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1. Einleitung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Klonierung des Rezeptors für
den Carboxyterminus des β-Amyloidvorläuferproteins
(einschließlich
der Amyloiddomäne),
der vorliegend als C 100-R bezeichnet wird, und genetisch hergestellte
Wirtszellen, die den C 100-R exprimieren. Diese hergestellten Zellen
können
dafür verwendet
werden, Arzneimittel und Analoge des β-Amyloidvorläuferproteins (β-APP) auszuwerten
und zu durchmustern, die für
die Diagnose und/oder Behandlung der Alzheimer-Erkrankung verwendet
werden können.
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2. Hintergrund
der Erfindung
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Die Alzheimer-Erkrankung ist eine
neurodegenerative Erkrankung, die die am meisten vorkommende Ursache
der Demenz unter älteren
Individuen ist. Die Erkrankung ist durch die Anhäufung vom Amyloid enthaltenen
Plaques im Gehirn, insbesondere in der temporalen Cortex und Hippocampus
und entlang der Wände
der Gehirngefäße (Roch
et al., 1966, Nature 209; 109–110;
Terry et al., 1981, Ann. Neurol. 10: 184–192; Glenner G. G., 1983,
Arch Pathol. Lab. Med. 107: 281–282;
Katzman, R., 1983, Babury Report 15, Cold Spring Harbor Lab., Cold
Spring, N. Y.) charakterisiert.
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Das Amyloidpeptid (βA4), das
in den Plaques des Gehirns gefunden wird, stammt von einem Protein, das
als das Amyloid (oder β-Amyloid)-Vorläuferprotein
(βAPP) bezeichnet
wird. Das βAPP
wird normalerweise innerhalb der Amyloiddomäne gespalten, die in der Nähe seines
C-Terminus liegt, so dass kein intaktes Amyloid hergestellt wird.
Ein alternativer Reifungsweg führt
zur Spaltung des βAPP-N-Terminus
in die Amyloiddomäne,
wobei der gesamte C-Terminus freigesetzt wird, aus dem das intakte
Amyloidpeptid (βA4)
des Amyloidproteinvorläufers
hergestellt werden kann (Glenner and Wong, 1984, Biochem Biophy
Res. Commun. 120: 885–890,
Masters et al., 1985, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 4245–4249).
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Die neueste Evidenz schlägt vor,
dass die abweichende Reifung von β-APP
der neuronalen Degeneration unterliegt, die bei der Alzheimer-Erkrankung
auftritt. Neve und Mitarbeiter haben vorgeschlagen, dass das primäre βAPP-Reifungsereignis
bei der Alzheimer-Erkrankung die Spaltung des Aminoterminus der β/A4-Sequenz ist, wobei
ein Carboxy-terminales βAPP-Fragment
von 100 Aminosäureresten
(βAPP-C100) produziert
wird, das von einer cDNA-Sequenz, die für den Carboxyterminus von 104
Aminosäuren
von βAPP (Yankner
et al., 1989, Science 245: 417–420)
kodiert, exprimiert wurde. Danach wird dieses βAPP-Fragment als βAPP-C100 bezeichnet,
ungeachtet dessen, ob es von einer cDNA, die für den Carboxyterminus von 100 oder
104 Aminosäureresten
von βAPP
kodiert, exprimiert ist. Die Expression des βAPP-C100-Peptids in Primatenzellen hat gezeigt,
dass sie zu der Produktion eines Proteins führt, das in ablagerungsähnlichen
Strukturen aggregiert und akkumuliert, die zur Bildung von amyloidähnlichen
Fibrillen (Wolf et al., 1990 EMBO J. 9: 2079–2084) führt. Eine retrovirale Rekombinante,
die auf die Expression von βAPP-100
gerichtet ist, hat sich ebenfalls als neurotoxisch gezeigt, wenn
sie in PC-12-Zellen transfiziert wird, die dazu induziert worden
sind, durch Zugabe von NGF (Nervenwachstumsfaktor) zu differenzieren.
Weiterhin ist das konditionierte Medium aus den transfizierten Zellen
gegenüber
differenzierten Neuroblastomzellen und Nervenzellen toxisch, und
die Neurotoxizität
kann aus dem Medium durch Immunabsorption mit einem Antikörper gegen βAPP-0100
entfernt werden, was den Schluss zulässt, dass βAPP-C100 durch die transfizierten
Zellen sezerniert wird, und neurotoxisch ist (Yankner et al., 1989,
Science 245; 417–420).
Die Toxizität
von βAPP-C100
ist weiterhin durch Transplantation von Zellen, die das Peptid in
die Gehirne von neugeborenen Mäusen
exprimieren und durch Schaffung von transgenen Mäusen für den humanen βAPP-C100
(Neve et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 3448–3452) gezeigt
worden. Insgesamt zeigt die Evidenz eine Rolle für βAPP-C100 bei der Entwicklung
der Neurodegeneration bei der Alzheimer-Erkrankung.
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Trotz des intensiven Interesses an
dem βAPP-C100-Peptid
und seiner biologischen Rolle bei der Entwicklung bei der Alzheimer
Erkrankung ist nur sehr wenig über
die Proteine, Rezeptoren und andere Gewebeelemente bekannt, mit
denen das βAPP-C100-Peptid unter Erzeugung
von Neurotoxizität
interagiert. Erst kürzlich
ist die hochaffine Bindung von βAPP-C100
an die Oberfläche
von differenzierten PC-12-Zellen gezeigt worden und mit Neurotoxizität in Zusammenhang
gebracht (Kozlowski et al., 1992. J. of Neuroscience 12: 1679–1687).
Sowohl die Bindungsinteraktion als auch das Auftreten der neurotoxischen
Antwort besitzen die gleiche pH-Abhängigkeit. Zusätzlich entwickeln
sich die Bindung und die Neurotoxizitätsempfindlichkeit in ähnlichen
Zeitverläufen
während
der NGF-induzierten Differenzierung. Darüber hinaus produziert eine
einzige Aminosäureänderung
in dem βAPP-C100-Peptid
(Tyr687 bis Phe), was den neurotoxischen
Effekt beseitigt, ebenfalls einen Verlust der Bindungsfähigkeit.
Allerdings ist die Molekülspezies,
die für
die Bindung verantwortlich ist, noch nicht identifiziert oder charakterisiert.
Die Isolierung eines cDNA-Klones, der für die βAPP-C100-Bindungsstelle oder
-rezeptor kodiert, würde
Studien für
die Bestimmung der biologischen Funktion von C100-R und seine Rolle
bei der Entwicklung der Alzheimer-Erkrankung erleichtern. Dieses
ist bisher noch nicht zustande gebracht worden.
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3. Zusammnenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
C100-R-Gene und Proteine. Die neurotoxischen Effekte, die aus der Interaktion
zwischen β-APP-C100
und dem C100-R herrühren,
legen nahe, dass therapeutische Anwendungen für die Blockierung dieser besonderen
Rezeptor/Liganden-Interaktion für
die Behandlung der Alzheimer-Erkrankung
geeignet sein können.
Die hier offenbarten DNA-Sequenzen
können
in Expressionssysteme gentechnisch eingeschleust werden, die für die Produktion
von C100-R und/oder Zelllinien, die C100-R exprimieren, ausgestaltet
sind. Diese Zellliniert können
in vorteilhafterweise für
das Durchmustern und die Identifizierung von βAPP-Analogen, einschließlich Agonisten
und Antagonisten, verwendet werden. Gemäß einem anderen Aspekt der
Erfindung können
die C100-R-DNA, antisense-Olignukleotidsequenzen
oder Antagonisten, einschließlich
Antikörper
gegen C100-R bei der Diagnose und Therapie der Alzheimer-Erkrankung
verwendet werden. Transgene Tiere, die das C100-R-Transgen enthalten,
können
als Tiermodelle für
die Bewertung von βAPP-C100-Analogen
in vivo verwendet werden.
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Die Erfindung basiert teilweise auf
der Entdeckung, Identifizierung und der Klonierung einer βAPP-C100-Bindungsstelle,
die auf der Zelloberfläche
von neuronal abgeleiteten Zellen exprimiert wird. Die Bindungsstelle,
die hier als C100-R bezeichnet wird, hat Eigenschaften, die anzeigen,
dass sie bei der Vermittlung der neurotoxischen Effekte des Peptids βAPP-C100
beteiligt sind.
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Die Erfindung basiert ebenfalls auf
der Isolierung und Charakterisierung eines cDNA-Klons, der für C100-R
kodiert, der für
die Diagnose und für
die Herstellung von Arzneimitteln für die Behandlung der Alzheimer-Erkrankung
von therapeutischem Wert sein kann.
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4. Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 – Repräsentative
Kurve, die die Inhibierung der 35S-βAPP-C100-Bindungsstelle an (A)
NGF-behandelte (5d) PC12-Zellen und (B) SK-N-MC-Zellen durch β-APP-C100
zeigt.
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2 – Repräsentative
Sättigungsisotherme
(oberes Diagramm) und Auftragung nach Scatchard (unteres Diagramm)
von der 35S-βAPP-C100-Bindung an NGF-behandelte
(6d) PC12-Zellen. Die Linien wurden durch einen Computer erzeugt
und stellen die beste Interpretation der Daten dar.
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3 – Durchmustern
von λgt11
cDNA-Bibliotheken der Ratte unter Anwendung der Direktbindungsmethode.
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4 – Nukleotidsequenz
der cDNA-Insertion des C100-R-Klons der Ratte, AB 1R. Der unterstrichene
Bereich stellt die SER/THR-Kinase-"Signatur" oder die konservierte katalytische
Kernsequenz dar.
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5 – Sequenzhomologie
zwischen C100-R und (A) Calciumkanälen vom "B"-Typ,
(B) Calretuculin und (C) Ryanodin-Calciumkanal.
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6 – Southernblotanalyse
der AB1R-cDNA. Die Spur A ist mit EcoRI verdaute humane DNA. Die Spur
B ist mit EcoRI verdaute Maus-DNA. Die Spur C ist mit HindI-II verdaute Maus-DNA.
Die Spur D ist mit HindIII verdaute humane DNA. Man ließ λ/HindIII
Marker laufen, um die Molekulargewichte zu ermitteln.
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7 – Repräsentative
Audioradiographen der spezifischen Bindung an Rattengehirnsektionen
an (A) anterioren und (B) mittleren bis posterioren Stellen. Die
Bilder wurden digitalisiert und verstärkt, so dass die Bereiche mit
höheren
Bindungsgehalten heller sind. Es wird bemerkt, dass gewisse Geruchstuberkel
(unterer Teil der Sektionen in (A) und Hippocampus (mittel-lateraler
Teil des Bereichs in (B) gegen die relativ gleichmäßige Markierung
des Rests der grauen Substanz herausstehen.
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8 – Repräsentative
Autoradiographien der in situ Hybridisierung der pABIR antisense-Sonde.
Die Lokalisie rung der Sektionen und die Reproduktionsmethode sind
die gleichen wie in 7.
Es wird bemerkt, dass die Bereiche mit starker Markierung (hellste
Bereiche) in dem Geruchstuberkel und Hypocampus mit den Ergebnissen
aus der Bindungsautoradiographie ( 7) übereinstimmen.
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9 – Nukleotidsequenz
der cDNA-Insertion des C100-R-Klons der Ratte, AB2R. Das EcoRI-Fragment
von Nukleotid 31 bis Nukleotid 409 wurde verwendet, um eine cDNA-Bibliothek eines
menschlichen Hypocampus durchzumustern.
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10 – Nukleotidsequenz
des C100-R-Klons der Ratte. Die offenbarte Sequenz ist das Ergebnis
der Klonierung und Sequenzierung einer Anzahl von überlappenden
RattencDNA-Klonen. Das * über
Nukleotid 686 zeigt die Verbindung zur Ratten-C100-R-Nukleotidsequenz,
die in 4 (Nukleotid
40) gezeigt ist.
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11 – Nukleotidsequenz
von cDNA-Insertionen des menschlichen c100-R-Klons. Das mit M bezeichnete
Nukleotid ist entweder A oder C, das mit K bezeichnete Nukleotid
ist entweder T oder G.
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12A – Sequenzhomologie
zwischen dem menschlichen C100-R und dem C100-R der Ratte. Die menschliche
# 4.t3-Sequenz stimmt
mit der C100-Requenz von der Ratte, die in 9 gezeigt ist, überein und beginnt beim Nukleotid
544.
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12B – Sequenzhomologie
zwischen dem humanen C100-R und dem C100-R der Ratte. Der humane
Klon HABIR #1#4 stimmt mit der Ratten-C100-R Sequenz, die in 4 gezeigt ist, überein und
beginnt bei Nukleotid bei 182.
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12C – Sequenzhomologie
zwischen dem humanen C100-R und dem C100-R der Ratte. Der humane
Klon #1#1T3 stimmt mit der C100-R-Sequenz der Ratte, die in 4 gezeigt ist, überein und
beginnt bei Nukleotid 1868.
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5. Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Klonierung und Expression von C100-R. Der C100-R wurde anfangs
als Bindungsstelle charakterisiert, die auf der Oberfläche von
neuronal abgeleiteten Zellen vorhanden ist, und spezifisch an das
Amyloidpeptid βAPP-C100
bindet. Die Expression des Amyloidpeptids βAPP-C100 hat in Tiermodellen gezeigt, dass
es mit dem spezifischen Typ der neuronalen Degeneration, die bei
der Alzheimer-Erkrankung
auftritt, korreliert. Das hier produzierte C100-R kann dafür verwendet
werden, Arzneimittel und Analoge von βAPP zu bewerten und durchzumustern,
die bei der Diagnose und/oder Behandlung der Alzheimererkrankung
verwendet werden können.
