DE69400519T2 - Zinksulfophosphatgläser - Google Patents

Zinksulfophosphatgläser

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    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
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    • C03C3/00Glass compositions
    • C03C3/12Silica-free oxide glass compositions
    • C03C3/16Silica-free oxide glass compositions containing phosphorus
    • C03C3/17Silica-free oxide glass compositions containing phosphorus containing aluminium or beryllium

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Description

    GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zinksulfonatglas mit einem extrem niedrigen Erweichungspunkt von weniger als ungefähr 300ºC und mit einer ausgezeichneten Beständigkeit gegen Angriff durch Feuchtigkeit.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • In der Vergangenheit hat man beträchtliche Forschungen durchgeführt, um Gläser mit niedrigen Übergangstemperaturen (Tg) zu entwickeln, damit Schmelz- und Formarbeitsgänge bei niedrigen Temperaturen durchgeführt und Energiekosten gespart werden können. Herkömmlicherweise ist die Übergangstemperatur eines Glases als die Temperatur definiert, bei der eine merkliche Steigerung des Wärmeausdehnungskoeffizienten beobachtet wird, begleitet von einer Änderung der spezifischen Wärmekapazität (Cp). Vor kurzen hat man festgestellt, daß Gläser mit niedrigen Übergangstemperaturen potentiell geeignete Materialien für eine Reihe von Anwendungen, einschließlich Niedrigtemperatur-Verschlußgläser und glasorganische Polymerverbunde, sind. Eine in U.S.-Patent Nr. 5043369 (Bahn et al.) offenbarte, kürzliche Entwicklung beinhaltet die Herstellung glasorganischer Polymerlegierungen. Diese Legierungen werden aus einem Glas und einem thermoplastischen oder thermisch härtbaren Polymer mit kompatiblen Verarbeitungstemperaturen hergestellt. Also werden das Glas und das Polymer bei der Verarbeitungstemperatur unter Bildung eines innigen Gemischs vereinigt, d. h. das Glas und das Polymer befinden sich in ausreichend flüssigem Zustand, um miteinander zu einem Körper geformt zu werden, der eine im wesentlichen einheitliche, feingekörnte Mikrostruktur zeigt, wobei wünschenswerterweise zumindest partielle Mischbarkeit und/oder eine Reaktion zwischen dem Glas und dem Polymer vorliegt, so daß die Adhäsion und die Bindung zwischen ihnen gefördert wird. Aus dem Gemisch wird ein Gegenstand geformt und dann auf Raumtemperatur gekühlt. Diese Gegenstände zeigen chemische und physikalische Eigenschaften, die eine sich ergänzende Mischung der von dem einzelnen Glas und Polymer gezeigten umfassen. Beispielsweise zeigen die Legierungen häufig eine Kombination von hoher Oberflächenhärte, hoher Steifheit und hoher Festigkeit. Legierungen unterscheiden sich dadurch von Glas/Organopolymer-Verbunden, daß zumindest partielle Mischbarkeit und/oder eine Reaktion zwischen Glas und Polymer vorliegen, wobei diese Bedingung(en) bei Glas/Polymer- Verbunden fehlen.
  • Es stellte sich heraus, das Gläser innerhalb des allgemeinen Zinkphosphatsystems besonders als Glasbestandteil von Glas/Polymer-Legierungen geeignet sind, U.S.-Patent Nr. 4940677 und 5071795.
  • Diese Zinkphosphatgläser zeigen verglichen mit anderen Gläsern auf Phosphat-Basis vergleichsweise gute Beständigkeit gegenüber chemischem Angriff. Trotzdem wurde ständig nach neuen Glaszusammensetzungen gesucht, die niedrige Übergangstemperaturen bei noch größerer chemischer Beständigkeit zeigen. Diese Niedrigtemperatur-Glaszusammensetzungen ergäben nicht nur geringere Energiekosten bei der Glasherstellung, sondern auch niedrigere Kosten bei der Herstellung von Glas/Polymer-Legierungen und -Verbunden. Zusätzlich würden bei niedrigerer Temperatur beständige Gläser die Anzahl an verfügbaren kompatiblen Polymeren erhöhen, die mit dem Glas unter Erzeugung von Glas/Polymer-Verbunden verarbeitet und mit dem Glas unter Erzeugung von Glas/Polymer-Legierungen deformiert werden könnten. Diese Faktoren, niedrigere Herstellungskosten und größere mögliche Polymerauswahl, würden wiederum wahrscheinlich die Anzahl potentieller kommerzieller Anwendungen vergrößern.
