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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung befindet sich allgemein auf dem Gebiet der
Polymere von Vinylpyridinen. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung Polymerisationen von Vinylpyridinmonomeren, um lineare
Vinylpyridinpolymere herzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung ist eine Teilanmeldung von EP-A-0725801.
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Als
weiterer Hintergrund sind lineare Polyvinylpyridine und funktionalisierte
Derivate und Copolymere davon in einer breiten Vielfalt von Anwendungen
verwendbar. Zum Beispiel sind leitende Polymere, hergestellt aus
linearem Polyvinylpyridin und molekularem Iod, als Kathodenmaterialien
in kleinen Feststoffbatterien verwendet worden, in denen lange Lebensdauer
unter niedriger Strombelastung erforderlich ist, wie beispielsweise
Batterien, die in implantierbaren Herzschrittmachern verwendet werden.
Siehe die US-Patentschriften 3660163 (1972) und 3773557 (1973).
Quaternäre
Salze von Polyvinylpyridinen (z. B. Poly(1-alkylvinylpyridiniumhalogenide))
haben sich für
Mikrolithographie als gute Resists für negativen Elektronenstrahl
erwiesen. Siehe K. I. Lee et al., Proc. SPIE Int. Soc. Opt. Eng.,
333, 15 (1982).
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Polyvinylpyridine
sind wegen der Kombination von Eigenschaften, die von klebenden
bis zu elektrischen Eigenschaften reichen, auf reprographischem
und lithographischem Gebiet ausgiebig verwendet worden. Siehe die
US-Patentschriften 4041204 (1977); 3942988 (1976); die deutsche
Offen. 3040047 (1981); Japan KOKAI 76 30741 (1976); die US-Patentschrift
4032339 (1977); die deutsche Offen. 2701144 (1977); und Japan KOKAI
75 124648 (1975). Polyvinylpyridine haben auch Anwendungen auf dem
Gebiet von Film und Photographie gefunden. Zum Beispiel bilden Lösungen von
Polyvinylpyridin oder seinen quaternären Salzen dünne Filme,
die die Bildoberfläche
von Sofortfilmdrucken schützen.
Siehe die US-Patentschriften 2874045 (1959); 2830900 (1958); und
3459580 (1969).
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Polyvinylpyridine
sind mit synthetischen und natürlichen
Polymeren, wie beispielsweise Polyolefine (einschließlich Polypropylen),
Polyethylenterephthalat, Nylon und Cellulose, kompatibel und finden
so Anwendungen in Kunststoffen, Legierungen und Gemischen. Fasern,
in die Polyvinylpyridine eingebracht sind, zeigen ausgezeichnete
Färbeintensität und sind
farbfest [siehe z. B. die US-Patentschrift 3361843 (1968)], und Polyvinylpyridiniumphosphat
verleiht Cellulosetextilien dauerhafte Feuerhemmung [siehe die US-Patentschrift 2992942
(1961)], und so finden Polyvinylpyridine außerdem Anwendungen in der Textilindustrie.
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Polyvinylpyridine
finden weiterhin Verwendung bei der Behandlung von gebleichtem Kraft-Papier, um die Zurückhaltung
von Titandioxid in Zellstoffaufschlämmungen zu vergrößern, und
in Elektroplattierungsanwendungen (insbesondere quaternäre Salze),
als Korrosionsinhibitoren für
Metalle, einschließlich
Eisen, Aluminium, Kupfer, Messing, Magnesium und Lötmetalle,
als Polymerisationsinhibitoren in stromerzeugenden elektrochemischen
Li/TiS2-Zellen, als Emulsionsstabilisatoren
und dispergierende Mittel (insbesondere die Form von Säuresalz
und quaternärem
Salz), als Flockungsmittel (insbesondere die Form von Säuresalz
und quaternärem
Ethylhalogenid), bei der Herstellung von Ionenaustauschmembran und
in vielen anderen Anwendungen. Zu diesen und anderen Anwendungen
für lineare
Polyvinylpyridine werden ausführliche Übersichten in
der Produktliteratur gegeben, die von Reilly Industries, Inc., Indianapolis,
Indiana USA, betitelt „Linear
Polyvinylpyridine: Properties and Applications (Lineares Polyvinylpyridin:
Eigenschaften und Anwendungen)" (1983
und 1989) erhältlich
ist, worauf für
zusätzliche
Information Bezug genommen werden kann.
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Was
ihre Herstellung betrifft, wurden lineare Polyvinylpyridine nach
verschiedenen allgemeinen Polymerisationsverfahren hergestellt.
Zu diesen gehörten
strahlungsinitiierte, Ziegler-Natta-initiierte, radikalisch initiierte
und anionisch initiierte Polymerisationen. Strahlungsinitiierte
Polymerisationen wurden gewöhnlich
für die
Herstellung von Pfropfcopolymeren verwendet. Ziegler-Natta-initiierte
Systeme arbeiten für
die Vinylpyridinsysteme gewöhnlich
nicht gut.
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Radikalische
(Additions-)Polymerisationen von Vinylpyridinen sind in der Literatur
alltäglich.
Im allgemeinen gibt es drei verschiedene Arten von radikalisch katalysierten
Reaktionen, die Lösungs-,
Emulsions- oder Massenpolymerisation sind. Sie werden ganz gewöhnlich unter
Verwendung von Initiatoren wie Benzoylperoxid, Cumolhydroperoxid
und Azobis(isobutyronitril) ausgeführt. Über Massenpolymerisation von
Vinylpyridin, katalysiert von Benzoylperoxid, Wasserstoffperoxid
und bestimmten anderen Perverbindungen wurde berichtet (die französische Patentschrift
849126 (1939); CA: 35: 63586 (1941)), ebenso über Suspensionspolymerisation
von Vinylpyridin, katalysiert durch wasserlöslichen Radikalinitiator in
Gegenwart kleiner Teilchen von festem Polyolefin (die US-Patentschriften 3828016,
3947526 und 4824910). Allgemein gesprochen hat es sich jedoch in
bekannten radikalisch katalysierten Verfahren oft als höchst schwierig
erwiesen, das Molekulargewicht der Vinylpyridinpolymere unter Verwendung
von Radikalinitiatoren zu steuern.
