DE69513895T2 - Verfahren zur Verhinderung der Unterkühlung einer Latentwärmespeicherzusammensetzung und Vorrichtung zur ihrer Verwendung - Google Patents

Verfahren zur Verhinderung der Unterkühlung einer Latentwärmespeicherzusammensetzung und Vorrichtung zur ihrer Verwendung

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Description

    Verfahren zur Verhinderung der Unterkühlung einer Latentwärmespeicherzusammensetzung und Vorrichtung zu ihrer Verwendung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der Unterkühlung einer Latentwärmespeicherzusammensetzung, die in einem Heizsystem für z. B. ein Gebäude, eingesetzt wird und betrifft auch eine Vorrichtung zur Latentwärmespeicherung, die das Verfahren nutzt.
  • Von einem Wärmespeichermaterial wird gefordert, dass es verschiedene Eigenschaften besitzt, einschließlich einem großen Wert der Wärmespeicherung, Funktionstüchtigkeit auf dem gewünschten Temperaturniveau, Langzeitstabilität, geringe Kosten, Ungiftigkeit und Nicht-Korrosivität.
  • Beispielsweise besitzen peritektische Hydratsalze mit veränderbarer Phase, wie Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat und Natriumacetat-trihydrat, eine große Latentwärme und folglich wurden verschiedene Versuche unternommen, derartige Verbindungen als Wärmespeichermaterial zu verwenden. Die peritektischen Hydratsalze sind jedoch nachteilig, weil ein niedrigeres Hydrat hergestellt wird und leicht Unterkühlung eintritt; während sie wiederholt geschmolzen werden und erstarren. Deshalb ist es notwendig, die Unterkühlung dieser Materialien zu verhindern, aber (ein) wirksame(s) Mittel zur Verhinderung der Unterkühlung wurde nicht gefunden. Folglich war es schwierig, diese Materialien in der Praxis einzusetzen.
  • Beispielsweise wurde Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat (mit einem Schmelzpunkt von 35ºC und einem Wert der Schmelzwärme von 67 cal/g ("Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie" Bd. 21, S. 902-903)) auf die Möglichkeit seiner Verwendung in einem Heizsystem untersucht. Ein Beispiel für eine solche Untersuchung wird in "Refrigeration Engineering", Bd. 60, S. 719-721 und S. 794 (1952) offenbart, wobei dessen Fähigkeit als ein Wärmespeichermaterial für eine Wärmepumpe geprüft wurde.
  • Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat schmilzt jedoch inkongruent zu Dinatriumhydrogenphosphat-heptahydrat, das am Boden der Lösung ausgeschieden wird. Wenn diese Lösung abgekühlt wird, wachsen Kristalle von Dinatriumhydrogenphosphat-heptahydrat aufgrund von sekundärer Keimbildung (damit ist hier gemeint, dass neue Kristallkerne in einer übersättigten Lösung, die Impfkristallee enthält, entstehen). Dies macht es unmöglich, das gewünschte Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat zu erhalten. Um die sekundäre Keimbildung zu vermeiden, ist es notwendig, dass die Lösung erhitzt wird, bis das Dinatriumhydrogenphosphat-heptahydrat gelöst ist. Jedoch muss die Lösung auf eine Temperatur von ungefähr 22ºC abgekühlt werden, damit Dinatriumhydrogenphosphat-dodecanydratkristalle in der Lösung entstehen. Auf diese Weise ergibt sich das Problem einer großen Unterkühlung (ungefähr 13ºC). Um ein komfortables Heizsystem für z. B. ein Gebäude zu erreichen, fehlt es einem Wärmespeichermaterial mit einer derart großen Unterkühlung an Brauchbarkeit. Demzufolge ist es erforderlich, die Unterkühlung so zu unterdrücken, dass sie ungefähr 5ºC oder weniger beträgt.
  • Verschiedene Verfahren wurden zur Verhinderung der Unterkühlung einer Lösung von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat geprüft. Zum Beispiel offenbart JP-A-S 8-225 181, dass Natriumtetraborat und Borax wirkungsvoll die Unterkühlung unterdrücken können, so dass sie 7ºC beträgt. In einem Experiment unter milden Bedingungen, wobei die Lösung, die Natriumtetraborat oder Borax enthält, auf eine Temperatur von 25ºC abgekühlt wurde, wurde jedoch keine Keimbildung beobachtet.
  • JP-A-50-90 585 offenbart Keimbildner, wie Aluminiumoxid und Diatomeenerde. Diese Verbindungen wurden auch geprüft, indem die Lösung auf eine Temperatur von 25ºC abgekühlt wurde, aber es wurde keine Keimbildung beobachtet. Demzufolge wurde gefunden, dass keiner der bekannten Keimbildner bei einer Temperatur von 25ºC oder mehr Keime bilden konnte. Darüberhinaus offenbart JP-A-54-83 691 ein Wärmespeichermaterial, das durch Zugabe einer kleinen Menge (bis zu ungefähr 3 Gew.-%) Wasser zu Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat hergestellt wird. Dieses Wärmespeichermaterial besitzt jedoch eine große Unterkühlung und ist für die praktische Verwendung nicht ausreichend.
  • Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Verhinderung der Unterkühlung einer Latentwärmespeicherzusammensetzung, die von den vorstehend beschriebenen Problemen frei ist, bereitzustellen. Diese Aufgabe konnte auf der Grundlage des Befunds gelöst werden, dass es in einer Latentwärmespeicherzusammensetzung, umfassend ein peritektisches Hydratsalz, Wasser und ein in Wasser quellbares Vernetzungspolymer, möglich ist, die Unterkühlung, die für die praktische Anwendung der Latentwärmespeicherzusammensetzung ein Hemmnis sein kann, zu verhindern, indem eine solche Zusammensetzung ausgewählt wird, dass die Temperatur der sekundären Keimbildung des peritektischen Hydratsalzes höher als die Temperatur der sekundären Keimbildung eines niederen Hydrats liegt, und indem ein Teil der Latentwärmespeicherzusammensetzung bei einer niedrigeren Temperatur als dem Schmelzpunkt des peritektischen Hydratsalzes gehalten wird.
  • Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Verhinderung der Unterkühlung einer Latentwärmespeicherzusammensetzung bereit, umfassend Wasser, ein in Wasser quellbares Vernetzungspolymer und ein peritektisches Hydratsalz, ausgewählt aus Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat, Natriumthiosulfat-pentahydrat, Natriumcarbonat-decahydrat und Natriumacetat-trihydrat, wobei die Latentwärmespeicherzusammensetzung eine solche Zusammensetzung besitzt, dass die Temperatur der sekundären Keimbildung des peritektischen Hydratsalzes höher als die Temperatur der sekundären Keimbildung eines niederen Hydrats liegt und ein Teil der Latentwärmespeicherzusammensetzung ständig bei einer Temperatur gehalten wird, die dem Schmelzpunkt des peritektischen Hydratsalzes entspricht oder niedriger ist.
  • Fig. 1 ist ein Löslichkeitsdiagramm im Gleichgewichtszustand eines Gemischs aus Dinatriumhydrogenphosphat, Wasser und 3 Gew.-% eines in Wasser quellbaren Vernetzungspolymers.
  • Die vorliegende Erfindung wird ausführlich beschrieben.
  • Eine erfindungsgemäße Latentwärmespeicherzusammensetzung umfasst ein peritektisches Hydratsalz, ausgewählt aus Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat, Natriumthiosulfat-pentahydrat, Natriumcarbonat-decahydrat und Natriumacetat-trihydrat, Wasser und ein in Wasser quellbares Vernetzungspolymer.
  • Das. Molverhältnis zwischen dem peritektischen Hydratsalz und Wasser liegt innerhalb des folgenden erwünschten Bereichs: Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat wird mit 13,5 bis 20 mol Wasser je 1 mol Salz und vorzugsweise 15,0 bis 18,5 mol eingesetzt, Natriumthiosulfat-pentahydrat wird mit 5, 5 bis 8,0 mol Wasser je 1 mol Salz eingesetzt, Natriumcarbonat-decahydrat wird mit 13 bis 16 mol Wasser je 1 mol Salz eingesetzt und Natriumacetat-trihydrat wird mit 3,3 bis 5,0 mol Wasser je 1 mol Salz eingesetzt.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein in Wasser quellbares Vernetzungspolymer mit einer Wirkung als Niederschlagsverhinderer erforderlich, um die Homogenität der Konzentration in der vertikalen Richtung der Lösung beizubehalten, während das peritektische Hydratsalz wiederholt in der Lösung geschmolzen wird und erstarrt.
  • Das in Wasser quellbare Vernetzungspolymer ist ein Polymer mit einer dreidimensionalen Netzwerkstruktur, die aufgrund der Wechselwirkung mit Wasser aufquillt, wodurch ein sogenanntes Hydrogel erzeugt wird. Von den bekannten Hydrogelen besitzt ein Polymer, das aus einem polymeren Elektrolyt besteht, die Fähigkeit, Wasser in einer Menge des zehn- bis hundertfachen seines eigenen Gewichts zu absorbieren, und wird als Wasser absorbierendes Polymer bezeichnet. Ein solches Wasser absorbierendes Polymer wird vorzugsweise als das erfindungsgemäße in Wasser quellbare Vernetzungspolymer eingesetzt.
  • Beispiele des in Wasser quellbaren Vernetzungspolymers umfassen Polymere vom Stärke-Typ, Polymere vom Cellulose-Typ und synthetische Polymere, wie Polymere vom Poly(acrylsäure)-Typ, Polymere vom Stärke/Poly(acrylsäure)-Typ, Polymere vom Poly(vinylalkohol)/Poly(acrylsäure)-Typ, Polymere vom Poly(vinylalkohol)-Typ, Polymere vom Polyacrylamid-Typ und Polymere vom Polyoxyethylen-Typ. Diese Polymere sind Wasser absorbierende Polymer und werden ausführlich in "Ko-Kyushusei Polymer" (Wasser absorbierende Polymere) (Kapitel 1; geschrieben von Fusayoshi Masuda, herausgegeben von Kyoritsu Shuppan Co., Ltd., 1987) beschrieben.
  • In der vorliegenden Erfindung kann ein Pulver eines Beliebigen der vorstehend erwähnten Wasser absorbierenden Polymere als das in Wasser quellbare Vernetzungspolymer einge setzt werden. Weil das in Wasser quellbare Vernetzungspolymer in einer Lösung des peritektischen Hydratsalzes mit einer hohen Konzentration eingesetzt wird, wird bevorzugt ein Polymer ausgewählt, das durch einen Elektrolyt weniger beeinflusst wird.
