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Diese Erfindung wurde mit staatlicher
Unterstützung
unter 1R01DK41921-03, 1R01DK43859-01 und 1P01DK44239-10A1 durch
die nationalen Gesundheitsbehörden
ausgearbeitet. Die Regierung besitzt gewisse Rechte an der Erfindung.
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1. Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft Melanozyten-stimulierende
Hormonrezeptoren von Säugetierspezies
und die Gene, welche solchen Rezeptoren entsprechen. Insbesondere
betrifft die Erfindung die Isolierung, Klonierung und Sequenzierung
eines humanen Gens eines Melanozyten-stimulierenden Hormonrezeptors.
Die Erfindung betrifft auch die Isolierung, Klonierung und Sequenzierung
eines Mausgens eines Melanozyten-stimulierenden Hormonrezeptors.
Die Erfindung betrifft die Konstruktion von eukaryontischen rekombinanten
Expressionskonstrukten, welche diese Melanozyten-stimulierenden
Hormonrezeptoren in Kulturen von transformierten eukaryontischen
Zellen exprimieren können,
und die Herstellung des Melanozyten-stimulierenden Hormonrezeptors
in solchen Kulturen. Die Erfindung betrifft die Verwendung solcher
Kulturen von transformierten eukaryontischen Zellen zur Herstellung
von homogenen Zusammensetzungen solcher Melanozyten-stimulierenden Hormonrezeptoren.
Die Erfindung stellt auch Kulturen solcher Zellen bereit, welche
einen Melanozyten-stimulierenden Hormonrezeptor produzieren, für die Charakterisierung
von neuen und nützlichen
Arzneimitteln. Antikörper
gegen diese Melanozyten-stimulierende Hormonrezeptorproteine und
Epitope dieser Melanozyten-stimulierenden Hormonrezeptorproteine
werden von der Erfindung auch bereitgestellt.
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2. Hintergrund der Erfindung
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Das Proopiomelanocortin- (POMC) Genprodukt
wird unter Erzeugung einer großen
Anzahl biologisch aktiver Peptide prozessiert. Zwei dieser Peptide,
das α-Melanozyten-stimulierende
Hormon (αMSH)
und das adrenocorticotrope Hormon (ACTH) spielen bei der Kontrolle
der Melanozyten- bzw. der adrenocortikalen Funktion gut verstandene
Rollen. Jedoch werden beide dieser Hormone in einer Vielzahl von
Formen mit unbekannten Funktionen gefunden. Die Melanocortinpeptide
besitzen auch eine unterschiedliche Anzahl von biologischen Aktivitäten in anderen
Geweben, einschließlich
des Gehirns und des Immunsystems, und binden dort mit einer bestimmten
Pharmakologie an spezielle Rezeptoren [für Übersichten siehe, Hanneman
et al., in „Peptide
Hormone as Prohormones",
G. Martinez, Ed.. (Ellis Horwood Ltd.: Chichester, UK), Seiten 53–82; DeWied & Jolles, 1982,
Phsiol. Rev. 62: 976–1059].
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Ein komplettes Verständnis dieser
Peptide und ihrer unterschiedlichen biologischen Aktivitäten erfordert
die Isolierung und Charakterisierung ihrer entsprechenden Rezeptoren.
Im Stand der Technik ist über
einige biochemische Untersuchungen berichtet worden.
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Shimuze, 1985, Yale J. Biol. Med.
58: 561–570
diskutiert die Physiologie eines Melanozyten-stimulierenden Hormons.
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Tatro & Reichlin, 1987, Endocrinology 121:
1900–1907
offenbart, dass MSH-Rezeptoren in Nagetiergeweben weit verbreitet
sind.
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Kameyama et al., 1988, J. Cell. Phys
137: 35–44
diskutiert den Zusammenhang zwischen der Expression von Melanozyten-stimulierenden
Hormonrezeptoren mit der Säugetierpigmentierung.
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Solca et al., 1989, J. Biol. Chem.
264: 14277–14280
offenbart die Charakterisierung des Molekulargewichts von MSH-Rezeptoren
aus Maus und Mensch, welche mit MSH-Analoga verbunden sind, die
mit Radioaktivität
und Fotoaffinität
markiert sind.
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Leiba et al., 1990, Eur, J. Pharm.
181: 71–82
diskutiert die Verwendung des Melanocortinrezeptors in der Tränendrüse der Ratte
als ein Modellsystem für
die Untersuchung des Melanozyten-stimulierenden Hormons als ein
potenzieller Neurotransmitter.
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Siegrist et al., 1991, J. Receptor
Res. 11: 323–331
offenbart die Quantifizierung von Rezeptoren auf Melanomgewebe der
Maus durch eine Rezeptor-Autoradiographie.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
ein humanes Melanozyten-stimulierendes
Hormonrezeptorgen, die Nukleotidsequenz dieses Gens und die abgeleitete
Aminosäuresequenz
des verwandten Proteins, eine homogene Zusammensetzung des Melanozyten-stimulierenden
Hormonrezeptors, Sonden zur Nukleinsäurehybridisierung und ein Verfahren
zur Bestimmung der Gewebeverteilung der Expression des Gens, ein
rekombinantes Expressionskonstrukt, welches das Gen in Kulturen
von transformierten eukaryontischen Zellen exprimieren können, und
solche Kulturen von transformierten eukaryontischen Zellen, welche
bei der Charakterisierung von neuen und nützlichen Arzneimitteln verwendbar
sind. Die vorliegende Erfindung umfasst auch die homologe Form des
humanen Melanozyten-stimulierenden Hormonrezeptorgens aus der Maus.
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Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
die Nukleotidsequenz des Melanozyten-stimulierenden Hormonrezeptors
der Maus (1A) (SEQ ID
NO: 3) und des Menschen (1B und 1C) (SEQ ID NO: 5).
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2 stellt
einen Aminosäuresequenzvergleich
zwischen den Melanozyten-stimulierenden Hormonrezeptorproteinen
der Maus und des Menschen dar.
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3 zeigt
die Bindung von Agonisten des Melanozyten-stimulierenden Hormonrezeptors
an einen Melanozyten-stimulierenden Hormonrezeptor der Maus, welcher
in humanen 293-Zellen exprimiert wird.
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4 zeigt
die Gewebeverteilung der Expression des Melanozytenstimulierenden
Hormonrezeptorgens des Menschen (Feld A) und der Maus (Feld B) mittels
Northern Blotting Hybridisierung.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Klonierung, Expression und funktionelle Charakterisierung von Genen
des Melanozyten-stimulierenden Säugetier-Hormonrezeptors (MSHR, „melanocyte
stimulation hormone receptor").
Die Erfindung umfasst die Nukleotidsequenz dieser Gene, welche für die Säugetier-MSHRs
codieren und die abgeleiteten Aminosäuresequenzen der verwandten
Proteine, ebenso wie Gewebeverteilungsmuster der Expression dieser
Gene.
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Insbesondere ist die vorliegende
Erfindung gerichtet auf die Isolierung, Charakterisierung und pharmakologische
Verwendung des humanen MSHR, des diesem
Rezeptor entsprechenden Gens, einer Nukleinsäure-Hybridisierungssonde, welche
DNA-Sequenzen des humanen MSHR umfasst,
ein rekombinantes eukaryontisches Expressionskonstrukt, welches
den humanen MSHR in Kulturen von transformierten
eukaryontischen Zellen exprimieren kann und solche Kulturen von
transformierten eukaryontischen Zellen, welche den humanen MSHR synthetisieren, eine homogene Zusammensetzung
des humanen MSHR und Antikörper gegen den
humanen MSHR und Epitope des humanen MSHR.
