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Hintergrund
der Erfindung
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CD4,
ein Oberflächenglycoprotein-Rezeptor,
der auf einer Untergruppe von als CD4+-Zellen bekannten T-Lymphozyten
vorkommt, ist an der Erkennung des Klasse-II-Haupthistokompatibilitätskomplexes
(MHC) beteiligt und scheint der physiologische Rezeptor für Klasse-II-MHC
zu sein. Menschliches CD4 ist demnach der Rezeptor für das gp120-Hüllglycoprotein des humanen
Immunschwächevirus
(HIV) und ist von wesentlicher Bedeutung für das Eintreten des Virus in
die Wirtszelle sowie für
die Membranfusion, die beide zu der Übertragung des Virus von Zelle
zu Zelle und zu dessen zytopathischen Wirkungen beitragen. Es ist
bekannt, dass HIV AIDS verursacht, indem es das Immunsystem angreift
und CD4+-Zellen zerstört
und somit den Körper
gegen den Angriff bakterieller und anderer viraler Pathogene hilflos
macht. Es konnte gezeigt werden, dass der Haupteintrittsweg des
HIV in die CD4+-Zellen in der Bindung an CD4 besteht.
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Mit
erheblichem Aufwand wurde die CD4/gp120-Wechselwirkung untersucht
und der Versuch unternommen, auf diese Wechselwirkung einzuwirken
oder sie zu hemmen, um ein Mittel zu finden, mit welchem die lebensbedrohlichen
Wirkungen einer HIV-Infektion verlangsamt oder rückgängig gemacht werden können. Bisher
wurde ein geringe Anzahl von antiviralen Wirkstoffen entwickelt,
die in die Infektion von Zellen durch HIV und in deren Folgewirkungen
eingreifen, so z.B. Zidovudin (auch bekannt als AZT) oder Dideoxyinosin (ddl).
Ein Mittel, mit dem die HIV-Infektion von CD4 aufweisenden Lymphozyten,
welche etwa 60–80
der gesamten zirkulierenden T-Lymphozytenpopulation ausmachen, verhindert
werden kann, wäre
von großem
Wert, insbesondere unter Berücksichtung
der Tatsache, dass eine HIV-Infektion solcher Zellen einen vollständigen Zusammenbruch
des Immunsystems verursachen kann und mit großer Wahrscheinlichkeit die
Entwicklung einer viralen Resistenz gegen die Therapie verhindert.
Es wurde entdeckt, das eine Verbindung, nämlich Dextransulfat, in die
CD4/gp120-Wechselwirkung eingreift. Jedoch führte diese Verbindung zu einer
koagulationshemmenden Aktivität
von nicht akzeptablem Ausmaß.
Es wäre
weiterhin von Nutzen, Mittel zu entwickeln, die zur Behandlung von
CD4-bezogenen Erkrankungen
wie z.B. AIDS-bezogener Krankheitszustände (ARC), AIDS-bezogener Demenz
und nicht symptomatischer HIV-Infektion
geeignet sind und die ein signifikantes Ausmaß der koagulationshemmenden
Aktivität
verhindern.
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Es
wurde bereits eine Vielzahl von Kondensationspolymeren aus Formaldehyd
und aromatischen Sulfonsäuren
beschrieben. In dem US-Patent
Nr. 4,604,404 ist die Verwendung einiger solcher Polymere als antivirale
Mittel gegen das Herpes-simplex-Virus offenbart. Jedoch wird die
Verwendung solcher Verbindungen in der Behandlung von HIV-Infektionen und verwandter
Erkrankungen und Zustände
in diesem Dokument nicht gelehrt oder nahe gelegt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Erkenntnis, dass Kondensationspolymere
aus aromatischen Sulfonsäuren
und einem Aldehyd und Fraktionen davon, insbesondere Naphthalinsulfonsäureformaldehydpolymere
(wie beispielsweise PRO 1041 und PIC 024,4 und die unten definierten
Fraktionen davon) in der Lage sind, die HIV-gp120-Bindung an CD4,
wie in CD4/gp120-Bindungsassays gezeigt, zu unterbinden. Es konnte gezeigt
werden, das die Verbindungen der vorliegenden Erfindung keine rytotoxische
und keine inhibierende Wirkung auf die antigeninduzierte T-Lymphozytenproliferation
haben und dass sie Spezifizität
zeigen, was sich in mangelnder Inhibierung in CD2/LFA-3-Bindungsassays
(CD58) (LFA = lymphozytenfunktionsassoziiertes Antigen) niederschlägt. Basierund
auf diesen Erkenntnissen lassen sich Kondensationspolymere aus aromatischen
Sulfonsäuren
und einem Aldehyd und Fraktionen davon als therapeutische Wirkstoffe
zur Behandlung des erworbenen Immunschwächesyndroms (AIDS) sowie AIDS-bezogener
Krankheitszustände
(ARC), AIDS-bezogener Demenz und asymptomatischer HIV-Infektion verwenden.
Die Verbindung kann auch zur Behandlung einer Blutzubereitung in
vitro verwendet werden, um eine HIV-Infektion von in der Blutzubereitung vorhandenen
CD4+-Zellen zu verhindern.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Graph der Inhibierung der gp120-Bindung an immobilisiertes lösliches
CD4 (sCD4) durch PIC 024,4 (gekennzeichnet durch ein leeres Quadrat)
und durch PRO 1041 (gekennzeichnet durch einen gefüllten Kreis).
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2 ist
ein Graph einer In-vitro-anti-HIV-Aktivität von PIC 024,4 (gekennzeichnet
durch ein leeres Quadrat) und von AZT (gekennzeichnet durch einen
gefüllten
Rhombus) gegen HIV (JR-CSF-Stamm).
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3 ist
ein Graph der In-vitro-anti-HIV-Aktivität (Stamm ADA) an den Tagen
7 und 14 von PIC 024,4 (gekennzeichnet durch ein leeres Quadrat
für Tag
7 und ein gefülltes
Quadrat für
Tag 14) und von AZT (gekennzeichnet durch einen leeren Kreis für Tag 7
und einen geschlossenen Kreis für
Tag 14).
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4 ist
eine graphische Darstellung der Beziehung von Größe zu Aktivität von Fraktionen
von PRO 1135, die ein maximales Molekulargewicht von 5,6 kDa (leeres
Quadrat), 10 kDa (gefülltes
Quadrat), 16 kDa (leerer Kreis) und 31 kDa (gefüllter Kreis) aufweisen, bei
der Hemmung der gp120-Bindung an sCD4 (ELISA).
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5 ist
ein Graph der Größe/Aktivität-Beziehung
von Fraktionen von PRO 1135, die ein maximales Molekulargewicht
von 5,6 kDa (leeres Quadrat), 10 kDa (gefülltes Quadrat), 16 kDa (offener
Kreis) und 31 kDa (gefüllter
Kreis) aufweisen, bei der Hemmung der gp120-Bindung im zellulären CD4/gp120-Bindungsassay.
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6 ist
eine graphische Darstellung der koagulationshemmenden Wirkung der
Fraktionen von PRO 1135 mit 31 kDa (leeres Quadrat), 10 kDa (geschlossenes
Quadrat) und 5,6 kDa (geschlossener Rhombus).
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7 ist
eine graphische Darstellung der Hemmung der Bindung von gp120 an
CD4 in einem zellulären
Assay für
PRO 1191 (Oktamer, leeres Quadrat) und für PRO 1072 (Tetramer, offener
Rhombus) des Formaldehyd-2-naphthalinsulfonsäure-Kondensationsoligomers.
PRO 1191 und PRO 1072 zeigten einen IC50-Wert von
52 bzw. 78.
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8 ist
eine graphische Darstellung des ELISA-Assays für die Hemmung der CD4-gp120-Bindung für PRO 1191
(Oktamer, leeres Quadrat), PRO 1072 (Tetramer, leerer Rhombus) und
PRO 1073 (Hexamer, leerer Kreis) des Formaldehyd-2-naphthalinsulfonsäure-Kondensationsoligomers.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Herstellung von Aldehyd-Kondensationspolymeren aromatischer Sulfonsäuren ist
in der Fachwelt wohl bekannt. In der vorliegenden Anmeldung bezeichnet
der Begriff "aromatische
Sulfonsäuren" aromatische carbocyclische
und heterocyclische Ringe, die mit einem oder mehreren Sulfonsäureresten
substituiert sind. Aromatische carbocyclische Ringe umfassen beispielsweise
Phenyl, Naphthyl, Tetrahydronaphthyl, Biphenyl, Phenylalkylphenyl,
Phenylalkenylphenyl, Phenoxyphenyl, Phenylthiophenyl und Phenoxyalkoxyphenyl.
