DE69428376T2 - Verfahren zur hydrolyse von materialien, die zellulose und/oder stärke enthalten - Google Patents

Verfahren zur hydrolyse von materialien, die zellulose und/oder stärke enthalten

Info

Publication number
DE69428376T2
DE69428376T2 DE69428376T DE69428376T DE69428376T2 DE 69428376 T2 DE69428376 T2 DE 69428376T2 DE 69428376 T DE69428376 T DE 69428376T DE 69428376 T DE69428376 T DE 69428376T DE 69428376 T2 DE69428376 T2 DE 69428376T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reactor
hydrolysis
pressure
temperature
reaction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE69428376T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69428376D1 (de
Inventor
Kjell Nilsson
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
REGALCO LIDINGOE AB
Original Assignee
REGALCO LIDINGOE AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by REGALCO LIDINGOE AB filed Critical REGALCO LIDINGOE AB
Application granted granted Critical
Publication of DE69428376D1 publication Critical patent/DE69428376D1/de
Publication of DE69428376T2 publication Critical patent/DE69428376T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H6/00Macromolecular compounds derived from lignin, e.g. tannins, humic acids
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J19/00Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
    • B01J19/18Stationary reactors having moving elements inside
    • B01J19/20Stationary reactors having moving elements inside in the form of helices, e.g. screw reactors
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J3/00Processes of utilising sub-atmospheric or super-atmospheric pressure to effect chemical or physical change of matter; Apparatus therefor
    • B01J3/04Pressure vessels, e.g. autoclaves
    • B01J3/042Pressure vessels, e.g. autoclaves in the form of a tube
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/02Glucose; Glucose-containing syrups obtained by saccharification of cellulosic materials
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/06Glucose; Glucose-containing syrups obtained by saccharification of starch or raw materials containing starch

