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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die mikrobiologische Industrie und
beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von L-Threonin durch Fermentation. L-Threonin
ist eine essentielle Aminosäure,
die als Bestandteil verschiedener Nahrungsmittelgemische für medizinische
Zwecke verwendet wird. Außerdem
wird es als Futterzusatzstoff für
Tiere, als Reagenz in der pharmazeutischen und der chemischen Industrie
und als Wachstumsfaktor für
die Herstellung von Aminosäuren,
wie Lysin und Homoserin, durch Mikroorganismen eingesetzt.
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Stand der Technik
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In
der Vergangenheit sind Bakterien, die aus der natürlichen
Umgebung gewonnen wurden, oder künstliche
Mutanten solcher Bakterien als Mikroorganismen für die Herstellung von L-Threonin
durch Fermentation eingesetzt worden. Es sind viele L-Threonin produzierende
künstliche
Mutanten bekannt, von denen die Mehrzahl gegen α-Amino-β-hydroxyvaleriansäure resistent
ist und die zur Gattung Escherichia, Serratia, Brevibacterium oder
Corynebacterium gehören.
Was Escherichia anbelangt, sind in
JPA
55-131397 ,
JPA 59-31691 ,
JPA 56-15696 und
JPW 3-501682 Verfahren
zur Herstellung von L-Threonin durch Bakterien beschrieben, die
mit rekombinanten Plasmiden transformiert sind, welche Threoninoperons
enthalten.
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Von
den bislang bekannten Threonin produzierenden Bakterien hat der
Stamm Escherichia coli BKIIM (VKPM) B-3996 die stärkste Threoninproduktion
und den besten Verbrauchskoeffizienten gezeigt (
JPW 3-501682 ). Gemäß der vorliegenden
Erfindung bezieht sich der Ausdruck "Verbrauchskoeffizient" auf die Gramm Zucker,
die für
die Produktion von einem Gramm Threonin erforderlich sind. Wenn
dieses Bakterium in einem experimentellen Fermenter kultiviert wird
und Zucker-Ammoniak als Antwort auf die Signale des pH-Sensors zu
dem Kulturmedium gegeben wird, ist die maximale Biosynthese von
Threonin 85 g/l, und der Verbrauchskoeffizient 2 g Zucker pro Gramm
Threonin.
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Aspartokinase
(im folgenden als AK abgekürzt)
ist ein Enzym, das Asparaginsäure
in β-Phosphoasparaginsäure umwandelt,
und es ist der Hauptregulationspunkt des Biosyntheseweges von Asparaginsäure und
ihrer Aminosäurederivate.
Wie 1 zeigt, gibt es drei Arten von AK aus E. coli
(AK I, AK II, AK III), wobei die ersten zwei dieser Arten bifunktionelle
Enzyme mit Homoserindehydrogenase(in folgenden manchmal als HD abgekürzt)-Aktivität haben.
Eines dieser Enzyme ist AK I-HD
I, welches durch das thrA-Gen codiert wird, und das andere ist AK
II-HD II, welches durch das metL(M)-Gen codiert wird.
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Nur
AK III ist ein monofunktionelles Enzym, es ist das Produkt des lysC-Gens
und es unterliegt bekanntlich der Repression und der Rückkopplungsinhibition
durch Lysin. Andererseits unterliegt AK I der gemeinschaftlichen
Repression durch Lysin und Isoleucin und der Inhibition durch Threonin,
während
AK II der Repression durch Methionin unterliegt. Das Verhältnis der
intrazellulären
Aktivitäten
von AK I:AK II:AK III ist etwa 5:1:4.
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Das
lysC-Gen von E. coli wurde bereits kloniert, und seine Basensequenz
wurde bestimmt (Cassan, M., Parsot, C., Cohen, G.N. und Patte. J.C.,
J. Biol. Chem., 261, 1052, 1986). Es wurde auch die Produktion von
L-Threonin durch Fermentation unter Verwendung von E. coli-Stämmen, deren
AK III-Aktivität
verstärkt worden
ist, von Mizukami et al. (Mizukami, T. et al., Agric. Biol. Chem.,
50, 1015, 1986) beschrieben. Es wurde jedoch bislang keine ausreichende
Befreiung von der lysinabhängigen
Rückkopplungshemmung
der AK III erreicht, die von Mizukami et al. beschrieben wurde.
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Somit
ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung
von AK III mit zufriedenstellender Befreiung von der Rückkopplungsinhibition
durch Lysin und die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung
von L-Threonin durch Fermentation, welches im Vergleich zum Stand
der Technik erheblich verbessert ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Als
Ergebnis umfangreicher Forschung zur Lösung des vorstehend genannten
Problems haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung ein Gen bereitgestellt
(Mutante lysC oder lysC*), welches für AK III in E. coli codiert
und welches in ausreichendem Maß von
der Rückkopplungsinhibition
durch Lysin befreit ist, und sie haben gefunden, daß durch
Einführen
dieses Gens in Threonin produzierende Bakterien L-Threonin effizient akkumuliert
werden kann, wodurch die vorliegende Erfindung vervollständigt wurde.
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Mit
anderen Worten betrifft die vorliegende Erfindung eine DNA, welche
für Aspartokinase
III aus Escherichia coli kodiert und eine Mutation in der kodierenden
Region aufweist, durch welche die Rückkopplungshemmung der Aspartokinase
II durch Lysin aufgehoben wird, und sie betrifft genauer gesagt
die vorstehende beschriebene DNA, worin sich die Mutation befindet,
die zu der Befreiung der Aspartokinase II von der Rückkopplungshemmung
durch Lysin führt,
beispielsweise auf der A-Domäne
oder B-Domäne
der Aspartokinase III, und genauer gesagt betrifft die vorliegende
Erfindung die vorstehend genannte DNA, wobei die Mutation, die zu
der Befreiung der Aspartokinase II von der Rückkopplungshemmung durch Lysin
führt,
unter Bezugnahme auf die SEQ ID NO:1 der nachstehenden Sequenzliste
ausgewählt
ist aus der Gruppe, die beispielsweise besteht aus einer Mutation,
bei der Gly 323 durch Asp ersetzt ist, einer Mutation, bei der Gly
323 durch Asp und Gly 408 durch Asp ersetzt sind, einer Mutation,
bei der Arg 34 durch Cys und Gly 323 durch Asp ersetzt sind, einer
Mutation, bei der Leu 325 durch Phe ersetzt ist, einer Mutation,
bei der Met 318 durch Ile und Val 349 durch Met ersetzt sind, einer
Mutation, bei der Ser 345 durch Leu ersetzt ist, einer Mutation, bei
der Val 347 durch Met ersetzt ist, einer Mutation, bei der Thr 352
durch Ile und Ser 369 durch Phe ersetzt sind, einer Mutation, bei
der Glu 164 durch Lys ersetzt ist und einer Mutation, bei der Met
417 durch Ile und Cys 419 durch Tyr ersetzt sind.
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Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung die vorstehend genannte DNA, welche eine
rekombinante DNA ist, die mit Vektor-DNA verknüpft ist, die in Escherichia-Bakterien
autonom replizieren kann. Außerdem betrifft
sie Mikroorganismen, welche zur Gattung Escherichia gehören und
die durch die Einführung
der vorstehend genannten rekombinanten DNA in die Zellen transformiert
worden sind. Außerdem
fallen Mikroorganismen unter den Umfang der vorliegenden Erfindung,
welche durch Einführen
der DNA, die für
die vorstehend genannte, von Escherichia abgeleitete Aspartokinase
III codiert und ein Gen mit einer Mutation in der codierenden Region
hat, welches die vorstehend genannte Aspartokinase III von der Rückkopplungshemmung durch
Lysin befreit, in ihre chromosomale DNA transformiert worden sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
von L-Threonin, welches durch Kultivieren eines beliebigen der vorstehend
genannten Mikroorganismen in einem Fermentationsmedium, Produzieren
und Akkumulieren von L-Threonin in der Kultur und durch Gewinnen
des L-Threonins aus dem Kulturmedium gekennzeichnet ist.
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Im
folgenden wird die vorliegende Erfindung eingehend beschrieben.
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Als
Donor-Bakterien zur Bereitstellung der DNA, welche das für AK III
(lysC) codierende Gen enthält, können beliebige
Mikroorganismen, die zur Gattung Escherichia gehören, eingesetzt werden. Im
speziellen sind dies solche, die von Neidhardt beschrieben wurden
(Neidhardt, F.C. et al., Escherichia coli and Salmonella typhimurium,
American Society for Microbiology, Washington, D.C., 1208, Tabelle
1). Beispiele davon umfassen die E. coli-Stämme JM109 und MC1061.
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Wenn
ein Wildtyp-Stamm als Donorbakterium eingesetzt wird, um die DNA
bereitzustellen, welche das für
AK III (lysC) codierende Gen enthält, kann eine DNA, welche einen
Wildtyp des AK III-Gens enthält,
erhalten werden. Für
die Einführung
einer Mutation in dieses Gen, um ein AK III-Gen zu erhalten, welches
von der Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin befreit ist (lysC*), kann eine in vitro-Mutation der
DNA durch direkte Behandlung mit Hydroxylamin bewirkt werden. Hydroxylamin
ist ein chemisches Mutationsmittel, welches durch Umwandlung von
Cytosin in N4-Hydroxycytosin eine Mutation
von C nach T bewirkt.
