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Die Erfindung betrifft eine optische Vorrichtung bzw.
Anordnung für Durchflußzytometer.
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Ein Durchflußzytometer ist ein Gerät zur Messung der
Fluoreszenz und Lichtstreuung einzelner biologischer Zellen
und anderer Arten mikroskopischer Teilchen. Im
Durchflußzytometer werden die Zellen mittels einer laminaren
Wasserströmung durch den Brennpunkt einer Lichtquelle hoher Intensität
geführt. Normalerweise sind die Zellen mit einem
Fluoreszenzfarbstoff markiert, der sich spezifisch an einen speziellen
Zellbestandteil anlagert. Damit emittiert jede den Brennpunkt
durchlaufende Zelle einen kurzen Fluoreszenz- und
Streulichtimpuls. Die Intensität der Fluoreszenz ist proportional zum
Zellgehalt des Fluoreszenzfarbstoffs und damit zum Zellgehalt
des markierten Bestandteils. Die Intensität des Streulichts
und seine Winkelverteilung ist eine komplexe Funktion der
Größe, Form, Struktur und chemischen Zusammensetzung der
Zelle. Durch Messen der Lichtstreuung mit kleinen bzw. großen
Streuwinkeln mittels getrennter Detektoren lassen sich somit
Zellen auf der Grundlage von Größe, Form und Struktur
unterscheiden.
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Für einige Zwecke können die Zellen durch zwei oder drei
unterschiedliche Farbstoffe markiert sein, die sich an
unterschiedlichen Zellbestandteilen anlagern und mit
unterschiedlichen Wellenlängen fluoreszieren. Die entsprechenden
Spektralkomponenten der Fluoreszenz lassen sich durch
dichroitische Spiegel und Bandfilter trennen und durch getrennte
Detektoren messen. Folglich kann jede Zelle mehrere Signale
erzeugen: normalerweise zwei Lichtstreusignale - Streuung mit
kleinem und großem Winkel- sowie zwei oder drei
Fluoreszenzsignale. Diese Technik ist gut bekannt und wurde in
zahlreichen Beiträgen publiziert, z. B. in "Flow cytometry and
sort
ing" Melamed, M. R.; Lindmo, T.; Mendelsohn, M. L., Hrsg.),
Wiley-Liss, New York 1990.
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Der Zellgehalt des (der) zu messenden Bestandteils
(Bestandteile) kann recht klein sein, das heißt nur etwa 1 ·
10&supmin;¹&sup8; g/Zelle. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die
Empfindlichkeit des Geräts. Um eine solche Empfindlichkeit zu
erreichen, muß das Anregungslicht in einem sehr kleinen und
entsprechend intensiven Brennpunkt konzentriert sein. Ferner
muß die Optik, die die Fluoreszenz und das Streulicht
empfängt, die höchstmögliche numerische Apertur haben.
Entscheidend ist auch, daß jegliches Licht aus anderen Quellen als
den Zellen, z. B. - der Hintergrund infolge von Fluoreszenz und
Lichtstreuung von der Optik und anderen Komponenten im
optischen Weg, möglichst gering ist.
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Es gibt zwei Hauptarten von Durchflußzytometern: a)
Geräte unter Verwendung eines Lasers als Quelle für
Anregungslicht und b) Geräte unter Verwendung einer
Hochdruck-Bogenlampe mit Xenon oder Quecksilber. Die laserbasierten Geräte
haben den Vorteil, daß das Anregungslicht in einem sehr
kleinen und entsprechend intensiven Brennpunkt fokussiert werden
kann. Außerdem ist der Anregungslichtstrahl nahezu parallel,
was die Unterscheidung von Licht vereinfacht, das in
unterschiedlichen Winkeln gestreut wird. Geräte auf
Bogenlampenbasis haben den Vorteil, daß das Sektrum der Lichtquelle alle
Wellenlängen von UV durch das sichtbare Spektrum enthält.
Dadurch kann mittels geeigneter Filter die richtigen
Wellenlänge zur Anregung jedes Fluoreszenzfarbstoffs ausgewählt
werden, was diese Art von Geräten vielseitiger macht.