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Emergency Medicine (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren zum Erreichen chemischer Reaktionen und einer kontinuierlichen Hydrolyse von Zellulose und/oder Stärke enthaltenden Materialien in einem röhrenförmigen Reaktor mit einem Einlaß- und einem Auslaßende.
  • Die Hydrolyse von Zellulose und stärkereichen Pflanzen, wie z. B. Korn oder dergleichen, erfolgt meist in einer sauren Umgebung mit einem pH-Wert von 0 bis 4 unter einer angehobenen Temperatur. Folglich werden beträchtliche Anforderungen an die Materialien in dem Reaktor und der Anlage gestellt. Die meist verwendeten Materialien sind Zirkon und Metalle oder Legierungen mit einer entsprechenden oder besseren Widerstandsfähigkeit gegen niedrige pH-Werte und erhöhte Temperaturen.
  • Die für die Hydrolyse verwendete Ausrüstung kann aus einer Anlage mit Wärmetauschern bestehen, bei welcher das zu hydrolysierende Rohmaterial indirekt mit dem Entspannungsdampf aus dem Prozeß gefolgt von einem Reaktor erwärmt wird. Die Anzahl der Wärmetauscher und Kondensatsammler kann im jeweiligen Fall abhängig von den Energiekosten variieren. Jedoch muß die gesamte Anlage mit einem Reaktor, Kondensatsammlern und dem Dampfteil der Wärmetauscher aus dem gleichen hochwertigen Material bestehen, was zu einer Anlage auf einem sehr hohen Kostenniveau führt.
  • Wie bereits erwähnt, erfolgt die Hydrolyse in vielen Fällen bei erhöhten Temperaturen und entsprechend bei hohen Drücken ebenso wie bei niedrigen pH-Werten, z. B. bei einer Temperatur von 180 bis 240ºC, einem Druck von 30 bis 35 bar und einem pH-Wert von ungefähr 1. Bislang verwendete Lösungen für Anlagen erreichen einen Zuckerertrag - Glukoseertrag - von ungefähr 30 bis 60%. Hydrolyse mit einer starken Säure wird gewöhnlich bei niedrigeren Temperaturen durchgeführt. Die Reaktionsgeschwindigkeit der Hydrolyse wird durch die Temperatur und den pH-Wert bestimmt. Eine erhöhte Temperatur und ein niedriger pH-Wert sorgen für eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit.
  • Die Hydrolyse mit einer starken Säure bei einem pH-Wert kleiner als 1 wird meistens bei einer Temperatur von weniger als 100ºC durchgeführt. Dies geschieht deshalb, weil die Reaktionsgeschwindigkeit bei den bekannten Anlagelösungen zu hoch und unkontrollierbar wird. Bei einem pH-Wert zwischen 1 und 4 wird die Hydrolyse in einem Temperaturintervall zwischen 180 und 240ºC durchgeführt. Überdies wird die Reaktionsgeschwindigkeit in diesem Intervall relativ groß und dadurch schwierig zu kontrollieren.
  • In beiden Fällen ist die Kontrolle der Reaktion und damit die Ertragskontrolle des erzeugten Produkts bei niedrigen pH-Werten und erhöhten Temperaturen erschwert.
  • Jegliche natürliche Zellulose weist verschiedene Grade der Kristallinität auf und folglich ist die Reaktivität der Zellulose eine Funktion dieser Kristallinität. Ein höherer Grad an Kristallinität führt zu einer niedrigeren Reaktivität.
  • Daher werden während der Hydrolyse zunächst die weniger kristallinen Teile der Zellulose reagieren. In den meisten Fällen reagieren 50% der Zellulose relativ leicht. Wie zuvor erwähnt, ist der verbleibende Teil zu einem höheren Teil kristallin und erfordert eine längere Reaktionsdauer, um hydrolysiert zu werden. Daher - die gesamte Zellulose zu hydrolysieren ist mit der heute verfügbaren Technologie im Prinzip recht einfach - wird nur die Verweildauer in dem Reaktor verlängert. Jedoch führt dies dazu, daß auch die zu Glukose hydrolysierte Zellulose eine längere Verweildauer hat, was nachteilig ist, weil die Glukose in dem Reaktor dann die Möglichkeit hat, zu Hydroximethylfurfural (im folgenden HMF) oxidiert zu werden. Daher wird das Nettoresultat einer erweiterten Verweildauer nicht ein höherer Glukoseertrag sein, sondern ein wesentlicher Gehalt an HMF in der flüssigen Phase nach der Hydrolyse.
  • Eine andere Möglichkeit, den Großteil der Zellulose zu hydrolysieren, besteht darin, die Temperatur zu steigern, was eine Ausdehnung der kristallinen Teile der Zellulose bewirkt und dadurch Bedingungen für die Hydrolyse eines wesentlich größeren Teils sorgt. Wie zuvor erwähnt, steigt jedoch die Reaktionsgeschwindigkeit mit steigenden Temperaturen an und entsprechend wird das Bedürfnis an einer exakten Steuerung hauptsächlich der Reaktionszeit mit steigenden Temperaturen erheblich vergrößert.
  • Bei gegenwärtigen Anlagelösungen bestehen keine Möglichkeiten, den Prozeß wirksam zu steuern, weil:
  • - die Verweilzeit für das Material in dem Reaktorsystem im Verhältnis zu der Reaktionsdauer zu stark streut;
  • - es schwierig ist, eine genau definierte Reaktionsdauer zu erreichen, wenn die Reaktion bei einer Temperatur begonnen und/oder beendet wird, die niedriger als die gewünschte Reaktionstemperatur ist.
  • Eine höhere Temperatur ergibt bei den gegenwärtigen Anlagen daher bestenfalls geringfügige Ertragssteigerungen und oftmals erhält man einen niedrigeren Ertrag.
  • In vielen Fällen wird die Hydrolyse der Biomaterialien, z. B. Holzmaterial, in zwei Schritten durchgeführt: ein erster Schritt des hauptsächlichen Spaltens der Hemizellulose unter sanften Bedingungen. Nachdem Zuckerarten abgetrennt worden sind, kann die Zellulose unter viel härteren Bedingungen in einem zweiten Schritt gespalten werden. Der Grund für die zwei Schritte besteht darin, daß die aus dem ersten Schritt erhaltenen Zuckerarten leicht weiterreagieren und/oder die Grundlage für weitere Endprodukte sind, falls Sie den Bedingungen ausgesetzt sind, die während des zweiten Schrittes vorherrschen.