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Außerdem kann
eine DNA, welche das AK III-Gen enthält, welches von der Rückkopplungshemmung durch
L-Lysin befreit ist, durch Verwendung einer Mutante, worin die AK
III-Aktivität
von der Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin befreit ist, als DNA-Donorstamm erhalten werden. Diese
Mutante kann aus Zellen erhalten werden, die beispielsweise einem
herkömmlichen
Mutationsbehandlungsverfahren, der Behandlung mit ultravioletten
Strahlen oder der Behandlung mit einem Mutationsmittel, wie N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin
(NTG) unterworfen worden sind, erhalten werden.
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Im
folgenden wird die Herstellung einer DNA beschrieben, welche ein
Gen enthält,
das für
AK III (lysC) codiert. Zunächst
wird E. coli mit einem Wildtyp von lysC, wie der MC1061-Stamm, kultiviert,
um Zellkulturen zu erhalten. Die Kultivierung des vorstehend genannten
Mikroorganismus kann durch ein herkömmliches Festkulturverfahren
durchgeführt
werden, es wird jedoch im Hinblick auf die Gewinnung der Zellen
bevorzugt ein Flüssigkulturverfahren
für die
Kultivierung eingesetzt. Das Kulturmedium kann beispielsweise durch
Zugeben eines oder mehrerer anorganischen Salze, wie Monokaliumphosphat
(KH2PO3), Dikaliumphosphat
(K2HPO3), Magnesiumsulfat,
Natriumchlorid, Magnesiumchlorid, Eisenchlorid, Eisensulfat oder
Mangansulfat, zu einer oder mehreren Stickstoffquellen, wie Hefeextrakt,
Pepton, Rindfleischextrakt, Maisextrakt oder ein Extrakt von Sojabohnen
oder Weizen, und dann durch weiteres Zugeben von Kohlenhydraten,
Vitaminen usw., falls erforderlich, hergestellt werden. Der anfängliche
pH-Wert des Kulturmediums wird auf etwa 7 bis 8 eingestellt. Die Kultivierung
wird bei 30 bis 42°C,
vorzugsweise etwa 37°C,
während
4 bis 24 Stunden durch Belüftung
und Rühren
in einer Schüttelkultur,
einer stehenden Kultur oder dergleichen durchgeführt. Das auf diese Weise erhaltene
Kulturprodukt wird durch Zentrifugation bei beispielsweise 3000
Umdrehungen pro Minute während
5 Minuten getrennt, wobei Zellen des E. coli MC1061-Stamms erhalten
werden.
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Chromosomale
DNA kann aus diesen Zellen beispielsweise durch das Verfahren von
Saito und Miura (Biochem. Biophys. Acta. 72, 619, 1963) dem Verfahren
von K.S. Kirby (Biochem. J. 64, 405, 1956) und dergleichen erhalten
werden.
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Zur
Isolierung des lysC-Gens wird die chromosomale DNA, die durch die
vorstehenden Verfahren erhalten wurde, unter Einsatz geeigneter
Restriktionsenzyme gespalten. Wenn der Grad der Spaltung durch Kontrollieren
der Spaltungsreaktionszeit und dergleichen kontrolliert wird, können verschiedenste
Restriktionsenzyme eingesetzt werden. Danach kann das Gen mit einer
Vektor-DNA verknüpft
werden, die in Escherichia-Bakterien replizieren kann, und die erhaltene
rekombinante DNA kann eingesetzt werden, um einen Mutantenstamm
von Escherichia, wie GT3, zu transformieren, welcher keine Aspartokinase
I, II und III hat (um eine Genbibliothek zu erzeugen), und von den
erhaltenen Transformanten kann ein Stamm isoliert werden, der die
Fähigkeit
erworben hat, in einem Minimalkulturmedium ohne Lysin zu wachsen,
wodurch die rekombinante DNA, welche das lysC-Gen enthält, abgetrennt
wird.
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Genauer
gesagt wird eine chromosomale DNA mit einem Restriktionsenzym, wie
Sau3AI, bei einer Temperatur von 30°C oder höher, vorzugsweise 37°C, bei einer
Enzymkonzentration von 1 bis 10 Einheiten/ml während verschiedener Zeiträume (1 Minuten
bis 2 Stunden) zur vollständigen
oder teilweisen Verdauung verdaut, wobei ein Gemisch erhalten wird,
das verschiedene chromosomale DNA-Fragmente enthält. Die Vektor-DNA, die in
Escherichia-Bakterien replizieren kann, wird mit einem Restriktionsenzym,
wie BamHI verdaut, welches dieselbe terminale Basensequenz produziert
wie das Restriktionsenzym Sau3AI, das für die Spaltung der chromosomalen
DNA eingesetzt wird, bei einer Temperatur von 30°C oder höher und einer Enzymkonzentration
von 1 bis 100 Einheiten/ml während
1 Stunde oder länger,
vorzugsweise 1 bis 3 Stunden, verdaut wird, um die vollständige Verdauung
zu bewirken, wobei die gespaltene DNA erhalten wird. Danach wird
das Gemisch, das DNA-Fragmente enthält, welche von E. coli MC1061
abgeleitet wurden und das lysC-Gen enthalten, welches auf die vorstehend
beschriebene Weise hergestellt wurde, mit der gespaltenen Vektor-DNA
gemischt, und eine DNA-Ligase, vorzugsweise T4 DNA-Ligase, wird
mit diesem Gemisch bei einer Temperatur von 4 bis 16°C bei einer
Enzymkonzentration von 1 bis 100 Einheiten/ml während einer Stunde oder länger, vorzugsweise
6 bis 24 Stunden, umgesetzt, wobei eine rekombinante DNA erhalten
wird.
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Die
Vektor-DNA, die erfindungsgemäß eingesetzt
wird, ist vorzugsweise eine Plasmidvektor-DNA, wie pUC19, pUC18,
pBR322, pHSG299, pHSG399, RSF1010 und dergleichen. Zusätzlich können Phagen-DNA-Vektoren
eingesetzt werden. Promotoren, die in Mikroorganismen funktionsfähig sind,
wie lac, trp, PL und dergleichen, können für eine effiziente Expression
des Gens eingesetzt werden, welches für den gewünschten Zweck nützlich ist.
Der Ausdruck "rekombinante
DNA", der hierin
verwendet wird, umfaßt
DNA, welche durch die Einführung
des vorstehend genannten Gens durch Verfahren, welche Transposons
(Berg, D.E. und Berg, C.M., Bio/Technol., 1, 417, 1983), Mu-Phagen
(offengelegte
japanische Patentanmeldung
HEI 2-109985 ) oder homologe Rekombination (Experiments
in Molecular Genetics, Cold Spring Harbor Lab., 1972) einsetzen,
erhalten wird.
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Diese
rekombinante DNA wird eingesetzt, um beispielsweise den E. coli-Stamm
K-12, vorzugsweise den Stamm GT3 usw. zu transformieren, wobei ein
Stamm, der rekombinante DNA aufweist, die das lysC-Gen enthält, aus
den Stämmen
mit erhöhter
AK-Aktivität
oder aus Stämmen
mit komplementierten Nährstofferfordernissen
erhalten wird. Die Transformation kann gemäß dem Verfahren von D.M. Morrison
(Methods in Enzymology, 68, 326, 1979) oder einem Verfahren durchgeführt werden,
wodurch die Empfängerzellen
mit Calciumchlorid behandelt werden, um den Grad des Eindringens
der DNA zu erhöhen
(Mandel, M. und Higa, A., J. Mol. Biol., 53, 159, 1970). Dann kann
die rekombinante DNA, die durch den Einbau der DNA, welche das lysC-Gen enthält, in die
Vektor-DNA hergestellt wird, aus den vorstehend genannten Stämmen beispielsweise gemäß dem Verfahren
von P. Guerry et al. (J. Bacteriol., 116, 1064, 1973) oder dem Verfahren
von D.B. Clewell (J. Bacteriol., 110, 667, 1972) isoliert werden.
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Daß der Kandidatenstamm
die rekombinante DNA mit dem lysC-Gen tatsächlich enthält, und kann dadurch bestätigt werden,
daß eine
Zellextraktlösung
hergestellt wird und daraus dann eine Rohenzymlösung zur Untersuchung der Aspartokinaseaktivität hergestellt
wird. Das Meßverfahren
für die
Enzymaktivität
der Aspartokinase kann gemäß dem Verfahren
von Stadtman et al. durchgeführt
werden (Stadtman, E.R., Cohen, G.N., LeBras, G., und Robichon-Szulmajster,
H., J.Biol. Chem., 236, 2033, 1961).
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Alternativ
dazu kann das lysC-Gen durch Amplifizieren des lysC-Gens aus der
chromosomalen DNA, welche durch das Verfahren von Saito und Miura
erhalten wird, durch PCR erhalten werden (Polymerase-Kettenreaktion;
vergl. White, T.J. et al., Trends Genet. 5, 185, 1989). Der für die Amplifikation
einzusetzende DNA Primer ist komplementär zu den 3'-Enden der doppelstängigen DNA, welche einen vollständigen Bereich
des lysC-Gens oder ein Segment davon enthält. Wenn nur ein Teil des lysC-Gens
zu amplifizieren ist, muß die
Genbank auf die Anwesenheit von DNA-Fragmenten, welche den vollständigen Bereich
enthalten, unter Einsatz des DNA-Fragments als Primer gescreent
werden. Wenn der vollständige
Bereich zu amplifizieren ist, muß das DNA-Fragment einer Agarosegel-Elektrophorese
unterworfen werden, und dann wird die gewünschte Bande ausgeschnitten,
um das DNA-Fragment, welches das lysC-Gen enthält, zu gewinnen.
