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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft generell Helicobacter-Antigene. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung neue Polypeptidfragmente von
Helicobacter-Katalase, insbesondere Helicobacter pylori-Katalase
und die Verwendung dieser Fragmente zur Behandlung und Prävention
einer Gastroduodenalerkrankung, die mit einer H. pylori-Infektion
in Verbindung steht.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Helicobacter
pylori ist ein Bakterium, das die Magenauskleidung (oder Magenschleimhaut)
von vielleicht der Hälfte
der Weltbevölkerung
infiziert. Spiralförmige
Organismen wurden zu ersten Mal 1906 in humaner Magenschleimhaut
mikroskopisch beobachtet. Jedoch wurde H. pylori erst 1982 erfolgreich
kultiviert. Die Infektion mit dem Organismus ist üblicherweise
chronisch und sie führt
zu einer fortgesetzten Entzündung
der Magenschleimhaut. Die Infektion ist häufig symptomlos. Jedoch entwickelt
ein Teil von infizierten Personen in Verbindung mit anderen Cofaktoren
in der Folge Folgeerscheinungen, die eine peptische Ulzeration des
Magens oder Zwölffingerdarms,
Magenadenokarzinome und Magenlymphome umfassen. Untersuchungen zur Behandlung
von peptischem Ulkus zeigten, dass die Heilung einer H. pylori-Infektion mit einer
dramatischen Verringerung der Rückfallrate
dieser üblicherweise
chronischen Erkrankung verbunden ist. Eine Langzeitinfektion mit
H. pylori führt
zur Entwicklung von chronisch-atrophischer Gastritis, die seit langem
als Vorstufenläsion bei
der Entwicklung von Magen krebs bekannt ist. Daher verknüpften eine
Zahl von Untersuchungen eine vorhergehende H. pylori-Infektion mit
einem erhöhten
Risiko der Entwicklung von Magenkrebs. Daher hat das Beseitigen
einer vorhandenen Infektion und die Verhinderung einer neuen Infektion
mit diesem Organismus das Potential, das Auftreten von Erkrankungen,
die zu beträchtlicher
Morbidität
und Mortalität
führen,
signifikant zu verringern (in Helicobacter pylori Biology and Clinical
Practice. 1993. Hrsg. C. Stewart Goodwin und Bryan W. Worsley, veröffentlicht
von CRC Press, Halter et al. 1992, Yale J. Biol. Med., 65: 625-638).
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Eine
Infektion mit H. pylori ist schwierig zu behandeln. Derzeitige experimentelle
Therapien zur Behandlung der Infektion weisen Probleme mit der Wirksamkeit
und signifikante Grade nachteiliger Wirkungen auf. Klinisch stehen
keine prophylaktischen Maßnahmen
zur Verfügung.
Eine Lösung
für sowohl
die Prävention
als auch die Behandlung einer H. pylori-Infektion wäre die Entwicklung
einer immunogenen Zubereitung, die als Immuntherapeutikum bestehende
Infektionen behandelt und als Vakzin die Etablierung neuer oder
rezidivierender Infektionen verhindert. Eine derartige Zubereitung
müsste
wirksame Immunantworten auf Schutzantigene induzieren, während die
Induktion von Antworten auf Eigenantigene oder andere potentiell schädliche Immunantworten
vermieden wird. Dies kann durch Identifizieren der spezifischen
schützenden Komponente
oder Komponenten und die Formulierung von immuntherapeutischen oder
Vakzinzubereitungen, die eine derartige Komponente bzw. Komponenten
enthalten, erreicht werden.
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Die
Identifizierung derartiger schützender
Komponenten eines Organismus wird häufig unter Verwendung eines
Tiermodells der Infektion erreicht. Anfangs stand kein Tiermodell
für eine
humane H. pylori-Infektion zur Verfügung. Jedoch wurde ein derartiges
Modell unter Verwendung eines nahe verwandten Organismus, H. felis,
und von spezifischen pathogenfreien (SPF) Mäusen entwickelt (Lee et al.,
1990, Gastroenterology, 99: 1316-1323). Dieser Organismus ist zur
Besiedelung der Magenschleimhaut von SPF-Mäusen fähig, wo er eine chronische
Infektion mit vielen der Merkmale einer H. pylori-Infektion bei
Menschen etabliert. Eine H. felis-Infektion in diesen Mäusen induziert
eine chronische Gastritis und eine erhöhte Immunantwort. Wie im Falle
von Menschen ist diese Antwort zum Heilen der Infektion nicht wirksam.
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Das
obige Modell wurde verwendet, um zu belegen, dass eine orale Behandlung
von mit H. felis infizierten Mäusen
mit einer Zubereitung, die zerstörte
H. pylori-Zellen und Choleratoxin als Mucosa-Adjuvans enthält, eine
signifikante Zahl der infizierten Mäuse heilen kann (Doidge et
al., 1994, Lancet 343 (i): 914-915). Es ist wahrscheinlich, dass
dieser Effekt durch eine Immunantwort auf kreuzreaktive Antigene,
die jede der nahe verwandten Helicobacter-Arten besitzt, vermittelt
wird. Zwei derartige kreuzreaktive Antigene wurden von Doidge et
al. (
WO 95/33482 ) als
die Mikroorganismenenzyme Urease (Clayton et al., 1990, Nucleic
Acid Res., 18 (2): 362) und Katalase (Westblom et al., 1992, Eur.
J. of Clin. Microbiol. Infekt. Dis., 11: 522-526) identifiziert.
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Vor
kurzem wurde ein H. pylori (Sydney-Stamm)/Maus-Modell einer humanen
H. pylori-Infektion durch die Erfinder der vorliegenden Erfindung
entwickelt und verwendet, wobei festgestellt wurde, dass Katalase, insbesondere
rekombinante Katalase, Verwendbarkeit als schützendes Antigen aufweist. Jedoch
kann trotz dieser ermutigenden Erkenntnis Helicobacter-Katalase
aufgrund von dessen hoher Homologie mit humaner Katalase und dem
damit verbundenen Potential, eine Autoimmunerkrankung zu induzieren,
nicht ernsthaft als Kandidat eines therapeutischen Vakzins betrachtet
werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der unerwarteten Entdeckung eines
C-terminalen Bereichs einer Helicobacter-Katalase, dem signifikante
Aminosäuresequenzidentität mit humaner
Katalase fehlt und der eine schützende
oder therapeutische Immunantwort gegen Helicobacter-Arten auslösen kann.
Auf der Basis dieser spärlichen
Sequenzidentität
mit humaner Katalase wird für
diesen C-terminalen Bereich angenommen, dass er ein signifikant
verringertes Potential zum Bewirken einer Autoimmunerkrankung aufweist.
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Daher
wird in einem Aspekt der Erfindung ein isoliertes Polypeptid zur
Behandlung oder Prävention einer
Helicobacter-Infektion in einem Sängerwirt bereitgestellt, wobei
das Polypeptid weniger als 40% Aminosäuresequenzidentität mit humaner
Katalase aufweist und einen C-terminalen Bereich einer Helicobacter-Katalase
mit weniger als 40% Aminosäuresequenzidentität mit einem
entsprechenden C-terminalen Bereich von humaner Katalase, wobei
der C-terminale Bereich die in SEQ ID NO: 2 oder 4 angegebene Aminosäuresequenz
oder ein immunogenes Fragment derselben umfasst, oder eine Variante
mit mindestens 70% Sequenzidentität mit der in SEQ ID NO: 2 oder
4 angegebenen Aminosäuresequenz
umfasst.
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Vorzugsweise
ist die Helicobacter-Katalase eine Helicobacter pylori-Katalase.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung eine Zusammensetzung
zur Verwendung bei der Behandlung oder Prävention einer Helicobacter-Infektion
in einem Sängerwirt
bereit, wobei diese ein Polypeptid der Erfindung zusammen mit einem
pharmazeutisch akzeptablen Träger
und/oder Verdünnungsmittel
umfasst.
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Günstigerweise
umfasst die Zusammensetzung ferner ein Adjuvans. Vorzugsweise ist
das Adjuvans ein Mucosa-Adjuvans.
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Günstigerweise
umfasst die Zusammensetzung ferner mindestens ein zusätzliches
Immunogen.
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In
einem weiteren Aspekt erstreckt sich die Erfindung auf die Verwendung
eines Immunogens bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
oder Prävention
einer Helicobacter-Infektion in einem Sängerwirt, wobei das Immunogen
ein Polypeptid gemäß der Erfindung
ist.
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Das
Medikament kann zur intranasalen oder intragastralen Verabreichung
formuliert sein.
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In
einem weiteren Aspekt ist Gegenstand der Erfindung eine Zubereitung
zur Verwendung bei der Behandlung oder Prävention einer Helicobacter-Infektion
in einem Sängerwirt,
wobei diese einen Vektor umfasst, der ein Immunogen exprimiert,
wobei das Immunogen ein Polypeptid der Erfindung ist.
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In
einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung die Verwendung einer
Zubereitung gemäß der Erfindung
bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung oder Prävention
einer Helicobacter-Infektion in einem Sängerwirt.
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Gemäß einem
noch weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein isoliertes Polynucleotid
mit Codierung für ein
Polypeptid gemäß der Erfindung
bereit, wobei das Polypeptid die in SEQ ID NO: 2 oder 4 angegebene
Aminosäuresequenz
umfasst.
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Vorzugsweise
umfasst das Polynucleotid die in SEQ ID NO: 1 oder 3 angegebene
Sequenz oder eine Polynucleotidvariante derselben.
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In
einer Ausführungsform
weist die Polynucleotidvariante mindestens 60 Sequenzidentität mit dem
in SEQ ID NO: 1 oder 3 angegebenen Polynucleotid auf oder die Polynucleotidvariante
ist zur Hybridisierung mit dem durch SEQ ID NO: 1 oder 3 angegebenen
Polynucleotid unter Bedingungen von mindestens niedriger Stringenz
fähig.
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In
einem weiteren Aspekt ist ein Merkmal der Erfindung ein Vektor,
der ein Polynucleotid mit Codierung für ein Polypeptid gemäß der Erfindung
umfasst, wobei das Polynucleotid funktional mit einem regulatorischen Polynucleotid
verknüpft
ist.
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In
einem noch weiteren Aspekt stellt die Erfindung eine Wirtszelle
bereit, die das Polynucleotid oder den Vektor gemäß der Erfindung
enthält.
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In
einem noch weiteren Aspekt der Erfindung wird ein rekombinantes
Polypeptid bereitgestellt, das durch Expression des Polynucleotids
der Erfindung in einer Wirtszelle hergestellt wird.
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In
einem noch weiteren Aspekt erstreckt sich die Erfindung auf die
Verwendung eines Immunogens zur Produktion eines antigenbindenden
Moleküls,
das spezifisch an einen C-terminalen Bereich einer Helicobacter-Katalase
bindet, wobei das Immunogen ein Polypeptid gemäß der Erfindung ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Diagnostizierung einer
Infektion von Patienten durch Helicobacter, das umfasst:
- – Inkontaktbringen
einer biologischen Probe von einem Patienten mit einem Antigen,
wobei das Antigen ein Polypeptid gemäß der vorliegenden Erfindung
ist; und
- – Bestimmen
des Vorhandenseins oder Nichtvorhandenseins eines Komplexes zwischen
dem Antigen und Helicobacter-spezifischen Antikörpern in der Probe, wobei das
Vorhandensein des Komplexes eine Infektion des Patienten durch Helicobacter
anzeigt.
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Die
Erfindung erstreckt sich auch auf die Verwendung des Polypeptids
gemäß der Erfindung
zur Diagnostizierung einer Infektion von Patienten durch Helicobacter
ex vivo.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
eines immunogenen Fragments des Polypeptids gemäß der Erfindung bereit, wobei
das Verfahren umfasst:
- – Produzieren eines Fragments
des Polypeptids,
- – Verabreichen
des Fragments an einen Säuger
und
- – Detektieren
einer Immunantwort in dem Säuger,
wobei die Antwort die Produktion von Elementen, die spezifisch an
Helicobacter binden und eine schützende
und/oder therapeutische Wirkung gegenüber einer Helicobacter-Infektion
aufweisen, umfasst.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
einen Western-Blot von Zellextrakten, die ein rekombinantes Polypeptid,
das einen C-terminalen Bereich von 134-aa von H. pylori-Katalase
umfasst, enthalten und mit dem monoklonalen Antikörper CA5-8B8-1F3,
der gegen H. pylori-Katalase voller Länge gebildet wurde, inkubiert
wurden. Jede Bahn enthielt 20 μl
einer Vollzellensuspension mit A600 = 4.
ER, E. coli ER1793; a, E. coli-Kreuzreaktivität; I, induzierte Expression;
b, mögliches
Dimer; U, nichtinduzierte Expression; c, Katalasefragment (17kDa).
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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1. Definitionen
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Falls
nicht anders definiert, haben alle hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Ausdrücke
die gleiche Bedeutung, wie sie einem Fachmann üblicher Erfahrung auf dem Gebiet,
zu dem die Erfindung gehört, üblicherweise
geläufig
ist. Obwohl beliebige Verfahren und Materialien, die den hierin
beschriebenen ähnlich
oder äquivalent
sind, bei der praktischen Durchführung
oder beim Testen der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind
bevorzugte Verfahren und Materialien beschrieben. Für die Zwecke der
vorliegenden Erfindung sind die im folgenden angegebenen Ausdrücke im folgenden
definiert.
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Die
hierin verwendeten Artikel "ein" und "eine" bezeichnen ein oder
mehr als ein (d. h. mindestens ein) grammatikalisches Objekt des
Artikels. Beispielsweise bedeutet "ein Element" ein Element oder mehr als ein Element.
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Der
Ausdruck "etwa" wird hierin so verwendet,
dass er Sequenzen bezeichnet, die bis zu 30%, vorzugsweise bis zu
20% und noch besser bis zu 10% in Bezug auf die Länge einer
Referenzsequenz variieren.
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"Amplifikationsprodukt" bezeichnet ein Nucleinsäureprodukt,
das durch Nucleinsäureamplifikationstechniken
erzeugt wurde.
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"Antigenbindendes
Molekül" bedeutet ein Molekül, das Bindungsaffinität für ein Zielantigen
aufweist. Selbstverständlich
erstreckt sich dieser Ausdruck auf Immunglobu line, Immunglobulinfragmente
und nicht von einem Immunglobulin abgeleitete Proteingerüste, die
antigenbindende Aktivität
zeigen.
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"Abgeschwächte virale
Wirte" bedeuten
virale Vektoren, die entweder von Natur aus im wesentlichen avirulent
sind oder dazu gemacht wurden.
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Der
hier verwendete Ausdruck "biologische
Probe" bezeichnet
eine Probe, die ausgehend von einem Patienten extrahiert, unbehandelt,
behandelt, verdünnt
oder konzentriert sein kann. Günstigerweise
ist die biologische Probe aus der Gruppe von Vollblut, Serum, Plasma,
Speichel, Urin, Schweiß,
Aszites, Peritonealflüssigkeit,
Synovia, Fruchtwasser, Liquor, einer Hautbiopsie und dgl. ausgewählt.
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Durchgängig in
dieser Beschreibung sind, falls es nicht der Kontext anders erfordert,
die Worte "umfassen", "umfasst" und "umfassend" so zu verstehen,
dass sie den Einschluss einer angegebenen Stufe oder eines angegebenen
Elements oder einer Gruppe von Stufen oder Elementen, jedoch nicht
den Ausschluss einer anderen Stufe oder eines anderen Elements oder
einer Gruppe von Stufen oder Elementen beinhalten.
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"Entspricht" oder "entsprechend" bedeutet (a) ein
Polynucleotid mit einer Nucleotidsequenz, die im wesentlichen identisch
mit oder komplementär
zu einer gesamten Referenzpolynucleotidsequenz oder einem Bereich
derselben ist, oder eine Aminosäuresequenz,
die identisch mit einer Aminosäuresequenz
in einem Peptid oder Protein, codiert ist; oder (b) ein Peptid oder
Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz,
die im wesentlichen identisch mit einer Sequenz von Aminosäuren in
einem Referenzpeptid oder -Protein ist.
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"Derivat" bedeutet ein Polypeptid,
das von der Basissequenz durch eine Modifikation, beispielsweise durch
Konjugation oder Komplexierung mit anderen chemischen Einheiten
oder durch posttranslationale Modifikationstechniken, die einschlägig bekannt
sind, abgeleitet ist. Der Ausdruck "Derivat" umfasst in dessen Umfang auch Änderungen,
die gegenüber
einer Stammsequenz gemacht wurden, die Additionen oder Deletionen
umfassen, die funktional äquivalente
Moleküle
ergeben. Daher umfasst der Ausdruck Derivat Moleküle, die
eine Immunantwort gegenüber
Helicobacter und vorzugsweise H. pylori auslösen.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung bezeichnet die Phrase "löst/lösen eine Immunantwort aus" die Fähigkeit
von dem im vorhergehenden genannten Polypeptid, immunogenen Fragment
oder einer Variante, in einem Säuger,
dem diese verabreicht werden, eine Immunantwort hervorzurufen, wobei
die Antwort die Produktion von Elementen, die spezifisch an Helicobacter
binden und/oder eine schützende
oder therapeutische Wirkung gegenüber einer Helicobacter-Infektion
ergeben, umfasst.
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"Homologie" bezeichnet die Prozentsatzzahl
von Aminosäuren,
die identisch sind oder konservative Substitutionen gemäß der Definition
in der folgenden Tabelle A darstellen. Homologie kann unter Verwendung von
Sequenzvergleichsprogrammen, wie GAP (Deveraux et al. 1984, Nucleic
Acids Research 12, 387-395), bestimmt werden. Auf diese Weise können Sequenzen
einer ähnlichen
oder im wesentlichen verschiedenen Länge gegenüber den hierin angegebenen
durch Einfügen
von Lücken
in das Alignment verglichen werden, wobei derartige Lücken beispielsweise
durch den von GAP verwendeten Vergleichsalgorithmus bestimmt werden.
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"Hybridisierung" wird hierin verwendet,
um die Paarung kom plementärer
Nucleotidsequenzen zur Bildung eines DNA-DNA-Hybrids oder DNA-RNA-Hybrids zu bezeichnen.
Komplementäre
Rasensequenzen sind die Sequenzen, die durch die Basenpaarungsregeln
verwandt sind. In DNA paart A mit T und C mit G. In RNA paart U
mit A und C mit G. Im Hinblick darauf bezeichnen die hierin verwendeten
Ausdrücke "passen" und "passen nicht" das Hybridisierungspotential
gepaarter Nucleotide in komplementären Nucleinsäuresträngen. Passende
Nucleotide hybridisieren effizient, beispielsweise das oben genannte
klassische A-T- und G-C-Rasenpaar. Nichtübereinstimmungen sind andere
Kombinationen von Nucleotiden, die nicht effizient hybridisieren.
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"Immunogenes Fragment" bedeutet ein Fragment
eines Stammpolypeptids voller Länge,
wobei dieses Fragment eine Immunantwort gegenüber Helicobacter und vorzugsweise
gegenüber
H. pylori auslöst.
Beispielsweise muss im Falle eines immunogenen Fragments eines Polypeptids
nach SEQ ID NO: 2 oder 4 das Polypeptidfragment eine Immunantwort,
vorzugsweise eine schützende
oder therapeutische Immunantwort gegenüber einer Helicobacter-Infektion
auslösen.
Der hier verwendete Ausdruck "immunogenes
Fragment" umfasst
Deletionsmutanten und kleine Peptide, beispielsweise mindestens
sechs, vorzugsweise mindestens 8 und noch besser mindestens 20 fortlaufende
Aminosäuren,
die antigene Determinanten oder Epitope umfassen. Mehrere derartige
Fragmente, beispielsweise mit Codierung für B- und/oder T-Zellepitope,
können
miteinander verbunden sein. Peptide dieses Typs können durch
die Anwendung von Standardtechniken für rekombinante Nucleinsäure erhalten
oder unter Verwendung herkömmlicher
Flüssig- oder Festphasensynthesetechniken
synthetisiert werden. Beispielsweise kann auf eine Lösungssynthese
oder Festphasensynthese gemäß der Beschreibung
in beispielsweise Kapitel 9 mit dem Titel "Peptide Synthesis" von Atherton und Shepard, das in der
Veröffentlichung
mit dem Titel "Synthetic
Vac cines", herausgegeb*en
von Nicholson und veröffentlicht von
Blackwell Scientific Publications, verwiesen werden. Alternativ
können
Peptide durch Verdau eines Polypeptids der Erfindung mit Proteinasen,
wie endoLys-C-, endoArg-C-, endoGlu-C- und Staphylococcus-V8-Protease
produziert werden. Die verdauten Fragmente können durch beispielsweise Hochleistungsflüssigchromatographie(HPLC)techniken
gereinigt werden.
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"Immunologisch wirksame
Menge" bedeutet
im Kontext der Behandlung oder Prävention einer Helicobacter-Infektion
die Verabreichung dieser Menge an einen individuellen Wirt entweder
in einer Einzeldosis oder als Teil einer Reihe, die zur Behandlung
oder Prävention
einer Helicobacter-Infektion wirksam ist. Die wirksame Menge variiert
in Abhängigkeit
von der Gesundheit und dem physischen Zustand des zu behandelnden
oder zu immunisierenden Individuums, der taxonomischen Gruppe des
zu behandelnden Individuums, der Fähigkeit des Immunsystems des
Individuums, eine Immunantwort (einschließlich einer humoralen und/oder
zellulären Immunantwort)
auszulösen,
dem gewünschten
Schutzgrad, der Formulierung des Vakzins, der Feststellung der medizinischen
Situation und anderen relevanten Faktoren. Es wird angenommen, dass
die Menge in einen relativ breiten Bereich fällt, der durch Routineversuche
bestimmt werden kann.
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"Isoliert" bedeutet ein Material,
das substantiell oder im wesentlichen von Komponenten, die es normalerweise
in dessen nativem Zustand begleiten, frei ist. Beispielsweise bezeichnet
ein hierin verwendetes "isoliertes
Polynucleotid" ein
Polynucleotid, das von den Sequenzen, die es in einem natürlich vorkommenden Zustand
flankieren, gereinigt ist, beispielsweise ein DNA-Fragment, von
dem die Sequenzen, die normalerweise an das Fragment angrenzen,
entfernt sind.