  • Was die Menge des in Wasser quellbaren Vernetzungspolymers betrifft, werden beispielsweise in einem Gemisch aus Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat und Wasser 1 bis 15 Gewichtsteile des Polymers je 100 Gewichtsteile des Gemischs und stärker bevorzugt 2 bis 10 Gewichtsteile des Polymers eingesetzt. Wenn der Gehalt des in Wasser quellbaren Vernetzungspolymers weniger als 1 Gew.-% beträgt, kann das entstehende Gemisch eine so geringe Viskosität besitzen, dass das Ausfällen von Kristallen nicht ausreichend verhindert wird. Wenn der Gehalt 15 Gew.-% übersteigt, wird der Wert der Wärmespeicherung in entstehenden Wärmespeichermaterial vermutlich verringert. Auch in einem Beliebigen der Gemische aus Natriumthiosulfat-pentahydrat und Wasser, Natriumcarbonat-decahydrat und Wasser sowie Natriumacetat-trihydrat und Wasser wird das in Wasser quellbare Vernetzungspolymer vorzugsweise in 1 bis 15 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile des Gemischs eingesetzt.
  • Das in Wasser quellbare Vernetzungspolymer kann hergestellt werden, indem wenigstens ein Monomer, ausgewählt aus ungesättigten Carbonsäuren und ihren Salzen, mit einem polyfunktionellen Monomer in einem Gemisch eines peritektischen Hydratsalzes und Wasser mittels eines Polymerisationsstarters polymerisiert wird.
  • Beispiele der ungesättigten Carbonsäuren schließen Acrylsäure, Methacrylsäure, Hydroxyethylacrylsäure und Itaconsäure ein.
  • Die Salze der ungesättigten Carbonsäuren sind vorzugsweise wasserlösliche Salze, wie Alkalimetallsalze und Ammoniumsalze, stärker bevorzugt Natriumsalze und am stärksten bevorzugt Natriumacrylat oder Natriummethacrylat.
  • Ein Teil der ungesättigten Carbonsäure oder des Salzes kann mit Acrylamid substituiert sein. Das Substituierungsverhältnis beträgt in diesem Fall 0 bis 80 Mol-%.
  • Das zum Vernetzten des Polymers verwendete polyfunktionelle Monomer ist vorzugsweise wasserlöslich. Beispiele eines solchen polyfunktionellen Monomers umfassen N,N'-Methylenbisacrylamid, N,N'-Methylenbismethacrylamid,. N,N'-Dimethylenbisacrylamid und N,N'-Dimethylenbismethacrylamid, von denen N,N'-Methylenbisacrylamid und N,N'-Methylenbismethacrylamid bevorzugt werden. Die Menge eines solchen Monomers beträgt vorzugsweise 0,005 bis 2 mol je 1 mol der ungesättigten Carbonsäure oder ihres Salzes und stärker bevorzugt 0,01 bis 0,1 mol. Wenn der Gehalt weniger als 0,005 mol beträgt, ergibt sich keine Vernetzungswirkung. Wenn er 0,2 mol übersteigt, kann die Wirkung durch die Zugabe eines solchen Monomers nicht gezeigt werden.
  • Beispiele des in der Polymerisation eingesetzten Polymerisationsstarters umfassen Diäcylperoxide, wie Acetylperoxid, Lauroylperoxid und Benzoylperoxid; Hydroperoxide, wie Cumolhydroperoxid; Alkylperoxide, wie Di-tert-butylperoxid; sowie bekannte radikalische Polymerisationsstarter, wie Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat, Wasserstoffper oxid und 2,2-Azobisisobutyronitril. Redox-Polymerisationsstarter werden wegen ihrer Aktivität bei vergleichsweise niedriger Temperatur bevorzugt.
  • Von den bekannten Redox-Startern sind die in der vorliegenden Erfindung vorzugsweise eingesetzten Redox-Polymerisationsstarter diejenigen mit Wasserlöslichkeit. Beispiele eines Oxidationsmittels schließen Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat sowie Wasserstoffperoxid ein und Beispiele eines Reduktionsmittels schließen Natriumthiosulfat, Natriumsulfit sowie Eisen(11)-sulfat ein. Die Temperatur, bei der die Vernetzung durchgeführt wird, entspricht der Temperatur, bei der sich Kristalle nicht abscheiden, oder ist höher als diese und ist hier nicht festgelegt, beträgt aber im allgemeinen 20 bis 60ºC.
  • Ein Redox-Polymerisationsstarter zeigt seine Polymerisationsaktivität in einer vergleichsweise kurzen Zeit nach dem Mischen der darin enthaltenen Oxidations- und Reduktionsmittel. Nachdem sich die Polymerisationsaktivität zeigt, kann die Aktivität durch Kontakt mit Sauerstoff in der Luft verloren gehen. Deshalb ist es erforderlich, dass das Gemisch nach dem Mischen des Oxidationsmittels und des Reduktionsmittels rasch in das Polymerisationsgefäß überführt wird, damit das Gemisch nicht der Luft ausgesetzt ist.
  • Die Weise, in der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird, ist hier nicht festgelegt. Beispielsweise wird die Polymerisation in einem vergleichsweise großen Gefäß durchgeführt und anschließend wird ein hergestelltes Wärmespeichermaterial in Portionen aufgeteilt, um es in kleinere Gefäße einzufüllen, wo das Wärmespeichermaterial ein Bestandteil des Wärmespeicherteils eines Heizsystems ist. In diesem Fall wird bevorzugt, dass die Innenatmosphäre des vergleichsweise großen Gefäßes, in dem die Materialien zur Durchführung der Polymerisation gemischt werden, zuvor gegen Stickstoff ausgetauscht wird.