  • Eine Vorhydrolyse in dem ersten Schritt kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden, normalerweise jedoch durch Säurehydrolyse (pH-Wert 1,5 bis 4,0) und bei einer gemäßigten Temperatur (100 bis 190ºC). Das Säuern erreicht man durch diejenigen Säuren, die während der Wärmebehandlung der Biomasse freigesetzt werden, oder durch Hinzufügen anorganischer Säuren, wie z. B. Schwefelsäure, Salzsäure oder mit Hilfe von beispielsweise Schwefeldioxid. Unabhängig davon, welcher der zuvor erwähnten Wege gewählt wird, wird von der Biomasse nach dem ersten Hydrolyseschritt der Hauptteil ihres Hemizellulosegehalts abgezogen. Normalerweise verbleiben nur Lignin und Zellulose.
  • Während des zweiten Schrittes der Hydrolyse besteht das Problem darin, die Zellulose so schnell und wirksam wie möglich und mit dem größten erreichbaren Ertrag zu spalten. Eine solche Reaktion erfordert einen niedrigeren pH-Wert (0 bis 2) und eine höhere Temperatur (180 bis 275ºC). Normalerweise wird das Spalten der Zellulose bei niedrigerem pH-Wert und höheren Temperaturen schneller und vollständiger. Die Schwierigkeit besteht darin, eine geeignete Ausrüstung in Verbindung mit einem wirkungsvollen industriellen Verfahren zu finden, die kontrollierbar ist und deren Kosten vertreten werden können.
  • Ein Weg der Durchführung der Hydrolyse mit moderner Technologie ist wie folgt: die vorhydrolysierte Biomasse (im folgenden PB genannt) wird über eine sogenannte Stopfschnecke in einen zwischenliegenden Druckbehälter gefördert, wo mit Hilfe von Dampf die Temperatur und der Druck beibehalten werden. Von diesem Druckbehälter aus wird die PB weiter über eine zweite Stopfschnecke zu dem Hydrolysereaktor gefördert. Der Druck und die Temperatur werden auch in dem Hydrolysereaktor mit Hilfe von Dampf aufrechterhalten. Der Druck beträgt geeigneterweise das Doppelte des Druckes in dem zwischenliegenden Druckbehälter. Während des Förderns in den Hydrolysereaktor wird das PB durch die Stopfschnecke zu einem harten Stopfen komprimiert, der sich in Fluid ausdehnen kann. Das Fluid besteht aus einer Säurelösung mit einem für die Hydrolyse gewählten pH-Wert von beispielsweise pH = 1.
  • Anschließend wird die PB mit Hilfe von Hebeschrauben aus der Imprägnierflüssigkeit hinüber zum Reaktor angehoben, einem vertikalen, röhrenförmigen Raum mit einem Mischer und einer Auslaßeinrichtung im Boden.
  • Die Verweilzeit bestimmt sich durch den Füllstand in dem Reaktor in Verbindung mit dem Materialfluß durch den Reaktor.
  • Die hydrolysierte PB wird mit Hilfe des Dampfdrucks in dem Reaktor in einen Kondensatzyklon mit einem Verdünnungstank darunter ausgeblasen. Die solchermaßen hydrolysierte PB wird in dem Verdünnungstank mit Wasser verdünnt und in einer Zentrifuge abgezogen, wonach eine Verdünnung mit Alkali enthaltendem Wasser durchgeführt wird, beispielsweise Ammonium, worauf ein weiteres Trockenlegen folgt.
  • Für das zuvor beschriebene Verfahren muß die gesamte mit der stark sauren Umgebung, die zur Durchführung der Reaktion erforderlich ist, in Berührung kommende Ausrüstung aus Materialien bestehen, die einem pH-Wert 1 bei erhöhten Temperaturen wiederstehen. Solche Materialien, z. B. Monel, Titan, Zirkon, sind um ein mehrfaches teurer als Edelstahl.
  • Bei dem zuvor erwähnten Beispiel muß der gesamte Reaktor einschließlich des Imprägnierteils von der zuführenden Stopfschnecke bis einschließlich der Transportvorrichtung aus einem der genannten hochwertigen Materialien bestehen ebenso wie die Ausblasleitung zu dem Kondensatzyklon, der Kondensatzyklon selbst, der Verdünnungstank, die Zentrifuge, der Wärmetauscher, alle Behältnisse, Röhren, Ventile usw. Die Kosten sind entsprechend beträchtlich. Außerdem wird die Ausrüstung umfangreich und benötigt viel Platz.
  • Da die PB in Gegenwart einer starken Säure erwärmt wird, treten während der Heizphase Reaktionen auf. Die Schnecken, die das Material aus dem Imprägnierteil zum Hauptteil des Reaktors anheben, vermischen das Material bis zu einem gewissen Umfang. Ferner wird das gleiche Mischen durch den Bodenmischer durchgeführt. Eine aus einem Auslaß durch einen Mischer oder etwas ähnliches geförderte Materialsäule bewegt sich über ihrem Querschnitt nicht mit der gleichen Geschwindigkeit und statt dessen sind immer Adern mit schnelleren oder langsameren Durchströmungen vorhanden.
  • All dies führt zusammen dazu, daß die Verweilzeit für die PB für das gesamte Material niemals die gleiche sein kann. Dies bedeutet, daß das Material eine um einen Mittelwert schwankende Verweilzeit hat. Bei niedrigen pH-Werten und angehobenen Temperaturen verursachen, kleine Unterschiede in der Reaktionszeit große Ertragsänderungen, wobei sowohl zu lange als auch zu kurze Reaktionsdauern zu einem kleineren Ertrag führen.
  • Die Erfahrung hat gezeigt, daß man mit den Bedingungen, die die zuvor beschriebene Ausrüstung zu handhaben in der Lage ist, in Verbindung mit den Auswirkungen, zu denen eine undefinierte Verweilzeit und undefinierte Aufwärm- und Kühlschritte führen, üblicherweise nur eine Umwandlung von Zellulose in Glukose von 30 bis 60% erreicht.
  • Zusätzlich zu den hohen Investitionskosten zieht diese bekannte Lösung auch hohe Installations- und Gebäudekosten nach sich, wobei die Gesamtkosten zehnfach höher liegen, als sie für eine Installation zur Durchführung des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung kalkuliert worden sind.
  • Die EP-A-0 037 912 beschreibt ein Verfahren zur Umwandlung von Zelluloseabfällen in Glukose, das das kontinuierliche Zuführen des Rohmaterials in einen Extruder, der eine Reaktionszone hat, in welcher das Material kontinuierlich in Gegenwart eines Säurekatalysators bei erhöhtem Druck und Temperatur reagiert, und ein wenigstens halbkontinuierliches Entladen des reagierten Materials aus dem Extruder umfaßt, während der angehobene Druck und die erhöhte Temperatur in der Reaktionszone beibehalten werden. Dieses Dokument beschreibt einen Weg zum Extrahieren von Lignin aus Zellulose durch Einspritzen eines Dampfes einer Bisulfit-Laugenflüssigkeit bei erhöhter Temperatur in die Reaktionszone.