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Der
Ausdruck "ohne wesentliche
Aminosäuresequenzidentität" bedeutet eine Aminosäuresequenz, die
weniger als 70%, vorzugsweise weniger als 60%, noch günstiger
weniger als 50% und noch besser weniger als 40% Sequenzidentität mit einer
Referenzsequenz aufweist. Das Vergleichsfenster umfasst vorzugsweise
die gesamte Länge
der Aminosäuresequenz.
Daher bezeichnet die hierin verwendete Phrase "ein Bereich von Helicobacter-Katalase
ohne wesentliche Aminosäuresequenzidentität mit humaner
Katalase" einen
Bereich einer Helicobacter-Katalase, der weniger als 70%, vorzugsweise
weniger als 60%, noch günstiger
weniger als 50% und noch besser weniger als 40% Sequenzidentität mit einem
entsprechenden C-terminalen Bereich von humaner Katalase aufweist.
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"Erhalten aus" bedeutet, dass eine
Probe, beispielsweise ein Nucleinsäureextrakt, aus einer speziellen
Quelle des Wirts isoliert oder abgeleitet wurde. Beispielsweise
kann der Nucleinsäureextrakt
aus direkt aus dem Wirt isoliertem Gewebe erhalten werden.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Oligonucleotid" bezeichnet ein Polymer,
das aus einer Mehrzahl von Nucleotideinheiten (Desoxyribonucleotide
oder Ribonucleotide oder verwandte Strukturvarianten oder synthetische
Analoga derselben), die über
Phosphodiesterbindungen (oder verwandte Strukturvarianten oder synthetische
Analoga derselben) verknüpft
sind, besteht. Daher bezeichnet der Ausdruck "Oligonucleotid" typischerweise zwar ein Nucleotidpolymer,
bei dem die Nucleotide und Verknüpfungen
zwischen diesen von Natur aus auftreten, doch ist klar, dass der
Ausdruck in dessen Umfang auch verschiedene Analoga umfasst, die,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, Peptidnucleinsäuren
(PNAs), Phosphoramidate, Phosphorothionate, Methylphosphonate, 2-O-Methylribonucleinsäuren und
dgl. umfassen. Die exakte Größe des Moleküls kann
in Abhängigkeit
von der speziellen Anwendung variieren. Ein Oligonucleotid ist typischerweise
von ziemlich kurzer Länge, allgemein
etwa 10 bis 30 Nucleotide, doch kann der Ausdruck Moleküle beliebiger
Länge bezeichnen,
obwohl der Ausdruck "Polynucleotid" oder "Nucleinsäure" typischerweise für große Oligonucleotide
verwendet wird.
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"Funktional verknüpft" bedeutet, dass transkriptional
und translational regulatorische Nucleinsäuren relativ zu einem ein Polypeptid
codierenden Polynucleotid derart positioniert sind, dass das Polynucleotid
transkribiert und das Polypeptid translatiert wird.
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Der
Ausdruck "Patient" bezeichnet Patienten
humaner Herkunft oder anderen tierischen Ursprungs und er umfasst
jedes Individuum, das unter Verwendung der Verfahren der Erfindung
untersucht oder behandelt werden soll. Jedoch ist klar, dass "Patient" nicht impliziert,
dass Symptome vorhanden sind.
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"Pharmazeutisch akzeptabler
Träger
und/oder pharmazeutisch akzeptables Verdünnungsmittel" bedeutet einen festen
oder flüssigen
Füllstoff,
ein Verdünnungsmittel
oder eine Verkapselungssubstanz, die bei topischer oder systemischer
Verabreichung sicher verwendet werden können.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Polynucleotid" oder "Nucleinsäure" bezeichnet mRNA,
RNA, cRNA, cDNA oder DNA. Der Ausdruck bezeichnet typischerweise
Oligonucleotide von einer größeren Länger als
30 Nucleotide.
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Die
Ausdrücke "Polynucleotidvariante" und "Variante" bezeichnen Polynucleotide,
die wesentliche Sequenzidentität
mit einer Referenzpolynucleotidsequenz zeigen, oder Poly nucleotide,
die mit einer Referenzsequenz unter stringenten Bedingungen, die
im folgenden definiert sind, hybridisieren. Daher bezeichnet eine "Polynucleotidvariante" oder "Variante" ein Polynucleotid,
dessen Sequenz sich von einem Referenzpolynucleotid durch die Substitution,
Deletion und/oder Addition von mindestens einem Nucleotid unterscheidet.
Beispielsweise ist einschlägig
klar, dass bestimmte Änderungen,
die Mutationen, Additionen, Deletionen und Substitutionen umfassen,
an einem Referenzpolynucleotid durchgeführt werden können, wodurch
das veränderte Polynucleotid
die biologische Funktion oder Aktivität des Referenzpolynucleotids
beibehält.
Die Ausdrücke "Polynucleotidsequenzvariante" und "Variante" umfassen ferner
natürlich
vorkommende Allelvarianten.
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Die
Ausdrücke "Polypeptid", "Peptid" und "Protein" werden hierin austauschbar
derart verwendet, dass sie ein Polymer von Aminosäureresten
und Varianten und synthetische Analoga derselben bezeichnen. Daher gelten
diese Ausdrücke
für Aminosäurepolymere,
in denen eine oder mehrere Aminosäurereste eine synthetische,
nicht natürlich
vorkommende Aminosäure,
beispielsweise ein chemisches Analogon einer entsprechenden, natürlich vorkommenden
Aminosäure,
sind, sowie natürlich
vorkommende Aminosäurepolymere.
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Der
Ausdruck "Polypeptidvariante" bezeichnet ein Polypeptid,
dessen Sequenz sich von einem Referenzpolypeptid durch Substitution
von mindestens einer Aminosäure
unterscheidet. Beispielsweise ist einschlägig klar, dass einige Aminosäuren in
andere mit in weitem Umfang ähnlichen
Eigenschaften ohne Änderung
der Natur der Aktivität
eines Referenzpolypeptids (konservative Substitutionen), wie im
folgenden beschrieben ist, geändert
werden können.
Daher umfassen die hierin verwendeten Polypeptidvarianten Polypeptide,
die eine Immunantwort gegenüber
Helicobacter und vorzugsweise H. pylori auslösen.
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"Primer" bedeutet ein Oligonucleotid,
das bei Paarung mit einem DNA-Strang die Synthese eines Primerverlängerungsprodukts
in Gegenwart eines geeigneten Polymerisationsmittels initiieren
kann. Der Primer ist für
eine maximale Effizienz bei der Amplifikation vorzugsweise einsträngig, doch
kann er alternativ doppelsträngig
sein. Ein Primer muss ausreichend lang sein, um die Synthese von
Verlängerungsprodukten
in Gegenwart des Polymerisationsmittels zu starten. Die Länge des
Primers hängt
von vielen Faktoren ab, die die Anwendung, die zu verwendende Temperatur,
Templatreaktionsbedingungen, andere Reagentien und die Quelle von
Primern umfassen. Beispielsweise enthält in Abhängigkeit von der Komplexität der Zielsequenz
der Oligonucleotidprimer typischerweise 15 bis 35 oder mehr Nucleotide,
obwohl er weniger Nucleotide enthalten kann. Primer können große Polynucleotide
sein, beispielsweise aus etwa 200 Nucleotiden bis zu mehreren Kilobasen
oder mehr. Primer können
derart gewählt
werden, dass sie "im
wesentlichen komplementär" zu der Sequenz auf
dem Templat, mit der sie hybridisieren sollen und die als Ort zur
Initiation der Synthese dienen soll, sind. "Im wesentlichen komplementär" bedeutet, dass der
Primer im wesentlichen komplementär zur Hybridisierung mit einer
Zielnucleotidsequenz ist. Vorzugsweise enthält der Primer keine Nichtübereinstimmungen
mit dem Templat, an das er hybridisieren soll, jedoch ist dies nicht
wesentlich. Beispielsweise können nicht-komplementäre Nucleotide
am 5'-Ende des Primers
angebracht werden, wobei der Rest der Primersequenz zum Templat
komplementär
ist. Alternativ können
nicht-komplementäre
Nucleotide oder eine Strecke nicht-komplementärer Nucleotide in einen Primer
eingefügt
werden mit der Maßgabe,
dass die Primersequenz ausreichend Komplementarität mit der
Sequenz des Templats, mit der sie hybridisieren soll, aufweist und
dadurch ein Templat zur Synthese des Verlängerungsprodukts des Primers
bildet.
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"Sonde" bezeichnet ein Molekül, das an
eine spezifische Sequenz oder Teilsequenz oder eine andere Einheit
eines anderen Moleküls
bindet. Falls nicht anders angegeben, bezeichnet der Ausdruck "Sonde" typischerweise eine
Polynucleotidsonde, die an eine andere Nucleinsäure, die häufig als die "Zielnucleinsäure" bezeichnet wird,
durch komplementäre
Basenpaarung bindet. Sonden können
Zielnucleinsäuren
ohne vollständige
Sequenzkomplementarität
mit der Sonde in Abhängigkeit
von der Stringenz der Hybridisierungsbedingungen binden. Sonden
können
direkt oder indirekt markiert sein.
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Der
hier verwendete Ausdruck "rekombinantes
Polynucleotid" bezeichnet
ein Polynucleotid, das in vitro durch die Manipulation von Nucleinsäure zu einer
Form, die normalerweise in der Natur nicht gefunden wird, gebildet
wurde. Beispielsweise kann das rekombinante Polynucleotid in der
Form eines Expressionsvektors sein. Allgemein umfassen derartige
Expressionsvektoren transkriptional und translational regulatorische Nucleinsäure, die
funktional mit der Nucleotidsequenz verknüpft ist.
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"Rekombinantes Polypeptid" bedeutet ein Polypeptid,
das unter Verwendung von Gentechniken, beispielsweise durch die
Expression eines rekombinanten Polypeptids, hergestellt wurde.
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Ausdrücke, die
zur Beschreibung von Sequenzbeziehungen zwischen zwei oder mehreren
Polynucleotiden oder Polypeptiden verwendet werden, umfassen "Referenzsequenz, "Vergleichsfenster", "Sequenzidentität", "Prozentsatz der Sequenzidentität" und "substantielle Identität". Eine "Referenzsequenz" weist eine Länge von
mindestens 6, jedoch häufig
15 bis 18 und oft mindestens 25 Monomereinheiten, die Nucleo tide und
Aminosäurereste
umfassen, auf. Da zwei Polynucleotide jeweils (1) eine Sequenz (d.
h. nur einen Bereich bzw. Teil der vollständigen Polynucleotidsequenz),
die zwischen den zwei Polynucleotiden ähnlich ist, und (2) eine Sequenz,
die zwischen den zwei Polynucleotiden unterschiedlich ist, umfassen
können,
werden Sequenzvergleiche zwischen zwei (oder mehreren) Polynucleotiden
typischerweise durch Vergleichen von Sequenzen der zwei Polynucleotide über ein "Vergleichsfenster" zur Identifizierung
und zum Vergleich lokaler Bereiche mit Frequenzähnlichkeit durchgeführt. Ein "Vergleichsfenster" bezeichnet ein Begriffssegment
von typischerweise 12 fortlaufenden Resten, das mit einer Referenzsequenz
verglichen wird. Das Vergleichsfenster kann Additionen oder Deletionen
(d. h. Lücken)
von etwa 20% oder weniger im Vergleich zur Referenzsequenz (die
keine Additionen oder Deletionen umfasst) für ein optimales Alignment der
zwei Sequenzen umfassen. Ein optimales Alignment von Sequenzen zur
Alignierung eines Vergleichsfensters kann durch computergestützte Implementierungen
von Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASIA und TFASTA in Wisconsin Genetics
Software Package Release 7.0, Genetics Computer Group, 575 Science
Drive Madison, WI, USA) oder durch Inspektion und das beste Alignment
(d. h. das zur Homologie mit dem höchsten Prozentsatz über das
Vergleichsfenster führt),
das nach einem der verschiedenen gewählten Verfahren erzeugt wurde,
durchgeführt
werden. Verwiesen werden kann auch auf die BLAST-Programmfamilie
beispielsweise gemäß der Offenbarung
bei Altschul et al., 1997, Nucl. Acids Res. 25: 3389. Eine detaillierte
Diskussion von Sequenzanalyse findet sich in der Unit 19.3 von Ausubel
et al., "Current
Protocols in Molecular Biology",
John Wiley & Sons
Inc, 1994-1998, Kapitel 15.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Sequenzidentität" bezeichnet das Ausmaß, in dem
Sequenzen auf Nucleotid-Nucleotid-Basis oder Aminosäure-Aminosäure-Basis über ein
Vergleichsfenster identisch sind. Daher wird ein "Prozentsatz der Sequenzidentität" durch Vergleichen
von zwei optimal alignierten Sequenzen über das Vergleichsfenster,
Bestimmen der Zahl von Positionen, an denen eine identische Nucleinsäurebase
(beispielsweise A, T, C, G, I) oder ein identischer Aminosäurerest
(beispielsweise Ala, Pro, Ser, Thr, Gly, Val, Leu, Ile, Phe, Tyr,
Trp, Lys, Arg, His, Asp, Glu, Asn, Gin, Cys und Met) in beiden Sequenzen
auftritt, wobei die Zahl passender bzw. übereinstimmender Positionen
erhalten wird, Dividieren der Zahl übereinstimmender Positionen
durch die Gesamtzahl von Positionen in dem Vergleichsfenster (d.
h. die Fenstergröße) und
Multiplizieren des Ergebnisses durch 100 berechnet, wobei der Prozentsatz
der Sequenzidentität
erhalten wird. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung soll "Sequenzidentität" den "Übereinstimmunsprozentsatz" bedeuten, der durch
das DNASIS-Computerprogramm (Version 2.5 für Windows; erhältlich von
Hitachi Software Engineering Co., Ltd., South San Francisco, Kalifornien,
USA) unter Verwendung von Standardnichteinhaltungen, die in dem
die Software begleitenden Referenzhandbuch verwendet werden, berechnet
wird.
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Die
hierin verwendete "Stringenz" bezeichnet die Temperatur-
und Ionenstärkebedingungen
und das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein bestimmter organischer
Lösemittel
während
Hybridisierungs- und Waschverfahren. Je höher die Stringenz, desto höher ist
der Grad der Komplementarität
zwischen immobilisierten Zielnucleotidsequenzen und den markierten
Sondenpolynucleotidsequenzen, die nach dem Waschen an dem Target
bzw. der Zielsequenz hybridisiert verbleiben.
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Der
hier verwendete Ausdruck "stringente
Bedingungen" bezeichnet
Temperatur- und Innenbedingungen, unter denen nur Nucleotidsequenzen
mit einer hohen Häufigkeit
komplementärer
Basen hybridisieren. Die erforderliche Stringenz ist abhängig von
der Nucleotidsequenz und sie hängt
von den verschiedenen Komponenten, die während der Hybridisierung vorhanden
sind, ab. Allgemein werden stringente Bedingungen so gewählt, dass
sie etwa 10 bis 20 °C
niedriger als der thermische Schmelzpunkt (Tm)
für die
spezifische Sequenz bei einer definierten Innenstärke und
einem definierten pH-Wert
sind. Tm ist die Temperatur (unter definierter
Innenstärke
und definiertem pH-Wert), bei der 50% einer Zielsequenz an eine
komplementäre
Sonde hybridisiert.
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"Im wesentlichen avirulent" bedeutet ein Virus,
dessen Infektivität
zerstört
ist. Idealerweise wird die Infektivität des Virus zerstört, ohne
die Proteine, die die Immunogenität des Virus tragen, zu beeinflussen.
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Der
hier verwendete Ausdruck "im
wesentlichen rein" beschreibt
eine Verbindung, beispielsweise ein Peptid, die von Komponenten,
die sie von Natur aus begleiten, abgetrennt ist. Typischerweise
ist eine Verbindung im wesentlichen rein, wenn mindestens 60%, noch
günstiger
mindestens 75%, noch besser mindestens 90% und vorzugsweise mindestens
99% des gesamten Materials (bezogen auf das Volumen, das Nass- oder Trockengewicht
oder als Molprozent oder Molenbruch) in einer Probe die interessierende
Verbindung sind. Reinheit kann durch jedes geeignete Verfahren,
beispielsweise im Falle von Polypeptiden durch Chromatographie,
Gelelektrophorese oder HPLC-Analyse, ermittelt werden. Eine Verbindung,
beispielsweise ein Polypeptid, ist auch im wesentlichen gereinigt,
wenn sie im wesentlichen frei von von Natur aus damit verbundenen Komponenten
ist, wenn sie von den nativen kontaminierenden Stoffen, die sie
in deren natürlichem
Zustand begleiten, abgetrennt ist.
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"Zielantigen" bedeutet ein Antigen,
das mit einer Helicobacter-Infektion, für die eine Behandlung oder Diagnose
gesucht wird, in Verbindung steht.
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"Vektor" bedeutet ein Nucleinsäuremolekül, vorzugsweise
ein DNA-Molekül,
das beispielsweise von einem Plasmid, einem Bakteriophagen oder
einem Pflanzenvirus, in die eine Nucleinsäuresequenz insertiert oder
kloniert werden kann, abgeleitet ist. Ein Vektor enthält vorzugsweise
eine oder mehrere singuläre
Restriktionsstellen und er kann zur autonomen Replikation in einer
definierten Wirtszelle, die eine Zielzelle oder ein Zielgewebe oder
eine Vorläuferzelle
oder ein Vorläufergewebe
derselben umfasst, sein oder in das Genom des definierten Wirts
derart integrierbar sein, dass die klonierte Sequenz reproduzierbar
ist. Entsprechend kann der Vektor ein autonom replizierender Vektor,
d. h. ein Vektor, der als extrachromosomale Einheit existiert, dessen Replikation
unabhängig
von der chromosomalen Replikation ist, beispielsweise ein lineares
oder geschlossenes zirkuläres
Plasmid, ein extrachromosomales Element, ein Minichromosom oder
ein künstliches
Chromosom, sein. Der Vektor kann beliebige Mittel, um die Selbstreplikation
sicherzustellen, enthalten. Alternativ kann der Vektor einer sein,
der, wenn er in die Wirtszelle eingeführt wird, in das Genom integriert
wird und zusammen mit dem Chromosom bzw. den Chromosomen, in die
er integriert wurde, repliziert wird. Ein Vektorsystem kann einen
einzigen Vektor oder ein einziges Plasmid, zwei oder mehrere Vektoren
oder Plasmide, die zusammen die gesamte, in das Genom der Wirtszelle
einzuführende
DNA enthalten, oder ein Transposon sein. Die Wahl des Vektors hängt typischerweise
von der Kompatibilität
des Vektors mit der Wirtszelle, in die der Vektor eingeführt werden
soll, ab. Der Vektor kann auch einen Selektionsmarker, beispielsweise
ein Antibiotikumresistenzgen, das zur Selektion geeigneter Transformanten
verwendet werden kann, umfassen. Beispiele für derartige Resistenzgene sind
dem Fachmann geläufig.
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2. Polypeptide der Erfindung
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2.1 Polypeptide des C-terminalen Bereichs
von Helicobacter-Katalase
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein isoliertes Polypeptid zur Behandlung
oder Prävention
einer Helicobacter-Infektion in einem Säugerwirt bereit, wobei das
Polypeptid weniger als 40% Aminosäuresequenzidentität mit humaner
Katalase aufweist und einen C-terminalen Bereich einer Helicobacter-Katalase mit weniger als
40% Aminosäuresequenzidentität mit einem
entsprechenden C-terminalen Bereich von humaner Katalase, wobei
der C-terminale Bereich die in SEQ ID NO: 2 oder 4 angegebene Aminosäuresequenz
oder ein immunogenes Fragment derselben umfasst, oder eine Variante
mit mindestens 70% Sequenzidentität mit der in SEQ ID NO: 2 oder
4 angegebenen Aminosäuresequenz
umfasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Helicobacter-Katalase
eine Helicobacter pylori-Katalase. Beispielsweise kann der C-terminale
Bereich den Bereich von etwa Rest 358 bis etwa Rest 505 der H. pylori-Katalase
voller Länge
des Stamms RU-1, der unter der Hinterlegungsnummer AAC16068 der
GenPept-Datenbank (National Center for Biotechnology Information)
offenbart ist, umfassen. In diesem Fall umfasst der C-terminale
Bereich vorzugsweise die in SEQ ID NO: 2 angegebene Sequenz. SEQ
ID NO: 2 entspricht einem 134-aa-Fragment des H. pylori-Katalase
voller Länge
des Stamms RU-1, das Rest 372 bis Rest 505 der oben genannten H.
pylori-Katalase
voller Länge
umspannt. Vorzugsweise umfasst der Cterminale Bereich die in SEQ
ID NO: 4 angegebene Sequenz, die einem 134-aa-Fragment einer Katalase
voller Länge
des H. pylori-Stamms HP921023 entspricht.
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2.2 Identifizierung immunogener Fragmente
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Immunogene
Fragmente können
nach jedem geeigneten, einschlägig
bekannten Verfahren identifiziert werden. Beispielsweise kann ein
geeignetes Verfahren das Herstellen eines Fragments eines Polypeptids nach
SEQ ID NO: 2 oder 4, das Verabreichen des Fragments an einen Säuger und
das Detektieren einer Immunantwort in dem Säuger umfassen. Eine derartige
Antwort umfasst die Produktion von Elementen, die spezifisch an
Helicobacter binden und/oder eine schützende oder therapeutische
Wirkung gegenüber
einer Helicobacter-Infektion
ergeben.
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Vor
dem Testen eines speziellen Fragments auf Immunreaktivität in dem
obigen Verfahren kann eine Vielzahl von Vorhersageverfahren verwendet
werden, um abzuleiten, ob ein spezielles Fragment verwendet werden
kann, um einen Antikörper,
der mit dem nativen Antigen eine Kreuzreaktion eingeht, zu erhalten.
