-
STAND DER
TECHNIK
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Impfstoff gegen Chlamydia-Antigene,
ein Verfahren zur Herstellung des Impfstoffs sowie ein Verfahren
zur Immunisierung eines Menschen oder eines Tiers gegen Chlamydia
und ein Verfahren zum Testen auf eine Infektion mit Chlamydia. Bei
der Chlamydia-Infektion handelt es sich um eine breit gefächerte Gruppe
von Infektionen der Bindehaut, der Genitalien, der Atemwege und
bei Neugeborenen, die vorwiegend an Schleimhautoberflächen auftreten.
Das etiologische Agens der Infektion ist ein obligater intrazellulärer bakterieller
Parasit eukaryontischer Zellen, Chlamydiae. Es gibt in dieser Gattung drei
genetisch unterschiedliche Arten mit einer gewissen Ähnlichkeit
hinsichtlich Morphologie, des intrazellulären Entwicklungszyklus sowie
antigener Reaktionen: Chlamydia trachomatis, Chlamydia psittaci
und Chlamydia pneumoniae.
-
Die
Infektion mit C. trachomatis ist auf den Menschen beschränkt. Dabei
werden auf der Grundlage antigener Variationen des Proteins MOMP
(major outer membrane protein) 15 Serovare unterschieden (Grayston
und Wang, J. Infect. Dis. 132:87, 1975). Die Serotypen D-K sind
die häufigste
Ursache für
durch Geschlechtsverkehr übertragene
Geschlechtskrankheiten. Nach konservativen Schätzungen treten in den Vereinigten
Staaten in jedem Jahr mehr als 4 Millionen Fälle von Sexualinfektionen mit
Chlamydia auf, womit sie häufiger
vorkommen als alle anderen Geschlechtskrankheiten zusammen. Zu den
Krankheiten gehören
die nicht-gonorrhoische Urethritis, mukopurulente Cervicitis, akute
Epididymitis, ektopische Schwangerschaft sowie Adnexitis (PID [pelvic
inflammatory disease], Endometritis, Salpingitis, Parametritis und/oder
Peritonitis). Die Infektion kann bei Frauen ziemliche Schäden anrichten:
von den durch diesen Organismus in den Vereinigten Staaten jährlich verursachten
250.000 Fällen
von Adnexitis führen
10% zur Unfruchtbarkeit. Von mit Chlamydia infizierten Müttern geborene
Kinder sind in großer
Gefahr, Einschlusskonjunktivitis und Lungenentzündung zu entwickeln. Die Serovare
C. trachomatis A, B, Ba und C verursachen Trachom, eine Infektion
der Bindehautepithelzellen. Die chronischen und Sekundärinfektionen
induzieren die Infiltration subepithelialer Lymphozyten unter Bildung
von Follikeln sowie die Invasion von Fibroblasten und Blutgefäßen zur
Kornea, was zur Blindheit führt.
Andererseits führt
die Narbenbildung und Missbildung des Augenlids zu ständigem Scheuern
der Kornea durch die Wimpern, was zur Kornealopakifikation und Blindheit
führen
kann. Weltweit gibt es ungefähr
500 Millionen Trachomfälle,
wobei zwischen 7 und 9 Millionen der Patienten jetzt aufgrund ihrer
Komplikationen blind sind, womit diese Krankheit, die weltweit führende Ursache
für verhinderbare
Blindheit ist. Die Prävalenz
von aktivem Trachom ist im jungen Alter hoch. Es gibt 80 Millionen
Kinder, die behandelt werden müssen.
Dies stellte ein enorm wichtiges Gesundheitsproblem im mittleren
Osten, Nordafrika, Südasien
und Nordindien dar.
-
C.
psittaci befällt
hauptsächlich
Tiere und Vögel.
Und wirkte sich bzw. wirkt sich immer noch wirtschaftlich stark
auf die Milch-, Woll- und Fleischindustrie aus. Es gibt 9 Serovare
aus Säugerspezies,
7 Serovare aus Vogelspezies und zwei Biovare aus Koalabär. Die Säugerserovare
1, 2, 3 und 9 infizieren Rinder und Schafe und verursachen eine
große
Bandbreite von Erkrankungen von Infektionen der Plazenta und des
Fötus und anderer
Fortpflanzungsprobleme, einschließlich Polyarthritis-Polysisitis,
Encephalomyelitis, Konjunktivitis ebenso wie Darminfektionen. Obwohl
zahlreiche Versuche unternommen wurden, Impfstoffe herzustellen, wurden
dabei nur geringe Erfolge erzielt (Schnorr, J. Am. Vet. Med. Assoc.
195:1548, 1998). Die Serovare 4, 5 und 6 sind die Ursache für Fehlgeburten,
Lungenentzündung
und Polyarthritis in Schweinespezies. Das Serovar 7 stellt Chlamydienstämme für Konjunktivitis,
Rhinitis und Pneumonitis in Katzen dar, und das Serovar 8 umfasst
die Einschlusskonjunktivitis bei Meerschweinchen. Die Vogelstämme verursachen
häufig
eine Infektion beim Menschen im Umgang mit Vögeln und bei Arbeitern bei
der Geflügelverarbeitung.
-
Bei
C. pneumoniae handelt es sich um eine neuidentifizierte Spezies.
Bislang konnte ein Serovar identifiziert werden, nämlich TWAR
(Grayston, Proceeding of the Seventh International Symposium on
Human Chlamydial Infections, S. 89, 1990). Zurzeit gibt es Hinweise
dafür,
dass es sich bei C. pneumoniae um einen primären menschlichen Erreger handelt,
der von Mensch zu Mensch übertragen
wird und in Erwachsenen etwa 10-20% der Fälle an allgemein erworbener
Lungenentzündung
verursacht. Es ist zum Hauptverursacher menschlicher Atemwegserkrankungen,
wie z.B. Lungenentzündung,
Bronchitis, Pharyngitis und Sinusitis, geworden sowie ein mögliches
Agens bei reaktiver Arthritis. Epidemien traten in Krankenhäusern, beim
Militär und
in Familien auf. Die serologischen Befunde aus vielen Ländern zeigten,
dass 50-55% der Erwachsenen mit Antikörper TWAR-Antigen für C. pneumoniae spezifisch
sind. Es stellt die Hauptursache bakterieller Krankheiten in Neugeborenen
dar. In älteren
Personen sowie solchen mit chronischen Krankheiten kann die Infektion
zu einer ernsten Krankheit oder sogar zu Tod führen.
-
Die
Pathogenität
der Chlamydieninfektion ist nicht sehr gut bekannt. Seit langem
ist bekannt, dass verschiedene mit diesen Serovaren infizierte Individuen
klinisch unterschiedliche Manifestationen präsentieren. Es wurde vorgeschlagen,
dass dies wahrscheinlich an der verschiedenartigen Immunantwort
des Wirts liegt. Es konnte gezeigt werden, dass die immunologische
Antwort auf die synthetischen Th/B-Zellepitope in den verschiedenen Mausinzuchtstämmen unterschiedlich
ist, was darauf hinweist, dass das T-Helferepitop im Zusammenhang
mit dem multiplen Hauptkompatibilitätskomplex erkannt wird.
-
Das
Ziel einer Chlamydieninvasion stellen typischerweise Epitelzellen
eines Wirts dar. Es ist noch nicht sicher, wie die Chlamydien-Elementarkörperchen
(EB [elementary bodies]) (ein sporenähnliches, rundes Partikel mit
einem Durchmesser von etwa 300 nm) in die Wirtszelle eindringen: über rezeptorvermittelte
Endocytose und/oder nichtspezifische hochaffine Absorption. Es wurde
berichtet, dass zwei Proteine mit 18 bzw. 32 kD von C. trachomatis
an Hela-299-Zellmembranpräparationen
bindet. Kürzlich
wurde vorgeschlagen, dass ein weiteres hitzelabiles Proteinmembranprotein
mit 38 kD an die Hela-Zelllinie bindet, was auf einen ligandenähnlichen
Mechanismus schließen
lässt.
Ebenso wurde vorgeschlagen, dass aufgrund der Fähigkeit von Chlamydien, verschiedene
Säugerzellen
in vitro zu infizieren, ein gewisser Anhaftungsmechanismus vorliegen muss,
um die Infektion zu etablieren. Als ein solches Adhäsin wurde
das Hauptprotein der äußeren Membran vorgeschlagen.
Kürzlich
konnte gezeigt werden, dass ein auf der Oberfläche von Chlamydienorganismen
vorhandenes Heparinsulfat-ähnliches
Glycosaminoglycans für
die Bindung an Wirtszellen erforderlich ist. Die Rezeptoren auf
den Wirtszellen wurden ebenso untersucht. Dabei wurde vorgeschlagen,
dass aufgrund von Trypsinsensitivität gegenüber der EB-spezifischen Bindung
Proteine mit 18.000 und 31.000 kD aus Hela-Zellen die Rezeptoren
sind. Ebenso konnte gezeigt werden, dass C. trachomatis und C. pneumoniae
spezifisch an ein Lipid auf Hela-Zellen binden. Durch kernmagnetische
Resonanzspektroskopieanalyse sowie Atombeschuss-Massenspektrometrie
konnte gezeigt werden, dass es sich dabei um das Phosphatidylethanolamin (PE)
handelte. Gleichzeitig stellte sich heraus, dass Glycolipide der
Ganglio-Reihe spezifisch an EBs gebunden waren. Alle diese Ergebnisse
lassen darauf schließen,
dass der Mechanismus der Endocytose durch Wirtsepitelzellen immer
noch unklar ist.
-
Sobald
die EBs über
Endocytose in die Wirtszellen eindringen werden sie je nach den
Bedingungen in ein metabolisch aktives, nichtinfektiöses Retikularkörperchen
(RB [reticulate body]) umgewandelt. Der Hauptzweck der RBs besteht
in der intrazellulären
Replikation durch binäre
Spaltung unter Verwendung von Wirtsmetaboliten. Dies erfolgt in
einem membrangebundenen Vesikel, das als Einschluss bezeichnet wird.
Dieser Einschluss (Endosom) kann der Fusion mit den Lyosomen von
Wirtszellen widerstehen. Aus jedem RB entstehen schließlich eine
oder mehrere EBs, die einen weiteren Infektionszyklus starten können. Wirtszellen
können
durch Freisetzung von Eunschlusskörperchen lysiert oder durch
Ausschlusskörperchen-Exocytose
unbeschädigt
bleiben. Man nimmt an, dass Oberflächenantigene sowohl die Phagocytose
als auch das Umgehen einer phagolysosomalen Fusion steuern.
-
Die
Behandlung von Chlamydiainfektionen beruhte bislang auf der Verabreichung
von Antibiotika. Dies stellte sich in den frühen Phasen der Infektion in
Abhängigkeit
von dem korrekten Zeitpunkt der Diagnose und des Screening als wirksam
heraus. Das Problem dabei ist, dass die Infektion asymptomatisch
sein kann. Die meisten Patienten bemerken nicht, dass eine Infektion
vorliegt, bis sie bereits seit einiger Zeit stattgefunden hat. Im
chronischen Stadium, wie etwa bei einer Infektion der Genitalien,
konnte demonstriert werden, dass zur Verhinderung der Schädigung der
Reproduktionswege in einem Affeninfektionsmodell wenig getan werden
kann.
-
In
einem Versuch zur Verhinderung von durch Mitglieder der Trachombiovare
verursachten Chlamydiainfektionen wurden Impfstoffe unter Einsatz
des gesamten Organismus oder Untereinheiten des Organismus verwendet.
Diese Versuche verliefen jedoch enttäuschend, und zwar teilweise
aufgrund einer Überempfindlichkeit
des Wirts hinsichtlich der Reaktion gegenüber den Impfstoffen (Graystone
et al., Clini. Med. J. (Republic of China) 8:312, 1961, Wang et
al., 1967, Am. J. Opthalmol. 63:1615, Schachter, Pathol. Immunopathol. Res.
8:206, 1989). Es wird vermutet, dass es sich bei der mit Infektionen
assoziierten Pathologenese um einen Prozess verzögerter Überempfindlichkeit handelt.
Man glaubt, dass eine durch wiederholte Neuinfektion von Menschen
resultierende chronische Entzündung
eine wichtige Rolle bei der Bindehautinfiltration, den Erblindungsfolgeerscheinungen
von Trachom sowie der Vernarbung der Eileiter, die zur Unfruchtbarkeit
und ektopischen Schwangerschaft führen, spielt. Die Oberflächenantigene
von Elementarkörperchen
standen im Mittelpunkt von Forschungsarbeiten, bei denen versucht
wurde, ein schützendes
Antigen zu identifizieren.
-
Oberflächenkomponenten
von Chlamydia Wechselwirken aktiv mit Wirtszellen und mit dem Immunsystem
des Wirts. Man nimmt an, dass sie für die Anbindung, die Endocytose
und die Immunantwort verantwortlich sind, doch konnte die genaue
Art und Regulation dieser Wechselwirkungen noch nicht vollständig identifiziert
werden. Mehrere unterschiedliche antigene Komponenten von C. trachomatis,
C. psittaci und C. pneumoniae sind untersucht worden, einschließlich der
Identifizierung, Charakterisierung und Funktion bei der Chlamydieninfektion.
Zudem ist es wichtig, den Infektionsmechanismus sowie die schützenden
Antigene zu bestimmen. An der Oberfläche ausgesetzte Antigene bilden
die Hauptziele für
einen Großteil
der Forschungsarbeiten, da sie für
das Immun- oder andere Abwehrsysteme zugänglich sind. Zu den am stärksten untersuchten
Antigenen gehören
die Hauptproteine der äußeren Membran
(MOMP), Chlamydien-Lipopolysaccharid, 60-kD-Hitzeschockprotein (HSPO
60), Adhäsine
sowie ein Exoantigen (GLXA) genanntes Glycolipid-Exoantigen.
-
In
der äußeren Membran
von Chlamydia gibt es drei cysteinreiche Proteine mit 57,40 bzw.
12,5 kD, die den Matrixproteinen gramnegativer Bakterien ähneln. Die
Proteine mit 57 und 12,5 kD sind in der replizierenden Form der
Bakterien-RBs nicht zu finden. Da das Hauptprotein der äußeren Membran
(MOMP) mit 40 kD sowohl in infektiösen EBs als auch RBs, stark
vorhanden ist, könnte
das Protein als Poren bildendes Protein fungieren, das den Austausch
von Nährstoffen
für die
Retikularkörperchen
gestattet. Durch genetische und molekulare Charakterisierung konnte
gezeigt werden, dass dieses Protein aus vier variablen Segmenten
(VS), die zwischen fünf
konstanten Segmenten liegen, zusammengesetzt ist. Diese variablen
Segmente sind oberflächenexponiert
und weisen die Determinanten einer Serovar-Subspezies- und Spezies-Spezifität auf.
-
Die
Untersuchungen zu den Immunreaktionen gegenüber diesem Protein werden hauptsächlich über die
Immunisierung von Tieren mit gereinigtem Protein durchgeführt. In-vitro-Neutralisierungsexperimente
wurden unter Verwendung des Gemischs aus für MOMP und EBs spezifischen
poly- oder monoklonalen Antikörpern
zur Infektion der Zellkultur ausgeführt. Diese Experimente deuten
darauf hin, dass die für
das MOMP-Protein oder ein einziges Epitop spezifischen Antikörper die
Bildung von Einschlusskörperchen
in der Zellkultur verhindern. Der Neutralisierungsmechanismus beinhaltet
nicht die Hemmung der Anbindung oder Penetration sondern stört eher
den Vorgang nach der Internalisierung. Bei Verwendung von mit den
vollständigen
Elementarkörperchen
des Serovars B erzeugten monoklonalen Antikörpern, die das immunologisch
zugängliche MOMP-Epitop
in Dot-Blot-Assays erkannten, neutralisierten diese die Infektiösität von Organismen
gegenüber Affenaugen.
Dabei war der Schutz Serovar-spezifisch. In einem späteren Experiment
wurde unter Verwendung von FAB-Fragmenten des monoklonalen Antikörpers weiter
demonstriert, das monovalentes FAB die Infektion durch Verhindern
der Anbindung an HaK(Syrian hamster kidney)-Zellen neutralisierte.
Damit wurde bestätigt, dass
der Schutz nicht an der Aggregation bivalenter IgGs lag. Ebenso
wurden T-Zellepitope von MOMP untersucht. Dabei wurden T-Zellproliferationsreaktionen
in Milz-T-Zellen festgestellt, die aus mit MOMP in Gegenwart überlappender
synthetischer Peptide, die die Primärsequenz von Serovar-A-MOMP darstellen,
immunisierten A-J-Mäusen
erhalten worden waren. Die eine T-Zellantwort produzierenden synthetischen
Peptide entsprechen oberflächenzugänglichen
Serovarspezifischen Epitopen, die in den variablen Domänen (VD)
VD I und VD IV lokalisiert sind. Unter Verwendung eines ähnlichen
Ansatzes stellte sich heraus, dass in BALB/cByJ-Mäusen
das VDIII-Fragment T-Zellen-abhängig
ist. Ebenso konnte gezeigt werden, dass bei Verwendung chimärer T/P-Zellpeptide, die
von zwei Epitopen des MOMP abgeleitet sind, es sich bei einem um ein
konserviertes T-Helferzellen-Epitop und bei dem anderen um ein Serovar-A-spezifisches
neutralisierendes Epitop handelt. Einige Mäuse, die mit diesem Peptid
immunisiert waren, produzierten Serum neutralisierende Antikörper mit
hohem Titer, während
andere dies nicht taten. Obwohl es sich bei MOMP um ein sehr intensiv untersuchtes
Oberflächenantigen
handelt und die Neutralisierungsantiseren in Versuchstieren produziert
wurden, gibt es immer noch viele ungelöste Fragen hinsichtlich der
Immunantwort. So ist beispielsweise die Neutralisierung der Infektion
Serovar-spezifisch und somit als Impfstoffkandidat limitiert. Die
Neutralisierung ist noch auf in-vitro-Untersuchungen beschränkt, und
bislang gibt es keinen überzeugenden
in-vivo-Schutz vor einer Herausforderung durch Immunisierung mit
einem der bekannten MOMP- oder chimären Epitope.
-
Es
ist seit langem bekannt, dass es sich bei einem gattungsspezifischen
Chlamydia-Antigen um ein Glycolipid handelte (Dhir et al., J. Immunol.
109:116-122, 1972). Viel später
stellte sich heraus, dass die äußere Membran
sowohl der EBs als auch der RBs von Chlamydia Lipopolysaccharid
(LPS) enthielt. Dieses weist eine ähnliche chemische Struktur
zu enterobakteriellem LPS des RE-Chemotyps auf (Nurminen et al.,
Science 220: 1279-1281, 1983). Die durch Immunisierung mit EBs des
Serovars L2 hergestellten monoklonalen Antikörper waren spezifisch gegen
LPS von Chlamydia, aber nicht gegen LPS von N. Gonorrhoeae, S. typhimurium
oder E. coli. Allerdings erkannten mit S. typhimurium-RE-LPS oder
-Lipid-A produzierte Antikörper Chlamydien-LPS (Caldwell
und Hitchcock, Infect. Immun., 44:306, 1984). Dies zeigte, dass
Chlamydien-LPS im Vergleich mit anderen gramnegativen Bakterien
eine einzigartige antigene Domäne
aufweist. Durch weitere Charakterisierung konnte gezeigt werden,
dass Chlamydia-spezifische Domäne
in ihrem Saccharidanteil 3-Desoxy-D-manno-2-octulosonsäure (KDO)
mit einer Sequenz von -kDo(2-8)- kDo(2-4)- -kDo(kDo3) enthielt.
Die 2.8-verknüpfte
Gruppierung stellt die strukturelle Charakteristik von Chlamydien-LPS
dar. Untersuchungen wurden ebenso bei der Verteilung und Relokalisierung
von LPS auf der äußeren Membran
während
des Entwicklungszyklus durchgeführt.
Durch Immunfärbung
mit einem monoklonalen Antikörper
konnte gezeigt werden, dass LPS während des Entwicklungszyklus
locker in der Membran gebunden und nicht an das Medium abgegeben
wird.
-
Man
glaubte, dass Chlamydien-LPS aufgrund seiner großen Menge auf der Oberfläche und
seiner Antigenität
ein ideales Antigen für
den Impfstoffkandidaten darstellt. Es wurde vermutet, dass LPS eine
wichtige virulente Determinante in den frühen Infektionsschritten ist,
wobei die dafür
spezifischen Antikörper
einer gewissen Funktion bei der Beseitigung der Chlamydieninfektion
dienen. Allerdings ist über
die biologische Funktion von LPS bzw. der immunologischen Reaktion
darauf wenig bekannt. Es scheint, dass die für LPS spezifischen Antikörper nur
bei der Diagnose der Chlamydieninfektion und der Lokalisierung von
LPS nützlich,
jedoch unwirksam bei der Beseitigung einer Infektion waren.