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Der
DNA-Primer kann in geeigneter Weise beispielsweise auf der Grundlage
einer bekannten Sequenz von E. coli (Cassan, M., Parsot, C., Cohen,
G.N. und Patte, J.C., J. Biol. Chem., 261, 1052, 1986) hergestellt
werden, wobei zwei bevorzugte Typen von Primern 5'-CTTCCCTTGTGCCAAGGCTG-3' (SEQ ID Nr.:2) und
5'-GAATTCCTTTGCGAGCAG-3' (SEQ ID Nr.:3) sind,
welche die 1347 Basen lange Region, welche für das lysC-Gen codiert, amplifizieren
können.
Die Synthese der DNA kann auf herkömmliche Weise unter Einsatz
eines DNA-Synthetisiergeräts
Modell 380B, hergestellt von Applied Biosystems Co., und der Phosphoamidid-Methode
(vergl. Tetrahedron Letters, 22, 1859, 1981) durchgeführt werden.
Die PCR-Reaktion kann unter Einsatz eines DNA-Thermocyclers Modell
PJ2000, hergestellt von Takara Shuzo Co., und Tag DNA-Polymerase,
hergestellt von Takara Shuzo Co., gemäß dem vom Hersteller angegebenen
Verfahren durchgeführt werden.
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Das
lysC-Gen, welches durch das PCR-Verfahren amplifiziert worden ist,
wird mit der Vektor-DNA verknüpft,
welche in Escherichia-Bakterien replizieren kann, und sie wird in
solche Zellen eingeführt.
Das zur Transformation der Wirtszelle mit der Vektor-DNA einzusetzende
Verfahren und das Verfahren zur Bestätigung der Anwesenheit von
lysC sind dieselben wie die vorstehend beschriebenen Verfahren.
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Das
Verfahren zum Einführen
von Mutationen in das erhaltene lysC-Gen, wie Substitution, Insertion oder
Deletion von Aminosäuren,
kann durch das Verfahren der rekombinanten PCR (Higuchi, R., 61
in PCR Technology (Erlich, H.A., Eds., Stockton Press, 1989)) und
durch das Verfahren der ortsgerichteten Mutagenese (Kramer, W. und
Frits, H.J., Meth. in Enzymol., 154, 350, 1987; Kunkel, T.A. et
al., Meth in Enzymol., 154, 367, 1987) usw. bewirkt werden. Unter
Einsatz dieser Verfahren kann eine gewünschte Mutation an einer gewünschten
Stelle bewirkt werden. Außerdem
kann zum Einführen
einer statistischen Mutation ein Verfahren eingesetzt werden, bei
dem das zu behandelnde Gen direkt auf der chromosomalen DNA oder
auf einem Plasmid mit Hydroxylamin behandelt wird (Hashimoto, T.
und Sekiguchi, M., J. Bacteriol., 159, 1039, 1984); ein herkömmliches
Verfahren, welches das Bestrahlen von Zellen, welche die zu behandelnde
DNA enthalten, mit ultravioletten Strahlen oder das Behandeln mit
einem chemischen Mittel, wie N-Methyl-N'-nitrosoguanidin, salpetriger Säure oder
dergleichen, umfaßt;
oder ein Verfahren, bei dem das gewünschte Gen chemisch synthetisiert
wird.
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Das
Verfahren zum Auswählen
des von der Rückkopplungshemmung
befreiten Gens lysC* umfaßt
als erstes die Transformation eines AK-defekten Stammes, wie E.
coli GT3, mit der mutierten rekombinanten DNA. Danach wird die Transformante
in einem Minimalmedium, wie M9, welches eine signifikante Menge
von Lysin enthält,
kultiviert. Die Stämme,
welche Plasmide mit dem Wildtyp-lysC enthalten, zeigen die Inhibition
durch Lysin von AK III, welche die einzige AK in dem Stamm ist,
und dadurch ist die Synthese von Threonin, Isoleucin, Methionin
und Diaminopimilinsäure
(DAP) nicht mehr möglich
und ist das Wachstum inhibiert. Im Gegensatz dazu sollten Stämme, welche
Plasmide mit lysC* enthalten, welches keine Inhibition durch Lysin
zeigt, auf einem Minimalmedium, welches eine signifikante Menge
von Lysin enthält,
wachsen können.
Unter Einsatz dieses Phänomens
können
die gewünschten
Stämme
ausgewählt
werden, d. h. Stämme,
die Plasmide mit lysC* enthalten, welches keine Inhibition zeigt,
d. h. solche, die gegen Lysin oder S-2-Aminoethylcystein (AEC), einem
Analogon von Lysin, resistent sind.
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Das
auf diese Weise erhaltene vorstehend genannte mutierte Gen kann
als rekombinante DNA zur Einführung
in einen geeigneten Mikroorganismus (Wirtszelle) eingesetzt und
darin exprimiert werden, wobei ein Mikroorganismus erhalten wird,
der AK enthält,
die keine Rückkopplungshemmung
zeigt.
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Die
vorstehend erwähnten
Wildtypstämme
von Escherichia können
als Wirtszellen eingesetzt werden, in die das erhaltene lysC-Gen
oder das mutierte lysC-Gen (lysC*) eingeführt und dann zur Herstellung
von Threonin amplifiziert werden soll, jedoch können abgesehen von diesen beliebige
andere Bakterien als Wirtszellen eingesetzt werden, vorausgesetzt,
daß sowohl
der Replikationsursprung der rekombinanten Vektor-DNA, die hier eingesetzt
wird, als auch das lysC-Gen oder das mutierte lysC-Gen (lysC*) funktionieren,
die rekombinante Vektor-DNA in diesen Bakterien replizieren kann
und das lysC-Gen
oder das mutierte lysC-Gen (lysC*) darin exprimiert werden kann.
Die am stärksten
bevorzugte Wirtszelle ist der E. coli-Stamm B-3996.
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Die
auf diese Weise erhaltenen Transformanten, welche die rekombinante
Vektor-DNA aufweisen, welche das Gen enthält, das für Aspartokinase III ohne Rückkopplungshemmung
durch Lysin codiert, werden kultiviert, und das gewünschte L-Threonin wird hergestellt
und in der Kulturlösung
akkumuliert und dann gewonnen.
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Das
für die
Herstellung von L-Threonin einzusetzende Kulturmedium ist ein herkömmliches
Kulturmedium, welches eine Kohlenstoffquelle, eine Stickstoffquelle,
anorganische Ionen, und, falls erforderlich, andere organische Komponenten
enthält.
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Die
einzusetzende Kohlenstoffquelle kann ein Saccharid, wie Glucose,
Lactose, Galactose, Fructose und hydrolisierte Stärke, ein
Alkohol, wie Glycerin oder Sorbit, oder eine organische Säure, wie
Fumarsäure, Zitronensäure, Bernsteinsäure oder
dergleichen, sein.
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Die
einzusetzende Stickstoffquelle kann ein anorganisches Ammoniumsalz,
wie Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid, Ammoniumphosphat usw., ein
organischer Stickstoff, wie Sojabohnenhydrolysat, oder Ammoniakgas,
Ammoniakwasser oder dergleichen sein.
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Eine
erforderliche Substanz, wie Vitamin B1, L-Homoserin oder dergleichen,
oder Hefeextrakt wird vorzugsweise in einer geeigneten Menge als
Quelle für
organische Spurenelemente zugegeben. Zusätzlich zu diesen werden Kaliumphosphat,
Magnesiumsulfat, Eisenionen, Manganionen usw., falls erforderlich
in kleinen Mengen zugegeben.
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Die
Kultivierung wird vorzugsweise unter aeroben Bedingungen während 16
bis 72 Stunden durchgeführt,
während
die Kultivierungstemperatur auf 25 bis 45°C und der pH-Wert der Kultur
auf 5 bis 8 reguliert wird. Für
die Regulation des pH- Wertes
können
anorganische oder organische Säuren,
alkalische Substanzen oder Ammoniakgas usw. eingesetzt werden. Die
Gewinnung des L-Threonins aus der Fermentationsbrühe wird durch
Kombinieren eines herkömmlichen
Ionenaustauschverfahrens, eines Ausfällungsverfahrens und beliebigen
anderen bekannten Verfahren durchgeführt werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein schematisches Diagramm des Biosyntheseweges von Threonin.
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2 ist
eine Restriktionsenzymkarte für
pLYSC1 und pLYSC2 (vergl. Beispiel 1).
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3 ist
ein Graph, der die Wirkungen der durch Hydroxylamin bewirkten Mutationen
in lysC zeigt (vergl. Beispiel 2 (2-4)).
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4 zeigt
den Grad der lysinabhängigen
Inhibition von Aspartokinasen, die durch die verschiedenen lysC*-Gene
codiert werden (vergl. Beispiel 3 (3-4)). Die Lysinkonzentrationen
auf der horizontalen Achse sind logarithmisch angegeben. Die spezifischen
Aktivitäten
auf der vertikalen Achse sind als Verhältnisse angegeben, wobei als
100% die Aktivität
eines Wildtyps von AK III mit 0 mM Zugabe von Lysin definiert ist.
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5 zeigt
ein Diagramm für
die Konstruktion von pLLC* (vergl. Beispiel 4 (4-1)).
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6 zeigt
ein Diagramm für
die Konstruktion von pVICLC*A und pVICLC*B (vergl. Beispiel 4 (4-3)).
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7.
zeigt die Mutationsstellen jedes LysC* (vergl. Beispiel 5 (5-2)).
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Beste Ausführungsform der Erfindung
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Eine
eingehendere Beschreibung vorliegenden Erfindung wird unter Bezugnahme
auf die Beispiele nachstehend gegeben.