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5.1 Die kodierende Sequenz
von C100-R
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Der erste cDNA-Klon C100-R der Ratte,
bezeichnet als λAB1R,
wurde erhalten, indem eine λgt11
Expressionsbibliothek des Rattengehirns mit dem Liganden β-APP-C100,
der mit 35S-Methionin markiert war oder einer "Flaggen"-Sequenz des Peptidepitops, die
in Abschnitt 6, infra, beschrieben ist, durchgemustert wurde. Der
erste Klon, der mit pABIR-Ratte bezeichnet wurde, enthielt eine
1.970 by Insertion, die die kodierende Nukleotidsequenz und die
davon abgeleitete Aminosäuresequenz,
die in 4 gezeigt ist,
umfasste. Ein entsprechender cDNA-Klon wurde bei ATCC hinterlegt
und erhielt die in Abschnitt 7, infra, beschriebenen Nummern. Die
Sequenzanalyse hat ergeben, dass der Klon den Carboxyterminusbereich
des Gens umfasst und 1.395 Basenpaare der kodierenden Sequenz und
575 by der 3'-nichttranslatierten
Sequenz (4) enthält.
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Unter Verwendung von aus Rattengehirn
hergestellter RNA und einem Primer, der für den größten Teil des 5'-Ende der cDNA-Insertion ABIR spezifisch
ist, wurde eine erste Strangsynthese in einer Umkehrtranskriptasereaktion
durchgeführt.
Nach der zweiten Strangsynthese wurde die zweite cDNA in das Bakterienplasmid
Blueskript (Stratagene) eingesetzt. Es wurden weitere cDNA-Klone
C100-R der Ratte isoliert und sequenziert ( 9 und 10).
Die neuen Sequenzen überlappen
mit den Rattensequenzen, die in 4 gezeigt sind
und erstrecken sich über
den kodierenden Bereich zum aminoterminalen Ende des Proteins C100-R (10). Die in 9 beschriebene Sequenz weicht stromaufwärts von
Nukleotid 106 von der in 10 gezeigten
Rattensequenz ab, was anzeigt, dass alternativ gespleißte mRNAs
für den
Klon C100-R existieren können.
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Eine Recherche der Genbank für Nukleotidsequenzdaten
als Basis für
Homologien zu C100-R hat eine Anzahl von Übereinstimmungen mit den Calciumkanälen vom "B"-Typ und dem hochaffinen Calciumbindeprotein,
Calreticulin (5) gezeigt.
Die Homologie zwischen C100-R und den Calciumkanälen ist mit der ungewöhnlichen
pH-Abhängigkeit
der Bindung und der Beobachtung, dass die Störung der Calciumgehalte in den
Neurons, insbesondere in Cortex und im Hypocampus, zu Neurotoxizität führt, konsistent.
Die cDNA-Sequenz von C100-R enthält
ebenfalls Homologien zur SER/THR-Kinase-"Signatur" oder eine konservierte katalytische
Kernsequenz, die von Hanks et al. (1988, Science 241: 42–52), 4 beschrieben ist.
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Wie durch den Nachweis einer 11 kb
C100-R-mRNA auf Northern-Blots
gezeigt wurde, ist die in 4 gezeigte
Nukleotidsequenz nur eine Teilrepräsentation des C100-R-Gens.
Die cDNA-Sequenz
von C100-R der Ratte in voller Länge
kann unter Anwendung einer Anzahl verschiedener Methoden erhalten
werden. Beispielsweise können
Sonden, die für
den größten Teil
der 5'-Sequenz des Rattenklons
spezifisch ist, verwendet werden, um die cDNA-Bibliotheken der Ratte
wieder durchzumustern. Mit jeder erfolgreichen Durchmusterrunde
können
neue 5'-Sonden erhalten
werden, die verwendet werden, um die Bibliotheken erneut durchzumustern,
bis die ganze Sequenz erhalten worden ist.
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Die PCR-Technologie kann ebenfalls
verwendet werden, um das C100-R-Gen der Ratte in voller Länge zu isolieren.
Unter Verwendung von RNA, die aus einer geeigneten Quelle der Ratte
hergestellt ist, kann ein Primer, der für den größten Teil des 5'-Endes der cDNA-Insertion
der Ratten spezifisch ist, verwendet werden, um die erste Stransynthese
in einer Umkehrtranskriptasereaktion zu primen. Der RNA/DNA-Hybrid
kann dann mit Guaninen unter Verwendung von terminaler Transferase,
verdaut mit RNAse H "getailed" werden, wonach eine
zweite Strangsynthese, die mit einem Poly-C-Primer geprimt ist,
folgt. Unter Verwendung von Primern mit spezifischen Restriktionsstellen,
die darin inkorporiert sind, können
diese "Klon spezifischen" cDNAs ohne weiteres
in einem geeigneten Plasmidvektor eingesetzt und sequenziert werden.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls
C100-R-Gene, die aus anderen Spezien isoliert sind, einschließlich Menschen,
worin eine C-100-R-Aktivität existiert.
Die Mitglieder der C100-R-Familie werden hierin als solche Rezeptoren
definiert, die βAPP-C100
oder Fragmente des Peptids binden. Diese Rezeptoren können etwa 20%
Homologie auf dem Nukleotidlevel zeigen, und sogar 90 Homologie
auf dem Aminosäurelevel
in wesentlichen Abschnitten der DNA-Sequenz. Es kann eine Bakteriophagen-cDNA-Bibliothek
durchgemustert werden, bei Bedingungen reduzierter Stringenz, unter
Verwendung eines radiaktiv markierten Fragments des Klons C100-R
der Ratte. Alternativ kann die C100-R-Sequenz der Ratte dafür verwendet
werden, degenerierte oder vollständig
degenerierte Oligonukleotidsonden herzustellen, die als PCR-Sonden
verwendet werden können, oder
um BakteriophagencDNA-Bibliotheken durchzumustern. Die Strategie
auf der Basis der Polymerasekettenreaktion (PCR) kann dafür angewendet
werden, um humanen C100-R zu klonieren. Zwei Pools von degenerierten
Oligonukleotiden, die konservierten Motiven zwischen C100-R der
Ratte und den Calciumkanälen entsprechen,
können
dafür hergestellt
werden, um als Primer in einer PCR-Reaktion zu dienen. Die Matrize für die Reaktion
ist cDNA, die durch reverse Transkription von mRNA, die aus Zelllinien
oder Gewebe, das dafür
-bekannt ist, dass es humanen APP-R exprimiert, hergestellt ist,
hergestellt wird. Das PCR-Produkt kann subkloniert und srequenziert
werden, um sicherzustellen, dass die amplifizierten Sequenzen die
C100-R-Sequenzen repräsentieren.
Das PCR-Fragment kann dafür
verwendet werden, um einen C100-R-cDNA-Klon voller Länge zu isolieren,
indem das amplifizierte Fragment radiaktiv markiert wird und eine
Bakteriopha gen-cDNA-Bibliothek durchgemustert wird. Alternativ kann
das markierte Fragment dafür
verwendet werden, eine genomische Bibliothek durchzumustern. Für einen Überblick
der Klonierungsstrategien, die angewendet werden können, siehe
hierzu beispielsweise Maniatis, 1989, Molecular Cloning, A Laboratory
Manual, Cold Springs Harbor Press, N.Y.: und Ausubel et al., 1989,
Current Protokols in Molecular Biology. (Grenn Publishing Associates
and Wiley Interscience, N.Y.).
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Eine cDNA-Bibliothek kann ebenfalls
in einem Säugerexpressionsvektor,
wie pcDNA1, konstruiert werden, der einen SW40-Ursprung für Replikationssequenzen enthält, was
eine Expression des Plasmids in hoher Kopienanzahl ermöglicht,
wenn er in COS-Zellen übertragen
worden ist. Die Expression von C100-R auf der Oberfläche von
transfizierten COS-Zellen kann auf vielfache Weise nachgewiesen
werden, wozu die Verwendung eines markierten Liganden, wie βAPP-C100
oder ein βAPP-C100-Agonist,
der mit einer Radiomarkierung, einer Fluoreszenzmarkierung oder
einem Enzym markiert ist, zählt.
Die Zellen, die den humanen C100-R exprimieren können, angereichert werden,
indem die transfizierten Zellen einer FACS (flourescent activated
cell sorter)-Sortierung unterworfen werden.
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In einer hier beschriebenen spezifischen
Ausführungsform
wurde eine cDNA-Bibliothek des Hippocampus eines Erwachsenen mit
einem markierten Nukleotidfragment von dem Klon C100-R der Ratte
durchgemustert. Das große
EcoRI-Fragment, das sich vom Nukleotid 31 bis zum Nukleotid 409
des AB2R-Klons der Ratte (9)
erstreckt, wurde verwendet, um die humane cDNA-Bibliothek durchzumustern.
Es wurden verschiedene Klone erhalten, und die cDNA-Insertionen
wurden sequenziert. Die humane C100-R-Sequenz ist in 11 gezeigt, und die Bereiche
der Homologie zwi schen den C100-R-Sequenzen der Ratte und des Menschen
sind in 12 gezeigt.
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Jede der oben beschriebenen Methoden
für die
Isolierung der C100-R-Klone der Ratte in voller Länge kann
in gleicher Weise gut für
die Isolation der humanen C100-R-Klone des Menschen angewendet werden. Beispielsweise
können
Sonden, die spezifisch für
den größten Teil
der 5'-Sequenz des
humanen Klons sind, verwendet werden, um die humane cDNA-Bibliothek
wieder durchzumustern. Mit jeder erfolgreichen Sequenzierungsrunde
können
neue 5'-Proben erhalten
werden und dafür
verwendet werden, die Bibliotheken wieder durchzumustern, bis man
die gesamte Sequenz erhalten hat.
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Erfindungsgemäß können die Nukleotidsequenzen,
die C100-R, Fragmente, Fusionsproteine oder funktionelle Äquivalente
davon kodieren, verwendet werden, um rekombinante DNA-Moleküle zu erzeugen, die
auf die Expression von C100-R oder eines funktionell aktiven Peptids,
Fusionsproteins oder funktionellen Äquivalenz davon in geeigneten
Wirtszellen gerichtet sind. Alternativ können ebenso Nukletidsequenzen,
die an Bereiche der C100-R-Sequenz hybridisieren, ebenfalls in Nukleinsäurehybridisierungsassays,
Southern- und Northern-Blotanalysen,
etc. verwendet werden.
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Aufgrund der Degeneration des genetischen
Codes können
andere DNA-Sequenzen, die im wesentlichen für die C100-R-Aminosäuresequenz,
beispielsweise wie die in 4 gezeigte
Rattensequenz oder ein funktionelles Äquivalent, kodieren, in der
Praxis der vorliegenden Erfindung für die Klonierung und Expression von
C100-R verwendet werden. Diese DNA-Sequenzen umfassen solche, die
in der Lage sind, an die C100-R-Sequenz der Ratte oder des Menschen
unter stringenten Bedingungen zu hybridisieren, oder solche, die
in der Lage sein können,
unter stringenten Bedingungen, allerdings für die Degeneration des genetischen Codes,
zu hybridisieren. Die stringenten Bedingungen, können auf vielfache Weise eingestellt
werden. Wenn beispielsweise Polymerasekettenreaktionen (PCR) durchgeführt werden,
kann die Temperatur, bei der die Bindung der Primer an die Matrize
stattfindet oder die Konzentration von MgCl2 im
Reaktionspuffer eingestellt werden. Bei der Verwendung von radiaktiv
markierten DNA-Fragmenten oder Nukleotiden an Sondenfiltern kann die
Stringenz durch Änderungen
der Ionenstärke
der Waschlösungen
oder durch eine sorgfältige
Kontrolle der Temperatur, bei der die Filterwaschungen durchgeführt werden,
eingestellt werden.
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Veränderte DNA-Sequenzen, die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
umfassen Deletionen, Additionen oder Substitutionen von verschiedenen
Nukleotidresten, die zu einer Sequenz führen, die für das gleiche oder ein funktionell äquivalentes
Genprodukt kodieren. Das Genprodukt selbst kann Deletionen, Additionen
oder Substitutionen von Aminosäureresten
innerhalb der C100-R-Sequenz enthalten, die zu einer stummen Änderung
unter Herstellung eines funktionell äquivalenten C100-R führen, enthalten.
Diese Aminosäuresubstitutionen
können
auf der Basis der Ähnlichkeit
in der Polarität,
Ladung, Löslichkeit,
Hydrophobizität,
Hydrophilizität
und/oder der amphipatischen Natur der beteiligten Reste hergestellt
worden sein. Zum Beispiel, negativ geladene Aminosäuren umfassen
Asparaginsäure
und Glutaminsäure;
positiv geladene Aminosäuren umfassen
Lysin und Arginin; Aminosäuren
mit ungeladenen polaren Kopfgruppen mit ähnlichen Hydrophilizitätswerten
umfassen die folgenden: Leucin, Isoleucin, Valin; Glycin, Anilin;
Asparagin, Glutamin; Serin, Threonin; Phenylalanin, Typrosin. Vorliegend
betrifft ein funktionell äquivalenter
C100-R einen Rezeptor, der an β-APP-C100 oder Fragmente
bindet, jedoch nicht notwendigerweise mit der gleichen Bindungsaffinität seines nativen
Gegenspielers C100-R.
