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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Magnetresonanzsysteme. Insbesondere bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf den Transport von elektrischen Strömen durch hohe magnetische
Felder, insbesondere starke, gepulste magnetische Felder, in Magnetresonanzsystemen.
Sie findet vor allem in Verbindung mit medizinischen diagnostischen
Magnetresonanz-Bildgebungssystemen Anwendung und wird unter besonderer Bezugnahme
darauf beschrieben. Jedoch findet die vorliegende Erfindung ebenso
bei anderen Arten von Magnetresonanzsystemen Anwendung, in welchen
hohe magnetische Felder anwesend sind.
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Im Allgemeinen haben die medizinischen
diagnostischen Magnetresonanz-Bildgebungssysteme
eine eingebaute Gradientenspule, die die Aufnahmeöffnung für den Patienten
umgibt. Zum Abbilden von kleineren Gebieten des Patienten und zum
Durchführen
spezieller Untersuchungen werden manchmal einsetzbare Gradientenspulen
in die Öffnung
eingesetzt. Diese einsetzbaren Spulen umfassen Oberflächenspulen,
Kopfspulen, biplanare Gradientenspulen und andere Gradientenspulen,
die in der Hauptfeldöffnung
aufgenommen werden können.
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Die einsetzbaren Gradientenspulen
werden durch Stromimpulse betrieben, um Magnetfeldgradienten entlang
auswählbarer
x-, y- und z-Achsen zu erzeugen. Diese elektrischen Impulse werden über flexible
elektrische Kabel übertragen,
die durch die Öffnung
von einer externen Stromquelle zu der eingesetzten Spule verlaufen.
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Die Kabel, die die Stromimpulse an
die einsetzbaren Gradientenspulen für die MR-Bildgebung übertragen,
müssen
hohe Ströme
führen.
Die Kabel müssen
außerdem
dafür geeignet
sein, d. h. die Spule und das Verbindungskabel, innerhalb der Öffnung eingezogen
zu werden, damit die einsetzbare Spule in den Magneten hinein und
hinaus bewegt werden kann. Wenn in Anwesenheit eines starken externen
Magnetfelds, wie es in einer MRI-Magnetöffnung vorhanden ist, ein Strom
durch ein leitendes Kabel fließt,
wird eine orthogonale Lorentz-Kraft erzeugt. Die Lorentz-Kraft,
d. h. die Kraft, die durch die Wechselwirkung von orthogonalen Komponenten
des Stroms und der magnetischen Felder verursacht wird, bewirkt
eine mechanische Verschiebung des Kabels. Die Kräfte können in den mechanischen Translationsverschiebungen
der Kabel zum Ausdruck kommen oder Drehkräfte bewirken, die zu einer
Kabeldrehung führen.
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Die mechanische Bewegung des Kabels
ist disruptiv und möglicherweise
gefährlich
für den
Patienten. Außerdem
verursachen die Bewegungen aufdringliche akustische Geräusche, die
für den
Patienten entnervend sein können.
Zudem führen
die Bewegungen und die Drehkräfte
zu einer Ermüdung
des Kabels, vor allem an den Zwischenverbindungen zwischen dem Kabel
und der einsetzbaren Gradientenspule.
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In der Vergangenheit haben andere
gepaarte, parallele Leiter für
die einsetzbaren Gradientenspulen benutzt. Derartige parallele oder
biaxiale Spulen sind für
mechanische Bewegungen anfällig.
Die beiden Ströme
fließen
auf versetzten Achsen und durch das gleiche Magnetfeld. Dadurch
kommt es zu entgegengesetzten Kräften,
die orthogonal zu jedem der versetzen Kabelleiter ausgerichtet sind
und Drehkräfte
und mechanische Bewegungen des Kabels verursachen.
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Andere haben die Verwendung von verdrillten
Drahtpaaren vorgeschlagen. Die verdrillten Leitungspaare wurden
in einer Helix um die zentrale Achse verdrillt und mechanisch auf
eine spiralförmige
Konfiguration beschränkt.
Wenn die beiden Drähte
des verdrillten Paars mechanisch aneinander befestigt sind, gleichen sich
die entgegengesetzten Kräfte
aus und heben sich auf, d. h. die Nettokraft der mechanischen Verschiebung ist
Null. Die Drehkraft ist jedoch nicht gleich Null. Aufgrund der von
Null abweichenden Drehkraft veranlasst jeder Stromimpuls an die
Grandientenspulen die Kabelpaare, sich zu verdrillen, so dass Vibrationen,
mechanische Geräusche
und potentielle Verbindungs- und Komponentenermüdung die Folge sind.
