DE69407438T2

DE69407438T2 - Methoden und Gerät zur Schaffung einer Gelatinebeschichtung

Info

Publication number: DE69407438T2
Application number: DE69407438T
Authority: DE
Inventors: Norbert I Berta
Original assignee: McNeil PPC Inc
Current assignee: Johnson and Johnson Consumer Inc
Priority date: 1993-01-12
Filing date: 1994-01-11
Publication date: 1998-05-14
Anticipated expiration: 2014-01-12
Also published as: TW384239B; CA2113249C; FI940129A; MY115777A; PA7116401A1; EP0607008B1; DE69407438D1; FI940129A0; NO940097D0; BR9400071A; CZ6594A3; KR940018075A; ES2111846T3; PL301856A1; JP3360294B2; PH30506A; PL174270B1; FI109873B; HUT71032A; AU2873897A

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung einer Schicht auf einem Produkt und insbesondere eine Vorrichtung zur Herstellung einer Schicht aus einer Gelatinesubstanz auf einer Tablette. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Einlegen von Tabletten in die Beschichtungsvorrichtung zum Bearbeiten.
Die vorliegende Erfindung hat Bezug zu den Patenten US-A4.921.108; US-A-4.867.983; US-A-4.820.524; US-A4.966.771 sowie EP-A-0.448.231.
Die vorliegende Erfindung hat auch Bezug zu den gleichzeitig eingereichten Europäischen Patentanmeldungen EP-A-0611563; EP-A-0611032: EP-A-0614654 sowie EP-A-0607009.