  • Die US-A-5,114,488 beschreibt eine Extrusionsvorrichtung zum Verarbeiten von Zellulosematerialien, die eine Extrusionszone zur Vorbehandlung und, eine Extrusionszone zur Reaktion aufweist, die durch eine druckempfindliche, variable Düse getrennt sind. Das Verfahren zum Verarbeiten von Zellulosematerial umfaßt den Schritt des Extrudierens des Materials durch die Vorbehandlungszone bei erhöhtem Druck und angehobener Temperatur, das Weiterleiten des Materials zu der Reaktionszone, wo es mit einer Säure vermischt und bei niedrigerem Druck und Temperatur verarbeitet wird, und das Extrudieren des Materials durch eine abschließende Extrusionsdüse.
  • Die US-A-4,400,218 beschreibt eine weitere Extrusionsvorrichtung zum Verarbeiten glukosehaltiger Materialien, die einen Einlaßbereich, einen Verdichtungsbereich, in welchem hoher Druck und hohe Temperatur erreicht werden, und einen Einspritzbereich für einen Katalysator besitzt, in welchem das Material hydrolysiert wird.
  • Diese Dokumente beschreiben Verfahren zum Verarbeiten von Materialien auf Zellulosebasis, bei welchen die Reaktionszeit der Hydrolyse durch die Verweilzeit des Rohmaterials in der Reaktionszone definiert ist, wobei die Verweilzeit durch Verstellen der Einlaßstellung des Säurekatalysators (EP-A- 0 037 912), durch Verwenden druckabhängiger, variabler Düsen (US-A-5,114,488) oder durch Variieren der Drehzahl des Förderers und/oder Einstellen des Druckes des Auslaßventils (US-A- 4,400,218) verändert werden kann.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei welchem die mit bekannten Verfahren verbundenen Nachteile größtenteils vermieden werden.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den in den beigefügten Ansprüchen ausgeführten Merkmalen gelöst.
  • Erfindungsgemäß erreicht man eine gut definierte Reaktionsdauer, wobei die Reaktion bei der richtigen Temperatur unmittelbar beginnt und auch unmittelbar gestoppt wird. Eine stärker erhöhte Temperatur, die mit sich bringt, daß die Reaktivität der Zellulose gesteigert wird, kann aufgrund der Tatsache verwendet werden, daß die Reaktion wirksam, auf kontrollierte Weise und augenblicklich gestartet und gestoppt wird. Dadurch wird die gesamte Reaktion bei einer gut definierten und gesteuerten Temperatur durchgeführt. Zusätzlich zu diesen Vorzügen haben sämtliche Teile des Materials die gleiche Verweilzeit, die identisch mit der Reaktionsdauer in dem Reaktor ist. Dies zieht nach sich, daß ein Minimum an gebildeter Glukose weiter zu HMF oxidiert wird. Die Reaktionsbedingungen können einfach mit Hilfe von Additiven und durch Verändern des Druckes, der Temperatur und der Reaktionszeit verändert werden. Zudem ist der Prozeß besonders energiesparend. Weiterhin kann eine Vorbehandlung der Zellulose in den zum Aufwärmen verwendeten Bereichen durchgeführt werden. Die erforderliche Anlage wird sehr kompakt und einfach mit einem minimalen Bedarf an teuren Werkstoffen, und dadurch werden auch die Kosten begrenzt, d. h. auf ungefähr 10% der Kosten für eine vergleichbare Anlage, wie sie bei bekannten Installationen verwendet wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung in der Form eines Flußdiagramms näher erläutert, das schematisch eine bevorzugte Ausführungsform eines Beispiels einer Installation zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt. Bei der in der Zeichnung dargestellten Installation wird das fein verteilte Zellulosematerial, wie z. B. Holzsplitter, Sägemehl, Stroh, Korn oder andere Pflanzen mit hohem Stärkegehalt, einem ersten Druckbehälter 3 zugeführt, der mit einer druckdichten Förderschnecke 1, einer sogenannten Stopfschnecke, und einer entsprechenden Auslaßschnecke 2 ausgerüstet ist, wobei dies auf solche Weise erfolgt, daß eine Temperatur von ungefähr 200ºC, in Verbindung mit einem Dampfdruck von ungefähr 15 bar durch auf geeignete Weise zugeführte Wärme aufrechterhalten werden kann.
  • Der Auslaßschnecke 2 folgt ein röhrenförmiger Heizbehälter 4, in welchem das Material mit einem relativ hohen pH-Wert weiter auf ungefähr 230ºC erwärmt und der Druck auf ungefähr 30 bar gesteigert wird. Während des Mischens wird das Material durch den Behälter 4 bewegt und wird anschließend über eine Förderschnecke 5 oder dergleichen zu einem Ende eines röhrenförmigen Reaktors 14 transportiert. Die Zufuhr erfolgt zu einem Mischer 6, welchem Schwefelsäure bei 7 zugeführt wird, die innerhalb einer begrenzten Zone mit dem abschließend zu hydrolysierenden Material intensiv vermischt wird. Der pH- Wert des Materials wird dadurch auf einen Wert, z. B. 1; eingestellt, der für die Hydrolyse geeignet ist.
  • Am anderen Ende des Reaktors 14 ist ein ähnlicher Mischer 8 angeordnet, welchem bei 9 alkalische Chemikalien zum Neutralisieren der Schwefelsäure zugeführt wird, die innerhalb einer begrenzten Zone mit dem aus dem Mischer herauszufördernden Material intensiv vermischt werden, wodurch die Hydrolyse des Materials augenblicklich gestoppt wird. Am Reaktorauslaß 14 ist eine Schnecke oder ein anderer Rotor 10 angeordnet, um das Material, das während des Durchgangs durch den Reaktor 14 dessen gesamten Querschnitt einnimmt, in einem stetigen Fluß durch ein Ventil 11 ausströmen zu lassen.
  • Zur Reduzierung der Energiekosten oder aus anderen Gründen kann das Material zu einem unter Druck stehenden Behälter 12 mit im wesentlichen dem gleichen Druck wie in dem Druckbehälter 3 ausgeleitet werden. Aus den Behälter 12 wird das hydrolysierte Material durch ein Auslaßventil 13 ausgeleitet.
  • Falls notwendig, kann wenigstens ein weiterer Mischer 16 der gleichen Art wie die Mischer 6 und 8 in dem Reaktor 14 zwischen den beiden Mischern 6 und 8 angeordnet werden, um weitere Chemikalien bei 15 beizumischen und/oder die Bedingungen bei 16 zu ändern. Die Reaktionsprodukte des ersten Schrittes können dann als Zwischenverbindungen angesehen werden, um weitere Verbindungen als Endprodukte infolge der veränderten Bedingungen und/oder chemischer Additive bei 16 zu erzeugen. Der erste Schritt kann dann ein Hydrolyseschritt sein.