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Die erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen können gentechnisch
hergestellt werden, um die kodierende C100-R-Sequenz für eine Vielzahl
von Enden zu verändern,
wozu, allerdings ohne Einschränkungen
darauf, Veränderungen
zählen,
die die Reifung und Expression des Genprodukts modifizieren. Zum
Beispiel können
Mutationen unter Verwendung von Techniken eingeführt werden, die im Stand der
Technik gut bekannt sind, beispielsweise die Stellen gerichtete
Mutagenese, um neue Restriktionsstellen einzusetzen und die Änderung
von Glykosylierungsmustern, die Phosphorylierung, etc. zu verändern. Beispielsweise
können
Wirtszellen, in entsprechenden Expressionssystemen, wie Hefe, das
Genprodukt überglykolisieren.
Bei der Verwendung eines solches Expressionssystems, kann es bevorzugt
sein, die kodierende C100-R-Sequenz zu verändern, um die N-verknüpfte Glykolisierungsstelle
zu eliminieren. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung, kann
der C100-R oder eine modifizierte C100-R Sequenz mit einer heterologen
Sequenz ligiert werden, um für
ein Fusionsprotein zu kodieren. Das Fusionsprotein kann so gentechnisch
hergestellt sein, dass es eine Spaltungsstelle zwischen der C100-R-Sequenz
und der heterologen Proteinsequenz enthält, so dass der C100-R aus
der heterologen Einheit abgespaltet werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung könnte
die kodierende Sequenz von C100-R als ganzes oder teilweise unter
Anwendung chemischer Methoden, die im Stand der Technik gut bekannt
sind, synthetisiert werden. Siehe beispielweise Caruthers, et al.,
1980, Nuc. Acids Res. Letters 21: 719; und Chow and Kempe, 1981,
Nuc. Acids Res. 9(12): 2807–2817.
Alternativ könnte
das Protein selbst unter Verwendung chemischer Methoden hergestellt
werden, um die C100-R-Aminosäuresequenz
im Ganzen oder teilweise zu synthetisieren. Beispielsweise können Peptide
durch Festphasentechniken synthetisiert werden, von dem Harz abgespalten
werden und durch präparative
Hochleistungsflüssigchromatograhie
gereinigt werden (siehe beispielsweise Creighton, 1983, Proteins
Structures and Molecular Principles, W. H. Freeman and Co., N.Y.
S. 50–60).
Die Zusammensetzung der synthetischen Peptide kann durch Aminosäureanalyse
oder Sequenzierung (beispielsweise der Edman-Abbau; siehe Creighton,
1983, Proteins, Structures and Molecular Principles, W. H. Freeman
and Co., N.Y., S. 34–49)
bestätigt
werden.
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5.2 Expression von C100-R
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Um ein biologisch aktives C100-R
zu exprimieren, wird die Nukleotidsequenz, die für C100-R oder ein funktionelles Äquivalent,
wie in Abschnitt 5.1 supra beschrieben, kodiert, in einen geeigneten
Expressionsvektor eingesetzt, das heißt in einen Vektor, der die
notwendigen Elemente für
die Transkription und Translation der eingesetzten kodierenden Sequenz
enthält.
Die C100-R-Genprodukte und die Wirtszellen oder Zelllinien, die
mit den rekombinanten C100-R-Expressionsvektoren transfiziert oder
transformiert sind, können
für eine Vielzahl
von Anwendungen verwendet werden. Diese umfassen, allerdings ohne
Einschränkung
darauf, die Erzeugung von Antikörpern
(das heißt
monoklonal oder polyklonal), die an den Rezeptor binden, einschließlich solche,
die die Bindung kompetitiv inhibieren und die βAPP-Aktivität von βAPP oder Fragmenten von βAPP "neutralisieren", und das Durchmustern
und die Selektion von β-APP-Analogen oder Arzneimitteln,
die über den
C100-R wirken, etc.
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5.2.1. Expressionssysteme
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Methoden, die dem Fachmann gut bekannt
sind, können
angewendet werden, um Expressionsvektoren, die die kodierende C100-R-Sequenz und geeignete
Transkriptions/Translationssteuersignale enthalten, zu konstruieren.
Diese Methoden umfassen in vitro rekombinante DNA-Techniken, synthetische
Techniken und die in vivo Rekombination/genetische Rekombination.
Siehe hier beispielsweise die Techniken, die in Maniatis et al.,
1989, Molecular Clonin A. Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory, N.Y und Ausubel et al., 1989, Current Protocols in Molecular
Biology, Greene Publishing Associates and Wiley Interscience, N.Y.
beschrieben sind.
-
Eine Vielzahl von Wirt-Expressionsvektorsystemen
können
angewendet werden, um die kodierende C100-R-Sequenz zu exprimieren.
Diese umfassen, allerdings ohne Einschränkung darauf, Mikroorganismen, wie
Bakterien, die mit rekombinanter bakteriophagen-DNA transformiert
sind, Plasmid-DNA- oder Cosmid-DNA-Expressionsvektoren, die die kodierende
C100-R-Sequenz enthalten; Hefe, die mit rekombinanten Hefeexpressionsvektoren,
die die kodierende C100-R-Sequenz enthalten, transformiert sind;
Insektenzellsysteme, die mit rekombinanten Virusexpressionsvektoren
(z. B. Baculovirus), die die kodierende C100-R-Sequenz enthalten, infiziert sind; Pflanzenzellsysteme,
die mit rekombinanten Virusexpressionsvektoren (z. B. Cauliflower Mosaic
Virus, CaMV; Tobacco Masaic Virus, TMV) infiziert sind oder mit
rekombinanten Plasmidexpressionsvektoren (z. B. Ti-Plasmid), die die
kodierende C100-R-Sequenz enthalten, transformiert sind oder Tierzellsysteme,
die mit rekombinanten Virusexpressionsvektoren (z. B. Adenovirus,
Vacciniavirus) infiziert sind, einschließlich Zelllinien, die gentechnisch
hergestellt sind und multiple Kopien der C100-R-DNA, entweder stabil
amplifiziert (z. B. CHO/dhfr) oder instabil amplifiziert in doppelt
winzigen Chromosomen (z. B. murine Zelllinien) enthalten.
-
Die Expressionselemente dieser Systeme
können
hinsichtlich ihrer Stärke
und Spezifitäten
variieren. In Abhängigkeit
des Wirt/Vektor-Systems, kann jeweils eine Anzahl geeigneter Transkriptions-
und Translationselemente, einschließlich konstitutive und induzierbare
Promotoren, im Expressionsvektor verwendet werden. Beispielsweise
können
bei der Klonierung in bakteriellen Systemen induzierbare Promotoren,
wie pL des bakteriophagen λ,
plac, ptrp, ptac (ptrp-lac-Hybrid-Promotor) und dergleichen verwendet
werden; bei der Klonierung in Insektenzellsystemen können Promotoren,
wie der Baculoviruspolyhedrin-Promotor
verwendet werden; bei der Klonierung in Pflanzenzellsystemen können Promotoren,
die aus dem Genom von Pflanzenzellen (z. B. Hitzeschockpromotoren;
der Promotor für
die kleine Subeinheit von RUBISCO; der Promotor für das Chlorophyll
a/b-Bindungsprotein)
oder von Pflanzenviren (z. B. der 35S RNA-Promotor von CaMV; der Hüllenproteinpromotor
von TMW) verwendet werden; bei der Klonierung von Zellsystemen von
Säugern
können
Promotoren, die aus dem Genom von Säugerzellen stammen (z. B. Metallthionein-Promotor
oder von Säugerviren (z.
B. der spätere
Adenovirus-Promotor; the Vacciniavirus 7,5 K Promotor) verwendet
werden; bei der Herstellung von Zelllinien, die multiple Kopien
der C100-R-DANN enthalten, können
SV 40-, BPV- und EBV-basierende Vektoren mit einem geeigneten selektierbaren
Marker verwendet werden.
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In bakteriellen Systemen kann eine
Anzahl von Expressionsvektoren mit Vorteil in Abhängigkeit
der beabsichtigten Verwendung für
den exprimierten C100-R ausgewählt
werden. Wenn beispielsweise große Mengen
von C100-R für
die Erzeugung von Antikörpern
verwendet werden sollen, können
Vektoren, die auf die Expression von hohen Gehalten an Fusionsproteinprodukte,
die ohne weiteres zu reinigen sind, gerichtet sind, wünschenswert
sein. Solche Vektoren umfassen, allerdings ohne Einschränkung darauf,
den E. coli-Expressionsvektor pUR278 (Ruther et al., 1983, EMBO
J. 2: 1791), in dem die kodierende C100-R-Sequenz in den Vektor
in Leserichtung mit der lacZ kodierenden Region ligiert sein kann,
so dass ein C100-R/lacZ-Proteinhybrid
hergestellt wird; pIN Vektoren (Inouye & Inouye, 1985, Nuclein acids Res.
13: 3101–3109;
Van Heeke & Schuster,
1989, J. Biol. Chem. 264: 5503–5509);
und dergleichen. PGEX-Vektoren
können
ebenfalls dafür verwendet
werden, fremde Polypeptide als Fusionsproteine mit Glutation S-Transferase
(GST) zu exprimieren. Im Allgemeinen sind diese Fusionsproteine
löslich
und können
ohne weiteres aus den lysierten Zellen durch Affinitätschromatographie
gereinigt werden, beispielsweise durch Adsorption an Glutathion-Agarose-Perlen, gefolgt
durch Elution in Gegenwart von freiem Glutation. Die pGEX-Vektoren
sind so ausgestaltet, dass sie Thrombin- oder Faktor Xa-Protease-Spaltungsstellen
umfassen, so dass das klonierte Polypeptid von Interesse aus der
GST-Einheit freigesetzt werden kann. Siehe ebenfalls Booth et al.,
1988, Immunol. Lett. 19: 65–70 und
Gardella et al., 1990, J. Biol. Chem. 265: 15854-15859; Pritchett et al., 1989, Biotechniques
7: 580.
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In Hefe kann eine Anzahl von Vektoren,
die konstitutive oder induzierbare Promotoren enthalten, verwendet
werden. Als Übersicht
hierzu siehe Current Protocols in Molecular Biology, Vol. 2, 1988,
Ed. Ausubel et al., Greene Publish. Assoc. & Wiley Interscience, Ch. 13; Grant
et al., 1987, Expression und Secretion Vectors for Yeast, in Methods
in Enzymology, Eds. Wu & Grossman,
1987, Acad. Press, N.Y., Vol. 153, S. 516–544; Glover, 1986, DNA Cloning,
Vol. II, IRL Press, Wash., D.C., Ch. 3; and Bitter, 1987, Heterologous
Gene Expression in Yeast, Methods in Enzymology, Eds. Berger & Kimmel, Acad.
Press, N.Y., Vo. 152, S. 673–684
und The Molecular Biology of the Yeast Saccharomyces, 1982, Eds.
Strathern et al., Cold Spring Harbor Press, Vols. I und II.
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In den Fällen, wo Pflanzenexpressionsvektoren
verwendet werden, kann die Expression der für C100-R-kodierenden Sequenz
durch jeweils eine Anzahl von Promotoren angetrieben werden. Beispielsweise können virale
Promotoren, wie die 35S RNA- und 19S RNA-Promotoren von CaMV (Brisson
et al., 1984, Nature 310: 511–514)
oder der Hüllenproteinpromotor
von TMV (Takamatsu et al., 1987, EMBO J. 6: 307–311) verwendet werden; alternativ
können
Pflanzenpromotoren, wie die kleine Subeinheit von RUBISCO (Coruzzi et
al., 1984, EMBO J. 3: 1671–1680;
Broglie et al., 1984, Science 224; 838–843); oder Hitzeschockpromotoren, beispielsweise-
hsp 17.5-E oder hsp 17.3-B der Sojabohne (Gurley et al., 1986, Mol.
Cell. Biol. 6: 559–565) verwendet
werden. Diese Konstrukte können
in die Pflanzenzellen unter Verwendung von Ti-Plasmiden, Ri-Plasmiden,
Pflanzenvirusvektoren, direkter DNA-Transformation, Mikroinjektion,
Elektroporation, etc. eingeführt
werden. Hinsichtlich eines Überblicks
dieser Techniken, siehe beispielsweise Weissbach & Weissbach, 1988, 1988.
Methods for Plant Molecular Biology, Academic Press, NY, Sektion
VIII, S. 421–463;
und Griedson & Corey,
1988, Plant Molecular Biology, 2d Ed., Blackie, London, Ch. 7–9.
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Ein alternatives Expressionssystem,
das zur Exprimierung von C100-R verwendet werden könnte, ist ein
Insektensystem. Bei diesem System wird der Autographa californica
Nuklearpolyhidrosisvirus (AcNPV) als Vektor für die Exprimierung fremder
Gene verwendet. Der Virus wächst
in Spodoptera frugiperda-Zellen.
Die für
C-100-R kodierende Sequenz kann in nichtessentielle Bereiche (beispielsweise
das Polyhedringen) des Virus kloniert werden und unter Steuerung
eines AcNPV-Promotors
(beispielsweise der Polyhedrinpromotor) gestellt werden. Die erfolgreiche
Insertion der für
C100-R kodierenden Sequenz führt
zu einer Inaktivierung des Polyhedringens und Produktion von nicht-okkludiertem
rekombinanten Virus (das heißt,
ein Virus, dem die proteinhaltige Hülle fehlt, der durch das Polyhedringen
kodiert wird). Diese rekombinanten Viren werden dann dafür verwendet,
Spodoptera fruigperda Zellen zu infizieren, worin das eingesetzte
Gen exprimiert wird (siehe beispielsweise Smith et al., 1983, J.
Viol. 46: 584; Smith, U.S. Patent No. 4,215,051).
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In Wirtszellen von Säugern können eine
Anzahl von auf Viren basierenden Expressionssystemen verwendet werden.
