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Stand der
Technik
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Die
Katzenkratzkrankheit (CSD) war schon seit vielen Jahren von großem klinischem
und mikrobiologischem Interesse. Man schätzt, dass in den Vereinigten
Staaten jährlich
7000 Fälle
der Katzenkratzkrankheit auftreten. Aufgrund der Schwierigkeiten
beim Diagnostizieren der CSD und ihrer möglicherweise verwirrenden klinischen Ähnlichkeit
mit anderen Krankheitsyndromen kann es jedoch sein, dass die Zahl
der tatsächlichen Fälle der
CSD in den Vereinigten Staaten eher in der Nähe von 70 000 pro Jahr liegt.
CSD wird als eine subakute regionale Lymphadenitis beschrieben,
die in einem zeitlichen Zusammenhang mit dem Kratzer oder Biss einer
Katze steht, und sie kann in einigen Fällen zu einer Meningoenzephalitis
führen.
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Die
Diagnose der CSD war ein Problem, da das ätiologische Agens der Krankheit
früher
noch nicht identifiziert worden war. Ein nicht-identifiziertes Bakterium
(„bacillus") wurde in Biopsien
von Patienten mit CSD unter Verwendung der Warthin-Starry-Färbung sichtbar gemacht, konnte
jedoch aufgrund von Schwierigkeiten beim Herstellen einer isolierten
Kultur noch nicht identifiziert werden. Kürzlich wurde vorgeschlagen,
dass das ätiologische
Agens von CSD „Afipia
felis" ist (7).
Trotz dieser Arbeiten war es bisher nicht möglich, dieses Agens zu isolieren
oder es auf andere Weise mit den meisten der an der Katzenkrankheit
leidenden Personen zu assoziieren.
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Eine
klinisch verwandte Krankheit, die bazilläre Angiomatose (BA), ist ein
Leiden, das durch multiple Tumoren oder Schwellungen gekennzeichnet
ist, welche auf einer Proliferation der Blutgefäße beruhen. BA tritt häufig in
Verbindung mit einem Immunmangelzustand, insbesondere bei einer
HIV-Infektion, auf. Ein nicht-identifiziertes Bakterium (bacillus") wurde in den angiomatösen Geweben
unter Verwendung der Warthin-Starry-Färbung sichtbar gemacht (28).
Es wurde gezeigt, dass die aus den angiomatösen Geweben extrahierte DNA
ein Fragment eines 16S-rRNA-Gens enthält, das mit dem 16S-rRNA-Gen
von Rochalimaea quintana verwandt, jedoch nicht identisch ist. Aus
einer reinen Kultur des Organismus wurde diese DNA nicht erhalten
(28). Diesen Forschem ist es nicht gelungen, einen infektiösen Organismus
aus Geweben von Pa tenten zu isolieren, und sie waren deshalb auch
nicht in der Lage, die in Geweben festgestellten DNA-Sequenzen eindeutig
einem identifizierbaren krankheitsauslösenden Organismus zuzuordnen.
Weder der in diesen Geweben festgestellte Organismus noch der tatsächliche
Erreger der Krankheit ließen
sich identifizieren.
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Somit
konnte(n) das (die) ätiologische(n)
Agens (Agenzien) sowohl von CSD als auch von BA trotz intensiver
Forschung und trotz weit verbreiteter Effekte der Krankheiten nicht
identifiziert werden. Die vorliegende Erfindung beschreibt die Identifizierung
eines Organismus, der hier R. henselae genannt wird, welcher der Erreger
der beiden Krankheiten ist.
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R.
quintana wurde mit verschiedenen klinischen Syndromen in Zusammenhang
gebracht, umfassend persistierendes Fieber mit Bakteriämie bei
normalen und immunsupprimierten Individuen (18, 23, 30, 34). Trotz des
Zusammenhangs von R. quintana mit einer Krankheit wurde R. quintana
nicht eindeutig für
die CSD verantwortlich gemacht. Aufgrund der Kontroverse, welche
die Ätiologie
der CSD umgibt, und der Verbindung von R. quintana mit einer Krankheit
des Menschen besteht ein Bedarf für ein Verfahren, mit dem jeder
dieser Organismen in Lymphknotengewebe aus CSD-Patienten direkt nachgewiesen werden
kann.
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Die
Erfindung erfüllt
diesen Bedarf, indem sie ein Nucleinsäure-basiertes Verfahren zum
Nachweisen einer R. quintana-Infektion in einem Individuum bereitstellt.
Die isolierten Nucleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung machen es möglich, dass Primer und Sonden
für ein
solches Nucleinsäure-basiertes
Nachweissystem einfach entworfen werden können.
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Außerdem besteht
ein Bedarf, das Vorliegen einer Infektion eines Patienten durch
R. henselae schnell identifizieren zu können. Eine schnelle und effiziente
Bestimmung solcher Infektionen wird dazu beitragen, dass man die
früher
zweifelhaften Symptome, die mit einer Infektion durch R. henselae
assoziiert sind, diagnostizieren kann und dass man auf diese Weise
einfacher ein geeignetes Behandlungsschema aufstellen kann.
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Die
vorliegende Erfindung erfüllt
diesen Bedarf, indem sie gereinigte antigene Polypeptide bereitstellt, die
erforderlich sind, um das Vorliegen von R. henselae-Antikörpern nachzuweisen,
die im Serum von solchen Patienten zirkulieren, die gegenwärtig mit
R. henselae infiziert sind oder die früher damit infiziert waren.
Diese gleichen gereinigten antigenen Polypeptide können eingesetzt
werden, um Antikörper
herzustellen, die selbst in einem Verfahren eingesetzt werden können, mit
dem das Vorliegen von R. henselae-Antigen, das in einem Individuum
vorliegt, nachgewiesen werden kann und mit dem deshalb bestimmt
werden kann, ob ein Individuum gegenwärtig mit R. henselae infiziert
ist oder früher
damit infiziert war.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Diagnostizieren
der Katzenkratzkrankheit und ein Verfahren zum Diagnostizieren der
bazillären
Angiomatose bei einem Individuum, indem das Vorliegen von Rochalimaea
henselae oder einer immunogen spezifischen Determinante davon in
einer aus dem Individuum erhaltenen Probe nachgewiesen wird. Außerdem werden
durch die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Diagnostizieren
der Katzenkratzkrankheit und ein Verfahren zum Diagnostizieren der
bazillären
Angiomatose in einem Individuum bereitgestellt, indem das Vorliegen
von Antikörpern,
welche an antigene Determinanten von R. henselae binden, in einer
aus dem Individuum erhaltenen Probe nachgewiesen wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin isolierte Nucleinsäuren bereit,
die immunogene Polypeptide von R. henselae codieren.
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Außerdem werden
Vektoren bereitgestellt, welche die Nucleinsäuren der vorliegenden Erfindung
umfassen. Wenn man die Vektoren dann im Expressionssystem eines
Wirts einsetzt, können
Reagenzien mit antigenen Polypeptiden für diagnostische und prophylaktische
Anwendungen hergestellt werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Diagnostizieren
einer Rochalimaea quintana-Infektion in einem Individuum, indem
das Vorliegen einer Nucleinsäure,
die für
Rochalimaea quintana spezifisch ist, in einer Probe nachgewiesen
wird, die vorher von dem Individuum erhalten wurde.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 zeigt
die Anzahl von gemeinsam wandernden DNA-Fragmenten und den geschätzten Prozentsatz
einer Sequenzdivergenz unter Organismen, die mit R. henselae verwandt
sind. Die Ziffern in Klammern (entlang der Diagonale) geben die
Gesamtzahl von Fragmenten an, die bei der Analyse jeder Art verwendet wurden.
Brüche
im oberen rechten Sektor geben die Zahl von gemeinsam wandernden
DNA-Fragmenten für jedes
Paar von Arten, geteilt durch die Zahl von Fragmenten, die bei beiden
Arten vorliegen, an. Die Ziffern im unteren linken Sektor entsprechen
dem bestimmten Prozentsatz von Sequenzdivergenzen.
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2 zeigt
die Verteilung von R. henselae-spezifischen Antikörpertitern
bei Personen, bei denen ein Katzenkratzkrankheits-Syndrom diagnostiziert
wurde.
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3 zeigt
die Verteilung von R. henselae-spezifischen Antikörpertitern
bei gesunden Personen.
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4 zeigt
das Ausrichten (Alignment")
von Nucleotidsequenzen für
die drei Regionen des Antigen-Gens, entsprechend den Primern CAT1
und CAT2 und den Oligonucleotid-Sonden RH1 und RQ1. Die Antigen-Gensequenzen
wurden für
eine maximale Homologie ausgerichtet, indem nur der Teil verwendet
wurde, der den Primer- und Sondensequenzen entsprach. Die Sequenzen
für R.
henselae und entsprechende Ba sensubstitutionen (aus der R. henselae-Sequenz)
für andere
Arten sind angegeben, und konservierte Positionen sind durch Pünktchen
dargestellt. Das Komplement von PCR-Primer CAT2 ist dargestellt
[CAT2 (C)].
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Genaue Beschreibung der
Erfindung
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Gereinigtes R. henselae-Antigen
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Die
Erfindung stellt immunogen spezifische Proteine oder antigene Polypeptidfragmente
von R. henselae bereit. Diese immunogen spezifischen Proteine oder
Polypeptide sind diejenigen, die spezifisch an Antikörper binden,
welche spezifisch an R. henselae binden. Die immunogen spezifischen
Proteins oder Polypeptidfragmente von R. quintana sind diejenigen,
die spezifisch an Antikörper
binden, welche spezifisch an R. quintana binden. Ein spezifisches
Binden bedeutet die Abwesenheit einer Kreuzreaktivität mit Antikörpern oder Antigenen
von Organismen, die nicht die angegebenen Arten sind. Es ist so
gemeint, dass ein Antigen oder Antikörper, der sowohl für R. henselae
als auch für
R. quintana spezifisch ist, an Antikörper oder Antigene aus diesen
beiden Bakterien binden kann, nicht jedoch an Antikörper oder
Antigene aus anderen Organismen.
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Eine
immunogen spezifische Determinante von R. henselae oder R. quintana
kann aus dem ganzen Organismus durch chemisches oder mechanisches
Aufschließen
des Organismus isoliert werden. Z.B. kann ein Kohlenhydratanteil
des Organismus durch Standardverfahren erhalten werden, wie Spalten
des Organismus mit einer Protease, um Proteinanteile zu entfernen.
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Andererseits
kann ein Proteinanteil von R. henselae oder R. quintana erhalten
werden, indem der ganze Organismus mit einem ionischen Detergens,
wie Natriumdodecylsulfat, oder einem nicht-ionischen Detergens,
wie Triton X-100 (C34H6O11, durchschnittlich) oder Ethylphenyl-Polyethylenglykol
(NP-40, Shell Oil Company), behandelt wird. Die auf diese Weise
erhaltenen Proteinfragmente können
wie vorstehend beschrieben auf Immunogenität und Spezifität getestet
werden. Andere immunogen spezifische Determinanten des Organismus
können
durch die vorstehend beschriebenen Standardverfahren erhalten werden.
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Immunogen
spezifische Determinanten oder antigene Polypeptide der vorliegenden
Erfindung können erhalten
werden, indem ein Vektor synthetisiert wird, der eine Nucleinsäuresequenz
umfasst, welche eine immunogen spezifische Determinante von R. henselae
oder R. quintana codiert. Hier werden Beispiele von Nucleinsäuren bereitgestellt,
die immunogene Determinanten von und R. henselae codieren, insbesondere
in den Beispielen 3 und 4. Danach kann der Vektor in einen Wirt
eingebracht werden, in dem die immunogen spezifische Determinante
synthetisiert werden kann. Die Auswahl einer Nucleinsäuresequenz,
welche eine immunogen spezifische Determinante codiert, kann durch
Screening von Clonbanken der DNA des Organismus durchgeführt werden.
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Kurz
gesagt werden die Bakterien lysiert und die DNA anhand eines Standardverfahrens
unter Verwendung von 1 % Natriumdodecylsulfat und Proteinase K extrahiert.
Anschließend
wird die resultierende DNA mit der Restriktionsendonuclease EcoRI
partiell gespalten, Größen-fraktioniert
und Gel-gereinigt (Agarose-Gel-Elektrophorese) und danach in den
Lambda-Phagenvektor Lambda ZapII anhand von Standardverfahren, wie
in Maniatis et al. (20) beschrieben, cloniert. Die rekombinanten
Plaques werden auf Antigenproduktion gescreent, und zwar durch einen
ELISA, bei dem die primären
Antikörper
menschliche oder nicht-menschliche (z.B. Katzen-) Seren von Rekonvaleszenten
sind, absorbiert mit einem E. coli-Lysat. Andererseits kann das durch
die rekombinanten Clone erzeugte Antigen gescreent werden, indem
das Antigen exprimiert und das Antigen sodann mit einem Antikörper-enthaltenden
Serum inkubiert wird, das von Patienten erhalten wurde, bei denen
die Katzenkratzkrankheit diagnostiziert wurde. Anschließend können diejenigen
rekombinanten Clone, die R. henselae-spezifisches Antigen exprimieren,
durch herkömmliche
Verfahren identifiziert werden (14). Danach werden Antigen-exprimierende
Clone subcloniert und sequenziert. Sodann können Sonden hergeleitet werden,
die für
die jeweilige Art spezifisch sind.
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Die
Subclone, welche artspezifische Antigene exprimieren, werden sequenziert,
und aus der hergeleiteten Aminosäuresequenz
können
entsprechende synthetische Peptide konstruiert werden, die als diagnostische
Antigene oder Immunogene eingesetzt werden können. Alternativ könnten rekombinante
Antigene, die aus Polypeptidexprimierenden Vektoren in einer geeigneten
Wirtszelllinie synthetisiert wurden, durch Affinitätschromatographie,
Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese, Schnelle-Peptid-Flüssig-Chromatographie („fast peptide
liquid chromatography",
FPLC), Hochdruck-Flüssig-Chromatographie und
dergleichen gereinigt werden.
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Z.B.
stellt die vorliegende Erfindung eine isolierte Nucleinsäure wie
im Sequenzprotokoll als SEQ ID NO: 11 angegeben bereit, welche ein
Polypeptid mit einem offenen Leseraster von 148 Aminosäuren mit
einem Molekulargewicht von etwa 17 kDa (17 Kilodalton) codiert.
Wie in Beispiel 4 gezeigt wird, bindet dieses gereinigte Polypeptid
spezifisch an Antikörper,
die im Serum von Patienten vorliegen, bei denen die Katzenkratzkrankheit
diagnostiziert wurde. Dieses isolierte Polypeptid stellt somit ein
geeignetes Reagens für
diagnostische Anwendungen bereit.
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Sobald
die Aminosäuresequenz
des Antigens zur Verfügung
steht, ist es auch möglich,
unter Verwendung von Standardverfahren der Peptidsynthese Peptidfragmente
zu synthetisieren, die zu immunreaktiven Regionen des Antigens homolog
sind, und diese Fragmente unter Verwendung herkömmlicher Verfahren auf ihre
Antigenität
zu testen (14). Diese antigenen Fragmente können auch durch Einführen, Deletion
oder Modifikation bestimmter Aminosäurereste in den hergeleiteten
Sequenzen modifiziert werden. Somit ist die Synthese oder Reinigung
einer extrem großen
Zahl von Peptiden möglich,
die von den bereitgestellten Antigenen hergeleitet sind.
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Genauso
können
Fragmente der bereitgestellten antigenen Polypeptide für eine Peptidsynthese
in vivo in Peptid-Expressionsvektoren cloniert werden. Solche in
vivo-synthetisierten
Polypeptide können
anhand von Verfahren, wie Affinitäts-Chromatographie, einfach gereinigt werden.
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Die
Aminosäuresequenzen
der vorliegenden Polypeptide können
einen immunreaktiven Teil des Antigens enthalten, der mit Sequenzen
verknüpft
ist, die so entworfen sind, dass sie eine gewisse zusätzliche
Eigenschaft, z.B. eine Löslichkeit,
bereitstellen. Die Aminosäuresequenzen
der Polypeptide können
auch Sequenzen umfassen, in denen eine oder mehrere Aminosäuren durch
eine andere Aminosäure
substituiert wurde/n, um eine gewisse zusätzliche Eigenschaft bereitzustellen,
etwa um Aminosäuren
zu entfernen bzw. anzufügen,
die zu einer Disulfidbindung in der Lage sind, um die biologische
Haltbarkeit zu steigern, die Enyzmaktivität zu verändern oder Wechselwirkungen
mit dem Säuregehalt
des Magens zu verändern.
In jedem Fall muss das Peptid eine biologisch aktive Eigenschaft,
wie Immunreaktivität,
Immunogenität
usw., besitzen.
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Ein
nicht-pathogenes R. henselae- oder R. quintana-Antigen kann hergeleitet
werden, indem der Organismus unter Verwendung von Standardverfahren
modifiziert wird. Z.B. kann das Ganzzell-Antigen einer Gammabestrahlung
unterworfen werden, um den Organismus nicht-pathogen zu machen.
Andere Standardverfahren zum Inaktivieren von Ganzzell-Antigen umfassen
die Behandlung mit β-Propiolacton
oder Formalin (14).
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Bestimmung
von Antigenität
und Spezifität
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Die
Antigenität
und Spezifität
der immunogenen Fragmente (antigenen Polypeptide) oder modifizierten
ganzen Bakterien können
durch herkömmliche
Verfahren bestimmt werden. Kurz gesagt werden verschiedene Konzentrationen
einer mutmaßlichen,
inaktivierten (nicht-pathogenen) immunogen spezifischen Determinante
hergestellt und an ein Tier verabreicht, und sodann wird die immunologische
Antwort (d.h. die Produktion von Antikörpern) eines Tiers auf jede
Konzentration bestimmt. Die Mengen eines Antigens oder inaktivierten
oder modifizierten lebenden Organismus, die verabreicht werden,
hängen
vom Individuum, z.B. ein Mensch oder eine Katze, vom Zustand des
Individuums, von der Größe des Individuums
usw. ab. Danach kann ein auf diese Weise mit dem nicht-pathogenen
Antigen geimpftes Tier mit dem pathogenen Organismus in Kontakt
gebracht werden, um die mögliche
Impfwirkung der immunogen spezifischen Determinante zu testen. Die
Spezifität
einer mutmaßlichen
immunogen spezifischen Determinante kann bestimmt werden, indem
Seren oder eine andere Flüssigkeit
aus dem geimpften Tier auf Kreuzreaktivität mit anderen Arten getestet
werden (14).
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Serologische Diagnose
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Diagnostizieren der
Katzenkratzkrankheit bei einem Individuum bereit, umfassend das
Nachweisen des Vorliegens von Rochalimaea henselae oder einer immunogen
spezifischen Determinante davon (nachstehend insgesamt mit „R. hensenlae-Antigen" bezeichnet) in einer
von einem Individuum erhaltenen Probe. Das Individuum kann ein Mensch
oder ein anderes Tier sein. In der Verwendung hier kann eine „immunogen
spezifische Determinante" auf
einem intakten R. henselae vorliegen oder ein antigenes Fragment
von R. henselae sein.
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Anhand
der vorliegenden Entdeckung, dass das Vorliegen von R. henselae
mit der Katzenkratzkrankheit, bazillären Angiomatose und Milz-Leber-Peliose
in Zusammenhang steht, können
zahlreiche bekannte Verfahren zum Nachweisen von Bakterien eingesetzt
werden, um R. henselae nachzuweisen und eine Krankheit zu diagnostizieren.
In einem Beispiel des Verfahrens zum Diagnostizieren der Katzenkratzkrankheit
wird der Schritt zum Nachweisen von R. henselae-Antigen durchgeführt, indem
eine Flüssigkeits-
oder Gewebeprobe von dem Individuum mit einer Menge eines gereinigten
Liganden, z.B. von Antikörpern
oder Antikörperfragmenten,
welche spezifisch an R. henselae-Antigen binden, in Kontakt gebracht
wird und die Reaktion des Liganden mit R. henselae-Antigen nachgewiesen
wird. Hier ist es so gemeint, dass der Begriff „Antikörper" einen intakten Antikörper, ein
Fragment eines Antikörpers
oder ein anderes Reagens (Ligand) einschließt, der/das nicht-zufällig an
das Antigen bindet. Die Flüssigkeitsprobe
des vorliegenden Verfahrens kann eine beliebige Körperflüssigkeit
umfassen, die R. henselae enthalten würde, z.B. Blut, Plasma und
Serum. Andere mögliche Beispiele
von Körperflüssigkeiten
umfassen Urin, Sputum, Schleim und dergleichen.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann das Verfahren zum Diagnostizieren der Katzenkratzkrankheit
der vorliegenden Erfindung so sein, dass das Vorliegen von R. henselae
bestimmt wird, indem das Vorliegen eines Antikörpers aus dem Individuum nachgewiesen
wird, der spezifisch an R. henselae-Antigen bindet. Das Vorliegens
eines Antikörpers,
der spezifisch an R. henselae bindet, zeigt das Vorliegen einer
Infektion durch R. henselae an. Der hier verwendete Begriff „bindet
spezifisch" bedeutet,
dass ein Antikörper
oder ein anderer Ligand nicht wesentlich mit einem beliebigen Antigen
kreuzreagiert oder daran bindet, welches nicht das eine angegebene
Antigen, in diesem Fall das R. henselae-Antigen, ist.