Aromatische heterocyclische Ringe umfassen beispielsweise Pyridinyl,
Pyrimidinyl, Chinolinyl, Thiophenyl, Furanyl, Pyrazolyl, Imidazolyl,
Pyrrolyl und Thiazolyl. Für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen geeignete
Aldehyde umfassen beispielsweise Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd
und Benzaldehyd. Bei dem Aldehyd handelt es sich vorzugsweise um
Formaldehyd. In der vorliegenden Anmeldung bezeichnet der Begriff "Polymer" jede Verbindung,
die durch die Verknüpfung
von zwei oder von mehr Monomeren oder sich wiederholender Einheiten
gebildet wird. In dem US-Patent 4,604,404, dessen Inhalt durch Be zugnahme
in die vorliegende Beschreibung aufgenommen wird, sind für die vorliegende
Erfindung geeignete Polymere und Verfahren zu deren Herstellung
beispielhaft aufgeführt.
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Eine
solche Verbindung, nämlich
ein Kondensationspolymer aus Formaldehyd und Naphthalinsulfonsäure, kann
als Alternative auch aus Farbstoffzusammensetzungen wie Direct Yellow
29, einem eine Mischung mehrerer Verbindungen enthaltenden, handelsüblichen
Farbstoff, in welchen die interessierende Verbindung als Dispersionsmittel
zugegeben wurde, isoliert werden. Vor der Formulierung in einem
physiologisch akzeptablen Träger
kann die Zubereitung mittels bekannter Reinigungsverfahren wie Ausfällung, Kristallisation,
Extraktion und/oder Chromatographie gereinigt werden, um PIC 024,4
zu isolieren. Ein Beispiel für
letztere ist im Beispielteil näher
erläutert.
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Die
hier verwendeten Kondensationspolymere können wahlweise fraktioniert
werden, um Kondensationspolymere mit einem engen oder monodispersen
Molekulargewicht zu erhalten.
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Im
Allgemeinen steigt mit zunehmendem Molekulargewicht des Polymers
die therapeutische Wirkung der Verbindung. Jedoch nimmt auch die
koagulationshemmende Wirkung der Verbindung mit steigendem Molekulargewicht
zu. Dementsprechend wählt
man das Molekulargewicht vorteilhaft so, dass eine optimale antivirale
Wirkung erzielt wird, während
die koagulationshemmende Wirkung auf ein Minimum reduziert wird.
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Es
besteht die Möglichkeit,
diejenige Verbindung zu wählen,
mit welcher ein bevorzugtes therapeutisches Verhältnis erzielt wird. "Therapeutisches Verhältnis" ist in der vorliegenden
Anmeldung definiert als diejenige Dosierung (μg/ml), die zur Erreichung einer
durchschnittlichen Antikoagulationsverdopplungszeit der oberen regulären partiellen
Thromboplastin-Zeit unter Verwendung des unten beschriebenen Antikoagulationsassays,
erforderlich ist, dividiert durch die Dosierung (μg/ml), die
zur Erzielung einer 50%igen Hemmung der CD4-gp120-Bindung in dem unten
beschriebenen zellulären
Assay erforderlich ist. Das bevorzugte therapeutische Verhältnis beträgt wenigstens
etwa 7, besonders bevorzugt wenigstens etwa 20.
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Vorzugsweise
beträgt
das maximale Molekulargewicht (MP) weniger
als etwa 50 kDa und/oder mehr als etwa 0,7 kDa. Besonders bevorzugt
sind Polymere mit einem maximalen Molekulargewicht von etwa 1,3 bis
etwa 30 kDa, ganz besonders bevorzugt von etwa 4 bis etwa 12 kDA.
Vorzugsweise beträgt
die durchschnittliche Anzahl der Sulfonsäuren pro aromatische Gruppe
etwa 0,5 bis etwa 2,0, ganz besonders bevorzugt etwa 1.0.
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Die
ein enges oder monodisperses Molekulargewicht aufweisenden Polymere
können
durch dem Fachmann bekannte Fraktionierungsverfahren (siehe beispielsweise
Polymer Fractionation, Herausgeber, Cantow und Manfred, Jr., (Acad.
Press) 1967), z.B. Ausfällen
mittels Lösemittel,
Gelpermeationschromatographie, Salzfällung und Difiltration, hergestellt
werden. Alternativ hierzu können
die Polymere durch schrittweise oder gesteuerte Kondensation von
Naphthalinsulfonsäure
und Formaldehyd hergestellt werden.
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PIC
024,4 unterband die CD4/gp120-Bindung in einem primären Bindungsassay.
Die Verbindung zeigte antivirale Aktivität gegen die HIV-Stämme HTLV-IIIB,
JR-CSF und ADA in in-vitro-Assays. Weiterhin erwies sich die Verbindung
als spezifisch und nicht zytotoxisch, da sie keine Aktivität gegen
die CD2/LFA-3-Wechselwirkung und T-Zell-Proliferation und keine
Toxizität
gegenüber
einer Mehrzahl getesteter Zelllinien zeigte. Diese Daten, welche
weiter unten im Einzelnen aufgeführt
werden, führen
zu dem Schluss, dass die Kondensationspolymere des hier beschriebenen
Typs als antivirale Mittel gegen den HIV-Virus wirken.
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Basierend
auf den hier besprochenen Ergebnissen ist eine Zubereitung, die
Kondensationspolymere aus Formaldehyd und aromatischen Sulfonsäuren, wie
beispielsweise PRO 1041 und PIC 024,4, enthält, in der Lage, alle CD4-vermittelten
Stadien der HIV-Infektion zu blockieren. Als solche können sie
zur In-vivo-Behandlung von mit HIV infizierten Individuen (z.B.
durch Verabreichung an infizierte Individuen) verwendet werden.
Die Verbindungen sind gegen CD4-vermittelte Infektion durch nicht
synzytieninduzierende (NSI) und synzytieninduzierende (SI) Phänotypen
des HIV-Virus wirksam. Sie können
auch prophylaktisch bei nicht infizierten Individuen (z.B. versehentliche
Nadelstiche und Übertragung
von der Mutter auf das Neugeborene) und bei Individuen, die zwar
HIV-positiv sind,
jedoch keine Symptome zeigen, angewandt werden. Die Zubereitung kann
zur Hemmung der Bindung von HIV an CD4-Lymphozyten verwendet werden sowie zur
Hemmung der Übertragung
des Virus von einer infizierten Zelle auf eine nicht infizierte
Zelle, einschließlich
der durch Synzytienbildung vermittelten HIV-Infektion. Da die Verbindung
die Bindung von HIV an CD4 inhibiert und es sich um eine immunsystemspezifische
Intervention handelt, wird davon ausgegangen, dass sie nicht zu
viraler Resistenz führt.
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Das
Kondensationspolymer kann wahlweise als pharmazeutisch akzeptables
Salz verabreicht werden. Beispiele geeigneter Salze sind Alkali-,
Alkalimetall- und Ammoniumsalze wie Calcium, Natrium und Ammoniumsalze.
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Die
erfindungsgemäße Zubereitung
kann intravaginal oder rektal (z.B. empfängnisverhütende Formulierung oder Zäpfchen),
oral (z.B. Kapseln, Tabletten oder flüssige Formulierungen), parenteral
(z.B. intramuskulär,
intravenös,
subkutan), topisch, nasal oder über
langsam freisetzende Mikroträger
in Dosisformulierungen, die einen physiologisch akzeptablen Träger und
optional Hilfsstoffe und Konservierungsmittel enthalten. Zu den
geeigneten physiologisch akzeptablen Trägern gehören Satzlösung in sterilem Wasser, Ringer-Lösung und
isotonische Natriumchloridlösungen.
Insbesondere können
beispielsweise Natriumchloridinjektion USP (0,9 %), Ringer-Injektion
USP, mit Laktat versehene Ringer-Injektion USP, Natriumlaktat-Injektion
USP, Dextrose-Injektion USP (5 % oder 10 %), bakteriostatisches
Wasser für
die Injektion USP und steriles Wasser für die Injektion USP verwendet
werden. Vorteilhafterweise können
die Verbindungen in einer empfängnisverhütenden Formulierung,
wie beispiels weise empfängnisverhütendes Gel,
Creme oder Schaum, verwendet werden. Die spezifische Dosierungshöhe eines
Wirkstoffs hängt
von einer Reihe von Faktoren, u. a. der biologischen Wirkung der
jeweiligen Zubereitung, dem Alter, dem Körpergewicht, dem Geschlecht,
dem allgemeinen Gesundheitszustand und dem klinischen Stadium der
AIDS-Erkrankung
ab.