Diese Vorhersageverfahren können
auf aminoterminalen oder carboxyterminalen Sequenzen, beispielsweise
gemäß der Beschreibung
in Kapitel 11.14 von Ausubel et al. (1994-1998, aaO) beruhen. Alternativ
können
diese Vorhersageverfahren auf Vorhersagen der Hydrophilie, beispielsweise
gemäß der Beschreibung
bei Kyte und Doolittle (1982, J. Mol. Biol. 157: 105-132) und Hopp
und Woods (1983, Mol. Immunol. 20: 493-489), oder Vorhersagen der
Sekundärstruktur,
beispielsweise gemäß der Beschreibung
bei Choo und Fasman (1978, Ann. Rev. Biochem. 47: 251-276) beruhen.
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Generell
ergeben Peptidfragmente, die aus 10 bis 15 Resten bestehen, optimale
Ergebnisse. Mit Peptiden, die bis zu 6 Resten klein waren oder bis
zu 20 Resten groß waren,
wurde erfolgreich gearbeitet. Derartige Peptidfragmente können dann
chemisch an ein Trägermolekül, wie Schlüssellochnapfschnecken-Hämocyanin
(KLH) oder Rinderserumalbumin (BSA), beispielsweise gemäß der Beschreibung
in den Kapiteln 11.14 und 11.15 von Ausubel et al. (1994-1998, aaO)
gekoppelt werden. Jedoch ist klar, dass größere Peptide zum Auslösen einer
zellulären
Immunantwort günstig
sein können.
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Die
Peptide können
zur Immunisierung eines tierischen Lebewesens wie beispielsweise
oben diskutiert verwendet werden. Antikörpertiter gegenüber dem
nativen oder einem Stammpolypeptid, aus denen das Peptid gewählt wurde,
können
dann durch Radioimmunoassay oder ELISA beispielsweise gemäß der Beschreibung
in den Kapiteln 11.16 und 114 von Ausubel et al. (1994-1998, aaO)
bestimmt werden.
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Antikörper können dann
aus einem geeigneten biologischen Fluidum des tierischen Lebewesens durch
Ammoniumsulfatfraktionierung oder durch Chromatographie, wie einschlägig bekannt
ist, gereinigt werden. Beispielprotokolle zur Antikörperreinigung
sind in den Kapiteln 11.11 und 11.13 von Ausubel et al. (1994-1998,
aaO) angegeben. Die Immunreaktivität des Antikörpers gegenüber dem nativen oder Stammpolypeptid
kann durch jedes geeignete Verfahren, das, ohne hierauf beschränkt zu sein,
Western Blot, enzymgekoppelten Immunosorptionsassay (ELISA) und
Radioimmunoassay (RIA) umfasst, bestimmt werden.
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2.3 Polypeptidvarianten
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Die
Erfindung betrachtet ferner Polypeptidvarianten eines C-terminalen
Bereichs von Helicobacter-Katalase oder einem Fragment desselben
gemäß der Erfindung,
wobei die Varianten eine Immunreaktion gegen Helicobacter und vorzugsweise
gegen H. pylori auslösen.
Allgemein sind Varianten mindestens 75%, noch günstiger mindestens 80%, vorzugsweise
mindes tens 85% und noch besser mindestens 90% homolog zu einem natürlichen
C-terminalen Bereich einer Helicobacter-Katalase, der beispielsweise
in SEQ ID NO: 2 oder 4 angegeben ist. Vorzugsweise zeigen Varianten
mindestens 60%, noch günstiger
mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 75%, noch besser mindestens
80%, noch bevorzugter mindestens 85%, schließlich noch bevorzugter mindestens
90% und ganz besonders bevorzugt mindestens 95% Sequenzidentität mit einem
Polypeptid, das beispielsweise in SEQ ID NO: 2 oder 4 angegeben
ist. Im Hinblick darauf umfasst das Vergleichsfenster vorzugsweise
etwa die volle Länge
des Polypeptids oder immunogenen Fragments.
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Günstigerweise
ergeben die Polypeptidvarianten der Erfindung eine Kreuzreaktion
mit einem Epitop einer Helicobacter-Katalase, vorzugsweise einem
Epitop eines C-terminalen Bereichs einer Helicobacter-Katalase oder
sie ahmen dieses immunologisch nach. Daher können Polypeptidvarianten gemäß der Erfindung an
ein antigenbindendes Molekül
binden, das auch an ein Epitop einer Helicobacter-Katalase, vorzugsweise ein
Epitop im C-terminalen Bereich einer Helicobacter-Katalase bindet.
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Geeignete
Polypeptidvarianten können
durch Kombination einer Verbindung, von der angenommen wird, dass
sie eine Variante ist, mit mindestens einem antigenbindenden Molekül, das an
den C-terminalen Bereich oder ein immunogenes Fragment bindet, identifiziert
werden. Wenn ein Konjugat, das die Verbindung und das antigenbindende
Molekül
umfasst, gebildet wird, ist dies ein Anzeichen dafür, dass
diese Verbindung eine Variante des im vorhergehenden genannten Cterminalen
Bereichs oder immunogenen Fragments ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Polypeptidvariante durch Kombination eines modifizierten Polypeptids, dessen
Sequenz von dem Stammpolypeptid durch Substitution, Deletion und/oder
Addition von mindestens einer Aminosäure verschieden ist, mit mindestens
einem antigenbindenden Molekül,
das an den C-terminalen Bereich oder das immunogene Fragment bindet,
und Detektieren eines Konjugats, das das modifizierte Polypeptid
und das antigenbindende Molekül
umfasst, identifiziert werden. Wenn das Konjugat detektiert wird,
ist dies ein Anzeichen dafür,
dass das modifizierte Polypeptid die Variante ist.
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2.3.1 Assayformate
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Jede
geeignete Technik zur Bestimmung der Bildung des Konjugats kann
verwendet werden. Beispielsweise kann das antigenbindende Molekül in herkömmlichen
Immunoassays verwendet werden. Derartige Immunoassays können, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, Radioimmunoassays (RIAs), enzymgekoppelte Immunosorptionsassays
(ELISAs) und immunchromatographische Techniken (ICTs), die dem Fachmann
geläufig
sind, umfassen. Beispielsweise kann verwiesen werden auf Coligan
et al. ("CURRENT
PROTOCOLS IN IMMUNOLOGY",
John Wiley & Sons,
Inc., 1995-1997), worin eine Vielzahl von Immunoassays beschrieben sind,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
Im Hinblick darauf zieht die Erfindung jeden Immunoassay, der das
Vorhandensein eines Konjugats, das hierin beschrieben ist, detektieren
kann, in Betracht. Beispielsweise können Immunoassays kompetitive
und nichtkompetitive Assays, die auf dem Gebiet bekannt sind, umfassen.
Derartige Immunoassays können
in Lösung
oder mindestens teilweise auf festen Trägern, beispielsweise Mikrotiterplatten,
Polystyrolperlen, Nitrocellulosemembranen, Glasfasermembranen, Immunchromatographiestreifen
und dgl., durchgeführt
werden. Die zwei üblichsten
Formate für
Immunoassays sind kompetitive und nichtkompetitive (Sandwich-) Formate.
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Bei
einem kompetitiven Format ist ein antigenbindendes Molekül, wie ein
polyklonaler oder monoklonaler Antikörper, an einen festen Träger gebunden.
Dieser Antikörper
ist günstigerweise
zum Binden eines Polypeptids nach SEQ ID NO: 2 oder 4 oder eines
immunogenen Fragments derselben fähig. Die Lösung eines Antigens, das markiert
ist, um eine Detektion zu ermöglichen,
(beispielsweise ein markiertes Polypeptid oder immunogenes Fragment)
wird mit nichtmarkiertem Antigen (beispielsweise einer Verbindung,
von der vermutet wird, dass sie eine Variante ist) um den Festphasenantikörper konkurrieren
gelassen. Das Ausmaß,
in dem das markierte Antigen an die feste Phase gebunden ist oder
in der Lösungsphase
detektiert wird, kann als Maß des
Vorhandenseins des Konjugats verwendet werden.
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In
einem nichtkompetitiven oder Sandwichformat ist ein polyklonaler
oder vorzugsweise monoklonaler Antikörper an einen festen Träger gebunden.
Ein derartiger Antikörper
ist günstigerweise
zur Bindung eines Polypeptids nach SEQ ID NO: 2 oder 4 oder eines
immunogenen Fragments derselben fähig. Im Falle eines polyklonalen
Antikörpers,
der an den festen Träger
gebunden ist, wird die Probe, die das vermutete Antigen (d. h. eine
Verbindung, von der vermutet wird, dass sie die Variante ist) enthält, mit
der festen Phase in Kontakt kommen gelassen, damit das Antigen an
den Antikörper
auf der festen Phase bindet. Typischerweise wird die Probe nach
einer Inkubationsstufe von der festen Phase abgetrennt, wobei diese
dann gewaschen und in Gegenwart eines zusätzlichen polyklonalen Antikörpers, der
markiert wurde, um eine Detektion zu ermöglichen, inkubiert wird. Anschließend wird
der nichtgebundene markierte Antikörper von der festen Phase abgetrennt und
die Menge des markierten Antikörpers
in entweder der Lösungsphase
oder in einem Antikörper/Antigen/Antikörper-Sandwich
an die feste Phase gebunden als Maß des Vorhandenseins des Konjugats
bestimmt. Im Falle eines nichtkompetitiven Formats unter Verwendung
monoklonaler Antikörper
wird typischerweise ein Paar monoklonaler Antikörper verwendet, wobei der eine
an den festen Träger
gebunden ist und der andere markiert ist, um eine Detektion zu ermöglichen.
Die Verwendung von monoklonalen Antikörperpaaren, die verschiedene
Epitopstellen auf einem Antigen erkennen, ermöglicht die gleichzeitige Durchführung von
immunometrischen Assays, bei denen die Inkubationen mit Antigen
und markiertem Antikörper
die Zwischenstufen früherer
Verfahren nicht erfordern.
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Alternativ
kann eine Festphasendetektion des Konjugats durch Immunoaffinitätschromatographie,
beispielsweise gemäß der Beschreibung
bei Coligan et al. (aaO, insbesondere Kapitel 9.5) und Ausubel et
al. ("CURRENT PROTOCOLS
IN MOLE-CULAR BIOLOGY", John Wiley & Sons Inc, 1994-1998,
insbesondere Kapitel 10.11), durch Immunblotting, beispielsweise
gemäß der Beschreibung
bei Ausubel et al. (aaO, in Kapitel 10.8), oder durch Immunpräzipitation,
beispielsweise gemäß der Beschreibung
bei Ausubel et al. (aaO, in Kapitel 10.16), bestimmt werden.
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Lösungsphase-Immunoassays
werden ebenfalls durch die vorliegende Erfindung in Betracht gezogen.
Beispielsweise kann die Detektion des Konjugats in Lösung unter
Verwendung von Durchflusszytometrieanalyse, beispielsweise gemäß der Beschreibung
in H. M. Shapiro ("PRACTICAL
FLOW CYTOMETRY",
3. Auflage, Wiley-Liss, New York, 1995), durchgeführt werden.
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2.3.2 Verfahren zur Herstellung von Polypeptidvarianten
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2.3.2.1 Mutagenese
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Polypeptidvarianten
gemäß der Erfindung
können
entweder rational oder über
etablierte Verfahren der Mutagenese (siehe beispielsweise J. D.
Watson et al., "MOLECULAR
BIOLOGY OF THE GENE",
vierte Auflage, Benjamin/Cummings, Menlo Park, Kalifornien, 1987)
identifiziert werden. Signifikanterweise erfordert ein Zufallsmutageneseansatz
keine a-priori-Information über
die zu mutierende Gensequenz. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass
er den Wunsch nach einer speziellen Mutante auf der Basis von deren
Funktion festlegt und daher keine Kenntnis, wie oder warum das erhaltene
mutierte Protein eine spezielle Konformation angenommen hat, erfordert.
Tatsächlich
ist die Zufallsmutation von Zielgensequenzen ein Ansatz, der zur
Gewinnung von mutierten Proteinen mit gewünschten Eigenschaften verwendet
wird (R. Leatherbarrow, 1986, J. Prot. Eng. 1: 7-16; J. R. Knowles,
1987, Science 236: 1252-1258; W. V. Shaw, 1987, Biochem. J. 246:
1-17; J. A. Gerit 1987, Chem. Rev. 87: 1079-1105). Alternativ können, wenn
eine spezielle Sequenzänderung
gewünscht wird,
Verfahren der positionsspezifischen Mutagenese verwendet werden.
Daher können
derartige Verfahren zur selektiven Änderung von nur den Aminosäuren des
Proteins, von denen angenommen wird, dass sie wichtig sind, verwendet
werden (C. S. Craik, 1985, Science 228: 291-297; Cronin et al.,
1988, Biochem. 27: 4572-4579; Wilks et al., 1988, Science 242: 1541-1544).
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Variante
Peptide oder Polypeptide infolge rationaler oder etablierter Verfahren
der Mutagenese oder kombinatorischer Chemie, die hierin im folgenden
beschrieben sind, können
konservative Aminosäuresubstitutionen
umfassen. Beispiele für
konservative Substitutionen in einem immunogenen Polypeptid oder
Polypeptidfragment gemäß der Erfindung
können
nach der folgenden Tabelle durchgeführt werden: TABELLE A
Ursprünglicher
Rest | Beispiele
für Substitutionen |
Ala | Ser |
Arg | Lys |
Asn | Gln,
His |
Asp | Glu |
Cys | Ser |
Gln | Asn |
Glu | Asp |
Gly | Pro |
His | Asn,
Gln |
Ile | Leu,
Val |
Leu | Ile,
Val |
Lys | Arg,
Gln, Glu |
Met | Leu,
Ile |
Phe | Met,
Leu, Tyr |
Ser | Thr |
Thr | Ser |
Trp | Tyr |
Tyr | Trp,
Phe |
Val | Ile,
Leu |
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Wesentliche Änderungen
der Funktion werden durch die Wahl von Substitutionen, die weniger
konservativ als die in Tabelle A angegebenen sind, durchgeführt. Andere
Ersetzungen sind nicht-konservative Substitutionen und relativ wenige
von diesen können
toleriert werden. Allgemein sind die Substitutionen, die wahrscheinlich
die größten Änderungen
in den Eigenschaften eines Polypeptids hervorrufen, diejenigen,
in denen (a) ein hydrophiler Rest (beispielsweise Ser oder Thr)
einen hydrophoben Rest (beispielsweise Ala, Leu, Ile, Phe oder Val)
ersetzt oder durch diesen ersetzt wird; (b) ein Cystein oder Prolin
einen beliebigen anderen Rest ersetzt oder durch diesen ersetzt
wird; (c) ein Rest mit einer elektropositiven Seitenkette (beispielsweise
Arg, His oder Lys) einen elektronegativen Rest (beispielsweise Glu
oder Asp) ersetzt oder durch diesen ersetzt wird oder (d) ein Rest
mit einer sperrigen Seitenkette (beispielsweise Phe oder Trp) einen
mit einer kleineren Seitenkette (beispielsweise Ala, Ser) oder ohne
Seitenkette (beispielsweise Gly) ersetzt oder durch diesen ersetzt wird.
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Welche
geeignete Varianten bilden, kann durch herkömmliche Techniken bestimmt
werden. Beispielsweise können
Nucleinsäuren
mit Codierung für
ein Polypeptid nach einer von SEQ ID NO: 2 oder 4 oder einem Fragment
derselben unter Verwendung von entweder Zufallsmutagenese, beispielsweise
Verwendung von Transposon-Mutagenese, oder positionsspezifischer
Mutagenese, die beispielsweise hierin in Abschnitt 3.2 beschrieben
ist, mutiert werden.
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2.3.2.2 Peptidbibliotheken, die durch
kombinatorische Chemie produziert wurden
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Eine
Zahl leichter kombinatorischer Technologien kann zur Synthese von
Molekülbibliotheken
immenser Vielfalt verwendet werden. Im vorliegenden Fall können Varianten
eines immunogenen Polypeptids, vorzugsweise eines immunogenen Polypeptidfragments
gemäß der Erfindung
unter Verwendung derartiger Technologien synthetisiert werden. Varianten
können
anschließend
unter Verwendung der in Abschnitt 2.3.1 beschriebenen Verfahren
gescreent werden.
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Vorzugsweise
werden kombinatorische Bibliotheken löslicher synthetischer Peptide
(SPCLs) produziert, die den Vorteil des Arbeitens mit freien Peptiden
in Lösung
bieten, wodurch die Einstellung der Peptidkonzentration zur bequemen
Anpassung an ein spezielles Assaysystem möglich ist. SPCLs werden günstigerweise
als Hexamere hergestellt. Im Hinblick darauf ist bekannt, dass der
größte Teil
von Bindungsstellen vier bis sechs Reste umfasst. Cystein wird vorzugsweise
aus den Gemischpositionen ausgeschlossen, um die Bildung von Disulfiden
und schwer zu definierenden Polymeren zu vermeiden. Beispiele für Verfahren
zur Herstellung von SPCLs sind bei Houghten et al. (1991, Nature
354: 84-86; 1992, BioTechniques 13: 412-421), Appel et al. (1992,
Immunomethods 1: 17-23) und Pinilla et al. (1992, BioTechniques
13: 901-905; 1993, Gene 128: 71-76) offenbart.
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Die
Herstellung kombinatorischer Bibliotheken synthetischer Peptide
kann entweder tert-Butyloxycarbonyl (t-Boc)- oder 9-Fluorenylmethyloxycarbonyl
(Fmoc)-Chemien (siehe Kapitel 9.1 von Coligan et al., aaO; Stewart
und Young, 1984, Solid Phase Peptide Synthesis, 2. Auflage, Pierce
Chemical Co., Rockford, Ill; und Atherton und Sheppard 1989, Solid
Phase Peptide Synthesis: A Practical Approach. IRL Press, Oxford)
unter Verwendung von vorzugsweise, jedoch nicht ausschließlich einem
von zwei verschiedenen Ansätzen
verwenden. Der erste dieser Ansätze,
der günstigerweise
als "splitprocess-recombine"- oder "split synthesis"-Verfahren bezeichnet
wird, wurde zum ersten Mal von Furka et al. (1988, 14th Int. Congr.
Biochem., Prag, Tschechoslowakei 5: 47; 1991, Int. J. Pept. Protein
Res. 37: 487-493) und Lam et al. (1991, Nature 354: 82-84) beschrieben
und später
von Eichler et al. (1995, Medicinal Research Reviews 15 (6): 481-496)
und Balkenhohl et al. (1996, Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 35: 2288-2337)
im Überblick
behandelt. Kurz gesagt umfasst das split synthesis-Verfahren die
Aufteilung einer Mehrzahl fester Träger, wie Polymerperlen, in
n gleiche Fraktionen, die repräsentativ
für die
Zahl von für
jede Stufe der Synthese verfügbaren
Aminosäuren
(beispielsweise 20 L-Aminosäuren)
sind, die Kopplung einer einzelnen jeweiligen Aminosäure an die
einzelnen Polymerperlen einer entsprechenden Fraktion und dann das
sorgfältige
Zusammenmi schen der Polymerperlen aller Fraktionen. Dieses Verfahren
wird für
insgesamt x Zyklen wiederholt, wobei eine stochastische Sammlung
von bis zu Nx verschiedenen Verbindungen
produziert wird. Die so produzierte Peptidbibliothek kann mit einem
geeignet markierten monoklonalen Antikörper gescreent werden. Bei
der Detektion werden einige der positiven Perlen zur Sequenzierung
zur Identifizierung des aktiven Peptids ausgewählt. Ein derartiges Peptid
kann anschließend
von den Perlen abgespalten werden und unter Verwendung des gleichen
Antikörpers
zur Identifizierung der am stärksten
aktiven Peptidsequenz getestet werden.
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Der
zweite Ansatz, das chemische Verhältnisverfahren, bereitet gemischte
Peptidharze unter Verwendung eines empirisch festgelegten speziellen
Verhältnisses
von Aminosäuren,
das den äquimolaren
Einbau der einzelnen Aminosäuren
in jeder Kopplungsstufe ergibt, her. Jede Harzperle enthält ein Gemisch
von Peptiden. Das ungefähr äquimolare
Vorhandensein kann durch Aminosäureanalyse
festgestellt werden (Dooley und Houghton, 1993, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90: 10811-10815; Eichler und Houghton, 1993, Biochemistry 32:
11035-11041). Vorzugsweise wird die Bibliothek synthetischer Peptide
auf Polyethylenstäben
oder -stiften als fester Träger
produziert, beispielsweise gemäß der Offenbarung
bei Geysen et al. (1986, Mol. Immunol. 23: 709-715). Ein Beispiel
für eine
Peptidbibliothek dieses Typs kann aus Octapeptiden bestehen, in
denen die dritte und vierte Position durch jede der 20 Aminosäuren festgelegt
sind, wobei die verbleibenden sechs Positionen als Gemische vorhanden
sind. Diese Peptidbibliothek kann durch die Formel Ac-XXO1O2XXXX-Ss, worin Ss der feste Träger ist, dargestellt werden.
Peptidgemische verbleiben auf den Stiften, wenn sie gegen ein lösliches
Rezeptormolekül
getestet werden.
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2.3.2.3 Polypeptid- oder Peptidbibliotheken,
die durch Pha gendisplay produziert werden
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Die
Identifizierung von Varianten kann auch durch die Verwendung eines
Phagendisplay-Proteinligand-Screeningsystems durchgeführt werden,
beispielsweise gemäß der Beschreibung
bei Lowman et al. (1991, Biochem. 30: 10832-10838), Markland et
al. (1991, Gene 109: 13-19), Roberts et al. (1992, Proc. Natl. Acad.
Sci. (USA) 89: 2429-2433), G. P. Smith (1985, Science 228: 1315-1317),
Smith et al. (1990, Science 248: 1126-1128) und Lardner et al. (
US-Patent 5 223 409 ). Allgemein
umfasst dieses Verfahren die Expression eines Fusionsproteins, in
dem der gewünschte
Proteinligand an den N-Terminus eines Virushüllproteins (beispielsweise
das M13 Gene III-Hüllprotein
oder lambda-Hüllprotein)
fusioniert ist.