  • U.S.-Patent Nr. 4544695 (Meyers) offenbart eine flamm- und/oder rauchwidrige Polymerzusammensetzung, die eine Phosphat-Sulfat-Glaszusammensetzung mit den folgenden Bestandteilen enthält: 4-18% K&sub2;SO&sub4;, 8-36% ZnSO&sub4;, 4-18% Na&sub2;SO&sub4; und 19-56% P&sub2;O&sub3;. Zusätzlich kann das Glas die folgenden fakultativen Bestandteile enthalten: 0-25% ZnO, 0-4% B&sub2;O&sub3;, 0-25% Li&sub2;O, 0-25% Na&sub2;O, 0-12% BaO und 0-4% TiO&sub2;. Die erfinderischen Gläser liegen, wenn sie in der in dem Patent von Meyers verwendeten Zusammensetzungsform ausgedrückt werden, außerhalb des darim offenbarten Zusammensetzungsbereichs, und insbesondere ist bei allen drei Glasbeispielen die Gesamtmenge an ZnO (kombiniert aus den Quellen AnSO&sub4; und ZnO) weit unter der bei den vorliegenden erfinderischen Zusammensetzungen erforderlichen; der höchste zitierte ZnO-Gehalt ist 18,5%. Sogar wenn die darin beanspruchte Zinkoxidmenge so weit erhöht wird, daß sie innerhalb der vorliegenden erfinderischen Gläser liegt, erzeugen die vom Meyers-Patent geforderten Bereiche entweder Glas mit zuviel Sulfat, um gute Beständigkeit zu zeigen, oder mit zu wenig Alkali, um ein Glas mit einer ausreichend niedrigen Glasübergangstemperatur zu ergeben. Da die Gläser des Meyers- Patents entweder eine äußerst geringe Beständigkeit oder eine zu hohe Übergangstemperatur haben, sind sie für die Verwendung in Glas/Polymer-Legierungen und -Verbunden ungeeignet.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die oben beschriebene Forschung hat zur Erfindung eines Glases mit einer Übergangstemperatur von üblicherweise unter ungefähr 300º, einer Verarbeitungstemperatur unter ungefähr 400 º geführt, wobei es gleichzeitig eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegenüber Angriff durch Wasser zeigt.
  • Genauer, offenbart die vorliegende Erfindung ein Glas, bestehend im wesentlichen aus, ausgedrückt als Molprozent auf Oxidbasis, 15-35% P&sub2;O&sub5;, 1-25% SO&sub3;, 30-55% ZnO, 0-25% R&sub2;O, wobei R&sub2;O ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus 0-25% Li&sub2;O, 0-25% Na&sub2;O und 0-25% K&sub2;O. Zusätzlich können bis zu insgesamt 15% fakultative Inhaltsstoffe in den angegebenen Mengen ausgewählt werden aus der Gruppe, bestehend aus 0-10% Al&sub2;O&sub3;, 0-10% MgO, 0-10% CaO, 0-10% SrO, 0-10% BaO, 0-10% MnO, 0-10% Übergangsmetalloxide und 0-15% Cl+F, wie in Gew.-% analysiert.