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Alle laserbasierten Durchflußzytometer haben im
wesentlichen die gleiche optische Konfiguration, d. h. so, daß der
senkrechte Probenstrom den Brennpunkt eines waagerechten
Laserstrahls durchschneidet, und so, daß dieser Brennpunkt in
einem 90º-Winkel von der optischen Achse der Optik
geschnitten wird, die die Fluoreszenz und das in großen Winkeln,
d. h. rund 90º, gestreute Licht auffängt. Hinter der
Lichtempfangsopzik werden Fluoreszenz und Streulicht durch einen
dichroitischen Siegel getrennt und zu gesonderten
Lichtde
tektoren geleitet. Die Fluoreszenz läßt sich in
unterschiedliche Spektralkomponenten durch zusätzliche dichroitische
Spiegel weiter aufteilen und durch getrennte Detektoren
messen.
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Das Licht des fokussierten Laserstrahls ist nahezu
parallel, d. h., es fällt in einen Lichtkegel von höchstens etwa
2º. Somit wird die Lichtstreuung mit kleinen Streuwinkeln
durch eine andere Linse gemessen, deren optische Achse mit
dem Laserstrahl zusammenfällt. Daß der Laserstrahl in die
Linse eintritt, wird mit einer vor der Linse befindlichen
Feldblende verhindert.
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Einige laserbasierte Durchflußzytometer nutzen zwei
Laser, die mit unterschiedlichen Wellenlängen emittieren und
auf getrennte Brennpunkte fokussiert sind, so daß die Zellen
nacheinander mit zwei unterschiedlichen Wellenlängen angeregt
werden. Dadurch lassen sich zwei unterschiedliche Farbstoffe
messen, die nicht durch die gleiche Wellenlänge angeregt
werden können oder in einer Weise interferieren, die mit der
Messung unverträglich ist. Eine solche
"Zwei-Brennpunkt-Anregung" hat zahlreiche interessante biologische Anwendungen.
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Alle Durchflußzytometer auf Bogenlampenbasis verwenden
Auflichtbeleuchrung, was bedeutet, daß die Optik, die das
Licht im Anregungsbrennpunkt konzentriert, auch die
Fluoreszenz empfängt. Um die höchstmögliche Anregungsintensität
sowie den optimalen Wirkungsgrad für den Fluoreszenzempfang zu
erreichen, sollte diese Optik die höchstmögliche numerische
Apertur (NA) haben. Daher wird eine Mikroskoplinse mit
Ölkapselung und einer NA von etwa 1,3 für diesen Zweck genutzt.
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Der große Feldwinkel des Beleuchtungsfelds einer solchen
Linse macht es unmöglich, die Lichtstreuung mit kleinen und
großen Streuwinkeln durch die gleiche Art von optischer
Konfiguration zu unterscheiden, die in den laserbasierten
Geräten verwendet wird. Die NO-A-145176 und 156917 sowie die US-
A-4408877 und 4915501 offenbaren, wie Lichtstreuung in der
optischen Konfiguration mit Auflichtbeleuchtung gemessen
werden kann, die in bogenlampenbasierten Geräten zum Einsatz
kommt. Mit Hilfe einer mittleren Feldblende nahe der hinteren
Brennebene dieser Linse wird ein Dunkelfeld erzeugt, das eine
Messung von Lichtstreuung mit sowohl kleinen als auch großen
Streuwinkeln durch eine zweite Mikroskoplinse erlaubt, die
gegenüber der ersten angeordnet ist, wobei ihre Apertur
innerhalb des Dunkelfelds liegt, das durch die Feldblende in
der ersten Linse erzeugt wird.
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Jedoch hat diese Konfiguration bestimmte Mängel. So
erlaubt sie die Messung der Lichtstreuung mit großen Winkeln
nur innerhalb einer sehr kleinen Apertur, d. h. NA ≥ 0,04.
Diese kleine Apertur begrenzt die Meßempfindlichkeit dieses
Parameters. Zudem hat bei dieser Konfiguration der
"Großwinkel"-Bereich eine Untergrenze, die etwa 20º nicht übersteigt.
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Ein weiterer Nachteil der
Auflichtbeleuchtungskonfiguration derzeitiger bogenlampenbasierter Durchflußzytometer
besteht darin, daß die keine Anregung in zwei getrennten
Brennpunkten unterschiedlicher Wellenlänge erlaubt, also den
Anwendungsbereich solcher Geräte in gewissem Maß einschränkt.