-
Weitere
gattungsspezifische Chlamydien-Antigene sind Proteine mit 57 bis
60 bzw. 75 kD, die als Verwandte der Familie der Hitzeschockproteine
(HSP) identifiziert wurden. Dazu wurde die Sequenz der für diese Proteine
codierenden Operons mit der mit dem Operon der groE-Stressantwort
aus E. coli oder B. megaterium verglichen. Die antigene Identität des 57
kD großen
Proteins wurde durch die Reaktion mit Anti-HSP-60-Antiserum bestätigt. Das
60 kD große
Protein rief eine okulare Überempfindlichkeitsreaktion
in immun gemachten Meerschweinchen hervor, die durch eine zelluläre Infiltration
vorwiegend mononukleärer
Makrophagen und Lymphozyten gekennzeichnet war (Watkins et al.,
Proc. Natl. Rcad. Sci. USA 83:7580, 1986, Morrison et al., S. Exp.
Med. 169:663, 1989). Dies war der erste Hinweis darauf, dass ein
Antigen für
die verzögerte Überempfindlichkeit
bei einer Augeninfektion mit Chlamydia verantwortlich ist. Die Beteiligung
dieses Proteins bei der Stimulierung immunpathogener Reaktionen
bei menschlichen Chlamydienerkrankungen konnte noch nicht genau
bestimmt werden. Es gibt Anzeichen dafür, dass ein gewisser Prozentsatz
an von Frauen mit PID, ektopischer Schwangerschaft und Eileiterunfruchtbarkeit
entnommenen Seren eine große
Menge Antikörper
gegen Chlamydia aufweist, die auf das Chlamydien-Hitzeschockprotein
HSPO-60 reagieren. Allerdings reagieren nicht alle Patientenseren,
die hohe Titer gegen Chlamydia aufweisen, damit, was darauf hindeutet,
dass HSP-60 entweder nicht oberflächenexponiert ist, oder die
Antigenität
MHC-beschränkt
ist.
-
Es
stellte sich heraus, dass das 75 kD große Protein vorzugsweise während Hitzestress
von Chlamydia-Organismen transkribiert wird. Man fand heraus, dass
die gegen das 75 kD große
Protein produzierten monospezifischen Antikörper aus Kaninchen an den Organismus
binden und die Infektion in vitro neutralisieren. Es handelt sich
hierbei um ein in der äußeren Membran
exponiertes Antigen.
-
Das
gattungsspezifische Glycolipid-Exoantigen (GLXA) wurde ursprünglich aus
den Überständen von mit
Chlamydia infizierten Zellkulturen isoliert (Stuart and MacDonald,
Current Microbiology, 11:123, 1982). In den letzten Jahren wurde
es chemisch, biologisch und seroligisch charakterisiert (Stuart
und MacDonald, Proceedings of the Sixth International Symposium
on Human Chlamydia Infections, S. 167, 1986, Stuart et al., Immunology,
67:527, 1987). Eine massenspektrographische Analyse zeigte, dass
GLXA Polysaccharide, und zwar Gulose (nicht Glukose), Mannose und
möglicherweise
Galactose, enthält,
während
die Lipidkomponente Fettsäuren
der Kettenlänge
C17 und C18:1 aufweist. KDO oder Lipid A werden in seiner Struktur
nicht angetroffen. Es wird von den infizierten Zellen während des
Wachstumszyklus in vitro produziert und freigesetzt. Mit Transmissionselektronenmikroskopie
unter Nutzung eines mit kolloidalem Gold konjugierten zweiten Ziege-anti-Maus-Antikörper zum
Nachweis des spezifisch gebundenen monoklonalen Antikörpers konnte
gezeigt werden, dass GLXA 48 Stunden nach der Infektion größtenteils
extrazellulär
vorliegt (Stuart et al., Immunolgy, 74:747, 1991), was sich von
dem Ergebnis für
Chlamydien-LPS unterscheidet. Menschliche Seren aus Patienten mit
klinisch definiertem Lymphogranuloma venereum (LGV) enthalten IgG-Antikörper, die
GLXA erkennen (Stuart et al., Immunology, 68:469, 1989), was die
immunologische Zugänglichkeit
bei der natürlichen
Infektion demonstriert. Es gab jedoch nur wenig Informationen über seine
Funktion bei der Chlamydieninfektion und der Immunantwort dagegen.
Die immunologische Reaktion gegen Chlamydien-Antigene wird in ihrer
Gesamtheit nicht gut verstanden. Es ist immer noch nicht bekannt,
wie die Chlamydien die Immunüberwachung des
Wirts umgehen. In infizierten menschlichen Patienten gefundene,
zu Chlamydien-Antigenen spezifische Antikörper zeigten wenig Schutz gegen
eine spätere
Infektion. Obwohl Chlamydia hauptsächlich Schleimhautoberflächen betrifft,
wurde die klinische Relevanz der IgA-Immunität dagegen noch nicht vollständig beschrieben.
Die Tauglichkeit eines Chlamydia-Impfstoffs hängt von der Erzeugung einer
Schutzabwehr des Wirts ab, zu der eine S-IgGA-Antwort, eine zellvermittelte
Antwort sowie möglicherweise
ein humoraler Antikörper
gehören
können.
Darüber
hinaus deutet die Fähigkeit
zur Produktion großer
Mengen dieses Antigens an, dass das Verfahren der Wahl ein synthetisches
und/oder chimäres
Antigen sein kann.
-
Idiotypen
sind im Anschluss an die Netzwerktheorie von Jeme von 1974 intensiv
untersucht worden. Einer seiner Hauptvorschläge besteht in der Selbstregulation
des Immunsystems über
ein Netzwerk von Idiotyp-Antiidiotyp-Wechselwirkungen (Jeme, 1974). Dabei
wird vorgeschlagen, dass die Ideotypen auf einem einzigen Antikörpermolekül ein beliebiges
fremdes oder eigenes Epitop auf der molekularen Ebene imitieren
können
(d.h. das "interne
Abbild" darstellen).
-
Es
stellte sich heraus, dass alle Idiotypen eines einzelnen Immunglobulinmoleküls auf dem
Fv ("fragment variable" [variables Fragment])-Bereich
lokalisiert sind, und zwar durch Untersuchungen, in denen gezeigt
wurde, dass die Hemmung der Bindung antiidiotypischer Antikörper an
das Idiotyp zwischen Fv und Fab gleich ist (Givol, 1991). Im Allgemeinen
werden antiidiotypische Antikörper
in die drei Typen Ab2α, AB2β und Ab2ε eingeteilt.
Dabei bindet nur AB2β an den Komplimentarität bestimmenden
Bereich und kann somit das interne Abbild des Antigens darstellen.
Das Auftreten von das interne Abbild oder interne Eigenschaften
präsentierendem
Ab2 muss die folgenden Kriterien erfüllen; (1)
Bindung an Ab1 und an alle anderen Anti-nominales-Antigen-Antikörper aus
anderen Spezies sowie Fehlen der Reaktivität mit Ab2 zu
anderen Antikörpern;
(2) Hemmung der Bindung von Ab1 an das spezifische
Antigen, das nominale Antigen, und (3) die Fähigkeit zum Auslösen der
Synthese von Ab3 mit Anti-Antigen-Spezifität in Tieren
ohne vorherige Exposition gegenüber dem
Antigen (Ertl und Bona, 1988).
-
Die
wichtige Rolle antiidiotypischer Antikörper in vivo konnte in zahlreichen
Experimenten gezeigt werden. Es stellte sich heraus, dass die Verabreichung
antiidiotypischer Antikörper
unterschiedliche Effekte hervorruft: entweder Unterdrückung oder
Verstärkung
der Reaktionen auf das spezifische Idiotyp (Hart, 1972, Kennedy,
1983). Bei der Autoimmunität
spielt dies sicherlich eine wichtige Rolle. Die mit vielen Autoimmunkrankheiten assoziierte
Pathologie liegt höchstwahrscheinlich
(wenigstens zum Teil) an einer direkten Idiotyp-Antiidiotyp-Wechselwirkung der
Autoimmunantikörper
mit antiidiotypischen Antikörpern.
Die idiotypische Spezifität
in einem spezifischen Antikörper
wurde zuerst dadurch charakterisiert, dass man demonstrieren konnte,
dass die Idiotypenerkennung durch spezifische Haptenbindung gehemmt
werden konnte. Die Gültigkeit
des internen Abbilds wurde erstmals in der von Sege und Peterson
1978 vorgelegten Arbeit experimentell unterstützt, wobei Antiidiotyp als
Sonde zur Identifizierung von Zelloberflächenrezeptoren verwendet wurde.
-
Die
besten Informationen hinsichtlich der genauen molekularen Grundlage
für die
Imitierung erhält man
gegenwärtig über Röntgenkristallographie
des Idiotyp-Antiidiotyp-Komplexes.
Bei der Grundlage für
die molekulare Mimikry der Antikörper
kann es sich entweder um eine lokale Sequenzhomologie zum ursprünglichen
Protein, wie in einem Reovirus-System, oder in den meisten Fällen um
identische Konformationen aus vollkommen unterschiedlichen Aminosäuresequenzen,
wie bei der Hämoglobin-Myoglobin-Familie von Proteinen,
handeln. Röntgenkristallographie
sowie Sequenzdaten der späteren
Untersuchungen zeigten, dass von Proteinen, bei denen bis zu 137
von 141 Aminosäuren
verschieden sind, identische, funktionsfähige Konformationen angenommen
werden können.
Die Untersuchungen der Kristallstrukturen des Idiotop-Antiidiotop-Komplexes
im Anti-Lysozym-Antikörper und
dem Antiidiotop demonstrierten, dass ein privates Idiotop aus 13
Aminosäureresten
besteht, die zum größten Teil
aus den komplementaritätsbestimmenden
Bereichen stammen, die jedoch drei Reste aus dem dritten Grundgerüstbereich
seiner VL-Domäne
einschließen.
Sieben dieser Reste stimmen mit dem Paratop des Anti-Lysozym-Antikörpers überein,
was auf eine signifikante Überlappung
zwischen Idiotop und Antigenkombinierungsstelle hindeutet. Seit
seiner Entdeckung und Realisierung stellte der Idiotyp ein einzigartiges
Werkzeug bei der Charakterisierung und Manipulierung der Immunantwort dar:
als klonaler Marker zur Verfolgung der B-Zellentwicklung, der somatischen
Mutation und dem Schicksal von Klonen von B-Zellen. Sie wurden als
phänotypischer
Marker für
Keimbahn-V-Gene verwendet. Antiidiotypische Antikörper, die
das interne Abbild externer Krankheiterreger, wie z.B. Virus, Bakterien
oder Parasiten, tragen, wurden als Ersatzantigene für Impfstoff
verwendet und werden bei der Behandlung von B-Zellen-Lymphom und
Autoimmunkrankheiten, wie z.B. Encelphalomyelitis, eingesetzt.
-
Vor
der vorliegenden Erfindung wurde die Produktion neutralisierender
Antikörper
unter Verwendung eines Antiantiidiotypischer-Idiotyp-Antikörpers zur
Imitierung eines Kohlenhydratantigens mittels eines Bakteriensystems
erreicht, Schriver et al., J. of Immunol; 144: 1023, 1990.
-
Dementsprechend
wäre es
wünschenswert,
ein Mittel zur Herstellung eines gattungsspezifischen Impfstoffs,
mit dem für
eine Immunisierung gegenüber
einer Chlamydieninfektion gesorgt werden kann, bereitzustellen.
Ebenso wäre
es wünschenswert,
ein Mittel zur quantitativen Herstellung eines derartigen Impfstoffs sowie
ein Verfahren zur Erhöhung
der Wirksamkeit des Impfstoffs bereitzustellen.
-
Entsprechend
wird in einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ein monoklonaler
Antiidiotypischer Antikörper
nach Anspruch 1 bereitgestellt. Ebenso wird von der vorliegenden
Erfindung eine kontinuierliche Hybridzelllinie nach Anspruch 2,
ein Impfstoff nach Anspruch 6 sowie ein Verfahren zum Nachweis des
Vorhandenseins eines Antikörpers
nach Anspruch 9 bereitgestellt. Ebenso wird von der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zum Nachweis von Zellen nach Anspruch 12
sowie eine Zusammensetzung nach Anspruch 16 bereitgestellt.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
FIGUREN
-
Bei 1 handelt
es sich um eine Bindungskurve von Meerschweinchen-Antiseren an monoklonalen GLXA-Ab1.
-
Bei 2 handelt
es sich um eine Bindungskurve von Meerschweinchen-Antiseren von
anti-monoklonalem GLXA-Ab1-IgG an normales
Maus-IgG vor und nach Immunsorbtion.
-
Bei 3 handelt
es sich um eine Kurve, die die Hemmung der Bindung von monoklonalem
GLXA-Ab1 an GLXA durch absorbierte antiidiotypische
Meerschweinchen-Antiseren zeigt.
-
Bei 4 handelt
es sich um eine Kurve, die die Auftrennung von antiidiotypischem
Meerschweinchen-IgG zeigt.
-
Bei 5 handelt
es sich um eine Kurve, die die Hemmung der Bindung von monoklonalem
GLXA-Ab1 an GLXA durch antiidiotypische
Meerschweinchen-Isotypen zeigt.
-
Bei 6 handelt
es sich um eine Kurve, die die Bindung von anti-antiidiotypischem
Kaninchen-Antikörper
an antiidiotypisches Meerschweinchen-IgG zeigt.
-
Bei 7 handelt
es sich um eine Kurve, die die Bindung von monoklonalem GLXA-Ab1 an GLXA durch Kaninchen-GLXA-Ab3 zeigt.
-
Bei 8 handelt
es sich um eine Kurve, die den Nachweis spezifischer ribosomaler
Chlamydia-RNA aus Primaten zeigt.
-
Bei 9 handelt
es sich um eine Kurve, die die Wirkung von GLXA-Ab3 -IgG auf eine
Augeninfektion über
einen klinischen Krankheitspunktwert zeigt.
-
Bei 10 handelt
es sich um eine Kurve, die die Hemmung der Bindung von monoklonalem
GLXA-Ab1 an GLXA durch einen Hybridomklon
zeigt.
-
Bei 11 handelt
es sich um eine Kurve, die die direkte Bindung von Chlamydia-Patientenantiserum an
monoklonalem GLXA-M Ab2 zeigt.
-
Bei 12 handelt
es sich um eine Kurve, die zeigt, dass Antichlamydia-Kaninchen-Antiserum
monoklonalen GLXA-M Ab2 kennt.
-
Bei 13 handelt
es sich um eine Kurve, die den Schutz von Mäusen vor einer Chlamydieninfektion durch
Immunisierung mit monoklonalem GLXA-M Ab2 zeigt.
-
Bei 14 handelt
es sich um eine Schutzkurve durch monoklonales GLXA-M Ab2 IgG nach einer hohen Dosis von Augeninfektionen.
-
Bei 15 handelt
es sich um eine Kurve, die die Wirkung von Alaun auf den Schutz
einer Maus-Chlamydieninfektion zeigt.
-
In 16A und B sind Kurven des zeitlichen Verlaufs
der Okularen Infektiösität nach Immunisierung mit
monoklonalem GLXA-Ab2 gezeigt.
-
BESCHREIBUNG
SPEZIFISCHER AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung, dass ein antiidiotypischer
Antikörper
(im Folgenden: GLXA-Ab2) in einem Tier einen
anti-antiidiotypischen (im Folgenden: GLXA-Ab3) Antikörper produzieren kann, der
GLXA erkennt, mit dem ein Tier gegen Chlamydia immunisiert werden
und eine Infektion mit Chlamydia in einem Tier neutralisiert werden
kann. Darüber
hinaus wurde im Sinne der vorliegenden Erfindung festgestellt, dass
es sich bei dem geeigneten antiidiotypischen Antikörper entweder
um einen polyklonalen Antikörper
oder einen monoklonalen Antikörper
handeln kann. Darüber
hinaus wurde entdeckt, dass diese Aktivitäten des GLXA-Ab2 überraschenderweise
trotz der Tatsache, dass sein Vorläufer, der idiotypische Antikörper (im
Folgenden: GLXA-Ab1), von dem Ab2 erhalten
wird, keine signifikante Aktivität
entweder bei der Immunisierung oder Neutralisierung gegen eine Infektion
mit Chlamydia aufweist, erhalten werden.
-
Mit
Verwendung des GLXA-Ab2 zur Imitierung von
Kohlenhydrat des Glycolipidantigens bietet die vorliegende Erfindung
eine alternative Strategie für
die Umwandlung eines Thymusunabhängigen
Antigens zu einem Thymus-abhängigen
Immunogen, da es sich bei den Idiotyp-Impfstoffen um Proteine handelt.
Die Verfügbarkeit
von GLXA-Ab2, der das Chlamydien-Antigen
GLXA im Sinne der vorliegenden Erfindung imitiert, ist von Bedeutung:
(1) bei der Klärung
der mit dem auf GLXA vorhandenen Kohlenhydratepitop assoziierten
immunologischen Mechanismen, (2) seiner Funktion bei der Chlamydieninfektion,
wie z.B. der Bindung und Phagozytose der Wirtszellen und (3) damit
wird ein essentielles Werkzeug zur Identifizierung eines GLXA-spezifischen Rezeptors
der Wirtszellen bereitgestellt. Ebenso wird ein Mittel zur Herstellung
eines Chlamydien-Impfstoffs hergestellt.
-
Bei
monoklonalem GLXA-Ab2 handelt es sich um
ein Immugen (d.h. er ist in der Lage, eine Immunantwort hervorzurufen)
und spezifisch an die Produkte dieser Antwort zu binden, gleichgültig ob
es sich dabei um Antikörper
und/oder Zellrezeptoren von B-Zellen oder T-Zellen handelt. Die
schnelle Reaktion auf monoklonalen GLXA-Ab2 sowie
das im unten im Beispiel I und 16A und 16B diskutierten „Re-Challenge"-Experiment demonstrierte Gedächtnis,
deutet darauf hin, dass eine T-Zellantwort stimuliert wurde. Dies
bedeutet, dass die T-Helferzelle auf eine antigene Determinante
(Epitop) antwortet, die sich von dem GLXA-Epitop unterscheidet, und an der Stimulierung
von B-Zellen beteiligt ist, die einen Antikörperrezeptor für GLXA-Ab3,
der GLXA bindet, produzieren. Darüber hinaus kann es sich bei
der T-Helferzelle um denjenigen Typ handeln, der Cytokine produziert,
von denen gezeigt werden konnte, dass sie an Chlamydia-Schutzinfektionen
beteiligt sind. Bei zwei dieser Cytokine handelt es sich um gamma-INF
(gamma-Interferon)
sowie TNF (Tumornekrosefaktor).
-
Im
Sinne der vorliegenden Erfindung wird Folgendes bereitgestellt:
(1) Produktion polyklonaler und monoklonaler antiidiotypischer Antikörper, ausgewählt für das interne
Abbild von antigenem Epitop auf GLXA, (2) Charakterisierung der
antiidiotypischen Antikörper
und (3) Impfstoff, mit dem die Immunisierung, Neutralisierung und
der Schutz einer Chlamydien-Infektion sowohl in vitro als auch in
vivo bereitgestellt wird, und (49 Verfahren zum Nachweis des Vorhandenseins
von Chlamydia in einer biologischen Probe.
-
Im
Sinne der vorliegenden Erfindung wird zur Herstellung eines gegen
eine Infektion mit Chlamydia aktiven Impfstoffs in einem ersten
Schritt ein Antikörper
gegen GLXA mit einem beliebigen herkömmlichen Verfahren produziert.
-
Das
GLXA wird mit einem beliebigen zurzeit verfügbaren Verfahren gewonnen und
aufgereinigt. So lässt
sich GLXA auf einer Octylsepharose-Säule isolieren und mit Alkohol
eluieren, auf DEAE-Sepharose isolieren und in einer wässrigen
Lösung
mit einem niedrigen pH- wert eluieren oder auf einer Säule mit
Polyacrylamidkügelchen
isolieren und mit einer wässrigen
KSCN-Lösung
(5M) mit niedrigem pH- wert eluieren.
-
In
einem bevorzugten Verfahren wird GLXA aus dem Überstand infizierter Zellkulturen
mit zurzeit verfügbaren
Verfahren, wie z.B. durch Ausschlusschromatographie mit einer Sepharose-6B-ClSäule in 0,075
M Phosphat, 0,154 M NaCl, pH 7,2, gewonnen und aufgereinigt. Dabei
erscheint das GLXA in der vorderen Fraktion der Säule und
wird über
einen Chemilumineszenztest unter Verwendung eines mit Acridiniumester
konjugierten monoklonalen GLXA-Ab1 nachgewiesen.