Hintergrund der Erfindung

Viele Produkte von rezeptpflichtigen Arzneimitteln bis hin zu frei verkäuflichen Vitamintabletten als Bonbon werden in einer Form hergestellt, die als "Tablette" bezeichnet werden kann. Die Hauptfunktion einer Tablette besteht darin, eine einzelne Dosis oder "Portion" eines Produktes in einer Weise bereitzustellen, die einfach herzustellen, zu verpacken und zu verbrauchen ist. Wie in meinen oben erwähnten früheren Patenten und Anmeldungen ausgeführt, wurde gefunden, daß bestimmte Personen an physiologischen und psychologischen Problemen leiden, die ihre Fähigkeit, Tabletten zu schlucken, einschränken. Es wurde auch gefunden, daß die "Schluckbarkeit" von Tabletten durch eine Schicht aus Gelatine oder Gelatinesubstanzen stark verbessert wird. Solche Schichten und die allgemeinen Überlegungen in Verbindung mit ihrer Herstellung, wie beispielsweise bezüglich der Herstellungs- und Trocknungszeit, sind der Fachwelt wohlbekannt.
Zusätzlich zur verbesserten Schluckbarkeit gibt es zahlreiche andere Gründe, die es wünschenswert machen, auf einer Tablette eine Schicht aufzubringen. Solche Schichten schützen das beschichtete Produkt vor dem Verderb und sie können auch Unterscheidungsfarben oder in das Design des Produktes einbezogene Markierungen ermöglichen, was die Produktunterscheidung sowie das Markenbewußtsein fördert. Wie in meinen früheren Patenten und Anmeldungen ausgeführt wurde, ist es in einigen Fällen auch wünschenswert, zwei oder mehr Schichten zu überlappen, um einen Saum zu bilden und dadurch das Aussehen einer harten Gelatinekapsel hervorzurufen, wobei ein beschichtetes, festes (und daher im Gebrauch widerstandsfähiges) Produkt geschaffen wird.
Verfahren und Vorrichtungen zum Aufbringen von Gelatineschichten oder anderer Schichten auf ein Produkt, das die Form einer Tablette hat, sind der Fachwelt wohlbekannt. Solche Verfahren können im Tauchen in eine Schale oder im Vakuumsprühen des Beschichtungsmaterials auf die Tablette bestehen. Solche Verfahren sind relativ einfach, aber sie ergeben ungleichmäßige Schichten, die für den kommerziellen Gebrauch im allgemeinen nicht akzeptabel sind. In dem Bestreben, den Stand der Technik zu verbessern, haben die in meinen vorhergehenden Patenten und Anmeldungen veröffentlichten Erfindungen Verfahren und Vorrichtungen offenbart, bei denen einzelne Erzeugnisse teilweise in einer Hülse oder in einer "Spannpatrone" gehalten werden und der freiliegende Teil des Produktes präzise in einen Tauchtank abgesenkt wird. Wie dort veröffentlicht, nehmen Stangen oder Platten eine Vielzahl der zu tauchenden Produkte auf, werden befördert und gedreht und das Produkt selbst wird so gehandhabt, daß ebene Schichten von hoher Qualität und Gleichmäßigkeit mit hohem Volumen entstehen. Diese Erfindungen ermöglichen jedoch nicht die Herstellung aller Arten von Produkten, wie zu beschichtende Tabletten und Medikamente bestimmten Aussehens oder zumindest in bestimmter Art zu beschichtende Produkte. Beispielsweise dürfte das Tauchen der kreisförmigen Stimfiche einer im wesentlichen zylindrischen Tablette, deren Höhe verglichen mit ihrem Durchmesser relativ klein ist, unter Verwendung der in meinen früheren Patenten und Anmeldungen beschriebenen Vorrichtung relativ schwierig sein, insbesondere wenn ein Saum am Umfang gewünscht wird. Andere Beispiele bereiten Schwierigkeiten, weil die Beschichtung wegen des zerbrechlichen Produktes oder der zerbrechlichen Schichtzusammensetzung schwierig ist. Es wurde gefunden, daß bestimmte Schichten durch die Reibungspaarung in der Spannpatrone oder ähnlichen Haltevorrichtungen beschädigt werden, was dieselben für den Einsatz in den Vorrichtungen nach meinen früheren Erfindungen ungeeignet macht.
Um einzelne Tabletten oder Kapseln durch ein Tauchbeschichtungsbad zu transportieren, ist es bekannt, die Tabletten durch einzelne Vakuumrohre zu halten. Beispielsweise offenbart die US-Patentschrift Nr.3.896.762 von Banker eine rotierende Beschichtungsvorrichtung für pharmazeutische Dosierungsformen. Da die Oberfläche der Beschichtung horizontal ist, verläuft sie tangential zur Bahn der Tablette. Banker offenbart, daß es notwendig ist, das Vakuumrohr, welches die Tablette hält, um seine Längsachse zu drehen, um eine ebene Schicht zu erzielen. Die offenbarte Vorrichtung weist jedoch eine Reihe praktischer Nachteile auf. Zum ersten: Obwohl ein Trockner und ein Ausstoßer offenbart werden, ist das Gesamtsystem selbst nicht für ein hohes Produktionsvolumen geeignet und erlaubt auch keine Änderungen der Trocknungszeit oder eine Überprüfung und dergleichen. Zum zweiten: Das von Banker offenbarte System ist darauf gerichtet, daß die Hälfte der Gesamthöhe der Tablette oder mehr durch die Beschichtungslösung läuft. Dann wird die Tablette willkürlich ausgeworfen, ohne daß Vorkehrungen getroffen sind, die Orientierung der Tablette und des unbeschichteten Teiles, wenn ein solcher existiert, auszurichten. Darüber hinaus gibt es keine Vorkehrungen zum Einstellen der Beschichtung, um mehrfarbige oder kapselartige beschichtete Produkte herzustellen. Aus diesem Grunde wird jeder Fachmann einschätzen, daß dieses von Banker offenbarte System in der Fertigungspraxis, wo hohe Produktivität und Flexibilität verbunden mit Kompatibilität und hoher Qualität gefordert werden, von begrenztem Nutzen ist.
Es gibt daher die Forderung nach Verfahren und Vorrichtungen, welche eine genau definierte Menge an Beschichtungsmaterial auf einem einzelnen Produkt anbringen können. Solche Verfahren und Vorrichtungen sollen in der Lage sein, beschichtete Produkte in großer Stückzahl herzustellen und sollten Flexibilität aufweisen, um ein neues Design und neue Beschichtungstypen ohne übermäßigen Vorrichtungswechsel einführen zu können. Darüber hinaus ist es extrem wichtig, daß die Produkte in einer genau gesteuerten Art und Weise in das Beschichtungsmaterial eingetaucht werden, um Schichten hoher Qualität und Festigkeit zu ermöglichen.
EP-A-0485138 beschreibt eine Vorrichtung zur Herstellung einer Gelatineschicht entsprechend dem Oberbegriff des beigefügten Anspruchs 1. EP-A-0485138 beschreibt weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer Gelatineschicht auf einem Produkt entsprechend dem Oberbegriff des beigefügten Anspruchs 10.
Die vorliegende Erfindung sieht eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer Gelatineschicht auf einem Produkt entsprechend den beigefügten Ansprüchen 1 beziehungsweise 10 vor.
Die Vorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung zur Beschichtung von Produkten in zwei Farben umfaßt einen ersten Beschichtungsabschnitt, einen zweiten Beschichtungsabschnitt und eine Einrichtung zum Überführen der Produkte vom ersten zum zweiten Abschnitt. Der ersten Abschnitt umfaßt eine Zufuhr-Lade-Einrichtung zur Ablage der Produkte auf den Produkthaltern. Das Produkt wird zu einer ersten Taucheinrichtung mit einer Vakuumkammer mit einer Vielzahl von Vakuumrohren befördert, die eine Platte erfaßt und die Produkte umwendet und taucht, um einen ersten Bereich des Produktes zu beschichten. Die Platten werden dann zu einer ersten Dreheinrichtung befördert, wo eine andere Vakuumkammer und Vakuumrohreinrichtung die Platten erfaßt und um eine Umdrehung dreht, um die Schicht über den ersten Bereich zu verteilen. Die Platten werden zu einer Elevatoreinrichtung befördert, und von dort aus schrittweise zu einer Trockeneinrichtung, die sich über den ersten Abschnitt der Beschichtungsvorrichtung erstreckt. Die Platten werden in die erste Trockeneinrichtung uberführt, welche sie in einer gesteuerten Art und Weise durchlaufen, um die Schicht auszuhärten. Die Platten werden über eine Abwärts-Elevatoreinrichtung zur Fördereinrichtung zurückgeführt, wo sie zu einer Seitenwechsel-Überführungseinrichtung befördert werden. Zum zweiten Abschnitt der Beschichtungsvorrichtung werden die Platten in der Weise überführt, daß der unbeschichtete Bereich der Tabletten freiliegt. Die Platten werden dann zu Tauch- und Dreheinrichtungen befördert, die identisch mit denjenigen des ersten Abschnittes sind. Dann werden sie mittels einer Elevatoreinrichtung zu einer über der Fördereinrichtung im zweiten Abschnitt angeordneten identischen Trockeneinrichtung überführt. Die Platten durchlaufen die zweite Trockeneinrichtung und werden durch eine Abwärts-Elevatoreinrichtung zur Fördereinrichtung zurückgeführt, wo sie zu einer Entlade- und Entnahmevorrichtung befördert werden. Die leeren Platten werden zur Seitenwechsel-Überführung befördert, wo sie zur weiteren Verwendung in der Vorrichtung zurückgeführt werden.
Die beigefügten Zeichnungen stellen dar:
Fig. 1 ist eine teils genaue, teils schematische Übersichtsdarstellung einer Beschichtungsvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Bruchstückes aus einer Vorrichtung der Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine Schnittdarstellung des Tablettenhalters und der Platte, wie sie bei einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Fig. 4 ist eine Schnittdarstellung eines Bruchstückes der Platte von Fig. 3 und zeigt den Tablettenhalter sowie das Vakuumrohr, wie sie bei einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
-Fig. 5 ist eine teils genaue, teils schematische Übersichtsdarstellung der Schritte eines bevorzugten Verfahrens zum Beschichten einer Tablette entsprechend der vorliegenden Erfindung.
Fig. 6 ist eine Schnittdarstellung eines Bruchstückes einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei welcher ein Streifen des Beschichtungsmaterials auf die Produkte aufgebracht wird.
Die Fig. 7A und 7B sind Schnittdarstellungen einer anderen Ausführungsform eines Tablettenhalters nach der vorliegenden Erfindung.
Fig. 8 ist eine Draufsicht auf eine Produktträgerplatte einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 9 ist ein Block-Schema der Anordnung der Bearbeitungsstationen einer Doppel- Beschichtungsvorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung.
Fig. 10 ist ein Block-Schema eines Abschnittes der Doppel-Beschichtungsvorrichtung von Fig. 9.
Fig. 11 ist ein Block-Schema der Zufuhr-Lade-Station der Vorrichtung von Fig. 9.
