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Stand der
Technik
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Die
vorliegende Anmeldung ist eine teilweise Fortsetzung der US-Seriennummer
841 644, angemeldet am 26. Februar 1992.
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Fachgebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein vakuolisierendes Toxin aus Helicobacter
pylori, Verfahren zur Verwendung des Toxins in diagnostischen Tests
auf eine Prädisposition
für Magengeschwüre und Magenkarzinome
sowie Verfahren zur Verwendung des Toxins als Impfstoff zum Bereitstellen
eines immunologischen Schutzes gegen eine H. pylori-Infektion.
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Kurze Beschreibung des
Stands der Technik
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Helicobacter
pylori ist ein gekrümmtes
gramnegatives Bacterium, das häufig
im Magen von Menschen vorkommt; wenn dieser Organismus einmal erworben
wurde, liegt er noch Jahre oder Jahrzehnte vor (Blaser, M. J., (1990),
J. Infect. Dis. 161: 626–633).
Zahlreiche Hinweise zeigen nun, dass eine H. pylori-Infektion fast immer
zu einer chronischen Gastritis führt
(Dixon, M. F., (1991), Gastroenterol. and Hepatol. 6: 125–130). Obwohl
die meisten Personen mit einer H. pylori-induzierten Gastritis ohne
Symptome bleiben, stellt dieser Zustand einen signifikanten Risikofaktor
für die
Entwicklung von sowohl Magengeschwüren als auch Magen-Adenokarzinomen
dar (Peterson, W. L., (1991), N. Engl. J. Med. 324: 1043–1048; und
Nomura, A., Stemmermann, G. N., Chyou, P.-H., Kato, I., Perez-Perez,
G. I., und Blaser, M. J., (1991), N. Eng. J. Med. 325: 1132–1136).
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Die
Pathogenese der H. pylori-Infektion wurde bisher noch nicht vollständig aufgeklärt. Es wird
vermutet, dass die Produktion von hohen Spiegeln von Urease durch
den Organismus (Dunn, B. E., Campbell, G. P., Perez-Perez, G. I.,
und Blaser, M. J., (1990), J. Biol. Chem. 265: 9464–9469) essentiell
ist, um die Infektion des Magens zu initiieren und aufrechtzuerhalten
(Eaton, K. A., Morgan, D. R., Krakowka, S., (1989), Infect. Immun.
57: 1119–1125).
Eine weitere potentielle Determinante der Virulenz ist ein Toxin,
das die Vakuolisierung von eukaryotischen Zellen induziert (Cover,
T. L., Halter, S. A., Blaser, M. J., (1992), Human Pathol. 23: 1004–1010).
Funktionell aktives Toxin wird durch 50 bis 60% der H. pylori-Isolate
in vitro produziert (Leunk, R. D., Johnson, P. T., David, B. C.,
Kraft, W. G., und Morgan, D. R., (1988), J. Med. Microbiol. 26:
93–99;
und Cover, T. L., Dooley, C. P., und Blaser, M. J., (1990), Infect.
Immun. 58: 603–610).
Antikörper,
welche die Aktivität
des Toxins neutralisieren, liegen in Seren von H. pylori-infizierten
Personen vor, dies weist darauf hin, dass die Aktivität des vakuolisierenden
Toxins in vivo von Bedeutung ist (Leunk, R. D., Ferguson, M. A.,
Morgan, D. R., Low, D. E., und Simor, A. E., (1990), J. Clin. Microbiol.
28: 1181–1184;
und Cover, T. L., Cao, P., und Blaser, M. J., (1991), Gastroenterology
100: A570). Zwei Studien haben gezeigt, dass die Prävalenz einer
Infektion mit Toxin-produzierenden H. pylori unter den H. pylori-infizierten
Personen mit Magengeschwüren
höher ist
als unter den infizierten Personen, die nur an einer Gastritis leiden
(Figura, N., Guglielmetti, P., Rossolini, A., Barberi, A., Cusi,
G., Musmanno, R., Russi, M., und Quaranta, S., (1989), J. Clin.
Microbiol. 27: 225–226;
Goosens, H., Vlaes, L., Lambert, J. P., Glupczynski, Y., Burette,
A., und Butzler, J. P., (1991), Microb. EcoI. Health Dis. 4: 130).
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In
früheren
Arbeiten haben die Erfinder mehrere H. pylori-Proteine identifiziert,
die in Kulturbrühe-Überständen mit
einer vakuolisierenden toxischen Aktivität vorliegen, jedoch in Überständen, in
denen keine toxische Aktivität
vorhanden ist, fehlen oder in der Konzentration reduziert sind (Cover,
T. L., Dooley, C. P., und Blaser, M. J., (1990), Infect. Immun.
58: 603–610).
Außerdem
haben die Erfinder gezeigt, dass das vakuolisierende Toxin sich
von der H. pylori-Urease unterscheidet (Cover, T. L., Puryar, W.,
Perez-Perez, G. I., und Blaser, M. J., (1991), Infect. Immun. 59:
1264–1270).
In dieser Anmeldung beschreiben die Erfinder die Reinigung und Charakterisierung
des vakuolisierenden Toxins von H. pylori.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine im Wesentlichen
reine antigene Zusammensetzung mit der Aktivität eines vakuolisierenden Toxins
bereitzustellen. Diese antigene Zusammensetzung kann entweder aus
einem natürlichen
Material gereinigt oder rekombinant hergestellt werden.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, das Gen
bereitzustellen, das exprimiert werden kann, so dass ein rekombinantes
vakuolisierendes Toxin oder Fragmente davon bereitgestellt werden.
Die partielle DNA-Sequenz des Gens ist in Sequenz Id. Nr. 1 dargestellt.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine gereinigte
antigene Zusammensetzung bereitzustellen, die spezifisch Antikörper gegen
das Toxin bindet.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen klinischen
diagnostischen Test auf das Vorliegen einer Infektion mit Toxin-produzierenden
H. pylori be reitzustellen und dadurch Patienten zu identifizieren,
bei denen ein Risiko für
Magengeschwüre
oder Magenkarzinome besteht.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Proteinimpfstoff bereitzustellen,
der hohe Spiegel spezifischer Antikörper, die gegen das H. pylori-Toxin
gerichtet sind, induziert und der Menschen gegen eine natürliche H.
pylori-Infektion schützt.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, polyclonale oder monoclonale
Antikörper,
die für das
H. pylori-Toxin spezifisch sind, und Verfahren für ihre Verwendung zum Nachweisen
des Toxins oder für therapeutische
Zwecke bereitzustellen.
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Diese
und andere Ausführungsformen
werden erreicht, indem die antigenen Zusammensetzungen, Impfstoffe,
Verfahren, Antiseren oder Antikörper
und Kits, die hier beschrieben werden, bereitgestellt werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird eine gereinigte antigene Zusammensetzung mit
der Aktivität
eines vakuolisierenden Toxins (nachstehend als CB-Antigen bezeichnet)
aus einem Kulturbrühe-Überstand
von H. pylori extrahiert und weist ein Molekulargewicht von mehr
als 972000 Dalton (durch Gelfiltrations-Chromatographie unter nicht-denaturierenden
Bedingungen bestimmt), in denaturierter Form ein offensichtliches
Molekulargewicht von 87000 ± 300
Dalton (durch Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
unter reduzierenden Bedingungen bestimmt (SDS-PAGE)) und einen isoelektrischen
Punkt von etwa 6,1 auf. Das Antigen umfasst die aminoterminale Sequenz,
die in Sequenz Id. Nr. 2 dargestellt ist, die inneren Aminosäuresequenzen,
die in den Sequenz Id. Nr. 15 bis 17 dargestellt sind, und kann
zusätzlich
die Aminosäuresequenz
umfassen, die durch die Nukleotidsequenz codiert ist, die in Sequenz
Id. Nr. 1 angegeben ist. Der Begriff CB-Antigen ist als das funktionell
aktive nicht-denaturierte vakuolisierende Toxin definiert; im Gegensatz
dazu ist das Protein mit Mr = 87000 eine funktionell inaktive Untereinheit
des CB-Antigens, die nur unter denaturierenden Bedingungen nachgewiesen
wird. Der Begriff CB-Antigen soll antigene Fragmente des gesamten
Toxins umfassen, die entweder von H. pylori stammen oder auch synthetisch
oder rekombinant produziert werden können. Außerdem können gemäß der Erfindung Antigenproteine
eingesetzt werden, die eine wesentliche Homologie zu dem CB-Antigen
oder Fragmenten davon aufweisen. Weiterhin sind auch CB-Antigen-Analoga
gemeint.
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Antiserum
oder monoclonale Antikörper,
das/die gegen das CB-Antigen hervorgerufen wurde/n, kann/können eingesetzt
werden, um auf das Vorliegen des Toxins zu testen. Testproben werden
mit einem solchen Antiserum in Kontakt gebracht, worauf der Nachweis
der Antikörperbindung
an Komponenten der Testproben folgt. Wenn eine solche Bindung einen
vorher festgelegten positiven Schwellenwert übersteigt, ist die Probe für das Toxin
positiv.
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Das
CB-Antigen ist möglicherweise
in der Lage, eine protektive Immunität gegen eine H. pylori-Infektion
zu induzieren, wenn es an Menschen in nicht-virulenter Art und Weise
verabreicht wird. Somit kann das Antigen in Kombination mit einem
geeigneten Adjuvans als Impfstoff gegen eine zukünftige H. pylori-Infektion verwendet
werden.
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In
einem Aspekt der Erfindung wird das CB-Antigen in Verfahren zum
Nachweisen von Anti-Toxin-Antikörpern
eingesetzt. Das gereinigte Toxin wird mit Proben von Körperflüssigkeiten
in Kontakt gebracht, von denen man annimmt, dass sie Anti-Toxin-Antikörper enthalten.
Nach einem solchen Kontaktieren werden bekannte Verfahren verwendet,
um das Ausmaß einer
Antigen-Antikörper-Komplexbildung
zu bestimmen. Wenn die Bildung des Komplexes einen vorher festgelegten
positiven Schwellenwert übersteigt,
ist der Test positiv auf das Vorliegen von Anti-Toxin-Antikörpern.
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Bevorzugte
Techniken zum Nachweisen der Bildung von Antigen-Antikörper-Komplexen umfassen, sind
jedoch nicht beschränkt
auf einen „Enzyme-Linked
Immunosorbent Assay„ (ELISA), indirekten
Immunfluoreszenz-Test, eine Latex-Agglutination und einen auf Liposomen
basierenden Test. Andererseits kann eine Western-Blot-Technik eingesetzt
werden, in diesem Fall werden die Banden durch visuelle Inspektion
nachgewiesen, wobei das wesentliche Auftreten von schwarzen Banden
als positive Anzeige genommen werden kann. Das Ausmaß des Nachweises
des Antigen/Antikörper-Komplexes,
der als ein positives Signal angesehen werden soll (d. h. eine Anzeige,
dass die Testprobe einen Toxin-spezifischen Antikörper umfasst),
hängt von
den zum Nachweis gewählten
Mitteln ab, kann im Allgemeinen jedoch als ein Wert definiert werden,
der größer ist
als der Mittelwert plus ein Intervall der Standardabweichung aus
den Ergebnissen, die mit Proben aus einer negativen Kontrollgruppe
ermittelt wurden, wobei alle anderen Parameter (Verdünnung der
Probe, Inkubationszeit usw.) konstant gehalten werden. In einigen
Ausführungsformen,
bei denen eine höhere
Spezifität
erwünscht
ist, kann der Mittelwert plus zwei oder der Mittelwert plus drei
Standardabweichungen verwendet werden. Die negative Kontrollgruppe
sollte aus Individuen bestehen, von denen man weiß, dass
bei ihnen keine H. pylori-Infektion vorliegt.
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In
einem Aspekt der Erfindung werden Kits bereitgestellt, die die antigenen
Zusammensetzungen innerhalb des Umfangs der Erfindung umfassen und
die weiterhin Mittel zum Nachweisen des Vorliegens eines beliebigen
Immunglobulins in einer Testprobe umfassen, das an Antigene in den
Zusammensetzungen gebunden werden kann.
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Außerdem können diagnostische
Tests auf eine H. pylori-Infektion entwickelt werden, die auf einer
Primer-gesteuerten Amplifikation von Nukleinsäureproben von Individuen basieren.
