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Diese Erfindung betrifft ein durchgehendes Fördersystem. In dieser
Patentschrift wird ein durchgehendes Fördersystem zur Verwendung beim
Bergbaubetrieb unter Tage beschrieben, insbesondere beim
Bergbaubetrieb, bei dem durchgehende Bergbaumaschinen verwendet werden, wobei
die Erfindung allerdings nicht auf Bergbauanwendungen beschränkt ist.
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Es wurden bereits zahlreiche Arten von gegliederten, durchgehenden
Fördersystemen entwickelt, um abgebautes Material unter Tage zu
befördern. Derartige Systeme sind dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
Art Transportsystem tragen und entweder selbstfahrend oder imstande
sind, von geeigneten Fördermitteln gezogen zu werden. Systeme dieses
Typs sind insofern vorteilhaft, als sie für einen durchgehenden
Transport des Austraggutes von einer durchgehenden Bergbaumaschine
sorgen, während sich die Maschine in einen Grubenstoß vorarbeitet.
Derartige gegliederte, durchgehende Fördersysteme sind insbesondere
bei Kohlebergbauvorgängen zweckmäßig, jedoch nicht darauf beschränkt.
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Um wirkungsvoll zu sein, müssen diese Systeme im allgemeinen von
erheblicher Länge und demzufolge imstande sein, Biegungen und Kurven
in einem untertagebauspezifischen Umfeld zu überwinden. Es muß auch
möglich sein, sie an unebenes Terrain anzupassen. Aufgrund der unter
Tage herrschenden rauhen Bedingungen müssen durchgehende
Fördersysteme robust konstruiert sein und dürfen trotzdem nicht dermaßen
kostenintensiv sein, als daß sie unwirtschaftlich wären.
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Ein selbstfahrendes, durchgehendes Fördersystem des oben
beschriebenen Typs muß ein leistungsstarkes Fortbewegungssystem aufweisen, um
ein Rückwärts- und Vorwärts-Schlepperfördern zu ermöglichen. Beim
Schlepperfördern in eine der beiden Richtungen muß es zudem möglich
sein, das Fördersystem zu steuern.
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Das Südafrikanische Patent Nr. 87/0989 an Bodimer offenbart einen
gegliederten Förderzug, der vom Boden einer Grube getragen wird und in
der Lage ist, eine krummlinige Strecke zu befahren und dabei die
Fördertrumposition eines umlaufenden Förderbandes in einem
betriebsfähigen Zustand zu halten. Der Förderzug wird auf dem unteren Trum einer
zentral angeordneten Laufkette getragen, welche in der Lage ist, den
Zug die Grubenoberfläche entlang zu verfahren. Steuermittel sind auf
der Beschickungsseite des Zuges und wahlweise an seiner Austragsseite
vorgesehen.
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Das Südafrikanische Patent Nr. 86/2541 an Lachner et al. offenbart
einen Förderer zur Verwendung beim Bergbaubetrieb, der ein endloses
umlaufendes Förderseil aufweist, welches in seiner Längsrichtung
durch Zwischenantriebe angetrieben und auf einem Förderrahmen geführt
wird, der aus Segmenten besteht, die entlang der mittleren Längsachse
mehrdirektional gelenkig miteinander verbunden sind. Der Förderrahmen
ist mit nach unten ausziehbaren Abstützelementen versehen, welche das
Förderseil, das im unteren Längsträger zurückläuft, vom Boden
abheben, wenn die Stützelemente ausgezogen sind, und ermöglichen, daß der
untere Längsträger am Boden liegt, wenn sie eingefahren sind. Der
Förderrahmen weist auch zwischen den Segmenten des Förderrahmens, die
im vorderen Bereich des Förderers angeordnet sind, Steuerzylinder
auf, welche ausgebildet sind, den Winkel zwischen diesen Segmenten
einzustellen.
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Herstellung und Wartung von Fördersystemen der oben genannten Art
sind für gewöhnlich relativ aufwendig, zumal diese eine relativ
komplizierte Bauart und Konstruktion aufweisen.