  • Durch Hinzufügen einer Chemikalie, intensivem und wirksamem Kühlen oder Durchführen anderer Maßnahmen mit der Wirkung, einen chemischen Reaktionsprozeß einzufrieren, können die Produkte auf ökonomisch sehr wirksame Weise erzeugt werden, was mit bekannter Technologie nicht möglich ist.
  • Andere Möglichkeiten dieser Anlage bestehen in einer Reaktion mit Zwischenverbindungen. Ein solches Verfahren schließt ein Zuführen einer, geeigneten Chemikalie bei einem bestimmten Mischer ein, um mit einer Zwischenverbindung zum Erhalten eines gewünschten Produktes zu reagieren.
  • Schließlich kann es - im Einklang mit der Abbildung - sein, daß der Materialtransport von dem Behälter 4 zu der Förderpumpe 5 durch einen motorgetriebenen Förderer 17 unterstützt werden muß. Auch der Materialdurchgang durch den Behälter 4 kann vorzugsweise durch einen drehbaren Mischer 18 unterstützt sein, insbesondere weil ein wirksames Vermischen hier von Vorteil ist, wenn das Beifügen von Chemikalien für eine Vorbehandlung im Einlaßbereich des Behälters, möglicherweise bewirkt bei 19, erforderlich ist. Auch in dem Druckbehälter 3, der im Prinzip von der gleichen Art wie der Behälter 4 ist, kann ein Mischer 20 vorteilhaft angeordnet sein, um das von der Förderschnecke 1 gewöhnlich in Form eines Materialstopfens geförderte Material zu verteilen und es während des Erwärmens zu mischen, was vorzugsweise mit Hilfe von eingeleitetem Dampf und/oder Kondensatdampf aus dem Druckbehälter 12 durchgeführt wird.
  • Das hier beschriebene Verfahren schafft die Möglichkeit des Betriebes bei einer wesentlich höheren Reaktionstemperatur, wobei die Reaktionsdauer wirksam kontrolliert und die Reaktion zum genau richtigen Zeitpunkt gestoppt wird und eine weitere Reaktion der Glukose zu Hydroximethylfurfural erheblich reduziert wird. Dadurch wird die Möglichkeit zum Steigern des Glukoseertrages bis zum theoretisch möglichen Grenzwert wegen der Reaktivität der kristallinen Teile der Zellulose durch die höhere Temperatur erheblich gesteigert. Zudem wird eine weitere Glukosereaktion durch das deutliche und auf sehr kontrollierte Weise erfolgende Stoppen der Reaktion verhindert.
  • Zum Verdeutlichen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nachstehend zwei Beispiele demonstriert.
  • Beispiel 1
  • Abschließende Hydrolyse in einer zweistufigen Hydrolyse. Die erste Stufe der Hydrolyse, die sogenannte Vorhydrolyse, kann auf verschiedenen Wegen durchgeführt werden. Die vorhydrolysierte Zellulose ist nach der Vorhydrolyse im allgemeinen vollständig frei von sogenannter Hemizellulose. Der verbleibende Teil aus der Vorhydrolyse wird in mehreren Schritten gewaschen. Nach dem letzten Schritt, wo die Restkonzentration der Zellulose der Anforderung bei der Haupthydrolyse angepaßt ist, wird das Material zu der Förderschnecke 1 transportiert (siehe Zeichnung).
  • Wenn Nadelholz für die Hydrolyse verwendet wird, besitzt das Material einen Zellulosegehalt von ungefähr 53% und der verbleibende Teil von ungefähr 47% besteht aus Lignin und Extraktivmaterialien usw.
  • Das Material wird kontinuierlich in die Schnecke 1 oder eine ähnliche Pumpe gefördert und ein Stopfen wird ausgebildet, der einen hohen Druck in dem Druckbehälter 3 und damit eine höhere Temperatur schafft. Das Material wird in dem Behälter 3 mit Hilfe von Kondensatdampf erwärmt, der in dem Druckbehälter 12 erzeugt wird, und das Material wird von 85 auf 200ºC in Verbindung mit einem Druck von 15 bar erwärmt.
  • Die Entnahme des Materials erfolgt über eine Stopfschnecke 2 oder eine entsprechende Pumpe, in welcher ein Stopfen zum Ermöglichen eines hohen Druckes ausgebildet ist, zu dem röhrenförmigen Behälter 4, wo das Material wirkungsvoll mit Dampf vermischt wird, um es auf die in dem Hydrolyseschritt gewünschte Temperatur zu erwärmen. Die Verweilzeit in dem Behälter 4 ist kleiner als 5 Minuten.
  • In diesem Fall wird das Material mit Dampf bis zu einer Temperatur von 250ºC erhitzt und vorzugsweise ist der Behälter 3 mittels einer Röhre (nicht gezeigt) aus dem Behälter 4 oder alternativ mit Hilfe von externem Dampfdruck gesteuert, um ein exaktes Verhältnis zwischen Druck und Temperatur zu erreichen.
  • Das Material in dem Behälter 4 wird mittels mehrerer drehbarer Schaufeln transportiert, die in der Weise gestaltet sind, daß ein maximaler Kontakt zwischen dem Dampf und dem Material erreicht wird. Das erwärmte Material wird zu einer Welle gefördert, an deren Ende eine Pumpe 5 angeordnet ist, um das Material in den Reaktor mit der Form einer Röhre mit einem Durchmesser von 300 mm und einer Länge von 8,2 m zu fördern. Seine Kapazität beträgt 10 Tonnen an trockenem Material pro Stunde.
  • Der dynamische Mischer 6 ist hinter der Pumpe 5 in dem Reaktor 14 angeordnet, um Schwefelsäure derart beizumischen, daß eine augenblickliche Einstellung des pH-Werts des Materials auf 0,5 bis 1,0 erreicht wird. Sobald die Reaktionsdauer in dem Reaktor 14 abgeschlossen ist, wird die Reaktion augenblicklich mit Hilfe des Mischers 8 gestoppt, bei welchem eine angepaßte Menge Alkali zugefügt wird, um die Schwefelsäure zu neutralisieren.
  • Der Reaktorinhalt wird zu dem Druckbehälter 12 ausgelassen, der ein Kondensatzyklon mit im wesentlichen dem gleichen Druck wie der Druckbehälter 3 ist. Die hydrolysierte Paste wird aus dem Zyklon 12 entnommen und in vier Schritten gewaschen, um die erzeugte Glukose aufzufangen. Der Rest besteht aus 10% Zellulose und 90% Lignin und Extraktivmaterial. Dies bedeutet einen Glukoseertrag von 90% im Vergleich zu einem Ertrag von 30 bis 60%, der mit bekannter Technologie erreicht wird. Daher schließt das erfindungsgemäße Verfahren eine Herstellung von sogenanntem Protolignin ein ebenso wie beträchtliche Mengen an Glukose.
  • Beispiel 2