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Die vorliegende Erfindung liefert
ein Magnetresonanzsystem, in dem die oben beschriebenen Probleme überwunden
werden.
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Erfindungsgemäß wird ein Magnetresonanzsystem
geschaffen, das Folgendes umfasst: eine Hauptmagnetfeld-Spulenanordnung,
die ein im Wesentlichen temporär
konstantes magnetisches Feld durch eine zentrale Öffnung derselben
erzeugt; eine einsetzbare Gradientenspulenanordnung, die herausnehmbar
in die Öffnung
eingesetzt wird; ein Stromimpulsversorgungsmittel für die Gradientenspule;
und ein Kabel mit mindestens einem Zuführungsleiter zum Zuführen der
Zuführungsstromimpulse
von dem Versorgungsmittel zu der einsetzbaren Gradientenspulenanordnung
und mit mindestens einem Rückleiter
zur Übertragung
der Rückstromimpulse
von der einsetzbaren Gradientenspulenanordnung an das Versorgungsmittel,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Zuführungs leiter und mindestens
ein Rückleiter
so konfiguriert sind, dass die effektiven Zuführungs- und Rückstrompfade des Kabels koaxial
entlang einer gemeinsamen Achse verlaufen, wobei die Anzahl und
die Anordnung der Leiter des genannten Kabels beschrieben werden
durch:
wobei
das
temporär
konstante Magnetfeld von der Hauptmagnetfeld-Spulenanordnung ist,
ein
durch den i-ten Leiter geführter
Stromimpuls ist und
ein
Vektor von der gemeinsamen Achse zu dem i-ten Leiter ist.
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Ein erfindungsgemäßes Magnetresonanzsystem und
verschiedene Ausführungsformen
einer Versorgungskabelanordnung von einer Gradientenspulenanordnung
des Systems werden im Folgenden anhand von Beispielen unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines medizinischen diagnostischen Magnetresonanz-Bildgebungssystems;
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2 eine
bevorzugte Drei-Leiter-Kabelanordnung zur Speisung einer einsetzbaren
Gradientenspule des Systems;
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3 eine
planare Vier-Leiter-Kabelanordnung zur Speisung der einsetzbaren
Gradientenspule;
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4 eine
weitere Vier-Leiter-Ausführungsform
des Kabels zur Speisung der einsetzbaren Gradientenspule;
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5 eine
Endansicht des Kabels aus 4;
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6 eine
weitere Vier-Leiter-Ausführungsform
des Kabels zur Speisung der einsetzbaren Gradientenspule;
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7 ein
n + 1-Leiter-Kabel zur Speisung der einsetzbaren Gradientenspule;
und
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8 eine
Grenze, wenn n sich dem Unendlichen nähert, wobei das Kabel aus 7 ein koaxiales Zwei-Leiter-Kabel
ist.
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Bezug nehmend auf 1 umfasst das System eine selbstabschirmende
supraleitende Magnetfeldspulenanordnung 10, die ein temporär konstantes
Magnetfeld entlang einer Längs-
oder z-Achse einer zentralen Öffnung 12 erzeugt.
Die Windungen einer Hauptspule 10m und
einer Abschirmungsspule 10s sind
auf dielektrischen Spulenkörpern 14 angebracht,
die in einem torischen Heliumgefäß oder -behälter 16 aufgenommen werden.
Das Heliumgefäß ist mit
flüssigem
Helium gefüllt,
um die Spulen auf einer ausreichend niedrigen Temperatur zu halten,
damit die Spulen in Anwesenheit der angelegten Magnetfelder supraleitend
bleiben.
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Das torische Heliumgefäß ist von
einer Reihe Kälteabschirmungen 201 , 202 ,
..., 20n umgeben. Die Kälteabschirmungen
werden bei zunehmend kälteren
Temperaturen in Richtung auf das Heliumreservoir gehalten. In der
bevorzugten Ausführungsform
sind zwei Kälteabschirmungen
bei 20°K
bzw. bei 60°K
vorgesehen. Ein torisches äußeres Vakuumgefäß 22 ummantelt
die Kälteabschirmungen,
um ein torisches Vakuumreservoir darum zu definieren. Vorzugsweise
sind Schichten aus dünner
Mylar-Isolation zwischen dem Vakuumgefäß 24 und den Kälteabschirmungen
angeordnet. Das Vakuumgefäß 22 umfasst
ein zylindrisches Teil 24, durch das das temporär konstante
Magnetfeld erzeugt wird.
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Eine zirkularzylindrische Ganzkörpergradientenspulenanordnung 30 ist
an dem zylindrischen Teil 24 des Vakuumgefäßes angebracht.
