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Gegenstand der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
im wesentlichen den Bereich der Biologie, Biochemie und Medizin und
im speziellen den Bereich der zellulären Signalübertragung.
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Hintergrund der Erfindung
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Nichts aus der folgenden Diskussion
des Hintergrundes der Erfindung wird als Stand der Technik der Erfindung
zugestanden.
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Die zelluläre Signalübertragung ist ein grundlegender
Mechanismus, bei dem ein äußerer Reiz,
der verschiedene zelluläre
Prozesse reguliert, in das Innere der Zelle weitergeleitet wird.
Einer der biochemischen Hauptmechanismen der Signalübertragung
ist mit der reversiblen Tyrosin-Phosphorylierungresten
an Proteinen verbunden. Der Phosphorylierungszustand eines Proteins
wird durch die wechselseitigen Wirkungen der Tyrosinphosphatasen
(TP's) und der Tyrosinkinasen (TK's) einschließlich der Rezeptor-Tyrosinkinasen und der
Nicht-Rezeptor-Tyrosinkinasen verändert.
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Rezeptor-Tyrosinkinasen (RTK's) gehören zur
Familie der Transmembranproteine und sind an den zellulären Signalwegen
beteiligt. Die vorherrschende biologische Wirkung einiger RTK's
ist die Stimulierung des Zellwachstums und der Vermehrung, während andere
RTK's mit der Wachstumshemmung und der Förderung der Differenzierung
verbunden sind. In einigen Fällen
kann eine einzelne Tyrosinkinase, abhängig von der zellulären Umgebung
in der sie exprimiert wird, die Zellvermehrung hemmen oder stimulieren.
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RTK's sind aus mindestens drei Domänen zusammengesetzt:
eine extrazelluläre
ligandenbindende Domäne,
eine Transmembrandomäne
und eine cytoplasmatische katalytische Domäne, die Tyrosinreste phosphorylieren
kann. Ligandenbindung an membrangebundene Rezeptoren induziert die
Bildung von Rezeptordimeren und allosterischen Veränderungen,
was zur Aktivierung der intrazellulären Kinase-Domänen und
zur Selbstphosphorylierung (Autophosphorylierung und/oder Transphosphorylierung)
des Rezeptors an den Tyrosinresten führt. Einzelne Phosphortyrosinreste
der cytoplasmatischen Domänen
der Rezeptoren können
als spezifische Bindungsstellen dienen, die mit einem Wirt für cytoplasmatische
Signalmoleküle
interagieren, wodurch verschiedene Signalübertragungswege aktiviert werden.
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Die intrazellulären, cytoplasmatischen, Nicht-Rezeptorprotein-Tyronsinkinasen
enthalten keine hydrophobe Transmembrandomäne oder eine extrazelluläre Domäne, und
sie teilen sich, zusätzlich
zu ihren katalytischen Kinase-Domänen, auch
die nicht-katalytischen Domänen.
Solche nichtkatalytischen Domänen
beinhalten SH2-Domänen
und SH3-Domänen.
Die nicht-katalytischen Domänen
haben vermutlich eine wichtige Funktion bei der Regulation der Protein-Protein
Interaktion während
der Signalübertragung.
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Die Fokale-Adhäsions-Kinase (FAK) ist eine
cytoplasmatische Proteintyrosinkinase, die an fokalen Adhäsionen lokalisiert
ist. Schaller, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 89: 5192–5196 (1992);
Cobb et al., Molecular and Cellular Biology, 14(1): 147–155 (1994).
In einigen Zellen wird die C-terminale Domäne von FAK als ein 41 kDa Protein,
FRNK genannt, autonom exprimiert und die 140 C-terminalen Reste
der FAK enthalten eine Fokale-Adhäsions- Ziel("focal adhäsion targeting" FAT)-Domäne. Die
für FRNK
kodierenden cDNA's werden in Schaller et al., Molecular and Cellular
Biology, 13(2): 785–791
(1993) beschrieben. Die FAT-Domäne wurde
identifiziert und ist – so
sagt man – nach
Hilderbrand et al., The Journal of Cell Biology, 123(4): 993-1005 (1993), für die Lokalisierung
der FAK bei zellulären
fokalen Adhäsionen
notwendig.
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Ein zentrales Merkmal der Signalübertragung
ist die reversible Phosphorylierung bestimmter Proteine. Eine Rezeptorphosphorylierung
stimuliert eine physikalische Verbindung des aktivierten Rezeptors
mit den Zielmolekülen,
die entweder phosphoryliert oder nicht phosphoryliert sind. Einige
der Zielmoleküle,
wie zum Beispiel die Phospholipase Cγ, sind wiederum phosphoryliert
und aktiviert. Solch eine Phosphorylierung überträgt ein Signal in das Cytoplasma.
Andere Zielmoleküle
sind nicht phosphoryliert, helfen aber durch ihr Wirken als Adaptermoleküle für sekundäre Signalüberträgerproteine
bei der Signalübertragung.
Zum Beispiel ziehen die Rezeptorphosphorylierung und die folgenden
allosterischen Veränderungen
im Rezeptor den Grb2/SOS-Komplex an die katalytische Domäne des Rezeptors
heran, wo seine Nähe
zur Membran die Aktivierung von Ras ermöglicht. Die durch aktivierte
Rezeptoren gebildeten sekundären
Signalüberträgermoleküle führen zu
einer Signalkaskade, welche die Zellfunktionen wie zum Beispiel
Zellteilung oder Differenzierung regulieren. Übersichtsartikel, welche die
intrazelluläre
Signalübertragung
beschreiben, umfassen Aaronson, Science, 254: 1146–1153, 1991;
Schlessinger, Trends Biochem. Sci., 13: 443–447, 1988; und Ullrich und
Schlessinger, Cell, 61: 203-212,
1990.
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Mehrere Proteintyrosinkinasen werden
im zentralen Nervensystem stark exprimiert, und es gibt Beweise
dafür, dass
die Proteinphosphorylierung eine äußerst wichtige regulatorische
Funktion im zentralen Nervensystem spielt. Neurotrophe Faktoren,
die die Differenzierung kontrollieren und das Überleben von verschiedenen
neuronalen Zelltypen ermöglichen,
vermitteln ihre biologische Wirkung durch Verbinden und Aktivieren von
Zelloberflächenrezeptoren
mit einer intrinsischen Proteintyrosinkinase-Aktivität. Des weiteren
ist die Proteinphosphorylierung ein Hauptregulationsmechanismus
bei der Reizbarkeit der Membran und der Ionenkanalfunktion.
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Die Tyrosin-Phosphorylierung reguliert
die Funktion von mehreren Ionenkanälen im zentralen Nervensystem.
Die Proteinkinase C (PKC) kann die Wirkung verschiedener Ionenkanäle, welche
die spannungskontrollierten Kaliumkanäle, die spannungsabhängigen Natriumkanäle als auch
den nikotinischen Acetylcholin-Rezeptor umfassen, regulieren. Die
Wirkung des NMDA Rezeptors kann durch Proteintyrosinkinasen und Phosphatasen
verändert
werden. Darüber
hinaus erhöht
die Tyrosin-Phosphorylierung in nikotinischen Acetylcholin-Rezeptoren (AchR)
die Rate ihrer Desensibilisierung und könnte daher eine Funktion bei
der Regulation der AchR-Verteilung
auf der Zellmembran haben. Ein anderes Beispiel ist ein K+-Kanal vom Typ eines verzögerten Rektifizierers,
genannt Kv1.2 (auch genannt RAK, RBK2, RCK5 und NGKI). Dieser Kanal
wird im Gehirn und in der Herzvorkammer stark exprimiert und kann
durch Tyrosin-Phosphorylierung reguliert werden. Eine Tyrosin-Phosphorylierung
in Kv1.2 ist verbunden mit der Hemmung von Kv1.2 Strömen. Die
Hemmung von Kv1.2 Strömen
wurde durch eine Reihe von Reize, die Carbachol, Bradykinin, PMA
und Kalziumionophore umfassen, induziert.
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Der Ras/MAP-Kinase-Signalübertragungsweg
wurde in der Evolution hochgradig konserviert und hat eine wichtige
Funktion bei der Kontrolle des Zellwachstums und der Differenzierung.
Der MAP-Kinase-Signalweg in PC12-Zellen kann durch NGF, durch Peptidhormone,
die G-Protein-gekoppelte Rezeptoren aktivieren, durch Phorbolester
als auch durch einen Kalziumeinstrom im Anschluß an eine Membrandepolarisierung,
aktiviert werden. Jedoch sind die Mechanismen, die der Aktivierung
des Ras/MAP-Kinase-Signalweges
durch G-Protein-gekoppelte Rezeptoren als auch durch Kalziumeinstrom
unterliegen, nicht bekannt.
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Shc ist bei der Verknüpfung von
Rezeptor und Nicht-Rezeptor-Tyrosinkinasen
an den Ras/MAPK-Signalwegen beteiligt. Die Überexpression von Shc führt zur
Transformierung von 3T3-Zellen und zur neuronalen Differenzierung
von PC12-Zellen. Darüber
hinaus wird die Shc induzierte Differenzierung von PC12-Zellen durch
eine dominante Mutante von Ras blockiert, was darauf hinweist, dass
Shc stromaufwärts
von Ras wirkt. Tyrosinphosphoryliertes Shc kann die Ras-Signalwege
durch Binden an der SH2-Domäne
des Adaptorproteins Grb2, das mit dem Guaninnukleotid-Freisetzungsfaktor
Sos über
seine SH3-Domänen
komplexiert ist, aktivieren.
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Signalübertragungswege, die Ionenkanäle regulieren
(z. B. Kaliumkanäle
und Kalziumkanäle),
umfassen G-Proteine, die als Intermediatoren zwischen Rezeptoren
und Effektoren agieren. Gilman, Ann. Rev. Biochem., 56: 615–649 (1987);
Brown und Birnbaumer, Ann. Rev. Physiol., 52: 197–213 (1990).
G-gekoppelte Proteinrezeptoren sind Rezeptoren für Neurotransmitter, Liganden,
die sowohl für
die Signalentstehung in Nervenzellen als auch für die Regulation des Wachstums
und der Differenzierung von Nervenzellen und anderen Zelltypen zuständig sind.
Neurotransmitter-Rezeptoren sind in unterschiedliche Subtypen vorhanden,
die in verschiedenen Geweben unterschiedlich exprimiert werden und
Neurotransmitter, wie zum Beispiel Acetylcholin, rufen Reaktionen überall im
zentralen und peripheren Nervensystem hervor. Die muskarinen Acetycholinrezeptoren
haben wichtige Funktionen bei einer Vielzahl von komplexen neuralen
Aktivitäten
wie zum Beispiel Lernen, Erinnerung, Erregungs- und Bewegungs- und sensorischer Modulation.
Diese Rezeptoren wurden auch mit mehreren Störungen des zentralen Nervensystems
wie zum Beispiel der Alzheimer-Krankheit, der Parkinson-Krankheit,
Depression und Schizophrenie in Verbindung gebracht.
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Einige Substanzen, die an einem Signalübertragungsweg,
der einen Ionenkanal, zum Beispiel einen Kaliumkanal reguliert,
beteiligt sind, können
auch in einem oder mehreren anderen Wegen, die einen oder mehrere
andere Ionenkanäle
zum Beispiel einen Kalziumkanal regulieren, beteiligt sein. Dolphin,
Ann. Rev. Physiol., 52: 243–55
(1990); Wilk-Blaszczak et al., Neuron, 12: 109–116 (1994). Ionenkanäle können entweder mit
oder ohne einen cytosolischen sekundären Botenstoff reguliert werden.
Hille, Neuron, 9: 187–195
(1992). Ein möglicher
cytosolischer sekundärer
Botenstoff ist eine Tyrosinkinase. Huang et al., Cell, 75: 1145–1156 (1993).
Die an den Signalübertragungswegen
beteiligten Rezeptoren, die Ionenkanäle regulieren, sind letztlich durch
verschiedene Zwischenereignisse und Substanzen, mit den Ionenkanälen verbunden.
Diese Ereignisse beinhalten zum Beispiel einen Anstieg beim intrazellulären Kalzium
und beim Inositoltriphosphat und bei der Herstellung von Endothelin.
Frucht, et al., Cancer Research, 52: 1114–1122 (1992); Schrey et al.,
Cancer Research, 52: 1786–1790
(1992). Intermediäre
Substanzen beinhalten Bombesin, das die DNA Synthese und die Phosphorylierung
eines spezifischen Proteinkinase C Substrates anregt. Rodriguez-Pena,
et al., Biochemical and Biophysical Research Communication, 140(1):
379–385
(1986); Fisher und Schonbrunn, The Journal of Biological Chemistry,
263(6): 2208–2816
(1988).
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf PYK2 Polypeptide, für
solche Polypeptide kodierende Nukleinsäuren, solche Polypeptide und
Nukleinsäuren
enthaltende Zellen, Antikörper
für diese
Polypeptide, diese Polypeptide verwendenden Tests und Verfahren,
die sich auf das vorhergehende beziehen. PYK2 Polypeptide sind an
verschiedenen Signalübertragungswegen
beteiligt und daher stellt die vorliegende Erfindung mehrere Substanzen
und Verfahren bereit, die beim Diagnostizieren, Behandeln und beim
Vorbeugen vor verschiedenen Krankheiten oder Zuständen, die
mit Unregelmäßigkeiten
in diesen Wegen in Verbindung gebracht werden, nützlich sind.
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Die vorliegende Erfindung basiert
auf der Identifizierung und Isolierung einer neuen Nicht-Rezeptor-Tyrosinkinase,
genannt PYK2, die durch Bindung eines Liganden an Ggekoppelte Proteinrezeptoren
wie zum Beispiel Bradykinin und Acetylcholin aktiviert wird. PYK2
hat ein vorausgesagtes Molekulargewicht von 111 kD und enthält fünf Domänen: (1)
eine relativ lange N-terminale Domäne; (2) eine kinasekatalytische
Domäne;
(3) eine prolinreiche Domäne;
(4) eine weitere prolinreiche Domäne; und (5) eine C-terminale
Fokale Adhäsions
Ziel(FAT)-Domäne.
PYK2 enthält
keine SH2- oder
SH3-Domäne.
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Die FAT-Domäne von PYK2 zeigt eine Ähnlichkeit
von 62% gegenüber
der FAT-Domäne
einer anderen Nicht-Rezeptor-Tyrosinkinase,
FAK, die auch durch G-gekoppelte Proteine aktiviert wird. Die Gesamtähnlichkeit
zwischen PYK2 und FAK liegt bei 52%. PYK2 wird vornehmlich im Neuralgewebe
exprimiert, obwohl die Expression auch in hematopoietischen Zellen
in frühen
Entwicklungsstadien und in einigen Tumorzelllinien nachgewiesen
werden kann. Die Expression von PYK2 stimmt mit der Expression von
FAK nicht überein.
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Es wird angenommen, dass PYK2 die
Aktivität
von Kaliumkanälen
als Reaktion auf Neurotransmittersignale reguliert. Die enzymatische
Aktivität
von PYK2 wird durch Tyrosin-Phosphorylierung positiv reguliert und
führt zu
einer Antwort zur Bindung von Bradykinin, TPA, Kalziumionophoren,
Carbachol, TPA + Forskolin und einer Membrandepolarisierung. Die
Verbindung von Toxinen, die bekanntermaßen die Ggekoppelte Rezeptorkommunikation
positiv regulieren (wie zum Beispiel Pertussistoxin, Choleratoxine,
TPA und Bradykinin), erhöht
die Phosphorylierung von PYK2.
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Aktiviertes PYK2 phosphoryliert RAK,
das ein Kaliumkanal vom Typ eines verzögerten Rektifizieres ist und
deshalb die RAK-Aktivität
hemmt. Im gleichen System wird RAK nicht von FAK phosphoryliert.
PYK2 ist verantwortlich für
die Regulation der Neurotransmittersignale und kann deshalb durch
Verstärken
oder Hemmen dieser Signale zur Behandlung von Zuständen des
Nervensystems verwendet werden.
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Daher beschreibt die Erfindung in
einer ersten Ausführungsform
eine isolierte, gereinigte, angereicherte oder rekombinante Nukleinsäure, die
für ein
PYK2 Polypeptid kodiert.
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Bezüglich einer Nukleinsäure ist
mit „isoliert"
ein Polymer von 2 (bevorzugt 21, besonders bevorzugt 39, am meisten
bevorzugt 75) oder mehreren miteinander konjugierten Nukleotiden
gemeint, welche DNA oder RNA beinhalten, die aus ihrem natürlichen
Ursprung isoliert wird oder die synthetisiert wird. Die isolierte
Nukleinsäure
der vorliegenden Erfindung ist in dem Sinne einzigartig, da sie
in einem reinen oder separierten Zustand in der Natur nicht vorkommt.
Die Verwendung des Begriffs „isoliert"
macht deutlich, dass eine natürlich vorkommende
Sequenz aus ihrer normalen zellulären Umgebung entfernt worden
ist. Folglich kann die Sequenz in einer zellfreien Lösung vorhanden
sein oder in einer anderen zellulären Umgebung plaziert werden. Der
Begriff besagt nicht, dass die Sequenz die einzig vorhandene Nukleotidkette
ist, besagt aber, dass sie die vorherrschende vorliegende Sequenz
ist (mindestens 10–20%
mehr als jede andere Nukleotidsequenz) und im wesentlichen frei
(mindestens bis zu 90–95%
rein) ist von nicht-Nukleotidmaterial, das für gewöhnlich mit ihr verbunden ist.
Der Begriff umfasst daher nicht ein isoliertes Chromosom, das für ein PYK2
Polypeptid kodiert.
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Mit der Verwendung des Begriffs „angereichert"
ist in Bezug auf eine Nukleinsäure
gemeint, dass die spezifische DNA- oder RNA-Sequenz eine bedeutend
höhere
Fraktion (2–5
fach) der in den entsprechenden Zellen oder in der entsprechenden
Lösung
vorliegenden gesamt DNA oder RNA ausmacht als in normalen oder erkrankten
Zellen oder in den Zellen, von denen die Sequenz entnommen wurde.
Dies könnte
von einer Person durch bevorzugte Verringerung der vorhandenen Menge
anderer DNA oder RNA oder durch eine bevorzugte Zunahme der Menge
der spezifischen DNA- oder RNA-Sequenz
oder durch eine Kombination der beiden erreicht werden. Jedoch sollte
beachtet werden, dass angereichert nicht besagt, dass dort keine
anderen DNA- oder RNA-Sequenzen vorhanden sind, nur dass die relative
Menge der entsprechenden Sequenz auf eine nützliche Art und Weise und bevorzugt
getrennt von einer Sequenzbibliothek, wesentlich erhöht worden
ist. Der Begriff wesentlich wird hier verwendet, um deutlich zu
machen, dass die Höhe
der Steigerung für die
Person nützlich
ist, die eine solche Steigerung vornimmt und bedeutet für gewöhnlich eine
Steigerung relativ zu anderen Nukleinsäuren auf mindestens das 2-fache,
besonders bevorzugt mindestens das 5-10-fache oder noch mehr. Der
Begriff besagt auch nicht, dass dort keine DNA oder RNA aus anderen
Quellen vorhanden ist. Die andere Quelle für DNA kann zum Beispiel DNA
aus einer Hefe oder einem bakteriellen Genom oder einem Klonierungsvektor,
wie zum Beispiel pUC19, umfassen. Dieser Begriff unterscheidet sich
von natürlich auftretenden
Ereignissen, zum Beispiel virale Infektionen oder tumorähnliches
Wachstum, in denen der Gehalt einer mRNA relativ zu anderen mRNA
Arten natürlich
erhöht
sein kann. Das heißt,
der Begriff soll nur die Situationen abdecken, in denen eine Person
zum Erhöhen
des Anteils der gewünschten
Nukleinsäure
eingegriffen hat.
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Für
einige Zwecke ist es auch Vorteilhaft, dass die Nukleotidsequenz
in einer gereinigten Form vorliegt. Bezogen auf eine Nukleinsäure erfordert
der Begriff „gereinigt"
keine absolute Reinheit (wie zum Beispiel eine homogenen Aufbereitung);
stattdessen deutet er an, dass die Sequenz relativ reiner ist, als
in der natürlichen
Umgebung (verglichen zum natürlichen
Gehalt, sollte dieser Gehalt mindestens 2-5-fach größer sein, zum
Beispiel im Sinne von mg/ml). Aus einer cDNA-Bibliothek isolierte
einzelne Klone können
bis zur elektrophoretischen Homogenität gereinigt sein. Die von diesen
Klonen erhaltenen, beanspruchten DNA-Moleküle könnten direkt aus der gesamt
DNA oder aus der gesamt RNA erhalten werden. Die cDNA Klone treten
nicht natürlicherweise
auf, sondern werden vielmehr bevorzugt durch Manipulation einer
teilweise gereinigten, natürlich
auftretenden Substanz (Boten-RNA) erhalten. Der Aufbau einer cDNA-Bibliothek
aus mRNA beinhaltet die Herstellung einer synthetischen Substanz
(cDNA), und einzelne homozygote cDNA Klone können aus der synthetischen
Bibliothek durch klonale Selektion der die cDNA Bibliothek tragenden
Zellen isoliert werden. Daher erzielt das Verfahren, das den Aufbau
einer cDNA Bibliothek aus mRNA und Isolieren eines bestimmten cDNA
Klones beinhaltet, eine annähernd
106-fache Aufreinigung der nativen Botschaft.
Daher ist die Aufreinigung von mindestens einer Größenordnung,
bevorzugt 2 oder 3 Ordnungen und besonders bevorzugt 4 oder 5 Größenordnungen
ausdrücklich
beabsichtigt.
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Mit „einem PYK2 Polypeptid" sind
2 oder mehr aufeinanderfolgende Aminosäuren gemeint, dargestellt in
der vollständigen
Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr.: 2. Das PYK2 Polypeptid kann durch die vollständige Nukleinsäuresequenz
oder jeden Teiles der vollständigen
Nukleinsäuresequenz
kodiert werden, solange eine funktionelle Aktivität des Polypeptids
erhalten bleibt. Bevorzugte funktionelle Aktivitäten beinhalten die Fähigkeit
zur Phosphorylierung und Regulierung von RAK und/oder anderen Kaliumkanälen.
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In bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die isolierte Nukleinsäure,
besteht im wesentlichen aus oder besteht aus einer Nukleinsäuresequenz
dargestellt durch die vollständige
Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID Nr.:1 oder zumindest 105 aufeinanderfolgenden Nukleotiden
davon und das PYK2 Polypeptid umfasst, besteht im wesentlichen aus
oder besteht aus zumindest 35 aufeinanderfolgenden Aminosäuren eines
PYK2 Polypeptids.
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Mit „umfassen" ist gemeint beinhalten
aber nicht begrenzt auf etwas, was auch immer dem Begriff „umfassen"
nachfolgt. Daher macht die Verwendung des Begriffs „umfassen"
deutlich, dass die erfassten Elemente erforderlich oder zwingend
notwendig sind aber dass andere Elemente optional sind und vorhanden
oder nicht vorhanden sein können.
Mit „bestehen
aus" ist einschließend
und begrenzt gemeint, auf was auch immer dem Ausdruck „bestehen
aus" nachfolgt. Deshalb macht der Ausdruck „bestehen aus" deutlich, dass
die aufgelisteten Elemente erforderlich oder zwingend notwendig
sind und das keine anderen Elemente vorhanden sein können. Mit „im wesentlichen
bestehen aus" ist gemeint, alle nach dem Satz aufgelisteten Elemente
beinhaltend und begrenzt auf andere Elemente, welche die Aktivität oder Wirkung,
beschrieben in der Offenbarung der aufgelisteten Elemente, nicht
beeinträchtigen
oder mitbewirken. Folglich macht der Ausdruck „im wesentlichen bestehen
aus" deutlich, dass die erfassten Elemente erforderlich oder zwingend
notwendig sind, aber das andere Elemente, abhängig davon, ob sie die Aktivität oder Wirkung
der erfassten Elemente beeinflussen oder nicht, optional sind und
vorhanden sein oder nicht vorhanden sein können.
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Zusammensetzungen und Proben der
vorliegenden Erfindung können
eine humane Nukleinsäure,
die für
ein PYK2 Polypeptid kodiert, beinhalten, sind aber im wesentlichen
frei von Nukleinsäure,
die nicht für
ein humanes PYK2 Polypeptid kodiert. Die humane Nukleinsäure, die
für ein
PYK2 Polypeptid kodiert, besteht aus mindestens 18 aufeinanderfolgenden
Basen der Nukleotidsequenz dargestellt in SEQ ID Nr.: 1 und wird
mit menschlicher genomischer DNA, die für ein PYK2 Polypeptid kodiert,
selektiv hybridisieren oder ist komplementär zu solch einer Sequenz. Die
Nukleinsäure
kann durch cDNA Klonierung oder Subtraktionshybridisierung aus der
natürlichen
Quelle isoliert werden; die natürliche
Quelle kann Blut, Samen und Gewebe verschiedener Organismen sein,
einschließlich
Eukaryonten, Säugetiere,
Vögel,
Fische, Pflanzen, Gorillas, Rhesusaffen, Schimpansen und Menschen
und die Nukleinsäure
kann durch das Triesterverfahren oder unter Verwendung eines DNA-Syntheteseautomatenisierers
hergestellt werden. In anderen bevorzugten Ausführungsformen ist die Nukleinsäure eine
konservierte und einzigartige Region, zum Beispiel jene, die zur
Entwicklung von Hybridisierungssonden nützlich sind, um eine Identifikation und
Klonierung von zusätzlichen
Polypeptiden zu erleichtern, zur Entwicklung von PCR-Sonden, um
die Klonierung von zusätzlichen
Polypeptiden zu erleichtern und zum Erhalten von Antikörpern für Polypeptidregionen.
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Mit „konservierten Nukleinsäureregionen"
sind Regionen gemeint, die auf zwei oder mehr für ein PYK2 Polypeptid kodierenden
Nukleinsäuren
vorhanden sind, mit denen eine bestimmte Nukleinsäuresequenz
unter weniger stringenten Bedingungen hybridisieren kann. Beispiele
für weniger
stringente Bedingungen, die zum Screenen nach Nukleinsäuren geeignet
sind, die für
ein PYK2 Polypeptid kodieren, werden in Abe, et al. J. Biol. Chem.,
19: 13361 (1992) beschrieben. Bevorzugte konservierte Regionen unterscheiden
sich in nicht mehr als 7 von 20 Nukleotiden.
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Mit „einzigartiger Nukleinsäureregion"
ist eine Sequenz gemeint, die in einer für ein PYK2 Polypeptid kodierenden
vollständigen
Nukleinsäure
vorhanden ist, die nicht in einer für ein anderes natürlich auftretendes Polypeptid
kodierenden Sequenz vorhanden ist. Solche Regionen umfassen bevorzugt
12 oder 20 aufeinanderfolgende Nukleotide, die in der für ein PYK2
Polypeptid kodierenden vollständigen
Nukleinsäure
vorhanden sind.
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Die Erfindung ist des weiteren durch
eine Nukleinsäuresonde
für den
Nachweis eines PYK2 Polypeptids oder einer für ein PYK2 Polypeptid kodierenden
Nukleinsäure
in einer Probe gekennzeichnet. Die Nukleinsäuresonde enthält eine
Nukleinsäure,
die mit einer in SEQ ID Nr.: 1 dargestellten Sequenz hybridisieren wird.
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In bevorzugten Ausführungsformen
ist die Nukleinsäuresonde
komplementär
zu einer Nukleinsäure, die
für mindestens
35 aufeinanderfolgende Aminosäuren
in der vollständigen
in SEQ ID Nr.: 2 dargestellten Sequenz kodiert. Verschiedene weniger
oder stärker
stringente Hybridisierungsbedingungen können, abhängig von der erwünschten
Spezifität
und Selektivität,
verwendet werden.
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Mit „stärker stringenten Hybridisierungsbedingungen"
sind solche Hybridisierungsbedingungen gemeint, die (1) eine geringe
Ionenstärke
und eine hohe Temperatur zum Waschen verwenden, zum Beispiel 0.015
M NaCl/0.0015 M Natriumcitrat/0.1% SDS bei 50°C; (2) die während der Hybridisierung eine
denaturierende Substanz wie Formamid verwenden, zum Beispiel 50%
(vol/vol) Formamid mit 0.1% Rinderserumalbumin/0.1% Ficoll/0.1%
Polyvinylpyrrolidon/50 mM Natriumphosphatpuffer bei einem pH 6.5
mit 750 mM NaCl, 75 mM Natriumcitrat bei 42°C; oder (3) die 50% Formamid,
5 × SSC
(0.75 M NaCl, 0.075 M Natriumpyrophosphat, 5 × Denhardts-Lösung,
beschalltes Lachssperma DNA (50 g/ml), 0.1% SDS und 10% Dextransulfat
bei 42°C
mit Waschungen bei 42°C
in 0.2 × SSC
und 0.1% SDS verwenden. Unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
hybridisieren nur stark komplementäre Nukleinsäuresequenzen. Solche Bedingungen
verhindern bevorzugt die Hybridisierung von Nukleinsäuren, die
ein oder zwei Fehlpaarungen innerhalb von 20 aufeinanderfolgenden
Nukleotiden aufweisen.
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Verfahren zur Verwendung der Sonden
beinhalten den Nachweis der Anwesenheit oder Menge von PYK2 RNA
in einer Probe, durch in-Kontakt-bringen der Probe mit einer Nukleinsäuresonde
unter Bedingungen, durch die Hybridisierungen auftreten und ein
Nachweis der Anwesenheit und Menge der an PYK2 RNA gebundenen Sonde.
Die doppelsträngige
Nukleinsäure,
die sich aus der Sonde und der für
ein PYK2 Polypeptid kodierenden Nukleinsäuresequenz gebildet hat, kann
bei der Identifizierung der Sequenz der detektierten Nukleinsäure verwendet
werden (siehe z. B., Nelson et al., in Nonisotopic DNA Probe Techniques,
5.275 Academic Press, San Diego (Kricka, ed., 1992). Kits zur Durchführung solcher
Verfahren können
aufgebaut werden, um ein Behälter-Mittel
mit einer darin angeordneten Nukleinsäuresonde zu beinhalten.
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Die Erfindung ist des weiteren durch
eine rekombinante Nukleinsäure,
bevorzugt in einer Zelle, gekennzeichnet. Die rekombinante Nukleinsäure kann
eine in SEQ ID Nr.: 1 dargestellte Sequenz enthalten und einen Vektor
oder einen Promotor, welche die Transkription in einer Wirtszelle
wirksam initiieren können.
Die rekombinante Nukleinsäure
kann ersatzweise eine in einer Zelle funktionelle Transkriptionsinitiationsregion, eine
Sequenz, die komplementär
zu einer für
ein PYK2 Polypeptid kodierenden RNA-Sequenz ist und eine in einer
Zelle funktionelle Transkriptionsterminationsregion enthalten.
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Ein anderer Aspekt der Erfindung
betrifft ein isoliertes, angereichertes oder gereinigtes PYK2 Polypeptid.
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Bezüglich eines Polypeptids ist
mit „isoliert"
ein Polymer aus 2 (bevorzugt 7, besonders bevorzugt 13, am meisten
bevorzugt 25) oder mehr miteinander verbundenen Aminosäuren gemeint,
die Polypeptide beinhaltet, die aus einer natürlichen Quelle isoliert worden
sind oder die synthetisiert worden sind. Die isolierten Polypeptide
der vorliegenden Erfindung sind in dem Sinne einzigartig, da sie
nicht im Reinen oder getrennten Zustand in der Natur gefunden werden
können.
Die Verwendung des Begriffs „isoliert"
macht deutlich, dass eine natürlich
auftretende Sequenz aus ihrer natürlichen zellulären Umgebung
entfernt worden ist. Daher kann die Sequenz in einer zellfreien
Lösung
vorhanden sein oder in einer anderen zellulären Umgebung platziert sein.
Der Begriff besagt nicht, dass die Sequenz die einzige vorhandene
Aminosäurekette
ist, aber dass sie die vorherrschende Sequenz ist, die vorhanden
ist (mindestens 10–20%,
mehr als jede andere Sequenz) und im wesentlichen frei (mindestens
etwa 90–95%
rein) von natürlicherweise
mit ihr verbundenem nicht-Aminosäurematerial
ist.
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Bezüglich eines Polypeptids ist
mit der Verwendung des Begriffs „angereichert" gemeint, dass
die spezifische Aminosäuresequenz
einen bedeutend höheren
Anteil (2-5-fach) der gesamten in der Zelle befindlichen entsprechenden
Aminosäuren
oder Lösungen
bildet, als in normalen oder erkrankten Zellen oder in den Zellen, aus
denen die Sequenz entnommen worden ist. Dies konnte durch eine Person,
bevorzugt durch Verringerung der Menge von anderen vorhandenen Aminosäuren oder
bevorzugt durch eine Zunahme der Menge der entsprechenden spezifischen
Aminosäuresequenz
oder durch eine Kombination von beiden, verursacht werden. Es sollte
jedoch betont werden, dass angereichert nicht besagt, dass dort
keine anderen Aminosäuresequenzen
vorhanden sind, nur dass die relative Menge der entsprechenden Sequenz
wesentlich erhöht
worden ist. Der Begriff "wesentlich" wird hier verwendet um zu verdeutlichen,
dass der Grad der Zunahme für
die Person, die diese Erhöhung
vornimmt, nützlich
ist und meint im allgemeinen eine Erhöhung relativ zu anderen Aminosäuren auf
mindestens das 2-fache, besonders bevorzugt auf mindestens das 5-10-fache
oder noch mehr. Der Begriff besagt auch nicht, dass keine Aminosäure aus
anderen Ursprüngen
vorhanden ist. Der andere Aminosäureursprung
kann zum Beispiel eine durch eine Hefe oder ein bakterielles Genom
kodierte Aminosäure
oder einen Klonierungsvektor wie zum Beispiel pUC19, umfassen. Der
Begriff soll nur die Situationen erfassen, in denen der Mensch eingegriffen
hat, um den Anteil der gewünschten
Aminosäure
zu erhöhen.
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Für
einige Zwecke ist es auch von Vorteil, wenn eine Aminosäuresequenz
in einer gereinigten Form vorliegt. Bezüglich eines Polypeptids erfordert
der Begriff „gereinigt"
keine absolute Reinheit (wie zum Beispiel eine homogene Aufbereitung);
stattdessen verdeutlicht dieser Begriff, dass die Sequenz relativ
reiner ist als in der natürlichen
Umgebung (verglichen mit dem natürlichen
Anteil, sollte dieser Anteil mindestens 2-5-fach größer sein,
zum Beispiel im Sinne von mg/ml). Eine Reinigung von mindestens
einer Größenordnung,
bevorzugt zwei oder drei Größenordnungen
und am meisten bevorzugt vier oder fünf Größenordnungen wird ausdrücklich in
Betracht gezogen. Die Substanz ist bei einem funktionellem signifikanten
Grad, zum Beispiel 90%, 95% oder 99% Reinheit, möglichst frei von Kontaminationen.
In bevorzugten Ausführungsformen
enthält
das PYK2 Polypeptid mindestens 35 aufeinanderfolgende Aminosäuren aus
der in SEQ ID Nr.: 2 dargestellten vollständigen Sequenz.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
betrifft einen gereinigten Antikörper
(z. B. ein monoklonalen oder polyklonalen Antikörper) mit einer spezifischen
Bindungsaffinität
für ein
PYK2 Polypeptid. Der Antikörper
enthält
eine Aminosäuresequenz
wodurch er spezifisch an ein PYK2 Polypeptid binden kann.
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Mit „spezifischer Bindungsaffinität" ist gemeint,
dass der Antikörper
bei einer bestimmten nachweisbaren Menge an ein PYK2 Polypeptid
binden wird, aber im gleichen Umfang, bei identischen Bedingungen,
nicht an andere Polypeptide, wie zum Beispiel FAK Polypeptide, binden
wird.
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Antikörper mit einer spezifischen
Bindungsaffinität
zu einem PYK2 Polypeptid können,
durch in-Kontakt-bringen der Probe mit dem Antikörper unter Bedingungen, unter
denen sich ein Immunkomplex bilden kann und die Anwesenheit und/oder
Menge des an das PYK2 Polypeptid gebundenen Antikörpers nachgewiesen
werden kann, in Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit und/oder
Menge eines PYK2 Polypeptids in einer Probe verwendet werden. Diagnostische
Kits zur Durchführung
eines solchen Verfahrens könnten
so gestaltet werden, dass sie ein erstes Behälter-Mittel beinhalten, dass
den Antikörper
und ein zweites Behälter-Mittel
enthält,
der ein Konjugat eines Bindungspartners des Antikörpers und
einen Marker enthält.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
betrifft ein Hybridom, das einen Antikörper herstellt, der spezifische Bindungsaffinitäten zu einem
PYK2 Polypeptid hat.
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Mit „Hybridom" ist eine unsterbliche
Zelllinie gemeint, die dazu befähigt
ist einen Antikörper,
wie zum Beispiel einen PYK2-Antikörper, zu sekretieren.
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In bevorzugten Ausführungsformen
umfasst der PYK2-Antikörper
eine Aminosäuresequenz,
die dazu in der Lage ist, an ein PYK2 Polypeptid spezifisch zu binden.
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Ein anderer Aspekt der Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit oder Menge einer
Verbindung, die in der Lage ist, an ein PYK2 Polypeptid zu binden.
Das Verfahren schließt
das Inkubieren der Verbindung mit einem PYK2 Polypeptid und den
Nachweis der Anwesenheit oder Menge der an das PYK2 Polypeptid gebundenen
Verbindung mit ein.
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In bevorzugten Ausführungsformen
hemmt die Verbindung eine Phosphorylierungsaktivität von PYK2 und
wird ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Triphostinen, Chinazolinen, Chinaxolinen
und Chinolinen besteht. Die vorliegenden Erfindung betrifft auch
Verbindungen, die imstande sind ein PYK2 Polypeptid zu binden und
zu hemmen, die durch das oben beschriebene Verfahren identifiziert
worden sind.
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In einem anderen Aspekt betrifft
die Erfindung ein in vitro Verfahren zum Screenen nach potentiellen Wirkstoffen,
die bei der Behandlung einer Krankheit oder eines Zustandes, der
durch eine Abnormität
in einem Signalübertragungsweg,
der eine Wechselwirkung zwischen einem PYK2 Polypeptid und einem
natürlichen Bindungspartner
(NBP) enthält,
verwendet werden können.
Das Verfahren schließt
das Prüfen
potentieller Wirkstoffe nach solchen mit ein, die in der Lage sind,
die Wechselwirkung als einen Hinweis auf einen nützlichen Wirkstoff zu unterstützen oder
zu zerstören.
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Mit „Screening" ist eine Untersuchung
auf die An- oder Abwesenheit einer Eigenschaft gemeint. Das Verfahren
kann das Messen oder Nachweisen verschiedener Eigenschaften, einschließlich des
Grades der Signalübertragung
und des Grades der Wechselwirkung zwischen einem PYK2 Polypeptid
und einem NBP, beinhalten.
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Mit „Krankheit oder Zustand" ist
ein Zustand in einem Organismus gemeint, zum Beispiel eines menschlichen,
der durch Mitglieder von medizinischen Fachkreisen als abnormal
anerkannt ist. Die Krankheit oder der Zustand kann durch eine Abnormität in einem
oder mehreren Signalübertragungswegen
in einer Zelle, bevorzugt einer in Tabelle 1 aufgelisteten Zelle,
wobei eine der Verbindungen des Signalübertragungsweges entweder ein
PYK2 Polypeptid oder ein NBP ist, gekennzeichnet sein.
-
Spezifische Krankheiten oder Störungen,
die basierend auf den betroffenen Zellen behandelt oder verhindert
werden könnten,
beinhalten: Myasthenia gravis; Neuroblastom; Störungen, die durch neuronale
Toxine wie zum Beispiel Choleratoxin, Pertussistoxin oder Schlangengift
verursacht werden; akute megakaryozytische Myelosis; Thrombozytopenie;
solche des zentralen Nervensystems wie zum Beispiel Krämpfe, Schlaganfall,
Kopftrauma, Verletzungen des Rückenmarks,
durch Hypoxie verursachte Schädigung
der Nervenzelle wie zum Beispiel beim Herzstillstand oder bei neonatalen
Leiden, Epilepsie, neurodegenerative Erkrankungen wie zum Beispiel
Alzheimer, Huntington und Parkinson, Demenz, Muskelverspannungen,
Depressionen, Angstzustände,
Panikstörungen,
Zwangsneurosen, Posttraumatische Stressstörungen, Schizophrenie, ein bösartiges neuroleptisches
Syndrom und das Tourette-Syndrom. Bedingungen, die durch PYK2 Inhibitoren
behandelt werden können,
beinhalten Epilepsie, Schizophrenie, extreme Hyperaktivität bei Kindern,
chronische Schmerzen und akute Schmerzen. Beispiele für Bedingungen,
die durch PYK2 Verstärker
behandelt werden können
(z. B. ein Phosphataseinhibitor) beinhalten Schlaganfall; Alzheimer,
Parkinson, andere neurodegenerative Erkrankungen und Migräne.
-
Bevorzugte Störungen beinhalten Epilepsie,
Schlaganfall, Schizophrenie und die Parkinsonstörung, da zwischen diesen Störungen und
der Funktion von Kaliumkanälen
eine unzweifelhafte Beziehung besteht. Siehe, McLean et al., Epilepsia
35: S5-S9, 1994; Ricard-Mousnier et al., Neurophysiologie Clinique
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-
Die hier beschriebenen Verfahren
schließen
die Identifizierung eines Patienten, der einer Behandlung bedarf, mit
ein. Der Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass verschiedene
Techniken genutzt werden können,
um solche Patienten zu identifizieren. Zum Beispiel kann die Anzahl
an zellulärem
Kalium gemessen werden oder die individuellen Gene können auf
einen Defekt hin untersucht werden.
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Mit „Abnormität" ist ein Niveau gemeint,
das sich statistisch von dem Niveau unterscheidet, das in Organismen
beobachtet wird, die nicht an solch einer Krankheit oder solch einem
Zustand leiden und kann sowohl als eine übermäßige Menge, Intensität oder Dauer
des Signals oder einer unzureichenden Menge, Intensität oder Dauer
des Signals gekennzeichnet werden. Die Abnormität in der Signalübertragung
kann als Abnormität
in der Zellfunktion, der Lebensfähigkeit
oder dem Differenzierungszustand wahrgenommen werden. Wir haben
herausgefunden, dass eine solche Abnormität in einem Weg durch Einflußnahme auf
die PYK2:NBP Wechselwirkungsstelle im Weg gelindert werden kann.
Ein abnormales Niveau der Wechselwirkung kann also sowohl höher oder
niedriger sein als das Normalniveau und kann die normale Leistung
und Funktion des Organismus beeinträchtigen. Daher ist es durch
Testen von Verbindungen auf ihre Fähigkeit die Wechselwirkung
zwischen einem PYK2 Polypeptid und einem NBP zu beeinflussen, da
der durch solch eine Wechselwirkung gebildete Komplex ein Teil des
Signalübertragungsweges
ist, auch möglich
nach Wirkstoffen zu screenen, die für die Behandlung einer Erkrankung
oder eines Zustandes, der durch eine Abnormität im Signalübertragungsweg gekennzeichnet
ist, nützlich
sein werden. Die Krankheit oder der Zustand können jedoch durch eine Abnormität im Signalübertragungsweg
gekennzeichnet sein, auch wenn das Niveau der Wechselwirkung zwischen
dem PYK2 Polypeptid und NBP normal ist.
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Mit „interagieren" ist jede physikalische
Verbindung zwischen Polypeptiden gemeint, ob kovalent oder nicht kovalent.
Diese Verknüpfung
kann viele chemische Mechanismen, wie zum Beispiel kovalentes Binden, Affinitätsbinden,
Interkalation, koordinatives Binden und Komplexieren, beinhalten.
Beispiele für
nicht-kovalente Bindungen beinhalten elektrostatische Bindungen,
Wasserstoffbindungen und Van-der-Waals-Bindungen. Überdies
sind die Wechselwirkungen zwischen den Polypeptiden entweder direkt
oder indirekt. Daher kann die Verbindung zwischen zwei bestimmten
Polypeptiden mit einem intermediären
Wirkstoff oder mehreren solcher Wirkstoffe, welche die entsprechenden
zwei Proteine miteinander verbinden (z. B. ein PYK2 Polypeptid und ein
NBP), erreicht werden. Ein anderes Beispiel für eine indirekte Wechselwirkung
ist die unabhängige
Herstellung, Anregung oder Hemmung sowohl eines PYK2 Polypeptids
als auch eines NBP durch einen regulatorischen Wirkstoff. Abhängig von
der Art der vorhandenen Wechselwirkung können mehrere Verfahren verwendet
werden, um den Grad der Wechselwirkung zu messen. Zum Beispiel wird
die Stärke
kovalenter Bindungen häufig
mittels der Energie gemessen, die benötigt wird, um eine bestimmte
Anzahl von Bindungen zu brechen (d. h. kcal/mol). Nicht-kovalente
Wechselwirkungen werden häufig
wie oben und auch mittels der Distanz zwischen den wechselwirkenden
Molekülen
beschrieben. Indirekte Wechselwirkungen können auf vielerlei Arten beschrieben
werden, diese beinhaltet die Anzahl der beteiligten intermediären Wirkstoffe
oder den Grad der Kontrolle, der auf das PYK2 Polypeptid relativ
zur Kontrolle, die auf das NBP ausgeübt wird, ausgeübt wird. Mit „zerstören" ist
gemeint, dass die Wechselwirkung zwischen dem PYK2 Polypeptid und
NBP entweder durch Verhindern der Expression des PYK2 Polypeptids
oder durch Verhindern der Expression von NBP oder durch spezifisches
Verhindern der Wechselwirkung der natürlich synthetisierten Proteine
oder durch Beeinträchtigung
der Wechselwirkung zwischen den Proteinen, verringert wird.
-
Mit „fördern" ist gemeint, dass die
Wechselwirkung zwischen einem PYK2 Polypeptid und NBP entweder durch
Erhöhen
der Expression eines PYK2 Polypeptids oder durch Erhöhen der
Expression eines NBP oder durch Verringern der Dephosphorylierungsaktivität der entsprechenden
regulatorischen TP (oder anderer Phosphatasen, die auf andere phosphorylierte
Signalverbindungen einwirken) durch Fördern der Wechselwirkung des
PYK2 Polypeptids und NBP oder durch Verlängern der Dauer der Wechselwirkung
erhöht
wird. Eine kovalente Bindung kann entweder durch direkte Kondensation
von existierenden Seitenketten oder durch das Einbringen von externen
Brückenmolekülen gefördert werden.
Viele bivalente oder polyvalente Verknüpfungsreagenzien sind beim
Verbinden von Polypeptiden, wie zum Beispiel ein Antikörper zu
anderen Molekülen, nützlich.
Zum Beispiel können
repräsentative
Kopplungsmittel organische Verbindungen, wie zum Beispiel Thioester,
Carbodiimide, Succinimidester, Diisozyanate, Glutaraldehyde, Diazobenzene
und Hexamethylendiamine beinhalten. Dies soll keine vollständige Auflistung
der verschiedenen Klassen von Kopplungsmitteln sein, die im Stand
der Technik bekannt sind, sondern ist mehr exemplarisch für die gebräuchlicheren
Kopplungsmittel. (Siehe Killen und Lindstrom 1984, J. Immunol. 133:
1335–2549;
Jansen, F. K., et al., 1982, Immunological Rev. 62: 185–216; und
Vitetta et al., siehe oben).
-
Mit „NBP" ist ein natürlicher
Bindungspartner eines PYK2 Polypeptids gemeint, der sich für gewöhnlich mit
einem PYK2 Polypeptid verbindet. Die Struktur (primär, sekundär oder tertiär) des jeweiligen
natürlichen Bindungspartners
wird den jeweiligen Typ der Wechselwirkung zwischen dem PYK2 Polypeptid
und dem natürlichen
Bindungspartner beeinflussen.
-
Wenn der natürliche Bindungspartner zum
Beispiel ein dem PYK2 Polypeptid komplementäre Aminosäuresequenz umfasst, kann die
kovalente Bindung eine mögliche
Wechselwirkung sein. Auf die gleiche Weise können andere strukturelle Charakteristika
andere entsprechende Wechselwirkungen ermöglichen. Die Wechselwirkung
ist nicht auf bestimmte Reste bestimmt und kann schließt speziell
Phosphotyrosin, Phosphoserin oder Phosphothreoninreste mit ein.
Ein große
Anzahl von Sequenzen könnte
in der Lage sein mit PYK2 Polypeptiden zu wechselwirken. Durch Verwendung
von gut bekannten Verfahren kann man mehrere natürliche Bindungspartner für PYK2 Polypeptide
identifizieren. Beispiele für
natürliche
Bindungspartner von PYK2 beinhalten Grb-2 und Sos1.
-
Mit „Signalübertragungsweg" ist die Folge
von Ereignissen gemeint, die mit der Übertragung einer Nachricht
von einem extrazellulären
Protein durch eine Zellmembran in das Cytoplasma verbunden ist.
Das Signal wird letzten Endes die Zelle dazu veranlassen eine bestimmte
Funktion, wie zum Beispiel die unkontrollierte Proliferation, auszuführen, die
daraufhin Krebs verursacht. Verschiedene Mechanismen des Signalübertragungsweges
(Fry et al., Protein Science, 2: 1785–1797, 1993) stellen mögliche Verfahren
zur Messung der Menge oder Intensität eines bestimmten Signales
bereit. Abhängig
von der jeweiligen Erkrankung, die mit der Abnormität in einem
Signalübertragungsweg
verbunden ist, können
verschiedene Symptome nachgewiesen werden. Der Durchschnittsfachmann
erkennt diese Symptome, die mit verschiedenen anderen hier beschriebenen
Erkrankungen verbunden sind. Seitdem darüber hinaus einige Adaptermoleküle sekundäre Signalübertragungsproteine
in Richtung auf die Membran ziehen, ist die Konzentration und Lokalisation
verschiedener Proteine und Komplexe ein Maßstab für die Signalübertragung.
Zusätzlich
können
Konformationsänderungen, die
bei der Übertragung
eines Signales eingeschlossen sind, mittels Zirkulardichroismus
und Fluoreszenzstudien beobachtet werden.
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In bevorzugten Ausführungsformen
schließt
das Screeningverfahren wachsende Zellen ein (d. h. in einer Platte),
die einen G-gekoppelten Proteinrezeptor, PYK2 und RAK entweder natürlich oder
rekombinant exprimieren. Die Testverbindung wird in einer Konzentration
von 0.1 μM
bis 100 μM
zugegeben und das Gemisch wird 5 Minuten bis zu 2 Stunden inkubiert.
Der Ligand wird bevorzugt für
5–30 Minuten
zu dem G-gekoppelten Proteinrezeptor gegeben und die Zellen werden
lysiert. RAK wird mittels Immunpräzipitation oder ELISA durch Binden
an einen spezifischen monoklonalen Antikörper isoliert. Der Vergleich
der Menge der Phosphorylierung mit Zellen, die keiner Testverbindung
ausgesetzt worden sind, wird mittels eines anti-Phosphotyrosin-Antikörpers (bevorzugt
polyklonal) gemessen. Beispiele für Verbindungen, die in solchen
Screenigverfahren getestet werden könnten, beinhalten Tyrphostine,
Chinazoline, Chinoxoline und Chinoline.