  • Da die vollständige Umwandlung der vorstehenden erfinderischen Zusammensetzungsbereiche, ausgedrückt als Molprozent in Bereiche, ausgedrückt als Gew.-%, mathematisch nicht möglich ist, werden nachstehend die erfinderischen Zusammensetzungen, ausgedrückt in ungefähren Gew.-%, angegeben: 25-50% P&sub2;O&sub5;, 1-20% SO&sub3;, 26-45% ZnO, 0-20% R&sub2;O, wobei R&sub2;O ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus 0-8% Li&sub2;O, 0-20% Na&sub2;O und 0- 20% K&sub2;O. Die Gruppe, aus der die fakultativen Inhaltsstoffe ausgewählt werden können, lautet, ausgedrückt als ungefähre Gew.-%, wie folgt: 0-10% Al&sub2;O&sub3;, 0-5% MgO, 0-5% CaO, 0-10% SrO, 0-15% BaO, 0-10% MnO, 0-15% Übergangsmetalloxide und 0-15% Cl+F, wie analysiert.
  • BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Tabelle I zeigt eine Reihe von Glaszusammensetzungen, ausgedrückt als Molprozent auf Oxidbasis, die bei der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können. Tabelle IA zeigt die gleichen Zusammensetzungen, wobei aber die Werte der einzelnen Bestandteile in Gew.-% umgewandelt sind. Zusätzlich zur Angabe der relativen Mengen der Ansatzbestandteile zeigt Tabelle I die Übergangstemperatur (Tg) in ºC, wie durch Einsatz von Standard-Differentialscanningkalorimetrietechniken gemessen, die Auflösungsgeschwindigkeit, ausgedrückt als prozentualer Gewichtsverlust (% Gew.-Verlust) eines Streifens mit Abmessungen von ungefähr 1 Inch X 1 ½ Inch x 3/8 Inch (2 ½ cm X 4 cm X 1 cm), und die Verarbeitungstemperatur (Zugtemp.). Zusätzlich wird in Tabelle I das Aussehen des Glases nach der Herstellung (Glasauss.) aufgeführt. Die Qualität und das Aussehen des hergestellten Glases reichte von klar (kl.) bis leicht trüb (trüb). Die tatsächlichen Ansatzinhaltsstoffe für die Gläser können alle Materialien, entweder Oxide oder andere Verbindungen, enthalten, die, wenn sie miteinander geschmolzen werden, in die erwünschten Oxide in den richtigen Anteilen umgewandelt werden. Beispielsweise wird ZnSO&sub4; 7H&sub2;O leicht als SO&sub3;-Quelle sowie als partielle ZnO-Quelle eingesetzt.
  • Die Ansatzmaterialien wurden compoundiert, im automatischen Taumelmischer gemischt, um eine homogene Schmelze zu gewährleisten und in Siliziumdioxidtiegel überführt. Der Glasansatz wurde dann geschmolzen und bei Temperaturen von 800 bis 1000ºC während ungefähr drei Stunden gehalten. Unter ungefähr 850ºC wurde sehr wenig Verdampfung von P&sub2;O&sub5;, SO&sub3; oder anderen Spezies bemerkt. Tabelle I zeigt, daß die analysierten SO&sub3;- Werte (A-SO&sub3;) gewöhnlich ungefähr gleich den aus dem Ansatz berechneten (B-SO&sub3;) waren. Die Werte sind in Gew.-% angegeben. Die Schmelze wurde in eine Stahlform gegossen, um eine rechteckige Platte mit Abmessungen von ungefähr 4 Inch X 8 Inch X 3/8 Inch (10 cm X 20 cm X 1 cm) herzustellen. Diese Platte wurde anschließend über Nacht bei einer Temperatur von ungefähr 250 bis 275ºC abgekühlt.
  • Rechteckige, streifenförmige Stücke von ungefähr 40 Gramm Gewicht wurden von der Platte geschnitten, auf Temperaturen im Bereich von 350 bis 450ºC erhitzt, und Glasstäbe wurden gezogen, um eine gute Näherung der Verarbeitungstemperatur zu erhalten. Dieser Wert ist für die Glasbeispiele 1-14 in Tabelle I als die "Zugtemp." angegeben.