  • In diesem Fall kann das Mischverfahren leicht durchgeführt werden, weil die verwendeten Ausgangsmaterialien die Monomere sind.
  • In Gegensatz hierzu ist es möglich, die Polymerisation in einem Gefäß durchzuführen, in das ein Wärmespeichermaterial eingefüllt wird, wodurch die vorliegende Erfindung besonders charakterisiert ist.
  • Die Materialien vor der Polymerisation liegen im Fall der Verwendung der Monomeren in Form einer flüssigen Zusammensetzung mit einer niedrigen Viskosität vor. Deshalb können die Materialien, selbst wenn das verwendete Gefäß eine komplizierte Gestalt besitzt, leicht eingefüllt werden. Demzufolge kann mittels Durchführen der Polymerisation im Gefäß zur Herstellung eines Wärmespeichermaterials, das Wärmespeichermaterial in Form einer Flüssigkeit mit hoher Viskosität oder eines gelee-artigen Feststoffs leicht in das Gefäß mit einer komplizierten Gestalt eingefüllt werden. Wenn die Polymerisation in einem derartigen Gefäß durchgeführt wird, ist es nicht notwendig, die Innenatmosphäre gegen Stickstoff auszutauschen.
  • Die flüssige Zusammensetzung vor der Polymerisation wird in das Gefäß zur Herstellung des Wärmespeichermaterials durch ein Beliebiges der folgenden Verfahren eingefüllt:
  • Während ein Gemisch aus Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat und Wasser und die flüssige Zusammensetzung der Monomeren in das Gefäß gegossen werden, werden das Oxidationsmittel und das Reduktionsmittel getrennt voneinander hinzugefügt; es wird entweder das Oxidationsmittel oder das Reduktionsmittel zuvor in der flüssigen Zusammensetzung gelöst und das andere wird beim Eingießen in das Gefäß hinzugefügt; die flüssige Zusammensetzung wird zuvor in zwei Portionen aufgeteilt; in eine, in der das Oxidationsmittel gelöst ist und in die andere, in der das Reduktionsmittel gelöst ist, und die zwei Portionen werden in einer Leitung zum Gefäß gemischt.
  • Um die Ausgangsmaterialien ausreichend zu mischen, ist es möglich, in der Leitung einen Im-Rohr-Mischer bereitzustellen. Wenn ein Redox-Starter als Polymerisationsstarter eingesetzt wird, wird bevorzugt, dass das Oxidationsmittel und das Reduktionsmittel kontinuierlich in der Leitung beim Eingießen in das Gefäß gemischt werden.
  • Das wesentlichste Merkmal der erfindungsgemäßen Latentwärmespeicherzusammensetzung ist, dass seine Zusammensetzung so bestimmt ist, dass die Temperatur der sekundären Keimbildung des peritektischen Hydratsalzes höher ist als die Temperatur der sekundären Keimbildung eines niederen Hydrats; und dass ein Teil der Latentwärmespeicherzusammensetzung ständig bei einer Temperatur gehalten wird, die niedriger ist als der Schmelzpunkt des peritektischen Hydratsalzes.
  • Die Temperatur der sekundären Keimbildung des peritektischen Hydratsalzes ist höher als die Temperatur der sekundären Keimbildung eines niederen Hydrats. Dies bedeutet, dass die sekundäre Keimbildung des gewünschten peritektischen Hydratsalzes bevorzugt erfolgt. Zudem kann ein Impfkristall des gewünschten peritektischen Hydratsalzes bewahrt werden, weil ein Teil der Latentwärmespeicherzusammensetzung ständig bei einer Temperatur gehalten wird, die niedriger ist als Schmelzpunkt des peritektischen Hydratsalzes.
  • Demgemäß wird der sekundäre Kern des gewünschten peritektischen Hydratsalzes bevorzugt aus dem bewahrten Impfkristall erzeugt und die Erzeugung des sekundären Kerns eines niederen Hydrats kann gemäß dieser Erfindung vermieden werden.
  • Ein niederes Hydrat bedeutet hier beispielsweise für Dinatriumhydrogenphosphatdodecahydrat dessen Heptahydrat, Dihydrat und Anhydrat.
  • Die Kristallisation von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat und Dinatriumhydrogenphosphat-heptahydrat in einem Gemisch aus Dinatriumhydrogenphosphat und Wasser wird beispielhaft erläutert. Es ist anzumerken, dass wie vorstehend beschrieben die vorliegende Erfindung nicht nur auf das Gemisch aus Dinatriumhydrogenphosphat und Wasser, sondern auch auf eine beliebige Latentwärmespeicherzusammensetzung, die ein peritektisches Hydratsalz, wie Natriumthiosulfat-pentahydrat, Natriumcarbonat-decahydrat und Natriumacetat-trihydrat einschließt, angewandt werden kann.
  • Fig. 1 ist ein Löslichkeitsdiagramm im Gleichgewichtszustand des Gemischs aus Dinatriumhydrogenphosphat, Wasser und 3 Gew.-% eines in Wasser quellbaren Vernetzungspoly mers, wobei NP12 für Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat steht, NP7 für Dinatriumhydrogenphosphat-heptahydrat steht, NP2 für Dinatriumhydrogenphosphat-dihydrat steht und L für eine flüssige Lösung steht.