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Anionische
Homopolymerisation von 4-Vinylpyridin bei tiefer Temperatur (–78°C), initiiert
mit bestimmten monofunktionellen, auf Alkalimetall basierenden Carbanionenspezies,
wurde in Tetrahydrofuran und anderen Lösungsmittelgemischen untersucht,
wie von S. K. Varshney et al. in Macromolecules (26), 701 (1993)
berichtet. Ein bedeutsamer Nachteil dieser und anderer anionischer
Polymerisationen (siehe z. B. G. E. Molan et al., J. Polym. Sci.
Part A-1, 4, 2336 (1966)) ist die Forderung nach extrem trockenen
Bedingungen für
die Polymerisationen, die direkt mit der Steuerung des Mw des Produktpolymers verknüpft sind.
So waren historisch anionische Polymerisationen von Vinylpyridinen
etwas schwierig zu steuern, was es kompliziert machte, lineare Polyvinylpyridine
mit gewünschten
Molekulargewichten, besonders bei niedrigeren Molekulargewichten, zu
erhalten.
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Zusätzlich zu
herkömmlichen
Polymerisationsverfahren wurde berichtet, daß Vinylpyridine bei Salzbildung
mit Säuren
oder Alkalihalogeniden spontan polymerisieren. J. C. Salamone et
al., Polymer Letters, 9, 13 (1971); I. Mielke et al., Macromol.
Chem. 153, 307 (1972); J. C. Salamone et al. Macromolecules, 6,
475 (1973); J. C. Salamone et al., Polymer Letters, 15, 487 (1977).
Derartige spontane Polymerisationen sind relativ unvorteilhaft,
da sie zu einem Gemisch der normalen linearen Polyvinylpyridine
und Polymere vom Ionentyp führen.
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Angesichts
dieses Hintergrunds gibt es Bedarf an verbesserten Verfahren zum
Polymerisieren von Vinylpyridinmonomeren, um die Herstellung von
linearen Polyvinylpyridinen mit gesteuertem Molekulargewicht zu
erreichen. Derartige verbesserte Verfahren würden wünschenswerterweise auch unter
Verwendung von leicht erhältlicher
und preiswerter Ausrüstung
und Ausgangsmaterialien leicht durchführbar sein, während gute Reaktionsgeschwindigkeiten
und Produktausbeuten bereitgestellt werden. Die vorliegende Erfindung
wendet sich an diesen Bedarf.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung linearer
Polyvinylpyridinpolymere bereitzustellen, welches die Möglichkeit
bereitstellt, das Molekulargewicht des Polymerprodukts zu steuern.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
linearer Polyvinylpyridinpolymere bereitzustellen, welches eine
Steuerung des Molekulargewichts ohne die Notwendigkeit, extreme
Reaktionsbedingungen oder große
Mengen teurer Katalysatoren zu verwenden, bereitstellt.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
linearer Polyvinylpyridinpolymere bereitzustellen, welches hohe
Reaktionsgeschwindigkeiten, um die Polymerprodukte zu erzeugen,
bereitstellt.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist es, Verfahren zur Herstellung linearer
Polyvinylpyridinpolymere bereitzustellen, welche über eine
Serie von Durchläufen übereinstimmende
Ergebnisse im Hinblick auf Geschwindigkeiten der Reaktion und charakteristische
Produkteigenschaften bereitstellen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines linearen Polyvinylpyridins bereitgestellt,
umfassend:
Erzeugen einer Reaktionsmasse, indem ein wässeriges
Lösungsmittel,
enthaltend mindestens ein organisches Hilfslösungsmittel, ein oder mehrere
Vinylpyridinmonomere und Wasserstoffperoxid in einen Reaktor eingefüllt werden;
Erwärmen der
Reaktionsmasse bei einem Druck von weniger als 1,38 MPa (200 psi),
um das (die) Vinylpyridinmonomer(e) zu polymerisieren, um ein lineares
Polyvinylpyridin zu erzeugen; und
Destillieren der Reaktionsmasse,
um das organische Hilfslösungsmittel
zu entfernen und das lineare Polyvinylpyridin zu gewinnen.
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Weitere
bevorzugte Merkmale dieses Verfahrens sind in den Ansprüchen 2 bis
18 definiert.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren bereit, welches sich als höchst wirksam
zur Erzeugung linearer Polyvinylpyridine mit Molekulargewichten
in dem Bereich von 8000 bis 30000 erwiesen hat. Das erfindungsgemäße Verfahren
umfaßt
Erzeugen einer Reaktionsmasse, indem in einen Reaktor ein wässeriges
Lösungsmittel,
ein oder mehrere Vinylpyridinmonomer(e) und Wasserstoffperoxid eingefüllt werden
und die Reaktionsmasse umgesetzt wird, um das (die) Vinylpyridinmonomer(e)
zu polymerisieren, um ein lineares Polyvinylpyridin mit einem Molekulargewicht
von 8000 bis 30000 zu erzeugen. In solchen Verfahren kann das Molekulargewicht
des Produkts lineares Polyvinylpyridin durch Auswahl geeigneter
Verhältnisse
von Vinylpyridinmonomer zu Wasserstoffperoxid und/oder durch Auswahl
geeigneter Reaktantenkonzentrationen in der Reaktionsmasse reguliert
werden. Allgemein gesprochen ergeben, wenn alles andere gleich ist,
zunehmende Verhältnisse
von Wasserstoffperoxid zu Vinylpyridinmonomer und zunehmende Monomerkonzentrationen
in der Reaktionsmasse lineare Polyvinylpyridine mit abnehmenden
Molekulargewichten. In der vorliegenden Erscheinungsform der Erfindung
können
diese Parameter gesteuert werden, um ein lineares Polyvinylpyridin
mit einem Molekulargewicht in dem gewünschten Bereich bereitzustellen.
