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Querverweis
auf verwandte Anmeldungen
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Diese
Anmeldung ist Continuation-in-part der Anmeldung Nr. 08/080,371,
eingereicht am 18. Juni 1993, welche eine Continuation-in-part der
Anmeldung Nr. 08/037,486, eingereicht am 24. März 1993 ist, welche eine Continuation
der Anmeldung mit der Nr. 07/631,823, eingereicht am 21. Dezember
1990, nun fallengelassen, ist, deren Offenbarungen hier vollständig unter
Bezugnahme darauf enthalten sind.
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1. Einleitung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Peptide und Peptidderivate,
die mit Blutplättchenfaktor
4 (SEQ ID NO: 9) verwandt sind, und analoge Peptide, die entzündungshemmende
Aktivität
besitzen, auf pharmazeutische Mischungen, die besagte Peptide umfassen,
und auf Methoden zur Entzündungshemmung
durch das Anwenden der Peptide der Erfindung.
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2. Hintergrund
der Erfindung
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2.1 Blutplättchenfaktor
4
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Blutplättchenfaktor
4 (PF4) (SEQ. ID NO: 9), ein 70 Aminosäuren langes Heparin-bindendes
Protein, wird von den alpha-Granula aktivierter Blutplättchen freigesetzt.
Die exakte biologische Funktion von PF4 (SEQ ID NO: 9) ist nicht bekannt,
obwohl PF4 (SEQ ID NO: 9) ein Mitglied einer Multigenfamilie ist,
die an Chemotaxis, Koagulation, Entzündung und Zellwachstum (Eisman
et al., 1990, Blood 76: 336–344)
beteiligt ist. Über
die genomische Sequenz des PF4-Gens (SEQ ID NO: 9) und ein hoch
homologes Gen, PF4 alt, wurde kürzlich
berichtet (Eisman et al., supra). Zwischen den berichteten biologischen
Aktivitäten
von PF4 (SEQ ID NO: 9) sind die Linderung von Concanavalin A-induzierter
Immunsuppression in Mäusen
(Zucker et al., 1989, Proc. Natl. Acad. Sci. 86: 7571–7574),
die Fähigkeit,
an Endothelzellen zu binden und in diese einzudringen (Rybak et
al., 1989, Blood 73: 1534–1539),
das Auslösen
der Chemotaxis von Neutrophilen, lysosomale Enzymfreisetzung und
gesteigerte Adhärenz
(Bebawy et al., 1986, J. Leukozyte Biol. 39: 423–434), Stimulation der Migration
von Perizyten, aber weder von glatten Muskelzellen, noch von Endothelzellen
(Bernstein et al., 1982, J. Cell. Sci. 56: 71–82) und ein potentieller anti-thrombotischer
Effekt (Weerasinghe et al., 1984, Thomb. Res. 33: 625–632). Erhöhte Level
von PF4 (SEQ ID NO: 9) wurden in diabetischen Patienten (Guastamacchia et
al., 1985, Boll. Soc. Ital. Biol. Sper. 61-499-502; Cortellaro et
al., 1990, Thromb. Res. 58: 571–576;
Cella et al., 1986, Folia Haematol. 113: 646–654) und in Patienten mit
Behçet-Krankheit
nachgewiesen (Schmitz-Huebner
und Knap, 19484, Thromb. Res. 34: 277–286).
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WO
92/11021 bezieht sich auf Peptide und Peptidderivate verwandt mit
Blutplättchenfaktor
4, die angiogene Aktivität
besitzen, auf pharmazeutische Mischungen die besagte Peptide umfassen,
und auf Methoden zum Fördern
der Angiogenese durch das Verwenden besagter Peptide. Es offenbart
das Peptid mit der Sequenz Thr1-Thr2-Ser3-Gln4-Va15-Arg6-Pro7-Arg8 (Sequenz 1 in 1).
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WO
92/11021 stellt nicht die Lösung
der Erfindung bereit, welche in dem Entwerfen eines Peptides mit einer
bestimmten Sequenz von 8 Aminosäuren
für seine
Verwendung als ein entzündungshemmendes
Medikament besteht. Es gibt keine auf Peptide mit entzündungshemmender
Aktivität
gerichtete Lehre oder Andeutung.
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WO
88/04177 offenbart die Verwendung eines 5 Aminosäurelangen Peptids der Sequenz Asp-Ser-Asp-Pro-Arg
für die
Behandlung von nicht-IgE-vermittelten entzündlichen Krankheiten und Zusammensetzungen.
Die Sequenz teilt höchstens
3 Aminosäurereste
(Asp-Pro-Arg, verglichen mit dem Peptid aus Anspruch 7) mit den
8 Aminosäure-langen
Peptiden der vorliegenden beanspruchten Erfindung.
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US 4,161,522 beschreibt
eine Methode zum Blockieren einer allergischen Reaktion eines Säugetiers, die
die Verabreichung eines Polypeptides, das neben anderen Asp-Ser-Asp-Pro-Arg
sein kann, umfasst. Wie das oben erwähnte Peptid aus WO 88/04177
teilen die Peptide aus
US 4,161,522 ebenfalls
nur eine relativ niedrige Sequenzidentität (3 von 8 Resten) mit den
Sequenzen der vorliegenden Erfindung.
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2.2 Entzündung
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Hautentzündung wird
teilweise über
die Umwandlung von Phospholipiden zu entweder Endoperoxiden und
somit über
die Cyclooxygenase zu Prostaglandinen oder 5-HETEs und somit über die
Lipooxygenase zu Leukotrienen vermittelt (Kragball und Voorhees,
1985, Curr. Probl. Derm. 13: 1–10).
Die Hemmung eines oder beider dieser Wege ist das Mittel, durch
das nicht-steroidale entzündungshemmende
Agenzien eine entzündliche
Antwort verhindern. Entzündungshemmende
Steroide wirken über
das Hemmen der Freisetzung von Arachidonsäure, die dann über einen
von beiden Stoffwechselwegen zu Entzündungsmediatoren umgewandelt
werden kann (Blackwell et al., 1980, Nature 287: 147–149). Es
wurde vorgeschlagen, dass Cytokine ebenfalls den entzündlichen
Prozess vermitteln und eine bessere, oder zumindest äquivalente
Hemmung der entzündlichen
Antwort durch das Hemmen entweder der Cytokinproduktion oder der
Hemmung der Interaktion von Cytokinen mit ihren Rezeptoren auf der
Zelloberfläche
des entzündlichen
Zellinfiltrats erreicht werden kann. Innerhalb der letzten paar
Jahre wurde erkannt, dass verschiedene Domänen von Cytokinen in der Lage sind,
verschiedene physiologische Antworten zu induzieren, wie durch das
Beispiel der IL-1β Fragmente
illustriert. Die schlaffördernden
und pyrogenenen Eigenschaften von IL-1β befinden sich in dem Fragment
IL-1β (208–240), wohingegen
andere verschiedene und gesonderte Fragmente von IL-1β die T-Zell Produktion stimulieren
(Obal et al., 1990, Am. J. Physiol. 259: R439–R446).
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3. Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Peptide und Peptidderivate,
die mit Blutplättchenfaktor
4 (PF4) (SEQ. ID NO: 9) verwandt sind, und analoge Peptide, die
entzündungshemmende
Aktivität
besitzen, auf pharmazeutische Mischungen, die besagte Peptide umfassen
und auf Methoden zur Entzündungshemmung durch
das Anwenden besagter Peptide. Diese Erfindung basiert teilweise
auf der Entdeckung, dass das Oktapeptid CT-112 (SEQ ID NO: 1) und
Derivate und Analoga von CT-112 (SEQ ID NO: 1) entzündungshemmende Aktivität in dem
Mausohr/Arachidonsäure
Entzündungsmodell
haben.
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Die
Peptide der Erfindung, insbesondere CT-112 (SEQ. ID NO: 1), können besonders
nützlich
sein, um eine entzündliche
Antwort zu hemmen. Zum Beispiel, aber nicht als Beschränkung, können CT-112
(SEQ ID NO: 1) oder Analoga oder Derivate davon verwendet werden,
um Entzündungen
bei Autoimmunkrankheiten, Abstoßungs(graft
versus host)-Erkrankungen, Reperfusion-Gewebeschädigung, Atherosklerose und Asthma
zu hemmen.
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4. Beschreibung
der Figuren
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1.
Aminosäuresequenzen
von den entzündungshemmenden
Peptiden CT-112 (SEQ ID NO: 1) und den zuvor als Wohl-2 bis Wohl-8
bezeichneten Peptiden (SEQ ID Nr. 2–8).
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2.
Aminosäuresequenz
von reifem PF4 (SEQ ID NO: 9).
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3.
Auswirkungen von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) auf neutrophile Zellen.
Das Balkendiagramm zeigt die Wirkung von CT-112 (SEQ ID NO: 1) auf
die Chemotaxis von Neutrophilen zu f-Met-Leu-Phe, wie über die Fluoreszenz
bei 530 nm gemessen. Das Liniendiagramm zeigt die Wirkung von CT-112
(SEQ. ID NO: 1) auf die Zelllebensfähigkeit, wie über das
Verwenden des Trypan-Blau-Ausschlusses gemessen. Die Balkendiagrammwerte
stellen den Mittelwert ± Standardabweichung
von drei Wells dar.
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5.
Auswirkungen von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) auf die Chemotaxis von Neutrophilen
zu Interleukin-8, wie über
die Fluoreszenz bei 530 nm gemessen. Die Werte stellen den Durchschnitt ± Standardabweichung
von 3 Wells dar.
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6.
Auswirkungen von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) auf Carageen-induzierten entzündlichen
Zelleinstrom. ☐ normal; ☐, nur Caragen;
Caragen
plus CT-112 SEQ. ID NO: 1. * zeigt signifikant unterschiedliche (p ≤ 0,05) von
Carageen-behandelten
Kontrolltieren an demselben Zeitpunkt an.
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7 Entzündungshemmende
Aktivität,
wie über
die Hemmung des AA-induzierten Anstiegs in der Dicke des Mausohres
gemessen, von CT-112 (SEQ ID NO: 1), Derivaten von CT-112 (SEQ.
ID NO: 1) und anderen Peptiden. TTSQVRPR (SEQ. ID NO: 1) = CT-112;
VTRPTQRS (SEQ. ID NO: 11) = CT-120, ein zufälliges Oktapeptid; TTSGIHPK
(SEQ. ID NO: 12) = CT-127, ein Peptid abgeleitet von dem bindegewebsaktivierenden
Peptid 3 (CTAP-III);
Ac-TTSQVRPR = Derivat von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) mit einer Acetylgruppe,
die das aminoterminale Ende blockiert; TTSQVRPR-NH2 =
Derivat von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) mit einer Aminogruppe, die das
carboxyterminale Ende blockiert; Ac-TTSQVRPR-NH2 =
Derivat von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) mit einer Acetylgruppe, die das
aminoterminale Ende blockiert und eine Aminogruppe, die das carboxyterminale
Ende blockiert.
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8.
Entzündungshemmende
Aktivität,
wie über
die Hemmung des AA-induzierten Anstiegs in der Dicke des Mausohres
gemessen, von trunkierten Derivaten (SEQ. ID NO: 3, 4, 6, 24–28) von
CT-112 (SEQ. ID NO: 1). TTSQVRPR (SEQ. ID NO: 1); TSQVRPR (SEQ.
ID NO: 25); SQVRPR (SEQ. ID NO: 3); QVRPR (SEQ. ID NO: 24); VRPR
(SEQ. ID NO: 4); TTSQVRP (SEQ. ID NO: 26); TTSQVR (SEQ. ID NO: 27);
TTSQV (SEQ. ID NO: 6); TTSQ (SEQ. ID NO: 28).
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9 Entzündungshemmende
Aktivität,
wie über
die Hemmung des AA-induzierten Anstiegs in der Dicke des Mausohres
gemessen, von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) Analoga (SEQ. ID NO: 25, 26,
29–73).
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10.
Auswirkung von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) auf den Prozentsatz von Mäusen, der
Collagen-induzierte Arthritis entwickelt.
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11.
Auswirkung von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) auf die kumulative Anzahl
von betroffenen Pfoten, von Mäusen,
die Collagen-induzierte Arthritis entwickeln.