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Beispiel 1: Klonierung des Wildtypgens
lysC
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Die
Basensequenz des lysC-Gens von E. coli ist bereits berichtet worden
(Cassan, M., Parsot, C., Cohen, G.N. und Patte, J.C., J. Biol. Chem.,
261, 1052, 1986), und es ist bekannt, daß sein offener Leserahmen (ORF)
1347 Basen hat, welche für
449 Aminosäuren
codieren. Da ein Operator vorhanden ist, der für die Repression durch Lysin
verantwortlich ist, wurde dieser Operator entfernt, und die Klonierung
wurde dadurch bewirkt, daß nur
die Region, welche die SD-Sequenz und den ORF enthält, unter
Einsatz des PCR-Verfahrens amplifiziert wurde.
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Es
wurden zwei verschiedene Primer,
5'-CTTCCCTTGTGCCAAGGCTG-3' (Sequenz Nr. 2)
und
5'-GAATTCCTTTGCGAGCAG-3' (Sequenz Nr. 3)
hergestellt, und die gesamte genomische DNA von E. coli K-12 MC1061
wurde durch das Verfahren von Saito und Miura (Biochem. Biophys.
Acta., 72, 619, 1963) gewonnen. Diese DNA wurde in einer PCR-Reaktion gemäß dem Verfahren
von Erlich et al. (PCR Technology, Stockton Press, 1989) eingesetzt,
um die gewünschte
DNA zu amplifizieren. Die erhaltene DNA wurde mit BamHI und AseI
verdaut, und dann wurden deren Enden doppelsträngig gemacht und die DNA wurde
in die SmaI-Stelle des Mehrkopienvektors pUC18 eingebaut. Somit
wurden zwei Typen von Plasmiden erhalten, ein Gegensinnplasmid (pLYSC1)
und ein Sinnplasmid (pLYSC2), bezogen auf den lacZ-Promotor (2).
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Diese
Plasmide wurden für
die Transformation von E. colie GT3-Stämmen (thrA1016b,
metLM1005, lysC1004), welchen die AK I, II und III vollständig fehlen,
eingesetzt, und da der Bedarf von GT3 an Homoserin und Diaminopimilinsäure komplementiert
wurde, bestätigte
dies, daß das
für die
aktive AK III codierende Gen lysC war.
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Beispiel 2: Bereitstellung des von der
Inhibition befreiten mutierten Gens lysC*
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(2-1)
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Um
ein von der Inhibition befreites lysC-Gen (lysC*) effizient zu erhalten,
wurde das Gen in der in Beispiel 1 hergestellten rekombinanten Plasmid-DNA
einer Mutationsbehandlung unterworfen.
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Als
Verfahren zur Herstellung des von der Inhibition befreiten mutierten
Gens lysC* wurde zuerst das rekombinante Plasmid mit dem Wildtyp
lysC in den vollständig
AK-freien E. coli-Stamm GT3 eingeführt. Eine signifikante Menge
von Lysin wurde zu einem M9 Minimalmedium gegeben, welches die in
der nachstehenden Tabelle 1 aufgelistete Zusammensetzung hatte,
und die Transformanten wurden in dem Medium kultiviert. Die Stämme, welche
Plasmide mit dem Wildtyp von lysC enthielten, zeigten Inhibition
der einzigen AK, nämlich
AK III, durch Lysin, wodurch die Synthese von Threonin, Isoleucin,
Methionin und Diaminopimilinsäure
(DAP) nicht mehr möglich
war und das Wachstum inhibiert wurde. Tabelle 1: M9 Minimalmedium
A:20 × M9 | (g/l) |
Na2HPO4·12H2O | 303 |
KH2PO4 | 60 |
NaCl | 10 |
NH4Cl | 20 |
B:1 M MgSO4 |
C:50% Glucose |
D:1 g/l
Thiamin |
A, B, C,
D und Wasser wurden getrennt sterilisiert und bei einem Verhältnis von
A:B:C:D:Wasser = 5:0,1:1:0,1:95 gemischt. |
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Im
Gegensatz dazu sind die Stämme,
welche die Plasmide mit lysC* enthalten, welches von der Inhibition
durch Lysin befreit ist, erwartungsgemäß fähig, in einem Minimalmedium
zu wachsen, welches eine signifikante Menge von Lysin enthält. Unter
Einsatz dieses Phänomens
wurde die Selektion von Stämmen durchgeführt, deren
Wachstum gegen Lysin oder S-2-Aminoethylcystein
(AEC), einem Analogon von Lysin, resistent war, d. h. Stämme mit
Plasmiden mit lysC*, welche von der Inhibition befreit sind.
-
(2-2) Untersuchung der Bedingungen für die Selektion
der lysC-Mutanten (lysC*), welche von der Rückkopplungshemmung befreit
sind
-
Zuerst
wurden pLYSC1 und pLYSC2 jeweils in E. coli GT3 durch Transformation
eingeführt,
wobei zwei unterschiedliche Transformanten erhalten wurden, welche
auf einem M9 Minimalagarplattenmedium, welches Lysin oder AEC enthält, kultiviert
wurden. Es wurde auch die Konzentration von Lysin oder AEC für die Inhibition
des Wachstums bestimmt, und die Bedingungen für die Selektion von lysC* wurden
untersucht.
-
Wie 2 zeigt,
war es klar, daß in
Bezug auf pLYSC2 die exprimierte Menge durch den lacZ-Promotor amplifiziert
wurde, und somit war selbst der Wildtyp von lysC gegen eine hohe
Konzentration von Lysin oder AEC resistent. Da jedoch das lysC-Gen
von pLYSC1 im Hinblick auf dem lacZ-Promotor in Gegensinnrichtung vorhanden
war und der Promotor des lysC-Gens
selbst fehlte, war die exprimierte Menge gering und das Wachstum
wurde bei einer niedrigen Konzentration von Lysin oder AEC inhibiert
(Wachstum wurde vollständig durch
Zugabe von entweder Lysin oder AEC bei etwa 0,2 mM inhibiert. "+" in der Tabelle steht für Wachstum der
Transformante und "–" steht für kein Wachstum
der Transformante). Es wurde gefunden, daß diese Inhibition des Wachstums
durch die gleichzeitige Zugabe von Homoserin und DAP wieder hergestellt
werden konnte.
-
Tabelle
2: Beziehung zwischen dem Wachstum des vollständig AK-freien GT3-Stamms,
welcher das lysC-Plasmid aufweist, und der Konzentration des zugegebenen
Lysins oder des Lysinanalogons AEC (a): Lysin-Konzentration und Wachstum
| 0 | 0,2 | 0,4 | 0,8 | 1,5 | 3 | 6 | 12 | 25 | 50 | 100 | 200 | (mM) |
GT3/pLYSCl | + | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | |
GT3/pLYSC2 | + | + | + | + | + | + | + | + | + | + | + | + | |
(b): AEC-Konzentration und Wachstum
| 0 | 0,2 | 0,4 | 0,8 | 1,5 | 3 | 6 | 12 | 25 | 50 |
GT3/pLYSC1 | + | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
GT3/pLYSC2 | + | ± | ± | ± | ± | ± | – | – | – | – |
- M9 Agarmedium, 37°C, 2 Tage Kultivierung
- +: Wachstum, ±:
geringes Wachstum, –:
kein Wachstum
-
Somit
wurde pLYSC1 in dem Experiment zur Einführung der Mutation eingesetzt,
und das für
die Selektion des lysC* eingesetzte Selektionsmedium wurde durch
Zugeben von 10 mM Lysin oder 0,2 mM AEC zu dem M9 Minimalmedium
hergestellt.
-
(2-3) Mutationsbehandlung
-
Hydroxylamin
ist ein chemisches Mutationsmittel, welches durch Umwandeln von
Cytosin in N4-Hydroxycytosin eine Mutation
von C nach T bewirkt. Um eine Mutation in dem Plasmid zu bewirken,
werden zwei Verfahren eingesetzt, wobei eines eine in vitro Mutationsbehandlung
ist, bei dem das Plasmid direkt mit Hydroxylamin behandelt wird,
und das andere ein in vivo Mutationsbehandlungsverfahren ist, wobei
verschiedene Mutationen bereitgestellt werden, d. h. andere als
die Mutation von C nach T, wobei bei diesem Verfahren Zellen, welche
die Plasmide enthalten, mit Nitrosoguanidin (NTG) behandelt werden
und dann die Plasmide extrahiert werden.
-
(2-4) In vitro Mutationsbehandlung mit
Hydroxylamin
-
Eine
2 µg Portion
der DNA wurde in einer Reaktionslösung, die nachstehend in Tabelle
3 gezeigt ist, d. h. in 0,4 M Hydroxylamin, 1–4 Stunden bei 75°C behandelt.