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Die vorliegende Erfindung ist auch
gerichtet auf die Isolierung, Charakterisierung und pharmakologische
Verwendung des Maus-MSHR, des diesem Rezeptor
entsprechenden Gens, einer Nukleinsäure-Hybridisierungssonde, welche
DNA-Sequenzen des Maus-MSHR umfasst, ein
rekombinantes eukaryontisches Expressionskonstrukt, welches den
Maus-MSHR in Kulturen von transformierten
eukaryontischen Zellen exprimieren kann und solche Kulturen von
transformierten eukaryontischen Zellen, welche den Maus-MSHR synthetisieren, eine homogene Zusammensetzung
des Maus-MSHR und Antikörper gegen den Maus-MSHR und Epitope des Maus-MSHR.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Nukleinsäure
bereitzustellen, welche eine Nukleotidsequenz umfasst, die für einen
Säugetier-MSHR codiert. In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Nukleotidsequenz den humanen MSHR. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform codiert
die Nukleotidsequenz für
den Maus-MSHR.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
eine Nukleinsäure,
welche eine Nukleotidsequenz umfasst, welche für einen humanen MSHR-Rezeptor codiert, welche aus einem DNA-Molekül abgeleitet
wurde, das aus einer humanen Genombibliothek isoliert wurde (SEQ
ID NO: 5). In dieser Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Nukleotidsequenz 1635 Nukleotide des humanen
MSHR-Gens,
welches 953 Nukleotide der codierenden Sequenz, 462 Nukleotide der
5'-nicht translatierten
Sequenz und 220 Nukleotide der 2'-nicht
translatierten Sequenz umfasst.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
auch Nukleinsäure,
welche eine Nukleotidsequenz umfasst, die für einen Maus-MSHR codiert,
der von einem cDNA-Molekül
abgeleitet wurde, welches aus einer cDNA-Bibliothek isoliert wurde,
die mit RNA von Cloudman-Melanomzellen der Maus konstruiert wurde
(SEQ ID NO: 3). In dieser Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Nukleotidsequenz 1260 Nukleotide des Maus-MSHR-Gens, welches 947 Nukleotide der codierenden
Sequenz, 15 Nukleotide der 5'-nicht
translatierten Sequenz und 298 Nukleotide der 3'-nicht translatierten Sequenz umfasst.
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Die Erfindung umfasst Nukleinsäuren, welche
die Nukleotidsequenzen von Säugetier-MSHRs umfassen, am meisten bevorzugt Maus- und
humane MSHRs (SEQ ID NO: 3 & 5), und umfasst
Allelvariationen, welche vom Umfang der Ansprüche umfasst werden Die Erfindung
umfasst auch ein Protein, welches von einer vorhergesagten Aminosäuresequenz
des MSHR der Maus (SEQ ID NO: 4) und des
Menschen (SEQ ID NO: 6) umfasst ist, abgeleitet von der Nukleotidsequenz,
welche die komplette codierende Sequenz des MSHR-Gens der
Maus (SEQ ID NO: 3) und des Menschen (SEQ ID NO: 5) umfasst, wie
hierin beschrieben.
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In einem anderen Aspekt umfasst die
Erfindung eine homogene Zusammensetzung eines Maus-MSHR mit
35,3 Kilodalton oder eines Derivats davon, wobei die Aminosäuresequenz
des MSHR oder des Derivats davon die in 2 (SEQ ID NO: 4) gezeigte
Maus-MSH-R-Sequenz umfasst.
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In einem anderen Aspekt umfasst die
Erfindung eine homogene Zusammensetzung eines humanen MSHR mit 34,7 Kilodalton oder eines Derivats
davon, worin die Aminosäuresequenz
des MSHR oder des Derivats davon die in 2 (SEQ ID NO: 6) gezeigte
humane MSH-R-Sequenz umfasst.
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Diese Erfindung stellt sowohl Nukleotid-
als auch Aminosäuresonden
bereit, welche von diesen Sequenzen abgeleitet sind. Die Erfindung
umfasst entweder aus cDNA- oder aus genomischen DNA-Klonen isolierte
Sonden, ebenso wie synthetisch mit der davon stammenden Sequenzinformation
hergestellte Sonden. Die Erfindung umfasst insbesondere, ist aber
nicht beschränkt
auf Oligonukleotid-, Nick-translatierte, Random-primed oder in vitro
amplifizierte Sonden, welche hergestellt werden unter Verwendung
von cDNA oder genomischen Klonen, welche die Erfindung verkörpern, und
Oligonukleotid- oder andere synthetische Sonden, welche chemisch
unter Verwendung der Nukleotidsequenzinformation der erfindungsgemäßen Ausführungsformen
mit cDNA oder mit genomischen Klonen synthetisiert wurden.
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Es ist ein weiterer Gegenstand dieser
Erfindung, Sequenzen eines Säugetier-MSHR bereitzustellen, bevorzugt des MSHR der Maus oder des Menschen, zur Verwendung
als Nukleinsäure-Hybridisierungssonden zur
Bestimmung des Musters, der Menge und des Ausmaßes der Expression dieses Rezeptors
in verschiedenen Geweben von Säugetieren,
einschließlich
Menschen. Es ist auch ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
Nukleinsäure-Hybridisierungssonden
bereitzustellen, welche von den Sequenzen des MSHR der
Maus oder des Menschen abgeleitet sind, zur Verwendung beim Nachweis
und der Diagnose genetischer Erkrankungen. Es ist ein Gegenstand
dieser Erfindung, Nukleinsäure-Hybridisierungssonden
bereitzustellen, welche von den DNA-Sequenzen des MSHR der
Maus oder des Menschen abgeleitet sind, zur Verwendung für den Nachweis
von neuen verwandten Rezeptorgenen.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
auch synthetische Peptide, welche hergestellt werden unter Verwendung
der Nukleotidsequenzinformation, umfassend die cDNA- oder genomischen
Klonausführungsformen der
Erfindung. Die Erfindung umfasst entweder natürlich vorkommende oder synthetische
Peptide, welche als Antigene bei der Herstellung von MSHR-spezifischen Antikörpern verwendet werden können, oder
als Kompetitoren des MSHR-Moleküls für die Arzneimittelbindung
verwendet werden können,
oder bei der Herstellung von Inhibitoren für die Bindung von Agonisten
oder Antagonisten oder Analoga davon an das MSHR-Molekül verwendet
werden können.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch Antikörper
gegen Säugetier-MSHRs und Epitope von Säugetier-MSHRs
bereit, bevorzugt von MSHR-Proteinen der
Maus oder des Menschen. Es ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
Antikörper
bereitzustellen, welche immunologisch reaktiv sind gegenüber einem
Säugetier-MSHR-Protein. Es ist ein besonderer Gegenstand
der Erfindung, monoklonale Antikörper
gegen das Säugetier-MSHR-Protein bereitzustellen, am meisten bevorzugt
gegen das MSHR-Protein der Maus oder des Menschen.
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Es ist auch ein Gegenstand der vorliegenden
Erfindung eine Hybridomzelllinie bereitzustellen, welche einen solchen
Antikörper
erzeugt. Es ist ein besonderer Gegenstand der Erfindung, eine Hybridomzelllinie
bereitzustellen, welche das Ergebnis einer Fusion zwischen einer
Myelomzelllinie einer Maus, welche kein Immunglobulin produziert,
und Milzzellen ist, welche aus einer Maus stammen, die mit einer
humanen Zelllinie immunisiert wurde, welche ein MSHR-Antigen
exprimiert. Die vorliegende Erfindung stellt auch eine Hybridomzelllinie
bereit, welche solch einen Antikörper
erzeugt, und welche in eine lebende Maus injiziert werden kann, um
eine Aszitesflüssigkeit
aus der Maus bereitzustellen, welches solch einen Antikörper umfasst.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit, welche eine therapeutisch
wirksame Menge eines monoklonalen Antikörpers, welcher immunologisch
reaktiv ist gegenüber einem
Säugetier-MSHR, bevorzugt einem MSHR der
Maus oder des Menschen, und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger umfasst.