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Auch
andere antivirale Mittel, die auf die virale Replikation des HIV
einwirken, können
in Verbindung mit dieser Zubereitung in Übereinstimmung mit den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden. Durch gemeinsame Verabreichung antiviraler Mittel
können
unterschiedliche Stadien des Lebenszyklus des Virus wirksam gehemmt
und somit der therapeutische Nutzen der erfindungsgemäßen Zubereitung
optimiert werden, um die virale Infektiosität und die damit verbundenen
Symptome zu vermindern oder zu eliminieren. So kann beispielsweise
ein die reverse Transkriptase des HIV hemmendes Mittel, wie Zidovudin
(AZT) oder Dideoxyinosin (ddl), oder eine HIV-Protease oder ein
Nicht-Nukleosid-Inhibitor, wie Nevirapin, gemeinsam mit dem Kondensationspolymer
verabreicht werden, entweder separat oder als Einzeldosisformulierung,
die das Kondensationspolymer und ein anderes antivirales Mittel
bzw. andere antivirale Mittel enthält.
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Weiterhin
kann die Zubereitung in vitro zu einer Blutzubereitung gegeben werden.
Bei dieser Ausführungsform
wird durch die Verbindung die virale Bindung und der Eintritt in
CD4+-Zellen wirksam blockiert und somit die Infektion von T-Zellen
verhindert. Die Verbindung kann entweder alleine zu der Blutzubereitung
gegeben werden oder kombiniert mit einem geeigneten Träger wie
einer Salzlösung
in sterilem Wasser, einer Ringer-Lösung oder isotonischen Natriumchloridlösungen.
Die erforderliche wirksame Menge hängt von einer Reihe von Faktoren
ab, unter anderem der jeweiligen Blutzubereitung und dem gewählten Träger.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand nicht einschränkender Beispiele näher erläutert.
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Isolierung und Charakterisierung
von PIC 024,4
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Eine
Lösung
von Direct Yellow 29 (Aldrich Chemical Company, Charge #0033187;
Sigma Chemical Company, Charge # 17F3484) wurde durch Lösen von
10,0 g in 200 ml Wasser hergestellt; die Lösung wurde angesäuert mit
Trifluoressigsäure
(Endkonzentration: 0,1 % Trifluoressigsäure) und eine Stunde bei 4 °C gerührt. Der
Niederschlag wurde durch Filtration abgetrennt und das Filtrat einer
präparativen
Hochdruckflüssigchromatographie
(HPLC) unter Verwendung eines Waters-600E-Systems, ausgestattet
mit einer PrePak®-RCM-Kartuschensäulenanordnung
(Waters Chromatography, Unternehmensbereich von Millipore, Milford,
MA), unterzogen. Die mobile Phase bestand aus 0,1 % Trifluoressigsäure in Wasser
(Lösemittel
A) und 0,1 % Trifluoressigsäure
in Acetonitril/Wasser (60:40) (Lösemittel
B). Mit einer anfänglichen
Lösemittelmischung
aus 70 Lösemittel
A und 30 % Lösemittel
B bei einem Fluss von 25 ml/min wurde die Stammlösung (5 ml) auf eine 40 × 300 mm
DeltaPakTM-C18-Säule (Partikelgröße = 15 μm, mittlerer
Porendurchmesser = 300 A) geladen. Die Konzentration des Lösemittels
B wurde mit einem Gradienten von 1,2 %/min auf 70 % und anschließend mit
einem Gradienten von 15 %/min auf 100 % erhöht. Detektion bei 280 nm; das
zwischen 10,0 und 21,8 Minuten eluierende Material wurde gesammelt
und eingeengt, dies lieferte PIC 024,4.
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PIC
024,4 wurde durch verschiedene Verfahren wie HPLC-, NMR-, IR-, UV-
und Fluoreszenzbestimmungen charakterisiert.
1H-NMR-Spektren
(250 MHz Bruker, DMSO-d6) von PIC 024,4
umfasste die folgenden Signale: d 6,5–8,6 (br m), 4,8–5,0 (br
s), 4,2–5,0
ppm (br s).
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Im
IR-Spektrum von PIC 024,4 (FT, Perkin Elmer, KBr) waren 3448, 1630,
1400, 1186, 1122, 1030 und 680 cm–1 die
Hauptbanden.
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Synthese von Kondensaten:
Polymerisation
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Eine
Mischung von 2-Naphthalinsulfonsäurenatriumsalz
(1,15 g, 5 mmol), 37 % wässrigem
Formaldehyd (0,65 ml, ~6 mmol) und Schwefelsäure (0,7 g konzentrierte Schwefelsäure in 0,5
ml Wasser) wurde über 43
Stunden auf 98 °C
bis 100 °C
erwärmt.
Das Reaktionsgemisch wurde anschließend mit Wasser (30 ml) verdünnt, mit
Calciumcarbonat auf pH 7 neutralisiert und filtriert, das Filtrat
wurde zur Trockne eingeengt, was 1,22 g des Kondensats PRO 1041
lieferte.
1H NMR und IR dieses Produktes
waren ähnlich
wie bei PIC 024,4, siehe oben.
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Der
obige Versuch wurde unter Modifizierung der Reaktionsbedingungen,
wie in Tabelle 1 beispielhaft angegeben, wiederholt.
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- * Reaktion in offenem Gefäß; Mp = maximales Molekulargewicht;
MWd = molekulare Gewichtsverteilung; MW = mittleres Molekulargewicht
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Synthese von Kondensaten:
Schrittweise
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5-Brom-2-naphthalinsulfonsäure
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5-Amino-2-naphthalinsulfonsäure (1 1,15
g, 50 mmol) wurden unter Rühren
in 100 ml 0,5 N NaOH-Lösung
gelöst.
Die dunkelrote Lösung
wurde auf 0 °C
durch Zugabe von Eis (~100g) heruntergekühlt. Bevor das Eis vollständig geschmolzen
war, wurden 20 ml wässrige
40%ige HBr-Lösung
tropfenweise hinzugegeben und die resultierende Suspension bei einer
Temperatur von –5 °C bis 0 °C gehalten,
dann wurden während
30 Minuten 10 ml einer wässrigen
NaNO2 (3,65 g)-Lösung hinzugegeben. Die Mischung
wurde über
30 Minuten bei –5 °C ~ 0 °C kontinuierlich
gerührt.
Das nicht umgesetzte NaNO2 wurde am Ende
der Reaktion durch Zugabe von 350 mg Harnstoff zersetzt. Die resultierende
dunkle Diazonium-Suspension wurde bei einer Temperatur von weniger
als 0 °C
gehalten und über
einen Zeitraum von 1 h tropfenweise zu einer CuBr(7,15 g)-Lösung in 40 ml 40%igem HBr bei
70 °C unter
kräftigem
Rühren
hinzugegeben (die CUBr-Lösung
befand sich in einem 1000ml-Gefäß. Die dunkle
Mischung wurde 40 Minuten bei 80 °C
gerührt,
dann wurde auf Raumtemperatur gekühlt und 200 ml Wasser hinzugegeben.
Das Präzipitat
wurde in einem Büchner-Trichter
gesammelt und mit etwa 50 ml Wasser gewaschen. Nach Trocknung unter
Vakuum wurden 13,9 g Rohprodukt erhalten. Die rohe Verbindung wurde
in 500 ml Wasser über
2 Stunden gekocht, auf Raumtemperatur abgekühlt und filtriert. Das Filtrat
wurde zur Trockne eingedampft und der Feststoff im Vakuum getrocknet,
was 8,23 g (57 % Ausbeute) eines reinen Produktes ergab.
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Die
Reinheit des Produktes wurde durch "reverse phase"-HPLC und 1H-NMR (250 MHz) überprüft.