Die Auflichtbeleuchtung bedeutet auch, daß die Optik, die die
Fluoreszenz empfängt, d. h. das Mikroskopobjektiv, sehr hohen
Anregungslichtintensitäten ausgesetzt ist. Auch mit
Mikroskopobjektiven der allerbesten Qualität bewirkt dies eine
gewisse Fluoreszenz von den Elementen des Objektivs, die sich
zum Hintergrund addiert, vor dem die Zellfluoreszenz
detektiert wird, und damit das Signal-Rausch-Verhältnis senkt, was
einer Verringerung der Empfindlichkeit gleichkommt.
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Bei der Erfindung handelt es sich um eine neue optische
Konfiguration, die einige der genannten Beschränkungen
derzeitiger Gestaltungen bogenlampenbasierter Durchflußzytometer
beseitigt. Somit erleichtert die Erfindung
Lichtstreuungsmessungen bei großen Winkeln mit erheblich höheren Streuwinkeln
und mit einer viel höheren numerischen Apertur, als dies bei
bisherigen Konfigurationen erreichbar war, die im genannten
veröffentlichten Beitrag "Flow cytometry and sorting"
beschrieben sind. Gegenüber derzeitigen Gestaltungen ist die
Lichtstreuintensität somit stark erhöht. Außerdem erzeugt sie
weniger Hintergrundlicht im Fluoreszenzlichtweg und erlaubt
eine "Zwei-Brennpunkt-Anregung".
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Der Stand der Technik ist außerdem in der US-A-5162863
offenbart, die ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Untersuchen einer Probe durch optische Detektion von Antikörper/-
Antigen-sensibilisierten Trägern beschreibt, sowie in der WO-
A-8700628, die eine Vorrichtung zum Messen der Lichtstreuung
biologischer Zellen in Durchflußzytometern offenbart.
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Insbesondere stellt die Erfindung eine optische
Anordnung für Durchflußzytometer bereit, wobei intensives Licht
durch ein erstes Mikroskopobjektiv oder eine ähnliche Linse
mit einer numerischen Apertur NAi auf einen Zellenstrom
fokussiert wird, der durch eine laminare Wasserströmung durch
die Brennpunktsebene des ersten Objektivs geführt wird; und
wobei sich ein zweites Mikroskopobjektiv gegenüber dem ersten
Objektiv befindet, wobei seine optische Achse und Objektebene
mit denen des ersten Objektivs zusammenfallen, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Mikroskopobjektiv eine
numerische Apertur NAo hat, die wesentlich größer als die des
ersten Objektivs ist; daß das zweite Objektiv eine kreisförmige
mittlere Feldblende in seiner sekundären Brennpunktsebene
oder in deren Nähe enthält, wobei die Feldblende einen
Durchmesser hat, der einer numerischen Apertur NAdf entspricht,
die etwas größer als NAi ist, während sie wesentlich kleiner
als NAo ist, so daß das Beleuchtungsfeld des ersten Objektivs
vollständig in die Feldblende fällt und so daß folglich das
durch das zweite Objektiv erzeugte Bild des Zellenstrom nur
Fluoreszenz und Streulicht vom Zellenstrom enthält; daß die
Fluoreszenz und das Streulicht vom Zellenstrom durch einen
dichroitischen Spiegel auf der Grundlage ihrer
unterschiedlichen Wellenlänge getrennt werden, so daß das Streu- und
Fluoreszenzlicht zu getrennten Bildern des Zellenstroms in einer
getrennten ersten bzw. zweiten Bildebene des zweiten
Objektivs führen; und daß ein unmittelbar hinter der ersten
Bildebene befindliches Teleskop ein Bild der Feldblende in einer
dritten Bildebene erzeugt, an der zwei konzentrische Spiegel
mit unterschiedlichem Durchmesser angeordnet sind, wobei die
konzentrischen Spiegel vom Zellenstrom in unterschiedlichen
Streuwinkeln gestreutes Licht trennen und das Streulicht mit
unterschiedlichen Streuwinkeln zu getrennten Lichtdetektoren
richten, und daß die Spiegel in der dritten Bildebene flache
Ebenen mit polierten Enden sind, die aus zwei konzentrischen
Rohren in einem Winkel von 45º relativ zu ihrer gemeinsamen
Achse, aber von 90º relativ zueinander abgeschnitten sind,
wobei ihre gemeinsame Achse mit der optischen Achse des
Teleskops zusammenfällt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung fällt der
Zellenstrom mit der Objektebene des ersten und zweiten
Objektivs zusammen, und der Zellenstrom wird durch das erste
Objektiv in einem oder zwei benachbarten Brennpunkten mit
unterschiedlichen Wellenlängen beleuchtet, die durch zwei
getrennte Lichtquellen emittiert werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung können ein
erster und zweiter Schlitz das Bild jedes der benachbarten
Brennpunkte von den Lichtquellen in der Objektebene abdecken,
so daß hinter dem ersten Schlitz gemessene Fluoreszenz nur
von einem der Brennpunkte ausgeht, während hinter dem zweiten
Schlitz gemessene Fluoreszenz nur vom anderen der Brennpunkte
ausgeht.