Die das GLXA enthaltenden Fraktionen sind üblicherweise mit Nukleinsäuren, jedoch
nicht mit Protein verunreinigt. Die GLXA-Fraktionen werden vereinigt,
eingeengt und mit RNase und DNAase etwa 2 Stunden bei 37°C, pH 8,0
behandelt. Das Gemisch wird nochmals über die gleiche Säule chromatographiert
und ist dann rein. Es lässt
sich bei 4°C
(mit oder ohne Konservierungsstoff) lagern.
-
Der
Antikörper
kann polyklonal oder monoklonal sein. Bei der Produktion von monoklonalem
Antikörper
wird ein idiotypischer Antikörper
GLXA-Ab1 durch Immunisieren eines Tiers, üblicherweise
einer Maus, mit GLXA als Antigen bereitgestellt. Anschließend werden
Milzimmunzellen des Tiers identifiziert, isoliert und mit Lymphom-
oder Myelomzellen fusioniert, indem sie mit einem Fusionsmittel,
wie z.B. Polyethylenglykol, wie etwa nach dem Verfahren von Kohler & Milstein, Nature
256:459, 1975, in Kontakt gebracht werden. Die fusionierten Zellen
werden dann in einem Selektionsmedium, wie z.B. HAT-Medium, das
das Wachstum nichtfusionierter Malignantzellen ausschließt, inkubiert.
Die Hybridomzellen werden durch limitierte Verdünnung kloniert, und Überstände werden
auf sezernierten monoklonalen Antikörper der gewünschten
Spezifität
getestet. Ein geeignetes Hybridom zur Produktion von GLXA-Ab1 ist bei der American Type Culture Collection
unter der Bezeichnung ATCC H.B.11300 hinterlegt. Monoklonale Antikörper lassen
sich auch durch aszites Wachstum von Hybridomen in vivo gewinnen.
Als Alternative können
die Lymphocytenzellen durch in Kontakt bringen mit Epstein-Barr-Virus
immortalisiert werden. Der Idiotypantikörper GLXA, Ab1 eignet
sich zur Produktion von GLXA-Ab2, der überraschenderweise
bei der Immunisierung gegen eine oder Neutralisation einer Chlamydieninfektion
aktiv ist. Darüber
hinaus ist GLXA-Ab2 nicht Spezies-spezifisch
sondern gattungsspezifisch, dahingehend, dass seine Immunisierungs-
und Neutralisierungsaktivität
bei vielen Tierspezies geeignet ist. Der monoklonale GLXA-Ab2 lässt
sich auch durch das Verfahren, bei dem Hybridome eingesetzte werden,
wie oben für GLXA-Ab1 angegeben, produzieren, wobei jedoch als
Antigen GLXA-Ab1 eingesetzt wird. Ein geeignetes
Hybridom zur Produktion von GLXA-Ab2 ist
bei der American Type Culture Collection unter der Bezeichnung ATCC
H.B.11301 hinterlegt. GLXA-Ab2 lässt sich
auch als polyklonaler Antikörper
produzieren, wobei er als polyklonaler Antikörper zur Immunisierung gegen
eine oder Neutralisierung einer Infektion durch Chlamydia aktiv
ist. Polyklonale Antikörper
werden auf beliebige herkömmliche
Weise hergestellt, wobei ein erstes Tier mit GLXA als Antigen immunisiert
und polyklonaler GLXA-Ab1 aus dem Serum
des Tiers isoliert wird. Anschließend wird der polyklonale GLXA-Ab1 oder monoklonale GLXA-Ab1 in
ein zweites Tier einer zum ersten Tier unterschiedlichen Spezies
injiziert und anschließend
polyklonaler GLXA-Ab2 aus dem Serum des
zweiten Tiers gewonnen.
-
Bei
monoklonalem GLXA-Ab2 bzw. polyklonalem
GLXA-Ab2 handelt es sich jeweils um anti-antiidiotypische
Antikörper,
die ein gattungsspezifisches Chlamydien-Glycolipid-Exoantigen (GLXA)
umfassendes Antigen imitieren. Beide Formen von GLXA-Ab2 eignen
sich als Impfstoff zur Immunisierung eines Tiers gegen eine gattungsspezifische
Chlamydieninfektion. Darüber
hinaus eignen sich beide Formen von GLXA-Ab2 zur
Verabreichung an ein mit Chlamydia infiziertes Tier, um eine gattungsspezifische
Infektion mit Chlamydia zu neutralisieren.
-
Ebenso
können
im Sinne der vorliegenden Erfindung die zur Immunisierung gegen
eine oder Neutralisation einer Chlamydien-Infektion geeigneten Fab-Fragment-Impfstoffe
aus den Fab-Fragmenten von GLXA-Ab2 hergestellt
werden. Die Fab-Fragmente
lassen sich aus GLXA-Ab2 mit beliebigen
herkömmlichen
Mitteln, wie z.B. durch in Kontakt bringen des GLXA-Ab2 mit
Papain oder durch in Kontakt bringen mit Trypsin oder Chymotrypsin
mit anschließender
Reduktion und Alkylierung herstellen.
-
Der
Impfstoff wird hergestellt, indem man monoklonales GLXA-Ab2 IgG
oder das Fab-Fragment von monoklonalem GLXA-Ab2 in
einem geeigneten Verdünnungsmittel,
wie z.B. wässrigem
Phosphatpuffer oder dergleichen mischt, so dass eine Endkonzentration
von 1 mg pro ml Protein erhalten wird. Für die Verabreichung an einen
normal großen
Menschen werden beispielsweise jeweils 50 μl (50 μg) bis 100 μl (100 μg) der Lösung auf 4500 μl verdünnt und
dann mit 500 μl
eines pharmazeutisch annehmbaren Adjuvans, wie z.B. Aluminiumhydroxid
oder Aluminiumphosphat oder dergleichen, (500 μg), oder Aluminiumphosphat pH
6,0 + 0,1, gemischt. Die jeweilige Dosierung variiert von Tier zu
Tier, beispielsweise je nach Gewicht des Tiers.
-
Die
polyklonalen oder monoklonalen Ab2 der vorliegenden
Erfindung eignen sich auch bei der Bestimmung, ob ein biologisches
Präparat
mit Chlamydia infiziert ist. Der Ab2 wird
in einer markierten Form eingesetzt, um zu bestimmen, ob der Ab1 mit antigenen Determinanten von Chlamydia
in einer biologischen Probe bindet. Der Ab2 kann
mit einem Enzym, Fluorophor, Radioisotop oder Lumineszenzmittel
markiert werden, und das Ausmaß der
Bindung, falls vorhanden, lässt
sich durch Bestimmen des Ausmaßes
der anschließenden Enzymreaktion,
Fluoreszenz-, radioaktiver oder Luminesszenzemission im biologischen
Präparat
nach in Kontakt bringen des letzteren mit dem markierten Ab2 bestimmen. Dabei können alle möglichen Testverfahren eingesetzt
werden, bei denen markierter Ab2 oder markiertes
Fab-Fragment von Ab2 mit einer biologischen Probe in Kontakt gebracht
werden, um das Ausmaß der
Bindung zu bestimmen. So lässt
sich beispielsweise eine biologische Probe an einen festen Träger, wie
etwa mittels Methanol- oder Ethanolfixierung, immobilisieren. Anschließend wird
die Probe dem markierten Ab2 oder dem Fab-Fragment
von Ab2 ausgesetzt. Das Ausmaß der
Bindung wird dann bestimmt, indem man das Vorhandensein der Markierung
verfolgt. Darüber
hinaus lässt sich
der Ab2 in unmarkierter Form einsetzen,
indem der Ab2 mit der biologischen Probe
in Kontakt gebracht und die Konzentration eventuell gebildeter Immunkomplexe
bestimmt wird.
-
In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung lässt sich
der monoklonale GLXA-Ab2 zur Bestimmung
des Rezeptors für
Chlamydia auf der Oberfläche
eukaryontischer Zellen, wie z.B. Epithelzellen einsetzen. Dabei
kann entweder das ganze monoklonale GLXA-Ab2 IgG
oder das Fab-Fragment von monoklonalem GLXA-Ab2 mit
Biotin unter Bildung eines ersten Immunkomplexes komplexiert werden,
wobei letzterer wiederum mit den Zellen in Kontakt gebracht wird,
um die Bindung des Komplexes mit dem Zellrezeptor für monoklonalen
GLXA-Ab2 zu bewirken. Anschließend werden
die Zellen mit markiertem Avidin, das an das Biotin des an den Zellrezeptor
gebundenen Immunkomplexes bindet, inkubiert. Zur Identifizierung
des Rezeptors wird dann die Markierung auf der Zelle nachgewiesen.
Die markierten Zellen lassen sich von unmarkierten Zellen mit einem
herkömmlichen
Zellsortierungsgerät,
das in der Lage ist, die Markierung, wie z.B. eine Fluoreszenzmarkierung,
zu identifizieren, aussortieren. Sobald der Rezeptor auf diese Weise
bestimmt ist, lässt
sich der Mechanismus der Zellendocytose in Bezug auf Chlamydia bestimmen.
Als zusätzliche
Markierungen können
hierbei unter anderem Radioisotope, Enzyme und Lumineszenz eingesetzt
werden.
-
In
den folgenden Beispielen wird die vorliegende Erfindung veranschaulicht,
wobei diese jedoch dadurch nicht beschränkt werden soll.
-
Beispiel 1
-
In
der gesamten Arbeit wurden zwei Serovare von C. trachomatis verwendet.
Organismen des Serovars B (Stamm Har 36), die ursprünglich von
Abschabungen der Bindehaut eines Kinds isoliert wurden, wurden bei
37°C auf
einem McCoy-Zellmonolayer
mit Eagle's Minimum
Essential Medium mit „Hank's balanced salt solution" (HMEM, Whittaker,
MD) angezogen und bei –70°C im gleichen
Medium mit 10% Dimethylsulfoxid (Sigma Chemical Co., MO) gelagert.
Serovar C (TW-3) wurde in Massengewebekultur in McCoy-Zellen angezogen.
Die Elementarkörperchen
wurden durch Zentrifugation durch Renograffin aufgereinigt und in
phosphatgepufferter Kochsalzlösung
resuspendiert und bei –70°C gelagert.
-
Meerschweinchen
eines Chlamydia – freien
Hartley-Inzuchtstamms
wurden ursprünglich
vom Jackson Laboratory (Bar Harbor, ME) erhalten, und dann in einem
Tierhaus gezüchtet
und gehalten. In der vorliegenden Arbeit wurden einjährige Weibchen
verwendet.
-
Von
Pasteurella freie weibliche Kaninchen (New Zealand) wurden von Mill
Brock Farm (Hadly, MA) erhalten. Die Kaninchen wogen etwa 6-8 Pfund
bei ihrer Ankunft und wurden innerhalb einer Woche verwendet. BALB/cByJ
(H-2d)-Mäuse
wurden vom Jackson Laboratory (Bar Harbor, ME) erhalten. Junge erwachsene
Cynomolgus-Affen (Macacca fasicuiareis) wurden von Charles River
Primates, Inc. (Port Washington, NY) erhalten und waren frei von
klinischen Augenkrankheiten. Alle Primaten waren für eine vorherige
Augeninfektion mit Elementarkörperchen
von C. trachomatis Serovar C verwendet worden und einige Primaten
waren zuvor mit einem Chlamydien-Protein
immunisiert worden. Die in dieser Arbeit einem Challenge unterzogenen
Primaten waren krankheitsfrei und nicht immun. Sie wurden vor dem
Start des Experiments randomisiert. Alle Vorgehensweisen wurden
unter Narkose ausgeführt.
-
Zur
Herstellung polyklonaler antiidiotypischer Antikörper wurden sechs Meerschweinchen
jeweils subkutan mit 150 μg
monoklonalem GLXA-Ab1 (89MS30)-IgG in 1
ml H2O plus 1 ml Maalox Plus-Suspension
(William H. Roger, Inc.) PA) immunisiert. Drei Wochen später wurden
die Meerschweinchen einer Auffrischimpfung mit 100 μg monoklonalem
GLXA-Ab1 in 1 ml Maalox (Aluminiumhydroxid,
Alaun) und H2O unterzogen, wobei die Auffrischimpfung
monatlich wiederholt wurde.
-
Zur
Produktion anti-antiidiotypischer Antikörper wurden drei Kaninchen
mit absorbiertem antiidiotypischem Meerschweinchen-Isotyp IgGI (300 μg) in 1 ml
Alaun und 1 ml H2O intradermal an mehreren
Stellen immunisiert und drei Wochen später unter Verwendung der gleichen
Vorschrift einer Auffrischimpfung unterzogen. Anschließend wurden
die Kaninchen monatlich einer Auffrischimpfung unterzogen. Zur Produktion
von monoklonalem antiidiotypischem Antikörper GLXA-Ab2 (91
MS441) wurden 50 μg
KLH-konjugiertes monoklonales GLXA-Ab1-IgG
intraperitoneal in fünf
9 Wochen alte weibliche BALB/cByJ-Mäuse in einer gleichen Menge
an komplettem Freundschem Adjuvans (Sigma, MO) injiziert. Die gleiche
Menge wurde in der anschließenden
Auffrischimpfung an Tag 14 sowie später wöchentlich für fünf Wochen in Gegenwart von
inkomplettem Freundschem Adjuvans verwendet. Eine letzte Auffrischinjektion
wurde drei Tage vor Entfernen der Milz gegeben. Für das Chlamydien-Infektionsschutzexperiment
wurden zwei Gruppen von BALB/cByJ-Mäusen (6 bis 20 pro Gruppe)
mit 50 μg
monoklonalem GLXA-Ab2-IgG oder 50 μg normalem
Maus-IgG pro Maus subkutan mit oder ohne Maalox immunisiert und
wöchentlich über einen
Zeitraum von drei Wochen einer Auffrischimpfung unterzogen.
-
Monoklonales
GLXA-Ab1-IgG wurde mittels Protein-A-Affinitätschromatographie
isoliert. Dabei wurde die Aszitis-Flüssigkeit,
die monoklonales GLXA-Ab1-IgG enthält, zunächst durch
Glaswolle geleitet, um Lipid zu entfernen, und zur Abtrennung von
Präzipitaten
10 min. bei 2000 UpM zentrifugiert. Die Affinitätssäule (1,5 × 9 cm) wurde mit 2 ml Protein-A-Sepharose
CL4B (ZYMED, CA) gepackt, und zunächst in einem Bindungspuffer
(1,5 M Glycin, 3 M NaCl, pH 8,9) (Jackson ImmunoResearch Laboratories,
PA) äquillibriert.
2 ml mit einer gleichen Menge an Bindungspuffer verdünnte Aszitisflüssigkeit
wurde bei 0,6-0,8
ml/min. auf die Säule
geladen. Die Säule
wurde etwa 30 min. lang gestoppt, um die Bindung zu gestatten, und
anschließend
mit etwa 3 Bettvolumen Bindungspuffer gespült. Das gebundene IgG wurde
mit 0,1 M Citronensäure,
pH 3, in Glasröhrchen
eluiert, die 50 μl
1 M TBS, pH 8,0 zur Äquillibrierung
des pH-Werts enthielten. IgG wurde über eime Absorption bei 280
nm nachgewiesen. Absorptionen von mehr als 0,1 wurden vereinigt
und gegen 0,075 M PBS, pH 7,2 über
Nacht dialysiert. Die Reinheit des isolierten IgG wurde über SDS
PAGE auf einem PhastSystem (Pharmacia, NJ) bestätigt.
-
Direkter ELISA (enzyme-linked
immunosorbant assay)
-
Die
spezifische Antwort des mit monoklonalem Ab1-IgG
immunisierten Meerschweinchens wurde mittels direktem ELISA nachgewiesen.
Dabei wurde eine 96-Loch-Platte mit entfernbaren Immulon-2-Streifen (Dynatech,
RI) mit 0,4 μg monoklonalem
Ab1-IgG pro Loch in Beschichtungspuffer
(0,015 M NaHCO3, 0,3 M Glycin, 0,02 NaN3 mit 0,06 M Polyethylenglykol,
PEG), pH 9,6, beschichtet. Die Platte wurde über Nacht bei 4% C aufbewahrt.
Die Platten wurden jeweils 3-mal mit 0, 05% Tween 20 in 0, 075 M
PBS gespült
und mit 1% BSA/PBS 2 Stunden bei Raumtemperatur blockiert. Die Platte
wurde wiederum 3-mal gespült.
Die Präimmunseren
bzw. -antiseren aus Meerschweinchen wurden in einer Verdünnungsreihe
mit 0,075 M PBS verdünnt, und
jeweils 100 μl
wurden in Doppelbestimmung in jedes Loch gegeben. Das Gemisch wurde
bei Raumtemperatur 1 Stunde inkubiert und gespült. Nach Zugabe von Ziege-anti-Meerschweinchen-IgG
(H & L) -Meerrettichperoxidase-Konjugat
(Jackson ImmunoResearch Labs, Inc. PA) 1:1000, wurde 1 Stunde inkubiert
und dann gespült.
Nach dem Spülen
wurde TMB-Substrat (Kirkegaard and Perry Laboratories, MD) zugegeben. Die
Absorption bei 405 nm wurde mit einem Vmax-Microwell-Ablesegerät (Molecular
Devices Corp., CA) bestimmt. Die Antiseren von mit Meerschweinchen-IgGI
immunisierten Kaninchen wurden auf ähnliche Weise getestet. Dabei
wurden die Platten jeweils mit Meerschweinchen-IgGI beschichtet,
und bei dem zweiten Antikörper
handelte es sich um Ziege-anti-Kaninchen (H und L)-Meerrettichperoxidase-Konjugat
(Jackson ImmunoResearch Labs. Inc., PA). Präparation der Affinitätschromatographiesäule.
-
Normales
Maus-IgG (Jackson ImmunoResearch Labs Inc., PA) wurde an Affi-Gel
IO (Bio-Rad Laboratories, CA), wie vom Hersteller angegeben, konjugiert.
Dazu wurden, kurz gesagt, 5 ml Affi-Gel IO-Aufschlämmung auf
einen mit einer Absaugvorrichtung verbundenen Trichter mit Glasfritte überführt und
mit drei Bettvolumen Isopropylalkohol und anschließend mit
drei Bettvolumen eiskaltem entionisiertem Wasser gewaschen. Normales
Maus-IgG (5 mg/ml), 10 ml, wurde mit Affi-Gel IO in einem Fläschchen
gemischt. Die Kupplung wurde bei 4% C über Nacht unter leichter über Kopf
Bewegung durchgeführt.
Eine Säule
(0,9 × 5
ml) wurde mit dem gekoppelten Gel gepackt und mit 0,075 M PBS, pH
7,2, gespült.
Die UV-Absorption des Ausflusses wurde bei 280 nm verfolgt. Die
höchste
Absorption dieses Anteils wurde zum Testen auf den Proteingehalt
mittels Bradford Assay (Bio-Rad Laboratories, CA) zur Beurteilung
der Konjugation verwendet.
-
Absorption von Meerschweinchen-Antiseren
mit normalem Maus-IgG
-
3,
4 und 5 Wochen nach der Immunisierung erhaltene Meerschweinchen-Antiseren
wurden vereinigt und über
Affinitätschromatographie
an eine Normales-Maus-IgG-Agarosesäule absorbiert.
Die Säule
wurde wie oben präpariert.
Die Antiseren von etwa einem Todvolumen wurden auf die Säule geladen
und 30 min. bei 4°C
inkubiert und mit 0,075 M PBS pH 7,2 eluiert. Das Antiserum wurde
ein zweites Mal mit einer frisch präparierten Säule absorbiert.
-
Trennung der
Isotypen von Meerschweinchen-IgG
-
Fünf ml Meerschweinchen-Antiseren,
die mit normalem Maus-IgG absorbiert worden waren, wurden auf eine
Protein-A-konjugierte
Sepharose-Säule
aufgetragen und mit 0,02 M Phosphat-Citrat-Puffer, pH 7,3, gespült. Die
Meerschweinchen-Immunglobulin-Unterklassen IgG1 und IgG2 wurden
unter Verwendung eines pH-Stufengradienten von 4,9 getrennt eluiert,
bis kein Protein mehr im Ausfluss nachgewiesen wurde. Die Säule wurde
dann mit einem Gradienten mit niedrigem pH, 4,3, eluiert. Nach der
Dialyse gegen 0,02 M Phosphat-Citrat-Puffer, pH 7,3, wurden die
Isotypen jeweils einer zweiten Runde Unterklassentrennung unterzogen.