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Es ist ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, ein Epitop eines Säugetier-MSHR-Proteins bereitzustellen,
wobei das Epitop immunologisch reaktiv ist gegenüber einem Antikörper, welcher
für den
Säugetier-MSHR spezifisch
ist. In bevorzugten Ausführungsformen
stammt das Epitop von einem MSHR-Protein der
Maus oder des Menschen.
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Es ist ein anderer Gegenstand der
Erfindung, einen chimären
Antikörper
bereitzustellen, welcher immunologisch reaktiv ist gegenüber einem
Säugetier-MSHR-Protein.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der chimäre
Antikörper
ein monoklonaler Antikörper.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der MSHR ein MSHR der
Maus oder des Menschen.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein rekombinantes Expressionskonstrukt bereit, welches die Nukleotidsequenz
eines Säugetier-MSHR umfasst, bevorzugt des MSHR der
Maus oder des Menschen, und Sequenzen, welche ausreichen, um die
Synthese eines MSHR der Maus oder des Menschen
in Kulturen von transformierten eukaryontischen Zellen zu regeln.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das rekombinante Expressionskonstrukt Plasmidsequenzen,
welche von dem Plasmid pcDNAI/neo stammen, und cDNA oder genomische
DNA des MSHR-Gens der Maus oder des Menschen.
Diese Erfindung umfasst ein rekombinantes Expressionssystem, welches
im Wesentlichen die Nukleotidequenzen von genomischen oder cDNA-Klonen des
MSHR der Maus oder des Menschen umfasst,
in einer Ausführungsform,
welche deren Expression in Kulturen oder transformierten eukaryontischen
Zellen ermöglicht.
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Es ist auch ein Gegenstand dieser
Erfindung, Kulturen von transformierten eukaryontischen Zellen bereitzustellen,
welche mit einem solchen rekombinanten Expressionskonstrukt transformiert
worden sind, und welche ein MSHR-Protein
eines Säugetiers,
bevorzugt einer Maus oder eines Menschen synthetisieren. In einer
bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung humane 293-Zellen bereit, welche den Maus-MSHR synthetisieren. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
stellt die Erfindung humane 293-Zellen bereit, welche humanes MSHR-Protein synthetisieren.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
auch Proteinpräparationen
von Säugetier-MSHR, bevorzugt von Maus oder Mensch, und Präparationen
von Membranen, die einen Säugetier-MSHR enthalten, welche aus Kulturen von transformierten
eukaryontischen Zellen stammen. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Zellmembranen, welche Maus-MSHR-Protein
enthalten, aus 293-Zellkulturen isoliert, welche mit einem rekombinanten
Expressionskonstrukt transformiert wurden, welches die Synthese
des Maus-MSHR regelt. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden die Zellmembranen, welche humanes MSHR-Protein
enthalten, aus 293-Zellkulturen
isoliert, welche mit einem rekombinanten Expressionskonstrukt transformiert
wurden, welches die Synthese des humanen MSHR regelt.
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Es ist auch ein Gegenstand dieser
Erfindung, Säugetier-MSHR, bevorzugt von Maus oder Mensch, zur Verwendung
beim in vitro-Screening für
neue MSHR-agonistische und -antagonistische
Verbindungen bereitzustellen. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Membranpräparationen,
enthaltend den Maus-MSHR, welche aus Kulturen
von transformierten eukaryontischen Zellen stammen, verwendet, um
die Dissoziationseigenschaften von verschiedenen neuen MSHR-agonistischen und -antagonistischen Verbindungen
in vitro zu untersuchen. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden Membranpräparationen, enthaltend
den humanen MSHR, welche aus Kulturen von
transformierten eukaryontischen Zellen stammen, verwendet, um die
Dissoziationseigenschaften von verschiedenen neuen MSHR-agonistischen
und -antagonistischen Verbindungen in vitro zu bestimmen. Diese
Eigenschaften werden dann verwendet, um solche neuen Verbindungen
durch Vergleich mit den Bindungseigenschaften von bekannten Agonisten
und Antagonisten des MSHR von Maus und Mensch
zu charakterisieren.
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Die vorliegende Erfindung ist auch
nützlich
für den
in vitro-Nachweis von Analoga von Agonisten oder Antagonisten des
MSHR, welche bekannt oder unbekannt sind,
entweder natürlich
vorkommend oder als Ausführungsformen
eines Arzneimittels.
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Es ist ein Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zum quantitativen Nachweis von Agonisten
oder Antagonisten, oder Analoga davon, des MSHR,
welche bekannt oder unbekannt sind, entweder natürlich vorkommend oder als die
Ausführungsformen
eines Arzneimittels bereitzustellen. Es ist ein weiterer Gegenstand
der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, um solche Agonisten,
Antagonisten oder Analoga davon in Blut, Speichel, Samen, Liquor,
Plasma, Lymphflüssigkeit
oder einer anderen Körperflüssigkeit
nachzuweisen.
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Bestimmte bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden durch die folgende ausführlichere
Beschreibung bestimmter bevorzugter Ausführungsformen und die Ansprüche offenbar.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Der Begriff "Melanozyten-stimulierender Hormonrezeptor" wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf Proteine, welche im Wesentlichen homolog
sind und im Wesentlichen die gleiche biologische Aktivität besitzen
wie das Protein, welches durch die in 1 (SEQ
ID NO: 3) dargestellte Nukleotidsequenz codiert wird. Diese Definition
soll natürliche
Allelvariationen der Melanozyten-stimulierenden Hormonrezeptorsequenz
umfassen. Klonierte Gene der vorliegende Erfindung können für MSHRs mit Ursprung in jeder Spezies codieren, einschließlich beispielsweise
von Maus, Ratte, Kaninchen, Katze und Mensch, codieren aber bevorzugt
für Rezeptoren
von Säugetieren,
am meisten bevorzugt mit einem Ursprung in Maus und Mensch.
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Erfindungsgemäß bereitgestellte Nukleinsäure-Hybridisierungssonden
umfassen DNA-Sequenzen, welche im Wesentlichen homolog sind mit
den in
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1A (SEQ
ID NO: 3) und in den 1B und 1C (SEQ ID NO: 5) gezeigten
DNA-Sequenzen. Nukleinsäuresonden
sind nützlich
zum Nachweis der MSHR-Genexpression in Zellen
und Geweben unter Verwendung von Verfahren, welche im Fachgebiet
bekannt sind, einschließlich
aber nicht beschränkt
auf eine Northern Blotting-Hybridisierung, einer in situ-Hybridisierung und
einer Southern-Hybridisierung für
reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion-Produkt-DNAs.
Die erfindungsgemäß bereitgestellten
Sonden, einschließlich
davon abgeleitete Oligonukleotidsonden, sind auch nützlich bei
der Southern-Hybridisierung von genomischer DNA eines Säugetiers,
bevorzugt des Menschen, zum Screening im Hinblick auf einen Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus
(RFLP), welcher mit bestimmten genetischen Erkrankungen assoziiert
ist.