Fig. 12 ist ein Block-Schema der Reihenfolge der Bewegung von Platten durch die Trokkeneinrichtung der vorliegenden Erfindung.
Fig. 13 ist ein Block-Schema der Entladestationen der Vorrichtung von Fig. 9.
Eine verallgemeinerte Darstellung der in EP-A-0485138 verwendeten Vorrichtung ist in Fig. 1 gezeigt. Es versteht sich, daß die gegebenen Beschreibungen auf zahlreiche Typen und Formen von Produkten anwendbar sind. Die dargestellte Form der Tablette und die gezeigte Reihenfolge wurden nur zur Erläuterung angegeben.
Eine Vielzahl zu beschichtender Produkte 10 befindet sich in einer Zufuhreinrichtung 80. Vorzugsweise besteht die Zufuhreinrichtung aus einem Beschickungstrichter 82 und einer Serie von Beschickungsrohren 84, welche das Produkt 10 in geeigneter Weise ausrichten, anordnen und ausgeben. Anfangs ist eine Platte 50 direkt unter den Beschickungsrohren 84 und mit diesen zusammenpassend angeordnet. Die Platte 50 weist eine Vielzahl von Tablettenhaltern 30 auf, welche, wie unten erläutert, das Produkt während bestimmter Abschnitte des Beschichtungsprozesses zurückhalten. Vorzugsweise entsprechen die Tablettenhalter 30 den Beschikkungsrohren 84, und daher führt bei einer besonders bevorzugten Art und weise jedes Rohr 84 eine einziges Produkt 10 einem einzigen Tablettenhalter 30 zu.
Eine Fördereinrichtung 90 überführt die Platten 50 von der Zufuhreinrichtung 80 zur Vakuumkammer 60. Bei der in Fig. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist die Vakuumkammer derart eingerichtet, daß sie zwei Platten 50 aufnimmt und eine vakuumdichte Verbindung schafft. Wie durch Pfeile angedeutet, ist die Vakuumkammer 60 weiterhin mit Handhabungseinrichtungen versehen, wodurch sie auf und ab bewegt sowie um einen Drehpunkt 62 gedreht werden kann.
Ein erster Tauchtank 120 ist unter der Vakuumkammer 60 angeordnet und mit einer bestimmten Menge von Beschichtungsmaterial gefüllt. Vorzugsweise wird ein Beschichtungsmaterial wie beispielsweise Gelatine verwendet und bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Tauchtank 120 mit Pumpen und Leitungen versehen, wodurch das Beschichtungsmaterial ständig zirkulieren kann. Wie dargestellt, ist der Beschichtungstank in einer am meisten bevorzugten Form derart aufgebaut, daß eine Meniskusoberfläche 122 dadurch gebildet wird, daß das Beschichtungsmaterial in einen inneren Tank 124 gepumpt wird und von dort in den größeren Tank 120 überlaufen kann. Ein solches System verhindert während des Gebrauchs der Vorrichtung das Aushärten des Beschichtungsmaterials und trägt dazu bei, daß das Beschichtungsmaterial den zu tauchenden Produkten jederzeit mit der gleichen ebenen und waagerechten Oberfläche dargeboten wird.
Während des Betriebes wird die Platte 50 mit der Vakuumkammer 60 zum Eingriff gebracht und werden die Kammer 60 und die Platte 50 um eine halbe Umdrehung gedreht. Wie weiter unten erläutert wird, erzeugt die Vakuumkammer 60 innerhalb der Tablettenhalter 30 ein Vakuum, welches das Produkt 10 an Ort und Stelle sowie in der richtigen Ausrichtung zum Tauchen hält. Als nächstes wird die Vakuumkammer 60 in den Tauchtank 120 bis zu einer vorgegebenen Tiefe abgesenkt und dann wieder herausgezogen. Dann wird die Vakuumkammer 60 um anderthalb Umdrehungen gedreht, um die Platte 50 in ihre ursprüngliche Ausrichtung zurückzubringen. Die zusätzliche ganze Umdrehung zusätzlich zur unbedingt erforderlichen halben Umdrehung schafft eine Verweilzeit, die es der Schicht erlaubt, sich zu "setzen" und durch die ständige Neuausrichtung des Produktes 10 die Schicht auch daran hindert, infolge der Schwerkraft wegzulaufen oder "Nasen" zu bilden. In manchen Fällen kann jedoch auch die geringe halbe Umdrehung ausreichen. An diesem Punkt kann die Platte 50 aus der Vakuumkammer 60 entnommen und zur Fördereinrichtung zurückgebracht werden.
Bei der vorliegenden Erfindung ist neben der Tauchstation eine gesonderte Drehstation vorgesehen. Die Tauchstations-Vakuumkammer dreht die Platte um eine halbe Umdrehung, um sie zu Fördereinrichtung zurückzuführen. Die Platte wird dann zu einer zweiten Vakuumkammer überführt, welche die Platte erfaßt und um eine Umdrehung dreht, um eine Verfestigung und Verteilung der Gelatine sicherzustellen. Dann wird die Platte freigegeben und zu weiteren Bearbeitungsstationen überführt.
Die Konstruktion der Vakuumkammer 60 und die dargestellte Anordnung des Tauchtanks 120 ermöglichen eine breite Variation der Schichten, die effektiv und effizient hergestellt werden können. Obwohl das Tauchen im wesentlichen zylindrischer Tabletten mit konkaven Stirnflächen zur Herstellung einer Schicht mit einem Umfangssaum dargestellt wird, ist es für den Fachmann selbstverständlich, daß unter Verwendung der beschriebenen Vorrichtung sowohl zahlreiche andere Formen des Produktes als auch andere Schichtanordnungen möglich sind. Wie unten erläutert wird, können die Form der Tabletten halter 30 und die Konstruktion der Bauteile der Vakuumkammer 60 in einfacher Weise an spezielle Anforderungen angepaßt werden. Wie in Fig. 1 dargestellt, kann auch der Durchsatz erhöht werden, indem die Vakuumkammer 60 derart konstruiert wird, daß eine vakuumdichte Verbindung mit weiteren Platten 50 geschaffen wird, so daß jedes Mal, wenn die Vakuumkammer 60 gedreht wird, eine Platte 50, die bereits in den Tauchtank 120 abgesenkt worden war, zur Fördereinrichtung zurückgebracht wird.
Nachdem die Platte 50 mit den teilweise beschichteten Produkten 10 aus der Vakuumkammer 60 entnommen worden ist, kann sie eine Trockeneinrichtung 130 durchlaufen, um das Beschichtungsmaterial auszuhärten. Für den Fachmann ist es selbstverständlich, daß die Trokkeneinrichtung 130 entsprechend den Wärme- und Feuchteanforderungen des verwendeten Beschichtungsmaterials ausgewählt wird. Strahlungsheizer, Heißluft-Umwälz-Anlagen, Mikrowellentrockner sowie Kombinationen dieser Typen sind verfügbar. In Abhängigkeit von der gewählten Trockeneinrichtung 130 können eine oder mehrere Fördereinrichtungen erforderlich sein, um die Platten 50 in die Trockeneinrichtung 130 hinein und aus dieser heraus zu transportieren.
Die vorliegende Erfindung jedoch sieht Verfahren und Vorrichtungen vor, die es ermöglichen, einen unbeschichteten Teil des Produktes 10 zu beschichten. Zuerst wird eine zweite Platte 50', wie in Fig. 1 dargestellt, paßfähig zum Produktes in Platte 50 positioniert. Die zweite Platte 50, wird abgesenkt, bis die beschichtete Seite des Produkts 10 im Bereich der Tablettenhalter 30' der zweiten Platte 50' liegt. Der resultierende "Sandwich" der ersten Platte 50, des Produktes 10 und der zweiten Platte 50' wird dann durch die Förder- und Handhabungseinrichtung um eine halbe Umdrehung gedreht. Wie dargestellt, sind die Positionen der Platten 50 und 50' nun umgekehrt, und wenn die erste Platte 50 entfernt wird, liegt der unbeschichtete Teil des Produktes 10 frei. Die zweite Platte 50' kann dann zum Startpunkt des Tauchprozesses überführt und der Reihenfolge von Arbeitsgängen ausgesetzt werden, die erforderlich sind, um wie oben beschrieben, unter Anwendung einer weiteren Vorrichtung eine Schicht zu bilden, wobei entweder das gleiche oder ein anderes Beschichtungsmaterial verwendet wird.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung kann das teilweise beschichtete Produkt 10, nachdem es auf die zweite Platte 50' überführt worden ist, mit dieser zweiten Platte 50' in eine zweite Vorrichtung eintreten, wie sie im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben wurde. Mit anderen Worten, es werden eine zweite Vakuumkammer, ein Tauchtank, eine Dreheinrichtung, eine Trockeneinrichtung sowie Handhabungs und Fördereinrichtungen vorgesehen. Nachdem das Produkt 10 unter Anwendung dieses zweiten Vorrichtungssatzes beschichtet und ausgehärtet worden ist, wird das fertige Produkt ausgestoßen.
Wenn man sich nun der Fig. 2 zuwendet, so ist dort eine Darstellung der oben beschriebenen Vakuumkammer 60 mit mehr Einzelheiten gezeigt. Wie oben erläutert, werden in einer bevorzugten Ausführungsform zwei Platten 50 (oder 50') in einer vakuumdichten Verbindung auf der Vakuumkammer 60 gehalten, wodurch eine sehr wirksame Positionierung zwischen Anheben und Absenken der Vorrichtung sowie zwischen Zufuhr und Entnahme der Platten 50 in die bzw. aus der Vakuumkammer 60 ermöglicht wird.
Wie dargestellt, kann die ganze Kammer angehoben und abgesenkt werden, um das Produkt 10 mit der Oberfläche des Beschichtungsmaterials 122 in Kontakt zu bringen. Durch die vertikale Bewegung wird vorzugsweise auch eine Überführung zwischen der Vakuumkammer 60 und der Fördereinrichtung, die in Fig. 2 nur angedeutet ist, ermöglicht. Die letztgenannte vertikale Bewegung schafft auch den notwendigen Spielraum, wenn die Vakuumkammer 60 während des Tauch prozesses gedreht wird, wie es oben im Zusammenhang mit Fig. 1 erläutert wurde.
Weitere Einzelheiten der Vakuumkammer 60 sind in Fig. 3 dargestellt, welche eine teilweise geschnittene Darstellung eines Bruchstückes der Platte 50 und der Vakuumkammer 60 zeigt. Wie in der Schnittdarstellung zu erkennen ist, weist die Platte 50 eine Vielzahl von Tabletten haltern 30 auf, die in Reihen von Öffnungen eingesetzt sind. Die Platte 50 ruht auf der Vakuumkammer 60 und bildet eine dichte Verbindung mit derselben. Eine Vielzahl von Vakuumrohren 100 erstreckt sich durch die Tablettenhalter 30, legt sich in Funktion an die Produkte 10 an und hebt sie, wie dargestellt, ein wenig von den Tablettenhaltern 30 ab. Das in der Vakuumkammer 60 erzeugte Vakuum wird durch einen Verteiler oder dergleichen den Vakuumrohren zugeleitet. wodurch das Vakuum auf die Oberfläche des Produktes 10 einwirkt, wenn dieses Kontakt mit dem Vakuumrohr 100 hat. Da eine Vakuumrohr-Betätigungseinrichtung 102 zum Anheben und Absenken der Vakuumrohre 100 relativ zur Vakuumkammer 60 vorgesehen ist, können die Vakuumrohre selektiv in die dargestellte angehobene Position gebracht werden. Die Betätigungseinrichtung 102 kann eine Verbindungsstange oder eine Befestigungseinrichtung sein, die durch ein Zahnrad-, Nocken- oder Riemenscheibensystem bewegt wird.