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12.
Auswirkung von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) auf den kumulativen Arthritis-Index
in Mäusen,
die Collagen-induzierte
Arthritis entwickeln.
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13.
Auswirkung von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) auf die Histopathologie von
Collagen-induzierter Arthritis in Mäusen.
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Die
Werte stellen den Durchschnitt ± SEM von 23 Pfoten der Kontrollgruppe,
26 Pfoten der mit 10 mg CT-112/kg behandelten Gruppe und 16 Pfoten
der mit 100 mg CT-112/kg behandelten Gruppe dar. * zeigt signifikant
unterschiedliche (p ≤ 0,05)
von der Kontrollgruppe an.
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14.
Auswirkung von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) auf zirkulierende Anti-Collagen-Antikörper in
mit Collagen immunisierten Mäusen,
wie über
die O. D. bei 405 nm gemessen.
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5. Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Zum
Zwecke der Klarheit der Offenbarung, und nicht als Beschränkung, wird
die detaillierte Beschreibung der Erfindung in den folgenden Untereinheiten
dargelegt:
- (i) Herstellung von Blutplättchenfaktor
4 (SEQ. ID NO: 9)
- (ii) Peptide der Erfindung und ihre Herstellung;
- (iii) Identifikation von entzündungshemmenden Peptiden; und
- (iv) Die Verwendung von Peptiden der Erfindung als entzündungshemmende
Agenzien.
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5.1. Herstellung von Blutplättchenfaktor
4
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Blutplättchenfaktor
4 (PF4) (SEQ. ID NO: 9) kann durch das Verwenden jeder im Stand
der Technik bekannten Methode gereinigt werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung kann PF4 (SEQ. ID NO: 9) aus Thrombin-aktivierten
Blutplättchen-Extrakten
durch eine Modifikation der durch Medici et al. beschriebenen Methode
(1989, Thrombos. Res. 54: 277–287)
gereinigt werden. PF4 (SEQ. ID NO: 9) kann durch Heparin-Sepharose
Affinitätschromatographie
mit der Elution des Faktors bei 1,7 M NaCl isoliert werden, gefolgt
von starker Ionenaustauscherchromatographie auf einer Polysulfoethyl-Aspartamidsäure, mit
Natriumchlorid in der Anwesenheit von ungefähr 15% Acetonitril eluiert
und schließlich
durch Auftrennung auf einer Vydac RPC4 analytischen
Reverse-Phase HPLC-Säule
mit einem linearen Acetonitril-Gradienten in ungefähr 0,1%
Trifluoressigsäure
(TFA) in Wasser eluiert werden.
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5.2. Peptide der Erfindung
und ihre Herstellung
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Die
Peptide der Erfindung schließen
jedes Peptid, Peptidderivat oder Peptidanalog ein, welches entweder:
(i) ein mindestens vier Aminosäuren
langes Stück
von PF4 (SEQ. ID NO: 9), die Aminosäuresequenz (SEQ. ID NO: 9),
welche in 2 dargestellt ist, oder eine
funktional äquivalente
Sequenz oder (ii) mindestens eine sechs Aminosäuren lange Sequenz, die mindestens
66% homolog zu einem Abschnitt der PF4-Sequenz (SEQ. ID NO: 9),
wie dargestellt in 2, ist oder eine funktional äquivalente
Sequenz, umfasst. Homologie wird hierin als auf die Identität zwischen
Aminosäureresten
von verschiedenen Peptiden bezogen interpretiert. Zum Beispiel teilt
ein sechs Aminosäurereste
langes Peptid, das 66% homolog zu einem sechs Aminosäure langen
Fragment von PF4 ist, vier Aminosäurereste mit dem PF4 (SEQ.
ID NO: 9) Fragment, die nicht notwendigerweise miteinander verbunden
sind.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst das Peptid, Peptidderivat oder Peptidanalog
die Sequenz Thr-Ser-Gln
und/oder Val-Arg-Pro, und mehr bevorzugt Thr-Thr-Ser-Gln (SEQ. ID
NO: 10) und/oder Val-Arg-Pro-Arg (SEQ. ID No: 4) (zuvor als „Wohl-4" bezeichnet) oder Thr-Thr-Ser-Gln-Val-Arg-Pro-Arg (SEQ. ID
NO: 1). In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Peptid Thr-Thr-Ser-Gln-Val-Arg-Pro-Arg (SEQ. ID NO:
1) (d. h. "CT-112"). In zusätzlichen
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Peptid, Peptidderivat oder Peptidanalog die Sequenz Val-Lys-Thr-Thr-Ser-Gln-Val-Arg-Pro-Arg
(SEQ. ID NO: 2) (zuvor „Wohl-2") oder Ser-Gln-Val-Arg-Pro-Arg (SEQ.
ID NO: 3) (zuvor „Wohl-3") oder Thr-Thr-Ser-Gln-Val-Arg-Pro-Arg-His-Ile-Thr
(SEQ. ID NO: 5) (zuvor „Wohl-5") oder Thr-Thr-Ser-Gln-Val
(SEQ. ID NO: 6) (zuvor „Wohl-6") oder Thr-Ser-Gln-Val-Arg
(SEQ. ID NO: 7) (zuvor „Wohl-7") oder Thr-Thr-Ser-Gly-Ile-His-Pro-Lys
(SEQ. ID NO: 8) (zuvor "Wohl-8") (1).
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Die
Peptide der Erfindung können
ebenfalls Teile umfassen, die wenig oder keine Homologie zu PF4 (SEQ.
ID NO: 9) tragen (z. B. Carrier-Proteine). Des Weiteren können diese
Peptide durch Konjugation an andere Verbindungen, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf, Kohlenhydrat-, Lipid-, Phosphat-, Stärke-, Antikörper-, Fab-, Fab2-,
Enzym-, Aminosäure-, Peptid-
oder Wachstumsfaktor-Verbindungen, derivatisiert werden Die Aminosäuresequenz
(SEQ. ID NO: 9) von PF4, wie in 2 dargestellt,
oder eine funktional äquivalenten Sequenz
sollte interpretiert werden zu meinen, dass die PF4-Sequenz (SEQ.
ID NO: 9) (i) die in 2 dargestellte Sequenz (SEQ.
ID NO: 9) oder (ii) die Sequenz (SEQ. ID NO: 9), wie dargestellt
in 2, in der aber bestimmte Reste durch funktional äquivalente
Aminosäuren
ersetzt sind, was in einem stummen Austausch resultiert, sein kann.
Zum Beispiel können
einer oder mehrere Aminosäurereste
innerhalb der Sequenz durch andere Aminosäuren einer gleichen Polarität, die als
funktionales Äquivalent
wirken, ersetzt sein, was in einer stummen Abänderung resultiert. Ersatz
für eine
Aminosäure
innerhalb der Sequenz kann aus anderen Mitgliedern der Klasse, zu
der Aminosäuren
gehören,
ausgewählt
werden. Zum Beispiel schließen
die nicht-polaren (hydrophoben) Aminosäuren Alanin, Leucin, Isoleucin,
Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan und Methionin ein. Die polaren
neutralen Aminosäuren
schließen
Glycin, Serin, Threonin, Cystein, Tyrosin, Asparagin und Glutamin
ein. Die positiv geladenen (basischen) Aminosäuren schließen Arginin, Lysin und Histidin
ein. Die negativ geladenen (sauren) Aminosäuren schließen Asparaginsäure und
Glutaminsäure
ein.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung Analoga und/oder Derivate von CT-112 (SEQ.
ID NO: 1) als entzündungshemmende
Agenzien bereit, wie solche, in denen das aminoterminale Ende des
Peptids durch die Addition einer R-(C=O)-Gruppe, in der R ausgewählt ist
aus der Gruppe, die aus einem Niedrigalkyl, einem Cykloalkyl, einem
Aryl und einem Heteroaryl besteht, wobei das Aryl oder Heteroaryl
entweder unsubstituiert oder mit einer Halogen-, Methoxy-, Amino-
oder Alkyl-funktionellen Gruppe substituiert ist, oder in denen
das carboxyterminale Ende des Peptides durch die Addition von einer
R'-Gruppe, wobei
R' ausgewählt ist
aus der Gruppe, die aus einem Amid, einem Niedrigalkylester, einem
Cykloalkylester, einem Arylester und einem Heteroarylester besteht,
wobei der Arylester oder Heteroarylester entweder unsubstituiert oder
mit einer Halogen-, Methoxy-, Amino- oder Alkyl-funktionellen Gruppe
substituiert ist, oder in denen beide Enden des Peptides so modifiziert
sind, vorausgesetzt dass besagte Analoga und/oder Derivate entzündungshemmende
Aktivität
besitzen, z. B. wie durch die in Abschnitt 5.3 infra dargestellten
Assays bestimmt. Die Ausdrücke „Niedrigalkyl" und „Niedrigalkylester" sind, wie hierin
verwendet, beabsichtigt, Gruppen, die 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten,
zu umfassen. Die Begriffe „Aryl" und „Arylester" sind, wie hierin
verwendet, beabsichtigt, Gruppen, die eine Ringstruktur aus 6- oder
7-Einheiten enthalten und z. B. Pyridinium, Imidazolium und Chinoxalingruppen
einschließen,
zu umfassen.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung Derivate von CT-112 (SEQ. ID NO:
1) als entzündungshemmende
Agenzien bereit, in denen eine oder mehrere beliebige Seitenkettenaminogruppen durch
Acylierung oder Arylierung derivatisiert sind oder in denen eine
oder mehrere beliebige Seitenkettenhydroxylgruppen durch die Addition
eines Alkylesters oder Arylesters derivatisiert sind oder in denen
beide, Amino- und Hydroxylseitenkettengruppen, auf diese Weise derivatisiert
sind, vorausgesetzt, dass besagte Derivate entzündungshemmende Aktivität besitzen,
z. B. wie durch die in Abschnitt 5.3 infra dagestellten Assays bestimmt.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung Derivate von CT-112 (SEQ. ID NO:
1) als entzündungshemmende
Agenzien bereit, in welchen CT-112 (SEQ. ID NO: 1) oder ein Teil
davon durch eine kovalente Verbindung zwischen nicht-benachbarten Resten
zyklisiert ist, vorausgesetzt dass besagte Derivate entzündungshemmende
Aktivität
besitzen, z. B. wie durch die in Abschnitt 5.3 infra dargestellten
Assays bestimmt.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung Analoga von CT-112 (SEQ. ID NO:
1) als entzündungshemmende
Agenzien bereit, in welchen einer oder mehrere beliebige Aminosäurereste
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) mit verschiedenen Aminosäureanaloga
oder Aminosäuren-Mimics
substituiert sind, z. B. um Carbazate oder tertiäre Zentren zu ergeben, und
deren Einfügung
dem Verhindern oder Reduzieren der proteolytischen Spaltung des
Peptides dient, vorausgesetzt, dass besagte Analoga entzündungshemmende Aktivität besitzen,
z. B. wie durch die in Abschnitt 5.3 infra dargestellten Assays
bestimmt.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung trunkierte Analoga von CT-112 (SEQ. ID
NO: 1) als entzündungshemmende
Agenzien bereit, vorausgesetzt dass besagte trunkierte Analoga entzündungshemmende
Aktivität
besitzen, z. B. wie durch die in Abschnitt 5.3 infra dargestellten
Assays bestimmt.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung substituierte Derivate von CT-112 (SEQ.
ID NO: 1) als entzündungshemmende
Agenzien bereit, in welchen einer oder mehrere Aminosäurereste von
CT-112 (SEQ. ID NO: 1) durch z. B. die D-Aminosäureform des entsprechenden
Aminosäurerestes
oder durch jeden anderen L-Aminosäurerest ersetzt sind, vorausgesetzt
dass die substituierten Derivate von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) entzündungshemmende
Aktivität
besitzen, wie z. B. durch die in Abschnitt 5.3 infra dargestellten
Assays bestimmt. Zum Beispiel stellt die vorliegende Erfindung ein
Peptid mit der Aminosäuresequenz
Thr1-Thr2-Ser3-Gln4-Val5-Arg6-Pro7-Arg8 bereit, wobei einer oder mehrere beliebige
der Aminosäurereste
an Positionen 1, 2, 5, 6 oder 7 in der D-stereoisomeren Form vorliegen, und das
Peptid entzündungshemmende
Aktivität
besitzt.