Insbesondere können
synthetische Oligonukleotide, die aus den Nukleotiden ausgewählt wurden,
die in der Sequenz Id. Nr. 1 angegeben sind, in einer Polymerasekettenreaktion
eingesetzt werden, um das H. pylori-Toxin auf nachweisbare Mengen
zu amplifizieren.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt eine Säulen-Chromatographie des vakuolisierenden
Toxins von H. pylori. Die Eluate der Säule wurden auf Absorption bei
280 nm überwacht
(durchgezogene Linien), und die Salzkonzentrationen sind durch gestrichelte
Linien angegeben. Die Aktivität
des vakuolisierenden Zytotoxins der Fraktionen wurde unter Verwendung
des Neutralrot-Tests bestimmt und ist als Nettowert der optischen
Dichte angegeben (gefüllte Kreise).
A) PHENYLSUPEROSE-Chromatographie (Pharmacia) von Ammoniumsulfat-gefällten Überstandsproteinen.
Das Vorliegen von Ammoniumsulfat (0,5 M) im Puffer von frühen Fraktionen
(Volumen 1 bis 15 ml) trug zu der durch diese Fraktionen induzierten
Aufnahme von Neutralrot bei (Cover, T. L., Puryear, W., Perez-Perez,
G. I., Blaser, M. J., (1991), Infect. Immun. 59: 1264–1270).
B) Der aus A) eluierte Peak wurde auf eine SUPREOSE 12-Säule (Pharmacia)
aufgetragen und die toxische Aktivität im Ausschlussvolumen nachgewiesen.
C) Fraktionen mit der aus der SUPEROSE 12-Säule
(Pharmacia) eluierten toxischen Aktivität wurden auf eine MONO Q-Säule (Pharmacia)
aufgetragen und die toxische Aktivität durch einen linearen Gradienten
von NaCl eluiert.
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2 zeigt
eine Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese (12%
Acrylamid) des H. pylori-Toxins (CB-Antigens) unter denaturierenden,
reduzierenden Bedingungen. Die Bahnen sind: a) Proteine, die aus
einem Kulturbrühen-Überstand
von H. pylori 60190 durch eine 50% gesättigte Lösung von Ammoniumsulfat ausgefällt wurden;
b) Toxin, teilweise gereinigt durch hydrophobe interaktive Chromatographie;
c) Toxin, teilweise gereinigt durch Gelfiltrations-Chromatographie;
d) gereinigtes CB-Antigen
nach Anionenaustausch-Chromatographie, sichtbar gemacht als eine
Bande mit Mr = 87000 unter denaturierenden, reduzierenden Bedingungen.
Die Chromatographiebedingungen waren wie im Text beschrieben. Die
Wanderung von Markerproteinen mit bekannten Molekulargewichten (in
Kilodalton) ist jeweils an der linken Seite angegeben.
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3 zeigt
einen Western-Blot-Nachweis der Proteinbande mit Mr = 87000 durch
Kaninchen-Immunserum. Die Proteine, die aus der Kulturbrühe von H.
pylori 60190 durch eine 50% gesättigte
Lösung
von Ammoniumsulfat ausgefällt
wurden, wurden einer Elektrophorese auf einem 10% Acrylamid-Gel
unterworfen, auf ein Nitrocellulose-Papier überführt, mit 1 : 10000-Verdünnungen
von Kaninchenserum inkubiert und sodann die Antigene aufgetrennt.
Bahn a) Präimmunserum;
Bahn b) Antiserum, das gegen die gereinigte denaturierte Proteinuntereinheit
von H. pylori mit Mr = 87000 produziert wurde. Das Antiserum erkannte
nur die Bande mit Mr = 87000.
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4 zeigt
das Neutralisieren der Aktivität
des vakuolisierenden Toxins von H. pylori durch ein Antiserum, das
gegen die gereinigte denaturierte Proteinuntereinheit mit Mr = 87000
hervorgebracht wurde. Das Präimmunserum
und das Antiserum, das ge gen die gereinigte Proteinuntereinheit
mit Mr = 87000 von H. pylori hervorgebracht wurde, wurden auf eine
Toxin-neutralisierende Aktivität
getestet. Die Aufnahme von Neutralrot, die durch den rohen eingeengten
Kulturbrühe-Überstand
von H. pylori 60190 induziert wurde, ist durch die gestrichelte
Linie angegeben. Bei einer Verdünnung
von 1 : 64 neutralisierte das Antiserum die Toxin-Aktivität vollständig, wohingegen
das Präimmunserum
die Toxin-Aktivität
nicht neutralisierte.
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5 zeigt
den Nachweis des vakuolisierenden Toxins in H. pylori-Überständen. Eingeengte Kulturüberstände von
acht tox+ H. pylori-Stämmen und von acht tox– Stämmen wurden
1 : 100 in Carbonatpuffer verdünnt
und in einem ELISA auf Reaktivität
mit Antiserum gegen die denaturierte Proteinuntereinheit mit Mr
= 87000 getestet (Verdünnung
1 : 10000). Tox+ Überstände erzeugten signifikant höhere optische-Dichte-Werte als
tox– Überstände (0,614 ± 0,11
gegenüber
0,046 ± 0,01,
p < 0,0001).
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6 zeigt
den serologischen Nachweis des gereinigten H. pylori-Toxins (CB-Antigens) durch menschliche
Seren. Die Seren von 20 H. pylori-infizierten Personen und 20 nicht-infizierten
Personen wurden 1 : 100 verdünnt
und in einem ELISA auf IgG-Reaktivität mit dem
gereinigten CB-Antigen getestet (15 ng/Mikrotitervertiefung). Seren
von H. pylori-infizierten Personen erkannten das gereinigte Toxin
signifikant besser als Seren von nicht-infizierten Personen (mittlere
optische Dichte 0,424 ± 0,06
bzw. 0,182 ± 0,02,
p = 0,0009).
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Genaue Beschreibung der
Erfindung und beste Art und Weise
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Diese
Arbeit stellt die erste Reinigung zur Homogenität des vakuolisierenden Toxins
von H. pylori dar. Das Toxin wurde aus dem Kulturbrühe-Überstand
durch Ammoniumsulfat-Fällung
isoliert, hierauf folgten eine hydrophobe interaktive Chromatographie,
Gelfiltrations-Chromatographie und Anionenaustausch-Chromatographie.
Der Begriff im Wesentlichen rein bedeutet, dass das CB-Antigen in
der antigenen Zusammensetzung in einer Konzentration vorliegt, die
im Vergleich zu den anderen H. pylori-Produkten höher ist als die im Kulturbrühe-Überstand
von H. pylori.
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Diese
Verfahren führten
zur Gewinnung eines gereinigten funktionell aktiven Toxins mit einem
Molekulargewicht von größer als
972000 Dalton unter nicht-denaturierenden
Bedingungen (CB-Antigen). Die Reinigung dieses Proteins ging mit
einem mehr als 5000-fachen Anstieg der spezifischen Aktivität des Toxins
einher. Die Analyse des gereinigten Toxins (CB-Antigens) durch SDS-PAGE
unter denaturierenden, reduzierenden Bedingungen zeigte das Vorliegen
einer einzelnen Bande, die zu 87000 Dalton wanderte. Im ELISA reagierte
ein gegen die denaturierte Proteinuntereinheit mit Mr = 87000 gerichtetes
Antiserum mit den tox+ H. pylori-Überständen in
einem signifikant größerem Ausmaß als mit
den tox– H.
pylori-Überständen. Außerdem neutralisierte
Antiserum gegen die denaturierte Proteinuntereinheit mit Mr = 87000
die vakuolisierende toxische Aktivität von H. pylori 60190 und außerdem die
durch andere H. pylori-Stämme
produzierten Toxine. Zusammen sprechen diese Ergebnisse für eine Beteiligung
des CB-Antigens an der vakuolisierenden Toxin-Aktivität und machen
deutlich, dass die durch verschiedene H. pylori-Stämme erzeugten
Toxine antigen verwandt sind.
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Die
Western-Blot-Analyse zeigte, dass die denaturierte Proteinuntereinheit
mit Mr = 87000 im Zusammenhang zu stehen scheint mit einer Bande,
die in unserer früheren
Analyse von tox+ H. pylori-Kulturüberständen identifiziert
wurde (ursprünglich
als Mr = 82000 beschrieben) (Cover, T. L., Dooley, C. P., und Blaser,
M. J., (1990), Infect. Immun. 58: 603–610). Bei unseren früheren Untersuchungen
von tox+ H. pylori-Überständen wurde
auch ein Protein mit Mr = 128000 identifiziert, das Seren von Patienten
mit Magengeschwüren
häufiger erkannten
als Seren von H. pylori-infizierten Personen ohne Geschwürkrankheit
(Cover, T. L., Dooley, C. P., und Blaser, M. J., (1990), Infect.
Immun. 58: 603–610;
Crabtree, J. E., Taylor, J. D., Wyatt, J. I., Heatley, R. V., Shallcross,
T. M., Tompkins, D. S., und Rathbone, B. J., (1991), Lancet 338:
332–335).
Die vorliegende Studie zeigt, dass das Protein mit Mr = 128000 nicht
für die
Expression der Aktivität
des vakuolisierenden Toxins erforderlich ist und nicht immunologisch
kreuzreaktiv ist mit der Proteinuntereinheit mit Mr = 87000.
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Eine
beliebige Probe, von der man annimmt, dass sie Antikörper enthält, kann
gemäß den hier
beschriebenen Verfahren getestet werden. Vorzugsweise sind die Proben,
die getestet werden sollen, Körperflüssigkeiten,
z. B. Blut, Serum, Urin, Tränen,
Speichel und dergleichen. Zusätzlich
zu Proben von Menschen können
auch Proben von Säugetieren
genommen werden, z. B. von Nicht-Mensch-Primaten, Pferden, Schweinen
usw.. Aufgrund der Empfindlichkeit des beschriebenen Tests ist es
möglich,
die Probe vor dem Testen zu verdünnen.
Die Verdünnung
kann durch Zugabe einer beliebigen Flüssigkeit erfolgen, die jeweils
mit der Probe, den zu testenden Antikörpern und der antigenen Zusammensetzung
kompatibel ist. Wenn ein Serum als Probe eingesetzt wird, kann es
z. B. mit einer oder mehreren Flüssigkeiten
verdünnt
werden, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung,
pH 7,0 bis 7,4 (nachstehend „PBS"), PBS-enthaltendem
Tween 20 (nachstehend „PBS
T"), PBS T mit Thimerosal
(nachstehend „PBS
TT"), PBS TT mit
Gelatine (nachstehend „PBS
TTG"), und PBS TTG
mit Rindergammaglobulin (nachstehend „PBS TTGG") besteht. Verdünnungen können beim Testen auf einen
IgG-Antikörper
so hoch wie ein Verhältnis
von etwa 1 : 100 bis etwa 1 : 1000 sein. Obwohl Proben auch auf
IgA- und IgM-Antikörper getestet
werden können, sind
IgG-Tests bevorzugt.
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Bevorzugte
Verdünnungen
und Verdünnungsverhältnisse
können
gemäß der Probe,
die getestet werden soll, variieren. Urin z. B. ist bereits relativ
verdünnt
und muss möglicherweise
nicht weiter verdünnt
werden. Jedoch ist es möglicherweise
nicht erfor derlich, Urin einzuengen, wie es häufig bei anderen Tests nötig ist.
Vor dem Testen wird der pH-Wert des Urins vorzugsweise auf einen
Wert zwischen etwa 7,0 und 7,4, den bevorzugten pH-Wert für die Antikörper-Funktion,
eingestellt.
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Zwar
ist eine Verdünnung
der Probe nicht erforderlich, man geht jedoch davon aus, dass eine
Verdünnung
die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass signifikante Antigen/Antikörper-Komplexe
in Abwesenheit von H. pylori-spezifischen Antikörpern gebildet werden. Das
Ausmaß der
Verdünnung
sollte berücksichtigt
werden, wenn der Schwelllenwert eines Antigen/Antikörper-Komplexes
eingestellt wird, der als ein positives Signal angesehen werden
soll.
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Die
vorliegende Beschreibung stellt ein einfaches Verfahren zum Herstellen
des gereinigten Toxins (CB-Antigens) aus dem hinterlegten H. pylori-Stamm
bereit, es wird jedoch betont, dass dieses Antigen einer Reihe von
H. pylori-Stämmen
gemeinsam ist. Der hinterlegte Stamm und die Beschreibung der vorliegenden Anmeldung
stellen eine einfache Weise zum Isolieren dieses Antigens bereitstellen,
es wird jedoch betont, dass die vorliegende Erfindung die Verwendung
des Antigens allgemein umfasst, unabhängig von der Herkunft und vom
Verfahren, durch das es hergeleitet wurde, z. B. durch rekombinante
Produktion.