Wenn sich das Produkt 10 in der dargestellten Position befindet, ist es möglich, dieses ohne Reibung und ohne den Einsatz mechanisch betätigter Klammern, wie oben beschrieben, zu wenden oder in anderer Weise zu handhaben. Das durch die vorliegende Erfindung offenbarte Vakuum-Handhabungssystem ergibt einen sicheren Halt des Produktes, wobei zugleich die Möglichkeit einer Beschädigung der Schicht oder des Produktes 10 selbst minimiert wird. Wie oben erläutert wurde, sind die Verfahren und Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung für zahlreiche Formen und Größen des Produktes 10 anwendbar, insbesondere jedoch, wenn das Produkt 10, wie dargestellt, eine oder mehrere gekrümmte Oberflächen aufweist. Die gekrümmten Oberflächen machen es möglich, daß die Rohre 100 aus einem starren Material, wie beispielsweise rostfreiem Stahl, hergestellt werden. Dies kann der Fachmann ohne weiteres realisieren, jedoch sollen durch entsprechend konstruierte Vakuumrohre Produkte jeglicher Form und Orientierung gehalten werden können. In bestimmten Fällen ist es schließlich wünschenswert, am von der Vakuumkammer abgewandten Ende der Vakuumrohre ein Polster oder eine elastische Einfassung anzubringen, um einen ausreichenden Griff sicherzustellen.
Unter nunmehriger Bezugnahme auf Fig. 4 wird eine Ausführungsform des Tablettenhalters 30 dargestellt. Um einen zwangsläufigen Anschlag zu bilden, ist an einem Ende des Tablettenhalters eine Schulter 32 ausgebildet. Am anderen Ende ist eine Rille angebracht, in welche ein O-Ring oder dergleichen eingelegt werden kann, um den Tablettenhalter 30 in der Platte 50 zu halten. Für den Fachmann ist es selbstverständlich, daß der Tabletten halter 30 und die Platte 50 unter bestimmten Umständen auch aus einem Stück ausgeführt sein können. Fig. 4 zeigt das Vakuumrohr 100 in seiner zurückgezogenen Position. Wenn sich das Vakuumrohr 100 in der zurückgezogenen Position befindet, ist die Vertiefung im Tablettenhalter 30 das einzige Mittel, um das Produkt 10 (in Fig. 4 nicht dargestellt) zurückzuhalten.
Die Fig. 7A und 7B zeigen eine zweite Ausführungsform des Tablettenhalters zur An-wendung bei Platten 50. Der in den Fig. 7A und 7B dargestellte Tablettenhalter 31 ist mit einer Vielzahl von Schlitzen 33 versehen, die elastische Finger 35 bilden. Die Fig. 7A ist ein Schnitt durch die Schlitze 33 und die Fig. 7B ist ein Schnitt durch den Tablettenhalter 31, der gegenüber der Position von Fig. 7A um 90º gedreht ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 7A und 7B ist ein Paar Schlitze 33 vorgesehen, wodurch ein Paar elastischer Finger 35 gebildet wird. Die Schlitze 33 erstrecken sich längs durch die Wände des Tablettenhalters 31. Der Tablettenhalter 31 hat grundsätzlich die Form eines Zylinders mit einer Zentralbohrung 37. Der Tablettenhalter 31 wird in der Öffnung 39 der Platte 50 durch den Schulterbereich 41 an einem Ende und durch einen abgeschrägten Flansch 43 am anderen Ende gehalten. Zur einfachen Montage kann die obere Fläche 45 des abgeschrägten Flansches 43 in der unmittelbaren Umgebung der Schlitze 33 beträchtlich reduziert sein, wie es in Fig. 7A dargestellt ist. Der Flansch 43 kann sich dann allmählich auf seinen größten Oberflächenbereich vergrößern, der um 90º zu den Schlitzen 33 versetzt ist, wie es in Fig. 7B dargestellt ist. Der Tablettenhalter 31 ist auch mit einer Auflage 47 zur Aufnahme einer Tablette versehen. Für den Fachmann ist es selbstverständlich, daß die Auflage 47 in beliebiger Weise geformt sein kann, um sie an die Form des zu haltenden Produktes anzupassen.
Der Tablettenhalter 31 ist ein "Eindrück"-Halter, der keinen O-Ring oder dergleichen erfordert, der dem Verschleiß und dem Risiko des Reißens ausgesetzt wäre. Um den Tablettenhalter 31 in der Platte 50 zu befestigen, muß der Außendurchmesser der ringförmigen elastischen Finger 35, die den Zylinder des Tablettenhalters 31 bilden, ein wenig größer sein als der Durchmesser der Öffnung 39 in der Platte 50. Der Winkel des Flansches 43 ermöglicht das Einsetzen des Tablettenhalters 31 durch die Öffnung 39, wobei die Finger 35 leicht gegeneinander gedrückt werden, wenn der Tablettenhalter durch die Platte 50 hindurchgeführt wird. Wenn der Flansch 43 die Öffnung 39 der Platte 50 passiert hat, dann springen die elastischen Finger 35 in ihre Ausgangsstellung zurück, so daß der Flansch 43 an der Platte 50 anliegt und den Tablettenhalter 31 damit befestigt.
Fig. 8 ist eine Draufsicht auf eine Trägerplatte 50 zur Aufnahme einer Vielzahl von Produkthaltern 30 oder 31. Die Trägerplatte 50 von Fig. 8 weist eine Vielzahl von Längsreihen einzelner Produkthalter 31 auf. Die Platten 50 sind vorzugsweise 102 mm bis 127 mm (4 Zoll bis 5 Zoll) breit und 13 mm bis 25 mm (ein halb Zoll bis ein Zoll) dick. Bei einer Ausführungsform ist die Platte etwa 584 mm bis 610 mm (23 Zoll bis 24 Zoll) lang, was die Unterbringung von 7 Reihen mit je 33 Haltern, insgesamt also 231 Halter, gestattet.
Ein bevorzugte Ausführungsform der Trägerplatte 50 nach der vorliegenden Erfindung ist spanabhebend aus einer Aluminiumplatte hergestellt. Vorzugsweise hat das Aluminium eine auf die Oberfläche aufgebrachte Schutzschicht wie beispielsweise eine anodisch aufgebrachte Schutzschicht. Die Platte so ist rechteckig und symmetrisch; sie hat in der Nähe ihrer vier Ecken vier leicht erweiterte Schlitze, welche mit Förder- undloder Halteeinrichtungen zum Eingriff gelangen. Auch sind an beiden Enden Ausrichtungs- und Transportlöcher 62 vorgesehen, welche Haltebuchsen 53 enthalten und bei der Handhabung der Platte 50 benutzt werden, diese durch die Zufuhreinrichtung 80 und die anderen Bearbeitungsstationen vorzuschieben.
Die vorliegende Erfindung sieht auch Verfahren zur Beschichtung eines Produktes 10 vor. Eine bevorzugte Ausführungsform von Verfahren nach der vorliegenden Erfindung wird durch die Folge von Abbildungen in Fig. 5 illustriert. Zur Darstellung und Erläuterung sind ein einzelnes Produkt 10, ein einzelnes Vakuumrohr 100 und ein einzelner Tablettenhalter 30 dargestellt, wobei Teile der übrigen Vorrichtung, wie beispielsweise der Platte 50, weggebrochen sind. Wie in der Fig. 1 oben links dargestellt, wird eine Platte 50 mit einem Tablettenhalter 30 unter der Zufuhreinrichtung 80 positioniert, um, wie oben beschrieben, eine Tablette zuzuführen und als Produkt 10 im Tablettenhalter 30 zu positionieren. Als nächstes wird die Platte 50 mit den einzelnen Produkten 10 in die Nähe der Vakuumkammer 60 bewegt, wo sie von Staub und kleinen Teilchen gesäubert wird. Zur Verdeutlichung ist die Darstellung der Vakuumkammer 60 bei den weiteren Ansichten von Fig. 5 weggelassen worden. Ein einzelnes Vakuumrohr 100 wird dann nahe oder im Kontakt mit dem Produkt 10 in Position gebracht. An diesem Punkt "pickt" das im Vakuumrohr 100 erzeugte Vakuum das Produkt 10 auf bzw. das Rohr legt sich an dieses an. Nachdem die einzelnen Produkte 10 von den Vakuumrohren 100 ergriffen wurden, wird die ganze Platte 50 um eine halbe Umdrehung gedreht, so daß das Produkt 10 nunmehr auf dem Vakuumrohr 100 aufliegt. Das Vakuumrohr 100 und das dort angefügte Produkt 10 können nun in die richtige Position bewegt und in den Beschichtungstank 120 abgesenkt werden. Die Tiefe, bis zu der das Produkt 10 abgesenkt wird, ist von der Bewegung der Vakuumrohre 100 und der Platte 50 abhängig und kann durch hydraulische Betätigungsglieder, Zahnradgetriebe oder andere Einrichtungen zum Betätigen der Vakuumrohre 100 undloder zur Bewegung der Platte 50 genau eingestellt werden. Das Vakuumrohr 100 und das teilweise beschichtete Produkt 10 werden dann wieder aus dem Beschichtungstank 120 herausgezogen, aber das Produkt 10 wird nicht vollständig in seine Halter 30 hineingezogen. Statt dessen werden die Platte 50 und die teilweise ausgefahrenen Vakuumrohre 100 um eine halbe Umdrehungen gedreht und die Platte dann zu einer benachbarten zweiten Vakuumkammer überführt, welche die Platte um eine Umdrehung dreht. Die zusätzliche Umdrehung ergibt eine Verweildauer, die es der Schicht ermöglicht, mit dem Aushärten zu beginnen und sie trägt dazu bei, daß die Schicht eben wird, indem ihr Ablaufen infolge der Schwerkraft verhindert wird. Nachdem die Platte 50 in ihre Anfangsposition zurückgekehrt ist, kann das Vakuumrohr 100 wieder zurückgezogen werden, bis das Produkt 10 wieder in einem Halter 30 innerhalb der Platte 50 liegt. wenn das Vakuumrohr 100 ausreichend weit zurückgezogen ist, dann wird die Vakuumverbindung zum Produkt 10 unterbrochen und das Produkt 10 wird durch die Schwerkraft und durch den Halter 30 gehalten.
Wie im linken unteren Teil von Fig. 5 dargestellt, kann die Platte 50 mit den einzelnen, teilweise beschichteten Produkten 10, nachdem diese erst einmal von der Wirkung des Vakuums freigegeben worden sind, in eine Trockeneinrichtung 130 bewegt werden. Unter Verwendung von Fördereinrichtungen oder anderer herkömmlicher Mittel werden die Platten in die Trockeneinrichtung 130 gestoßen und getrocknet. Nachdem die Schicht ausgehärtet wurde und die Platte 50 die Trockeneinrichtung 130 verlassen hat, wird eine zweite Platte 50, in eine Position bewegt, in welcher die Tablettenhalter 30' der zweiten Platte 50' den Tablettenhaltern 30 in der ersten Platte 50, welche das teilweise beschichtete Produkt enthalten, genau gegenüberliegen. Die zweite Platte 50, wird zur ersten Platte 50 hin abgesenkt, bis die Tablettenhalter 30' der zweiten Platte 50, an dem von der ersten Platte 50 gehaltenen Produkt anliegen. Somit liegt das Produkt 10, wie dargestellt, "sandwichartig" zwischen der ersten und der zweiten Platte 50 bzw. 50'. Das Paar der Platten 50 und 50' wird dann um eine halbe Umdrehung gedreht, wodurch die gegenseitigen Positionen der ersten und zweiten Platte 50 bzw. 50, umgekehrt werden. Die erste Platte 50 wird dann angehoben, wobei der unbeschichtete Teil des Produktes 10 oben frei liegt, und die beschichtete Seite liegt unten , d.h. im Tablettenhalter 30, der Platte 50'.