-
Die gerade oben genannten Chinazoline,
Tyrphostine, Chinoline und Chinoxoline beinhalten gut bekannte Verbindungen
wie zum Beispiel die in der Literatur beschriebenen. Zum Beispiel
beinhalten repräsentative
Publikationen, die Chinazoline beschreiben, Barker et al., EPO Publication
Nr. 0 520 722 Al; Jones et al., U.S. Patent Nr. 4,447,608; Kabbe
et al., U.S. Patent Nr. 4,757,072; Kaul und Vougioukas, U.S. Patent
Nr. 5,316,553; Kreighbaum und Comer, U.S. Patent Nr. 4,343,940;
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Chinoxoline werden beschrieben in
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Chinoline werden beschrieben von
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-
In einem anderen Aspekt beschreibt
die Erfindung die Verwendung einer Verbindung ausgewählt aus der
Gruppe, die aus Tyrphostinen, Chinazolinen, Chinoxolinen und Chinolinen
besteht, zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Diagnose oder Behandlung einer Erkrankung oder eines Zustandes in
einem Organismus, gekennzeichnet durch eine Abnormität in einem
Signalübertragungsweg,
wobei der Signalübertragungsweg
eine Wechselwirkung zwischen einem PYK2 Polypeptid, das mindestens
35 aufeinanderfolgende Aminosäuren
der Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr.: 2 umfasst und einem natürlichen Bindungspartner mit
einschließt.
Die Verwendung schließt
den Nachweis des Niveaus der Wechselwirkung als einen Hinweis für die Erkrankung
oder des Zustandes mit ein.
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Mit „Organismus" ist jede lebende
Kreatur gemeint. Der Begriff schließt Säugetiere und speziell Menschen
mit ein. Bevorzugte Organismen schließen Mäuse mit ein, da die Fähigkeit
zur Behandlung oder Diagnose bei Mäusen oftmals zur Vorhersage über die
Fähigkeit
in anderen Organismen, wie zum Beispiel beim Menschen, zu funktionieren,
genutzt wird.
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Mit „Diagnose" ist jedes Verfahren
zur Identifizierung von Symptomen gemeint, die gewöhnlich mit
einer bestimmten Krankheit oder einem bestimmten Zustand in Verbindung
gebracht werden. Daher kann eine anfängliche Diagnose durch die
Verwendung von zusätzlichen
erhärtenden
Beweisen, wie zum Beispiel das Vorhandensein anderer Symptome, endgültig als
zutreffend festgestellt werden. Die gegenwärtige Klassifikation verschiedener
Erkrankungen und Zustände
verändert
sich laufend, je mehr über
die Mechanismen, welche die Erkrankungen und Zustände verursachen,
gelernt wird. Deshalb kann der Nachweis eines wichtigen Symptoms,
wie zum Beispiel der Nachweis eines abnormen Niveaus einer Wechselwirkung
zwischen PYK2 Polypeptiden und NBP's, als Grundlage für die Bestimmung
und Diagnose einer neu benannten Erkrankung oder Zustandes genutzt
werden. Zum Beispiel werden herkömmliche
Krebserkrankungen entsprechend des Vorhandenseins eines bestimmten
Satzes von Symptomen klassifiziert. Jedoch kann ein Teil dieser
Symptome mit einer Abnormität
in einem bestimmten Signalweg, wie zum Beispiel der Ras21-Weg,
in Verbindung gebracht werden, und in der Zukunft können diese
Erkrankungen ungeachtet der spezifischen beobachteten Symptome als
Ras21-Wegs-Erkrankungen neu eingeordnet
werden.
-
In einem anderen Aspekt ist die Erfindung
mit der Behandlung eines Organismus verbunden, der eine Erkrankung
oder einen Zustand aufweist, der durch eine Abnormität in einem
Signalübertragungsweg
gekennzeichnet ist. Der Signalübertragungsweg
enthält
eine Wechselwirkung zwischen einem PYK2 Polypeptid und einem NBP
und das Verfahren umfasst Fördern
oder Zerstören
der Wechselwirkung, einschließlich
der Verfahren, welche sowohl die PYK2:NBP-Wechselwirkung direkt
betreffen als auch Verfahren, welche die anderen Punkte entlang
des Weges betreffen.
-
In bevorzugten Ausführungsformen
reguliert der Signalübertragungsweg
einen Ionenkanal, zum Beispiel für
ein Kaliumion, die Krankheit oder der Zustand, der diagnostiziert
oder behandelt wird, sind die weiter oben beschriebenen, der Wirkstoff
ist ein Protein einer dominanten Negativmutante, das durch Gentherapie oder
andere vergleichbare Verfahren, wie sie unten beschrieben werden,
bereitgestellt wird und die Wirkstoffe sind therapeutisch wirksam
und haben einen EC50 oder IC50,
wie untenstehend beschrieben.
-
Mit „Protein einer dominanten
Negativmutante" ist ein mutiertes Protein gemeint, das in den normalen Signalübertragungsweg
eingreift. Das Protein der dominanten Negativmutante enthält die entsprechende
Domäne
(z. B. ein PYK2 Polypeptid oder ein NBP), weist jedoch eine Mutation
auf, die ein ordnungsgemäßes Signalisieren,
zum Beispiel durch Verhindern der Anbindung einer zweiten Domäne des gleichen
Proteins, verhindert. Ein Beispiel für ein dominant negatives Protein
ist in Millauer et al., Nature February 10, 1994 beschrieben. Der
Wirkstoff ist bevorzugt ein Peptid, das eine Wechselwirkung des
PYK2 Polypeptids und des NBP blockiert oder begünstigt. Das Peptid kann rekombinant,
gereinigt oder in einem pharmazeutisch akzeptablen Träger oder
Lösungsmittel
platziert sein.
-
Ein EC50 oder
IC50 von weniger als oder gleich 100 μM ist bevorzugt
und sogar noch mehr bevorzugt mit weniger als oder gleich 50 μM und am
meisten bevorzugt mit weniger als oder gleich 20 μM. Solche
niedrigen EC50's oder IC50's
sind vorteilhaft, da sie die Verwendung in vivo oder in vitro zur
Therapie oder Diagnose bei niedrigen Molekülkonzentrationen erlauben.
Die Entdeckung von Molekülen
mit solch niedrigen EC50's und IC50's ermöglicht
den Entwurf und die Synthese von zusätzlichen Molekülen mit
vergleichbarer Wirksamkeit und Effektivität. Die Moleküle können zusätzlich einen
EC50 oder IC50 mit
weniger als oder gleich 100 μM
bei einer oder mehreren aber nicht bei allen Zellen, ausgewählt aus
der Gruppe, die aus Zellen der Nebenschilddrüse, Knochenosteoklasten, juxtaglomerulären Nierenzellen,
proximalen Tubulusnierenzellen, distalen Tubulusnierenzellen, Zellen
des breiten aufsteigenden Gliedes der Henleschen Schleife und/oder
des Sammelkanals, Zellen des zentralen Nervensystems, Keratinozyten
aus der Epidermis, parafollikuläre
Zellen in der Schilddrüse
(C-Zellen), Darmzellen, Trophoblasten der Plazenta, Plättchen,
vaskuläre
glatte Muskelzellen, Herzvorkammerzellen, Gastrin sekretierende
Zellen, Glucagon sekretierende Zellen, Mesangialzellen der Nieren,
Mammärzellen,
Betazellen, fett/adipöse
Zellen, Immunzellen und GI-Traktzellen besteht.
-
Mit „therapeutisch wirksamer Menge"
ist eine Menge einer pharmazeutischen Zusammensetzung mit einer
therapeutisch bedeutsamen Wirkung gemeint. Eine therapeutisch bedeutsame
Wirkung verringert bis zu einem gewissen Grade ein oder mehrere
Symptome der Krankheit oder des Zustandes beim Patienten; oder führt entweder
teilweise oder vollständig
einen oder mehrere physiologische oder biochemische Parameter, die
mit der Erkrankung oder dem Zustand verbunden oder ursächlich sind,
in den Normalzustand zurück.
Im allgemeinen liegt eine therapeutisch wirksame Menge, abhängig von
seinem EC50 oder IC50 und
vom Alter und der Größe des Patienten
und der mit dem Patienten verbundenen Erkrankung, zwischen 1 nmol
und 1 μmol des
Moleküls.
-
Transgene, nicht-menschliche Säugetiere
sind teilweise als in vivo Testsystem zum Studium der Wirkung bei
Zugabe eines PYK2 Polypeptids, das die Expression eines PYK2 Polypeptids
reguliert, nützlich
(d. h. durch das Einführung
von zusätzlichen
Genen, Antisense-Nukleinsäuren
oder Ribozymen).