-
Die
behandelte DNA wurde mit Glaspulver gereinigt und dann für die Transformation
in einen vollständig
AK-freien GT3-Stamm
eingesetzt, welcher auf ein Komplettmedium (L-broth; 1% Bactotrypton,
0,5% Hefeextrakt, 0,5% NaCl, 1,5% Agar) plattiert wurde, um Kolonien
zu bilden. Die gebildeten Kolonien wurden auf das in (2-1) erhaltene
Selektionsmedium als Abdruck plattiert. Der Anteil der Transformanten
und das Mutationsverhältnis
variierte wie in
3 gezeigt. Nach einer vierstündigen Behandlung
war die Ausbeute des Mutantenstamms 0,5 bis 0,8%, was ziemlich hoch
ist. Tabelle 3: Reaktionslösungszusammensetzung
0,1
M KH2PO4–1 mM EDTA
(pH 6,0) | 100 µl |
1
M Hydroxylamin–1
mM EDTA (pH 6,0) | 80 µl |
DNA | 2 µg |
Wasser | Rest |
|
|
- |
Insgesamt | 200 µl |
-
(2-5) In vivo Mutationsbehandlung mit
Nitrosoguanidin (NTG)
-
pLYSC1
wurde für
die Transformation von E. coli MC1061 eingesetzt, und die Zellen
wurden direkt mit NTG behandelt. Die behandelten Zellen wurden über Nacht
kultiviert, um die Mutation zu etablieren. Danach wurden die Plasmide
daraus extrahiert und für
die Transformation in GT3 eingesetzt, dann wurde auf dieselbe Weise
wie in (2-4) gescreent, wobei lysinresistente (Lys
R)
oder AEC-resistente(AEC
R)-Mutanten erhalten
wurden. Die Behandlung wird in der nachstehenden Tabelle 4 gezeigt. Tabelle 4: Beschreibung der Behandlung
(1) Kultivieren
der Zellen, die das gewünschte
Plasmid enthalten, in einem 2 × TV-Medium
(1,6% Bactotrypton, 1% Hefeextrakt, 0,5% NaCl), danach wurden die
Zellen bei einer O.D. 660 nm von etwa 0,3 gewonnen; |
(2) Waschen
mit TM-Puffer; |
(3) Suspendieren
in NTG-Lösung
(0,2 mg/ml in TM-Puffer), danach Behandlung bei 37°C während 0–90 Minuten; |
(4) Waschen
mit TM-Puffer und 2 × TV-Medium,
danach Kultivieren über
Nacht in 2 × TV-Medium
und Etablieren der Mutation; |
(5) Extrahieren
der Plasmid-DNA aus Zellen, Transformieren des GT3-Stamms und Screenen
auf rekombinante Stämme. |
-
Die
Zusammensetzung des TM-Puffers war wie folgt:
Tris | 50
mM |
Maleinsäure | 50
mM |
(NH4)2SO4 | 1
g/l |
MgSO4·7H2O | 0,1
g/l |
Ca(NO3)2 | 5
mg/l |
FeSO4·7H2fO | 0,25
mg/l |
- Mit NaOH auf pH 6,0 eingestellt.
-
Beispiel 3: Isolierung des lysC*-Gens
-
(3-1)
-
Es
wurden insgesamt 180 Kandidatenstämme, die in Beispiel 2 erhalten
wurden (48 Stämme
waren mit Hydroxylamin behandelt und 132 Stämme waren mit NTG behandelt),
auf ein Selektionsmedium aufgetragen, und das Vorhandensein von
AEC- oder Lysinresistenz
wurde für
153 Stämme
bestätigt.
Unter Berücksichtigung
der Differenz in den Mustern der Aminosäureakkumulation in dem Medium
wurden 153 Stämme
in 14 Gruppen aufgetrennt, und ein repräsentativer Stamm jeder Gruppe
wurde für
die Messung der AK-Aktivität ausgewählt. Da
keine große
Differenz zwischen den Mutanten, die mit Hydroxylamin behandelt
wurden, und solchen, die mit NTG behandelt wurden, bestand, wurde
das Experiment ohne Unterscheidung zwischen den zwei Mutanten weitergeführt.
-
(3-2) Messung der Aspartokinaseaktivität
-
Ein
vollständig
AK-freier GT3-Stamm wurde als Wirtsstamm für die vorstehend genannten
14 mutierten pLYSC1 (als pLYSC1*-Serien bezeichnet) bzw. Wildtyp
pLYSC1-Plasmide transformiert, danach wurde ein zellfreier Extrakt
aus den Transformanten hergestellt, und die Enzymaktivität von AK
III wurde gemessen. Das Verfahren zur Messung der Enzymaktivität war wie
folgt.
-
(3-3) Meßverfahren für die AK
III-Aktivität.
-
(3-3-1) Verfahren zur Herstellung der
Rohenzymlösung
-
- (1) Kultivieren der Zellen in 2 × TV Medium,
danach wurden die Zellen bei einer O.D. (660 nm von etwa 0,8) gewonnen;
- (2) Waschen mit 0,02 M KH2PO9 (pH 6,75), 0,03 M β-Mercaptoethanol bei 0°C.
- (3) Zerstören
der Zellen durch Schallbehandlung (0°C, 100 W, 4 × 30 sec);
- (4) Zentrifugieren bei 0°C,
33000 UpM während
einer Stunden, danach Zugeben von Ammoniumsulfat zu dem Überstand
bis 80% Sättigung;
- (5) Zentrifugieren, danach Auflösen der Pellets in dem Puffer
der vorstehenden Stufe (2) und Aufbewahren der Lösung (–20°C).
-
(3-2-2) Verfahren zur Messung der Enzymaktivität
-
Das
Verfahren zur Messung der Enzymaktivität wurde gemäß dem Verfahren von Stadtman
et al. durchgeführt
(Stadtman, E.R., Cohen, G.N., Lebras, G. und Robichon-Szulmajster,
H., J. Biol. Chem., 236, 2033, 1961).
-
Die
nachstehende Tabelle 5 gibt die Zusammensetzung der Reaktionslösung an. Tabelle 5: Reaktionslösungszusammensetzung
Reaktionsgemisch*1 | 0,3 ml |
Hydroxylaminlösung*2 | 0,2 ml |
0,1 M Kaliumaspartat
(pH 7,0) | 0,1 ml |
Enzymlösung |
Wasser | Rest |
Insgesamt | 1,0 ml |
*1: 9 ml 1 M Tris-HCl (pH 8,1) + 0,5 ml 0,3
M MgSO4 + 5 ml 0,2 M ATP (pH 7,0) |
*2: 8 M Hydroxylamin, das unmittelbar vor
der Verwendung mit KOH neutralisiert wurde. |
Die Reaktionslösung ohne
Kaliumaspartat wurde als Blindwert definiert. |
-
Das
Meßverfahren
ist in der nachstehenden Tabelle 6 beschrieben. Tabelle 6: Beschreibung des Meßverfahrens
(1) Inkubation
der Reaktionslösung
bei 27°C
während
45 Minuten; |
(2) Zugeben
einer FeCl3-Lösung (0,4 ml 2,8 NHCl + 0,4
ml 12% TCA + 0,7 ml 5% FeCl3·6H2O/0,1 N HCl) zur Färbung; |
(3) Zentrifugation,
danach Messung des Absorptionswertes des Überstandes bei 540 nm (A540).
Die Aktivität wurde als Menge der während einer
Minute hergestellten Hydroxamsäure
ausgedrückt.
1
U = 1 μmol/min.
Molarer
Absorptionskoeffizient = 600. |
-
Die
Ergebnisse sind in 4 gezeigt.
-
(3-4) Grad der Freisetzung der lysinabhängigen Inhibition
-
Für die Messung
der Enzymaktivität
von AK wurde Lysin zu den Enzymreaktionslösungen bei verschiedenen Konzentrationen
gegeben, und es wurden die Werte der lysinabhängigen Inhibition bestimmt.
Der Wildtyp von AK III wurde durch Lysin sehr stark inhibiert, beispielsweise
ergab 0,45 mM Lysin eine Inhibition von 50%, und 5 mM Lysin ergaben
etwa 100% Inhibition (4).
-
Im
Gegensatz dazu zeigten die hierin erhaltenen Mutanten von AK III
verschiedene Grade der Befreiung von der Inhibition, jedoch zeigten
alle 14 eine gewisse Befreiung von der lysinabhängigen Inhibition (4 und
Tabelle 7). Insbesondere wurde in den Fällen der Nr. 24, 80, 117, 169
und 172 selbst mit 100 mM Lysin praktisch keine Inhibition beobachtet,
und die Konzentration für
eine Inhibition von 50% war die 200 fache oder höher.
-
Auch
war die spezifische Aktivität,
d. h. die Aktivität
des Enzyms pro Proteineinheit, gleich oder größer als diejenige des Wildtyps,
selbst unter Berücksichtigung
des Einflusses der Wachstumsbedingungen der Zellen und der Herstellung
der Probe, und es zeigte sich kein Problem einer verminderten Aktivität aufgrund
der Einführung
der Mutationen (Tabelle 7). Daraus wurde geschlossen, daß die aktive
Stelle der AK III und die Stelle, welche für die Regulation durch Lysin
verantwortlich ist, unabhängig
voneinander sind.
-
Tabelle
7 zeigt die Freisetzung von der Inhibition als Aktivität (%) in
Anwesenheit von 100 mM Lysin, bezogen auf die Aktivität der lysinfreien
Reaktionslösung,
und die thermische Stabilität
ist als Beibehaltung der Aktivität
(%) nach der Behandlung bei 55°C
während
1,5 Stunden, bezogen auf die Aktivität ohne Erwärmen, angegeben. Tabelle 7: Freisetzung der Inhibition
durch Lysin und thermische Stabilität
| Spezifische
Aktivität (µ/mg Protein) | Freisetzung
der Inhibition (%f) | Thermische
Stabilität (%) |
Wildtyp | 0,247 | 0 | 18 |
Nr.
117 | 0,0069 | 120 | 0 |
Nr.
24 | 0,0218 | 100 | 30 |
Nr.
80 | 0,0244 | 99 | 36 |
Nr.
172 | 0,0189 | 97 | 0 |
Nr.
169 | 0,0128 | 96 | 2 |
Nr.
150 | 0,0062 | 77 | 25 |
Nr.
126 | 0,0250 | 61 | 39 |
Nr.
149 | 0,0256 | 59 | 9 |
Nr.
167 | 0,0083 | 43 | 45 |
Nr.
48 | 0,0228 | 38 | 42 |
Nr.
60 | 0,0144 | 35 | 9 |
Nr.
158 | 0,0224 | 22 | 42 |
Nr.