  • Von der Glasplatte wurden Proben geschnitten, um ihre Feuchtigkeitsbeständigkeit/Lebensdauer zu testen. Bei dem Test wurde jede Probe sorgfältig gewogen und dann in ein kochendes Wasserbad getaucht. Nach einer Verweildauer von sechs Stunden wurde die Probe aus dem Bad entnommen, an der Luft getrocknet und danach erneut gewogen, um jeglichen Gewichtsverlust der Probe zu bestimmen. Dieser Gewichtsverlust, d. h. die Auflösungsrate, ist für jede Glasprobe in Tabelle I angegeben (Aufl.rate) und als Prozentsatz des ursprüglichen Gewichts vor dem Test/Eintauchen berechnet. TABELLE I TABELLE IA
  • Die vorstehende Beschreibung stellt lediglich Laborschmelz- und -formpraxis dar. Es ist selbstverständlich, daß die genannten Zusammensetzungen in Großmaßstabs-Schmelzeinrichtungen geschmolzen und in erwünschte Konfigurationen unter Verwendung von im Glasherstellungsfachgebiet herkömmlichen Techniken geformt werden können. Bei der Standard-Glasherstellungspraxis ist es nur notwendig, zu gewährleisten, daß die Ansatzmaterialien gründlich gemischt und dann bei Temperaturen geschmolzen werden, die eine homogene Schmelze ohne übermäßige Verdampfung von Schewefeloxiden, Chlorid und Fluorid gewährleisten und daß die Schmelze anschließend abgekühlt und in einem Glaskörper mit einer erwünschten Geometrie geformt wird, der gewöhnlich gekühlt wird.
  • Diese erfinderischen Gläser mit Übergangstemperaturen von gewöhnlich unter ungefähr 300ºC und Verarbeitungstemperaturen von 350ºC und darüber zeigen Werte der Haltbarkeit/Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit im Bereich von 0,0 bis 0,15 Prozent Gewichtsverlust, wenn sie sechs (6) Stunden lang in kochendes Wasser eingetaucht werden. Diese Gewichtsverlustwerte sind außergewöhnlich niedrig für Gläser mit Übergangs-/Verarbeitungstemperaturen in dem Bereich, den die erfinderischen Gläser zeigen. Sie sind vergleichbar mit den Haltbarkeitswerten, die Gläser mit Übergangs-/Verarbeitungstemperaturen von 100ºC mehr zeigen, z. B. die in U.S.-Pat. Nr. 4940677 (Beall et al.) offenbarten Phosphatgläser.
  • Aufgrund der Gesamt-Ausgewogenheit der physikalischen und chemischen Eigenschaften ist Beispiel 6 die am stärksten bevorzugte Ausführungsform der erfinderischen Gläser.
  • Tabelle II zeigt die Zusammensetzung dreier typischer Metaphosphatgläser mit Übergangstemperaturen, die mit denen der erfinderischen Gläser vergleichbar sind. Aus den darin aufgelisteten Haltbarkeitsdaten (nur einstündiges Eintauchen in kochendes Wasser), die von einem 5%igem Gewichtsverlust bis zu völligem Auflösen des Glases reichen, wird deutlich, daß die erfinderischen Gläser eine viel stärkere Haltbarkeit als diese Metaphosphatproben mit vergleichbaren Übergangstemperaturen zeigen. TABELLE II
  • Tabelle III beschreibt die Zusammensetzung der Beispiele 1-12 in der Form, die in dem vorstehend beschriebenen Meyers- Dokument verwendet wird. Bei der Umwandlung der vorliegenden Beispiele in diese Form wurde angenommen, daß die erste Quelle von SO&sub3; K&sub2;SO&sub4; war. Falls noch SO&sub3; gebraucht wurde, wurde dann angenommen, daß es durch die Zugabe von Na&sub2;SO&sub4; bereitgestellt wurde, und falls schließlich immer noch eine Menge an SO&sub3; notwendig war, wurde angenommen, daß seine Quelle ZnSO&sub4; war. Die Präferenz der Sulfate in der Reihenfolge K&sub2;SO&sub4;, Na&sub2;SO&sub4; und ZnSO&sub4; wird aus den Beispielen 1 und 2 des