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Demnach ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein selbstfahrendes,
gegliedertes, durchgehendes Fördersystem vorzusehen, das eine
zweckmäßige Alternative zu im Stand der Technik bekannten Maschinen
darstellt.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein selbstfahrendes,
ge
gliedertes, durchgehendes Fördersystem vorzusehen, das danach
trachtet, die in der Einleitung zu dieser Patentschrift festgehaltenen
Kriterien zu erfüllen, und dessen Konstruktion relativ einfach und
preisgünstig und dessen Betrieb zuverlässig ist.
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Erfindungsgemäß umfaßt ein selbstfahrendes, durchgehendes
Fördersystem (1) einen länglichen gegliederten Körper, bestehend aus einer
Mehrzahl von Abstützrahmen (2), die in einer Ende-an-Ende
aneinandergrenzenden Beziehung ausgerichtet sind, und ein Transportsystem (80),
das von den Abstützrahmen getragen wird und zentral auf diesen
abgestützt ist, gekennzeichnet durch eine Fortbewegungseinrichtung in der
Form eines Paars von endlosen Fortbewegungsketten (1), die auf
entgegengesetzten Seiten der Abstützrahmen (2) getragen werden und sich
über die Länge des Körpers erstrecken, wobei die Ketten (7) mit dem
Untergrund in einem Betriebszustand des Systems zusammenwirken, und
eine Antriebseinrichtung (5, 6) zum Antreiben der Ketten, um dem
System Transport- und Steuerleistung zu verschaffen.
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Vorzugsweise weist jede Fortbewegungskette (7) ein oberes Trum und
ein mit dem Untergrund zusammenwirkendes unteres Trum auf, wobei das
untere Trum jeder Fortbewegungskette mindestens zum Teil entlang
einer Seite des Körpers des Fördersystems angeordnet ist und das
obere Trum davon mindestens zum Teil entlang seiner entgegengesetzten
Seite angeordnet ist.
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Vorzugsweise überkreuzen die Fortbewegungsketten (7) einander an
jedem Ende des Fördersystems.
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Vorzugsweise wird das obere Trum jeder Fortbewegungskette in
Kettenführungen (8) getragen, die über dem Niveau des Untergrunds
angeordnet sind, und das untere, mit dem Untergrund zusammenwirkende Trum
geht unter Scheibenrädern (9) durch. Die Scheibenräder sind
vorzugsweise in Paaren auf Jochen (70) angeordnet, wobei jedes Joch an einem
Abstützrahmen in einer vertikalen Ebene bewegbar gelenkig angebracht
ist.
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Die Antriebseinrichtung kann Antriebszahnräder (5, 6) aufweisen,
welche durch elektrische oder hydraulische Motoren (25, 26), die an
jedem Ende des länglichen Körpers angeordnet sind, angetrieben werden.
Zwischenantriebseinrichtungen (20) können in regelmäßigen Abständen
entlang der Länge des Körpers des Fördersystems angeordnet sein.
Hydraulische Spannungseinrichtungen (35) können vorgesehen werden, um
auf die Fortbewegungsketten zu wirken, um diese zu spannen.
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Das Transportsystem (80), das von den Abstützrahmen getragen und
darauf abgestützt wird, umfaßt vorzugsweise eine Mehrzahl von
Bandabschnitten (81), die in einer Ende-mit-Ende überlappenden Beziehung
angeordnet sind, eine Einrichtung (45) zum Verbinden benachbarter
Bandabschnitte, um eine relative laterale Verlagerung dazwischen
zuzulassen, und eine Einrichtung (82) zum Voranbewegen des
Endlostransportsystems in umlaufender Weise zentral entlang der Länge des
Körpers des Fördersystems, derart, daß das Transportsystem ein oberes
lasttragendes Trum und ein unteres Rückkehrtrum aufweist.
