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Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für
eine Aufzugstürverriegelung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, wobei die Verriegelung die Aufzugstür blockiert und sie
daran hindert, geöffnet zu werden, außer wenn sich die
Aufzugskabine am Geschoß befindet, welches mit der Aufzugstür
ausgerüstet ist. Insbesondere ist die erfindungsgemäße
Betätigungsvorrichtung für demontierbare Gebäudeaufzüge und für
industrielle Verwendung bestimmt.
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Aus Gründen der Sicherheit ist es im allgemeinen
vorgeschrieben, daß permanent sowie demontierbar aufgestellte
Aufzüge einen Schutz aufweisen sollten, welcher die Aufzugstür
daran hindert, geöffnet zu werden, wenn die Aufzugskabine das
Geschoß verlassen hat, an welchem die Aufzugstür montiert ist,
wodurch das Risiko vermieden wird, daß irgend jemand durch die
Aufzugstüröffnung nach außen fällt, wenn die Aufzugskabine das
Geschoß verlassen hat.
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Bei permanent aufgestellten Aufzügen findet das Freigeben
der Türverriegelung gewöhnlicherweise automatisch statt,
wohingegen die Verriegelung bei Gebäudeaufzügen im allgemeinen
manuell mittels einer speziellen Betätigungsvorrichtung
freigegeben wird, welche die Übertragung der Freigabebewegung
an die Aufzugstürverriegelung verhindert, falls sich die
Aufzugskabine irgendwo anders als an dem in Betracht kommenden
Geschoß befindet. Befindet sich die Aufzugskabine am Geschoß,
wird eine Verbindung zwischen einem Betätigungselement und der
Aufzugstürverriegelung aufgebaut, so daß die Tür durch die
Bedienung des Betätigungselements freigegeben werden kann.
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Eine Mehrzahl von Betätigungsvorrichtungen zum Freigeben
einer Türverriegelung einer Aufzugskabine wurden vorgeschlagen,
unter anderem gibt es Betätigungsvorrichtungen, welche ein
Nockenrad aufweisen, das an einer feststehenden Schulter
angreift, die am Geschoß vorgesehen ist. Die Türverriegelung
der Aufzugskabine kann dann mittels der Betätigungsvorrichtung,
welche an der Aufzugskabine vorgesehen ist, freigegeben werden.
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In den meisten Fällen greift das Nockenrad der
Betätigungsvorrichtung an der Schulter jedesmal an, wenn die
Aufzugskabine das Geschoß passiert, selbst bei den Fällen, bei
denen die Aufzugskabine nicht an diesem Geschoß anhält. Somit
wird an den bewegbaren Teilen übermäßiger Verschleiß auftreten,
was zu hohen Kosten für die Instandhaltung und die Inspektion
führt. Demzufolge ist diese Lösung unbefriedigend.
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Unterschiedliche Nockenmechanismen wurden in der
Vergangenheit vorgeschlagen, um diese Probleme zu lösen, wobei
das Nockenrad die Schulter in einem kurzen Abstand davon
passiert. Wird die Betätigungsvorrichtung in Freigaberichtung
bedient, wird das Nockenrad an der Schulter angreifen, wobei
das Nockenrad an der Schulter abrollt und die
Betätigungsvorrichtung in solch einer Weise führt, daß es
letzterer möglich wird, ihre Freigabebewegung auszuführen. Gibt
es keine Schulter, zum Beispiel außerhalb eines Geschosses,
kann das Nockenrad nicht an einer solchen Schulter angreifen,
wobei die Betätigungsvorrichtung keine Führung hat und somit
nicht in der Lage ist, die Türverriegelung freizugeben. Leider
sind die bisher angebotenen Lösungen unbefriedigend. Sie weisen
eine große Anzahl von zusammenwirkenden Teilen mit
komplizierter Gestaltung auf, welche zahlreiche
Herstellungsschritte erfordern. Demzufolge sind solche
Vorrichtungen gemäß dem Stand der Technik sehr teuer zu
produzieren.
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Zum Beispiel offenbart die GB-A-1 047 977 eine
Betätigungsvorrichtung dieser Art. Sie weist vier Kniehebel,
zwei Gelenkhebel, ein Verbindungsstück mit einem gegabelten
Ende, zwei an jedem Ende gegabelte Verbindungsstücke, eine
Kegelradeinheit und eine Mehrzahl von Federn auf. Somit ist das
System sehr kompliziert und erfordert überdies einen
vorsichtigen Zusammenbau, um die Bauteile in ihre exakt
korrekten Positionen zu bringen, so daß sie in der Lage sind,
in einer befriedigenden Art und Weise zusammenzuwirken.