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Wenn
das Verfahren zum Diagnostizieren der Katzenkratzkrankheit durchgeführt wird,
indem das Vorliegen eines Antikörpers,
der spezifisch mit R. henselae-Antigen reaktiv ist (d.h. spezifisch
daran bindet), nachgewiesen wird, kann der Schritt zum Nachweisen
des Vorliegens eines Antikörpers,
der spezifisch mit R. henselae-Antigen reaktiv ist, z.B. die Schritte
des Inkontaktbringens einer Flüssigkeits-
oder Gewebeprobe von dem Individuum mit einer Menge von R. henselae-Antigen,
welches an einen Anti körper
bindet, der spezifisch an R. henselae bindet, und des Nachweisens
der Bindung des R. henselae-Antigens an den Antikörper umfassen.
Man geht davon aus, dass das verwendete Antigen spezifisch an Antikörper gegen
R. henselae binden wird, die im Verlauf einer R. henselae-Infektion
produziert wurden. Ein Verfahren zum Durchführen einer solchen Diagnose
wird in Beispiel 2 erläutert.
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Das
Nachweisen der Reaktion des Liganden mit R. henselae-Antigen kann
durch die Verwendung eines Liganden, der an eine nachweisbare Einheit
gebunden ist, erleichtert werden. Eine solche nachweisbare Einheit
ermöglicht
dann einen visuellen Nachweis eines Niederschlags oder einer Farbänderung,
einen visuellen Nachweis durch Mikroskopie oder einen automatischen
Nachweis durch Spektrometrie oder radiometrische Messung oder dergleichen.
Beispiele von nachweisbaren Einheiten umfassen Fluorescein und Rhodamin (für Fluoreszenzmikroskopie),
Meerrettich-Peroxidase
(für entweder
Lichtmikroskopie oder Elektronenmikroskopie und einen biochemischen
Nachweis), Biotin-Streptavidin (für Licht- oder Elektronenmikroskopie)
und alkalische Phosphatase (für
biochemischen Nachweis durch Farbänderung). Das Nachweisverfahren
und die nachweisbare Einheit, die verwendet werden, können aus
der vorstehenden Aufzählung
oder anderen geeigneten Beispielen durch die Standardkriterien,
die für
solche Auswahlverfahren angewendet werden, ausgewählt werden
(14).
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In
den diagnostischen Verfahren der vorliegenden Erfindung kann der
Schritt zum Nachweisen der Reaktion des Liganden mit R. henselae-Antigen
weiterhin in geeigneten Fällen
unterstützt
werden, indem ein sekundärer
Antikörper
oder ein anderer Ligand verwendet wird, der entweder spezifisch
an ein anderes Epitop oder unspezifisch an den Liganden oder gebundenen
Antikörper
bindet.
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In
dem diagnostischen Verfahren, in welchem das Vorliegen eines Antikörpers nachgewiesen
wird, der spezifisch an R. henselae-Antigen bindet, kann das R.
henselae-Antigen an ein Substrat gebunden und mit einer Flüssigkeitsprobe,
wie Blut, Plasma oder Serum, in Kontakt gebracht werden. Diese Probe
kann direkt vom Patienten entnommen werden, oder sie kann in einer
partiell gereinigten Form vorliegen. Auf diese Weise werden Antikörper, die
für R.
henselae-Antigen spezifisch sind (der primäre Antikörper), spezifisch an das gebundene
R. henselae-Antigen binden. Danach kann ein sekundärer Antikörper, der
an eine nachweisbare Einheit gebunden oder damit markiert ist, zugegeben
werden, um den Nachweis des primären
Antikörpers
zu verstärken.
Im Allgemeinen wird der sekundäre
Antikörper
nach seiner Fähigkeit,
an mehreren Stellen auf dem primären
Antikörper
zu binden, ausgewählt.
Somit können
z.B. mehrere Moleküle
des sekundären
Antikörpers an
jeden primären
Antikörper
binden, so dass der primäre
Antikörper
besser nachgewiesen werden kann.
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Nachweisverfahren,
wie Immunfluoreszenz-Tests (IFA) und heterogene Enzym-Immunassays („enzyme
linked immunosorbent assays",
ELISA), können
einfach so angepasst werden, dass der Nachweis von sowohl R. henselae-Antigen
als auch Antikörpern,
die spezifisch daran binden, erreicht werden kann. Ein Beispiel eines
IFA-Protokolls wird
in Beispiel 2 bereitgestellt. Die indirekten immuncytochemischen
Verfahren, die in Beispiel 2 beschrieben werden, können allgemein
für den
Nachweis von Antigenen oder Antikörpern angewendet werden, die
für einen
Organismus spezifisch sind. Ein ELISA-Verfahren, das für die Diagnose
der Katzenkratzkrankheit, welche auf dem Nachweis von menschlichen
IgG-Antikörpern
beruht, geeignet ist, kann z.B. wie folgt aussehen: (1) Binden des
Antigens (R. henselae-Antigens) an ein Substrat; (2) Inkontaktbringen
des gebunden Antigens mit einer Serumprobe, welche Antikörper enthält, die
mit R. henselae-Antigen reaktiv sind, aus einem Individuum; (3)
Inkontaktbringen des Vorstehenden mit einem Anti-Mensch-IgG-Antikörper (sekundären Antikörper), der
an eine nachweisbare Einheit gebunden ist (z.B. Meerrettich-Peroxidase-Enzym
oder alkalische Phosphatase-Enzym); (4) Inkontaktbringen des Vorstehenden
mit dem Substrat für
das Enzym; (5) Inkontaktbringen des Vorstehenden mit einem Farbreagens;
(6) Feststellen einer Farbänderung
beim Vorliegen von IgG-Antikörper,
der spezifisch an R. henselae-Antigen bindet. Ein indirekter „enzyme
linked immunosorbent assay" (ELISA)
für IgG-Antikörper gegen
R. henselae sieht kurz gesagt wie folgt aus: Polystyrol-Platten
mit 96 Vertiefungen mit flachem Boden werden mit R. henselae- oder
negativem Kontrollantigen beschichtet und über Nacht inkubiert. Am nächsten Tag
werden zu jeder Vertiefung nacheinander zweifache serielle Verdünnungen
von Testseren und fünf
negative Kontrollseren, Maus-Anti-Mensch-IgG, konjugiert an Meerrettich-Peroxidase,
und schließlich
das Substrat ABTS (2,2'-Azino-di-[3-ethylbenzothiazolinsulfonat])
zugegeben. Zwischen den Schritten werden die Platten jeweils eine
Stunde bei 37°C
inkubiert und danach dreimal mit 0,1 % Tween 20 in Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
(pH 7,4) gewaschen. Verdünnungen
von Seren werden als positiv angesehen, wenn der Unterschied in
der Absorption zwischen dieser Serumprobe, wenn sie mit R. henselae-Antigen getestet
wird, und dem negativen Kontrollantigen den Mittelwert plus 3 Standardabweichungen
der fünf
negativen Kontrollseren, die sowohl mit R. henselae- als auch mit
negativen Kontrollantigenen getestet wurden, übersteigt.
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Eine
Modifikation des vorstehenden ELISA, die für die Diagnose der Katzenkratzkrankheit
und bazillären
Angiomatose, welche auf dem Nachweis von menschlichen IgM-Antikörpern beruht,
geeignet ist, kann wie folgt aussehen: (1) Binden eines Anti-Mensch-IgM-Antikörpers, der
in der Lage ist, mit einem menschlichen IgM-Antikörper zu reagieren, an ein Substrat
(Antikörper-Einfangen);
(2) Inkontaktbringen des gebundenen Antikörpers mit einer Serumprobe
von einem Individuum; (3) Inkontaktbringen des Vorstehenden mit
R. henselae-Antigen; (4) Inkontaktbringen des Vor stehenden mit einem
Anti-R. henselae-Antikörper
des Kaninchens; (5) Inkontaktbringen des Vorstehenden mit einem
Anti-Kaninchen-Antikörper,
der an eine nachweisbare Einheit gebunden ist (z.B. Meerrettich-Peroxidase-Enzym);
(6) Inkontaktbringen des Vorstehenden mit einem Substrat für das Enzym;
(7) Inkontaktbringen des Vorstehenden mit einem Farbreagens; (8)
Feststellen einer Farbänderung
beim Vorliegen eines IgM-Antikörpers, der
spezifisch mit R. henselae-Antigen reaktiv ist. Für den IgM-Einfang-ELISA werden Polystyrol-Platten
mit 96 Vertiefungen mit flachem Boden mit Anti-Mensch-IgM-Antikörper der Ziege beschichtet,
worauf serielle zweifache Verdünnungen
von Seren, einschließlich
fünf negativer
Kontrollen, R. henselae- oder negativer Kontrollantigene, R. henselae-Hyperimmun-Kaninchen-Antiseren
und Ziegen-Anti-Kaninchen,
konjugiert an Meerrettich-Peroxidase, und das Substrat (ABTS) folgen.
Zwischen den Schritten werden die Platten jeweils eine Stunde bei
37°C inkubiert
und danach dreimal mit 0,1 % Tween 20 in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (pH
7,4) gewaschen. Verdünnungen von
Seren werden als positiv angesehen, wenn der Unterschied in der
Absorption zwischen dieser Serumprobe, wenn sie mit R. henselae-Antigen getestet
wird, und dem negativen Kontrollantigen den Mittelwert plus 3 Standardabweichungen
der fünf
negativen Kontrollseren, die sowohl mit R. henselae- als auch mit
negativen Kontrollantigenen getestet wurden, übersteigt.
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Alternativ
können
Verfahren, wie Immunblot-Analyse, einfach angepasst werden, um das
Vorliegen von R. henselae-Antigen und Antikörpern, die spezifisch daran
binden, nachzuweisen. Ein Beispiel einer Immunblot-Analyse wird
in Beispiel 4 bereitgestellt. Die in Beispiel 4 beschriebene Immunblot-Analyse
eignet sich für
den Nachweis von Antigenen oder Antikörpern, die für den ganzen
Organismus spezifisch sind, oder von Antigenen oder Antikörpern, die
nur für
ein Fragment des ganzen Organismus spezifisch sind. Eine Immunblot-Analyse,
die für
den Nachweis von R. henselae-Antigen oder Antikörpern, die für R. henselae
spezifisch sind, wirksam ist, kann z.B. wie folgt aussehen: (1)
Züchten
rekombinanter Vektoren, die R. henselae-codierende Nucleinsäuren enthalten,
in einem Wirt, der für
die Expression der rekombinanten Nucleinsäure geeignet ist; (2) Induzieren
des Wirts, dass er die rekombinante Nucleinsäure exprimiert; (3) Solubilisieren
des Wirts, so dass das durch den Vektor exprimierte Polypeptid freigesetzt
wird; (4) Elektrophorese der freigesetzten Polypeptide auf Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelen;
(5) Überführen der
Proteine auf Nitrocellulose-Membranen; (6) Inkubieren der Nitrocellulose-Membranen
mit Serum aus Patienten, die möglicherweise
mit R. henselae infiziert sind; und (7) Nachweisen des gebundenen
Antigens oder Antikörpers
durch Umsetzen der Filter mit Ziegen-Anti-Mensch-IgG, konjugiert
an Meerrettich-Peroxidase.
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In
einem anderen immunologischen Verfahren, das zum Nachweisen einer
R. henselae-Infektion nützlich
sein kann, werden monoclonale Antikörper zum Nachweisen von Antikörpern, die
spezifisch an R. henselae-Antigen binden, eingesetzt. Kurz gesagt
wird Serum von dem Individuum mit R. henselae-Antigen, das an ein
Substrat gebunden ist (z.B. eine ELISA-Platte mit 96 Vertiefungen),
inkubiert. Überschüssiges Serum
wird gründlich
abgewaschen. Anschließend
wird ein markierter (Enzym-gekoppelter, floureszierender, radioaktiver usw.)
monoclonaler Antikörper
mit dem vorher umgesetzten Antigen-Serum-Antikörper-Komplex inkubiert. Das
Ausmaß der
Hemmung der Bindung des monoclonalen Antikörpers im Vergleich zur Kontrolle
(kein Patientenserum-Antikörper)
wird gemessen. Der Grad der Hemmung des monoclonalen Antikörpers ist
ein sehr spezifischer Test für
eine bestimmte Art, da er auf der Bindungsspezifität eines
monoclonalen Antikörpers
beruht.
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Außerdem kann
ein Mikro-Agglutinationstest verwendet werden, um das Vorliegen
von R. henselae in einem Individuum nachzuweisen. Kurz gesagt werden
Latexperlen (oder rote Blutkörperchen)
mit R. henselae-Antigen beschichtet und mit Serum von dem Individuum
gemischt, so dass Antikörper
in dem Gewebe oder in den Körperflüssigkeiten,
die spezifisch an R. henselae-Antigen binden, sich mit dem Antigen
vernetzen, wodurch es zur Agglutination kommt. Die agglutinierten
Antigen-Antikörper-Komplexe bilden einen
Niederschlag, der mit bloßem
Auge sichtbar ist. In einer Modifikation des vorstehenden Tests
können
Antikörper,
die spezifisch reaktiv an R. henselae-Antigen binden, an die Perlen
gebunden werden, und das Antigen im Serum kann dadurch nachgewiesen
werden. Auch andere Flüssigkeiten
eines Individuums können
wirksam eingesetzt werden.
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Außerdem wird
der Antikörper,
wie in einem typischen Sandwich-Test, an ein Substrat gebunden und mit
einem R. henselae-Antigen inkubiert. Danach wird ein sekundärer markierter
Antikörper
an Epitope gebunden, die durch den ersten Antikörper nicht erkannt werden,
und der sekundäre
Antikörper
wird nachgewiesen.
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Die
spezifischen Reagenzien und Protokolle zur Verwendung in den vorstehend
beschriebenen Nachweisverfahren und ähnlichen indirekten immuncytochemischen
Verfahren können
aus denjenigen, die dem Fachmann verfügbar sind, anhand von Standardkriterien
ausgewählt
werden (14).
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zum Diagnostizieren
einer klinischen bazillären
Angiomatose bei einem Individuum durch Nachweisen des Vorliegens
von R. henselae-Antigen in einer von dem Individuum erhaltenen Probe
bereit. Der Schritt zum Nachweisen des Vorliegens von R. henselae kann
unter Verwendung der gleichen Protokolle durchgeführt werden,
die vorstehend für
die Diagnose der Katzenkratzkrankheit beschrieben sind.
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Da
auch R. quintana mit BA assoziiert ist, stellt die vorliegende Erfindung
außerdem
ein Verfahren zum Diagnostizieren der klinischen bazillären Angiomatose
in einem Individuum durch Nachweisen des Vorliegens von R. quintana-Antigen
in dem Individu um bereit. Der Schritt zum Nachweisen des Vorliegens
von R. quintana kann unter Verwendung der gleichen Protokolle durchgeführt werden,
die vorstehend für
die Diagnose der Katzenkratzkrankheit beschrieben sind.
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Nucleinsäuren und
Nucleinsäure-basierte
Diagnose
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In
den diagnostischen Verfahren der vorliegenden Erfindung kann das
Vorliegen von R. henselae auch bestimmt werden, indem das Vorliegen
einer Nucleinsäuresequenz,
die für
R. henselae spezifisch ist, nachgewiesen wird. Auf diese Weise kann
die CSD diagnostiziert werden, indem in einer Patientenprobe eine
Nucleinsäure
nachgewiesen wird, die für
R. henselae spezifisch ist. Die Nucleinsäure kann nachgewiesen werden, indem
das Vorliegen eines Amplifikationsprodukts nach einer Polymerasekettenreaktion
(PRC) oder einem anderen Routine-Amplifikationsverfahren unter Verwendung
artspezifischer Primer nachgewiesen wird. Andererseits kann die
Nucleinsäure
durch das Testen unspezifischer Amplifikationsprodukte einer PCR
mit einer artspezifischen Sonde nachgewiesen werden, wie in Beispiel
3 erläutert
wird. Außerdem
kann eine artspezifische Sonde in einem in situ-Hybridisierungsprotokoll
eingesetzt werden, um das Vorliegen einer Nucleinsäuresequenz,
die für
den Organismus spezifisch ist, z.B. in Lymphknoten-Biopsiegewebe
von einem Patienten nachzuweisen, von dem man annimmt, dass er an
BA oder CSD leidet.
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Ferner
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Diagnostizieren einer gegenwärtigen oder
früheren
R. quintana-Infektion in einem Individuum durch Nachweisen des Vorliegens
einer Nucleinsäuresequenz,
die für R.
quintana spezifisch ist, durch Routineverfahren wie hier beschrieben
bereit. Durch Nachweisen von R. quintana kann die bazilläre Angiomatose
diagnostiziert werden, da R. quintana mit BA assoziiert ist (15).
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Wie
nachstehend anhand von Beispielen noch genauer beschrieben wird,
kann eine Nucleinsäuresequenz,
die für
R. henselae spezifisch ist, Nucleinsäuren umfassen, welche die 16S
ribosomale RNA-Untereinheit codieren. Alternativ kann die für R. henselae
spezifische Nucleinsäuresequenz
Nucleinsäuren
umfassen, welche die Citratsynthase codieren. Es ist offensichtlich,
dass der Fachmann die hier beschriebenen Verfahren zum Nachweisen
des Citratsynthase-Gens und des 16S ribosomalen RNA-Gens einsetzen kann,
um andere Nucleinsäuresequenzen
nachzuweisen, die für
R. henselae spezifisch sind. Beispiele anderer Sequenzen, die für R. henselae
spezifisch sind, können
die Gene für
ein Hitzeschockprotein, andere antigene Proteine und bestimmte metabolische
und synthetische Enzyme umfassen. Die Spezifität dieser Sequenzen für R. henselae kann
bestimmt werden, indem ein computergesteuerter Vergleich mit bekannten
Sequenzen, die in GenBank, einer Computer-Datenbank, katalogisiert
sind, unter Verwendung z.B. des Computerprogramms Gap von Genetics
Computer Group durchgeführt
wird, welches die katalogisierten Sequenzen auf Ähnlichkeiten mit dem fraglichen
Gen durchsucht.
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Beispiel
3 beschreibt Beispiele von Nucleinsäuren, die für R. henselae und R. quintana
spezifisch sind. Z.B. besteht eine für R. henselae spezifische Nucleinsäure aus
den Nucleotiden in der Nucleotidsequenz, die im Sequenzprotokoll
als SEQ ID NO: 7 definiert ist, die hier lediglich zur Erläuterung
angegeben ist. Dieses Gen, htrA, codiert das antigene Hitzeschockprotein
von R. henselae. Eine Nucleinsäure,
die aus den Nucleotiden in der im Sequenzprotokoll als SEQ ID NO:
5 definierten Nucleotidsequenz besteht, die hier auch lediglich zur
Erläuterung
angegeben ist, ist von SEQ ID NO: 7 hergeleitet und ist auch für R. henselae
spezifisch (SEQ ID NO: 8).
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Eine
Nucleinsäure,
die für
R. quintana spezifisch ist, umfassend die Nucleotide in der im Sequenzprotokoll
als SEQ ID NO: 6 definierten Nucleotidsequenz, ist hier lediglich
zur Erläuterung
angegeben. Diese Nucleinsäure
ist als eine artspezifische Sonde zum Nachweisen einer R. quintana-Infektion
wie in Beispiel 3 dargestellt geeignet. Nachdem die partielle Nucleotidsequenz
für das
R. quintana-htrA-Gen bereitgestellt wurde, kann der Rest der Sequenz
einfach unter Verwendung von Standardverfahren erhalten werden,
wie sie etwa in Beispiel 1 und an anderer Stelle hier beschrieben
werden. Außerdem
kann anhand der erfindungsgemäßen Angaben
der Sequenz des htrA-Gens
für R.
henselae für
andere Sequenzen in dem entsprechenden R. quintana-htrA-Gen routinemäßig bestimmt
werden, ob diese für
R. quintana spezifisch sind, indem bloß die vollständige Sequenz
erhalten und dann Segmente in den in Beispiel 3 beschriebenen Verfahren
auf Spezifität getestet
werden.
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In
Beispiel 4 wird ein weiteres Beispiel einer für R. henselae spezifischen
Nucleinsäure
beschrieben, die aus der im Sequenzprotokoll als SEQ ID NO: 11 angegebenen
Nucleotidsequenz besteht. Die Immunanalyse dieses 17-kDa-Polypeptids
legt nahe, dass dieses Polypeptid das immundominante Antigen von
R. henselae ist und dass es deshalb ein geeignetes Immunreagens
darstellt, welches in diagnostischen und prophylaktischen Anwendungen
eingesetzt werden kann. Unter Berücksichtigung der Entdeckung
der Nucleinsäuresequenz
des 17-kDa-Polypeptids wird für
einen Fachmann auf dem Fachgebiet klar sein, dass Nucleinsäure-Reagenzien,
wie Primer und Sonden, einfach entworfen und dann in einem Nucleinsäure-Nachweissystem
verwendet werden können,
um das Vorliegen einer Nucleinsäure,
welche das 17-kDa-Protein codiert, nachzuweisen.
