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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Entwicklerzusammensetzung für photographische
Silberhalogenidmaterialien und ein Verfahren zur Herstellung eines
Schwarz-Weiß-Bildes
unter Verwendung einer Entwicklungslösung, die umweltfreundlich
ist.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Photographische
Schwarz-Weiß-Silberhalogenidelement
werden typischerweise in wässrigen
alkalischen Entwicklungslösungen,
welche ein Entwicklungsmittel vom Dihydroxybenzoltyp, wie Hydrochinon,
enthalten, verarbeitet. Obwohl Entwicklungsverfahren, die auf der
Verwendung von Hydrochinon basieren, im Allgemeinen sehr gute sensitometische
Ergebnisse liefern, sind sie im Hinblick auf Ökologie- und Umwelterwägungen von
Nachteil. Insbesondere . wurden bei Hydrochinon und seinen Derivaten
und den oxidierten Formen davon in den letzten Jahren im Hinblick
auf eine potentielle Toxizität
und Umweltverschmutzung Bedenken laut. Folglich besteht auf dem
Fachgebiet ein drängender
Bedarf für
ein Hydrochinon-freies Entwicklungsverfahren, das die gleichen guten
Ergebnisse liefert, wie das bekannte Entwicklungsverfahren, welches
Hydrochinon umfasst, das aber umweltfreundlicher ist.
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Entwicklungslösungen,
die kein Hydrochinon beinhalten und Entwicklungsmittel vom Ascorbinsäuretyp verwenden,
wurden vordem bei einer großen
Vielfalt von photographischen Entwicklungsverfahren verwendet. Deshalb
wurden zum Beispiel Entwicklungszusammensetzungen, die Entwicklungsmittel
vom Ascorbinsäuretyp
enthalten, in
US 2,688,548 ;
2,688,549; 3,922,168; 3,942,985; 4,168,977; 4,478,928; 4,650,746 und
4,975,354 offenbart.
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Vor
kurzem wurden mehrere Patente in dem Bereich offenbart.
US 5,098,819 beschreibt
eine photographische Entwicklerzusammensetzung, welche einen Entwickler,
ausgewählt
aus Ascorbinsäure
und ihren Derivaten vom Zuckertyp, deren Salze und einem Gemisch
davon, zusammen mit einem Sulfat, einem Alkalimetallcarbonat und
einer Entwicklerverbindung vom 3-Pyrazolidontyp umfasst.
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US 5,147,767 offenbart eine
umweltsichere, nicht toxische photographische Entwicklerzusammensetzung,
die kein Hydrochinon und kein Alkalimetallhydroxid enthält, welche
einen Entwickler, ausgewählt
aus 2-Ketogluconsäure
und Derivaten davon, zusammen mit einem Sulfat, einem Alkalimetallcarbonat
und einer Entwicklerverbindung vom 3-Pyrazolidontyp umfasst.
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WO
93/11456 offenbart ein System für
Schnellentwicklung von photographischen Elementen vom Silberhalogenidtyp,
umfassend in Kombination ein photographisches Element vom Silberhalogenidtyp,
das eine Hydrazinverbindung enthält,
und eine Entwicklerlösung,
welche mindestens ein Entwicklungsmittel vom Ascorbinsäuretyp,
ausgewählt
aus Ascorbinsäure,
Derivaten davon und Salze von jedem, umfasst.
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US 5,236,816 beschreibt
eine photographische Entwicklungslösung, die keine Entwicklungsmittel
vom Dihydroxybenzoltyp enthält
und einen pH-Wert im Bereich von 9,5 bis 11,5 aufweist und welche
(1) ein Entwicklungsmittel vom Ascorbinsäuretyp, (2) ein Hilfssuperzusatzentwicklungsmittel
und (3) ein Puffermittel vom Carbonattyp in einer Konzentration
von mindestens 0,5 molar umfasst. Die Entwicklungslösung ist
besonders bei einem Verfahren zur Herstellung eines kontrastreichen
Bildes auf dem Gebiet von Graphischer Kunst nützlich, wobei ein photographisches
Element vom Silberhalogenidtyp verwendet wird, welches eine Hydrazinverbindung,
die als ein keimbildendes Mittel fungiert, und eine Aminoverbindung,
die als ein eingebrachter Verstärker
(booster) fungiert, umfasst. Die Entwicklungslösung ist nicht besonders nützlich,
wenn ein Film ohne Keimbildung, zum Beispiel ein Röntgenfilm,
entwickelt werden muss.
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EP 0 573 700 offenbart ein
Verfahren zur Entwicklung eines photographischen Materials vom Silberhalogenidtyp
in einer kontinuierlichen automatischen Weise unter Verwendung einer
Entwicklerlösung,
die ein Ascorbinsäureanalogon
oder -derivat und ein 3-Pyrazolidonderivat als Entwicklungsmittel
enthält,
und Regenerieren der Entwicklerlösung
mit einer Regeneratzusammensetzung mit einem definierten pH-Wert.
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Entwicklungslösungen,
die Ascorbinsäure
als Hauptentwicklungsmittel enthalten, haben den Vorteil, dass sie
eine umweltverträgliche
Alternative zur Verwendung von Entwicklungslösungen, die Entwicklungslösungen vom
Dihydroxybenzoltyp enthalten, bereitstellen. Jedoch haben die Entwicklungslösungen,
die Ascorbinsäure
als Hauptentwicklungsmittel enthalten, den Nachteil, dass sie gegenüber Luftoxidation
eine schlechte Beständigkeit
aufweisen und nicht in automatischen Verarbeitungsvorrichtungen
mit kontinuierlichem Transport für
mehrere Tage belassen werden können,
ohne einem sehr starken Abfall der Entwicklungsaktivität zu unterliegen.
Insbesondere muss der pH-Wert der Ascorbinsäure enthaltenden Entwicklungslösungen sorgfältig kontrolliert
werden. Zudem ist ein anderer Nachteil der Entwicklungslösungen,
dass sie beim Film für
Graphische Kunst nützlich
sind, wenn ein kontrastreiches Bild erhalten werden soll, wogegen
sie im Röntgenbereich
nicht nützlich
sind, wo ein kontrastreiches Bild nicht erwünscht ist.
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Reduktonverbindungen
und spezieller Reduktinsäure
und ihre Derivate wurden als Verbindungen beschrieben, welche in
photographischen Materialien vom Silberhalogenidtyp nützlich sind.
Zum Beispiel offenbart
US 4,839,258 ein
photographisches superkontrastreiches Silberhalogenidmaterial vom
Negativtyp, welches einen Träger
umfasst, worauf mindestens eine Emulsionsschicht vom Silberhalogenidtyp
bereitgestellt ist, die a) ein Hydrazinderivat, b) eine aus Reduktonen
ausgewählte
Verbindung und c) eine 6-gliedrige heterocyclische Verbindung mit
mindestens 2 Stickstoffatomen enthält. Nützliche Reduktonverbindungen
sind zum Beispiel Ascorbinsäure,
Reduktinsäure,
Dimethylredukton und dergleichen. Die für die Behandlung von diesem
Typ von Material verwendete Entwicklerzusammensetzung ist eine Standardentwicklungslösung für Schwarz-Weiß-Entwicklung,
welche eine Hydrochinonverbindung als primäres Entwicklungsmittel enthält.
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Reduktinsäurederivate
sind auch als Entwicklungsmittel für Silberdiffusionstransferverfahren
bekannt, wie in
US 3,821,000 beschrieben,
wobei das Verfahren die Schritte a) Belichten einer Filmeinheit,
welche ein lichtempfindliches Silberhalogenid umfasst, b) in Kontakt
bringen des belichteten Films mit einer Verarbeitungslösung, die
ein Silberhalogenid-Entwicklungsmittel vom α,β-Endioltyp, d. h. Tetramethylreduktinsäure, enthält, wobei
ein sichtbares Silberbild auf der Einheit als eine Wirkung des Punkt
für Punkt
Belichtungsausmaßes
darauf bereitgestellt wird, und c) in Kontakt bringen des Silberbildes
mit einem Edelmetallion, das in der Elektrochemischen Spannungsreihe
der Elemente hinter Silber liegt, umfasst. EP-A-0 137 223 und US-A-4,912,015
offenbaren Verarbeitungszusammensetzungen für Silbersalzdiffusionstransferverfahren,
welche verschiedene Entwicklungsmittel umfassen können, einschließlich Reduktinsäurederivate,
und welche auch verschiedene Hilfsentwicklungsmittel umfassen können, einschließlich 3-Pyrazolidonderivate.
