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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf pharmazeutische Zusammensetzungen und im genaueren auf
pharmazeutische Formulierungen des Interleukin-1-Inhibitors.
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Interleukin-1-Inhibitoren, wie sie
im US-Patent Nr. 5,075,222 beschrieben werden, sind bei der Behandlung
von Interleukin-1 vermittelten Erkrankungen verwendbar. Solche Interleukin-1-Inhibitoren
sind ebenfalls als Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten (IL-1ra)
bekannt. Interleukin-1 vermittelte Erkrankungen schließen rheumatoide
Arthritis (RA), inflammatorische Bowel-Erkrankung (IBD), Sepsis,
Sepsissyndrom, Osteoporose, ischämische
Verletzung, Graft-vs.-Host-Erkrankung, Reperfusionsverletzungen,
Asthma, Insulindiabetes, myelogene und andere Leukämien, Psoriasis
und Kachexie mit ein. Diese und andere entzündliche Erkrankungen werden
durch die Herstellung von Zytokinen, einschließlich Interleukin-1, charakterisiert.
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Zytokine sind extrazelluläre Proteine,
die das Verhalten von Zellen modifizieren, insbesondere solche Zellen
in der unmittelbaren Umgebung der Zytokinsynthese und Freisetzung.
Viele dieser Zytokine werden durch Zellen der markophagen/monozyten
Zelllinie hergestellt. Beispielsweise ist rheumatoide Arthritis
eine Autoimmunerkrankung, welche durch einen chronischen entzündlichen
Prozess charakterisiert wird, der primär die synoviale Membran von
peripheren Gelenken betrifft, wie in Harris, N. Engl. J. Med. 322:
1277 (1990) berichtet. Die große
Mehrheit mononuklearer Zellen, welche in der Gelenkflüssigkeit
von RA-Patienten vorhanden ist, sind aktivierte Monozyten/Makrophagen
und T-Lymphozyten.
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Klassische Therapien für die Behandlung
von RA und IBD schließen
Indomethazin in andere nicht-steroidale anti-entzündliche
Wirkstoffe (NSAIDs) und Salicylate mit ein. Vom Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten wurde
ebenfalls gezeigt, dass er als Therapeutikum in der Behandlung von
rheumatoider Arthritis verwendbar ist. Sepsis und septischer Schock
wurden mit Therapien behandelt wie beispielsweise vasoaktiven Wirk stoffen,
Antibiotika, β-Rezeptorstimulanzien
einschließlich
Isopretenol und Dopamin, und α-Rezeptor-Blocking-Agenzien,
beispielsweise Phenoxybenzamin und Phentolamin. Osteoporose wurde
mit Östrogen,
Vitamin D und Fluorid behandelt. Eine ischämische Verletzung wurde klassisch
mit Antikoagulanzstoffen und Anti-Thrombozyten-Verbindungen behandelt. Asthma wurde
mit einer großen
Anzahl an Therapien, einschließlich α- oder β-Adrenalin-absondernden
Stimulanzien zur Erweiterung von Luftwegen, Methylxanthinen zur
Verbesserung der Bewegung des Schleims der Luftwege, Glucokortikoiden
zur Reduzierung von Entzündungen der
Luftwege, Natriumcromolyn zur Inhibierung der Degranulierung von
Mastzellen und anticholinergene Verbindungen für die Bronchodilatation.
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Alle Behandlungen für diese
Erkrankungen weisen verschiedene Probleme auf. Beispielsweise liegt die
Todesrate durch septischen Schock trotz der Verwendung der gegenwärtig bekannten
Therapeutika bei etwa 40 – 50%.
Es gibt daher einen Bedarf für
neue Therapeutika wie beispielsweise in den Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten
zur Behandlung solcher Zustände
und für
Formulierungen für
die Übermittlung
solcher Therapeutika in geeigneter Art und Weise.
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Die australische Patentanmeldung
AU 9173636 und die kanadische Patentanmeldung 2039458 beschreiben
die Verwendung des Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten in den oben
aufgeführten
Interleukin-1 vermittelten Erkrankungen. Die in diesen Referenzen
verwendete IL-1ra-Formulierung ist eine Lösung, welche 10 mM Natriumphosphat
(pH 7,0), 150 mM NaCl, 0,1 mM EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) enthält. In dieser
Formulierung verbleibt das Material lediglich für etwa zwei Wochen bei normaler
Kühlung
(4°–8°C) stabil. Aufgrund
der Notwendigkeit IL-1ra für
die Verwendung bei der Behandlung von IL-1 vermittelten Erkrankungen für einen
ausgedehnten Zeitraum zu versenden und aufzubewahren besteht ein
Bedarf für
eine stabile Formulierung.