In den Fällen,
wo ein Adenovirus als Expressionsvektor verwendet wird, kann die
für C100-R kodierende
Sequenz mit einem Adenoviurs-Transpriktions/Translations-Kontrollkomplex,
z. B. der späte
Promotor und die dreiteilige Leadersequenz, ligiert werden. Dieses
chimere Gen kann dann in das Adenovirusgenom durch in vitro oder
in vivo Rekombination eingesetzt werden. Die Inser tion in einen
nicht-essentiellen Bereich des viralen Genoms (z. B. Bereich E1
oder E3) führt
zu einem rekombinanten Virus, der lebt und in der Lage ist, C100-R
in infizierten Wirten zu exprimieren (siehe beispielsweise Logan & Shenk, 1984,
Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 81: 3655–3659). Alternativ kann der
Vaccinia 7,5 K-Promotor verwendet werden (z. B. siehe Mackett et
al., 1982, Proc. Natl. Acad. Sci (USA) 79: 7415–7419; Macket et al., 1984,
J. Virol. 49: 857–864; Panicali
et al., 1982, Proc. Natl. Acad. Sci. 79: 4927–4931).
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Spezifische Initiationssignale können ebenfalls
für die
effiziente Translation von eingesetzten für C100-R kodierenden Sequenzen
erforderlich sein. Diese Signale umfassen das ATG-Initiationscodon
und angrenzende Sequenzen. In den Fällen, wo das gesamte C100-R-Gen,
einschließlich
sein eigenes Initiationscodon und angrenzende Sequenzen, in den
geeigneten Expressionsvektor eingesetzt wird, sind keine zusätzlichen
Translationssteuersignale unbedingt erforderlich. In Fällen, wo
allerdings nur ein Teil der für
C100-R kodierenden Sequenz eingesetzt wird, müssen exogene Translationssteuersignale,
einschließlich
das ATG-Initiationscodon, vorgesehen werden. Des weiteren muss das
Initiationscodon in Phase mit dem Leseraster der für C100-R
kodierenden Sequenz sein, um die Translation der gesamten Insertion
sicherzustellen. Diese exogenen Translationssteuersignale und Initiationscodons
können
unterschiedlichen Ursprungs, natürlich
wie synthetisch, sein. Die Effizienz der Expression kann durch Einschluss
geeigneter Transkriptionsverstärkerelemente,
Transkriptionsterminatoren, etc. (siehe Bitter et al., 1987, Methods
in Enzymol. 153: 516– 544)
verstärkt werden.
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Außerdem kann ein Wirtszellenstamm
gewählt
werden, der die Expresion der eingesetzten Sequenzen moduliert oder
das Genprodukt in der gewünschten
spezifischen Art modifiziert und reifen lässt. Diese Modifikationen (z.
B. die Glykosylierung) und die Reifung (z. B. Abspaltung) von Proteinprodukten
können
für die Funktion
des Proteins wichtig sein. Verschiedene Wirtszellen haben charakteristische
und spezifische Mechanismen für
die posttranslationale Reifung und Modifikation von Proteinen. Geeignete
Zelllinien oder Wirtssysteme können
gewählt
werden, um die korrekte Modifikation und Reifung des exprimierten
fremen Proteins sicherzustellen. Schließlich können außerdem eukaryotische Wirtszellen,
die die Zellmaschinerie für
eine geeignete Reifung des primären
Transkripts, Glykolysierung und Phosphorylierung des Genprodukts
besitzen, verwendet werden. Diese Säugerwirtszellen umfassen, allerdings
ohne Einschränkung,
CHO, VERO, BHK, HeLa, COS, MDCK, 293, WI38, etc.
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Auf lange Sicht gesehen ist für eine Produktion
von rekombinanten Proteinen in hoher Ausbeute eine stabile Expression
bevorzugt. Beispielsweise können
gentechnisch Zelllinien, die den C100-R stabil exprimieren, hergestellt
werden. Anders als bei der Verwendung von Expressionsvektoren, die
virale Replikationsursprünge
enthalten, können
Wirtszellen mit der C100-R-DNA
transformiert werden, die durch geeignete Expressionssteuerelemente
(z. B. Promotor, Verstärker,
Sequenzen, Transkriptionsterminatoren, Polyadenylierungsstellen,
etc. und einen geeigneten Marker gesteuert wird, transformiert werden.
Nach der Einführung
der fremden DNA lässt
man die gentechnisch hergestellten Zellen für 1–2 Tage in einem angereicherten
Medium wachsen, und dann wird auf ein selektives Medium übergegangen.
Der selektierbare Marker in dem rekombinanten Plasmid verleiht eine
Selektionsresistenz und ermöglicht
den Zellen, dass sie stabil das Plasmid in ihre Chromosomen integrieren
und wachsen und Punkte bilden, die wiederum kloniert und in Zelllinien
ausgebreitet werden können.
Diese Methode kann in vorteilhafter Weise dafür verwendet werden, um gentechnisch
Zelllinien herzustellen, die den C100-R auf der Zelloberfläche exprimieren
und die auf die durch βAPP-C-100
vermittelte Signaltransduktion antworten. Diese gentechnisch hergestellten
Zelllinien sind insbesondere bei der Durchmusterung auf βAPP-C-100-Analoge geeignet.
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Eine Anzahl von Selektionssystemen
kann hier angewendet werden, einschließlich, allerdings ohne Einschränkung darauf,
die Herpes Simplex Virus Thymidinkinase- (Wigler, et al., 1977,
Cell 11: 223), die Hypoxanthin-Guanin-Phosphoriboxyltransferase-
(Szybalska & Szybalski,
1962, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 48: 2026) und Adeninphosphoribosyltransferase-
(Lowy, et al., 1980, Cell 22: 817) und die Adeninphosphoribosyltransferase
(Lowy, et al., 1980, Cell 22: 817)-Gene können in tk–-,
hgprt- oder aprt-Zellen verwendet werden. Ebenso kann eine Antimetabolitresistenz
als Basis für
die Selektion von dhfr, das eine Resistenz gegenüber Methotrexat verleiht, (Wigler,
et al., 1980, Natl. Acad. Sci. USA 77: 3567; O'Hare, et al., 1981, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 78: 1527); gpt-, das eine Resistenz gegenüber Mikrophenolsäure (Mulligan & Berg, 1981, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 78: 2072) verleiht; neo-, das eine Resistenz
gegenüber
Aminoglycosid G-418 verleiht (Colberre-Garapin, et al., 1981, J.
Mol. Biol. 150: 1); und hygro-, das eine Resistenz gegenüber Hygromycin
verleiht (Santerre, et al., 1984, Gene 30: 147)-Gene. Erst kürzlich sind
weitere selektierbare Gene beschrieben worden, nämlich trpB, das den Zellen
ermöglicht,
Indol anstelle von Tryptophan zu verwenden; hisD, das den Zellen
ermöglicht,
Histinol anstelle von Histidin (Hartman & Mulligan, 1988, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA (85: 8047) zu verwenden und ODC (Ornithindecarboxylase),
das eine Resistenz gegenüber
den Ornithindecarboxylaseinhibitor, 2-(Difluormethyl)-DL-ornithin, DFMO
verleiht (McConlogue L., 1987, In: Current Communications in Molecular
Biology, Cold Spring Harbor Laboratory ed.).
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5.2.2. Identifizierung
von Transfektanten oder Transformanten, die den C100-R exprimieren
-
Die Wirtszellen, die die kodierende
Sequenz enthalten und die das biologisch aktive Genprodukt exprimieren,
können
durch mindestens vier allgemeine Methoden identifiziert werden:
(a) DNA-DNA oder DNA-RNA-Hybridisierung; (b) die Gegenwart oder
Abwesenheit von "Marker"-Genfunktionen; (c)
das Feststellen des Transkriptionslevels, gemessen durch die Expression
von C100-R-MNR-Transkripten in der Wirtszelle und (d) der Nachweis
des Genprodukts, gemessen durch Immunassay oder durch seine biologische
Aktivität.
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Bei der ersten Methode kann die Gegenwart
der für
C100-R-kodierenden
Sequenz, die in dem Expressionsvektor eingesetzt wird, durch DNA-DNA
oder DNA-RNA-Hybridisierung nachgewiesen werden, unter Verwendung
von Sonden, die die Nukleotidsequenzen umfassen und homolog zu der
für C100-R
kodierenden Sequenz oder von Teilen oder Derivaten davon sind.
-
Bei der zweiten Methode kann das
rekombinante Expressionsvektor/Wirt-System identifiziert und selektiert
werden auf der Basis der Gegenwart oder Abwesenheit gewisser "Marker"-Genfunktionen (z. B. Thymidinkinaseaktivität, Resistenz
gegen über
Antibiotika, Resistenz gegenüber
Methotrexat, Transformationsphänotyp,
Okklusionskörperbildung
in Baculovirus, etc.). Beispielsweise, wenn die für C100-R
kodierende Sequenz innerhalb einer Markergensequenz des Vektors
eingesetzt ist, können
die Rekombinanten, die die für C100-R
kodierende Sequenz enthalten, durch die Abwesenheit der Markergenfunnktion
identifiziert werden. Alternativ kann ein Markergen in Tandem mit
der C100-R-Sequenz unter der Steuerung des gleichen oder eines anderen
Promotors, der für
die Steuerung der Expression der für C100-kodierenden Sequenz
verwendet wurde, angeordnet werden. Die Expression des Markers als
Antwort auf die Induktion oder Selektion zeigt die Expression der
für C100-R
kodierenden Sequenz an.
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Bei der dritten Methode kann die
Transkriptionsaktivität
für die
C100-R-kodierende Region durch Hybridisierungsassays festgestellt
werden. Beispielsweise kann die RNA isoliert und durch Northern-Blot
unter Verwendung einer Sonde, die homolog für die C100-R kodierende Sequenz
oder spezielle Bereiche davon ist, analysiert werden. Alternativ
können
die gesamten Nukleinsäuren
der Wirtszelle extrahiert werden und auf die Hybridisierung an diese
Sonden untersucht werden.
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Bei der vierten Methode kann die
Expression des C100-R-Proteinprodukts
immunologisch, beispielsweise durch Western-Blots, Immunoassays, wie Radioimmunfällung, enzymverknüpfte Immunassays
und dergleichen festgestellt werden. Der ultimative Test auf den
Erfolg des Expressionssystems involviert allerdings den Nachweis
des biologisch aktiven C100-R-Genprodukts.
Eine Anzahl von Assays können
angewendet werden, um die Rezeptoraktivität nachzuweisen, wozu allerdings
ohne Einschränkung
darauf, βAPP-Bindungsassays
und biologische βAPP- Assays unter Verwendung
von gentechnisch hergestellten Zelllinien als Testsubstrat zählen.
-
5.2.3 Gewinnen von C100-R
-
Wenn einmal ein Klon, der hohe Gehalte
an biologisch aktivem C100-R produziert, identifiziert ist, kann
dieser Klon ausgestrichen werden und dafür verwendet werden, große Mengen
Rezeptor zu produzieren, die unter Verwendung von Techniken, die
im Stand der Technik wohl bekannt sind, gereinigt werden können, wozu,
allerdings ohne Einschränkung
darauf, die Immunaffinitätsreinigung,
chromatographische Methoden, einschließlich Hochleistungsflüssigchromatographie,
Affinitätschromatographie
unter Verwendung eines immobilisierten Liganden, wie βAPP-C-100
oder Analoge davon, gebunden an Perlen, die Immunaffinitätsreinigung
unter Verwendung von Antikörper
und dergleichen gehören.
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Wenn die C100-R kodierende Sequenz
gentechnisch hergestellt ist, um ein spaltbares Fusionsprotein zu
kodieren, kann die Reinigung ohne weiteres unter Anwendung von Affinitätsreinigungstechniken
durchgeführt
werden. Beispielsweise kann die Collagenasespaltungserkennungskonsensussequenz
gentechnisch zwischen dem Carboxyterminus von C100-R und Protein
A hergestellt werden. Das erhaltene Fusionsprotein kann ohne weiteres
unter Verwendung einer igG-Säule,
die die Protein A-Einheit bindet, gereinigt werden. Nichtfusionierter
C100-R kann ohne weiteres aus der Säule durch Behandlung mit Collagenase
freigesetzt werden. Ein anderes Beispiel wäre die Verwendung von pGEX-Vektoren,
die fremde Polypeptide als Fusionsproteine mit Glutation S-Transferase
(GST) exprimieren. Das Fusionsprotein kann gentechnisch mit entweder Thrombin-
oder Faktor Xa-Spaltstellen
zwischen dem klonierten Gen und der GST-Einheit hergestellt werden. Das
Fusionsprotein kann ohne weiteres aus den Zellextrakten durch Adsorption
an Glutahionagaroseperlen gereinigt werden, wonach dann in Gegenwart
von Glutathion eluiert wird. Bei diesem Aspekt der Erfindung kann
jede Spaltungsstelle oder Enzymspaltungssubstrat zwischen die C100-R-Sequenz und ein zweites
Peptid oder Protein, das einen Bindungspartner, der für die Reinigung
verwendet werden könnte,
aufweist, gentechnisch hergestellt werden, z. B. jedes Antigen,
für das
eine Immunaffinitätssäule hergestellt
werden kann.
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5.3 Herstellung von Antikörpern, die
den C100-R definieren
-
Verschiedene Prozeduren, die im Stand
der Technik bekannt sind, können
für die
Produktion von Antikörpern
an Epitope des rekombinanten C100-R angewendet werden. Neutralisierende
Antikörper,
das heißt solche,
die mit der βAPP-C-100-Bindungsstelle
des Rezeptors konkurrieren, sind insbesondere für die Diagnose und Therapie
bevorzugt. Diese Antikörper
umfassen, allerdings ohne Einschränkung darauf, polyklonale, monoklonale,
chimere, einzelkettige, Fab-Fragmente und Fragmente, die aus einer
Fab-Expressionsbibliothek hergestellt
sind.