  • In Fig. 1 zeigt die Linie AC den Schmelzpunkt von Dinatriumhydrogenphosphatdodecahydrat an. Eine Fläche, die durch die Punkte A, C, D und E definiert ist, bedeutet einen Bereich, in dem sowohl Dinatriumhydrogenphosphat-heptahydrat, d. h. eine niederes Hydrat, das durch Schmelzen von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat entstanden ist, als auch eine gesättigte flüssige Lösung vorhanden sind. Die Linie AE zeigt eine gesättigte Löslichkeitskurve an, oberhalb derer das Gemisch die Form einer vollständig flüssigen Lösung annimmt.
  • Die hier genannten Erfinder haben das folgende Experiment durchgeführt: Eine Zusammensetzung zwischen A und B wurde auf eine Temperatur von 50ºC erwärmt, wodurch sie zu einer vollständig flüssigen Lösung wurde (d. h. eine Zusammensetzung, die der oberen Seite der Linie AE entspricht) und anschließend wurde die Lösung auf 40ºC abgekühlt. Dann wurde ein Impfkristall von Dinatriumhydrogenphosphat-heptahydrat der flüssigen Lösung hinzugefügt. Beim Abkühlen des so erhaltenen Gemischs mit einer Geschwindigkeit von 1ºC/h wurde die Temperatur des Gemischs gemessen, um so die Temperatur der sekundären Keimbildung von Dinatriumhydrogenphosphat-heptahydrat zu finden. Die Ergebnisse sind in Fig. 1 mit gezeigt.
  • Darüberhinaus wurde die durch Erhitzen auf eine Temperatur von 50ºC erhaltene flüssige Lösung auf eine Temperatur von 34ºC abgekühlt und ein Impfkristall von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat wurde hinzugefügt. Das entstandene Gemisch wurde mit einer Geschwindigkeit von 1ºC/h abgekühlt, wodurch die Temperatur der sekundären Keimbildung von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat gemessen wurde. Die Ergebnisse sind in Fig. 1 mit O gezeigt.
  • Wie in Fig. 1 gezeigt gibt es einen Bereich, in dem die Temperatur der sekundären Keimbildung von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat höher ist als diejenige von Dinatriumhydrogenphosphat-heptahydrat. Für eine Zusammensetzung, die diesem Bereich entspricht, wurde bestimmt, dass sie ein Molverhältnis von Wasser zu Dinatriumhydrogenphosphat von 13,5 oder mehr besitzt. Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat mit einer höheren Temperatur der sekundären Keimbildung bedeutet, dass beim Abkühlen der Lösung der sekundäre Kern von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat bevorzugt erzeugt wird. Deshalb wird, wenn ein Impfkristall von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat der Zusammensetzung hinzugefügt wird, der sekundäre Kern von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat erzeugt und die Kristallkeimbildung und das Wachstum von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat breitet sich in der gesamten flüssigen Lösung aus.
  • Durch derartiges Kombinieren einer Latentwärmespeicherzusammensetzung mit einer spezifischen Zusammensetzung mit den bewahrten Impflcristallen kann der gewünschte sekun däre Kern selektiv erzeugt werden.
  • Wenn in der vorliegenden Erfindung eine Latentwärmespeicherzusammensetzung verwendet wird, die aus einem Gemisch aus Dinatriumhydrogenphosphat und Wasser hergestellt wurde, wird bevorzugt, dass ein Teil der Latentwärmespeicherzusammensetzung ständig bei einer Temperatur von 35ºC oder weniger gehalten wird und dass die Kristalle im verbleibenden Teil vollständig in einem Wärmespeicherverfahren gelöst werden.
  • Indem ein Teil der Latentwärmespeicherzusammensetzung die ganze Zeit bei einer Temperatur von 35ºC oder weniger gehalten werden, d. h. einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunkts des verwendeten peritektischen Hydratsalzes, können die Impfkristalle von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat bewahrt werden. Die Temperatur von 35ºC oder weniger kann erreicht werden, indem beispielsweise eine in einem Wärmespeicherverfahren eingesetzte Heizvorrichtung davor geschützt wird, mit einem Teil der Wärmespeicherzusammensetzung in Kontakt zu kommen; indem ein wärmeisolierendes Segment bereitgestellt wird; oder indem Zwangskühlen durchgeführt wird. Der bei dieser Temperatur gehaltene Teil kann eine zum Bewahren der Impfkristalle ausreichende Länge besitzen, d. h. beispielsweise eine Länge von ungefähr 5 bis 10 cm. Es wird angemerkt, dass dieser Teil mit dem verbleibenden Teil der Wärmespeicherzusammensetzung zusammen hängen sollte. Wenn er von dem verbleibenden Teil getrennt wird, kann die Wirkung des Bewahrens der Impfkristalle nicht gezeigt werden. Der verbleibende Teil, ausgenommen der Teil zum Bewahren der Impfkristalle, muss erwärmt werden, bis das Gemisch eine vollständig flüssige Lösung wird (d. h. die Zusammensetzung der oberen Seite der Linie AE in Fig. 1 entspricht). Auf diese Weise werden die Kristalle von Dinatriumhydrogenphosphat-heptahydrat gelöst und daran gehindert den sekundären Kern davon zu erzeugen.