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Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung ein Peptid mit der Aminosäuresequenz Thr-X-Ser-Gln-Val-Arg-Pro-Arg
bereit, wobei X aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus L-Lys, L-Orn,
L-Met, L-Arg, L-Ser, L-Trp, L-Tyr, L-Cys und L-His besteht, und
das Peptid entzündungshemmende
Aktivität
besitzt.
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Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung ein Peptid mit der Aminosäuresequenz Thr-Thr-X-Gln-Val-Arg-Pro-Arg
bereit, wobei X aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus L-Glu, L-Asp,
L-Asn, L-Gln, L-Cys, L-His, L-Lys, L-Orn, L-Thr, L-Trp und L-Tyr besteht, und
das Peptid entzündungshemmende
Aktivität
besitzt.
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Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung ein Peptid mit der Aminosäuresequenz Thr-Thr-Ser-X-Val-Arg-Pro-Arg
bereit, wobei X aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus L-Lys, L-Orn,
L-Arg, L-Asp, L-Cys, L-Glu, L-His, L-Met, L-Ser, L-Thr und L-Tyr besteht, und
das Peptid entzündungshemmende
Aktivität
besitzt.
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Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung ein Peptid mit der Aminosäuresequenz Thr-Thr-Ser-X-Val-Arg-Pro-Arg
bereit, wobei X aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus L-Lys, L-Orn,
L-Arg, L-Asp, L-Cys, L-Glu, L-His, L-Met, L-Ser, L-Thr und L-Tyr besteht, und
das Peptid entzündungshemmende
Aktivität
besitzt.
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Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung ein Peptid mit der Aminosäuresequenz Thr-Thr-Ser-Gln-X-Arg-Pro-Arg
bereit, wobei X aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus allen natürlich vorkommenden
L-Aminosäuren
außer
Valin, und bevorzugt L-Lys besteht, und das Peptid entzündungshemmende
Aktivität
besitzt.
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Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung ein Peptid mit der Aminosäuresequenz Thr-Thr-Ser-Gln-Val-X-Pro-Arg
bereit, wobei X aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus allen natürlich vorkommenden
L-Aminosäuren
außer
Arg, und bevorzugt L-Ala oder L-Glu besteht, und das Peptid entzündungshemmende
Aktivität
besitzt.
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Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung ein Peptid mit der Aminosäuresequenz Thr-Thr-Ser-Gln-Val-Arg-X-Arg
bereit, wobei X aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus allen natürlich vorkommenden
L-Aminosäuren
außer
Pro besteht, und das Peptid entzündungshemmende
Aktivität
besitzt.
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Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung ein Peptid mit der Aminosäuresequenz Thr-Thr-Ser-Gln-Val-Arg-Pro-X
bereit, wobei X aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus L-Lys, L-Orn,
L-Asn, L-Asp, L-Cys, L-Glu, L-His, L-Met, L-Ser und L-Tyr besteht,
und das Peptid entzündungshemmende
Aktivität besitzt.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung Analoga von CT-112 (SEQ. ID NO:
1) als entzündungshemmende
Agenzien bereit, in welchen einer oder mehrere der Aminosäurereste
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) weggelassen sind, vorausgesetzt, dass
besagte Analoga von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) entzündungshemmende Aktivität zeigen,
z. B. wie durch die in Abschnitt 5.3 infra dargestellten Assays
bestimmt.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung ein Peptid mit der Aminosäuresequenz R-X1-X2-X3-X4-X5-X6-X7-X8-R'' bereit,
wobei R entweder H oder R'-(C=O)-,
ist, wobei R' aus
der Gruppe ausgewählt
wird, die aus einem Niederalkyl, einem Cykloalkyl, einem Aryl und
einem Heteroaryl besteht, wobei das Aryl oder Heteroaryl entweder
unsubstituiert oder mit einer Halogen-, Methoxy-, Amino- oder Alkyl-funktionellen
Gruppe substituiert ist. R'' wird aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus H, einem Amid, einem Niederalkylester, einem Cykloalkylester,
einem Arylester und einem Heteroarylester besteht, wobei der Arylester
oder Heteroarylester entweder unsubstituiert oder mit einer Halogen-,
Methoxy-, Amino- oder Alkyl-funktionellen Gruppe substituiert ist.
X1 ist L-Thr; X2 wird
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus L-Thr, L-Lys, L-Orn, L-Met, L-Arg, L-Ser, L-Trp, L-Tyr,
L-Cys und L-His besteht. X3 wird aus der
Gruppe ausgewählt,
die aus L-Ser, L-Glu, L-Asp, L-Asn,
L-Gln, L-Cys, L-His, L-Lys, L-Orn, L-Thr, L-Trp und L-Tyr besteht.
X4 wird aus der Gruppe ausgewählt, die
aus L-Gln, L-Lys, L-Orn, L-Arg, L-Asp, L-Cys, L-Glu, L-His, L-Met, L-Ser, L-Thr
und L-Tyr besteht. X5, X6 und
X7 sind natürlich vorkommende L-Aminosäuren und
X8 wird aus der Gruppe ausgewählt, die
aus L-Arg, L-Lys, L-Orn, L-Asn, L-Asp, L-Cys, L-Glu, L-His, L-Met,
L-Ser und L-Tyr besteht, vorausgesetzt dass R-X1-X2-X3-X4-X5-X6-X7-X8-R'' mindestens vier Aminosäurereste
umfasst, und nicht Val-Arg-Pro-Arg (SEQ. ID NO: 4) oder Thr-Thr-Ser-Gln-Val
(SEQ. ID NO: 6) oder Ser-Gln-Val-Arg-Pro-Arg
(SEQ. ID NO: 3) oder Thr-Thr-Ser-Gln-Val-Arg-Pro-Arg (SEQ. ID NO: 1) ist, wobei das
Peptid derivatisiert sein kann oder in welchen von dem Peptid, wie
oben beschrieben, Analoga synthetisiert werden können, und das Peptid, Peptidderivat oder
Peptidanalog entzündungshemmende
Aktivität
besitzt, z. B. wie durch die unten in Abschnitt 5.3 dargestellten
Assays bestimmt.
-
In
allen Fällen
zeigen die Peptide der Erfindung entzündungshemmende Aktivität, wie unten
in Abschnitt 5.3 definiert.
-
Die
Peptide der Erfindung können
durch jede im Stand der Technik bekannte Methode hergestellt werden.
Zum Beispiel, und ohne Beschränkung,
können
die Peptide (i) durch Spaltung von einem größeren Peptid, wie z. B., aber
nicht beschränkt
auf, PF4 (SEQ. ID NO: 9); (ii) durch rekombinante DNA-Expressionsmethoden
und (iii) durch chemische Synthese einschließlich Festphasentechniken wie
durch Barany und Merrifield beschrieben (1980, in "The Peptides" Vol. 2, Gross and
Meienhofer, eds., Academic Press, N. Y.) synthetisiert werden.
-
In
einer bevorzugten spezifischen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann ein tryptischer Verdau von PF4 (SEQ. ID NO: 9) durchgeführt werden,
um PF4-Peptidfragmente herzustellen. Zum Beispiel kann lyophilisiertes
PF4 (SEQ. ID NO: 9), wie in Abschnitt 5.1 beschrieben hergestellt,
in 50 μl
0,4 M Na2CO3/8 M
Harnstoff bei pH = 9 in einem Mikrozentrifugationsröhrchen aufgelöst werden.
Das Protein kann dann durch die Zugabe von ungefähr 45 mM Dithiothreitol im
Puffer bei pH = 8 für
ungefähr
15 Minuten bei 50°C
reduziert werden. Dann kann das Protein durch Zugabe von 5 μl Jodessigsäure in 0,5
N NaOH und Inkubieren für
ungefähr
15 Minuten in der Dunkelheit bei Raumtemperatur carboxymethyliert
werden. Dann können
ungefähr 140 μl deionisiertes
Wasser und 5 μl
einer 1 mM HCl-Lösung
Trypsin der Sequenziergüteklasse
(mit 200 μg/ml) zugegeben
werden und die Probe bei 37°C
für ungefähr 24 Stunden
inkubiert werden. Der resultierende tryptische Verdau kann dann
in eine entsprechende Reverse Phase-Chromatographiesäule, z.
B. eine Vydac C18-Säule
equilibriert mit 2,7% Acetonitril/0,1% TFA/H2O,
injiziert und bei einer angemessenen Flussrate, z. B. 0,5 ml/Minute
chromatographiert und in 1,0 Minuten Fraktionen gesammelt werden.
Das Elutionsprogramm kann z. B. 2,7% Puffer B (95% Acetonitril)
in Puffer A (0,1% TFA in Wasser) für ungefähr 10 Minuten und ein Gradient
von ungefähr
27 bis 95% Puffer B in 123 Minuten sein. Die Elution der Peptide
kann spektrophotometrisch bei einer Wellenlänge von 210 nm überwacht
werden. Bevorzugt kann ein Beckman System Gold HPLC-System für die Chromatographie
von sowohl Proteinen als auch Verdau verwendet werden. Unter Verwendung
des oben als Beispiel dargelegten Chromatographieprotokolls, wird
erwartet, dass das CT-112 Peptid (SEQ. ID NO: 1) als Peptid Nr.
4 eluiert (siehe Abschnitt 6.2 unten). Peptidfragmente von PF4 (SEQ.
ID NO: 9) können
entsprechend der Erfindung optional chemisch modifiziert werden
und können
wie in dem nächsten Abschnitt
dargestellt auf entzündungshemmende
Aktivität
getestet werden.
-
5.3 Identifizierung von
entzündungshemmenden
Peptiden
-
Die
entzündungshemmende
Aktivität
der oben beschriebenen Peptide kann durch das Verwenden jedes im
Stand der Technik bekannten in vitro oder in vivo Assay-Systems
bestimmt werden, um einen Faktor für die entzündungshemmende Aktivität abzuschätzen. Der
Ausdruck „entzündungshemmende
Aktivität" sollte hierin bezogen
auf die Fähigkeit
entzündlichen
Zelleinstrom und/oder Aktivitäten
verbunden mit der Aktivierung von Immunzellen oder der Immunantwort
zu hemmen interpretiert werden. Deswegen ist beabsichtigt, dass der
Ausdruck „entzündungshemmend" die Fähigkeit
als immun-regulatorisches
oder immun-modulatorisches Agens zu wirken umfasst.
-
Zum
Beispiel, aber ohne Beschränkung,
kann das Peptid auf seine Fähigkeit
die Entzündung
in einem Mausohrmodell zu hemmen, in dem Arachidonsäure (AA)
benutzt wird um eine entzündliche
Reaktion hervorzurufen (Young et al., 1984, J. Invest. Dermatol.
82: 367–371;
Doherty et al., 1988, J. Invest. Dermatol. 91: 298–302), getestet
werden. Siehe unten Abschnitt 7 für illustrative Zwecke.
-
5.4. Die Verwendung von
Peptiden der Erfindung als entzündungshemmende
Agenzien
-
Peptide
der Erfindung können
in einem Verfahren zum Hemmen der Entzündung im Gewebe eines Subjekts
mit Bedarf für
eine solche Behandlung verwendet werden, welches an jeder Krankheit
oder Funktionsstörung
leidet, in welcher entweder akuter oder chronischer entzündlicher
Zelleinstrom auftritt. Das Subjekt kann ein Mensch oder ein nicht-menschliches
Subjekt sein. Spezifische Voraussetzungen, unter welchen die Peptide
der Erfindung einen therapeutischen Wert haben könnten, würden Situationen einschließen, in
denen eine unerwünschte
Immunantwort aufgetreten ist, einschließlich, aber nicht beschränkt auf,
Autoimmunkrankheiten wie z. B. Insulin-abhängige Diabetes, Goodpasture's Syndrom, Pemphigus
und Pemphigoid, primäre biliäre Zirrhose,
ulcerative Colitis, rheumatoide Arthritis, Skleroderma, Mischbindegewebe-Erkrankung und systemischer
Lupus Erythematosus, Abstoßungs(Graft
Versus Host)-Erkrankung, septischer Schock, Reperfusions-Gewebeschädigung (einschließlich einem
myocardialen oder zerebralen Infarkt folgende Gewebsschädigung),
Atherosklerose, Asthma und entzündliche
Lungenerkrankung. In bevorzugten spezifischen Ausführungsformen
der Erfindung ist das Peptid, dass zur Entzündungshemmung verwendet wird
CT-112 (Thr-Thr-Ser-Gln-Val-Arg-Pro-Arg)
(SEQ. ID NO: 1).