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8,8'-Methylen-bis-5-brom-2-naphthalinsulfonsäure (Natriumsalz)
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Eine
Mischung aus 5-Brom-2-naphthalinsulfonsäure (17,22 g), TFA (200 ml),
Amberlyst-15-Harz (17 g, Aldrich), Paraformaldehyd (4,5 g) und H2O (50 ml) wurde in einem geschlossenen,
dickwandigen Bombenrohr 14 h auf 130 °C erwärmt. Nach Abkühlung auf
Raumtemperatur wurde die Mischung in einem Büchner-Trichter filtriert und
der gesammelte Feststoff mit etwa 10 ml TFA gewaschen und in 250
ml Methanol/Wasser (4/1) gelöst
und filtriert. Das Filtrat wurde zur Trockne eingedampft und der
Feststoff in 80 ml Wasser suspendiert und mit 10 M NaOH auf pH ~8
neutralisiert. Der Feststoff wurde filtriert, mit 60 ml Aceton gewaschen und
im Vakuum über
Nacht getrocknet. 15,03 g (80 % Ausbeute) reines Produkt wurden
erhalten.
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8,8'-Methylen-bis-2-naphthalinsulfonsäure
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Pd-C
(10 %, 5,0 g) wurde unter Argon-Atmosphäre langsam zu einer Suspension
von 8,8'-Methylen-bis-5-brom-2-naphthalinsulfonsäure (Natriumsalz,
6,30 g) und NaOH (0,32 g) in 300 ml MeOH gegeben. Die Suspension
wurde unter einem H2-Druck von 50 psi über 18 h
geschüttelt.
Anschließend
wurde die Mischung filtriert und das Filtrat durch eine mit ~20
g IR-120-Harz gepackte Säule
filtriert. Das Lösemittel
wurde am Rotationsverdampfer abgezogen und der Rückstand in 200 ml Wasser gelöst und anschließend wieder
filtriert. Das Filtrat wurde mit 5 M NaOH auf pH ~7 neutralisiert
und auf ein Volumen von ~50 ml eingeengt, dann wurden 300 ml Aceton
langsam unter Schütteln
hinzugegeben. Das resultierende, weiße Präzipitat wurde in einem Büchner-Trichter
gesammelt, mit 20 ml Aceton gewaschen und im Vakuum getrocknet,
was 3,51 g eines trockenen Produktes (Natriumsalz) ergab.
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Oligomerisation
des Tetramers und Hexamers
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5,11
g Natriumsalz des Dimers wurde durch Filtrieren über eine IR-120-Harz-Säule in Wasser
in die freie Säure überführt. Das
Wasser wurde am Rotationsverdampfer abgezogen und der Rückstand
erneut in 10 ml Wasser gelöst
und in 50 ml TFA in einem dickwandigen Bombenrohr transferiert,
anschließend
wurde Paraformaldehyd (0,195 g) hinzugegeben und das Bombenrohr
verschlossen. Die Lösung
wurde bei 60 °C – 65 °C über 15 Stunden
gerührt.
Das Lösemittel
wurde abgezogen und der Rückstand
in Methanol gelöst,
auf Kieselgel aufgezogen und einer Flash-Kieselgelsäulenchromatographie
(EM Science, silica gel 60 F-254, 230–400 mesh der Säule) unterzogen,
wobei die Elution mit 16:1:1 THF:MeOH:H2O
gestartet wurde, bis zu einem Endverhältnis von 5:1:1.
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Der
Feststoff aus der Tetramer-Fraktion wurde mit 5 M NaOH in 5 ml Wasser
auf einen pH von etwa 7 neutralisiert, es wurden 5 ml MeOH und 125
ml Aceton hinzugegeben, was 0,94 g Präzipitat ergab. Das Salz wurde
durch Filtrieren durch IR-120-Harz in die freie Säure überführt und
0,73 g trockenes Tetramer erhalten.
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Aus
der Hexamer-Fraktion wurden mit dem gleichen Verfahren wie dem oben
für das
Tetramer beschriebenen 0,21 g Hexamer erhalten.
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3,5
g Edukt (Dimer) wurden aus der ersten Fraktion gewonnen.
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Oktamer
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Eine
Mischung aus Tetramer (130 mg), Amberlyst-15-Harz (150 mg), Wasser
(0,4 ml) und 2 ml einer Lösung
von Paraformaldehyd in TFA (1 mg/ml) wurde bei 85 °C 15 Stunden
in einem Probenröhrchen
mit Teflonverschluss gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, verdünnt mit
5 ml Wasser und filtriert. Das Filtrat wurde zur Trockne eingedampft,
in Methanol gelöst
und auf Kieselgel aufgezogen, anschließend wurde durch eine Flash-Säule filtriert,
wobei das Tetramer mit 6:1:1 TNF:Isopropanol:H2O
eluiert wurde und das Oktamer mit MeOH:H2O
(85/15) eluiert wurde. Aus einer späteren Fraktion wurden 50 mg Rohoktamer
erhalten.
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Das
Rohoktamer wurde durch IR-120-Harz geleitet, durch "reverse phase" präparative
HPLC gereinigt, und es wurden 15 mg Oktamer (96,6 rein durch analytische
HPLC) erhalten.
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"Reverse-Phase"-Nochdruckflüssigchromatographie (RPHPLC):
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PIC
024.4 und PRO 1041 wurden einer analytischen HPLC mit einem Waters-625-Pumpen-/490-Detector/Satellite
WISP-System, ausgestattet mit einer Zorbax-RX-C18-Säule (4,6
mal 150 mm, 5 μM
Partikelgröße, 90 Å Porengröße) (MAC-MOD
Analytical, Chadds Ford, Pennsylvania), unterzogen. Die mobile Phase bestand
aus 0,1 % Trifluoressigsäure
in Wasser als Lösemittel
A und 0,1 % Trifluoressigsäure
in Acetonitril/Wasser (60:40) als Lösemittel B. Die Proben wurden
bei einer anfänglichen
Lösemittelzusammensetzung von
90 % Lösemittel
A:10 % Lösemittel
B und einem Fluss von 1 ml/min aufgegeben. Die Konzentration des Lösemittels
B wurde auf 100 % mit einem Gradienten von 2,5 %/min erhöht und die
Elution bei 233 nm überwacht.
PIC 024,4 und PRO 1041 zeigten ähnliche
chromatographische Profile.
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UV Absorptionsspektren
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UV-Spektren
wurden aufgenommen bei 20 °C
im Wellenlängenbereich
von 200 to 350 nm, mit einer spektralen Auflösung von 1 nm für beide
Proben PRO 1041 und PIC 024,4 bei Konzentrationen von etwa 2 μg/ml in phosphatgepufferter
Salzlösung
(PBS), pH 7,4. Das Spektrophotometer war ein Perkin Elmer Lambda 6
und eine Küvette
mit einer Dicke von 1 cm wurde verwendet.
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Sowohl
das Spektrum für
PRO 1041 als auch das für
PIC 024,4 wies ein Maximum bei 228 nm auf. Kleinere Banden bei 296
nm mit Schultern bei 330 nm waren ebenfalls in den Spektren beider
Verbindungen vorhanden.
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Fluoreszenzspektroskopie
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Fluoreszenzemissionsspektren
wurden aufgenommen bei 20 °C
in dem Wellenlängenbereich
320 nm bis 500 nm mit einer spektralen Auflösung von 2 nm für beide
Proben PRO 1041 und PIC 024,4 in PBS bei einer Konzentration von
etwa 2 μg/ml.
Das Spektrofluorimeter war ein SLM-Aminco SPF500C, und die Anregungswellenlänge betrug
300 nm mit einem Bandpass von 4 nm. Es wurde eine Küvettendicke
von 0.5 cm verwendet; das Volumen betrug 500 μl.
-
PRO
1041 und PIC 024,4 wiesen sehr ähnliche
Emissionsspektren auf, mit einer maximalen Intensität bei –355 nm.
-
Größenausschlusschromatographie
-
Aliquots
von synthetischen Polymerlösungen
wurden nach Größe unter
Verwendung einer Waters-M625-Pumpe, eines M996-Diodenarraydetektors, eines Millenium-Softwaresystems
und entweder zweier 6μm-250-Ångström-Waters-Ultrahydrogelsäulen (7,8 × 300 mm;
Fluss der mobilen Phase 1 ml/min) oder einer 17μm-TosoHaas-G3000PW-Säule (21,5 × 600 mm), die mit einer TSK-Gel-Guard-PWH-Säule (21,5 × 75 mm; Fluss
3 ml/min) verbunden war, fraktioniert. Die mobile Phase bestand
aus 0,2 M Ammoniumacetat (pH 6,2), hergestellt aus Eisessig (Baker
Analyzed HPLC Reagent) und Ammoniumhydroxid (25 %, Mallinckrodt)
und 35 % Acetonitril (B&J
Brand). Vor der Verwendung wurde die mobile Phase durch eine 0,45μm-Nylonmembran filtriert
und Grad-5-Helium
wurde eingeleitet. Eine Lösung
der synthetischen Proben von 2,2–10 mg in bis zu 200 μl MilliQ-Wasser
wurde auf die Ultrahydrogele aufgegeben, oder es wurden 40–300 mg
in bis zu 2 ml MilliQ wässrige
mobile Phase (50:50, v/v) auf die TosoHaas-Säulen aufgegeben, nach Ultraschallbehandlung
(Branson 2200), Aufschütteln
und Filtrieren (0.45 μm
Acrodisc, Gelman Sciences). Die gesammelten Fraktionen wurden gemäß Elutionszeit
vereinigt. Übereinanderlegbare
chromatographische Profile wurden durch Absorptionsmessungen mit
Replikaten gezeigt, und das Lösemittel
wurde unter Verwendung von Savant-Vakuumzentrifugen bei hoher Temperatur
(entweder SC200 und Vapornet VN 100 oder Plus SC210A) abgezogen.