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Im folgenden soll die Erfindung anhand einer
bevorzugten, nicht einschränkenden Ausführungsform der Erfindung
beschrieben werden.
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Fig. 1 zeigt die optische Anordnung für
Durchflußzytometer gemäß der Erfindung.
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Fig. 2 zeigt ein näheres, durch ein Teleskop erzeugtes
Bild gemäß der Erfindung.
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Fig. 3 zeigt eine konzentrische Spiegelausführungsform
gemäß der Erfindung.
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Bei der schematisch in Fig. 1, 2 und 3 gezeigten
Erfindung handelt es sich um eine Vorrichtung, die eine
Lichtquelle 1 enthält, die durch eine Linse 2 einen Anregungsschlitz 3
beleuchtet, der sich in der Bildebene 4 eines
Mikroskopobjektivs oder einer ähnlichen Linse 5 befindet, die das
Anregungslicht von der Lichtquelle 1 in einem Anregungsbrennpunkt
6 in der Objektebene 7 des Objektivs 5 konzentriert. Ein
Interferenzbandfilter 8 befindet sich im Lichtweg hinter dem
Objektiv 5, um die geeignete Anregungswellenlänge zu
isolieren.
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Außerdem kann die Vorrichtung eine sekundäre Lichtquelle
9 aufweisen, die durch eine Linse 10 einen Anregungsschlitz
11 beleuchtet. Ein Bild dieses Schlitzes 11 wird durch die
Linse 5 in der Bildebene 7 über einen dichroitischen Spiegel
12 erzeugt. Ein Interferenzfilter 13 isoliert ein
Anregungswellenlängenband, das vorzugsweise nicht das des Bandfilters
8 überlappt. Die Anregungsschlitze 3 und 11 sind so
angeordnet, daß sich ihre Bilder in der Objektebene 7 nicht
überlappen, aber auf jeder Seite der optischen Achse 14 der Linse 5
eng benachbart sind.
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Der zumessende Zellen oder andere mikroskopische
Teilchen enthaltende Probenstrom wird durch die Meßkammer 15 in
der Objektebene 7 durch die optische Achse 14 der Linse 5
geleitet.
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Ein weiteres Mikroskopobjektiv 16, vorzugsweise vom
Ölkapseltyp mit einer numerischen Apertur von etwa NA = 1,3,
befindet sich gegenüber der Linse 5, so daß bei den beiden
Objektiven 5 und 16 ihre jeweilige optische Achse 14 und
jeweilige Objektebene 7 zusammenfallen.
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Innerhalb des Objektivs 16 befindet sich eine mittlere,
kreisförmige Feldblende 17, deren Mitte in der optischen
Achse 14 und in einer Ebene liegt, die nahe der hinteren
Brennebene des Objektivs 16 liegt. Die Feldblende 17 bedeckt den
Mittelteil der Apertur des Objektivs 16, wodurch sie Licht
unterbricht, das in einen Raumwinkels fällt, der einer
numerischen Apertur NAdf entspricht, die nur etwas größer als die
numerische Apertur NAi der Linse 5 ist. Dadurch wird auf die
Objektebene 7 durch die Linse 5 fokussiertes Anregungslicht
nicht durch das Objektiv 16 durchgelassen. Somit enthält das
durch das Objektiv 16 empfangene Licht nur Fluoreszenz und
Streulicht vom Probenstrom durch die Meßkammer 15. Hinter dem
Objektiv 16 befindet sich ein dichroitischer Spiegel 18 mit
einer charakteristischen Wellenlänge, so daß das Streulicht
reflektiert wird, um ein Bild des Probenstroms in einer
ersten Bildebene 19 des Objektivs 16 zu erzeugen, während die
Fluoreszenz durchgelassen wird, um ein entsprechendes Bild in
einer zweiten Bildebene 20 des Objektivs 16 zu erzeugen.