-
Die
Peptide der Erfindung können über jeden
geeigneten und allgemein anerkannten Weg zur Arzneimittelverabreichung
verabreicht werden, einschließlich
intravenös,
subkutan, intradermal, intranasal, inhalativ (z. B. Lungenerosol
oder Lavage), intramuskulär,
intraokular, intraperitoneale Injektion, peritoneale Spülung, Herzpunktur,
Herzkatheterinjektion, oral, intrathekale oder intraventrikulare
Injektion, Injektion in die Wirbelsäule oder Schädelhöhle, vaginal
oder rektal (z. B. durch Zäpfchen),
Hautpflaster oder topische Salbe und können in jedem geeigneten pharmazeutischen
Träger,
einschließlich
wässriger
Lösung,
Mikrokapseln, Liposomen enthalten sein oder über ein verzögertes Freisetzungsimplantat,
einschließlich
hydrophile oder hydrophobische Träger-basierte Implantate.
-
Die
Peptide der Erfindung können
in einer Dosis verabreicht werden, die bei der Entzündungshemmung
in dem Subjekt wirksam ist, wie durch Verwenden von Standardtechniken
bestimmt. Es ist beabsichtigt, dass sich „entzündungshemmend" auf einen signifikanten
Rückgang
in den Zeichen und Symptomen der Entzündung bezieht. Die Befreiung
von Symptomen, in der ein Patient subjektiv frei von Beschwerden
ist, würde zum
Beispiel, aber ohne Beschränkung,
als eines von vielen befriedigenden Resultaten der Therapie angesehen
werden. In bestimmten spezifischen nicht beschränkenden Ausführungsformen
könnte
das Ausmaß der Entzündung um
ungefähr
50% verringert werden. Es wurde geschätzt, dass die ED50 eine
Dosis zwischen ungefähr
2,5 und 5,0 mg/kg ist. In spezifischen Ausführungsformen der Erfindung
kann CT-112 (SEQ. ID NO: 1) einem menschlichen Patient in einer
Dosis von ungefähr
2,5 mg/kg bis ungefähr
500 mg/kg verabreicht werden. In bevorzugten spezifischen, nicht-beschränkenden
Ausführungsformen
der Erfindung kann die Dosis, die einem menschlichen Patient subkutan
verabreicht wird, abhängig
davon, ob die zu behandelnde Entzündung mild, moderat oder schwer/persistent
ist, entweder ungefähr
5 mg/kg, 50 mg/kg oder 100 mg/kg sein. Die Dosis kann in angemessenen
Intervallen verabreicht werden, z. B., aber nicht beschränkt auf,
täglich,
oder einmal, zweimal oder dreimal in der Woche.
-
6. Beispiel: Herstellung
von entzündungshemmenden
Peptiden
-
6.1. Materialien und Methoden
-
6.1.1 Herstellung von
PF4
-
PF4
(SEQ. ID NO: 9) wurde aus Thrombin-aktivierten Blutplättchenextrakten
durch eine Modifikation der von Medici et al. beschriebenen Methode
(1989, Thrombos. Res. 54: 277–287)
gereinigt. PF4 (SEQ. ID NO: 9) wurde durch Heparin-Sepharose Affinitätschromatographie
mit einer Elution des Faktors bei 1,7 M NaCl isoliert, gefolgt von
starker Ionenaustauscherchromatographie auf einer Polysulfoethyl- Aspartamidsäule, mit NaCl
in Anwesenheit von 15% Acetonitril eluiert und schließlich durch
Trennung auf einer Vydac RPC4 analytischen
reverse-phase HPLC-Säule
mit einem linearen Acetonitril-Gradient in 0,1% TFA in Wasser eluiert.
-
6.1.2 Tryptischer Verdau
von PF4
-
Tryptischer
Verdau wurde durch das Auflösen
von lyophilisiertem PF4 (SEQ. ID NO: 9) in 50 μl 0,4 M Na2CO3/8 M Harnstoff pH 9.0 in einem Mikrozentrifugationsröhrchen durchgeführt. Das
Protein wurde dann durch die Zugabe von 5 μl 45 mM DTT in Puffer mit einem
pH von 9,0 für
15 Minuten bei 50°C
reduziert. Das Protein wurde durch die Zugabe von 5 μl Jodessigsäure in 0,5
N NaOH und Inkubation für
15 Minuten in Dunkelheit bei Raumtemperatur carboxymethyliert. Schließlich wurden
140 μl deionisiertes
Wasser und 5 μl
1 mM HCl-Lösung
von Trypsin der Sequenziergüteklasse
(200 μg/ml)
zugegeben und die Probe für
24 Stunden bei 37°C
inkubiert.
-
Der
tryptische Verdau wurde auf eine Vydac C18-Säule, mit
2,7% Acetonitril/0,1% TFA/H2O äquilibriert, injiziert
und mit einer Flussrate von 0,5 ml/Min chromatographiert und in
1,0 Min Fraktionen gesammelt. Das Elutionsmuster war wie folgt:
2,7% Puffer B (95% Acetonitril) in Puffer A (0,1% TFA in Wasser)
für 10
Minuten, 2,7% bis 95% Puffer B in 123 Minuten. Die Elution der Peptide
wurde bei 210 nm kontrolliert. Für
die Chromatographie von sowohl Proteinen als auch Verdau wurde eine
Beckman System Gold HPLC System verwendet.
-
6.2 Ergebnisse und Diskussion
-
CT-112
(SEQ. ID NO: 1) eluierte als das vierte Peptid in der Umkehrphasen-HPLC
und wurde in einem Porton 2090e Sequenzierer nach Absorption auf
ein Peptidträgermaterial,
das von Porton gesetzlich geschützt ist,
sequenziert. Die Sequenz des Peptides war Thr-27,5 pm, Thr-23,5
pm, Ser-30,0 pm, Gln-26,5 pm, Val-22,6 pm, Arg-10,5 pm, Pro-9,2
pm, Arg-4,7 pm. Eine Aminosäurenanalyse
durch das Verwenden der Beckman Dabsyl Choridmethode bestätigte die
Gesamtsequenz des Peptides.
-
7. Beispiel: CT-112 zeigt
entzündungshemmende
Aktivität
-
7.1 Material und Methoden
-
Die
entzündungshemmenden
Eigenschaften von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) wurden durch das Verwenden
eines standardisierten Assays für
entzündungshemmende
Aktivität
festgestellt, d. h. einem Mausohrmodell, in dem Archidonsäure (AA)
verwendet wird, um eine entzündliche
Reaktion hervorzurufen (Young et al., 1984, J. Invest. Dermatol.
82: 367–371;
Doherty, et al., 1988, J. Invest. Dermatol. 91: 298–302).
-
7.1.1 Reagenzien
-
CT-112
(SEQ. ID NO: 1), entweder das Chlorid oder das Trifluoressigsäuresalz,
wurde durch das Verwenden eines Standardsystems für die organische
Synthese von Peptiden von Multiple Peptide Systems (San Diego, CA
USA) synthetisiert. Phenidon und AA wurden von Sigma Chemical Co.
(St. Louis, MO USA) erhalten. Alzet Minipumpen (Model 2001, 7 Tage,
eingestellt 1 μl/hr)
freizusetzen) zur subkutanen Implantation in Testtieren, wurden
von der Alza Corporation (Palo Alto, CA USA) erhalten. AA wurde
vor der Anwendung in Aceton von Reagenzqualität mit 200 mg/ml aufgelöst.
-
7.1.2 Tierbehandlung
-
Weibliche
Mäuse (C57BL/6UAF,
Charles River Breeding Laboratories, ungefähr 15–18 g) wurden erhalten und
für 2 Wochen
vor der Verwendung akklimatisiert. Beim Start der Studie waren die
Tiere ungefähr 14
Wochen alt.
-
Um
Minipumpen für
die Implantation vorzubereiten, wurde CT-112 (SEQ. ID NO: 1) in PBS aufgelöst. Das
Material wurde in Alzet Minipumpen geladen, die eingestellt waren
0,05 (5 Tiere), 0,1 (10 Tiere), 1 (10 Tiere), oder 2,5 (5 Tiere)
mg CT-112 (SEQ. ID NO: 1) pro Tier pro Tag abzugeben. Die Minipumpen
für die
Implantation in Kontrolltiere enthielten nur PBS. Als positive Kontrolle
erhielt ein Satz von 10 Mäusen
15 Minuten vor Reizung mit AA 100 mg/kg Phenidon, ein potenter 5-Lipoxygenase-Inhibitor,
welcher als entzündungshemmendes
Agens wirkt.
-
Für die subkutane
Implantation von Minipumpen wurden die Tiere mit Ketamin/Xylazin
anästhesiert. Das
Ketamin (Aveco Lot Nr. 440140) wurde mit 80 mg/kg injiziert und
das Xylacin (Rugby Laboratories Lot Nr. 26040-B) mit 16 mg/kg und
die Alzet-Pumpen wurden subkutan in den dorsothorakalen Bereich
implantiert. Den Tieren wurde erlaubt sich zu erholen und dann wurden
sie für
5 Tage beherbergt und mit Wasser und Futter ad libitum versorgt.
-
An
dem sechsten Tag nach der Pumpenimplantation, wurden 0,01 ml AA
auf die inneren und äußeren Oberflächen des
rechten Ohres mittels einer automatischen Mikroliterpipette appliziert.
Eine Stunde nach der AA-Verabreichung wurden die Mäuse getötet und
die Ohrendicke mit einer Mitutoyo Nr. 7300 Messschieblehre gemessen.
Als interne Kontrolle wurden ebenfalls die linken Ohren gemessen.
-
Als
ein Marker für
die Anwesenheit oder Abwesenheit von polymorphonukleären Leukozyten
(PMNs) wurde die Aktivität
der Myeloperoxidase im Ohrengewebe gemessen (Barone et al., 1991,
J. Neurosci. Res. 29: 336–345).
Nach der Messung der Ohrdicke, wurden die Ohren von den Mäusen abgeschnitten
und in 50 mM Tris-HCL, pH 7,4 bei 4°C homogenisiert, um ein 10%-iges
(w/v) Homogenisat zu ergeben. Aliquots des Homogenisats wurden verwendet,
um mittels des Verwendens von o-Dianisidin (Sigma Chem Co., St.
Louis MO) und Wasserstoffperoxid als Substrat und Überwachen
der Chromophorerzeugung bei 460 nm (Barone et al., 1991, J. Neurosci.
Res. 29: 336–345)
die Menge an Myeloperoxidaseaktivität, die in dem Gewebe vorhanden
ist, zu bestimmen.
-
7.2. Ergebnisse und Diskussion
-
Vorbehandlung
von Tieren mit dem 5-Lipoxygenase-Inhibitor Phenidon verhinderte
wirksam die entzündliche
Antwort auf die topische AA-Verabreichung. Dieses nicht-steroidale
entzündungshemmende
Agens war dadurch in der Lage, in dieser Studie als positive Kontrolle
für die
Hemmung von AA-induzierter
Hautentzündung
zu dienen.
-
Vorbehandlung
von Mäusen
mit CT-112 (SEQ. ID NO: 1) hemmte, verglichen mit PBS-Kontrollen,
den Entzündungsprozess
signifikant. Die Vorbehandlung von Mäusen mit 0,05 mg CT-112 (SEQ.
ID NO: 1) pro Tag führte
zu einer signifikanten Reduktion (43,1%, p ≤ 0,05) in der Schwellung des
Ohres als Antwort auf AA (Tabelle 1). Die maximale Reduktion (95,6%)
der Antwort auf AA wurde erreicht, wenn jedem Tier pro Tag 2,5 mg CT-112
(SEQ. ID NO: 1) verabreicht wurden. Diese Hemmung der entzündlichen
Antwort war signifikant (p ≤ 0,1)
und mit der Antwort auf Phenidon vergleichbar.