  • Das Molverhältnis zwischen Dinatriumhydrogenphosphat und Wasser liegt wie vorstehend beschrieben innerhalb des spezifischen Bereichs. 13,5 bis 20 mol Wasser werden je 1 mol Dinatriumhydrogenphosphat eingesetzt und vorzugsweise werden 15,0 bis 18,5 mol Wasser eingesetzt. Durch die Zugabe von Wasser in einem Verhältnis innerhalb dieses Bereichs erfolgt die Ausbreitung der Kristalle von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat schneller als diejenige von Dinatriumhydrogenphosphat-heptahydrat, wodurch die Kristallisation von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat stabilisiert wird. Wenn der Gehalt an Wasser 20 mol übersteigt, wird Dinatriumhydrogenphosphat so verdünnt, dass leicht eine Verringerung des Werts der Wärmespeicherung erfolgt.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ein Ausgangsmaterial für Dinatriumhydrogenphosphat ein Beliebiges aus seinem Anhydrat, Dihydrat, Heptahydrat und Dodecahydrat sein. Es ist möglich, eine wässrig Lösung zu verwenden, die durch Neutralisieren von Phosphorsäure mit Natriumhydroxid (im Molverhältnis 1 : 2) erhalten wird.
  • Wenn das Gemisch aus Dinatriumhydrogenphosphat und Wasser für die Wärmespeicherzusammensetzung verwendet wird, wird das in Wasser quellbare Vernetzungspolymer wie vorstehend beschrieben hinzugefügt.
  • Im Gemisch aus Dinatriumhydrogenphosphat und Wasser wird das Dodecahydrat am Schmelzpunkt geschmolzen, wodurch Kristalle des Heptahydrats und eine gesättigte Lösung erzeugt werden. Die Kristalle des Heptahydrats werden am Boden der Lösung ausgeschieden. Wenn diese Lösung weiter in einem statischen System erwärmt wird, löst sich das Heptahydrat, wodurch eine klare Lösung entsteht. Diese Lösung ist scheinbar homogen, aber wenn die Lösung geschüttelt wird, zeigt sich, dass es in der Konzentration von Dinatriumhydrogenphosphat in vertikaler Richtung einen Unterschied gibt, wobei die Konzentration am Boden am höchsten ist. Eine so hohe Konzentration von Dinatriumhydrogenphosphat ist ungünstig, weil das Heptahydrat beim Abkühlen der Lösung leicht erzeugt wird. Deshalb ist es notwendig, einen Niederschlagsverhinderer zuzugeben, der das Ausfällen der Kristalle verhindert, und die Homogenität in der Konzentration der Lösung beibehält. Dies ist der Grund, weshalb in dieser Erfindung das in Wasser quellbare Vernetzungspolymer der Lösung als Niederschlagsverhinderer zugegeben wird. Spezifische Beispiele des einsetzbaren, in Wasser quellbaren Vernetzungspolymers wurden bereits vorstehend beschrieben. Die Menge des in Wasser quellbaren Vernetzungspolymers beträgt vorzugsweise 1 bis 15 Gewichtsteile je 100 Gewichtsteile des Gemischs aus Dinatriumhydrogenphosphat und Wasser. Wenn der Gehalt kleiner als 1 Gewichtsteil ist, kann die Verdickungswirkung zu klein sein. Wenn sie 15 Gewichtsteile übersteigt, wird die entstehende Lösung für eine einfache Handhabung zu viskos.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es möglich, die Entstehung eines niederen Hydrats zu verhindern während eine Wärmespeicherzusammensetzung, umfassend ein peritektisches Hydratsalz; wiederholt geschmolzen wird und erstarrt. Ebenso ist es möglich, die Unterkühlung des gewünschten Hydrats so zu unterdrücken, dass sie ungefähr 5ºC oder weniger beträgt. Eine derartige Wärmespeicherzusammensetzung kann für Bequemlichkeit sorgen, wenn sie in einem Heizsystem für ein Gebäude, wie ein Fußbodenheizsystem, eingesetzt wird.
  • Die vorliegende Erfindung wird mittels Beispielen beschrieben, aber die vorliegende Erfindung ist nicht auf diese Beispiele begrenzt.
  • Beispiel 1
  • Ein 200 ml Becherglas wurde mit 108,61 g Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat und 16,39 g Wasser gefüllt und das entstandene Gemisch wurde in einem Wasserbad auf eine Temperatur von 50ºC erwärmt, wodurch sich eine klare Lösung ergab. (An diesem Punkt betrug das Molverhältnis von Wasser zu Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat 15; dieses Molverhältnis wird nachstehend als das Wasserverhältnis bezeichnet.)
  • Der klaren Lösung wurden 3,75 g Vernetzungspolymer vom Poly(vinylalkohol)-Poly- (acrylsäure)-Typ (hergestellt von Sumitomo Chemical Co., Ltd; Markenbezeichnung: Sumikagel), das heißt ein Pulver eines Wasser absorbierenden Polymers, unter Rühren zugegeben, wodurch eine Wärmespeicherzusammensetzung hergestellt wurde. Die derart erhaltene Zusammensetzung wurde sofort in ein weiches Vinylchloridrohr mit einem Durchmesser von 15 mm und einer Länge von 500 mm eingespritzt, wobei dieses an einem Ende verschlossen war und in welches zuvor fünf Thermoelemente zur Temperaturmessung eingelassen worden waren. Zwei Minuten nach dem Einspritzen wurde die Zusammensetzung zu einem Hydrogel ohne Fließvermögen. Das Rohr wurde auf eine Temperatur von 15ºC abgekühlt; wodurch das gesamte Hydrogel erstarrte.
  • Das Rohr wurde anschließend in eine Kammer mit konstanter niedriger Temperatur durch ein Einlassloch (mit einem Durchmesser von 40 mm) an einer Wandung der Kammer eingelassen, wobei ein Teil des Rohrs mit einer Länge von 150 mm außerhalb verblieb.