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In
einer Ausführungsform
wird eine Phagenbibliothek technisch derart verändert, dass sie neue Peptide
innerhalb der Phagenhüllproteinsequenzen
zeigt. Neue Peptidsequenzen werden durch Zufallsmutagenese von Genfragmenten
mit Codierung für
ein immunreaktives Polypeptidfragment unter Verwendung von fehlerhafter
PCR oder durch eine In-vivo-Mutation durch E. coli-Mutatorzellen
erzeugt. Die neuen Peptide, die auf der Oberfläche des Phagen gezeigt werden,
werden mit einem antigenbindenden Molekül, beispielsweise einem Antikörper oder
Antikörperfragment
gegen das spezielle immunogene Polypeptid oder Polypeptidfragment,
auf dem die neuen Peptidsequenzen beruhen, in Kontakt gebracht.
Phagen, die ein Hüllprotein
mit Peptiden, die zur Bindung an derartige Antikörper fähig sind, zeigen, werden durch
eine derartige Behandlung immobilisiert, während alle anderen Phagen weggewaschen
werden können.
Nach der Entfernung von nichtgebundenem Phagen kann der gebundene
Phage amplifiziert werden und die DNA mit Codierung für deren
Hüllproteine
sequenziert werden. Auf diese Weise kann die Aminosäure sequenz
des eingebetteten Peptids oder Polypeptids abgeleitet werden.
-
2.3.2.4 Rationale Arzneistoffgestaltung
-
Varianten
von natürlich
vorkommenden immunogenen Polypeptiden oder Polypeptidfragmenten
gemäß der Erfindung
können
auch unter Verwendung der Prinzipien von herkömmlicher oder rationaler Arzneistoffgestaltung
erhalten werden, beispielsweise gemäß der Beschreibung bei Andrews
et al. (In: "PROCEEDINGS
OF THE ALFRED BENZON SYMPOSIUM",
Band 28, S. 145-165, Munksgaard, Kopenhagen, 1990), A. McPherson
(1990, Eur. J. Biochem. 189: 1-24), Hol et al. (In: "MOLECULAR RECOGNITION:
CHEMICAL AND BIOCHEMICAL PROBLEMS", S. M. Roberts (Hrsg.); Royal Society
of Chemistry; S. 84-93, 1989), W. G. J. Hol (1989, Arzneim-Forsch.
39: 1016-1018), W. G. J. Hol (1986, Angew. Chem. Int. Ed. Engl.
25: 767-778).
-
Gemäß den Verfahren
herkömmlicher
Arzneistoffgestaltung werden die gewünschten Variantenmoleküle durch
Zufallstests von Molekülen,
deren Strukturen ein mit der Struktur eines "nativen" immunogenen Polypeptids oder Polypeptidfragments
gemäß der Erfindung
gemeinsames Attribut aufweisen, erhalten. Der quantitative Beitrag,
der sich durch die Änderung
in einer speziellen Gruppe eines Bindungsmoleküls ergibt, kann durch Ermitteln
der Fähigkeit
zur Konkurrenz oder Kooperationsfähigkeit zwischen dem nativen
immunogenen Polypeptid oder Polypeptidfragment und der vermutlichen
Polypeptidvariante bestimmt werden.
-
In
einer Ausführungsform
einer rationalen Arzneistoffgestaltung ist die Polypeptidvariante
derart gestaltet, dass sie das Attribut der stabilsten dreidimensionalen
Konformation eines immunogenen Polypeptids oder Polypeptidfragments
gemäß der Erfindung
teilt. Daher kann die Variante derart gestaltet werden, dass sie chemische
Gruppen besitzt, die auf eine so ausreichende Weise orientiert sind,
dass ionische, hydrophobe oder van der Waals-Interaktionen bewirkt
werden, die ähnlich
den durch das immunogene Polypeptid oder Polypeptidfragment gezeigten
sind. Bei einem zweiten Verfahren einer rationalen Gestaltung wird
die Fähigkeit eines
speziellen immunogenen Polypeptids oder Polypeptidfragments, ein "Atmen" der Konformation
durchzuführen,
ausgenutzt. Dieses "Atmen" – das vorübergehende und reversible Einnehmen
einer unterschiedlichen Molekülkonformation – ist ein
bekanntes Phänomen
und es beruht auf der Temperatur, thermodynamischen Faktoren und
der katalytischen Aktivität
des Moleküls.
Die Kenntnis der dreidimensionalen Struktur des immunogenen Polypeptids
oder Polypeptidfragments erleichtert eine derartige Beurteilung.
Die Beurteilung der natürlichen
Konformationsänderungen
eines immunogenen Polypeptids oder Polypeptidfragments ermöglicht die Erkennung
potentieller Gelenkstellen, potentieller Stellen, an denen Wasserstoffbrückenbindungen,
ionische Bindungen oder van der Waals-Bindungen aufgrund des Atmens
des Moleküls
gebildet oder entfernt werden können
und dgl. Dieses Erkennen ermöglicht
die Identifizierung der zusätzlichen
Konformationen, die das immunogene Polypeptid oder Polypeptidfragment
einnehmen kann, und es ermöglicht
die rationale Gestaltung und Produktion von Immunmimetika, die derartige
Konformationen teilen.
-
Das
bevorzugte Verfahren zur Durchführung
einer rationalen immunmimetischen Gestaltung verwendet ein Computersystem,
das eine Darstellung der dreidimensionalen Struktur des immunogenen
Polypeptids oder Polypeptidfragments bilden kann (beispielsweise
diejenigen, die unter Verwendung von RIBBON (J. Priestle, 1988,
J. Mol. Graphics 21: 572), QUANTA (Polygen), InSite (Biosyn) oder
Nanovision (American Chemical Society) erhalten wurden). Derartige
Analysen sind beispielsweise bei Hol et al. (In: "MOLECULAR RECOGNITION:
CHEMICAL AND BIOCHEMICAL PROBLEMS", aaO, W. G. J. Hol (1989, aaO) und
W. G. J. Hol (1986, aaO) angegeben.
-
Anstelle
derartiger direkter vergleichender Beurteilungen von vermutlichen
Polypeptidvarianten können
Screeningassays zur Identifizierung derartiger Moleküle verwendet
werden. Derartige Assays nutzen vorzugsweise die Fähigkeit
der Variante, an ein antigenbindendes Molekül zu binden, gemäß der Beschreibung in
Abschnitt 2.3.1.
-
2.4 Polypeptidderivate
-
Bezugnehmend
auf geeignete Derivate der Erfindung umfassen derartige Derivate
Aminosäuredeletionen
und/oder -additionen an einen C-terminalen Bereich einer Helicobacter-Katalase oder eines
Fragments derselben oder eine Variante von diesen, wobei die Derivate
eine Immunantwort gegen Helicobacter und vorzugsweise gegen H. pylori
auslösen. "Additionen" von Aminosäuren können eine
Fusion der Polypeptide, immunogenen Fragmente und Polypeptidvarianten
der Erfindung mit anderen Polypeptiden oder Proteinen umfassen.
Beispielsweise ist klar, dass die Polypeptide, immunogenen Fragmente
oder Varianten in größere Polypeptide
eingebaut werden können
und ebenfalls erwartet werden kann, dass derartige größere Polypeptide eine
Immunantwort gegen Helicobacter und vorzugsweise gegen H. pylori
auslösen.
-
Die
Polypeptide, immunogenen Fragmente oder Varianten der Erfindung
können
mit einem weiteren Protein, das beispielsweise nicht von dem ursprünglichen
Wirt abgeleitet ist, fusioniert werden. Das weitere Protein kann
die Reinigung des Fusionsproteins unterstützen. Beispielsweise kann ein
Polyhistidin-Tag oder ein Maltose-Bindungsprotein in dieser Hinsicht
gemäß der späteren detaillierten
Beschreibung ver wendet werden. Alternativ kann es eine Immunantwort,
die gegen Helicobacter wirksam ist, hervorrufen oder eine Immunantwort
gegen ein anderes Pathogen hervorrufen. Andere mögliche Fusionsproteine sind
diejenigen, die eine immunmodulatorische Antwort hervorrufen. Spezielle
Beispiele für
derartige Proteine umfassen Protein A oder Glutathion-S-transferase (GST).
-
Andere
von der Erfindung in Betracht gezogene Derivate umfassen, ohne hierauf
beschränkt
zu sein, eine Modifikation von Seitenketten, den Einbau von nichtnatürlichen
Aminosäuren
und/oder deren Derivaten während
der Peptid-, Polypeptid- oder Proteinsynthese und die Verwendung
von Vernetzern und andere Verfahren, die den Polypeptiden, Fragmenten
und Varianten der Erfindung Konformationsbeschränkungen auferlegen.
-
Beispiele
für Seitenkettenmodifikationen,
die durch die vorliegende Erfindung in Betracht gezogen werden,
umfassen Modifikationen von Aminogruppen, beispielsweise durch Acylierung
mit Essigsäureanhydrid;
Acylierung von Aminogruppen mit Bernsteinsäureanhydrid und Tetrahydrophthalsäureanhydrid;
Amidierung mit Methylacetimidat; Carbamoylierung von Aminogruppen
mit Cyanat; Pyridoxylierung von Lysin mit Pyridoxal-5-phosphat und
anschließende
Reduktion mit NaBH4; reduktive Alkylierung durch Reaktion mit einem Aldehyd
und anschließende
Reduktion mit NaBH4; und Trinitrobenzylierung
von Aminogruppen mit 2,4,6-Trinitrobenzolsulphonsäure (TNBS).
-
Die
Carboxylgruppe kann durch Carbodiimidaktivierung über eine
O-Acylisoharnstoff-Bildung und anschließende Derivatisierung zu beispielsweise
einem entsprechenden Amid modifiziert werden.
-
Die
Guanidingruppe von Argininresten kann durch Bildung von heterocyclischen
Kondensationsprodukten mit Reagentien wie 2,3-Butandion, Phenylglyoxal
und Glyoxal modifiziert werden.
-
Sulfhydrylgruppen
können
durch Verfahren wie eine Perameisensäureoxidation zu Cysteinsäure; die Bildung
von Quecksilberderivaten unter Verwendung von 4-Chlorquecksilber(II)phenylsulfonsäure, 4-Chlorquecksilber(II)benzoat,
2-Chlorquecksilber(II)-4-nitrophenol,
Phenylquecksilberchlorid und anderen Quecksilberverbindungen; die
Bildung gemischter Disulfide mit anderen Thiolverbindungen; eine
Reaktion mit Maleimid, Maleinsäureanhydrid
oder einem anderen substituierten Maleimid; Carboxymethylierung
mit Iodessigsäure
oder Iodacetamid; und Carbamoylierung mit Cyanat bei alkalischem
pH-Wert modifiziert werden.
-
Tryptophanreste
können
beispielsweise durch Alkylierung des Indolrings mit 2-Hydroxy-5-nitrobenzylbromid
oder Sulfonylhalogeniden oder durch Oxidation mit N-Bromsuccinimid
modifiziert werden.
-
Tyrosinreste
können
durch Nitrierung mit Tetranitromethan unter Bildung eines 3-Nitrotyrosinderivats modifiziert
werden.
-
Der
Imidazolring eines Histidinrests kann durch N-Carbethoxylierung
mit Diethylpyrocarbonat oder durch Alkylierung mit Iodessigsäurederivaten
modifiziert werden.
-
Beispiele
zur Einarbeitung von nichtnatürlichen
Aminosäuren
und Derivaten während
einer Peptidsynthese umfassen, ohne hierauf beschränkt zu sein,
die Verwendung von 4-Aminobuttersäure, 6-Aminohexansäure, 4-Amino-3-hydroxy-5-phenylpentansäure, 4-Amino-3-hydroxy-6-methylheptansäure, tert-Bu tylglycin, Norleucin,
Norvalin, Phenylglycin, Ornithin, Sarcosin, 2-Thienylalanin und/oder
D-Isomeren von Aminosäuren. Eine
Liste von nichtnatürlichen
Aminosäuren,
die durch die vorliegende Erfindung in Betracht gezogen werden, ist
in Tabelle B angegeben. TABELLE B
Nicht-übliche Aminosäure | Nicht-übliche Aminosäure |
α-Aminobuttersäure | L-N-Methylalanin |
α-Amino-α-methylbutyrat | L-N-Methylarginin |
Aminocyclopropan-carboxylat | L-N-Methylasparagin |
Aminoisobuttersäure | L-N-Methylasparaginsäure |
Aminonorbornyl-carboxylat | L-N-Methylcystein |
Cyclohexylalanin | L-N-Methylglutamin |
Cyclopentylalanin | L-N-Methylglutaminsäure |
L-N-Methylisoleucin | L-N-Methylhistidin |
D-Alanin | L-N-Methylleucin |
D-Arginin | L-N-Methyllysin |
D-Asparaginsäure | L-N-Methylmethionin |
D-Cystein | L-N-Methylnorleucin |
D-Glutamat | L-N-Methylnorvalin |
D-Glutaminsäure | L-N-Methylornithin |
D-Histidin | L-N-Methylphenylalanin |
D-Isoleucin | L-N-Methylprolin |
D-Leucin | L-N-Methylserin |
D-Lysin | L-N-Methylthreonin |
D-Methionin | L-N-Methyltryptophan |
D-Ornithin | L-N-Methyltyrosin |
D-Phenylalanin | L-N-Methylvalin |
D-Prolin | L-N-Methylethylglycin |
D-Serin | L-N-Methyl-tert-butylglycin |
D-Threonin | L-Norleucin |
D-Tryptophan | L-Norvalin |
D-Tyrosin | α-Methyl-aminoisobutyrat |
D-Valin | α-Methyl-γ-aminobutyrat |
D-α-Methylalanin | α-Methylcyclohexylalanin |
D-α-Methylarginin | α-Methylcyclopentylalanin |
D-α-Methylasparagin | α-Methyl-α-naphthylalanin |
D-α-Methylaspartat | α-Methylpenicillamin |
D-α-Methylcystein | N-(4-Aminobutyl)glycin |
D-α-Methylglutamin | N-(2-Aminoethyl)glycin |
D-α-Methylhistidin | N-(3-Aminopropyl)glycin |
D-α-Methylisoleucin | N-Amino-α-methylbutyrat |
D-α-Methylleucin | α-Naphthylalanin |
D-α-Methyllysin | N-Benzylglycin |
D-α-Methylmethionin | N-(2-Carbamyldiyl)glycin |
D-α-Methylornithin | N-(Carbamylmethyl)glycin |
D-α-Methylphenylalanin | N-(2-Carboxyethyl)glycin |
D-α-Methylprolin | N-(Carboxymethyl)glycin |
D-α-Methylserin | N-Cyclobutylglycin |
D-α-Methylthreonin | N-Cycloheptylglycin |
D-α-Methyltryptophan | N-Cyclohexylglycin |
D-α-Methyltyrosin | N-Cyclodecylglycin |
L-α-Methylleucin | L-α-Methyllysin |
L-α-Methylmethionin | L-α-Methylnorleucin |
L-α-Methylnorvalin | L-α-Methylornithin |
L-α-Methylphenylalanin | L-α-Methylprolin |
L-α-Methylserin | L-α-Methylthreonin |
L-α-Methyltryptophan | L-α-Methyltyrosin |
L-α-Methylvalin | L-N-Methylhomophenylalanin |
N-(N-(2,2-Diphenylethyl-carbamylmethyl)glycin | N-(N-(3,3-Diphenylpropylcarbamylmethyl)glycin |
1-Carboxy-1-(2,2-diphenylethylamino)cyclopropan | |
-
Die
Erfindung erstreckt sich auch auf die kovalente Modifikation eines
Polypeptids, Fragments oder einer Variante gemäß der Erfindung mit Dinitrophenol,
um diese in Menschen immunogen zu machen.
-
Ebenfalls
betrachtet wird die Verwendung von Vernetzern, um beispielsweise
3D-Konformationen der Polypeptide oder immunogenen Fragmente oder
Varianten der Erfindung zu stabilisieren, unter Verwendung von homobifunktionalen
Vernetzern, wie bifunktionale Imidoester mit (CH2)n-Abstandsgruppen mit n = 1 bis n = 6, Glutaraldehyd,
N-Hydroxysuccinimidester und heterobifunktionelle Reagentien, die üblicherweise
eine aminoreaktive Einheit wie N-Hydroxysuccinimid und eine für eine andere
Gruppe spezifische reaktive Einheit, wie eine Maleimido- oder Dithioeinheit
oder Carbodiimid, enthalten. Ferner können Peptide konformationsmäßig beschränkt werden,
beispielsweise durch die Einführung
von Doppelbindungen zwischen Cα- und Cβ-Atomen
von Aminosäuren,
durch Einbau von Cα- und Nα-Methylaminosäuren und
durch die Bildung cyclischer Peptide oder Analoga durch Einführung kovalenter
Bindungen, beispielsweise die Bildung einer Amidbindung zwischen
den N- und C-Termini zwischen zwei Seitenkette oder zwischen einer
Seitenkette und dem N- oder C-Terminus der Peptide oder Analoga.
Beispielsweise kann verwiesen werden auf: Marlowe (1993, Biorganic & Medicinal Chemistry
Letters 3: 347-44), der eine Peptidcyclisierung an einem TFA-Harz
unter Verwendung von Trimethylsilyl(TMSE)ester als orthogonale Schutzgruppe
beschreibt; Pallin und Tam (1995, J. Chem. Soc. Chem. Comm. 2021-2022),
die die Cyclisierung ungeschützter
Peptide in wässriger
Lösung
durch Oximbildung beschreiben; Algin et al. (1994, Tetrahedron Letters
35: 9633-9636), die die Festphasensynthese von cyclischen Kopf-Schwanz-Peptiden über eine
Lysinseitenketteverankerung offenbaren; Kates et al. (1993, Tetrahedron
Letters 34: 1549-1552),
die die Produktion cyclischer Kopf-Schwanz-Peptide durch dreidimensionale Festphasenstrategie
beschreiben; Tumelty et al. (1994, J. Chem. Soc. Chem. Comm. 1067-1068),
die die Synthese cyclischer Peptide ausgehend von einem irrmobilisierten
aktivierten Zwischenprodukt beschreiben, wobei die Aktivierung des
immobilisierten Peptids mit einer intakten N-Schutzgruppe durchgeführt wird
und die anschließende
Entfernung zur Cyclisierung führt;
McMurray et al. (1994, Peptide Research 7: 195-206), der die Kopf-Schwanz-Cyclisierung von
Peptiden, die an unlöslichen
Trägern
befestigt sind, mittels der Seitenketten Asparagin- und Glutaminsäure offenbaren;
Hruby et al. (1994, Reactive Polymers 22: 231-241), die ein alternatives
Verfahren zur Cyclisierung von Peptiden über feste Träger lehren;
und Schmidt und Langer (1997, J. Peptide Res. 49: 67-73), die ein
Verfahren zur Synthese von Cyclotetrapeptiden und Cyclopentapeptiden offenbaren.
Die im vorhergehenden genannten Verfahren können zur Produktion konformationsmäßig beschränkter Polypeptide
verwendet werden, die eine Immunantwort gegen Helicobacter und vorzugsweise
gegen H. pylori auslösen.
-
Die
Erfindung betrachtet ferner Polypeptide, immunogene Fragmente oder
Varianten der Erfindung, die unter Verwendung üblicher molekularbiologischer
Techniken so modifiziert wurden, dass deren Beständigkeit gegenüber proteolytischem
Abbau verbessert ist oder Löslichkeitseigenschaften
optimiert sind oder diese als immunogene Mittel geeigneter sind.
-
2.5 Verfahren zur Herstellung der Polypeptide
der Erfindung
-
Polypeptide
der Erfindungen können
durch jedes geeignete Verfahren, das dem Fachmann bekannt ist, hergestellt
werden. Beispielsweise können
die Polypeptide durch ein Verfahren hergestellt werden, das die Stufen:
- – der
Herstellung eines rekombinanten Polynucleotids, das eine Nucleotidsequenz
mit Codierung für
das in einem von SEQ ID NO: 2 oder 4 angegebene Polypeptid oder
ein immunogenes Fragment desselben umfasst, oder einer Variante
oder eines Derivats von diesen, wobei die Nucleotidsequenz funktional
mit einem regulatorischen Polynucleotid verknüpft ist;
- – des
Einführens
des rekombinanten Polynucleotids in eine geeignete Wirtszelle;
- – des
Kultivierens der Wirtszelle unter Expression eines rekombinanten
Polypeptids von dem rekombinanten Polynucleotid und
- – des
Isolierens des rekombinanten Polypeptids, umfasst.
-
Günstigerweise
umfasst die Nucleotidsequenz die in einem von SEQ ID NO: 1 oder
3 angegebene Sequenz.
-
Das
rekombinante Polynucleotid umfasst vorzugsweise entweder einen Expressionsvektor,
der ein selbstreplizierender extrachromosomaler Vektor wie ein Plasmid
sein kann, oder einen Vektor, der in ein Wirtsgenom integriert wird.
-
Das
regulatorische Nucleotid umfasst typischerweise Sequenzen zur transkriptionalen
und translationalen Initiation und Termination, die allgemein für die zur
Expression verwendete Wirtszelle geeignet sind. Zahlreiche Arten
geeigneter Expressionsvektoren und verwendbarer regulatorischer
Sequenzen sind für
eine Vielzahl von Wirtszellen einschlägig bekannt.
-
Typischerweise
umfasst das regulatorische Polynucleotid, ohne hierauf beschränkt zu sein,
Promotorsequenzen, Leaderoder Signalsequenzen, ribosomale Bindungsstellen,
Transkriptionsstart- und -stoppsequenzen, Translationsstart- und
-terminationssequenzen und Enhancer- oder Aktivatorsequenzen.
-
Konstitutive
oder induzierbare Promotoren, die einschlägig bekannt sind, werden von
der Erfindung in Betracht gezogen. Die Promotor können entweder
natürlich
vorkommende Promotoren oder Hybridpromotoren, die Elemente von mehr
als einem Promotor kombinieren, sein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der Expressionsvektor ein selektierbares Markergen, um die Selektion
transformierter Wirtszellen zu ermöglichen. Selektionsgene sind
einschlägig
bekannt und variieren mit der verwendeten Wirtszelle. Vorzugsweise
ist der Expressionsvektor pGEXStopIVTM,
das im folgenden vollständiger
beschrieben ist.