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Die US-A-3 659 677 offenbart einen anderen Mechanismustyp.
Die Betätigungsvorrichtung dieser Anordnung weist einen Griff
auf, welcher zum Freigeben einer Türverriegelung einer
Aufzugskabine geschwenkt wird. Ein solches Schwenken des Griffs
ist nur möglich, wenn ein Nockenrad an einer Rampe angreift,
welche an jedem Geschoß des Aufzugs vorgesehen ist. Andernfalls
wird die Schwenkbewegung des Griffs von einem Anschlag
verhindert. Obwohl dieses System weniger kompliziert als das
obige System ist, weist es ebenso eine Mehrzahl von speziell
konstruierten Bauteilen auf und beinhaltet zum Beispiel
angeschweißte Augen, Verlängerungen und Federführungen. Dies
hat zur Folge, daß die Anordnung komplex und teuer herzustellen
ist.
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Die US-A-3 721 319 erläutert eine weitere
Betätigungsvorrichtung, welche auch einen schwenkbaren Griff
aufweist, mittels welchem die Verriegelung einer Aufzugstür
freigegeben werden kann. Das System weist eine Mehrzahl von
eigens konstruierten Teilen auf, für welche eine ziemlich
genaue Herstellung erforderlich ist, was auch dieses System
vergleichsweise teuer macht.
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Das Ziel der Erfindung ist eine in der Einleitung
beschriebene Betätigungsvorrichtung dergestalt vorzusehen,
welche die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und
welche einen robusten und unkomplizierten Aufbau aufweist, der
es ermöglicht, mit wesentlich geringeren Kosten, als es in der
Vergangenheit möglich war, hergestellt zu werden, wobei
gleichzeitig eine hohe Zuverlässigkeit selbst nach langer
Benutzungsdauer erhalten wird.
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Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
der obigen Art erreicht, welche die Merkmale des
kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 aufweisen.
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Die Erfindung wird nun anhand einer bevorzugten
Ausführungsform mit Bezug auf die angefügte Zeichnung
detaillierter beschrieben, wobei die erfindungsgemäße
Betätigungsvorrichtung an einer an einem Geschoß vorgesehenen
verschiebbaren Tür angebracht ist, wobei:
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Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Freigeben der Türverriegelung ist, und
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Fig. 2 eine Frontansicht der Vorrichtung aus Fig. 1 ist.
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Die Betätigungsvorrichtung 1 der Fig. 1 und 2 ist bestimmt
für die Betätigung einer Verriegelung 3 einer verschiebbaren
Tür 4 eines Aufzugs. Da die Gestaltung der Tür ziemlich
unwichtig für die Erfindung an sich ist, wird eine nähere
Beschreibung der Tür hier nicht gegeben. Die Verriegelung 3 ist
am oberen Ende des Türspalts vorgesehen und erstreckt sich über
und entlang des Türspalts. Sie weist einen Kniehebel 10 auf,
dessen einer Arm 12 mit einer Bohrung für einen Drehzapfen 6
versehen ist, welcher fest am oberen Abschnitt des Türspalts
befestigt ist. Die Verriegelung 3 ist drehbar in Richtung des
Pfeils P um die Achse des Drehzapfens 6, wobei die Achse
parallel mit der Tür 4 liegt. Ein vertikaler Türanschlag 8 ist
am anderen Arm (dem Drehgelenk gegenüberliegend) des Kniehebels
10 angefügt und ragt in den Bewegungsweg der Tür genau hinter
der geschlossenen Tür 4 (oder hinter einem Anschlagelement,
welches der Tür zugehörig ist) hinein. Ferner weist die
Verriegelung 3 eine horizontale Betätigungsfläche 14 auf,
welche von der Betätigungsvorrichtung 1 angegriffen wird, was
unten genauer beschrieben werden wird. Wird die Verriegelung um
einen ausreichenden Winkel um den Drehzapfen 6 geschwenkt, wird
der Türanschlag 8 aus dem Bewegungsweg der Tür 4 verschoben, um
die Tür zu öffnen.