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In
einer bevorzugten Art und Weise der Ausführung dieses Verfahrens der
Erfindung schließt
das Lösungsmittel
Alkohol und Wasser ein. Wie angegeben, erlaubt dieses Verfahren
eine relativ genaue Steuerung des Molekulargewichts des Produktpolymers,
wobei größere Mengen
Wasserstoffperoxid, verwendet in einem gegebenen Reaktionssystem,
Polymere mit niedrigerem Molekulargewicht liefern, und geringere
Mengen von Wasserstoffperoxidinitiator Polymere mit höherem Molekulargewicht
liefern. Das Alkohol/Wasser- oder ein anderes wässeriges Lösungsmittel halten vorzugsweise
sowohl das (die) Vinylpyridinmonomer(e) als auch die Produktpolymere
in Lösung.
Zusätzlich,
obwohl die vorliegende Erfindung nicht durch irgendeine Theorie
begrenzt ist, wird angenommen, daß das Wasserstoffperoxid sowohl
als Initiator als auch als Terminator entweder mit oder ohne den
Alkohol wirkt, was zur Steuerung des Molekulargewichts des Produkts
führt.
Darüber hinaus
wird, weil der Initiator/Terminator, Wasserstoffperoxid, relativ
preiswert ist, die Steuerung der Reaktionen, um lineare Polyvinylpyridine
mit niedrigem Molekulargewicht zu erhalten, erreicht, ohne sich
großen
Ausgaben auszusetzen, wie es mit anderen gewöhnlich verwendeten Initiatoren
der Fall sein kann. Weiterhin stellen Verfahren der Erfindung unerwartet
hohe Reaktionsgeschwindigkeiten bereit, die zum Beispiel denjenigen weit überlegen
sind, die erhalten werden, wenn Alkohol allein als Lösungsmittel
verwendet wird.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
stellt ein Polymerisationsverfahren zur Herstellung eines linearen
Polyvinylpyridins bereit, bei welchem Maßnahmen getroffen werden, die
die Beständigkeit
der Reaktivität
des Systems verbessern. Insbesondere stellt diese Ausführungsform
ein Verfahren bereit, welches einschließt, in einen Reaktor ein wässeriges
Lösungsmittel
und ein oder mehrere Vinylpyridinmonomer(e) einzufüllen, um
ein Monomer-Lösungsmittelgemisch
bereitzustellen, und dann in dem Monomer-Lösungsmittelgemisch ein inertes
Gas unter der Oberfläche
einzuführen.
Nach dem Zuführen
des inerten Gases für
einen Zeitraum wird Wasserstoffperoxid in den Reaktor eingefüllt, um
eine Reaktionsmasse zu erzeugen, und dann wird die Reaktionsmasse
umgesetzt, um das (die) Vinylpyridinmonomer(e) zu polymerisieren,
um ein lineares Polyvinylpyridin zu erzeugen.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung stellt eine Methode der Herstellung eines linearen
Polyvinylpyridins mit Beständigkeit
von Charge zu Charge bereit. Das Verfahren umfaßt Durchführen einer Serie von Herstellungsverfahren
in einem Reaktionsbehälter,
wobei jedes Verfahren die Schritte einschließt, eine Reaktionsmasse zu
erzeugen, indem in den Reaktionsbehälter ein wässeriges Lösungsmittel, ein oder mehrere
Vinylpyridinmonomer(e) und Wasserstoffperoxid eingefüllt werden,
um das (die) Vinylpyridinmonomer(e) zu polymerisieren, um ein lineares
Polyvinylpyridin zu erzeugen; und periodisch zwischen den Herstellungsverfahren
in der Serie Behandeln der inneren Oberfläche des Reaktionsbehälters mit
einer Säure, um
die Reaktivität
seiner inneren Oberfläche
zu bewahren.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung stellt lineare Polyvinylpyridine bereit, welche durch
die bevorzugten Verfahren der Erfindung herstellbar und gekennzeichnet
sind.
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Zusätzliche
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden
Beschreibung ersichtlich.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Für die Zwecke
der Förderung
eines Verständnisses
der Prinzipien der Erfindung wird jetzt Bezug auf bestimmte von
ihren Ausführungsformen
genommen, und eine spezielle Sprache wird verwendet, um dieselben
zu beschreiben. Es ist trotzdem selbstverständlich, daß dadurch keine Begrenzung
des Schutzumfangs der Erfindung beabsichtigt ist, wobei derartige Änderungen,
weitere Modifizierungen und Anwendungen der Prinzipien der Erfindung,
wie sie hier beschrieben werden, als die angesehen werden, wie sie
normalerweise dem Fachmann auf dem Gebiet, das die Erfindung betrifft,
begegnen.
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Wie
vorstehend angegeben, stellt die vorliegende Erfindung ein einzigartiges
Verfahren zur Herstellung linearer Polyvinylpyridine bereit, während ihr
Molekulargewicht (Mw) gesteuert wird. Das
Verfahren beinhaltet das Umsetzen eines oder mehrerer Vinylpyridinmonomere
in einem wässerigen
Lösungsmittel,
das vorzugsweise Wasser und ein organisches Hilfslösungsmittel,
wie beispielsweise ein Alkohol, das die Löslichkeit des Monomers in dem
Reaktionssystem vergrößert, einschließt. Die
Reaktion wird in Gegenwart einer katalytischen Menge von Wasserstoffperoxid
durchgeführt,
um das Monomer oder die Monomere zu polymerisieren, um ein lineares
Polyvinylpyridinpolymer zu erzeugen.
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Bevorzugte
Vinylpyridinmonomere zur Verwendung in der Erfindung sind 2- und
4-Vinylpyridimonomere,
obgleich andere Vinylpyridinmonomere, zum Beispiel 3-Vinylpyridinmonomere,
geeignet sind. Das in der Erfindung verwendete Vinylpyridinmonomer
kann im Handel oder durch Verfahren erhalten werden, die auf dem
Fachgebiet und in der Literatur bekannt sind, und kann nicht-substituiert oder
substituiert (d. h. an seinem Pyridinring) mit einer, zwei, drei
oder vier Gruppen sein, die die Polymerisationsreaktion nicht nachteilig
beeinträchtigen,
insbesondere niedere Alkylgruppen wie C1- bis C6-Alkyle,
d. h. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Heptyl- und Hexylsubstituenten
(siehe z. B. Decout, J. L. et al., J. Prelim. Sci. Prelim. Chem.