Der Rückstand
wurde erneut in Wasser gelöst
und erneut getrocknet, um eingeschlossenes Lösemittel abzuziehen. Das Material
wurde gewogen, in Wasser gelöst
und, durch Absorptionsmessungen bei 290 nm gegen Standards, auf
Stammkonzentrationen normalisiert.
-
PRO1135
wurde in dieser Weise fraktioniert, um Polymerfraktionen mit einem
maximalen Molekulargewicht (Mp) von 31 kDa (mittleres Molekulargewicht
(MW) – 38
kDa), einem Mp von 16 kDa (MW – 22
kDa), ei nem Mp von 10 kDa (MW – 15
kDa) und einem Mp von 5,6 kDa (MW – 10 kDa) zu erhalten.
-
Lichtstreuungsmethodik
-
Die
Proben wurden mittels HPLC analysiert, wobei ein Waters-625-Pumpe/modifizierter
410-RI-Detektor, der einen PD2000-Laserlichtstreuung-Intensitätsdetektor
(Precision Detectors, Inc., Amherst, MA) enthielt, verwendet wurde.
Dieses System war mit einer Waters-Ultrahydrogel-250-wässrigen-GPC-Säule (7,8
mm Innendurchmesser × 300
mm, 250 Å Porengröße, 8 × 104 Ausschlussgrenze, PEO) ausgestattet. Die
mobile Phase bestand aus 65 % 0,2 M Ammoniumacetat pH = 6,5/35 %
Acetonitril in einem isokratischen Modus mit einem Fluss von 1 ml/min.
Die Elution wurde durch RI überwacht,
die niederwinklige (15°)
und hochwinklige (90°)
Lichtstreuung sowie die absoluten Molekulargewichtsbereiche wurden
aus dieser Information erhalten.
-
Demonstration der Bindung
an CD4
-
Fluoreszenzemissionsspektren
für PRO
1041, PIC 024,4 und Fraktionierungsprodukte wurden unter Verwendung
einer Anregungswellenlänge
von 315 nm wie oben beschrieben aufgenommen. Wildtyp-2-Domänen-rekombinantes-CD4
(20 μl einer
130μM-Stammlösung in
PBS) wurde anschließend
bis zu einer Endkonzentration von 5 μM hinzugegeben und die Messungen
wurden wiederholt. Durch eine Anregungswellenlänge von 315 nm wurde sichergestellt,
dass das hinzu gegebene Protein nicht zu einem inneren Filtereffekt
oder einem Fluoreszenzsignal beiträgt. Weiterhin wurde durch die
niedrigen Konzentrationen der verwendeten Reagenzien eine signifikante
kollidierende Fluoreszenzlöschung
ausgeschlossen. Daher wurde durch die Beobachtung einer 60–70%igen
Löschung
der Fluoreszenzsignale sowohl für
PRO 1041 als auch für
PIC 024,4 in Gegenwart von CD4-Protein die Bindung an den Rezeptor
nachgewiesen.
-
Auf
Basis der in diesen Beispielen beschriebenen Untersuchungen wurde
PIC 024,4 als Naphthalinsulfonsäureformaldehyd-Kondensat,
einem polymeren Dispersionszusatz des Farbstoffs, das die identifizierenden
Charakteristika von PRO1041 aufweist, identifiziert.
-
CD4/gp120-Bindungsassay:
Zellulär
-
CEM-Zellen
(eine humane T-Zell-Leukämielinie
erhältlich
von American Type Culture Collection, Rockville, MD; 3 × 106 Zellen
pro ml) wurden in RPMI 1640 (Whittaker-Bioproducts, Walkersville,
MD) mit 10 % fötalem
bovinen Serum (FBS)(JRH Biosciences, Lenexa, KS) plus 0,1 % Natriumazid
suspendiert. Zu jedem Reaktionsgefäß wurden 100 μl der Suspension
hinzugegeben. Im Allgemeinen wurden die Testverbindungen in Wasser
bis zu einer Endkonzentration von 4 mg/ml gelöst. Verschiedene Verdünnungen
(1:40, 1:100, 1:200) von PIC 024,4, PRO 1041 oder fraktioniertem
PRO 1 135 wurden zu den Reaktionsgefäßen gegeben und 2 Stunden bei
25 °C inkubiert.
Nachfolgend wurde gp120 (American Bio-Technologies, Inc., Cambridge, Mass.), verdünnt in RPMI-1640-Puffer
bis zu einer Endkonzentration of 10 nM hinzugegeben. Die Lösung wurde
anschließend über Nacht
(etwa 16 Stunden) bei 37 °C
inkubiert.
-
Die
Zellen wurden gründlich
mit phosphatgepufferter Salzlösung
(PBS), die 10 % FBS und 0,1 % Natriumazid enthielt, gewaschen. Um
gebundenes gp120 nachzuweisen, wurde anschließend für gp120 spezifischer monoklonaler
Antikörper
(NEN-Dupont, NEA-9284) mit den Zellen für 30 Minuten bei einer Konzentration
von 1 μg/ml
(100 μl
pro Reaktionsgefäß) auf Eis
inkubiert. Die Zellen wurden gründlich
gewaschen, wie oben beschrieben, und mit Ziege-anti-Maus-Immunoglobulin
(Boehringer Mannhein Biochemicals, Indianapolis, IN), das mit Fluorescein
markiert worden war, über
30 Minuten auf Eis markiert (50 μl
pro Reaktionsgefäß). Die
gewaschenen Zellen wurden auf einem FACScanTM (Becton
Dickinson) auf Fluoreszenz analysiert.
-
CD4/gp120-Bindunasassay:
ELISA
-
Für ELISA
(Dupont NEN, Boston, Mass.) wurde ein lösliches 4-Domänen-CD4 (sCD4), gereinigt
aus Eierstockzellen des Chinesischen Hamsters, welches auf einer
96-well-Mikrotiterplatte immobilisiert wurde, verwendet. In doppelter
Ausfertigung wurden 50 μl
gp120 (1 ng bei 20 ng/ml) und 50 μl
des Wirkstoffs in geeigneten Konzentrationen zu der Mikrotiterplatte
hinzugegeben und über
Nacht bei 4 °C
inkubiert. Die Platte wurde 6 Mal mit Waschpuffer (2 mg/ml BSA/PBS)
gewaschen und 100 μl
Anti-gp120-monoklonaler-Antikörper-Meerrettich-Peroxidase(HRP)-Konjugat wurden hinzugefügt. Die
Platte wurde über
2 Stunden bei 4 °C
inkubiert, 6 Mal mit Waschpuffer gewaschen und mit 100 μl ortho-Phenylendiamin(OPD)-Substratlösung über 30 min
bei 25 °C
entwickelt. Es wurde eine Dosis-Antwort-Kurve mit steigenden Konzentrationen
des löslichen, durch
Baculovirus gewonnenen gp120 (HIV-1-IIIB-Stamm) erstellt, die zeigte,
dass eine semimaximale Bindung bei einer Konzentration von 20 ng/ml
auftrat, wie durch einen für
die Reste 308–322
des gp120 spezifischen, HRP-konjugierten Anti-gp120-monoklonalen
Antikörper
bestimmt wurde. Daher wurden unterschiedliche Konzentrationen der
Polymere in Gegenwart einer konstanten Menge gp120 (1 ng bei 20
ng/ml) inkubiert, um die Inhibierung der CD4/gp120-Wechselwirkungen
zu bewerten.
-
Die
IC50-Werte für die getesteten Polymere sind
in Tabelle 2 zusammengefasst.