  • Die Temperatur in der Kammer wurde auf 45ºC eingestellt und die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung im Rohr wurde mit den Thermoelementen gemessen. Nach 4 Stunden stieg die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung innerhalb der Kammer auf 45ºC an, während diejenige der außen liegenden Wärmespeicherzusammensetzung 25ºC betrug, das heißt ungefähr Zimmertemperatur. Dann wurde die Temperatur in der Kammer mit einer Geschwindigkeit von 1ºC/h auf 25ºC abgesenkt und die Veränderung der Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung wurde während des Temperaturabfalls gemessen. Die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung innerhalb der Kammer fiel auf 30,0ºC bei einer Geschwindigkeit von 1ºC/h, nahm dann abrupt auf 34,5ºC zu und fiel dann wieder allmählich bis auf die Temperatur in der Kammer. Die Temperatur der außen liegenden Wärmespeicherzusammensetzung änderte sich so, wie die Zimmertemperatur im Bereich zwischen 22 und 26ºC schwankte: Nachdem die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung innerhalb der Kammer 25ºC betrug, wurde die Temperatur in der Kammer auf 45ºC eingestellt. Die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung innerhalb der Kammer zeigte bei einer Temperatur von 35 bis 36ºC ein Plateau und stieg dann auf 45ºC.
  • Das Ergebnis dieses Experiments zeigt, dass der abrupte Temperaturanstieg der Wärmespeicherzusammensetzung innerhalb der Kammer von 30,0 auf 34,5ºC aus der Erzeugung von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydratkristallen resultierte und dass sich Kristalle von den Impfkristallen von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat, die im außen liegenden Teil bewährt wurden, ausbreiteten. Der Betrag der Unterkühlung (ΔT) lag bei 5,0ºC.
  • Beispiel 2
  • Eine Wärmespeicherzusammensetzung wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 in einem weichen Vinylchloridrohr hergestellt, ausgenommen, dass 99,88 g Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat und 25,1 g Wasser (ein Wasserverhältnis von 17 mol) verwendet wurden. Die Temperaturänderung in der Wärmespeicherzusammensetzung wurde durch Absenken der Temperatur in der Kammer von 45 auf 25ºC (mit einer Geschwindigkeit von 1ºC/h) geprüft. Die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung innerhalb der Kammer fiel auf 30,5ºC bei einer Geschwindigkeit von 1ºC/h und stieg dann abrupt auf 34,0ºC an. Dies offenbart, dass sich Kristalle von den Impflcristallen von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat im außen liegenden Teil ausbreiteten. Der Betrag der Unterkühlung (ΔT) lag bei 4,5ºC.
  • Beispiel 3
  • Ein Gemisch; das 37,50 g einer wässrigen Lösung von 10 Gew.-% Natriumacrylat, erhalten durch Neutralisieren von Acrylsäure mit einer wässrigen Natriumhydroxidlösung, wodurch der pH-Wert auf 7,0 eingestellt wurde, 44,20 g Wasser und 43,05 g Dinatriumhydrogenphosphat-anhydrat enthielt, wurde in einem Wasserbad auf eine Temperatur von 40ºC erwärmt, wodurch sich eine klare Lösung ergab. Nachdem 0,31 g N,N'-Methylenbisacrylamid in dieser klaren Lösung gelöst worden waren, wurden 0,03 g Kaliumperoxodisulfat und 0,03 g Natriumsulfit, jeweils gelöst in 2,00 g Wasser, hinzugefügt, wodurch eine Wärmespeicherzusammensetzung hergestellt wurde. Die Zusammensetzung wurde sofort in ein weiches Vinylchloridrohr mit einem Durchmesser von 15 nun und einer Länge von 500 mm eingespritzt, wobei dieses an einem Ende verschlossen war und in welches zuvor fünf Thermoelemente zur Temperaturmessung eingelassen worden waren. 30 Sekunden nach dem Einspritzen wurde die Wärmespeicherzusammensetzung zu einem Hydrogel ohne Fließvermögen. An diesem Punkt betrug das Wasserverhältnis 15 mol.
  • Die erhaltene Wärmespeicherzusammensetzung wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 auf die Temperaturänderung geprüft, die durch den Temperaturabfall in der Kammer von 45 auf 25ºC (mit einer Geschwindigkeit von 1ºC/h) verursacht wurde. Die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung innerhalb der Kammer fiel auf 30,0ºC und stieg dann abrupt auf 34,5ºC an. Der Betrag der Unterkühlung (ΔT) lag bei 5,0ºC.
  • Vergleichsbeispiel I
  • Eine Wärmespeicherzusammensetzung wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 in einem weichen Vinylchloridrohr hergestellt. Das Rohr wurde auf eine Temperatur von 15ºC abgekühlt, wodurch die gesamte Wärmespeicherzusammensetzung erstarrte. Das gesamte Rohr wurde anschließend in eine Kammer eingelassen, wobei kein Teil außen verblieb. Die Temperatur in der Kammer wurde auf 45ºC eingestellt und die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung wurde mit den Thermoelementen gemessen. Nach 4 Stunden stieg die Temperatur der Wärmespeicherzusammensetzung in jedem Teil auf 45ºC an. Die Temperatur in der Kammer wurde mit einer Geschwindigkeit von 1ºC/h auf 15ºC abgesenkt und die Temperaturänderung in der Wärmespeicherzusammensetzung wurde gemessen. Nachdem die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung bei einer Geschwindigkeit von 1ºC/h auf 20ºC abgefallen war, stieg sie abrupt auf 33,0ºC an und fiel dann allmählich bis auf die Temperatur in der Kammer. Als die Temperatur der Wärmespeicherzusammensetzung auf 15ºC gefallen war, wurde die Temperatur in der Kammer auf 45ºC eingestellt. Die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung zeigte bei einer Temperatur von 35 bis 36ºC ein Plateau und stieg dann auf 45ºC.