Jedoch gibt es keine Offenbarung für die spezielle Kombination
dieser Entwicklungsmittel. Zudem offenbaren
US 4,386,151 ; 4,468,448; 4,468,449;
4,468,450 und 4,468,451 photographische Verfahren und Produkte zur
Herstellung eines Bildfarbstoffes aus einem farblosen Vorläufer eines
vorgebildeten Farbstoffbildes, wobei der Farbstoff eine Einheit
aufweist, welche in der Gegenwart eines Silberions und/oder eines
löslichen
Silberkomplexes einer Spaltung unterliegt. Die Verarbeitungszusammensetzung,
welche Tetramethylreduktinsäure
als das einzige Entwicklungsmittel umfasst, weist kein Hilfsentwicklungsmittel
in der Entwicklungslösung
auf.
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US 4,353,974 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung eines photographischen Bildes, das
Belichten eines photographischen Aufbaus, der eine Hydroxypyridonazamethinverbindung
enthält,
Behandeln des belichteten photographischen Aufbaus mit einem wässrigen
alkalischen Verarbeitungsbad, das einen Silberhalogenid-Entwickler
enthält,
und Erlauben, dass der Silberhalogenid-Entwickler in den Nicht-Latent-Bildbereichen diffundiert,
um die Azamethinverbindung zu bleichen, umfasst, wobei ein photographisches
Farbstofibild gebildet wird. Der Entwickler kann Hydrochinon, Aminophenol,
Pyrazolidinon, Ascorbinsäure,
ein Gemisch davon, oder etwas ungewöhnlichere Entwickler, wie Reduktinsäurederivate,
sein.
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Es
kann wünschenswert
sein, eine Schwarz-Weiß-Entwicklungslösung bereit
zu stellen, die sowohl bei Graphischer Kunst als auch im Röntgenbereich
nützlich
ist, kein Entwicklungsmittel vom Dihydroxybenzoltyp enthält und stabil
gegenüber
Luftoxidation ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine wässrige alkalische Entwicklerzusammensetzung
für Schwarz-Weiß-Photographie,
die kein Entwicklungsmittel vom Dihydroxybenzoltyp enthält, umfassend
ein Entwicklungsmittel vom Reduktinsäuretyp und ein Hilfssuperzusatzentwicklungsmittel
vom 3-Pyrazolidontyp, wobei das Entwicklungsmittel vom Reduktinsäuretyp die
folgende Formel (I) aufweist:
wobei jeder Rest R
1, R
2, R
3 und
R
4 aus einem Wasserstoffatom und einem Rest
CH
2R
5 ausgewählt ist,
wobei R
5 ein Wasserstoffatom oder ein einwertiger
Rest, bevorzugt ein einwertiger organischer Rest, z. B. ein Amino-, Cyano-,
Halogen-, Hydroxyl-, Carboxyl-, Alkyl-, Cycloalkyl-, Arylrest, ist.
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Diese
Schwarz-Weiß-Entwicklungslösung ist
sowohl bei Graphischer Kunst als auch im Röntgenbereich nützlich,
ist aufgrund der Abwesenheit von Dihydroxybenzol in dem Entwicklungsmittel
umweltfreundlicher und ist gegenüber
Luftoxidation stabil, wobei ein stabiler pH-Wert aufrechterhalten
wird.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
der vorstehenden Formel ist jeder Rest R1,
R2, R3 und R4 aus einem Wasserstoffatom und einem Rest
CH2R5 ausgewählt, wobei
R5 ein Wasserstoffatom oder ein einwertiger
Rest, z. B. eine Aminogruppe, eine Cyanogruppe, ein Halogenatom
(z. B. Fluor, Chlor), eine Hydroxylgruppe, eine Carboxylgruppe,
ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen (z. B. eine Methyl-,
Ethyl-, Propylgruppe), ein Cycloalkylrest, ein Arylrest mit 6 bis
10 Kohlenstoffatomen (z. B. eine Phenyl-, Naphthylgruppe), ist.
Die Alkyl- und Arylreste können
mit einer Hydroxylgruppe, einer Carboxylgruppe, einer Sulfonylgruppe,
einem Halogenatom, einer Aminogruppe substituiert sein. Bevorzugt
ist jeder Rest R1, R2,
R3 und R4 ein Wasserstoffatom
oder ein Alkylrest, wie eine Methyl- oder Ethylgruppe; am stärksten bevorzugt
ist es, wenn alle Reste R1 bis R4 Methylgruppen sind.
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Die
Synthese der Tetramethylreduktinsäure kann über die Verwendung von Verfahren
durchgeführt werden,
die in L. Claise, Liebigs Annalen der Chemie, 1876, 180, 1 bis 22,
F. Francis und F. G. Willson, Journal of the Chemical Society, 1913,
2238 bis 2247 und G. Hesse und B. Wehling, Liebigs Annalen der Chemie, 1964,
679, 100 bis 106 beschrieben werden.
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Die
Menge eines solchen in der vorliegenden Erfindung verwendeten Entwicklungsmittels
beträgt
etwa 0,02 bis 0,8 mol pro Liter, bevorzugt etwa 0,08 bis 0,3.
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Die
Hilfsentwicklungsmittel, die eine Superzusatzwirkung zeigen, wie
in Mason, „Photographic
Processing Chemistry",
Focal Press, London, 1975 beschrieben wird, sind auf dem Fachgebiet
bekannt.
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Für den Zweck
der vorliegenden Erfindung sind die bevorzugten Superzusatzhilfsentwicklungsmittel vom
3-Pyrazolidontyp jene, welche in
US
5,236,816 beschrieben werden; besonders nützlich sind
die Superzusatzhilfsentwicklungsmittel vom 3-Pyrazolidontyp, wie
1-Phenyl-3-pyrazolidon, auch als Phenidon bekannt, 1-Phenyl-4-methyl-3-pyrazolidon, 1-Phenyl-4-methyl-4-hydroxymethyl-3-pyrazolidon,
auch als Dimezon S bekannt, und 1-Phenyl-4,4'-dimethyl-3-pyrazolidon, auch als Dimezon
bekannt.
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Die
Menge eines solchen in der vorliegenden Erfindung verwendeten Superzusatzhilfsentwicklungsmittels
vom 3-Pyrazolidontyp beträgt
etwa 0,0001 bis 0,15 mol pro Liter, bevorzugt etwa 0,0025 bis 0,1.
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Die
wässrigen
alkalischen Entwicklungszusammensetzungen dieser Erfindung enthalten
eine Antioxidationsverbindung in einer ausreichenden Menge, um gute
Stabilitätscharakteristika
zu erhalten. Nützliche
Antioxidationsverbindungen schließen die Konservierungsmittel
vom Sulfittyp, d. h. jedwede Schwefelverbindung, die in der Lage
ist, in wässrigen
Lösungen
Sulfitionen zu bilden, wie Alkalimetall- oder Ammoniumsulfite, Bisulfite,
Metabisulfite, schweflige Säure
und Carbonylbisulfitaddukte, ein. Typische Beispiele von Konservierungsmitteln
vom Sulfittyp schließen
Natriumsulfit, Kaliumsulfit, Lithiumsulfit, Ammoniumsulfit, Natriumbisulfit, Kaliummetabisulfit,
Natriummetabisulfit, Natriumsalz einer Bisulfit-Formaldehyd-Additionsverbindung
und dergleichen ein.
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Mittel
gegen Schleierbildung, die auf dem Fachgebiet zur Eliminierung von
Schleier auf den entwickelten photographischen Filmen vom Silberhalogenidtyp
bekannt sind, können
in den Entwicklerzusammensetzungen dieser Erfindung verwendet werden.
Sie schließen
zum Beispiel organische Mittel gegen Schleierbildung, wie Derivate
von Benzimidazol, Benzotriazol, Tetrazol, Imidazol, Indazol, Thiazol,
usw. ein, wobei sie alleine oder in Kombination verwendet werden.
Die organischen Mittel gegen Schleierbildung sind bekannt, wie zum
Beispiel in Mees, The Theory of the Photographic Process, 3. Ausgabe,
1966, S. 344 bis 346 erörtert
wird. Derivate von Benzotriazol sind in der Praxis dieser Erfindung
bevorzugt, wie in
EP 0 182 293 beschrieben
wird. Die Derivate schließen
Niederalkylreste (mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen), wie 5-Methylbenzotriazol,
Niederalkoxyreste (mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen) oder mit einem
Halogenatom (Chlor) substituierte Mittel gegen Schleierbildung vom
Benzotriazoltyp ein.
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In
den Entwicklerzusammensetzungen dieser Erfindung wird mindestens
ein anorganisches alkalisches Mittel verwendet, um den bevorzugten
pH-Wertbereich zu erreichen, der normalerweise über 10 liegt. Das anorganische
alkalische Mittel schließt
KOH, NaOH, Kalium- und
Natriumcarbonat, usw. ein.