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Die Herstellung von Proteinen wie
etwa dem MSHR aus klonierten Genen durch
Gentechnologie ist bekannt. Siehe z. B. U.S. Patent Nr. 4,761,371
von Bell et al. in Spalte 6, Zeile 3 bis Spalte 9, Zeile 65. (Die Offenbarung
aller hierin zitierten Referenzen von U.S. Patenten sollen hierin
durch Referenz enthalten sein.) Die folgende Diskussion soll folglich
einen Überblick über dieses
Gebiet geben und soll nicht den gesamten Stand der Technik reflektieren.
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Im Hinblick auf diese Offenbarung
kann DNA, welche für
den MSHR codiert, durch chemische Synthese,
durch Screening von reversen Transkripten von mRNA aus geeigneten
Zell- oder Zelllinienkulturen, durch Screening von genomischen Bibliotheken
aus geeigneten Zellen oder durch Kombination dieser Verfahren erhalten
werden, wie unten veranschaulicht ist. Das Screening von mRNA oder
genomischer DNA kann mit Oligonukleotidsonden durchgeführt werden,
welche mittels der hierin bereitgestellten Sequenzinformation des MSHR-Gens erzeugt wurden. Die Sonden können gemäß bekannter
Verfahren mit einer nachweisbaren Gruppe markiert werden, wie etwa
einer Fluoreszenzgruppe, einem radioaktiven Atom oder einer chemilumineszenten
Gruppe, und in konventionellen Hybridisierungsassays verwendet werden,
was in den Beispielen unten ausführlicher
beschrieben wird. Alternativ können
MSHR-Gensequenzen erhalten werden durch
Verwendung des Verfahrens der Polymerasekettenreaktion (PCR), wobei
die PCR-Oligonukleotidprimer erzeugt werden anhand der hierin bereitgestellten
MSHR-Gensequenz. Siehe U.S. Patent Nr. 4,683,195 von Mullis et al.
und 4,683,202 von Mullis.
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Der MSHR kann
in Wirtszellen synthetisiert werden, welche mit einem rekombinanten
Expressionskonstrukt transformiert werden, welches eine DNA-Sequenz umfasst,
die für
den MSHR codiert. Solch ein rekombinantes
Expressionskonstrukt kann auch einen Vektor umfassen, welcher ein
replizierbares DNA-Konstrukt ist. Hierin werden Vektoren entweder
verwendet, um die für
den MSHR codierende DNA zu amplifizieren und/oder
DNA zu exprimieren, welche für
den MSHR codiert. Erfindungsgemäß ist ein
rekombinantes Expressionskonstrukt ein replizierbares DNA-Konstrukt,
in welchem eine für
den MSHR codierende DNA-Sequenz in funktionsfähiger Weise
mit geeigneten Kontrollsequenzen verbunden ist, welche die Expression
des MSHR in einem geeigneten Wirt bewirken
können.
Der Bedarf an solchen Kontrollsequenzen hängt von dem ausgewählten Wirt
und dem gewählten
Transformationsverfahren ab. Im Allgemeinen umfassen Kontrollsequenzen einen
Transkriptionspromotor, eine optionale Operatorsequenz zur Kontrolle
der Transkription, eine Sequenz, welche für geeignete mRNA Ribosomenbindungsstellen
codiert und Sequenzen, welche die Termination der Transkription
und der Translation steuern. Amplifikationsvektoren benötigen keine
Expressionskontrolldomänen.
Alles was gebraucht wird, ist die Fähigkeit, in einem Wirt zu replizieren,
normalerweise verliehen durch einen Replikationsursprung, und ein
Selektionsgen, um die Erkennung der Transformanten zu erleichtern.
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Beim Praktizieren der vorliegenden
Erfindung nützliche
Vektoren umfassen Plasmide, Viren (einschließlich Phagen), Retroviren und
integrierbare DNA-Fragmente
(d. h. Fragmente, welche durch homologe Rekombination in das Wirtsgenom
integriert werden können).
Der Vektor repliziert und funktioniert unabhängig vom Wirtsgenom oder kann
in einigen Fällen
selbst in das Genom integrieren. Geeignete Vektoren enthalten Replikon-
und Kontrollsequenzen, welche aus Spezies stammen, die mit dem vorgesehenen
Expressionswirt kompatibel sind. Ein bevorzugter Vektor ist das
Plasmid pcDNAIneo. Transformierte Wirtszellen sind Zellen, welche
transformiert oder transfiziert worden sind mit rekombinanten Expressionskonstrukten,
welche unter Verwendung von rekombinanten DNA-Verfahren hergestellt
wurden und einen Säugetier-MSHR umfassen. Transformierte
Wirtszellen können
normalerweise den Säugetier-MSHR exprimieren, aber Wirtszellen, welche zum
Zweck der Klonierung oder Amplifikation von DNA für Nukleinsäure-Hybridisierungssonden
transformiert wurden, müssen
den Rezeptor nicht exprimieren. Wenn der Rezeptor exprimiert wird,
ist der Säugetier-MSHR normalerweise in der Wirtszellmembran lokalisiert.
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Die DNA-Regionen sind funktionsfähig verbunden,
wenn sie funktionell miteinander in Beziehung stehen. Ein Promotor
ist beispielsweise funktionsfähig
mit einer codierenden Sequenz verbunden, wenn er die Transkription
der Sequenz steuert; eine Ribosomenbindungsstelle ist funktionsfähig mit
einer codierenden Sequenz verbunden, wenn sie so positioniert ist,
dass eine Translation ermöglicht
wird. Im Allgemeinen bedeutet funktionsfähig verbunden benachbart und
im Fall von Leadersequenzen benachbart und im gleichen Translationsleserahmen.
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Zellkulturen, welche aus mehrzelligen
Organismen stammen, sind für
die Synthese rekombinanter MSHR ein erwünschter
Wirt. Prinzipiell ist jede höhere
eukaryontische Zellkultur bearbeitbar, entweder aus einer Vertebratenkultur
oder einer Invertebratenkultur. Wie in den Beispielen veranschaulicht
ist, sind aber Säugetierzellen
bevorzugt. Die Propagierung solcher Zellen in einer Zellkultur ist
zu einem Routineverfahren geworden. Siehe Tissue Culture, Academic
Press, Kruse & Patterson,
Editoren (1973). Beispiele für
verwendbare Wirtszelllinien sind humane 293-Zellen, VERO- und HeLa-Zellen,
chinesische Hamstereierstock- (CHO, „Chinese hamster ovary") Zelllinien und WI138-,
BHK-, COS-7-, CV- und MDCK-Zelllinien. Humane 293-Zellen sind bevorzugt.
Expressionsvektoren für
solche Zellen umfassen normalerweise (falls nötig) einen Replikationsursprung,
einen stromabwärts
des zu exprimierenden Gens lokalisierten Promotor, zusammen mit
einer ribosomen Bindungsstelle, RNA-Splicestellen (wenn genomische
DNA mit Introns verwendet wird), einer Polyadenylierungsstelle und
einer Transkriptionsterminationssequenz.
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Ein Replikationsursprung kann entweder
durch Konstruktion des Vektors bereitgestellt werden, damit ein
exogener Ursprung eingefügt
wird, der etwa aus SV40 oder einer anderen viralen Quelle (z. B.
Polyoma, Adenovirus, VSV oder MPV) stammen kann, oder kann durch
den chromosomalen Replikationsmechanismus der Wirtszelle bereitgestellt
werden. Wenn der Vektor in das Wirtszellchromosom integriert wird,
kann das letztere ausreichen.
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Die Erfindung stellt homogene Zusammensetzungen
eines Säugetier-MSHR-Proteins
bereit, welches durch die hierin bereitgestellten transformierten
eukaryontischen Zellen hergestellt wird. Solche homogenen Zusammensetzungen
sollen Säugetier-MSHR-Protein umfassen, das 90% des Proteins
in solchen homogenen Zusammensetzungen umfasst.