-
-
Rosetten-Inhibierungsassay:
CD2/LFA-3(CD58)
-
Schafserythrozyten
(SRBC) (Whittaker-Bioproducts, Walkersville, MD) wurden mit 2-Aminoethylisothiouroniumbromid
(AET, 40 μg/ml)
15 Minuten bei 37 °C
vorbehandelt, dann in HANK'S
Balanced Salt Solution (HBSS Mediatech) + 2,5 % FCS gewaschen, und
auf 1,5 × 109 Zellen/ml resuspendiert. Jurkat-Zellen
wurden in HBSS + 2,5 % FCS gewaschen und darin bei einer Konzentration
von 1,25 × 107 Zellen/ml resuspendiert. 20 μl Jurkat-Zellen
wurden mit 20 μl
PIC 024,4 mit unterschiedlichen Konzentrationen über 30 Minuten bei 4 °C gewaschen.
SRBC (1,5 × 107 in 10 μl)
wurden zu den Jurkat-Zellen hinzugegeben, und die Zellen wurden zusammen
für 5 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert, bei 300 U/min über 5 Minuten zentrifugiert
und anschließend
auf Eis über
1 Stunde in kubiert. Die Zellen wurden sanft resuspendiert, mit HBSS
+ 2,5 % FCS verdünnt
und in einem Hämazytometer
beobachtet.
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T-Zell-Proliferationsassays
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1. Zellen
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Mononukleäre Zellen
(MNC) wurden von peripherem Blut von Spendern getrennt, die als
Responder auf Herpes-simplex-Virus(HSV)-1, Rubella und/oder Tetanus-Toxoid
bekannt waren. Vollblut wurde 1:4 mit HBSS verdünnt; Ficoll-Paque (Pharmacia
LKB Biotechnology Inc., Piscataway, NJ) wurde mit dem verdünnten Vollblut überschichtet
und bei 1600 U/min über
30 Minuten zentrifugiert. MNC wurde dreimal mit HBSS gewaschen und
anschließend
in einem Medium kultiviert, das RPMI 1640, ergänzt durch 5% humanes AB-Serum (Flow
Labs, McLean, VA), Glutamin (2 mM), Penicillin/Streptomycin, Natriumpyruvat
und HEPES, enthielt. Für die
Proliferationsassays wurden die Zellen in 96-well-Rundboden-Mikrotiterplatten
in einem befeuchteten Inkubator mit 5 % CO2 bei
37 °C kultiviert.
Jurkat-Zellen wurden in RPMI 1640 plus 10 % FCS mit den oben beschriebenen
Ergänzungen
gehalten.
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2. Proliferationsassays
-
Um
T-Zellen mit viralen Antigenen zu stimulieren, wurden 105 MNC/Vertiefung
mit und ohne Inhibitoren mit Verdünnungen konzentrierter Kulturflüssigkeiten
aus mit HSV-1 oder Rubella infizierten Zellen gegen Kontrollüberstand
(SN) aus uninfizierten Zellen (Microbix Biosystems Inc., Toronto,
Ontario) kultiviert. SN enthielt durch Gammastrahlung inaktivierten
Virus. An Tag 3 wurden die HSV-1-Kulturen mit 3H-Thymidin
(TdR) gepulst und an Tag 4 geerntet. Rubella-Kulturen wurden an
Tag 5 gepulst und an Tag 6 geerntet. MNC von gegen Tetanus-Toxoid
immunisierten Spendern wurden bei 105/Vertiefung über 5 Tage
mit Verdünnungen
von Tetanus-Toxoid kultiviert (0,4–4 LF/ml; Massachusetts Department
of Public Health, Boston, Mass.).
-
Die
Zellen wurden über
Nacht mit 1 μCi/Vertiefung 3H-TdR (ICN, Irvine, Calif.) gepulst und
auf Glasfaserfilter unter Verwendung eines PHD-Harvesters (Cambridge Technology, Inc.,
Watertown, Mass.) geerntet. Der Thymidin-Einbau wurde durch Flüssigszintillationszählung unter
Verwendung eines Pharmacia-Beta-Zählers (Pharmacia LKB Nuclear,
Inc., Gaithersburg, MD) gemessen.
-
In
einigen Versuchen wurden mit Mitomycin behandelte MNC- oder Stimulator-Zellen
verwendet. Die Zellen wurden in HBSS mit 107/ml
suspendiert und mit 50 μg/ml
Mitomycin C (Sigma, St. Louis, Mo.) während 30 Minuten bei 37 °C behandelt.
-
Zur
Messung der T-Zell-Antwort auf die Alloantigene wurden PBL von zwei
bezüglich
MHC unterschiedlichen Spendern erhalten. Ein Satz Zellen wurde mit
Mitomycin c behandelt; diese Zellen dienten anschließend als
Stimulator-Zellen. Der andere Satz Zellen diente als Responder-Zellpopulation. Die
Zellen (2 × 105
pro Vertiefung) wurden zu Mikrokulturvertiefungen gegeben und 4–5 Tage
später
mit tritiiertem Thymidin, wie oben beschrieben, gepulst, geerntet
und die Radioaktivität
gemessen.
-
Für den Assay
der CD8-aufweisenden Zellen wurde eine T-Zelllinie verwendet, die
für Epstein-Barr-Virus(EBV)-transformierte
B-Zellen spezifisch war. Diese Linie wurde generiert aus einem normalen
menschlichen Spender durch wiederholte Stimulationsrunden mit EBV-transformierten B-Zellen
und anschließenden Expansions-/Ruhephasen
in Interleukin 2 (IL-2). Wie durch Immunofluoreszenz beurteilt weisen über 80 %
der T-Zellen CD8 auf. In diesen Versuchen wurde die EBV-Linie mit
Mitomycin c behandelt, um die Proliferation zu verhindern. Die T-Zellen
(1 × 105)
wurden zu den Mikrokultur-Vertiefungen zugegeben und die Proliferation wie
oben beschrieben gemessen.
-
Untersuchung
der Toxizität
-
Um
festzustellen, ob die Verbindungen allgemeine antiproliferative
Wirkungen (Anzeichen für
Toxizität) zeigten,
wurden diese mit unterschied lichen Zell-Linien, nämlich Jurkat
(T-Leukämie),
K562 (Erythroleukämie), U937
(Histiozyt), CEM (T-Lymphoblast) und RS-EBV (EBV-transformierte
Linie), untersucht. Zellen (5 × 105 ml)
wurden in Mikrokultur-Vertiefungen mit unterschiedlichen Verdünnungen
von PIC 024,4 inkubiert. Normalerweise proliferieren die Zellen
spontan, dies kann durch Evaluieren der 3H-Thymidin-Aufnahme
gemessen werden. Nach 24 Stunden wurden die Zellen 1 μCi Thymidin
pro Vertiefung ausgesetzt, 16 Stunden später wurden die Platten abgeerntet
und die Filter auf Radioaktivität
untersucht. Zum Vergleich wurden Standardvertiefungen eingerichtet,
in die lediglich Kulturmedium gegeben wurde; diese Vertiefungen
dienten als Basis für
die Bestimmung der Inhibierung der Thymidinaufnahme. PIC 024,4 inhibierte
die CEM-Zellproliferation um 14 % bei 100 μg/ml, und die RS-EBV-Zellproliferation
um 27 % bei 100 μg/ml.
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Die
Ergebnisse des PIC 024,4-Screenings der obigen Assays sind in Tabelle
3, unten, dargestellt. 1 zeigt die Ergebnisse des CD4/gp120-ELISA-Assays mit PIC 024,4
und PRO 1041. PIC 024,4 und PRO 1041 inhibieren die Bindung von
gp120 an CD4 in dosisabhängiger
Weise mit einem IC50-Wert von etwa 0,2 μg/ml. Die
Resultate des Rosetten-Inhibierungsassays zeigen bei Dosen von bis
zu 100 μg/ml
keine Wirkung von PIC 024,4 auf die CD2/LFA-3-Wechselwirkungen.
Der T-Zell-Proliferationsassay
zeigt bei diesen Dosen einen ähnlichen
Wirkungsmangel. Wie durch die Toxizitätsuntersuchung in vitro gezeigt,
ist PIC 024,4 in solchen Konzentrationen, bei denen es auf die CD4/gp120-Wechselwirkung inhibierend
wirkt, nicht toxisch.
-
-
Antivirale Aktivität und Zytotoxizitätsassay
unter Verwendung von HTLV-IIIB:
-
PIC
024,4 wurde in einer Konzentration von 4 mg/ml in sterilem Wasser
gelöst.