  • Einstufige Hydrolyse mit Holzschnitzeln als Rohmaterial Späne, Holzsplitter und Sägemehl sind geeignete Rohmaterialen zur einstufigen Hydrolyse, deren Zweck in der Herstellung von Furfural, Glukose und Lignin liegt. Das Rohmaterial wird von Unreinheiten gereinigt, vorzugsweise in einem Sieb und durch Waschen, bevor es in dem Verfahren verwendet wird.
  • Falls das Rohmaterial eine ungleichmäßige Größenverteilung besitzt, ist es vorteilhaft, es zu pulverisieren und in einem Refiner zu mahlen, bevor es in dem Verfahren verwendet wird.
  • Nach dem Sieben, Waschen und Homogenisieren wird das Rohmaterial zu der Stopfschnecke 1 gefördert (siehe Zeichnung), die das Rohmaterial in den Druckbehälter 3 fördert, der einen Druck von 15 bar aufweist. Dort wird das Material mit. Hilfe von Dampf auf eine dem Druck entsprechende Temperatur erwärmt. Ein Rotor in dem Behälter verteilt das Material aus der Stopfenschnecke derart, daß ein maximaler Wärmeübergang erreicht wird. Aus dem Behälter 3 wird das Material in den Behälter 4 transportiert, wo ein weiteres Erwärmen mit Hilfe von Dampf bis auf eine Temperatur von 250ºC durchgeführt wird. Die Verweilzeit beträgt hier 2 Minuten. Die Länge des Behälters beträgt 8,7 m, sein Durchmesser 0,7 m.
  • Aus dem Behälter 4 wird das Material zu dem Reaktor 14 transportiert, der eine Länge von 11 m und einen Durchmesser von 0,3 m aufweist. In dem Mischer 6 wird der pH-Wert augenblicklich auf weniger als 1 eingestellt. Wenn die gewünschte Reaktionsdauer in dem Reaktor 4 vervollständigt ist, wird die Reaktion augenblicklich durch Beimischen von Alkali in dem Mischer 8, gestoppt. Im Einklang mit dem vorherigen Beispiel wird das Material aus dem Reaktor gewaschen und nach einer Filtration erhält man ein Filtrat, das Glukose, Furfural und Hydroximethylfurfural enthält. Die beiden zuletzt genannten Komponenten werden mit Hilfe von Dampf aus dem Filtrat abgezogen. Durch eine Destillation des Kondensats während des Abziehens erhält man Furfural und Hydroximethylfurfural als Produkte. Der Rest nach dem Abziehen wird zu Alkohol vergärt. Die gewaschenen Rückstände, die sogenannte feste Phase, werden getrocknet und können weiter als Rohmaterial in anderen Verfahren, gestützt auf Lignin, oder alternativ als Brennstoff verwendet werden.
  • Falls die Reaktion nicht rechtzeitig während der Hydrolyse gestoppt wird, wird Zucker zu anderen Komponenten weiteroxidiert. Pentose wandelt sich zu Furfural und Hexose zu Hydroximethylfurfural, HMF. Bestimmte organische Säuren können ebenfalls entstehen. Während des Hydrolyseprozesses entsteht ein Bruchteil dieser sogenannten Unreinheiten. Falls der Zweck darin besteht, Zucker für eine weitere Vergärung zu Ethanol zu erzeugen, stellen diese Bruchteile ein Gift für den Vergärvorgang dar. Ein hoher Gehalt führt dazu, daß die Gärpilze absterben. Die Oxidation des hergestellten Zuckers zu Furfural und HMF erfolgt entsprechend einer Gleichgewichtsfunktion
  • Zucker + Sauerstoff Furfural + HMF,
  • die besagt, daß die Reaktion durch Variieren der Reaktionspartner und der beteiligten Produkte beeinflußt werden kann. Durch Hinzufügen von Materialien, die auf der rechten Seite der oben stehenden Gleichgewichtsreaktion stehen, wird die Reaktion nach links verlagert, und umgekehrt. Dies bedeutet, daß für ein Verfahren nach Anspruch 7, daß der aus dem Druckbehälter 12 zu dem Druckbehälter 3 transportierte Kondensatdampf auch das in dem Kondensatdampf enthaltene Furfural und HMF überträgt. Durch diese Konzentration an Furfural und HMF auf der rechten Seite der Gleichgewichtsreaktion wird die Ausbildung dieser Unreinheiten ebenso reduziert wie die Oxidation von Zucker. Dies ist positiv für den folgenden Gärvorgang.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren schafft perfekte Mittel zum Herstellen von Lignin, das frei von Schwefel und anderen Verunreinigungen ist. Durch eine geeignete Wahl der Bedingungen kann Lignin wunschgemäß hergestellt werden. Wenn jemand nach zellulosefreiem Lignin verlangt, wird der Reaktor verlängert und/oder die Temperatur wird erhöht. Die Behandlung des Lignins mit externen Chemikalien kann durch Vermischen dieser Chemikalien mit dem Lignin mit Hilfe des Mischers 16 durchgeführt werden, der so angeordnet ist, daß man im jeweils speziellen Fall optimale Reaktionsdauern erhält.
  • Durch Installieren eines Siebes in dem Auslaßende des Reaktors 14, durch welches das Lignin strömen kann, erreicht man bestimmte Vorteile. Mit dieser Anordnung können optimale Bedingungen gewählt werden, wenn keine Überlegungen hinsichtlich des Ertrages angestellt werden müssen, da die feste Substanz, die das Sieb nicht passieren kann, zu dem Reaktor 14 rückgeführt werden kann, bis das im wesentlichen gesamte Material hydrolysiert worden ist.
  • Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die zuvor dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern auf verschiedene Weise innerhalb des Rahmens der Erfindung, der durch die Ansprüche definiert ist, variiert werden kann. Entsprechend können die als Stopfschnecken bezeichneten Teile alternativ aus Pumpen, Absperrschiebern oder dergleichen bestehen. Das Ventil 11 kann alternativ als Absperrschieber ausgebildet sein und das Entnahmeventil 13 kann eine Pumpe oder eine Schnecke sein. Ferner können der Behälter 4 und der Reaktor 14 unter Umständen vertikal oder geneigt angeordnet sein. Außerdem können die Mantelflächen des Reaktors 14 entlang bestimmter Bereiche gekühlt oder beheizt sein, um das Material in dem Reaktor nahe der Mantelflächen zu kühlen oder zu erwärmen, um die Gleitreibung zu minimieren. Das Entnahmeende des Reaktors kann auch so ausgebildet sein, daß das Material direkt zu einer herkömmlich gestalteten Verlängerung des Reaktors ausgelassen wird, wo eine Nachbehandlung durch weitere Reaktionen ohne Störung des Materialflusses durchgeführt werden kann.