Meyers-Patents deutlich. In Beispiel 1 wird das gesamte Alkali, K&sub2;O und Na&sub2;O, ausgedrückt als Sulfate aufgelistet. Zink wird beispielsweise sowohl als ZnSO&sub4; als auch als ZnO aufgelistet. In anderen Worten, wird Zink bis zu dem von dem Patentinhaber erwünschten Gesamtsulfatgehalt als Sulfat angegeben, und der Rest des Zinks wird als Oxid aufgelistet. Das hätte ebenso leicht unter Verwendung von nur ZnSO&sub4; und Auflisten eines Teils des Na oder K als Oxide bewerkstelligt werden können. Der Patentinhaber zog es aber offensichtlich vor, Alkali anstelle von Zink als Sulfate aufzulisten. Ähnlich wird in Beispiel 2 das gesamte Kalium als K&sub2;SO&sub4; aufgeführt, wohingegen sowohl Soda als auch Zink zwischen Oxiden und Sulfaten aufgeteilt sind. Da offensichtlich jede Anordnung verwendet werden kann, zieht der Patentinhaber K, Na und Zn als Präferenzreihenfolge bei der Beschreibung seiner Zusammensetzungen vor. Wir haben die gleiche Gestaltung (Präferenzreihenfolge) in Tabelle III verwendet.
  • Aus den in dieser Tabelle aufgelisteten Zusammensetzungen wird deutlich, daß die Zusammensetzung der erfinderischen Gläser sehr verschieden von den in dem Dokument von Meyers et al. offenbarten ist. TABELLE III
  • Tabelle IV beschreibt eine Reihe von Glaszusammensetzungen, ausgedrückt als Molprozent auf Oxidbasis, die außerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung aber innerhalb des in dem vorstehend beschriebenen Dokument von Meyers offenbarten Zusammensetzungsbereichs liegen. Zusätzlich zur Aufschlüsselung der Zusammensetzung und der Auflösungsrate des Glases beschreibt die Tabelle die Schmelztemperatur (Schm.temp.) und das Glasaussehen vor und nach Eintauchen in kochendes Wasser. Aussehen und Qualität des Glases reichen vor Eintauchen von klarem, stabilem Glas (kl.) bis zu durchscheinendem, hygroskopischem Glas (durchsch./hygro.). Tabelle V beschreibt die gleichen Zusammensetzungen, jedoch in der in dem Meyers-Patent verwendeten Zusammensetzungsform. Diese Vergleichsglasbeispiele 16 bis 22 wurden, ausgenommen der Änderung der entsprechenden Bestandteile wie in Tabelle II gezeigt, auf die gleiche Weise hergestellt, wie vorstehend für die erfinderischen Glasbeispiele 1-12 offenbart wurde. Man beachte jedoch, daß Beispiel 20 (als ungeschmolzen beschrieben) nicht schmilzt. Daher wurde kein Glas hergestellt. Diese Zusammensetzung schmilzt sogar dann nicht unter Bildung eines Glases, wenn nach den in dem Dokument von Meyers eingehend beschriebenen Schmelzanweisungen vorgegangen wurde.
  • Es ist leicht ersichtlich, daß diese Gläser mit Ausnahme von Beispiel 21 schlechte Haltbarkeitswerte, entweder hohe Auflösungsraten oder hygroskopisches Verhalten, zeigen. Tatsächlich ist die Haltbarkeit so schlecht, daß diese Gläser für jede für die erfinderischen Gläser in Betracht gezogene Anwendung ungeeignet sind. Man beachte, daß die prozentualen Gewichtsverluste Werte für verschiedene Eintauchzeiten darstellen: Bsp. 16 und 17 - 2 ½ Std., Bsp. 19 - 2 Std. und Bsp. 18 und 20-23 - 6 Std. Wie in Tabelle II beschrieben, zeigten die Beispiele Gewichtsverluste aufgrund von Eintauchen in kochendes Wasser von einem 0,3%igen Gewichtsverlust in 6 Stunden bis hin zu solchen, die sich entweder auflösten (aufgelöst) oder in einen unverfestigten weißen Rückstand (unverf. weißer Rückst.) umgewandelt wurden oder bei denen die Oberfläche abblätterte (Oberfl.abblätt.).