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Säugetier-MSHR-Protein, welches erfindungsgemäß aus klonierten
Genen hergestellt wurde, kann zum Screening von agonistischen Verbindungen
der MSHR-Aktivität verwendet werden, oder zur
Bestimmung der Menge eines MSHR-agonistischen
oder -antagonistischen Arzneimittels in einer Lösung (z. B. Blutplasma oder
Serum). Beispielsweise können
Wirtszellen mit einem rekombinanten Expressionskonstrukt der Erfindung
transformiert werden, MSHR wird in diesem
Wirt exprimiert, die Zellen werden lysiert und die Membranen dieser
Zellen werden verwendet, um Verbindungen im Hinblick auf eine MSHR-Bindeaktivität zu durchsuchen. Kompetitive
Bindungsassays, in denen solche Verfahren durchgeführt werden
können,
sind im Fachgebiet gut bekannt. Durch die Selektion von Wirtszellen,
welche normalerweise keine MSHRs exprimieren,
können
reine Präparationen
von Membranen, welche MSHRs enthalten, erhalten
werden. Weiterhin können
MSHR-Agonisten und - Antagonisten identifiziert werden durch
Transformation von Wirtszellen mit erfindungsgemäßen Vektoren. Von solchen Zellen
erhaltene Membranen können
in Bindungsuntersuchungen verwendet werden, worin die Dissoziationsaktivität des Arzneimittels überwacht
wird.
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Die erfindungsgemäßen rekombinanten Expressionskonstrukte
sind nützlich
in der Molekularbiologie, um Zellen zu transformieren, welche normalerweise
den MSHR nicht exprimieren, damit diese
danach diesen Rezeptor exprimieren. Solche Zellen sind nützlich als
Zwischenprodukte bei der Herstellung von Zellmembranpräparationen,
welche in Rezeptorbindungsassays nützlich sind, welche wiederum
für das
Screening von Arzneimitteln nützlich
sind. Gene und Vektoren, welche das erfindungsgemäße rekombinante
Expressionskonstrukt umfassen, sind weiterhin in der Gentherapie
verwendbar. Für
solche Zwecke können
retrovirale Vektoren verwendet werden, wie sie im U.S. Patent Nr.
4,650,764 von Temin & Watanabe
oder im U.S. Patent Nr. 4,861,719 von Miller beschrieben werden.
Die klonierten Gene der vorliegenden Erfindung oder Fragmente davon
können
auch in einer Gentherapie verwendet werden, welche mittels homologer
Rekombination oder ortsgerichteter Mutagense durchgeführt wird.
Siehe im Allgemeinen Thomas & Capecchi,
1987, Cell 51: 503–512; Bertling,
1987, Bioscience Reports 7: 107–112;
Smithis et al., 1985, Nature 317: 230–234.
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Die erfindungsgemäßen Oligonukleotide sind nützlich als
diagnostische Werkzeuge zum Sondieren der Expression des MSHR-Rezeptorgens in Geweben. Die Gewebe können beispielsweise
in situ mit Oligonukleotidsonden, welche durch konventionelle Autoradioagraphieverfahren
nachweisbare Gruppen tragen, sondiert werden, wie es in den Beispielen
unten ausführlicher
dargestellt wird, um die native Expression dieses Rezeptors oder
damit verbundenen pathologischen Bedingungen zu untersuchen. Weiter
können
Chromosomen sondiert werden, um die Anwesenheit oder Abwesenheit
des MSHR-Gens und mögliche damit verbundene pathologische Bedingungen
zu untersuchen, was ebenso in den Beispielen unten veranschaulicht
wird.
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Die Erfindung stellt auch Antikörper bereit,
welche gegenüber
einem Säugetier-MSHR immunologisch reaktiv sind. Die erfindungsgemäß bereitgestellten
Antikörper
können
in Tieren angezogen werden, durch Inokulation mit Zellen, welche
einen Säugetier-MSHR exprimieren, oder Epitopen eines Säugetier-MSHR unter Verwendung der im Fachgebiet gut
bekannten Verfahren. Tiere, welche für solche Inokulationen verwendet werden
können,
umfassen Individuen aus den Spezies umfassend Kühe, Schafe, Schweine, Mäuse, Ratten, Kaninchen,
Hamster, Ziegen und Primaten. Bevorzugte Tiere zur Inokulation sind
Nagetiere (einschließlich Mäuse, Ratten,
Hamster) und Kaninchen. Das am meisten bevorzugte Tier ist die Maus.
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Zellen, welche für solche Inokulationen verwendet
werden können
oder für
ein beliebiges anderes Mittel, welches in der Erfindung verwendet
wird, umfassen jede Zelllinie, welche natürlicherweise ein Säugetier-MSHR exprimiert, oder jede Zelle oder Zelllinie,
welche ein Säugetier-MSHR oder ein beliebiges Epitop darin als Ergebnis
einer molekularen oder genetischen Manipulation exprimiert, oder
welche behandelt wurde, um die Expression eines Säugetier-MSHR durch physikalische, biochemische oder
genetische Mittel zu steigern. Bevorzugte Zellen sind humane Zellen,
am meisten bevorzugte humane 293-Zellen, welche mit einem rekombinanten
Expressionskonstrukt transformiert wurden, welches DNA-Sequenzen
umfasst, die für
ein Säugetier-MSHR codieren, und welche das Produkt des Säugetier-MSHR-Gens exprimieren.
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Die vorliegende Erfindung stellt
monoklonale Antikörper
bereit, welche gegenüber
einem Epitop immunologisch reaktiv sind, welches ein Säugetier-MSHR ist,
der auf der Oberfläche
von Säugetierzellen,
bevorzugt Mensch- oder Mauszellen vorliegt. Diese Antikörper werden
unter Verwendung von Verfahren und Techniken hergestellt, die Fachleuten
gut bekannt sind.
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Erfindungsgemäß bereitgestellte monoklonale
Antikörper
werden hergestellt durch Hybridomzelllinien, welche ebenso erfindungsgemäß bereitgestellt
werden, und welche durch die im Fachgebiet gut bekannten Verfahren
hergestellt werden. Hybridomzelllinien werden hergestellt durch
Fusionierung einzelner Zellen einer Myelomzelllinie mit Milzzellen,
welche aus Tieren stammen, die mit Zellen immunisiert wurden, welche
einen Säugetier-MSHR exprimieren, einschließlich humaner Zellen, wie oben
beschrieben. Die in der Erfindung verwendeten Myelomzelllinien umfassen
Linien, welche von Myelomen von Mäusen, Ratten, Hamstern, Primaten und
Menschen abgeleitet sind. Bevorzugte Myelomzelllinien sind von der
Maus, und die am meisten bevorzugte Maus-Myelomzelllinie ist P3X63-Ag8.653.
Die Tiere, aus denen die Milzen nach einer Immunisierung erhalten
werden sind Ratten, Mäuse
und Hamster, bevorzugt Mäuse,
am meisten bevorzugt Balb-C-Mäuse.
Milzzellen und Myelomzellen werden fusioniert unter Verwendung einer
Anzahl von im Fachgebiet bekannten Verfahren, einschließlich aber
nicht beschränkt
auf die Inkubation mit inaktiviertem Sendai-Virus und die Inkubation
in Gegenwart von Polyethylenglykol (PEG). Das am meisten bevorzugte
Verfahren zur Zellfusion ist eine Inkubation in Gegenwart einer
Lösung
von 45% (w/v) PEG-1450. Durch Hybridomzelllinien produzierte monoklonale
Antikörper
können
aus der Flüssigkeit
des Zellkulturüberstands
beim in vitro-Zellwachstum geerntet werden; alternativ können Hybridomzellen
subkutan und/oder in die Peritonealhöhle eines Tiers, am meisten bevorzugt
einer Maus, injiziert werden, und die monoklonalen Antikörper können aus
dem Blut und/oder der Aszitesflüssigkeit
erhalten werden.