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Andere
auf dem Fachgebiet bekannte Zusatzstoffe sind in den Entwicklerzusammensetzungen
dieser Erfindung enthalten. Diese schließen anorganische Mittel gegen
Schleierbildung, wie lösliche
Halogenide (z. B. KBr und NaBr) und Komplexbildner, wie Aminopolycarbonsäureverbindungen
(z. B. Nitriltriessigsäure (NTA),
Ethylendiaminotetraessigsäure
(EDTA), Diethylentriaminopentaessigsäure (DTPA), Diaminopropanoltetraessigsäure (DPTA)
und Ethylendiamino-N,N,N',N'-tetrapropionsäure (EDTP)), α-Hydroxycarbonsäureverbindungen
(z. B. Milchsäure),
Dicarbonsäureverbindungen
(z. B. Oxalsäure
und Malonsäure),
Polyphosphatverbindungen (z. B. Natriumhexametaphosphat) oder Diphosphonsäureverbindungen
(z. B. Dialkylaminomethandiphosphonsäure, wie in
US 4,873,180 beschrieben) ein.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
die Entwicklerzusammensetzung für
photographische Silberhalogenidmaterialien ein Puffermittel, welches
unter Carbonat-, Borat- und Phosphatverbindungen ausgewählt ist,
wobei die Carbonat- und Boratverbindungen bevorzugt sind. Die Puffermittel
schließen
zum Beispiel Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumbicarbonat
und Kaliumbicarbonat ein.
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In
der wässrigen
alkalischen photographischen Entwicklerzusammensetzung dieser Erfindung
können die
Konzentrationen der verschiedenen Bestandteile, welche darin enthalten
sind, stark variieren. Typischerweise wird das Entwicklungsmittel
vom Reduktinsäurederivattyp
in einer Menge von etwa 0,020 bis etwa 0,80 mol pro Liter, bevorzugt
in einer Menge von etwa 0,08 bis etwa 0,30 mol pro Liter, verwendet;
das Hilfsentwicklungsmittel wird in einer Menge von etwa 0,0001
bis etwa 0,15 mol pro Liter, bevorzugt in einer Menge von etwa 0,0025
bis etwa 0,1 mol pro Liter, verwendet; das anorganische Mittel gegen
Schleierbildung wird in einer Menge von etwa 0,001 bis etwa 0,2
mol pro Liter, bevorzugt in einer Menge von etwa 0,01 bis etwa 0,05
mol pro Liter, verwendet; die Antioxidationsverbindung (wie das
Konservierungsmittel vom Sulfittyp) wird in einer Menge von etwa
0,001 bis etwa 1 mol pro Liter, bevorzugt in einer Menge von etwa
0,08 bis etwa 0,7 mol pro Liter der Lösung, verwendet; die organische
Verbindung gegen Schleierbildung wird in einer Menge von etwa 1×10–5 bis
etwa 5×10–2 mol
pro Liter, bevorzugt in einer Menge von etwa 5×10–4 bis
etwa 1×10–2 mol
pro Liter, verwendet; das Puffermittel wird in einer Menge von etwa
0,1 bis etwa 1,5 mol pro Liter verwendet und der Komplexbildner
wird in einer Menge von etwa 1×10–4 bis
etwa 0,2 mol pro Liter, bevorzugt in einer Menge von etwa 5×10–3 bis
etwa 0,1 mol pro Liter, verwendet.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird es als wesentlich erachtet, die Stabilität der Entwicklungszusammensetzung
der vorliegenden Erfindung als Extinktionsvariation (gemessen bei
450 nm) zu bewerten, wenn eine Probe von 100 ml Entwicklerlösung unter
Raumbedingungen in einem offenen „volumetrischen Kolben" mit 1000 ml, einem
Kolben mit flachem Boden und einem langen Hals, in Kontakt mit Luft
für wesentliche Zeiten,
zum Beispiel für
ein, zwei oder drei Tage, gelagert wird (aus einem praktischen Gesichtspunkt
sind zwei Tage und noch besser drei Tage eine besonders wesentliche
Zeit, da sie für
eine Arbeitsunterbrechung an einem Wochenende stehen).
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Bezogen
auf einen Dreitageszeitraum kann man feststellen, dass die Stabilität eines
Entwicklungsbades gemäß der vorliegenden
Erfindung wesentlich verbessert ist, wenn die Extinktion, welche
unter den bevorstehend spezifizierten Bedingungen mit einem LAMBDA
5 Spektrophotometer von Perkin Elmer gemessen wurde, dazu neigt,
bei den gleichen Leveln, d. h. mit einer Variation von weniger als
0,1, zu verbleiben.
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Natürlich werden
sowohl der pH-Wert der Lösung
als auch die Lagerungstemperatur die erhaltenen Ergebnisse beeinflussen.
Je höher
die Werte von solchen Variablen sind, desto höher sind im Allgemeinen die gemessenen
Extinktionswerte.
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Alternativ
und bevorzugt zusätzlich
kann eine Entwicklerzusammensetzung als stabil betrachtet werden,
wenn ihr pH-Wert stabil ist. In der vorliegenden Erfindung kann
eine Entwicklerzusammensetzung als nicht stabil betrachtet werden,
wenn ihr pH-Wert nach drei Tagen unter den vorstehend aufgeführten Bedingungen
mit einem absoluten Wert von mindestens 0,2 Einheiten variiert,
wenn der pH-Wert nach dem Mischen viermal gemessen wird: 1) beim
Mischen (als der Ausgangs-pH-Wert), 2) 24 Stunden nach dem Mischen,
3) 48 Stunden nach dem Mischen und 4) 72 Stunden nach dem Mischen.
Jede „Veränderung" ist eine Messung der
Differenz des pH-Werts von der vorhergehenden pH-Wertanzeige. Die
Entwicklungszusammensetzung kann als stabil betrachtet werden, wenn
der pH-Wert mit einem absoluten Wert von weniger als 0,2 Einheiten variiert.
Der Ausdruck „absoluter
Wert" bedeutet eindeutig,
dass die Gesamtvariation und die Einzelvariationen, aus denen sie
besteht, unabhängig
von ihrem Vorzeichen gezählt
werden: eine erste Variation von 0 auf -0,2 und eine weitere Variation
von -0,2 auf +0,2 bedeutet hier zum Beispiel eine Gesamtvariation
mit einem absoluten Wert von 0,6.
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Die
Entwicklerzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann normalerweise
als einzelner konzentrierter flüssiger
Teil hergestellt werden, der dann in automatischen Verarbeitungsvorrichtungen
durch die Verwendung einer Mischvorrichtung mit Wasser verdünnt wird,
um eine gebrauchsfertige Lösung
zu haben. Ein Verfahren zur Herstellung einer konzentrierten alkalischen
photographischen Zusammensetzung, welche in einem einzelnen konzentrierten
Teil verpackt ist, das mit Wasser zu verdünnen ist, um eine gebrauchsfertige Lösung herzustellen,
ist zum Beispiel in
US 4,987,060 gezeigt.
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Die
Entwicklerzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind in einem
Verfahren zur Behandlung eines photographischen Elements vom Silberhalogenidtyp,
welches für
jedwede allgemeine Schwarz-Weiß-Photographie,
Graphische Kunst, Röntgen,
Druck, Mikrofilm und Farbumkehr (d. h. im Schwarz-Weiß-Entwicklungsschritt
eines Farbumkehrverfahrerns) und dergleichen verwendet werden kann, nützlich.
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Nützliche
photographische Elemente, die in dieser Erfindung verwendet werden
können,
sind insbesondere Silberchloridemulsionselemente, wie sie üblicherweise
bei der Herstellung von Halbton-, Punkt- und Strichbildern, welche
normalerweise als „lithographische" Elemente bezeichnet
werden, angewendet werden. Die Elemente enthalten Silberhalogenidemulsionen,
welche bevorzugt mindestens 50 Mol-% Silberchlorid, stärker bevorzugt
mindestens 80 Mol-% Silberchlorid, umfassen, wobei der Rest, wenn
vorhanden, Silberbromid ist. Wenn es gewünscht ist, können die
Silberhalogenide eine kleine Menge an Silberiodid enthalten, in einer
Menge, die normalerweise weniger als etwa 5 Mol-%, bevorzugt weniger
als 1 Mol-%, beträgt.