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Für
die Produktion von Antikörpern
können
verschiedene Wirttiere durch Injektion mit C100-R immunisiert werden,
wozu, allerdings ohne Einschränkung
darauf, Kaninchen, Mäuse,
Ratten, etc. zählen.
Verschiedene Adjuvanzien können
verwendet werden, um die immunologische Antwort, je nach Wirtspezies,
verwendet werden, wozu zählen,
allerdings ohne Einschränkung
darauf, das Freud'sche
(komplett und inkomplett), Mineralgele, wie Aluminiumhydroxid, oberflächenaktive
Substanzen, wie Lysolecithin, Pluronpolyole, Polyanionen, Peptide, Ölemulsionen,
das Schlüssellochhämocyanin
der Napfschnecke, Dinitrophenol und potentiell geeignete humane
Adjuvanzien, wie BCG (Bacillus Calmette-Guerin) und Corynebacterium
parvum.
-
Es kann jede Technik angewendet werden,
mit der die Produktion von Antikörpermolekülen durch
kontinuierliche Zelllinien in Kultur hergestellt werden können. Dazu
gehören,
allerdings ohne Einschränkung
darauf, die Hybridomtechnik, die ursprünglich von Kohler und Milstein
(Nature, 1975, 256: 495–497)
beschrieben wurde, die humane B-Zellen-Hybridomtechnik (Kosbor et
al., 1983, Immunology Today, 4: 72; Cote et al., 1983, Proc. Natl.
Acad. Sci., 80-2026-2030) und die EBV-Hybridomtechnik (Cole et al.,
1985, Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan R. Liss, Inc.,
pp. 77–96).
Außerdem
können
Techniken, die für
die Produktion von "chimeren
Antikörpern" (Morrison et al.,
1984, Proc. Natl. Acad. Sci., 81: 6851–6855; Neuberger et al., 1984, Nature,
312: 604–608;
Takeda et al., 1985, Nature, 314: 452– 454) entwickelt worden sind,
angewendet werden, wobei die Gene von einem Mausantikörpermolekül mit geeigneter
Antigenspezifität
zusammen mit den Genen von einem humanen Antikörpermolekül mit geeigneter biologischer
Aktivität
gesplict werden.
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Antikörperfragmete, die die spezifischen
Bindungsstellen von C100-R enthalten, können nach bekannten Techniken
hergestellt werden. Beispielsweise umfassen solche Fragmente, allerdings
ohne Einschränkung darauf:
die F(ab')2-Fragmente, die durch Pepsinverdauung des
Antikörpermoleküls hergestellt
werden können und
die Fab-Fragmente, die durch Reduktion der Disulfidbrücken der
F(ab')2-Fragmente
hergestellt werden können.
Al ternativ können
Fab-Expressionsbibliotheken konstruiert werden (Huse et al., 1989,
Science, 246; 1275–1281),
um eine schnelle und einfache Identifikation der monoklonalen Fab-Fragmente
mit der gewünschten
Spezifität
gegenüber
C100-R zu ermöglichen.
-
5.4. Antisense-RNA und
Ribozyme
-
Ebenfalls innerhalb des Umfangs der
Erfindung sind Oligoribonucleotidsequenzen, die die antisense-RNA
und DNA-Moleküle
und Ribozyme, die in der Weise funktionieren, dass die Translation
von C100-R-mRNA inhibiert wird, umfassen. Die antisense-RNA und
DNA-Moleküle
wirken in der Weise, dass die Translation der mRNA direkt blockiert
wird, wobei an die Ziel-mRNA gebunden wird und damit die Proteintranslation
verhindert wird. Im Hinblick auf die antisense-DNA, sind Oligodesoxyribonukleotide,
die von der Translationsinitiationsstelle stammen, z. B. zwischen
den Bereichen –10
und +10 der C-100-R-Nukleotidsequenz, bevorzugt.
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Ribozyme sind enzymatische RNA-Moleküle, die
die spezifische Spaltung der RNA katalysieren können. Der Mechanismus der Ribozymwirkung
involviert die Sequenz spezifische Hybridisierung des Ribozymmoleküls an die
komplementäre
Ziel-RNA, wonach eine endonukleolytische Spaltung folgt. Innerhalb
des Umfangs der Erfindung sind gentechnisch hergestellte Hammerkopfmotivribozymmoleküle, die
die endonukleolytische Spaltung der C100-R-RNA-Sequenzen spezifisch und effizient
katalysieren.
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Spezifische Ribozymspaltungsstellen
innerhalb eines potentiellen RNA-Ziels werden anfangs identifiziert,
indem das Zielmolekül
auf Ribozymspaltungsstellen überprüft wird,
die die folgenden Sequenzen umfassen: GUA, GUU und GUC. Nach der
Identi fikation können
kurze RNA-Sequenzen von zwischen 15 und 20 Ribonukleotiden, die
dem Bereich des Zielgens, das die Spaltungsstelle enthält, entsprechen,
auf die vorhergesagten Strukturmerkmale, wie Sekundärstruktur,
die die Nukleotidsequenz ungeeignet machen kann, bewertet werden.
Die Eignung der Kandidatenziele kann ebenfalls durch Austesten ihrer
Hybridisierungsfähigkeit
mit komplementären
Oligonukleotiden unter Anwendung von Ribonukleaseschutzassays bewertet
werden.
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Sowohl die antisense-RNA- und -DNA-Moleküle und die
Ribozyme der vorliegenden Erfindung können nach jedem Verfahren,
das im Stand der Technik für
die Synthese von RNA-Molekülen
bekannt ist, hergestellt werden. Diese umfassen Techniken für die chemische
Synthese von Oligodesoxiribonukleotiden, die im Stand der Technik
gut bekannt sind, wie beispielsweise die chemische Festphasen-Phosphoramiditsynthese.
Alternativ können
die RNA-Moleküle durch
in vitro und in vivo Transkription von DNA-Sequenzen, die das antisense-RNA-Molekül kodieren,
hergestellt werden. Diese DNA-Sequenzen können in eine große Vielzahl
von Vektoren eingesetzt werden, die geeignete RNA-Polymerasepromotoren,
wie die T7- oder SP6-Polymerasepromotoren, enthalten. Alternativ
können
antisense-cDNA-Konstrukte, die die Antisense-RNA konstitutiv oder
induktiv in Abhängigkeit
des verwendeten Promotors synthetisieren, stabil in die Zelllinien
eingeführt
werden.
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Verschiedene Modifikationen an den
DNA-Molekülen
können
eingeführt
werden, um die intrazelluläre Stabilität und die
Halbwertszeit zu erhöhen.
Mögliche
Modifikationen umfassen, allerdings ohne Einschränkung darauf, die Addition
von flankierenden Sequenzen von Ribo- oder Desoxynukleotiden an
die 5'-und/oder 3'-Enden des Moleküls oder
die Verwendung von Phosphorothioat oder 2'-0-Methyl, eher als die Phosphodiesteraseverknüpfungen
innerhalb der Oligodesoxyribonukleotidhauptkette.
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5.5. Verwendungen des
C100-R, der DNA und der genetisch hergestellten Zelllinien
-
Die C100-R-DNA, die antisense-Oligonukleotide
und Ribozyme, die APP-R-Expressionsprodukte, Antikörper und
genetisch hergestellten Zelllinien, die oben beschrieben sind, weisen
eine Anzahl von Anwendungen für
die Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Erkrankung auf.
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Beispielsweise kann die C100-R-DNA-Sequenz
in Hybridisierungsassays von Biopsien oder Autopsien verwendet werden,
um Abnormalitäten
der C100-R-Expression zu diagnostizieren; z. B. in der Southern- oder
Northern-Analyse, einschließlich
in situ Hybridisierungsassays. Bei therapeutischen Anwendungen können antisense-Moleküle oder
Ribozymmoleküle,
die auf der Basis der C100-R-DNA-Sequenz entsprechend hergestellt
worden sind, verwendet werden, um die Transkription und Expression
des C100-R-Genprodukts
zu blockieren. Alternativ könnte
die C100-R-DNA in der Gentherapie verwendet werden, um das normale
rekombinante Gen in die defekten Zellen eines Individiums einzuführen oder
eine endogene Mutation zu korrigieren, um den C100-R und seine Funktion
wieder herzustellen.
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In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung können
Antikörper,
die spezifisch für
den C100-R sind, verwendet werden, um das Muster der Rezeptorexpression
in einem Biopsiegewebe zu bestimmen oder in vivo diagnostisch abzubilden;
bei diesen Anwendungen können "neutralisierende" Antikörper bevorzugt sein.
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Beispielsweise könnte ein Antikörper, der
im Hinblick auf eine abbildende Verbindung konjugiert ist, an einen
Patienten verabreicht werden, um den Ort und die Verteilung von
C100-R in vivo "zu
kartieren".
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In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung könnte
der APP selbst oder ein Fragment, das seine βAPP-C100-Bindungsstelle enthält, in vivo
verabreicht werden. Der freie C100-R oder das Peptidfragment könnten kompetitiv
an βAPP
binden und somit seine Wechselwirkung mit dem nativen Rezeptor in
vivo zu inhibieren.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
die genetisch hergestellten Zelllinien, die den gesamten C100-R
oder seine Ligandenbindungsdomäne
exprimieren, dafür
verwendet werden, aktive J3APP-C100-Agonisten oder -Antagonisten
durchzumustern und zu identifizieren. Alternativ können Zelllinien, die
den C100-R exprimieren, für
diesen Zweck verwendet werden; beispielsweise Neuroblastomzelllinien,
wie SK-N-MC, die vorliegend als Beispiel angegeben werden. βAPP-abgeleitete
Peptide, andere Peptide, synthetische Verbindungen, natürliche Produkte
und andere Quellen von potentiell biologisch aktiven Materialien
können
auf die folgenden Weisen durchgemustert werden. Die Fähigkeit
einer Testverbindung, die Bindung von βAPP-C100 (die beispielsweise mit 35Met oder einer "Flaggen"-Sequenz markiert sein kann oder mit
Antikörpern
gegen das Peptid nachgewiesen werden kann) an den C100-R zu inhibieren
und damit ihr Potential, als Agonist oder Antagonist zu wirken,
kann gemessen werden. Als Quelle für den Rezeptor können Zellhomogenate,
die den gesamten C100-R exprimieren oder subzellulare Fraktionen
verwendet werden. Die Bindung kann durch Anwendung von standardmäßigen Rezeptorbindungstechniken,
wie solche, die im Abschnitt 6.1.3 beschrieben sind, gemessen werden.
Die Fähigkeit
der Mittel, die Effekte von βAPP-C100
auf die Signaltransduktionantworten in den C100-R-exprimierenden
Zellen zu verhindern oder nachzuahmen, kann gemessen werden. Beispielsweise
können
Antworten, wie Änderungen
der Cytosolkonzentrationen von Calcium, die Aktivierung von spezifischen
Proteinkinasen, eine veränderte
Sekretion von Hormonen oder Neurotransmittern, eine Modulation der
zweiten Messengerproduktion oder Änderungen des Zellmetabolismus überwacht
werden. Diese Assays können
in den gesamten Zellen oder in Membranpräparaten unter Anwendung konventioneller
Techniken, die für
diesen Zweck entwickelt worden sind, durchgeführt werden. In genetisch hergestellten Zellen
oder Zelllinien, die auf die toxischen Effekte von βAPP-C100
antworten, kann die Fähigkeit
von Substanzen, die Toxizität
zu induzieren oder zu verhindern, gemessen werden. Die Toxizität kann,
wie sie in der Literatur (Yankner et al., 1989, Science 245: 417–420) beschrieben
ist, oder nach anderen etablierten Techniken überwacht werden.
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Transgene Tiere, die die C100-R-DNA
als Transgen enthalten, können
gentechnisch hergestellt werden, um die in vivo Effekte der βAPP-C100-Agonisten
oder -Antagonisten, die wie oben beschrieben oder in anderen Durchmusterungen
gefunden werden, zu bestimmen oder um andere Mittel, die für die Alzheimer-Erkrankung potentiell
von therapeutischem Nutzen sind, entsprechend herzustellen.
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Erst kürzlich sind Computer hergestellte
Modelle für
die Liganden-Rezeptor-Wechselwirkungen entwickelt worden, und in
einer spezifischen Ausführungsform
kann die Information, die aus einer Computermodellierung von C100-R
stammt, dafür
verwendet werden, den Rezeptor-Agonisten oder -Antagonisten zu gestalten.
Die Änderungen,
die in den C100-R-Sequenzen vorgenommen worden sind, wobei beispielsweise
Techniken für
die stellengerichtete Mutagenese angewendet werden und die Expression
der mutanten Rezeptoren in Zelllinien können dafür verwendet werden, um weiterhin
die funktionelle Rolle von besonderen Rezeptorbereichen und -resten
zu definieren.
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6. Beispiele
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Der Unterabschnitt unten beschreibt
zunächst
die Charakterisierung eines APP-Bindungsproteins, das mit neuronal
abgeleiteten Zellen exprimiert worden ist und die Klonierung und
Sequenzierung einer komplementären
DNA, die ein Teil des C100-R der Ratte darstellt. Die abgeleitete
Aminosäuresequenz
von C100-R zeigt verschiedene Motive, die gemeinsam mit Calciumkanälen vom "B-"Typ, Ryanodine-Calciumkanälen, Calreticulin
und Serin/Thronin-Proteinkinasen geteilt werden.