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Die erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung 1 weist eine
nicht gezeigte, manuelle Bedienungseinrichtung irgendeines
geeigneten Typs auf. Wird die Bedienungseinrichtung betätigt,
bewegt sich ein Bedienungselement 16 geradlinig in vertikaler
Richtung (Pfeil L) nach oben. Das obere Ende des
Bedienungselements 16 weist eine mit einer Durchgangsbohrung
versehene Gabel 18 auf. Das Bedienungselement 16 ist in
geeigneten Führungen 22 geführt, welche fest mit der Tür 4
verbunden sind, wobei eine einzelne in den Figuren dargestellt
ist. Ferner ist ein radialer Stift 24 fest mit dem Element 16
verbunden und steht radial davon hervor. Eine Rückstellfeder 26
ist um das Element 16 zwischen dem radialen Stift 24 und der
Führung 22 angeordnet. Der Abstand zwischen der Führung 22 und
dem Stift 24 und die Länge und die Charakteristik der Feder
sind aneinander angepaßt, so daß das Element 16 (und damit die
Betätigungsvorrichtung 1) durch eine geeignete Rückstellkraft
vorgespannt sind.
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Das eine Durchgangsbohrung aufweisende untere Ende eines
ersten Verbindungsarms 28 wird in die Gabel 18 des
Bedienungselements 16 eingesetzt, wobei sich ein Drehzapfen 20
durch die Bohrung der Gabel 18 und durch die im unteren Ende 30
des Verbindungsarms 28 vorgesehene Bohrung erstreckt.
Demzufolge ist der Verbindungsarm 28 um den Drehzapfen 20
bezüglich des Elements 16 drehbar. Das obere Ende des ersten
Verbindungsarms 28 ist ebenso gegabelt und weist eine
Durchgangsbohrung für einen Drehzapfen 34 auf. Der Spalt
zwischen den Gabelzinken des ersten Verbindungsarms 28 ist
etwas größer als die Dicke des Nockenrades 36, welche in dem
Raum zwischen den Gabelzinken plaziert wird. Selbstverständlich
ist der Abstand von der Drehachse der Bohrung zum Boden der
Gabel größer als der Radius des Nockenrades 36.
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Ein zweiter Verbindungsarm 38 weist eine untere Gabel 40
auf, in welcher der Spalt zwischen den Gabelzinken etwas größer
als die Breite der Gabel 32 des ersten Verbindungsarms 28 ist.
Diese Gabel 40 und das Nockenrad 36 weisen jeweils eine
Durchgangsbohrung für den Drehzapfen 34 auf. Daher umgibt beim
Zusammenbau, wie in Fig. 2 zu sehen, die Gabel 40 des zweiten
Verbindungsarms 38 die Gabel 32 des ersten Verbindungsarms 28,
und mittels des Drehzapfens 34, welcher in die Bohrungen der
jeweiligen Gabeln 32, 34 und des Nockenrades 36 eingefügt wird,
kann der zweite Verbindungsarm 38 um den Drehzapfen 34
bezüglich des ersten Verbindungsarms 28 geschwenkt werden. Das
Nockenrad 36 sitzt drehbar auf dem Drehzapfen 34 und weist
einen solchen Radius auf, daß er von den zusammengebauten
Gabeln 32, 40 nach außen vorsteht (Fig. 1). Das obere Ende des
Verbindungsarms 38 ist flach und weist eine Durchgangsbohrung
für einen Drehzapfen 42 auf. Das obere Ende des Verbindungsarms
38 ist in einer Gabel 44 eines Betätigungselements 46
aufgenommen, welches geradlinig in vertikaler Richtung
(Richtung des Pfeils F) verschiebbar ist, wobei der zweite
Verbindungsarm 38 schwenkbar um den Drehzapfen 42 bezüglich des
Betätigungselements 46 ist.
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Für das Element 46, welches am oberen Ende eine
Kontaktfläche 48 aufweist, welche an der Betätigungsfläche 14
der Verriegelung 3 zum Drehen derselben angreift, sind zwei
Führungen 50 und 52 übereinander angeordnet. Daher ist das
Betätigungselement 46 nur in vertikaler Richtung bewegbar.
Zusätzlich ist ein Stoppelement 54 am Betätigungselement 46
vorgesehen, dessen Anstoßen an der oberen Fläche der oberen
Führung 52 die Abwärtsbewegung des Betätigungselements 46
begrenzt.
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Die Verbindungsarme 28 und 38 sind so angeordnet, einen
Winkel zwischeneinander in einer solchen Weise zu bilden, daß
der Drehzapfen 34 außerhalb der Verbindungslinie zwischen den
Drehzapfen 20 und 42 in einem größeren Abstand von der
Aufzugstür 4 gegenüber der Aufzugskabine liegt, als der der
Drehzapfen 20 und 42. Daher bilden die Verbindungsarme 28, 38
und die Drehzapfen einen Gelenkmechanismus.