Vorzugsweise ist die Gradientenspulenanordnung eine selbstabschirmende Ganzkörpergradientenspulenanordnung.
Außerdem
ist eine zirkularzylindrische Ganzkörper-HF-Spulenanordnung 32 auf
dem zylindrischen Teil 24 des Vakuumreservoirs befestigt.
Vorzugsweise ist eine HF-Abschirmung zwischen der Ganzkörper-HF-Spule
und der Ganzkörpergradientenspulenanordnung
angeordnet. Ein zirkularzylindrischer dielektrischer Kosmetikmantel 34 schützt die
Ganzkörper-HF-Spule und die
Ganzkörpergradientenspulenanordnung
vor Beschädigungen
und dient zur Unterstützung.
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Eine einsetzbare Gradientenspulenanordnung 40 wird
selektiv in die Öffnung
eingesetzt oder daraus entfernt, um Gradientenmagnetfelder in begrenzten
Regionen und für
Prozeduren zu schaffen, für
die die Ganzkörpergradientenspulenanordnung
nicht geeignet ist. In der dargestellten Ausführungsform ist die einsetzbare
Gradientenspulenanordnung 40 eine biplanare Gradientenspule,
deren Aufbau in der US-amerikanischen Patentschrift Nr. 5.036.282
dargestellt ist. Andere einsetzbare Gradientenspulen, einschließlich derjenigen,
die für
spezielle Regionen des Körpers
vorgesehen sind, z. B. für
den Kopf, kommen ebenfalls in Betracht. Eine flexible Kabelanordnung 42 verbindet
die einsetzbare Gradientenspulenanordnung 40 mit einer
Reihe von Gradientenverstärkern 44.
Die Gradientenverstärker
werden durch ein Gradientensteuermittel 46 gesteuert, um
hohe Stromgradientenimpuls gemäß einer
MR-Bildgebungssequenz zu erzeugen, die durch ein Sequenzsteuermittel
vorgegeben wird. Die Kabelanordnung 42 umfasst eine Vielzahl
von Kabeln, vorzugsweise einschließlich eines Kabels jeweils
für die
x-, die y- und die z-Spule der einsetzbaren Gradientenspulenanordnung 40.
Die Gradientenverstärker 44 können selektiv
zwischen das Gradientensteuermittel 46 und die Ganzkörpergradientenspulenanordnung 30 oder
die einsetzbare Gradientenspulenanordnung 40 geschaltet
werden.
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Die Sequenzsteuerung 48 steuert
weiterhin einen Hochfrequenzsender 50, vorzugsweise einen
digitalen Sender. Der digitale Sender erzeugt Hochfrequenzsignale,
die an die Ganzkörper-HF-Spulen 32 übertragen
werden. Die HF-Sender 50 können selektiv über eine
Quadraturkombinierer/Teiler-Schaltung 52 und ein Kabel 54 mit
einer einsetzbaren HF-Spule 56 verbunden werden, in der
dargestellten Ausführungsform
mit einer Oberflächenspule.
Die einsetzbaren und Ganzkörper-HF-Spulen
sind über
die Quadraturkombinierer/Teiler-Schaltung mit einem digitalen Empfangsmittel 58 verbunden.
Das Empfangsmittel demoduliert die empfangenen Magnetresonanzsignale.
Analog-Digital-Umsetzer 60 und andere Schnittstellenschaltungen
setzen die Magnetresonanzsignale in digitale Signale um, die in
einem Datenspeicher 64 gespeichert werden. Ein Rekonstruktionsmittel 66 rekonstruiert
die Magnetresonanzsignale zu einer digitalen Bilddarstellung, die
in einem digitalen Bildspeicher 68 gespeichert wird. Ein
Videoprozessormittel 70 wandelt die digitalen Bilddarstellungen in
das geeignete Format zur Anzeige auf einem Videomonitor 72 um.
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Erfindungsgemäß ist jede Spulenkabelanordnung 42 so
konzipiert, dass die entstehenden Lorentz-Kräfte auf die Anordnung 42,
wenn die Anordnung 42 Strom führt, minimiert werden.
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Bezug nehmend auf 2 umfasst in einer ersten Ausführungsform
jedes Kabel der einsetzbaren Gradientenspulenkabelanordnung 42 einen
koplanaren zentralen Leiter 80 und ein Paar Seitenleiter 821 und 822 .
Die beiden Seitenleiter 821 und 822 sind parallel und in gleichem Abstand
zu dem zentralen Leiter 80 angeordnet. Auf diese Weise
sind die effektiven Rück-
und Zuführungsstrompfade
koaxial, wenn die Seitenleiter jeweils die Hälfte des Zuführungs-
oder Rückstroms
führen.