Die durchschnittliche Korngröße von in
lithographischen Emulsionen verwendetem Silberhalogenid ist kleiner
als etwa 0,7 Mikrometer, bevorzugt kleiner als 0,4 Mikrometer, stärker bevorzugt
kleiner als 0,2 Mikrometer. Andere Druckschriften über lithographische
Materialien können
in Research Disclosure 235, Punkt 23510, November 1983 gefunden
werden.
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Die
Entwicklerzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind auch
bei einem Verfahren zur Herstellung von kontrastreichen Silberbildern
nützlich,
wobei ein photographisches Element entwickelt wird, das negativ
arbeitende Silberhalogenid-Emulsionsschichten vom Typ Oberflächen-Latent-Bild
in reaktiver Verbindung mit einer Hydrazinverbindung und einem kontrastverstärkendem
Mittel einschließt.
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Die
Verbindung des kontrastverstärkenden
Mittels kann in das photographische Element oder in die Entwicklungslösung oder
sowohl in die Entwicklungslösung
als auch in das photographische Element eingebracht werden.
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Bevorzugte
kontrastverstärkende
Mittel, welche in die Entwicklungslösung eingebracht werden können, schließen eine
Hydroxymethylidengruppe enthaltende Verbindungen ein, wie Diarylmethanolverbindungen,
wie in
US 4,693,956 beschrieben
wird. Beispiele von kontrastverstärkenden Mitteln vom Diarylmethanoltyp
sind Methylalkohol, Benzhydrol, 1,3-Butandiol, 1,4-Cyclohexandiol,
Phenylmethylcarbinol und dergleichen.
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Bevorzugte
kontrastverstärkende
Mittel, welche in das photographische Element eingebracht werden können, schließen Diarylcarbinolverbindungen
ein, wie in
US 4,777,118 beschrieben.
Beispiele von kontrastverstärkenden
Mitteln vom Diarylcarbinoltyp sind Benzhydrol, 4,4'-Dimethoxydiphenylmethanol,
4,4'-Dimethyldiphenylmethanol,
2,2'-Dibromdiphenylmethanol
und dergleichen.
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Andere
kontrastverstärkende
Mittel, welche für
kontrastreiche Bilder nützlich
sind, sind zum Beispiel Alkanolaminverbindungen, die einen Hydroxyalkylrest
mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen umfassen, und eine Mercaptoverbindung,
wie in
US 4,668,605 beschrieben,
oder bestimmte Trialkylamine, Monoalkyldialkanolamine oder Dialkylmonoalkanolamine,
wie in
US 4,740,452 beschrieben.
Nützliche
kontrastverstärkende
Mittel schließen
auch bestimmte Aminoverbindungen ein, die als eingebrachte Verstärker fungieren,
wie in
US 4,975,354 beschrieben.
Diese Aminoverbindungen enthalten in ihrer Struktur einen Rest,
der mindestens drei sich wiederholende Ethylenoxyeinheiten umfasst.
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Die
Menge des kontrastverstärkenden
Mittels beträgt
etwa 10–4 bis
10–1 mol
pro mol Silber, stärker
bevorzugt etwa 10–3 bis 5×10–2 mol
pro mol Silber.
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Die
Emulsionsschicht vom Silberhalogenidtyp schließt Silberhalogenidkörner vom
Typ negativ arbeitende Oberflächen-Latentbild
in reaktiver Verbindung mit einer Hydrazinverbindung ein.
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Bevorzugt
ist die Hydrazinverbindung in das photographische Element eingebracht,
zum Beispiel in eine Emulsionsschicht vom Silberhalogenidtyp oder
in eine hydrophile kolloidale Schicht, bevorzugt eine hydrophile
kolloidale Schicht, die zu der Emulsionsschicht benachtbart ist,
in welcher die Wirkungen der Hydrazinverbindung gewünscht sind.
Sie kann natürlich
in dem photographischen Element verteilt zwischen dem Emulsions-
und den hydrophilen kolloidalen Schichten, wie Grundierschichten,
Zwischenschichten und Schutzschichten, vorhanden sein.
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Hydrazinverbindungen,
die in das photographische Element eingebracht werden, sind jene,
welche in GB 598,108 und in
US
2,419,974 ; 4,168,977; 4,323,643; 4,224,401; 4,272,614;
2,410,690; 4,166,742; 4,221,857; 4,237,214; 4,241,164; 4,243,739;
4,272,606; 4,311,871; 4,332,878; 4,337,634; 4,937,160 und 5,190,847
und in Research Disclosure Nr. 235, Nov. 1983, Punkt 23510 "Development nucleation
by hydrazine and hydrazine derivatives" offenbart sind.
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Nützliche
photographische Elemente, welche mit der Entwicklerzusammensetzung
dieser Erfindung zur Herstellung von kontrastreichen Bildern verarbeitet
werden können,
schließen
insbesondere Silberhalogenidemulsionen ein, welche Silberchlorid,
Silberchlorbromid, Silberiodbromid, Silberiodchlorbromid oder jedwedes
Gemisch davon sein können.
Im Allgemeinen beträgt
der Iodidgehalt der Silberhalogenidemulsionen weniger als etwa 10
Mol-% Iodid, wobei der Gehalt auf das gesamte Silberhalogenid bezogen
ist. Die Silberhalogenidemulsionen sind normalerweise monodispers
oder Emulsionen mit enger Korngrößenverteilung,
wie es zum Beispiel in
US 4,166,742 ;
4,168,977; 4,224,401; 4,237,214; 4,241,164; 4,272,614 und 4,311,871
beschrieben wird. Die Silberhalogenidemulsionen können ein
Gemisch an Emulsionen mit unterschiedlichen Kornkombinationen enthalten,
zum Beispiel eine Kombination einer Emulsion mit einer mittleren
Korngröße von über 0,7
Mikrometer, wie es in JP 57-58137 beschrieben wird, oder eine Kombination
von zwei Emulsionen, welche beide eine Korngröße von unter 0,4 Mikrometer
aufweisen, wie zum Beispiel eine erste Silberhalogenidemulsion mit
einer mittleren Korngröße von 0,1
bis 0,4 Mikrometer und eine zweite Silberhalogenidemulsion mit Teilchen
mit einem mittleren Kornvolumen von weniger als der Hälfte der
Teilchen der ersten Emulsion.
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Photographische
Elemente vom Silberhalogenidtyp für Röntgenbelichtungen, welche in
den Entwicklerzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verarbeitet
werden können,
umfassen eine transparente Filmgrundlage, wie eine Filmgrundlage
vom Polyethylenterephthalattyp und Polyethylennaphthalattyp, welche
auf mindestens einer ihrer Seiten, bevorzugt auf beiden Seiten,
eine Emulsionsschicht vom Silberhalogenidtyp trägt.
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Die
Silberhalogenidkörner
in der Röntgenemulsion
können
regelmäßige Körner mit
einer regelmäßigen Kristallstruktur,
wie kubisch, oktaedrisch und tetradecaedrisch, oder einer kugelförmigen oder
unregelmäßigen Kristallstruktur
sein, oder es können
jene mit Kristallfehlern, wie Zwillingsebenen, Epitaxialisation,
oder jene mit einer tafelförmigen
Form oder Kombinationen davon sein.
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Mit
dem Ausdruck „kubische
Körner" ist es gemäß der vorliegenden
Erfindung beabsichtigt im Wesentlichen kubische Körner einzuschließen, das
heißt
Silberhalogenidkörner,
welche regelmäßige kubische
Körner sind,
die durch die kristallographischen Ebenen (100) gebunden sind, oder
die abgerundete Ecken und/oder senkrechte oder kleine Ebenen (111)
aufweisen können,
oder die sogar eine nahezu kugelförmige Gestalt aufweisen, wenn
sie in Gegenwart von löslichen
Iodiden oder potenten Reifungsmitteln, wie Ammoniak, hergestellt
werden. Die Silberhalogenidkörner
können
aus jedweder erforderlichen Zusammensetzung zur Herstellung eines
negativen Silberbildes bestehen, wie Silberchlorid, Silberbromid,
Silberchlorbromid, Silberbromiodid, Silberbromchloriodid und dergleichen.
Besonders gute Ergebnisse werden mit Silberbromiodidkörnern erhalten,
bevorzugt mit Silberbromiodidkörnern,
die etwa 0,1 bis 15 Mol-% Iodidionen, stärker bevorzugt etwa 0,5 bis
10 Mol-% Iodidionen, enthalten und noch bevorzugt sind Silberbromiodidkörner mit
durchschnittlichen Korngrößen im Bereich
von 0,2 bis 3 µm,
stärker
bevorzugt von 0,4 bis 1,5 µm.
Die Herstellung von Silberhalogenidemulsionen, die kubische Silberhalogenidkörner enthalten,
ist zum Beispiel in Research Disclosure, Bd. 176, Dezember 1978,
Punkt 17643, Bd. 184, August 1979, Punkt 18431 und Bd. 308, Dezember
1989, Punkt 308119 beschrieben.