156 | 0,0101 | 18 | 2 |
Nr.
43 | 0,0212 | 17 | 0 |
-
(3-5) Thermische Stabilität
-
Wenn
die Aktivität
bestimmter Enzyme verbessert werden soll, ist es wichtig, daß sie in
den Zellen stabil sind. Wegen des Unterschieds in der Aktivität von Proteasen
innerhalb und außerhalb
der Zellen und des Einflusses des Aufbewahrungspuffers wird deren
Messung vorzugsweise in vivo durchgeführt, hier wird jedoch aus Zweckmäßigkeitsgründen die
thermische Stabilität
als Parameter jeder der Mutanten von AK III in vitro getestet.
-
Als
ein Ergebnis der verschiedenen Tests bezüglich der Temperatur, bei der
die Inaktivierung der AK III auftritt, wurde die Temperatur auf
56°C eingestellt
und der Anteil der Beibehaltung der Aktivität wurde nach einer 90 minütigen Behandlung
bestimmt. Die vorstehende Tabelle 7 zeigt, daß die Hälfte der Mutanten dem Wildtyp überlegen
war. Im allgemeinen neigen mutierte Proteine dazu, weniger stabil
als deren Wildtyp zu sein, jedoch hatten einige der hier erhaltenen
mutierten Typen von AK III eine größere Stabilität als der
Wildtyp, so daß man
davon ausgeht, daß viele
als Enzyme für
die praktische Herstellung von L-Threonin sehr nützlich sind.
-
Beispiel 4: Produktion von L-Threonin
durch Fermentation unter Einsatz eines Stammes in den lysC* eingeführt wurde
-
(4-1)
-
Von
den bislang bekannten Threonin produzierenden E. coli-Stämmen zeigt
der Stamm B-3996 größte Fähigkeit
zur Produktion von Threonin. Es wurde deshalb beschlossen, den Stamm
B-3996 als Wirtsstamm für
die Untersuchung von lysC* zu verwenden. Der Stamm B-3996 wurde
beim Research Institute of Genetics and Selection of Industrial
Microorganism unter der Nr. BKIIM (VKPM) B-3996 hinterlegt. Außerdem wurden als
zu untersuchende lysC* 6 Typen mit unterschiedlichen Graden der
Freisetzung der Inhibition und spezifischen Aktivitäten (Nr.
24, 43, 60, 80, 149 und 167 in Tabelle 7) für den Einsatz in dem folgenden
Experiment bereitgestellt.
-
Zuerst
wurde, um den Grad der Exprimierung des lysC* zu erhöhen, jeder
der vorstehend genannten 6 Typen von lysC* in dem Plasmid pLYSC1*
in den Bereich stromabwärts
des lacZ-Promotors
des Vektor pHSG399 (hergestellt von Takara Shuzo Co.) eingeführt, um
den invertierten Einbau jedes lysC* zu bewirken. Die auf diese Weise
erhaltenen neuen Plasmide wurden unter der Bezeichnung pLLC*-Reihe
zusammengefaßt
(5). Die E. coli HB101-Stämme, in welche die Plasmide
mit den vorstehend genannten lysC* Nr. 80 und 167 eingebaut worden
waren, wurden als AJ12750 bzw. AJ12751 bezeichnet, und sie wurden
ursprünglich beim
National Institute of Bioscience and Human Technology (Japan) am
1. September 1992 hinterlegt. AJ12750 wurde mit der Nr. FERM P-13136
versehen (die Hinterlegung wurde am 4. November 1993 in eine internationale
Hinterlegung mit der Nummer FERM BP-4462 umgewandelt), und AJ12751
wurde mit der Nr. FERM 13137 versehen (die Hinterlegung wurde am
selben Tag in eine internationale Hinterlegung mit der Nr. FERM
BP-4463 umgewandelt). Die anderen Stämme wurden nicht hinterlegt,
da jedoch alle Mutationsstellen für jedes lysC* wie nachstehend
beschrieben entdeckt wurden, kann der Fachmann die Plasmide aus
den vorstehend genannten hinterlegten Bakterien nach dem Verfahren
von Maniatis et al. (Sambrook, J., Fritsch, E.F., Maniatis, T.,
Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1, 21, 1989)
gewinnen, um das gewünschte
lysC*-Gen mit ortsgerichteter Mutagenese zu erhalten (Sambrook,
J., Fritsch, E.F., Maniatis, T., Molecular Cloning, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, 15, 83, 1989). Ein herkömmliches Verfahren wurde eingesetzt,
um diese Plasmide für
die Untersuchungen in den Stamm B-3996 einzuführen.
-
Die
Kultivierung wurde unter Einsatz des in der nächstehenden Tabelle 8 gezeigten
Kulturmediums (die Komponenten A, B und C wurden getrennt voneinander
sterilisiert) während
einer Kultivierungszeit von 38 Stunden bei einer Temperatur von
37°C unter
Rühren
bei 114 bis 116 Umdrehungen pro Minute durchgeführt. Tabelle 8: Threoninproduktionsmedium
| (g/l) |
A: | (NH4)2SO4 | 16 |
KH2PO4 | 1 |
MgSO4·7H2O | 1 |
FeSO4·7H2O | 0,01 |
MnSO4·5H2O | 0,01 |
Hefeextrakt
(Difco) | 2 |
L-Met | 0,5 |
| Mit KOH
aufpH 7,0 eingestellt und 10 Minuten bei 115°C autoklaviert(16/20vol.). |
B: | 20% Glucose,
10 Minuten bei 115°C
autoklaviert (4/20 Vol.). |
C: | pharmakopöetisches
CaCO3, 2 Tage bei 180°C autoklaviert (30g/l) |
D: | Antibiotika
(100 μg/ml
Streptomycin und 5 μg/ml
Kanamycin). |
-
(4-2) Untersuchung von lysC*
-
Jedes
der Plasmide der pLLC*-Serie wurde für die Transformation des Stammes
B-3996 eingesetzt, und jede Transformante wurde sowohl unter den
Bedingungen der Zugabe von I g/l Lysin bzw. ohne die Zugabe von
Lysin kultiviert. Als Kontrollen wurden die Wirtsstämme B-3996
mit und ohne ein Plasmid, das den Wildtyp von lysC (pLLCl) trägt, hergestellt.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 9 gezeigt. In dieser Tabelle sind die
Werte in den Klammern die Verhältnisse
der Lysinausbeuten (g) pro 1 g verbrauchtem Saccharid zu der Lysinausbeute
(g) pro 1 g verbrauchtem Saccharid, die erhalten wird, wenn B-3996
ohne die Zugabe von Lysin (Kontrolle) kultiviert wurde. Das bedeutet,
daß die
letztere Ausbeute als 1,00 betrachtet wird. Die Lysinempfindlichkeit
wird als (Lysinausbeute pro verbrauchtem Saccharid mit Zugabe von
Lysin)/(Lysinausbeute pro verbrauchtem Saccharid ohne die Zugabe von
Lysin) definiert. Bezogen auf den Stamm B-3996 war die Verringerung
der Ausbeute pro verbrauchtem Saccharid, die bei der mit Lysin versetzten
Kultur beobachtet wurde, etwa 0,74, bezogen auf diejenige, die bei der
Kultur ohne zugegebenes Lysin beobachtet wurde. Im Fall der Stämme, in
welche ein lysC* eingeführt
worden war, wie B-3996/pLLC*149, war jedoch die Verringerung der
Ausbeute pro verbrauchtem Saccharid, die in der mit Lysin versetzten
Kultur beobachtet wurde, etwa 0,96, bezogen auf diejenige, die in
der Kultur ohne Lysin beobachtet wurde. Daraus wird geschlossen,
daß die
AK III, die durch lysC codiert wird, zu der Biosynthese von Threonin
beiträgt,
und daß die
Inhibition der AK III-Aktivität
durch die Zugabe von Lysin andererseits mit der Inhibition der Threoninbiosynthese
zusammenhängt.
Dieses Phänomen
wird verringert, wenn das lysC* gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzt wird. Tabelle 9
| Menge
an zugegebefern Lysin (g/l) | Restliches Saccharid
(g/l) | Thr
(g/l) | Ausbeute
pro verbrauchtem Saccharid (%) | Lysinempfindlichkeit |
B-3996 | 0 | 0,09 | 12,1 | 30,7
(1,00) | |
| 1 | 0,12 | 8,9 | 22,6 | 0,74 |
B-3996/pLLCl | 0 | 0,07 | 13,1 | 33,0
(1,07) | |
(Wild) | 1 | 0,14 | 11,1 | 28,3 | 0,87 |
B-3996/ | 0 | 0,11 | 15,4 | 38,5
(1,25) | |
pLLC*24 | 1 | 0,08 | 12,7 | 32,3 | 0,84 |
B-3996/ | 0 | 0,09 | 15,1 | 38,3
(1,25) | |
pLLC*43 | 1 | 0,12 | 14,4 | 35,5 | 0,93 |
B-3996/ | 0 | 1,32 | 13,8 | 36,3
(1,18) | |
pLLC*60 | 1 | 2,66 | 11,6 | 31,4 | 0,86 |
B-3996/ | 0 | 0,10 | 15,7 | 39,7
(1,29) | |
pLLC*80 | 1 | 0,09 | 13,9 | 35,6 | 0,90 |
B-3996/ | 0 | 0,07 | 12,8 | 32,1
(1,04) | |
pLLC*149 | 1 | 1,80 | 11,3 | 30,7 | 0,96 |
B-3996/ | 0 | 0,07 | 15,5 | 39,8
(1,30) | |
pLLC*167 | 1 | 0,10 | 13,9 | 35,3 | 0,89 |
-
Im
Bezug auf die Threoninproduktion der lysinfreien Kultur war auch
klar, daß die
Stämme,
welche das Plasmid mit dem Wildtyp lysC tragen, verbesserte Produktivität gegenüber dem
Stamm B-3996 ohne ein solches Plasmid ergaben und daß die Produktivität durch
die Stämme
mit den mutierten Genen lysC* weiter erhöht wurde (etwa 1,3 fach gegenüber der
Wirtszelle im Fall der Nr. 80). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, daß AK III
einer der geschwindigkeitsbestimmenden Faktoren bei der Produktion
von Threonin durch den Stamm B-3996 ist. Die Kultivierung der Zellen,
in welche ein mutiertes Gen lysC* eingeführt worden war, ergab in Abwesenheit
von Lysin eine verbesserte Ausbeute im Vergleich zu solchen Zellen,
in welche das Wildtypgen lysC eingeführt worden war, und man geht
davon aus, daß dies
auf den Umstand zurückzuführen ist,
daß letztere
Zellen eine Inhibition des Wildtyps von AK III durch das in diesen
Zellen selbst biosynthetisierte Lysin zeigen.