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Mit
isolierte Nucleinsäure" ist gemeint, dass
die Nucleinsäure
mindestens von einigen der anderen Komponenten des natürlich vorkommenden
Organismus, z.B. den Zellstruktur-Komponenten, abgetrennt ist. Das
Isolieren der Nucleinsäuren
kann somit durch Verfahren erreicht werden, wie Zelllyse, gefolgt
von einer Phenol- plus Chloroform-Extraktion, gefolgt von einer
Ethanol-Fällung
der Nucleinsäuren
(20). Es ist nicht so gemeint, dass die isolierten Nucleinsäuren unbedingt
vollständig
rein von Nicht-Nucleinsäure-Komponenten sein
müssen,
sondern vielmehr dass die isolierten Nuclein säuren bis zu einem Reinigungs-Grad
isoliert werden, dass sie in einem klinischen, diagnostischen, experimentellen
oder anderen Verfahren, wie Gel-Elektrophorese, Southern- oder Dot-Blot-Hybridisierung
oder PCR, eingesetzt werden können.
Für den
Fachmann wird klar sein, dass es eine Vielzahl von Verfahren gibt,
die zum Isolieren der Nucleinsäuren
eingesetzt werden können,
bevor diese in anderen Verfahren verwendet werden. Diese umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt auf
eine Lyse der Zelle, gefolgt von Gelfiltration oder Anionenaustausch-Chromatographie,
Binden von DNA an Silica in Form von Glasperlen, Filtern oder Kielselguren
in Gegenwart von hohen Konzentrationen von chaotropen Salzen, oder
Ethanol-Fällung
der Nucleinsäuren.
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Die
Nucleinsäuren
der vorliegenden Erfindung können
Positiv- und Negativ-Strang-RNA
und außerdem
DNA einschließen,
wobei es so gemeint ist, dass sie genomische und subgenomische Nucleinsäuren, die in
den natürlich
vorkommenden Organismen gefunden werden, einschließen sollen.
Die Nucleinsäuren
der vorliegenden Erfindung schließen doppelsträngige und
einzelsträngige
DNA des Genoms, komplementäre
Positiv-Strang-cRNA und mRNA und daraus hergestellte komplementäre cDNA
sowie eine beliebige Nucleinsäuren,
die selektiv oder spezifisch mit den hier bereitgestellten isolierten
Nucleinsäuren
hybridisieren oder diese codieren kann, ein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt isolierte Nucleinsäuren bereit, die selektiv mit
Nucleinsäuren,
welche die im Sequenzprotokoll als SEQ ID NO: 11 angegebene Nucleotidsequenz
umfassen, hybridisieren können und
dafür eingesetzt
werden können,
das Vorliegen dieser nachzuweisen oder diese zu amplifizieren. Als Stringenzbedingungen
können
solche verwendet werden, die typischerweise in PCR-Protokollen eingesetzt werden.
Insbesondere wird außerdem
eine isolierte Nucleinsäure
bereitgestellt, die mit der in SEQ ID NO: 11 dargestellten Nucleinsäure unter
Bedingungen hoher Stringenz hybridisiert (oder diese amplifiziert)
und die eine Komplementarität
von mindestens 70 % mit dem Segment der Nucleinsäure von SEQ ID NO: 11 aufweist, mit
dem sie hybridisiert. Die selektiv hybridisierenden Nucleinsäuren können z.B.
als Sonden oder Primer zum Nachweisen des Vorliegens von R. henselae
oder eines genetischen Homologs davon verwendet werden, welches
die Nucleinsäure
aufweist, mit welcher der Primer oder die Sonde hybridisiert. Somit
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Nachweisen von R. henselae
und genetischer Homologe davon in einer Probe und damit zum Nachweisen
einer Infektion in einem Individuum bereit, umfassend das Nachweisen
des Vorliegens einer selektiv hybridisierenden Nucleinsäure in einer
Probe von dem Individuum, wobei das Vorliegen der Nucleinsäure eine
Infektion mit R. henselae oder einem genetischen Homolog davon anzeigt.
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Wie
in Beispiel 3 dargestellt zeigen die htrA-Gensequenzen der vier
verwandten Rochalimaea-Arten eine Gesamt-Sequenzidentität von etwa
85 % bis etwa 92 % mit R. quintana, das am ähnlichsten ist.
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Außerdem stellt
die Erfindung eine Nucleinsäure
mit einer Länge
von mindestens 15 Nucleotiden bereit, die unter Polymerasekettenreaktions-
(PCR-) Bedingungen mit der im Sequenzprotokoll als SEQ ID NO: 11
dargestellten Nucleinsäure
selektiv hybridisiert und die eine Komplementarität von mindestens
80 % damit aufweist. Da die PCR auf dem Fachgebiet verbreitet eingesetzt
wird, sind die Bedingungen für
eine PCR allgemein bekannt und dem Fachmann geläufig. Diese Bedingungen sind
in Bedienungsanleitungen, die den PCR-Apparaturen beigelegt sind,
und in standardisierten PCR-Kits, welche durch zahlreiche Lieferanten
biochemischer Reagenzien bereitgestellt werden, sowie in vielen
Artikeln und Standardtexten angegeben.
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Weiterhin
stellt die vorliegende Erfindung isolierte Nucleinsäure mit
einer Länge
von mindestens 15 Nucleotiden bereit, die eine Komplementarität von 80
% mit der im Sequenzprotokoll als SEQ ID NO: 11 dargestellten Nucleinsäure aufweist
und damit spezifisch hybridisiert unter Hybridisierungs-Stringenzbedingungen
von 60°C
und 5X SSC (1X SSC = 8,765 g Natriumchlorid und 4,410 g Natriumcitrat
in einem Volumen von 1 Liter H2O, pH 7,0),
gefolgt von den anfänglichen
Stringenz-Waschbedingungen bei Raumtemperatur, 2X SSC und 0,1 %
SDS (Natriumdodecylsulfat) und zwei Waschgängen am Ende unter den Stringenzbedingungen
von 50°C,
0,5 % SSC und 0,1 % SDS.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung ein gereinigtes Homolog der Polypeptide,
welche aus den im Sequenzprotokoll als SEQ ID NO: 11 dargestellten
Polypeptiden bestehen, bereit. Ein solches Homolog kann aus anderen
Bakterienarten erhalten werden, deren Genom ein Homolog der gereinigten
Polypeptide der vorliegenden Erfindung codiert. Z.B. wird in Beispiel
4 ein Immunscreening-Test bereitgestellt, in welchem ein Homolog
des 17-kDa-Proteins von SEQ ID NO: 11 nachgewiesen werden kann.
Verfahren, die zum Isolieren einer Nucleinsäure eingesetzt werden, welche
ein bakterielles oder anderes Homolog zu SEQ ID NO: 11 codieren, umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf Screening des Genoms einer Art, von der angenommen wird, dass sie
ein Homolog codiert, durch Nucleinsäure-Hybridisierungsverfahren
oder durch Polymerasekettenreaktions- (PCR-) Verfahren. Materialien,
die für
das Screening geeignet sind, umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
cDNA- oder genomische Banken der geeigneten Art, cloniert in Lambda-,
Cosmid-, Hefe-, Säuger-
oder Plasmid-Clonierungsvektoren,
DNA, isoliert und einer Southern-Blot-Analyse unterworfen, RNA,
isoliert und einer Northern-Blot-Analyse unterworfen, und isolierte
DNA oder RNA, eingesetzt als Matrize für die PCR.
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Die
Begriffe „selektiv
hybridisieren" und „spezifisch
hybridisieren",
die hier auch zum Beschreiben von Nucleinsäuren verwendet werden, schließen gelegentlich
zufällig
hybridisierende Nucleinsäuren
und Nucleinsäuren
aus, welche Hitzeschockproteine von anderen Gattungen codieren.
Die hybridisierenden Nucleinsäuren
können
z.B. als Son den oder Primer zum Nachweisen des Vorliegens eines
Gens, weiches ein Protein der Erfindung codiert, und zum Nachweisen
dessen Position eingesetzt werden. Die hybridisierende Nucleinsäure kann
ein Polypeptid codieren und kann somit in einen geeigneten Vektor
und Wirt eingebracht werden, um das Antigen, ein funktionell ähnliches
Antigen oder ein antigenes Polypeptidfragment zu produzieren.
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Die
selektiv hybridisierenden Nucleinsäuren der Erfindung können eine
Komplementarität
von mindestens 80 %, 85 %, 90 %, 95 %, 97 %, 98 % und 99 % mit dem
Segment oder Strang der Sequenz, mit der sie hybridisieren, aufweisen.
Die Nucleinsäuren
können
eine Länge
von mindestens 15 bis zu 4000 Nucleotiden aufweisen. Somit kann
die Nucleinsäure
eine alternative codierende Sequenz für das Antigen sein, oder sie kann
als eine Sonde oder Primer zum Nachweisen des Vorliegens der das
Antigen codierenden Nucleinsäure verwendet
werden. Bei der Verwendung als Primer stellt die Erfindung Zusammensetzungen
bereit, die mindestens zwei Nucleinsäure einschließen, welche
mit verschiedenen Regionen einer Nucleinsäure selektiv hybridisieren,
so dass eine gewünschte
Region amplifiziert wird. Für
den Zweck, das Vorliegen des artspezifischen Antigen-codierenden
Gens nachzuweisen, sollte der Grad an Komplementarität zwischen
der hybridisierenden Nucleinsäure
(Sonde oder Primer) und der Sequenz, mit der sie hybridisiert (DNA
aus einer Probe), mindestens groß genug sein, und die Sequenz
sollte lange genug sein, um eine zufällige Hybridisierung mit einer
Nucleinsäure
einer anderen Art oder eines nicht-verwandten Proteins auszuschließen. 4 erläutert den
Zusammenhang zwischen Komplementarität und Sondenlänge.
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Die
selektiv hybridisierende Nucleinsäure kann auch für die Gattung,
Rochalimaea, oder eine Untergruppe von Arten in der Gattung selektiv
sein. Z.B. amplifizieren die Primer CAT1 und CAT2 selektiv ein Produkt
aus sowohl R. quintana als auch R. henselae, das sodann mit einer
artspezifischen Nucleinsäure
anhand von Sonden getestet werden kann. Die Erfindung stellt Beispiele
eines Spektrums von selektiv hybridisierenden Nucleinsäuren bereit,
so dass der Grad der Komplementarität, der erforderlich ist, um
selektiv hybridisierende von nicht-selektiv hybridisierenden Nucleinsäuren unter
stringenten Bedingungen zu unterscheiden, für jede Nucleinsäure eindeutig
bestimmt werden kann.
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„Bedingungen
hoher Stringenz" bezieht
sich auf die Waschbedingungen, die in einem Hybridisierungsprotokoll
eingesetzt werden. Im Allgemeinen sollten die Waschbedingungen eine
Kombination von Temperatur und Salzkonzentration sein, die so gewählt werden,
dass die Denaturierungstemperatur etwa 5 bis 20°C unter dem berechneten TM-Wert des untersuchten Hybrids liegt. Die
Temperatur- und Salzbedingungen werden einfach in vorausgehenden
Experimenten rechnerisch bestimmt, in denen Proben einer Referenz-DNA,
immobilisiert an Filter, mit der Sonde oder der Proteincodierenden
Nucleinsäure
von Interesse hybridisiert werden und danach unter Bedin gungen unterschiedlicher
Stringenzen gewaschen werden. Z.B. sind in Beispiel 3 Bedingungen
hoher Stringenz für
die vorliegenden selektiv hybridisierenden Nucleinsäuren angegeben.
Die spezifischen Stringenzbedingungen werden einfach getestet, und
die veränderten
Parameter sind für
den Fachmann einfach ersichtlich. Z.B. können die im Reaktionspuffer
verwendeten MgCl2-Konzentrationen so verändert werden,
dass die Spezifität
erhöht
wird, mit welcher der Primer an die Matrize bindet, wobei der Konzentrationsbereich
dieser in Hybridisierungsreaktionen verwendeten Verbindung jedoch
eng ist und deshalb der richtige Stringenzspiegel einfach bestimmt
werden kann. Z.B. können
Hybridisierungen mit Oligonucleotid-Sonden mit einer Länge von
18 Nucleotiden bei 5 bis 10°C
unter dem bestimmten TM-Wert in 6X SSPE
durchgeführt
und danach bei der gleichen Temperatur in 2X SSPE gewaschen werden
(29). Der TM-Wert eines solchen Oligonucleotids
kann bestimmt werden, indem für
jedes A- oder T-Nucleotid 2°C
und für
G oder C 4°C
zugelassen werden. Eine aus 18 Nucleotiden bestehende Sonde mit
50 % G + C würde
somit einen ungefähren
TM-Wert von 54°C haben. Genauso wäre die Ausgangs-Salzkonzentration
eines/einer aus 18 Nucleotiden bestehenden Primers oder Sonde etwa
100 bis 200 mM. Somit wären
stringente Bedingungen für
einen/eine solchen/solche aus 18 Nucleotiden bestehenden/bestehende
Primer oder Sonde ein TM-Wert von etwa 54°C und eine
Ausgangs-Salzkonzentration von etwa 150 mM, und könnte demgemäß durch
vorausgehende Experimente modifiziert werden. TM-Werte
können
auch für
eine Vielzahl von Bedingungen berechnet werden, indem eine kommerziell
verfügbare
Computersoftware genutzt wird (z.B. OLIGOTM).
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Die
Nucleinsäuren
der Erfindung können
eine Homologie von mindestens 80 mit den codierenden Nucleotiden
von SEQ ID NO: 11, die nicht der Degeneration des genetischen Codes
unterliegen, d.h. mit den Nicht-„Wobble"-Nucleotiden (wobei die „Wobble"-Nucleotide üblicherweise
das dritte Nucleotid in einem Codon sind) in der codierenden Sequenz
aufweisen. Vorzugsweise werden die Nucleinsäuren eine Homologie von 90
%, oder stärker
bevorzugt von 95 %, oder noch stärker
bevorzugt von 99 mit den codierenden Nucleotiden von SEQ ID NO:
11, die nicht der Degeneration des genetischen Codes unterliegen,
aufweisen.
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Außerdem sind
Modifikationen der Nucleinsäuren
der Erfindung gemeint, so lange die essentielle Struktur und Funktion
des durch die Nucleinsäuren
codierten Polypeptids erhalten bleibt. Genauso können Fragmente, die als Primer
oder Sonden verwendet werden, Substitutionen aufweisen, so lange
genügend komplementäre Basen
für eine
selektive Amplifikation vorliegen.
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Der
Fachmann kann einfach die Nucleinsäuren der vorliegenden Erfindung
erhalten, indem er Routineverfahren zum Synthetisieren eines vollständigen Gens
oder auch kürzerer
Nucleotidfragmente einsetzt. Z.B. werden in der Anmeldung Verfahren
zum Herstellen von Nucleinsäuren
spezifisch dargestellt, etwa von solchen, die im Se quenzprotokoll
angegeben sind. Weiterhin sind zusätzliche Verfahren nach dem
Stand der Technik verfügbar,
die ohne signifikante Modifikation eingesetzt werden können. Ferretti
et al. (38) und Wosnick et al. (39) zeigen Routineverfahren zum
Synthetisieren eines Gens mit einer bekannten Sequenz. Insbesondere
beschreiben Ferretti et al. die Synthese eines aus 1057 Basenpaaren
bestehenden synthetischen Rinder-Rhodopsin-Gens aus synthetischen Oligonucleotiden.
Das synthetisierte Gen entsprach originalgetreu der bekannten Sequenz
(erster Satz, Seite 603), dies zeigt die Zuverlässigkeit dieses Verfahrens
der Gensynthese. Außerdem
beschreiben Wosnick et al. die Synthese eines Mais-Glutathion-Transferase-
(GST-) Gens unter Verwendung eines effizienten einstufigen Annealing/Ligations-Protokolls.
Auch durch dieses Verfahren wurde ein vollständiges synthetisches Gen mit
einer Wiedergabetreue von 100 % hergestellt, dies macht die routinemäßige Natur
dieses Protokolls deutlich.
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Wie
hier beschrieben können
die Nucleinsäuren
exprimiert werden, um antigene Polypeptide der Erfindung bereitzustellen.
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Diagnose-Kits
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin einen Kit für die Diagnose
der Katzenkratzkrankheit bereit. Ein solcher Kit kann ein ELISA-Kit
sein und kann das Substrat, Antigen, primäre und sekundäre Antikörper, sofern
angebracht, und beliebige andere erforderliche Reagenzien, wie nachweisbare
Einheiten, Enzymsubstrate und Farbreagenzien wie vorstehend beschrieben
umfassen. Der Diagnose-Kit der vorliegenden Erfindung kann alternativ
so konstruiert sein, dass er Nucleinsäuresequenzen, die für R. henselae-Antigen
spezifisch sind, nachweist, wobei er die Standard-Kit-Komponenten
umfasst, wie das Substrat und die Reagenzien, wie sie in Beispiel
1 für den
Nachweis von Nucleinsäuresequenzen
angegeben sind. Der Diagnose-Kit kann alternativ ein IFA-Kit sein, der allgemein
die Komponenten und Reagenzien umfasst, die im nachstehenden Beispiel
2 beschrieben sind. Da eine R. henselae-Infektion diagnostiziert
werden kann, indem Nucleinsäuren, die
für R.
henselae spezifisch sind, in Gewebe und Körperflüssigkeiten, wie Blut und Serum,
nachgewiesen werden, wird es für
den Fachmann offensichtlich sein, dass ein Kit konstruiert werden
kann, der die hier beschriebenen Verfahren des Nucleinsäurenachweises
nutzt. Es ist so zu verstehen, dass die Diagnose-Kits weiterhin
einen positiven und negativen Kontrolltest umfassen.
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Die
bestimmten Reagenzien und andere Komponenten, die in den Diagnose-Kits
der vorliegenden Erfindung enthalten sind, können aus denjenigen ausgewählt werden,
die für
den Fachmann gemäß dem spezifischen,
in dem Kit durchgeführten
Diagnoseverfahren verfügbar
sind. Solche Kits können
eingesetzt werden, um R. henselae-Antigen und Antikörper, die spezifisch daran
binden, in Gewebe und Körperflüssigkeiten
von einem Individuum und in Kulturen von Mikroorganismen, die aus
dem Gewebe oder den Flüssigkeiten
eines Individuums erhalten wurden, nachzuweisen.
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Die
Kits der vorliegenden Erfindung können auch in einem Verfahren
zum Diagnostizieren der bazillären
Angiomatose eingesetzt werden.
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Impfstoffe
-
Außerdem wird
durch die vorliegende Erfindung ein Impfstoff bereitgestellt, der
eine immunogene Menge eines nicht-pathogenen Rochalimaea henselae
oder einer immunogen spezifischen Determinante davon und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger
umfasst. Alternativ kann der Impfstoff ein antigenes Polypeptid,
das spezifisch an Antikörper
bindet, die spezifisch sowohl an R. henselae als auch R. quintana
binden, und einen pharmazeutisch verträglichen Träger umfassen.
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Das
nicht-pathogene R. henselae-Antigen der vorliegenden Erfindung kann
zum Konstruieren eines Impfstoffs eingesetzt werden, der eine immunogene
Menge von R. henselae-Antigen und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst. Dieses R. henselae-Antigen kann abgetötete, modifizierte lebende
oder immunogene Fragmente (antigene Polypeptide) von R. henselae
darstellen. Alternativ können
Gemische aus intaktem R. henselae und immunogenen Fragmenten verwendet
werden. Danach kann der Impfstoff in einem Verfahren zum Verhindern
der Katzenkratzkrankheit bei einem Individuum eingesetzt werden,
indem der Impfstoff an das Individuum verabreicht wird. Der Impfstoff
kann auch in einem Verfahren zum Verhindern der bazillären Angiomatose
bei einem Individuum verwendet werden, indem der Impfstoff an das
Individuum verabreicht wird. Weiterhin bedeutet die Tatsache, dass
noch andere Krankheitssyndrome mit einer R. henselae-Infektion assoziiert
sind, dass auch solche Krankheiten durch die Verwendung der Impfstoffe
der vorliegenden Erfindung verhindert werden können. Die Verfahren zum Verhindern
funktionieren dann, wenn das Individuum ein Mensch ist, oder genauso
auch dann, wenn das Individuum ein Tier, das kein Mensch ist, z.B.
eine Katze ist.
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Außerdem kann
der Impfstoff das antigene Protein umfassen, das durch die Nucleinsäure von
SEQ ID NO: 11 codiert ist. Beispiel 4 macht deutlich, dass das 17-kDa-Protein, das
durch die isolierte Nucleinsäure
von SEQ ID NO: 11 codiert ist, das hauptsächliche immundominante Antigen
von R. henselae darstellt und dieses Protein somit einen Kandidaten
für die
Entwicklung eines erfolgreichen Impfstoffs zum Schutz vor einer
R. henselae-Infektion bereitstellt.
-
Der
Impfstoff kann auch ein antigenes Polypeptidfragment enthalten,
das durch eine Nucleinsäure
codiert ist, die selektiv mit den Nucleinsäuren von SEQ ID NO: 11 unter
Bedingungen mit hoher Stringenz hybridisiert und für R. henselae
spezifisch ist. Da die Sequenzen der R. henselae- und der R. quintana-htrA-Gene gemeinsame
Regionen mit einer hohen Sequenzähnlichkeit
haben, kann ein durch diese Regionen codiertes Polypeptid für beide
Arten spezifisch sein und kann in dem Impfstoff gegen sowohl CSD
als auch BA eingesetzt werden.