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Hinter der ersten Bildebene 19 befindet sich ein
Teleskop 21, das gemäß Fig. 2 ein Bild der die Feldblende 17
enthaltenden Ebene in einer dritten Bildebene 23 erzeugt.
Außerhalb des Dunkelfelds 22, das das Bild der Feldblende 17 ist,
befindet sich von Zellen im Probenstrom gestreutes Licht.
Verständlich ist, daß Licht, das in einen bestimmten Abstand
r von der Mitte des Bilds in der dritten Bildebene 23 fällt,
mit Streuwinkeln emittiert wird, die einen bestimmten
Grenzwert α&sub1; (Gleichung 1) übersteigen und unter einem oberen
Grenzwert α&sub2; (Gleichung 2) liegen.
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α&sub1; arcsin [(r/ro) (NAdf/n)] - arcsin (NAi/n) (1),
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α&sub2; arcsin [(NAo + NAi)/n] (2),
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worin n die Brechzahl des Probenstroms, gewöhnlich Wasser,
und ro der Radius des Bilds 22 der Feldblende 17 in der
Bestimmung durch die Vergrößerung des Teleskops 21 sind.
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Deutlich ist, daß der kleinste Streuwinkel, der in der
dritten Bildebene 23 detektiert werden kann, d. h. am Umfang
des Bilds 22 der Feldblende 17, wo r = ro ist, gegeben ist
durch:
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α&sub1;(min) arcsin (NAdf/n) - arcsin (NAi/n) (3).
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Der größte Streuwinkel, der detektiert werden kann,
d. h. am Außenumfang des Bilds (Fig. 2) in der dritten
Bildebene 23, wo:
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r = r(max) = ro(NAo/NAdf) (4)
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gilt, ist gegeben durch:
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α&sub1;(max) = arcsin(NAo/n) - arcsin(NAi/n) (5).
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Aus der Theorie der Lichtstreuung von mikroskopischen
Teilchen sowie aus experimentellen Daten zu dieser
Erscheinung geht hervor, daß die Intensität des Streulichts mit
zunehmendem Streuwinkel über den gesamten Bereich von 0 bis
etwa 60º schnell abfällt. Somit wird ein Lichtstreusignal, das
über einen bestimmten Bereich von Streuwinkeln empfangen
wird, stark von Streuung aus Winkeln nahe der Untergrenze
dieses Bereichs dominiert. Folglich stellt ein
Lichtstreusignal, das knapp außerhalb des Umfangs des Bilds 22 der
Feld
blende 17 empfangen wird, kleine Streuwinkel in guter
Näherung dar, d. h. Winkel knapp über α&sub1;(min); während nahe dem
Außenumfang empfangenes Licht nur Licht aus großen
Streuwinkeln enthält, d. h. von etwa α&sub1;(max) aufwärts.
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Ein geeigneter Wert für NAi beträgt 0, 60, während, NAdf =
0,62 und NAo = 1,3 sind. Gemäß Gleichung (3) und (5) ergeben
diese Werte: α&sub1;(min) = 0,97º sowie α&sub1;(max) 51º.
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Die beiden Lichtstreukomponenten, die kleine bzw. große
Streuwinkel darstellen, werden zu getrennten Lichtdetektoren
mittels zweier konzentrischer Spiegel 24 und 25 (Fig. 3)
geführt, die durch die ebenen, polierten Vorderflächen zweier
zylindrischer Rohre gebildet sind, die 45º zu ihrer Achse
abgeschnitten und die mit der optischen Achse des Teleskops 21
gleichachsig sind. Gemäß Fig. 3 weisen die Spiegel 24 und 25
in entgegengesetzte Richtungen. Das Innenrohr 26 hat einen
Innendurchmesser, der gleich ro ist, während der
Innendurchmesser des Außenrohrs 27 etwas kleiner als rmax ist. Bei
beiden Spiegeln 24 und 25 liegt ihre Mitte in der dritten
Bildebene 23. Das Außenrohr 27 hat eine Öffnung 28 in der Seite,
die zum Spiegel 24 weist, so daß das durch den Spiegel 24
reflektierte Licht die Öffnung 28 und eine Linse 29 durchlaufen
kann, um den Detektor 30 zu erreichen. Das vom Spiegel 25
reflektierte Licht wird durch eine Linse 31 zu einem Detektor
32 gerichtet.