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6.1 Material und Methoden
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6.1.1 In vitro Translation
von Flaggen-βAPP-C100
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Das folgende, eine "Flaggen"-Sequenz enthaltendes
Oligonukleotid wurde synthetisiert und in pGEM7 eingesetzt; ACC
ATG GAC TAC AAA GAC GAT GAC GAT AAA TCG AT MET ASP TYR LYS ASP ASP
RSP ASP LYS SER (Immunex; Prickett et al., 1989 BioTechniques 7:
580). Außerdem
liefert, vor dem MET-Codon, das ACC-Triplett eine Konsensussequenz
für den
eucaryotischen Translationsstart, und es wurde eine ClaI-Stelle
nach der Flaggense quenz für
die Klonierung als HindIII-Linker am fünf-Primeende des Oligos hinzugefügt. Das
pGEM7-Flaggenkonstrukt wurde mit SmaI und ClaI geschnitten, und
die ClaI-Stelle wurde aufgefüllt.
Das BglI/SmaI-Fragment aus βAPP-695
wurde in dieses Konstrukt kloniert. Es wurden Klone mit der richtigen
Orientierung ausgewählt.
Diese Rekombinante wurde verwendet, um ein 35S-βAPP-C100-Peptid
auf zwei Weisen herzustellen. Erstens, in das gekoppelte Transkriptions-/Translationssystem,
ein TNT-gekoppeltes
Reticulocytenlysatsystem (Promega Corp.). Die geschlossene kreisförmige Plasmid-DNA
wurde zusammen mit 35S-Methionin (6 μC1)
in das Lysat gegeben, wonach dann die empfohlene Prozedur folgte.
Zweitens, in nicht gekoppelten Reaktionen wurde die Rekombinante
mit Spe I linearisiert, und es wurden 5 μg DNA verwendet, um die RNA
in vitro (≈ 20–30 μg) nach der
Anweisung des Herstellers (Promega Corp.) herzustellen. 1 –5 μg dieser
RNA wurde entweder in einem Weizenkeimsystem oder in einem Reticulocytentranslationssystem
vom Kaninchen nach dem Protokoll des Herstellers (Promega Corp.)
translatiert. Die in vitro Translationen wiesen entweder ein Zehntel
Volumen von 100 mMol N-Acetylglycosamin (Sigma) hinzugefügt auf und
wurden in Aliquots verbracht und bei –80°C gefroren und vor der Verwendung
dialysiert; wurden in Aliquots verbracht und direkt gefroren, dann
dialysiert und vor der Verwendung in einem Röhrchen über die Zentrifuge gereinigt (Boehringer-Mannheim);
oder wurden unter Verwendung des kommerziell erhältlichen Flaggenantikörpers (Ca++-abhängige
Bindung M1 Ab, IBI), gekoppelt an Affigel 10 (Biorad) affinitätsgereinigt.
Die Affinitätschromatographie
wurde durch Aufgeben der in vitro Translationen über die Affigel 10-gekoppelte
M1-Antikörpersäule (1 ml
Bettvolumen), äquilibriert
in PBS (120 mMol NaCl, 2,7 mM KCl, 10 mMol Phosphatpuffer, pH 7,4)
mit 0,5 mMol CaCl2 durchgeführt. Nach
einem sorgfältigen
Waschen (5– 10
Säulenvolumen)
wurde das Peptid von der Säule
mit PBS mit Na2EDTA (2 mMol) eluiert. Das
Peptid eluierte als scharfer 0,7 ml Peak. EDTA wurde durch Dialyse
für die
Verwendung bei der Bindung oder in der Autoradiographie entfernt.
Das Flaggen-βAPP-C100-Konstrukt
wurde sequenziert, und das Produktpeptid aus der in vitro Translation
wurde im Hinblick auf die Aminosäurezusammensetzung
durch massenspektroskopische Techniken analysiert, um seine Identität zu bestätigen.
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6.1.2. Zellkultur
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Man ließ PC12-Zellen (ATCC) für die Bindungsassays
in RPMI1640, das mit 10% Hitze inaktiviertem Pferdeserum und 5 fötalem Rinderserum
ergänzt
war, wachsen. Es wurden T-175-Flaschen
mit 5 × 105 Zellen/ml in 60 ml Wachstumsmedium, das
10 ng/ml NGF enthielt, geimpft. Weitere 60 ml dieses Mediums wurden alle
2 Tage hinzugegeben, bis die Zellen geerntet wurden (in der Regel
bei 6 Tagen). Wo es angezeigt war, wurden die PC 12-Zellen wie oben
kultiviert, mit der Ausnahme, dass kein NGF vorhanden war. Die Zellen
wurden durch Zentrifugation bei 138 × g für 8 Minuten gesammelt. Der Überstand
wurde verworfen und das Pellet in 5 ml Wachstumsmedium resuspendiert.
Die Zellen wurden 3 mal durch eine 23 g Nadel, die an einer 10 cc Spritze
befestigt war, trituriert, um eine Einzelzellensuspension oder höchstens
kleine Zellaggregate herzustellen. Die Exklusion mit Trypanblaufarbstoff
zeigte an, dass über
99% der Zellen lebten.
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Es wurden SK-N-MC-Zellen (ATCC) in
DME, der mit 10% Kalbsserum ergänzt
war, wachsen gelassen. Die SK-N-MC Zellen wurden wie bei den PC-12-Zellen
kultiviert, mit der Ausnahme, dass NGF enthalten war.
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6.1.3. Bindung an die
Zellen
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Für βAPP-C-100
Bindungsexperimente wurden die PC-12 oder SK-N-MC-Zellen, die wie oben beschrieben
gewachsen und hergestellt worden sind, gezählt, durch Zentrifugation bei
geringer Geschwindigkeit (138 × g)
gesammelt und in Phosphat gepufferter Salzlösung (PBS, pH 7,4) mit 1% BSA
und 1% Glukose (PBG) resuspendiert. Eine 0,08 ml Volumen Zellsuspension,
die 2 × 106 Zellen enthielt, wurde mit 0,01 ml 35S-βAPP-C100
und 0,01 ml PBG oder PBG, der jeweils nicht markiertes βAPP-C100
oder sein Vehikel enthielt, vermischt. Für kinetische Experimente und
Inhibierungsexperimente betrug die Konzentration von 35S-βAPP-C100 entweder 25
pMol oder 50 pMol. Für
Sättigungsexperimente
lag die Ligandenkonzentration im Bereich von 15 pMol bis 6 nMol.
Die Mischung wurde bei 4°C
für 3 Stunden
inkubiert, falls nichts anderes angegeben ist. Am Ende der Inkubationszeit
wurden die Zellen durch Zentrifugation bei 138 × g für 90 s pelletisiert, der Überstand
(der den ungebundenen Liganden enthielt) wurde entfernt, und es
wurden 0,2 ml frischer, eisgekühlter
PBG hinzugegeben. Die Zellen und der frische Puffer wurden kurz
bewegt und wieder zentrifugiert und in frischem, eiskalten Puffer
wie oben suspendiert. Schließlich
wurden die Zellen durch Zentrifugation pelletisiert, durch BSA (0,1%)
behandelte Filter filtriert und mit 41 ml Spülungen mit eisgekühltem PBS
mit 0,1% BSA gewaschen. Die Dauer zwischen der Resuspension der
Zellen in frischem, eiskalten Puffer und die Filtration der Zellen
betrug weniger als 10 Min. Bei den Dissoziationsexperimenten wurden
die Zellen, um eine Probe mit gebundenem Liganden zu sammeln, in
dem Puffer, der als zweite Waschung hinzugegeben wurde, für bis zu
3 Stunden inkubiert, um zu ermöglichen,
dass der gebundene Ligand dissoziiert. Die Zellen wurden dann durch
Zentrifugation pelletisiert, und der Überstand, (der den gebundenen
Liganden, der dissoziiert hatte, enthielt) wurde entfernt. Die Zellen
wurden dann wieder gewaschen und wie oben geerntet. Die Radioaktivität, die durch
die Filter zurückgehalten
wurde, wurde durch Scintillationszählen gemessen. Als nicht-spezifische Bindung
wurde die angenommen, die in Gegenwart von einem Überschuss βAPP-C100
(3,2 nMol bis 18 nMol) auftrat. Die Sättigungsdaten wurden mit einem
Computer unter Verwendung einer kommerziell erhältlichen Software analysiert.
Das Bindungsmodell, das am besten mit den experimentellen Daten übereinstimmte,
wurde durch den F-Test (p < 0,5)
bestimmt.
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6.1.4 Bindungsautoradiographie
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Sprague-Dawley-Ratten wurden durch
Hypercapnia getötet
und auf Eis gelegt, bis ihre Gehirne entfernt werden konnten (weniger
als 1 Stunde). Die Gehirne wurden schnell gefroren, in Isopentan
auf –20°C mit Trockeneis
gekühlt
und entweder gleich verwendet oder bei –80°C bis zur Verwendung aufbewahrt.
Die Gehirne wurden auf den Probenhalter eines Kryostats befestigt,
und es wurden 25 μMol
coronale Sektionen auf Gelatine beschichtete Mikroskopträger gesammelt.
Die Sektionen wurden entweder über
Nacht bei –80°C gefroren
oder gleich verwendet. Die Bereiche wurden bei 4°C an der Luft getrocknet und
dann mit dem Bindungspuffer (PBS 1% BSA) für 30 Minuten bei 4°C vorinkubiert.
Der Puffer wurde durch frischen Puffer, der entweder den Liganden
allein (35 S-βAPP-C100,
0,01 mMol) oder den Liganden mit bis zu einem 10-fachen Überschuss an
nicht markiertem βAPP-C100
oder sein Vehikel enthielt, ersetzt. Die Inkubation wurde für 3 h für 4°C fortgesetzt.
Der Liganden enthaltende Puffer wurde dann entfernt, und die Sektionen
wurden zweimal mit frischem Puffer (15 Min und 1 Min, 4°C) gewaschen.
Die Sektionen wurden dann in eiskaltes destilliertes Wasser 10 mal getaucht
und unter einem Luftstrom bei Raumtemperatur getrocknet. Die Sektionen
wurden dann auf eine Folie eines Röntgenstrahlfilms für einen
Zeitraum von 1 bis 14 Tage gelegt, und der Film wurde entwickelt.
Einige Sektionen wurden mit Cresylviolett für die Identifikation der Gehirnbereichs
gefärbt.
Die optischen Dichten der Bereiche des Autoradiographie wurden quantitativ
mit einem Bildanalysesystem bestimmt.
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6.1.5. Durchmustern auf
C100-R cDNA durch Expressionsklonie rung
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Es wurde eine cDNA aus mRNA von embryonischem
Gehirn von 18 Tage alten Ratten nach dem Protokoll von Neve et al.
(1986; im Einzelnen dargelegt von Klickstein und Neve in Current
Protocols in Molecular Biology) konstruiert. λgt11-Bibliotheken (Rattengehirn-cDNR-Bibliothek,
RL Neve; humane Gehirn-cDNA-Bibliothek,
Clontech) wurden auf Y1090 E. coli Zellen bei 150.000 pfu/150 mm
Platte ausplattiert. Die Platten wurden bei 42°C für 3 h inkubiert, bei welcher
Zeit die Plaques gerade einmal sichtbar waren. Die Platten wurden mit
Schleicher und Schuell 132 mm Nitrocellulosefiltern, die mit 10
mM IPTG (Isopropyl-β,D-thiogalactosid)
gesättigt
worden waren, bedeckt und leicht an der Luft getrocknet. Die Platten
ließ man
bei 37°C
für 3 Stunden, und
der Filter wurde entfernt und in TBS (50 mMol Tris, pH 7,7, 150
mMol NaCl) gegeben. Ein zweiter, doppelter, IPTG-getränkter Nitrocellulosefilter
wurde dann auf die Plattenoberfläche
gegeben und für
2 Stunden darauf gelassen. Der zweite Filter wurde entfernt und
in TBS gegeben. Man ließ die
Filter in TBS ohne ein Blockierungsmittel für mindestens 12 Stunden und
bis zu vier Tagen, um ein Wiederauffalten zu ermöglichen. Die Filter wurden
in TBS mit 5% Magermilchpulver für
Zeiträume
im Bereich von 2 h bis über
Nacht blockiert. Die Filter wurden in Bindungspuffer (50 Mol Tris-HCl,
pH 7,7, 50 mMol NaCl 2 mMol MgCl2, 1 mMol
Dithiothreit) gewaschen. Die Filter wurden mit in vitro translatiertem 35β-βAPP-C100 bei 3 nMol für 2 Stunden
bei 4°C
inkubiert. Es wurden 3 Minuten lange Waschungen (4°C) durchgeführt, um
nicht gebundenes markiertes Peptid zu entfernen: (i) mit Bindungspuffer
allein, (ii) mit Bindungspuffer + 0,1% NP40 und (iii) Bindungspuffer.
Die Filter wurden sofort aus dem Waschvorgang entfernt und an der
Luft getrocknet. Die verarbeiteten Filter wurden zur Belichtung
auf einen X-OMAT RP-Film mit einer Abschirmung für 6 Tage bis 2 Wochen gelegt.
Es wurde festgestellt, dass nasse Platten notwendig waren, um einen
ausreichenden Protein/Plaque zu bekommen und damit ein signifikantes
Signal. Ebenfalls war es während
der Prozedur notwendig, viel mehr Phagen auszuplattieren als routinemäßig in einem
vergleichbaren Stadium der Reinigung für Nukleinsäuresonden notwendig ist. Selbst
wenn eine "Plaque"-reine Phagenpopulation,
die die βAPP-C100-Bindungsproteinstelle
enthielt, wie oben ausplattiert wurde, gab es nur eine niedrige
Prozentzahl an Plaques, die an βAPP-C100
gebunden waren, was wahrscheinlich auf das Erfordernis einer richtigen
Faltung für
die Bindung zurückzuführen ist.