Verdünnungen
wurden in Kulturmedium hergestellt, und die Verbindung wurde bei
Konzentrationen im Bereich von 100 μg/ml bis 0,003 μg/ml in halb-logo-Verdünnungen
untersucht.
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Der
Assay wurde in 96-well-Gewebekulturplatten unter Verwendung der
CEM-T4-humanen-T-Lymphozyten-Zelllinie durchgeführt. Als Kulturmedium wurde
RPMI-1640 verwendet, welches 25 mM N-[2-Hydroxyethyl]piperazin-n1-[2-ethansulfonsäure] (HEPES,
Sigma Chemical Co.) und 2 mM L-Glutamin enthielt und mit 10 % fötalem bovinen
Serum, 2 mM L-Glutamin, 50 Einheiten Penicillin G pro ml und 50 μg Streptomycinsulfat
pro ml ergänzt
wurde. CEM-T4-Zellen wurden mit Polybren in einer Konzentration
von 2 μg/ml
behandelt, und ein 130 μl-Volumen
von Zellen (1 × 104
Zellen) wurde in jede Vertiefung dispensiert. Zu einer Assay-Platte für jeden
Wirkstoff wurde ein 50μl-Volumen
jeder Wirkstoffverdünnung
(hergestellt als eine 4-fache Konzentration) zu fünf mit Zellen
versehenen Vertiefungen hinzugegeben, dann wurden die Zellen bei
37 °C über 2 Stunden
inkubiert. Dies resultierte in einer Vorbehandlung der Zellen mit
Wirkstoffen bei 1,1-facher Konzentration. Parallel dazu wurde für jeden
Wirkstoff eine zweite Assay-Platte, welche lediglich die dispensierten
Zellen enthielt, inkubiert.
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Für alle Assay-Platten
wurde eine gefrorene Kultur des HIV-1, Stamm HTLV-IIIB,
in Kulturmedium bis zu einer Konzentration von 2,5 mal 104 TCID50 pro ml verdünnt, und ein 20μl-Volumen
(enthaltend 500 TCID50 Virus) wurde zu drei
Vertiefungen pro Wirkstoffkonzentration zugegeben. Dies ergab eine
Vielfachheit der Infektion von 0,05 bei den mit HIV-1 infizierten
Proben. Pro Wirkstoffkonzentration wurde ein 20μl-Volumen eines normalen Kulturmediums
zu zwei Vertiefungen zugegeben, um die Evaluierung der Wirkstoff-Zytotoxizität zu ermöglichen.
-
Nach
zweistündiger
Inkubation mit Virus bei 37 °C
wurde ein 50μl-Volumen jeder Wirkstoffverdünnung (hergestellt
als eine 4-fache Konzentration) zu drei Vertiefungen mit infizierten
Zellen sowie zu zwei Vertiefungen mit nicht infizierten Zellen für die zweite
Assay-Platte jedes Wirkstoffs zugegeben.
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Jede
Assay-Platte enthielt 5 Vertiefungen mit unbehandelten, nicht infizierten
Zell-Kontrollproben und fünf
Vertiefungen mit unbehandelten, infizierten Virus-Kontrollproben.
2',3'-Dideoxyinosin (DDI)
wurde parallel, unter Anwendung beider Protokolle für die Wirkstoffzugabe,
untersucht.
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Die
Gewebekulturplatten wurden bei 37 °C in einer angefeuchteten Atmosphäre mit 5
% CO2 inkubiert und mikroskopisch auf Toxizität und/oder
zytopathogene Wirkungen untersucht. Am achten Tag nach Infektion wurden
die Zellen in jeder Vertiefung suspendiert und eine 50μl-Probe jeder
Zell-Suspension wurde in eine neue 96-well-Platte zur Verwendung
im nachfolgenden Assay transferiert. Ein 100μl-Volumen frisches RPMI-1640-Medium
und ein 30μl-Volumen
einer 5 mg/ml-Lösung von
3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid (MTT)
wurde zu jeder 50μl-Zell-Suspension
zugegeben und die Zellen bei 37 °C
in 5 % CO2 zwei Stunden lang inkubiert.
Während
dieser Inkubation wird MTT durch lebende Zellen metabolisch reduziert, was
zu der Produktion eines gefärbten
Formazan-Produktes führt.
Ein 50μl-Volumen
einer Lösung
von 20 % Natriumdodecylsulfat in 0,02 N Salzsäure wurde zu jeder Probe hinzu
gegeben und die Proben wurden über Nacht
inkubiert. Die Absorption bei 590 nm wurde für jede Probe unter Verwendung
eines Molecular-Devices-Vmax-Mikroplatten-Reader
bestimmt. Dieser Assay bestimmt die wirkstoffinduzierte Suppression
der viralen zytopathischen Wirkung sowie die Wirkstoff-Zytotoxizität durch
Messung der Generierung von MTT-Formazan durch überlebende Zellen. Wurde eine
dosisabhängige
Wirkung in Bezug auf die CPE-Inhibierung oder die Toxizität beobachtet,
so wurden die Werte für
die halbmaximal-wirksame Dosis unter Verwendung der Dosis-Wirkung-Analysensoftware
von Chou und Chou (ElsevierBiosoft) berechnet.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
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In-vitro-anti-HIV-Assay
und Zytotoxizitätsassay
unter Verwendung des JR-CSF-Stamms:
-
Ziel
dieses Verfahrens ist die Untersuchung der Toxizität und der
Wirkung einer Verbindung auf die Infektion von humanen Phytohämagglutinin(PEA)-Blasten
mit freiem HIV-Virus in vitro, wobei es sich bei dem freien HIV-Virus
um ein Virusisolat (JR-CSF) handelt, welches sich als resistent
gegenüber
einer Therapie mit rekombinantem löslichem CD4 (sCD4) gezeigt
hat. Am Tag vor der Durchführung
eines Assays wurden humane PHA-aktivierte T-Zell-Blasten aus Flüssigstickstoff
aufgetaut und über
Nacht in Iscove's
Modified Dulbecco-Medium (IMDM) plus 7 % FCS und 50 Einheiten/ml
IL-2 bei einer Dichte von 106/ml kultiviert.
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PHA-aktivierte
T-Zell-Blasten wurden pelletiert und mit 4 × 106 pro ml in Medium, das
7 % FCS und 50 Einheiten/ml IL-2 enthielt, resuspendiert. 25 μl der Zellsuspension
wurden pro Vertiefung in 96-well-Rundboden- Mikrotiterplatten (105/Vertiefung)
ausplattiert und in einen Inkubator bei 37 °C gestellt. 25 μl der zu
testenden Verbindung wurden in geeigneten Verdünnungen in 7 % FCS/IMDM, das
50 Einheiten/ml IL-2 (das Zweifache der Endkonzentration) enthielt,
oder in Gewebekulturmedium alleine (als Negativkontrolle) zu den Zellen
zugegeben und über
2 Stunden bei 37 °C
inkubiert. 200 μl
Medium wurden hinzu gegeben, und die Testverbindung wurde durch
Zentrifugieren der 96-well-Platten über 2 Minuten bei 1000 U/min
und Absaugen von 250 μl
ausgewaschen. Die Zellen wurden in 50 μl Medium, das 7 % FCS und 50
Einheiten/ml IL-2 enthielt, resuspendiert. HIV (JR-CSF, Koyanagi
et al., Science, 236:819–821
(1987)) wurde auf 50 TCID50 (in 25 μl) in IMDM,
das 7 % FCS und 50 Einheiten/ml IL-2 plus Polybren (10 μg/ml) enthielt,
in 24-well-Platten verdünnt.
25 ml Virus wurden zu den Zellen pro Vertiefung zugegeben. Man ließ die HIV-Infizierung 2 Stunden
lang bei 37 °C
ablaufen, danach wurden 200 μl
Medium zugegeben. Der Virus wurde durch Zentrifugieren der 96-well-Platten über 2 Minuten
bei 1000 U/min, Absaugen von 250 μl
und Zugabe von 200 μl
frischem Medium, das 7 % FCS und 50 Einheiten/ml IL-2 und die geeignete
Menge der Testverbindung enthielt, ausgewaschen (1 ×).
-
Am
Tag 4 wurde das Medium entfernt und durch frisches Medium, das 7
% FCS und 50 Einheiten/ml IL-2 plus Testverbindung enthielt, ersetzt
(1 ×).
Am 7. Tag wurden die Platten bei 1000 U/min 5 min lang zentrifugiert
und die Überstände sorgfältig aus
jeder Vertiefung entfernt. Die Zellen wurden lysiert und bei einer 1:35-Verdünnung auf
p24-Antigen untersucht.