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Der
pharmazeutisch verträgliche
Träger
in dem Impfstoff der vorliegenden Erfindung kann Kochsalzlösung oder
andere geeignete Träger
(1) umfassen. Außerdem
kann ein Adjuvans ein Teil des Trägers des Impfstoffs sein, in
diesem Fall kann die Auswahl durch Standardkriterien aufgrund des
bestimmten verwendeten R. henselae-Antigens, der Verabreichungsart und
des Individuums erfolgen (2). Die Verabreichungsverfahren können über orale
oder sublinguale Routen oder durch Injektion erfolgen, abhängig von
dem bestimmten verwendeten Impfstoff und dem Individuum, an den
er verabreicht wird.
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Aus
dem Vorstehenden ist ersichtlich, dass der Impfstoff als prophylaktisches
oder therapeutisches Mittel eingesetzt werden kann. Somit können Individuen
mit der Krankheit unter Verwendung des Impfstoffs behandelt werden.
Weiterhin kann die Verbreitung der Krankheit unter Tieren und Menschen
durch eine solche Impfung verhindert werden. Z.B. kann eine Katze
oder ein Hund immunisiert werden, wodurch ein Großteil des Expositionsrisikos
für Menschen
verhindert wird.
-
Immunogene
Mengen von R. henselae-Antigen können
unter Verwendung von Standardverfahren bestimmt werden. Kurz gesagt
werden verschiedene Konzentrationen einer mutmaßlichen, inaktivierten (nicht-pathogenen)
immunogen spezifischen Determinante hergestellt, an ein Tier verabreicht
und die immunologische Antwort (d.h. die Produktion von Antikörpern) eines
Tiers auf jede Konzentration bestimmt.
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Somit
stellt die Erfindung Verfahren zum Verhindern oder Behandeln einer
R. henselae-Infektion und der damit zusammenhängenden Krankheit bereit, indem
der Impfstoff an ein Individuum verabreicht wird.
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Andere
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen ein gereinigtes
R. henselae, gebunden an einen Liganden, z.B. einen Antikörper. Der
Begriff „gereinigt" wird hier verwendet,
um Antigene, Antikörper
und andere Liganden zu beschreiben, die im Wesentlichen frei sind
von anderen Komponenten von Serum, Blut oder anderen Körperflüssigkeiten
oder anderen Proteinen, die in vivo mit R. henselae assoziiert sind.
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Außerdem sind
ein gereinigtes R. henselae-Antigen, das an ein Substrat gebunden
ist, und ein Ligand, der spezifisch an R. henselae-Antigen bindet,
gemeint. Ein solcher gereinigter Ligand, der spezifisch an R. henselae-Antigen
bindet, kann ein Antikörper
sein. Der Antikörper
kann ein monoclonaler Antikörper
sein, der durch Standardverfahren erhalten wird. Der monoclonale
Antikörper
kann durch eine Hybridomzelllinie ausgeschieden werden, die spezifisch
für diesen
Zweck erzeugt wurde (14). Genauso liegen polyclonale Antikörper, die
an R. henselae-Antigen binden, im Umfang der vorliegenden Erfindung.
Der polyclonale Antikörper
kann auch durch die herkömmlichen
Immunisierungs- und Reinigungsverfahren (14) erhalten werden.
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Der
Antikörper
kann an ein Substrat gebunden oder mit einer nachweisbaren Einheit
markiert werden, oder er kann sowohl gebunden als auch markiert
werden. Die im Zusammenhang mit der Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung gemeinten nachweisbaren Einheiten sind diejenigen, die
vorstehend in der Beschreibung der Diagnoseverfahren angegeben sind,
umfassend fluoreszierende, enzymatische und radioaktive Marker.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Anmeldung umfassen weiterhin
einen Antikörper,
der mit einem einmaligen Teil eines Antikörpers reaktiv ist, welcher
spezifisch an R. henselae-Antigen bindet (primärer Antikörper). Der Antikörper, der
an den primären
Antikörper
bindet, ist als ein sekundärer
Antikörper
bekannt und kann weiterhin eine nachweisbare Einheit umfassen. Wie
vorstehend beschrieben erleichtert die Bindung des sekundären Antikörpers an
den primären
Antikörper,
welcher spezifisch an R. henselae-Antigen bindet, den Nachweis der
Bindung des primären
Antikörpers
an das R. henselae-Antigen.
-
Außerdem wird
eine isolierte immunogen spezifische Determinante oder Fragment
von R. henselae bereitgestellt. Die Art und Weise, wie solche Determinanten
erhalten werden, entspricht der vorstehenden Beschreibung zum Konstruieren
von Impfstoffen.
-
Die
folgenden Beispiele sollen lediglich der Erläuterung der Erfindung dienen.
Bezüglich
der Ausführungsformen
ist es so zu verstehen, dass die Beispiele in keiner Weise die vorliegende
Erfindung einschränken sollen.
Zwar können
sie für
diejenigen Verfahren typisch sein, die verwendet werden können, jedoch
können alternativ
auch andere Verfahren eingesetzt werden, die dem Fachmann bekannt
sind.
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Beispiel 1
-
Identifizierung von R.
henselae
-
Ein
früher
symptomloser HIV-Antikörper-positiver
40 jähriger
Mann wurde mit einer zweimonatigen Krankengeschichte von täglichem
Fieber, extremer Müdigkeit,
Appetitlosigkeit und einem Gewichtsverlust von 10 kg aufgenommen.
Fünf Wochen
nach der Aufnahme wurde festgestellt, dass die am ersten und achten
Tag der Hospitalisierung genommenen Blutkulturen für einen
Rochalimaea-ähnlichen
Organismus positiv waren. Mit der vermutlichen Diagnose von Fünftagefieber
(„Trench
fever") wurde bei
dem Patienten mit einer 21-tägigen
Doxycyclin-Behandlung begonnen (100 mg, zweimal am Tag); nach 48
Stunden war er fieberfrei. Blut-, Urin-, Knochenmark- und Bronchoalveolar-Lavageflüssigkeits-Kulturen
blieben für
Mykobakterien und Pilze negativ. Sechs Wochen nach Beendigung der
Therapie traten Fieber, Appetitlosigkeit und Unwohlsein wieder auf.
Die zu diesem Zeitpunkt genommenen Blutkulturen waren wieder für einen
Rochalimaea-ähnlichen
Organismus positiv, und erneut wurde eine Behandlung mit Doxycyclin
für einen
Monat (gleiche Dosis wie vorstehend) begonnen, worauf eine unmittelbare
und positive Reaktion erfolgte. Nach einem zweiten Rückfall mit Fieber
wurde der Patient schließlich
zwei Monate mit Doxycyclin behandelt (gleiche Dosis wie vorstehend). Wiederholte
Blutkulturen, die in den folgenden sechs Wochen genommen wurden,
waren negativ, und es traten keine mit seiner ursprünglichen
Infektion zusammenhängenden
Symptome mehr auf. Der isolierte Organismus wird nachstehend als „Houston-1-Isolat" bezeichnet, der
als das Prototyp-Isolat von R. henselae angesehen wird. Der Organismus
ist bei der American Type Culture Collection (ATCC, Beltsville,
MD) unter der Ninterlegungsnummer 49882 hinterlegt.
-
A. Kulturen von Typen
-
Zwei
Rochalimaea-Isolate, die zwei unterschiedliche anerkannte Arten
repräsentierten,
wurden von der American Type Culture Collection (ATCC, Beltsville,
MD) erhalten. Rochalimaea quintana (ATCC VR-358) und R. vinsonii
(ATCC VR-152) wurden routinemäßig bei
35°C in
einer 5 % CO2-Atmosphäre auf tryptischem Sojaagar,
angereichert mit 5 % defibriniertem Schafsblut, gezüchtet. Rickettsia
prowazekii, Isolat Breinl (ATCC VR-142), wurde in Vero-Zellkulturen
gezüchtet
und zytoplasmatische Extrakte, die Rickettsiae enthielten, wurden
durch Regnery et al. (25) hergestellt.
-
B. Wachstumseigenschaften
-
1. Isolieren und Kultivieren
des Organismus aus dem Blut des Patienten (Houston-1-Isolat)
-
Das
Blut des Patienten wurde entweder direkt in ein „Wampole Isostat"-Röhrchen
(Wampole Laboratories, Cranberry, N.J.) oder einfach in ein „Vacutainer"-Röhrchen,
enthaltend EDTA (Becton Dickinson, Rutherford, N.J.), entnommen;
Isolate wurden unter Verwendung beider Ausgangspräparate hergestellt.
Der Organismus wurde aus gefrorenem (–85°C), EDTA-behandeltem Blut ohne
signifikanten Verlust des Titers erneut isoliert. Primäre Isolierverfahren
erfolgten auf kommerziellem Hirn-Herz-Agar („Brain Heart Infusion Agar", BHIA), enthaltend
5 % Schafsblut (BBL, Becton Dickinson, Cockeysville, Md.), tryptischem
Sojaagar (TSA), angereichert mit 5 % Schaftblut (BBL), und Herz-Agar
(„Heart
Infusion Agar",
HIA), enthaltend 5 % Kaninchenblut (BBL). Die Kulturen wurden in
einem angefeuchteten Inkubator, enthaltend 5 % CO2,
bei 35°C
gehalten. Bakteriologische Platten wurden routinemäßig untersucht.
Wie an anderer Stelle angegeben, wurde das Houston-1-Isolat aus
Blut zu verschiedenen Zeitpunkten während des Verlaufs der Krankheitsepisoden
des Patienten gezüchtet,
einschließlich
nach dem Wiederauftreten von Fieber nach dem Beenden der antibiotischen
Therapie. Der entscheidende Punkt, um isolierte Kulturen von R.
henselae zu erhalten, besteht darin, die Kultur lange genug wachsen
zu lassen, so dass dieser langsam wachsende Organismus nachweisbare
Kolonien bilden kann.
-
Wenn
das Blut von dem fiebernden Patienten entweder auf kommerziellem
BHIA-Schafsblut, TSA-Schafsblut oder HIA-Kaninchenblut gezüchtet wurde,
ergab es charakteristische Kolonien, die nach neun bis zehn Tagen
Inkubation sichtbar waren. Der ungefähre Titer von koloniebildenden
Organismen im Blut des Patienten betrug 30 pro ml nach dem Wiederauftreten
des Fiebers anschließend
an das zweite Behandlungsschema mit dem Antibiotikum. Primäre Kolonien
waren tief eingefaltet (Blumenkohl-ähnlich), fest, haftend und in
der Oberfläche
des Agars zäh
festhaltend eingebettet. Alle ursprünglichen einzelnen Kolonien,
die aus dem Blut des Patienten isoliert wurden, hatten ähnliche
morphologische Merkmale und Wachstumseigenschaften. Die genaue Untersuchung
von subkultivierten Platten zeigte sechs Tagen nach dem Beimpfen
die Bildung winziger Kolonien, wobei zu diesem Zeitpunkt noch keine
deutliche Kolonienmorphologie zu sehen war. Nach mehreren Passagen
von frischen Kolonien nahm die Inkubationszeit, bis die Kolonien
sichtbar wurden, wesentlich ab, wobei nach drei bis vier Tagen einzelne
Kolonien festgestellt werden konnten. Die eingefaltete Morphologie
der Kolonien war nach mehreren, relativ schnellen Passagen immer
weniger stark ausgeprägt.
Das Koloniewachstum war nicht auf die Inkubationszeit beschränkt, vielmehr
wuchsen die Kolonien wuchsen in einem Zeitraum von mehreren Wochen
immer größer.
-
Mehrere
dieser letzteren anfänglichen
Wachstumseigenschaften des Houston-1-Isolats standen im Gegensatz zu denjenigen,
die für
die ATCC-Stämme
vom Typ Rochalimaea festgestellt wurden, die typischerweise relativ
schnell, ohne Verzögerung
beim Passagieren wuchsen, die glänzende
glatte Kulturen hatten und die nicht ähnlich im Agar eingebettet
waren. Und auch obwohl die von ATCC erhaltenen Isolate von Rochalimaea-Arten
sich schnell auf der Oberfläche
von gezüchteten
Zellen vermehrten, führte
das Material des anfänglichen
Houston-1-Isolats zu keiner ähnlichen
generalisierten Infektion, wenn es auf Monolayer Vero-Zellen geimpft
wurde, dies legt somit nahe, dass eine Co-Kultivierung mit eukaryotischen
Zellen nicht das Verfahren der Wahl für eine primäre Isolierung ist. Das Houston-1-Isolat
wurde nach zusätzlichen
Laborpassagen auf Feststoffmedium (wobei dies vielleicht eher den
ATCC-Typ-Stämmen
hinsichtlich der erfolgten extensiveren Passagen entsprach) nicht
erneut auf die Fähigkeit
getestet, auf eukaryotischen Monolayern schnell zu wachsen.
-
Nach
einer erneuten Impfung des Organismus auf entweder Schokoladenagar
oder TSA-Schafsblut erfolgte kein Wachstum in Luft bei 22°C oder 42°C, jedoch
ein gutes Wachstum bei 30°C
und 35°C.
Kolonien wuchsen auf eine etwas größere Größe, wenn sie in CO2 (8
%) bei 35°C
inkubiert wurden, als wenn sie ohne Zusatz von CO2 bei
35°C gezüchtet wurden.
Außerdem
wurde ein Wachstum einer Subkultur auf HIA-Kaninchenblut oder TSA-Schafsblut erhalten,
wenn die Platten in Kerzengefäßen („candle
jars") inkubiert
wurden, wie früher
von Slater et al. (30) für
andere Rochalimaea-Isolate beschrieben wurde. Auf Sabouraud-Dextrose-Medium
wurde kein Wachstum festgestellt. Die Wachstumseigenschaften des
frisch isolierten Houston-1- Isolats
stand im Gegensatz zu denjenigen von Arten vom gut-etablierten Rochalimaea-Typ. Beim Passagieren
begannen die Koloniemorphologie und die Wachstumsgeschwindigkeit
des neuen Agens denjenigen anderer Arten vom Rochalimaea-Typ immer ähnlicher
zu werden. Obwohl R. henselae ein anspruchsvoller und langsam wachsender
Organismus zu sein scheint, kann er durch herkömmliche Laborverfahren gezüchtet werden.
Ein relativ schnelles Wachstum (vier Tage zwischen den Subkulturen)
des Houston-1-Isolats wurde durch mehrere Passagen von frischen
Kolonien, kurz nachdem sie erstmals sichtbar wurden, erreicht. Es
kann sein, dass halbautomatische klinische Verfahren zum Isolieren
von Bakterien, die häufig
auf Flüssigmedien-basierten
Tests beruhen, in Abwesenheit von exogenem gasförmigem CO2 zum
Züchten/Nachweisen
von primären
Rochalimaea-Isolaten möglicherweise
nicht geeignet sind. Außerdem
werden solche Kulturen im Allgemeinen nicht für einen so langen Inkubationszeitraum
gehalten, der ausreichend wäre,
um das Wachstum eines primären
Isolats nachzuweisen.
-
Bei
einleitenden Versuchen, das Houston-1-Isolat in stationären Flüssigkeitsmedien
zu kultivieren, konnten keine trüben
Suspensionen von einzelnen Organismen hergestellt werden; jedoch
schien das von einer Blutagarplatte stammende Impfmaterial als Foci
für das
Wachstum einer begrenzten Zahl von großen kohäsiven Aggregaten zu wirken.
Eine erneute Impfung von auf Agar gezüchteten Organismen in Bactek
660 6A- oder 7A-Flaschen
(Becton Dickinson, Cockeysville, Md.) führte im Vergleich zu nicht-infizierten Kontrollen
zu keinem ausreichenden Wachstum, um den Wachstumsindex zu ändern.
-
2. Weitere
Rochalimaea-Isolate
-
Vier
Rochalimaea-ähnliche
Isolate, die früher
den „Centers
for Disease Control and Prevention" (CDC) für eine mikrobielle Identifizierung
vorgelegt worden waren, wurden mit dem Houston-1-Isolat und anerkannten Rochalimaea-Arten
verglichen. Zwei dieser Isolate wurden aus Patienten in Oklahoma
gewonnen, ein Isolat stammte aus einem Patienten, der sich seine
Krankheit offensichtlich in Arkansas zugezogen hatte, und ein viertes
Isolat stammte aus San Diego County, Kalifornien. Dieses letzte
Isolat stellt zurzeit eines der ersten Rochalimaea-Isolate, von
denen wir Kenntnis haben, dar, das in den letzten Jahren gemacht
wurde, und außerdem
ist es eines der ersten, von einem HIV-infizierten Individuum beschriebenen
Isolate (November, 1986).
-
C. Klinische biochemische
Analyse
-
Biochemische
Tests wurden anhand von Standardverfahren (16) und unter Verwendung
des RapID ANA II Systems, welches auf das Vorliegen von vorher gebildeten
Enzymen testet (Innovative Diagnostic Systems, Inc., Atlanta, Ga.),
durchgeführt.
Tests auf Motilität
umfassten die Beobachtung von Wachstumseigenschaften in Motilitätsagar und
die direkte Beobachtung von Bakterien („bacilli") anhand der Dunkelfeldmikrosko pie.
Das Vorliegen von Katalase wurde getestet, indem eine Kolonie in
Wasserstoffperoxid emulgiert und dann festgestellt wurde, ob sich
unter einem Deckgläschen
mikroskopisch kleine Bläschen
bildeten. Das Vorliegen von Oxidase wurde durch die Verwendung von
Tetramethyl-p-phenylendiamin getestet.
-
Mit
Ausnahme für
die Produktion von Peptidasen war das Houston-1-Isolat biochemisch
inert, wenn es durch typische klinische Verfahren getestet wurde.
Das RapID ANA II System, das ursprünglich für die klinische Identifizierung
von anaeroben Organismen durch Nachweisen spezifischer, vorher gebildeter
Enzyme entworfen worden war, eignet sich auch zum Identifizieren
von schwierig zu identifizierenden aeroben Organismen. Wenn das
RapID ANA II System für
die Analyse des Houston-1-Isolats eingesetzt wurde, wies es eine begrenzte
Zahl von Enzym-Substrat-Spaltreaktionen nach, welche die Spaltung
von Leucylglycin, Glycin, Prolin, Phenylalanin, Arginin und Serin
einschlossen, dies führte
zu einer Identifizierungsnummer 000671. Zurzeit ist mit dieser Identifizierungsnummer
kein bekannter Mikroorganismus assoziiert, jedoch sind Mitglieder
der Gattung Rochalimaea bisher noch in der kommerziellen diagnostischen
Datenbank enthalten (Rapid ID ANA II Code Compendium, Innovative
Diagnostic Systems, Atlanta, Georgia, 1989). Negative klinische
Tests schlossen diejenigen ein, bei denen auf Katalase, Urease,
Aesculin-Hydrolyse, Motilität,
Nitratreduktion und Oxidase getestet wurde.
-
D. Färbung und morphologische Eigenschaften
-
Vier
Tage alte Kulturen des Houston-1-Isolats wurden für die Mikroskopie
zubereitet, indem eine Blutagarplatte, welche die Kolonien enthielt,
mit Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS) überspült wurde und danach die anhaftenden
Kolonien mit einer Impföse
vorsichtig von der Agaroberfläche
abgelöst
wurden. Ein kleines Aliquot dieses Materials wurde direkt auf einen
sauberen mikroskopischen Objektträger gebracht, hitzefixiert
und mit Gimenez-Farbstoff angefärbt.
Anderes Material wurde mit Glutaraldehyd fixiert und für die Elektronenmikroskopie
zubereitet. Kurz gesagt wurde das Glutaraldehyd-fixierte Material
auf einem Nucleopore-Filter (0,2 μm
Porengröße, Nucleopore
Corp., Pleasanton, Calif.) filtriert und dreimal mit Sorenson-Puffer (pH
5,0) gewaschen. Das filtrierte Material wurde in 1 % Osmiumtetroxid
zwei Stunden behandelt und erneut dreimal mit Sorenson-Puffer gewaschen.
Die Proben wurden in einer Reihe stufenweise zunehmender Konzentrationen
von Ethanol (30 % bis 100 %) dehydratisiert. Die dehydratisierten
Proben wurden in Hexamethyldisilizan (Polysciences, Inc., Warrington,
Pa.) für
zwei Stunden eingetaucht und danach über Nacht in einem Trockner
getrocknet. Schließlich
wurden die Proben auf einen mit Gold „Sputter"-beschichteten Träger aufgebracht und mit einem
Scanning-Elektronenmikroskop von Philips (Modell 515) untersucht.
-
Schnell
proliferierende Organismen aus vier Tage alten Kulturen, die nach
mehreren Subpassagen erhalten wurden, wurden mit dem histologischen
Gimenez-Farbstoff
prompt angefärbt.