-
(4-3) Stabilisierung der Plasmide mit
mutierten lysC*
-
Plasmide,
die in 6 gezeigt sind, wurden dadurch hergestellt, daß lysC*
in beide Richtungen an der BamHI-Stelle des Plasmids pVIC40, welches
aus dem Stamm B-3996 extrahiert wurde, eingebaut wurde. Das Verfahren
zur Gewinnung von pVIC40 aus dem Stamm B-3996 wurde bereits vorstehend
beschrieben. Es wurden als lysC* die Nr. 80, die eine hohe Threoninproduktion
aufweist, und für
Vergleichszwecke damit die Nr. 43 ausgewählt, wobei 4 unterschiedliche
Plasmide erhalten wurden, nämlich
pVICLC*80A, pVICLC*80B, pVICLC*43A und pVICLC*43B.
-
Für die Verwendung
als Wirtszelle wurde der Stamm B-399 (Stamm B-3996, aus dem pVIC40
entfernt wurde) durch Entfernen des Plasmids (curing) aus dem Stamm
B-3996 neu hergestellt. Das Entfernen des Plasmids wurde durch dreimaliges
Wiederholen einer 1/100 fachen Verdünnung einer Kulturlösung des
Stammes B-3996 mit einem streptomycinfreien Kulturmedium (L-broth) durchgeführt. Die
Kultivierungstemperatur war 40°C.
In den auf diese Weise erhaltenen Stamm B-399 wurde pVICLC*80A bzw.
pVICLC*43A aus den vier Plasmiden mit eingebautem lysC* eingeführt, und
die Zellen wurden kultiviert. Die Ergebnisse sind in der Tabelle
10 gezeigt. Diese Stämme,
in welche pVICLC*80A oder pVICLC*43A eingeführt worden waren, zeigten eine
erhöhte
Ausbeute gegenüber
dem Stamm, der mit pVIC40 transformiert ist (B-3996), welcher als
Kontrolle eingesetzt wurde (1,10 fache Ausbeute für pVICLC*80A
und 1,07 fache Ausbeute für
pVICLC*43A). Tabelle 10
Plasmid | Restliches
Saccharid
(g/l) | Thr
(g/l) | Ausbeute
pro verbrauchtem Saccharid (%) |
pVIC40 | 0,15 | 14,0 | 35,7
(1,00) |
pVICLC*43A | 0,09 | 14,9 | 38,0
(1,07) |
pVICLC*80A | 0,09 | 15,3 | 39,1
(1,10) |
pVIC40
+ pLLC*43 | 0,97 | 15,8 | 41,1
(1,15) |
PVIC40
+ pLLC*80 | 0,15 | 13,7 | 41,3
(1,16) |
-
Man
geht davon aus, daß die
verminderte Erhöhung
der Ausbeuten im Vergleich mit den Ergebnissen in (4-2) auf die
geringere Anzahl der Kopien zurückzuführen ist,
die sich durch die Verwendung des Vektors pVIC40 ergibt, das Wachstum
war jedoch für
den Stamm B-3996 dasselbe, und die Plasmide wurden stabil aufrecht
erhalten.
-
(4-4) Einbau des mutierten Gens lysC*
in Chromosomen
-
Der
mutierte Typ lysC* wurde unter Verwendung des Phänomens der homologen Rekombination
in das Wildtyp-Gen lysC in das Chromosom des Threonin produzierenden
Stammes B-3996 eingeführt.
Das verwendete Verfahren war eine Modifikation des Verfahrens von
Russel et al. (Russel, M. und Model, P., J. Bacteriol., 159, 1034,
1984).
-
Wenn
die Wirtszelle eine E. coli-Mutante ist, nämlich der Stamm MM382 (polAta, erhältlich
vom E. coli genetic stock center, USA), kann das Plasmid pHSG399
bei 37°C
(permissive Temperatur) replizieren, jedoch nicht bei hohen Temperaturen,
wie 42°C
(nicht-permissive Temperatur). Dieser Umstand wurde für die homologe
Rekombination ausgenutzt.
-
Zunächst wurden
PLLC43* und PLLC80* jeweils in den Mutantenstamm MM383 als Wirtszelle
bei einer Temperatur von 37°C,
bei der die Replikation möglich
ist, eingeführt,
wobei die Transformanten MM383/pLLC* 43 bzw. MM383/pLLC* 80 erhalten
wurden. Diese Transformanten wurden bei 42°C kultiviert, und es wurden
diejenigen selektiert, welche keine Plasmide aufwiesen, jedoch resistent
gegenüber
Chloramphenicol blieben. Die Plasmide waren in die Chromosomen dieser
Stämme
eingeführt
worden. Die erhaltenen Stämme
wurden als MM383-C43 bzw. MM383-C80 bezeichnet. Diese Stämme wurden
mit P1-Phagen infiziert, und es wurde eine Phagenlösung hergestellt,
die eingesetzt wurde, um den Stamm B-3996 zu infizieren. Es wurden
die Stämme,
welche das lysC*-Gen in ihr Chromosom eingeführt aufwiesen, unter Einsatz
der Chloramphenicolresistenz als Marker selektiert, und sie wurden
als B-3996-C43 bzw. B-3996-C80
bezeichnet.
-
Die
Kultivierung von B-3996-C-43 und B-3996-C-80 wurde unter denselben
Bedingungen wie (4-1) durchgeführt,
und die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle
11 gezeigt. Es wurde eine etwa 4%ige Verbesserung der Ausbeute der
Threoninproduktion beobachtet. Tabelle 11
| Menge
an zugegebenen
Lysin (g/l) | Thr
(g/l) | Ausbeute
pro verbrauchtem
Saccharid (%) |
B-3996 | 0 | 14,1 | 34,8
(1,00) |
| 1 | 9,9 | 24,6 |
B-3996-C43 | 0 | 14,3 | 35,4
(1,02) |
| 1 | 11,4 | 28,1 |
B-3996-C80 | 0 | 14,6 | 36,1
(1,04) |
| 1 | 11,2 | 27,7 |
-
Beispiel 5: Bestimmung der Basensequenzen
des Wildtyp lysC und des mutierten lysC*
-
(5-1)
-
Unter
Verwendung des DNA-Sequentiergeräts "ABI Model 373A) (von
ABI Co.) wurde ein herkömmliches
Verfahren durchgeführt,
um die Basensequenz des Wildtypgens lysC zu bestim men. Das Ergebnis
ist in der beigefügten
Sequenzliste unter der SEQ ID Nr. 1 angegeben. Es wurde gefunden,
daß sich
die Sequenz von der bereits veröffentlichten
Basensequenz von lysC von E. coli K-12 JC411 (Cassan, M., Parsot,
C., Cohen, G.N. und Patta, J.C., J. Biol. Chem. 261, 1052, 1986)
in sechs Basen unterschied (was zum Austausch von zwei Aminosäureresten
führt).
Man geht davon aus, daß die
sechs Unterschiede auf Unterschiede in den verwendeten Stämmen zurückzuführen sind.
-
(5-2) Basensequenz des von der Rückkopplungshemmung
befreiten mutierten lysC*
-
Die
Basensequenzen der 14 Arten von lysC*, die in Beispiel 3 untersucht
wurden, wurden auf dieselbe Weise wie (5-1) bestimmt, wobei die
Mutationsstellen eindeutig bestimmt wurden. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 12 gezeigt. von den 14 Arten waren zwei exakt identische
Paare vorhanden, so daß sich
eine tatsächliche Anzahl
von 12 Arten von Mutationen ergab. Die Mutationen Nr. 149, 150,
156, 158, 167, 169 und 172 waren durch Behandlung mit Hydroxylamin
und die Nr. 24, 43, 48, 60, 80, 117 und 126 waren durch Behandlung
mit NTG erhalten worden. Die Mutationsmuster waren jedoch alle von
C nach T oder von G nach A. Die Mutation von G nach A hatte sich
durch die Mutation von C nach T auf dem Komplementärstrang
ergeben. Tabelle 12: Identifizierung der Mutationsstellen
von lysC*
Mutierte
Typen vonlys C* | Mutagen (a) | Mutationsstelle
(Aminosäureaustausch) |
Nr. 126 | N | GGT nach
GA*T (323Gly nach Asp) |
Nr.
43 | N | GGT nach
GA*T (323Gly nach Asp) |
GGC nach
GA*C (408Gly nach Asp) |
Nr.