-
Elementarkörperchen
des C. trachomatis-Serovars B (Har. 36) wurden in einem McCoy-Zellmonolayer in
einer 2-Liter-Rollerflasche
(Corning, PA) in HMEM mit einem Zusatz von L-Glutamin (Endkonzentration: 0,5 mM),
NaHCO3 (Endkonzentration: 0,4 mM) und 10% FBS (fetal bovine sera
[fötales
Rinderserum]) vermehrt. Kurz gesagt, wurde dazu das Medium nach
Konfluenz des Monolayer aus der Flasche entfernt. Anschließend wurden
0,5-3,0 ml EBs-Suspension (je nach Dichte der Organismen) in 40
ml Cycloheximid-Überschichtungsmedium
(COM [cycloheximide overlay medium]) (Whittacker, MD) mit einem
Zusatz von L-Glutamin und FBS eingeimpft, und die Flasche wurde
bei 3 UpM und 35°C
gerollt. 2 Stunden später
wurden 200 ml COM zugegeben und weitere 48 bis 72 Stunden gerollt.
Der Überstand
wurde nach Zentrifugation zur Abtrennung der Organismen erhalten.
-
Reinigung von Glycolipid-Exoantigen,
GLXA
-
GLXA
wurde in zwei Schritten aus dem Überstand
aufgereinigt. Zunächst
wurde der Überstand über eine
Octyl-Sepharose CL4B-Säule gegeben
und mit 95% Ethanol eluiert (Stuart und MacDonald, Current Microbiology,
11:123, 1984). Das Antigen in Ethanol (Antigengehalt entspricht
50 ml Überstand
einer stark infizierten Gewebekultur) wurde auf ungefähr 50 μl auf konzentriert
und in 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,5, zu 1 ml resuspendiert. Zweitens
wurde das so präparierte
Antigen weiter mittels Affinitätschromatographie
aufgereinigt. Die Affinitätssäule wurde
durch Konjugation eines monoklonalen GLXA-Ab1-IgG
an Affi-Gel 10 (Bio-Rad Laboratories, CA) nach Anweisung des Herstellers
präpariert.
Die Probe wurde zentrifugiert und auf die Affinitätssäule aufgetragen
und 30 min. bei 4°C
inkubiert. Die Säule
wurde mit 0,1 M Phosphatpuffer gespült, bis das Elutionsmittel
klar wurde. GLXA wurde in ungefähr
5 M Kaliumthiocyanat (KSCN, Mallinckrodt Inc., KY) über etwa
15-20 ml eluiert und über
Nacht gegen 0,075 M PBS dialysiert.
-
Im
unten beschriebenen Immuno-Dot-Blot-Assay zur Bindung von GLXA und
monoklonalem GLXA-Ab3 durch monoklonalen GLXA-Ab2 verwendetes
GLXA wurde über
ein Größenausschlussverfahren
isoliert. Dabei wurde eine Sepharose 6BLC-Säule (2 × 100 cm) mit 0,075 M PBS äquilibriert.
Der Überstand
aus der Zellkultur des C. trachomatis-Serovars F wurde zunächst zur
Abtrennung von Zelltrümmern
bei 5000 UpM zentrifugiert, wovon ungefähr 20 ml auf die Säule aufgetragen
wurden. Die Fließgeschwindigkeit
betrug 0,5 ml/Minute. GLXA im Eluat wurde mit dem Magic Lite Analyzer
(Ciba Coming Diagnostic Corp., MA) nachgewiesen. Die Vorschrift
ist wie nachfolgend beschrieben.
-
Chemiluminumetrischer
Immunoassay (Inhibition Assay [Hemmtest])
-
Die
Hemmung der Bindung von monoklonalem GLXA-Ab
1-IgG
an GLXA durch Meerschweinchen-GLXA-Ab
2 oder
Kaninchen-GLXA-Ab3 (Antiseren, IgG, IgG-Isotypen) wurde in einem
chemiluminometrischen Immunoassay mit einem Magic Lite Analyzer
(Ciba Coming Diagnostic Corp., MA) nachgewiesen. Die Vorschrift für die Hemmung
war wie folgt: affinitätsgereinigtes
GLXA wurde mit Reagenz A (Ciba Coming) 1:5 verdünnt, gemischt und in Plastikröhrchen portioniert
(200 μl/Röhrchen,
Sarstedt, NJ). Die Röhrchen
wurden jeweils mit 100 μe
einer Neutralisierungslösung
Reagenz B (Ciba Coming) versetzt und gut gemischt. In jedes der
obigen Röhrchen
wurden jeweils 50 μl
einer Verdünnungsreihe
von Meerschweinchen- GLXA-Ab
2 oder Kaninchen-GLXA-Ab3-IgG
gegeben, wonach bei Raumtemperatur inkubiert wurde. Eine Stunde
nach der Inkubation wurde das Gemisch mit 100 μl Acridiumester-markiertem (AE-markiertem)
monoklonalem GLXA-Ab
1-IgG in 1% BSA/PBS (zwischen 220.000 und
240.000 relative Lichteinheiten, RLE) versetzt und 1 Stunde inkubiert. Anschließend wurden
polyklonale Anti-Chlamydien-Antikörper, die kovalent an paramagnetische
Teilchen (500 μl)
gebunden waren, in jedes Röhrchen
gegeben, wonach für
eine weitere Stunde inkubiert wurde. Der gebundene Immunkomplex
(paramagnetische Teilchen-GLXA-AE-markierter monoklonaler GLXA-Ab
1-IgG) wird vom ungebundenen getrennt, indem
das Gemisch einem Magnetfeld ausgesetzt wird. Die Teilchen wurden
3-mal gespült.
Gebundener AE-markierter Antikörper
wurde mit dem Magic Lite Analyzer gemessen, wobei RLE aufgezeichnet
wurden. Die prozentuale Hemmung der Bindung wurde wie folgt berechnet:
wobei Kontrolle für PBS steht
und Test entweder für
zugegebene Präimmun-
bzw. Antiseren (bzw. IgG) steht.
-
Immuno-Dot-Blot-Assay
-
Für diesen
Test wurde eine Dot-Blot-Apparatur von Bio-rad verwendet. Eine Polyvinylidenfluorid (PVDF)-Membran,
0,45 μm,
Immobilon-NC (Millipore, MA), wurde mit dem affinitätsgereinigten
GLXA oder Chlamydien-rLPS 18 Stunden bei 4°C beschichtet. Anschließend wurde
die Membran mit 0,05% Tween 20 in 0,075 M PBS-Puffer, pH 7,2 gewaschen
und 2 Stunden bei Raumtemperatur mit 3% BSA/PBS blockiert. Nach dem
Spülen
wurden Verdünnungsreihen
von Kaninchen-GLXA-Ab3-IgG
(90MS699) (isoliert über
Protein-A-Affinitätschromatographie,
Verfahren siehe oben) oder monoklonalem Ab1-IgG
(89MS30) zugegeben (100 μl
pro Loch), 2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert und zur Abtrennung
von ungebundenem IgG gewaschen. Der PVDF-Film wurde der Apparatur
entnommen und 2 Stunden unter leichter Bewegung mit 3% BSA/PBS blockiert
und anschließend
mit einer 1:1000-Verdünnung von
Peroxidase-konjugiertem Ziege-anti-Kaninchen-IgG (H und L) oder Kaninchen-anti-Maus-IgG
(H und L) (Jackson ImmunoResearch Labs., PA) als Sonde 1 Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Nichtgebundener konjugierter Antikörper wurde
durch 4-maliges Waschen in einer Petrischale für jeweils 5 min. unter Bewegen
abgetrennt. Die Bindung wurde mit dem 4-CN (4-Chlor-I-naphthol)-Membran-Peroxidasesubstrat-System
(Kirkegaard & Perry
Laboratories Inc., MD) nachgewiesen. Die Tests wurden in Doppelbestimmung
durchgeführt.
-
Biotinylierung von IgG
-
Monoklonale
GLXA-Ab1- bzw. Kaninchen-GLXA-Ab3-IgG wurden mit Biotin markiert. Kurz gesagt
wurde dabei das GLXA-IgG zunächst
gegen 0,1 M Natriumborat, pH 8,8 4 Stunden bei 4°C dialysiert. Anschließend wurden
200 μg Biotinamidocaproat-N-Hydroxysuccinimidester
(Sigma Chemical Co., MO) pro mg IgG zugegeben, wonach 4 Stunden
bei Raumtemperatur inkubiert wurde. Schließlich wurden 20 μl 1 M NH4Cl pro 250 μl Ester verwendet und 10 min.
bei Raumtemperatur inkubiert, um die Reaktion abzustoppen. Markierte IgGs
wurden gegen 0,075 M PBS 3 Tage bei 4% C dialysiert.
-
Immunfluoreszenzanfärbung infizierter
McCoy-Zellen
-
Konfluente
McCoy-Zellmonolayer wurden auf den Deckgläschen in einer 24-Loch-Platte
(Falcon, NJ) 24 Stunden wachsen gelassen. Das Medium wurde aus allen
Löchern
entfernt, bevor jeweils 200 μl
Elementarkörperchen
des C. trachomatis-Serovars
B (Har 36) oder 200 μl
HMEM allein in jedes Loch gegeben wurden. Die Anzahl an IFU (inclusions
forming units [Einschlüsse
bildende Einheiten]) betrug ungefähr 1000/200 μl. Unmittelbar
nach dem Auftragen wurden die Löcher
jeweils mit 200 μl
Cycloheximid-Überschichtungsmedium
(COM) mit L-Glutamin und FBS versetzt. Das Gemisch wurde 2 Stunden
bei 37°C
inkubiert und das Medium durch 1 ml COM pro Loch ersetzt. Anschließend wurden
die Platten 48 Stunden bei 37°C
in einem luftbefeuchteten Inkubator mit 5% CO2 kultiviert.
-
Nach
der Inkubation wurden die Zelldeckgläschen mit 0,075 M PBS 2-mal
jeweils 5 min. gewaschen. Die Deckgläschen wurden dann mit Papiertüchern vorsichtig
abgetupft, um Puffer auf den Deckgläschen zu entfernen. Anschließend wurden
die Deckgläschen
mit 400 μl
50 μg/ml
Biotin-markiertem monoklonalem GLXA-Ab1 oder
400 μl 1,20
mg/ml Biotinmarkiertem GLXA-Ab3 versetzt und 1 Stunde bei 37°C inkubiert.
Die Deckgläschen
wurden 2-mal mit PBS gespült
(5 min. pro Spülung).
Nach Zugabe von 400 μl
Fluoreszein-Streptavidin
(1:50 in 1% BSA/PBS) wurde 1 Stunde inkubiert.
-
Das
nichtgebundene Fluoreszein-Streptavidin wurde wie oben ausgespült. Fluoreszenz
wurde mittels Fotografie mit einer 35 mm-Kamera vom Typ Olympus
25 (ASA 400 TMAX Kodak-Schwarzweißfilm),
die auf einem Mikroskop (Zeiss A.7082 Oberkirchen) angebracht war,
nachgewiesen, wobei die Beleuchtung mit einer 12v/100 Hz-Halogenlampe
erfolgte.
-
Neutralisierung von Chlamydia
durch GLXA-Ab3 (90MS699) in vivo
-
Animpflösungen und
Präparate
-
Das
Präimmun-
und GLXA-Ab3-IgG aus Kaninchen sowie normales Maus- und monoklonales
GLXA-Ab1-IgG wurden filtersterilisiert.
Die IgG (0,2 mg/ml) wurden jeweils mit Elementarkörperchen
des C. trachomatis-Serovars C (TW-3) (2000 Einschluss bildende Einheiten/20 μl) gemischt
(1:1). Die Gemische und unbehandelten EBs (als Kontrolle) wurden
45 min. bei 37°C
inkubiert, wobei alle 15 min. leicht geschüttelt wurde.
-
Nach
der Inkubation wurden ungefähr
2 μg IgG
plus 1000 IFU als Inokulum auf den Fornix Inferior von jedem Auge
von acht Affen aufgebracht, wobei vier Affen GLXA-Ab3-IgG plus EBs,
zwei Präimmun-IgG
plus EBs und zwei nurEBs erhielten. Gleichzeitig wurden jeweils
100 μl der
verschiedenen Gemische zur Infektion von 10 Löchern von 2 Tage alten McCoy-Zellmonolayer-Deckgläschen in
einer 48-Loch-Gewebekulturplatte zur
Bestimmung der Infektiösität des Inokulums
verwendet. Die Kultivierungsverfahren sind nachfolgend beschrieben.
-
Bindehautabstriche
wurden durch Überstreichen
des Tarsus bzw. Fornix Inferior, des seitlichen Fornix, des Tarsus
bzw. Fornix Superior und des medialen Fornix am Tag vor der Inokulation
und an Tag 2, 6, 9, 13 und 20 nach der Inokulation entnommen. Die
Abstriche wurden sofort in 2 ml Sammelmedium eingetaucht und durch
2-minütiges
Verwirbeln im Sammelmedium aufgeschlossen.
-
Bestimmung der Chlamydien-Infektiösität über Zellkultur
-
Bindehautabstriche
wurden zunächst
durch 2-minütiges
Verwirbeln im Sammelmedium aufgeschlossen, um EBs aus den Abstrichen
zu sammeln. Anschließend
wurden 200 μl
dieses Sammelmediums als Inokulum auf McCoy-Zellmonolayer-Deckgläschen aufgebracht.
Die Zellen wurden in einer 48-Loch-Gewebekulturplatte
2 Tage wachsen gelassen, und zwar mit jeweils 5 Löchern pro
Probe. Für
ein in-vitro-Neutralisierungsexperiment
wurden 100 μl
des Gemischs als Inokulum auf die Monolayer-Deckgläschen von
10 Löchern
für jede
Probe aufgebracht. Die beimpften Platten wurden dann 1 Stunde bei
Raumtemperatur und 1000 × g
zentrifugiert. Die Platten wurden 2 Stunden bei 37°C inkubiert
und das Medium durch 1 ml 10% FBS in COM (Whittacker, MD) ersetzt.
Die Platten wurden bei 37°C
in einem luftbefeuchteten Inkubator mit 5% CO2 48
Stunden kultiviert. Das Kulturmedium wurde nach der Inkubation aus
allen Löchern
abgesaugt. Die Monolayer-Deckgläschen wurden
einmal mit 0,075 M PBS gewaschen, 5 min. mit Ethanol fixiert und
dann 2-mal mit H2O gespült. Anschließend wurden
in jedes Loch 25 μl
des Fluoreszeinmarkierten monoklonalen Kaninchen-anti-Chlamydien-Antikörpers mit
Evans-Blue-Gegenfärbung
(Syva. Co., CA) gegeben, wonach 30 min. bei 37°C inkubiert wurde. Nach der
Inkubation wurden die Löcher
2-mal mit H2O gespült, und in jedes Loch wurde
ein Deckgläschen
mit Einbettflüssigkeit
aufgebracht. Die Einschlusskörperchen
wurden durch Umdrehen der Platte an einem Fluoreszenzmikroskop gezählt.
-
Cytologie mit direkter
Fluoreszenzantikörperfärbung (DFA)
-
Der
Bindehautabstrich (Abschabung) von jedem Auge eines infizierten
Primaten wurde auf einen mit Alkohol vorgereinigten Glasobjektträger aufgedrückt. Die
Objektträger
wurden an der Luft getrocknet und 5 min. mit kaltem Aceton fixiert.
Anschließend
wurden die Objektträger
getrocknet und mit 30 μl
Fluoreszein-markiertem monoklonalem Antikörperreagens mit Evans-Blue-Gegenfärbung (Micro
Trak Chlamydia Direct Reagent, Syvo Co. CA) überschichtet. Die Inkubation
wurde in einer abgedeckten, feuchten Kammer durchgeführt. Nach
15 min. wurden die Objektträger
auf Kante gestellt, um überschüssigen Farbstoff
zu entfernen und 10 Sekunden mit entionisiertem Wasser gespült. Man
ließ die
Objektträger
an der Luft vollständig
trocknen. Auf jeden Objektträger
wurde ein Deckgläschen
mit Einbettmedium (Syva Co., CA) platziert und mit Nagellack verschlossen.
Die Objektträger
wurden unter einem Fluoreszenzmikroskop bei 500x und 1250x untersucht.
Der infektiöse
Titer wurde auf einer halbquantitativen Skala von 0-4+ bewertet:
0 bedeutet negativ, 0,5 bedeutet negativ bei der ersten Passagierung
und positiv gegenüber
einem beliebigen Grad der zweiten Passagierung, 1 bedeutet 1 bis
9 Einschlüsse
pro Loch bei der ersten Passagierung und so weiter.
-
Klinische
Untersuchung und Punktwertung
-
Die
klinische Reaktion eines jeden Auges wurde in Form von 10 klinischen
Anzeichen eingestuft (Taylor et al., Invest. Opthalmol. Vis. Sci.
29:847, 1988): die follikuläre
Reaktion im lumbalen, limbalen, Tarsus-Superior-, Fornix-Superior- und Fornix-Inferior-Teil
der Bindehaut, Hyperämie
oder Injektion der bulbären,
Tarsus-Superior-, Fornix-Superior- und Fornix-Inferior-Bindehaut sowie
okulare Absonderung. Die klinische Reaktion wurde auf einer Skala
von 0 bis 3 für
jedes der 10 Anzeichen einer Bindehautentzündung eingestuft, so dass für jeden
Affen ein Gesamtentzündungspunktwert
erhalten wurde. Der die Untersuchung durchführenden Person war die Zuordnung
der Affen unbekannt. Die Mittelwerte der Punktwerte wurden zur Beschreibung
der Reaktion einer Gruppe von Affen verwendet.
-
Analyse von Bindehautabstrichen über RNA-gerichtete
Hybridisierung
-
Gesamt-RNA
wurde aus mit GLXA-Ab3 oder normalem Kaninchen-IgG behandelten Affen am Tag vor dem
Challenge und an Tag 2, 6, 9, 12 und 20 nach dem Challenge entnommenen
Bindehautabstrichproben präpariert.
Die Abstrichproben wurden zunächst
in Phenol bei 65% im Puffer mit 50 mM Tris (pH 8,0), 150 mM NaCl,
10 mM Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), 1% SDS homogenisiert. Die RNA wurde ausgefällt und im
gleichen Puffer wieder gelöst.
Diese RNA-Präparation
wurde mehrmals mit Phenol:Chloroform (3:1) extrahiert, resuspendiert
und ausgiebig mit DNase I behandelt. Die Qualität der RNA-Präparation
wurde nach Trennung auf Formaldehyd-Agarosegelen visuell mittels
Ethidiumbromid unter UV-Licht überwacht.
-
Bei
der verwendeten Sonde handelte es sich um ein DNA-Fragment, das die
ribosomale 16S- und 23S-RNA sowie flankierende Sequenzen enthielt
und aus den genomischen Chlamydien-Plasmidklon pL2, 434ScI-IA (Cheema
et al., The Amer. J. Med. Sci. 302:261-268, 1991) ausgeschnitten
wurde. Das DNA-Fragment wurde mittels Nick-Translation unter Verwendung
von 32PdCTP, 800 Ci/mmol (Amersham Corp., IL) markiert. Die spezifische
Aktivität
lag für
alle Restriktionsfragmentsonden bei etwa 106 cpm/μg DNA. Die
Taschen auf jedem Blot enthielten 1 μg aus Affe oder Mensch stammende
Gesamt-RNA, 10 pg reine C. trachomatis- oder C-Serovar-RNA (Positivkontrolle), 3 μg Hefe- oder
Ratten-RNA, nur Puffer sowie 1 μg
RNA aus jedem Affen vor der Infektion entnommenen Abstrichen (Negativkontrolle).
Die RNA wurde auf 0,22-μm-Filter
(Schleicher und Schuell Corp., NH) fixiert. Die Hybridisierungsergebnisse
wurden über
Autoradiographie bei –70°C mit X-OMAT
AR-Film (Kodak, New York) sichtbar gemacht.
-
Produktion und Charakterisierung
monoklonaler antiidiotypischer Antikörper (monoklonaler GLXA-Ab2)
-
Konjugation
von Keyhole-Limpet-Hämocyanin
mit monoklonalem GLXA
-
Monoklonales
Ab1 (89MS30)-IgG wurde von einer Protein-A-Chromatographiesäule, wie
oben ausgeführt,
isoliert. Die Konjugation mit Keyhole-Limpet-Hämocyanin wurde unter Verwendung
von Glutaraldehyd durchgeführt.
Kurz gesagt wurde dabei 1,5 mg IgG mit 0,05 mg KLH (Sigma Chemical
Co., MO) (ungefähr
1 M IgG pro 50 Aminosäuren
KLH) in einem gleichen Volumen an 0,2% Glutaraldehyd in PBS gemischt,
wonach unter leichtem Rühren
bei Raumtemperatur inkubiert wurde. Eine Stunde später wurde
1 M Glycin zugegeben, so dass eine Endkonzentration von 0,02 M erhalten
wurde, und anschließend
wurde eine weitere Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Das Konjugat
wurde dann über
Nacht gegen PBS dialysiert.