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Vor
dem Kontaktieren einer Testprobe mit antigenen Verbindungen gemäß der Erfindung
ist es bevorzugt (jedoch nicht erforderlich), dass die antigene
Zusammensetzung unter Verwendung herkömmlicher Techniken immobilisiert
wird. In einer anderen Ausführungsform
können
auf Liposomen basierende Tests verwendet werden, wie nachstehend
noch ausführlicher
beschrieben wird. Für
eine herkömmliche
Immobilisierung können
z. B. Polystyrol-Platten mit Antigen-Suspensionen inkubiert werden,
die gemäß der Erfindung
hergestellt wurden. Andererseits können z. B. Antigene, die als
Proteinbanden auf einem Elektrophorese-Gel isoliert wurden, durch
bekannte Verfahren auf einen Nitrocellulose-Bogen übertragen
werden. Vgl. Towbin et al., (1979), Proc. Natl. Acad. Sci. 76: 4350–4354; Burnette
et al., (1981), Biochem. 112: 95–203. Dem Fachmann sind zahlreiche
andere Techniken bekannt, mit denen Antigene an im Wesentlichen
inerte Substrate gebunden werden können.
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Gebundene
Antigene gemäß der Erfindung
werden vorzugsweise mit einer verdünnten Flüssigkeit in Kontakt gebracht,
welche die Probe enthält,
die auf das Vorliegen eines Antikörpers gegen H. pylori getestet werden
soll. Das Antigen und die Probe werden vorzugsweise mindestens 5
bis 15 Minuten inkubiert. Eine kürzere
Zeit ist erforderlich, wenn die Inkubation bei oder in der Nähe der menschlichen
Körpertemperatur
von etwa 37°C
erfolgt. Eine Inkubation bei anderen Temperaturen, z. B. bei 4°C, ist auch
möglich,
sie erfordert jedoch im Allgemeinen eine längere Inkubationszeit. Eine
bevorzugte Inkubationszeit bei 37°C
reicht von etwa 5 Minuten bis zu etwa 90 Minuten. Schnelle Tests
können
auch bei Raumtemperatur durchgeführt
werden. Die gebunde nen Antigene sollten anschließend gespült werden, um die ungebundenen
Antikörper
zu entfernen, d. h. diejenigen, die für die Antigene nicht spezifisch
sind. Vorzugsweise erfolgt das Spülen mit einer Pufferlösung, z.
B. PBS T, PBS TT oder Tris/Tween/Natriumchlorid/Azid. Mehrere Spülgänge sind
bevorzugt.
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Während der
Inkubation binden H. pylori-spezifische Antikörper an die immobilisierten
Antigene, wodurch Antigen/Antikörper-Komplexe
erzeugt werden. Während
des Spülvorgangs
werden alle ungebundenen Antikörper
im Wesentlichen entfernt. Aufgrund der hohen Spezifität der Antigene
der Erfindung werden Antikörper,
die für
H. pylori nicht spezifisch sind, durch das Spülen im Wesentlichen entfernt.
Wenn die getestete Probe keine H. pylori-spezifischen Antikörper enthält, sind
die immobilisierten Antigene natürlich
im Wesentlichen frei von menschlichen Antikörpern, und der anschließende Test
auf Antigen/Antikörper-Komplexe
sollte kein wesentliches Vorliegen solcher Komplexe zeigen. Wenn
andererseits die getestete Probe reich an H. pylori-spezifischen Antikörpern ist,
sollten diese Antikörper
an die immobilisierten Antigene gebunden haben, so dass eine große Menge
des Antigen/Antikörper-Komplexes
für den
anschließenden
Nachweis gebildet wurde.
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Der
Nachweis eines Antigen/Antikörper-Komplexes
kann durch die verschiedensten bekannten Verfahren erfolgen. Bevorzugte
Verfahren umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf „Enzyme-Linked Immunosorbent
Assay" (ELISA),
Latex-Agglutination, Western-Blot-Technik oder indirekten Immunfluoreszenz-Test.
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Typischerweise
werden die H. pylori-spezifischen Antikörper, die mit dem immobilisierten
Antigen komplexiert sind, durch Kontakt mit markierten oder anders
nachweisbaren zweiten Antikörpern
nachgewiesen, die für
das zu testende Immunglobulin spezifisch sind. Wenn die Testprobe
z. B. ein menschliches Serum ist, ist der nachweisbare zweite Antikörper für menschliches
Immunglobulin spezifisch. Die markierten zweiten Antikörper können für einen
beliebigen menschlichen Antikörper
spezifisch sein, vorzugsweise des Typs IgG oder IgA, am stärksten bevorzugt
IgG. Wenn eine akute Serokonversion angenommen wird, kann ein IgM-Test geeignet
sein, bei dem ein markierter zweiter Antikörper verwendet wird, der für IgM spezifisch
ist. Die zweiten Antikörper
werden vorzugsweise mit den immobilisierten Antigenen etwa fünf Minuten
bis etwa zwei Stunden, vorzugsweise 30 bis 60 Minuten, bei einer
Temperatur von etwa 20°C
bis etwa 37°C
inkubiert. Danach werden die Antigene mit einer Pufferlösung gewaschen
(vorzugsweise mehrere Male), um die gesamten ungebundenen markierten
Antikörper
zu entfernen. Durch das Waschen werden im Wesentlichen die gesamten
markierten Antikörper
entfernt, mit Ausnahme der Antikörper,
die an das Immunglobulin gebunden haben, das auf den Antigenen vorliegt.
Natürlich
sollte der H. pylori-spezifische
Antikörper
im Wesentlichen das einzige menschliche Immunglobulin sein, das
zu diesem Zeitpunkt vorliegt. Somit kann das Vorliegen des H. pylori-spezifischen Antikörpers indirekt
gemessen werden, indem das Vorliegen oder die Abwesenheit des markierten
zweiten Antikörpers
bestimmt wird.
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Es
gibt zahlreiche bekannte Techniken zum Nachweisen der Markierung,
die natürlich
mit dem jeweils verwendeten Markierungstyp variieren. Z. B. kann
ein Fluorescein-markierter Antikörper
nachgewiesen werden, indem nach dem emittierten Licht bei der für Fluorescein
charakteristischen Wellenlänge
abgetastet wird. Andererseits wird eine Enzymmarkierung nachgewiesen,
indem mit geeigneten Substraten inkubiert und eine Enzymaktivität nachgewiesen
wird, vorzugsweise eine Aktivität,
die eine Farbänderung
zur Folge hat. Eine solche Aktivität kann durch eine visuelle
Inspektion bestimmt werden, oder sie kann durch ein Spektrophotometer, das
auf die geeignete Wellenlänge
eingestellt ist, automatisch abgelesen werden.
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Andererseits
kann die Enzymmarkierung Meerrettich-Peroxidase sein, und das Substrat
kann H2O2 und 2,2'-Azinobis(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonsäure) sein,
das in Gegenwart des Enzyms eine Verbindung produziert, die durch
ein auf 414 nm eingestelltes Spektrophotometer nachgewiesen werden
kann.
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Beim
Western-Blotting kann ein positives Signal nachgewiesen werden,
wenn ein Enzym mit dem zweiten Antikörper verknüpft ist. Die Inkubation mit
einem geeigneten Substrat produziert enzymatisch ein gefärbtes Produkt
in unmittelbarer Nachbarschaft der durch diesen Prozess aufgetrennten
Antigen-Bande. Das Vorliegen einer reaktiven Bande kann durch visuelle
Inspektion nachgewiesen werden. In einem indirekten Immunfluoreszenz-Test
können
Fluorescein-markierte zweite Antikörper durch Fluoreszenz-aktivierte
Detektoren oder durch visuelle Inspektion nachgewiesen werden.
-
Ein
auf Liposomen basierender Test kann das Vorliegen von Fluorescein,
einem Enzym oder einem Substrat innerhalb eines Liposoms umfassen,
an dessen Oberfläche
H. pylori-Antigene exprimiert werden. Diese Liposomen werden mit
einer verdünnten
Körperflüssigkeits-Probe,
die getestet werden soll, inkubiert und danach gründlich gewaschen.
Ein Liposom mit Immunglobulinen auf seiner Oberfläche, die
einen Antigen/Antikörper-Komplex
bilden, kann erkannt werden, indem ein zweiter Antikörper, der
für das
Immunglobulin spezifisch ist, auf das getestet wird, an die inneren
Wände eines
Polystyrolröhrchens,
das die Liposomen enthält,
gebunden wird. Diejenigen Liposomen, die an ihren Oberflächen gebundene
Antikörper
aufweisen, werden an den Wänden
des Röhrchens
immobilisiert, und die nicht-immobilsierten Liposomen werden anschließend weggewaschen.
Die Liposomen können
z. B. mit einem Detergens oder Komplement lysiert werden, und das
Enzym oder Substrat, das im Inneren vorlag, ist nun frei und kann
mit dem komplementären
Substrat (oder Enzym) in der Lösung
im Röhrchen
reagieren. Die enzymatische Aktivität, vorzugsweise eine Farbänderungsreaktion,
kann dann durch visuelle Inspektion oder durch eine spektrophotometrische
Farbbestimmung nachgewiesen werden. Die enzymatische Aktivität über dem
vorher festgelegten positiven Schwellenwerts zeigt das Vorliegen
von H. pylori-spezifischen Antikörpern
an.
-
Die
Empfindlichkeit und die Spezifität
des Antikörpernachweises
gemäß der vorliegenden
Erfindung wurden bestimmt, indem ein Serum verwendet wurde, das
von Personen aus definierten Populationen gewonnen worden war. Durch
ELISA wurden IgG-Antikörper
gegen das gereinigte Toxin (CB-Antigen) in Seren von H. pylori-infizierten Personen
identifiziert. Die ELISA-Werte der optischen Dichte, die durch Seren
von etwa 50% der H. pylori-infizierten Personen erzeugt wurden,
liegen über
dem Bereich, der durch Seren von nicht-infizierten Personen produziert
wurde. Dies legt nahe, dass etwa 50% der H. pylori-infizierten Personen
mit Stämmen
von H. pylori infiziert sind, die das Toxin produzieren. Genauso
produzieren etwa 50% der H. pylori-Stämme
in vitro das Toxin (Leunk, R. D., Johnson, P. T., David, B. C.,
Kraft, W. G., und Morgan, D. R., (1988), J. Med. Microbiol. 26:
93–99;
Cover, T. L., Dooley, C. P., und Blaser, M. J., (1990), Infect.
Immun. 58: 603–610).
-
In
dieser Anmeldung sind die Ergebnisse als Mittelwert ± SEM angegeben.
Die Werte der optischen Dichte wurden unter Verwendung des zweiseitigen
T-Tests nach Student für
unabhängige
Variablen verglichen.
-
Außerdem kann
der Nachweis von Nukleinsäuren
in Proben schwierig sein, die Körperflüssigkeiten oder
Gewebe umfassen, da nur eine kleine Menge Nukleinsäuren vorliegt
oder da andere störende
Stoffe in der Probe vorhanden sind, umfassend DNA oder RNA anderer
Herkunft. Diese Einschränkungen
können
umgangen werden, indem ein analytisches Verfahren verwendet wird,
das als Polymerasekettenreaktion (PCR) bezeichnet wird. Durch dieses
Verfahren kann eine selektive Anreicherung einer spezifischen DNA-Sequenz durch
eine exponentielle Amplifikation der Zielsequenz erreicht werden
(Mullis et al., (1987), Met. Enzymol. 155: 335). Ein Verfahren zum
Nachweisen des H. pylori-Toxins wird bereitgestellt, wobei eine
Primer-gesteuerte Amplifikation von Oligonukleotiden verwendet wird,
die aus der DNA-Sequenz ausgewählt
sind, die in Sequenz Id. Nr. 1 angegeben ist, wodurch eine Probe
von H. pylori-Toxinproduzierenden Nukleinsäuren auf einen nachweisbaren
Spiegel amplifiziert wird.