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Die doppelten Filter wurden verglichen,
um Plaqueexpressionsproteine zu identifizieren, die an den 35S-βAPP-C100
binden. Positive Plaques wurden gepickt und durch weitere Runden
der Bindung und Reinigung gegeben. Sechs Isolationsrunden waren
erforderlich, um einen einzigen positiven Klon aus der RattencDNA-Bibliothek
zu erhalten. Dieser Rattenklon wird als λAB1R bezeichnet. Fünf Isolationsrunden
waren erforderlich, um fünf
positive Klone aus einer humanen Gehirn-cDNA Bibliothek zu isolieren.
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Die Insertion aus λAB1R wurde
durch PCR-Amplifikation unter Verwendung von λgt11-Sequenzierungsprimern,
die die Restriktionsenzymstellen (Sal I und Not I) enthalten, subkloniert.
Das amplifizierte Fragment wurde gereinigt, mit den Restriktionsenzymen
nach der Beschreibung des Herstellers geschnitten und in Sal I/Not
I-geschnittenen Blueskript (Sk+, Stratagene) subkloniert. Der Rattensubklon
wurde als pAB1R-Ratte bezeichnet.
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Eine zweite Klonierungsstrategie
wurde entwickelt unter Verwendung des kommerziell erhältlichen
Antikörpers
gegen das "Flaggen"-Ende. Es wurden
Bibliotheken plattiert, Filterlifts hergestellt, verarbeitet, geprobt
und wie oben beschrieben, gewaschen, mit der Ausnahme, dass der βAPP-C100
nicht mit 35S-Methionin markiert war. Die Filter wurden
in einem Stratalinker-Vernetzer (Stratagene) vernetzt und durch
eine zweistündige
Inkubation in TBS mit 5% fettfreier Milch blockiert. Die Filter
wurden dann mit einem kommerziellen Antiflaggenantikörper bei
10 μg/ml
(M2, IBI) in TBS geprobt. Überschüssiger Antikörper wurde
durch drei 10 minütige
Waschungen in TBS (4°C)
entfernt, wobei die mittlere Waschlösung mit 0,1% NP40 ergänzt war.
Die Filter wurden mit einem zweiten Antikörper, einem Antimaus-IgG(schwere
und leichte Kette)-Biokonjugat von der Ziege (NEN) in der gleichen
Weise wie bei dem ersten Antikörper
inkubiert. Nach dem Waschen wurden die Filter mit [125I]- Avidin (NEN) bei
0,5 μC1/ml in Bindungspuffer wie oben inkubiert.
Die letzten drei Waschvorgänge
waren in TBS, mit dem mittleren Waschvorgang, der 0,1% NP 40 enthielt.
Die Filter wurden an der Luft getrocknet und für die Belichtung auf einen
XOMAT-RP-Film mit einer Abschirmung bei –70°C für 6 Tage bis 3 Wochen gelegt.
Die Autoradiographien der Filter wurden im Hinblick auf die Duplikate
verglichen. Die positiven Plaques wurden gepickt und durch weitere
Runden der Durchmusterung gebracht.
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Die Phagen, die den humanen Verwandten
des βAPP-C100-Bindungsproteins
enthielten, wurden sowohl durch die Direktbindungsmethode als auch
durch die Flaggenantikörpermethoden
kloniert. Diese cDNAs wurden subkloniert und dann sequenziert.
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6.1.6 cDNA-Charakterisierung
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Die cDNAs wurden entweder in Plasmidvektoren
mit hoher Kopienzahl subkloniert und in Bakterien transformiert,
oder sie wurden direkt aus den Phagenrekombinanten durch die Polymerasekettenreaktion
amplifiziert. Im ersten Fall wurde doppelsträngige Minipräp-DNA unter
Verwendung von Sequenase (U.S. Biochemicals) sequenziert; im letzteren
Fall wurden die PCR-Produkte gereinigt und mit dem Femtomole-Sequenzierungssystem
(Promega) sequentiert.
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Die Sequenzierung der Klone wurde
durch die standardmäßige Didesoxymethode
(Sequenase; USBiochem) durchgeführt.
Die Computeranalyse wurde primär
mit GenePro (Riverside Scentific Enterprises) und PCGene (Intelligenics)
durchgeführt.
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Die Southern-Übertragungen von humaner DNA
oder DNA von der Ratte (PC 12) wurden mit einem 32P-markierten
200 by Fragment (Eco RI/ScaI), das das 5'-Ende der AB1R-cDNA repräsentiert,
geprobt. 8 μg DNA
wurde mit verschiedenen Restriktionsenzymen geschnitten, auf einem
0,8% Agarosegel laufen gelassen und auf Nylon oder Nitrocellulose übertragen.
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Die Northern-Analyse wurde mit der
isolierten gesamten zellulären
RNA mit der Guanidiumthiocyanatmethode (Chirgwin et al. 1979 Biochemiytry
18 5294) durchgeführt.
Es wurden Glyoxalgele, Formaldehyd-Agarosegele und Punktblots verwendet,
um die RNA unter verschiedenen Bedingungen und aus verschiedenen
Quellen (Tanzu et al., 1987, Science 235, 880–884; Tanzi et al., 1988, Neture
331: 528–530)
zu quantifizieren und zu bewerten. Die RNA aus den PC 12-Zellen,
die mit Nervenwachstumsfaktor für
verschiedene Zeiträume
behandelt worden war, die RNA von Gehirnen von Patienten mit der
Alzheimer-Erkrankung und dem Down-Syndrom, die RNA von Gehirnsubbereichen,
die RNA von verschiedenen Entwicklungsstadien, etc. wurden laufen
gelassen. Die Proben von AD- oder Downs-Gehirnen wurden von dem
Children's-Hospital
(Boston) Pathology Dept. und vom McLean Hospital Brain Tissue Ressource
erhalten.
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Ein Lysogen mit 1985 by AB1R-cDNA
in λgt11
wurde in Y1089 durch Infizieren von Y1089 Bakterien mit dem rekombinanten
Phagen bei einem Moi von 10.000 : 1 und durch Identifizierung der
Temperatur empfindlichen Klone aus den unlysierten Bakterien konstruiert.
Das Lysogen wurde mit Hitze und IPTG induziert, und das erhaltene
Zelllysat wurde in einem Laemmil-Gelprobenpuffer resuspendiert.
Ein Teil der Probe wurde auf 10% PAGE elektrophoretisiert, auf Nitrocellulose übertragen
und in jeweils aufeinanderfolgenden verdünnteren Konzentrationen von Harnstoff
in PBS Triton-X bei 4°C über zwei
Tage nach der Methode von Kageyama und Pastan (1989, Cell 59: 815)
inkubiert. Die Bindung an 35S-βAPP-C100
wurde dann nach dem Protokoll durchgeführt, das für die Isolierung des AB1-R-Klons
aus den cDNA-Bibliotheken verwendet wurde, mit der Veränderung,
dass PBS anstelle von TBS verwendet wurde.
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Die cDNA-Insertion aus λAB1R wurde
in den Säugerexpressionsvektor
pCDNA1 in antisense-Orientierung subkloniert, und die PC 12-Zellen
wurden durch Elektroporation transfiziert. Diese transienten Zellen ließ man in
DME-Medium für
3 Tage wachsen, die dann mit NGF behandelt wurden und auf ihre Fähigkeit
getestet wurden, 35S-markierten βAPP-0100
zu binden. Stabile transfizierte Zellen wurden durch Einschluss
von G418 in dem Medium selektiert, und die Neomycin resistenten
Zellen wurden anschließend
in dem Bindungsassay auf ihre Fähigkeit
getestet, den markierten βAPP-C100
nach der Behandlung mit NGF zu binden.
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6.1.7. in situ Hybridisierung
unter Verwendung der βAPP-C100-Bindungsproteinsonde
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Es wurden Hybridisierungssonden durch
Markieren des pAB1R-Rattenkonstrukts,
das an verschiedenen Restriktionsstellen linearisiert war, hergestellt.
Es wurden antisense-RNA-Sonden aus der Plasmidmatrize, die an der
Ncol-Stelle linearisiert war, unter Verwendung des T3-Promotors
von Blueskript hergestellt, und es wurden sense-Kontroll-RNA-Sonden
aus dem Plasmid, das an der BamHI-Stelle linearisiert war, unter
Verwendung des T7-Promotors von Blueskript hergestellt. Die Sonden
wurden auf verschiedene Weisen hergestellt. Es wurde die in vitro
Transkription angewendet, um die RNA-Sonden zu produzie ren. Die
RNA wurde entweder mit 35S-UTP (Promega-Reagenzien)
oder Digoxigenin-UTP (Beohringer-Mannheim-Reagenzien) markiert.
Die Digoxigenin-markierten DNA-Sonden wurden durch PCR hergestellt
(Lanzillo, 1991; M. McKenna und J. Carlson, Persönliche Mitteilung); die PCR-Primer
wurden hergestellt, um die geeigneten Fragmente zu produzieren (Genosys
Biotechnologies, Inc.).
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Die Sektionen für die in situ Hybridisierung
wurden in der gleichen Weise wie bei der Bindungsautoradiographie
hergestellt, wobei allerdings RNAse freie Bedingungen angewendet
wurden. Vor der Hybridisierung wurden die Sektionen bei drei minütigen Waschungen
mit Phosphatpuffer (0,1 Mol), der Glyzin (0,75 g/ml) enthielt, unterworfen,
wonach zwei 15 minütige
Waschungen mit Phosphatpuffer allein folgten. Sie wurden dann mit
Proteinnase K (1 μg/1
ml in 15 mMol Tris-HCl, pH 7,5 und 15 mMol EDTA) für 30 Min.
bei 37°C
behandelt und mit Essigsäureanhydrid
(0,25% in 0,1 Mol Triethanolamin, pH 7,5) für 10 Min gewaschen. Danach
folgten zwei 15-minütige
Waschungen mit SSC (0,15 Mol NaCl, 0,015 Mol Natriumcitrat, pH 7,0)
bei doppelter normaler Konzentration (2 ×), ein Entfetten mit EtOH
und Chloroform und das Trocknen an der Luft. Die Hybridisierungssonde,
die wie oben beschrieben, hergestellt wurde, wurde dann auf die
Sektionen in einer Lösung,
die 50% Formamid, 20 × Denhardt's Reagenz, 300 μg/ml einzelsträngige DNA,
150 mg/ml tRNA, 20 mMol β-Mercaptoethanol
(BME) und 2 × SSC
enthielt, gelegt. Es wurden Deckplättchen über die Sektionen und Hybridiserungslösung gelegt
und an die Objektträger
mit Kautschukzement versiegelt. Die Hybridisierung wurde über Nacht
bei 60°C
durchgeführt.
Die Deckplättchen
wurden dann entfernt und die Sektionen wurden zweimal für 30 Minuten
bei 160°C
mit 4 × SSC,
der mit 300 mMol BME ergänzt
war, gewaschen. Danach wurden sie mit RNRse (20 μg/ml in 2 × SSC, 20 Mol BME) für 30 Min.
bei 45°C
behandelt. Die Sektionen wurden dann 4 × mit 2 × SSC (60 Min., 30 Min., 30
Min. und 30 Min. bei 60°C)
gewaschen, einmal mit SSE (30 Min, 60°C) gewaschen und über Nacht
in 2 × SSC
gelassen. Am folgenden Tag wurden die Sektionen schnell in 0,05
Mol Phosphatpuffer gespült
und dann mit destilliertem Wasser. Sie wurden dann an der Luft getrocknet
und in Kontakt mit einem Röntgenstrahlfilm
gebracht. Die Filme wurden einen Tag bis 2 Wochen später entwickelt
und dafür
verwendet, die grobe Verteilung der hybridisierten Sonde festzustellen.
Eine feinere Lokalisierung der Sonde wurde erreicht, indem die Sektionen
mit einer Photoemulsion beschichtet wurden, dann die Emulsion entwickelt
wurde und die Korndichten über
die Zellkörper
in verschiedenen Gehirnsektionen gemessen wurden.
-
6.1.8. Klonierung von
APP-4 der Ratte in voller Länge
-
Um den C100-R in voller Länge zu erhalten,
wurden Rattenbibliotheken mit verschiedenen Sonden, die aus pAB1R-Ratte
hergestellt wurden, durchgemustert. Diese Sonden waren spezifisch
für den
größten Teil der
5'-Sequenz des Rattenklons.
Nach dem mehr Rattensequenz erhältlich
war, wurden aufeinanderfolgende Durchmusterungsrunden unter Verwendung
von Sonden, die spezifisch für
den größten Teil
der 5'-Sequenz waren
und in jeder Durchmusterungsrunde erhältlich waren, durchgeführt. Außerdem wurde
eine zweite cDNA-Bibliothek aus Rattengehirn in λZAP (Stratagene) mit einem Primer,
der spezifisch für
den 5'-Bereich der cDNA-Insertion
war, konstruiert. Die Bibliothek wurde unter Verwendung des RAGE-Protokolls
(rapid amplification cDNA ends) Frohmann et al., 1988, Proc. Natl.
Acad. Sci USA 85: 8998–9002)
mit den folgenden Modifikationen konstruiert: (1) die cDNA-Synthese
wurde mit AB1RT3-1 oder mit AB1RT3-3, die spezifisch für 3'-UTR der AB1R-mRNA
sind, anstelle mit Oligo (dT) geprimed. (2) Die mRNA wurde mit Methylquecksilberhydroxid
vor der cDNA-Synthese denaturiert. (3) Es wurde MMLV reverse Transkriptase
("Superscript", Bethesda Research
Labs) anstelle von AMW reverser Transkriptase verwendet. (4) Es
wurden NotI-Adaptoren anstelle von EcoRI-Linkern an die Enden der
cDNAs gebunden, so dass keine nachfolgende Verdauung der cDNA vor
der Klonierung notwendig war. Die cDNAs wurden in verdautes NotI
kloniert und teilweise in λZAP II
gefüllt,
um jeweils zwei Bibliotheken mit etwa 105 cDNA
herzustellen. Diese Bibliothek wird nun mit Sonden, die spezifisch
für den
größten Teil
der 5'-Sequenz waren
und bei jeder Klonierungsrunde erhältlich waren, durchmustert.