An diesem Punkt wurde nach dem dargestellten Verfahren etwa eine Hälfte des Produktes 10 vollständig beschichtet und die Schicht ausgehärtet. Bei der vorliegenden Erfindung wird der oben beschriebene Prozeß wiederholt und der Rest des Produktes 10 beschichtet. Es ist weiterhin selbstverständlich, daß von Fall zu Fall auch mehr oder weniger als eine Hälfte der Tablette beschichtet werden kann, um unterschiedliche Gesamt-Beschichtungseffekte zu erzielen. Wenn beispielsweise in beiden Durchläufen weniger als die Hälfte der Höhe der Tablette beschichtet wird, bleibt ein Streifen des Produktes unbeschichtet und liegt frei. Wenn andererseits einer oder beide Durchläufe bis zu einer Tiefe durchgeführt werden, die wesentlich größer ist, als die Hälfte der Höhe der Tablette, dann wird ein überlappter "Saum" erzeugt.
Unter Bezugnahme auf Fig. 6 wird nun ein anderes Merkmal bestimmter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dargestellt. Bei diesen Ausführungsformen ist das Vakuumrohr 100 derart aufgebaut, daß es um seine Längsachse gedreht werden kann, wie durch den Pfeil a in Fig. 6 gekennzeichnet. Für den Fachmann ist es selbstverständlich, daß die Drehung unter Anwendung von Zahnradantrieben, Riemen und Riemenscheiben oder anderen Einrichtungen zur Übertragung einer Drehbewegung auf eine Welle realisiert werden kann. Während der Drehung ist das Vakuumrohr 100 auch an eine Vakuumquelle angeschlossen und zwar entweder an die oben diskutierte Vakuumkammer 60 oder an eine andere Quelle. Das Produkt 10 wird somit während der Drehung des Vakuumrohres 100, wie dargestellt, sicher an seinem Platz gehalten. Während das Produkt 10 rotiert, wird es mit einem rotierenden Rad 210 oder einer anderen Einrichtung zur Aufbringung einer Schicht in Kontakt gebracht. Vorzugsweise ist das vorgesehene Rad 210 derart ausgebildet und wird derart angewandt, daß es in engen Kontakt mit einem Teil des Produktes kommt, welcher der gezeigten Mittel-"Kante" entspricht. Während sich das Rad 210 und das Produkt 10 drehen, durchläuft das Rad 210 auch eine bestimmte Menge von Beschichtungsmaterial 222 und beschichtet sehr präzise einen Teil des Produktes 10. Das Rad 210 dreht sich mit einer Welle 202 in der mit dem Pfeil b gekennzeichneten Richtung und ist unter einem geeigneten Winkel in einer Stützanordnung 200 gelagert.
Die vorliegende Erfindung offenbart somit auch Verfahren, durch welche ein relativ schmaler Streifen oder ein Band des Beschichtungsmaterials auf ein Produkt aufgebracht werden kann. In besonders bevorzugter Weise sind das Produkt und die Einrichtung zum Aufbringen der Beschichtung rotierend und eng beieinander angeordnet. Die Einrichtung zum Aufbringen der Schicht wird vorzugsweise zumindest teilweise in das Beschichtungsmaterial eingetaucht und durchläuft es, während sie sich dreht. Unter Verwendung der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform ist es nicht nur möglich, ein Band oder einen Streifen abweichender Farbe herzustellen, sondern auch die Dicke der Schicht in einem bestimmten Bereich zu erhöhen und dadurch das Aussehen eines Streifens oder einer überlappten Gelatinekapsel zu erzeugen.
Wie oben festgestellt wurde, wird bei der vorliegenden Erfindung eine Doppel- Beschichtungsvorrichtung benutzt, um zwei oder mehr Schichten auf das Produkt aufzubringen. Fig. 9 ist ein Block-Schema, welches die allgemeine Anordnung der verschiedenen Bearbeitungsstationen einer Doppel-Beschichtungsvorrichtung 300, von oben betrachtet, zeigt. Die Vorrichtung 300 umfaßt einen ersten Beschichtungsabschnitt 302 und einen zweiten Beschichtungsabschnitt 304. In den beiden Abschnitten 302 und 304 werden die Platten mittels einer Fördereinrichtung zu den verschiedenen Bearbeitungsstationen befördert. Der erste Beschichtungsabschnitt 302 enthält eine Zufuhr-Lade-Station 306, wo die Produkte aus einem Lagerbehälter einer Ladevorrichtung zugeführt werden, um sie auf die Trägerplatten aufzubringen. Eine detaillierte Beschreibung einer Zufuhr-Lade-Vorrichtung, die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung angewandt werden kann, ist in der Europäischen Patentanmeldung EP-A- 0611563 offenbart und beschrieben.
Nachdem die Tabletten die Zufuhr-Lade-Station 306 verlassen haben durchlaufen sie die Überwachungsstation 307. Die Überwachungsstation 307 stellt nicht belegte Tablettenhalter fest. Außerdem stellt die Überwachungsstation 307 zerbrochene Tabletten in den Tablettenhaltern fest. Wie es auf diesem Fachgebiet üblich ist, wird die Beschichtungsvorrichtung mittels eines Computersteuersystems gesteuert. Es ist für diese Systeme typisch, daß sie die Position einer jeden Platte bei ihrem Durchlauf durch die Vorrichtung verfolgen können. Nachdem auf einer Platte entweder fehlende oder gebrochene Tabletten festgestellt wurden, wird das Steuerungssystem informiert und die Information in diesem System gespeichert. Das Steuerungssystem ist derart eingerichtet, daß die Platten nicht getaucht werden, wenn eine der identifizierten Platten eine der Tauchstationen erreicht. Wenn Platten mit leeren Haltern getaucht werden, würde dies dazu führen, daß Gelatine durch die Vakuumrohre in das Vakuumsystem gesaugt würde, was durch die vorliegende Erfindung vermieden wird. Weiterhin können Tabletten soweit gebrochen sein, daß sie von den Vakuumrohren nicht gehalten werden und in die Gelatine fallen oder die gebrochenen Tabletten geben eine Öffnung frei, wodurch Gelatine in das System gesaugt wird. Die auf diese Weise identifizierten Platten werden auf andere Weise behandelt, aber sie werden nicht in den Sammelbehälter entleert, wie es später im Zusammenhang mit der Entladestation beschrieben wird. Die Überwachungsstation kann mit einem Lichtreflexionssystem arbeiten, wie es mit mehr Einzelheiten in der Europäischen Patentanmeldung EP-A- 0611563 beschrieben ist.
Der erste Abschnitt 302 enthält auch eine Tauchstation 308 und eine Drehstation 310. Wie oben beschrieben, wird in der Tauchstation 308 ein erster Bereich des Produktes beschichtet. Die Platten mit dem teilweise beschichteten Produkt werden zur Drehstation befördert, wo die Platten um mindestens eine Umdrehung gedreht werden, um die Schicht gleichmäßig über den ersten Bereich des Produktes zu verteilen. Die oben beschriebenen Vakuumkammersysteme können bei den Tauch- und Drehstationen angewandt werden. Zusätzliche Details kann man in der gleichzeitig mit dieser Anmeldung eingereichten Europäischen Patentanmeldung EP-A- 0611032 entnehmen.
Im Anschluß an die Tauch- und Drehstationen werden die Trägerplatten zu einer Trokkeneinrichtung überführt, um die Schicht auf dem ersten Bereich des Produktes auszuhärten. Um die Fertigungseinrichtungen und den Raum bestmöglich auszunutzen, weist die bevorzugte Ausführungsform der Doppel-Beschichtungsvorrichtung 300 Trockeneinrichtungen 314 und 315 auf, die jeweils über den Beschichtungsabschnitten 302 und 304 angeordnet sind. Wie in Fig. 10 dargestellt, weist der Abschnitt 302 eine Trockeneinrichtung 314 auf, die zwischen einer Aufwärts-Elevatoreinrichtung 312 und einer Abwärts-Elevatoreinrichtung 316 angeordnet ist. Um die Trägerplatten zur Trockeneinrichtung zu überführen, empfängt die Aufwärts-Elevatoreinrichtung 312 die Platten von der Drehstation 310 und hebt sie zur Trockeneinrichtung 314 an. Die Trägerplatten mit teilweise beschichteten Produkten werden von der Aufwärts-Elevatoreinrichtung 312 in die Trockeneinrichtung 314 überführt, wo sie durch die Trockeneinrichtung hindurch in die Abwärts-Elevatoreinrichtung 316 transportiert werden. Die Abwärts- Elevatoreinrichtung 316 führt die Trägerplatten zur Fördereinrichtung im ersten Abschnitt 302 zurück. Die Platten werden zuerst zur Trennstation 317 befördert und dann zur Seitenwechsel- Überführung 318. Die Seitenwechsel-Überführung 314 überführt die teilweise beschichteten Produkte zum zweiten Beschichtungsabschnitt 304 derart, daß das Produkt mit seinem zweiten, unbeschichteten Bereich freiliegt.
Während des Beschichtungsvorganges im ersten Beschichtungsabschnitt 302 kann Gelatine über das ganze Produkt laufen und den Halter erreichen. Diese Gelatine wird getrocknet und kann möglicherweise eine Abdichtung zwischen Tablette und Halter bilden, die verhindert, daß die Tablette auf die Platte im zweiten Beschichtungsabschnitt überführt wird, d.h. die Tablette klebt an der Platte. An der Trennstation werden Stifte, gesteuert durch die Halter, eingeführt, um die Tabletten von den Auflagen der Halter abzuheben und dabei jegliche solcher Verbindungen, die sich gebildet haben können, zu lösen. Die Tabletten werden sorgfältig zu den Haltern und die Platten zur Seitenüberführung 318 zurückgebracht Eine Beschreibung der Trennstation mit mehr Einzelheiten ist auch in der gleichzeitig eingereichten Europäischen Patentanmeldung EP-A-611563 zu finden.
Die Trägerplatten laufen im zweiten Abschnitt 304 zuerst unter der Überwachungsstation 319 hindurch und werden dann zur Tauchstation 320 befördert, wo der freiliegende Bereich des Produktes beschichtet wird. Wie im ersten Abschnitt, werden jedoch Platten, auf denen fehlende oder gebrochene Tabletten festgestellt wurden, nicht getaucht. Die Platten werden anschließend zur Drehstation 322 befördert, um die Schicht auf dem zweiten Bereich des Produktes zu verteilen. Die Platten werden dann zur Überführung zur Trockeneinrichtung 315 zu einem Aufwärts-Elevator 324 befördert. Die Platten werden durch die zweite Trockeneinrichtung 315 zum Abwärts-Elevator 326 belrdert, der die Platten zur Flrdereinrichtung zurückbringt. Die Platten werden dann zur Entladestation 328 befördert, wo das vollständig beschichtete Produkt ausgestoßen und gesammelt wird. Leere Platten werden dann zur Seitenwechsel-Überführung 318 zur Rückführung und erneuten Verwendung in der Vorrichtung befördert. Zusätzliche Einzelheiten der Seitenwechsel-Überführungsstation sowie der Entladestation sind in der gleichzeitig mit dieser Patentanmeldung eingereichten Europäischen Patentanmeldung EP-A-0614654 zu finden.