-
Die
Vorbehandlung von Mäusen
mit 0,05–1
mg CT-112 (SEQ. ID NO: 1) pro Tag verringerte die Myeloperoxidaseaktivität in den
AA-behandelten Ohren in einer Dosis-abhängigen Art und Weise. Aufgrund
der großen
Variabilität
in dem Test zeigte nur die Gruppe, welche entweder Phenidon oder
0,1 mg CT-112 (SEQ. ID NO: 1) pro Tag erhielt, einen, im Vergleich
zu der Myeloperoxidaseaktivitätskontrolle
(Tabelle 2), signifikant unterschiedlichen Aktivitätslevel
(p ≤ 0,05).
-
Diese
Daten weisen darauf hin, dass CT-112 (SEQ. ID NO: 1) eine akute
entzündlich
Hautantwort auf Grund der topischen Anwendung von AA hemmen kann.
Dieser Effekt kann ebenfalls zu der Anwesenheit von weniger PMNs
in der entzündlichen
Antwort führen,
wie über
die Myeloperoxidaseaktivität
bestimmt.
-
-
Die
Werte stellen den Mittelwert ± Standardabweichung
von der Ohrenzahl in Klammern dar.
-
-
Die
Werte stellen den Mittelwert ± Standardabweichung
von der Ohrenzahl in Klammern dar.
-
8. Beispiel: CT-112 Hemmung
der Chemotaxis von Neutrophilen
-
Die
Fähigkeit
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) spezifisch entzündliche Prozesse zu blockieren,
wird durch die Hemmung der Aktivität von Neutrophilen nachgewiesen,
welche wie unten beschrieben untersucht wurde.
-
8.1 Material und Methoden
-
Die
Fähigkeit
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) als Antwort auf eine Reihe von Agenzien
die Chemotaxis von Neutrophilen zu inhibieren, wurde durch das Verwenden
von Neuroprobe Chemotaxis-Kammern beurteilt. Für diese Assays wurden Neutrophile
in Hanks balanced salt solution mit Ca2+ und
Mg2+ resuspendiert, um eine Suspension mit
5 × 106 Zellen/ml zu ergeben, nachdem die Zellen
mit 1',7'-bis(2-carboxyethyl)-5-(6)-carboxyfluorescein
markiert wurden. Die Neutrophilen wurden vor der Zugabe zu den Chemotaxis-Kammern
für ungefähr 15 Minuten
CT-112 (SEQ. ID NO: 1) ausgesetzt. CT-112 (SEQ. ID NO: 1) war in
sowohl im Oberteil als auch dem Unterteil der Kammern vorhanden
und der Lockstoff, entweder f-Met-Leu-Phe, Leukotrien B4 oder Interleukin-8,
wurde zu dem Unterteil der Kammer zugegeben. Zellen, die durch die
Membran gewandert waren, wurden durch Fluoreszenz bei 530 nm eine
Stunde nach Initiierung des Assays bestimmt.
-
8.2. Ergebnisse und Diskussion
-
CT-112
(SEQ. ID NO: 1) hemmte wirksam die chemotaktische Migration von
Neutrophilen sowohl zu f-Met-Leu-Phe als auch zu LTB4 (3, 4),
aber nicht zu Interleukin 8 (5). Zusätzlich war
CT-112 (SEQ. ID NO: 1) für
Neutrophile nicht cytotoxisch, wie durch das Testen der Lebensfähigkeit
durch das Verwenden des Trypan-Blau-Ausschlusses (3)
bestimmt wurde. Diese Studie deutet darauf hin, dass mindestens
eine mit Neutrophilen verbundene Aktivität, die der chemotaktischen
Migration, zumindest teilweise durch CT-112 (SEQ. ID NO: 1) gehemmt
wird.
-
9. Beispiel: Auswirkung
der CT-112 Expositionsdauer
-
9.1. Material und Methoden
-
Mäuse bekamen
Alzet-Minipumpen implantiert, die eingestellt waren 60 mg/kg/Tag
für entweder
7, 3 oder 1 Tag abzugeben. Eine gesonderte Gruppe von 5 Mäusen erhielt
3 intraperitoneale Injektionen von CT-112 (60 mg/kg/Injektion) 24,
1 und 0,25 Stunden vor der AA-Reizung. CT-112 (SEQ. ID NO: 1) wurde
durch das Auflösen
des Präparates
in Dulbecco's PBS
für die
Injektion vorbereitet, um eine endgültige CT-112 (SEQ. ID NO: 1)
Konzentration von 5 mg/ml zu ergeben. Die Kontrollmäuse bekamen
Alzet-Minipumpen implantiert, die für 7 Tage PBS abgaben. Die AA-Reizung
war dieselbe wie oben in Beispiel 7 beschrieben.
-
9.2. Ergebnisse und Diskussionen
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt. In der Entzündungshemmung
wurde als Ergebnis der 7, 3 und 1 Tage dauernden Exposition kein
Unterschied festgestellt. Alle Laufzeiten hemmten die akute Entzündung, die
ansonsten durch die topische Anwendung von AA induziert wird, signifikant.
Obwohl die Ergebnisse nicht signifikant von den Kontrollen abwichen
hemmten die intraperitonealen Injektionen die Entzündung. Diese
Ergebnisse zeigen, dass die verlängerte
CT-112 (SEQ. ID
NO: 1) Exposition, d. h. > 1
Tag, nicht notwendig war, um die Entzündung zu hemmen.
-
-
Die
Werte stellen den Mittelwert ± Standardabweichung
von 5 Tieren dar.
-
10. Beispiel: Auswirkung
der intraperitonealen CT-112-Injektion
-
10.1. Material und Methoden
-
Die
Verabreichung von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) (60 mg/kg/Injektion) über eine
Vielzahl intraperitonealer Injektionen wurde zu den folgenden Zeitpunkten
vor der Reizung mit AA durchgeführt:
- a. 6, 3, 1 und 0,25 Stunden;
- b. 3, 1 und 0,25 Stunden; oder
- c. 1 und 0,25 Stunden.
-
Zusätzlich wurde
die Auswirkung einer einzelnen Verabreichung von CT-112 (SEQ. ID
NO: 1) (60 mg/kg) durch intraperitoneale Injektion entweder 1 oder
3 Stunden vor der AA-Reizung durchgeführt. Kontrollmäuse hatten
Alzet-Minipumpen implantiert, um vor der AA-Reizung für 7 Tage
PBS abzugeben. Die AA-Reizung war die gleiche wie oben in Beispiel
7 beschrieben. Die Ergebnisse der vielfältigen Dosierungskuren und der
1 und 3 Stunden Einzeldosierungskuren wurden, unter Verwendung von
5 Tieren pro Behandlung, mit der entzündungshemmenden Aktivität von CT-112
(SEQ. ID NO: 1), das von Alzet-Minipumpen, die eingestellt waren
60 mg/kg/Tag für
7 Tage abzugeben, abgegeben wurde, verglichen.
-
In
einem gesonderten Experiment wurde die Wirkung von vielfältigen intraperitonealen
Injektionen von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) entweder 6, 3, 1 und 0,25
Stunden oder 16, 3, 1 und 0,25 Stunden vor AA-Reizung beurteilt.
Die Ergebnisse von beiden Multidosierungskuren wurden sowohl mit
Phenidon (100 mg/kg verabreicht 15 Minuten vor der Reizung) als
auch CT-112 (SEQ. ID NO: 1), das über eine Alzet-Minipumpe (60 mg/kg/Tag
für 7 Tage)
verabreicht wurde, verglichen. Für
die letzte Studie wurde die Anzahl von Tieren, die einzelne Injektionen
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) erhielten, von 5 auf 10 erhöht.
-
10.2. Ergebnisse und Diskussion
-
Die
Ergebnisse der Mehrfach- und Einzel-(1 Stunden und 3 Stunden)Dosierungsstudien
sind in Tabelle IV dargestellt. Alle Multidosierungskuren und die
3 Stunden Einzeldosierungskuren hemmten den entzündlichen Prozess signifikant
zu ungefähr
70% (p ≤ 0,01)
verglichen mit der 7-Tage-Verabreichung über die
Alzet-Minipumpe, welche den entzündlichen
Prozess zu 94% inhibierte. Obwohl die Einzeldosis von CT-112 (SEQ.
ID NO: 1), die 1 Stunde vor der AA-Reizung verabreicht wurde, den
entzündlichen
Prozess nicht signifikant hemmte, wurde eine 43%ige Hemmung beobachtet.
-
Verabreichung
von Mehrfach-IP-Injektionen von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) entweder
6, 3, 1 und 0,25 Stunden oder 16, 3, 1 und 0,25 Stunden vor der
AA-Reizung führte
zu einer signifikanten Verringerung (56–61%) (p ≤ 0,01) der Entzündung (Tabelle
V). Jedoch führte
sowohl die 7-Tage Alzet-Minipumpe-Verabreichung von CT-112 (SEQ. ID NO:
1) als auch die Einzelverabreichung von Phenidon 15 Minuten vor
der AA-Reizung zu
einer größeren Verringerung
der Entzündung.
-
Diese
Ergebnisse weisen daraufhin, dass CT-112 (SEQ. ID NO: 1), über intraperitoneale
Injektion verabreicht, akute Hautentzündung signifikant hemmen kann.
-
-
-
Die
Werte stellen den Mittelwert ± Standardabweichung
von 5 Tieren dar.
-
-
Die
Werte stellen Mittelwerte ± Standardabweichung
von der Zahl an Tieren angegeben in Klammern dar.
-
11. Beispiel: Effekt der
subkutanen CT-112-Injektion
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass CT-112 (SEQ. ID NO: 1), als eine subkutane
Injektion verabreicht, wirksam bei der Hemmung einer entzündlichen
Antwort ist.
-
11.1. Material und Methoden
-
CT-112
(SEQ. ID NO: 1)-Verabreichung (60 mg/kg/Injektion) an Mäuse über mehrfache
subkutane Injektionen vor der AA-Reizung wurde bei:
- a) 6, 3, 1 und 0,25 Stunden;
- b) 3, 1 und 0,25 Stunden; oder
- c) 1 und 0,25 Stunden durchgeführt.
-
Zusätzlich erhielten
andere Mäuse
nur eine einzelne subkutane Injektion von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) (60
mg/kg) entweder 3 oder 1 Stunde vor AA-Reizung. Kontrolltiere bekamen
3 Tage vor der AA-Reizung mit PBS gefüllte Alzet-Minipumpen implantiert.
Die AA-Reizung war dieselbe wie oben in Beispiel 7 beschrieben. Die
Ergebnisse dieser Dosierungskuren wurden mit der entzündungshemmenden
Aktivität
von CT-112 (SEQ. ID NO: 11, das von einer Alzet-Minipumpe abgegeben
wurde, die eingestellt war um 60 mg/kg/Tag für 7 Tage abzugeben, verglichen.
Die Dauer der CT-112 (SEQ. ID NO: 1)-Aktivität in Bezug auf akute entzündungshemmende
Aktivität
wurde nach subkutanen Injektionen von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) ebenfalls
beurteilt.
-
11.2. Ergebnisse und Diskussion
-
Die
Ergebnisse sind in Tabellen VI und VII dargestellt.
-
Nach
der subkutanen Injektion hemmten alle Multidosierungskuren und Einzeldosierungskuren
den entzündlichen
Prozess signifikant um ungefähr
70% (p ≤ 0,05)
verglichen mit der Verabreichung über die Alzet-Minipumpe für 7-Tage,
welche den entzündlichen
Prozess um 87% hemmte (Tabelle VI).
-
In
der Laufzeitstudie deuten die Resultate darauf hin, dass die Dauer
der Aktivität
größer als
6 Stunden ist, obwohl nur die Behandlung mit 6 Stunden vor der AA-Reizung
subkutan verabreichtem CT-112 (SEQ. ID NO: 1) die AA-induzierte
akute Entzündung
signifikant inhibierte (p ≤ 0,05)
(Tabelle VII). In dieser besonderen Studie versagte die Verabreichung
von 60 mg/kg/Tag von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) über die Alzet-Minipumpe, die
normalerweise beobachteten 80–90%
Entzündungshemmung
zu erreichen. Diese Ergebnisse deuten daraufhin, dass CT-112 (SEQ.