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6.2. Ergebnisse
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6.2.1. Radioligandenbindung
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Weil βAPP-C100 gegenüber NGF-differenzierten
PC12-Zellen toxisch ist, haben wir die Bindung des in vitro synthetisierten βAPP-C100-Fragments
an die Oberfläche
der PC12-Zellen, die mit NGF (Kozlowski et al., 1992 J. Neuroscience
12: 1679) behandelt worden waren, getestet. Die 35SβAPP-C100-Bindung
an die differenzierten PC12-Zellen war durch nicht markierten βAPP-C100
(1A) inhibierbar. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit der Neuroblastomzellline, SK-N-MC (siehe 1B) erhalten.
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In den NGF-12-Zellen betrug die inhibierbare
Bindungsfraktion 40%–60%
der gesamten Bindung. Der IC50-Wert für die inhibierbare
Bindung betrug 1,7 ± 0,7
nMol (n = 5). Die inhibierbare Bindung erreichte ein Maximum nach
drei Stunden Inkubation und war vollständig dissoziierbar (2). Sättigungsexperimente zeigten das
Vorhandensein einer einzelnen Klasse von Bindungsstellen mit einem
Kd-Wert von 0,81 ± nMol
an, in annähernder Übereinstimmung
mit dem oben bestimmten IC50-Wert, und einen
Bmax-Wert von 0,37 ± 0,05 f Mol/106 Zellen.
Die Bindung von 355-βAPP-C100
an NGF-behandelte PC12-Zellen wurde durch andere Peptide, einschließlich einer
Anzahl von Tachykininen, nicht signifikant inhibiert. In den Rattengehirnsektionen
wurden die höchsten
Gehalte spezifischer Bindung in Regionen des Hypocampus und des
Geruchstuberkels gefunden.
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Die Menge inhibierbarer 355-βAPP-C100-Bindung
war von der Dauer der Aussetzung der PC12-Zellen in NGF abhängig. PC12-Zellen,
die nicht NGF ausgesetzt waren, zeigten eine geringe inhibierbare
Bindung, während
solche, die in Gegenwart von NGF für 4 oder 6 Tage kultiviert
worden waren, progressiv größere Mengen
an Bindung zeigten. Eine andere Variable, die die Bindung beeinflusst,
war der pH. Die maximale Menge an Bindung trat bei pH 7 auf. Die
Bindung betrug nur 25% des Maximums bei pH 6 und nur 52% des Maximums bei
pH 8,5.
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Zur Feststellung der Stabilität von 355-βAPP-C100
in den Assaybedingungen, wurden Proben mit freiem Liganden am Ende
der Inkubationszeit (ungebunden) und mit Ligand, der an die Zellen
gebunden wurde und freigesetzt wurde, durch SDS-Polyacrylamidgeldelektrophorese
(PAGE) untersucht. Vor der Zugabe in den Assay war die meiste Radioaktivität in einer
einzelnen Bande mit einem scheinbaren Molekulargewicht von 15 kDA
enthalten. Dieses repräsentiert
das Monomer βAPP-C100.
Eine kleine Menge Material war ebenfalls in zweiten diffusen Banden
vorhanden. Eine wanderte bei etwa 2 × dem Molekulargewicht der
Hauptban de, und sie repräsentiert
wahrscheinlich ein Dimer von βAPP-C100. Die andere
Bande hatte ein viel höheres
Molekulargewicht und kann ein Aggregat sein. Das Gelprofil des ungebundenen
Liganden am Ende der Inkubationszeit war identisch zu demjenigen
des Liganden vor der Inkubation, was anzeigt, dass der Ligand nicht
degradiert war. In ähnlicher
Weise hatte der Ligand, der aus der Bindung freigesetzt wurde, das
gleiche Profil wie der Ligand, der ursprünglich hinzugegeben wurde,
mit der möglichen
Ausnahme einer geringen Reduktion der Menge an Material mit hohem
Molekulargewicht. Diese Daten zeigen, dass die Bindung des βAPP-C100-Liganden
nicht seine Modifikation verursacht.
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Eine Mutation von Tyrosin in βAPP-C100,
die gemacht wurde, um die Wichtigkeit einer Konsensussequenz für Phosphotyrosin
(Tyr687 bis Phe) zu untersuchen produzierte
ein Peptid das nicht toxisch gegenüber differenzierten PC-12-Zellen
war. Phe687-βAPP-C100 inhibiert die 35S-βAPP-C100-Bindung
bei Konzentrationen bis zu 14 nMol (n = 3) nicht signifikant, was
den Liganden an der βAPP-C100-Bindungsstelle
mindestens um das 20-fache
weniger stark macht als die native Form.
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6.2.2. Klonierung und
Charakterisierung von C100-R
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Die autoradiographischen Signale
von der 35S-βAPP-C100-Bindung an λgt11-Plaques,
die induziert waren, um das Protein im späten lytischen Zyklus zu exprimieren,
waren atypisch und variabel. Wir verwendeten den XOMAT-RP-Film hoher
Auflösung
und lange Belichtungen, um klare Duplikate auf den Autoradiographien
(3) herzustellen.
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Die Größe der cDNA-Insertion des Rattenklons, λAB1R, betrug
1970 bp. Die vollständige
Sequenz ist in 4 (SEQ.
ID. NRN.: 1–2)
gezeigt. Die gezeigte Sequenz umfasst einen Teil des von den Vektoren
stammenden β-Gal-Gens, λgt11 und
Blueskript. Das offene Leseraster des Klons deckt sich nicht mit
dem β-Gal-Gen,
somit wird der Klon als Nonfusionsprotein exprimiert. Das ATG bei
Position 175 hat eine angrenzende Sequenz acht Basenpaare weg, die
als eine E. coli ribosomale Bindungsstelle, -AGAAA (die kanonische Stelle
ist AGGA) dienen könnte.
Die Translation des offenen Leserasters, das an diesem Methionin
anfängt, könnte ein
Protein mit 407 Aminosäuren
mit einem Molekulargewicht von 45.253 D ergeben. Diese Expression wäre wahrscheinlich
ein Reinitiationsprodukt, das bereits zuvor für die Expression eines 100-kD
Nonfusionsproteins (Yang C. H. Lambie, E. J. und Snyder, M. J. of
Cell Biology 116: 1303 –1317)
beschrieben wurde. Die Sequenzanalyse hat ergeben, dass der Klon
1349 Basenpaare des Carboxyterminusbereichs des Gens (1.395 minus β-Gal-Sequenz)
und 575 Basenpaare eines 3'-nicht-translatierten
Bereichs enthält.
Die Nukleinsäuresequenzanalyse
zeigt eine Homologie mit Calciumkanälen vom "B"-Typ, dem Ryanodine-Calciumkanal
und dem hochaffinitätscalciumsbindungsprotein,
Calreticulin (5). Die
Analyse der translatierten Proteinsequenz zeigt verschiedene potentielle
Phosphorylierungsstellen (verschiedene Kinasezielstellen), einschließlich cAMP-
und cGMP-abhängige
Proteinkinasen (Proteinkinase C, Caseinkinase II), potentielle N-Glykosylierungsstellen,
potentielle N-Myristolylierungsstellen, Tyrosinsulfatierungsstellen
und eine Serin/Threonin-Proteinkinase
spezifische Signatur. Diese Ser/Thr-Kinase"Signatur" oder konservierte katalytische Kernsequenz
findet sich im AB1R-Klon von 246–258 in der translatierten
Sequenz (4) . Die Signatur
passt in das -[LIVMFYC]-x-[HY]-D[LIVMFY]- K-X(2)-N-[LIVMFC] Konsensusmuster, das
von Hunter und seinen Kollegen (Hanks, S: K., Quinn, A. M. und Hunter,
T. (1988) Science 241 42–52)
gefunden wurde. In dem AB1R-Klon der Ratte ist die Sequenz V-I-H-R-D-I-K-S-D-N-I-L-L
(4).
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Eine Anzahl zusätzlicher Ratten-cDNA-Klone
ist isoliert und sequenziert worden (9).
Die neue Sequenzinformation erstreckt sich in die 5'-Richtung, dem kodierenden
Bereich von c100-R, was in 4 dargestellt
ist. Das * über
dem Nukleotid 686 in 9 zeigt
die Verbindung mit der Rattensequenz, wie in 4 gezeigt, beim Nukleotid 40.
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Die Northern-Analyse zeigt, dass
die Messenger-RNA, die dieser cDNA entspricht, überall im Gehirn hoch exprimiert
wird. Die cDNA hybridisiert an eine prominente Bande bei 11 kb und
schwächer
an Banden bei etwa 3 kb. Es gibt eine NGF-induzierbare hybridisierende Bande in
PC 12-Zellen bei 9,5 kb. Es gibt ebenfalls eine 4,4 kb hybridisierende
Bande in PC 12-Zellen,
die bei längerer
Kultur und mit NGF-Behandlung auftritt. Diese schwächeren Hybridisierungsbanden
mit niedrigerem Molekulargewicht können eine Kreuzhybridisierung
an Messenger-RNAs,
die für
Moleküle
wie Calreticulin repräsentieren
können,
die eine Homologie auf Nukleinsäureebene
zeigen, repräsentieren.
Die Northern-Analyse von RNA aus Gehirnen der Alzheimer-Erkrankung zeigen
an, dass das βAPP-C100-Bindungsprotein
nicht bei einem höheren
oder niedrigeren Gehalt als in den Kontrollen exprimiert wird.
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Die Southern-Analyse von humaner
genomischer DNA und genomischer Ratten-DNA zeigt, dass die AB1R-cDNA
an eine kleine Anzahl von Banden hybridisiert, was mit der AB1R,
die ein Gen in einer einzigen Kopie darstellt, konsistent ist (6). Eine stark hybridisierende
Bande bei 3,0 kb und zwei schwächere
hybridisierende Banden, eine bei 8,5 kb und eine Bande mit hohem
Molekulargewicht zwischen 25 und 30 kb wurden, in Abhängigkeit
der Spezies, beobachtet.
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6.2.3. in situ-Hybridisierung
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In Rattengehirnsektionen waren die
Hybridisierungsgrade größer als
der Hintergrund nur im Hypocampus und im Geruchstuberkel (8). Das stimmt mit der Verteilung
der Bindungsstellen, wie sie autoradiographisch bestimmt worden
sind (7), überein.
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7. Beispiel: Klonierung
von humanen C100-R
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Es wurde eine humane Hypocampus-cDNA-Bibliothek
eines Erwachsenen in Lambda ZAP11 (Stratagene) unter Verwendung
eines markierten Fragments aus der C100-R-cDNA-Insertion der Ratte
durchgemustert. Das markierte Fragment repräsentiert das EcoI-Fragment, von Nukleotid
31–409,
in 9. Das Ratten-C100-R-EcoRI-Fragment
wurde unter Verwendung einer zufälligen
Primingreaktion markiert, und die Bibliothek wurde unter stringenden
Bedingungen unter Anwendung von Methoden, die routinemäßig vom
Fachmann eingesetzt werden, durchgemustert. Hinsichtlich eines Überblicks
der Durchmusterungsstrategien, siehe z. B. Maniatis, 1989, Molecular
Cloning, A. Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press. N.Y. Verschiedene
Klone wurden erhalten, im Bereich von 600 bis 1.500 Basenpaaren
in der Länge.
Die Ergebnisse aus der Teilsequenzierung des 1.500 Basenpaarklons
sind in 11 gezeigt.
Die Bereiche mit Sequenzhomolo gie zwischen der humanen C100-R-Sequenz
und der Ratten-C100-R-Sequenz
sind in 12 gezeigt.
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8. Hinterlegung von Mikroorganismen
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Die folgenden Mikroorganismen sind
bei der American Type Culture Collection (ATCC), Rockville, Maryland
hinterlegt worden und bekamen die folgenden Hinterlegungs-Nrn.:
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Die vorliegende Erfindung ist hinsichtlich
ihres Umfangs nicht auf die hinterlegten Mikroorganismen eingeschränkt, weil
die hinterlegten Ausführungsformen
als Illustrationen von Einzelaspekten der Erfindung gedacht sind,
und jeder Mikroorganismus, der funktionell äquivalent ist, liegt innerhalb
des Umfangs der Erfindung.
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Die vorliegende Erfindung soll hinsichtlich
ihres Umfangs nicht durch die beispielhaften Ausführungsformen
eingeschränkt
sein, die lediglich als Erläuterungen
von Einzelaspekten der Erfindung gedacht sind und jeder Klon und
jede DNA oder jede Aminosäuresequenz,
die funktionell äquivalent
sind, liegen innerhalb des Umfangs der Erfindung. Tatsächlich,
verschiedene Modifikationen der Erfindung zusätzlich zu denjenigen ..... Fachmann
aus der vorangegangenen Beschreibung und den anliegenden Zeichnungen.
Diese Modifikationen sollen innerhalb des Umfangs der anliegenden
Patentansprüche
fallen.
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Es ist ebenfalls selbstverständlich,
dass alle Basenpaargrößen für die Nukleotide
ungefähre
Werte sind, die zum Zweck der Beschreibung verwendet worden sind.
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Internationale
Anmeldung Nr.: PCT
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