Ed., 18, 2391 (1980)). Stärker
bevorzugte Vinylpyridinmonomere sind nicht-substituierte 2- und
4-Vinylpyridinmonomere, zum Beispiel wie sie von Reilly Industries,
Inc., in Indianapolis, Indiana, USA, erhalten werden können. Obgleich
für die
vorliegende Erfindung nicht notwendig, wird es natürlich bevorzugt,
daß das
(die) verwendete(n) Vinylpyridinmonomer(e) von hoher Reinheit, zum
Beispiel 90% bis 95% oder reiner, ist.
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Im
allgemeinen umfassen bevorzugte lineare Polyvinylpyridine, die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, Struktureinheiten der Formel:
wobei n 0 bis 4 ist und R
eine C
1- bis C
6-Alkylgruppe
ist (in dieser Definition kann sich natürlich jedes R auch von dem
anderen unterscheiden).
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Die
Menge von Wasserstoffperoxidinitiator, die zu verwenden ist, um
das gewünschte
Molekulargewicht des Produkts zu erhalten, hängt von vielen Faktoren ab,
einschließlich
zum Beispiel der verwendeten speziellen Reaktanten und Lösungsmittelsysteme
wie auch ihrer relativen Mengen (d. h. dem Konzentrationsniveau
der Reaktion) und ist durch die hier gegebenen Lehren von dem normalen
Fachmann leicht bestimmbar. Zum Beispiel stellen allgemein, wie
in den nachstehenden Beispielen gezeigt, Reaktionen, die mit äquivalenten
Mengen von Wasserstoffperoxid bei höheren Konzentrationen (Verwendung
von weniger eines gegebenen Alkohol/Wasser-Lösungsmittels relativ zu dem
(den) Vinylpyridinmonomer(en)) durchgeführt werden, Polymere mit niedrigeren
Molekulargewichten bereit und umgekehrt.
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In
bevorzugten Verfahren der Erfindung werden diese Parameter gesteuert,
um lineare Polyvinylpyridine mit polystyroläquivalenten Mws
bis zu 100000, stärker
bevorzugt bis zu 50000 und am meisten bevorzugt bis zu 30000, zum
Beispiel in dem Bereich von 8000 bis 30000, bereitzustellen. In
diesen bevorzugten Verfahren ist das verwendete Molverhältnis von
Wasserstoffperoxid zu Vinylpyridinmonomer gewöhnlich 1 : 1 bis zu 1 : 1000.
Stärker
bevorzugt ist dies Verhältnis
1 : 1 bis zu 1 : 100 und am meisten bevorzugt 1 : 1 bis 1 : 50. Ähnlich werden
bevorzugte Verfahren bei Reaktionskonzentrationsniveaus (d. h. (Gewicht
des Vinylpyridinmonomers)/(Gewicht des Vinylpyridinmonomers + Gewicht
des Lösungsmittels))
von 5% bis 50% durchgeführt. Um
bevorzugte lineare Polyvinylpyridine mit Molekulargewichten im Bereich
8000–30000
herzustellen, werden im allgemeinen Wasserstoffperoxid/Vinylpyridinmonomer-Molverhältnisse
von 1 : 5 bis 1 : 50 verwendet, während Reaktionskonzentrationsniveaus
von 10% bis 50% verwendet werden. Zum Beispiel stellen bei diesen Reaktionskonzentrationsniveaus,
Wasserstoffperoxid/Monomer-Molverhältnisse von 1 : 5 bis 1 : 20
Polymere mit Molekulargewichten im Bereich von 8000 bis zu 15000
bereit.
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Das
verwendete wässerige
Lösungsmittelsystem
kann in breitem Maße
variieren, solange wie das System eine Umgebung bereitstellt, in
der die Polymerisation abläuft,
um ein lineares Polyvinylpyridin zu ergeben. Im allgemeinen werden
Wasser plus mindestens ein organisches Hilfslösungsmittel verwendet, wobei
das organische Hilfslösungsmittel
die Löslichkeit
des Vinylpyridinmonomers in dem Gesamtreaktionsgemisch verbessert,
um die Polymerisation zu erleichtern. Es wurde überraschenderweise gefunden,
daß sogar
sehr geringe Mengen eines mit Wasser mischbaren Hilfslösungsmittels
die Polymerisationen im Vergleich zu entsprechenden Polymerisationen
in Wasser allein wesentlich verbessern. Zum Beispiel stellen Hilfslösungsmittel
: Wasser-Volumenverhältnisse,
so gering wie 1 : 99, wesentlich verbesserte Verfahren im Vergleich
zur Verwendung von Wasser allein als dem Lösungsmittel bereit. So werden
im allgemeinen typischerweise in der vorliegenden Erfindung Hilfslösungsmittel
: Wasser-Volumenverhältnisse
von 1 : 99 bis 95 : 5, stärker
bevorzugt 1 : 99 bis 60 : 40, verwendet.
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Die
Polymerisationsreaktionen der Erfindung können Lösungspolymerisationen sein
(d. h., das Lösungsmittelsystem
hält das
(die) Vinylpyridinmonomer(e) und die Produktpolymere in Lösung) oder
heterogen sein (d. h., das (die) Vinylpyridinmonomer(e) und/oder
die Produktpolymere bleiben nicht in Lösung). In einer bevorzugten
Erscheinungsform der Erfindung werden Hilfslösungsmittel : Wasser-Verhältnisse
ausgewählt, um
Lösungsmittelsysteme
bereitzustellen, die das (die) Vinylpyridinmonomer(e) und das Polymerprodukt
in Lösung
halten. Dieses Verhältnis
wird vom Fachmann leicht bestimmt. In bevorzugten derartigen Verfahren
in Lösung
wird das Hilfslösungsmittel
: Wasser-Verhältnis
im Bereich von 25 : 75 bis 95 : 5, stärker bevorzugt 40 : 60 bis
60 : 40, liegen.
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Geeignete
Hilfslösungsmittel
zur Verwendung in der Erfindung sind diejenigen, die das notwendige Maß an Solvatisierung
der Reaktanten und Produkte bereitstellen und die die Polymerisationsreaktion
nicht beeinträchtigen.