Wenn einer der Seitenleiter 1/m des Stroms führt und der zweite (m – 1)/m des
Stroms, ist der erste Seitenleiter (m – 1) mal so weit von dem zentralen
Leiter entfernt wie der zweite Seitenleiter.
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Es werden verschiedene andere Konfigurationen
betrachtet, bei denen die effektiven Zuführungs- und Rückpfade
koaxial verlaufen. Wie in 3 dargestellt,
befinden sich in einer anderen Ausführungsform zum Beispiel ein
Paar Zuführungsleiter 841 und 842 ,
die in einem Abstand R1 von einer geometrischen
Mitte angeordnet sind, und ein Paar Rückleiter 861 und 862 , die in einem Abstand R2 von
der effektiven Mitte angeordnet sind.
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Wenn diese Leiter jeweils den gleichen
Strom führen,
sind die effektiven Strompfade für
den Zuführungs-
und Rückstrom
koaxial.
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Die Erfindung kann mit jeder Leiterkonfiguration
ausgeführt
werden, die die folgende Bedingung erfüllt:
wobei
der
Abstand zwischen der effektiven Achse des Stromflusses und einer
Mitte des i-ten einzelnen Leiters ist,
der
Stromfluss durch den i-ten Leiter ist und
ein
willkürliches
externes Magnetfeld von der Magnetfeldspulenanordnung
10 ist.
Die
4 und
5 zeigen eine weitere Vier-Leiter-Ausführungsform,
die in Bezug auf eine geometrische Mitte in zwei Dimensionen symmetrisch
ist.
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Bezug nehmend auf 6 wird der Zuführungsstrom auf drei Leiter 841 , 842 , 843 aufgeteilt, die in gleichem Abstand
von der zentralen Achse eines zentralen Rückleiters 86 und symmetrisch
um diesen herum, d. h. in 120°-Schritten,
angeordnet sind. Diese drei Zuführungsleiter
führen
jeweils ein Drittel des Stroms von jedem Stromimpuls.
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Bezug nehmend auf 7 kann diese Beziehung auf n + 1 Leiter
erweitert werden. Das bedeutet, einer der Zuführungs- und Rückströme wird
entlang eines zentralen Leiters 80 übertragen und der andere entlang
n in gleichem Abstand angeordneten Leitern 821 , 822 , ..., 82n ,
die diesen zentralen Leiter in 360°/n-Schritten umgeben und jeweils
1/n des Stroms führen.
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Bezug nehmend auf 8 verschmelzen die umgebenden Leiter 82 zu
einem einzelnen zylindrischen Leiter 88 eines koaxialen
Leiters, wenn sich n dem Unendlichen nähert. Zwischen dem Zuführungs-
und Rückleiter
ist eine elektrische Isolierung 90 vorgesehen. Der einfachen
Herstellung halber werden bei den obigen Ausführungsformen einer oder beide
der Stromflüsse
in gleiche Teile aufgeteilt und haben die relativen Stromflüsse einen
gemeinsamen Abstand oder Abstände
zu der gemeinsamen Achse. Es ist zu beachten, dass es zwei zusätzliche
Freiheitsgrade beim Erfüllen
von Gleichung (1) gibt, indem der relative Prozentsatz des Stromflusses
durch jeden Leiter und die Radien oder Abstände jedes Leiters zu der gemeinsamen
Achse variiert werden.
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Erneut Bezug nehmend auf die 4 und 5 können
die Bedingungen von Gleichung (1) ohne Leiter in der geometrischen
Mitte erfüllt
werden. In dieser Ausführungsform
führen
die vier Leiter den gleichen Strompegel auf Pfaden in gleichem Abstand zur
geometrischen Mitte, d. h. an Ecken eines Rechtecks. Dadurch erhält man eine
einfach herstellbare Kabelzuführung,
die unempfindlich gegen induktiv induzierte Kräfte ist.
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Ähnliche
Kabel mit mehreren Leitern werden durch die Erfindung geschaffen,
um jedem der drei orthogonal ausgerichteten Gradientenspulensätze Strom
zuzuführen
bzw. hiervon zurückzuleiten.
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INSCHRIFT
DER ZEICHNUNG
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1
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- Recon Rekonstruktionsmittel
- Image memory Bildspeicher
- Data memory Datenspeicher
- Video proc. Videoprozessor
- A/D Analog-Digital-Umsetzer
- Receiver Empfänger
- Transmitter Sender
- Sequence control Sequenzsteuerung
- Grad coil control Gradientenspulensteuerung