Fig. 11 zeigt einen Ausschnitt aus der Zufuhr- und Ladestation 306. Die Zufuhreinheit 330 gibt das Produkt aus einem Vorratsbehälter gesteuert an die Ladeeinheit 332 ab. Die Ladeeinheit 332 richtet das Produkt für das exakte Beladen der Trägerplatten aus. Eine erste Platten- Ausrichtungseinheit 334 verschiebt die Platten zum exakten Beladen um einen kleinen Schrittabstand. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird beim Bewegen der Platte unter der Zufuhreinheit eine Reihe des Produktes exakt positioniert und in die Halter auf der Platte eingesetzt. Die Ausrichteinrichtung befördert die Platte durch Stoßen der Vorderkante einer oder mehrerer Platten gegen die Hinterkanten der vor ihnen befindlichen Platten. Die erste Ausrichteinrichtung verschiebt die Platte um einen kleinen Schritt, der genau einer Reihe der Produkte entspricht.
Nachdem die Platten gefüllt wurden, verschiebt eine zweiten Platten-Ausrichtungseinrichtung 336 die Platten um eine größer Schrittlänge, die typischerweise gleich der Breite einer Platte ist. Durch Vergrößerung der Schrittlänge des Plattenvorschubes werden Vorteile beim Arbeitstakt erzielt, welche die Gesamteffizienz des betreffenden Zyklus erhöhen. Die zweite Platten-Ausrichtungseinheit 336 befördert die vollständig beladenen Trägerplatten gleichzeitig in die Tauchstation 308 und in die Drehstation 310. Bei der bevorzugten Ausführungsform der Tauchstation 308 ist eine Vakuumkammer derart eingerichtet, daß sie an mindestens einer der Platten zur Anlage kommt und eine Vielzahl von Vakuumrohren das Produkt in der oben beschriebenen Weise erfaßt und hält, um einen ersten Bereich, beispielsweise eine Hälfte des Produktes, zu tauchen. Bei dieser Ausführungsform erfaßt die Vakuumkammer eine Platte an der Station, dreht sie um eine halbe Umdrehung, taucht das Produkt und dreht es schließlich um eine weitere halbe Umdrehung, um die Platte zur Fördereinrichtung zurückzubringen. Die Platten werden dann zur Drehstation 310 befördert, wo eine zweite Vakuumkammereinrichtung mindestens eine der Platten erfaßt. Die zweite Vakuumkammereinrichtung weist ebenfalls eine Vielzahl von Vakuumrohren zum Erfassen und Halten der Produkte auf. Bei einer bevorzugten Ausführungsform dreht die Vakuumkammer die Platten um eine Umdrehung und bringt sie zur Fördereinrichtung zurück, damit sie zum Elevator befördert werden.
Nachdem die Schicht in der Tauchstation aufgebracht und in der Drehstation verteilt worden ist, durchlaufen die Platten die Trockeneinrichtung, um die Schicht auszuhärten. Fig. 12 ist ein Block-Schema der Bewegungsreihenfolge der Platten durch die Trockeneinrichtung bei einer bevorzugten Ausführungsform derselben. Angrenzend an die Trockeneinrichtungen befinden sich auf jeder Seite derselben Platten-Verschiebeeinheiten 338 und 340, welche integraler Bestandteil der Elevatoren oder gesonderte, aber an diesen befestigte Einheiten sein können. Die Trockeneinrichtungen sind in zwei Abschnitte unterteilt und zwar in einen Aufwärts- Abschnitt 342 und einen Abwärts-Abschnitt 344. Die Abschnitte der Trockeneinrichtungen werden durch einen Mittel-Elevator 246 geteilt. Die Abschnitte 342 und 344 der Trockeneinrichtungen weisen eine Vielzahl vertikal im Abstand voneinander angeordneter Plattenführungen auf. Im Abschnitt 342 durchqueren die Platten zuerst die unterste Führung und werden dann nach oben verschoben, um nacheinander jede Führung zu durchqueren. Die Platten-Verschiebeeinheit 338 und der Aufwärts-Abschnitt 348 des Mittel-Elevators 346 wirken im Takt zusammen, um die Platten auf die nächsthöhere Ebene der Führungen zu verschieben. wenn die Platten die oberste Führung erreicht haben, werden sie vom Aufwärts-Abschnitt 342 direkt zum Abwärts- Abschnitt 344 überführt. Im Abwärts-Abschnitt 344 wirken die Platten-Verschiebeeinheit 340 und der Abwärts-Abschnitt 350 des Mittel-Elevators 346 wirken im Takt zusammen, um die Platten nacheinander auf jede nächstniedere Ebene der Führungen zu verschieben. Nachdem die Platten die unterste Führung im Abschnitt 344 durchquert haben, treten sie in die untersten Ebene der Platten-Verschiebeeinheit 340 ein und werden dann in den Abwärts-Elevator geschoben, um zur Fördereinrichtung eines jeden der jeweiligen Abschnitte zurück befördert zu werden.
Unter nochmaliger Bezugnahme auf die Figur 9 werden die Platten dann zur Fördereinrichtung im ersten Beschichtungsabschnitt 302 zurückgeführt und durchlaufen die Seitenwechsel-Überführung 318, um das Produkt in den zweiten Beschichtungsabschnitt 304 zu überführen und dort die Beschichtung eines zweiten Bereiches, beispielsweise der zweiten Hälfte des Produktes, zu ermöglichen. Die Seitenwechsel-Überführung 318 bewirkt die ständige Rückführung der Produktträgerplatten, wodurch ein hocheffizientes Produktionssystem geschaffen wird. Um den unbeschichteten Bereich des Produktes freizulegen, wird im Abschnitt 352 der Seitenwechsel-Überführung 318 eine identische leere Produktträgerplatte auf der Platte mit den teilweise beschichteten Produkten angeordnet. Im Abschnitt 354 sind zu diesem Zeitpunkt zwei leere Produktträgerplatten einander gegenüberliegend angeordnet. In beiden Abschnitten 352 und 354 befinden jeweils zwei genau gegenüberliegende Trägerplatten; ein Paar enthält dazwischen angeordnete Tabletten 10 und das andere Paar nicht. Die Seitenwechsel-Überführung 318 wird dann um 180º gedreht, um den Abschnitt 352 zum Beschichtungsabschnitt 304 sowie den Abschnitt 354 zum Beschichtungsabschnitt 302 zu verschieben. Die einander genau gegenüber liegenden Trägerplatten mit Tabletten befinden sich nun im Beschichtungsabschnitt 304 und die leeren Trägerplatten im Beschichtungsabschnitt 302. Das Produkt wird dann durch die Wirkung der Schwerkraft auf die leere Platte im Abschnitt 352 verlagert und durch die Tauchstation 320, die Drehstation 322 und in den Aufwärts-Elevator 324 befördert, um es in die Trockeneinrichtung 315 zu überführen. Zu diesem Zeitpunkt wird eine neue leere Platte aus dem Abschnitt 354 zum Zufuhr- und Lade-Abschnitt 306 befördert, um das neu geladene Produkt zu tauchen. Die Seitenwechsel-Überführung 318 dreht sich wiederum um 180º, um auf diese weise die ständige Rückführung der Platten zu ermöglichen.
Nachdem die Platten die Trockeneinrichtung 315 durchquert haben, wo der zweite Bereich des Produktes ausgehärtet wurde, werden die Platten mittels des Abwärts-Elevators 326 zur Fördereinrichtung verschoben und zur Entladestation 328 befördert. Fig. 13 ist ein Block- Schema, welches verschiedene Bestandteile der Entladestation 328 zeigt. Die Platten werden zur Entladeeinheit 358 befördert, wo sie um 1800 gedreht werden, so daß die Produkte von denselben infolge der Wirkung der Schwerkraft in den Sammelbehälter 360 entleert werden. Während sich die Platten in der gedrehten Stellung befinden, wird eine Ausräumeinrichtung, beispielsweise ein Mechanismus mit hin- und hergehenden Stiften, durch Ausfahren der Stifte durch die Halter hindurch betätigt, um jegliche im zweiten Beschichtungsabschnitt entstandene Verbindungen zwischen den Tabletten und den Haltern zu lösen, damit alle Tabletten entleert werden. Die Tabletten werden zunächst von einer beweglichen Fördereinrichtung aufgenommen, die eine Aufteileinrichtung enthält, um die Tabletten in die verschiedenen Sammelbehälter zu leiten. Die Aufteileinrichtung wird automatisch aktiviert, um die Tabletten in Abhängigkeit davon, ob die Platten von den Überwachungsstationen als solche festgestellt wurden, welche fehlende oder zerbrochene Tabletten aufweisen, in einen Behälter zum Sammeln fertiger Produkte, in einen Nacharbeitsbehälter oder in einen Ausschußbehälter zu befördern. Tabletten von Platten, die lediglich fehlende Tabletten aufweisen, werden zum Nacharbeitsbehälter befördert, um in der Vorrichtung von neuem verwendet zu werden. Platten mit zerbrochenen Tabletten werden zum Ausschußbehälter befördert. Alle anderen Tabletten werden zum Behälter für fertige Produkte befördert. Die entleerten Platten werden dann zur Seitenwechsel-Überführung 318 befördert, um wiederum beim kontinuierlichen Arbeitsablauf der Beschichtungsvorrichtung eingesetzt zu werden.
Obwohl die Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf spezielle Ausführungsformen beschrieben wurde, wird dem Fachmann sofort klar, daß Abwandlungen oder Zusätze bei den beschriebenen Verfahren oder bei der Vorrichtung sofort vorgenommen werden können, ohne den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung, wie er in den beigefügten Ansprüchen umschrieben ist, zu verlassen. Beispielsweise kann der Tauchvorgang gesteuert werden, um mehrfarbige Produkte herzustellen, indem die Tauchtiefe gesteuert und die Farben während des Tauchvorganges variiert werden. Weiterhin können mehrfache Schichten in der gleichen Farbe aufgebracht werden. Die Schichten können derart aufgebracht werden, daß sie gleiche oder ungleiche Bereiche des Produktes bedecken. Weiterhin brauchen die Schichten nicht alle Bereiche des Produktes bedecken, so daß Bereiche ohne Beschichtung verbleiben oder die Schichten können sich als Alternative unter Bildung eines Saumes überlappen. Bei anderen Ausfuhrungsformen kann auch auf die gesamte Oberfläche eines unbeschichteten Produktes eine Unterschicht aufgebracht werden. Die oben genannten Abwandlungen können in einfacher Weise beispielsweise durch Hinzufügen zusätzlicher Tauchtanks zur Herstellung der Unterschicht oder weiterer zusätzlicher Schichten in der gleichen oder anderen Farben realisiert werden. Die zusätzlichen Tauchtanks können in einem einzigen Beschichtungsabschnitt der Vorrichtung und/oder in zusätzlichen Tauch- und Trockenabschnitten angeordnet sein.
Darüber hinaus können, wie oben angemerkt wurde, die beschriebene Vorrichtung und die beschriebenen Verfahren zum Beschichten von Produkten in vielen verschiedenen Formen angewandt werden. Über die herkömmliche runde Tablettenform hinaus, können diese anderen Formen eiförmig, oblongförmig, sechseckig oder rombenförmig sein. Es versteht sich, daß die oben aufgeführten Formen lediglich Beispiele dafür sind, wie ein Medikament jeglicher bekannter Form nach der vorliegenden Erfindung beschichtet werden kann, wobei nur geringfügige oder gar keine Änderungen erforderlich sind.
Nachdem nun die Erfindung im einzelnen dargestellt und unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen derselben beschrieben wurde, dürfte es einem Fachmann klar sein, daß daran Änderungen vorgenommen werden können, ohne den Schutzumfang der beigefügten Ansprüche zu verlassen.