-
Produktion von anti-monoklonalem
Ab1-Hybridom
-
Vier
Tage nach der letzten Auffrischimpfung (siehe Immunisierung) wurden
Milzzellen aus zwei Mäusen,
die den höchsten
Titer aufwiesen, isoliert. Die Fusion wurde mit der Maus-Myelomzelllinie
Sp2/0-AgI4 gemäß den ursprünglich von
Kohler und Milstein (Nature, 1975) entwickelten und modifizierten
(Golsby, A Practical Guide to Making Hybridomas In Nucleic Acid & Monoclonal Antibody
Probes, Swaminathn & Prokask,
Hrsg. Deller. N.Y. S. 367, 1989) Techniken durchgeführt. Die
Feeder-Zellschicht entstammte der Milz von 8 Wochen alten Mäusen.
-
Screening des monoklonalen
antiidiotypischen Antikörpers
91 MS441 (monoklonaler GLXA-Ab2)
-
Antiidiotypische
Antiseren aus immunisierten Mäusen
und Überständen aus
klonierten Löchern
wurden mit einem Sandwich-ELISA (Uytdehaag et al., J. Immunol.,
134: 1225, 1985, Hiroshima et al., J. Immunol. 144:224, 1990) nachgewiesen.
Kurz gesagt wurden dabei Immulon-II-Polystyrol-Mikrotiterplatten (Dynatech Laboraties
Inc., VA) mit 100 μl
von 1 μg
monoklonalem Ab1-IgG in 0,1 M Carbonatpuffer
pH 8,9, über
Nacht bei 4°C
beschichtet. Das nichtgebundene IgG wurde abgetrennt, und die Löcher wurden
1 Stunde bei 37°C mit
3% BSA/PBS blockiert. Nach dem Waschen wurden in einer Verdünnungsreihe
verdünnte
Antiseren bzw. 100 μl
Kulturüberstand
aus Löchern
mit Hybridomzellen zugegeben. Nach einer Stunde Inkubation bei 37°C und Waschen
wurde 1 μg
Biotin-konjugiertes monoklonales Ab1-IgG
in jedes Loch gegeben und die Reaktivität durch Zugabe von Streptavidin-Meerrettichperoxidase
(Jackson immuno Research Labs., PA) nachgewiesen. Eine Stunde später wurde
TMB-Peroxidasesubstrat
(Kirkergaard & Perry
Laboratories inc., MD) zugegeben. Die Absorption wurde in einem
Mikroplattenablesegerät
bei 405 nm abgelesen. Als Positiv- bzw. Negativkontrollen dienten vor
der Fusion entnommene Immunseren (Verdünnung: 1:10) bzw. Medium allein.
-
Test auf Hemmung der Bindung
-
Die
Hemmung der Bindung von monoklonalem GLXA-Ab1 an
GLXA durch Maus-Antiserum und den Überstand der Klone wurde mittels
Immuno-Chemiluminometrischem Test, wie oben beschrieben, bestimmt.
-
Erzeugung
von Aszitisflüssigkeit
-
Zehn
BALB/cByJ-Mäuse,
deren Alter nicht unbedingt bekannt sein musste, wurden mit Pristan (2,6,10,14-Tetramethylpentadecan,
Sigma Chemical Co., MO) interperitoneal injiziert, und zwar jeweils
mit 1 ml pro Maus. Zehn Tage später
wurden die Mäuse
mit ungefähr
2 × 106 monoklonalen GLXA-Ab2 (91
MS441) produzierenden Hybridomzellen injiziert. Die Aszitisflüssigkeit
wurde etwa 10 Tage später
unter Verwendung einer Blutsammelnadel Vacutainer 20 g (Becton Dickinson,
NJ) geerntet. Die Aszitisflüssigkeit
wurde durch Zentrifugation bei 2000 UpM über 10 min. geklärt und bis
zur Verwendung bei –20°C gelagert.
-
Isotypisierung
von antiidiotypischem IgG
-
Die
Isotypisierung wurde mittels ELISA durchgeführt. Der Überstand von Klon 91 MS441
(100 μl)
wurde zur Beschichtung in jedes Loch eingeführt und über Nacht bei 4°C inkubiert.
Nach Spülen
und Blockieren mit 3% BSAIPBS über
einen Zeitraum von 2 Stunden wurde jedes Loch in Doppelbestimmung
mit 100 μl
Kaninchen-Antiserum versetzt, das für die folgenden Maus-Unterklassen
spezifisch war: IgG1, IgG2a, IgG2b, IgG3, IgM, IgA, K-Kette oder λ-Kette (Bio-Rad
Laboratories, CA). Die Platte wurde eine Stunde bei Raumtemperatur
inkubiert. Das Kaninchen-Antiserum wurde über Meerrettichperoxidase-konjugiertes
Ziege-anti-Kaninchen (M und L) und TMB-Substrat (Kirkergaard & Perry Laboratories
Inc. MD) nachgewiesen.
-
Reinigung von monoklonalem
GLXA-Ab2-IgG
-
Das
monoklonale GLXA-Ab2-IgG wurde über Affinitätschromatographie
an einer Protein-G-Sepharose-Säule
gereinigt. Dabei wurden 5 ml Protein-G-Sepharose 4B (Zymed, CA)
in eine 0,5 × 9
cm große
Säule gepackt.
Die Aszitisflüssigkeit
(2 ml) wurde mit 0,02 M Phosphatpuffer, pH 7,3, 1:1 verdünnt und
auf die Säule aufgetragen
und mit dem gleichen Puffer gewaschen, bis kein Protein mehr nachgewiesen
wurde. Das gebundene IgG wurde mit 0,1 M Citronensäure-Glycin-Puffer,
pH 2,6, eluiert. Das Eluat wurde in 1-ml-Fraktionen, die 50 μl 1 M Tris-Kochsalz-Puffer,
pH 8,0, zum Ausgleichen des Eluats enthielten, gesammelt. Fraktionen
mit einer UV-Absorption
oberhalb von 0,1 wurden vereinigt und über Nacht bei 4°C in PBS
dialysiert. Das gereinigte IgG wurde zur Bestätigung über SDS-PAGE identifiziert.
-
Immunpräzipitation
von monoklonalem GLXA-Ab2 mit Anti-Chlamydien-Antiseren
aus anderen Spezies
-
Polyklonale
Antikörper
von einem mit einer Chlamydieninfektion diagnostizierten menschlichen
Patienten sowie aus mit Chlamydien-EBs injizierten Kaninchen wurden
hinsichtlich der Erkennung von monoklonalem GLXA-Ab2 mittels
ELISA getestet. Die Vorgehensweise entsprach dabei im Wesentlichen
der oben beschriebenen mit den folgenden Ausnahmen. Kurz gesagt
wurde die ELISA-Platte mit 1 μg
monoklonalem GLXA-Ab2 pro Loch in 0,075
M PBS ohne Beschichtungspuffer über
Nacht bei 4°C
beschichtet. Die Löcher
wurden mit 0,05 Tween 20 in 0,075 M PBS gespült und 2 Stunden bei Raumtemperatur
mit 3% BSA/PBS blockiert. Jeweils 100 μl des in Verdünnungsreihen
verdünnten
Patientenserums (92MS273), menschlichen Kontrollserums (88MS356),
von Kaninchen-Antiseren (88MS188) oder Kaninchen-Kontrollserum (92MS450)
wurden jeweils in Doppelbestimmung in jedes Loch gegeben. Nach einer
Stunde Inkubation bei Raumtemperatur wurden die Löcher 3-mal
gewaschen und mit 100 μl
Peroxidase-konjugiertem Ziege-anti-Mensch- bzw. Ziege-anti-Kaninchen-IgG
(Jackson ImmunoResearch Labs, MD) versetzt. Nach einer Stunde Inkubation
wurde TMB-Substrat zugegeben. Die Platte wurde an einem Vmax-Mikroplattenablesegerät (Molecular
Devices Corp., CA) abgelesen.
-
Schutz vor einer Chlamydia-Infektion
durch Immunisierung mit monoklonalem GLXA-Ab2 in
einem Maus-Infektionsmodell
-
Immuno-Dot-Blot-Assay
der Bindung von GLXA und durch monoklonalen GLXA-Ab2 erzeugten
GLXA-Ab3
-
Der
Immuno-Dot-Blot-Assay wurde nach dem gleichen Verfahren wie oben
beschrieben durchgeführt. Die
Ausnahme bestand darin, dass ein PVDF-Film mit gereinigtem GLXA
(100 μl)
pro Spur in 0,075 M PBS beschichtet wurde. Denjenigen Mäusen, die
mit monoklonalem GLXA-Ab2-IgG oder normalem
Maus-IgG immunisiert wurden, entnommene Antiseren wurden in einer
Verdünnungsreihe
mit 3% BAS/PBS verdünnt.
Bei dem zweiten Antikörper
handelte es sich um Meerrettichperoxidasekonjugiertes Kaninchen-anti-Maus-IgG
(H und L). Die Fotografie wurde mit TMAX 100 von Kodak aufgenommen.
Die Anfärbungsintensität des Dot-Blots wurde
durch Scanning mit einem Densitometer bestimmt.
-
Inokulation
und Präparate
-
Elementarkörperchen
des C. trachomatis-Serovars C (TW-3) (5000/20 μl) wurden als Inokulum auf jedes
Auge derjenigen Mäuse,
die mit monoklonalem Ab2- oder normalem
Maus-IgG immunisiert wurden, aufgetragen. Am Tag vor der Inokulation
sowie am Tag 7, 10, 14, 21, 28 und 35 nach der Inokulation wurden
jedem Auge Bindehautabstriche entnommen. Der Bereich umfasste dabei
den Tarsus Inferior und Fornix Inferior, den seitlichen Fornix,
den Tarsus Superior und den Fornix Superior sowie den medialen Fornix.
Die Bindehautabstriche wurden sofort in das Sammelmedium eingetaucht
und durch 2-minütiges Verwirbeln
aufgeschlossen und bis zur Kultivierung auf Eis gehalten.
-
Identifizierung des Rezeptors
auf Wirtszellen durch monoklonales GLXA-Ab2-IgG
-
FACS-Analyse der spezifischen
Bindung von monoklonalem GLXA-Ab2 an HECEC-Zellen.
-
HECEC
(human endometrial gland epitheria cells)-Zellen wurden in einen
75-mm2-Kolben bei 37°C mit 5% CO2 angezogen.
Nach Erreichen der Konfluenz wurden die Zellen mit einem Zellschaber
(Baxter, IL) vom Kolben abgeschabt und 5 min. bei 200 × g zentrifugiert.
Die Zellen wurden einmal mit 20% FBS in Hanks-Puffer (Whittker,
MD) gespült
und zur Gewinnung von Einzelzellen 4-mal durch eine 1 9G-Spritzennadel
passiert. Fläschchen,
die jeweils ungefähr
1,5 × 106 HECEC-Zellen
enthielten, wurden jeweils mit in Verdünnungsreihen verdünnten Biotin-markiertem
monoklonalem GLXA-Ab2 oder Bioton-markiertem
normalem Maus-IgG in Hanks-Puffer (100 μl) versetzt und 30 min. auf
Eis inkubiert. Jedes Fläschchen
wurde 2-mal mit 0,02% Azid in Hanks-Puffer gespült. Später wurden 100 μl FITC-konjugiertes
Streptavidin zugegeben und 30 min. auf Eis inkubiert. Nach zweimaligem
Waschen wurden die Zellen in 400 μl
Scheidepuffer ("sheath
buffer") auf Eis
gehalten. Als Hintergrundkontrolle wurden Zellen plus FITC-konjugiertes Streptavidin
sowie Zellen allein verwendet. Einfarben-Durchflusscytometrie wurde
sofort mittels FACS-Scan
(Becton Dickinson) durchgeführt.
-
Nachweis und Charakterisierung
polyklonaler antiidiotypischer Antikörper
-
Erzeugung antiidiotypischer
Antikörper
gegen monoklonalem GLXA-Ab1 in Meerschweinchen
-
Bei
dem Immunogen, das zur Produktion der antiidiotypischen Antikörper in
Meerschweinchen verwendet wurde, handelte es sich um einen als 89MS30
identifizierten monoklonalen Antikörper (monoklonaler GLXA-Ab1). Er wurde ursprünglich durch Immunisierung
von BALB/cByJ-Mäusen
mit im Embryonalei vermehrten Chlamydien-Elementarkörperchen
produziert. Milzzellen von Mäusen
wurden mit Sp2/0-Ag14-Myelomzellen fusioniert, und die Klone wurden
einem Screening unterzogen. Der Klon (89MS30) reagierte auf alle
15 Serovare von C. trachomatis, C. pneumoniae und C. psittaci 6BC
sowie Maus-Meningopneumonitis
mittels EIA, wodurch die Erkennung eines gattungsspezifischen Antigens
demonstriert wurde. Das IgG wurde mittels ELISA unter Verwendung
eines Kaninchen-anti-Maus-Antiserums
(Bio-Rad Laboratories, CA) als IgG2b isotypisiert. Das monoklonale
GLXA-Ab-IgG wurde aus der Aszitisflüssigkeit mit einer Rec-Protein-A-Sepharose 4B-Konjugat-Säule (ZYMED,
CA) isoliert. Inzucht-Meerschweinchen (Hartley 13) wurden mit jeweils
150 μg monoklonalem
GLXA-Ab1-IgG
in Gegenwart von Maalox® als Adjuvans immunisiert
und einer Auffrischimpfung unterzogen. Präimmunseren sowie Antiseren
wurden über
Herzpunktion und Zentrifugation gewonnen. Fünf immunisierte Meerschweinchen
zeigten starke Immunantworten gegen monoklonlale Ab1-IgG
im ELISA. Es konnte gezeigt werden, dass der anti-monoklonale GLXA-Ab1-IgG-Titer eine Woche nach der ersten Auffrischimpfung
mehr als 1 bis 20000 betrug. Diese Meerschweinchen-Antiseren stiegen
zwei Wochen nach der Auffrischimpfung weiter an, wie in 1 gezeigt.
-
Bei
Fig. handelt es sich um eine Bindungskurve von Meerschweinchen-Antiseren
an mAb, bestimmt mittels ELISA für
Anti-Idiotyp. Präimmunseren
(☐); Antiseren 3 Wochen (☒) nach der Immunisierung;
1 Woche
bzw.
2 Wochen nach der Auffrischimpfung
sind
gezeigt. Jeder Wert repräsentiert
den Mittelwert der in Doppelbestimmung durchgeführten Bestimmungen.
-
Vollständige Absorption von Meerschweinchen-Antiseren
mit normalem Maus-IgG
-
Um
Meerschweinchen-anti-Maus-Antikörper,
die gegen von den auf den hypervariablen Bereichen der monoklonalen
Ab
1-IgG-Moleküle vorhandenen
Idiotopen verschiedene Epitope gerichtet sind, abzutrennen, wurden
die Meerschweinchen-Antiseren
mit normalem Maus-IgG absorbiert. Die Absorption wurde mittels Affinitätschromatographie
durchgeführt.
Die Säule
wurde durch Konjugation von normalem Maus-IgG an Affi-Gel 10 hergestellt.
Die Konjugation wurde durch Nachweisen der Menge an nichtgebundenem
Protein bei der Absorption bei 280 nm bewertet. Die höchste optische
Dichte aus einer Fraktion lag bei 0,23, wobei diese Fraktion 0,18
mg Protein nach dem Bradford-Assay (Bio-Rad Laboratories, CA) enthielt.
Bei der Konjugation wurden insgesamt 50 mg Maus-IgG verwendet, was
zeigt, dass die Konjugation erfolgreich war. Die Meerschweinchen-Antiseren
wurden auf die Säule
aufgetragen und mit 0,075 M PBS pH 7,2, eluiert. Dieses Vorgehen
wurde unter Verwendung einer neu präparierten Säule wiederholt. Die Antiseren
vor und nach der Absorption wurden getestet und mit Präimmunseren
hinsichtlich der Reaktivität
gegenüber
normalem Maus-IgG mittels ELISA verglichen. Die Konzentration der
Antiseren wurde für
den Test äquillibriert.
Die Löcher
wurden jeweils mit 1 μg
normalem Maus-IgG beschichtet. Verdünnungsreihen von präabsorbierten
(•), präimmunisierten
und
absorbierten Meerschweinchen-Antiseren
(☐) wurden zugegeben. Als Hintergrundkontrolle diente PBS
(o). Als zweiter Antikörper
wurde Meerrettichperoxidase-konjugiertes Ziege-anti-Meerschweinchen-IgG
(H&L) verwendet.
Jeder Wert repräsentiert
den Mittelwert der Doppelbestimmungen. Das Ergebnis zeigte, dass
Seren nach der Absorption die gleiche Reaktivität gegen normales Maus-IgG wie
Präimmunseren
aufwiesen (
2). Die nicht absorbierten Antiseren
wiesen eine 5-mal höhere
Reaktivität
auf, was darauf hindeutet, dass alle für von Idiotypen verschiedene
Epitope spezifischen Antikörper
vollständig
abgetrennt wurden.
-
Hemmung der Bindung von
monoklonalem GLXA-Ab1 an GLXA durch Meerschweinchen-Antiseren
-
Falls
Meerschweinchen-Antiseren den spezifischen antiidiotypischen Antikörper gegen
monoklonale GLXA-Ab
1-IgG-Moleküle enthalten, so besteht der
direkte Effekt darin, dass die Bindung von Antigen GLXA an den monoklonalen
Antikörper,
nämlich
monoklonalen GLXA-Ab
1, gehemmt würde. Mit
anderen Worten, die Antiseren binden den Komplimentarität bestimmenden
Bereich von monoklonalem GLXA-Ab
1-IgG und
verhindern somit die Bindung von GLXA an das aktive Zentrum. Um
dies zu testen, wurde ein Bindungskonkurrenztest mittels chemiluminumetrischen
Immunoassay durchgeführt.
Dabei wurden Verdünnungsreihen
von Meerschweinchen-Präimmunseren,
nicht absorbierten Antiseren oder absorbierten Antiseren mit GLXA
inkubiert, das über
Immunaffinitätschromatographie
isoliert wurde. Nach 1 Stunde bei Raumtemperatur wurden die Gemische
mit mit Acridiumester konjugiertem monoklonalem GLXA-Ab
1-IgG
eine weitere Stunde lang inkubiert. Nach Zugabe paramagnetischer
Festphasenteilchen wurde ein RLE-Wert bestimmt. Die prozentuale
Hemmung wird wie oben erwähnt
berechnet. Im chemiluminometrischen Immunoassay hemmen mit Maus-IgG
erschöpfend absorbierte
antiidiotypische Meerschweinchen-Antiseren die Bindung von mAb
1 an GLXA bei ungefähr den gleichen Verdünnungen
wie nichtabsorbierte Meerschweinchen-Antiseren (☐). Als
Kontrollen waren Präimmun
(o), mAb
1 (•) und 1X PBS (♦) beteiligt.
Die prozentuale Hemmung der Bindung wurde wie im Text beschrieben
berechnet. Wie in
3 gezeigt war bei einer Verdünnung der
Meerschweinchen-Antiseren von 1:40 95% der Bindung von monoklonalem
Ab
1 an GLXA sowohl durch nicht absorbierte
als auch absorbierte Antiseren gehemmt, verglichen mit 15% bei Präimmunserum.
Darüber
hinaus wiesen die nicht absorbierten Antiseren bei äquivalenter
Proteinkonzentration eine nahezu identische Hemmung auf wie absorbierte Antiseren,
was darauf hindeutet, dass durch die Absorption keine antiidiotypischen
Antikörper
entfernt wurden. Daher war ein kompetitiver antiidiotypischer Antikörper in
Meerschweinchen erzeugt worden.
-
Profil von Unterklassen
von anti-monoklonalen GLXA-Ab1-IgG aus Meerschweinchen
-
In
früheren
Experimenten war gezeigt worden, dass unterschiedliche Isotypen
von Meerschweinchen-Antiidiotyp unterschiedliche Effekte auf die
Idiotypproduktion ausüben.
Der IgG1-Isotyp verstärkt die Idiotypproduktion,
wohingegen der IgG2-Isotyp den Idiotypklon
hemmt. Um die Hemmung unterschiedlicher Isotypen von antiidiotypischem
Meerschweinchen-IgG zu testen, wurden IgG-Unterklassen aus absorbierten
antiidiotypischen Meerschweinchen-Antiseren isoliert. Dabei wurde
ein pH-Stufengradient von Phosphatcitrat-Puffer verwendet. IgG1 und IgG2 wurden
auf einer Protein-A-Affinitätssäule getrennt
und isoliert. Das Elutionsprofil der Isotypen IgG1 und
IgG2 ist in 4 gezeigt.
Die Reinigung von IgG wurde mittels Protein-A-Affinitätschromatographie bewerkstelligt.
Die Trennung von Meerschweinchen-IgG1 und
-IgG2 wurde mit einem pH-Stufengradienten von Phosphat-Citrat-Puffer
durchgeführt.