-
Um
die PCR-Amplifikation zu erleichtern, können Paare von Oligonukleotid-Primern verwendet
werden, wie im US Patent 4 683 202 beschrieben (hier durch Bezugnahme
eingeschlossen). Die Primer werden so entworfen, dass sie mit Sequenzen
hybridisieren, welche die Ziel-DNA flankieren. Nach der in vitro-Amplifikation
wird die amplifizierte Zielsequenz durch eine Hybridisierungssonde
nachgewiesen. Z. B. wurde dieses analytische Verfahren für den direkten
Nachweis von HIV-1 eingesetzt, wie von Ou et al., (1988), Science
238: 295–297,
beschrieben. Die Amplifikationszyklen werden durch die Verwendung
einer Polymerase erleichtert, die in Inkubationen bis zu 95°C thermisch
stabil ist, wie von Saiki et al., (1988), Science 239: 487–491, beschrieben.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wurden synthetische Oligonukleotidsequenzen
als Primer verwendet. Diese Sequenzen können durch bekannten chemische
Verfahren hergestellt werden, und außerdem können kommerziell verfügbare DNA-Synthesizer
verwendet werden. Z. B. kann die erforderliche Sequenz durch das
Syntheseverfahren hergestellt werden, das von Beaucage et al., (1981),
Tetrahedron Letters 22: 1859–1862,
beschrieben wird. Ein weiteres Verfahren zum Synthetisieren eines
Oligonukleotids auf einem Feststoff-Träger wird im US Patent 4 458
066 beschrieben. Eine automatische DNA-Syntheseapparatur kann eingesetzt
werden, z. B. der DNA-Synthesizer, der von Applied Biosystems verkauft
wird.
-
Insbesondere
sind die Oligonukleotidsequenzen der Sondensequenzen durch die herkömmliche Buchstabenabkürzungen
dargestellt, wobei die Nukleotide wie folgt bezeichnet sind: A für Adenosin,
T für Thymidin,
G für Guanosin
und C für
Cytosin sowie N für
unbekannt. Diese Stränge
sind in einer herkömmlichen 5'-prime-zu-3'-prime-Orientierung dargestellt.
Die Abkürzungen,
die in den degenerierten Primern verwendet werden, sind in Tabelle
3 angegeben.
-
Beispiel 1
-
Reinigen des Toxins
-
H.
pylori 60190 (ATCC 49503), ein früher beschriebener Toxin-produzierender
Stamm, wurde als Quelle zum Reinigen des Toxins eingesetzt. H. pylori
60190 wurde 48 Stunden bei 37°C
in Brucella-Brühe,
enthaltend 0,5% Aktivkohle (unbehandelt, granulär, 8 bis 20 Mesh, Sigma), in
einer Umgebungsluft mit 5% CO2 gezüchtet (Cover,
T. L., Puryear, W., Perez-Perez, G. I., und Blaser, M. J., (1991),
Infect. Immun. 59: 1264–1270). Die
Kultur wurde bei 10000 × g
20 Minuten zentrifugiert und die im Überstand vorliegenden Proteine
mit einer 50% gesättigten
Lösung
von Ammoniumsulfat ausgefällt.
Nach dem Zentrifugieren bei 10000 × g, 15 Minuten, wurde der
Niederschlag in 60 mM Tris-HCl (pH 7,7) resuspendiert.
-
Eine
hydrophobe interaktive Chromatographie wurde auf einer PHENYLSUPEROSE
HR 5/5-Säule (Pharmacia
LKB Biotechnology Inc., Piscataway, NJ) mit einem Puffer durchgeführt, der
60 mM Tris-HCl und 0,5 M Ammoniumsulfat (pH 7,7) enthielt, und Proteine
wurden mit 60 mM Tris-HCl (pH 7,7) eluiert. Eine Größenausschluss-Chromatographie
wurde auf einer SUPEROSE 12 HR 16/50-Säule (Pharmacia) mit einem Puffer,
der 60 mM Tris-HCl und 0,1 M NaCl (pH 7,7) enthielt, bei einer Fließrate von
0,12 ml/Minute durchgeführt. Eine
Anionenaustausch-Chromatographie wurde auf einer MONO-Q HR 5/5-Säule (Pharmacia)
in 20 mM Tris-HCl (pH 7,7) durchgeführt. Proteine wurden mit 20
mM Tris eluiert, enthaltend einen linearen Gradienten von 0,3 M
NaCl bis 0,6 M NaCl über
10 ml. Die Säuleneluate
wurden auf eine UV-Absorption bei 280 nm überwacht.
-
HeLa-Zellen
wurden in Eagles modifiziertem minimalem essentiellem Medium, enthaltend
10% fetales Rinderserum (MEM-FBS), in Platten mit 96 Vertiefungen
wie vorher beschrieben gezüchtet
(Cover, T. L., Dooley, C. P., und Blaser, M. J., (1990), Infect.
Immun. 58: 603–610).
Die Toxinpräparate
wurden in MEM-FBS seriell verdünnt
und 10-μl-Aliquots
mit adhärenten
Zellen und 90 μl
Medium in Platten mit 96 Vertiefungen 18 Stunden bei 37°C inkubiert.
Danach wurde die Zellvakuolisierung spektrophotometrisch quantitativ
bestimmt, indem ein Neutralrot-Aufnahme-Test wie früher beschrieben
verwendet wurde (Cover, T. L., Puryear, W., Perez-Perez, G. I.,
und Blaser, M. J., (1991), Infect. Immun. 59: 1264–1270).
Der Titer der toxischen Aktivität
in einer Probe wurde als die maximale Verdünnung der Probe definiert,
die einen Wert der optischen Dichte größer als oder gleich drei SD über dem
durch das Medium alleine erzeugten Wert produzierte. Die spezifische Aktivität einer
Probe wurde definiert als das Verhältnis des reziproken Toxin-Titers
zur Proteinkonzentration (in mg/ml). Zur Bestimmung der spezifischen
Aktivität
wurde MEM-FBS mit Ammoniumchlorid (10 mM) angereichert, wobei es
sich um eine Konzentration handelt, für die früher schon gezeigt wurde, dass
sie eine toxische Aktivität
möglich
macht (Cover, T. L., Puryear, W., Perez-Perez, G. I., und Blaser, M. J., (1991),
Infect. Immun. 59: 1264–1270),
und die in etwa der Konzentration von Ammoniumionen im Magensaft
von H. pylori-infizierten Menschen entspricht (Marshall, B. J.,
und Langton, S. R., (1986), Lancet i: 965–966).
-
Die
Proteinkonzentrationen wurden entweder unter Verwendung des QUANTIGOLD
Reagens (Diversified Biotech, Newton Centre, MA) oder anhand des „BCA Protein
Assay Reagent Kit" (Pierce,
Rockford, Illinois) gemessen, abhängig von der Konzentration
der Proben, wobei als Standard Albumin eingesetzt wurde. Die SDS-PAGE
wurde in einem modifizierten Laemmli-Gelsystem durchgeführt, wie
von Ames beschrieben (Ames, G. F.-L., (1974), J. Biol. Chem. 249:
634–644),
und Proteine wurden in Gelen unter Verwendung der Silberfärbung von
Oakley et al. aufgetrennt (Oakley, B. R., Kirch, D. R., und Morris,
N. R., (1980), Anal. Biochem. 105: 361–363). Molekulargewichts-Standards
umfassten Kaninchenmuskel-Phosphorylase b (97400), Rinderseruamalbumin
(66200), Hühnereiweiß-Ovalbumin
(45000), Rinder-Kohlensäureanhydrase
(31000) und Soja-Trypsininhibitor (21500) (Biorad, Richmond, CA).
-
Die
Reinigung des vakuolisierenden Toxins von H. pylori umfasste eine
Ammoniumsulfat-Fällung
der im Kulturbrühe-Überstand
vorliegenden Proteine, worauf nacheinander hydrophobe interaktive
Gelfiltrations- und Anionenaustausch-Chromatographie folgten, wie
vorstehend beschrieben. Die SDS-PAGE unter denaturierenden Bedingungen
und die Silberfärbung
zeigten eine Reinigung zur Homogenität einer Proteinuntereinheit
mit Mr = 87000 ± 300
(2). Wie in Tabelle 1 zusammengefasst, zeigte die
Analyse der spezifischen Aktivitäten
in dem jeweiligen Stadium des Reinigungsprozesses, dass das Toxin
(CB-Antigen) aus dem nicht-eingeengten Kulturbrühen-Überstand mehr als 5000-fach
und aus dem Ammoniumsulfat-Niederschlag mehr als 25-fach gereinigt
war. Somit wurde ein im Wesentlichen reines Präparat erhalten, in dem das
Toxin in einer Konzentration vorlag, die im Vergleich zu anderen
H. pylori-Produkten höher
war als die im H. pylori-Kulturbrühen-Überstand. Gewonnen wurde das
gereinigte Toxin mit 8 μg
pro Liter Kulturüberstand,
dies stellte weniger als 5% der toxischen Aktivität dar, die
in dem ursprünglichen
nicht-eingeengten Überstand
vorlag.
-
Zusätzlich zu
dem vorstehend beschriebenen Reinigungsverfahren kann ein im Wesentlichen
reines Protein hergestellt werden, indem eine SUPEROSE 6-Säule (Pharmacia)
anstelle einer SUPEROSE 12-Säule (Pharmacia)
verwendet wird. Genauso können
andere Modifikationen im Reinigungsverfahren durch den Fachmann
eingeführt
werden. Z. B. können
Zusatzstoffe zugefügt
werden, um eine Proteindegeneration zu vermeiden, z. B. PMSF, DTT,
EDTA und 10% Glycerin.
-
Tabelle
1
Reinigen der Aktivität
des vakuolisierenden Zytotoxins aus dem H. pylori-Stamm 60190
-
Beispiel 2
-
Charakterisieren des CB-Proteins
-
Nach
einer teilweisen Reinigung durch hydrophobe interaktive und Gelfiltrations-Chromatographie wurde
das Toxinpräparat
einer Elektrophorese unter denaturierenden Bedingungen auf einem
7% Acrylamid-Gel unterworfen. Die Bande mit Mr = 87000 wurde ausgeschnitten
und aus dem Gel eluiert und sodann mit 0,7 M Ammoniumbicarbonat
versetzt. Danach wurde die Lösung
auf eine PHENYLSUPEROSE HR 5/5-Säule
(Pharmacia) aufgetragen und mit destilliertem Wasser eluiert. Eine
aminoterminale Aminosäuresequenzierung
erfolgte wie früher
beschrieben (Pei, Z., Ellison, R. T., III, Lewis, R. V., und Blaser,
M. J., (1988), J. Biol. Chem. 263: 6416–6420), und die Daten banken
der Natrional Biomedical Research Foundation und Swiss-Prot wurden
nach möglichen
Homologien mit bekannten Proteinen durchsucht. Die Analyse der Aminosäurezusammensetzung
wurde durchgeführt,
wie von Jones beschrieben (Jones, B. N., (1981), J. Lig. Chromatogr.
4: 565–586).
-
Die
Aminosäurezusammensetzung
der gereinigten, denaturierten Proteinuntereinheit mit Mr = 87000 ist
wie folgt (in Mol-%): Asx 14,8, Glx 9,6, Ser 9,3, His 1,5, Gly 13,0,
Thr 6,7, Arg 3,5, Ala 8,1, Tyr 3,8, Met 2,3, Val 6,7, Phe 4,6, Ile
6,7, Leu 9,3 (Lys, Trp, Pro und Cys wurden nicht bestimmt). Aufgrund
von zwei Bestimmungen ist die Sequenz der 23 N-terminalen Aminosäuren wie
in Tabelle 2 dargestellt (Sequenz Id. Nr. 2). Die N-terminale Sequenz
ist reich an hydrophoben Aminosäuren,
sie ist ungeladen und hat einen vorhergesagten isoelektrischen Punkt
von 5,83. Die Struktur-Voraussagen nach Garnier-Robson zeigen, dass
dieser Teil der Sequenz mit einer 100% verlängerten Konformation assoziiert
ist.
-
Ein
Vergleich zwischen der N-terminalen Sequenz der Proteinuntereinheit
mit Mr = 87000 und anderen bekannten Proteinen zeigte keine starke
Homologie. Jedoch bestand eine teilweise Homologie zwischen dem N-Terminus
der Proteinuntereinheit mit Mr = 87000 und inneren Sequenzen zahlreicher
anderer bekannter Proteine, von denen viele an Transportprozessen
beteiligt sind (Tabelle 2) (Salkoff, L., Butler, A., Scavarda, N., und
Wei, A., (1987), Nucleic Acids Res. 15: 8569–8572; Rogart, R. B., Cribbs,
L. L., Muglia, L. K., Kephart, D. D., und Kaiser, M. W., (1989),
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 8170–8174; Takeyasu, K., Tamkun,
M. M., Renaud, K. J., und Fambrough, D. M., (1988), J. Biol. Chem.
263: 4347–4354;
Hesse, J. E., Wieczorek, L., Altendorf, K., Reicin, A. S., Dorus,
E., und Epstein, W., (1984), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 4746–4750; Mandel, M.,
Moriyama, Y., Hulmes, J. D., Pan, Y.-C. E., Nelson, H., und Nelson,
N., (1988), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 5521–5524; Hiles, I. D., Gallagher,
M. P., Jamieson, D. J., und Higgins, C. F., (1987), J. Mol. Biol.
195: 125–142;
und Szkutnicka, K., Tschopp, J. F., Andrews, L., und Crillo, V.