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Vorzugsweise ist jeder Bandabschnitt (81) mit einem zugehörigen
Trageelement (45) verbunden und sind benachbarte Trageelemente mit einer
Förderkette (82) verbunden, die zentral an dem durchgehenden
Fördersystem angeordnet ist, wobei eine Antriebseinrichtung (110) zum
Antreiben der Förderkette in umlaufender Weise vorgesehen ist.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden in der Folge
beispielhaft unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
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Fig. 1 eine Seitenansicht eines Teiles eines durchgehenden
Fördersystems, das erfindungsgemäß gebaut wurde und in Abschnitten
dargestellt wird;
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Fig. 2 eine Seitenansicht eines Endrahmens des Fördersystems,
welche die Anordnung der Fortbewegungsketten des Systems
darstellt;
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Fig. 3 eine Draufsicht des Endrahmens aus Fig. 2, wobei die
Fortbewegungsketten als unterbrochene Linien dargestellt sind;
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Fig. 4 einen Schnitt durch den Endrahmen gemäß Linie IV-IV aus
Fig. 2, ohne die Fortbewegungsketten:
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Fig. 5 eine schematische, perspektivische Ansicht des Endrahmens
des Fördersystems, welche die Anordnung der Fortbewegungsketten
darstellt und veranschaulicht, wie sie von einer Seite des Rahmens
zur anderen verlaufen;
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Fig. 6 eine Seitenansicht eines Abstützrahmens des Fördersystems,
welcher eine Zwischenantriebseinrichtung für eine
Fortbewegungskette des Fördersystems trägt;
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Fig. 7 eine Draufsicht des Abstützrahmens aus Fig. 6, in welcher
zwecks besserer Übersichtlichkeit Teile weggelassen wurden;
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Fig. 8 und 9 Seitenansichten eines alternativen Abstützrahmens
des Fördersystems, welche ein Paar Kettenführungen in
betriebsfähiger bzw. nichtbetriebsfähiger Position veranschaulichen:
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Fig. 10 eine Seitenansicht eines Teils des Fördersystems aus
Fig. 1, welche eine hydraulische Spannungseinrichtung für eine
Fortbewegungskette veranschaulicht;
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Fig. 11a eine perspektivische Ansicht eines einzelnen
Abstützrahmens des Fördersystems aus Fig. 1;
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Fig. 11b eine vergrößerte Detailansicht eines Teiles der auf dem
Abstützrahmen verwendeten Kettenführung;
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Fig. 12 eine Seitenansicht des Abstützrahmens aus Fig. 11;
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Fig. 13 eine Endansicht davon, ein Transportsystem tragend;
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Fig. 14 und 15 perspektivische Ansichten von Teilen eines
Abstützrahmens, welche veranschaulichen, wie benachbarte
Abstützrahmen miteinander verbunden werden;
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Fig. 16 und 17 eine Draufsicht bzw. eine Seitenansicht von
Abstützrahmen des Fördersystems, welche die Flexibilität des
länglichen Körpers des Fördersystems veranschaulichen;
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Fig. 18 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht einer
auf einem Abstützrahmen befestigten Kettenführung für das obere
Trum einer Fortbewegungskette des Fördersystems;
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Fig. 19 eine perspektivische Ansicht eines Abstützrahmens des
Fördersystems, welche einen Teil eines vom Fördersystem getragenen
Transportsystems veranschaulicht;
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Fig. 20 eine perspektivische Ansicht eines Teils des
Transportsystems des Fördersystems von unten;
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Fig. 21 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht, welche
die Art und Weise veranschaulicht, wie das Band, aus dem das
Transportsystem besteht, an einem Träger des Transportsystems
befestigt wird;
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Fig. 22 eine perspektivische Ansicht eines Endrahmens des
Fördersystems ohne die Fortbewegungsketten und andere Teile davon,
welche des weiteren das Transportsystem des Fördersystems
veranschaulicht; und
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Fig. 23 eine Seitenansicht eines Teils des Fördersystems, das
sich zum Zwecke des Austragens von Gut einer Rampe nähert.
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In den Zeichnungen werden gleiche Teile durch dieselben Bezugszahlen
gekennzeichnet, und gegebenenfalls werden einige Teile zwecks
besserer Übersichtlichkeit weggelassen.