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Zwischen dem dichroitischen Spiegel 18 und der Bildebene
20 befindet sich ein weiterer dichroitischer Spiegel 33, der
bestimmte Fluoreszenzwellenlängen, gewöhnlich kürzere
Wellenlängen, so leitet, daß ein Bild vom Objektiv 16 in der Ebene
34 erzeugt wird, während Fluoreszenz anderer Wellenlängen,
gewöhnlich längerer, durchgelassen wird, um ein Bild in der
zweiten Bildebene 20 zu erzeugen. Somit hat die Vorrichtung
drei getrennte Bildebenen 19, 20 und 24 für das Objektiv 16,
wobei das gleiche Bild in drei unterschiedlichen
Wellenlängenbereichen erzeugt wird. In jeder der Bildebenen 19, 20 und
24 befindet sich ein rechteckiger Schlitz, dessen Größe so
variiert werden kann, daß sie der Bildgröße des beleuchteten
Teils des Zellenstroms in der Durchflußkammer 15 entspricht,
um Licht von anderen Teilen der Objektebene 7 zu eliminieren
und dadurch Hintergrundlicht zu unterdrücken, das ansonsten
das Signal-Rausch-Verhältnis der Lichtdetektion und damit die
Empfindlichkeit reduziert.
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Dichroitische Spiegel 38 und 39 sowie optische
Bandfilter 40, 41, 42 und 43 befinden sich hinter den Schlitzen 36
und 37, um unterschiedliche Spektralkomponenten der
Fluoreszenz zu trennen und diese Spektralkomponenten zu getrennten
Detektoren 44, 45, 46 und 47 zu leiten.
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Der dichroitische Spiegel 18 ist so ausgewählt, daß er
das Streulicht, das reflektiert wird, von der Fluoreszenz
trennt, die aufgrund ihrer längeren Wellenlänge durchgelassen
wird. Der dichroitische Spiegel 33 trennt die Fluoreszenz in
zwei unterschiedliche Spektralkomponenten, die jeweils durch
die dichroitischen Spiegel 38 und 39 weiter getrennt werden.
Somit kann die Vorrichtung vier unterschiedliche
Fluoreszenzkomponenten messen. Dieses Verfahren zur Trennung
unterschiedlicher Spektralkomponenten von Fluoreszenz ist aus der
Literatur gut bekannt, z. B. aus "Flow cytometry and
sorting", Melamed et al., Wiley-Liss, New York 1990.
Selbstverständlich läßt sich die Anzahl von
Fluoreszenzspektralkomponenten durch Zugabe weiterer dichroitischer Spiegel und
Bandfilter weiter erhöhen.
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Ein wichtiges Merkmal der Erfindung ist, daß sie
sogenannte "Zwei-Brennpunkt-Anregung" erleichtert. Licht aus zwei
getrennten Lichtquellen 1 und 9 wird durch unterschiedliche
Bandpaßfilter 8 und 13 geführt, die zwei unterschiedliche
Spektralbänder von Anregungslicht durchlassen. Die optischen
Achsen dieser beiden Spektralbänder sind relativ zueinander
etwas verschoben, so daß das Objektiv 5 zwei benachbarte
Anregungsbrennpunkte in der Objektebene 7 erzeugt. Somit
durchlaufen die Zellen nacheinander die beiden
Anregungsbrennpunkte. Die Schlitze 36 und 37 sind so angeordnet, daß sie das
Bild jedes der beiden Anregungsbrennpunkte abdecken. Dadurch
wird die von jedem der Anregungsbrennpunkte emittierte
Fluoreszenz jeweils von der anderen getrennt und kann somit durch
getrennte Detektoren gemessen werden.
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Bei Verwendung einer solchen "Zwei-Brennpunkt-Anregung"
kann einer der Fluoreszenzdetektoren, z. B. 44 oder 47, dazu
dienen, das Streulicht von Zellen zu messen, die in jenem der
Anregungsbrennpunkte angeregt werden, der die größte
Anregungswellenlänge hat. Somit erleichtert die Erfindung die
Messung von Streulicht mit zwei unterschiedlichen
Wellenlängen und kann dadurch weitere Informationen über die
gemessenen Zellen liefern.