  • Das Ergebnis des Experiments demonstriert, dass der abrupte Temperaturanstieg in der Wärmespeicherzusammensetzung von 20 auf 33ºC aus der Entstehung von Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydratkristallen resultiert. Der Betrag der Unterkühlung (ΔT) betrug sogar 15ºC, was für eine praktische Anwendung ungeeignet ist.
  • Vergleichsbeispiel 2
  • Eine Wärmespeicherzusammensetzung wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 in einem weichen Vinylchloridrohr hergestellt, ausgenommen, dass 119,01 g Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat und 5,99 g Wasser (ein Wasserverhältnis von 13 mol) verwendet wurden. Die Wärmespeicherzusammensetzung wurde auf die Temperaturänderung geprüft, die durch den Temperaturabfall in der Kammer von 50 auf 25ºC (mit einer Geschwindigkeit von 1ºC/h) verursacht wird. Nachdem die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung innerhalb der Kammer bei einer Geschwindigkeit von 1ºC/h auf 35,3ºC gefallen war, stieg sie allmählich und fiel dann langsam ab. Dann, nachdem eine Temperatur von 29,3ºC erreicht worden war, stieg sie abrupt auf 32,2ºC an und fiel dann wieder allmählich bis auf die Temperatur in der Kammer. Nachdem die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung innerhalb der Kammer auf 25ºC gefallen war, wurde die Kammer auf 50ºC eingestellt. Die Temperatur in der Wärmespeicherzusammensetzung innerhalb der Kammer zeigte bei Temperaturen von 35 bis 36ºC und bei 44 bis 45ºC zwei Plateaus. Das erstgenannte Plateau entspricht dem Entstehen des Dodecahydrats und das letztgenannte Plateau entspricht dem Entstehen des Heptahydrats.
  • Das Ergebnis des Experiments demonstriert, dass sich Kristalle des Heptahydrats vor dem Ausbreiten der Kristalle des Dodecahydrats in der Zusammensetzung aus diesem Vergleichsbeispiel ausbreiteten. Es war offensichtlich nicht möglich, das Dodecahydrat allein stabil entstehen zu lassen.

Claims (8)

1. Verfahren zur Verhinderung der Unterkühlung einer Latentwärmespeicherzusammensetzung, die ein peritektisches Hydratsalz, ausgewählt aus Dinatriumhydrogenphosphatdodecahydrat, Natriumthiosulfat-pentahydrat, Natriumcarbonat-decahydrat und Natriumacetat-trihydrat, Wasser und ein in Wasser quellbares Vernetzungspolymer umfaßt, umfassend die Schritte: Wählen des Molverhältnisses von Wasser zu wasserfreiem Salz in einem Bereich, in dem das Verhältnis für Dinatriumhydrogenphosphat-dodecahydrat 13,5 bis 20 beträgt, für Natriumthiosulfat-pentahydrat 5,5 bis 8,0 beträgt, für Natriumcarbonat-decahydrat 13 bis 16 beträgt, für Natriumacetat-trihydrat 3,3 bis 5,0 beträgt, und die Temperatur der sekundären Keimbildung des peritektischen Hydratsalzes höher als die Temperatur der sekundären Keimbildung eines niederen Hydrats des gleichen Salzes liegt; und ständiges Halten eines Teils der Latentwärmespeicherzusammensetzung bei einer Temperatur, die dem Schmelzpunkt des peritektischen Hydratsalzes entspricht oder niedriger liegt.
2. Verfahren zur Verhinderung der Unterkühlung einer Latentwärmespeicherzusammensetzung, die 100 Gewichtsteile eines Gemischs, das 1 mol Dinatriumhydrogenphosphatdodecahydrat und 13,5 bis 20 mol Wasser einschließt, sowie 1 bis 15 Gewichtsteile eines in Wasser quellbaren Vernetzungspolymers umfaßt, wobei ein Teil der Latentwärmespeicherzusammensetzung ständig bei einer Temperatur von 35ºC oder weniger gehalten wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, wobei das in Wasser quellbare Vernetzungspolymer ein Wasser absorbierendes Polymer ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, wobei das in Wasser quellbare Vernetzungspolymer ein Vernetzungspolymer ist, das durch die Polymerisation eines ungesättigten Carboxylats mit einem wasserlöslichen polyfunktionellen Monomer erhalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei das ungesättigte Carboxylat ein Acrylat und/oder Methacrylat ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4, wobei das wasserlösliche polyfunktionelle Monomer N,N'-Methylenbisacrylamid und/oder N,N'-Methylenbismethacrylamid ist.
7. Verfahren nach Anspruch 4, wobei das ungesättigte Carboxylat Natriumacrylat ist und das wasserlösliche polyfunktionelle Monomer N,N'-Methylenbisacrylamid ist.
8. Vorrichtung zur Latentwärmespeicherung, in welcher das Verfahren zur Verhinderung der Unterkühlung einer Latentwärmespeicherzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 und 2 angewandt wird.
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