-
Der
Expressionsvektor kann auch einen Fusionspartner umfassen (der typischerweise
durch den Expressionsvektor bereitgestellt wird), so dass das rekombinante
Polypeptid der Erfindung als Fusionspolypeptid mit dem Fusionspartner
exprimiert wird. Der Hauptvorteil von Fusionspartnern besteht darin,
dass sie die Identifizierung und/oder Reinigung des Fusionspolypeptids
unterstützen.
-
Um
das Fusionspolypeptid zu exprimieren, ist es notwendig, ein Polynucleotid
gemäß der Erfindung in
den Expressionsvektor derart zu ligieren, dass die Translationsleseraster
des Fusionspartners und des Polynucleotids zusammentreffen.
-
Bekannte
Beispiele für
Fusionspartner umfassen, ohne hierauf beschränkt zu sein, Glugathion-S-transferase
(GST), den Fc-Teil von humanem IgG, Maltose-Bindungsprotein (MBP)
und Hexahistidin (HIS6), die zur Isolierung
des Fusionspolypeptids durch Affinitätschromatographie besonders
günstig
sind. Für die
Zwecke der Fusionspolypeptidreinigung durch Affinitätschromatographie
sind relevante Matrizes für Affinitätschromatographie
Glutathion-, Amylose- bzw. Nickel- oder Cobalt-konjugierte Harze.
Viele derartige Matrizes sind in "Kit"-Form
erhältlich,
beispielsweise das QIAexpressTM-System (Qiagen), das mit (HIS6)-Fusionspartfern verwendbar ist, und das
Pharmacia GST Purification System.
-
Ein
weiterer Fusionspartner, der einschlägig bekannt ist, ist das grün fluoreszierende
Protein (GFP). Dieser Fusionspartner dient als Fluoreszenz-"Tag", das eine Identifizierung
des Fusionspolypeptids der Erfindung durch Fluoreszenzmikroskopie
oder durch Durchflusszytometrie ermöglicht. Das GFP-Tag ist verwendbar,
wenn die subzelluläre
Lokalisation des Fusionspolypeptids der Erfindung bestimmt wird,
oder zur Isolierung von Zellen, die das Fusionspolypeptid der Erfindung
exprimieren. Durchflusszytometrieverfahren, wie fluoreszenzaktivierte
Zellsortierung (FACS), sind bei dieser letzteren Anwendung besonders
günstig.
-
Vorzugsweise
weisen die Fusionspartner auch Proteasespaltungsstellen auf, beispielsweise
für Faktor
Xa oder Thrombin, die es ermöglichen,
dass die relevante Protease das Fusionspolypeptid der Erfindung partiell
verdaut und dadurch das rekombinante Polypeptid der Erfindung aus
diesem freisetzt. Das freigesetzte Polypeptid kann dann aus dem
Fusionspartner durch anschließende
chromatographische Trennung isoliert werden.
-
Fusionspartner
gemäß der Erfindung
umfassen ferner innerhalb deren Umfang "Epitop-Tags", die üblicherweise kurze Peptidsequenzen
sind, für
die ein spezifischer Antikörper
verfügbar
ist. Bekannte Beispiele für
Epitop-Tags, für
die spezifische monoklonale Antikörper ohne weiteres verfügbar sind,
umfassen c-Myc-, Influenzavirus-, Hämagglutinin- und FLAG-Tags.
-
Die
Stufe der Einführung
des rekombinanten Polynucleotids in die Wirtszelle kann durch jedes
geeignete Verfahren, das Transfektion und Transformation umfasst,
bewirkt werden, wobei die Wahl desselben von der verwendeten Wirtszelle
abhängig
ist. Derartige Verfahren sind dem Fachmann geläufig.
-
Rekombinante
Polypeptide der Erfindung können
durch Kultivieren einer Wirtszelle, die mit einem Expressionsvektor
transformiert wurde, der Nucleinsäure mit Codierung für ein Polypeptid,
immunogenes Fragment, eine Variante oder ein Derivat gemäß der Erfindung
enthält,
produziert werden. Die zur Proteinexpression geeigneten Bedingungen
variieren mit der Wahl des Expressionsvektors und der Wirtszelle.
Dies wird durch den Fachmann durch Routineversuche ohne weiteres
festgestellt.
-
Geeignete
Wirtszellen zur Expression können
prokaryotisch oder eukaryotisch sein. Eine bevorzugte Wirtszelle
zur Expression eines Polypeptids gemäß der Erfindung ist ein Bakterium.
Das verwendete Bakterium kann Escherichia coli sein. Alternativ
kann die Wirtszelle eine Insektenzelle, beispielsweise SF9-Zellen, sein,
die mit einem Baculovirus-Expressionssystem
verwendet werden kann.
-
Das
rekombinante Protein kann günstigerweise
durch einen Fachmann unter Verwendung von Standardprotokollen hergestellt
werden, beispielsweise gemäß der Beschreibung
in Sambrook et al., MOLECULAR CLONING. A LABORATORY MANUAL (Cold
Spring Harbor Press, 1989), insbesondere Abschnitte 16 und 17; Ausubel
et al., CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY (John Wiley & Sons, Inc. 1994-1998), Insbesondere
Kapitel 10 und 16; und Coligan et al., CURRENT PROTOCOLS IN PROTEIN
SCIENCE (John Wiley & Sons,
Inc. 1995-1997), insbe sondere Kapitel 1, 5 und 6.
-
In
einigen Fällen
kann das rekombinante Polypeptid eine Rückfaltung erfordern. Verfahren
zur Rückfaltung
sind dem Fachmann geläufig.
-
Alternativ
können
die Polypeptide, Polypeptidfragmente oder Varianten oder Derivate
der Erfindung unter Verwendung von Lösungssynthese oder Festphasensynthese
synthetisiert werden, beispielsweise gemäß der Beschreibung in Kapitel
9 von Atherton und Shepard (aaO).
-
3. Polynucleotide der Erfindung
-
3.1 Polynucleotide mit Codierung für einen
C-terminalen Bereich von Helicobacter-Katalase
-
Die
Erfindung stellt ferner ein Polynucleotid bereit, das für ein Polypeptid,
immunogenes Fragment, eine Variante oder ein Derivat gemäß der obigen
Definition codiert. Günstigerweise
umfasst das Polynucleotid SEQ ID NO: 1. Wie im folgenden vollständiger beschrieben
ist, entspricht SEQ ID NO: 1 Nucleotid 1365 bis Nucleotid 1769 des
Katalasegens des H. pylori-Stamms RU-1, das unter der Hinterlegungsnummer
U67458 der National Center for Biotechnology Information Entrez-Datenbank
beschrieben ist (aaO). Vorzugsweise umfasst das Polynucleotid SEQ
ID NO: 3, das von dem Katalasegen des H. pylori-Stamms HP921023
abgeleitet ist.
-
3.2 Polynucleotidvarianten
-
Allgemein
umfassen Polynucleotidvarianten gemäß der Erfindung Bereiche, die
mindestens 60%, noch günstiger
mindestens 70%, noch besser mindestens 80% und vorzugsweise mindestens
90% Sequenzidentität
gegenüber
einer Referenzpolynucleotidsequenz identischer Größe ("Vergleichsfens ter") oder bei Vergleich
mit einer alignierten Sequenz, wobei das Alignment durch ein einschlägig bekanntes
Computerhomologieprogramm durchgeführt ist, zeigen. Was geeignete
Varianten darstellt, kann durch herkömmliche Techniken bestimmt
werden. Beispielsweise kann ein Polynucleotid gemäß einem
von SEQ ID NO: 1 oder 3 unter Verwendung von Zufallsmutagenese (beispielsweise
Transposonmutagenese), oligonucleotidvermittelter (oder positionsspezifischer)
Mutagenese, PCR-Mutagenese und Kassettenmutagenese einer früher hergestellten Variante
oder Nichtvariantenversion eines isolierten natürlichen Promotors gemäß der Erfindung
mutiert werden.
-
Oligonucleotidvermittelte
Mutagenese ist ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von Nucleotidsubstitutionsvarianten
eines Polynucleotids der Erfindung. Diese Technik ist einschlägig bekannt,
beispielsweise gemäß der Beschreibung
bei Adelman et al. (1983, DNA 2: 183). Kurz gesagt wird eine DNA
mit Codierung für
einen C-terminalen Bereich einer Helicobacter-Katalase (beispielsweise
SEQ ID NO: 1 oder 3) durch Hybridisieren eines Oligonucleotids mit
Codierung für
die gewünschte
Mutation an eine Templat-DNA geändert, wobei
das Templat die Einzelstrangform eines Plasmids oder Bakteriophagen,
die die nichtgeänderte
oder native DNA-Sequenz des C-terminalen Bereichs enthält, ist.
Nach der Hybridisierung wird eine DNA-Polymerase zur Synthese eines
vollständigen
zweiten komplementären
Strangs des Templats verwendet, der daher den Oligonucleotidprimer
enthält
und die gewählte Änderung
in dem C-terminalen Bereich codiert.
-
Allgemein
werden Oligonucleotide einer Länge
von mindestens 25 Nucleotiden verwendet. Ein optimales Oligonucleotid
weist 12 bis 15 Nucleotide auf, die vollständig komplementär zu dem
Templat auf jeder Seite des Nucleotids bzw. der Nucleotide mit Codierung
für die
Mutation sind. Dies stellt sicher, dass das Oligonucleotid richtig
an das einsträngige
DNA-Templatmolekül
hybridisiert.
-
Das
DNA-Templat kann durch die Vektoren, die entweder von Bakteriophage-M13-Vektoren
abgeleitet sind, oder die Vektoren, die einen einsträngigen Phagenreplikationsursprung
gemäß der Beschreibung
bei Viera et al. (19897, Methods Enzymol. 153: 3) enthalten, erzeugt
werden. Daher kann die DNA, die mutiert werden soll, in einen der
Vektoren insertiert werden, wobei ein einsträngiges Templat erzeugt wird.
Die Herstellung eines einsträngigen
Templats wird beispielsweise in den Abschnitten 4.21-4.41 von Sambrook
et al. (1989, aaO) beschrieben.
-
Alternativ
kann das einsträngige
Templat durch Denaturierung eines doppelsträngigen Plasmids (oder einer
anderen DNA) unter Verwendung von Standardtechniken erzeugt werden.
-
Zur Änderung
der nativen DNA-Sequenz wird das Oligonucleotid an das einsträngige Templat
unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen hybridisiert. Ein DNA-Polymerisationsenzym, üblicherweise
das Klenow-Fragment von DNA-Polymerase I, wird dann zur Synthese
des komplementären
Strangs des Templats unter Verwendung des Oligonucleotids als Primer
zur Synthese zugefügt.
Ein Heteroduplexmolekül
wird so derart gebildet, dass ein Strang der DNA für die mutierte
Form des C-terminalen Bereichs der Katalase im Test codiert und
der andere Strang (das ursprüngliche
Templat) die native unveränderte
Sequenz des C-terminalen Bereichs der Katalase im Test codiert.
Dieses Heteroduplexmolekül
wird dann in eine geeignete Wirtszelle, üblicherweise einen Prokaryoten
wie E. coli, transformiert. Nach dem Züchten der Zellen werden diese
auf Agaroseplatten ausplattiert und unter Verwendung des Oligonucleotidprimers
mit einer detektierbaren Markierung zur Identifizierung der Bakterienkolonien
mit der mutierten DNA gescreent. Die erhaltenen mutierten DNA-Fragmente werden
dann in geeignete Expressionswirte, wie E. coli, unter Verwendung
herkömmlicher Technologie
kloniert und Klone, die die gewünschte
Antigenaktivität
beibehalten, werden detektiert. Wenn die Klone unter Verwendung
von Zufallsmutagenesetechniken abgeleitet wurden, müssen Klone
sequenziert werden, um die Mutation zu detektieren.
-
Alternativ
kann eine Linker-Scanning-Mutagenese von DNA zur Einführung von
Clustern von Punktmutationen in eine interessierende Sequenz, die
in einen Plasmidvektor kloniert wurde, verwendet werden. Beispielsweise
kann verwiesen werden auf Ausubel et al., aaO (insbesondere Kapitel
8.4), der ein erstes Protokoll beschreibt, das komplementäre Oligonucleotide
verwendet und eine singuläre
Restriktionsstelle in der Nachbarschaft des Bereichs, in dem eine
Mutagenese durchgeführt
werden soll, erfordert. Eine zusammengehörige Reihe von Deletionsmutationen
wird zunächst
in dem Bereich erzeugt. Ein Paar komplementärer Oligonucleotide wird synthetisiert,
um die Lücke
in der interessierenden Sequenz zwischen dem Linker am Deletionsendpunkt
und der nahegelegenen Restriktionsstelle aufzufüllen. Die Linkersequenz ergibt
tatsächlich
die gewünschten
Cluster von Punktmutationen, wenn sie über den Bereich bewegt oder "gescannt" wird, durch deren
Position an den variierten Endpunkten der Deletionsmutationsreihe.
Ein alternatives Protokoll wird ebenfalls von Ausubel et al., aaO,
beschrieben, wobei dieses positionsspezifische Mutageneseverfahren
zur Einführung
von kleinen Clustern von Punktmutationen über den Targetbereich verwendet.
Kurz gesagt werden Mutationen in eine Sequenz durch Denaturieren
eines synthetischen Oligonucleotids, das eine oder mehrere Nichtübereinstimmungen
mit der interessierenden Sequenz enthält, kloniert in einen einsträngigen M13-Vektor eingeführt. Dieses
Templat wird in einem E. coli-dut--ung--Stamm gezüchtet, was den Einbau von Uracil
in den Templatstrang ermöglicht.
Das Oligonucleotid wird zu dem Templat denaturiert und mit T4-DNA-Polymerase verlängert, wobei
eine doppelsträngige
Heteroduplex erzeugt wird. Schließlich wird die Heteroduplex
in einen E. coli-Stamm
des Wildtyps eingeführt,
was eine Replikation des Templatstrangs aufgrund des Vorhandenseins
von purinfreien Stellen (die erzeugt werden, wo Uracil eingebaut
ist) verhindert, wodurch Plaques erhalten werden, die nur mutierte
DNA enthalten.
-
Bereichspezifische
Mutagenese und gerichtete Mutagenese unter Verwendung von PCR können ebenfalls
zur Konstruktion von Polynucleotidvarianten gemäß der Erfindung verwendet werden.
Im Hinblick darauf kann verwiesen werden auf beispielsweise Ausubel
et al., aaO, insbesondere Kapitel 8.2A und 8.5.
-
Alternativ
können
geeignete Polynucleotidsequenzvarianten der Erfindung nach dem folgenden
Verfahren hergestellt werden:
- – Gewinnen
eines Nucleinsäureextrakts
aus einer Helicobacter-Art;
- – Erzeugen
von Primern, die optional degeneriert sind, wobei jeder einen Bereich
eines Referenzpolynucleotids mit Codierung für einen C-terminalen Bereich
einer Helicobacter-Katalase, vorzugsweise mit Codierung für die in
einem von SEQ ID NO: 2 oder 4 angegebene Sequenz umfasst; und
- – Verwenden
der Primer zur Amplifikation, über
Nucleinsäureamplifikationstechniken,
mindestens eines Amplifikationsprodukts ausgehend von dem Nucleinsäureextrakt,
wobei das Amplifikationsprodukt einer Polynucleotidvariante entspricht.
-
Geeignete
Nucleinsäureamplifiationstechniken
sind dem Fachmann geläufig
und sie umfassen Polymerasekettenreaktion (PCR), beispielsweise
gemäß der Beschreibung
in Ausubel et al. (aaO); Strangaustauschamplifikation (SDA), beispielsweise
gemäß der Beschreibung
in
US-Patent 5 422 252 ;
Rolling-Circle-Replikation (RCR), beispielsweise gemäß der Beschreibung
in Liu et al. (1996, J. Am. Chem. Soc. 118: 1587-1594, und internationale
Anmeldung
WO 92/01813 )
und Lizardi et al. (internationale Anmeldung
WO 97/19193 ); eine Amplifikation auf
Nucleinsäuresequenzbasis
(NASBA), beispielsweise gemäß der Beschreibung
bei Sooknanan et al. (1994, Biotechniques 17: 1077-1080); und Q-β-Replikase-Amplifikation, beispielsweise
gemäß der Beschreibung
bei Tyagi et al. (1996, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 5395-5400).
-
Typischerweise
werden Polynucleotidvarianten, die im wesentlichen komplementär zu einem
Referenzpolynucleotid sind, durch Blottingtechniken identifiziert,
die eine Stufe, wodurch Nucleinsäuren
auf einer Matrix (vorzugsweise einer synthetischen Membran wie Nitrocellulose)
immobilisiert werden, umfassen, worauf eine Hybridisierungsstufe
und eine Detektionsstufe folgen. Southern-Blotting wird zur Identifizierung
einer komplementären
DNA-Sequenz verwendet; Northern-Blotting wird zur Identifizierung
einer komplementären RNA-Sequenz
verwendet. Dot-Blotting und Slot-Blotting können zur Identifizierung von
komplementären DNA/DNA-,
DNA/RNA- oder RNA/RNA-Polynucleotidsequenzen verwendet werden. Derartige
Techniken sind dem Fachmann geläufig
und in Ausubel et al. (1994-1998, aaO) auf den Seiten 2.9.1 bis
2.9.20 beschrieben.
-
Gemäß derartigen
Verfahren umfasst Southern-Blotting die Trennung von DNA-Molekülen entsprechend
der Größe durch
Gelelektrophorese, die Übertragung
der nach der Größe getrennten
DNA auf eine synthetische Membran und die Hybridisierung der membrangebundenen
DNA mit einer komplementären Nucleotidsequenz,
die radioaktiv, enzymatisch oder fluorochromatisch markiert ist.
Bei Dot-Blotting und Slot-Blotting werden
DNA-Proben direkt auf eine synthetische Membran vor einer Hybridisierung
wie oben appliziert.
-
Eine
alternative Blottingstufe wird verwendet, wenn komplementäre Polynucleotide
in eine cDNA- oder Genom-DNA-Bibliothek, beispielsweise durch das
Verfahren der Plaque- oder Koloniehybridisierung, identifiziert
werden. Ein typisches Beispiel für
dieses Verfahren ist in Sambrook et al. ("Molecular Cloning. A Laboratory Manual", Cold Spring Harbour
Press, 1989) Kapitel 8-12 beschrieben.
-
Typischerweise
kann das folgende allgemeine Verfahren zur Bestimmung von Hybridisierungsbedingungen
verwendet werden. Polynucleotide werden auf eine synthetische Membran
wie oben beschrieben geblottet/übertragen.
Ein Referenzpolynucleotid, beispielsweise ein Polynucleotid der
Erfindung, wird wie oben beschrieben markiert und die Fähigkeit
dieses markierten Polynucleotids zur Hybridisierung mit einem immobilisierten
Polynucleotid wird analysiert.
-
Ein
Fachmann weiß,
dass eine Zahl von Faktoren die Hybridisierung beeinflussen. Die
spezifische Aktivität
einer radioaktiv markierten Polynucleotidsequenz sollte typischerweise
größer als
oder gleich etwa 108 dpm/mg sein, um ein
detektierbares Signal zu erhalten. Eine radioaktiv markierte Nucleotidsequenz
einer spezifischen Aktivität
von 108 bis 109 dpm/mg
kann etwa 0,5 pg DNA detektieren. Es ist einschlägig bekannt, dass ausreichend
DNA auf der Membran immobilisiert sein muss, um eine Detektion zu
ermöglichen.
Es ist günstig, wenn
immobilisierte DNA im Überschuss, üblicherweise
10 μg, vorliegen.
Die Zugabe eines inerten Polymers, wie 10 (Gew/V) Dextransulfat
(MG 500 000) oder Polyethylenglykol 6000, während der Hybridisierung kann ebenfalls
die Empfindlichkeit der Hybridisierung erhöhen (siehe Ausubel, aaO bei
2.10.10).
-
Um
Ergebnisse von Bedeutung durch die Hybridisierung zwischen einem
auf einer Membran immobilisierten Polynucleotid und einem markierten
Polynucleotid zu erhalten, muss eine ausreichende Menge des markierten
Polynucleotids mit dem immobilisierten Polynucleotid nach dem Waschen
hybridisiert werden. Waschen stellt sicher, dass das markierte Polynucleotid
nur mit dem immobilisierten Polynucleotid mit einem gewünschten
Komplementaritätsgrad
zu dem markierten Polynucleotid hybridisiert wird.
-
Es
ist klar, dass Polynucleotidvarianten gemäß der Erfindung mit einem Referenzpolynucleotid
unter Bedingungen von mindestens niedriger Stringenz hybridisieren.
Der Verweis hierin auf Bedingungen niedriger Stringenz enthält und umfasst
mindestens etwa 1% (V/V) bis mindestens etwa 15% (V/V) Formamid
und mindestens etwa 1 M bis mindestens etwa 2 M Salz zur Hybridisierung
bei 42 °C
und mindestens etwa 1 M bis mindestens etwa 2 M Salz zum Waschen
bei 42 °C.
Bedingungen niedriger Stringenz umfassen auch 1% Rinderserumalbumin
(BSA), 1 mM EDTA, 0,5 M NaHPO4 (pH 7,2),
7% SDS zur Hybridisierung bei 65 °C
und (i) 2 × SSC,
0,1% SDS; oder (ii) 0,5% BSA, 1 mM EDTA, 40 mM NaHPO4 (pH
7,2), 5% SDS zum Waschen bei Raumtemperatur.
-
Günstigerweise
hybridisieren die Polynucleotidvarianten mit einem Referenzpolynucleotid
unter Bedingungen von mindestens mittlerer Stringenz. Der Verweis
hierin auf Bedingungen mittlerer Stringenz enthält und umfasst mindestens etwa
16% (V/V) bis mindestens etwa 30% (V/V) Formamid und mindestens
etwa 0,5 M bis mindestens etwa 0,9 M Salz zur Hybridisierung bei
42 °C und
mindestens etwa 0,5 M bis mindestens etwa 0,9 M Salz zum Waschen
bei 42 °C.