Die auf diese Weise gefärbten
Organismen erschienen als kleine rote Bakterien („bacilli"), die häufig leicht
gebogen waren. Organismen, die von älteren, jedoch noch ganz gut
lebensfähigen
Kolonien erhalten wurden, nahmen keinen Gimenez-Farbstoff auf. Das
Material, das erfolgreich für
die Lichtmikroskopie eingesetzt wurde, wurde auch für ein Scanning-Elektronenmikroskop
zubereitet und damit untersucht. Wie bei dem Gimenez-gefärbten Material
und bei den Beobachtungen von Wachstumseigenschaften, die während verschiedener
Züchtungsexperimente festgestellt
wurden, schienen die mit dem Scanning-Elektronenmikroskop betrachteten
Organismen kohäsive Aggregate
zu bilden, wobei relativ wenige Organismen frei vorlagen. Die durchschnittliche
Größe der sichtbar gemachten
Organismen lag etwa bei einer Länge
von 2 μm
und einer Breite von 0,5 bis 0,6 μm.
Alle Organismen, die in einzelnen mikroskopischen Präparaten,
welche vermutlich die Produkte mehrerer Generationen einschließen, festgestellt
wurden, schienen in der Größe relativ
einheitlich zu sein.
-
E. Fettsäureanalyse
-
Die
Fettsäureanalyse
ganzer Zellen wurde an Kulturen von R. henselae, sp. nov. (Houston-1),
durchgeführt,
die bei 35°C
in Luft inkubiert und nach vier Tagen Wachstum auf Schokoladenagar
geerntet wurden. Fettsäuremethylester
wurden auf einem Hewlett Packard Series II 5890 Gaschromatographen
chromatographiert (Miller, L., T. Berger, „Bacterial identification
by gas chromatography of whole cell fatty acids", Hewlett-Packard Gebrauchsanweisung („application
note") 228-41, Hewlett-Packard,
Avondale, Pa., 1985) und anhand eines computerunterstützten Vergleichs
von Retentionszeiten der Probe mit denjenigen eines Standardgemisches
identifiziert (Microbial-ID, Newark, Del.).
-
Die
hauptsächlichen
Fettsäuren,
die nach einer Fettsäureanalyse
ganzer Zellen des Houston-1-Isolats festgestellt wurden, waren Octadecensäure (C18:1, 54 bis 56 %), Octadecansäure (C18:0, 18 bis 20 %) und Hexadecansäure (C16:0, 17 %). Das Fehlen anderer nachweisbarer
Fettsäuren
schloss eine Identifizierung beinahe aller anderer Bakterien aus,
mit Ausnahme von Mitgliedern der Gattung Brucella. Dieses Fettsäuremuster ist
demjenigen ähnlich,
das bei R. quintana und anderen kürzlichen Rochalimaea-ähnlichen
Isolaten festgestellt wurde (30).
-
F. 16S-rRNA-Gensequenzanalyse
-
1. DNA-Extraktion. Amplifikation
und Clonierung
-
DNA
für die
Polymerasekettenreaktion- (PCR-) Amplifikation wurde aus reinen
Kulturen von R. quintana, R. vinsonii und R. henselae (Houston-1-Isolat)
extrahiert, indem eine Natriumdodecylsulfat- (SDS-)/Proteinase-K-Lyse
verwendet wurde, worauf eine Phenol/Chloroform-Extraktion folgte,
wie früher
beschrieben (29). Die resultierende wässrige Phase wurde unter Verwendung
eines Centricon 30-Konzentrators (Amicon Corp., Danvers, Mass.)
eingeengt und dreimal mit 2 ml TES (10 mM Tris, pH 8,0; 1 mM EDTA;
10 mM NaCl) gewaschen.
-
Die
PCR-Amplifikation wurde unter Verwendung eines Thermozyklers und
von GeneAmp-Reagenzien (Perkin Elmer-Cetus, Norwalk, Conn.) durchgeführt. Zwei
Paare von „universellen" degenerierten Primern,
von denen bekannt war, dass sie bei allen bisher untersuchten Eubakterien
etwa 92 % des 16S-ribosomalen RNA-Gens als zwei getrennte PCR-Produkte
amplifizieren, wurden als Primer für die PCR-Synthese von Produkten
eingesetzt, die anschließend
für die
Clonierung und Sequenzanalyse verwendet wurden. Das 5'-Ende jedes Primers
war so modifiziert, dass es einmalige Restriktionsendonucleasestellen
enthielt, wodurch die Clonierung erleichtert wurde. Jede Probe wurde
drei Zyklen lang amplifiziert bei: 94°C, 1 Minute; 48°C, 2 Minuten; 66°C 1 Minute
30 Sekunden, gefolgt von 27 Zyklen bei: 88°C, 1 Minute; 52°C 2 Minuten;
68°C, 1
Minute 30 Sekunden.
-
Die
resultierenden PCR-Produkte wurden aus einem 1,0 % Agarose-Gel isoliert
und in pUC19 cloniert (29). Die Clone wurden unter Verwendung der
Doppelstrang-Sequenzierung
mit T7-DNA-Polymerase (SEQUENASE, U.S. Biochemicals, Cleveland,
Ohio) sequenziert. Jedes Isolat wurde mindestens zweimal amplifiziert,
cloniert und sequenziert, um zu verhindern, dass PCR-Einbaufehler
abgelesen wurden; wenn Diskrepanzen nachgewiesen wurden, wurde eine
dritte unabhängige
Sequenz hergestellt. Sehr sorgfältig
wurde darauf geachtet, dass bei Verwendung der universellen Primer
wegen ihres breiten Amplifikationsspektrums keine kontaminierende
bakterielle DNA in die PCR-Reaktionen eingeführt wurde. Die GenBank Hinterlegungsnummern
für die
jeweiligen 16S-rRNA-Gensequenzen sind wie folgt: R. quintana, M73228;
R. vinsonii, M73230; R. henselae (beantragt als R. americana), M73229.
-
Universelle
Primer machten eine Amplifikation von etwa 1400 Nucleotiden der
rRNA-Gensequenz als zwei getrennte PCR-Produkte möglich. Produkte
mit 767 Basenpaaren (bp), entsprechend der 5'-Hälfte
des 16S-rRNA-Gens, hergestellt unter Verwendung der Primer EC11
und EC12 (modifizierte Versionen der Primer POmod und PC3mod, die
von Wilson et al. verwendet wurden (26)) wurden festgestellt, wenn
das Houston-1-Isolat, R. quintana und R. vinsonii amplifiziert wurden.
Kein Produkt wurde festgestellt, wenn diese Primer verwendet wurden,
um eine negative Kontrolle, die keine DNA-Matrize enthielt, zu amplifizieren.
Genauso wurde ein 737-bp-Produkt, das der 3'-Hälfte des
16S-rRNA-Gens entsprach, hergestellt mit den Primern EC9 und EC10
(modifiziert Versionen der Primer P3mod und PCS, die von Wilson
et al. verwendet wurden (40)), festgestellt, wenn das Houston-1-Isolat,
R. quintana und R. vinsonii verwendet wurden. Kein PCR-Produkt war in
der Kontrolle ohne DNA zu sehen. Diese PCR-Produkte wurden cloniert und sequenziert.
-
2. DNA-Sequenzierung
-
Die
16S-rRNA-Gensequenzen, die zum Vergleichen und für das Ausrichten („Alignment") verwendet wurden,
wurde erhalten, indem für
jedes clonierte PCR-Produkt eine übereinstimmende Sequenz („Consensus") aus drei unabhängigen Sequenzen
genommen wurde. Die für
das Houston-1-Isolat erhaltenen ersten und zweiten Sequenzen wiesen
drei nicht übereinstimmende
Nucleotide auf, und die ersten und zweiten Sequenzen für R. vinsonii
hatten zwei Mehrdeutigkeiten. In beiden Fällen stimmte eine dritte Sequenz
an diesen mehrdeutigen Positionen mit einer der zwei vorherigen
Sequenzen überein
und wurde als die übereinstimmende
Sequenz („Consensus") genommen. Man nahm
an, dass die gelegentliche fehlende Übereinstimmung zwischen Sequenzen
das Ergebnis von Polymerase-Nucleotid-Einbaufehlern war. Die gesamte
Sequenz wurde für
ein Alignment eingesetzt, wobei das Gap-Programm der Genetics Computer
Group verwendet wurde. Die Sequenz des Houston-1-Isolats wurde mit
16S-rRNA-Gensequenzen
auf der Datei der GenBank verglichen und zeigte die größte Homologie
mit R. quintana (98,7 %) und geringere Homologien mit 16S-rRNA-Gensequenzen aus
Organismen, die nicht so nah verwandt waren (Tabelle 1).
-
In
unserem Labor sequenzierten wir das 16S-rRNA-Gen aus R. quintana
(Fuller-Stamm) und
fanden, dass es sich etwas von der Sequenz unterschied, die früher von
Weisberg et al. (35) beschrieben worden war und die von GenBank
erhalten wurde. Anhand unserer Daten fanden wir, dass 16S-rRNA-Gensequenz
aus dem Houston-1-Isolat
zu 98,7 % mit R. quintana verwandt war, und dass sie zu 99,3 % mit
R. vinsonii verwandt war. Für
die R. quintana- und R. vinsonii-Sequenzen wurde gefunden, dass
sie zu 98,9 % verwandt waren. Der Unterschied von 0,7 % in der 16S-rRNA-Gensequenz, der zwischen
dem Houston-1-Isolat und R. vinsonii zu sehen war, ist größer als
der Unterschied von 0,5 %, der für
Rickettsia prowazekii und Rickettsia typhi beschrieben wurde. Diese
zwei Arten von Rickettsia sind deutlich unterschiedliche Arten in
der Ordnung Rickettsiales, zu der Rochalimaea gehört.
-
Es
wurde gefunden, dass die partielle 16S-rRNA-Gensequenz, die von
Relman et al. (28) (GenBank Hinterlegungsnummer #M59459) für das mutmaßliche ätiologische
Agens von BA bestimmt wurde, mit dem entsprechenden Teil der 16S-rRNA-Gensequenz identisch
war, die aus dem Houston-1-Isolat von R. henselae, sp. nov., erhalten
wurde (Tabelle 1). Partielle 16S-rRNA-Gensequenzen, die aus einem
der Oklahoma-Isolate erhalten wurden, sind mit 16S-rRNA-Gensequenzen
identisch, die aus dem Houston-1-Isolat erhalten wurden. Diese vollständig homologen
Sequenzen machen deutlich, dass die verursachenden Agenzien ein
und dieselbe Art darstellen. Die bei den 16S-rRNA-Gensequenzen zwischen
dem Houston-1-Isolat und Arten anderen Typs von Rochalimaea festgestellte
Variation (Tabelle 1) zeigt, dass das Houston-1-Isolat eine neue Art innerhalb der Gattung
Rochalimaea darstellt.
-
Außerdem liegt
die R. henselae-16S-rRNA-Gensequenz in CSD-Hauttest-Antigenen vor,
die viele Jahre für
die Diagnose dieser Krankheit verwendet wurden.
-
Somit
ist die Nucleinsäure,
welche die 16S-rRNA-Untereinheit codiert, für R. henselae spezifisch und kann
mit den 16S-rRNA-DNA-Sequenzen von anderen Organismen verglichen
oder zum Testen von Proben eingesetzt werden, um das Vorliegen von
R. henselae nachzuweisen. Tabelle
1: Nähe
der Verwandtschaft zwischen dem 16S-rRNA-Gen des Houston-1-Isolats und verschiedener Eubakterien
- a Die gesamte
16S-rRNA-Gensequenz (wenn verfügbar)
wurde für
das Alignment verwendet. Die Sequenzen von R. henselae, Houston-1-Isolat,
R. vinsonii und R. quintana wurden in unserem Labor bestimmt, alle
anderen Sequenzen wurden von GenBank erhalten.
- b Partielle 16S-rRNA-Gensequenz von
Relman et al. (28).
-
G. PCR/RFLP-Analyse des
Citrat-Synthase-Gens
-
Die
Restriktionsendonuclease-Längenpolymorphismus-
(RFLP-) Analyse wurde an PCR-amplifizierter DNA durchgeführt, die
mit nicht-degenerierten Oligonucleotiden geprimt wurde, für die früher gezeigt
worden war, dass sie die Synthese von PCR-Produkten mit einer Länge von
etwa 381 Nucleotiden aus einem Teil des Citrat-Synthase-Gens von Rickettsia initiieren
(25). Chromosomale DNA aus Rickettsia prowazekii wurde als positive
Kontrolle für
die PCR-Synthese und Spaltung verwendet; außerdem wurden in den PCR-Amplifikationen
immer Kontrollen laufen gelassen, die keine DNA-Matrize enthielten.
-
1. DNA-Spaltung und Elektrophorese
-
Die
RFLP-Analyse spezifischer Gene, die durch die PCR-Technik amplifiziert
wurden, eignet sich zum Identifizieren von Genotypen und Arten von
Rickettsia. Oligo nucleotide, für
die früher
gezeigt wurde, dass sie für
das Primen einer PCR-Amplifikation
eines Teils der Citrat-Synthase-Gene aus fast allen Rickettsia-Arten und
außerdem
aus R. quintana geeignet sind, wurden auf ihre Fähigkeit getestet, eine DNA-Amplifikation einer DNA
zu primen, die aus dem Houston-1-Isolat und aus R. vinsonii gereinigt
wurde. PCR-Produkte wurden einfach unter Verwendung von Bedingungen
hergestellt, die mit den früher
beschriebenen Bedingungen vergleichbar waren. Kurz gesagt wurde
die PCR-Amplifikation in 100-μl-Volumina
unter Verwendung der Protokolle durchgeführt, die mit dem GeneAmp DNA-Amplifikations-Reagens-Kit
geliefert wurden (Perkin-Elmer Cetus, Norwalk, Connecticut). Typischerweise
wurde 1 μl
einer unverdünnten
zytoplasmatischen Extrakt-DNA als PCR-Matrize eingesetzt. Die DNA-Amplifikation wurde
in einem Perkin-Elmer Cetus DNA-Thermozykler durchgeführt, wobei
35 Zyklen mit Denaturierung (20 Sekunden bei 95°C), Annealing (30 Sekunden bei
48°C) und Verlängerung
(2 Minuten bei 60°C)
verwendet wurden.
-
Die
PCR-Amplifikation der DNA wurde durch eine schnelle Agarose-Elektrophorese einer
kleinen Menge des PCR-Produkts nachgewiesen. Die Restriktions- und
Endonucleasespaltung erfolgte mit 20 μl des PCR-Reaktionsgemisches,
wobei Standardverfahren (29) verfolgt und Inkubationen bei 37°C durchgeführt wurden.
Alle Restriktionsendonucleasen wurden von New England BioLabs, Beverly,
Massachusetts, erhalten. Nach der Zugabe von Farbstoff-Ficoll-Auftragegemisch
(„dye-Ficoll
loading mixture")
(29) wurden die gespaltenen Reaktionsgemische auf 1,5 mm dicke senkrechte
8 % Polyacrylamid-Gele (Bio-Rad Laboratories, Richmond, Calif.),
die durch Standardverfahren hergestellt wurden (29), aufgetragen.
Die Gele wurden vier Stunden bei 80 Volt in einfachen senkrechten
Elektrophoresekammern (Bethesda Research Laboratories, Life Technologies,
Inc., Gaithersburg, Maryland) laufen gelassen. Danach wurden die
Gele mit Ethidiumbromid gefärbt,
und anschließend
wurden sie mit einer UV-Lichtquelle (365 nm; Spectronic Corp., Westbury,
New York) angestrahlt und mit einem Polaroid-Film Typ 655 P/N (Polaroid
Corp., Cambridge, Massachusetts) fotografiert.
-
Gespaltene
DNA-Fragmente wurden getrennt und analysiert, wobei herkömmliche
Elektrophorese-Protokolle und Verfahren, die früher von Regnery et al. (25)
beschrieben wurden, verwendet wurden. Die Anzahl von gemeinsam laufenden
DNA-Fragmenten wurde
bestimmt, die bei homologen PCR/RFLP-Spaltprodukten von zwei oder
mehreren Isolaten festgestellt wurden. Die Ergebnisse der Anzahl
von gemeinsam laufenden DNA-Fragmenten wurden verwendet, um die
Abschätzung
der Sequenz-Verwandtschaft
nach den Verfahren herzuleiten, die von Upholt beschrieben wurden
(32) und die anschließend
von anderen eingesetzt wurden, um die Sequenz-Divergenz zwischen
verwandten Bakterien zu bestimmen.
-
Alle
drei nicht-gespaltenen Citrat-Synthase-PCR-Produkte von Rochalimaea
waren etwas größer (etwa
400 bp) als diejenigen, die für
Mitglieder der Gattung Rickettsia hergestellt wurden (etwa 381 bp).
Eine Variation wurde zwischen den Größen von PCR-amplifizierten Citrat-Synthase-Produkten
festgestellt, die von verschiedenen Rochalimaea-Isolaten erhalten
wurden. PCR-amplifizierte Produkte wurden mit sieben Restriktionsendonucleasen
gespalten und einer Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese unterworfen.
Offensichtliche Unterschiede waren in vielen der Spaltproduktmuster
PCR-ampliflzierter
Citrat-Synthase-Sequenzen aus den verschiedenen Isolaten zu sehen;
die PCR/RFLP-Analyse machte eine rasche Differenzierung anderer
Isolat-Genotypen möglich.
-
Die
Anzahl von DNA-Fragmenten, die durch Spaltung der PCR-amplifizierten
Citrat-Synthase-spezifischen DNA mit sieben Restriktionsendonucleasen
hergestellt wurden, ist in 1 zusammen
mit der Anzahl von gemeinsam laufenden Fragmenten angegeben. Die
Werte der Sequenzdivergenz, hergeleitet durch rechnerische Analyse
des prozentualen Anteils von gemeinsam laufenden Fragmenten, zeigen,
dass alle untersuchten Isolate eine wesentliche, hieraus gefolgerte
Divergenz der Citrat-Synthase-Sequenz
aufweisen (6 bis 11 %), welche gleich groß oder größer ist als ähnliche
Werte für
die Divergenz der Citrat-Synthase-Sequenz unter bekannten Rickettsia-Arten
(z.B. 2 bis 6 %).
-
Die
PCR/RFLP-Analyse grenzte den Genotyp von R. henselae, sp. nov.,
klar von demjenigen von entweder R. quintana oder von R. vinsonii
ab. Mehrere Restriktionsendonuclease-Spaltungen der Citrat-Synthase-spezifischen
PCR-Produkte aus anderen Rochalimaea-ähnlichen Isolaten aus Oklahoma
(zwei Isolate), Arkansas (ein Isolat) und Südkalifornien (ein Isolat) zeigten,
dass alle untersuchten Isolate gemäß den hier verwendeten PCR/RFLP-Verfahren
miteinander und mit R. henselae (Houston-1-Isolat) identisch sind.
-
Es
ist klar, dass das Krankheitsspektrum dieses Organismus zusätzlich zur
Katzenkratzkrankheit und bazillären
Angiomatose möglicherweise
variabel sein kann und ein Syndrom mit Fieber und Bakteriämie sowie eine
bazilläre
Peliosis hepatis umfassen kann. Somit können die hier beschriebenen
Nucleinsäureverfahren verwendet
werden, um das mit diesen Krankheitssyndromen assoziierte Vorliegen
von R. henselae nachzuweisen.
-
Beispiel 2
-
Serologische Verfahren
-
Ein
Immunfluoreszenz-Test (IFA) wurde entwickelt, um Antikörper nachzuweisen,
die spezifisch mit R. henselae-Antigen reaktiv sind, hiermit wurde
der Anfang gemacht, die Verteilung und Prävalenz einer Infektion zu untersuchen,
und außerdem
dazu beigetragen, das ganze Spektrum der durch R. henselae induzierten Krankheit
zu definieren. Infektiöse
Organismen wurden nicht-pathogen gemacht, indem sie durch Gammabestrahlung
inaktiviert wurden.
-
A. Herstellung einer antigenen
Determinante von R. henselae
-
Wie
früher
beschrieben neigen R. henselae-Bakterien („bacilli"), die auf Erythrocyten-angereicherten Agarmedien
gezüchtet
und danach in Lösung
gehalten werden, dazu, zu auto-agglutinieren; durch dieses Verklumpen
wird verhindert, dass ein gut dispergiertes IFA-Antigen hergestellt
werden kann. Die Hemmung der Auto-Agglutination wurde durch ein gemeinsames
Kultivieren von R. henselae mit Vera Zellen erreicht, an welche
sich einzelne Rochalimaea-Organismen stark anheften. Kurz gesagt
werden R. henselae-Zellen in flüssigem
Medium zusammen mit Vero-Zellen vier Tage gezüchtet. Nach Dekantieren des
Großteils
des flüssigen Mediums
werden Glasperlen in den Kulturkolben zugegeben und im restlichen
Medium vorsichtig bewegt. Durch dieses Bewegen mit den Perlen werden
die Vero-Zellen und die daran haftenden R. henselae-Zellen von den
Wänden
des Kolbens abgelöst.