P., (1989), J. Bacteriol. 171: 4486–4493; Hawkins, A. R., Lamb,
H. K., Smith, M., Keyte, J. W., und Roberts, C. F., (1988), Mol.
Gen. Genet. 214: 224–231;
Goldrick, D., Yu, G.-Q., Jiang, S. Q., und Hong, J.-S., (1988),
J. Bacteriol. 170: 3421–3426). Aufgrund
von Hydropathie-Analysen zeigte sich, dass die Sequenzen, die zu
der H. pylori-Proteinuntereinheit mit Mr = 87000 homolog waren,
häufig
hydrophobe, Membran-überspannende
Segmente darstellten. Zusätzlich
zu den in Tabelle 2 angegebenen Proteinen lag eine teilweise Homologie
vor mit dem Calciumkanal-Freisetzungs-Protein aus dem Schwein (Harbitz,
I., Chowdhary, B., Thomsen, P. D., Davies, W., Kaufmann, W., Kran,
S., Gustavsson, I., Christensen, K., und Hauge, J. G., (1990), Genomics
8: 243–248),
dem Kainat-gesteuerten Ionenkanal-Vorläufer
aus der Ratte (Hollmann, M., O'Shea-Greenfield,
A., Rogers, S. W., und Heinemann, S., (1989), Nature 342: 643–648), der
allgemeinen Aminosäure-Permease
aus Saccharomyces cerevisiae (Jaunizux, J.-C., und Grenson, M.,
(1990), Eur. J. Biochem. 190: 39–44), der Arginin-Permease
aus S. cerevisiae (Hoffmann, W., (1985), J. Biol. Chem. 260: 11831–11837),
der Lactose-Permease aus E. coli (D. E., Groneborn, B., und Muller-Hill,
B., (1980), Nature 283: 541–545),
und dem Mannose-Permease EII-P MAN-Segment aus E. coli (Erni, B.,
Zanolari, B., und Kocher, H. P., (1987), J. Biol. Chem. 262: 5238–5247). Die
teilweise Homologie zwischen dem N-Terminus der Proteinuntereinheit
mit Mr = 87000 und verschiedenen Regionen mehrerer Familien von
Ionenkanal- und Transportproteinen legt nahe, dass diese Beziehung
möglicherweise
signifikant ist. Tabelle
2
Seguenzhomologie zwischen dem vakuolisierenden Toxin von
H. pylori und Ionenkanal- oder
Transportproteinen
- *
- zeigt die Identität mit der
Proteinuntereinheit mit Mr = 87000 von H. pylori an;
- :
- zeigt konservative
Substitutionen an.
-
Die
Bestimmung der Molekülmasse
des nicht-denaturierten Toxins (CB-Antigens) wurde auf einer SUPEROSE
6 HR 10/30-Säule
(Pharmacia) mit einem Puffer durchgeführt, der 60 mM Tris-HCl und
0,1 M NaCl (pH 7,7) enthielt. Die Standards (Sigma, St. Louis, MO)
umfassten Lachssperma-DNA (Ausschlussvolumen), Blue Dextran (2000000),
Rinder-Thyroglobulin (669000), Pferdemilz-Apoferritin (443000),
Betaamylase aus Süßkartoffeln
(200000), Rinderserumalbumin (66000) und Kohlensäureanhydrase aus Rindererythrozyten (29000).
Das Toxinpräparat,
das in dieser Analyse verwendet wurde, wurde teilweise gereinigt
durch hydrophobe interaktive und Gelfiltrations-Chromatographie
und danach auf die SUPEROSE 6 HR 10/30-Säule (Pharmacia) aufgetragen.
Die Aktivität
des vakuolisierenden Toxins, die in der Zellkultur nachgewiesen
wurde, und außerdem
die Bande mit Mr = 87000, die durch SDS-PAGE nachgewiesen wurde,
lagen in mehreren Fraktionen vor, die jeweils ein Mr von größer als
972000 aufwiesen, dies legt eine Aggregation nahe. Um zu bestimmen,
ob eine Aggregation durch Prozesse zustande kam, die beim Reinigen
verwendet wurden, wurde ein nicht-eingeengter Kulturbrühe-Überstand
von H. pylori 60190 durch die gleiche Säule passiert und Fraktionen in
einem ELISA auf Reaktivität
mit Antiserum gegen die Proteinuntereinheit mit Mr = 87000 getestet.
Mehrere Fraktionen, die Proteine mit berechneten Molekulargewichten
von mehr als 100000 enthielten, wurden durch das Antiserum erkannt,
dies weist darauf hin, dass eine Aggregation der Proteinuntereinheit
mit Mr = 87000 auch in dem nicht-bearbeiteten Überstand auftrat.
-
Der
pI-Wert des gereinigten Toxins wurde durch eine isoelektrische Fokussierung
bestimmt. Die isoelektrische Fokussierung wurde auf einer horizontalen
Elektrophorese-Einheit „Resolve
Alpha" (Isolab,
Inc., Akron, OH) unter Verwendung eines 5% Acrylamid-Gels (LKB,
Bromma, Schweden) durchgeführt,
das 5 M Harnstoff und 2,5% Ampholyte (pH-Bereich 3,5 bis 9,5) enthielt.
Die Standards (Sigma) waren Trypsin-Inhibitor (4,6), Beta-Lactoglobulin
A (5,13), Rinder-Kohlensäureanhydrase
II (B) (5,9), und menschliche Kohlensäureanhydrase B (6,6). Die gereinigte
denaturierte Proteinuntereinheit mit Mr = 87000 von H. pylori und
die Standards der isoelektrischen Fokussierung wurden durch Elektroblotting
eine Stunde auf Nitrocellulose-Papier übertragen. Die Standards wurden
durch Färbung
mit Coomassie-Blau aufgetrennt, und das H. pylori-Protein wurde
durch Immunblotting mit einem spezifischen Antiserum aufgetrennt,
wobei die nachstehend beschriebenen Verfahren verwendet wurden.
Das nicht-denaturierte
Toxin wanderte nicht in einem 1% Agarose-Gel (Isolab, Akron, Ohio),
vermutlich aufgrund seiner großen
Größe. Deshalb
wurde die Proteinuntereinheit mit Mr = 87000 aus einem SDS-PAGE-Gelfragment
eluiert, und die Fokussierung in einem 5% Acrylamid-Gel, das 5 M
Harnstoff enthielt, zeigte einen pI-Wert von etwa 6,1.
-
Beispiel 3
-
PCR-Amplifikation
einer Toxin-codierenden DNA-Sequenz und Clonieren des Toxin-Gens
-
Um
innere Aminosäuresequenzen
zu bestimmen, wurde das CB-Antigen von H. pylori 60190 durch Säulenchromatographie
gereinigt, wie von Cover et al., (1992), in: „Purification and Characterization
of the Vacuolating Toxin from Helicobacter pylori", J. Biol. Chem.
267: 10570–10575,
beschrieben. Vgl. Beispiel 1 für eine
Beschreibung der Chromatographie.
-
Die
gereinigte 87-kDa-Bande wurde auf einem PVDF-Papier immobilisiert
und ausgeschnitten. Die Amido-schwarz-gefärbten ausgeschnittenen Proteinbanden
wurden einmal mit Milli-Q-Wasser gewaschen und mit 0,5 ml von 200 μM NaOH/20%
Acetonitril eine Minute entfärbt,
worauf ein Waschgang mit Milli-Q-Wasser folgte. Die restlichen unspezifischen
Proteinbindungsstellen wurden mit 0,5 ml von 0,2% PVP-40/Methanol (Gew./Vol.)
bei Raumtemperatur 30 Minuten blockiert, worauf die Zugabe von 0,5
ml Milli-Q-Wasser folgte. Die Proben wurden sechs- bis zehnmal mit
1 ml Milli-Q-Wasser gewaschen, um überschüssiges PVP-40 zu entfernen,
in Quadrate von etwa 1 × 1
mm geschnitten und wieder in das gleiche Eppendorf-Röhrchen gegeben. 50 μl von 1%
RTX-100/10% Acetonitril/100 mM Tris-HCl, pH 8,0, wurden zu den Streifen
zugegeben, worauf 5 μl
Arg-C-Protease folgten. Die besten Ergebnisse wurden mit einem Spaltungspuffer-Volumen
von weniger als 50 μl
erhalten. Die Spaltung erfolgte 24 Stunden bei 37°C. In Experimenten,
in denen > 0,001%
SDS im Spaltungspuffer verwendet wurde, wurde vor der HPLC-Analyse
eine Extraktion mit Heptan/Isoamylalkohol (4 : 1, Vol./Vol.) durchgeführt. Frank,
R. W., und Bosserhoff, A., (1988), in „Methods in Protein Sequence
Analysis" (Wittmann-Liebold,
B., Hrsg.), S. 273–279,
Springer Verlag, Berlin Heidelberg. Nach der Spaltung wurden die Proben
fünf Minuten
beschallt und danach fünf
Minuten bei 1700 UpM zentrifugiert, anschließend wurde der Überstand
in ein HPLC-Injektionsgläschen
(Hewlett-Packard) überführt. Anschließend wurden
Waschgänge mit
50 μl Spaltungspuffer
(1×) und
50 μl 1,1%
TFA (2×)
mit Beschallen und Zentrifugieren wie vorstehend beschrieben durchgeführt. Alle Überstände wurden
zu insgesamt 200 μl
vereinigt. Wenn Proben nicht sofort durch HPLC analysiert wurden,
wurde die Spaltung durch Zugabe von 2 μl 1% DFP/Ethanol (Vol./Vol.)
zu den vereinigten Überständen gestoppt
und das Gläschen
bei –20°C aufbewahrt.
-
Die
Peptidisolierung erfolgte auf einem 1090M HPLC (Hewlett-Packard,
Avondale, PA), ausgestattet mit einem binären Lösungsmittel-Freisetzungssystem,
einem Diodenmatrixdetektor, einer Injektionsvorrichtung für variable
Volumina und einem automatischen Probennehmer. Der Ausfluss aus
der Durchflusszelle wurde direkt an einen Fraktionssammler angeschlossen,
wobei ein Kapillarschlauch mit einem Totvolumen von 9 μl verwendet
wurde. Die Daten wurden mit einer Hewlett-Packard 79995 A Chem-Station
Software gesammelt. Peptide wurden injiziert (200 μl) und auf
einer Vydac C18-Säule (2,1 × 250 mm) mit einer Fließrate von 150 μl/Minute
bei Raumtemperatur aufgetrennt. Die Chromatographiebedingungen waren
wie von Stone et al. beschrieben, Stone, K. L., LoPresti, M. B.,
Williams, N. D., Crawford, J. W., DeAngelis, R., und Willaims, K.
R., (1989), in: „Techniques
in Protein Chemistry" (Hugli,
T. E., Hrsg.), S. 377–390,
Academic Press, New York. Kurz gesagt bestand der Gradient aus 1,6
bis 29,6% B (0 bis 63 Minuten), 29,6 bis 60% B (63 bis 95 Minuten), 60
bis 80% B (95 bis 105 Minuten), und die Puffer waren A = 0,1% TFA/Milli-Q-Wasser
und Puffer B = 0,08% TFA/Acetonitril. Danach wurde die Säule bei
80% B 12 Minuten mit 150 μl/Minute
gewaschen und bei 1,6% B 50 Minuten mit 300 μl/Minuten reäquilibriert. Die Peptid-Elution
wurde bei 220 nm überwacht.
Fraktionen wurden alle 0,5 Minuten gesammelt (75 μl/Fraktion)
und bei –20°C gelagert,
bis die Sequenzanalyse durchgeführt wurde.
Danach erfolgte die Mikrosequenzierung der inneren Peptide wie in
Fernandez, (1992), Anal. Biochem. 201: 255–264, beschrieben.
-
Die
Mikrosequenzierung von drei Peptiden ergab die folgenden Aminosäuresequenzen
(die Klammern geben mehrdeutige Reste an);
(L) GQFNGN(S)FT(S)YKDXAD
SEQUENZ
Id. Nr. 15;
(N) IKNVEITR
SEQUENZ Id. Nr. 16;
(T)
RV/IDFNAKNILIDNFLEINNR
SEQUENZ Id. Nr. 17.