Bedingungen mittlerer Stringenz können ferner 1% Rinderserumalbumin
(BSA), 1 mM EDTA, 0,5 M NaHPO4 (pH 7,2),
7% SDS zur Hybridisierung bei 65 °C
und (i) 2 × SSC, 0,1%
SDS; oder (ii) 0,5 % BSA, 1 mM EDTA, 40 mM NaHPO4 (pH
7,2), 5% SDS zum Waschen bei 42 °C
umfassen.
-
Vorzugsweise
hybridisieren die Polynucleotidvarianten mit einem Referenzpolynucleotid
unter Bedingungen hoher Stringenz. Bedingungen hoher Stringenz enthalten
und umfassen mindestens etwa 31% (V/V) bis mindestens etwa 50% (V/V)
Formamid und mindestens etwa 0,01 M bis mindestens etwa 0,15 M Salz
zur Hybridisierung bei 42 °C
und mindestens etwa 0,01 M bis mindestens etwa 0,15 M Salz zum Waschen
bei 42 °C.
Bedingungen hoher Stringenz können
ferner 1% Rinderserumalbumin (BSA), 1 mM EDTA, 0,5 M NaHPO4 (pH 7,2), 7 % SDS zur Hybridisierung bei
65 °C und
(i) 0,2 × SSC,
0,1% SDS; oder (ii) 0,5% BSA, 1 mM EDTA, 40 mM NaHPO4 (pH
7,2), 1% SDS zum Waschen bei einer Temperatur von mehr als 65 °C umfassen.
-
Andere
stringente Bedingungen sind einschlägig bekannt. Ein Fachmann weiß, dass
verschiedene Faktoren manipuliert werden können, um die Spezifität der Hybridisierung
zu optimieren. Die Optimierung der Stringenz der letzten Waschvorgänge kann
zum Sicherstellen eines hohen Hybridisierungsgrads dienen. Für detaillierte
Beispiele siehe Ausubel et al., aaO, auf den Seiten 2.10.1 bis 2.10.16,
und Sambrook et al. (1989, aaO) in den Abschnitten 1.101 bis 1.104.
-
Zwar
werden stringente Waschvorgänge
typischerweise bei einer Temperatur von etwa 42 °C bis 68 °C durchgeführt, doch ist dem Fachmann
klar, dass andere Temperaturen für
stringente Bedingungen geeignet sein können. Eine maximale Hybridisierung
erfolgt typischerweise bei etwa 20 °C bis 25 °C unter der Tm zur Bildung
eines DNA-DNA-Hybrids. Es ist einschlägig bekannt, dass Tm die Schmelztemperatur oder eine Temperatur,
bei der zwei komplementäre
Polynucleotidsequenzen dissoziieren, ist. Verfahren zur Bestimmung
von Tm sind einschlägig bekannt (siehe Ausubel
et al., aaO, auf Seite 2.10.8).
-
Allgemein
wird Waschen bei T = 69,3 + 0,41 (G + C)% -12°C durchgeführt. Jedoch nimmt Tm einer Duplex-DNA mit jeder Zunahme der
Zahl nichtpassender Basenpaare um 1% um 1 °C ab.
-
In
einem bevorzugten Hybridisierungsverfahren wird eine Membran (beispielsweise
eine Nitrocellulosemembran oder eine Nylonmembran), die immobilisierte
DNA enthält, über Nacht
bei 42 °C
in einem Hybridisierungspuffer [50% entionisiertes Formamid, 5 × SSC, 5 × Denhardt-Lösung (0,1%
Ficoll, 0,1% Polyvinylpyrrolidon und 0,1% Rinderserumalbumin), 0,1%
SDS und 200 mg/ml denaturierte Lachssperma-DNA)], der markierte Sonde enthält, hybridisiert.
Die Membran wird dann zwei aufeinander folgenden Waschvorgängen mittlerer
Stringenz (d. h. 2 × SSC/0,1%
SDS über
15 min bei 45 °C,
anschließend
2 × SSC/0,1%
SDS über
15 min bei 50 °C)
und anschließend
zwei aufeinanderfolgenden Waschvorgängen hoher Stringenz (d. h.
0,2 × SSC/0,1%
SDS über
12 min bei 55 °C
und anschließend
0,2 × SSC
und 0,1% SDS-Lösung über 12 min)
unterzogen.
-
Verfahren
zur Detektion eines markierten Polynucleotids, das mit einem immobilisierten
Polynucleotid hybridisiert ist, sind Praktikern auf dem Fachgebiet
geläufig.
Derartige Verfahren umfassen Autoradiographie, Phosphorimaging und
Chemilumineszenz-, Fluoreszenz- und kolorimetrische Detektion.
-
4. Antigenbindende Moleküle
-
Die
Erfindung betrachtet ferner antigenbindende Moleküle gegenüber den
im vorhergehenden genannten Polypeptiden, Fragmenten, Varianten
und Derivaten. Beispielsweise können
die antigenbindenden Moleküle
ganze polyklonale Antikörper
umfassen. Derartige Antikörper
können
beispielsweise durch Injektion eines Polypeptids, Fragments, einer
Variante oder eines Derivats gemäß der Erfindung
in eine Produktionsart, die Mäuse
oder Kaninchen umfassen kann, hergestellt werden, wobei polyklonale
Antiseren erhalten werden. Verfahren zur Produktion polyklonaler
Antikörper
sind dem Fachmann geläufig.
Beispiele für
Protokolle, die verwendet werden können, sind beispielsweise in
Coligan et al., CURRENT PROTOCOLS IN IMMUNOLOGY (John Wiley Sons,
Inc, 1991) und Ausubel et al. (1994-1998, aaO), insbesondere Abschnitt
III von Kapitel 11, beschrieben.
-
Anstelle
der in der Produktionsspezies erhaltenen polyklonalen Antiseren
können
monoklonale Antikörper
unter Verwendung des Standardverfahrens, das beispielsweise bei
Köhler
und Milstein (1975, Nature 256, 495-497) beschrieben ist, oder durch
jüngere
Modifikationen desselben, beispielsweise gemäß der Beschreibung in Coligan
et al. (1991, aaO), durch immortalisierende Milz- oder andere antikörperproduzierende Zellen,
die von einer Produktionsspezies abgeleitet sind, die mit einem
oder mehreren der Polypeptide, Fragmente, Varianten oder Derivate
der Erfindung inokuliert wurde, produziert werden.
-
Die
Erfindung betrachtet ferner als antigenbindende Moleküle Fv-,
Fab-, Fab'- und
F(ab')2-Immunglobulinfragmente.
-
Alternativ
kann das antigenbindende Molekül
ein synthetisches stabilisiertes Fv-Fragment umfassen. Beispiele
für Fragmente
dieses Typs umfassen Einzelketten-Fv-Fragmente (sFv, häufig als
scFv bezeichnet), in denen ein Peptidlinker zur Verbrückung des
N-Terminus oder C-Terminus einer V
H-Domäne mit dem
C-Terminus bzw. N-Terminus einer V
L-Domäne verwendet
wird. ScFv fehlen alle konstanten Teile von ganzen Antikörpern und
sie sind nicht zur Aktivierung des Komplements fähig. Geeignete Peptidlinker
zur Verbindung der V
H- und V
L-Domänen sind
diejenigen, die es ermöglichen,
dass sich die V
H- und V
L-Domänen zu einer
einzigen Polypeptidkette mit einer Antigenbindungsstelle mit einer
dreidimensionalen Struktur, die ähnlich
der Antigenbindungsstelle des ganzen Antikörpers, von dem das Fv-Fragment
abgeleitet ist, ist, falten. Linker mit den gewünschten Eigenschaften können durch
das Verfahren gemäß der Offenbarung
in
US-Patent 4 946 778 erhalten
werden. Jedoch ist in einigen Fällen
kein Linker vorhanden. ScFvs können
beispielsweise gemäß Verfahren
hergestellt werden, die in Krebber et al. (1997, J. Immunol. Methods,
201 (1): 35-55) angegeben sind. Alternativ können sie durch Verfahren gemäß der Beschreibung
in
US-Patent 5 091 513 ,
EP-239 400 oder den Artikeln
von Winter und Milstein (1991, Nature 349: 293) und Plückthun et
al. (1996, In "Antibody
engineering: A practical approach", 203-252) hergestellt werden.
-
Alternativ
umfasst das synthetische stabilisierte Fv-Fragment ein disulfidstabilsiertes
Fv (dsFV), in dem Cysteinreste in die VH-
und VL-Domänen derart eingeführt sind,
dass die zwei Reste in dem vollständig gefalteten Fv-Molekül eine Disulfidbindung
zwischen diesen bilden. Geeignete Verfahren zur Herstellung von dsFv
sind beispielsweise in (Glockscuther et al., Biochem. 29: 1363-1367;
Reiter et al. 1994, J. Biol. Chem. 269: 18327-18331; Reiter et al.
1994, Biochem. 33: 5451-5459; Reiter et al. 1994, Cancer Res. 54:
2714-2718; Webber et al. 1995, Mol. Immunol. 32: 249-258) beschrieben.
-
Ebenfalls
als antigenbindende Moleküle
werden einzelne Domänen
der variablen Region (als dAbs bezeichnet) betrachtet, beispielsweise
gemäß der Offenbarung
in Ward et al. 1989, Nature 341: 544-546; Hamers-Casterman et al.
1993, Nature, 363: 446-448; Davies & Riechmann, 1994, FERS Lett. 339:
285-290.
-
Alternativ
kann das antigenbindende Molekül
einen "Minikörper" umfassen. Im Hinblick
darauf sind Minikörper
kleine Versionen ganzer Antikörper,
die in einer Einzelkette die wesentlichen Elemente eines ganzen Antikörpers codieren.
Günstigerweise
besteht der Minikörper
aus den V
H- und V
L-Domänen eines
nativen Antikörpers,
die an die Gelenkregion und CH3-Domäne des Immunglobulinmoleküls fusioniert
sind, beispielsweise gemäß der Offenbarung
in
US-Patent 5 837 821 .
-
In
einer alternativen Ausführungsform
kann das antigenbindende Molekül
nicht von Immunglobulin abgeleitete Proteingerüste umfassen. Beispielsweise
kann verwiesen werden auf Ku & Schultz,
1995, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 92: 652-6556, das ein Vier-Helix-Bündelprotein-Cytochrom
b562 mit zwei randomisierten Schleifen unter Erzeugung komplementaritätsbestimmender
Regionen (CDRs), die auf Antigenbindung selektiert wurden, offenbart.
-
Das
antigenbindende Molekül
kann mehrwertig sein (d. h. mehr als eine Antigenbindungsstelle
aufweisen). Derartige mehrwertigen Moleküle können für ein oder mehrere Antigene
spezifisch sein. Mehrwertige Moleküle dieses Typs können durch
Dimerisierung von zwei Antikörperfragmenten
durch ein Cysteinyl enthaltendes Peptid hergestellt werden, beispielsweise
gemäß der Offenbarung
durch Adams et al., 1993, Cancer Res. 53: 4026-4034; Cumber et al.,
1992, J. Immunol. 149: 120-126. Alternativ kann eine Dimerisierung
durch Fu sinn der Antikörperfragmente
an amphiphile Helices, die von Natur aus dimerisieren, (Pack P.
Plünckthun, 1992,
Biochem. 31: 1579-1584) oder durch die Verwendung von Domänen (wie
die Leucin-Zipper jun und fos), die vorzugsweise heterodimerisieren,
(Kostelny et al., 1992, J. Immunol. 148: 1547-1553) ermöglicht werden. In einer alternativen
Ausführungsform
kann das mehrwertige Molekül
einen mehrwertigen Einzelkettenantikörper (multi-scFv), der mindestens
zwei scFvs umfasst, die durch einen Peptidlinker zusammengekoppelt
sind, umfassen. Im Hinblick darauf können nichtkovalent oder kovalent
verknüpfte
scFv-Dimere, die als "Diabodies" bezeichnet werden,
verwendet werden. Multi-scFvs können
in Abhängigkeit
von der Zahl der verwendeten scFvs, die verschiedene Antigenbindungsspezifitäten aufweisen,
bispezifisch oder noch mehrfacher spezifisch sein. Multi-scFvs können beispielsweise
durch Verfahren gemäß der Offenbarung
in
US-Patent 5 892 020 hergestellt
werden.
-
Die
antigenbindenden Moleküle
der Erfindung können
für Affinitätschromatographie
bei der Isolierung von natürlicher
oder rekombinanter Helicobacter-Katalase verwendet werden. Beispielsweise
kann verwiesen werden auf Immunaffinitätschromatographieverfahren
gemäß der Beschreibung
in Kapitel 9.5 von Coligan et al. (1995-1997, aaO).
-
Die
antigenbindenden Moleküle
können
zum Screening von Expressionsbibliotheken auf variante Polypeptide
gemäß der Erfindung
verwendet werden. Sie können
auch zur Detektion einer Helicobacter-Infektion, vorzugsweise H.
pylori-Infektion,
wie im folgenden beschrieben ist, verwendet werden.
-
5. Detektion von Helicobacter
-
Das
Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Helicobacter in einem
Patienten kann durch Isolieren einer biologischen Probe von dem
Patienten, Mischen eines oben beschriebenen antigenbindenden Moleküls mit der
biologischen Probe unter Bildung eines Gemischs und Detektion eines
spezifisch gebundenen antigenbindenden Moleküls in dem Gemisch, das das
Vorhandensein von Helicobacter in der Probe anzeigt, bestimmt werden.
-
Jede
geeignete Technik zur Bestimmung der Bildung des Komplexes kann
verwendet werden. Beispielsweise kann ein antigenbindendes Molekül gemäß der Erfindung,
das eine damit verbundene Markierung aufweist, in Immunoassays verwendet
werden. Derartige Immunoassays umfassen, ohne hierauf beschränkt zu sein,
Radioimmunoassays (RIAs), enzymgekoppelte Immunosorptionsassays
(ELISAs) und immunchromatographische Techniken (ICTs), die dem Fachmann
geläufig
sind. Beispielsweise kann verwiesen werden auf "CURRENT PROTOCOLS IN IMMUNOLOGY" (1994, aaO), das
eine Vielzahl von Immunoassays offenbart, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
Immunoassays können
kompetitive Assays, die einschlägig
bekannt sind, umfassen.
-
Die
Markierung, die mit dem antigenbindenden Molekül assoziiert ist, kann das
folgende umfassen:
- (a) die direkte Anbringung
der Markierung an dem antigenbindenden Molekül;
- (b) eine indirekte Anbringung der Markierung an dem antigenbindenden
Molekül,
d. h. die Anbringung der Markierung an einem anderen Testreagens,
das anschließend
an das antigenbindende Molekül
bindet; und
- (c) die Anbringung an einem anschließenden Reaktionsprodukt des
antigenbindenden Moleküls.
-
Die
Markierung kann aus einer Gruppe ausgewählt sein, die ein Chromogen,
einen Katalysator, ein Enzym, ein Fluoro chrom, ein chemilumineszierendes
Molekül,
ein Lanthanoidion, wie Europium (Eu34),
ein Radioisotop und eine direkte optische Markierung umfasst.
-
Im
Falle einer direkten optischen Markierung kann ein kolloides Metall-
oder Nichtmetallteilchen, ein Farbstoffteilchen, ein Enzym oder
ein Substrat, ein anderes Vesikel, das eine signalproduzierende
Substanz enthält,
und dgl. eingesetzt werden.
-
Eine
große
Zahl von Enzymen, die zur Verwendung als Markierungen geeignet sind,
ist in den Beschreibung der US-Patente
US 4 366 241 ,
US 4 843 000 und
US 4 849 338 offenbart. Geeignete
Enzymmarkierungen, die in der vorliegenden Erfindung verwendbar
sind, umfassen alklische Phosphatase, Meerrettichperoxidase, Luciferase, β-Galactosidase,
Glucoseoxidase, Lysozym, Malatdehydrogenase und dgl. Die Enzymmarkierung
kann allein oder in einer Kombination mit einem zweiten Enzym, das
in Lösung
ist, verwendet werden.
-
Geeignete
Fluorochrome umfassen, ohne hierauf beschränkt zu sein, Fluoresceinisothiocyanat (FITC),
Tetramethylrhodaminisothiocyanat (TRITC), R-Phycoerythrin (RPE)
und Texas Red. Andere Beispiele für Fluorochrome umfassen die
von Dower et al. (International Publication
WO 93/06121 ) diskutierten. Verwiesen
werden kann auch auf die Fluorochrome gemäß der Beschreibung in den
US-Patenten 5 573 909 (Singer et
al.),
5 326 692 (Brinkley
et al.). Alternativ kann verwiesen werden auf die Fluorochrome gemäß der Beschreibung
in den
US-Patenten 5 227 487 ,
5 274 113 ,
5 404 975 ,
5 433 896 ,
5 442 045 ,
5 451 663 ,
5 453 517 ,
5 459 276 ,
5 516 864 ,
5 648 270 und
5 723 218 .
-
Die
Erfindung erstreckt sich auch auf ein Verfahren zur Detektion einer
Infektion von Patienten durch Helicobacter, wobei das Verfahren
die Stufen des Inkontaktbringen einer biologischen Probe von einem
Patienten mit einem Polypeptid, Fragment, einer Variante oder einem
Derivat gemäß der Erfindung
und das Bestimmen des Vorhandenseins oder Nichtvorhandenseins eines
Komplexes zwischen dem Polypeptid, Fragment, der Variante oder dem
Derivat und Helicobacterspezifischen Antikörpern in dem Serum umfasst,
wobei das Vorhandensein des Komplexes die Infektion anzeigt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Detektion des obigen Komplexes durch eine detektierbare
Modifikation des Polypeptids, Fragments, der Variante oder des Derivats
mit einer geeigneten Markierung, wie einschlägig bekannt ist, und unter
Verwendung einer derartigen modifizierten Verbindung in einem geeigneten
Immunoassay, der beispielsweise oben beschrieben ist, durchgeführt.
-
6. Zusammensetzungen
-
Ein
weiteres Merkmal der Erfindung ist die Verwendung der Polypeptide,
Fragmente, Varianten oder Derivate der Erfindung ("immunogene Mittel") als Aktivstoffe
zusammen mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger in einer Zusammensetzung
zum Schutz oder zur Behandlung von Patienten vor einer Helicobacter-Infektion
und vorzugsweise vor einer H. pylori-Infektion.
-
In
Abhängigkeit
von dem speziellen Verabreichungsweg kann eine Vielzahl pharmazeutisch
akzeptabler Träger,
die einschlägig
bekannt sind, verwendet werden. Diese Träger können aus Zuckern, Stärkearten, Cellulose
und deren Derivaten, Malz, Gelatine, Talkum, Calciumsulfat, pflanzlichen Ölen, synthetischen Ölen, Polyolen,
Alginsäure,
phosphatgepufferten Lösungen,
Emulgatoren, isotonischer Kochsalzlösung und apyrogenem Wasser
gewählt
werden.
-
Jeder
geeignete Verabreichungsweg kann zur Versorgung eines Patienten
mit der Zusammensetzung gemäß der Erfindung
verwendet werden. Beispielsweise kann eine orale, rektale, parenterale,
sublinguale, bukkale, intravenöse,
intraartikuläre,
intramuskuläre,
intradermale, intranasale, subkutane, Inhalations-, intraokuläre, intragastrale,
intraperitoneale, intrazerebroventrikuläre, transdermale Verabreichung
und dgl. verwendet werden. Eine intramuskuläre und subkutane Injektion
ist beispielsweise zur Verabreichung von immunogenen Zusammensetzungen,
Vakzinen und DNA-Vakzinen geeignet. Vorzugsweise, wobei dies jedoch
nicht wesentlich ist, wird die Zusammensetzung intranasal, oral
und/oder intragastral und vorzugsweise in Verbindung mit einem Mucosa-Adjuvans,
wie hierin beispielsweise beschrieben, verabreicht.
-
Dosierungsformen
umfassen Tabletten, Dispersionen, Suspensionen, Injektionen, Lösungen,
Sirupe, Pastillen, Kapseln, Suppositorien, Aerosole, transdermale
Pflaster und dgl. Diese Dosierungsformen können auch die Injektion oder
Implantation von Vorrichtungen mit gesteuerter Freisetzung, die
speziell für
diesen Zweck gestaltet sind, oder anderen Implantatformen, die derart
modifiziert wurden, dass sie zusätzlich
in dieser Weise wirken, umfassen. Die gesteuerte Freisetzung des
therapeutischen Mittels kann durch Beschichten desselben mit beispielsweise
hydrophoben Polymeren, die Acrylharze, Wachse, höhere aliphatische Alkohole,
Polymilch- und Polyglykolsäuren
und bestimmte Cellulosederivate, wie Hydroxypropylmethylcellulose,
umfassen, bewirkt werden. Ferner kann eine gesteuerte Freisetzung
durch Verwendung von anderen Polymermatrizes, Liposomen und/oder
Mikrokügelchen
bewirkt werden.
-
Ein
immunogenes Mittel der Erfindung kann dem Wirt oral verabreicht
werden. Zur oralen oder parenteralen Verabreichung geeignete Zusammensetzungen
können
als diskrete Einheiten, wie Kapseln, Säckchen oder Tabletten, die
jeweils eine vorgegebene Menge von einem oder mehreren immunogenen
Mitteln gemäß der Erfindung
enthalten, als Pulver oder Granulatkörnchen oder als Lösung oder
Suspension in einer wässrigen
Flüssigkeit,
nichtwässrigen
Flüssigkeit,
einer Öl-in-Wasser-Emulsion
oder Wasser-in-Öl-Flüssigkeitsemulsion
präsentiert
werden. Derartige Zusammensetzungen können durch ein beliebiges Verfahren
der Pharmazie hergestellt werden, doch umfassen alle Verfahren die
Stufe, ein oder mehrere immunogene Mittel wie oben beschrieben mit
dem Träger,
der einen oder mehrere notwendige Bestandteile bildet, in Verbindung
zu bringen. Allgemein werden die Zusammensetzungen durch gleichförmiges und
inniges Mischen der immunogenen Mittel der Erfindung mit flüssigen Trägern oder
fein zerteilten festen Trägern
oder beiden und dann, falls nötig, Formen
des Produkts zu der gewünschten
Präsentation
hergestellt.