Zu derartigen geeigneten Lösungsmitteln
gehören
zum Beispiel Alkohole, wie mit Wasser mischbare ein- oder mehrwertige
aliphatische Alkohole mit im allgemeinen bis zu 15 Kohlenstoffatomen,
speziell niedere Alkohole (d. h. C1- bis
C5-Alkohole wie Methanol, Ethanol, Propanol,
Butanol und Pentanol, wobei diese sowohl verzweigte wie auch unverzweigte
Formen einschließen,
z. B. n-, i-, oder t-Formen dieser Alkohole); Ketone, z. B. diejenigen
mit von 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, z. B. Dimethylketon, Methylethylketon
und dergleichen; Ester, zum Beispiel mit von 2 bis 10 Kohlenstoffatomen;
Amide, typischerweise mit von 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise
Formamid; Sulfoxide, z. B. mit von 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, zum Beispiel
Dialkylsulfoxide wie Dimethylsulfoxid. Im allgemeinen werden niedrig
siedende Lösungsmittel,
die zum Beispiel bei Temperaturen von 120°C oder darunter sieden, bevorzugt,
da sie leichter durch Vakuumdestillation aus den Reaktionsprodukten
entfernt werden. Außerdem
sind Alkohole bevorzugte Hilfslösungsmittel, speziell
niedere Alkohole, wie C1- bis C4-Alkohole,
am meisten bevorzugt Methanol, Ethanol, n-Propanol, i-Propanol, n-Butanol,
t-Butanol und sec-Butanol.
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Die
gemäß der Erfindung
hergestellten Polyvinylpyridine können auch funktionalisiert
werden, indem zum Beispiel Säuresalzformen,
N-Oxidformen und quaternäre
Salzformen eingeschlossen werden. Die erzeugten linearen Polyvinylpyridinpolymere
in Form der freien Base können
durch herkömmliche
Verfahren in diese funktionalisierten Formen umgewandelt werden,
wie nachstehend weiter diskutiert wird.
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Die
Verfahren der Erfindung werden bei Temperaturen durchgefuhrt, die
hinreichend sind, um die gewünschte
Polymerisation des Vinylpyridinmonomers zu erreichen. Im allgemeinen
variiert die Temperatur der Polymerisationen mit vielen Faktoren
einschließlich
des speziellen Monomers oder der Monomere, die verwendet werden.
Typischerweise wird jedoch, wenn bevorzugte niedrig siedende organische
Lösungsmittel
in dem Lösungsmittelsystem
verwendet werden, die Polymerisation bei der Rückflußtemperatur des verwendeten
Lösungsmittelsystems
durchgeführt,
zum Beispiel bei Temperaturen von mindestens 30°C, stärker bevorzugt im Bereich von
30°C bis
100°C.
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Allgemein
gesprochen können
Verfahren der Erfindung bei unteratmosphärischen, atmosphärischen oder überatmosphärischen
Drucken durchgeführt
werden. Atmosphärische
Drucke, wie sie in den Beispielen verwendet werden, werden bequemerweise
verwendet und werden gegenüber
Reaktionen unter Druck bevorzugt, zumindest aus Gründen von
Bequemlichkeit und Sicherheit. Wenn die Verfahren bei überatmosphärischem
Druck durchgeführt
werden, verwenden sie wünschenswerterweise
nur moderate Drucke, zum Beispiel bis zu 1,38 MPa (200 psi).
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Das
Wasserstoffperoxid, die Reaktanten und Lösungsmittel können in
einer beliebigen geeigneten Weise vereinigt werden, um die Polymerisation
zu erreichen. Das Wasserstoffperoxid kann zu dem Lösungsmittel/Monomer-Gemisch
hinzugegeben werden, das Monomer kann zu dem Lösungsmittel/Wasserstoffperoxid-Gemisch
hinzugegeben werden, oder das Wasserstoffperoxid und das Monomer
können
gleichzeitig zu dem Lösungsmittel
hinzugegeben werden, oder alle können
gleichzeitig in einen Reaktionsbehälter eingefüllt werden. Es wird bevorzugt,
das Wasserstoffperoxid zuletzt einzufüllen und dann das Reaktionsgemisch
auf die gewünschte
Temperatur zu erwärmen,
damit die Polymerisation abläuft.
In dieser Hinsicht wurde entdeckt, daß die Zufuhr eines inerten
Gases wie Stickstoff unter der Oberfläche des Monomer/Lösungsmittel-Gemisches
vor der Zugabe von Wasserstoffperoxid den folgenden Polymerisationsprozeß bedeutsam
verbessert, wobei geholfen wird, eine beständige Reaktivität in dem
System zu bewahren. Zusätzlich
wird in bevorzugten Verfahren ein inertes Gas wie Stickstoff verwendet,
um den Dampfraum oberhalb des flüssigen
Reaktionsgemisches während
der Polymerisationsreaktion abzudecken.
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Es
wurde ebenfalls entdeckt, daß die
Beständigkeit
des Verfahrens von Charge zu Charge durch periodische Behandlung
der inneren Oberflächen
des Reaktionsbehälters
mit einer anorganischen Säure,
wie Schwefelsäure,
verbessert werden kann. Die periodische Säurebehandlung kann, wenn gewünscht, nach
jeder Charge durchgeführt
werden; es wurde jedoch gefunden, daß eine Behandlung nach jeweils
mehreren Chargen, zum Beispiel nach jeweils 3 bis 10 Chargen ausreicht,
um eine gute Beständigkeit
von Charge zu Charge bereitzustellen. In der bis heute bevorzugten
Arbeit der Anmelder wird die Reaktionsdauer, die erforderlich ist,
um ein festgelegtes Niveau der Umwandlung zu erreichen, aufgezeichnet.
Wenn diese Dauer beginnt, signifikant größer zu werden, wird die Säurebehandlung
angewandt.
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Die
Polymerisationsreaktion wird für
einen hinreichenden Zeitraum fortgesetzt, um beträchtliche
Umwandlung des (der) Vinylpyridinmonomers(e) in das Polymerprodukt
zu erreichen. Die Dauer der Polymerisationsreaktion, die erforderlich
ist, um die Umwandlung zu erreichen, hängt von mehreren Faktoren einschließlich der
Menge des verwendeten Wasserstoffperoxids und der Mengen und Arten
der verwendeten Lösungsmittel
und Reaktanten ab. Typischerweise werden jedoch die Polymerisationsreaktionen über Zeiträume bis
zu 24 Stunden, typischer 1/2 bis 10 Stunden, ausgeführt. Es
wurde entdeckt, daß verlängertes
Erwärmen
während
des Polymerisationsprozesses die Farbe des Endprodukts nachteilig
beeinflußt,
und so werden kürzere Reaktionszeiten
bevorzugt.