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Ein selbstfahrendes, durchgehendes Fördersystem 1 umfaßt einen
länglichen gegliederten Körper, bestehend aus einer Mehrzahl von
Abstützrahmen 2, die in einer Ende-an-Ende aneinandergrenzenden Beziehung
(Fig. 1) ausgerichtet sind. Ein Beschickungs-Endrahmen 3 ist an
einem Ende des Fördersystems angeordnet, und ein Austrag-Endrahmen 4
ist am entgegengesetzten Ende davon angeordnet. Bei dieser
Ausführungsform der Erfindung sind die Endrahmen 3, 4 von derselben Bauart,
dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Die Endrahmen 3, 4
tragen jeweils ein Paar Antriebs- und Steuerzahnräder 5, 6, welche
jeweils an den Seiten der Rahmen (Fig. 1-5) angeordnet sind.
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Ein Paar endloser Rundglied-Fortbewegungsketten 7 sind an den Seiten
des Körpers des Fördersystems angeordnet, erstrecken sich über dessen
Länge und laufen über die Zahnräder 5, 6. Die Fortbewegungsketten 7
weisen ein oberes Trum auf, das in oberen Kettenführungen 8 getragen
wird, die über dem Niveau des Untergrundes angeordnet sind, und ein
unteres, mit dem Untergrund zusammenwirkendes Trum, welches unter den
Scheibenrädern 9 durchgeht (Fig. 1, 10, 11a). Das untere Trum der
Ketten 7 kann wahlweise auch unter Kanalführungen 10 durchgehen.
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Die Anordnung der Fortbewegungsketten 7 ist dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Trum jeder Kette entlang einer Seite der Abstützrahmen
2 angeordnet ist und das obere Trum jeder Kette entlang der
entgegensetzten Seite davon angeordnet ist. Dies wird durch Umlenken des
unteren Trums jeder Kette von einer Seite des Fördersystems auf die
andere Seite sowohl am Beschickungs-Endrahmen 3 als auch am Austrag-
Endrahmen 4 erreicht. Wie aus Fig. 2-5 hervorgeht, läuft demnach die
Fortbewegungskette 7a von ihrem unteren Trum zu ihrem oberen Trum
über das Antriebs- und Steuerzahnrad 6, unter einem Scheibenrad 11a,
um ein Scheibenrad 12a, unter einem Scheibenrad 13a und über ein
Scheibenrad 14a. Gleichermaßen läuft die Fortbewegungskette 7b über
das Antriebs- und Steuerzahnrad 5, unter einem Scheibenrad 11b, um
ein Scheibenrad 12b, unter einem Scheibenrad 13b und über ein
Scheibenrad 14b.
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In regelmäßigen Abständen entlang der Länge des Körpers des
Förder
systems sind auf Zwischenantriebsrahmen 21 des Fördersystems
Zwischenantriebszahnräder 20 vorgesehen (Fig. 6, 7). Die
Zwischenantriebszahnräder 20, über welche die Fortbewegungsketten 7 laufen,
dienen als Zwischenantriebseinrichtungen für die Fortbewegungsketten.
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Die Antriebs- und Steuerzahnräder 5, 6 und die
Zwischenantriebszahnräder 20 können durch geeignete elektrische oder hydraulische Mittel
angetrieben werden. In dieser Ausführungsform der Erfindung sind
Elektromotoren 22 vorgesehen, welche Hydraulikpumpen 23, die von
Speicherbehältern 24 versorgt werden, antreiben (Fig. 1). Die
Hydraulikpumpen 23 sind hydraulisch mit Hydraulikmotoren 25. 26, welche
die Antriebszahnräder 5 bzw. 6 antreiben, sowie mit Hydraulikmotoren
27, welche die Zwischenantriebszahnräder 20 antreiben (Fig. 1, 3, 4,
5, 7), verbunden.
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In einer alternativen Ausführungsform, welche in Fig. 8 und 9
dargestellt wird, wird ein Zwischenantriebsrahmen 28 von anderer Bauart
als jener des in Fig. 6 und 7 dargestellten Zwischenantriebsrahmens
21 vorgesehen. Bei dieser Anordnung läuft die Fortbewegungskette 7
über Kettenführungen 30 über das Zwischenantriebszahnrad 20. Die
Kettenführungen 30, die ein glockenförmiges Profil aufweisen, werden am
Zwischenantriebsrahmen 28 mittels Drehzapfen 32 gelenkig angeordnet.
In ihrer betriebsfähigen Position, die in Fig. 8 dargestellt wird,
sind die Führungen 30 mittels Bolzen 31, die in Löcher 33 im Rahmen
28 passen, in ihrer Lage fixiert. Werden die Bolzen entfernt, so
können die Führungen 30 nach außen geschwenkt werden, wie aus Fig. 9
hervorgeht, um für ein Lockern der Kette 7 zu sorgen, damit es
möglich ist, diese vom Zahnrad 20 zu heben. Dies erleichtert das Warten
oder Austauschen der Zahnräder 20 und der Motoren 27.
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Hydraulische oder mechanische Nachstell-Kettenspannungseinrichtungen
35 sind auf Spannungseinrichtungsrahmen 36 befestigt, deren
Konstruktion ähnlich jener der Abstützrahmen 2 des Fördersystems sein kann
(Fig. 10). Die Spannungseinrichtungen 35, über welche die
Fortbewegungsketten 7 über Scheibenräder 37 laufen, dienen dazu, eine
geeignete Spannung der Fortbewegungsketten während der Verwendung des
För
dersystems aufrechtzuerhalten.
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Geeignete Steuermittel (nicht dargestellt) werden vorgesehen, um die
Hydraulikmotoren 25, 26, 27 zu betreiben, um die Fortbewegungsketten
7 sowohl getrennt als auch gemeinsam anzutreiben, um ein
Schlepperfördern und Steuern des Fördersystems 1 zu erreichen.
Schlepperfördern wird durch gemeinsames Antreiben der Fortbewegungsketten
erreicht, und Steuern wird durch bevorzugtes oder schnelleres Antreiben
einer Fortbewegungskette gegenüber der anderen Kette erreicht.
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Beim Überwinden von Kurven wird jedweder Kettendurchgang, der für
gewöhnlich bei der inneren Fortbewegungskette 7 auftreten würde,
automatisch ausgeglichen, da die Ketten von einer Seite des Fördersystems
zu seiner entgegengesetzten Seite hin queren, wie oben beschrieben
wurde.
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Infolgedessen verursacht eine Kurvenanordnung des Fördersystems 1
keine Lockerung der Fortbewegungsketten 7.
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Jeder Abstützrahmen 2 des Fördersystems 1 umfaßt ein Paar Balken 40,
auf denen ein Paar auseinanderlaufender oberer Befestigungsplatten
41, die auf Pfosten 42 gelagert sind, befestigt sind (Fig. 11a. 12,
13). Tragrollen 43 ragen durch Öffnungen in den Befestigungsplatten
41 vor. An ihren unteren Enden sind die Befestigungsplatten 41 derart
ausgebildet, daß sie einen Führungskanal 44 für Trageelemente 45
bilden, die in der Folge ausführlicher beschrieben werden. Unter den
Balken 40 sind Führungsplatten 46 vorgesehen, welche ähnlich geformt
sind, um einen Rücklaufführungskanal 47 für die Trageelemente 45 zu
bilden. Unter dem Rücklaufführungskanal 47 sind Tragrollen 48 am
Abstützrahmen 2 befestigt (Fig. 13).
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Eine entfernbare Verschleißplatte 49 ist vorgesehen, welche die Basis
des Führungskanals 47 bildet und auf welcher die Trageelemente 45
aufliegen (Fig. 13).
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Balken 50 sind an den Abstützrahmen 2 befestigt und erstrecken sich
über die Befestigungsplatten 41.
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Die Abstützrahmen 2, Endrahmen 3, 4. Zwischenantriebsrahmen 21 und
Spannungseinrichtungsrahmen 36 sind durch Gelenkkupplungen 52
miteinander verbunden, um eine beschränkte, relative, universelle Bewegung
zwischen benachbarten Rahmen zuzulassen (Fig. 14-17). Die
Gelenkkupplungen 52 ermöglichen, das Fördersystem in drei Dimensionen zu
verdrehen, um es an unebenen Grubenuntergrund anpassen zu können.
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Jede Gelenkkupplung 52 kann von herkömmlicher, handelsüblicher Bauart
sein, bestehend aus einem Kupplungskasten 53 und einem
Verbindungsstück 54 (Fig. 14, 15). Die Kupplungskästen 53 können beispielsweise
an den Vorderenden der Abstützrahmen 2, Zwischenantriebsrahmen 21 und
Spannungseinrichtungsrahmen 36 befestigt werden, während die
Verbindungsstücke 54 an der Rückseite davon befestigt werden können. Der
Kupplungskasten 53 umgibt einen Stahlkern 55, der von Gummikissen 56
umgeben ist. Das Verbindungsstück 54 weist parallele Flansche 57 auf,
welche sich in einer betriebsfähigen Position mit dem Kupplungskasten
53 überlagern, wobei ermöglicht wird, die Flansche mittels Bolzen 58
an den Kern 55 zu bolzen. Alternative Formen des Aneinanderkoppelns
der Rahmen können verwendet werden, beispielsweise
Kugelgelenkskonstruktionen (nicht dargestellt).
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Wie oben angeführt wurde, weist jede Fortbewegungskette 7 ein oberes
Trum auf, das in oberen Kettenführungen 8 angeordnet ist, sowie ein
unteres, mit dem Untergrund zusammenwirkendes Trum, das unter
Scheibenrädern 9 und Kanalführungen 10 durchgeht. Wie aus Fig. 18
hervorgeht, umfaßt jede Kettenführung 8 ein Gehäuse 60, welches ausgebildet
ist, um ein Paar Verschleißbeläge 61, 62 aufzunehmen. Die
Verschleißbeläge grenzen untereinander eine Öffnung 63 einer kreuzförmigen
Konfiguration ab, welche dergestalt ist, daß sie die Glieder einer
Fortbewegungskette 7 aufnimmt. Der untere Verschleißbelag 62 liegt auf
der Basis des Gehäuses 60 auf, wo er durch Seitenwände 64 umschlossen
wird, während der obere Verschleißbelag 61 durch einen Balken 50, der
nach unten vorragende Flansche 69 aufweist, welche ein Verrutschen
des oberen Verschleißbelages verhindern, in seiner Position gehalten
wird. Die Verschleißbeläge 61, 62 können zweckmäßigerweise aus einem
verschleißbeständigen, reibungsarmen Material, beispielsweise aus
SOLIDUR (eingetragenes Warenzeichen), hergestellt werden.
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Die Scheibenräder 9, unter denen die Fortbewegungsketten 7
durchgehen, sind in Paaren auf Jochen 70 (Fig. 11a. 12) befestigt. Jedes
Joch 70 ist mittels eines Drehzapfens 71 an einem Abstützrahmen 2,
Endrahmen 3, Zwischenantriebsrahmen 21 bzw.
Spannungseinrichtungsrahmen 36 gelenkig angeordnet, um Beweglichkeit in einer vertikalen
Ebene zu ermöglichen.
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Jedes Scheibenrad 9 umfaßt eine gerillte Scheibe 72, die zwischen
einem Paar Stirnplatten 73 (Fig. 13) angeordnet ist. Die
Scheibenräder 9, welche auf die beschriebene Weise befestigt sind, dienen dazu,
Reibungskräfte an den Fortbewegungsketten 7 zu senken, und dienen des
weiteren dazu zu verhindern, daß die Fortbewegungsketten 7 bei der
Verwendung des Systems seitlich relativ zum Fördersystem verlagert
werden.