-
Die
obigen Zusammensetzungen können
in einer mit der Dosierungsformulierung kompatiblen Weise und in
einer Menge, die zum Schützen
oder zur Behandlung von Patienten vor einer Helicobacter-Infektion
immunogen wirksam ist, verabreicht werden. Die einem Patienten verabreichte
Dosis sollte im Kontext der vorliegenden Erfindung ausreichend sein,
um eine vorteilhafte Antwort in einem Patienten über die Zeit, beispielsweise
eine Verringerung der Menge von Helicobacter, hervorzurufen, oder
eine Infektion durch Helicobacter zu hemmen. Die zu verabreichende
Menge des immunogenen Mittels bzw. der immunogenen Mittel kann von dem
zu behandelnden Subjekt abhängen,
was das Alter, Geschlecht, Gewicht und den allgemeinen Gesundheitszustand
desselben umfasst. Im Hinblick darauf hängen genaue Mengen des immunogenen
Mittels bzw. der immunogenen Mittel zur Verabreichung von der Beurteilung
des Arztes ab. Bei der Beschreibung der wirksamen Menge des zu verabreichenden
immunogenen Mittels bei der Behandlung oder Prophylaxe von Helicobacter
kann der Arzt zirkulierende Plasmaspiegel, die Progression der Erkrankung
und die Produktion von anti-Helicobacter-Antikörpern beurteilen. Auf jeden
Fall kann ein Fachmann ohne weiteres geeignete Dosierungen der immunogenen
Mittel der Erfindung bestimmen. Derartige Dosierungen können in
einer Größenordnung
von Nanogramm bis Milligramm des immunogenen Mittels der Erfindung
liegen.
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Die
obigen Zusammensetzungen können
als therapeutische oder prophylaktische Vakzine verwendet werden.
Daher erstreckt sich die Erfindung auf die Produktion von Vakzinen,
die als aktive Stoffe ein oder mehrere der immunogenen Mittel der
Erfindung enthalten. Jedes geeignete Verfahren zur Herstellung derartiger Vakzine
wird in Betracht gezogen. Beispiele für Verfahren umfassen beispielsweise
die gemäß der Beschreibung
in NEW GENERATION VACCINES (1997, Levine et al., Marcel Dekker,
Inc., New York, Basel, Hongkong).
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Ein
immunogenes Mittel gemäß der Erfindung
kann mit anderen Antigenen, die B- oder T-Zellepitope anderer Antigene
umfassen, gemischt, konjugiert oder fusioniert sein. Ferner kann
es mit einem Träger
wie im folgenden beschrieben konjugiert sein.
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Wenn
ein Haptenpeptid verwendet wird (d. h. ein Peptid, das mit ererbten
Antikörpern
reagiert, jedoch selbst keine Immunantwort auslösen kann), kann es mit einem
immunogenen Träger
konjugiert werden. Verwendbare Träger sind einschlägig bekannt
und umfassen beispielsweise Thyroglobulin; Albumine wie humanes
Serumalbumin; Toxine, Toxoide oder ein beliebiges mutiertes kreuzreaktives
Material (CRM) des Toxins von Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten,
Pseudomonas, E. coli, Staphylococcus und Streptococcus; Polyaminosäuren, wie
Poly(lysin:glutaminsäure);
Influenza; Rotavirus VP6, Parvovirus VP1 und VP2; Hepatitis-B-Virus-Kernprotein;
ein rekombinantes Vakzin des Hepatitis-B-Virus und dgl. Alternativ
kann ein Fragment oder Epitop eines Trägerproteins oder eines anderen
immunogenen Proteins verwendet werden. Beispielsweise kann ein Haptenpeptid
an ein T-Zellepitop eines bakteriellen Toxins, Toxoids oder CRM
gekoppelt werden. Im Hinblick darauf kann auf
US-Paten 5 785 973 verwiesen werden.
-
Ferner
kann ein Polypeptid, Fragment, eine Variante oder ein Derivat der
Erfindung als Trägerprotein in
Vakzinzusammensetzungen, die gegen Helicobacter, vorzugsweise gegen
H. pylori oder gegen andere Bakterien oder Viren gerichtet sind,
fungieren.
-
Die
immunogenen Mittel der Erfindung können als mehrwertige Untereinheitenvakzine
in Kombination mit anderen Helicobacter-Immunogenen, wie Urease
oder das Lipopolysaccharid (LPS) von Helicobacter-Bakterien, verabreicht
werden (siehe die internationale Patentanmeldung PCT/AU95/00077).
Alternativ oder zusätzlich
können
sie konzertiert mit immunologisch aktiven Antigenen gegen andere
pathogene Spezies, beispielsweise die pathogenen Bakterien H. influenzae,
M. catarrhalis, N. gonorrhoeae, E. coli, S. pneumoniae, und dgl.
verabreicht werden.
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Die
Vakzine können
auch ein physiologisch akzeptables Verdünnungsmittel oder Streckmittel,
wie Wasser, phosphatgepufferte Kochsalzlösung und Kochsalzlösung, enthalten.
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Die
Vakzine und immunogenen Zusammensetzungen können ein Adjuvans, das einschlägig bekannt ist,
umfassen. Geeignete Adjuvantien umfassen, ohne hierauf beschränkt zu sein, oberflächenaktive
Substanzen, wie Hexadecylamin, Octadecylamin, Octadecylaminosäureester,
Lysolecithin, Dimethyldioctadecylammoniumbromid, N,N-Dicoctadecyl-N',N' -bis(2-hydroxyethyl-propandiamin),
Methoxyhexydecylglycerin und Pluronic-Polyole; Polyamine, wie Pyran,
Dextransulfat, Poly-IC-carbopol; Peptide, wie Muramyldipeptid und Derivate,
Dimethylglycin, Tuftsin; Ölemulsionen;
und Mineralgele, wie Aluminiumphosphat, Aluminiumhydroxid oder Alaun;
Lymphokine und QuilA.
-
Vorzugsweise
ist das Adjuvans ein Mucosa-Adjuvans. Ein derartiges Adjuvans wird
optional und vorzugsweise mit einem immunogenen Mittel bzw. immunogenen
Mitteln der Erfindung verabreicht. Vorzugsweise ist das Mucosa-Adjuvans
Choleratoxin. Andere Mucosa-Adjuvantien als Choleratoxin, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
umfassen nichttoxische Derivate von Choleratoxin, wie die B-Teileinheit
(CTB), chemisch modifiziertes Choleratoxin oder verwandte Proteine,
die durch Modifikation der Aminosäuresequenz von Choleratoxin
produziert werden. Diese können
zu einem immunogenen Mittel bzw. immunogenen Mitteln der Erfindung
gegeben werden oder mit diesen konjugiert werden. Die gleichen Techniken
können
auf andere Moleküle
mit Mucosa-Adjuvans- oder -Zuführungseigenschaften,
wie das hitzelabile Escherichia coli-Toxin, angewandt werden. Andere
Verbindungen mit Mucosa-Adjuvans- oder -Zuführungsaktivität können verwendet
werden, beispielsweise Galle; Polykationen, wie DEAE-Dextran und
Polyornithin; Detergentien, wie Natriumdodecylbenzolsulfat; lipidkonjugierte
Materialien; Antibiotika, wie Streptomycin; Vitamin A; und andere
Verbindungen, die die Struktur- oder funktionale Integrität von Schleimhautoberflächen verändern. Andere
schleimhautaktive Verbindungen umfassen Derivate von Mikroorganismenstrukturen,
wie MDP; Acridin und Cimetidin.
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Die
immunogenen Mittel der Erfindung können in ISCOMS (immunstimulierenden
Komplexen), ISCOMS, die CTB enthalten, Liposomen oder verkapselt
in Verbindungen, wie Acrylaten oder Poly(DL-lactid-coglykosid) unter
Bildung von Mikrokügelchen
einer Größe, die
zur Adsorption durch M-Zellen geeignet ist, zugeführt werden.
Alternativ können
Mikro- oder Nanoteilchen kovalent an Moleküle wie Vitamin B12, die spezifische
Darmrezeptoren aufweisen, gebunden werden. Das Polypeptid, Fragmente,
Varianten oder Derivate der Erfindung können auch in Ölemulsionen
eingearbeitet und oral zugeführt
werden. Eine ausführliche,
wenn auch nicht erschöpfende
Liste von Adjuvantien findet sich in Cox und Coulter (Cox und Coulter,
1992, Advances in adjuvant technology and application. In "Animal Parasite control
Using Biotechnology".
Herausgegeben von W. K. Yong. Veröffentlicht von CRC Press).
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Die
immunogenen Mittel der Erfindung können durch abgeschwächte virale
Wirte exprimiert werden. Ein Virus kann durch ein geeignetes physikalisches
Mittel (beispielsweise eine Wärmebehandlung)
der chemische Mittel (beispielsweise Formaldehydbehandlung) substantiell
avirulent gemacht werden. Idealerweise wird die Infektivität des Virus
zerstört,
ohne die Proteine, die die Immunogenität des Virus tragen, zu beeinflussen. Durch
das Vorhergehende wird angenommen, dass abgeschwächte virale Wirte lebende Viren
oder inaktivierte Viren umfassen können.
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Abgeschwächte virale
oder bakterielle Wirte, die in einem Vakzin gemäß der Erfindung verwendbar sein
können,
können
virale Vektoren, die Adenovirus, Cytomegalovirus und vorzugsweise
Pockenviren wie Vaccinia umfassen (siehe beispielsweise Paoletti
und Panicali,
US-Patent 4 603
112 ), und abgeschwächte
Salmonella-Stämme
(siehe beispielsweise Stocker,
US-Patent
4 550 081 ) umfassen.
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Lebende
Vakzine sind insbesondere vorteilhaft, da sie zu einem längeren Reiz
führen,
der eine substantiell lang andauernde Immunität verleihen kann. Daher können als
Alternative zur Zufuhr der immunogenen Mittel in der Form einer
therapeutischen oder prophylaktischen Vakzinzusammensetzung diese
Mittel dem Wirt unter Verwendung eines lebenden Vakzinvektors, insbesondere
unter Verwendung lebender rekombinanter Bakterien, Viren oder anderer
lebender Mittel, die das für
die Expression des Polypeptids, immunogenen Fragments, einer Variante
oder einem Derivat der Erfindung notwendige Genmaterial als fremdes
Antigen enthalten, zugeführt
werden. Insbesondere wurden Bakterien, die den Gastrointestinaltrakt
besiedeln, wie Salmonella, Yersinia, Vibrio, Escherichia und BCG,
als Vakzinvektoren entwickelt und diese und andere Beispiele werden
bei Holmgren et al. (1992, Immunobiol. 184: 157-179) und McGhee
et al. (Vaccine 10 (2): 75-88) diskutiert.
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Mehrwertige
Vakzine können
aus einem oder mehreren Mikroorganismen, die verschiedene Epitope von
Helicobacter (beispielsweise andere Oberflächenproteine oder Epitope von
Helicobacter) exprimieren, hergestellt werden. Ferner können Epitope
anderer pathogener Mikroorganismen in das Vakzin eingearbeitet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst dies die Konstruktion eines rekombinanten Vaccinia-Virus
zur Expression einer Nucleinsäuresequenz
gemäß der Erfindung.
Bei Einführung
in einen Wirt exprimiert das rekombinante Vaccinia-Virus das immunogene
Mittel und es löst
dadurch eine Wirt-CTL-Antwort
aus. Beispielsweise kann verwiesen werden auf das
US-Patent 4 722 848 , das Vaccinia-Vektoren
und bei Immunisierungsprotokollen verwendbare Methoden beschreibt.
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Eine
Vielzahl anderer Vektoren, die zur therapeutischen Verabreichung
oder Immunisierung mit den immunogenen Mitteln der Erfindung verwendbar
sind, sind dem Fachmann aus der vorliegenden Offenbarung ersichtlich.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
kann ein Polynucleotid der Erfindung als Vakzin in der Form eines Vakzins
mit "nackter DNA", das einschlägig bekannt
ist, verwendet werden. Beispielsweise kann ein Expressionsvektor
der Erfindung in einem Säuger
eingeführt
werden, wo er die Produktion eines Polypeptids in vivo bewirkt,
gegen das der Wirt eine Immunantwort bildet, beispielsweise gemäß der Beschreibung
in M. Barry et al. (1995, Nature, 377: 632-635).
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7. Detektionskits
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ferner Kits zur Detektion von Helicobacter
in einer biologischen Probe bereit. Diese enthalten ein oder mehrere
Mittel, die oben beschrieben sind, in Abhängigkeit von der Natur des verwendeten
Testverfahrens. Im Hinblick darauf können die Kits eine oder mehrere
Komponenten aus einem Polypeptid, Fragment, einer Variante, einem
Derivat oder antigenbindenden Molekül gemäß der Erfindung umfassen. Die
Kits können
auch optional geeignete Reagentien zur Detektion von Markierungen,
positiven und negativen Kontrollen, Waschlösungen, Verdünnungspuffer
und dgl. umfassen.
-
Damit
die Erfindung ohne weiteres verstanden und in der Praxis durchgeführt werden
kann, werden nun spezielle bevorzugte Ausführungsformen mittels der folgenden,
nicht beschränkenden
Beispiele beschrieben.
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BEISPIELE
-
Beispiel 1
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Herstellung eines Vektors, der einen C-terminalen
Bereich von H. pylori-Katalase exprimiert
-
Ein
Katalaseklon voller Länge,
der von einem Klon einer H. pylori-Bibliothek abgeleitet ist, (Stamm H2921023)
wurde als Templat zur PCR-Amplifikation des 3'-Fragments von 402 bp unter Verwendung
der folgenden Oligonucleotidprimer verwendet:
-
Das
erhaltene PCR-Produkt wurde stumpf in den TA Cloning Vector pCR2.1
(Invitrogen) kloniert. Er wurde anschließend unter Verwendung der durch
PCR eingeführten
Restriktionsstellen BstZl71 und BglII in die entsprechenden Stellen
in dem Vektor pGEXSTOPIVTM subkloniert,
wobei eine 3'-Hexahistidin
codierende Fusion erzeugt wurde.
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pGEXSTOPIVTM ist eine weitere modifizierte Version
des Vektorkonstrukts gemäß der Beschreibung in
Edwards et al. (1998, Recent Research Developments in Biotechnology
and Bioengineering 1: 343-356), wobei Sequenzen zwischen den EcoRI-
und BglII-Stellen entfernt und durch eine neue Ribosombindungsstelle und
eine Polylinkersequenz unter Verwendung von denaturierten Oligonucleotiden
ersetzt wurden, wobei die Sequenz 5'GAATTCAATTAAAAATTAACGAGGTATACTAGTGGTACCAGATCT3' erzeugt wurde. Ferner
trägt dieser
Vektor eine KanR-Kassette von pUC4k (Pharmacia
Biotech), die in die SalI-Stelle kloniert ist.
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Die
klonierte Katalasevariante wurde ausgehend von beiden Strängen unter
Verwendung des im Handel erhältlichen
5'pGex-Primer (Pharmacia
Biotech, 5'GGGCTGGCAAGCCACGTTTGGTG3') sowie eines spezifisch
synthetisierten Oligonucleotidprimers, der strangabwärts des
KanR-Gens bindet, 5'CAGCAACACCTTCTTCACG3', sequenziert. Die Nucleotid- und abgeleiteten
Aminosäuresequenzen
des Katalasegenfragments sind in SEQ ID NO: 3 bzw. 4 angegeben.
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Eine
kleinskalige Expression (10 ml) in dem E. coli-Stamm ER1793 wurde
nach Induktion mit 1 mM IPTG über
die Zeit überwacht.
Analyse durch SDS-PAGE zeigte sichtbare Mengen von induziertem Protein
der erwarteten Größe (~17
kDa), doch schien es über
die Zeit zunehmend gekürzt/abgebaut,
wobei wenig nach einer Induktion über Nacht zurückblieb.
Western-Blots unter Verwendung von 11 verschiedenen monoklonalen Antikörpern, die
gegen Katalase voller Länge
gebildet waren, (CA5-8E3, CA5-5C2-1C7, CA5-7D2-1C2, CA5-5B2-1B8, CA5-7B8-2F3,
CA5-7D7-1C3, CA5-7D7-2F4, CA5-1E10-1E11, CA5-1E9-1C3, CA5-5G7-1B7, CA5-8B8-1F3)
zeigten, dass das rekombinante Protein von den letzten vier erkannt
wird. Ein Western-Blot, der mit dem monoklonalen Antikörper CA5-8B8-1F3 sondiert
wurde, ist in 1 angegeben.
-
Bei
Berücksichtigung
der offensichtlichen Proteininstabilität in ER1793 wurde die klonierte
DNA in einen alternativen Expressionsstamm, E. coli BL21, dem 2
Hauptproteasen, OmpT und Lon, fehlen, transformiert. Die Expression
in diesem Wirt ergab ein weitaus stabileres Produkt, das nach einer
Induktion über
Nacht von voller Länge
zu bleiben schien. Die BL21-Transformante wurde zum Scale-up (1
L) und zur Proteinreinigung unter Verwendung des C-terminalen Hexahistidin-Tags
für Metallaffinitätschromatographie
verwendet. Eluiertes Protein wurde gegen TNG dialysiert (0,05 M
Tris-HCl/0,5 M NaCl/8% Glycerin/pH 7,4), um Imidazol zu entfernen.
Es wurde auch auf einer PVDF-Membran zur anschließenden N-terminalen
Sequenzierung weiterverarbeitet. Die N-terminale Sequenzanalyse
des gereinigten Proteins ergab, dass es die erwartete Sequenz MQNGYY
umfasste.
-
BEISPIEL 2
-
Demonstration der therapeutischen Wirksamkeit
des C-terminalen Bereichs von H. pylori-Katalase
-
Kurz
gesagt wurde der Vektor von Beispiel 1 zur Expression eines Polypeptids
verwendet, das im wesentlichen aus einem C-terminalen Bereich von
H. pylori-Katalase bestand. Dieses Polypeptid wurde Extraktions-
und Reinigungsverfahren, die Metallaffinitätschromatographie umfassten,
unterzogen. Das partiell gereinigte Katalasefragment wurde dann
auf therapeutische Aktivität
in zwei verschiedenen Mausmodellen einer Helicobacter pylori-Infektion
(C57BL/6- und BALG/c-Mausstämme, die
mit dem H. pylori-Stamm 551 infiziert waren) unter Verwendung von
zwei verschiedenen Verabreichungswegen (intranasal und intragastral)
getestet.
-
Vektorzüchtung und Fragmentreinigung
-
Das
folgende Verfahren zur Reinigung eines Katalasefragments beruht
auf einer induzierten Kultur von einem Liter. Das Verfahren ist
im wesentlichen das im pET System Manual (Novagen) angegebene.
- • Inokulieren
von 100 ml TB/Kan mit CSL1458 und Züchten bei 37 °C, Schütteln, O/N
- • Subkultivieren
von 1/10 in 2 × 500
ml TB/Kan in 2-1-Kolben und Züchten
bei 37 °C,
Schütteln
- • Bei
A600 ~ 2–3 Induktion mit 0,5 mM IPTG
- • Ernten
der Zellen ~ 5 h nach der Induktion und Aufbewahren bei –80 °C, falls
nötig
- • Resuspendieren
der Zellen in 80 ml BB, das CompleteTM EDTA-free
Protease Inhibitor Cocktail (Boehringer Mannheim) enthält
- • Aufbrechen
der Zellen durch Ultraschallbehandlung in 2 × 40-ml-Losen
- • Ultraschallbehandlung
auf Eis über
insgesamt 3 min, 10 s an/20 s Ruhen
- • Zentrifugieren
des Lysats mit 39000 × g über 20 min
zur Entfernung von Zellabfall
- • Chargenweises
Binden von löslichem Überstand
mit ~ 12 ml Qiagen Ni-NTA-Agaroseaufschlämmung (= 6 ml Harz): 4 °C; Rühren, 90
min, über
Nacht
- • Beladen
der Säule
(30 ml, Biorad), RT
- • Waschen
mit 10 Volumina BB (~ 60 ml)
- • Waschen
mit 6 Volumina WB (~ 36 ml)
- • Eluieren
mit EB, Sammeln von 2-ml-Fraktionen
- • Analysieren
der Fraktionen durch SDS PAGE
- • Dialysieren
gewünschter
Fraktionen unter Rühren
bei 4 °C
gegen TNG unter Verwendung von Pierce Slide-A-Lyzer-Kassetten mit
10000 MG-Grenze.
-
Das
Material in der Charge, die zum Testen in Hausmodellen einer H.
pylori-Infektion wie im folgenden beschrieben verwendet wurde, wurde
aus 6,5 1 Kultur erhalten, die von einer einzigen chromatographischen Fraktion
(Nr. 6) mit einer Konzentration von 47,5 mg Protein/ml und Reinheit
nach SDS-PAGE von
etwa 70% gewonnen wurde.
-
Medien und Puffer
-
-
- TB:
- Terrific Broth, die
17 mM KH2PO4, 72
mM K2HPO4 enthält
- Kan:
- Kanamycin mit 50 μg/ml
- BB:
- 5 mM Imidazol/0,5
M NaCl/20 mM Tris-HC1 pH 7,9
- WB:
- 60 mM Imidazol/0,5
M NaCl/20 mM Tris-HC1 pH 7,9
- EB:
- 1 M Imidazol/0,5 M
NaCl/20 mM Tris-HC1 pH 7,9
- TNG:
- 0,05 M Tris-HCl/0,5
M NaCl/8% Glycerin/pH 7,4
-
Mäuse
-
80
weibliche, altersmäßig übereinstimmende
C57BL/6- und BALB/c-Mäuse
wurden von Biological Resources Centre, Sydney, erhalten und mit
einem Alter von 6-8 Wochen verwendet.
-
Züchten
von H. pylori-SS1 zur Impfung von Mäusen
-
Aliquots
eines Stammmaterials von H. pylori-SS1 wurden bei –80 °C gehalten.
Vor der Verwendung wurden die Bakterien durch Entfernen von Stammmaterial
aus tiefem Frost wiederbelebt und bei 4 °C aufgetaut. Nach vollständigem Verflüssigen wurden
200 μl Suspension
aseptisch über
die gesamte Oberfläche
von Horse Blood Agar (HBA)-Platten unter Verwendung eines sterilisierten
Glasverteilers verteilt. Die Platten wurden "mit dem Gesicht nach oben" bei 37 °C 48 h in
einem Steri-CultTM 200-Inkubator (Selby
Scientific Ltd, NSW, Australien) mit 10% CO2 und
95% relativer Luftfeuchtigkeit inkubiert.