-
Unter
Verwendung dieser Informationen wurden degenerierte Oligonukleotid-Primer synthetisiert,
die den Aminosäureresten
Nr. 2 bis 8 der Sequenz Id. Nr. 2 und den Aminosäureresten Nr. 13 bis 20 des
inneren Peptids, dem früher
die Sequenz Id. Nr. 17 zugewiesen wurde, entsprachen.
5'TTYTTYACNACNGTNATHAT3'
SEQUENZ Id.
Nr. 18;
5'GAYAAYTTYYTNGARATHAAYAA3'
(Sense)
SEQUENZ
Id. Nr. 19;
3'CTRTTRAARRANCTYTADTTRTT5'
(Antisense)
SEQUENZ
Id. Nr. 20. Tabelle
3
R =
A, G | N
= A, T, C, nicht G |
Y =
C, C | B
= G, T, C, nicht A |
M =
A, C | V
= G, A, C, nicht T |
K =
G, T | D
= G, A, T, nicht C |
S =
G, C | N
= G, A, T, C |
-
Die
in den degenerierten Primern verwendeten Symbole sind in Tabelle
3 angegeben.
-
Die
degenerierten Oligonukleotid-Primer wurden auf einem DNA-Synthesizer
anhand der herkömmlichen
Phosphoramidit-Chemie synthetisiert. Diese degenerierten Oligonukleotide
(Sequenz Id. Nr. 18 und 20) wurden als Primer in einer Polymerasekettenreaktion
eingesetzt, die so entworfen wurde, dass die intervenierenden Sequenzen
des Toxin-Gens amplifiziert wurden. H. pylori 60190-Zellen wurden
aus Blutagarplatten in destilliertes Wasser geerntet, fünf Zyklen
bei 100°C
gekocht und zentrifugiert, um die Trümmer zu entfernen; sodann wurde
der Überstand
als DNA-Matrize
für die
PCR eingesetzt.
-
Die
PCR wurde unter Verwendung eines Perkin Elmer DNA-Thermozyklers
gemäß den Anweisungen der
Hersteller durchgeführt.
Die PCR wurde fünf
Zyklen bei Temperaturen von 94°C,
1,5 Minuten, 37°C,
zwei Minuten, und 72°C,
zwei Minuten, durchgeführt,
worauf 45 Zyklen mit den Temperaturen 94°C, 1,5 Minuten, 41°C, zwei Minuten,
und 72°C,
zwei Minuten, folgten. Die Analyse der amplifizierten DNA durch
Agarose-Gel-Elektrophorese zeigte eine dominante Bande, die bei
0,5 kb wanderte.
-
Das
0,5 kb große
amplifizierte DNA-Fragment wurde aus dem Agarose-Gel ausgeschnitten,
gereinigt und in NOVABLUE-Zellen (Novagen) cloniert, wobei ein pT7blue-T-Vektor-Kit (Novagen)
verwendet wurde. Die Plasmid-DNA wurde aus der Transformante gereinigt,
und die Spaltung mit PstI und BamHI bestätigte das Vorliegen des 0,5-kb-Inserts. Eine
Didesoxynukleotid-Sequenzierung des Inserts unter Verwendung von Lambda-ZAP-Vektor-Primern
erfolgte anhand von herkömmlichen
Verfahren. Sanger et al., (1977), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 71:
1342–1346;
und Maniatis et al., (1989), „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor, NY. Die Nukleinsäuresequenz des Amplifikationsprodukts
ist in Sequenz Id. Nr. 1 angegeben (in 5'-zu-3'-Richtung,
Basen 24 bis 495). Teile dieser Sequenz codierten korrekt die Aminosäuresequenzen
Id. Nr. 2, 15 und 17, dies zeigt, dass ein Teil des Toxin-Gens erfolgreich
cloniert worden war. Insbesondere die Sequenz Id. Nr. 15 wurde durch
die Basen 400 bis 450 der Sequenz Id. Nr. 1 codiert.
-
Um
das gesamte Toxin-Gen zu clonieren, wurde die Chromosomen-DNA von
H. pylori 60190 durch Beschallen geschert und die resultierenden
Fragmente einer Elektrophorese auf einem 0,7% Agarose-Gel unterworfen.
Die Fragmente im Größenbereich
von 2 bis 10 kb wurden ausgeschnitten und mit T4-DNA-Polymerase
behandelt, um glatte Enden zu erzeugen, und danach wurden sie mit
phosphorylierten EcoRI-Oktamer-Linkern
(New England Biolabs) ligiert. Die DNA wurde mit EcoRI gespalten
und mit den EcoRI-Armen des Lambda-ZAP-Vektors (Stratagene) verknüpft. Die
Ligierungsgemische wurden zu dem Gigapack II Packaging Mix (Stratagene)
zugegeben und auf XL1-Blue-Zellen titriert. Das clonierte 0,5-kb-Fragment
des Toxin-Gens wie vorstehend beschrieben wurde durch Primer-Verlängerung
unter Verwendung von Zufalls-Hexameren
radiomarkiert und sodann zum Screenen der genomischen Bank eingesetzt.
Aus acht reaktiven Clonen wurden die rekombinanten Phagemide ausgeschnitten
und in XL1-Blue-Zellen transformiert. Die Plasmid-DNA aus diesen
Clonen zeigte DNA-Inserte
von 1,2, 1,1 oder 2,2 kb. Drei repräsentative Clone, die Inserte
dieser Größe enthielten,
wurden in weiteren Untersuchungen eingesetzt (p1A1, p3A1 bzw. p3C).
Die Behandlung dieser drei rekombinanten Plasmide mit Restriktionsendonuklease
machte deutlich, dass keine Überlappung
zwischen p1A1 und p3A1 vorlag.
-
Partielle
Sequenzen von p1A1 und p3A1 wurden bestimmt, indem sowohl Vorwärts- als
auch Rückwärts-Vektor-Primer
eingesetzt wurden. Die DNA-Sequenz, welche der N-terminalen Aminosäuresequenz
des Toxins entsprach, wurde in p3A1 identifiziert, und Sequenzen,
welche der inneren Aminosäuresequenz
entsprachen, angegeben in den Sequenzen Id. Nr. 15 und 17, wurden
in p1A1 identifiziert. Das 1,1-kb-Insert in p3A1 enthielt eine Sequenz,
die den Basen 1 bis 177 der Sequenz Id. Nr. 1 entsprach, und außerdem etwa
0,9 kb einer stromaufwärts
liegenden Sequenz. Das 1,2-kb-Insert in p1A1 enthielt eine Sequenz,
die den Basen 178 bis 1412 der Sequenz entsprach, die in Sequenz
Id. Nr. 1 angegeben ist.
-
Expression eines rekombinanten
Toxins in E. coli
-
Clon
3A1 enthält
177 Basen des Toxin-Gens (einschließlich der N-terminalen Aminosequenz),
eine Leader-Sequenz, einen wahrscheinlichen Promotor und etwa 0,8
kb der stromaufwärts
liegenden Sequenz. Clon 1A1 enthält
1,2 kb des inneren Toxin-Gens (Sequenzen 177 bis 1412) und flankiert
die EcoRI-Stelle, die am stromabwärts liegenden Ende von 3A1
liegt. Eine Vorgehensweise zum rekombinanten Exprimieren des Toxins
besteht darin, das 1412-Basenpaar-Fragment des Toxin-Gens zu amplifizieren,
indem als Primer die Basen 1 bis 20 und die Basen 1392–1412 der
Sequenz Id. Nr. 1 verwendet werden. Danach kann diese Sequenz in
pBluescript in E. coli XL1-Blue subcloniert werden, und anschließend kann
das rekombinante Toxin exprimiert werden. Andererseits können die
DNA-Inserte in 3A1 und 1A1 aus dem pBluescript-Plasmid ausgeschnitten
und Gel-gereinigt werden. Das Insert 3A1 kann an einer inneren Restriktionsstelle
gespalten und die Fragmente von 3A1 sodann Gel-gereinigt werden.
Das Fragment von 3A1, das den gewünschten Teil des Toxin-Gens
enthält
(Promotor, Leader-Sequenz und die Basen 1 bis 177), kann mit dem
Insert 1A1 ligiert und in pBluescript subcloniert werden. In diesen
beiden Fällen
kann die Produktion des rekombinanten Toxins durch pBluescript durch
IPTG induzierbar sein. Wenn das rekombinante Toxin nicht in pBluescript
exprimiert wird, können
andere Expressionsvektoren eingesetzt werden, welche die Produktion
von Fusionsproteinen umfassen, z. B. pGEX2T.
-
Wie
in diesem Beispiel beschrieben, wurden etwa 55% des Toxin-Gens cloniert
und sequenziert; jedoch kann die Lambda-ZAP-II-Bank unter Verwendung
eines stromabwärts
liegenden Teils der bekannten Sequenz als Sonde erneut gescreent
werden, um den Rest des Toxin-Gens zu clonieren und zu sequenzieren. Sodann
kann die Konstruktion einer Sequenz, die das gesamte Gen codiert,
unter Verwendung ähnlicher
Verfahren wie vorstehend beschrieben durchgeführt werden, und danach kann
das gesamte rekombinante Toxin in E. coli exprimiert werden.
-
Beispiel 4
-
Nachweisen des Toxin-Gens
von H. pylori durch Polymerasekettenreaktion oder Sonden-Hybridisierung
-
Diagnostische
Tests auf eine H. pylori-Infektion können entwickelt werden, die
auf einer Primer-gesteuerten Amplifikation von Proben basieren.
Insbesondere können
synthetische Oligonukleotide, ausgewählt aus den in Sequenz Id.
Nr. 1 dargestellten Nukleotiden, in einer Polymerasekettenreaktion
verwendet werden, um das H. pylori-Toxin auf nachweisbare Spiegel zu amplifizieren.
In diesem Test werden nicht-degenerierte Primersequenzen
für die
PCR eingesetzt. Diese nicht-degenerierten Primersequenzen sind aus
den in Sequenz Id. Nr. 1 dargestellten Nukleinsäuren ausgewählt. Insbesondere können sie
umfassen:
5'TTTTTTACAACCGTGATCAT3' Sequenz Id. Nr.
21;
3'CTATTAAAAAATCTTTAGTTATT5' Sequenz Id. Nr.
22.
-
Bei
Verwendung dieser Primer wird ein 0,5 kb großes Amplifikationsprodukt erzeugt,
wie in Beispiel 3 angegeben. Andererseits kann das Toxin-Gen durch
Hybridisierung von klinischen Proben mit der radiomarkierten Sequenz
Id. Nr. 1 oder einem Teil davon nachgewiesen werden.
-
Beispiel 5
-
Verwendung eines spezifischen
Antiserums gegen das Toxin zum Nachweisen und Neutralisieren des
CB-Antigens
-
Antiserum
gegen die Proteinuntereinheit mit Mr = 87000 wurde in einem weiblichen
White New Zealand-Kaninchen gemäß der früher beschriebenen
Vorschrift induziert (Cover, T. L., Dooley, C. P., und Blaser, M.
J., (1990), Infect. Immun. 58: 603–610). Anfangs wurde das Kaninchen
mit Coomassie-Blue-gefärbten Acrylamidgel-Fragmenten
immunisiert, welche die denaturierte Proteinuntereinheit mit Mr
= 87000 enthielten. Anschließend
wurde das Kaninchen mit der denaturierten Proteinuntereinheit mit
Mr = 87000 immunisiert, die in destilliertem Wasser aus ungefärbten SDS-PAGE-Gelen
eluiert und durch hydrophobe interaktive Chromatographie wie vorstehend
beschrieben eingeengt worden war.
-
Präimmun- und
Immunserum wurden durch eine Western-Blot-Analyse getestet. Nach
der Trennung durch SDS-PAGE wurden die Proteine im Kulturüberstand
von H. pylori durch Elektroblotting eine Stunde bei 1 A auf ein
Nitrocellulose-Papier übertragen.
Nitrocellulose-Streifen wurden mit Seren inkubiert, gewaschen, mit
einem an alkalische Phosphatase konjugierten Anti-Mensch-IgG (Boehringer-Mannheim,
Indianapolis, IN) oder Anti-Kaninchen-IgG (Tago, Burlingame, CA)
inkubiert und entwickelt, wie von Blake et al. beschrieben (Blake,
M. S., Johnston, K. H., Russel-Jones, G. I., und Gotschlich, E.
C., (1984), Anal. Biochem. 136: 175–179). Antiserum, das gegen
die gereinigte Proteinuntereinheit mit Mr = 87000 hervorgebracht
worden war, erkannte die Proteinbande mit Mr = 87000 und keine anderen
H. pylori-Bestandteile (3).
-
Außerdem wurden
Präimmun-
und Immun-Kaninchenseren durch ELISA getestet. Der ELISA wurde mit
15 ng gereinigtem CB-Antigen pro Mikrotitervertiefung durchgeführt, wobei
das Verfahren wie früher
beschrieben erfolgte (Perez-Perez, G. I., Dworkin, B. M., Chodos,
J. E., und Blaser, M. J., (1988), Ann. Intern. Med. 109: 465–471, hier
durch Bezugnahme eingeschlossen). Peroxidase-konjugiertes Anti-Mensch-IgG (Tago) oder Anti-Kaninchen-IgG
(Boehringer Mannheim) wurde als Konjugat eingesetzt. Der Titer des
Kaninchenserums wurde als reziproker Wert der höchsten Verdünnung definiert, welche eine
optische Dichte von mehr als 0,2 erzeugte. Bei Verwendung dieses
Verfahrens war der Titer des Antiserums 1 : 512000, während der des
Präimmunserums < 1 : 200 betrug.
-
Neutralisieren
der Aktivität
des vakuolisierenden Toxins
-
Das
in den Neutralisierungstests verwendete Toxinpräparat wurde hergestellt, indem
H. pylori 60190 in Brucella-Brühe,
die 5% fetales Rinderserum enthielt, 48 Stunden gezüchtet wurde,
die Kultur sodann zentrifugiert und der Überstand durch Ultrafiltration
eingeengt wurde, wie früher
beschrieben (Cover, T. L., Puryear, W., Perez-Perez, G. I., und Blaser, M. J., (1991),
Infect. Immun. 59: 1264–1270).
Die Seren wurden 30 Minuten bei 56°C erhitzt, in Gewebekulturmedium
verdünnt
und eine Stunde mit einem gleichen Volumen des eingeengten H. pylori Überstands
inkubiert, wie früher
beschreiben (Cover, T. L., Cao, P., Murthy, U. K., Sipple, M. S.,
und Blaser, M. J., (1992), J. Clin. Invest. 90: 913–918). Die
neutralisierenden Effekte von Seren auf die Aktivität des vakuolisierenden
Toxins wurden quantitativ bestimmt, indem der Neutralrot-Aufnahme-Test
verwendet wurde (Cover, T. L., Puryear, W., Perez-Perez, G. I.,
und Blaser, M. J., (1991), Infect. Immun. 59: 1264–1270).
Unter den verwendeten Testbedingungen, bei einer Verdünnung von
1 : 64, neutralisierte das Antiserum vollständig die Aktivität des vakuolisierenden
Toxins im Überstand
von H. pylori 60190, wohingegen das Präimmunserum keine neutralisierende
Aktivität
aufwies (4). Das Antiserum neutralisierte
auch vollständig
die Toxinaktivität,
die in Kulturüberständen von
zwei anderen Toxin-produzierenden H. pylori-Stämmen vorlag, dies zeigt, dass
die durch verschiedene H. pylori-Isolate produzierten vakuolisierenden
Toxine antigen verwandt sind.
-
Tabelle
4
H. pylori-Isolate aus Menschen, die in dieser Studie verwendet
wurden
-
Nachweisen des vakuolisierenden
Toxins in Kulturüberständen von
H. pylori
-
Das
nächste
Experiment wurde entworfen, um zu bestimmen, ob es einen Zusammenhang
zwischen der Aktivität
des vakuolisierenden Toxins und dem Vorliegen des CB-Antigens in
Kulturüberständen von
H. pylori gab. Aus einer Sammlung von eingeengten H. pylori-Kulturüberständen wählten wir Überstände von
acht tox+ und acht tox– Stämmen aus
(Cover, T. L., Dooley, C. P., und Blaser, M. J., (1990), Infect.
Immun. 58: 603–610).
-
Diese
H. pylori-Stämme
(Tabelle 4) wurden in Brucella-Brühe gezüchtet, die 5% fetales Rinderserum enthielt,
und die Kulturüberstände wurden
durch Ultrafiltration eingeengt, wie früher beschrieben (Cover, T.
L., Dooley, C. P., und Blaser, M. J., (1990), Infect. Immun. 58:
603–610).
-
Um
die Aktivität
des vakuolisierenden Toxins quantitativ zu bestimmen, wurden Verdünnungen
von jedem dieser Überstände anhand
des Neutralrot-Tests getestet (Cover, T. L., Puryear, W., Perez-Perez,
G. I., und Blaser, M. J., (1991), Infect. Immun. 59: 1264–1270).
In einer Verdünnung
von mehr als 1 : 20 induzierte jeder der tox+ Überstände eine
mehr als zweifach höhere
Netto-Neutralrot-Aufnahme durch die Zellen als das Medium alleine,
wohingegen jeder der tox– Überstände keine signifikante Neutralrot-Aufnahme induzierte, wenn
er 1 : 10 verdünnt
war. Um das CB-Antigen nachzuweisen, wurden 16 Überstände durch ELISA mit einer Verdünnung von
1 : 10000 des Antiserums gegen die Proteinuntereinheit mit Mr =
87000 getestet (5). Die Überstände der tox+ Stämme erzeugten
signifikant höhere
optische-Dichte-Werte als Überstände von
tox– Stämmen (0,614 ± 0,105
gegenüber
0,046 ± 0,009, ± < 0,0001). Western-Blotting-Studien
bestätigten
das Vorliegen der Bande mit Mr = 87000 in jedem der tox+ Überstände, dies
zeigt, dass es sich hierbei um die Form des CB-Antigens unter denaturierten
Bedingungen handelt. Das Fehlen einer Überlappung zwischen diesen zwei
Gruppen von Überständen zeigt,
dass das CB-Antigen der Hauptbestandteil in H. pylori-Überständen ist, der die vakuolisierende
Toxin-Aktivität
vermittelt.
-
Beispiel 6
-
Nachweisen von Anti-Toxin-Antikörpern in
Körperflüssigkeiten
von H. pylori-infizierten Menschen
-
Frühere Studien
haben gezeigt, dass Seren von einigen, jedoch nicht von allen H.
pylori-infizierten Personen Toxin-neutralisierende Antikörper enthalten
(Leunk, R. D., Ferguson, M. A., Morgan, D. R., Low, D. E., und Simor,
A. E., (1990), J. Clin. Microbiol. 28: 1181–1184, Cover, T. L., Cao, P.,
Murthy, U. K., Sipple, M. S., und Blaser, M. J., (1992), J. Clin.
Invest. 90: 913–918).
Deshalb untersuchten wir, inwieweit Antikörper gegen das gereinigte CB-Antigenprotein
in den Seren von H. pylori-infizierten und von nicht-infizierten
Menschen vorherrschten.
-
Menschliche
Seren wurden von 40 ausgewählten
symptomatischen Patienten erhalten, bei denen vorher eine gastroduodenale
Endoskopie am Universitätskrankenhaus
und am Veterans Administration Medical Center, Syracuse, NY, durchgeführt worden
war. Die Analyse der Magenbiopsieproben und die serologische Auswertung
dieser Patienten ergaben, dass 20 mit H. pylori infiziert waren
und 20 nicht infiziert waren. Die Merkmale dieser Patienten und
die Toxin-neutralisierenden Aktivitäten dieser Seren wurden schon
früher
beschrieben (Cover, T. L., Cao, P., Murthy, U. K., Sipple, M. S.,
und Blaser, M. J., (1992), J. Clin. Invest. 90: 913–918). Diese
40 Seren wurden mit dem gereinigten CB-Antigen in einem ELISA auf
IgG-Reaktivität
getestet (6).
-
Der
ELISA wurde mit 15 ng des gereinigten CB-Antigens pro Mikrotiter-Vertiefung
nach dem Verfahren durchgeführt,
wie früher
beschrieben (Perez-Perez, G. I., Dworkin, B. M., Chodos, J. E.,
und Blaser, M. J., (1988), Ann. Intern. Med. 109: 465–471, hier
durch Bezugnahme eingeschlossen). Peroxidase-konjugiertes Anti-Mensch-IgG (Tago) oder Anti-Kaninchen-IgG
(Boehringer Mannheim) wurde als Konjugat eingesetzt. Die durchschnittliche
Erkennung des CB-Antigens durch Seren von H. pylori-infizierten Personen
war signifikant stärker
als durch Seren von nicht-infizierten Personen (p = 0,0009). Seren
von etwa der Hälfte
der H. pylori-infizierten Personen erzeugten optische-Dichte-Werte,
die sich mit denen von nicht-infizierten Personen überlappten,
wohingegen Seren von den anderen H. pylori-infizierten Personen
optische-Dichte-Werte
erzeugten, die sich nicht überlappten.
Dies legt nahe, dass möglicherweise
zwei Populationen vorliegen; und dies stimmt mit der Feststellung überein,
dass 50 bis 60% der H. pylori-Stämme
in vitro toxigen sind. Danach bestimmten wir, ob ein Zusammenhang
zwischen der Erkennung des CB-Antigens durch ELISA und der Toxin-neutralisierenden
Aktivität
bestand, wie früher
im Zellkulturtest bestimmt (Cover, T. L., Cao, P., Murthy, U. K.,
Sipple, M. S., und Blaser, M. J., (1992), J. Clin. Invest. 90: 913–918). Bei
Seren von H. pylori-infizierten Personen war die ELISA-Erkennung
des CB-Antigens
signifikant mit der Toxin-neutralisierenden Aktivität assoziiert
(p = 0,019, r = 0,518, durch lineare Regressionsanalyse). Im Gegensatz
dazu waren diese Variablen bei Seren von nicht-infizierten Personen
nicht signifikant assoziiert (p = 0,973, r = 0,008).
-
Beispiel 7
-
Herstellen
eines oralen Impfstoffs zum Verabreichen an Säuger einschließlich Menschen
-
Wir
haben die mögliche
Verwendung des CB-Proteins zum Entwickeln eines Impfstoffs gegen
H. pylori-Infektionen in Erwägung
gezogen. Um die Effekte von Magensäure und proteolytischen Enzymen
auf das Impfstoffpräparat
zu begrenzen, kann das ganze CB-Protein oder ein Teil davon entweder
in einer magensaftresistenten Gelatinekapsel verpackt oder zusammen
mit Natriumbicarbonat verabreicht werden (Black et al., (1983), „Immunogenicity
of Ty21a attenuated Salmonella typhi given with sodium bicarbonate
or in eteric-coated capsules",
Dev. Biol. Stand. 53: 0). Es sollte beachtet werden, dass das in
diesem Impfstoff eingesetzte Antigen auch rekombinant hergestellt
werden kann. Die Dosierung für
erwachsene Menschen variiert vorzugsweise von 5,0 bis 50,0 mg des
Antigens der Erfindung.
-
Um
die Freisetzung des CB-Proteins an das gastrointestinale Immunsystem
zu erhöhen,
kann das Protein [oder ein Fragment (Fragmente) des Proteins] ohne
chemische Kopplung in biologisch abbaubare Mikrokügelchen
eingebaut werden, die eine Größe von 5–10 230 μm aufweisen
und die oral eingenommen werden (Eldridge et al., (1989), „Biodegradable
microsphere: Vaccine delivery systems for oral immunization", Curr. Top. Microbiol.
Immunol. 146: 59). Die Mikrokügelchen
bestehen aus Copolymeren aus Glykol- und Milchsäuren, die durch Hydrolyse zu
den ursprünglichen
Komponenten abgebaut werden. Durch Einstellen des Verhältnisses
von Glykol- zu Milchsäuren
innerhalb der Copolymeren kann die Rate der Hydrolyse von mehreren
Stunden bis zu mehreren Monaten variiert werden. Somit können sowohl
schnell- als auch langsamfreisetzende Mikrokügelchen erzeugt werden. Sodann
kann die Verwendung eines Gemisches aus sowohl schnell- als auch
langsam-freisetzenden Mikrokügelchen
dazu genutzt werden, dass durch eine einzige orale Immunisierung
eine primäre
und außerdem
eine sekundäre
Immunantwort induziert werden können.
-
Beispiel 8
-
Herstellen
eines parenteralen Impfstoffs zum Verabreichen an Säuger einschließlich Menschen
-
Obwohl
sich oral verabreichte Impfstoffe für gastrointestinale Krankheitserreger
bevorzugt eignen, kann für
verschiedene andere infektiöse
Agenzien ein parenteraler Impfstoff wirksam sein. Eine Komponente des
Bacteriums Salmonella typhi, des Verursachers von Typus, wurde gereinigt
und als parenteral verabreichter Impfstoff eingesetzt. Diese Komponente,
das Vi-Kapsel-Polysaccharid, ist hochwirksam (Klugman, K. P., et al.,
(1987), „Protective
activity of Vi capsular polysaccharide vaccine against typhoid fever", Lancet 2: 165–169). Der
Salk-Impfstoff für
Polio wird parenteral verabreicht und verhindert die Krankheit Polio,
obwohl er nur eine geringe oder keine Wirkung darauf hat, dass eine
Infektion mit den Polioviren zustande kommt. Auch zeigen parenterale
Impfstoffe beim Verhindern von Cholera eine Wirksamkeit, die jedoch
begrenzt ist.