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Polysorbat 80, ebenfalls als Polyoxyethylensorbitan-Monooleat
oder Tween 80 bekannt, ist ein nicht-ionisches biologisches Detergens
oder Tensid, welches für
eine Vielzahl von Zwecken verwendet werden kann, einschließlich Emulgieren,
Stabilisieren und Dispergieren. Nicht-ionische Tenside, wie beispielsweise Polysorbat
80, werden ebenfalls zu bestimmten Proteinformulierungen zugegeben,
um Aggregation und Denaturierung zu vermindern, sowie um die Löslichkeit
zu steigern. Polysorbat 80 wurde verwendet, um eine Vielzahl von
Verbindungen zu stabilisieren. Das US-Patent Nr. 4,156,777 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von Glucopyranose-Nitroharnstoffverbindungen
unter der Verwendung von Polysorbat 80 als Stabilisierungsmittel.
Das US-Patent Nr. 4,816,459 beschreibt ebenfalls die Verwendung
von Polysorbat 80 als ein Stabilisierungsmittel für Tetraazolyl-substituierte
Pyrido[1,2-a]-Pyrimidine. Das US-Patent Nr. 5,032,574 verwendet
Polysorbat 80, um das aktive Ingredienz in der pharmazeutischen
Zusammensetzung eines antimikrobialen Peptids von 3700 Dalton zu
lösen oder
zu dispergieren, während
das US-Patent Nr. 5,073,378 die Verwendung von Polysorbat 80 als
emulgierendes Agens für
Kollagenprodukte beschreibt. Gleichwohl ist es schwierig, den Effekt
vorherzusagen, den ein bestimmtes stabilisierendes Agens auf die
Stabilität
eines bestimmten Proteins besitzt. Beispielsweise kann die Interaktion
eines stabilisierenden Agens mit einem Protein dazu führen, dass eher
das Protein degradiert, als dass der gewünschte Effekt einer verminderten
Degradation eintritt.
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Es besteht daher ein Bedarf, Formulierungen
zu identifizieren, welche IL-1-Inhibitoren stabilisieren. Die vorliegende
Erfindung deckt diesen Bedarf und bietet in diesem Zusammenhang
ebenfalls Vorteile.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es werden Zusammensetzungen bereitgestellt,
welche Interleukin-1-Inhibitoren, Puffer und nicht-ionische Tenside
oder Viskositätsverstärker umfassen,
welche zur Verwendung als stabile pharmazeutische Formulierungen
geeignet sind. Diese Zusammensetzungen sind für intraartikuläre, intravenöse, intramuskuläre, subkutane,
intradermale, intrathecale, intraventrikuläre (CNS), tropikale oder orale
Verabreichung oder zur Verwendung als Suppositorien, Einläufe oder
inhalierbaren Aerosolen geeignet.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf pharmazeutische Zusammensetzungen, welche einen IL-1-Inhibitor
und ein nicht-ionisches Tensid oder einen Viskositätsverstärker enthalten.
IL-1ra zeigt eine Anfälligkeit
gegen Rühren.
Gerührte
Fläschchen
mit aufgereinigten gut konzentrierten IL-1ra bildet Präzipitate,
welche anschließend
die erwünschten
Standards für
Aussehen und Feststoffe nicht erfüllen. Um eine Fällung zu verhin denn,
welche zu unerwünschter
Aggregation führt,
wurde nach einer Änderung
der Formulierung gesucht.
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In einer Ausführungsform enthalten die pharmazeutischen
Zusammensetzungen einen IL-1-Inhibitor, insbesondere IL-1ra, und
ein nicht-ionisches Tensid. Ein nicht-ionisches Tensid ist ein oberflächenaktives Agens,
dessen Lösungsmittelverteilung
durch eine Kette von Ethylenoxidgruppen bereitgestellt werden kann. Ein
Tensid ändert
die Eigenschaften eines Lösungsmittels,
in welchem es aufgelöst
ist, in einem viel größeren Ausmaß, als es
von seiner Konzentration her erwartet werden würde. Die Hydrophilie in nicht-ionischen
Tensiden wird durch Wasserstoffbindung mit Wassermolekülen bereitgestellt.
