesetzten Enden kann durch Titration gefunden werden.
  • BEISPIEL 1
  • Geschmolzenes, wasserfreies Hexamethylendiamin (HMD) wurde in einen gerührten Reaktionsbehälter, der 225 Gramm eines geschmolzenen säurereichen Gemisches, bestehend aus 81 Gew. - % Adipinsäure und 19 Gew.-% Hexamethylendiamin bei 145ºC, gegeben. Der Reaktordruck betrug 9 psig, aufrechterhalten durch einen leichten Stickstoffstrom in den Reaktor. Während der Zugabe von HMD in den Reaktor überstieg die Temperatur niemals 184ºC. Nachdem 102 Gramm HMD in den Behälter gegeben waren, wurde eine Probe aus dem Behälter entnommen. Die Temperatur des Behälters betrug zu der Zeit, als die Probe entnommen wurde, 168ºC, und der Inhalt des Behälters war klar und es erfolgte Sieden. Da die Verdampfung von HMD bei dieser Temperatur bekanntlich minimal ist, ist das Sieden ein Anzeichen, daß eine Reaktion (Dehydratisierung) erfolgt, die Wasser als Nebenprodukt freisetzt, das entfernt werden muß. Das Testen der entnommenen Probe zeigt eine im wesentlichen ausgeglichene Zusammensetzung mit einem Wassergehalt von 0,73 Gew.-% und mit einem Dehydratisierungsgrad von 0,39. Der Reaktorinhalt wurde anschließend auf hohe Temperaturen erhitzt, um ein Polyamid mit hohem Molekulargewicht zu erzeugen.
  • Dieses Beispiel veranschaulicht die Fähigkeit, eine säurereiche Komponente mit einer diaminreichen Komponente bei niedrigen Drucken und bei Temperaturen zum Ausgleich zu bringen, die niedrig genug sind, um wesentliche Verdampfung von Diamin auf dem Weg zur Erzeugung von Polyamid mit hohem Molekulargewicht zu vermeiden. Die Temperaturen für nichtstöchiometrische vereinigte Anteile der disäurereichen Komponente und der diaminreichen Komponente sind niedriger als diejenigen, die erforderlich sind, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern, während für im wesentlichen stöchiometrische Anteile und einen Dehydratisierungsgrad von 0,39 die Temperatur von 168ºC signifikant niedriger ist als diejenige, bei der wesentliche Dehydratisierung vermieden wird, welche etwa 195-200ºC beträgt.
  • BEISPIEL 2
  • Ein säurereiches Gemisch von 158,3 Gramm, umfassend 81 Gew.-% Adipinsäure und 19 Gew.-% HMD, wurde in dem Reaktionsbehälter von Beispiel 1 geschmolzen. Geschmolzenes wasserfreies HMD bei 50ºC wurde in den Reaktionsbehälter gegeben. Der Behälterdruck war atmosphärisch. Wenn ein im wesentlichen ausgeglichenes Verhältnis erreicht war, betrug die Temperatur 180ºC, und eine Probe wurde entnommen. Zwanzig Minuten später war der Kessel klar, betrug die Behältertemperatur 170ºC und eine weitere Probe wurde entnommen. Die erste Probe zeigt einen Dehydratisierungsgrad von 0,26, und die letztere Probe zeigt einen Dehydratisierungsgrad von 0,47.
  • Dieses Beispiel veranschaulicht die Fähigkeit, eine säurereiche Komponente mit einer diaminreichen Komponente bei Atmosphärendruck und bei Temperaturen, die niedrig genug sind, um wesentliche Verdampfung von Diamin zu vermeiden, zum Ausgleich zu bringen. Die Temperaturen für nichtstöchiometrische vereinigte Anteile der disäurereichen Komponente und der diaminreichen Komponente sind niedriger als diejenigen, die erforderlich sind, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern, während für im wesentlichen stöchiometrische Anteile bei einem intermediären Dehydratisierungsgrad die Temperatur ein bißchen niedriger ist als diejenige, bei der wesentliche Dehydratisierung vermieden wird. Dieses Beispiel veranschaulicht auch die Fähigkeit, die vereinigten Anteile der Komponenten Disäure und Diamin für eine Zeitdauer von 20 Minuten bei niedrigen Temperaturen zu halten, ohne daß Verfestigung erfolgt.
  • BEISPIEL 3
  • Geschmolzenes, wasserfreies Hexamethylendiamin wurde in einen gerührten Reaktionsbehälter gegeben, der ein geschmolzenes säurereiches Gemisch, bestehend aus 81 Gew.-% Adipinsäure und 19 Gew.-% HMD bei Atmosphärendruck, enthielt. Die Zugabe von HMD wurde gestoppt, bevor stöchiometrische Anteile erreicht wurden. Eine Probe wurde 10 Minuten, nachdem die Zugabe von HMD unterbrochen wurde, entnommen. Die Behältertemperatur zu der Zeit, als die Probe entnommen wurde, betrug 162ºC. Die Probe zeigt einen vereinigten molaren Anteil von 54,8% Adipinsäure und einen Dehydratisierungsgrad von 0,48 an.
  • Der Vergleich dieses Beispiels mit Beispiel 4 der US-Patentschrift 4131712 mit einem vereinigten molaren Anteil von 57,1% Adipinsäure und einer Temperatur von 250ºC, welche als die Temperatur offenbart wird, die erforderlich ist, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern, veranschaulicht die Fähigkeit, bei Temperaturen zu arbeiten, die wesentlich niedriger sind als diejenigen, von denen offenbart wird, daß sie erforderlich sind, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern, und den Vorteil, bei niedrigeren Temperaturen zu arbeiten, da HMD verdampft, wenn es zu einem Gemisch mit einer Temperatur von 250ºC hinzugegeben wird. Dieses Beispiel veranschaulicht auch, daß für einen nichtstöchiometrischen Anteil von 54,8% Adipinsäure und einen intermediären Dehydratisierungsgrad Arbeitstemperaturen, die stabil gegenüber Verfestigung sind, niedriger sein können als die Schmelztemperaturen, wobei wesentliche Dehydratisierung vermieden wird, d. h. etwa 185ºC.

Claims (9)

1. Verfahren zur Herstellung von Nylon 66, bestehend aus:
(a) Bereitstellen einer adipinsäurereichen Komponente in festem oder im Schmelzzustand;
(b) Bereitstellen einer hexamethylendiaminreichen Komponente im Schmelzzustand;
(c) Inkontaktbringen der adipinsäurereichen Komponente mit der hexamethylendiaminreichen Komponente im Schmelzzustand bei einem intermediären Dehydratisierungsgrad in einem oder mehreren Schritten bei Temperaturen, welche den Schmelzzustand der vereinigten Anteile der adipinsäurereichen Komponente und der hexamethylendiaminreichen Komponente erhalten und welche stabil gegenüber Verfestigung sind, aber welche unterhalb der hohen Temperaturen sind, die erforderlich sind, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern, und bei einer Temperatur, daß Verdampfung von Diamin und vollständige Dehydratisierung vermieden werden;
(d) nachdem stöchiometrischer Ausgleich erreicht ist, Anwenden von Wärme auf das so erhaltene Gemisch in Abwesenheit von zugesetzten wäßrigen oder organischen Lösungsmitteln, um Polykondensation zu einem Polyamid mit hohem Molekulargewicht zu bewirken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die adipinsäurereiche Komponente aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin im Molverhältnis von größer als 1 besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die adipinsäurereiche Komponente aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin im Molverhältnis von etwa 77 : 23 besteht, welches einem Gewichtsverhältnis von etwa 81 : 19 entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die hexamethylendiaminreiche Komponente aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure im Verhältnis von größer als 1 besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die adipinsäurereiche Komponente und die hexamethylendiaminreiche Komponente in nichtstöchiometrischem vereinigten Verhältnis bei Temperaturen, die niedriger sind als diejenigen, die erforderlich sind, um Verfestigung bei vollständiger Dehydratisierung zu verhindern, in Kontakt gebracht werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die adipinsäurereiche Komponente und die hexamethylendiaminreiche Komponente in nichtstöchiometrischem vereinigten Verhältnis bei Temperaturen, die niedriger sind als die Schmelztemperaturen für das vereinigte Verhältnis, in Kontakt gebracht werden, wobei vollständige Dehydratisierung vermieden wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die adipinsäurereiche Komponente und die hexamethylendiaminreiche Komponente in stöchiometrischem vereinigten Verhältnis bei Temperaturen, die niedriger sind als die Schmelztemperatur für das vereinigte stöchiometrische Verhältnis, in Kontakt gebracht werden, wobei vollständige Dehydratisierung vermieden wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, wobei Adipinsäure und Hexamethylendiamin in stöchiometrischem vereinigten Verhältnis für Dehydratisierungsgrade zwischen 0,15 und 0,60 und bei Temperaturen, die niedriger sind als die Schmelztemperatur von 195-200ºC für das Nylon-66-Salz, in Kontakt gebracht werden, wobei vollständige Dehydratisierung vermieden wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, wobei Adipinsäure und Hexamethylendiamin in stöchiometrischem vereinigten Verhältnis für einen Dehydratisierungsgrad zwischen 0,25 und 0,50 und bei Temperaturen von weniger als 180ºC in Kontakt gebracht werden, wobei bei atmosphärischem Druck Verdampfung von Diamin vermieden wird.
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