Claims

1. Vorrichtung (300) zum Beschichten eines Produktes (10) umfassend:

(a) eine Vielzahl von Produkt-Trägerplatten (50, 50'), einen ersten Beschictungsabschnitt (302), einen zweiten Beschichtungsabschnitt (304) und eine Einrichtung zum Überführen der Produkte von dem ersten Abschnitt (302) zum zweiten Abschnitt (304);

(b) wobei der erste Beschichtungsabschnitt (302) umfaßt:

(I) eine Zufuhr-Lade-Einrichtung (306) zur Ablage der Produkte auf den Produkt- Trägerplatten (50, 50'), so daß ein erster Bereich der Produkte (10) freiliegt;

(II) eine erste Taucheinrichtung (308) zum Positionieren und Absenken der von der Zufuhr-Lade-Einrichtung (306) erhaltenen Produkt-Trägerplatten (50, 50'), so daß zumindest der erste Bereich der Produkte (10) in das Beschichtungsmaterial eingetaucht wird, um dort eine Schicht aufzubringen;

(III) eine erste Dreheinrichtung (310) zum Drehen der Produkt-Trägerplatten (50, 50') um mindestens eine Umdrehung;

(IV) eine erste Trockeneinrichtung (314) zum Aushärten der auf das Produktaufgebrachten Schicht, wobei die erste Trockeneinrichtung (314) eine Einrichtung zum Transport der von der ersten Dreheinrichtung erhaltenen Produkt-Trägerplatten durch die Trockeneinrichtung (314) aufweist;

(c) wobei die Überführungseinrichtung (318) zum Überführen des Produktes (10) zum zweiten Beschichtungsabschnitt derart eingerichtet ist, daß ein zweiter Bereich des Produktes (10) auf den Produkt-Trägerplatten (50, 50') freiliegt;

(d) wobei der zweite Beschichtungsabschnitt (304) umfaßt:

(I) eine zweite Taucheinrichtung (320) zum Positionieren und Absenken der von der Überführungseinrichtung (318) erhaltenen Produkt-Trägerplatten (50, 50'), so daß zumindest der zweite Bereich der Produkte (10) in das Beschichtungsmaterial eingetaucht wird, um dort eine Schicht aufzubringen;