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Weiterhin ist eine Schulter 56, welche mit gestrichelten
Linien in Fig. 1 dargestellt ist, an der Kabine in einer
solchen Weise vorgesehen, daß, wenn sich die Kabine an einem
Geschoß oder einer Halteebene befindet, die Schulter 56
gegenüber dem angesprochenen Nockenrad 36 liegt.
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Die Vorrichtung ist wie folgt wirksam:
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a) Es befindet sich keine Kabine am Geschoß; daher
befindet sich keine Schulter 56 vor dem Nockenrad 36. Wird nun
das Bedienungselement 16 nach oben verschoben, bewegt sich der
Drehzapfen 34 nur nach außen. Demzufolge wird keine
Vertikalbewegung auf das Betätigungselement 46 übertragen und
die Verriegelung 3 verbleibt in ihrer Blockierposition, wobei
der Türanschlag 8 in den Bewegungsweg der Tür 4 hineinsteht, so
daß die Tür 4 blockiert bleibt.
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b) Die Kabine ist am Geschoß; wenn das Bedienungselement
16 jetzt nach oben verschoben wird, schwenken der Drehzapfen 34
und das Nockenrad 36 wie vorher anfangs nach außen, und wenn
sie um eine Distanz verschoben wurden, welche dem schmalen
Spalt entspricht, der zwischen dem Nockenrad 36 und der
Schulter 56 im nichtbetätigten Zustand des Mechanismus 1
vorgesehen ist, greift das Nockenrad 36 an der Schulter 56 an.
Bis zu diesem Zeitpunkt verbleibt das Betätigungselement 46 in
seiner anfänglichen Position. Setzt sich die Verschiebung des
Bedienungselements 16 nach oben fort, verhindert die Schulter
56 ein weiteres Verschieben des Nockenrades 36, was die
Verbindungsarme 28 und 38 festhält, so daß die vertikale
Bewegung des Bedienungselements 16 an das Betätigungselement 46
übertragen wird und dessen Kontaktfläche 48 an der
Kontaktfläche 14 der Verriegelung 3 angreift und so die
Verriegelung 3 um den Drehzapfen 6 schwenkt. Nach einem
ausreichenden vertikalen Verschieben des Bedienungselements 16
und der anderen Elemente, während welchem das Nockenrad 36 an
der Schulter 56 abrollt, wurde die Verriegelung 3 bis zu einem
solchen Umfang geschwenkt, daß der Türanschlag 8 aus dem
Bewegungsweg der Tür 4 verschoben wurde, um es ihr zu erlauben,
sich zu öffnen. Nach dem Auslösen der Betätigungsvorrichtung
wird sie mittels der Rückstellfeder 26 in ihre Ausgangsposition
zurückbewegt, und wenn die Tür 4 vollständig geschlossen ist,
schwenkt die Verriegelung 3 durch ihr eigenes Gewicht in ihre
Blockierposition zurück.
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Geeigneterweise ist wenigstens ein Sensor vorgesehen, um
zu sensieren, ob sich die Verriegelung 3 in ihrer
Blockierposition befindet oder nicht. Der Sensor unterbricht
dabei die Energieversorgung des Antriebsmotors des Aufzugs, um
dessen Ingangsetzen zu verhindern, falls die Türe nicht korrekt
geschlossen ist.
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Die Erfindung ist natürlich nicht auf die oben
beschriebene Ausführungsform beschränkt und kann auf
verschiedene Arten und Weisen innerhalb des Schutzbereiches von
Anspruch 1 modifiziert werden. Zum Beispiel können statt
Gabelverbindungsgliedern oder Verbindungsarmen flache
Verbindungsarme verwendet werden, welche in einer schwenkbaren
Weise Seite an Seite angeordnet sind. Natürlich erkennen auf
diesem Gebiet tätige Fachleute, daß das drehbare Nockenrad
durch irgendeinen geeigneten Typ eines Kurvenfolgegliedes
ersetzt werden kann.
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Die Erfindung ist auch nicht auf eine besondere Art eines
Verriegelungsmechanismus beschränkt, welcher zur Blockierung
der Aufzugstür 4 in ihrer geschlossenen Position verwendet
wird, sondern jeglicher Typ von Blockiermechanismus kann
verwendet werden, um mittels der erfindungsgemäßen
Betätigungsvorrichtung freigegeben zu werden.
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Die beschriebene Ausführungsform betrifft an Geschossen
vorgesehene horizontal verschiebbare Türen. Auf diesem Gebiet
tätige Fachleute erkennen jedoch, daß die erfindungsgemäße
Betätigungsvorrichtung für seitlich aufgehängte Einfach- oder
Doppeltüren sowie für vertikal verschiebbare Türen verwendbar
ist.