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Nachdem
die Polymerisationsreaktion abgeschlossen ist, kann das lineare
Polyvinylpyridinpolymer in herkömmlicher
Weise isoliert werden. Zum Beispiel können die Hilfslösungsmittel
durch Vakuumdestillation entfernt werden oder das umgesetzte Medium
kann mit einem Ausfällungslösungsmittel
in Kontakt gebracht werden, in welchem das Polyvinylpyridin unlöslich ist,
aber in welchem der Rest der Reaktionskomponenten löslich ist.
Das Polymer kann dann von dem Fällungslösungsmittel
abfiltriert werden. Die Verwendung geeigneter Techniken zur Gewinnung
und Isolation für
das erzeugte Polymer liegt innerhalb des Zuständigkeitsbereichs eines normalen
Fachmanns.
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Das
Polymer wird vorzugsweise in im wesentlichen reiner Form gewonnen
(d. h. im wesentlichen frei von anderen Komponenten des Reaktionsmediums,
wie unumgesetztes Monomer, Hilfslösungsmittel oder Katalysatorrückstände). Polymerzusammensetzungen
mit engen Molekulargewichtsverteilungen werden ebenfalls begünstigt.
Bevorzugte Polymerzusammensetzungen der Erfindung haben Polydispersitäten (definiert
als das gewichtsmittlere Molekulargewicht des Polymers, geteilt
durch das zahlenmittlere Molekulargewicht des Polymers, Mw/Mn) im Bereich
von 1 bis 10 und stärker
bevorzugt im Bereich von 1 bis 3.
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Bevorzugte
Produktpolymere, besonders diejenigen, die sich aus Verfahren ergeben,
die Alkohol/Wasser-Lösungsmittel
verwenden, besitzen auch ausgezeichnete Farbeigenschaften. Zum Beispiel
zeigen in den nachstehenden Beispielen die hergestellten Polymere
in Lösungen
von 40 Gew.-% (z. B. in Alkohol/Wasser) Gardner-(Varnish)-Farben
im Bereich von 5 bis 15.
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Die
isolierten linearen Polyvinylpyridine können herkömmlich verwendet und derivatisiert
werden. Zum Beispiel können
funktionalisierte lineare Polyvinylpyridinpolymere leicht erhalten
werden. In dieser Hinsicht schließt der Begriff funktionalisiert,
wie er hier verwendet wird, sowohl teilweise als auch im wesentlichen
vollständig
funktionalisierte Polymere ein. In den meisten Fällen werden lineare Polyvinylpyridinpolymere
gewünscht,
bei welchen mindestens 10%, stärker
bevorzugt mindestens 50% der Pyridinseitengruppen funktionalisiert
sind. Zu typischen funktionellen Formen gehören Säuresalzformen, wie beispielsweise
diejenigen, hergestellt aus starken Mineralsäuren wie Schwefelsäure oder
aus Hydrohalogeniden wie Chlorwasserstoffsäure. Quaternäre Salze
können
auch durch Umsetzen der linearen Polyvinylpyridine mit halogenierten
organischen Verbindungen wie Alkylhalogeniden, gewöhnlich C1- bis C10-Alkylhalogenide,
hergestellt werden. Die linearen Polyvinylpyridine können durch
herkömmliche
Verfahren in ihre N-Oxidformen umgewandelt werden, zum Beispiel
durch Reaktion mit Wasserstoffperoxid in Gegenwart von Essigsäure. Siehe
z. B. die vorstehend zitierte Publikation, betitelt „Linear
Polyvinylpyridines: Properties and Applications (Lineare Polyvinylpyridine: Eigenschaften
und Anwendungen)" von
Reilly Industries, Inc. Das lineare Polyvinylpyridin kann auch Komplexe
mit vielen Metallen oder Metall-Liganden wie beispielsweise Rh4(CO)12, Co4(CO)12, Co2(CO)8 oder Ru(II) oder
Rh(I) bilden.
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Um
ein weiteres Verständnis
der vorliegenden Erfindung und ihrer Merkmale und Vorteile zu fördern, werden
die folgenden speziellen Beispiele bereitgestellt. Wenn nicht anderweitig
angegeben, sind hier angegebene Mws polystyroläquivalente
Mws.
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BEISPIELE 1–4
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Herstellungen linearer
Polyvinylpyridine
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Allgemeines Verfahren
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Die
in Tabelle 1 angegebenen Beispiele 1–4 wurden unter Verwendung
der folgenden Verfahrensweise durchgeführt. In einen 500-ml-Kolben,
ausgestattet mit einem Rührer,
Thermometer und Rückflußkühler, werden
50 g (0,48 mol) 4-VP, 125 ml Methanol, 125 ml Wasser und H2O2 (die Menge hängt von
dem gewünschten
Mw ab) eingefüllt. Die Lösung wird zum Rückfluß erhitzt
und gehalten, bis die Umwandlung in das Polymer > 90% beträgt (typischerweise 2–10 Stunden).
Das Polymer kann durch Entfernen der Lösungsmittel unter Vakuum isoliert
werden. Wie diese Beispiele zeigen, wird eine Variation des Mw des Endprodukts leicht und wirksam erreicht,
indem das Verhältnis
von H2O2 zu Vinylpyridinmonomer
variiert wird. Zusätzlich
wurden ausgezeichnete Polydispersitäten (Mw/Mn) erhalten.