ID NO: 1) beim Hemmen akuter Hautentzündung aktiv war, wenn es über eine
subkutane Injektion 6 Stunden vor der Reizung verabreicht wurde.
-
-
Die
Werte stellen Mittelwerte ± Standardabweichung
von 5 Tieren dar.
-
-
Die
Werte stellen Mittelwerte ± Standardabweichung
von 5 Tieren dar.
-
12. Beispiel: Auswirkung
der oralen CT-112-Verabreichung
-
12.1. Material und Methoden
-
In
Mäusen
wurde die Fähigkeit
von oral gegebenem CT-112 (SEQ. ID NO: 1) wirksam die Entzündung in
Mäusen
zu hemmen beurteilt. Die Verabreichung von CT-112 (SEQ. ID NO: 1)
(200 mg/kg/Magensonde) über
mehrere Magensonden wurde zu den folgenden Zeiten vor der AA-Reizung
durchgeführt:
- a) 6, 3, 1 und 0,25 Stunden;
- b) 3, 1 und 0,25 Stunden; oder
- c) 1 und 0,25 Stunden.
-
Zusätzlich wurde
der Effekt einer einzelnen Sondenfütterung mit CT-112 (SEQ. ID
NO: 1) (200 mg/kg), entweder 3 oder 1 Stunde vor AA-Reizung verabreicht,
beurteilt. Die AA-Reizung war dieselbe wie oben in Beispiel 7 beschrieben.
Die Ergebnisse dieser Multi- oder Einzeldosierungskuren wurden mit
der entzündungshemmenden
Aktivität
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) verglichen, das über eine Alzet-Minipumpe abgegeben
wurde, die eingestellt war 60 mg/kg/Tag für 3 Tage abzugeben.
-
12.2. Ergebnisse und Diskussion
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle VIII dargestellt. Alle oral verabreichten,
Multidosierungs- und Einzeldosierungskuren hemmten den entzündlichen
Prozess signifikant (52–94%)
(p ≤ 0,01
oder ≤ 0,05),
mit der Ausnahme der Dosierungskur, in der CT-112 (SEQ. ID NO: 1)
3, 1 und 0,25 Stunden vor AA-Reizung
verabreicht wurde. Diese Dosierungskur hemmte den entzündlichen
Prozess nur mit 44% und verfehlte es statistische Signifikanz zu
erreichen. In dieser Studie hemmte die Verabreichung mit der Alzet-Minipumpe über 3-Tage
den entzündlichen
Prozess bis zu 88%. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass CT-112
(SEQ. ID NO: 1), wenn es Mäusen
oral mindestens 1 Stunde vor der Reizung verabreicht wird, ebenso
aktiv ist wie bis zu 3 Stunden vor der Reizung.
-
-
Die
Werte stellen Mittelwerte ± Standardabweichung
von 5 Tieren dar.
-
13. Beispiel: Auswirkung
von CT-112 auf das Carrageen-induzierte
Modell der Peritonitis
-
Die
Fähigkeit
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) Entzündung
zu hemmen, wurde in dem Carageen-induzierten Modell der Peritonitis
weiter untersucht. Dieses Modell stellt einen strengeren Test der
Fähigkeit
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) die Entzündung zu hemmen dar, als das
AA-induzierte akute Mausohr Entzündungsmodell
(Hanna et al., 1990, Drugs Exp. Clin. Res. 16(4): 137–178; Brown
and Leslie, 1976, Surg. Gyenecol. Obstet. 143: 738–740).
-
13.1. Material und Methoden
-
Mäuse (C57BL/6UAF,
weiblich, 12 Wochen alt) bekamen Alzet-Minipumpen, eingestellt 60 mg CT-112/kg/Tag
abzugeben, implantiert. Sechs Tage nach der Implantation wurden
die Mäuse
mit einer intraperitonealen Injektion von 0,3 ml Carageen in PBS
(10 mg/ml) gereizt. Der Bauchraum wurde mit 15 ml Hanks Balanced
Salt Solution (Ca2+- und Mg2+-frei)
24, 48 und 72 Stunden nach der Reizung gespült. Die Spülflüssigkeit wurde zentrifugiert
(500 g, 5 Minuten) mit LeukoStat Fixiermittel fixiert und mit LeukoStat
Färbelösung gefärbt. Die
Objektträger
wurden unter einem Mikroskop auf die verschiedenen Typen von Entzündungszellen, wie
z. B. Makrophagen, Lymphocyten und Neutrophile untersucht. Am 48-Stunden-Zeitpunkt
wurden ebenfalls 5 Kontrollmäuse
gespült.
-
In
einer gesonderten Studie wurde die Peritoneal-Spülflüssigkeit
auf den Gesamt-Leukotrien B4(LTB4) und -Prostaglandin E2(PGE2)-Gehalt 24 Stunden nach Reizung untersucht
(Grisworld et al., 1991, Biochem. Pharmacol. 42 (4): 825–831).
-
13.2. Ergebnisse und Diskussion
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle IX und 6 dargestellt.
CT-112 (SEQ. ID
NO: 1) erniedrigte den Einstrom von Neutrophilen in das Bauchfell
als Antwort auf die Carrageen-Injektion. Diese Abnahme führte 72 Stunden
nach der Reizung zu einer statistisch signifikanten Verringerung
(p ≤ 0,05)
der Zahl von Neutrophilen im Bauchfell. Die Anzahl an Makrophagen
schien in dieser Studie als Antwort auf die Verabreichung von CT-112
(SEQ. ID NO: 1) anzusteigen. Ein signifikanter Effekt auf Lymphozyten
wurde nicht beobachtet. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass
CT-112 die Rekrutierung von Makrophagen zu einem Entzündungsort
nicht hemmt.
-
Die
Ergebnisse der Analyse von LTB4 und PGE2 sind in Tabelle 10 dargestellt. Nach der
Verabreichung von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) wurde eine statistisch
signifikante (p ≤ 0,05)
Reduktion in der PGE2-Menge in der peritonealen
Spülflüssigkeit
bemerkt, während
die LTB4-Menge nicht betroffen war. Diese
Ergebnisse deuten darauf hin, dass mindestens ein Teil des, in Entzündung verwickelten,
metabolischen AA-Weges gehemmt ist.
-
-
Die
Werte stellen Mittelwerte ± Standardabweichung
von 5 Tieren dar.
-
-
Die
Werte stellen Mittelwerte ± Standardabweichung
von 5 Tieren dar.
-
14. Beispiel: Strukturaktivitätsbeziehungen
-
14.1. Vergleich der entzündungshemmenden
Aktivitäten
von CT-114 und CT-112
-
14.1.1. Material und Methoden
-
CT-114
(Thr-Thr-Ser-Gln-Val) (SEQ. ID NO: 6), das ein Analog von CT-112
(SEQ ID NO: 1) ist, wurde als ein potentielles sekundäres Pharmakophor
in dem akuten Mausohr Entzündungsmodell
gesondert getestet. In dieser Studie wurden beide, CT-114 (SEQ.
ID NO: 6) und CT-112 (SEQ. ID NO: 1), separat hergestellt und in
verschiedene Alzet-Minipumpen, eingestellt entweder 6 mg oder 60
mg Peptid/kg/Tag abzugeben, geladen. Drei Tage nach der Implantation
wurden die Mäuse
durch das Aufbringen von AA auf das linke Ohr gereizt. Die AA-Reizung
war dieselbe wie oben in Beispiel 7 beschrieben.
-
14.1.2. Ergebnisse und
Diskussion
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle XI dargestellt. Die mit 6 mg/kg/24 Stunden
CT-112 (SEQ. ID NO: 1) behandelte Entzündung in Mäusen unterschied sich statistisch
nicht von der Kontrolle, Verglichen mit der Kontrolle inhibierte
die 6 mg/kg/Tag Dosis von CT-114 (SEQ. ID NO: 6) den entzündlichen
Prozess signifikant, was zu einem statistisch signifikanten Unterschied
(p ≤ 0,05)
zwischen der durch CT-112 (SEQ. ID NO: 1) verursachten Entzündungshemmung
und der durch CT-114 (SEQ. ID NO: 6) verursachten führte. Sowohl
CT-112 (SEQ. ID NO: 1) als auch CT-114 (SEQ. ID NO: 6) hemmten den
entzündlichen
Prozess bei 60 mg/kg/24 Stunden signifikant (p ≤ 0,01 bzw. p ≤ 0,05) und es gab keinen statistischen
Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen. Diese Ergebnisse deuten
daraufhin, dass CT- 112
(SEQ. ID NO: 1) und CT-114 (SEQ. ID NO: 6) beide in der Lage sind,
akute Hautentzündung
zu hemmen.
-
-
Die
werte stellen Mittelwerte ± Standardabweichung
von 5 Tieren dar.
-
14.2. Entzündungshemmende
Aktivität
von anderen Peptiden
-
Da
CT-112 (SEQ. ID NO: 1) und CT-114 (SEQ. ID NO: 6) von PF4 (SEQ.
ID NO: 9) abgeleitet sind, das ein Mitglied der α-Chemokin-Familie ist, und weil sowohl
CT-112 (SEQ. ID NO: 1) als auch CT-114 (SEQ. ID NO: 6) sich zwei
Aminosäurereste
in Richtung des Carboxy-terminalen Endes des hochkonservierten CXC-Teiles
von α-Chemokinen
befinden (Edgington, 1993, Bio/Technology 11: 676–678; Broxmeyer
et al., 1993 J. Immunol. 150: 3448–3458), wurde eine Reihe von
Peptiden, die an derselben Stelle in anderen Mitgliedern der α-Chemokin-Familie gefunden
wurden, synthetisiert und auf entzündungshemmende Aktivität in dem
akuten Mausohr-Entzündungsmodell
getestet.
-
Zusätzlich wurde
eine Reihe von Peptiden, abgeleitet von der gleichen Position (zwei
Aminosäurereste
in Richtung des carboxyterminalen Endes des CC-Motives) in der β- Chemokinfamilie,
ebenfalls getestet (Anmerkung: α-Chemokine
haben eine für
Neutrophile und T-Zellen spezifische Aktivität und β-Chemokine haben eine für Makrophagen
und Monocyten spezifische Aktivität). Ein zufälliges Oktapeptid, CT-120 (Val-Thr-Arg-Pro-Thr-Gln-Arg-Ser)
(SEQ. ID NO: 11), nicht verwandte Sequenzen von Wachstumsfaktoren und
Albumin wurden ebenfalls getestet.
-
14.2.1. Material und Methoden
-
Jedes
Peptid wurde für
24 Stunden über
eine Alzet-Pumpe verabreicht, die eingestellt war 60 mg/kg/Tag abzugeben.
Wegen der großen
Anzahl von Tieren in dieser Studie wurden Gruppen von Verbindungen
zufällig
gestestet und mit Tieren, entweder mit CT-112 (SEQ. ID NO: 1) oder
mit PBS alleine behandelt, verglichen und bezüglich ihrer Fähigkeit,
Entzündungen
zu hemmen, beurteilt. Die AA-Reizung war dieselbe wie oben in Beispiel
7 beschrieben.
-
14.2.2. Ergebnisse und
Diskussion
-
Die
Ergebnisse sind in den Tabellen XII bis XV dargestellt. Obwohl kein
einfach erkennbares Aktivitätsmuster
identifiziert wurde, wurden die folgenden Ergebnisse beobachtet.
Keine Verbindung war wirksamer als CT-112 (SEQ. ID NO: 1) beim Hemmen
der AA-induzierten Entzündung.
Die wirksamsten Verbindungen (abgesehen von CT-112) waren CT-119
(SEQ. ID NO: 21), CT-164 (SEQ. ID NO: 16) und CT-220 (SEQ. ID No: 23).
Von diesen Verbindungen ist nur CT-164 von der α-Chemokinfamilie (hENA78) abgeleitet.
Eine zufällige Sequenz
von Aminosäureresten,
CT-120 (SEQ. ID NO: 11) war bei der Hemmung der AA-induzierten Ohrentzündung unwirksam.