-
Ein
parenteraler Impfstoff für
H. pylori könnte
das CB-Protein oder Fragmente davon umfassen. Außerdem könnte ein Toxoid-Präparat hergestellt
werden, analog zur Verwendung von Diphtherie- oder Tetanus-Toxoiden.
Das Protein (die Proteine) oder das Fragment (die Fragmente) könnte(n)
zusammen mit einem Adjuvans oder alleine in einem geeigneten Puffer
verabreicht werden. Adjuvantien umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Muramyldipeptid, Concanavalin A, DEAE-Dextran, mehrwertige Lipid-Kationen oder Kohlenwasserstoffe,
z. B. Hexadecan.
-
Der
H. pylori-Impfstoff könnte
an Menschen als 1,0 mg (Bereich 0,5 bis 5,0 mg) des Antigens (CB-Proteins)
in 1 ml Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (pH 7,4) verabreicht werden.
Bei einem geeigneten Antigen ist möglicherweise nur eine Einzeldosis erforderlich,
wobei jedoch auch mehrere Dosen mit oder ohne Adjuvantien möglich sind.
-
Beispiel 9
-
Testkits zum Nachweisen
von Antikörpern
gegen das H. pylori-Toxin und zum Nachweisen des H. pylori-Toxins
-
Spezifische
Testkits zum Nachweisen von Antikörpern unter Verwendung mehrere
verschiedener Nachweistechniken werden konstruiert. Ein Testkit
zum Nachweisen von Antikörpern
besteht aus einem unterteilten Behälter, der mehrere Vertiefungen
enthält,
Platten, die vor Verwendung mit dem CB-Protein oder einem antigenen
Fragment davon beschichtet werden, und ELISA-Material zum Enzymnachweis,
bestehend aus Peroxidase-markiertem Ziegen-Anti-Mensch-IgG, und
einem Farbänderungs-Indikator,
bestehend aus ABTS in McIlvains Puffer mit 0,005% Wasserstoffperoxid.
Es sollte beachtet werden, dass das in einem Test verwendete Antigen
auch ein rekombinant hergestelltes Antigen sein kann. Natürlich können auch
andere Enzyme und Entwickler eingesetzt werden. Z. B. kann ein mit
alkalischer Phosphatase markiertes Ziegen-Anti-Mensch-IgG in Verbindung mit p-Nitrophenylphosphat
in Diethanolamin und Magnesiumchloridpuffer verwendet werden.
-
Ein
zweiter Testkit zum Nachweisen von Antikörpern unter Verwendung der
Western-Blot-Technik besteht aus einem Behälter, einer Abdeckung, einem
Nitrocellulose-Bogen
und einem Polyacrylamid-Plattengel in Gegenwart von Natriumdodecylsulfat,
oberflächenaktiven
Mitteln, pH-Modifikatoren, getrockneter Magermilch und Stoffen zum
Enzymnachweis, umfassend einen Farbänderungs-Indikator, der aus
DAB in Tris mit Wasserstoffperoxid besteht. Dieser Western-Blot-Analysekit
enthält
außerdem
Peroxidase-markiertes Ziegen- oder Kaninchen-Anti-Mensch-Immunglobulin
und eine Quelle des CB-Proteins oder eines antigenen Fragments davon.
-
Ein
weiterer H. pylori-spezifischer Testkit zum Nachweisen von Antikörpern unter
Verwendung des indirekten Immunfluoreszenz-Tests kann einen unterteilten
Behälter
und das CB-Protein oder antigene Fragmente davon als Antigene, menschliches
Testserum, Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung und Fluorescein-konjugiertes
Ziegen-Anti-Mensch-IgG
umfassen.
-
Schließlich werden
in einem anderen H. pylori-spezifischen Testkit zum Nachweisen von
Antikörpern Liposomen
eingesetzt, wobei dieser Kit einen Behälter, menschliches Testserum,
mit einem fluoreszierenden Marker (oder Enzym oder Substrat) gefüllte Liposomen
mit Antigenen auf ihrer Oberfläche
und ein oberflächenaktives
Mittel umfasst. In diesem Test kann der Behälter ein mit Ziegen-Anti-Mensch-IgG
vorbeschichtetes Röhrchen
oder Vertiefung sein.
-
H.
pylori-spezifische Testkits werden zum Nachweisen des H. pylori-Toxins
unter Verwendung mehrerer verschiedener Nachweistechniken konstruiert.
Ein Testkit zum Nachweisen des H. pylori-Toxins besteht aus einem
unterteilten Behälter,
der mehrere Vertiefungen enthält,
Platten, die vor Verwendung mit der zu testenden Probe beschichtet
werden können,
und einem Hyperimmun-Antiserum (oder monoclonalen Antikörpern) gegen
das CB-Protein oder antigene Fragmente davon, Anti-Kaninchen-Immunglobulin und
geeignetem ELISA-Material, wie schon vorstehend in diesem Beispiel
angegeben.
-
Ein
zweiter Testkit zum Nachweisen des H. pylori-Toxins unter Verwendung
der Western-Blot-Technik besteht aus einem Behälter, einer Abdeckung, einem
Nitrocellulose-Bogen und einem Polyacrylamid-Plattengel in Gegenwart
von Natriumdodecylsulfat, oberflächenaktiven
Mitteln, pH-Modifikatoren, getrockneter Magermilch und Stoffen zum
Enzymnachweis, umfassend einen Farbänderungs-Indikator, der aus
DAB in Tris mit Wasserstoffperoxid besteht. Dieser Western-Blot-Analysekit
enthält
außerdem
Ziegen-Anti-Kaninchen-Immunglobulin und eine Quelle von Hyperimmmun-Antiserum
gegen das CB-Protein oder ein antigenes Fragment davon.
-
Ein
weiterer H. pylori-spezifischer Testkit zum Nachweisen des Toxins
unter Verwendung des Latex-Agglutinations-Tests kann einen unterteilten
Behälter,
Hyperimmun-Serum gegen das CB-Protein oder ein antigenes Fragment
davon, konjugiert an Latex-Perlen, und Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung oder
Wasser umfassen.
-
Beispiel 10
-
Hemmung der Aktivität des vakuolisierenden
Toxins von H. pylori durch Bafilomycin A1
-
Die
zellulären
Vakuolen, die sich als Antwort auf das vakuolisierende Toxin von
H. pylori bilden, weisen einen sauren pH-Wert auf (Cover, T. L.,
Halter, S. A., Blaser, M. J., (1992), „Characterization of HeLa
cell vacuoles induced by H. pylori broth culture supernatant", Human Pathol. 23:
1004–1010).
Das Aufrechterhalten von pH-Gradienten innerhalb der Kompartimente
eukaryotischer Zellen ist typischerweise abhängig von der Aktivität einer
Protonen-transportierenden ATPase vom vakuolären Typ (Mellman, I., Fuchs,
R., und A. Helenius, (1986), „Acidification
of the endocytic and exocytic pathways", Annu. Rev. Biochem. 55: 663–700). Wir stellten
die Hypothese auf, dass die vakuoläre ATPase von eukaryotischen
Zellen beim Bilden und Aufrechterhalten von H. pylori-Toxin-induzierten
Vakuolen wichtig sein könnte.
Deshalb testeten wir die Effekte von Inhibitoren der vakuolären ATPase
auf die durch H. pylori-Toxin induzierte Vakuolisierung von Zellen.
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HeLa-Zellen
wurden mit dem H. pylori-Toxin in Gegenwart von neun verschiedenen
Inhibitoren von Ionen-transprotierenden ATPasen inkubiert (Bafilomycin
A1, N-Ethylmaleinimid
(NEM), 7-Chlor-4-nitrobenz-2-oxa-1,3-diazol (NBD-Chlorid), N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid-Pentachlorphenol-Komplex
(DCCD), Natriumnitrat, Ouabain, Digoxin, Natriumorthovanadat, Omeprazol
und Oligomycin).
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Insbesondere
wurde H. pylori 60190, ein gut charakterisierter Stamm, der das
vakuolisierende Toxin produziert, 48 Stunden bei 37°C in Brucella-Brühe, die
mit 5% fetalem Rinderserum angereichert war, in einer Atmosphäre mit 5%
CO2 gezüchtet.
Nach Zentrifugieren der Kultur wurde der Überstand durch Ultrafiltration 30-fach
eingeengt und durch ein 0,2-μm-Filter
passiert. Die Überstände wurden
bei –70,0°C gelagert,
bevor sie in Gewebekulturtests getestet wurden. Gereinigtes Toxin
wurde aus H. pylori 60190 wie früher
beschrieben hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, dass die Gelfiltrations-Chromatographie
mit einer SUPEROSE 6 HR 10/50-Säule
(Pharmacia) anstelle einer SUPEROSE 12 HR 10/50-Säule (Pharmacia)
durchgeführt
wurde.
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Die
HeLa-Zellen wurden in Eagles modifiziertem essentiellem Minimalmedium
mit Earls Salzen, enthaltend 10% fetales Rinderserum und 25 mM HEPES-Puffer
(pH 7,2), in einer Atmosphäre
mit 5% CO2 gezüchtet. In Experimenten, die
gereinigtes H. pylori-Toxin umfassten, war das Medium mit 10 mM
Ammoniumchlorid angereichert, um die Aktivität möglich zu machen. Nach einem
einstündigen
Vorinkubieren der Zellen mit ATPase-Inhibitoren wurde ein eingeengter
Kulturüberstand
oder das gereinigte Toxin von H. pylori 60190 zugegeben und die
Zellen weitere 18 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Vakuolsierung wurde visuell durch ein umgekehrtes
Lichtmikroskop festgestellt oder unter Verwendung eines Neutralrot-Aufnahme-Tests
quantitativ bestimmt (Cover et al., (1991), Infect. Immun. 59: 1264–1270).
Beim mikroskopischen Test wurde die Hemmung der Aktivität des vakuolisierenden
Toxins von H. pylori durch das eindeutige Kriterium definiert, dass
Vakuolen in weniger als 10% der Zellen sichtbar sind.
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Inhibitoren
von ATPasen vorwiegend des vakuolären Typs hemmten die Bildung
von Vakuolen als Antwort auf das H. pylori-Toxin und machten die
durch das Toxin induzierte Vakuolisierung rückgängig. Von den getesteten Inhibitoren
der vakuolären
ATPase war Bafilomycin A1 der wirksamste Inhibitor einer Toxin-induzierten
Vakuolisierung (minimale Hemmkonzentration = 25 nM). Die Aktivität des vakuolisienden
Toxins wurde durch höhere
Konzentrationen anderer Inhibitoren der vakuolären ATPase gehemmt, einschließlich N-Ethylmaleinimid,
7-Chlor-4-nitrobenz-2-oxa-1,3-diazol, N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
und Natriumnitrat. Im Gegensatz dazu hemmten Inhibitoren von ATPasen
des F1F0-Typs oder
P-Typs die Toxin-Aktivität
nicht (vgl. Tabelle 5).
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Zusammenfassend
kann gesagt werden, dass Inhibitoren der ATPase vom vakuolären Typ,
z. B. Bafilomycin A1, Inhibitoren einer durch das vakuolisierende
Toxin von H. pylori induzierten zellulären Schädigung sind und möglicherweise
als Therapeutika zum Behandeln einer mit H. pylori im Zusammenhang
stehenden gastroduodenalen Krankheit eingesetzt werden können.
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Obwohl
die Erfindung hauptsächlich
in Verbindung mit spezifischen und bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben wurde, ist es so zu verstehen, dass Modifikationen durchgeführt werden
können,
ohne dass vom Umfang der Erfindung abgewichen wird. Die folgenden
Patentansprüche
sollen alle Variationen, Anwendungen oder Adaptionen der Erfindung
abdecken, wobei im Allgemeinen die Grundlagen davon befolgt werden und
solche Abweichungen von der vorliegenden Beschreibung enthalten
sind, die in der bekannten und üblichen
Praxis des Fachgebiets vorkommen, auf das sich die Erfindung bezieht,
oder wie sie für
den Fachmann des Fachgebiets ersichtlich sind.
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