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Andere
Silberhalogenidemulsionen für
Röntgenelemente
mit stark erwünschten
Bilderzeugungscharakterisika sind jene, welche eine oder mehrere
lichtempfindliche Emulsionen) mit tafelförmigen Körnern verwenden, wie in
US 4,425,425 und
4,425,426 offenbart wird.
Die tafelförmigen
Silberhalogenidkörner,
welche in den Emulsionsschichten vom Silberhalogenidtyp enthalten
sind, weisen ein durchschnittliches Verhältnis von Durchmesser zu Dicke
(im Stand der Technik oft als Seitenverhältnis bezeichnet) von mindestens
2:1, bevorzugt 3:1 bis 20:1, stärker
bevorzugt 3:1 bis 10:1 und am stärksten
bevorzugt 3:1 bis 8:1 auf. Die durchschnittlichen Durchmesser der
tafelförmigen
Silberhalogenidkörner
liegen in einem Bereich von etwa 0,3 µm bis etwa 5 µm, bevorzugt
von 0,5 µm
bis 3 µm,
stärker
bevorzugt von 0,8 µm
bis 1,5 µm.
Die tafelförmigen Silberhalogenidkörner weisen
eine Dicke von weniger als 0,4 µm,
bevorzugt von weniger als 0,3 µm
und stärker
bevorzugt von weniger als 0,2 µm
auf.
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Die
vorstehend beschriebenen Charakteristika der tafelförmigen Silberhalogenidkörner können einfach über Verfahren
nachgewiesen werden, die dem Fachmann bekannt sind. Der Ausdruck „Durchmesser" ist definiert als
der Durchmesser eines Kreises, der eine Fläche beinhaltet, die der projizierten
Fläche
des Korns entspricht. Der Ausdruck „Dicke" bedeutet den Abstand zwischen zwei
im Wesentlichen parallelen Hauptflächen, aus denen die tafelförmigen Silberhalogenidkörner bestehen.
Aus der Messung des Durchmessers und der Dicke von jedem Korn kann
das Verhältnis
von Durchmesser zu Dicke von jedem Korn berechnet werden und die
Verhältnisse
von Durchmesser zu Dicke von allen tafelförmigen Körnern können gemittelt werden, um ihr
durchschnittliches Verhältnis
von Durchmesser zu Dicke zu erhalten. Durch diese Definition ist
das durchschnittliche Verhältnis
von Durchmesser zu Dicke der Durchschnitt der einfachen Verhältnisse
von Durchmesser zu Dicke der tafelförmigen Körner. In der Praxis ist es
einfacher, einen durchschnittlichen Durchmesser und eine durchschnittliche
Dicke der tafelförmigen
Körner
zu erhalten und das durchschnittliche Verhältnis von Durchmesser zu Dicke
aus dem Verhältnis
dieser beiden Durchschnitte zu berechnen. Welches Verfahren man
auch immer anwendet, die erhaltenen durchschnittlichen Verhältnisse
von Durchmesser zu Dicke unterscheiden sich nur wenig.
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In
der Emulsionsschicht vom Silberhalgenidtyp, die tafelförmige Silberhalogenidkörner enthält, sind mindestens
15 %, bevorzugt mindestens 25 %, und stärker bevorzugt mindestens 50
% der Silberhalogenidkörner
tafelförmige
Körner
mit einem durchschnittlichen Verhältnis von Durchmesser zu Dicke
von nicht weniger als 3:1. Jeder der vorstehenden Anteile „15 %", „25 %" und „50 %" bedeutet den Anteil
der projizierten Gesamtfläche
der tafelförmigen
Körner,
die ein durchschnittliches Verhältnis
von Durchmesser zu Dicke von mindestens 3:1 und eine Dicke von weniger
als 0,4 µm
aufweisen, verglichen mit der projizierten Fläche von allen Silberhalogenidkörnern in
der Schicht.
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Wie
vorstehend beschrienen wird, können
gewöhnlich
verwendete Halogenzusammensetzungen der Silberhalogenidkörner verwendet
werden. Typische Silberhalogenide schließen Silberchlorid, Silberbrornid, Silberchloriodid,
Silberbromiodid, Silberchlorbromiodid und dergleichen ein. Jedoch
sind Silberbromid und Silberbromiodid bevorzugte Silberhalogenidzusammerisetzungen
von tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern,
wobei die Silberbromiodidzusammensetzungen 0 bis 10 Mol-% Silberiodid,
bevorzugt 0,2 bis 5 Mol-% Silberiodid, und stärker bevorzugt 0,5 bis 1,5
Mol-% Silberiodid enthalten. Die Halogenzusammensetzung der einzelnen Körner kann
homogen oder heterogen sein.
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Silberhalogenidemulsionen,
die tafelförmige
Silberhalogenidkörner
enthalten, können über verschiedene,
für die
Herstellung von Röntgenelementen
bekannte Verfahren hergestellt werden. Silberhalogenidemulsionen
können über das
Säureverfahren,
das Neutralverfahren, das Ammoniakverfahren der in der Gegenwart
von jedwedem anderen Silberhalogenidlösungsmittel hergestellt werden.
In der Stufe der Herstellung können
ein lösliches
Silbersalz und ein Halogensalz gemäß dem Einstrahlverfahren, Doppelstrahlverfahren,
Umkehrmischverfahren oder einem Kombinationsverfahren umgesetzt
werden, indem die Bedingungen bei der Kornbildung, wie der pH-Wert,
der pAg-Wert, die Temperatur, die Form und das Ausmaß des Reaktionsgefäßes, und
das Reaktionsverfahren angepasst werden. Wenn es gewünscht ist,
können
ein Silberhalogenidlösungsmittel,
wie Ammoniak, Thioether, Thioharnstoffe, usw., verwendet werden,
um die Korngröße, die
Form der Körner,
die Teilchengrößenverteilung
der Körner
und die Kornwachstumsgeschwindigkeit zu kontrollieren.
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Die
Herstellung von Silberhalogenidemulsionen, die tafelförmige Silberhalogenidkörner enthalten,
ist zum Beispiel in de Cugnac und Chateau, „Evolution of the Morphology
of Silver Bromide Crystals During Physical Ripening", Science and Industries
Photographiques, Bd. 33, Nr. 2 (1962), Seiten 121 bis 125, in Gutoff, „Nucleation
and Growth Rates During the Precipitation of Silver Halide Photographic
Emulsions", Photographic Science
and Engineering, Bd. 14, Nr. 4 (1970), Seiten 248 bis 257, in Berry
et al., „Effects
of Environment on the Growth of Silver Bromide Microcrystals", Bd. 5, Nr. 6 (1961),
Seiten 332 bis 336, in den US Patenten mit den Nummern 4,063,951;
4,067,739; 4,184,878; 4,434,226; 4,414,310; 4,386,156; 4,414,306
und in der EP Patentanmeldung mit der Nummer 0 263 508 beschrieben.
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Bei
der Herstellung der Silberhalogenidemulsionen für photographische Elemente
kann eine große Vielfalt
an hydrophilen Dispergiermitteln für die Silberhalogenide verwendet
werden. Gelatine ist bevorzugt, obwohl andere kolloidale Materialien,
wie Gelatinederivate, kolloidales Albumin, Cellulosederivate oder
synthetische hydrophile Polymere, verwendet werden können, wie
auf dem Fachgebiet bekannt ist. Andere nützliche hydrophile Materialien,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, werden zum Beispiel in Research
Disclosure, Bd. 308, Punkt 308119, Abschnitt IX beschrieben. Die
Menge an Gelatine, die in einem Röntgenelement verwendet wird,
ist derart, dass ein Gesamtverhältnis
von Silber zu Gelatine von höher
als 1 (ausgedrückt
als Gramm Ag/Gramm Gelatine) bereitgestellt wird. Insbesondere liegt
das Verhältnis
von Silber zu Gelatine der Emulsionsschichten vom Silberhalogenidtyp
im Bereich von 1 bis 1,5.