Claims (8)

1. Verfahren zur Durchführung chemischer Reaktionen und einer kontinuierlichen Hydrolyse von Zellulose und/oder Stärke enthaltenden Materialien in einem röhrenförmigen Reaktor (14) mit einem Einlaßende und einem Auslaßende, dadurch gekennzeichnet, daß das Material, das entweder chemisch unbehandelt ist oder aus Biomaterialien bestehend zuvor behandelt oder beispielsweise in einer Vorhydrolyse bearbeitet worden ist, um in einem solchen Fall einen Ausgangszustand mit einem reduzierten Gehalt an Hemizellulose zu schaffen, unter gleichzeitigem Mischen durch einen röhrenförmigen Behälter (4) geleitet und mit einer für eine Hydrolyse geeigneten Temperatur und einem entsprechenden Druck zum Einlaßende des Reaktors (14) transportiert wird, wo das Material innerhalb einer begrenzten Zone (6) einem intensiven Vermischen mit dort zugesetzten Chemikalien (7) ausgesetzt wird, die das Material augenblicklich auf einen niedrigen pH-Wert einstellen und eine Hydrolyse in Gang setzen, die am Auslaßende des Reaktors (14) gestoppt wird, wo das Material innerhalb einer begrenzten Zone (8) einer intensiven Vermischung mit dort zugegebenen Chemikalien, wie z. B. Alkali, ausgesetzt wird, die das Material kurzfristig neutralisieren und dadurch die Hydrolyse stoppen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der röhrenförmige Reaktor (14) zwischen den beiden Mischern (6, 8) über seinen gesamten Querschnitt mit Material befüllt gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine weitere Mischzone (16) in dem Reaktor (14) zum Beimischen weiterer Chemikalien (15) zum Zwecke des Erzeugens von Produkten mit Zwischenkomponenten angeordnet ist, die durch eine Reaktion bis zu der weiteren Mischzone entstehen und wenigstens einen der Reaktionspartner in dem hergestellten Produkt bilden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelflächen des Reaktors (14) entlang wenigstens einer bestimmten Zone gekühlt oder erwärmt werden, um ein teilweises Kühlen bzw. Erwärmen des Materials in dem Reaktor nahe der Mantelflächen zu erreichen, um die Gleitreibung zu minimieren.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert während der Hydrolyse in dem Reaktor (14) kleiner als 1 ist, der Druck zwischen 30 und 34 bar liegt und die Temperatur von 190 bis 240ºC beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert während der Hydrolyse in dem Reaktor (14) kleiner als 2 ist, der Druck mehr als 34 bar beträgt und die Temperatur über 240ºC liegt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführen von Material in den Behälter (4) über einen ersten Druckbehälter (3) erfolgt, der mit Einlaß- und Auslaßschnecken (1, 2), Pumpen oder dergleichen ausgerüstet ist und in welchem das Material unter gleichzeitigem Mischen unter einem Druck erwärmt wird, der im allgemeinen halb so groß wie der Druck in dem Behälter (4) ist, wobei die Entnahme des Materials aus dem Reaktor (14) über ein Ventil (11) zu einem weiteren Druckbehälter (12) erfolgt, der mit einer Entnahmevorrichtung (13) versehen ist, aus welcher Entspannungsdampf durch eine Leitung dem ersten Druckbehälter (3) zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Reaktor (14) entnommene Material eine Siebung in einem Sieb passiert, wo das Lignin durchgeleitet wird, während die feste, nicht hydrolysierte Phase abgetrennt und wieder durch den Reaktor (14) geleitet wird, bis das im wesentlichen gesamte Material hydrolysiert worden ist.
DE69428376T 1993-04-16 1994-04-15 Verfahren zur hydrolyse von materialien, die zellulose und/oder stärke enthalten Expired - Fee Related DE69428376T2 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE9301263A SE501141C2 (sv) 1993-04-16 1993-04-16 Förfarande för hydrolys av cellulosa- och/eller stärkelsehaltiga material
PCT/SE1994/000336 WO1994024316A1 (en) 1993-04-16 1994-04-15 Method for hydrolysis of material containing cellulose and/or starch