Jeder Spitzenwert wurde mittels Immunelektrophorese (IEP) mit Ziege-anti-Meerschweinchen-IgG
gegen Immunpräzipitatbanden
(Bethyl, TX) identifiziert. Der erste, aus IgG1 zusammengesetzte
Spitzenwert wurde sowohl mit Ziegeanti-Meerschweinchen-IgG1 als auch -IgG2 präzipitiert,
bildete jedoch eine einzige Bande mit Ziege-anti-Meerschweinchen-Antiseren. Der erste
Spitzenwert wurde dann nochmals mit dem gleichen Verfahren gereinigt.
-
Hemmung der Bindung von
Unterklassen von Meerschweinchen-IgG
-
Der
Konkurrenztest unterschiedlicher Unterklassen von IgG wurde wiederum
mittels chemiluminometrischem Immunoassay unter Verwendung antiidiotypischer
Meerschweinchen-Antikörper entweder
des Isotyps IgG
1 oder des Isotyps IgG
2 durchgeführt. In
5 ist gezeigt,
dass 0,4 μg
IgG
1 in der Lage waren, die Bindung von
monoklonalem GLXA-Ab
1 an GLXA um 50% zu
hemmen. Wie in
5 gezeigt, Hemmung der Bindung
von mAb
1 an GLXA durch antiidiotypische
Meerschweinchen-Isotypen.
Die Bindung von mAb
1 an GLXA wurde durch
antiidiotypisches IgG
1 (•) und teilweise durch IgG
2 im
chemiluminometrischen Immunoassay gehemmt. Als Kontrollen wurden
homologe nichtkonjugierte mAb
1 (O) oder
PBS (☐) verwendet. Die prozentuale Hemmung der Bindung
wurde wie oben beschrieben berechnet. Die vollständige Hemmung fand statt, wenn
100 μg verwendet
wurden. Dies war im Wesentlichen die gleiche Konzentration, die
bei Verwendung von nicht markiertem monoklonalem GLXA-Ab
1-IgG benötigt
wurde. IgG
2 zeigte, wenn überhaupt,
nur geringe Hemmung, ungefähr
20% der Bindung von monoklonalem GLXA-Ab
1 an
GLXA bei 1,0 μg.
Durch diese Daten wurde demonstriert, dass die IgG
1-Unterklasse
von antiidiotypischem IgG mindestens 5-mal stärker hemmt als die IgG
2-Unterklasse.
-
Erzeugung anti-antiidiotypischer
Antikörper
(GLXA-Ab3) in Kaninchen durch Meerschweinchen-IgG1
-
Die
erhaltenen Hinweise zeigten, dass antiidiotypisches Meerschweinchen-IgG
2 gegen den hypervariablen Bereich von monoklonalem
GLXA-Ab
1-IgG gerichtet war und ebenso dessen
Bindung an GLXA hemmte. Die letzten Kriterien für ein internes Abbild der antiidiotypischen
Antikörper
besteht in der strukturellen Bestätigung, dass es sich bei dem
Ab
2 um Ab
2β und nicht
um Ab
2α oder
Ab
2ε handelt.
Da Ab
2 an den Grundgerüstanteil von Immunglobulinen
bindet, kann er auch die Bindung von Ab
1 an
das entsprechende Antigen hemmen. Zur Bestätigung, dass es sich bei dem
antiidiotypischen Meerschweinchen-IgG
1 um
Ab
2β handelt,
wurde der Isotyp IgG
1 zur Produktion eines
anti-antiidiotypischen Antikörpers
(GLXA-Ab3) verwendet, der das GLXA-Epitop in einem Tier erkennen
kann, das dem GLXA-Antigen niemals ausgesetzt war (Ertl et al. Proc.
Ntl. Acad. Sci. USA 81:2850, 1988) Drei weiße Kaninchen (New Zealand)
wurden mit antiidiotypischem Meerschweinchen-IgG
1 in
Gegenwart des Adjuvans Maalox
® (Alaun) immunisiert.
Die Antiseren eines Kaninchens (S2) wurden mittels ELISA gegen IgG
1 getestet (
6). Die
spezifische Reaktivität
der Kaninchenantiseren gegen Meerschweinchen-IgG
1 wurde
mittels ELISA bestimmt. Als Antigen wurde Meerschweinchen-IgG
1 und als zweiter Antikörper Ziege-anti-Kaninchen-IgG-HRP-Konjugat
verwendet. Der Titer zeigt anti-antiidiotypische Kaninchen-Antiseren
drei Wochen nach der Immunisierung (☒), 1 Woche
bzw.
3 Wochen
(nach
Auffrischimpfung). Als Kontrolle wurde Präimmunserum verwendet (☐).
Der Titer stieg mit der Zeit nach der Immunisierung an. Der Titer
war viel höher
als 20000 im Vergleich mit Präimmunseren
drei Wochen nach der Auffrischimpfung.
-
Anti-antiidiotypische
Antikörper
aus Kaninchen erkennen GLXA
-
Zum
Nachweis der Reaktivität
von Kaninchen-Antiseren auf GLXA wurde die Dot-Blot-Apparatur (Bio-Rad
Laboratories, CA) verwendet. Antiseren aus zwei Kaninchen wurden
mittels Immuno-Dot-Blot-Assay getestet. Da monoklonaler GLXA-Ab
l mit Chlamydien-LPS kreuzreagiert, wurde
die Polyvinylidenfluorid (PVDF)-Membran sowohl mit GLXA als auch
Chlamydien-rLPS beschichtet. Beide Kaninchen-Antiseren erkannten
GLXA und LPS mit hoher Reaktivität.
Bei der Verwendung von IgG aus Kaninchen (S2) (90MS699), waren die
Dots bei einer Konzentration von 0,006 μg pro Spur positiv. Präimmun-IgG
ergab keine Reaktion. Das aus diesen Antiseren isolierte IgG wurde
auf seine Fähigkeit
zur Hemmung der Bindung von monoklonalem GLXA-Ab
1 an
GLXA getestet, da durch das interne Abbild GLXA-Ab
2 produzierter
GLXA-Ab
3 eine ähnliche Bindung zeigen sollte.
Dies wird bestätigt,
wie in
7 gezeigt. Verdünnungsreihen von präimmunisierten
(☐), Kaninchen-Ab3-Antikörper
mAb
1 (•)-IgG
werden hinsichtlich der Bindung im chemiluminometrischen Immunoassay
bewertet. Die prozentuale Hemmung erhalten aus den Mittelwerten
von Doppelbestimmungen. Die Hemmung von GLXA-Ab3 steigt mit der
Konzentration an, ist jedoch 5-mal weniger stark hemmend im Vergleich
mit nichtmarkiertem monoklonalem Ab
1. Dies
zeigt, dass es sich bei dem antiidiotypischen Meerschweinchen-Antikörper IgG
1 um das interne Abbild des Antigens GLXA
handelt. GLXA-Ab3-IgG wurde weiter hinsichtlich der Erkennung von
Elementarkörperchen
von C. trachomatis in vitro getestet.
-
Monoklonaler
GLXA-Ab1- und GLXA-Ab3-IgG wurden mit Biotin
mittels Glutaraldehyd konjugiert. Markierter monoklonaler GLXA-Ab1 bzw. GLXA-Ab3 wurde mit McCoy-Zellmonolayer
auf Deckgläschen,
die mit Elementarkörperchen
von C. trachomatis-Serovar B (Har 36) infiziert waren, 48 Stunden
inkubiert. Als Kontrolle wurden nichtinfizierte Monolayer verwendet.
Das Fluoreszenzanfärbungsmuster
der Elementarkörperchen durch
monoklonalen GLXA-Ab1 und polyklonale GLXA-Ab1-IgGs demonstrierte, dass GLXA-Ab3 nicht
nur die gereinigte Form, sondern auch die native Form von GLXA erkannte.
-
Neutralisierung der Chlamydien-Infektion
in Primaten durch GLXA-Ab3-IgG (90MS699)
-
Die
nächste
Frage betraf die Fähigkeit
von monoklonalem GLXA-Ab1 bzw. GLXA-Ab3,
Elementarkörperchen
von Chlamydia zu neutralisieren und somit Wirtszellen vor einer
Infektion zu schützen.
Die zur Beantwortung dieser Frage benutzten experimentellen Ansätze beinhalteten
die Neutralisierung der Infektion in kultivierten Zellen sowie die
Neutralisierung der Infektion in der Bindehaut von Primaten.
-
Eine
Chlamydien-Infektion wird in vivo durch GLXA-Ab3, jedoch nicht durch
monoklonalen GLXA-Ab1 neutralisiert.
-
Die
Neutralisierung in Bindehäuten
von Primaten wurde durch Vorinkubation der Organismen mit Antikörper-IgG
und Nachweis des Effekts auf eine Augeninfektion bestimmt. Dabei
wurde die IgG-Fraktion von monoklonalem GLXA-Ab
1 oder
Ab3 mit Elementarkörperchen
des C. trachomatis-Serovars C inkubiert. Als Kontrolle dienten normales
Maus- oder Kaninchen-Präimmun-IgG
ebenso wie ein Ansatz ohne Immunglobulinzusatz. Das Gemisch wurde
als Inokulum auf jedes Auge des Primaten aufgetragen. An den Tagen
vor und nach der Inokulation wurden durch Überstreichen unterschiedlicher
Bereiche der Bindehäute
Bindehautabstriche entnommen (siehe oben). Die Okulare Chlamydien-Infektion
in Primaten wurde im Zellkulturtest bestimmt, der die zweite Passagierung
an Tagen nach der Infektion umfasste. wie in Tabelle 1 gezeigt,
wurden drei Primaten mit monoklonalem GLXA-Ab
1 behandelten
EBs jeweils auf dem linken Auge und mit GLXA-Ab3 behandelten EBs
jeweils auf dem rechten Auge infiziert. Zur gleichen Zeit wurden
zwei Primaten mit normalem Maus-IgG behandelten EBs (dargestellt
als NI) oder EBs allein jeweils abwechselnd auf dem linken und dem rechten
Auge infiziert. Das gleiche Verfahren wurde für Präimmun-Kaninchen-IgG angewandt
(dargestellt als N3). Alle mit monoklonalem GLXA-Ab
1 behandelten
EBs inokulierten Augen waren wenigstens einmal positiv (Primat Nr.
515, 84 und 26). Jedoch war nur ein Auge der mit GLXA-Ab3 behandelten
Augen einmal positiv, und zwar an Tag 10 nach der Infektion, und
zwei von ihnen waren nie positiv (Primat Nr. 515, 84 und 26). Mit normalem
Maus- oder Präimmun-Kaninchen-IgG
behandelten EBs inokulierte Augen waren alle wenigstens einmal positiv
(Primat Nr. 563, 20, 17 und 329). Die unbehandelten EBs (dargestellt
als C) produzierten eine Infektion in zwei der vier beteiligten Augen
(Primat Nr. 563, 20, 17 und 329). Obwohl die Datenpunkte winzig sind,
zeigen sie, dass monoklonaler GLXA-Ab
1 Chlamydia
in der Bindehaut von Primaten nicht neutralisiert. Andererseits
wird damit angedeutet, dass GLXA-Ab3 neutralisiert. Um zu bestätigen, dass
GLXA-Ab3 neutralisiert, wurden eine Reihe von Tests durchgeführt, einschließlich: (A),
Neutralisierung in der Zellkultur (B), Neutralisierung in Primaten-Bindehaut
(C), Nachweis im klinischen Kulturtest (D), Nachweis durch direkte
Fluoreszenzantikörper-Cytologie
(E), Hybridisierung einer Chlamydia-spezifischen RNA-Sonde und (F)
Bestimmung der Schwere einer Augeninfektion mittels klinischer Punktwertung. Tabelle
1. Neutralisierung einer Chlamydien-Infektion in Bindehäuten von
Primaten durch Ab
3, doch nicht durch mAb
1 - GLXA-Ab3 neutralisiert die Chlamydieninfektion
in vitro.
-
Ein
Zellkulturtest wurde in vitro mit GLXA-Ab3 und Präimmun-Kaninchen-Antikörper durchgeführt. Die Präimmun-Kaninchen- bzw. GLXA-Ab3 (9OMS699)-IgGs
wurden mittels Protein-A-Affinitätschromatographie isoliert.
Das Gemisch aus jeweils 10 μg
IgG und 100 μl
Serovar-C-EBs (1000 IFU/ml) oder EBs allein wurden als Inokulum
auf Löcher
mit McCoy-Zellmonolayern
aufgetragen. Dabei wurden pro Probe 10 Löcher verwendet. Einschlusskörperchen
wurden mittels FITC- konjugiertem
monoklonalem Anti-Chlamydia-Antikörper 48 Stunden nach der Inkubation
nachgewiesen. Der IFU/ml-Wert beruhte auf 15 Feldern pro Loch. Wie
in Tabelle 2 gezeigt, wurde die Infektiösität durch Ab3-IgG 3-mal stärker reduziert
als durch Präimmun-IgG
und 5-mal stärker
reduziert als durch EBs allein, was auf eine Neutralisierung durch
GLXA-Ab3 hinweist. Tabelle
2. in-vitro-Neutralisierung einer Chlamydien-Infektion durch Ab3-IgG
- GLXA-Ab3 neutralisiert die Chlamydien-Infektion
in Primaten
-
Bei
diesem Experiment wurden 8 Primaten willkürlich in drei Gruppen eingeteilt.
Die Augen von vier Primaten erhielten zuvor mit GLXA-Ab3-IgG inkubierte
gereinigte EBs (rechte Augen), die Augen von zwei Primaten erhielten
zuvor mit Präimmun-IgGs
inkubierte EBs (vier Augen), und die Augen der beiden letzten Primaten
erhielten unbehandelte EBs (vier Augen). Am Untersuchungstag wurden
die Bindehautabstriche entnommen und als Zellkultur kultiviert.
Da es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Empfängern von Präimmun-IgG
und EBs allein gibt, sind die Ergebnisse als 8 Versuchsaugen und
8 Kontrollaugen dargestellt. Die Zellkulturergebnisse sind als IFU/ml,
bezogen auf das Zählen
von Einschlüssen
in 15 Feldern für
zwei Löcher
pro Probe, ausgedrückt.
wie in Tabelle 3 gezeigt, war 20 Tage nach dem Challenge eines der
8 Augen positiv, verglichen mit 8 von 8 Augen, die in der Kontrollgruppe
positiv waren. Bei der Untersuchung der akkumulierten Ergebnisse
waren mit GLXA-Ab3 9 von 40 (22,5%) positiv gegenüber 36 von
40 (90%), die ohne GLXA-Ab3 positiv waren. Tabelle
3. Neutralisierung einer Chlamydien-Infektion in Bindehäuten von
Primaten durch Ab
3-IgG im Zellkulturtest
a - a Nur eine in der
ersten Passagierung negative Probe war in der zweiten Passagierung
positiv bEBs wurden zuvor ohne Antikörper inkubiert.
-
In
einem Paralleltest wurde auch ein Cytologietest mit direktem Fluoreszenzantikörper (DFA)
durchgeführt,
um die Anzahl an EBs aus den Bindehautabstrichen abzuschätzen. Dabei
wurden die Bindehautabstrichproben auf Objektträger fixiert und mit FITC-markiertem
monoklonalem Antikörper
gegen C. trachomatis angefärbt.
Als positiv wurde gewertet, wenn jeweils 5 oder mehr charakteristische
Elementarkörperchen
auf dem Objektträger
zu sehen waren (Micro Trak, Syva Co. CA). Wie in Tabelle 4 gezeigt,
wurde EBs in der mit GLXA-Ab3 behandelten Gruppe nur bei zwei Gelegenheiten,
nämlich
Tag 6 bzw. 12 nach der Infektion, nachgewiesen, während der
Rest bis Tag 20 positiv war. In der unbehandelten Gruppe war an
Tag 2 nur ein Auge EB-negativ,
was vermutlich ein Artefakt war. EBs wurden in allen Augen in dieser
Gruppe im restlichen Experiment nachgewiesen. Am letzten Untersuchungstag
(Tag 20) war keines der mit GLXA-Ab3 behandelten Augen positiv,
während
in der kombinierten Kontrollgruppe 8 von 8 positiv waren. Darüber hinaus
sind die DFA- und Kulturergebnisse vollständig kongruent. Tabelle
4. Neutralisierung einer Chlamydien-Infektion durch Ab
3 unter
Verwendung eines Zytometrietests mit direktem Fluoreszenzantikörper (DFA)
a - GLXA-Ab3 schwächt die
Chlamydien-Replikation bei einer Bindehautinfektion weitgehend ab.
-
Zum
weiteren Verständnis
des Mechanismus der Neutralisierung war chlamydien-spezifische ribosomale
RNA aus jenen Primatenbindehautabstrichen mit einer DNA-Sonde untersucht
worden (Cheema et al., The Ameri. J. Med. Sci. 302: 261-268, 1991).
Gesamt-RNA wurde aus Primatenaugen entnommenen Bindehautabstrichen
extrahiert. Als Kontrolle wurde RNA aus Serovar-CEBs, Mensch oder
Hefe verwendet. Für
die Gene der ribosomalen 16S- und 23S-RNA codierende
32P-Chlamydien-DNA
wurde zum Nachweis von chlamydien-spezifischer RNA in einem Northern-Slot-Blot-Hybridisierungsassay
verwendet. Wie in
8 gezeigt, zeigen die Kontrollaugen
(entweder mit Präimmun-Kaninchen-IgG
plus EBs oder mit EBs allein infiziert) durchgehend signifikante
Niveaus an Chlamydien-RNA
zu allen untersuchten Zeitpunkten, und ähnliche, aus den Augen eines
mit GLXA-Ab
3 behandelten Organismus präparierte
RNA-Proben zeigen signifikante abgeschwächte Niveaus an Chlamydien-RNA.
Ribosomale Chlamydien-RNA wurde aus Bindehautabstrichen von vier
mit Ab
3 IgG (• in
8) behandelten
EBs infizierten Primaten, von zwei mit Präimmun-Kaninchen-IgG (o in
8)
behandelten Primaten und von zwei mit EBs allein
in
8)
behandelten Primaten extrahiert. Die relative Signalintensität der Northern-Slot-Blot-Autoradiogramme
wird unter Verwendung einer willkürlichen Skala ausgedrückt. Mittelwerte
wurden von den Werten für
jedes der beiden Augen von jedem Primaten an dem Zeitpunkt abgeleitet.
Dies deutet darauf hin, dass die Neutralisierung in einem sehr frühen Stadium
der Infektion stattfindet.
-
Der
Grad der Bindehautentzündung
nach der Inokulation mit zuvor mit entweder GLXA-Ab3 oder
Präimmun-IgG
inkubierten EBs oder ohne vorherige Inkubation wurde anhand der
klinischen Reaktion beurteilt. Die klinische Reaktion wurde bezogen
auf einen klinischen Krankheitsgesamtpunktwert (TCDS [total clinical disease
scores]), der sich von zehn klinischen Entzündungsmerkmalen ableitet (Taylor
et al., Invest. Opthalmol. Vis. Sci. 29: 1847, 1988). gestuft. Die
akkumulativen Krankheitspunktwerte wurde für jede Gruppe von Primaten
durch Untersuchen der zehn in der Bindehaut existierenden Anzeichen
erhalten. Die klinischen Krankheitspunktwerte wurden auf einer Skala
von 0 bis 3 für
jeweils zehn Anzeichen einer Bindehautentzündung gestuft. Von jedem mit
mit Ab3 (•) behandelten oder mit Präimmun-Kaninchen-IgG (o)
behandelten Elementarkörperchen
infizierten Primaten wurden Gesamtentzündungspunktwerte erhalten.
wie in 9 gezeigt, entwickelten Empfänger von GLXA-Ab3 nur
in sehr geringem Ausmaß eine
klinische Krankheit, die nach Tag 8 abnahm. Bei Kontrolltieren entwickelte
sich eine schwere Krankheit weiter bis Tag 21 nach dem Challenge. Dieser
pathologische Befund stimmt mit den Daten aus Zellkultur, DFA und
RNA-Hybridisierung überein.
-
Erzeugung von und Charakterisierung
von einen antiidiotypischen Antikörper produzierenden Hybridomzelllinien.
-
Herstellung von einen
antiidiotypischen Hybridomzellen
-
Fünf syngene
Mäuse (BLAB/cByJ)
wurden intraperitoneal mit KLH-konjugiertem monoklonalem GLXA-AB,
IgG in Gegenwart von komplettem Freundschem Adjuvanz immunisiert.