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Das
Röntgenelement,
das mit der Entwicklerzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
entwickelt werden kann, kann vorgehärtet werden, um eine gute Beständigkeit
beim schnellen Verarbeiten, das in automatischen Verarbeitungsmaschinen
ohne die Verwendung von Härtungsmitteln
in Verfahrenslösungen
durchgeführt
wird, bereit zu stellen. Beispiele von Gelatine-Härtungsmitteln
sind Härtungsmittel
vom Aldehydtyp, wie Formaldehyd, Glutaraldehyd und dergleichen,
Härtungsmittel
vom Typ aktives Halogen, wie 2,4-Dichlor-6-hydroxy-1,3,5-triazin, 2-Chlor-4,6-hydroxy-1,3,5-triazin
und dergleichen, Härtungsmittel
vom Typ aktives Vinyl, wie Bisvinylsulfonylmethan, 1,2-Vinylsulfonylethan,
Bisvinylsulfonylmethylether, 1,2-Bisvinylsulfonylethylether und
dergleichen, Härtungsmittel
vom N-Methyloltyp, wie Dimethylolharnstoff Methyloldimethylhydantoin
und dergleichen, und bi-, tri- oder tetra-Vinylsulfonyl-substituierte
organische Hydroxyverbindungen, wie 1,3-Bisvinylsulfonyl-2-propanol
und dergleichen. Andere nützliche
Gelatine-Härtungsmittel
können
in Research Disclosure, Bd. 308, Dezember 1989, Punkt 308119, Paragraph
X gefunden werden.
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Die
vorstehend beschriebenen Gelatine-Härtungsmittel können in
die Emulsionsschicht vom Silberhalogenidtyp oder in eine Schicht
des Röntgenelements
vom Silberhalogenidtyp mit einer wasserdurchlässigen Beziehung zu der Emulsionsschicht
vom Silberhalogenidtyp eingebracht werden. Bevorzugt sind die Gelatine-Härtungsmittel
in die Emulsionsschicht vom Silberhalgenidtyp eingebracht.
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Die
Menge des vorstehend beschriebenen Gelatine-Härtungsmittels, welche in der
Silberhalogenidemulsion des Röntgenelements
dieser Erfindung verwendet wird, kann stark variiert werden. Im
Allgemeinen wird das Gelatine-Härtungsmittel
in Mengen von 0,5 Gew.-% bis 10 Gew.-% des hydrophilen Dispergiermittels, wie
die vorstehend beschriebene hoch deionisierte Gelatine, verwendet,
obwohl ein Bereich von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-% des hydrophilen Dispergiermittels
bevorzugt ist.
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Die
Gelatine-Härtungsmittel
können
unter Anwendung von jedweder der bekannten Techniken bei der Emulsionsherstellung
zu der Emulsionsschicht vom Silberhalogenidtyp oder zu Schichten
von anderen Komponenten des Röntgenelements
gegeben werden. Zum Beispiel können
sie entweder in Wasser oder in einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel,
wie Methanol, Ethanol, usw., gelöst
werden und in die Beschichtungszusammensetzung für die vorstehend erwähnte Emulsionsschicht
vom Silberhalogenidtyp oder Hilfsschichten gegeben werden.
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Die
Silberhalogenidemulsionen können über bekannte
Verfahren chemisch und optisch empfindlich gemacht werden.
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Spektral
empfindlich machen kann mit einer Vielzahl an spektral empfindlich
machenden Farbstoffen, welche auf dem Fachgebiet bekannt sind, durchgeführt werden.
Ein Beispiel von solchen spektral empfindlich machenden Farbstoffen
ist die Polymethin-Farbstofiklasse, welche Cyanine, Komplexcyanine,
Merocyanine, Komplexmerocyanine, Oxonole, Hemioxonole, Styryle,
Merostyryle und Streptocyanine einschließt.
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Obwohl
die native LTV-Blauempfindlichkeit der Silberhalogenide im Allgemeinen
auf dem Fachgebiet bekannt ist, kann ein wesentlicher Vorteil durch
die Verwendung von spektral empfindlich machenden Farbstoffen erhalten
werden, sogar wenn ihre Hauptabsorption in dem spektralen Bereich
liegt, in dem die Silberhalogenidemulsion ihre native Empfindlichkeit
hat.
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Spektral
empfindlich machende Farbstoffe gemäß dieser Erfindung sind bevorzugt
jene, welche J Aggregate, wenn sie an der Oberfläche der Silberhalogenidkörner adsorbiert
sind, und eine scharfe Absorptionsbande (J-Bande) mit einer bathochromen
Verschiebung in Bezug auf das Absorptionsmaximum des freien Farbstoffes
in wässriger
Lösung
aufweisen. Spektral empfindlich machende Farbstoffe, welche J Aggregate liefern,
sind auf dem Fachgebiet bekannt, wie durch F. M. Hamer, Cyanine
Dyes and Related Compounds, John Wiley and Sons, 1964, Kapitel XVII
und durch T. H. James, The Theory of the Photographic Process, 4. Ausgabe,
Macmillan, 1977, Kapitel 8 veranschaulicht wird. Die Verwendung
von Farbstoffen, die eine J-Bande zeigen, ermöglicht die Verringerung des
bekannten Problems der Überschneidung.
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Die
Emulsionsschichten vom Silberhalogenidtyp können andere Bestandteile, welche
im Allgemeinen in photographischen Produkten verwendet werden, enthalten,
wie Bindemittel, Härtungsmittel,
oberflächenaktive
Mittel, geschwindigkeitserhöhende
Mittel, Stabilisatoren, Weichmacher, Gelatine-Streckmittel, optisch empfindlich
machende Mittel, Farbstoffe, im Ultravioletten absorbierende Mittel,
usw., und eine Bezugnahme auf solche Bestandteile kann zum Beispiel
in Research Disclosure, Bd. 176, Dezember 1978, Punkt 17643, Bd.
184, August 1979, Punkt 18431 und Bd. 308, Dezember 1989, Punkt
308119 gefunden werden.
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Die
photographischen Elemente können
hergestellt werden, indem die lichtempfindlichen Emulsionsschichten
vom Silberhalogenidtyp und andere Hilfsschichten auf einen Träger aufgebracht
werden. Beispiele von Materialien, welche für die Herstellung des Trägers geeignet
sind, schließen
Glas, Papier, Polyethylen beschichtetes Papier, Metalle, Polymerfolie,
wie Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Polystyrol, Polyethylenterephthalat,
Polyethylennaphthalenat, Polyethylen, Polypropylen oder andere bekannte
Träger
ein. Die Emulsionsschichten vom Silberhalogenidtyp werden bevorzugt
auf den Träger
mit einer Gesamtsilberbedeckung von mindestens 1 g/m², bevorzugt
im Bereich von 2 bis 5 g/m²,
beschichtet.
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Hilfsschichten
können
durch Deckbeschichtungsschichten, antistatische Schichten, Lichthofschutzschicht,
Schutzschichten, Farbstoffunterschichten und dergleichen dargestellt
werden. Farbstoffunterschichten sind besonders nützlich, um die Überschneidung
des doppelt beschichteten Röntgenmaterials
vom Silberhalogenidtyp zu verringern. Eine Bezugnahme auf bekannte
Farbstoffunterschichten kann in
US
4,900,652 ; 4,855,221; 4,857,446; 4,803,150 gefunden werden.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird eine Farbstoffunterschicht auf mindestens eine Seite des Trägers aufgebracht,
stärker
bevorzugt auf beide Seiten des Trägers, vor der Beschichtung
der mindestens zwei Silberhalogenidemulsionen.
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Das
Röntgenelement
steht in Verbindung mit den Verstärkerschirmen, so dass sie mit
den Strahlen, welche von den Schirmen emittiert werden, belichtet
werden. Das Schirmpaar, welches in Kombination mit dem Röntgenelement
angewendet wird, ist symmetrisch oder unsymmetrisch. Die Schirme
bestehen aus relativ dicken Phosphorschichten, welche die Röntgenstrahlen
in Lichtstrahlung (z. B. sichtbares Licht) umwandeln. Die Schirme
absorbieren einen Anteil der Röntgenstrahlen,
der viel größer ist,
als der des Röntgenelements,
und werden zur Verringerung der Strahlendosis, welche zur Erlangung
eines nützlichen
Bildes notwendig ist, verwendet.
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Die
Phosphormaterialien, welche in den Verstärkerschirmen verwendet werden,
weisen eine maximale Emissionswellenlänge im ultravioletten, blauen,
grünen,
roten oder infraroten Bereich des elektromagnetischen Spektrums
auf, gemäß dem Bereich
des elektromagnetischen Spektrums, in dem die mindestens zwei Emulsionsschichten
vom Silberhalogenidtyp empfindlich sind. Stärker bevorzugt ist es, wenn
die Phosphormaterialien Strahlung in den ultravioletten, blauen
und grünen
Bereichen des elektromagnetischen Spektrums emittieren.
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Die
grün emittierenden
Phosphormaterialien emittieren Strahlung mit mehr als etwa 80 %
ihrer spektralen Emission über
480 nm und mit ihrem Emissionsmaximum im Wellenlängenbereich von 530 bis 570
nm. Die grün
emittierenden Phosphormaterialien, die in den Verstärkerschirmen
verwendet werden können,
schließen
mit Seltenen Erden aktivierte Phosphormaterialien vom Typ Seltenerdenoxysulfid
von mindestens einem aus Yttrium, Lanthan, Gadolinium und Lutetium
ausgewählten
Seltenerdenelement, mit Seltenen Erden aktivierte Phosphormaterialien
vom Typ Seltenerdenoxyhalogenid von den selben Seltenerdenelementen,
ein Phosphormaterial, das aus einem Borat der vorstehenden Seltenerdenelemente
besteht, ein Phosphorrriaterial, das aus einem Phosphat der vorstehenden
Seltenerdenelemente besteht, und ein Phosphormaterial, das aus einem
Tantalat der vorstehenden Seltenerdenelemente besteht, ein. Diese
grün emittierenden
Phosphormaterialien vom Seltenerdentyp wurden in der Patentliteratur
in einer umfassenden Weise beschrieben, zum Beispiel in den US Patenten
4,225,653; 3,418,246; 3,418,247; 3,725,704; 3,617,743; 3,974,389;
3,591,516; 3,607,770; 3,666,676; 3,795,814; 4,405,691; 4,311,487
und 4,387,141. Diese Phosphormaterialien vom Seltenerdentyp weisen
ein hohes Röntgenabsorptionsvermögen und
einen hohen Lichtemissionswirkungsgrad auf, wenn mit Röntgenstrahlung
angeregt wird, und ermöglichen
Radiologen wesentlich niedrigere Röntgenstrahlungsdosierungslevel
zu verwenden.
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Das
in der fluoreszenten Schicht der Verstärkerschirme verwendete Bindemittel
kann zum Beispiel eines der Bindemittel sein, das herkömmlicherweise
bei der Herstellung von Schichten verwendet wird: Gummiarabikum,
Protein, wie Gelatine, Polysaccharide, wie Dextran, organische Polymerbindemittel,
wie Polyvinylbutyral, Polyvinylacetat, Nitrocellulose, Ethylcellulose,
Vinylidenchlorid/Vinylchlorid-Copolymer, Polymethylmethacrylat,
Polybutylmethacrylat, Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymer, Polyurethan,
Celluloseacetatbutyrat, Polyvinylalkohol und dergleichen.
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Im
Allgemeinen wird das Bindemittel in einer Menge von 0,01 bis 1 Gewichtsteil
pro ein Gewichtsteil des Phosphormaterials verwendet. Jedoch sollte
vom Standpunkt der Empfindlichkeit und der Schärfe des erhaltenen Schirmes
die Menge des Bindemittels bevorzugt klein sein. Unter Berücksichtigung
von sowohl der Empfindlichkeit und der Schärfe des Schirms als auch der
Einfachheit der Aufbringung der Beschichtungsdispersion wird das
Bindemittel demgemäß bevorzugt
in einer Menge von 0,03 bis 0,2 Gewichtsteile pro einem Gewichtsteil
des Phosphormaterials verwendet. Die Dicke der Fluoreszschicht liegt
im Allgemeinen innerhalb des Bereichs von 10 µm bis 1 mm.
-
Die
folgenden Beispiele, die die Erfindung weiter veranschaulichen,
führen
einige experimentelle Daten auf, die die Stabilität gegenüber Luftoxidation,
den verringerten Chemischen Sauerstoffbedarf (C.O.D., engl. „Chemical
Oxygen Demand")
und die guten sensitometrischen Eigenschaften der Entwicklerzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung aufzeigen.
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BEISPIEL 1
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Entwicklerlösungen für hotographische
Silberhalogenidmaterialien (1 bis 7) wurden gemäß der folgenden Tabelle 1 hergestellt.
-
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Entwicklerlösung 1,
die Hydrochinon als Entwicklungsmittel enthält, ist eine Standardreferenzlösung zur
Entwicklung von Mterialien vom Silberhalogenidtyp für graphische
Kunst und wird in
US 4,987,060 beschrieben.
Entwicklerlösung
2, die Hydrochinon als Entwicklungsmittel enthält, ist eine Standardreferenzlösung zur
Entwicklung von Röntgenmaterialien
vom Silberhalogenidtyp und wird wie in
EP 0 559 061 beschrieben hergestellt.
Entwicklerlösung
3 ist eine Referenzlösung,
die in
US 5,236,816 beschrieben
wird, bei welcher das Entwicklungsmittel vom Hydrochinontyp mit
der Ascorbinsäureverbindung
ersetzt wurde. In der Entwicklerlösung 4 wurde das Entwicklungsmittel
vom Ascorbinsäuretyp
von Vergleichslösung
3 mit der Tetramethylreduktinsäureverbindung
ersetzt und es ist kein Hilfsentwicklungsmittel vorhanden. In den
Entwicklerlösungen 6
und 7 der vorliegenden Erfindung wurde das Entwicklungsmittel vom
Ascorbinsäuretyp
von Vergleichslösung 3
mit der Tetramethylreduktinsäureverbindung
ersetzt und Phenidon und Dimezon S wurden jeweils als Hilfsentwicklungsmittel
vom 3-Pyrazolidontyp verwendet.
-
Die
Entwicklerlösungen
1 bis 7 wurden entsprechend den folgenden Tests untersucht: Proben
von 100 ml von jedem Entwickler wurden in einen offenen kalibrierten
Glaskolben (Kapazität
1000 ml) gegeben und der Oxidationstest mit einem kontinuierlichen
Sauerstoffkontakt wurde unter Beanspruchungsbedingungen unter Verwendung
eines Badthermostat von Dubnoff bei 38°C und konstantem Rühren für 8 Stunden/Tag
durchgeführt.
In regelmäßigen Intervallen
wurden der pH-Wert bei 20°C
und die Extinktion bei 450 nm gemessen. Je höher und schneller der Anstieg
dieser Charakteristika ist, desto niedriger ist die Stabilität der Entwicklungslösung gegenüber Luftoxidation.
Eine Entwicklerlösung
wird als nützlich
gegenüber
Luftoxidation angesehen, wenn sie gute Ergebnisse unter Berücksichtigung
von sowohl dem pH-Werttest als auch dem Extinktionstest aufweist.
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Die
Werte des pH-Werts und der Extinktion bei 450 nm der für verschiedene
Stunden gelagerten Entwicklerlösungen
sind hier jeweils nachstehend in den Tabellen 2 und 3 aufgeführt.
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Die
einzigen Lösungen
mit stabilem pH-Wert und stabiler Extinktion nach 72 Stunden sind
die Entwicklerlösungen
4 bis 7, die ein Entwicklermittel vom Tetramethylreduktinsäuretyp enthalten.
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Der
Chemische Sauerstoffbedarf (C.O.D.) ist ein Maß für die Menge an oxidierbaren
Komponenten, die in den Entwicklungslösungen vorhanden sind. Da der
Kohlenstoff und der Wasserstoff in organischem Material durch chemische
Oxidationsmittel oxidiert werden, ist der verbrauchte Sauerstoff
nur ein Maß der
chemisch oxidierbaren Komponenten und ist abhängig von dem Oxidationsmittel,
der Struktur der organischen Verbindungen und dem Durchführungsverfahren.
Die Standardentwickler mit einem Entwicklungsmittel vom Hydrochinontyp
weisen sehr hohe C.O.D.-Werte auf. Um die durch die chemischen Abfälle erzeugte
Verschmutzung zu verringern ist es sehr wichtig, die maximale Verringerung
des C.O.D. zu haben. Tabelle 4 zeigt die C.O.D.-Werte der unterschiedlichen
Entwicklerlösungen.
-
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Eine
beträchtliche
Verringerung der C.O.D.-Werte wurde bei Entwicklerlösungen vermerkt,
die verglichen mit Entwicklerlösungen,
welche ein Entwicklungsmittel vom Hydrochinontyp enthalten, (Entwicklerlösungen 1
und 2) ein Entwicklungsmittel vom Tetramethylreduktinsäuretyp (Entwicklerlösungen 4
bis 7) enthalten. Eine Verringerung der C.O.D.-Werte wurde auch
bei der Vergleichsentwicklerlösung
3 vermerkt, bei welcher das Hydrochinon mit einem Entwicklungsmittel
vom Ascorbinsäuretyp
ersetzt wurde.
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Eine
kubische monodisperse Silberchlorbromidemulsion vom Typ AgBr0,40Cl0,60 mit 0,15
Mikrometern wurde hergestellt, mit Gold und Schwefel empfindlich
gemacht und auf eine grundierte Polyestergrundlage mit einer Silberbedeckung
von 4,0 g/m² aufgebracht,
um Film 1 herzustellen.
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Streifen
von Film 1 wurden in einem Sensitometer belichtet, der aus einer
Lichtquelle mit Wolframglühfaden
mit 500 W bestand, welche durch einen 0 bis 4 kontinuierlichen Neutralbilddichtekeil
in Kontakt mit der Filmprobe abgeschwächt wurde. Sensitometrische
Tests wurden gemacht, indem die belichteten Streifen bei einer Temperatur
von 35°C
und einer Entwicklungszeit von 60 Sekunden unter Verwendung der
Entwicklerlösungen
1 und 3 bis 7 entwickelt, dann bei einer Temperatur von 35°C und einer
Fixierzeit von 30 Sekunden in einer Fix-Roll Fixierlösung von
3M fixiert wurden. Die sensitometrischen Ergebnisse schließen Dmin,
Dmax, Geschwindigkeit, Unterbelichtungskontrast, Durchschnittskontrast
und Schulterköntrast
ein. Je höher
der Kontrast ist, desto besser ist die Punktqualität des erhaltenen
Bildes. Der Unterbelichtungskontrast entspricht dem absoluten Wert
der Steigung der Linie, die an den Dichtepunkten 0,07 und 0,17 über Dmin
angelegt wird. Der Durchschnittskontrast entspricht dem absoluten
Wert der Steigung der Linie, die an den Dichtepunkten 0,10 und 2,50 über Dmin
angelegt wird, und der Schulterkontrast entspricht dem absoluten
Wert der Steigung der Linie, die an den Dichtepunkten 1,60 und 4,00 über Dmin
angelegt wird. In Tabelle 5 sind die Empfindlichkeitsmesswerte aufgeführt.
-
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Tabelle
5 zeigt die Entwicklerlösungen
6 bis 7 der vorliegenden Erfindung, die Tetramethylreduktinsäure als
Entwicklungsmittel enthielten und Hilfsentwicklungsmittel vom 3-Pyrazolidontyp
aufwiesen, wobei sie in der Lage waren, sensitometrische Ergebnisse
zu liefern, die mit jenen vergleichbar sind, die man unter Verwendung
einer Standardentwicklerlösung
1 für Graphische
Kunst enthielt, und viel besser waren als die Ergebnisse, die man
unter Verwendung der Vergleichsentwicklerlösung 3 erhielt, welche Ascorbinsäure als
Hauptentwicklungsmittel enthielt statt Tetramethylreduktinsäure.
-
Vergleichsentwicklerlösung 4,
welche Tetramethylreduktinsäure
als das einzige Entwicklungsmittel ohne ein Hilfsentwicklungsmittel
enthielt, war zur Herstellung eines Bildes nicht nützlich.
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BEISPIEL 2
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Streifen
eines Films vom Typ Graphische Kunst 3M EDG (Film 2) wurden belichtet
und wie in Beispiel 1 entwickelt. Der Film vom Typ 3M EDG umfasste
eine kubische monodisperse Silberchlorbromidemulsion vom Typ AgBr0,40Cl0,60 mit einer
mittleren Korngröße von 0,15
Mikrometern, welche mit Gold und Schwefel empfindlich gemacht wurde
und auf eine grundierte Polyestergrundlage mit einer Silberbedeckung
von 2,5 g/m² aufgebracht
wurde.
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Streifen
eines Films vom Typ Graphische Kunst 3M DRD (Film 3) wurden belichtet
und wie in Beispiel 1 entwickelt. Der Film vom Typ 3M EDG umfasste
eine Silberchlorbromidemulsion vom Typ AgBr0,60Cl0,80 mit einer mittleren Korngröße von 0,09 µm, welche
mit Gold und Schwefel empfindlich gemacht wurde und auf eine grundierte
Polyestergrundlage mit einer Silberbedeckung von 2,3 g/m² aufgebracht
wurde.
-
Streifen
eines Films vom Typ Graphische Kunst 3M DRC (Tageslichtschnellkontakt,
engl. „Daylight
Rapid Contact")
(Film 4) wurden belichtet und wie in Beispiel 1 entwickelt. Der
Film vom Typ 3M DRC umfasste eine Chlorbromidemulsion vom Typ AgBr0,02Cl0,98 mit einer
engen Korngrößenverteilung
und einer mittleren Korngröße von 0,20
Mikrometern, welche nach dem üblichen
Doppelstrahlverfahren hergestellt wurde und auf eine grundierte
Polyestergrundlage mit einer Silberbedeckung von 2,5 g/m² aufgebracht
wurde.
-
-
Tabelle
6 zeigt, dass die Entwicklerlösung
7 der vorliegenden Erfindung, welche eine Tetramethylreduktinsäureverbindung
als Entwicklungsmittel und Dimezon S als Hilfsentwicklungsmittel
enthielt, gute sensitometrische Ergebnisse erhielt, vergleichbar
mit jenen, die man mit einer Standardentwicklerlösung für Graphische Kunst erhält und besser
als jene, die man mit Vergleichsentwicklerlösung 3 erhielt, welche Ascorbinsäure als
Hauptentwicklungsmittel enthielt.
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BEISPIEL 3
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Streifen
eines Materials vom Typ Hoher Kontrast Kodak 2000 Arl (Film 5),
das eine Aminoverbindung als eingebrachten Verstärker und ein Arylsulfonamidophenylhydrazin
als keimbildendes Mittel enthält,
so wie das in
US 4,988,604 beschriebene,
wurden belichtet und wie in Beispiel 1 unter Verwendung von Entwicklerlösung 7 (für 40 Sekunden)
der vorliegenden Erfindung mit dem auf einen Wert von 9,50 angepassten
pH-Wert, um ein sichtbares Bild zu erhalten, entwickelt und mit
Vergleichsentwicklerlösung
3, die Ascorbinsäure
enthielt, verglichen. Die in Tabelle 7 gezeigten Ergebnisse sind
vergleichbar. Die Entwicklerlösung
der vorliegenden Erfindung hat den Vorteil eines niedrigeren pH-Wertes
(9,50 gegenüber
10,30).
-
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BEISPIEL 4
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Eine
Röntgenemulsionsschicht
wurde auf jede Seite eines Polyesterträgers mit einem Level von 2,15 g/m² an Silber
und 1,5 g/m² an
Gelatine pro Seite beschichtet. Die Emulsion umfasste tafelförmige Silberbromidkörner mit
einem durchschnittlichen Durchmesser von 1,30 µm, einer durchschnittlichen
Dicke von 0,17 µm und
einem Seitenverhältnis
von 7,6, und war mit Schwefel und Gold chemisch und spektral gegenüber grünem Licht
empfindlich gemacht worden (Film 6).
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Eine
Röntgenemulsionsschicht
wurde auf jede Seite eines Polyesterträgers mit einem Level von 2,00 g/m² an Silber
und 1,5 g/m² an
Gelatine pro Seite beschichtet. Die Emulsion umfasste eine auf das
Gewicht bezogene Mischung von 70:15:15 an tafelförmigen Silberbromidkörnern mit
einer durchschnittlichen Korngröße von 1,3 µm und einem
Seitenverhältnis
von 7,5:1, kubischen Silberbromiodidkörnern mit 2 Molprozent Iodid und
einer durchschnittlichen Korngröße von 0,8
m und oktaedrischen Silberbromiodidkörnern mit 1,5 Molprozent Iodid
und einer durchschnittlichen Korngröße von 0,4 m. Die Emulsion
war mit Schwefel und Gold chemisch und spektral gegenüber grünem Licht
empfindlich gemacht. Eine Schutzdeckschicht, die 1,2 g/m² Gelatine
enthielt, wurde auf jede Silberhalogenidschicht aufgebracht (Film
7).
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Proben
der Filme 6 und 7 wurden belichtet und unter Verwendung der Entwicklerlösungen 1
bis 7 von Beispiel 1 entwickelt (bei 35°C und für 20 Sekunden), dann bei 35°C für 20 Sekunden
in einer Fixierlösung
vom Typ 3M XS3 Teil A fixiert. In Tabelle 8 sind die sensitometrischen
Ergebnisse aufgeführt.
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Tabelle
8 zeigt, dass die Entwicklerlösungen
6 bis 7 der vorliegenden Erfindung, die eine Tetramethylreduktinsäureverbindung
als Entwicklungsmittel enthielten, gute Empfindlichkeitsmessergebnisse
erhielten, auch als sie zur Entwicklung eines Röntgenfilms verwendet wurden,
wobei die Ergebnisse mit jenen vergleichbar sind, die mit einer
Standardröntgenentwicklerlösung erhalten
wurden (Referenz 2).