Danach werden die mit den Vero-Zellen komplexierten R. henselae-Zellen
durch Gammabestrahlung inaktiviert (nicht-pathogen gemacht). Antigen
und Antiseren für
IFA-Tests wurden durch Standardverfahren hergestellt.
-
B. Herstellen von Antiseren
(Antikörpern)
-
Kurz
gesagt wird das R. henselae-Antigen, das aus isolierten R. henselae-Kulturen erhalten
und in PBS suspendiert wurde, in ein Kaninchen geimpft, um in dem
Kaninchen die Produktion von Antikörpern zu induzieren, die spezifisch
mit dem Antigen reaktiv sind. Eine Blutprobe wird aus dem Tier entnommen,
sodann werden die roten Blutkörperchen
entfernt, so dass Antiseren erhalten werden. Anschließend wird
das Serum, das R. henselae-Antikörper
enthält,
einer Fällung
mit Ammoniumsulfat unterworfen, wodurch Gammaglobuline (IgG) aus
dem Antiserum ausgefällt
werden.
-
C. IFA
-
Der
IFA dieses Beispiels wird kurz gesagt wie folgt durchgeführt: Die
vorstehend hergestellte Vero-Zellen-assoziierte antigene Determinante
von R. henselae wird in eine Vertiefung eines mikroskopischen Objektträgers mit
12 Vertiefungen getüpfelt,
und außerdem
wird ein zweiter Tüpfelpunkt
von R. quintana (Fuller-Isolat) in die Vertiefung eingebracht. Die
Tüpfelpunkte
werden luftgetrocknet und danach zehn Minuten mit Aceton fixiert.
Serielle Verdünnungen
der Antiseren, die getestet werden, (z.B. 1/32, 1/64 usw., Endpunkt
der Verdünnung)
werden in die gepaarten Vertiefungen mit dem Antigen eingebracht.
Danach werden die Objektträger
in einer feuchten Kammer 30 Minuten bei 37°C inkubiert und anschließend dreimal
mit PBS gewaschen, mit destilliertem Wasser gespült und luftgetrocknet. Sodann
wird in jede Vertiefung Fluoresceinmarkiertes Anti-Mensch-IgG der
Ziege getüpfelt
und die Objektträger
wie vorstehend inkubiert, gewaschen, gespült und getrocknet. Gepuffertes
Glycerin wird zu den Vertie fungen zugegeben, um die optische Auflösung zu
verbessern, und danach werden die Objektträger durch Fluoreszenzmikroskopie
analysiert, wodurch das Vorliegen von Antikörper nachgewiesen wird, der
mit R. henselae-Antigen spezifisch reaktiv ist.
-
In
einem alternativen Verfahren kann der vorstehend gereinigte R. henselae-spezifische Antikörper direkt
mit einer nachweisbaren Einheit, wie Fluorescein, markiert werden
(14).
-
In
allen IFA-Bestimmungen wurden Antiseren aus Menschen mit R. henselae- oder R. quintana-Infektionen,
die durch Kultur bestätigt
wurden, als positive Kontrollen eingesetzt.
-
Seren
von 40 Patienten, bei denen vermutet wurde, dass sie an der Katzenkratzkrankheit
leiden, wurden durch IFA auf Reaktivität mit R. henselae-Antigen getestet.
35 Patienten (87,5 %) hatten Antikörpertiter gegen R. henselae,
die einer Serum-Endpunkt-Verdünnung von
1/64 entsprachen oder darüber
lagen (2). Zahlreiche Patienten hatten Seren mit Titern,
die über
1/1024 lagen. Von einigen Patienten waren Seren verfügbar, die
während
Akut- und Rekonvaleszenz-Phasen der Erkrankung gewonnen worden waren.
Von fünf Sätzen von
gepaarten Seren, die unterschiedliche Titer aufwiesen und mindestens
eine Probe mit einem Titer, der 1/64 entsprach oder darüber lag,
enthielten, zeigten drei vierfache Zunahmen oder Abnahmen des Antikörperliters.
Drei weitere gepaarte Sätze
von Seren konnten nicht auf eine Änderung im Titer untersucht
werden, da beide Seren Antikörper,
der mit R. henselae-Antigen spezifisch reaktiv war, in einem Titer
von 1/1024 (der höchste
getestete Titer) oder darüber
aufwiesen. Acht der Seren mit einem Tier von 1/64 oder darüber hatten
niedrige Antikörper-Titer
gegen R. quintana, die nicht über
1/32 lagen. In jedem dieser Seren lag der Titer des Antikörpers, der
mit R. henselae spezifisch reaktiv war, mindestens vierfach über dem
Titer gegen R. quintana.
-
107
Seren, die von Personen gewonnen wurden, die sich selbst als gesunde
Individuen bezeichneten, wurden von einem professionellen Lieferanten
(Worldwide Biologicals, Cincinnati, OH) erhalten. Wenn diese Seren
durch IFA auf Antikörper,
der für
R. henselae und R. quintana reaktiv war, getestet wurden, hatten
101 (94 %) Titer von weniger als 1/64 (3). Von
den sechs Seren, die Antikörpertiter
gegen R. henselae-Antigen von 1/64 oder mehr aufwiesen, hatten drei
deutlich erhöhte
Antikörpertiter
(d.h. 1/512 und 1/1024). Unter den Serumspendern wurden keine Antikörpertiter
gegen R. quintana, die über
1/16 hinausgingen, nachgewiesen.
-
Seren
von Personen mit einer Vielzahl von Krankheiten wurden auf das Vorliegen
von möglichen
Antikörpern
getestet, die spezifisch mit R. henselae reaktiv waren. Titer von
weniger als oder gleich 1/64 wurden in zwei von zehn Personen mit
Brucellose nachgewiesen, jedoch korrelierten die zwei niedrigen
positiven serologischen Antworten nicht mit steigenden Titern von
Antikörper
gegen Brucella abortus, die durch Mikroag glutination nachgewiesen
wurden. Eines von drei Seren von Patienten mit Lyme-Krankheit hatte einen
Titer gegen R. henselae von 1/64. Seren von Patienten mit Tularämie und
Seren von Patienten mit Yersinia enterocolitica-Infektionen zeigten
keine Antikörpertiter
gegen R. henselae, die gleich oder größer waren als 1/64. Eine Reihe
anderer Referenzantikörper
des Menschen, die als Reagenzien in diagnostischen Kits verwendet wurden,
wurden mit dem R. henselae-IFA-Test untersucht. Keines dieser Seren
zeigte einen Titer von Antikörper
gegen R. henselae von 1/64 oder darüber. Die Referenzen umfassten
menschliche Antiseren gegen: Mycoplasma pneumoniae, Treponema pallidum,
Coxiella burnetii, Ehrlichia chaffeensis, Chlamydia-Gruppe, Rickettsiae
der Fleckfieber-Gruppe, Richettsiae der Typhus-Gruppe, Varicella
zoster, Influenza Typ A, Adenovirus, Dengue-Virus Typ 2, Herpes
simplex, Coxackievirus Gruppe A, Poliovirus Typ 2, Cytomegalovirus,
Rubella, menschliches Immunmangelvirus Typ I („human immunodeficiency virus
type I") und außerdem alpha-Fetoprotein
und Rheumafaktoren.
-
Seren,
die in hohen Titern menschliche Antikörper, die mit R. henselae reaktiv
waren, und Antikörper für R. quintana
enthielten, reagierten im IFA-Test nicht mit „A. felis"-Antigen. Hyperimmun-Kaninchen-Antiseren
und monoclonale Antikörper,
die gegen „A.
felis"-Antigen gerichtet
waren, waren mit R. henselae-Ganzzellen-Antigen nicht reaktiv.
-
Ein
in hohem Titer vorliegender R. quintana-Antikörper (1/1024 Verdünnungs-Endpunkt), der von
einem mit R. quintana (Fuller-Isolat) infizierten menschlichen Freiwilligen
erhalten wurde, ergab keine feststellbare Reaktion mit R. henselae-Antigen
(<1/16 Verdünnungs-Endpunkt).
Genauso wurden minimale (<1/32 Verdünnungs-Endpunkt) R. quintana-Antikörpertiter
festgestellt, wenn Serum mit hohem Titer (z.B. >1/1024 Verdünnungs-Endpunkt) von einem
Kultur-positiven R. henselae-infizierten Patienten verwendet wurde.
-
Somit
ist zu sehen, dass menschliche serologische Antworten auf R. henselae- und R. quintana-
(Fuller-Isolat) Antigene, wie sie im IFA-Test bestimmt werden, artspezifisch
sind, und es ist unwahrscheinlich, dass die mit R. henselae-Antigen
festgestellten Antikörperreaktionen
auf einer antigenen Stimulation durch eine beliebige Art, die nicht
R. henselae war, beruhten.
-
Mit
einer niedrigen Prävalenz
wurden signifikant erhöhte
Spiegel von Antikörper,
der spezifisch mit R. henselae reaktiv ist, bei offensichtlich gesunden
Serumspendern gefunden, dies zeigt, dass die R. henselae-Infektion
möglicherweise
relativ verbreitet ist.
-
Von
40 Patienten, bei denen die Katzenkratzkrankheit klinisch diagnostiziert
wurde, hatten 35 (87,5 %) Serum-Antikörpertiter gegen R. henselae-Antigen,
die 1/64 entsprachen oder darüber
lagen, und mehrere gepaarte Sätze
von Seren zeigten vierfache Änderungen
im Titer. Dieses Verfahren zum Nachweisen von R. henselae- Antigen oder Antikörpern, die
spezifisch damit reaktiv sind, stellt ein geeignetes diagnostisches Werkzeug
zum Identifizieren von Patienten mit Katzenkratzkrankheit bereit
und reduziert dadurch die Abhängigkeit
von der klinischen Diagnose alleine, von der Verwendung pharmazeutisch
nicht-anerkannter CSD-Hauttest-Antigenpräparate und davon, dass eine
chirurgische Biopsie erforderlich ist.
-
Das
hier beispielhaft dargestellte Verfahren zum Diagnostizieren der
Katzenkratzkrankheit kann genauso wirksam für die Diagnose der bazillären Angiomatose
eingesetzt werden, da R. henselae ein ätiologisches Agens der beiden
Krankheiten ist. Da außerdem
die R. henselae-Infektion mit anderen Krankheitssyndromen assoziiert
ist, wie einem Syndrom mit Fieber und Bakteriämie und bazillärer Peliosis
hepatis, können die
vorstehend beschriebenen serologischen, immunzytochemischen, zytologischen
und Nucleinsäure-Nachweisverfahren
wirksam eingesetzt werden, um diese Krankheiten zu diagnostizieren.
-
Beispiel 3
-
Nachweisen von R. henselae
und R. quintana durch PCR
-
A. Bakterienstämme
-
Alle
Bakterienstämme,
die zum Testen der Spezifität
des PCR- und Hybridisierungstests verwendet wurden, sind in Tabelle
2 aufgelistet. Rochalimaea spp. wurden auf Herz-Agarplatten („Heart
Infusion Agar Plates"),
angereichert mit 5 % defibriniertem Kaninchenblut (HIA-RB) (BBL,
Rockville, Md.), gezüchtet,
wobei sie drei bis fünf
Tage bei 34°C
in Gegenwart von 5 % CO
2 inkubiert wurden.
Bartonella bacilliformis wurde auf HIA-RB für sechs bis acht Tage bei 28°C ohne zusätzliches
CO
2 gezüchtet.
A. felis wurde auf Aktivkohle-Hefeextrakt-Agarplatten (Carr-Scarborough
Microbiologicals, Decatur, Ga.) zwei bis drei Tage bei 32°C ohne CO
2 gezüchtet. Tabelle
2: Isolate, deren DNA zum Testen der Spezifität der PCR-Primer und Oligonucleotid-Sonden
verwendet wurde
- a Das 414 bp PCR-Produkt
wurde nicht festgestellt. Ein größeres Produkt
von etwa 1300 bp wurde aus R. elizabethae amplifiziert, das jedoch
weder mit der Sonde RH1 noch mit der Sonde RQ1 hybridisierte.
- * Bezeichnet Typstamm für die Art
-
B. Klinische Proben
-
25
Proben von Patienten mit klinisch diagnostizierter CSD wurden verwendet,
um ein weiteres Beispiel eines PCR-Tests zu untersuchen (Tabelle
3). Alle CSD-Fälle
wurden durch einen Arzt klinisch diagnostiziert und wiesen regionale
Lymphadenopathie auf und hatten Katzenkontakt, wobei andere offensichtliche
Diagnosen fehlten. Bei allen Patienten, deren Proben verwendet wurden,
traf diese Definition zu, außer
bei Patient #16 (Tabelle 3), der keine Anamnese mit Katzenkontakt
hatte. 16 dieser Proben waren frische Lymphknotenbiospieproben,
und neun waren Lymphknotenaspirate. Außerdem wurden fünf Lymphknotenaspirate
von Nicht-CSD-Patienten, von denen andere Organismen isoliert wurden,
als negative Kontrollen aufgenommen. Genauso wurden drei Lymphknotenbiopsien
von Nicht-CSD-Patienten als zusätzliche
negative Kontrollen verwendet. Die Serologie wurde bei einigen Patienten
(wenn Serum verfügbar
war) durch den indirekten Fluoreszenz-Antikörpertest, der in Beispiel 2
erläutert
ist, durchgeführt.
-
Geeignete
Proben waren frisches eingefrorenes Gewebe sowohl aus Lymphknotenbiopsieproben
als auch aus Lymphknotenaspiraten. Tabelle
3: Informationen und PCR/Dot-Blot-Ergebnisse bei CSD-Patienten
- a Die Serologie
wurde durch den indirekten Fluoreszenz-Antikörpertest wie früher beschrieben
(23) durchgeführt.
Ein Anti-Rochalimaea-Titer von 1/64 oder höher wurde als positiv angesehen.
- b Zwei repräsentative negative Kontrollen
von Nicht-CSD-Fällen,
aus denen andere Bakterien isoliert wurden.
-
C. DNA-Extraktion
-
DNA
wurde aus Bakterienzellen, Lymphknotengewebe oder Lymphknotenaspiraten
extrahiert, wobei Modifikationen eines früher beschriebenen Verfahrens
(4) verwendet wurden. Kurz gesagt wurden gezüchtete Bakterien, die von etwa
1/8 einer HIA-RB-Platte
mit Standardgröße (85 mm)
geerntet wurden, in 300 μl PCR-Verdünnungsmittel
(10 mM Tris, 10 mM NaCl, 1 mM EDTA, pH 8,0) resuspendiert. Für Lymphknotengewebe
wurden Proben (etwa 100 mg) unter Verwendung eines Einweg-Homogenisators in
Minimalmedium (0,5 ml) dispergiert und 50 bis 100 μl dieses
Homogenisats mit PCR-Verdünnungsmittel
auf 300 μl
verdünnt. Lymphknotenaspirate
(50 bis 100 μl)
wurden mit PCR-Verdünnungsmittel
resuspendiert und auf 300 μl
verdünnt.
Danach wurden die Proben mit Natriumdodecylsulfat (SDS) auf 1,0
% gebracht, Proteinase K wurde auf eine Endkonzentration von 100
ng/μl zugegeben,
und sodann wurden die Proben zwei Stunden bei 55°C inkubiert. Nach der Inkubation
wurden die Lysate drei- bis viermal mit einem 50:50-Gemisch von
Puffer-gesättigtem
Phenol und Chloroform/Isoamylalkohol (24:1) extrahiert. Der resultierende
wässrige Überstand
wurde mit PCR-Verdünnungsmittel
auf 2,0 ml verdünnt,
durch ein Centricon-30-Filter (Amicon, Danver Mass.) filtriert und
noch zweimal mit 2,0 ml Aliquots des PCR-Verdünnungsmittels
gewaschen. Der anschließende
Filterrückstand
(durchschnittliches Volumen 40 μl)
wurde gesammelt und als Matrize für die PCR verwendet. Für jeden DNA-Extraktionslauf
wurde eine Reagens-Blindprobe genauso wie vorstehend beschrieben
laufengelassen, um sicherzustellen, dass weder die Extraktionspuffer
noch die Reagenzien mit Rochalimaea-DNA verunreinigt waren.
-
D. Design von PCR-Primern
und Hybridisierungssonden
-
Eine
Bank von R. henselae-DNA wurde in dem Vektor Lambda ZapII (5) konstruiert.
Die Bank wurde entweder mit einem Pool von acht monoclonalen Antikörpern oder
mit Kaninchen-Hyperimmunserum auf Expression von antigenen Proteinen
gescreent. Ein Clon, der ein mit dem Anti-R. henselae-Serum des
Kaninchens reaktives 60-Kilodalton-Antigen exprimierte, wurde isoliert
und das Gen sequenziert (6) (GenBank Hinterlegung („Accession") L20127). Es wurde
gezeigt, dass die hergeleitete Aminosäuresequenz eine Sequenzhomologie
von 37 % (über
die gesamte Sequenz) mit dem für
Escherichia coli beschriebenen htrA-Locus (17) hatte. Das Primerpaar
CAT1 5'-GATTCAATTGGTTTGAA
(G und A) GAGGCT-3' (SEQ
ID NOs: 1 und 2) und CAT2 5'-TCACATCACCAGG (A
und G) CGTATTC-3' (SEQ
ID NOs: 3 und 4) (4), welches ein aus 414 Basenpaaren
(bp) bestehendes Fragment aus sowohl R. henselae als auch R. quintana
definiert, wurde für
die PCR-Amplifikation eingesetzt. Als artspezifische Hybridisierungssonden
wurden die aus 20 Basenpaaren bestehenden Oligonucleotidsonden RH1
(SEQ ID NO: 5) und RQ1 (SEQ ID NO: 6) (4) verwendet.
-
Partielle
Nucleotidsequenzen (150 bis 200 Nucleotide) des gleichen Gens aus
den drei anderen Arten von Rochalimaea wurden unter Verwendung konservierter
PCR-Primer erhalten.
Die PCR mit dem Primerpaar htr5 (5'-AATCTAGATTGCTTTCGCTATTCCGGC-3' (SEQ ID NO: 8))
und htr6 (5'-AAGGATCCATTTGTTCGCACTTGTAGAAG-3' (SEQ ID NO: 9))
führte
zur Amplifikation eines 650-Basenpaar-Produkts von jeder der vier
Rochalimaea-Arten. Für
die 150-200-Basenpaar-Sequenzen
der anderen drei Arten, die aus diesen Amplifikationsprodukten erhalten
wurden, wurde gefunden, dass sie bezüglich der R. henselae-Sequenz
zu 85 bis 92 % konserviert sind. Kein Hinweis auf das Vorliegen
des htrA-Gens wurde in B. bacilliformis, einem mit Rochalimaea spp.
phylogenetisch nah verwandten Organismus, gefunden (21, 27). Diese
Beobachtung ist interessant, da B. bacilliformis nicht bei erhöhten Temperaturen
wächst,
ein Merkmal, das zum Teil auf das Fehlen eines funktionellen htrA-Gen-Produkts
zurückzuführen sein
könnte.
-
E. PCR-Tests
-
DNA,
die aus Bakterien, frischem Lymphknotengewebe oder Lymphknotenaspiraten
hergestellt worden war, wurde als Matrize für die PCR-Tests verwendet.
Für jeden
PCR-Test wurden 5-μl-Portionen
der Matrizen-DNA (unverdünnt
und 1:10 verdünnt),
die aus den klinischen Proben extrahiert worden war, eingesetzt. Die
ungefähre
Konzentration der aus bakteriellen Isolaten extrahierten DNA wurde
durch Agarose-Gel-Elektrophorese
anhand der Nähe
zu bekannten Mengen einer Standard-DNA bestimmt. Verdünnte bakterielle
DNA (etwa 1 ng) wurde für
die anfängliche
Bestimmung der Primer-Spezifität
verwendet. Für
die anschließende PCR
an klinischen Proben wurden 10 pg (in 10 μl) DNA, die entweder aus R.
henselae oder aus R. quintana extrahiert worden war, als positive
Kontrolle eingesetzt, und die Blindprobe der DNA-Extraktion und
Wasser (jeweils 10 μl)
wurden als negative Kontrollen verwendet. Für alle PCR-Tests wurde das
Reagens-Kit von GeneAmp (Perkin-Elmer Cetus, Norwalk, Conn.) verwendet.
Das degenerierte Primerpaar CAT1 und CAT2 wurde zum Primen der Polymerisierungsreaktionen
eingesetzt. Das Primergemisch umfasste etwa gleiche Mengen der Primersequenzen
von R. quintana (SEQ ID NOs: 2 und 4) und von R. henselae (SEQ ID
NOs: 1 und 3). Die Amplifikation wurde erreicht, indem zuerst fünf Minuten
bei 94°C
vordenaturiert wurde, worauf 35 Zyklen mit 94°C, 30 Sekunden; 50°C, 60 Sekunden;
und 70°C,
45 Sekunden in einem Thermozykler, Modell 9600 (Perkin-Elmer), folgten.
10 μl aus
jedem PCR-Test wurden einer Elektrophorese durch ein 1,2 % Agarose-Gel unterworfen,
mit Ethidiumbromid gefärbt
und fotografiert. Das Vorliegen einer 414-bp-Bande wurde als positiv angesehen.