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Erfindungsgemäß bereitgestellte monoklonale
Antikörper
können
auch durch rekombinante genetische Verfahren erzeugt werden, welche
Fachleuten bekannt sind, und die vorliegende Erfindung umfasst durch
solche Verfahren hergestellte Antikörper, welche gegenüber einem
Epitop eines Säugetier-MSHR immunologisch reaktiv sind.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
Fragmente des Antikörpers,
welche gegenüber
einem Epitop eines Säugetier-MSHR immunologisch reaktiv sind. Solche Fragmente
können
durch eine Vielzahl von Verfahren erzeugt werden, einschließlich aber
nicht beschränkt
auf eine proteolytische Spaltung, die chemische Synthese oder Präparation
solcher Fragmente mittels Genmanipulationsverfahren. Die vorliegende
Erfindung umfasst auch Einzelkettenantikörper, welche gegenüber einem
Epitop eines Säugetier-MSHR immunologisch reaktiv sind, die durch Verfahren
hergestellt werden, welche Fachleuten bekannt sind.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
auch ein Epitop eines Säugetier-MSHR, welches Sequenzen und/oder eine Konformation
von Sequenzen umfasst, die im Säugetier-MSHR-Molekül
vorliegt. Dieses Epitop kann natürlich
vorkommen, oder kann das Resultat einer proteolytischen Spaltung
des Säugetier-MSHR-Moleküls und der
Isolierung eines Epitop enthaltenden Peptids sein, oder kann erhalten
werden durch die Synthese eines Epitop-enthaltenden Peptids unter
Verwendung von Verfahren, welche Fachleuten bekannt sind. Die vorliegende
Erfindung umfasst auch Epitoppeptide, welche als Ergebnis von Genmanipulationsverfahren
erzeugt werden und durch genetisch veränderte prokaryontische oder
eukaryontische Zellen synthetisiert werden.
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Die Erfindung umfasst auch chimäre Antikörper, welche
Peptide der leichten Kette und der schweren Kette umfassen, welche
immunologisch reaktiv sind gegenüber
einem Epitop, welches ein Säugetier-MSHR ist. Die in der vorliegenden Erfindung
dargestellten chimären
Antikörper
umfassen diejenigen Antikörper,
welche von natürlich
vorkommenden Antikörpern
abgeleitet sind, ebenso wie chimäre
Antikörper,
welche mittels Genmanipulationsverfahren, welche Fachleuten gut
bekannt sind, hergestellt werden.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen
spezielle Ausführungsformen
der Erfindung und verschiedene Verwendungen davon. Sie werden ausschließlich für erläuternde
Zwecke bereitgestellt und sollen keine Beschränkung der Erfindung darstellen.
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Beispiel 1
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Isolierung einer αMSH-Rezeptorsonde
durch eine Random-PCR-Amplifikation von cDNA eines humanen Melanoms
unter Verwendung von degenerierten Oligonukleotidprimern
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Um neue G-Protein-gekoppelte Rezeptoren
zu klonieren, wurde die cDNA eines humanen Melanoms als Templat
für ein
auf der Polymerasekettenreaktion (PCR) basierendes, zufälliges Klonierungsexperiment verwendet.
Die PCR wurde durchgeführt
unter Verwendung eines Paars von degenerierten Oligonukleotidprimern,
welche der mutmaßlichen
dritten und sechsten Transmembranregion des G-Protein-gekoppelten
Rezeptors entsprechen (Libert et al., 1989, Science 244: 569–72; Shou
et al., 1990, Nature 347: 76–80).
Die in diesem Experiment erhaltenen PCR-Produkte wurden mittels
Nukleotidsequenzierung charakterisiert. Es wurden zwei neue Sequenzen
identifiziert, welche neue G-Protein-gekoppelte Rezeptoren darstellen.
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Die PCR-Amplifikation wurde wie folgt
durchgeführt.
Aus einer humanen Melanomtumorprobe wurde Gesamt-RNA isoliert durch
das Guanidiniumthiocyanatverfahren (Chirgwin et al., 1979, Biochemistry
18: 5294–5299).
Aus der Gesamt-RNA wurde mit muriner reverser Transkriptase (BRL,
Gaithersburg, MD) durch Oligo-dT-Priming [Maniatis et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, (Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, NY), 1990] doppelsträngige cDNA synthetisiert. Das
Melanom-cDNA-Gemisch wurde dann 45 Zyklen einer PCR-Amplifikation
unterworfen, unter Verwendung von 500 Picomol der degenerierten
Oligonukleotidprimer mit folgender Sequenz: Primer
III (sense)
und
Primer IV (antisense)
in 100 μl
einer Lösung,
welche 50 mM Tris-HCl (pH 8,3), 2,5 mM MgCl
2,
0,01% Gelatine, jeweils 200 μM
dNTP und 2,5 Unit Taq Polymerase (Saiki et al., 1988, Science 239:
487–491)
enthielt. Diese Primer wurden kommerziell synthetisiert von Research
Genetics Inc. (Nuntsville, AL). Jeder PCR-Amplifikationszyklus bestand aus Inkubationen
bei 94°C
für 1 min
(Denaturierung), 45°C
für 2 min
(Annealing) und 72°C
für 2 min
(Extension).
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Die amplifizierten Produkte der PCR-Reaktion
wurden mit Phenol/Chloroform extrahiert und mit Methanol präzipitiert.
Nach einem Verdau mit EcoRI und SalI wurden die PCR-Produkte auf
einem 1,2%-igen Agarosegel aufgetrennt. Ein Stück dieses Gels, welches den
PCR-Produkten mit 300 Basenpaaren (bp) in der Größe entsprach, wurde ausgeschnitten
und unter Verwendung von Glasbeads und Natriumjodid gereinigt, und das
Insert wurde dann in einen pBKS-Klonierungsvektor (Stratagene, LaJolla,
CA) kloniert.
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Es wurden insgesamt 172 solcher pBKS-Klone
mit Inserts unter Verwendung von Squenase (U.S. Biochemical Corp.,
Cleveland, OH) durch das Didesoxynukleotid-Kettenterminationsverfahren
(Sanger et al., 1977, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74: 5463–5467) sequenziert.
Es wurden zwei Typen von Sequenzen identifiziert, welche zu anderen
G-Protein-gekoppelten Rezeptoren homolog waren.
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Beispiel 2
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Isolierung
und Sequenzanalyse von αMSH-Rezeptor-cDNA
der Maus
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Die in Beispiel 1 isolierten Sonden
wurden verwendet, um eine Cloudman-Mclanom-cDNA-Bibliothek zu durchsuchen,
um eine Volllängen-cDNA
zu isolieren, welche der klonierten Sonde entspricht. Aus einer
Bibliothek mit 5 × 106 Klonen, welche wie oben beschrieben durchsucht
wurde, wurde ein Klon isoliert. Dieser Klon enthielt ein Insert
mit 2,6 Kilobasen (kb). Die Nukleotidsequenz der kompletten codierenden
Region wurde bestimmt, wie in 1A (SEQ
ID NO: 3) gezeigt wird.