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69428376D1 DE69428376D1 (de) 2001-10-25
DE69428376T2 true DE69428376T2 (de) 2002-07-04

Family

ID=20389593

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE69428376T Expired - Fee Related DE69428376T2 (de) 1993-04-16 1994-04-15 Verfahren zur hydrolyse von materialien, die zellulose und/oder stärke enthalten

Country Status (6)

Country Link
EP (1) EP0795034B1 (de)
AU (1) AU6547494A (de)
DE (1) DE69428376T2 (de)
FI (1) FI954878A (de)
SE (1) SE501141C2 (de)
WO (1) WO1994024316A1 (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
ES2360332B2 (es) * 2009-10-27 2012-04-24 Hrs Heat Exchangers, S.L.U. Procedimiento y aparato para el pre-tratamiento de biomasa
DE102012020166A1 (de) 2012-10-13 2014-04-30 Green Sugar Gmbh Produktinnovationen Aus Biomasse Verfahren zur Hydrolyse von pelletierfähigen Biomassen mittels Halogenwasserstoffsäuren
CN110787733A (zh) * 2019-11-22 2020-02-14 盛秸崎机械设备(上海)有限公司 一种生物酶分解法纤维萃取设备

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CA1190923A (en) * 1980-03-18 1985-07-23 Barry Rugg Process and apparatus for chemical conversion of materials and particularly the conversion of cellulose waste to glucose
DE3108823A1 (de) * 1981-03-09 1982-09-16 Hermann Berstorff Maschinenbau Gmbh, 3000 Hannover "einrichtung zur kontinuierlichen herstellung von glucose enthaltenden produkten"
US5114488A (en) * 1985-01-31 1992-05-19 Wenger Manufacturing, Inc. Extrusion method and apparatus for acid treatment of cellulosic materials

Also Published As

Publication number Publication date
EP0795034B1 (de) 2001-09-19
FI954878A0 (fi) 1995-10-13
EP0795034A1 (de) 1997-09-17
AU6547494A (en) 1994-11-08
FI954878A (fi) 1995-11-15
SE501141C2 (sv) 1994-11-21
SE9301263D0 (sv) 1993-04-16
DE69428376D1 (de) 2001-10-25
SE9301263L (sv) 1994-10-17
WO1994024316A1 (en) 1994-10-27

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69702482T2 (de) Verfahren zur schnellen säurehydrolyse eines lignocellulosischen materials und hydrolysereaktor
DE3216004C2 (de)
EP0291494B1 (de) Kombiniertes Verfahren zur thermischen und chemischen Behandlung von lignocellulosehaltiger Biomasse und zur Gewinnung von Furfural
EP0054871B1 (de) Verfahren zur Hydrolyse von Zellulose pflanzlicher Rohstoffe zu Glukose und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE2944789A1 (de) Kontinuierliches verfahren zur verzuckerung von cellulosematerialien
DE3842825C2 (de)
EP0035679B1 (de) Verfahren und Anlage zur kontinuierlichen Hydrolyse von cellulosehaltiger, pflanzlicher Biosubstanz zur Gewinnung von Zuckern
DE69620240T2 (de) Herstellung von levulinsäure aus kohlenhydrathaltigen materialien
DD155430A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen verzuckerung von zellulose in pflanzlichen rohstoffen
DE3301957A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von kohlenhydratmaterial und kraftpulpe aus zerkleinertem zellulosefasermaterial
DE3428661C2 (de)
DE2449635A1 (de) Verfahren zur gewinnung von fermentierbarem siruppulver und alpha-cellulose aus xerophyten
DE3108823A1 (de) "einrichtung zur kontinuierlichen herstellung von glucose enthaltenden produkten"
WO1979000119A1 (en) Process allowing the delignification and the transformation into sugar of lignocellulose vegetal materials by using organic solvents
DE68905524T2 (de) Erhoehung der qualitaet bei kontinuierlichem zellstoffkochen.
DE69428376T2 (de) Verfahren zur hydrolyse von materialien, die zellulose und/oder stärke enthalten
EP0291495B1 (de) Kombiniertes Verfahren zur thermischen und chemischen Behandlung von lignocellulosehaltiger Biomasse und zur Gewinnung von Furfural
EP0012960A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufschliessen von Pflanzenfasermaterial
DE2400879B2 (de) Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von celluloseglykolat
DE69627117T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Zellulose
EP3250544B1 (de) Verfahren zur katalytischen erzeugung von ameisensäure bei einem sauerstoffpartialdruck unter 1 bar und regeneration des dabei eingesetzten katalysators
CH620473A5 (de)
EP0346836A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von 2-Furaldehyd, Cellulose und Lignin aus Lignocellulosematerialien
DE1267076B (de) Verfahren zum kontinuierlichen Kochen von Zellulosematerial
DE3402490A1 (de) Vorrichtung zur kontinuierlichen behandlung eines wasserhaltigen lignocellulosematerials

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee