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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kettenstich, dessen wiederholte Ausführung eine Folge
identischer Schlaufen ergibt, wobei der untere Teil jeder Lasche das Auflösen der vorhergehenden
verhindert und wobei es ausreicht, am freien Ende des Fadens der letzten Masche zu ziehen, um
diese und in der Folge alle weiteren Maschen aufzulösen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem die Verwendung eines solchen Kettenstichs und seine
Anwendung für die Kommissionierung von insbesondere zum Transport losweise aufgehängten
Produkten.
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Der Kettenstich ist in der Wirk- und Strickwarenindustrie bekannt; auch Seeleute kennen diesen
Knoten; seine Besonderheit liegt - wie sein Name schon sagt - darin, daß durch das Ziehen an
einem Faden ein fortlaufendes Auflösen aller Maschen der Verkettung verursacht wird; der
Kettenstich wird im Bereich der Wirk- und Strickwaren seit undenklichen Zeiten verwendet.
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Eine spezielle Verwendung des Kettenstichs wurde kürzlich in FR A 2 675 769 beschrieben und
geschützt; in diesem Patent ist ein Verfahren zur Kommissionierung von Produkten beschrieben,
die mit einem Haken an einer Stange aufgehängt sind, wobei diese Produkte trennbar und doch
fest losweise zusammengefaßt sind, damit sie während des Transports und der Handhabung
gehalten und arretiert werden können. Dieses Kommissionierungsverfahren wird insbesondere für
Kleidungsstücke auf Kleiderbügeln verwendet, um diese entweder beim Ausgang aus dem Werk
oder bei der Verteilung auf Lose zum Versand zu den unterschiedlichen Lagern
zusammenzufassen.
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Das Transportproblem der Kleidungsstücklose ist in dieser Patentanmeldung ausführlich dargelegt,
weshalb wegen weiterer Erläuterungen und zum besseren Verständnis des Vorteils, der darin
besteht, den unteren Teil der Haken der Kleiderbügel, auf denen die Produkte des Loses hängen,
nacheinander mit einem Kettenstich zu verbinden, auf diese verwiesen wird.
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Allerdings ist in der Praxis bemerkt worden, daß die Verwendung des bekannten Kettenstichs mit
einem Faden den Nachteil aufweist, daß die Verbindung etwas lose und nicht ausreichend fest ist,
um die Lose während des Transports zu halten; folglich wurde eine andere Verbindungsart
gesucht, die zwar dieselben Vorteile aufweist, die in diesem Zusammenhang im oben genannten
Dokument beschrieben sind, aber den oben genannten Nachteil nicht aufweist.
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Erfindungsgemäß ist ein Kettenstich der oben genannten Art besonders bemerkenswert, da er nach
Art eines Kettelsaums einen zweiten Faden aufweist, dessen einzelne Schlingen den unteren Teil
jeder einzelnen Kettenschlaufe umfaßen.
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Es wurde im Versuch festgestellt, daß durch diese Art der Anordnung eines zweiten mit dem
Kettenstich kombinierten Fadens eine beträchtliche Verbesserung des Halts der einzelnen
zusammengefaßten Lose erzielt wird, wobei jedoch die einfache Abtrennung gesichert bleibt, da
es immer noch ausreicht, am Faden des ersten Kettenstichs zu ziehen, um die Masche und in der
Folge alle weiteren Maschen der Verbindung aufzulösen.
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In der Praxis bleibt die Verwendung des erfindungsgemäßen zweifädigen Kettenstichs
selbstverständlich nicht auf die Kommissionierung von Produkten beschränkt, die wie
Kleidungsstücke über einen Haken an einer Stange aufgehängt sind, sondern kann natürlich für
die Kommissionierung von beliebigen länglichen, parallel zueinander ausgerichteten Produkten
verwendet werden, die zuerst während des Transports fest zusammengehalten und danach leicht
abgetrennt werden sollen.
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Die vorliegende Erfindung wird in der nachfolgenden und nicht einschränkenden Beschreibung
einer in der beigefügten Zeichnung dargestellten Ausführungsform näher erläutert.
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Es zeigen:
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Fig. 1einen bekannten Kettenstich,
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Fig. 2einen erfindungsgemäßen Kettenstich,
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Fig. 3eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die für die
Kommissionierung von Kleiderbügeln geeignet ist.
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In Figur 1 ist ein wiederholter Kettenstich dargestellt, der eine Folge von identischen Schlaufen
160, 161, 162 darstellt, wobei der untere Teil 150, 151, 152 jeder Lasche das Auflösen der
vorhergehenden Masche verhindert; selbstverständlich genügt es, am Faden 17 zu ziehen, um in
bekannter Weise das Auflösen der Schlaufe 160 und danach in der Folge aller weiteren Schlaufen
zu verursachen; gemäß der schon genannten vorausgegangenen Patentanmeldung FR-A-2 675 769
erhält man bei der Realisierung dieses Kettenstichs um Schäfte 50, 51,..., die beispielsweise aus
dem senkrechten Teil des Hakens eines Kleiderbügels bestehen können, ein Verbindungsmittel
zur Zusammenstellung von Losen oder umfaßbaren Mengen von Kleidungsstücken, die auf diese
Weise einfacher zu transportieren und voneinander zu trennen sind; wie zuvor schon erwähnt,
weist dieses bekannte Mittel leider den Nachteil auf, ein wenig instabil zu sein.
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In Figur 2 ist ein Kettenstich dargestellt, der in gleicher Weise wie in der Darstellung von Figur
1 mit dem Faden 17 realisiert ist; allerdings ist der Faden 18, d.h. der zweite Faden, in der Art
eines Kettelsaums angeordnet, bei dem jede Schlinge 180, 181, 182 den unteren Teil 150, 151,
152 jeder Lasche 160, 161, 162 des ersten Kettenstichs umschließt; indem dieser zweifädige
Kettenstich 20 um die Schäfte 50 gelegt wird, erhält man wieder eine Zusammenfassung oder
Kommissionierung der länglichen und parallel zueinander ausgerichteten Produkte 50, wobei
allerdings durch den Faden 18 ein sehr viel größerer Zusammenhalt erreicht wird und die
Kompaktheit der einzelnen Lose vollkommen zufriedenstellend ist; selbstverständlich - und dies
ist anhand von Figur 2 einfach zu überprüfen - genügt es immer noch, am Faden 17 zu ziehen,
um das Auflösen der letzten Masche 160 zu verursachen, die sich dadurch aus der durch den
zweiten Faden gebildeten Schlinge 180 löst und so fort bis zu einer vollständigen Auflösung und
somit der Ablösung der einzelnen Schäfte 50.
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Auf diese Weise kann der erfindungsgemäße zweifädige Kettenstich zur Kommissionierung von
länglichen und parallel zueinander ausgerichteten Produkten 50 verwendet werden und zwar
insbesondere für die Bildung von Losen von Kleidungsstücken, die auf Kleiderbügeln hängen, die
jeweils einen geraden, parallelen Abschnitt aufweisen, der durch den erfindungsgemäßen
Kettenstich verkettet ist.
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Das Prinzip dieser Anwendung ist in der schon genannten vorausgegangenen Patentanmeldung
ausführlich beschrieben, die Figur 3 der vorliegenden Anmeldung ist somit eine einfache
zeichnerische Wiederholung; zu sehen ist eine Laufstange 10, an der Kleiderbügel 40, 41 hängen,
die mittels des Zahnrads 6 in regelmäßigen Abständen voneinander angeordnet sind; der vertikale
Teil des Hakens der Kleiderbügel wird durch symbolisch dargestellte Führungen 60, 61 zur
Verkettungsvorrichtung 25 geführt, die unter einem sich darüberspannenden Gestell 26 montiert
ist; auf diesem Gestell 26 sitzen zwei Spulen 20a, 20b, die jeweils auf einem Stützfuß des
Gestells 26 angeordnet sind und der Verkettungsvorrichtung 25 die beiden Fäden zuführen, um
den Strang 20 des zweifädigen Kettenstichs zu bilden, der am Ausgang die Haken der
Kleiderbügel gemäß dieser Anwendung der Erfindung umschließt. Die Verkettungsvorrichtung
25 mit ihrem Zubehör, beispielsweise einem auf der gegenüberliegenden Seite am anderen
Stützfuß des Gestells 26 angeordneten Häkchen, sowie anderen Komponenten zum Antrieb der
Zahnräder 6, der Spulen 20a, 20b, usw., die in bekannter Weise vom Motor 3 angetrieben sind,
sind hier nicht weiter im einzelnen beschrieben, da sie dem Fachmann, der genau verstanden hat,
daß der Gegenstand der vorliegenden Erfindung im wesentlichen in der Weiterführung eines
zweifädigen Kettenstichs im Hinblick auf die spezielle Verwendung für die Kommissionierung
von insbesondere mittels eines Kleiderbügels aufgehängten Produkten, wie dies in den
nachstehenden Patentansprüchen näher ausgeführt ist, besteht, bekannt oder leicht zugänglich sind.
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Für den erfindungsgemäßen zweifädigen Kettenstich können Fäden mit einem Durchmesser von
1,5 bis 2 mm aus einem Material wie Baumwolle, Polyamid oder deren Derivaten verwendet
werden.
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Zu erwähnen ist noch ein sehr interessanter, weil sehr unerwarteter Vorteil des durch die
Verkettung von erfindungsgemäßen Kettenstichen gebildeten Strangs: Nach der Verkettung einer
bestimmten Menge von Kleiderbügeln kann dieser Strang beispielsweise mit einer Schere
auseinandergeschnitten werden, ohne daß sich der Strang von selbst auflöst; aus diesem Grund
können die auf dem Laufband oder der Laufstange herangeführten Kleiderbügel im Gestell
kontinuierlich verkettet werden und es genügt, den Strang an der geeigneten Stelle abzuschneiden,
um nach dem Verketten die einzelnen Lose oder umfaßbaren Mengen zu bilden; selbstverständlich
sollten die Kleidungsstücke auf dem Laufband oder der Laufstange in der richtigen Reihenfolge
zugeführt werden und ggf. mit einer sichtbaren Markierung versehen sein, damit erkannt werden
kann, zwischen welchen Kleiderbügeln mit der Schere abzuschneiden oder der integrierte
Fadenschneider zu betätigen ist.
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Zur Erläuterung kann noch erwähnt werden, daß sich der Strang nicht von selbst auflöst, wenn
er ungefähr 10 mm vom Schaft des Kleiderbügels abgeschnitten wird, was einem Abstand von
gut 4 Stichen entspricht; diese Besonderheit ermöglicht also die Bildung von mehreren Losen von
Kleidungsstücken auf ein und demselben Wagen. Andererseits sind alle Kleiderbügel durch
einfaches Ziehen an einem einzigen Faden des Kettenstichs, wie schon oben erläutert, vom Strang
abzutrennen.