(II) eine zweite Dreheinrichtung (322) zum Drehen der Produkt-Trägerplatten (50, 50') um mindestens eine Umdrehung;

(III) eine zweite Trockeneinrichtung (315) zum Aushärten der auf das Produkt (10) aufgebrachten Schicht, wobei die zweite Trockeneinrichtung (314) eine Einrichtung zum Transport der von der zweiten Dreheinrichtung (322) erhaltenen Produkt-Trägerplatten (50, 50') durch die Trockeneinrichtung (315) aufweist und

(IV) eine Einrichtung zum Entladen des beschichteten Produktes von den Produkt-Trägerplatten,

dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite Dreheinrichtung (310, 322) jeweils von der ersten und zweiten Taucheinrichtung (308, 320) getrennt und diesen benachbart sind und die Produkt-Trägerplatten (50, 50') jeweils von der ersten und zweiten Taucheinrichtung (308, 320) aufnehmen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher

die Produkt-Trägerplatten (50, 50') eine Vielzahl von Reihen von Produkthaltern (30) zur Aufnahme der Produkte sowie eine Platte zum Halten der Produkthalter; und

die Zufuhr-Lade-Einrichtung (306) eine Schritt-Vorschub-Einrichtung (334) für den gleichzeitigen Vorschub der Platten (50, 50') durch die Zufuhr-Lade-Einrichtung (306) um eine Reihe der Produkthalter (30) aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher die erste Taucheinrichtung (308) eine erste Vakuumkammereinrichtung (60) aufweist, welche derart eingerichtet ist, daß sie mit mindestens einer Produkt-Trägerplatte (50, 50') zusammenwirkt, wobei die erste Vakuumkammereinrichtung (60) eine Vielzahl von Vakuumrohren (100) zur Anlage am Produkt (10) sowie zum Halten desselben aufweist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welcher der Beschichtungsabschnitt (302) eine erste Fördereinrichtung zum Transportieren der Produkt-Trägerplatten (50, 50') durch den ersten Beschichtungsabschnitt aufweist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei welcher die erste Trockeneinrichtung (314) eine erste Aufwärts-Elevatoreinrichtung (312) zum Überführen der Produkt-Trägerplatten (50, 50') von der ersten Fördereinrichtung zur Trockeneinrichtung (314) sowie eine erste Abwärts- Elevatoreinrichtung (316) zum Überführen der Produkt-Trägerplatten (50, 50') von der ersten Trockeneinrichtung (314) zur ersten Fördereinrichtung aufweist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welcher:

die zweite Taucheinrichtung (320) eine erste Vakuumkammereinrichtung (60) aufweist, welche derart eingerichtet ist, daß sie mit mindestens einer Produkt-Trägerplatte (50, 50') zu sammenwirkt, wobei die erste Vakuumkammereinrichtung (60) eine Vielzahl von Vakuumrohren (100) zur Anlage am Produkt (10) sowie zum Halten desselben aufweist; und

die zweite Dreheinrichtung (322) eine zweite Vakuumkammereinrichtung aufweist, welche derart eingerichtet ist, daß sie mit mindestens einer Produkt-Trägerplatte (50, 50') zusammenwirkt, wobei die zweite Vakuumkammereinrichtung eine Vielzahl von Vakuumrohren (100) zur Anlage am Produkt (10) sowie zum Halten desselben aufweist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei welcher: der zweite Beschichtungsabschnitt (304) eine zweite Fördereinrichtung zum Transportieren der Produkt-Trägerplatten (50, 50') durch den zweiten Beschichtungsabschnitt (304) aufweist; und

die erste Trockeneinrichtung (315) eine zweite Aufwärts-Elevatoreinrichtung (324) zum Überführen der Produkt-Trägerplatten (50, 50') von der zweiten Fördereinrichtung zur zweiten Trockeneinrichtung (315) sowie eine zweite Abwärts-Elevatoreinrichtung (326) zum Überführen der Produkt-Trägerplatten (50, 50') von der zweiten Trockeneinrichtung (315) zur zweiten Fördereinrichtung aufweist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welcher die erste und zweite Trokkeneinrichtung (314, 315) eine Vielzahl vertikal mit Abstand voneinander angeordneter Plattenführungen sowie eine Mittel-Elevatoreinrichtung (346) zum Transportieren der Produkt- Trägerplatten (50, 50') durch aufwärts aufeinanderfolgende Führungen in einem Abschnitt (342) der Trockeneinrichtung (314, 315) sowie durch abwärts aufeinanderfolgende Führungen in einem zweiten Abschnitt (344) der Trockeneinrichtung (314, 315) aufweist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welcher:

der erste Beschichtungsabschnitt (302) eine Einrichtung (317) zum Trennen einer durch das auf das Produkt (10) aufgebrachte Beschichtungsmaterial verursachten Verbindung zwischen dem Produkt (10) und dem Produkthalter (30) aufweist;

die Entladeeinrichtung (328) eine Einrichtung zum Trennen einer durch das auf das Produkt (10) aufgebrachte Beschichtungsmaterial verursachten Verbindung zwischen dem Produkt (10) und dem Produkthalter (30) aufweist; und

der erste und zweite Beschichtungsabschnitt (302, 304) eine erste und zweite Überwachungseinrichtung (307, 319) aufweisen, um in den Produkthaltern (30) jeweils fehlende oder gebrochene Produkte (10) festzustellen.

10. Verfahren zum Beschichten eines Produktes (10) mit den Schritten:

Befördern einer Vielzahl von Produkt-Trägerplatten (50, 50') auf einer ersten Fördereinrichtung zu einer Zufuhr-Lade-Station (306);

Ablage der Produkte (10) auf Produkthaltern (30) auf den Produkt-Trägerplatten (50, 50') an der Zufuhr-Lade-Station (306) derart, daß ein erster Bereich eines jeden Produktes (10) freiliegt;

Befördern der Produkt-Trägerplatten (50, 50') auf einer ersten Fördereinrichtung zu einer ersten Tauchstation (308);

Tauchen des ersten Bereiches des Produktes (10) an der ersten Tauchstation (308) in das Beschichtungsmaterial, um eine Schicht aufzubringen; Drehen der Produkt-Trägerplatten (50, 50'), um die Schicht auf dem ersten Bereich des Produktes (10) auszubreiten und zu festigen;

Überführen der Produkt-Trägerplatten (50, 50') zu einer ersten Trockeneinrichtung (314); Trocknen der Schicht durch Transportieren der Produkt-Trägerplatten (50, 50') durch die erste Trockeneinrichtung (314);

Überführen der Produkt-Trägerplatten (50, 50') von der ersten Trockeneinrichtung zu einer ersten Überführungsstation (352);

Überführen des Produktes (10) auf einer zweiten Fördereinrichtung zu einer zweiten Überführungsstation (354), so daß ein zweiter Bereich des Produktes (10) auf den Produkt- Trägerplatten (50, 50') freigelegt wird;

Befördern der Produkt-Trägerplatten (50, 50') auf einer zweiten Fördereinrichtung zu einer zweiten Tauchstation (320);

Tauchen des zweiten Bereiches des Produktes (10) an der zweiten Tauchstation (320) in das Beschichtungsmaterial, um eine Schicht aufzubringen;

Drehen der Produkt-Trägerplatten (50, 50'), um die Schicht auf dem zweiten Bereich des Produktes (10) auszubreiten und zu festigen;

Überführen der Produkt-Trägerplatten (50, 50') zu einer zweiten Trockeneinrichtung (315);

Trocknen der Schicht durch Transportieren der Produkt-Trägerplatten (50, 50') durch die zweite Trockeneinrichtung (315);

Überführen der Produkt-Trägerplatten (50, 50') von der zweiten Trockeneinrichtung (315) zu einer Entladestation (328);

Entnehmen und Sammeln der beschichteten Produkte an der Entladestation (238), wodurch die Produkt-Trägerplatten (50, 50') von dem Produkt (10) entleert werden; und Befördern der leeren Produkt-Trägerplatten (50, 50') zur zweiten Überführungsstation (354) zur erneuten Verwendung in diesem Verfahren;

dadurch gekennzeichnet, daß die Schritte des Drehens der Produkt-Trägerplatten (50, 50') in einer ersten und zweiten Drehstation (310, 322) durchgeführt werden, die jeweils von der ersten und zweiten Tauchstation (308, 320) getrennt und diesen benachbart sind und daß diese Schritte das Befördern der Produkt-Trägerplatten (50, 50') jeweils von der ersten oder zweiten Taucheinrichtung (308, 320) zur ersten oder zweiten Drehstation (310, 322) gefolgt vom Drehen der Produkt-Trägerplatten (50, 50') in der ersten oder zweiten Drehstation (310, 322) um mindestens eine Umdrehung umfassen.