Die antiidiotypischen Antiseren gegen monoklonales GLXA-Ab1-IgG aus diesen Mäusen wurden mittels Sandwich-ELISA
nachgewiesen. Der Titer betrug etwa 1:1000 drei Wochen nach der
Immunisierung (Daten nicht gezeigt). Es wurden Fusionen zwischen
Sp2/0-Ag14-Zellen und Milzzellen aus zwei Mäusen, die den höchsten Titer
gegen monoklonalen GLXA-Ab1 aufwiesen, hergestellt.
Die Milz dieser Mäuse
war fast zweimal so groß wie
eine normale Milz. Die Klone wurden einem Screening nach dem gleichen
Verfahren wie für
das Testen von Maus-Antiseren unterzogen.
-
Als
Kontrollen wurden in allen Screening-Tests vereinigte Maus-Antiseren
bzw. Präimmunseren
in einer Verbindung von 1:10 verwendet. Nach dem Screening von 283
Löchern
wurden 8 von diesen als positiv gegen mAbI angesehen, wobei ein
Titer vorlag, der zweimal so hoch oder höher war als die Negativkontrolle. Diese
Hybridomen wurden kloniert. Ein Klon (91 MS441) wies den höchsten Titer
im ELISA auf und wurde vermehrt.
-
Die
Ascitesflüssigkeit
wurde produziert und IgG-isoliert. Der IgG-Isotyp dieses Klons wurde
als IgGI identifiziert und wies eine leichte Kette K auf (Bio-Rad
Laboratories, CA). Die Fusionsergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefasst. Tabelle
5 Zusammenfassung
der Fusion für
antiidiotypische Antikörper
- Leichte Kette: k
- Schwere Kette: IgG1
-
IgG
sezernierendes Hybridom (91 MS441) hemmt die Bindung von monoklonalem
GLXA-Ab1 an GLXA.
-
Der Überstand
von positiven Klonen wurde weiter auf die Hemmung der Bindung von
monoklonalem GLXA-Ab1 an GLXA mittels chemiluminometrischem
Immunoassay getestet. Dabei wurde für die Überstände von vier Klonen ohne Verdünnung eine
totale Hemmung der Bindung festgestellt. Zwei Wochen später stellte sich
heraus, dass nur ein Klon (91 MS441) stabil war. Wie in 10 gezeigt,
hemmt der Überstand
von diesem Klon in einer Verdünnung
von 1:10 die Bindung von monoklonalem GLXA-Ab1 an GLXA
um 80%, verglichen mit 0% für
einen nicht positiven Klon (91 MS442) aus der gleichen Fusion. Reihenverdünnungen
des Kulturüberstands
von Klon 91MS441 (• in 10)
und des negativen Klons 91MS442 (o in 10) wurden
mittels chemiluminometrischem Immunoassay getestet. Der Prozentsatz
wird aus dem Mittelwert der Doppelbestimmung erhalten. Dies zeigt,
dass ein antiidiotypischer Klon produziert wurde. Er wird als monoklonaler
GLXA-AB2 identifiziert. Monoklonaler GLXA-Ab2 wird von Anti-Chlamydia-Antiseren aus Patient und Kaninchen erkannt.
-
Als
internes Abbild einer antigenen Determinante sollte der antiidiotypische
Antikörper
von allen spezifischen Antiseren gegen dieses Epitop unabhängig von
der Spezies erkannt werden. Um diese Eigenschaft des von Klon (91MS441)
produzierten IgG zu testen, wurde menschliches Serum aus einem klinisch
als Chlamydia-positiv diagnostizierten Patienten verwendet. Da es
sich bei dem Isotyp des monoklonalen GLXA-AB
2 um
IgGI handelt, wurde die Reinigung des IgG mittels Protein-G-Affinitätschromatographie
durchgeführt.
Das isolierte monoklonale GLXA-Ab
2-IgG wurde
als Beschichtung auf eine Mikrotiterplatte aufgetragen und auf Reaktivität mit dem
Patientenserum (91MS253) mittels ELISA getestet. Als Negativkontrolle
wurde menschliches Serum ohne eine klinisch diagnostizierte Chlamydien-Infektion (88MS356)
verwendet. Die Ergebnisse zeigten, dass das Patientenserum einen
Titer aufwies, der mehr als 1:2000 gegen monoklonalen GLXA-Ab
2 betrug (
11). Der
Test wurde mittels ELISA durchgeführt. Dabei wurden Verdünnungsreihen
des aus einem mit einer Infektion mit Chlamydia diagnostizierten
Patienten
und
aus einem nicht diagnostizierten Individuum (☐) erhaltenen
Antiserums mit auf den Polystyrollöchern beschichteten mAb
2IgG inkubiert. Bei dem zweiten Antikörper handelt
es sich um Ziege-anti-Mensch-Peroxidase-Konjugat.
Die Daten werden in Form der Mittelwerte für Doppelbestimmungen präsentiert
und zeigen, dass das infizierte menschliche Antiserum den spezifischen Antikörper gegen
monoklonalen GLXA-Ab
2 aufweist, was darauf
schließen
lässt,
dass es sich bei dem monoklonalen GLXA-Ab
2 um
das interne Abbild von GLXA handelt.
-
Die
spezifische Erkennung von monoklonalem GLXA-Ab
2 durch
ein Kaninchen-anti-Chlamydien-Antiserum (88MS188) wurde ebenso auf ähnliche
weise getestet. Das Kaninchen-Antiserum wurde durch Inokulation
mit EBs produziert. Wie in
12 gezeigt,
weist das Kaninchen-Antiserum eine höhere Bindung am monoklonalen
GLXA-Ab
2 auf als Präimmunserum, wobei die Bindung
jedoch geringer als erwartet ist. Der Unterschied zwischen der Bindung
wird bis zu einem Verdünnungsfaktor
von 1:1000 gesehen. Eine Polystyrolplatte wurde mit mAb
2IgG
(1 μg/Loch)
beschichtet. Verdünnungsreihen
von für
Chlamydien-EBs
spezifischem
Kaninchen-Antiserum oder Präimmun-Kaninchenserum (☐)
wurden jeweils in Doppelbestimmung in die Löcher gegeben. Die spezifische
Bindung des Antiserums wurde mittels Maus-anti-Kaninchen-IgG (H&L)-HRP-Konjugat
sowie TMB-Substrat nachgewiesen. Dies zeigt, dass gegen Chlamydia
gerichtetes Kaninchen-Antiserum den spezifischen, monoklonalen GLXA-Ab
2 erkennenden Antikörper aufweist, was einen zusätzlichen
Hinweis auf monoklonalen GLXA-Ab
2 als internes
Abbild darstellt.
-
Antiseren mit monoklonalem
GLXA-Ab3 aus syngenen Mäusen erkennen GLXA
-
Der
antiidiotypische Antikörper
kann als internes Abbild antigenspezifische Antiseren in Tieren
erzeugen, die diesem Antigen niemals ausgesetzt waren. In diesem
Fall sollte, falls es sich bei dem monoklonalen GLXA-Ab3 (91MS441)
um das als interne Abbild von GLXA (das die gleiche antigene Struktur
trägt)
handelt, ein Anti-GLXA-Antikörper
in den gleichen Mäusen
des Stamms BALB/cByJ trotz der Tatsache, dass diese GLXA nie ausgesetzt
wurden, produziert werden. In einem ersten Experiment wurden acht
Mäuse mit
monoklonalem GLXA-Ab2-IgG und vier Mäuse mit
normalem Maus-IgG immunisiert. Bei der subkutanen Injektion wurde
kein Adjuvanz verwendet. Sieben Tage bzw. 14 Tage nach der Immunisierung
und einer Auffrischimpfung wurden aus diesen Mäusen Antiseren gewonnen, indem
die Hälfte
der Mäuse
in jeder Gruppe getötet wurde.
Ein Immuno-Dot-Blot-Assay wurde mit gereinigtem GLXA durchgeführt. Der
Dot-Blot zeigte, dass mit monoklonalem GLXA-Ab2-IgG
immunisierte Mäuse
einen bis zu 1:800 hohen Titer aufwiesen, verglichen mit einem Wert
von 1:100 oder weniger bei den mit normalem Maus-IgG immunisierten
Mäusen.
Die Blots wurden weiter mittels eines Densitometers quantifiziert.
Bei einer Verdünnung
von 1:100 nach der ersten Auffrischimpfung binden die Antiseren
aus allen vier Mäusen
an GLXA, während
in der Kontrollgruppe selbst bei einer Verdünnung von 1:50 keine Bindung
beobachtet wurde. Dies zeigt, dass dieses Antiserum nur durch das
Paratop des Antiidiotypen hervorgerufen wird, da die Empfänger syngen
sind.
-
GLXA-Ab3 aus syngenen Mäusen hemmt die Bindung von
monodonalem Ab1 an GLXA.
-
GLXA-Ab3-Antiseren, die spezifisch an GLXA binden,
wurden auch auf die Hemmung der Bindung von monoklonalem Ab1 an GLXA mittels chemiluminometrischem Immunoassay
getestet. Bei einer Verdünnung von
1:25 hemmt GLXA-Ab3 90% der Bindung verglichen
mit 18% Hemmung durch die Kontroll-Antiseren an Tag 8 nach der Immunisierung.
Dies entspricht der gleichen Hemmung, die von 10 μg nichtmarkiertem
monoklonalen GLXA-Ab1 gezeigt wurden. Die
gleiche Hemmung wurde in den Antiseren an Tag 14, eine Woche nach
der ersten Auffrischimpfung mit der gleichen Menge (50 μg/Maus) IgG,
festgestellt. Es sei angemerkt, dass die prozentuale Hemmung von
70% an Tag 7 auf etwa 50% an Tag 14 abfiel, wenn 1:100 verdünnt wurde.
-
Immunisierung
mit monoklonalem GLXA-Ab2 schützt Mäuse vor
einer Chlamydien-Infektion.
-
In
dieser Untersuchung wurden BALB/cByJ-Mäuse als ein Tiermodell für eine okulare
Chlamydien-Infektion verwendet. Das erste Experiment wurde mit 39
Mäusen
durchgeführt.
Dabei wurden 20 Mäuse
subkutan mit 50 μg
monoklonalem GLXA-Ab2 und 19 mit normalem,
Maus-IgG ohne jegliches Adjuvanz immunisiert. Insgesamt wurden drei
Injektionen im Abstand von jeweils einer Woche gegeben. Eine Woche
nach der letzten Injektion wurden die Mäuse mit Elementarkörperchen
des C. trachomatis-Serovars C (5000 IFU pro Auge) inokuliert. Die
Bindehautabstriche wurden den Augen der Mäuse jeweils an Tag 0, 7, 14
und 21 nach der Infektion entnommen. Proben von Bindehautabstrichen
wurden gesammelt und 48 Stunden in McCoy-Zellmonolayern kultiviert.
Die Einschlusskörperchen
wurden gezählt,
wobei fünf
Einschlüsse
als positiv in 15 Feldern betrachtet wurden. Wie in 13 gezeigt,
wiesen mit monoklonalem GLXA-Ab2 immunisierte
Mäuse im
Vergleich mit mit normalem Maus-IgG immunisierten Mäusen eine
halb so große
Infektiösität auf. In
einem zweiten Experiment (20 Mäuse
pro Gruppe) wurde die Immunisierung auf ähnliche Weise wiederholt. Allerdings
erhielten die Mäuse
106 IFU pro Auge, 100-mal mehr als die Anzahl
EBs, wie sie im ersten Experiment verwendet wurde. 20 Mäuse wurden
mit mAb2 (•) und 19 mit normalem Maus-IgG
(o) subkutan immunisiert (50 μg
IgG/Maus). Sie wurden einem okularen Challenge mit EBs des C. trachomatis-Serovars
C nach dreimaliger Immunisierung im Abstand von jeweils einer Woche
unterzogen. Dabei erhielt jedes Auge 5000 IFU. Jeweils einen Tag
von und nach dem Challenge wurde jedem Auge eine Bindehautprobe
entnommen und als Zellkultur kultiviert. Der Prozentsatz an positiven
Augen beruht auf der Anzahl der positiven Augen unter allen in einer
Gruppe untersuchten Augen. Überraschenderweise
wurde nahezu die gleiche Schutzkurve in den Mäusen festgestellt (14),
was darauf schließen
lässt,
dass der monoklonale GLXA-Ab2 eine heftige
Abwehrreaktion des Wirts hervorruft. Nach dreimaliger Immunisierung
im Abstand von jeweils einer Woche erhielten 20 mit mAb2IgG
(•) und
20 mit normalem Maus-IgG (o) immunisierte Mäuse ungefähr 5 × 104 bis
5 × 106 EBs des Chlamydia trachomatis-Serovars
C pro Auge. Die Chlamydia-Bindehauteinschlüsse wurden mittels aus Bindehautabstrichen gewonnener
Zellkultur getestet. Bei den Werten handelt es sich um die Mittelwerte
der Ergebnisse der ersten und zweiten Passagierungskultur, außer Tag
28.
-
In
einem dritten Experiment wurde bei der Immunisierung Aluminiumhydroxid
(Alaun) verwendet. Dabei wurden zehn Mäuse mit monoklonalem GLXA-Ab
2 in Gegenwart von Maalox
® als
Adjuvanz, acht Mäuse ohne
Maalox
® und
16 Mäuse
mit normalem Maus-IgG in Gegenwart von Maalox
® immunisiert.
Bei der Immunisierungsverfahrensweise handelte es sich um die gleiche
wie zuvor. Bei der Verwendung von Maalox
® in
der Immunisierung wurde der Titer der Anti-antiidiotypischen Antiseren
in Mäusen
verdoppelt, wie gegen GLXA im Immuno-Dot-Blot getestet. Die höheren Antiserentiter
in den mit Adjuvanz behandelten Mäusen demonstrieren einen wirksameren
Schutz in den Mäusen
vor der Augeninfektion im Vergleich zu den ohne Alaun immunisierten
Mäusen
(
15). Zehn Mäuse
wurden mit mAb
2-IgG plus Alaun (•), acht
mit mAb -IgG ohne Alaun (o) und 16 mit normalem Maus-IgG plus Alaun
immunisiert.
Eine Woche nach der letzten Auffrischimpfung wurden die Mäuse am Auge
infiziert, und die Bindehautinfektion wurde über Zellkultur am angegebenen
Tag nachgewiesen. Jedoch wiesen mit monoklonalem GLXA-Ab
2 immunisierte Mäuse eine wesentlich geringere
Infektion auf als solche, die normales Maus-IgG plus Alaun erhalten hatten.
Darüber
hinaus war die Infektion an Tag 28 nach dem Challenge geklärt. Im vierten
Experiment wurden acht Mäuse
mit monoklonalem GLXA-Ab
2 und acht mit normalem
Maus-IgG in Gegenwart von Alaun immunisiert. Bei den Immunisierungs-
und Inokulationsvorschriften handelt es sich um die gleichen wie
zuvor. Allerdings wiesen, wie in
16(A) gezeigt,
an Tag 7 beide Gruppen den gleichen Infektionsgrad auf, wobei 50%
der Augen infiziert sind. Man erkennt jedoch von Tag 10 an zwischen
den beiden Gruppen einen signifikanten Infektionsunterschied. Bei
der mit monoklonalem GLXA-Ab
2-IgG immunisierten
Gruppe waren an Tag 14 zwei von acht Augen positiv. An Tag 22 eines
von acht. Kein Auge war positiv an Tag 28, was einen deutlichen
Rückgang
der Infektion anzeigt. Dagegen waren bei mit normalen Mäuse-IgG
immunisierten Mäusen
an Tag 14 sechs von sechs Augen positiv und blieben positiv bis
Tag 42. Die Anzahl an infizierten Augen begann mit Tag 28 zu fallen,
wobei man annimmt, dass es sich dabei um einen natürlichen
Erholungsprozess handelt. In einem letzten Experiment wurden die
Mäuse mit
vollständig
geklärter
Infektion aus dem obigen Experiment einem nochmaligen Challenge
mit EBs unterzogen, um zu beurteilen, ob die Immunität mit Gedächtnis assoziiert
war. Ein signifikanter Faktor hinsichtlich des Schutzes ist die
Fähigkeit
der immunisierten Mäuse,
die Organismen aus ihren Augen wesentlich früher als die nicht immunisierten
Mäuse zu
klären.
Es ist klar ersichtlich, dass dies bei mit monoklonalem GLXA-Ab
2 immunisierten Mäusen der Fall ist (
16(B)). Dies zeigt, dass monoklonaler GLXA-Ab
2 nicht nur in der Lage ist, eine schützende Immunantwort,
sondern auch eine Gedächtnisimmunantwort
hervorzurufen. Nach dreimaliger Immunisierung im Abstand von jeweils
einer Woche erhielten 20 mit mAb
2-IgG immunisierte
Mäuse (•) und 20
mit normalem Maus-IgG immunisierte Mäuse (o) ungefähr 5 × 10
4 bis 5 × 10
6 EBs des Chlamydia trachomatis-Serovars
C pro Auge. Die Chlamydien-Bindehauteinschlüsse wurden mit aus Bindehautabstrichen
gewonnener Zellkultur getestet. Bei den Werten handelt es sich um
die Mittelwerte der Ergebnisse der ersten und zweiten Passagierungskultur,
außer
Tag 28.
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht, dass ein GLXA imitierender antiidiotypischer
Antikörper
Mäuse als Tiermodell
vor einer Augeninfektion mit Chlamydien schützt. Der zur Produktion antiidiotypischer
Antikörper verwendete
monoklonale Antikörper
mAb1 (89MS30) wurde durch Immunisierung
mit ganzen EBs produziert und einem Screening auf seine Reaktion
gegenüber
einem gattungsspezifischen Antigen unterzogen. Er wurde zur Identifizierung
von GLXA verwendet und zeigte eine spezifische Bindung an dem Polysaccharidanteil von
GLXA. Ebenso wurde festgestellt, dass dieser Antikörper mit
cLPS kreuzreagiert.
-
Zunächst handelt
es sich bei GLXA und cLPS um deutlich unterschiedliche gattungsspezifische
Antigene. GLXA wurde auf RBs, EBs, Einschlussmembranen und Wirtszellmembranen
gefunden sowie in den Einschlussraum, das Zytoplasma der infizierten
Zellen sowie in die Umgebung abgegeben. Es wurde aus dem Überstand
einer infizierten Zellkultur gewonnen. Während cLPS sowohl auf EBs als
auch RBs (hauptsächlich RBs)
gefunden wurde, wird cLPS nicht sezeniert oder von infizierten Zellen
abgegeben, sondern ist locker an die RBs gebunden. Strukturmäßig weisen
sie unterschiedliche Polysaccharidgruppierungen auf. GLXA besitzt einen
einzigartigen Zuckerrest: Gulose oder Gulosederivate, Mannose und
Galactose, wahrscheinlich in sich wiederholenden Einheiten von Guluoronsäure und
Mannuronsäure
angeordnet. Es stellte sich heraus, dass mit dem Antigen nur zwei
Fettsäuren
assoziiert sind, verglichen mit wenigstens zwölf bei cLPS. Wohingegen cLPS
ein typisches lineares 2-Keto-3-dexyoctonsäure (KDO)-trisaccharid
(allgemeiner Kern) sowie Polysaccharide wie etwa Glucosamin und
Heptose aufweist. Serologisch binden monoklonale GLXA-Ab1 spezifisch an Gulose und Mannose-Wiederholungsblock.
Während
das cLPS-gattungsspezifische
Epitop auf KDO vorliegt, ist die spezifische Determinate die 2-8-Verknüpfung. Es
ist offensichtlich sehr unwahrscheinlich, dass GLXA und cLPS das
gleiche Epitop teilen. Es ist bekannt, dass Antikörper, gleichgültig, ob
es sich dabei um poly- oder monoklonale, entweder durch Immunisierung
mit ganzen EBs oder durch gereinigtes cLPS produzierte Antikörper handelt,
keine neutralisierenden oder schützenden
Funktionen aufweisen. Aus der Zusammensetzungsanalyse lässt sich
schließen,
dass Gulose zusammen mit Mannose und Galactose das spezifische Epitop
von GLXA bildet. Dagegen weist cLPS neben dem KDO-Trisaccharid als
Epitop weitere Epitope im KDO-Bereich und auch weitere Saccharidanteile
auf. Diese letzteren Strukturen zeigten eine breite Kreuzreaktion
mit LPS aus anderen gramnegativen Bakterien. Da dieses Schutzepitop
von GLXA aus einem Array von Zuckerresten besteht, ist es vernünftiger,
anzunehmen, dass einige davon von cLPS teilweise mit GLXA geteilt werden.
-
Es
bestehen einige weitere Möglichkeiten
hinsichtlich dieser Kreuzreaktion. So teilen beispielsweise (1)
GLXA und cLPS keinerlei primäre Ähnlichkeit,
bilden jedoch strukturell ein ähnliches
Bindungsmotiv; (2) zwar bindet monoklonaler GLXA-Ab1 an cLPS,
doch besteht zwischen den Antikörperbindungsstellen
von GLXA und cLPS keine Ähnlichkeit.
Der monoklonale Antikörper
kann multispezifisch sein, das heißt er kann ein ziemlich unterschiedliches
Epitop erkennen.
-
Aus
der obigen Diskussion heraus wird angenommen, dass monoklonaler
GLXA-Ab1 spezifisch für das GLXA-Epitop ist, wobei
die Möglichkeit,
dass GLXA und cLPS einige Zuckerreste oder lediglich eine Strukturähnlichkeit
teilen, die Kreuzreaktivität
erklären
kann.
-
Antiidiotypische Antikörper, GLXA-Ab3 und monoklonaler GLXA-Ab2
-
Ein
antiidiotypischer Antikörper
ist ein wirkungsvolles und langlebiges Immunogen
-
Monoklonaler
GLXA-Ab1 wurde subkutan in Abwesenheit von
Konjugat oder Freundschem Adjuvanz in Meerschweinchen initiiert.
Alle vier immunisierten Meerschweinchen entwickelten für monoklonalen
Ab1 spezifische antiidiotypische Antikörper mit
hohem Titer, die bereits drei Wochen nach der ersten Immunisierung
gefunden wurden. Der Titer betrug ungefähr 1:5000 im ELISA. Die produzierten
antiidiotypische Antiseren enthielten eine relativ hohe Konzentration
an GLXA-Ab2, der für den hypervariablen Bereich
von monoklonalem GLXA-Ab1 spezifisch ist.
Dies konnte nach zwei Absorptionen durch normales Maus-IgG gezeigt
werden. Wurde als Immunogen der IgG1-Isotyp
von antiidiotypischen Meerschweinchen-Antikörpern in drei Kaninchen verwendet,
so betrug der Titer am anti-antiidiotypischen Antikörper zwei
Monate nach der Immunisierung mehr als 1:20 000. Dies zeigt, dass
Immunglobulin selbst ein sehr wirkungsvolles Immunogen ist. Dies
gilt nicht nur für
eine Interspezies-Immunisierung, sondern auch für eine syngene Immunisierung.
Mit dem monoklonalen antiidiotypischen Antikörper, monoklonaler GLXA-Ab2, wurde die Immunisierung in syngenen Mäusen ohne KLH-Konjugation
oder Freundsches Adjuvanz durchgeführt. Die Mäuse entwickelten GLXA-Ab3 mit hohem Titer kurz nach der Immunisierung
(g Tage). Die in dieser Untersuchung verwendete Vorschrift unterscheidet
sich von den meisten Verfahren, bei denen entweder ein Konjugat
oder Freundsches Adjuvans für
eine höhere
Immunogenität
verwendet wird. Dies deutet darauf hin, dass Immunglobulin als Antigen
stärker
immunogen im Vergleich mit den meisten isolierten oder synthetischen
Peptidantigenen ist.
-
Ein
erfolgreicher Impfstoff erfordert nicht nur, dass es sich dabei
um ein gutes Immunogen handelt, sondern dass er langlebig (vorzugsweise über die
Lebensdauer des Wirts) ist. Die idiotyp-produzierte Immunität ist langlebig.
Die Fähigkeit
von Meerschweinchen-GLXA-Ab2 aus drei immunisierten
Meerschweinchen zur Hemmung der Bindung von monoklonalem GLXA-Ab1 an GLXA wurde bis zu 77 Wochen lang beobachtet. Bei
lediglich drei Auffrischimpfungen ist die Hemmung ein Jahr nach
der Immunisierung fast die gleiche wie bei Antiseren, die in den
frühen
Stadien nach der Immunisierung gesammelt wurden. Dies deutet darauf
hin, dass die von dem idiotypischen Antikörper monoklonaler GLXA-Ab1 hervorgerufene Immunität ein Langzeitgedächtnis besitzt.
Da die Halbwertszeit eines Antikörpermoleküls oder
der Mehrzahl an Antikörper
produzierenden Zellen etwa einige Wochen beträgt, geht das Auffrischintervall
(sechs Monate) weit über
die Lebensspanne der B-Zellen und der Immunglobuline hinaus. Dabei
ist es die konstante Stimulierung innerhalb des idiotypischen Netzwerks,
das diesen antiidiotypischen Antikörper auf einem bestimmten Spiegel
hält. Die Änderung der
idiotypischen Spezifität
während
dieses Zeitraums wurde in diesem Fall nicht beobachtet.
-
Ein internes Abbild von
Chlamydien-GLXA, isotypischer Unterschied
-
In
dieser Untersuchung wurden Meerschweinchen-GLXA-Ab2-IgG1
und -IgG2 getrennt. Die Regulationsfunktion dieser beiden Isotypen
gegenüber
dem Isotyp wurde nicht bewertet. Allerdings wurde ein Unterschied
zwischen den Unterklassen IgG1 und IgG2 bei der Hemmung der Bindung
von monoklonalem GLXA-Ab1 an GLXA gefunden.
Mit einem neuartigen System, dem chemiluminometrischen Immunoassay,
wurden sowohl die Inkubation als auch der endgültige Nachweis in Lösung statt
an der Festphase wie im ELISA durchgeführt, womit die Möglichkeit
einer Hemmung durch Hinderung stark verringert wurden. Die Ergebnisse zeigten,
dass GLXA-Ab2-IgG1 100% der Bindung hemmt,
wohingegen IgG2 bei gleicher Konzentration 50% hemmt. Dies lies
darauf schließen,
dass GLXA-Ab2-IgG1 eine hohe Bindungsaffinität zum Idiotyp
aufweist oder dem Antigen GLXA ähnlicher
ist. Dies zeigt einen isotypischen Unterschied in ihrer Bindungsfähigkeit
zum Idiotyp, was einen Unterschied in ihren jeweiligen aktiven Zentren
widerspiegelt. IgG1 weist eine gegenüber IgG2 unterschiedliche Idiotypbindungsfähigkeit
auf. Es gibt eine Reihe von Beispielen für dominante Idiotypen, beispielsweise das
A5A-Idiotop von Anti-strep-A-Kohlenhydrat-Antikörpern oder das T15-Idiotop
von Phosphorylcholin-Antikörpern.
Es ist nicht klar, ob irgendeine Isotyppräferenz eines antiidiotypischen
Antikörpers
in unterschiedlichen Systemen vorliegt. Dieses Ergebnis lässt darauf
schließen,
dass ein bestimmter Isotyp von GLXA-Ab2 das
interne Abbild darstellt, während
andere dies nicht tun.
-
Monoklonaler GLXA-Ab2 als Immunogen von Chlamydien-GLXA
-
Der
Zweck einer Herstellung monoklonaler antiidiotypischer Antikörper besteht
darin: (1) eine ständige Quelle
eines antiidiotypischen Antikörpers
für die
Wirkstoffuntersuchung zu besitzen; (2) einen möglichen Rezeptor für GLXA auf
Wirtszellen zu identifizieren und (3) das Epitop auf GLXA weiter
zu charakterisieren. Dadurch wird ein Verständnis der biologischen Funktionen
von GLXA hinsichtlich Epitopdichte, seiner Rolle im Infektionsmechanismus
und der Schutzfunktion gegen eine Chlamydieninfektion in vivo ermöglicht.
Die Produktion monoklonaler antiidiotypischer Antikörper wurde
in den syngenen BALB/cBYJ-Mäusen
durchgeführt. Bei
der ersten Fusion wurde nach einem Screening von 283 Klonen ein
stabiler, stark hemmender Klon (91MS441) ausgewählt. Bei der zweiten Fusion
wurde ein weiterer Klon (91MS442) ausgewählt, obwohl dieser im chemiluminometrischen
Immunoassay nicht so stark hemmt wie der 91MS441-Klon. Es konnte
gezeigt werden, dass der von diesem Klon (91MS441) produzierte monoklonale
GLXA-Ab2 das interne Abbild des Chlamydien-Antigens
GLXA ist.
-
Interessanterweise
sollte angemerkt werden, dass die Hemmfähigkeit von Maus-GLXA-Ab3 mit der Zeit leicht, doch offensichtlich
abnimmt. Die Dosierung des Antiidiotyps stellte einen Faktor sowohl
bei der Verstärkung
des Idiotyps als auch bei der Unterdrückung des Idiotyps dar. Diese
Ergebnisse der Hemmung durch GLXA-Ab3 zeigten,
dass nach zweimaliger Verabreichung von monoklonalem GLXA-Ab2-IgG die Hemmung höher ist als bei den nach dreimaliger
Verabreichung erhaltenen Seren. Dies deutete darauf hin, dass 50 μg entweder
zu viel für
eine Dosis oder zuviel für
wiederholte Verabreichungen ist. Andererseits wurde damit auch gezeigt,
dass für
eine schützende
Immunität
eine geringe Menge ausreicht. Der Grund für die Wahl von normalem Maus-IgG
als Negativkontrolle bei der Immunisierung statt eines nichtverwandten
Klons liegt darin, dass damit eine mögliche Voreingenommenheit eines
spezifischen Klons verhindert wird.
-
Monoklonaler
GLXA-Ab1 und GLXA-Ab3 tragen
die gleiche Antigenbindungsstruktur.
-
GLXA-Ab3 aus immunisierten Kaninchen und Mäusen erkannte
affinitätsgereinigtes
GLXA im Immuno-Dot-Blot-Assay trotz keiner vorherigen Exposition
gegenüber
GLXA oder Infektion. Die Bindung von monoklonalem GLXA-Ab1 an GLXA wird mit steigender Konzentration
an GLXA-Ab3 gehemmt. Dies deutet darauf hin,
dass der anti-Antiidiotyp eine äquivalente
Antigenreaktivität
wie der Idiotyp aufweist, das heißt, sie erkennen das gleiche
Epitop. Da monoklonale GLXA-Ab1 und GLXA-Ab3 aus Kaninchen die gleiche Antigenreaktivität gegenüber GLXA
besitzen, wurde ferner in der Immunfluoreszenzanfärbung der
Einschlüsse
in einer infizierten McCoy-Zellkultur bestätigt. Das Experiment ließ auf die
strukturelle Ähnlichkeit
der Antikörper
schließen.
Die Verwendung von GLXA imitierenden monoklonalen GLXA-Ab2 zur Identifizierung seiner Rolle wäre zum Verständnis des
Mechanismus des Antiidiotyp-Schutzes wertvoll. Das Experiment wird
menschlichen epidermoiden Karzinomzellen (A431) ebenso wie mit HEGEC
(human endometrial gland epithelial cells) durchgeführt. Diese
Zelllinien wurden aufgrund ihres menschlichen Ursprungs verwendet.
Ein Bindungsvorversuch wurde mit Durchflußzytometrie mit durch FACScan
(Becton Dicknson, N.J.) nachgewiesener direkter Antikörperanfärbung durchgeführt. Da
die Trennung dieser Epithelzellen in eine Einzelzellsuspension ohne
die Verwendung von Enzym oder rauer Trennung schwierig ist, vor
allem bei HEGEC-Zellen, besteht die Zellpopulation aus Einzel-,
Doppel- und Mehrfachzellen. Die Einzelzell population wurde direkt über den
Zelltrümmern
abgegriffen. Da die Kontrolle, nämlich
Zellen mit normalem Maus-IgG, an genau der gleichen Öffnung (gate)
vorlagen, wird angenommen, dass die zwei Gruppen vergleichbar sind.
Darüber
hinaus ist die Bindung direkt, und monoklonaler GLXA-Ab2 bzw.
normales Maus-IgG wurden direkt mit Biotin markiert. Die Intensität von spezifisch
an die Wirtszellen (MEGEC) gebundenem monoklonalem GLXA-Ab2 steigt mit steigender Antikörperkonzentration
an. Normales Maus-IgG weist selbst bei der höchsten Konzentration keine
solche Bindung auf. Könnte
dieses Ergebnis wiederholt werden und sich als gültig erweisen, so handelt es
sich bei GLXA um ein Adhäsin
oder einen Liganden, der an HEGEC-Zellen bindet. Es gibt einige
Gründe
dafür,
anzunehmen, dass es sich bei GLXA um ein Adhäsin oder einen Liganden handelt.
Erstens, wie oben erwähnt,
findet die GLXA-Ab3-Neutralisierung im sehr
frühen
Stadium statt. Dies wird dadurch bestätigt, dass man anscheinend
keine signifikante Chlamydien-spezifische ribosomale RNA in mit
mit GLXA-Ab3 behandelten EBs inokulierten
Primaten entnommenen Bindehautproben findet. Dies ließ darauf
schließen,
dass GLXA-Ab3 das Eindringen von EBs in
den Wirt blockiert. Zweitens stellte sich heraus, dass GLXA die
Infektion bei einer Vorinkubation von McCoy-Zellen mit GLXA um ungefähr das Dreifache
verstärkt.
Dieses Ergebnis kann nur dann eintreten, falls es sich bei GLXA
um ein Adhäsin
oder einen Liganden handelt, der die Anbindung von EBs an Wirtszellen
erleichtert. Tatsächlich
ist es gut möglich,
dass EBs diesen Mechanismus zur Infektion von Wirtszellen benutzen, da
GLXA aus infizierten Zellen sezeniert wird.
-
Ein
möglicher
Mechanismus der Rolle von GLXA kann wie folgt aussehen: EBs binden
an die Wirtszellen entweder über
GLXA auf EBs oder über
freies GLXA, das von den infizierten Zellen in die Umgebung sezerniert
wurde. Dies macht die Absorption von umgebenden Zellen an GLXA wesentlich
leichter und effizienter. EBs können
dann an die Wirtszellen entweder über GLXA auf EBs andocken und
somit an die Wirtszellen binden. Dieser Mechanismus scheint wesentlich
effizienter als eine 1-zu-1-Anbindung zu sein.
-
Neutralisierung einer
Chlamydien-Infektion durch GLXA-Ab3
-
Der
in-vitro-Vortest zur Neutralisierung zeigte, dass bei mit GLXA-Ab1 behandelten EBs des C. trachomatis-Serovars
B mehr Chlamydieneinschlüsse
gefunden wurden als bei mit Kaninchen-Ab3 behandelten
EBs des gleichen Serovars. Dies zeigte, dass GLXA-Ab3 die
Infektion neutralisierte, wohingegen dies mit monoklonalem GLXA-Ab1 nicht der Fall war. GLXA-Ab3 neutralisierte
die Infektion in der Zellkultur, wohingegen dies bei monoklonalem
GLXA-Ab1 nicht der Fall war. Dieses in-vitro-Ergebnis
wurde in vivo in zwei späteren
Experimenten mit dem Primateninfektionsmodell wiederholt. Dabei
wurde bestätigt,
dass GLXA-Ab3 eine Chlamydia-Infektion sowohl
in vitro als auch in vivo wirksam neutralisiert.
-
Das
Verständnis
des Mechanismus dieser Neutralisierung stammt aus dem Hybridisierungsexperiment
mit Chlamydiaspezifischer RNA. Dabei wurden die Primaten am Auge
mit mit GLXA-Ab3 oder normalem Kaninchen-IgG
behandelten EBs inokuliert. Chlamydien-RNA wurde in den Primaten
an unterschiedlichen Tagen vor und nach der Inokulation entnommenen
Bindehautabstrichen nachgewiesen. Der bei dieser Untersuchung verwendete
RNA-Hybridisierungstest ist ein äußerst empfindlicher
Weg zum Nachweis einer Chlamydien-Infektion in Proben, die in der Zellkultur
oder/und im DFA eindeutig negativ sind. Die in mit Ab3 behandelten Primaten
gefundene, im Wesentlichen geringe RNA erbringt den Beweis dafür, dass
die Neutralisierung in einem sehr frühen Stadium der Infektion,
vor der Internalisierung der Organismen, erfolgt. Dies lässt darauf schließen, dass
es sich bei GLXA um ein Adhäsin
bzw. einen Liganden handelt, das bzw. der in diesem Stadium der
Anbindung eine Funktion ausübt.
-
Die
Rolle der humoralen Immunität
beim Schutz gegen eine Chlamydien-Infektion war lange Zeit zwiespältig. Es
konnte jedoch sowohl in vitro als auch in vivo gezeigt werden, dass
die humorale Immunität
eine gewisse Rolle bei der Verhinderung einer Chlamydien-Infektion
spielen dürfte.
-
Schutz von Mäusen vor
einer Chlamydien-Infektion durch Immunisierung mit monoklonalem
GLXA-Ab2
-
Das
Chlamydien-Augeninfektionsmodell in der BALB/cByJ-Maus wurde in
einer Impfstoffuntersuchung mit monoklonalem antiidiotypischen Antikörper, dem
monoklonalen GLXA-IgG, eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein
Modell für
C. trachomatis-Serovare, die nur Menschen infizieren. In den Immunisierungsexperimenten
wurde monoklonales (GLXA-Ab2)-IgG (50 μg/Maus) zur
subkutanen Immunisierung von 6 bis 20 Mäusen in jeder Gruppe entweder
in Gegenwart von Adjuvanz oder ohne Adjuvanz verwendet. Mit monoklonalem
GLXA-Ab2 immunisierte Mäuse erbringen einen deutlichen
GLXA-Ab3-Titer, der eine Woche nach einer Einzelimmunisierung
nachweisbar ist. Das in dieser Untersuchung verwendete System ist
synergen: monoklonaler GLXA-Ab1, monoklonaler
GLXA-Ab2 bzw. monoklonaler GLXA-Ab3 werden jeweils im gleichen Mausstamm produziert.
Sie tragen genetisch die gleichen Immunglobuline. Die einzige "Fremdstruktur" ist die spezifische
Bindungsstelle eines jeden Typs Antikörpers (monoklonaler GLXA-Ab1 oder monoklonaler GLXA-Ab2). Normales
Maus-IgG aus dem gleichen Stamm wurde als Negativkontrolle verwendet.
Mit monoklonalem GLXA-Ab2 immunisierte Mäuse entwickelten
durchgehend einen signifikant hohen GLXA-Ab3-Titer gegen gereinigtes
GLXA im Vergleich mit der Kontrollgruppe. Der Durchschnittstiter
betrug bis zu 1:3200, verglichen mit 1:200 in den mit normalem Maus-IgG
immunisierten Mäusen.
Dies zeigt eindeutig, dass die Produktion von GLXA-Ab3-Antikörper in
synergenen Mäusen
durch den hypervariablen Bereich, der Struktur, die das GLXA imitiert,
ausgelöst
wird. Darüber
hinaus wurde von dem GLXA-Ab3 aus diesem Mäusen die Bindung von monoklonalem
GLXA-Ab1 an GLXA ebenso wirksam wie von
nichtmarkiertem monoklonalem GLXA-Ab1 gehemmt.
Diese Experimente zeigen, dass monoklonaler GLXA-Ab2 ein
einziges Epitop von GLXA imitiert.
-
Der
Schutz von Mäusen
vor einer Augeninfektion durch C. trachomatis wurde durchgehend
in vier individuellen Experimenten in vivo demonstriert. Die mit
monoklonalem GLXA-Ab2 bzw. normalem Maus-IgG
immunisierten Mäuse
(dreimal auf wöchentlicher
Basis) wurden in den Augen durch Inokulation von EBs (5000 IFU/Auge)
infiziert. Die Bindehautabstriche wurden an unterschiedlichen Tagen
vor und nach der Infektion entnommen. Die Einschlüsse wurden
mittels Zellkultur nachgewiesen. Die Augen der mit monoklonalem
GLXA-Ab2-IgG immunisierten Mäuse weisen
eine deutlich kurze Erholung auf (9 Tage nach der Okularen Inokulation,
verglichen mit 28 Tagen der mit normalem Maus-IgG immunisierten
Kontrolle). Der GLXA-Ab3-Titer korreliert
gut mit den Zellkulturergebnissen. Dies zeigt, dass der ein einziges
GLXA-Epitop imitierende monoklonale GLXA-Ab2 ein
wirksames Immunogen darstellt, das eine starke schützende Immunantwort
gegen eine Chlamydien-Infektion hervorruft. Dies zeigt, dass ein
einziges Schutzepitop auf dem Chlamydien-GLXA liegt.
-
Vorschau auf
den Neutralisierungs- und Schutzmechanismus
-
Bei
diesem Beispiel handelt es sich um die erste Demonstration davon,
dass ein nichtneutralisierender monoklonaler GLXA-Ab1 einen
neutralisierenden GLXA-Ab3 in vivo über einen
antiidiotypischen Antikörper (GLXA-Ab2) produzieren kann. Der zentrale Punkt hier
ist, dass durch Immunisierung mit Chlamydien-EBs produzierter monoklonaler
GLXR-Ab1 nicht neutralisiert oder Primaten
vor einer Neuinfektion schützt,
während von
Meerschweinchen-GLXA-Ab2 produzierter GLXA-Ab3 die Infektion neutralisierte und die Immunisierung mit
monoklonalem GLXA-Ab2 Mäuse vor einer Neuinfektion
schützt.