  • Die Beispiele 16-18 sind in dem Meyers-Patent als spezifische Beispiele für wenig hygroskopisches Verhalten offenbart. Die gemessenen Haltbarkeitswerte zeigen jedoch, daß keine dieser Zusammensetzungen die Haltbarkeitsdauer der erfinderischen Zusammensetzung zeigt oder annähernd zeigt. Die Beispiele 19 bis 23 waren verschiedene Zusammensetzungsversuche, um eine Glaszusammensetzung innerhalb dieses Dokuments zu identifizieren, die eine Haltbarkeit in der Größenordnung der Haltbarkeit der erfinderischen Sulfophosphatzusammensetzung zeigt. Beispielsweise besitzen die Vergleichsbeispiele 21 und 22 die maximale Zn-Menge (höchstes zulässiges ZnSO&sub4; und ZnO) und die niedrigste P&sub2;O&sub5;-Menge, die innerhalb des beanspruchten Zusammensetzungsbereichs zulassig sind. Keine zeigt Haltbarkeitswerte, die so niedrig wie erwünscht sind. Beispiel 21 zeigt annährend die niedrige Auflösungsrate der vorliegenden Erfindung, hat aber trotzdem eine viel zu hohe Übergangstemperatur (> 350ºC) und Verarbeitungstemperatur (> 450ºC), um bei der vorliegenden Erfindung geeignet zu sein. Einfach gesagt, keines der Vergleichsbeispiele und wahrscheinlich keine Zusammensetzung innerhalb des Zusammensetzungsbereichs des Dokuments von Meyers besitzt das notwendige hohe ZnO und ausreichend niedrige SO&sub3;, um ein Glas zu gewährleisten, das eine Tg von ungefähr 300ºC und eine entsprechende ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit besitzt. TABELLE IV TABELLE V

Claims (5)

1. Glas mit einer Übergangstemperatur von unter etwa 300º, einer Arbeitstemperatur von unter etwa 400º und mit einer ausgezeichneten Beständigkeit gegen Angriffe durch Wasser und milde wäßrige alkalische Lösungen, wobei das Glas im wesentlichen, ausgedrückt in Molprozent auf Oxidbasis, aus 15-35% P&sub2;O&sub5;, 1-25% SO&sub3;, 30-55% ZnO, 0-25% R&sub2;O, wobei R&sub2;O aus der Gruppe, bestehend aus 0-25% Li&sub2;O, 0-25% Na&sub2;O und 0-25% K&sub2;O ausgewählt ist, und bis zu insgesamt 15% wahlweise aus Bestandteilen in den angegebenen Anteilen, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus 0-10%Al&sub2;O&sub3;, 0-10% MgO, 0-10% CaO, 0-10% SrO, 0-10% BaO, 0-10% MnO, 0-10% Übergangsmetalloxide und 0-15% Cl+F, analysiert in Gewichtsprozent, besteht.
2. Glas nach Anspruch 1, wobei die SO&sub3;-Menge von 7-20% reicht.
3. Glas nach Anspruch 1, wobei die SO&sub3;-Menge 15% nicht überschreitet.
4. Glas nach Anspruch 1, bestehend im wesentlichen aus 21- 33% P&sub2;O&sub5;, 9-17% SO&sub3;, 35-51% ZnO und 10-20% R&sub2;O, wobei R&sub2;O aus der Gruppe, bestehend aus 0-10% Li&sub2;O, 0-15% Na&sub2;O und 0-10% K&sub2;O, ausgewählt ist.
5. Glas nach Anspruch 1, bestehend im wesentlichen aus 24,8% P&sub2;O&sub5;, 12,5% SO&sub3;, 40,7% ZnO, 5,3% Li&sub2;O, 8,0% Na&sub2;O, 5,8% K&sub2;O, 1,5% Al&sub2;O&sub3;, 0,7% CaO und 0,7% SrO.
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