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Die PCR-Sonde wurde markiert durch
das Random-Priming-Verfahren (Stratagene Primelt, #300387, LaJolla,
CA) und verwendet, um eine Cloudman-Melanomlinien-cDNA-Bibliothek
zu durchsuchen, welche im λZAP-Vektor (Stratagene)
konstruiert wurde. Das Screening der Bibliothek wurde durchgeführt unter
im Fachgebiet bekannten Verfahren, welche in Bunzow et al (1988,
Nature 336: 783–787)
beschrieben werden, bei mittlerer Stringenz (40% Formamid, 1 M NaCl,
50 mM Tris-HCl, pH 7,5, 0,1% Natriumpyrophosphat, 0,2% Natriumdodecylsulfat,
100 μg/ml
Lachssperma-DNA, 10 × Denhardt-Lösung). Es
wurde ein cDNA-Klon identifiziert (als mmeIA bezeichnet), und dessen
2,6 kb cDNA-Insert wurde isoliert und in pBKS (Stratagene) subkloniert,
das resultierende Plasmid wurde pmmeIA genannt. Die Analyse und
die Homologievergleiche der Nukleotidsequenz wurden durchgeführt mit
dem OHSU-Computersystem mit einer Software, die von Intelligenetics Inc.
(Mountain View, CA) bereitgestellt wird.
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Die Nukleotidsequenz von pmmeIA (dem
cDNA-Klon, der wie oben beschrieben isoliert wurde) ist in 1A (SEQ ID NO: 3) gezeigt.
Der längste
offene Leserahmen dieser cDNA codiert für ein vorhergesagtes Proteinprodukt
mit 315 Aminosäuren
mit einem berechneten Molekulargewicht von 35,3 Kilodalton (kD).
Die abgeleitete Aminosäuresequenz
ist in 2 (SEQ ID NO:
4) als Maus-MSHR gezeigt. Es wird der Aminosäurecode
mit einem Buchstaben verwendet [siehe G. Zubay, Biochemistry (2.
Auflage), 1988, (MacMillen Publishing: New York), S. 33). Die oberen
Buchstaben bezeichnen die Aminosäurereste,
welche den gezeigten Rezeptorproteinen gemeinsam sind; die unteren
Buchstaben bezeichnen abweichende Reste.
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Eine Analyse der Hydrophobizität (Kyte & Doolittle, 1982,
J. Mol. Biol. 157: 105–132)
der abgeleiteten Aminosäuresequenz
zeigte, dass das Protein sieben hydrophobe Stücke von 21 bis 26 Aminosäuren pro
Stück enthält. Mutmaßliche Transmembrandomänen sind überstrichen
und mit römischen
Zahlen bezeichnet.
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Beispiel 3
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Konstruktion eines Maus-αMSHR-Expressionsplasmids, DNA-Transfektion und
funktionelle Expression des αMSHR-Genprodukts
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Um die wie in Beispiel 2 isolierte
mutmaßliche
Maus-αMSHR-cDNA biochemisch zu charakterisieren und
zu bestätigen,
dass sie für
einen MSH-Rezeptor
codiert, wurde mmeIA in einen Säugetierexpressionsvektor
kloniert, dieser Vektor wurde in humane 293-Zellen transfiziert
und es wurden Zelllinien erzeugt, welche den mutmaßlichen αMSHR-Rezeptor an der Zelloberfläche exprimierten.
Solche Zellen und aus solchen Zellen isolierte Membranen wurden
für die
unten beschriebenen Experimente zur biochemischen Charakterisierung
verwendet.
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Die gesamte codierende Region des αMSHR-cDNA-Inserts aus mmelA, welche in einem
2,1 kb Fragment enthalten war, wurde aus pBSK ausgeschnitten und
in die BamHI/XhoI-Stellen des pcDNAI/neo-Expressionsvektors (Invitrogen,
San Diego, CA) subkloniert. Das resultierende Plasmid wurde pcDNA-mmeIA
genannt. Plasmid-DNA von pcDNA-mmeIA wurde in großen Maßstab durch
einen Zyklus einer CsCI-Gradientenultrazentrifugation präpariert
und 20 μg
pcDNA-mmelA DNA wurden jeweils in eine Schale mit 100 mm mit 293-Zellen
unter Verwendung des Calciumphosphatverfahrens transfiziert (siehe
Chen & Okayama,
1987, Mol. Cell. Bol. 7: 2745–2752).
Nach der Transfektion wurden die Zellen in DMEM-Medium, welches
mit 10% Kälberserum
ergänzt
war, in einer 3% CO2-Atmosphäre bei 37°C kultiviert.
Eine Selektion wurde mit Neomycin (G418; GIBCO) bei einer Konzentration
von 1000 μg/ml
durchgeführt;
die Selektion wurde 72 h nach der Transfektion begonnen und für 3 Wochen
fortgesetzt.
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Der αMSHR koppelt
bekanntermaßen
an G-Proteine und aktiviert dabei die Adenylcyclase, was die intrazellulären Spiegel
von cAMP steigert (siehe Buckley & Ramachandran,
1981, Proc. Natl. Acad. Sci. Usa 78: 7431–7435; Grahame-Smith et al.,
19867, J. Biol. Chem. 242: 5535–5541;
Mertz & Catt,
1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 8525–8529; Pawalek et al., 1976, Invest.
Dermatol. 66: 200–209).
Diese Eigenschaft von Zellen, welche den αMSH-Rezeptor exprimieren, wurde
wie folgt zur Analyse der Expression des αMSH-Rezeptors in Zellkolonien
verwendet, welche mit den hierin beschriebenen Expressionsvektoren
transfiziert wurden. Es wurden Zellen (~ 1 × 106) in 6-well Platten ausplatziert, einmal
mit DMEM mit 1% Rinderserumalbumin (BSA) und 0,5 mM IBMX (ein Phosphodiesteraseinhibitor)
gewaschen, dann für
45 Minuten bei 37°C
mit verschiedenen Konzentrationen der melanotropen Peptide αMSH, βMSH, γMSH, den
MSH-Peptidanaloga NIe4, D-Phe7-αMSH (NDP-MSH)
und ACTH inkubiert. Nach der Hormonbehandlung wurden die Zellen
zweimal mit Phosphat-gepufferter Saline gewaschen und es wurde das
intrazelluläre
cAMP durch Lyse der Zellen mit 1 ml 60% Ethanol extrahiert. Es wurden
die intrazellulären
cAMP-Konzentrationen bestimmt unter Verwendung eines Assays (Amersham),
welcher die Fähigkeit
des CAMP misst [8-3H]cAMP aus einem cAMP-Bindungsprotein
mit hoher Affinität
(siehe Gilman, 1979, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 67: 305–312) zu
verdrängen.
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Die Ergebnisse dieser Experimente
sind in 3 gezeigt. Die
Abszisse zeigt die Konzentration jedes Hormons und die Ordinate
zeigt den Prozentsatz der durch jede Behandlung erreichten basalen
intrazellulären cAMP-Konzentration. Die
Punkte zeigen den Mittelwert von zwei Inkubationen an; der Standardfehler überstieg
für keinen
der Datenpunkte 15%. Keines der untersuchten Peptide induzierte
irgendeine Veränderung des
intrazellulären
cAMP in den Zellen, welche nur den Vektor enthielten. Zellen, welche
den murinen αMSH-Rezeptor
exprimierten, reagierten auf die melanotropen Peptide mit einer
2- bis 3-fachen Erhöhung
des intrazellulären
cAMP, ähnlich
mit Spiegeln von cAMP, welche durch diese Peptide in der Cloudman-Zelllinie induziert
wurden (siehe Pawalek, 1985, Yale J. Biol. Med. 58: 571–578). Die
EC50-Werte, welche für αMSH, (2,0 × 10–9 M),
ACTH (8,0 × 10–9 M)
und das suuperpotente MSH-Analogon NDP-MSH (2,8 × 10–11 M)
bestimmt wurden, entsprechen eng den beschriebenen Werten (siehe
Tatro et al., 1990, Cancer Res. 50: 1237–1242). Wie erwartet, besaß das βMSH-Peptid
einen EC50-Wert, dermit αMSH22 vergleichbar
war, während γMSH wenig
oder keine Aktivität
besaß (siehe
Slominski et al., 1992, Life Sci. 50: 1103–11081, was die Identität dieses Rezeptors
als ein Melanozyten-αMSH-Rezeptor
bestätigt.
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Beispiel 4
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Isolierung und Charakterisierung
eines humanen genomischen αMSHR-Klons
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Um ein humanes Gegenstück des murinen
Melanozyten αMSH-Rezeptorgens
zu isolieren, wurde eine humane genomische Bibliothek mit hoher
Stringenz (50% Formamid, 42°C)
unter Verwendung der wie in Beispiel 1 beschrieben isolierten humanen
PCR-Fragmente durchsucht. Es wurden zwei verschiedene Arten von Sequenzen
isoliert, welche den zwei PCR-Fragmenten entsprechen, und es wurde
gefunden, dass diese für hochverwandte
G-Protein gekoppelte Rezeptoren codieren. Diese genomischen Klone
wurden wie in Beispiel 2 beschrieben sequenziert. Es wurde bestimmt,
dass einer dieser genomischen Klone für einen humanen MSH-Rezeptor
codiert (SEQ ID NO: 5). Der humane MSH-Rezeptor besitzt eine vorhergesagte
Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 6), welche zu 75% identisch und kolinear mit der cDNA-Sequenz
des Maus-αMSH-Rezeptors
(2) ist, dargestellt
als humaner MSH-R. Das vorhergesagte Molekulargewicht des humanen
MSHR beträgt 34,7 kD.
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Die vorhergesagten Aminosäuresequenzen
des Maus-αMSHR (SEC ID NO: 4) und des humanen MSHR (SEQ ID NO: 6) werden in 2 verglichen. Diese Sequenzen definieren
die Melanocortinrezeptoren als eine neue Unterfamilie der G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren mit mehreren ungewöhnlichen
Merkmalen. Die Melanocortinrezeptoren sind die kleinsten bislang
identifizierten G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (297-317AS), welche
aus einer kurzen Amino-terminalen extrazellulären Domäne, einer kurzen Carkoxy-terminalen intrazellulären Domäne und einer
sehr kleinen dritten intrazellulären
Schleife resultieren. Den Melanocortinrezeptoren fehlen mehrere
Aminosäurereste,
welche in den meisten G-Protein-gekoppelten Rezeptoren vorliegen
(siehe Probst et al., 1992, DNA & Cell
Biol. 11: 1–20),
einschließlich
der Prolinreste in der 4. und 5. Transmembrandomäne, welche wahrscheinlich eine Krümmung in
der alphahelikalen Struktur der Transmembrandomänen einbringen, und wahrscheinlich
in die Bildung der Bindungstasche involviert sind (siehe Applebury & Hargrave, 1986,
Vision Res. 26. 1881–1895)
und einer oder beide Cysteinreste, welche wahrscheinlich zwischen
der ersten und zweiten extrazellulären Schleife eine Disulfidbindung
bilden (siehe Dixon et al., 1987, EMBO J. 6: 3269–3275 und
Karnik et al., 1988, Proc. Natl. Acad. Sci. Usa 85: 8459–8463).
Es ist bemerkenswert, dass die Melanocortinrezeptoren nicht hochverwandt
mit den anderen G-Protein-gekoppelten Rezeptoren zu sein scheinen,
welche Peptidliganden erkennen, wie etwa die Rezeptoren für Bombesin
(siehe Spindel et al., 1990, Mol. Endocrinol. 4: 1956–1963) oder
für die
Substanz K (siehe Masu et al., 1987, Nature 329: 836–838) sondern
eher enger verwandt sind mit dem Rezeptor für Δ9-Tetrahydrocannabinol
(siehe Matsuda et al., 1990, Nature, 346: 561–564). Dem Cannabinoidrezeptor
fehlt auch das konservierte Prolin in der Transmembran 5 und das
Cystein in der ersten extrazellulären Schleife, welches für die Bildung
der Disulfidbrücke
notwendig ist. Eine "Least
Parsimony-Analyse" mit
den in 2 gezeigten Rezeptorsequenzen
deutet darauf hin, dass die Cannabinoid- und Melanocortinrezeptoren
evolutionär
verwandt sind und eine Unterfamilie bilden, welche sich von den
Peptidrezeptoren und den Aminrezeptoren unterscheidet. Ungeachtet,
ob die Ähnlichkeiten
das Ergebnis einer evolutionären
Konservierung oder Konvergenz sind, können die Sequenzähnlichkeiten
und mutmaßlichen
Strukturähnlichkeiten
zwischen den Melanocortin- und Cannabinoidrezeptoren bei der Suche
nach dem endogenen Cannabinoid-ähnlichen
Liganden informativ sein.
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Beispiel 5
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Gewebeverteilung
von αMSH-Rezeptoren
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Um einen weiteren Einblick in diese
Rezeptoren zu erhalten, haben wir die Gewebeverteilung ihrer entsprechenden
mRNAs aus verschiedenen Geweben untersucht, mittels Durchführung von
Northern-Hybridisierungsexperimenten mit RNA, welche von verschiedenen
Geweben isoliert wurde (siehe Maniatis et al., ibid.). Die Ergebnisse
dieser Experimente sind in 4 gezeigt.
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Eine Reihe von Gewebeproben wurde
durch eine Northern-Hybrdisierungsanalyse untersucht, welche unter
Bedingungen mit hoher Stringenz durchgeführt wurde. Der gleiche Nitrocellulosefilter
wurde nacheinander mit einer humanen MSH-Rezeptorsonde und einer
Maus-MSH-Rezeptorsonde hybridisiert, um die Verteilung von jeder
Rezeptor-mRNA zu untersuchen. Der murine MSH-Rezeptor wird vorwiegend
durch eine einzelne mRNA-Spezies mit 3,9 kb codiert, während der
humane MSH-Rezeptor in zwei Melanomproben vorwiegend durch eine
Spezies mit 3,0 kb codiert wird. Hohe Spiegel der Rezeptor-mRNA
werden sowohl in primären Maus-Melanozyten
als auch Maus-Melanomzelllinien
beobachtet. Im Gegensatz dazu wurden extrem niedrige Spiegel der
Rezeptor-mRNA in primären
humanen Melanozyten und vielen humanen Melanomproben nachgewiesen
(siehe Melanom 1, 4).
Am interessantesten ist die dramatische Steigerung der MSH-R mRNA, welche
bislang in 3 von 11 untersuchten Proben beobachtet wurde, was beispielsweise
in der Melanomprobe #2 gesehen wird (4).
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Außerdem konnten wir keine Expression
von einem der hierin beschriebenen Rezeptoren im Gehirn nachweisen,
trotz einer umfangreichen Dokumentation von dortigen MSH-Bindungsstellen,
ebenso wie in anderen Geweben. Dieses Ergebnis deutet auf die Existenz
von alternativen Formen dieser oder verwandter Rezeptoren hin, welche
speziell im Gehirngewebe exprimiert werden können.
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Es sollte verstanden werden, dass
die obige Offenbarung einige bestimmte Ausführungsformen der Erfindung
betont, und dass alle dazu äquivalenten
Modifikationen und Alternativen innerhalb des Geists und des Umfangs
der Erfindung liegen, welcher in den nachfolgenden Ansprüchen dargestellt
wird.
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