Obwohl Albumin eine mäßige Hemmung
der Entzündung
hervorrief, wurde dieses Phänomen
durch andere beobachtet und wird nicht als biologisch signifikant
betrachtet. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Reihe
von Peptiden, abgeleitet von Sequenzen, die sowohl in α- als auch β-Chemokinen gefunden
wurden, akute Hautentzündung
inhibieren kann. Von den getesteten Sequenzen waren jedoch keine wirksamer
als CT-112 (SEQ. ID NO: 1).
-
Tabelle
XII
Vergleich der entzündungshemmenden
Aktivität
von Peptiden zu CT-112
-
-
-
Die
Werte stellen Mittelwerte ± Standardabweichung
von 5 Tieren dar.
-
-
Die
Werte stellen Mittelwerte ± Standardabweichung
von 5 Tieren dar.
-
-
Die
Werte stellen Mittelwerte ± Standardabweichung
von 5 Tieren dar.
-
14.3. Entzündungshemmende
Wirkung von blockierten, substituierten und trunkierten Versionen
von CT-112
-
Der
entzündungshemmende
Effekt von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) wurde mit dem einer Reihe von CT-112
Analoga und Derivaten, welche entweder an ihrem Amino- oder Carboxyterminalem
Ende blockiert, oder an beiden Enden blockiert, oder verschieden
verkürzt,
oder in welchen bestimmte Aminosäurereste
entweder ersetzt oder weggelassen waren, verglichen.
-
14.3.1. Material und Methoden
-
Ein
erster Satz von CT-112 derivatisierten Peptiden wurde chemisch synthetisiert.
Diese schlossen das CT-112 (SEQ. ID NO: 1) Oktapeptid mit einer
an das amino-terminale Ende des Peptides angefügten Acetylgruppe (Ac-TTSQVRPR),
CT-112 (SEQ. ID NO: 1) mit einer an das carboxy-terminale Ende des
Peptides angefügten
Aminogruppe (TTSQVRPR-NH2) und auf diese
Weise an beiden Enden blockiertes CT-112 (SEQ. ID NO: 1) (Ac-TTSQVRPR-NH2)
ein. Zusätzlich
wurde das zufällige
Oktapeptid CT-120 (VTRPTQRS) (SEQ. ID NO: 11), wie zuvor in Sektion
14.2 beschrieben verwendet, ebenso getestet wie CT-127 (TTSGIHPK)
(SEQ. ID NO: 12), das ein von dem Bindegewebe aktivierenden Peptid
III (CTAPIII), einem Mitglied der α-Chemokinfamilie, abgeleitetes
Peptid, ist.
-
Ein
zweiter Satz von CT-112 (SEQ. ID NO: 1)-analogen Peptiden (SEQ.
ID NO: 3, 4, 6, 24–28),
alle verkürzte
Versionen von CT-112,
wurde chemisch synthetisiert.
-
Ein
dritter Satz von CT-112 (SEQ. ID NO: 1)-analogen Peptiden (SEQ.
ID NO: 25, 26, 29–73)
wurde chemisch synthetisiert. Hier wurde jeder der acht Aminosäurereste,
die CT-112 (SEQ. ID NO: 1) umfasst, sequentiell entweder ersetzt
oder weggelassen. In jeder Sorte von Peptid, in welcher ein bestimmter
Rest ersetzt war, wurde der Aminosäurerest entweder mit seinem
D-Aminosäuregegenstück oder
mit einem Alanyl, Glutamyl, Lysyl oder Leucyl-Rest ersetzt.
-
Peptide
in jedem der drei Sätze
wurden auf entzündungshemmende
Aktivität
durch das Verwenden des akuten Mausohr Entzündungsmodells getestet. Die
AA-Reizung war dieselbe wie oben in Beispiel 7 beschrieben. Sieben
bis 10 Tiere wurden für
jedes getestete Peptid verwendet. Alle Tiere erhielten eine einzelne subkutane
6 mg/kg Dosis 4 Stunden vor der Reizung mit AA. Messungen der Ohrdicke
wurden 1 Stunde nach der Reizung durchgeführt.
-
14.3.2. Ergebnisse und
Diskussion
-
Die
Ergebnisse sind graphisch in den 7–9 und
in tabellarischer Form in den Tabellen XVI und XVII dargestellt.
Für den
ersten Satz von CT-112-derivatisierten Peptiden führte die
Blockierung von einem oder beiden Enden von CT-112 (SEQ. ID NO:
1) zu einer signifikanten Abnahme der Fähigkeit des Peptides, Entzündungen
zu hemmen (7, Tabelle XVI). CT-120 (SEQ.
ID NO: 11), ein zufälliges
Peptid, welches zuvor geringe Aktivität zeigte, schien in dieser
Studie die Entzündung
signifikant zu hemmen (7). Zusätzlich war CT-127 (SEQ. ID NO:
12) beim Hemmen der Entzündung
signifikant wirksam. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein,
von einem anderen α-Chemokin
abgeleitetes, Peptid beim Hemmen einer Entzündung aktiv ist.
-
Für den zweiten
Satz von CT-112-analogen Peptiden (SEQ. ID NO: 3, 4, 6, 7, 24–28) reduzierte
das Verkürzen
eines der beiden Enden von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) um eine oder mehrere
Aminosäureresten
die Fähigkeit
des resultierenden Peptides, die Entzündung zu hemmen (8,
Tabelle XVI) signifikant. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass
die optimale Aktivität
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) am besten mit dem intakten Oktapeptid
erreicht wird.
-
Für den dritten
Satz von CT-112-analogen Peptiden (SEQ. ID NO: 25, 26, 29–73) variierte
die Auswirkung des Ersetzens von jedem der Aminosäurereste
mit seinem D-Aminosäuregegenstück abhängig von
dem ersetzten Rest (9, Tabelle XVII). So führte z.
B. der Ersetzen von entweder L-Thr1 oder
L-Thr2 mit D-Thr zu einem Peptid, welches
substantielle entzündungshemmende
Aktivität
beibehielt. Der Ersetzen von Gln4 oder Arge
verringerte jedoch die Aktivität
signifikant.
-
Der
Ersetzen von entweder Thr1 oder Ser3 mit Ala reduzierte die Wirkung, während der
Ersetzen von Arg6 mit Ala den entzündungshemmenden
Effekt leicht erhöhte.
-
Der
Ersetzen von entweder Thr2 oder Arge mit
Glu verringerte die Wirkung, während
der Ersetzen von Ser3 oder Arg6 mit
Glu die entzündungshemmenden
Wirkung leicht verstärkte.
-
Generell
scheint das Ersetzen von Aminosäureresten
mit Lys einen geringen Effekt zu haben, obwohl das Ersetzen von
Thr1 mit Lys zu einer verringerten Aktivität führte.
-
Das
Ersetzen von entweder Gln4 oder Arge mit
Leu verringerte die Aktivität
des resultierenden Peptides dramatisch.
-
Weglassen
von jeder der Aminosäurereste
außer
Pro7 verringerte die Aktivität des resultierenden
Peptides.
-
Diese
Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Aktivität, die aufgrund von CT-112
(SEQ. ID NO: 1)-Verabreichung, beobachtet wird nicht auf einem unspezifischen
Effekt eines Peptides beruht, sondern die Aktivität vielmehr
mit spezifischen strukturellen Eigenschaften des Moleküls zusammenhängt. Die Aktivität kann durch spezifische Änderungen
in der Aminosäuresequenz
des Peptides entweder verstärkt
oder verringert werden.
-
-
-
-
Tabelle
XVII (Fortsetzung)
-
15. Beispiel: Auswirkung
von CT-112 auf Überempfindlichkeit
vom verzögerten
Typ
-
15.1. Material und Methoden
-
CT-112
(SEQ. ID NO: 1) wurde auf seine Fähigkeit getestet, die Immunantwort
in einem Mausmodell von verzögerter Überempfindlichkeit
zu modulieren (Filipp et al., 1984, Allergy, 39: 499–507; Diezel
et al., 1989 J. Invest. Dermatol. 93: 322–326). Die in dieser Studie
verwendeten Mäuse
waren 8 Wochen alte haarlose Weibchen (Jackson Laboratories). Durch
das zweimal tägliche
Anstreichen der dorsothorakalen Region mit 50 μl 0,5% DNCB in 75% Aceton: 25%
Pflanzenöl
für 5 aufeinanderfolgende
Tage wurden die Mäuse
gegen ein Kontaktallergen (1-Chloro-2,4-Dinitrobenzen, DNCB) sensibilisiert.
Den Tieren wurde erlaubt, sich für
24 Stunden vor der Reizung mit DNCB auszuruhen. Am sechsten Tag
nach dem Beginn der Sensibilisierungsbehandlungen wurden die Tiere
mit dem Verabreichen von 50 μl
DNCB-Lösung
auf das linke Ohr gereizt. Nach 24 Stunden wurde die Ohrdicke bestimmt
und mit dem ungereizten Ohr verglichen.
-
Die
Behandlungsgruppen waren wie folgt:
- a) PBS-Kontrolle;
- b) Prednison (intraperitoneale Injektion von 25 mg/kg, 2 Stunden
vor der Reizung)
- c) 7-Tagespumpe (60 mg CT-112/kg/24 Stunden);
- d) CT-112 (intraperitoneale Injektionen von 60 mg/kg/Injektion
3, 1 und 0,25 Stunden vor der Reizung und 3, 6 und 21 Stunden nach
der Reizung);
- e) DMSO-Kontrolle (topische Anwendung von 50 μl 3, 1 und
0,25 Stunden vor der Reizung); und
- f) CT-112 in DMSO (20 mg/ml, topische Anwendung von 50 μl 3, 1 und
0,25 Stunden vor der Reizung und 3, 6 und 21 Stunden nach der Reizung).
-
15.2. Ergebnisse und Diskussion
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle XVIII dargestellt. CT-112 (SEQ. ID NO:
1) war in seiner Fähigkeit
die durch DNCB induzierte Überempfindlichkeit
vom verzögerten
Typ zu hemmen mit Prednison vergleichbar. Die Gruppe, die topische
Anwendungen von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) in DMSO erhielt, war statistisch
von der Gruppe, die topische Anwendungen des Trägers (DMSO) alleine erhielt,
verschieden. Wenn mit der PBS-Kontrollgruppe verglichen, die keine
topische Anwendung von DMSO allein erhielt, führte die topische Anwendung
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) nicht zu einer statistisch signifikanten
Verringerung der Überempfindlichkeit
vom verzögerten
Typ.
-
Die
Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass CT-112 (SEQ. ID NO: 1) bei
der Prävention
einer Überempfindlichkeitsantwort
vom verzögerten
Typ wirksam ist, wenn es systemisch verabreicht wird. Das deutet
darauf hin, dass die Aktivität
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) nicht grundsätzlich neutrophilspezifisch
ist, sondern auch T-Zellen vermittelte Immunantworten betrifft.
-
-
Die
Werte stellen Mittelwerte ± Standardabweichung
von 5 Tieren dar.
-
16. Beispiel: Auswirkung
von CT-112 auf durch Typ-II-Collagen Immunisierung induzierte rheumatoide
Arthritis
-
CT-112
(SEQ. ID NO: 1) wurde auf die Wirksamkeit des Hemmen der Entwicklung
von Typ-II Collagen induzierter Arthritis (CIA) getestet. CIA ist
ein experimentelles Arthritis-Modell mit einer Reihe von, mit rheumatoider
Arthritis gemeinsamen, pathologischen, immunologischen und genetischen
Eigenschaften (Wooley, 1988 Meth. Enzym. 162: 361–373). CIA
wird durch die Immunisierung von empfänglichen Mäusestämmen mit Typ II-Collagen induziert.
Nach der Immunisierung entwickelt sich in der Mehrzahl der immunisierten
Tiere eine progressive entzündliche
Arthritis, welche klinisch durch Erytheme und Ödeme charakterisiert ist. Dieses
Modell wurde entworfen, um Krankheiten, in denen eine Immunantwort
mit den eigenen Bindegewebsmolekülen des
Trägers,
d. h. dem Typ II-Collagen, das in Gelenkknorpeln gefunden wird,
verbunden ist, zu imitieren (Wooley, 1988, oben).