149 | H | CGT nach
T*GT (34Arg nach Cys) |
N/H | GGT nach
GA*T (323Gly nach Asp) |
Nr. 43/167 | H | CTC nach
T*TC (325Leu nach Phe) |
Nr. 150 | ATG nach
ATA* (318Met nach Ile) |
Nr.
172 | H | 775C nach T (folgenlos) |
ATG nach
ATA (318Met nach Ire) |
GTG nach
A*TG (349Val nach Met) |
Nr. 117 | N | TCA nach
TT*A (345SernachLeu) |
Nr. 158 | H | GTC nach
A*TG (347Val nach Met) |
Nr. 24/80 | N/H | ACC nach
AT*C (352Thr nach Ile) |
Nr. 169 | H | 923C nach T (folgenlos) |
| | ACC nach
AT*C (352Thr nach Ile) |
TCT nach
TT*T (369Ser nach Phe) |
Nr.
60 | N | 859G nach A (folgenlos) |
GAA nach
A*AA (164Glu nach Lys) |
Nr. 156 | H | ATG nach
ATA* (417Met nach Ile) |
| | TGT nach
TA*T (419Cys nach Tyr) |
2014C nach T (folgenlos) |
- (a) H: Behandlung mit Hydroxylamin, N:
Behandlung mit NTG
-
(5-3) Identifizierung der Domänen, die
zur Freisetzung von der Rückkopplungshemmung
beitragen
-
Eine
große
Anzahl von Mutationen befanden sich am C-Ende, und sie konzentrierten sich insbesondere
in der A-Domäne (vom
Methioninrest 318 bis zum Leucinrest 325) und der B-Domäne (vom
Serinrest 345 bis zum Threoninrest 352) der 7 (vergl.
die Spalte "Mutationsstellen" in Tab. 12). E.
coli hat zwei Typen von AK, nämlich
trhA (AK I-HD I) und metL(M) (AK II-HD II), zusätzlich zu lysC (AK III). Das mutierte
lysC* hatte zwei Stellen mit hohem Grad an Homologie zu den zwei
Arten, und man geht davon aus, daß diese Domänen das aktive Zentrum von
AK sind (Cassan, M., Parsot, C., Cohen, G. N. and Patte, J.C., J.
Biol. Chem., 261, 1052, 1986). Die A- und B-Domänen am C-Ende befinden sich
außerhalb
dieser gemeinsamen Domänen,
und somit ist es hochwahrscheinlich, daß sie die von Lysin kontrollierten
Domänen
sind, die für
AK III spezifisch sind. Insbesondere hatten die Nummern 24/80, 172,
169 und 117 mit einem hohen Maß an
Befreiung von der Inbibition Mutationen in der B-Domäne, was
vermutlich wichtig ist. Zehn der zwölf Arten hatten Mutationen
entweder in der A- oder B-Domäne.
Die Nummern 60 und 158 waren Ausnahmen und zeigten einen geringen Grad
sowohl an Inhibitionsfreisetzung als auch an thermischer Stabilität (vergl.
vorstehende Tabelle 7), und man geht davon aus, daß dies ein
Ergebnis der teilweisen Inhibitionsbefreiung ist, die auf eine Änderung
in der Struktur des Enzyms als ganzes durch die Mutation zurückzuführen ist.
Im Fall der mutierten Arten mit mehreren mutierten Stellen stellt
sich auch die Frage, welche Mutationsstelle wirksam ist, und aufgrund
eines Vergleichs mit den mutierten Arten mit einer einzigen Mutation
an derselben Stelle kann die folgende Erklärung gegeben werden.
-
(1) Nr. 126 (1 Stelle), 43 (2 Stellen)
und 149 (2 Stellen)
-
Die
Mutationsstelle der Nr. 126 in der A-Domäne ist allen drei Mutantenarten
gemeinsam, während
der Grad der Inhibtionsfreisetzung für die Nr. 149 und 126 derselbe
ist, und die höhere
Anzahl an Mutationsstellen in der Nummer 43 führte zu einer eher gegenteiligen
Wirkung. Dies führt
zu der Annahme, daß die
Mutationsstelle der Nr. 126 in der A-Domäne diejenige ist, welche die
Inhibitionsfreisetzung bewirkt.
-
(2) Nr. 24/80 (1 Stelle) und 169 (2 Stellen)
-
Von
den zwei Mutationsstellen in der Nr. 169 war diejenige in der B-Domäne dieselbe
wie die in der Nr. 24/80.
-
Beide
führten
zu einer 100%igen Inhibitionsfreisetzung, weshalb die Mutationsstelle
in der Nr. 24/80 ausreichend ist.
-
(3) Nr. 150 (1 Stelle) und 172 (2 Stellen)
-
Die
Nr. 150 hat eine Mutationsstelle in der A-Domäne, während die Nr. 172 zwei Mutationen
jeweils in der A-Domäne,
(dieselbe wie die Nr. 150) bzw. in der B-Domäne hat. Der Grad der Inhibitionsfreisetzung
war bei der Nr. 172 stärker,
was verdeutlicht, daß sowohl
die A-Domäne
als auch die B-Domäne
zur Inhibitionsfreisetzung beitragen.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben auf die vorstehend beschriebene
Weise die Domäne identifiziert,
die in Bezug zur lysinabhängigen
Inhibition der Aspartokinaseaktivität in der A-Domäne (vom
Methioninrest 318 bis zum Leucinrest 325) und der B-Domäne steht
(vom Serinrest 345 bis zum Threoninrest 352). Die Erfinder der vorliegenden
Erfindung sind jedoch nicht zu dem Schluß gekommen, daß die Freisetzung
von der lysinabhängigen
Inhibition der Aspartokinaseaktivität nur in dem Fall von Mutationen
auftritt, bei denen einige spezifische Aminosäurereste durch einige andere
Aminosäurereste
ausgetauscht werden. Beispielsweise zeigt die Tabelle 12, daß die Freisetzung
von der Rückkopplungshemmung
auftritt, wenn der Glycinrest 323 durch einen Asparaginsäurerest
ersetzt wird, es ist jedoch einem Fachmann klar, daß dieselbe Freisetzung
auftritt, wenn dieser Rest durch einen Glutaminsäurerest anstelle eines Asparaginsäurerests
ersetzt wird. Dies ist darauf zurückzuführen, daß mehrere Aminosäuren, welche ähnliche
Struktur haben, wie Asparaginsäure
und Glutaminsäure,
als homologe Aminosäuren
bezeichnet werden, und der Austausch einer Aminosäure gegen
eine homologe Aminosäure
bewirkt keine große
Veränderung
in der Funktion des Proteins (eine Liste von homologen Aminosäuren findet
sich in Protein Engineering, S. 31, CMC Co., 1985).
-
Es
wird oft beobachtet, daß der
Austausch einer Aminosäure
gegen eine nicht homologe Aminosäure dieselbe Wirkung
hat wie derjenige gegen eine homologe Aminosäure. Andererseits führt der
Austausch einer Aminosäure
gegen eine homologe Aminosäure
manchmal zu drastischen Veränderungen
in der Funktion des Proteins (Estell, D.A., Graycar, T.P., and Wells,
J.A., J. Biol. Chem., 260, 6518, 1988; Schultz, S.C., and Richards,
J.H., Procedure. Natl. Acad. Sci. USA, 83, 1588, 1986; Yutani, K.,
et al., J. Biol. Chem., 262, 13429, 1987; Yutani, K.., et al., Procedure.
Natl. Acad. Sci. USA, 84, 4441, 1987; Nishiyama, M., et al., J.
Biol. Chem., 266, 14294, 1991).
-
Außerdem wurden
gemäß der vorliegenden
Erfindung einige der Aminosäurereste
in der A- und B-Domäne
nicht verändert,
da jedoch die Funktionen der Proteine auf der Grundlage von Domäneneinheiten
definiert sind, ist es vernünftig
anzunehmen, daß die
Freisetzung von der Rückkopplungshemmung
beobachtet wird, wenn eine oder mehrere Aminosäurerestmutationen in den Domänen bewirkt
werden, welche vorliegend nicht bewirkt worden sind. Tatsächlich ist
eine Reihe solcher Beispiele berichtet worden (Furuya, H., et al.,
Biochemistry, 28, 6848, 1989; Furuya, H., et al. Biochem. Biophys.
Research. Commun., 160, 669, 1989; Cunningham, B.C. and Wells, J.A.,
Science, 244, 1081, 1989).
-
Kurz
gesagt beruht die vorliegende Erfindung in charakteristischer Weise
auf der Entdeckung der Domänen,
die in Bezug zur Rückkopplungshemmung
stehen. In den Beispielen sind nur wenige Mutationsmuster in den
Domänen
offenbart, wie jedoch vorstehend beschrieben wurde, ist es einem
Durchschnittsfachmann klar, daß andere
Mutationsmuster dieselbe Wirkung haben können. Deshalb fallen solche
Mutationen auch unter den Umfang der vorliegenden Erfindung.
-
Industrielle Anwendbarkeit
-
Wie
vorstehend beschrieben wurde, wurden von Escherichia-Bakterien abgeleitete
AK III-Gene erhalten, welche in ausreichendem Maß von der Rückkopplungshemmung durch Lysin
befreit sind. Durch Einführen dieser
Gene in Threonin produzierende Bakterien ist es möglich, andere
Threonin produzierende Bakterien zu erhalten, die hinsichtlich der
Threoininproduktion gegenüber
Bakterien des Standes der Technik erheblich verbessert sind. Die
erfolgreiche Verwendung dieser Threonin produzierenden Bakterien
hat gegenüber
herkömmlichen
Verfahren ein hervorragendes Verfahren zur Herstellung von L-Threonin
durch Fermentation bereitgestellt. Sequenzprotokoll