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BEISPIELE 5–9
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Zusätzliche Polymerisationen bei
hohen Konzentrationen
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Unter
Verwendung der gleichen allgemeinen Verfahrensweise, wie sie vorstehend
für die
Beispiele 1–4
angegeben ist, außer
der Verwendung von 50 ml Methanol und 50 ml Wasser (anstatt von
jeweils 125 ml), wurden die in Tabelle 2 angegebenen Beispiele ausgeführt. Diese
Beispiele zeigen die Fähigkeit,
Verfahren der Erfindung bei höheren
Konzentrationsniveaus (etwa 35% in diesen Fällen) auszuführen, während noch wirksam
die Variation des Mw des Endprodukts und
ausgezeichnete Polydispersitäten
erreicht werden. Zusätzlich
stellten im allgemeinen diese Läufe
bei höheren
Konzentrationen Produkte mit geringerem Mw bereit
als Läufe
bei niedrigeren Konzentrationen (Beispiele 1–4), die die gleichen H2O2/Monomer-Verhältnisse
verwendeten.
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BEISPIEL 10
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Verwendung von Ethanol/Wasser-Lösungsmittel
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In
einen Reaktionskolben, ausgestattet mit einem Rückflußkühler, Thermometer und Rührer, wurden 50
g (0,48 mol) 4-Vinylpyridin, 6,37 g (0,096 mol bei 51,28%) Wasserstoffperoxid,
125 ml Wasser und 125 ml Ethanol eingefüllt. Die Reaktion wurde zum
Rückfluß (88°C) erhitzt
und für
5 1/2 Stunden gehalten. NMR zeigte mehr als 90% Umwandlung zu Polymer
an. Eine Probe der Reaktionslösung
wurde durch GPC analysiert, und es wurde gefunden, daß sie Mw = 9500 und Mw/Mn = 2,26 hatte.
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BEISPIEL 11
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Verwendung von i-Propanol/Wasser-Lösungsmittel
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In
einen Reaktionskolben, ausgestattet mit einem Rückflußkühler, Thermometer und Rührer, wurden 50
g (0,48 mol) 4-Vinylpyridin, 6,37 g (0,096 mol bei 51,28%) Wasserstoffperoxid,
125 ml Wasser und 125 ml i-Propanol eingefüllt. Die Reaktion wurde zum
Rückfluß (85°C) erhitzt
und für
20 Stunden gehalten. NMR zeigte mehr als 90% Umwandlung zu Polymer
an. Eine Probe der Reaktionslösung
wurde durch GPC analysiert, und es wurde gefunden, daß sie Mw = 8000 und Mw/Mn = 2,1 hatte.
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BEISPIEL 12
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Verwendung von t-Butanol-Lösungsmittel
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In
einen Reaktionskolben, ausgestattet mit einem Rückflußkühler, Thermometer und Rührer, wurden 28
g (0,27 mol) 4-Vinylpyridin, 3,57 g (0,0315 mol bei 30%) Wasserstoffperoxid,
70 ml Wasser und 70 ml t-Butanol eingefüllt. Die Reaktion wurde zum
Rückfluß (83°C) erhitzt
und für
20 Stunden gehalten. NMR zeigte mehr als 90% Umwandlung zu Polymer
an. Eine Probe der Reaktionslösung
wurde durch GPC analysiert, und es wurde gefunden, daß sie Mw = 9570 und Mw/Mn = 2,3 hatte.
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BEISPIEL 13
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Polymerisation von 2-Vinylpyridin
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In
einen Reaktionskolben, ausgestattet mit einem Rückflußkühler, Thermometer und Rührer, wurden 50
g (0,48 mol) 2-Vinylpyridin, 6,37 g (0,096 mol bei 51,28%) Wasserstoffperoxid,
125 ml Wasser und 125 ml Methanol eingefüllt. Die Reaktion wurde zum
Rückfluß (82°C) erhitzt
und für
8 Stunden gehalten. NMR zeigte ungefähr 75% Umwandlung zu Polymer
an. Eine Probe der Reaktionslösung
wurde durch GPC analysiert, und es wurde gefunden, daß sie Mw = 6800 und Mw/Mn = 2,3 hatte.
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BEISPIEL 14
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Copolymerisation von 2-
und 4-Vinylpyridin
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In
einen Reaktionskolben, ausgestattet mit einem Rückflußkühler, Thermometer und Rührer, wurden 50
g (25 g 4-Vinylpyridin und 25 g 2-VP, 0,48 mol) Vinylpyridin, 6,37
g (0,096 mol bei 51,28%) Wasserstoffperoxid, 125 ml Wasser und 125
ml Methanol eingefüllt.
Die Reaktion wurde zum Rückfluß (82°C) erhitzt
und für 24
Stunden gehalten. NMR zeigte ungefähr 75% Umwandlung zu Polymer
an. Eine Probe der Reaktionslösung
wurde durch GPC analysiert, und es wurde gefunden, daß sie Mw = 5000 und Mw/Mn = 1,88 hatte.
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BEISPIEL 15
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Polymerisation von 4-Vinylpyridin
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In
einen Reaktionskolben, ausgestattet mit einem Rückflußkühler, Thermometer und Rührer, wurden 50
g (0,48 mol) 4-Vinylpyridin, 0,64 g (0,0096 mol bei 51,28%) Wasserstoffperoxid,
125 ml Wasser und 125 ml Methanol eingefüllt. Die Reaktion wurde zum
Rückfluß (82°C) erhitzt
und für
5 Stunden gehalten. NMR zeigte ungefähr 80% Umwandlung zu Polymer
an. Eine Probe der Reaktionslösung
wurde durch GPC analysiert, und es wurde gefunden, daß sie Mw = 30200 und Mw/Mn = 1,9 hatte.
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BEISPIELE 16–26
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Herstellungen
funktionalisierter linearer Polyvinylpyridine
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Die
in Tabelle 3 angegebenen funktionalisierten linearen Polyvinylpyridine
können
durch Umsetzung der Polyvinylpyridine in Form der freien Base der
angeführten
früheren
Beispiele mit den angeführten
Reagenzien hergestellt werden.
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BEISPIEL 27
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Verwendung von 1%-Picolin-Lösungsmittel
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Ein
Rundkolben wurde bei Raumtemperatur mit 10%iger wässeriger
Schwefelsäure
behandelt, mit Wasser gespült
und sorgfältig
ablaufen gelassen. 4-Vinylpyridin, 150 Gramm (1,43 mol), 2,08 Gramm
4-Picolin und 206,4
Gramm Wasser wurden in dem Kolben, der mit einem Rückflußkühler, Stickstoffzerstäubungsrohr, Rührer und
Heizmantel ausgestattet war, vereinigt. Nachdem das Gemisch mit
einem geringen Strom von Stickstoff bei Raumtemperatur für etwa eine
Stunde unter Rühren
durchgeblasen wurde, wurde das Zerstäubungsrohr angehoben, um Stickstoff über dem
Flüssigkeitsniveau
abzugeben, 18,03 Gramm (0,186 mol) 35%iges wässeriges Wasserstoffperoxid
wurden zu dem gerührten
Gemisch hinzugegeben, und bei fortgesetztem Stickstofffluß begann
das Erwärmen.