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Wahlweise wird zwischen den Scheibenrädern 9 eine Kanalführung 10
vorgesehen, um beim Verhindern der seitlichen Verlagerung der
Fortbewegungsketten 7 mitzuwirken. Die Kanalführungen 10 können auf den
Jochen 70, welche die Scheibenräder 9 tragen, befestigt werden und
werden vorzugsweise mit Verschleißbelägen 74 ausgestattet, die aus
demselben Material wie die oben genannten Verschleißbeläge 61, 62
hergestellt werden (Fig. 11b).
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Der längliche Körper des Fördersystems 1, der sich aus den
Abstützrahmen 2, den Endrahmen 3, den Zwischenantriebsrahmen 21 und den
Spannungseinrichtungsrahmen 36 zusammensetzt, dient dazu, ein
Endlosttransportsystem 80 zu tragen und abzustützen (Fig. 19, 20, 22).
Das Transportsystem 80 besteht aus Förderbandabschnitten 81, die in
einer Ende-an-Ende überlappenden Beziehung angeordnet und von einer
Rundglied-Förderkette 82 gezogen werden, die zentral entlang dem
Transportsystem in den Führungskanälen 44, 47 verläuft und an welcher
die Trageelemente 45 in Abständen befestigt sind.
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Jeder Bandabschnitt 81 weist seinem rückwärtigen Ende benachbart eine
ovale Öffnung 83 und seinem vorderen Ende benachbart ein Paar von
Löchern 84 auf (Fig. 21). In einer betriebsfähigen Position liegt das
vordere Ende jedes Bandabschnittes 81 über der Öffnung 83 des
angrenzenden, darunterliegenden Bandabschnittes, wo der darüberliegende
Bandabschnitt durch die Bolzenlöcher 84 an ein Trageelement 45
angebolzt wird. Dies wird bei dieser Ausführungsform der Erfindung
mittels eines Bolzenpaares 99 erreicht (von denen in Fig. 21 nur einer
dargestellt wird), die aus den Löchern 100 im Trageelement 45
vorragen.
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Jedes Trageelement 45 umfaßt obere und untere Teile 90, 91, welche
Flächen 92 bzw. 93 aufweisen, die in einem betriebsfähigen Zustand
des Trageelementes aneinander zu liegen kommen (Fig. 21). Die
Flächen 92, 93 weisen Ausnehmungen 94 bzw. 95 auf, die derart geformt
sind, daß, wenn die Flächen aneinander zu liegen kommen, die
Ausnehmungen ein Glied 82a der Transportkette 82 darin aufnehmen und
festhalten. Der untere Teil 91 des Trageelementes 45 weist daran
befestigte Hülsen 96 auf, die in Löchern 97 im oberen Teil 90 aufgenommen
werden und durch welche die Teile 90. 91 aneinander gebolzt werden
können. In den Ausnehmungen 94 des unteren Teiles 91 sind Aufnahmen
98 vorgesehen, die dazu dienen, die Hakenabschnitte des Paares von
Hakenbolzen 99 aufzunehmen, welche in einer betriebsfähigen Position
vom Glied 82a der Kette festgehalten werden. Die Hakenbolzen 99 gehen
durch die Löcher 100 im oberen Teil 90, wo sie verwendet werden,
einen Bandabschnitt 81 am Trageelement 45 zu arretieren, wie oben
beschrieben wurde.
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Mit dieser Anordnung sind aneinandergrenzende Bandabschnitte 81
problemlos in der Lage, relativ zueinander in ihren Hauptebenen
geschwenkt zu werden, wodurch dem Transportsystem 80 seitliche
Flexibilität verliehen wird, um ein kurviges Anordnen des Fördersystems zu
ermöglichen. Das Transportsystem weist auch Flexilibität auf, um eine
vertikale Kurvung des Fördersystems zu ermöglichen.
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Die Förderkette 82 wird an jedem Ende des Fördersystems 1 durch ein
Zahnrad 110 angetrieben, welches zwischen Walzen 111 angeordnet ist,
über welche die Förderbandabschnitte 81 laufen (Fig. 22).