Außerdem
wurde jede aus den klinischen Proben extrahierte DNA-Probe mit dem
Primerpaar GHPCR1 und GHPCR2 (36) amplifiziert. Dieses Primerpaar
amplifiziert ein 422-bp-Fragment aus einer konservierten Region
des menschlichen Wachstumshormon-Gens und dient als positive Kontrolle
für die
erfolg reiche Extraktion von amplifizierbarer DNA. DNA-Extrakte aus
klinischen Proben, die mit dem Primerpaar GHPCR1 und GHPCR2 nicht
amplifiziert wurden, wurden aus der weiteren Studie ausgeschlossen.
-
F. Spezifität des PCR-Tests
-
Unter
den vorstehend beschriebenen Bedingungen und mit gereinigter Matrizen-DNA ergaben alle zwölf R. henselae-Isolate
und alle vier R. quintana-Isolate das vorausgesagte 414-bp-Fragment
amplifizierter DNA (Tabelle 2). Keine Amplifikationsprodukte wurden
für R.
vinsonii, B. bacilliformis und A. felis festgestellt. R. elizabethae
wurde mit diesem Primerpaar amplifiziert, jedoch war das Produkt
viel größer (etwa
1300 bp) als die für
R. henselae und R. quintana vorausgesagten 414 bp. Somit scheint
das 414-bp-PCR-Produkt für
R. henselae und R. quintana spezifisch zu sein. Gelegentlich wurde
ein PCR-Produkt von etwa 50 bis 60 bp in der Kontrolle ohne DNA
festgestellt, dieses entspricht vermutlich einem Primer-Dimer.
-
Die
degenerierten Primer CAT1 und CAT2 scheinen innerhalb der Isolate
von R. henselae und R. quintana gut konserviert zu sein.
-
Bei
der Verwendung von Aspiraten wurden größere Erfolge erzielt (9/9,
100 % positiv) als bei der Verwendung von Biopsien (12/16, 75 %
positiv), die beruht möglicherweise
auf dem gegebenen Unterschied zwischen Knoten, die fluktuierend
sind und somit aspiriert werden können, und solchen, bei denen
das nicht der Fall ist. Es ist schwierig, die DNA-Menge zu standardisieren,
die aus Lymphknoten oder Aspiraten extrahiert wurde. Da wir ein
Gesamtlysat-Verfahren einsetzten, wurde sowohl RNA als auch DNA
erhalten, und somit würde
das Messen der Absorption der Lysate ein schlechter Indikator für die DNA-Konzentration
sein. Demgemäß verwendeten
wir jede Matrizenprobe für
die Amplifikation unverdünnt
und in einer 1:10-Verdünnung.
-
G. Dot-Blot-Hybridisierung
-
Um
die Identität
der PCR-Produkte zu bestätigen
und die Unterscheidung von Produkten, die aus R. henselae- und aus
R. quintana-Matrizen amplifiziert wurden, möglich zu machen, wurde ein
Dot-Blot-Hybridisierungstest an den PCR-Produkten, die aus den in
Tabelle 2 angegebenen Bakterien amplifiziert wurden, durchgeführt. Für diesen
Zweck wurden die Oligonucleotidsonden RH1 und RQ1 verwendet. RH1
und RQ1 wurden nicht-isotopisch markiert, indem ein Digoxigenin-ddUTP-Nucleotid
unter Verwendung der terminalen Transferase auf das 3'-Ende jedes Oligonucleotids übertragen
wurde, hierfür
wurde das Markierungs-Kit Genius 5 (Boehringer Mannheim, Indianapolis,
Ind.) eingesetzt. Für
die Dot-Blot-Hybridisierungstests wurden 5 μl jedes PCR-Produkts durch Zugabe von 0,5 μl 4 M NaOH,
enthaltend 100 mM Ethylendiamintetraessigsäure, zehn Minuten denaturiert.
Ein-μl-Aliquots
wurden auf jede von zwei Nylonmembranen (Boehringer Mannheim) getüpfelt und
die DNA sodann durch UV-Bestrahlung
mit dem Nylon vernetzt (Stratalinker, Stratagene, La Jolla, Calif.).
Danach wurden die Nylonmembranen eine Stunde bei 62°C blockiert,
wobei die Standard-Vorhybridisierungslösung aus
dem Lumineszenz-Nachweis-Kit Genius 7 (Boehringer Mannheim) verwendet
wurde. Die Standard-Hybridisierungslösung war 5X SSC (1X SSC = 0,15
M NaCl und 0,015 M Natriumcitrat), enthaltend 0,1 % N-Laurylsarcosin,
0,02 % SDS und 1,0 % Blockierungsreagens (Boehringer Mannheim).
Danach wurde die Hybridisierung bei 62°C (TM –8°C für beide
Sonden) eine Stunde in frischer Vorhybridisierungslösung durchgeführt, die
entweder Sonde RH1 oder RQ1 in einer Konzentration von 1 pMol/ml
enthielt. Anschließend
wurde die hybridisierte Membran zweimal für jeweils 15 Minuten in 2X
SSC, enthaltend 0,1 % SDS, bei Raumtemperatur gewaschen, worauf
zwei Waschgänge
von jeweils 15 Minuten bei 52°C
in 0,5X SSC mit 0,1 % SDS folgten. Sodann wurde das hybridisierte
Filter blockiert, mit einem mit alkalischer Phosphatase konjugierten
Antikörper
umgesetzt, gewaschen und dann in das Chemilumineszenz-Substrat Lumigen-PPD
gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Genius 7 Kit, Boehringer Mannheim) eingetaucht.
Das resultierende Filter wurde mit einem Röntgenfilm für fünf bis 20 Minuten in Kontakt
gebracht und der Film anschließend
entwickelt.
-
H. Spezifität des Dot-Blot-Hybridisierungstests
-
Die
PCR-Produkte, die aus allen zwölf
Isolaten von R. henselae amplifiziert wurden, hybridisierten mit der
Sonde RH1. Die PCR-Produkte aus allen vier Isolaten von R. quintana
hybridisierten nur mit der Sonde RQ1. Weder die Sonde RH1 noch die
Sonde RQ1 hybridisierte mit den PCR-Produkten aus R. elizabethae,
R. vinsonii, B. bacilliformis oder A. felis. Somit ermöglicht der
Dot-Blot-Hybridisierungstest die Unterscheidung zwischen den PCR-Produkten,
die von R. henselae und die von R. quintana amplifiziert wurden.
-
Die
Oligonucleotidsonden (RH1 und RQ1) sind artspezifisch und scheinen
innerhalb der Art gut konserviert zu sein.
-
I. PCR- und
Dot-Blot-Tests an klinischen Proben
-
Um
die PCR- und Dot-Blot-Tests zum Nachweisen von R. henselae und R.
quintana in klinischen Proben zu testen, wurden diese Verfahren
an 16 Proben von frischem Lymphknotengewebe und neun Aspiraten aus
CSD-Fällen
angewendet. 21 der 25 Proben (84 %) erzeugten das 414-bp-Produkt,
das für
R. henselae oder R. quintana charakteristisch ist (Tabelle 3). Repräsentative
PCR-Produkte, die aus Lymphknotenbiopsieproben und Lymphknotenaspiraten
von Patienten mit Verdacht auf CSD erhalten wurden, wurden einer
Elektrophorese unterworfen. Zwei Proben erzeugten die charakteristische
414-bp-Bande nur dann, wenn die Matrizen-DNA vor der Amplifikation
1:10 verdünnt
wurde. Typisch für
diese Proben ist #9, deren Amplifikation durch große Mengen
von Leukozyten-DNA gehemmt zu werden scheint. Wenn die Probe, welche
die Matrizen-DNA enthielt, vor der Amplifikation 1:10 verdünnt wurde,
wurde die 414-bp- Bande
deutlich produziert. Das charakteristische 414-bp-Fragment wurde
aus keiner der acht Lymphknotengewebeproben von Nicht-CSD-Fällen oder
aus Blindproben der DNA-Extraktion amplifiziert.
-
Um
die Identität
der PCR-Produkte zu bestätigen,
die aus den klinischen Proben amplifiziert wurden, und um diejenigen
Infektionen, die durch R. henselae verursacht wurden, von den durch
R. quintana verursachten zu unterscheiden, wurde eine Dot-Blot-Hybridisierung
unter Verwendung der artspezifischen Sonden RH1 und RQ1 durchgeführt. Die
PCR-Produkte aus allen 21 Proben, die so amplifiziert wurden, dass
das charakteristische 414-bp-Fragment produziert wurde, hybridisierten
mit der R. henselae-spezifischen Sonde RH1. Dagegen hybridisierte
keine dieser Proben mit der R. quintana-spezifischen Sonde RQ1.
Somit scheinen alle der hier untersuchten PCR-positiven Proben von Patienten mit Verdacht
auf CSD in elf verschiedenen Staaten (Tabelle 3) mit R. henselae,
und nicht mit R. quintana assoziiert zu sein. Keine der Proben,
welche das 414-bp-Fragment nicht amplifizierte, hybridisierte mit
einer der Sonden.
-
Die
vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass die CSD, anders als BA und
andere opportunistische Infektionen, die in einigen Fällen durch
R. henselae und in anderen durch R. quintana verursacht sein können, hauptsächlich (oder
vielleicht ausschließlich)
durch R. henselae verursacht zu sein scheint.
-
Die
84 % positiven Proben von Fällen
mit Verdacht auf CSD bei dem hier beschriebenen PCR-Test sind im
Grunde genommen identisch mit den 84 % und 88 % Positiven, die durch
serologische Verfahren bei zwei getrennten Gruppen von Proben von
Patienten mit Verdacht auf CSD ermittelt wurden (24, 37). 22 der hier
durch PCR getesteten Proben von CSD-Fällen wurden auch durch Serologie
getestet (Tabelle 3). 21 hiervon (95 %) hatten einen IFA-Titer von
1:64 oder größer. Somit
waren drei Proben, die von seropositiven Individuen gewonnen worden
waren, im PCR-Test negativ. Diese offensichtliche Diskrepanz beruht
möglicherweise
zum Teil auf dem Fehlen von intakten Organismen in den Lymphknoten
aus Patienten in den späteren
Stadien der CSD. Tatsächlich
haben Gerber et al. postuliert, dass die noch verbleibende zellvermittelte
Immunantwort und die resultierende ganulomatöse Reaktion, und nicht die
bakterielle Invasion, der wichtigste pathogene Mechanismus von CSD
sein könnten
(13). Andererseits könnten
in Lymphknotengewebe Inhibitoren von PCR vorliegen, die verhindern,
dass eine optimale Empfindlichkeit des Tests erreicht wird.
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Der
PCR-Test bietet den Vorteil einer frühen Diagnose, da er nicht davon
abhängig
ist, dass der Patient eine nachweisbare humorale Immunantwort hervorbringt.
Außerdem
unterscheidet der PCR-Test R. henselae- von R. quintana-Infektionen.
Ein schneller und spezifischer Test für die CSD bietet dem klinischen
Arzt zum Bestätigen
der Diagnose im Labor eine Alternative zur Kultur oder Serologie,
wodurch der Arzt in die Lage versetzt wird, maligne Erkrankungen,
wie Lymphom, auszuschließen
und eine antibiotische Therapie ins Auge zu fassen. Obwohl die Wirksamkeit
von Antibiotika bei der Behandlung der CSD immer noch unsicher ist,
wurde über
eine erfolgreiche Behandlung mit vier Antibiotika (Rifampin, Ciprofloxacin,
Trimethoprim-Sulfamethoxazol und Gentamicinsulfat) berichtet (19),
und außerdem
ist R. henselae in vitro gegenüber
zahlreichen üblichen Antibiotika
empfindlich (9).
-
Beispiel 4
-
Identifizierung von antigenen
Fragmenten von R. henselae
-
Eine
Bank von Rochalimaea henselae-DNA wurde in dem Clonierungsvektor
Lambda ZapII konstruiert und auf die Expression von antigenen Proteinen
gescreent, indem ein Pool von Seren von Patienten verwendet wurde,
bei denen die Katzenkratzkrankheit (CSD) diagnostiziert worden war
und die Antikörper
gegen Rochalimaea aufwiesen, wie durch den indirekten Fluoreszenzantikörper-Test
(IFA-Test) bestimmt wurde. Zehn immunreaktive Phagen wurden als
rekombinante Plasmide durch in vivo-Exzision subcloniert. Alle zehn Rekombinanten
exprimierten ein Protein von etwa 17 Kilodalton (kDa), wenn sie
durch Immunblot-Analyse unter Verwendung des Pools von menschlichen
Seren untersucht wurden. Die Restriktionsendonuclease-Spaltung von jedem
der zehn rekombinanten Plasmide zeigte sieben unterschiedliche Profile,
dies legt nahe, dass der Grund für
das wiederholte Isolieren von Clonen, die das 17-kDa-Antigen exprimierten,
kein Clonierungsfehler („cloning
bias") war. Das
Gen, welches das 17-kDa-Antigen codiert, wurde sequenziert, und
es wurde gezeigt, dass es ein offenes Leseraster von 148 Aminosäuren und
eine vorausgesagte Molekülmasse
von 16 893 Daltons codiert. Der Aminoterminus der hergeleiteten
Aminosäuresequenz
war hydrophober Natur und in Größe und Zusammensetzung ähnlich wie
Signalpeptide, die in gramnegativen Bakterien gefunden werden. Der
Rest der hergeleiteten Aminosäuresequenz
war hydrophiler und repräsentiert
möglicherweise
Oberflächen-exponierte
Epitope. Die weitere Subclonierung des 17-kDa-Antigens als ein biotinyliertes
Fusionsprotein in dem Expressionsvektor PinPoint Xa-2 führte zu
einem 30-kDa-Protein, das auf Immunblots mit einzelnen Serumproben
von Patienten mit CSD hochreaktiv war. Die Übereinstimmung zwischen der
Reaktivität
mit dem 30-kDa-Fusionsprotein bei der Immunblot-Analyse und den
durch den IFA-Test erhaltenen Ergebnissen betrug 92 %, n = 13 für IFA-Positive,
und 88 %, n = 9 für
IFA-Negative. Das rekombinante exprimierte 17-kDa-Protein sollte
als ein Antigen für
die serologische Diagnose von CSD und Rochalimaea-Infektionen von
Nutzen sein und rechtfertigt weitere Untersuchungen, mit denen versucht
wird, eine Untereinheit-Vakzine zu entwickeln, mit welcher eine
langfristige Infektion durch Rochalimaea in Katzen und das Potential
für die
weitere Ausbreitung des Organismus auf Menschen verhindert werden
können.
-
A. Kultivieren von Rochalimaea
-
Rochalimaea-Stämme wurden
auf Herz-Agar („Heart
Infusion Agar"),
angereichert mit 5 % defibriniertem Kaninchenblut (BBL, Cockeysville,
Md.), gezüchtet.
Für alle
in diesem Beispiel beschriebenen Experimente wurden der Houston-1-Stamm
von R. henselae und der Fuller-Stamm von R. quintana verwendet.
Die Kulturen wurden bei 34°C
in Gegenwart von 5 % CO2 inkubiert. Nachdem
die Bakterienzellen ausreichend gewachsen waren (nach drei bis vier
Tagen), wurden sie mit sterilen Applikatoren geerntet und in TE-Puffer
(10 mM Tris, pH 8,0, 1 mM EDTA) suspendiert. Die Bakterien wurden
nach Bedarf durch Zentrifugation eingeengt. Danach wurden die Bakterienzellen
eingefroren und für
eine anschließende
Immunblot-Analyse gelagert, oder die DNA wurde wie nachstehend beschrieben
extrahiert.
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B. Konstruieren einer
R. henselae-DNA-Bank
-
Die
Lambda-Phagen-Bank von R. henselae-DNA wurde unter Verwendung des
Lambda-ZAPII-Vektors (Stratagene, Torrey Pines, Calif.) anhand eines
neuen Verfahrens hergestellt, das speziell zum Konstruieren von
DNA-Banken von A-T-reichen Organismen entwickelt worden war (5).
Die gesamte (chromosomale und extrachromosomale) DNA wurde aus dem
Houston-1-Stamm von R. henselae isoliert, indem die Bakterienzellen
mit 1,0 % SDS in Gegenwart von Proteinase K (100 ng/μl) für 90 Minuten
bei 55°C
lysiert wurden. Das resultierende Lysat wurde viermal mit einem
50:50-Gemisch aus
Phenol und Chloroform extrahiert. Die Nucleinsäuren wurden aus der wässrigen
Phase ausgefällt,
indem Natriumacetat auf 0,3 M und 2 ½ Volumina von absolutem Ethanol
zugegeben wurden. Der Niederschlag wurde abzentrifugiert und in
TE-Puffer mit 10 ng/μl Ribonuclease
A resuspendiert. Die extrahierte DNA wurde mit der Restriktionsendonuclease
EcoRI unter Bedingungen gespalten, welche die Enzymaktivität fördern (Sternaktivität). Diese
Sternaktivität
ist weniger spezifisch und somit zufälliger als die Spaltung mit
EcoRI unter normalen Bedingungen. Die mit EcoRI-Sternaktivität erzeugten DNA-Fragmente werden
effizient in EcoRI-gespaltene Vektoren cloniert (5). Die resultierende
DNA wurde nach der Größe auf Fragmente
mit einer Länge
von 3 bis 8 Kilobasenpaare selektiert, indem eine Elektrophorese
durch ein 0,7 Agarose-Gel und eine Reinigung durch Adsorption an
Glasmilch (GeneClean, Bio101, Vista, Calif.) durchgeführt wurden.
Die gereinigte und größenselektierte
DNA wurde an den EcoRI-gespaltenen, mit alkalischer Phosphatase
behandelten Lambda-ZapII-Vektor ligiert. Anschließend wurden die
rekombinanten Phagen-Konkatamere unter Verwendung des Verpackungsextrakts
Gigapack (Stratagene, Torrey Pines, Calif.) in Lambda-Partikel verpackt.
Nach dem Verpacken wurde ein Aliquot der Bank titriert und auf den
Prozentsatz von Rekombinanten getestet, indem es zusammen mit dem
Escherichia coli-Stamm XL1 (Stratagene, Torrey Pines, Calif.) auf
NZY-Agarplatten plattiert wurde. Die Bank wurde durch Plattieren
der gesamten verpackten Ligierungsreaktion amplifi ziert und durch Übernacht-Diffusion
der Rekombinanten in Phagen-Verdünnungspuffer
(10 mM Tris, pH 8,0, 10 mM MgCl2, 0,1 %
Gelatine) gewonnen.
-
C. Immunscreening von
rekombinanten Clonen
-
Zum
Screening von rekombinanten Phagen auf Immunreaktivität mit menschlichen
Seren wurden Lambda-Phagenclone mit einer Dichte von etwa 30 000
pro 150-mm-Platte
von NZY-Agar plattiert. Nach einer drei- bis vierstündigen Inkubation
bei 42°C
(bis die Plaques gerade sichtbar wurden) wurden auf die Platten Nitrocellulose-Filter gelegt, die
mit 1 mM Isopropyl-β-D-thiogalaktopyranosid
(IPTG) imprägniert
waren, und die Inkubation wurde weitere drei Stunden bei 37°C fortgesetzt.
Danach wurden die Filter zweimal in Tris-gepufferter Kochsalzlösung, die
0,1 % Tween 20 enthielt, pH 8,0, (TBST), gewaschen und mit TBST,
enthaltend 5,0 % Magermilchpulver (Difco, Detroit, Mich.), eine
Stunde bei Raumtemperatur blockiert. Sodann wurden die Filter mit
einem Pool von Serumproben (1:300 verdünnt in TBST mit 5 % Magermilch)
von Patienten, bei denen CSD klinisch diagnostiziert worden war,
zwei Stunden umgesetzt. Dieser Pool von Serumproben bestand aus zehn
individuellen Seren von Patienten, bei denen CSD diagnostiziert
worden war und für
die gezeigt wurde, dass sie einen Titer von 1:1024 oder mehr aufwiesen,
wobei dies durch den indirekten Fluoreszenzantikörper-Test (IFA-Test) auf Rochalimaea,
der wie früher
beschrieben durchgeführt
wurde (42), bestimmt wurde. Anschließend wurden die Filter viermal
mit TBST gewaschen und der gebundene Antikörper nachgewiesen, indem die
Filter mit Ziegen-Anti-Mensch-IgG, konjugiert mit Meerrettich-Peroxidase,
(verdünnt
1:3000 in TBST mit 5 % Magermilch), eine Stunde bei Raumtemperatur
umgesetzt wurden. Die Filter wurden viermal in TBST gewaschen und
die Färbung
unter Verwendung eines TMB-Membran-Substrats entwikkelt (Kirkegaard
und Perry, Gaithersburg, Md.).