-
Große Mengen
Bakterien zur Impfung von Mäusen
wurden in Flüssigkultur
hergestellt. Schrägkolben wurden
zuvor durch Zugabe von 300 ml Brain Heart Infusion-Nährlösung (BHI)
hergestellt und mit einem nichtabsorbierenden Baumwollpfropfen verschlossen.
Der Kolben wurde dann 15 min bei 121 °C einer Autoklavbehandlung unterzogen,
worauf die Zugabe von Skirrow's
Antibiotic Supplement (600 μl)
und Fungizone (150 μl) folgte,
wobei diese aseptisch zugegeben wurden, und der Kolben wurde lose
erneut mit dem Pfropfen verschlossen. Zwei Platten mit wiederbelebtem
SSl wurden in jeden Kolben überführt, und
dieser wurde in ein anaerobes Gefäß mit einem Gaserzeugungskit
(Anaerobic System BR38, Oxoid) gegeben und 48 h bei 37 °C mit kontinuierlichem
leichtem Schütteln
inkubiert.
-
Nach
der Inkubationsperiode wurde die Kultur auf Kontamination durch
Lichtmikroskopie überprüft und in
sterile 50-ml-Zentrifugenröhrchen (Sarstedt,
Deutschland) dispergiert. Die Suspensionen wurden mit 2500 Umin–1 10
min zentrifugiert und die Pellets wurden in BHI resuspendiert und
unter einem Phasenkontrastlichtmikroskop untersucht, um Motilität und Kontaminationsfreiheit
festzustellen.
-
Die
Bakterien wurden unter einem Lichtmikroskop (400x) unter Verwendung
eines Hämozytometers quantitativ
bestimmt und auf etwa 108 lebensfähige Organismen
pro ml in BHI eingestellt. Die Mäuse
wurden orogastral mit 100 μl
dieser Suspension, ein Volumen, das 107 Organismen
enthielt, geimpft.
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Introgastrale Sondenfütterung
-
Die
Impfung von Mäusen
mit Bakterien plus introgastrale Immunisierungen wurden wie im folgenden durchgeführt. Individuelle
Mäuse wurden
per Hand physisch festgehalten und durch Anwendung eines festen Griffs
am Balg und Schwanz immobilisiert. Die Magensonde wurde in den Raum
zwischen den linken Schneidezähnen
und Mahlzähnen
eingeführt
und in kaudaler Richtung zum rechten Zweig der Mandibula geführt. Die Passage
wurde allgemein durch das Einsetzen eines Schluckreflexes, wenn
sich die Magensonde dem Kehlkopf näherte, erleichtert, was ein
Vordringen in die Speiseröhre
ermöglichte.
-
Der
Nacken der Maus wurde leicht gestreckt, um eine gerade Linie zwischen
der Speiseröhrenöffnung und
dem Herzsphinkter zu bilden. Die Magensonde wurde die Speiseröhre hinunter
in den Magen eingeführt und
es wurde ein spezifisches Aliquot zugeführt. Die Zuführvorrichtung
bestand aus einlumigem Polyethylenschlauchmaterial (Innendurchmesser
0,58 mm, Außendurchmesser
0,96 mm; Critchley Electrical Products Pty Ltd, Auburn, NSW), das
mit einer hypodermischen Nadel Nr. 23 verbunden war. Die Magensondennadel
war wiederum mit einer 1-ml-Tuberkulinspritze verbunden.
-
Aus
dem vorhergehenden ist jedoch klar, dass eine intragastrale Verabreichung
ein Verfahren zur Zufuhr der Formulierung zum Gastrointestinaltrakt
ist und ohne weiteres durch eine orale Gabe in einer kooperativen
Spezies ersetzt werden kann.
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Infektion von Mäusen
-
80
C57BL/6-Mäuse
und 80 BALB/c-Mäuse
wurden intragastral mit zwei Dosen von 10 H. pylori-SS1 in 100 μl PBS infiziert,
wobei jede der zwei Dosen im Abstand von zwei Tagen verabreicht
wurde.
-
Therapeutische Immunisierung
-
Beide
Mausstämme
wurden in vier Gruppen aufgespalten, die aus jeweils 20 Tieren bestanden
(im folgenden angegeben). Zwei Gruppen wurden intragastral mit entweder
einer Kontrollzubereitung, die aus einem Choleratoxin-Adjuvans allein
oder dem Polypeptid mit Choleratoxin-Adjuvans, die in Bicarbonat
in einem Gesamtvolumen von 100 μl
verdünnt
waren, bestand, immunisiert. Für
intranasale Immunisierungen wurde ein Gesamtvolumen von 10 μl unter Verwendung
einer P10-Eppendorfpipette zugeführt.
Intranasale Zubereitungen wurden ebenfalls in Bicarbonat verdünnt. C57BL/6
Gruppe
(n = 20) | Weg | Immunisierung |
| Intragastral
Intragastral
Intranasal
Intranasal | 10 μg CT
100 μg Cat-Fragment
+ 10 μg
CT
10 μg
CT
100 μg
Cat-Fragment + 10 μg
CT |
BALG/c
Gruppe
(n = 20) | Weg | Immunisierung |
| Intragastral
Intragastral
Intranasal
Intranasal | 10 μg CT
100 μg Cat-Fragment
+ 10 μg
CT
10 μg
CT
100 μg
Cat-Fragment + 10 μg
CT |
-
Fünf Wochen
nach der Infektion wurden vier therapeutische Immunisierungen in
wöchentlichen
Intervallen gemäß der obigen
Tabelle durchgeführt.
-
Sammlung
-
Fünf Wochen
nach der letzten Immunisierung wurden die Mägen der Mäuse entfernt und die Bakterienlast
in jedem Magen durch einen Koloniebildungstest festgestellt:
Zuvor
gewogene Magenproben wurden in 2 ml physiologischer Kochsalzlösung homogenisiert
und vor dem Ausplattieren auf Eis gehalten. Proben wurden in Kochsalzlösung 1:101, 1:102, 1:103 und 1:104 verdünnt und eine
200-μl-Probe
jeder Verdünnung
wurde über
GSSA-Platten verteilt. Die Platten wurden bei 37 °C 5 Tage mit
10 CO2 und 95 relativer Luftfeuchtigkeit
inkubiert. Die Bakterienlast wurde dann durch Zählen der Zahl wachsender Kolonien
bestimmt.
-
Koloniebildende
Einheiten wurden pro Gramm Magengewebe unter Verwendung der folgenden
Formel berechnet:
Puffer
und Lösungen
0,1 M phosphatgepufferte Kochsalzlösung
Natriumdihydrogenorthophosphat
(NaH2PO4·2H2O) | 4,37
g/l |
Dinatriumhydrogenorthoposphat,
wasserfrei | |
(Na2HPO4) | 10,22
g/l |
Natriumchlorid
(NaCl) | 8,5
g/l |
-
Die
Salze wurden in destilliertem H2O bis 90%
des Gesamtvolumens gelöst.
Der pH-Wert wurde auf 7,2 eingestellt und das Volumen wurde in volumetrischer
Glasware auf die Spezifikation gebracht. Die Lösung wurde in geeignete Glasbehälter dispensiert
und durch einen Autoklauen bei 121 °C und 100 kPa 15 min sterilisiert.
Die sterilisierten Aliquots wurden bei Raumtemperatur aufbewahrt.
-
Horse Blond Agar
-
Horse
Blond Agar (HBA) wird zur Reanimation von H. pylori aus gefrorenen
Stammsuspensionen verwendet. Aufgrund der Nichtzugabe von antibiotischen
Ergänzungen
ist HBA ein guter Indikator für
die frühe Detektion
von kontaminierenden Stoffen aus Stammkulturen.
Blond
Agar Base No. 2 (CM271, Oxoid, | |
Basingstoke,
VK) | 38,0
g/l |
Defibrillated
Whole Horse Blood (Oxoid, | |
Melbourne,
Australien) | 50,0
ml/l |
Amphotericin
B(Fungizone®,
Squibb, Princeton, | |
NJ,
USA) | 2,5
mg/l |
-
Blond
Agar Base-Pulver wurde genau abgewogen und sorgfältig mit destilliertem Wasser
gemischt und auf das Volumen eingestellt. Die Lösung wurde in entsprechende
Glasgefäße dispensiert
und durch einen Autoklauen bei 121 °C und 100 kPa 15 min sterilisiert.
Die sterilisierte Lösung
wurde sich in einem thermostatisierten Wasserbad langsam auf 46 °C abkühlen gelassen.
-
Horse
Blond und Fungizone® wurden aseptisch zu den
Medien gegeben und leicht gemischt.
-
Aliquots
von 20 ml wurden aseptisch in sterile 90-mm-Kunststoffpetrischalen (Techno-glas,
SA, Australien) gegossen. Die Platten wurden mindestens 1 h abkühlen gelassen
und dann dicht in Polyethylenhüllen verpackt,
um Feuchtigkeit zurückzuhalten,
und bei 4 °C "mit dem Gesicht nach
oben" aufbewahrt.
HBA-Platten wurden innerhalb einer Woche nach der Herstellung verwendet.
-
Brain Heart Infusion-Nährlösung (BHI)
-
BHI-Nährlösung war
das Medium zum Züchten
von H. pylori zur In-vivo-Infektion und Bakterienimpfung von Mäusen.
Blond
Agar Base No. 2 (CM271, Oxoid, | |
Basingstoke,
VK) | 38,0
g/l |
Defibrillated
Whole Horse Blond (Oxoid, | |
Melbourne,
Australien) | 50,0
ml/l |
Amphotericin
B (Fungizone®,
Squibb, Princeton, | |
NJ,
USA) | 2,5
mg/l |
Skirrow's Selective Supplement | 2,0
ml/l |
-
Formulierung
-
Brain
Heart Infusion-Pulver wurde genau abgewogen und sorgfältig mit
destilliertem Wasser gemischt und auf das Volu men eingestellt. 300-ml-Aliquots
von gelöstem
BHI wurden in 1-1-Glasschrägkolben
dispensiert und mit einem nichtabsorbierenden Baumwollpfropfen verschlossen
und die Oberseite wurde mit durch Autoklavenband befestigter Aluminiumfolie
bedeckt und dann wurde durch einen Autoklauen bei 121 °C und 100
kPa 15 h sterilisiert. Die präparierten
Kolben (ausschließlich
Serum und Antibiotika) wurden bei Raumtemperatur mit einer Lagerungsdauer
von maximal 4 Wochen aufbewahrt. Skirrow's Selective Supplement
Vancomycin
HCl (Eli Lilly & Co,
West Ryde | |
Australien) | 5
mg/ml |
Polymyxin
B Sulfate (Sigma, St Louis, MO, USA) | 1250
U/ml |
Trimethoprim
(Sigma) | 2,5
mg/ml |
-
Formulierung
-
Trimethoprim
wurde in minimal 95% Ethanol gelöst.
Vancomycin und Polymyxin B wurden zugegeben und in sterilem destilliertem
Wasser auf das Volumen eingestellt. Die Lösung wurde zu gewünschten
Aliquots filtersterilisiert (0,22 μm Minisart
®, Sartorius,
VIC, Australien) und bei –20 °C aufbewahrt. Campylobacter
Selective Agar (CSA)
Blond
Agar Base No. 2 (CM271, Oxoid, | |
Basingstoke,
VK) | 38,0
g/l |
Defibrillated
Whole Horse Blond (Oxoid, | |
Melbourne,
Australien) | 50,0
ml/l |
Amphotericin
B (Fungizone®,
Squibb, Princeton, | |
NJ,
USA) | 2,5
mg/1 |
Skirrow's Selective Supplement | 2,0
ml/l |
-
Formulierung
-
Blond
Agar Base-Pulver wurde genau abgewogen und sorgfältig mit destilliertem Wasser
gemischt und auf das Volumen eingestellt. Die Lösung wurde in entsprechende
Glasgefäße dispensiert
und durch einen Autoklauen bei 121 °C und 100 kPa 15 min sterilisiert.
Die sterilisierte Lösung
wurde in einem thermostatisierten Wasserbad auf 46 °C abkühlen gelassen.
-
Horse
Blond, Skirrow's
Selective Supplement und Fungizone® wurden aseptisch zu dem Medium
gegeben und sanft gemischt. Aliquots von 20 ml wurden aseptisch
in sterile 90-mm-Kunststoffpetrischalen
(Techno-plas
TM, SA, Australien) gegossen.
Die Platten wurden härten
gelassen, dann fest in Polyethylenhüllen gepackt, um Feuchtigkeit
zurückzubehalten,
und bei 4 °C
aufbewahrt. CSA-Platten wurden innerhalb einer Woche nach der Herstellung
verwendet. Physiologische
Kochsalzlösung
Natriumchlorid
(NaCl) | 8,5
g/l |
-
Formulierung
-
Natriumchlorid
wurde genau abgewogen und in destilliertem H2O
bis 90 des gesamten Volumens gelöst.
Der pH-Wert wurde auf 7,0 eingestellt und das Volumen wurde in volumetrischer
Glasware auf die Spezifikation gebracht. Die Lösung wurde in entsprechenden
Glasbehältern
dispensiert und durch einen Autoklauen bei 121 °C und 100 kPa 15 min sterilisiert.
Die sterilisierten Aliquots wurden bei Raumtemperatur aufbewahrt.
-
Glaxo Selective Supplement Agar (GSSA)
-
Glaxo
Selective Supplement Agar (GSSA) ist ein hochselektives Medium,
das zur Kultur und Erkennung von koloniebildenden Einheiten von
H. pylori als Test der In-vivo-Bakterienlast verwendet wird.
Blond
Agar Base No. 2 (CM271, Oxoid, | |
Basingstoke,
VK) | 38,0
g/l |
Defibrillated
Whole Horse Blond (Oxoid, | |
Melbourne,
Australien) | 50,0
ml/l |
Amphotericin
B (Fungizone®,
Squibb, Princeton, | |
NJ,
USA) | 2,5
mg/l |
Glaxo
Selective Supplement A | 1,5
ml/l |
Glaxo
Selective Supplement B | 500 μl/l |
-
Formulierung
-
Blond
Agar Base-Pulver wurde genau abgewogen und sorgfältig mit destilliertem Wasser
gemischt und auf das Volumen eingestellt. Die Lösung wurde in entsprechende
Glasgefäße dispensiert
und durch einen Autoklauen bei 121 °C und 100 kPa 15 min sterilisiert.
Die sterilisierte Lösung
wurde in einem thermostatisierten Wasserbad auf 46 °C abkühlen gelassen.
-
Horse
Blond, selektive Antibiotika und Fungizone® wurden
aseptisch zu dem Medium gegeben und sanft gemischt. Aliquots von
20 ml wurden aseptisch in sterile 90-mm-Kunststoffpetrischalen (Techno-glas,
SA, Australien) gegossen. Die Platten wurden härten gelassen, dann fest in
eine Polyethylenhülle
verpackt, um Feuchtigkeit zurückzubehalten,
und bei 4 °C "mit dem Gesicht nach
oben" aufbewahrt.
-
GSSA-Platten
wurden innerhalb einer Woche nach der Herstellung verwendet.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse, die in den Tabellen 1-4 angegeben sind, sind als koloniebildende
Einheiten (c.f.u.) pro ml pro Gramm Magengewebe, die wie oben beschrieben
berechnet wurden, ausgedrückt.
Die Kontrollgruppe und die Testgruppe sind für jede der vier getesteten
Kombinationen angegeben: (1) C57BL/6, die intranasal immunisiert
wurden; (2) C57BL/6, die intragastral immunisiert wurden; (3) BALG/c,
die intranasal immunisiert wurden, und BALG/c, die intragastral
immunisiert wurden. Tabelle 1
C57BL/6
Intranasal |
CT (Negative
Kontrolle) | Katalase-Fragment |
Maus
Nr. | C.F.U./g
(×106) | Maus
Nr. | C.F.U./g
(×106) |
1 | 1,685 | 1 | 0,092 |
2 | 3,603 | 2 | 0,196 |
3 | 10,241 | 3 | 0,265 |
4 | 1,392 | 4 | 0,045 |
5 | 18,182 | 5 | 0,163 |
6 | 1,283 | 6 | 0,013 |
7 | 14,384 | 7 | 0,107 |
8 | 1,503 | 8 | 0,044 |
9 | 14,65 | 9 | 0,315 |
10 | 3,278 | 10 | 0,357 |
11 | 3,02 | 11 | 0,23 |
12 | 9,009 | 12 | 0,146 |
13 | 10,909 | 13 | 1,667 |
14 | 1,667 | 14 | 0,296 |
15 | 1,779 | 15 | 0,062 |
16 | 13,918 | 16 | 0,494 |
17 | 4,795 | 17 | 0,124 |
| | 18 | 0,066 |
| | 19 | 0,32 |
| | 20 | 0,151 |
Tabelle 2
C57BL/6
Intragastral |
CT (Negative
Kontrolle) | Katalase-Fragment |
Maus
Nr. | C.F.U./g
(×106) | Maus
Nr. | C.F.U./g
(×106) |
1 | 2,24 | 1 | 0,263 |
2 | 2,34 | 2 | 0,056 |
3 | 2,5 | 3 | 0,193 |
4 | 1,89 | 4 | 1,284 |
5 | 1,69 | 5 | 0,463 |
6 | 2,45 | 6 | 1,627 |
7 | 2,36 | 7 | 0,831 |
8 | 1,86 | 8 | 1,733 |
9 | 3,54 | 9 | 0,451 |
10 | 1,94 | 10 | 2,989 |
11 | 3,33 | 11 | 0,253 |
12 | 2,55 | 12 | 0,853 |
13 | 3,1 | 13 | 1,533 |
14 | 3,18 | 14 | 0,176 |
15 | 2,27 | 15 | 2,167 |
16 | 3,06 | 16 | 1,348 |
17 | 1,69 | 17 | 0,548 |
18 | 2,64 | 18 | 1,329 |
19 | 2,85 | 19 | 0,463 |
20 | 2,86 | | |
Tabelle 3
BALG/c Intranasal |
CT (Negative
Kontrolle) | Katalase-Fragment |
Maus
Nr. | C.F.U./g
(×106) | Maus
Nr. | C.F.U./g
(×106) |
1 | 0,223 | 1 | 0,053 |
2 | 0,199 | 2 | 0,078 |
3 | 0,197 | 3 | 0,189 |
4 | 1,448 | 4 | 0,016 |
5 | 0,482 | 5 | 0,249 |
6 | 0,243 | 6 | 0,087 |
7 | 0,337 | 7 | 0,024 |
8 | 0,226 | 8 | 0,013 |
9 | 0,338 | 9 | 0,186 |
10 | 0,206 | 10 | 0,012 |
11 | 0,172 | 11 | 0,142 |
12 | 0,396 | 12 | 0,014 |
13 | 0,171 | 13 | 0,215 |
14 | 0,21 | 14 | 0,06 |
15 | 0,184 | 15 | 0,041 |
16 | 0,207 | 16 | 0,047 |
17 | 0,214 | 17 | 0,028 |
18 | 1,029 | 18 | 0,274 |
19 | 1,854 | 19 | 0,03 |
20 | 3,371 | | |
Tabelle 4
BALG/c Intragastral |
CT (Negative
Kontrolle) | Katalase-Fragment |
Maus
Nr. | C.F.U./g
(×106) | Maus
Nr. | C.F.U./g
(×106) |
1 | 0,479 | 1 | 0,09 |
2 | 0,22 | 2 | 0,14 |
3 | 0,248 | 3 | 0,024 |
4 | 0,467 | 4 | 0,061 |
5 | 0,251 | 5 | 0,023 |
6 | 0,601 | 6 | 0,192 |
7 | 0,306 | 7 | 0,128 |
8 | 1,342 | 8 | 0,177 |
9 | 1,543 | 9 | 0,061 |
10 | 0,297 | 10 | 0,185 |
11 | 0,444 | 11 | 0,11 |
12 | 0,184 | 12 | 0,054 |
13 | 0,13 | 13 | 0,297 |
14 | 1,104 | 14 | 0,068 |
15 | 1,047 | 15 | 0,242 |
16 | 0,257 | 16 | 0,23 |
17 | 0,568 | 17 | 0,139 |
18 | 0,264 | 18 | 0,235 |
19 | 0,143 | 19 | 0,233 |
20 | 2,483 | | |
-
Analyse der Datensätze
-
T-Tests
wurden an logarithmisch transformierten Daten durchgeführt. Die
TABELLE 5 fasst die Ergebnisse für
die t-Tests an den
logarithmisch transformierten Daten zusammen: TABELLE 5
Stamm | Weg | t-Statistik | df | P-Wert |
C57B-6 | Intranasal | 10,098 | 37 | < 0,001 |
C57B-6 | Intragastral | 5,36 | 37 | < 0,001 |
BALG/c | Intranasal | 5,862 | 37 | < 0,001 |
BALG/c | Intragastral | 5,269 | 37 | < 0,001 |
-
Daher
bewirkte die Verabreichung einer immunologisch wirksamen Menge des
Katalase-Fragment-Polypeptids auf zwei verschiedenen Wegen in zwei
verschiedenen Mausstämmen
eine signifikante Verringerung des Grades einer Helicobacter pylori-Infektion
in der behandelten Gruppe.
-
Alle
Referenzpatente und -patentanmeldungen, die in dieser Beschreibung
angegeben sind, werden hierdurch in ihrer Gesamtheit als Bezug aufgenommen.
-
Durchgängig in
der Beschreibung bestand das Ziel, die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung zu beschreiben, ohne die Erfindung auf eine Ausführungsform
oder eine spezielle Sammlung von Merkmalen zu beschränken. Dem
Fachmann ist daher klar, dass im Lichte der vorliegenden Offenbarung
verschiedene Modifikationen und Änderungen
in speziellen, als Beispiel angegebenen Ausführungsformen ohne Abweichen
vom Umfang der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden können. Alle
derartigen Modifikationen und Änderungen
sollen im Umfang der anhängenden
Ansprüche
umfasst sein. SEQUENZPROTOKOLL