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Die Zahnräder 110 werden auf ähnliche Weise wie die oben
beschriebenen Antriebszahnräder 5, 6, 26 angetrieben, bei dieser
Ausführungsform der Erfindung durch Hydraulikmotoren 112. In Fig. 22 werden die
Hydraulikmotoren schematisch derart dargestellt, daß sie innerhalb
der Seiten des Endrahmens angeordnet sind, jedoch können sie auch wie
in Fig. 3 dargestellt angeordnet werden.
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Bei der Verwendung des Transportsystems 80 werden die
Antriebszahnräder 110, die auf den Endrahmen 3, 4 angeordnet sind, angetrieben, um
die Förderkette 82 zu drehen, welche die Trageelemente 45 die
Führungskanäle 44 und 47 auf umlaufende Weise voranbewegt. Demnach sieht
das Transportsystem ein oberes lasttragendes Trum des Fördersystems 1
vor, in welchem die Bandabschnitte 81, die an den Trageelementen 45
befestigt sind, auf der Förderkette 82, den Tragrollen 43 und in
einem bestimmten Maß auf den Befestigungsplatten 41 getragen werden,
und ein unteres Rückkehrtrum, bei welchem die Trageelemente 45 in den
Führungskanälen 47 geführt und die Bandabschnitte 81 auf den
Tragrollen 48 getragen werden (Fig. 13).
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Bei der Verwendung des Transportsystems 80 kann es zum Verschütten
von gefördertem Gut kommen, wenn ein derartiges Gut unter die
Förderbandabschnitte 81 und in die Führungskanäle 44 vordringt.
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Um das System von derartigem verschüttetem Gut zu entledigen, kann
eine Öffnung (nicht dargestellt) in der Basis 49 des Kanals 44 des
Austragsendrahmens 4 vorgesehen werden, durch welche das verschüttete
Gut herausgeschoben wird, wenn die Trageelemente 45 die Öffnung
passieren. Ein derartiges Gut kann durch geeignete Austragsmittel (nicht
dargestellt), beispielsweise durch eine seitliche Öffnung 114 im
Endrahmen 4 (Fig. 22), entfernt werden. Sollte Gut auf den
Rückkehrabschnitt der Förderbandabschnitte 81 verschüttet werden, wird
derartiges Gut bis hin zu den Befestigungsplatten 41 getragen. Verschüttetes
Gut auf den Befestigungsplatten wird in die Führungskanäle 44 fallen,
von wo es auf gleiche Weise durch die Trageelemente 45 entfernt wird.
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Vom Transportsystem 80 befördertes Gut soll bei dieser
Ausführungsform der Erfindung von einer durchgehenden Bergbaumaschine (nicht
dargestellt) wegbefördert und auf einen Hauptförderer 120 (Fig. 23)
abgelegt werden.
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Zu diesem Zweck wird eine Rampe 121 vorgesehen, welche an der Seite
des Hauptförderers 120 angeordnet ist. Um Fördergut vom
Transportsystem 80 abzulegen, kann das Fördersystem 1 die Rampe 121 hoch
vorgefahren werden, bis sich der Austragsendrahmen 4 in einer geeigneten
Position über dem Hauptförderer 120 befindet.
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Andere Formen des Austragens von Fördergut vom durchgehenden
Fördersystem können verwendet werden. Beispielsweise kann das Austragsende
des Transportsystems 80 auf den darunterliegenden Abstützrahmen 2
mittels einer geeigneten Konstruktion angehoben werden, um ihm die
geeignete Höhe über dem Niveau des Untergrundes zu verleihen.
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Es wird vorweggenommen, daß das oben beschriebene selbstfahrende
Fördersystem ausreichende Manövrierbarkeit ermöglicht und in der Lage
ist, an unebene Bodenbedingungen angepaßt und damit fertig zu werden.
Es wird des weiteren vorweggenommen, daß das System in der Lage sein
wird, Kurven von bis zu 360º zu bewältigen. Das Fördersystem ist von
einer robusten und doch relativ einfachen Bauweise, und es wird
vorweggenommen, daß es möglich sein wird, dieses mit relativ geringen
Kosten herzustellen und zu betreiben.