-
D. Rettung und Analyse
von rekombinanten Phagemiden
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Nach
mehreren Runden Plaque-Reinigung des immunreaktiven rekombinanten
Phagen wurden die isolierten Phagenplaques aus den Lambda-Phagenrekombinanten
in von pBluescript hergeleitete Plasmide gemäß den Anweisungen des Herstellers
(Stratagene, Torrey Pines, Calif.) subcloniert. Kurz gesagt wurde
der pBluescript-Teil des Lambda-ZAPII-Vektors, enthaltend die eingefügte Rochalimaea-DNA,
durch Superinfizieren von Lambda-Rekombinanten-infizierten E. coli-XL1-MRF'-Zellen mit dem Helferphagen
R408 gerettet. Diese rekombinanten Phagenemide wurden sodann zum
Infizieren von XL1-MRF'-Zellen
verwendet, wo sie sich bei Selektion mit Ampicillin als Plasmide
replizieren. Diese Prozedur führt
zu Kolonien, welche von pBluescript hergeleitete rekombinante Plasmide
mit Rochalimaea-DNA-Inserten enthalten. Diese rekombinanten Plasmide
wurden für
die weitere Analyse und das Sequenzieren von DNA sowie für die Immunblot-Analyse
von in E. coli exprimierten, Plasmid-codierten Rochalimaea-Proteinen
verwendet.
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E. Immunblot-Analyse
-
Um
die menschliche Antikörperantwort
auf einzelne Antigene zu analysieren, wurden Ganzzellen-Lysate von
Rochalimaea und E. coli-Rekombinanten einer SDS-PAGE und Immunblot-Analyse unterworfen.
Rochalimaea wurde wie vorstehend beschrieben gezüchtet. E. coli-Rekombinanten
wurden in LB-Brühe,
enthaltend 100 μg/ml
Ampicillin, bei 37°C
unter Schütteln
bis zur mittleren logarithmischen Phase gezüchtet, und anschließend wurde
1 mM IPTG zugegeben. Die Inkubation wurde weitere zwei Stunden bei
37°C unter
Schütteln
fortgesetzt und die Zellen sodann abzentrifugiert. Die resultierenden
Zellpellets wurden in Probenpuffer (2 % SDS, 50 mM Tris, pH 8,0)
für die
SDS-PAGE für
fünf Minuten
bei 100°C
solubilisiert.
-
Die
solubilisierten Zellproteine von Rochalimaea und E. coli-Rekombinanten
wurden einer Elektrophorese durch 8 bis 16 % Gradienten-SDS-PAGE-Minigele
(Novex, San Diego, Calif.) unterworfen. Die resultierenden Zellproteine
wurden direkt mit Coomassie-Brilliant-Blue angefärbt oder unter Verwendung einer
Mini-Transfer-Apparatur (Bio-Rad, Richmond, Calif.) auf Nitrocellulose überführt. Nach
dem Elektrotransfer von Proteinen auf Nitrocellulose wurden die
resultierenden Filter mit Antiseren umgesetzt und behandelt, wie
es im Abschnitt „Immunscreening
von rekombinanten Phagenclonen" dieses
Beispiels beschrieben ist.
-
F. Sequenzieren von Phagemid-DNA
-
Die
Plasmid-DNA aus Rekombinanten wurde aus Minipräparaten durch alkalische Lyse
hergestellt. Die resultierende Plasmid-DNA wurde für die Restriktionsendonuclease-Spaltung
und direkt für
die Sequenzierung doppelsträngiger
Plasmide durch das Didesoxy-Kettenabbruch-Verfahren verwendet. Die
Plasmide wurden sequenziert, indem die alkalische Denaturierung
durch das Verfahren von Zhang (44) durchgeführt wurde, worauf Kettenverlängerung
und Abbruch mit T7-DNA-Polymerase (Sequenase, US Biochemical) unter Verwendung
von 35S-dATP folgten. Die sequenzierte DNA
wurde einer Elektrophorese durch ein denaturierendes 6 % Acrylamid-Harnstoff-Gel unterworfen,
und das resultierende Gel wurde mit 10 % Essigsäure und 5 % Methanol fixiert.
Nach einer Vakuumtrocknung wurde das Gel für etwa 12 bis 24 Stunden mit
einem Röntgenfilm
in Kontakt gebracht und entwickelt. Die Plasmide wurden mit den
M13-Vorwärts-
oder Rückwärtsprimern oder
beim Fortschreiten der Sequenzierung unter Verwendung von Primern
sequenziert, die aus dem R. henselae-Insert synthetisiert wurden. Um das
17-kDa-Antigen-Gen noch weiter zu lokalisieren und für eine zusätzliche
Sequenzierung, wurden Restriktionsfragmente durch Standardverfahren
(20) in pUC19 subcloniert und sodann durch Immunblot-Analyse auf
Expression untersucht.
-
G. Konstruktion eines
Fusionsproteins
-
Verfahren
der Genfusion wurden eingesetzt, um die Identität des mutmaßlichen 17-kDa-Antigen-Gens zu
bestätigen
und seine optimale Expression in E. coli möglich zu machen. PCR-Primer
aus den mutmaßlichen 17-kDa-Antigen-Gensequenzen
wurden so entworfen, dass sie eine HindIII-Stelle (unterstrichen)
am 5'-Ende-Primer
(5'-AAAAGCTTGAAAAAATATAGCTTAGTCAC-3', SEQ ID NO: 13)
und eine BamHI-Stelle
(unterstrichen) am 3'-Ende-Primer
(5'-AAGGATCCAGAAATGCTCTCAAAC-3', SEQ ID NO: 14)
enthielten. Durch diese einmaligen Restriktionsstellen wird die
gerichtete und im-Raster-erfolgende Clonierung erleichtert. Die DNA
aus dem Houston-1-Stamm
von R. henselae wurde durch 35 Zyklen mit 1 Minute bei 94°C, 2 Minuten
bei 48°C
und 1,5 Minuten bei 68°C
unter Verwendung von GeneAmp-Reagenzien und Taq-Polymerase und eines Thermozyklers (Perkin
Elmer, Norwalk, Conn.) amplifiziert. Das resultierende PCR-Produkt
wurde mit HindIII und BamHI gespalten, Gel-gereinigt und mit dem
Expressionsvektor PinPoint Xa-2 ligiert, um eine Fusion des Antigens
mit der 13-kDa-Biotinylierungs-„Tag"-Sequenz des Vektors (Promega, Madison,
Wisc.) herzustellen. Diese Tag-Sequenz wurde vom Hersteller so konstruiert,
dass eine schnelle Reinigung von biotinylierten Fusionsproteinen
von anderen E. coli-Zellproteinen möglich ist. Außerdem liegen
Endoprotease-Spaltstellen vor, so dass die Proteine von der Tag-Sequenz abgespalten
werden können.
Das Ligierungsgemisch wurde zum Transformieren des E. coli-Stamms
XL-1 MRF' (Stragagene,
Torrey Pines, Calif.) eingesetzt. Potentielle Clone wurden durch
Restriktionsendonuclease-Analyse untersucht, um das Vorliegen des
Inserts mit korrekter Größe zu bestätigen. Clone,
welche das Insert mit korrekter Größe enthalten, wurden in LB-Brühe bis zur
frühen logarithmischen
Phase gezüchtet
und mit 1 mM IPTG induziert, danach ließ man sie noch weitere zwei
Stunden wachsen. Die E. coli-Zellen wurden abzentrifugiert und durch
Immunblot-Analyse unter Verwendung von Streptavidin, konjugiert
an Meerrettich-Peroxidase, auf die Expression von biotinylierten
Fusionsproteinen untersucht. Clone, die das biotinylierte Fusionsprotein
exprimierten, wurden auf Reaktivität mit dem Serumpool von Patienten
mit CSD und außerdem
mit einzelnen Serumproben von Patienten mit CSD und Kontrollen getestet.
Diese Seren waren vorher einem IFA unterworfen worden, um den Endpunkt-Titer zu bestimmen.
-
H. Identifizieren und
Charakterisieren von immunreaktiven Clonen
-
Etwa
1,2 × 106 rekombinante Phagenclone wurden erhalten.
Die Qualität
der resultierenden Bank wurde vorher untersucht, indem die Clonierungseffizienz
eines Markergens getestet wurde (3). Für den Zweck dieses Berichts
wurde das 16S-rRNA-Gen
ausgewählt,
und es wurde gezeigt, dass es mit 0,125 % der Clone hybridisierte.
Diese Ergebnisse sind fast gleich wie diejenigen, die man für eine Zufallsclonierung
(random cloning")
voraussagt, und dies legt nahe, dass alle DNA-Fragmente in der R. henselae-Bank
vorliegen sollten. Etwa 0,2 bis 0,3 % der 300 000 R. henselae-Rekombinanten-Plaques,
die mit dem Pool von Seren von Patienten mit der Diagnose von CSD
gescreent wurden, waren immunreaktiv. Zehn dieser immunreaktiven
Rekombinanten wurden für
die weitere Untersuchung ausgewählt
und durch drei oder vier Runden Plaque-Reinigung isoliert. Alle
zehn wurden als pBluescript-basierte Phagemide subcloniert, und
damit wurde sodann der E. coli-Stamm SOLR (Stratagene, Torrey Pines,
Calif.) infiziert. Jeder der zehn Subclone scheint die Synthese des
gleichen 17-kDa-Antigens
zu steuern, das auf Immunblots mit dem Pool von Seren von Patienten
mit CSD hochreaktiv ist. Ein Kontrollstamm von E. coli XL-1, der
nur den Plasmidvektor pBluescript SK enthielt, exprimierte das gleiche
immunreaktive 17-kDa-Antigen nicht. Wenn R. henselae-Organismen
auf Blutagar gezüchtet
wurden, schienen sie das 17-kDa-Antigen
schwach zu exprimieren, obwohl die Expression dieses Antigens durch
das auf Verozellen co-kultivierte R. henselae nicht zu erkennen
war. Auch R. quintana exprimierte das 17-kDa-Antigen, das mit den
gepoolten Seren von CSD-Patienten reagierte, dies legt nahe, dass
dieses Antigen (oder Teile davon) möglicherweise bei R. henselae
und bei R. quintana gemeinsam vorliegt. Das 17-kDa-Antigen, das
durch R. henselae und die E. coli-Clone exprimiert wurde, reagierte
nicht mit einem menschlichen Kontroll-Serumpool von Patienten, die
keine Krankengeschichte mit CSD hatten. Die Antikörperantwort
des Serumpools schien nicht gegen eine Vielzahl verschiedener R.
henselae-Antigene gerichtet zu sein. Bei R. henselae sind stark
vertretene immunreaktive Antigene mit ungefähren Molekülmassen von 14, 68 und 84 kDa
zu sehen, und außerdem
noch schwächere
Banden bei 17, 32 und 48 kDa. Das in E. coli exprimierte 17-kDa-Antigen
scheint mit dem Serumpool viel stärker zu reagieren als das Protein,
das in R. henselae exprimiert wird. Diese Ergebnisse bedeuten, dass
das 17-kDa-Antigen
stark immunreaktiv ist, jedoch in R. henselae nicht mit hohen Spiegeln
exprimiert wird.
-
I. Analyse des Gens. welches
das 17-kDa-Antigen codiert
-
Um
zu bestimmen, ob ein Clonierungsfehler („cloning bias") eine Erklärung dafür war, warum
Clone, die das 17-kDa-Antigen exprimierten, mit einer solchen Häufigkeit
isoliert wurden, wurde eine Restriktionsendonuclease-Analyse durchgeführt. Die
Spaltung der Plasmide aus allen zehn Rekombinanten, die das 17-kDa-Antigen
exprimierten, mit EcoRI zeigte sieben unterschiedliche Profile.
Obwohl es sich bei den zehn ersten isolierten Clonen um 17-kDa-Antigen-exprimierende
Clone handelte, enthalten mindestens sieben verschiedene DNA-Fragmente
das gesamte Gen. Diese Ergebnisse zeigen, dass kein Clonierungsfehler
(„cloning bias") dafür verantwortlich
ist, dass der gleiche Antigen-exprimierende Clon durch Über-Repräsentation
eines bestimmten Fragments von DNA in der Bank isoliert wird. Demgemäß legen
diese Ergebnisse, wenn sie mit den Ergebnissen zusammengenommen
werden, welche einige wenige immunreaktive Banden für R. henselae zeigen,
nahe, dass das 17-kDa-Antigen möglicherweise
eines von einigen wenigen immundominanten Antigenen sein könnte, die
durch Patienten mit CSD erkannt werden.
-
Das
Gen für
das 17-kDa-Antigen, welches mit dem Pool von Seren von Patienten
mit CSD reaktiv war, wurde innerhalb eines 2,2 Kilobasen großen EcoRI-Fragments
lokalisiert, und das gesamte Fragment wurde sequenziert. Das Gen,
welches das 17-kDa-Antigen
codiert, wurde durch Subclonierung und Immunblot-Analyse mit dem
Serumpool von Patienten mit CSD auf ein einzelnes offenes Leseraster
lokalisiert. Dieses Gen steuerte nur die Synthese des 17-kDa-Antigens
in E. coli, wenn es in pUC19 in der Richtung des IacZ-Alpha-Peptids
subcloniert wurde. Somit fehlt ein R. henselae-Promotor entweder stromaufwärts dieses
Gens oder er ist in E. coli nicht funktionell. Das offene Leseraster
bestand entweder aus 160 oder aus 148 Aminosäuren, abhängig davon, welche der zwei
mutmaßlichen
Initiator-Methionine, die identifiziert wurden, funktionell sind.
Vor dem ersten möglichen
Initiator-Methionin steht eine Polypurinreiche Sequenz, die der
Consensus-Ribosomenbindungsstelle in E. coli ähnlich ist (40). Vor dem zweiten
möglichen
Initiator-Methionin steht in acht Basen eine Sequenz, die mit der
Consensus-Ribosomenbindungsstelle von E. coli identisch ist. Wenn man
annimmt, dass das zweite mögliche
Initiator-Methionin für
den Start der Translation verwendet wird, wird ein hergeleitetes
Protein mit 148 Aminosäuren
und einem vorausgesagten Molekulargewicht von 16 893 Dalton erhalten.
Dies liegt näher
bei der offensichtlichen Molekülgröße von 17
kDa, die auf Immunblots festgestellt wird, als bei derjenigen, die
man voraussagen würde
(18 245), wenn das erste mögliche
Initiator-Methionin
verwendet werden würde.
Die hergeleitete Aminosäuresequenz
für das
17-kDa-Antigen-Gen
hat keine signifikante Homologie mit einem beliebigen anderen bakteriellen
Protein in der GenBank-Datenbank. Wenn man davon ausgeht, dass das
zweite mögliche
Initiator-Methionin verwendet wird, zeigt die hergeleitete Aminosäuresequenz
mehrere gemeinsame Ähnlichkeiten
mit bakteriellen Membran-assoziierten Proteinen. Die ersten 18 Aminosäuren sind
hydrophober Natur und enthalten zwei Lysinreste am unmittelbaren
Aminoterminus (Reste zwei und drei). Dieser Typ von Motiv ist für Proteine
der äußeren Bakterienoberfläche typisch,
wo die Lysinreste mit den Phospholipiden der Membran interagieren
und die folgenden hydrophoben Reste eine Membranüberspannende oder Membranankersequenz
bilden (43). Eine Aminosäuresequenz,
die zu der Consensus-Signal-Peptidase-Spaltstelle von E. coli (A-X-A)
identisch ist, liegt an den Resten 18 bis 20 hinter dem zweiten mutmaßlichen
Initiator-Codon vor. Es ist nicht bekannt, ob diese Stelle durch
Signalpeptidasen von R. henselae gespalten wird, um eine reife Form
des 17-kDa-Antigens zu erhalten. Die restlichen 130 Aminosäurereste, die
von der Gensequenz des 17-kDa-Antigens hergeleitet sind, sind hauptsächlich hydrophil
oder neutral, ohne lange hydrophobe Domänen.
-
Unabhängig davon,
welches der zwei möglichen
Initiator-Methionine für
den Start der Translation verwendet wird, gibt es eine kurze Überlappung
mit einem anderen langen offenen Leseraster. Das stromaufwärts des
17-kDa-Antigen-Gens gezeigte Leseraster setzt sich mindestens noch
weitere 380 Nucleotide stromaufwärts
des Gezeigten fort. Die gesamte Sequenz dieses offenen Leserasters
wurde bisher noch nicht erhalten. Es ist wahrscheinlich, dass das
17-kDa-Antigen-Gen Teil eines Operons ist, welches von einem Promotor stromaufwärts dieses
nicht-identifizierten offenen Leserasters aus transkribiert wird.
Genauso überlappt
ein zweites nicht-identifiziertes offenes Leseraster das 3'-Ende des 17-kDa-Antigen-Gens
und setzt sich mindestens noch weitere 700 Nucleotide fort. Unmittelbar
stromabwärts
des 17-kDa-Antigen-Gens sind keine Sequenzen zu sehen, die in der
Lage sind, stabile Sekundärstrukturen
vom Typ Schleife und Stamm zu bilden, die für bakterielle Transkriptions-Terminatoren
charakteristisch sind. Dieses dritte offene Leseraster ist möglicherweise
ein Gen, das aus einem einzigen Promotor zusammen mit dem 17-kDa-Antigen-Gen
und dem möglichen,
stromaufwärts
hiervon liegenden Gen co-transkribiert wird. Es gibt keine Regionen
stromaufwärts
des 17-kDa-Antigen-Gens mit dem korrekten Abstand und Homologie
zu den Consensus- -35 (TTGACA) und -10 (TATAAT) Promotorsequenzen
von E. coli (41). Dennoch unterscheiden sich Rochalimaea-Promotorsequenzen
möglicherweise
von denjenigen von E. coli. Das Fehlen von möglichen Promotorsequenzen und
die Expression des 17-kDa-Antigens nur dann, wenn es in der Richtung
des Vektor-IacZ-Promotors
cloniert wird, sprechen weiterhin dafür, dass dieses Gen zusammen
mit einem stromaufwärts
liegenden Gen co-transkribiert wird.
-
J. Konstruktion einer
Genfusion
-
Um
ein stark exprimiertes hybrides Fusionsprotein zu erzeugen, wurde
der Teil des Gens, welcher die Aminosäurereste 2 bis 148 codiert,
durch PCR-Amplifikation unter Verwendung des im Sequenzprotokoll
als SEQ ID NO: 12 und SEQ ID NO: 13 angegebenen Primersatzes synthetisiert.
PCR-Primer wurden ausgewählt, die
eine Im-Raster-Fusion
des gesamten Proteins (wenn man davon ausgeht, dass das zweite Methionin
der Start der Translation ist) minus dem Methioninrest dieses Gens
mit der 13-kDa-Biotinylierungs-Tag-Sequenz des
Expressionsvektors PinPoint Xa-2 möglich machen. Dies führt zu einem
Fusionsprotein, das aus der Tag-Sequenz (aminoterminaler Teil) besteht,
welche an das Antigen (carboxyterminaler Teil) fusioniert ist, und zwar
unter der Kontrolle des IacZ-Promotors des Vektors pXa-2. Das 30-kDa-Fusionsprotein
wird in E. coli effizient exprimiert, dies wurde durch Immunblot-Analyse
mit Streptavidin, konjugiert an Meerrettich-Peroxidase, bestimmt.
Eine Kontrolle, welche aus einem 8-kDa-Teil eines nicht verwandten Gens,
fusioniert an den Vektor pXa-2, besteht, exprimiert in E. coli-Stamm
XL-1 MRF' ein biotinyliertes
Protein von etwa 21 kDa. In allen drei Clonen liegt ein natürlich vorkommendes
biotinyliertes Protein vor, das eine offen sichtliche Molekülmasse von etwa
26 kDa aufweist. Dieses natürlich
vorkommende biotinylierte Protein wurde in allen K-12-Stämmen von E.
coli festgestellt, die von dem Vektor-Hersteller (Promega Corp.,
Madison, Wisc.) für
die Zwecke rekombinanter DNA verwendet wurden.
-
K. Immunreaktivität des Fusionsproteins
-
Die
Reaktivität
des 30-kDa-Fusionsproteins mit einzelnen Serumproben von Patienten
mit CSD und außerdem
mit Kontrollen wurde untersucht, indem eine Immunblot-Analyse durchgeführt wurde.
Wenn einzelne Serumproben mit den Proteinen, die durch den das Fusionsprotein
enthaltenden Clon exprimiert wurden, umgesetzt wurden, waren 12
von 13 Serumproben, die im IFA-Test auf Antikörper gegen Rochalimaea positiv waren,
auch mit dem rekombinanten 30-kDa-Fusionsprotein reaktiv. Genauso
reagierten 8 von 9 Serumproben, die im IFA negativ waren, nicht
beim Immunblot mit dem 30-kDa-Fusionsprotein.
Wenn die Immunblot-Streifen nur auf Reaktivität des 30-kDa-Fusionsproteins untersucht
werden, besteht eine gute Übereinstimmung
mit der klinischen Diagnose von CSD und dem IFA-Titer. Außerdem zeigen
diese Ergebnisse, dass ein dominantes Epitop des 17-kDa-Antigens,
das durch Serum von Patienten mit CSD erkannt wird, in dem Fusionsprotein
noch enthalten ist.
-
In
dieser Anmeldung sind verschiedene Veröffentlichungen als Referenzen
durch Ziffern in Klammern angegeben. Die vollständigen Zitate für diese
Veröffentlichungen
finden sich im Folgenden.
-
Referenzen
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