Nach etwa 30 Minuten begann der Rückfluß und wurde für ungefähr 3 1/2
Stunden fortgesetzt, um ein lineares Poly-4-vinylpyridin mit einem
Mw von 9427 und einer Mw/Mn von 2,22 zu ergeben. Die Umwandlung von
4-Vinylpyridin zu Polymer betrug 94,8%.
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BEISPIEL 28
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Verwendung von 1%-Methanol-Lösungsmittel
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In
einen Rundkolben, behandelt und ausgestattet wie in Beispiel 27,
wurden 150 Gramm (1,43 mol) 4-Vinylpyridin, 2,08 Gramm Methanol
und 206,37 Gramm Wasser eingefüllt.
Nach dem Durchblasen mit Stickstoff für etwa eine Stunde wurde das
Zerstäubungsrohr
angehoben, um Stickstoff über
dem Flüssigkeitsniveau abzugeben,
und 18,05 Gramm (0,186 mol) 35%iges wässeriges Wasserstoffperoxid
wurden zu dem gerührten Gemisch
hinzugegeben, und bei fortgesetztem Stickstofffluß begann
das Erwärmen.
Nach etwa 30 Minuten begann der Rückfluß und wurde für etwa 3
1/2 Stunden fortgesetzt, wobei eine heterogene Reaktionsmasse erzeugt
wurde, in der das Polymer nicht in Lösung blieb. Das Produkt lineares
Poly-4-vinylpyridin hatte ein Mw von 8230
und eine Mw/Mn von
2,12. Die Umwandlung von 4-Vinylpyridin zu Polymer betrug 96,0%.
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BEISPIEL 29
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Verwendung
von Dimethylformamid-Lösungsmittel
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4-Vinylpyridin,
150 Gramm (1,43 mol), 114 ml Wasser und 114 ml N,N-Dimethylformamid
wurden in einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Rückflußkühler, einem
Stickstoffzerstäubungsrohr
und Heizmantel, vereinigt. Das Zerstäubungsrohr wurde abgesenkt,
so daß seine
Spitze unterhalb des Flüssigkeitsniveaus
in dem Kolben war, und das Gemisch wurde mit einem langsamen Strom
von Stickstoff etwa eine Stunde lang unter Rühren durchgeblasen. Das Zerstäubungsrohr
wurde über
das Flüssigkeitsniveau
angehoben und der Stickstofffluß fuhr
fort, eine Stickstoffschutzdecke über dem Reaktionsgemisch bereitzustellen, während 14,7
Gramm 35%iges wässeriges
Wasserstoffperoxid (0,15 mol) zu dem Reaktionsgemisch hinzugegeben
wurden und das Erwärmen
begonnen wurde. Nach ungefähr
30 Minuten begann der Rückfluß und wurde
für etwa
3 1/2 Stunden fortgesetzt, wobei eine heterogene Reaktionsmasse
erzeugt wurde, in der das Polymer nicht in Lösung blieb. Das Produkt lineares
Poly-4-vinylpyridin
hatte ein Mw von 8903 und eine Mw/Mn von 1,97. Die
Umwandlung von 4-Vinylpyridin zu Polymer betrug 97,5%.
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BEISPIEL 30
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Verwendung
von Methylethylketon-Lösungsmittel
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4-Vinylpyridin,
150 Gramm (1,43 mol), 114 ml Wasser und 114 ml Methylethylketon
wurden in einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Rückflußkühler, einem
Stickstoffzerstäubungsrohr
und Heizmantel, vereinigt. Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur
gerührt
und mit einem langsamen Strom von Stickstoff unterhalb des Flüssigkeitsniveaus
für etwa
eine Stunde durchgeblasen, und 14,7 Gramm 35%iges wässeriges
Wasserstoffperoxid (0,15 mol) wurden hinzugegeben. Das Zerstäubungsrohr
wurde über
das Flüssigkeitsniveau
angehoben, um Stickstoff oberhalb des Reaktionsgemisches abzugeben,
und das Erwärmen wurde
begonnen. Nach ungefähr
30 Minuten begann der Rückfluß und wurde
für etwa
6 3/4 Stunden fortgesetzt, um ein lineares Poly-4-vinylpyridin mit
einem Mw von 8560 und einer Mw/Mn von 1,81 zu ergeben. Die Umwandlung von
4-Vinylpyridin zu Polymer betrug 96,7%.
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BEISPIEL 31
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Verwendung
von DMSO-Lösungsmittel
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4-Vinylpyridin,
150 Gramm (1,43 mol), 114 ml Wasser und 114 ml Dimethylsulfoxid
wurden in einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Rückflußkühler, einem
Stickstoffzerstäubungsrohr
und Heizmantel, vereinigt. Das Reaktionsgemisch wurde unter der
Oberfläche
für etwa
eine Stunde mit Stickstoff durchgeblasen, wobei gerührt wurde.
14,7 Gramm 35%iges wässeriges
Wasserstoffperoxid (0,15 mol) wurden zu dem Reaktionsgemisch hinzugegeben,
welches dann mit fortgesetztem Rühren
unter einer Stickstoffschutzdecke zum Rückfluß erhitzt wurde. Der Rückfluß wurde
für 1 Stunde
fortgesetzt, wobei sich ein lineares Poly-4-vinylpyridin mit einem
Mw von 9483 und einer Mw/Mn von 1,88 ergab. Die Umwandlung von 4-Vinylpyridin
zu Polymer betrug 98,0%.
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Alle
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normalen Fachmanns und jede ist hierdurch durch Bezugnahme in ihrer
Gesamtheit einbezogen, als ob sie einzeln durch Bezugnahme einbezogen
sein würde
und vollständig
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