-
Die
prozentuale Inhibierung wurde relativ zu den unbehandelten infizierten
Kontrollzellen bestimmt. Ist beispielsweise die Menge des p24-Antigens in der Kontroll-Vertiefung
A und ist die Menge p24 in einer Vertiefung mit einer Testverbindung
B, so erzielt die Verbindung (A–B/A)
(100) % Inhibierung dieser Konzentration.
-
Zur
Bestimmung der Toxizität
wurden PHA-aktivierte T-Zell-Blasten pelletiert und mit 2 × 106/ml suspendiert und in 96-well-Rundboden- Mikrotiterplatten
mit 105 pro Vertiefung (50 μl)
in IMDM plus 7 % FCS und 50 Einheiten/ml IL-2 ausplattiert. 25 μl der zu
testenden Verbindung wurden in geeigneten Verdünnungen in 7 % FCS/IMDM, das
50 Einheiten/ml IL-2 (das Dreifache der Endkonzentration) enthielt,
oder in Gewebekulturmedien alleine (Kontrollen) zu der 96-well-Platte
zugegeben. Diese Mischung wurde über
2 Stunden bei 37 °C inkubiert,
danach wurden 200 μl
Medium hinzu gegeben. Die Testverbindung wurde durch Zentrifugieren
der 96-well-Platte(n) über
2 Minuten bei 1000 U/min, Absaugen von 250 μl und Zugabe von 200 μl frischem
Medium, das IL-2 und die geeignete Menge Testverbindung enthielt,
ausgewaschen (1 ×).
Am vierten Tag wurde das Medium entfernt und durch frisches, die
Testverbindung enthaltendes Medium ersetzt.
-
Am
siebten Tag wurde die geeignete Anzahl Zellen (100 μl) auf eine
andere Platte transferiert. Die Toxizität der Testverbindungen wurde
mittels MTT-Assay, im Wesentlichen wie oben beschrieben, untersucht.
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Die
Analyse von AZT zeigte keine Zytotoxizität in den Konzentrationsbereichen
von 0,0004–50 μM. Der p24-Gehalt
war in dem Anti-HIV-Assay mit JR-CSF bei Konzentrationen von 0,004–50 μM, wobei
der Wirkstoff 2 Stunden vor der Infektion zugegeben wurde, erheblich
reduziert. Für
diese Verbindung konnte eindeutig eine Anti-HIV-Wirkung gezeigt
werden. Die Ergebnisse bewegten sich in dem Bereich, der aufgrund
der aus früheren
Assays erhaltenen Werfe zu erwarten war.
-
Die
Analyse von PIC 024,4 zeigte nur bei der höchsten getesteten Konzentration
100 μg/ml,
eine geringe Zytotoxizität.
Die p24-Spiegel waren im Anti-HIV-Assay mit JR-CSF und Konzentrationen
von PIC 024,4 entsprechend 100, 20 und 4 μg/ml, wobei der Wirkstoff 2
h vor der Infektion zugesetzt wurde, erheblich reduziert. Für diese
Verbindung konnte eindeutig eine Anti-HIV-Wirkung gezeigt werden,
wobei eine Wirkung bei einer Konzentration beobachtet wurde, die
25fach unterhalb derjenigen Konzentration lag, bei der Toxizität beobachtet
wurde.
-
Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 4 zusammengefasst und in 2 dargestellt.
-
Menschliche Monozyten-Macrophagen-Untersuchungen
mit HiV-1 (ADA): Untersuchung der HIV-Infektion von Monozyten-Zielen.
-
Menschliche
Leukozyten aus peripherem Blut wurden durch zentrifugale Elutriation
gewonnen, und die Monozyten ließ man
an der Oberfläche
von Gewebekulturflaschen anhaften. Die Monozyten wurden in DMEM,
ergänzt
mit 10 % hitzeinaktiviertem humanen AB+-Serum
50 μg/ml
Gentamycin und 1.000 Einheiten/ml Makrophagenkolonie-stimulierendem
Faktor (mCSF, Cetus), über
7 Tage als anhaftender Monolayer kultiviert. Vorinkubation in mCSF
wurde durchgeführt,
da sie die HIV-1-Expression in vitro deutlich erhöht (7- bis 10-fach).
Nach der Vorinkubation wurde durch Anwendung der Zell-Morphologie
auf mit Wright-Farbstoff gefärbten
Zellabstrichen sowie histochemischer Färbung auf granulare Peroxidase
und unspezifische Esterase gezeigt, dass die durch Abkratzen geerntete
Zellpopulation >98
% Monozyten enthielt. Die Monozyten wurden mit einer Konzentration
von 1 × 106 ml zu den Vertiefungen von 24-well-Platten
zugegeben und man ließ sie anhaftende
Monolayer bilden. Vor der Infektion mit HIV-1 wurde das Medium sorgfältig aus
jeder Vertiefung abgesaugt. Die Platten wurden dreimal sorgfältig mit
37 °C warmem
PBS gewaschen, um restliches Serum vollständig zu entfernen. 30 bis 50 μl/Vertiefung
HIVADA-Stamm (D. Chester Kalter et al.,
J. Immunol. J46:298–306
(1992)) in 70–50 μl RPMI (dies
entspricht 3,9 log10 TCID50/105 Zellen) wurden zugegeben und über wenigstens
2 Stunden bei 37 °C
inkubiert. Die Verbindungen wurden in 10 % FCS RPMI mit mCSF (C-34) bei
1.000 Einheiten/ml den Platten zugegeben. Die Kontrollen umfassten:
+Zellen +Virus; +Zellen –Virus;
und –Zellen
+Virus. An Tag 7 wurde der Überstand
wie folgt entfernt: 1 ml für
reverse Transkriptase, 0,5 ml für p24-Assay,
und das Medium wurde mit frischem Wirkstoff aufgefüllt. Die
letzte Ernte erfolgte an Tag 14.
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Die
Ergebnisse sind in den Tabellen 4 und 5 zusammengefasst und in 3 dargestellt.
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- *(Science, 240:646–649, 1988)
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Antikoagulationsassay:
Aktivierter partielle-Thromboplastin-Zeit-Assay
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Venenblut
(9,0 ml) wurde zu 1 ml 3,9%igem Natriumcitrat (Verhältnis 1:10)
in einem Vacutainer-Röhrchen
mit Deckel hinzugegeben und sofort zentrifugiert. Durch diesen Schritt
wurde Calcium entfernt, welches einen für die Koagulation erforderlichen
Faktor darstellt. Die Probe war frei von Hämolyse und Klumpen.
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Ein
Röhrchen
mit 0,02 M Calciumchloridlösung
wurde in den hinteren Bereich eines Fibrometer-Heizblocks gestellt,
wo man es auf etwa 37 °C
erwärmen
ließ.
Aktiviertes Cephaloplastin (0,1 ml, Dade) wurde gut gemischt und
in drei Koagulationsbecher pipettiert. Die Becher wurden etwa 1
Minute lang bei 37 °C
erwärmt.
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1
ml des oben erwähnten,
mit Citrat versetzten Plasmas wurde mit der Testverbindung während etwa 60
Minuten bei etwa 37 °C
inkubiert. Das inkubierte Plasma (0,1 ml) wurde zu dem ersten Cephaloplastin
enthaltenden Becher zugegeben. Am Ende der zweiten Minute wurden
0,1 ml Plasma zu dem zweiten Becher zugegeben. Am Ende der dritten
Minute wurden 0,1 ml Plasma zu dem dritten Becher zugegeben. Nach
Zugabe von Plasma zu jedem Becher wurde der Inhalt gut gemischt
und bei etwa 37 °C
während
etwa 3 Minuten inkubiert.
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Die
Becher mit der Plasma-Cephaloplastin-Mischung wurden anschließend unter
die Fibrometersonde gestellt, und es wurden 0,02 M Calciumchlorid
hinzugefügt.
Anschließend
wurde die Zeit (die partielle Thromboplastin-Zeit, PTT), die es
dauert, bis die Koagulation eintritt, gemessen. Normale PTT-Werte
liegen im Allgemeinen bei etwa 30 bis 45 Sekunden.
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ÄQUIVALENTE
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Für den Fachmann
ist eine Vielzahl von Äquivalenten
der hier ausdrücklich
beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung ersichtlich, oder der Fachmann ist in der Lage, diese
durch Anwendung routinemäßiger Versuche
zu ermitteln. Derartige Äquivalente
fallen unter den Schutzumfang der nachfolgend aufgeführten Ansprüche.