Sauerstoffatome und Hydroxylgruppen bilden leicht starke Wasserstoffbindungen,
wobei Ester und Amidgruppen weniger leicht Wasserstoffbindungen
bilden. Die Bildung von Wasserstoffbrücken bewirkt eine Löslichkeit
in neutralen und alkalischen Medien. In einer stark sauren Umgebung
werden Sauerstoffatome protoniert, was einen quasi-kationischen
Charakter erzeugt. Jedes Sauerstoffatom, leistet einen Beitrag für die Wasserlöslichkeit.
Es wird daher mehr als ein einzelnes Sauerstoffatom benötigt, um
ein nicht-ionisches Tensid in Wasser zu lösen. Nicht-ionische Tenside
sind mit ionischen und amphoteren Tensiden kompatibel. Da eine Polyoxyethylengruppe
durch Reaktion von Ethylenoxid mit jedem organischen Molekül eingeführt werden
kann, welches ein aktives Wasserstoffatom enthält, kann eine große Bandbreite
von Strukturen durch Oxylierung aufgelöst werden (Encyclopedia of
Chemical Technology, 3. Ausgabe, Band 22, Seite 360).
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Das Tensid dient ebenfalls zur Reduzierung
der Aggregation und Denaturierung von Proteinen. " Aggregation", wie hier verwendet,
bedeutet die Bildung eines Komplexes vieler Proteinmoleküle (z. B.
wie bei der Zusammenlagerung verschiedener Proteine). "Denaturierung", wie hier verwendet,
bedeutet den Verlust der Sekundär-
und Tertiärstruktur
eines Proteins, welches gewöhnlicherweise
mit dem Verlust der Bioaktivität
einhergeht. Durch Verminderung der Aggregation wird die physikalische
Degradierung aufgrund von Änderungen in
Oberflächenladungen
ebenfalls vermindert. Es wird angenommen, dass das nicht-ionische
Tensid dazu dient, das Luft-Flüssigkeits-Interface
zu blockieren und damit der Denaturierung des Proteins an diesem
Interface vorzubeugen. Weiterhin ermöglicht die Verwendung von nicht-ionischen
Tensiden, dass die Zusammensetzung der Belastung einer gescherten
Oberfläche
ausgesetzt wird, ohne dass ei ne Denaturierung des Proteins verursacht
wird. Weiterhin können
solche Tensidhaltigen Formulierungen in Aerosol-Vorrichtungen verwendet
werden, wie beispielsweise solchen, welche in der pulmolaren Dosierung
verwendet werden, und nadellosen Düsen-Injektionspistolen.
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Geeignete, nicht-ionische Tenside,
welche in den pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, schließen
beispielsweise Blockcopolymere von Ethylenoxid und Propylenoxid,
Blockcopolymere von Propylenoxid und Ethylenoxid, Sorbitanmonolaurat,
Sorbitolester, Polyglycerinfettsäureester,
Cocamid-DEA-laurylsulfat,
Alkanolamid, Polyoxyethylenpropylenglycolstearat, Polyoxyethylenlaurylether,
Polyoxyethylencetylether, Polysorbat, Glycerinmonostearat, Glycerindistearat,
Sorbitolmonopalmitat, Polyoxyethylensorbitanmonooleat, Polyoxyethylensorbitanmonolaurat
und Propylenglycolmonostearat mit ein. Beispielsweise zeigen Bewegungsstudien,
welche Kontroll-IL-1ra mit einer solchen vergleichen, welche 0,1%
Polysorbat (Tween) 80 enthält,
dass IL-1ra im Puffer, welcher 0,1% Polysorbat 80 enthält, Hintergrundwerte
besitzt, welche ähnlich
zu nicht-gerührten
Kontrollen sind, während
IL-1ra in der Formulierung ohne Polysorbat 80 eine deutliche Fällung zeigt.
Das Maß der
Fällung
wurde durch Zugabe von 150 μl
des Testgegenstands pro Vertiefung in einer Platte mit 96 Vertiefungen
gemessen, und durch Messung der Trübung bei 405 nm. Diese Bewegungsstudien
stellten das Grundprinzip für
die Verwendung einer Formulierung bereit, die Polysorbat 80 enthält. Andere
Tenside wurden ebenfalls auf ihre Fähigkeit zur Stabilisierung
der Formulierung gegen Bewegung getestet, wie in den unten genannten
Beispielen beschrieben.
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Von allen getesteten Zusammensetzungen
wurde gezeigt, dass sie eine Resistenz gegen physikalische Degradation
und Fällung
aufgrund von Bewegung vermitteln. Es wurde ebenfalls festgestellt,
dass mit höheren
Konzentrationen von Interleukin-1-Inhibitor bei Konzentrationen
unter 0,1% verhältnismäßig mehr nicht-ionisches
Tensid verwendet wurde, um die Zusammensetzung zu stabilisieren.
Konzentrationen in der Größenordnung
von 0,1 Gew.-% Polysorbat 80 werden zur Stabilisierung der Zusammensetzung
bevorzugt.
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In einer weitern Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthalten die pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung einen IL-1ra-Inhibitor, insbe sondere
IL-1ra, und ein Mittel zur Steigerung der Viskosität. Ein Mittel
zur Steigerung der Viskosität
ist eine Verbindung, welche als Verdickungsagens zur Steigerung
der Viskosität
in einer Zusammensetzung agiert. Von einem Mittel zur Steigerung
der Viskosität
wird angenommen, dass es IL-1ra-Moleküle von der Interaktion miteinander
oder mit dem Luft-Flüssigkeit
Interface abhält,
was zu physikalischer Degradation führen kann.
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Mittel zur Steigerung der Viskosität, welche
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, schließen beispielsweise
Polyethylenglycol (PEG), Hydroxylpropylcellulose und Carrageenangummi
mit ein. In experimentellen Studien wurde PEG auf seine Fähigkeit
zur Verhinderung von Fällung
und Aggregation bewertet. Es wurde festgestellt, dass Konzentrationen
von bis zu 2% PEG bei der Verhinderung der Fällung effektiv sind.
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Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung enthalten ebenfalls einen Puffer zur
Aufrechterhaltung des pHs auf einem erwünschten biologischen Niveau.
Alle nicht-toxischen Puffer können
für diesen
Zweck verwendet werden. Verwendbare Puffer schließen beispielsweise
Phosphatpuffer, Zitratpuffer und Acetatpuffer mit ein.
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Ist die therapeutische Zusammensetzung
einmal formuliert, kann diese in sterilen Fläschchen als eine Lösung, Suspension,
Gel, Emulsion, Feststoff oder dehydriertes oder lyophilisiertes
Pulver aufbewahrt werden. Solche Formulierungen können entweder
in einer gebrauchsfertigen Form aufbewahrt werden oder benötigen eine
Wiederherstellung unmittelbar vor der Verabreichung. Die bevorzugte
Lagerung solcher Formulierungen findet bei Temperaturen statt, die
im Bereich gekühlter
oder gefrorener Lagerungsbedingungen liegen. Es wird ebenfalls bevorzugt,
dass solche Formulierungen, welche IL-1ra enthalten, bei oder nahe
dem physiologischen pH aufbewahrt und verabreicht werden. Es wird
zur Zeit angenommen, dass die Aufbewahrung und Verabreichung in
einer Formulierung bei einem hohen pH (d. h. größer als 8) oder bei einem niedrigen pH
(d. h. weniger als 5) unerwünscht
ist.
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Bevorzugt findet die Art der Verabreichung
der Formulierungen, welche IL-1ra enthalten, über eine intraartikuläre, subkutane,
intradermale, intrathecale, intraventrikuläre (CNS), intramuskuläre, intravenöse, tropikale
oder orale Route statt oder als Suppositorium, Einlauf oder inhalierbares
Aerosol. Um das gewünschte Niveau
von IL-1ra im Körper
zu erreichen und aufrechtzuerhalten, können wiederholte Dosen verabreicht
werden. Jedes dieser Verfahren beabsichtigt einen bestimmten Konzentrationsbereich
von IL-1ra im Blutstrom des Patienten zu erzeugen oder in anderen
Körpergeweben
oder Flüssigkeiten.
Beispielsweise wird angenommen, dass die Aufrechterhaltung der im
Kreislauf vorkommenden Blutplasmakonzentrationen von IL-1ra von
weniger als 0,01 ng/ml Plasma eine ineffektive Zusammensetzung andeuten
können,
während
die ausgedehnte Aufrechterhaltung des im Kreislauf vorkommenden
Niveaus in einem Überschuss
von 100 μg/ml
eine Zusammensetzung mit unerwünschten
Nebeneffekten andeuten kann.
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Wie oben angedeutet, wird ebenfalls
in Erwägung
gezogen, dass bestimmte Formulierungen, welche IL-1ra enthalten,
oral verabreicht werden sollen. IL-1ra, welches bei dieser Gelegenheit
verabreicht wird, ist bevorzugt enterisch oder polymer beschichtet.
Das enterische oder polymerbeschichtete IL-1ra kann mit oder ohne
solche Träger
formuliert werden, welche üblicherweise
bei der Erstellung fester Dosierungsformen verwendet werden. Bevorzugt
ist das Material so entworfen, dass der aktive Anteil der Formulierung
an dem Punkt im gastrointestinalen Trakt freigesetzt wird, an dem
die Bioverfügbarkeit
maximiert ist und die präsystemische Degradation
minimiert ist. Da man erwartet, dass die Bioverfügbarkeit durch präsystemische
Degradation verringert wird, werden orale Dosen größer sein
als die oben genannten. Zusätzliche
Hilfsstoffe können
mit eingeschlossen werden, um die Absorption des IL-1ra zu erleichtern.
Verdünnungsmittel,
Geschmacksstoffe, niedrigschmelzende Wachse, vegetabile Öle, Gleitmittel,
suspendierende Agenzien, Tabletten disintegrierende Agenzien und
Bindemittel können
ebenfalls verwendet werden.
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Eine bevorzugte subkutane Dosierung
für die
Behandlung von Interleukin-1 vermittelter Arthritis sollte eine
Blutkonzentration von IL-1ra zwischen 1 und 1000 ng/ml erzeugen.
Dementsprechend wird es bevorzugt, dass zu Beginn Dosen verabreicht
werden, um die im Kreislauf vorkommenden Werte von IL-1ra über 10 ng/ml Plasma
zu bringen, und dass anschließend
Dosen in einer geeigneten Häufigkeit
verabreicht werden, um das im Kreislauf vorkommende Niveau von IL-1ra
bei oder über
dem ungefähren
Wert von 10 ng/ml Plasma zu halten. Die Häufigkeit der Dosierung wird
von pharmacokinetischen Parametern abhängen, welche die Absorption von
subkutanem IL-1ra von der Formulierung beschreiben. Die Häufigkeit
der Dosierung kann 1- bis 10-mal pro Tag sein oder weniger häufig als
täglich
im Falle einer anhaltenden Dosierungsform oder einer Dosierungsform
mit einer zeitlich festgelegten Freisetzung.
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Ein bevorzugter Dosisbereich für die Behandlung
von Interleukin-1 vermitteltem IBD liegt bei etwa zwischen 0,5–50 mg pro
kg Patientengewicht, und wird etwa zwischen 1- und 10-mal pro Tag
oder weniger häufig verabreicht.
In einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
liegt die Dosierung etwa zwischen 1–10 mg pro kg Patientengewicht
und wird etwa zwischen 3- bis 5-mal pro Tag verabreicht. Die Häufigkeit
der Dosierung wird von pharmacokinetischen Parametern abhängen, welche
die Absorption von IL-1ra von der verwendeten Formulierung beschreibt.
Wenn dieses für
die Behandlung von Interleukin-1 vermitteltem IBD verwendet wurde, kann
die Verabreichung von IL-1ra ebenfalls mit Hilfe eines geeignet
formulierten Einlaufs durchgeführt
werden.
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Ein bevorzugter Dosisbereich für die Behandlung
von Interleukin-1 vermitteltem septischem Schock liegt etwa zwischen
10 und 120 mg pro kg pro Tag pro Körpergewicht des Patienten alle
24 Stunden, und wird durch kontinuierliche intravenöse Infusion
verabreicht. In einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
liegt die Dosierung etwa zwischen 1–2 mg pro Stunde pro kg Körpergewicht
des Patienten und wird intravenös
durch kontinuierliche Infusion verabreicht.
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Ein bevorzugter Dosisbereich für die Behandlung
von Interleukin-1 vermittelter Ischämie und Reperfusionsverletzungen
liegt etwa zwischen 1–50
mg pro kg Gewicht des Patienten und wird stündlich verabreicht. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird ein anfänglicher
Bolus von etwa 15–50
mg pro kg IL-1ra verabreicht, gefolgt von stündlichen Injektionen von etwa
5–20 mg
pro kg. Die Häufigkeit
der Dosierung wird von pharmacokinetischen Parametern des IL-1ra
für die
verwendete Formulierung abhängen.
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Unabhängig von der Art der Verabreichung
wird die spezifische Dosis entsprechend dem ungefähren Körpergewicht
oder dem Oberflächenbereich
des Patienten berechnet. Eine weitere Verfeinerung der Berechnungen,
welche notwendig sind, um die ungefähre Dosierung für die Behandlung
unter Einbeziehung jeder oben genannten Formulierungen zu bestimmen,
wird routinemäßig durch
Fachleute durchgeführt
und liegt innerhalb des Anwendungsbereiches, welcher routinemäßig durch
diese ohne ungebührliches
Experimentieren durchgeführt
wird. Diese Dosierungen können
mittels Verwendung etab lierter Assays zur Bestimmung von Dosierungen
ermittelt werden, welche in Verbindung mit geeigneten Dosis-Antwortdaten
und pharmacokinetischen Daten angewandt werden.
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Es sollte festgehalten werden, dass
die hier beschriebenen IL-1ra-Formulierungen für veterinäre wie auch humane Anwendungen
verwendet werden können
und dass der Begriff "Patient" nicht in einer beschränkenden
Art und Weise ausgelegt ist. Im Falle von veterinären Anwendungen
sollten die Dosisbereiche die gleichen sein wie oben beschrieben.
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Die folgenden Beispiele beschreiben
die Effektivität
dieser Formulierungen, welche hergestellt und getestet wurden, und
von denen festgestellt wurde, dass sie die in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung gesetzten Ziele erfüllen.
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Die Kontrolle für die folgenden Experimente
wurde durch Messung der optischen Dichte bei 405 nm von verschiedenen
Konzentrationen rekombinanter humaner IL-1ra (rhIL-1ra) nach variierenden
Zeiträumen der
Bewegung durchgeführt.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 1 beschrieben.
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Beispiel 1
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Herstellung der Formulierung
A
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Herstellung von 10 mM
EDTA
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0,93 g EDTA wurde in eine tarierte
250 ml Flasche gegeben. Dazu wurden 200 g steriles Wasser zur Injektion
zugegeben. Der Inhalt der Flasche wurde gerührt und der pH wurde auf 6,5 ± 0,02
unter Verwendung von NaOH eingestellt, und q. s. auf 250 g.
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Herstellung von Puffer
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900 g steriles Wasser für die Injektion
wurde in eine tarierte 1 l Flasche gegeben. Dazu wurden 8,20 g NaCl
(Sigma, St. Louis, MO), 2,86 g Natriumzitratdihydrat (Sigma, St.
Louis, MO), und 0,058 g Zitronensäuremonohydrat (Sigma, St. Louis,
MO) gegeben. Zu dieser Mischung wurde 50 g des oben hergestellten
10 mM EDTA zugegeben. Diese finale Mischung wurde gerührt bis
alle Feststoffe aufgelöst
waren. Der pH wurde auf 6,5 ± 0,02
unter Verwendung von NaOH eingestellt, und q. s. auf 1000 g.
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Herstellung der Formulierung
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Aufgereinigtes in Mengen vorliegendes
Konzentrat von rhIL-1ra wurde bei –70°C entfernt und man ließ es bei
Raumtemperatur auftauen. Aufgereinigtes in Mengen vorliegendes Konzentrat
von rhIL-1ra wird gemäß dem in
der veröffentlichten
PCT-Anmeldung WO 91/08285 von Hageman et al. beschriebenen Verfahren
hergestellt, welches hier durch Referenz mit enthalten ist. Das
so erzeugte Material wird bei ungefähr 190 – 250 mg/ml in 10 mM Natriumzitrat,
140 mM Natriumchlorid, 0,5 mM EDTA bei pH 6,5 aufkonzentriert.
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Es wurden Puffer zur Einstellung
der Konzentrationen zugegeben, die wie oben beschrieben hergestellt
wurden. Verschiedene Konzentrationen wurden untersucht, einschließlich: 200
mg/ml, 100 ml/ml, 80 mg/ml, 70 mg/ml, 50 mg/ml und 20 mg/ml. Tween
80 (Spektrum, Charge D1014) wurde zugegeben, um eine Gesamtkonzentration
von Tween 80 von 0,01 Gew.-% zu erhalten. Konzentration von Tween
80 von 0,01% – 1,0%
liegen innerhalb des Schutzbereichs dieser Erfindung.
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Stabilität der Formulierung
A
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Die Stabilität dieser Formulierung gegen
Bewegung wurde durch Vortexen der verschiedenen Konzentrationen
für unterschiedliche
Zeiträume
getestet. Nach Vortexen der Formulierung für den vorgesehenen Zeitraum
wurde die optische Dichte der Lösung
bei 405 nm unter Verwendung eines kinetischen Mikroplattenlesers
(Molecular Devices) gemessen. Eine Formulierung wird als stabil
betrachtet, wenn die optischen Dichtemessungen bei 405 nm kleiner
als ungefähr
0,15 sind. Wenn die optischen Dichtemessungen bei 405 nm 0,15 oder
größer sind,
wird aufgrund der Anwesenheit von festen Partikeln eine Trübung sichtbar,
und diese Formulierung wird als nicht stabil betrachtet. Die Ergebnisse
dieses Experiments werden in Tabelle 2 beschrieben. Dieses Experiment
zeigt, dass 0,1% Tween 80 eine Stabilität gegen Bewegung für IL-1ra-Formulierungen
in einem Bereich von 20–200
mg/ml bereitstellt.
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Tabelle
2
0,1 Gew.-% Tween 80
IL-1ra 20–200 mg/ml
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Klinische Ergebnisse
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Ein zufällig ausgewählter, doppelt-blinder, Placebo-kontrollierter
Phase-II-Versuch mit IL-1ra in der Formulierung A wurde durch 63
Zentren in acht Ländern
durchgeführt.
Die Versuche schlossen 901 Patienten mit ein, welche ein septisches
Syndrom mit Anzeichen von Bluthochdruck und/oder Fehlfunktionen
der Endorgane aufwiesen. Die Patienten wurden zufällig zu
einer der drei Gruppen zugeordnet: Placebo, IL-1ra (100 mg Beladungsdosis
gefolgt von intravenöser
Infusion von 1,0 mg/kg/h für
72 Stunden) oder IL-1ra (100 mg Beladungsdosis gefolgt von intravenöser Infusion
von 2,0 mg/kg/h für
72 Stunden).
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Von den 901 zufällig ausgewählten Patienten erhielten 298
IL-1ra (1,0 mg/kg/h), 293 erhielten IL-1ra (2,0 mg/kg/h) und 302
erhielten Placebos. Eine rückschauende
Analyse der Ergebnisse zeigte, dass IL-1ra einen Überlebensvorteil
als eine Funktion des ansteigenden vorhergesagten Risikos für die Mortalität bei Patienten
mit Sepsissyndrom bereitstellt.
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Das Risiko der Mortalität wurde
unter Verwendung eines Risikovorhersagemodells quantifiziert, welches
von Datenbanken unabhängig
des Phase-III-Versuchs entwickelt wurde. Das Modell wurde validiert
und als nützlich
zur Vorhersage der Placebo-Mortalitätsrate in
den Phase-III-Versuchen befunden. Die Daten zur Ableitung des vorhergesagten
Risikos der Mortalität
waren für
892 von 893 Patienten verfügbar.
Die Ergebnisse zeigten, dass IL-1ra einen statistisch signifikanten Überlebensvorteil
bei Patienten mit einem vorhergesagten Risiko der Mortalität von ≥ 24% (p =
0,032) erzeugt. Bei diesen Patienten verringerte IL-1ra die Mortalität um 22%
im Vergleich mit dem Placebo.
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Beispiel 2
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Herstellung der Formulierung
B
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EDTA und Puffer wurden wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt. Die Formulierung wurde wie in Beispiel
1 gezeigt hergestellt, mit der Ausnahme, dass ausschließlich eine
Konzentration (100 mg/ml) verwendet wurde. Das verwendete nicht-ionische Tensid war
Tween 20 (Spectrum). Die Ergebnisse dieses Experiments werden in
Tabelle 3 gezeigt. Dieses Experiment zeigt, dass Tween 20 bei Konzentrationen
von 0,01 Gew.-% bis 1,0 Gew.-% eine Stabilität gegen Bewegung für IL-1ra-Formulierungen
bereitstellt.
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Tabelle
3
0,001 bis 1,0 Gew.-% Tween 20
IL-1ra 100 mg/ml
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Beispiel 3
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Herstellung der Formulierung
C
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EDTA und Puffer wurden wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt. Die Formulierung wurde wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt, mit der Ausnahme, dass ausschließlich eine
Konzentration (100 mg/ml) verwendet wurde. Das verwendete nicht-ionische
Tensid war Pluronic 108 (BASF). Die Ergebnisse dieses Experiments
sind in Tabelle 4 dargestellt. Dieses Experiment zeigt, dass Pluronic
108 bei Konzentrationen von 0,01 Gew.-% bis 1,0 Gew.-% eine Stabilität gegen
Bewegung für
IL-1ra-Formulierungen bereitstellt.
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Tabelle
4
0,001 bis 1,0 Gew-% Pluronic 108
IL-1ra 100 mg/ml
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Beispiel 4
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Herstellung der Formulierung
D
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EDTA und Puffer wurden wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt. Die Formulierung wurde wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt, mit der Ausnahme, dass ausschließlich eine
Konzentration (100 mg/ml) verwendet wurde. Das verwendete nicht-ionische
Tensid war Pluronic F68 (BASF). Die Ergebnisse dieses Experiments
sind in Tabelle 5 dargestellt. Dieses Experiment zeigt, dass Pluronic
F68 bei Konzentrationen von 0,01 Gew.-% bis 1,0 Gew.-% eine Stabilität gegen
Bewegung für
IL-1ra-Formulierungen bereitstellt.
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Tabelle
5
0,001 bis 1,0 Gew-% Pluronic F68
IL-1ra 100 mg/ml
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Beispiel 5
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Herstellung der Formulierung
E
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EDTA und Puffer wurden wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt. Die Formulierung wurde wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt, mit der Ausnahme, dass ausschließlich eine
Konzentration (100 mg/ml) verwendet wurde. Das verwendete nicht-ionische
Tensid war Pluronic 127 (BASF). Die Ergebnisse dieses Experiments
sind in Tabelle 6 beschrieben. Dieses Experiment zeigt, dass Pluronic
127 bei Konzentrationen von 0,01 Gew.-% bis 1,0 Gew.-% eine Stabilität gegen
Bewegung für
IL-1ra-Formulierungen bereitstellt.
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Tabelle
6
0,001 bis 1,0 Gew-% Pluronic F127
IL-1ra 100 mg/ml
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Beispiel 6
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Herstellung der Formulierung
F
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EDTA und Puffer wurden wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt. Die Formulierung wurde wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt, mit der Ausnahme, dass ausschließlich eine
Konzentration (100 mg/ml) verwendet wurde. Das verwendete nicht-ionische
Tensid war PEG 8000 (Spectrum). Die Ergebnisse dieses Experiments
sind in Tabelle 7 beschrieben. Dieses Experiment zeigt, dass PEG
8000 bei Konzentrationen von etwa 1,0 Gew.-% eine Stabilität gegen
Bewegung für
IL-1ra-Formulierungen bereitstellt.
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Tabelle
7
1,0 Gew-% und 2,0 Gew-% PEG 8000
IL-1ra 100 mg/ml
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Beispiel 7
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Herstellung der Formulierung
G
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EDTA und Puffer wurden wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt. Die Formulierung wurde wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt, mit der Ausnahme, dass ausschließlich eine
Konzentration (100 mg/ml) verwendet wurde. Das verwendete nicht-ionische
Tensid war PEG 300 (Spektrum). Die Ergebnisse dieses Experiments
sind in Tabelle 8 beschrieben. Dieses Experiment zeigt, dass PEG
300 bei Konzentrationen von etwa 1,0 Gew.-% eine Stabilität gegen
Bewegung für
IL-1ra-Formulierungen bereitstellt.
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Tabelle
8
1,0 Gew-.% und 2,0 Gew-.% PEG 300
IL-1ra 100 mg/ml