-
16.1. Material und Methoden
-
Mäuse (DBA/1,
10–12
Wochen alt, Jackson Laboratories) wurden zufällig einer von 3 Gruppen von
jeweils 12 Tieren zugewiesen. CT-112 (SEQ. ID NO: 1) wurde durch
das Auflösen
in sterilem PBS für
die Injektion vorbereitet. CT-112 (SEQ. ID NO: 1) wurde entsprechend
dem folgenden Zeitplan täglich
verabreicht:
- a) Kontrolltiere (0,1 ml steriles
PBS) (7 Mäuse);
- b) Niedrige Dosis CT-112 (0,1 ml steriles PBS enthaltend 0,25
mg CT-112 mit 10 mg/kg) (8 Mäuse);
und
- c) Hohe Dosen CT-112 (0,1 ml steriles PBS enthaltend 2,5 mg
CT-112 mit 100 mg/kg) (8 Mäuse).
-
Drei
Tage nach der anfänglichen
Dosierung mit CT-112 (SEQ. ID NO: 1) wurde alle Mäuse an der Schwanzwurzel
100 μg von
bovinem Typ-II Collagen in Freund's kompletten Adjuvans intradermal injiziert.
Die Mäuse
wurden täglich
auf den Ausbruch der Krankheit hin überwacht und zweimal wöchentlich
mit Vermerken des Gesamtgesundheitszustandes gewogen. Von Arthritis
betroffene Tieren wurden 5 Mal pro Woche bis 10 Wochen nach der
Immunisierung klinisch beurteilt. Pfotenmessungen wurden dreimal
pro Woche vorgenommen. Mäuse,
denen 10 Wochen nach der Immunisierung Zeichen von Arthritis fehlten,
wurden als krankheitsfrei betrachtet.
-
Allen
Mäusen
wurde vor dem Beginn der Versuche Blut entnommen, danach 2 und 4
Wochen nach der Immunisierung, erneut beim Ausbruch von CIA und
schließlich
am Ende der Studie. Die Sera wurden abgetrennt und bei –80°C gelagert.
Um die Anti-Kollagen Antikörper-Konzentrationen
zu bestimmen, wurden ELISA-Assays durchgeführt. Beim Töten wurden die Milz und Lymphknoten
entfernt und davon Einzelzellsuspensionen hergestellt. Die Mitogen-Antworten
auf Con A und LPS wurden genauso wie antigenspezifische Antworten
auf Typ-II-Collagen bestimmt.
-
Um
den Einfluss von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) sowohl bei niedrigen als
auch hohen Dosen auf Inzidenz, Ausbruch, Schwere und Fortschreiten
der Collagen-induzierten Arthritis, die Antikörperantwort auf Collagen, T-Zell-
und B-Zell-Mitogen-Antworten
und T-Zell-spezifische Antworten auf Typ II-Collagen festzustellen,
wurden unter Verwenden der SPSS/PC-Software angemessene statistische
Vergleiche (Chi Quadrat, Students T-Test und nicht-parametrische
Mittelwertvergleiche) durchgeführt.
-
16.2. Ergebnisse und Diskussion
-
Die
Inzidenz und der Ausbruch von CIA sind in 10 gezeigt.
Der Ausbruch der Arthritis wurde, verglichen mit den Kontrollmäusen, durch
CT-112 (SEQ. ID NO: 1), sowohl mit niedrigen als auch hohen Dosen, etwas
verzögert.
Die endgültige
Inzidenz von CIA war bei den Kontrollmäusen (87,5%) höher als
bei beiden, den hochdosierten Mäusen
(50%) oder den niedrig dosierten Mäusen (62,5%). Obwohl keines
dieser Ergebnisse sich signifikant von der Kontrolle unterschied,
zeigt die Inzidenz der Arthritis in der hochdosierten Gruppe einen
klaren Trend zu statistischer Verringerung (p = 0,14).
-
Arthritis
in der niedrig dosierten Gruppe schritt zu signifikant weniger Pfoten
fort (p = 0,035) (11) und näherte sich, verglichen mit
der Kontrolle, statistischer Signifikanz für reduzierte Krankheitsschwere
(p = 0,058). Die Analyse der Arthritisparameter über die Zeit deutet an, dass
CT-112 (SEQ. ID NO: 1) sowohl bei niedrigen als auch hohen Dosen
das Fortschreiten der Arthritis zu nicht betroffenen Gliedmaßen verzögert und den „Krankheitsfortschritt"-Index, der die Entwicklung
von entzündlicher
Erkrankung zu erosiven Gelenkschäden
(12) charakterisiert, sichtbar beeinflusst.
-
Interessanterweise
wurden 25% der beteiligten Pfoten in der Niedrigdosisgruppe am Ende
der Studie als in Remission befindlich charakterisiert, verglichen
mit 6,3% von beteiligten Pfoten in der Kontrollgruppe. Dieser Unterschied
war jedoch nicht statistisch signifikant. Das maximale Anschwellen
der Pfote wurde durch CT-112 (SEQ. ID NO: 1) nicht beeinflusst.
-
CT-112
(SEQ. ID NO: 1) hatte sowohl bei niedrigen als auch hohen Dosen
Auswirkungen auf die Histopathologie von CIA (13),
verringerte die krankheitsinduzierte Gelenkerosion und verringerte
signifikant (p ≤ 0,05)
den krankheitsinduzierten Verlust des Gelenkaufbaus. Die Auswirkungen
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) auf Synovitis und Pannus waren jedoch
nicht signifikant. Das mag auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass CT-112 (SEQ.
ID NO: 1) nicht alle Typen von entzündlichen Zellen betrifft. Das
heißt,
Granulocyten, Makrophagen, Fibroblasten und andere mit Entzündung verbundene
Zellen können
bezüglich
ihrer Antwort auf einen entzündlichen
Stimulus unverändert
sein. Das unterstützt
den Schluss, dass CT-112 (SEQ. ID NO: 1) spezifische Aspekte der
entzündlichen
Antwort hemmt.
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CT-112
(SEQ. ID NO: 1) scheint sowohl bei hohen als auch niedrigen Dosen
den Anti-Collagen Antikörpertiter
im Mausserum zu verringern. In Mäusen
der hochdosierten Gruppe war die Verringerung von Antikörpern 4
Wochen nach der Immunisierung statistisch signifikant (p = 0,028)
(14). Der Unterschied in dem Anti-Collagen Antikörpertiter
war am größten in,
beim Ausbruch der Krankheit bewerteten, Mäusen, obwohl zu diesem Zeitpunkt
der Unterschied aufgrund der kleinen Probengröße keine statistische Signifikanz
erreichte. Beim Abschluss der Versuche wurden in Mäusen von
der niedrig dosierten Gruppe signifikant höhere Antikörpertiter beobachtet als in
Kontrollmäusen.
Der Abfall im Kontrolltiter, der für diesen Unterschied verantwortlich ist,
ist typisch für
dieses Modell. Deswegen deuten die Daten darauf hin, dass CT-112
(SEQ. ID NO: 1) die serologische Antwort auf Collagen eher verzögert als
gehemmt hat.
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Zelluläre Antworten
auf Mitogene und Antigen (Typ II-Collagen)
waren in Lymphknotenzellen von CT-112 (SEQ. ID NO: 1)-behandelten
Mäusen
und Kontrolltieren gleich. Die Milzzellenantwort auf Con A und auf
LPS in Zellen von mit CT-112
(SEQ. ID NO: 1)-behandelten Mäusen
deutete weder auf Immunsuppression noch Immunaktivierung hin. Die
proliferativen Ergebnisse waren zwischen arthritischen und nicht-arthritischen Mäusen in
allen Gruppen gleich.
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In
den hämatologischen
Profilen wurden keine Änderungen
beobachtet und alle Tiere gewannen während der Studie mit derselben
Rate an Gewicht.
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17. Beispiel: Toxizitätsstudien
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Das
folgende Beispiel fasst die Ergebnisse, die in einer Reihe von Experimenten
erhalten wurden, die zum Feststellen der Toxizität von CT-112 (SEQ. ID NO: 1)
durchgeführt
wurden, zusammen.
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Das
mutagene Potential von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) wurde beurteilt. CT-112
(SEQ. ID NO: 1) verursachte bei Konzentrationen von 100–5000 μg/ml mit
oder ohne Rattenlebermikrosomaler Enzymaktivierung keinen Anstieg
in der Anzahl von Revertanten (Histidin-unabhängiges Wachstum) in dem Salmonella
Rückmutationsassay
(Arnes et al., 1975, Mutation Res. 31: 347–364). Bei Konzentrationen
von 1260–4990 μg/ml, mit oder
ohne Rattenleber-mikrosomaler Enzymaktivierung, induzierte CT-112
(SEQ. ID NO: 1) keine chromosomalen Aberrationen in einem Assay
mit Eierstockzellen eines chinesischen Hamsters (Evans, H. J., 1962,
Int. Rev. Cyt. 13: 221–321).
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CT-112
(SEQ. ID NO: 1) verursachte bei Konzentrationen von 500–5000 μg/ml, mit
oder ohne Rattenleber-mikrosomaler Enzymaktivierung, keine vorwärts gerichteten
Mutationen in Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase positiven
(HGPRT) Eierstockzellen eines chinesischen Hamsters. Vorwärtsmutationen dieser
Zellen würden
den Verlust der Fähigkeit
HGPRT zu exprimieren verursachen und die Zellen würden gegenüber toxischen
Purinanalogen unempfindlich werden (Hsie et al., 1975, Somat. Cell
Genet. 1: 247–261).
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Nach
24, 48 oder 72 Stunden induzierte CT-112 (SEQ. ID NO: 1) bei Konzentrationen
von 62,5, 125 und 250 mg/kg keinen signifikanten Micronuclei-Anstieg
in einem polychromatischen Erythrocytenassay in Mausknochenmark
(Heddle et al., 1983, Mut. Res. 123: 61–118).
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Die
akute Toxizität
von CT-112 (SEQ. ID NO: 1) wurde in Mäusen und Ratten beurteilt.
Mäuse wurden über intravenöse Injektion
mit 100, 500 oder 1000 mg/kg CT-112 (SEQ. ID NO: 1) dosiert. Minimale
vorübergehende
klinische Effekte (Hypoaktivität
und Überempfindlichkeit)
wurden an dem Tag der Behandlung in einer mit 500 mg/kg behandelten
Maus und zwei mit 1000 mg/kg behandelten Mäusen beobachtet, am Tag nach
der Behandlung kehrten die Mäuse
zur normalen Erscheinungsform zurück. Im mittleren Körpergewicht
oder in der mittleren Körpergewichtszunahme
gab es keine statistischen Unterschiede zwischen Kontroll- und behandelten
Gruppen. Bei keiner der Mäuse
waren bei der Leichenbeschau Läsionen
sichtbar.
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Ratten
wurden mit 100, 500 oder 1000 mg/kg CT-112 (SEQ. ID NO: 1) dosiert.
Am Tag der Behandlung wurden bei mehreren mit 500 mg/kg und 1000
mg/kg behandelten Ratten vorübergehende
klinische Auswirkungen (Hypoaktivität, Überempfindlichkeit, taumelnder
Gang, Cyanose und Abwesenheit des Aufrichtungsreflexes) festgestellt.
Am Tag nach der Behandlung kehrten alle Ratten zum normalen Erscheinungsbild
zurück. Im
mittleren Körpergewicht
oder in der mittleren Körpergewichtszunahme
gab es keine statistischen Unterschiede zwischen Kontroll- und behandelten
Gruppen. Bei der Leichenschau waren bei keiner der Ratten Läsionen sichtbar.
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Die
vorliegende Erfindung wurde mit besonderer Bezugnahme auf die obigen
Ausführungsformen
detailliert beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass die vorliegende
Erfindung in ihrem Umfang nicht durch die offenbarten Ausführungsformen,
welche als Illustrationen von Aspekten der Erfindung beabsichtigt
sind, beschränkt
ist.
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Aus
der vorhergehenden Beschreibung werden dem Durchschnittsfachmann
in der Tat, zusätzlich
zu denen hierin gezeigten und beschriebenen, verschiedene Modifikationen
der Erfindung offensichtlich. Es ist beabsichtigt, dass solche Modifikationen
in den Umfang der angefügten
Ansprüche
fallen.
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Hierin
wurden verschiedene Literaturnachweise zitiert, die in ihrer Gesamtheit
unter Bezugnahme enthalten sind.
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