-
Ein „transgenes Tier" ist ein
Tier mit Zellen, die DNA enthalten, welche künstlich in die Zelle eingebracht
worden ist, diese DNA wird Teil des Genoms des Tieres, das sich
aus dieser Zelle entwickelt. Bevorzugte transgene Tiere sind Primaten,
Mäuse,
Ratten, Kühe,
Schweine, Pferde, Ziegen, Schafe, Hunde und Katzen. Die transgene
DNA kann für
ein humanes PYK2 Polypeptid kodieren. Die natürliche Expression in einem
Tier kann durch bereitstellen einer Mengean Antisense-RNA oder -DNA,
welche die Expression des Rezeptors wirksam verringert, verringert
werden.
-
Ein anderer Aspekt der Erfindung
beschreibt ein Polypeptid, dass ein rekombinantes PYK2 Polypeptid oder
ein einzigartiges Fragment davon umfasst. Mit „einzigartigem Fragment" ist
eine Aminosäuresequenz
gemeint, die in einem vollständigen
PYK2 Polypeptid vorhanden ist, die in keinem anderen natürlich auftretenden Polypeptid
vorhanden ist. Solch eine Sequenz umfasst mindestens 35 aufeinanderfolgende
in der Gesamtsequenz vorhandene Aminosäuren.
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Mit „rekombinantem PYK2 Polypeptid"
ist gemeint, ein durch rekombinante DNA-Techniken hergestelltes
Polypeptid miteinzubeziehen, so dass es sich von dem natürlich auftretenden
Polypeptid entweder in seinem Ort, (z. B. Vorhandensein in einer
anderen Zelle oder Gewebe als es in der Natur zu finden ist), Reinheit oder
Struktur unterscheidet. Solch ein rekombinantes Polypeptid wird
im allgemeinen in einer Zelle in einer Menge vorhanden sein, die
sich von der für
gewöhnlich
in der Natur beobachteten unterscheidet.
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Ein anderer Aspekt der Erfindung
beschreibt eine rekombinante Zelle, die eine gereinigte für ein PYK2 Polypeptid
kodierende Nukleinsäure
enthält.
In solchen Zellen kann die Nukleinsäure unter Kontrolle der genomisch
regulatorischen Elemente oder unter der Kontrolle von exogenen regulatorischen
Elementen, einschließlich
eines exogenen Promotors, liegen. Mit „exogen" ist ein Promotor
gemeint, der für
gewöhnlich
in vivo nicht in transkriptioneller Umgebung mit der kodierenden
Sequenz für
ein PYK2 Polypeptid gekoppelt ist.
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Ein anderer Aspekt der Erfindung
beschreibt einen PYK2 Polypeptid-Bindungswirkstoff, der in der Lage
ist, an ein PYK2 Polypeptid zu binden. Der Bindungswirkstoff ist
bevorzugt ein gereinigter Antikörper,
der ein auf einem PYK2 Polypeptid vorhandenes Epitop erkennt. Andere
Bindungswirkstoffe beinhalten Moleküle, die an das PYK2 Polypeptid
binden und analoge Moleküle,
die an ein PYK2 Polypeptid binden.
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Bezüglich eines Antikörpers ist
mit „gereinigt"
gemeint, dass der Antikörper
sich von natürlich
vorkommenden Antikörpern
unterscheidet, wie zum Beispiel in einer gereinigten Form. Bevorzugt
wird der Antikörper durch
Standardtechniken als ein homogenes Präparat bereitgestellt. Verwendungen
von Antikörpern
für die klonierten
Polypeptide beinhalten jene zur Verwendung als therapeutische oder
diagnostische Werkzeuge.
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Andere Besonderheiten und Vorteile
der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
der Erfindung und aus den Ansprüchen
deutlich.
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Kurze Beschreibung der Abbildungen
und Tabellen 1 zeigt
eine schematische Darstellung der PYK2-Domänen (einschließlich einer
Kinase-Domäne,
einer prolinreichen Domäne
und einer Fat-Domäne) und
potentieller Bindungsstellen (beinhaltend YAEI, YLNV und YVVV).
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2 zeigt
einen möglichen
Mechanismus der Membrandepolarisierung und des Kalziumeinstromes,
die durch die Aktivierung von Ras, die MEK- und MAP-Kinase stimuliert.
In PC12-Zellen führt
die Membrandepolarisierung zu einem Kalziumeinstrom durch L-artige
Kalziumkanäle
und aktiviert die MAP Kinase. Der Kalziumeinstrom führt zu einer
Aktivierung von Ras und die Aktivierung von MAP als Reaktion auf
den Kalziumeinstrom wird durch eine dominante Negativmutante von
Ras gehemmt. Die Erhöhung
der intrazellulären Kalziumkonzentration
durch verschiedene Reize führt
zur Aktivierung von PYK2. PYK2 zieht den Shc/Grb2/Sos-Komplex an, was zu
einer Aktivierung eines Signalweges führt, der aus Ras, Raf, MAPKK, MAPK
zusammengesetzt ist, um Signale an den Zellkern weiterzuleiten.
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3 zeigt
ein Modell für
die extrazellulären
Reize, die PYK2 aktivieren und ein potentielles Zielmolekül, das als
Reaktion auf die PYK2 Aktivierung am Tyrosin phosphoryliert ist.
Die Tyrosinkinase-Aktivität
von PYK2 wird durch eine Vielzahl von extrazellulären Signalen
aktiviert, die den Kalziumeinstrom stimulieren, einschließlich der
Aktivierung des nikotinischen Acetylcholin-Rezeptors durch Carbachol,
Membrandepolarisierung durch KCl (75 mM) und Behandlung mit einem
Kalziumionophor. Die Aktivierung von PYK2 durch diese Reize erfordert
die Gegenwart von extrazellulärem
Kalzium. PYK2 wird auch als Reaktion auf eine Bradykinin (BK) induzierte
Aktivierung seines G-Proteingekoppelten Rezeptors stimuliert, was
zu einer PI-Hydrolyse und einer Ca2+-Freigabe
aus internen Vorräten
führt.
PYK2 wird auch als Reaktion auf eine Phorbolester (PMA) Behandlung
aktiviert, das an mehrere PKC-Isoenzyme bindet und diese aktiviert.
Koexpressionsexperimente in transfizierten Zellen und in Frosch-Oozyten
zeigen, dass die Aktivierung von PYK2 zu einer Tyrosin-Phosphorylierung
(fettgedruckter Pfeil) am K+-Kanal des Typs
eines verzögerten
Rektifizierers Kv1.2 und zur Suppression der von einem Kv1.2 Kanal
vermittelten Flüsse
führt.
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4 zeigt
eine Anordnung von PYK2 Aminosäuren
gegenüber
der von 4 anderen Proteinen Fak, Fer, HER4 und AB1. Tabelle 1 zeigt
das Expressionsmuster und das PYK2 Niveau in verschiedenen Zelllinien, das
mit Hilfe von vielfachen Verfahren überprüft worden ist.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Die vorliegende Erfindung betrifft
PYK2 Polypeptide, Nukleinsäuren,
die für
solche Polypeptide kodieren, Zellen, die solche Nukleinsäuren enthalten,
Antikörper
für diese
Polypeptide, Tests, die solche Polypeptide verwenden und Verfahren,
die sich auf das vorgenannte beziehen. Der Durchschnittsfachmann
wird feststellen, dass viele der unten beschriebenen Verfahren im
Bezug auf PYK2, NBP oder einem Komplex von PYK2 und einem NBP auch
hinsichtlich anderer Mitglieder dieser Gruppe angewendet werden
können.
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Wir beschreiben die Isolation und
Charakterisierung einer neuen Nicht-Rezeptor-Tyrosinkinase, genannt
PYK2, die dem Nervensystem und im adulten Rattengehirn stark exprimiert
wird. PYK2 ist ein zweites Mitglied der Fak-Familie von Nicht-Rezeptor-Protein-Tyrosinkinasen.
Jedoch zeigt PYK2 eine diffuse cytoplasmatische Lokalisierung ungleich
der bevorzugten Lokalisierung von Fak in fokalen Adhäsionsgebieten.
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Die hier dargestellten Beispiele
stellen einen neuen Mechanismus für die Verbindung zwischen G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren und dem MAP-Kinase-Signalweg dar. Wir zeigen auch, dass
der Kalziumeinstrom, der durch eine Membrandepolarisierung als Folge
der Aktivierung des nikotinischen Acetylcholin-Rezeptors oder anderer
Reize, die einen Kalziumeinstrom verursachen, induziert wurde, zu
der Aktivierung von PYK2, Tyrosin-Phosphorylierung in Shc, Anbinden
von Grb2/Sos und Aktivierung des MAP-Kinase-Signalwegs führen.
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PYK2 wird durch extrazelluläre Signale
aktiviert, die zu einem Kalziumeinstrom oder einer Kalziumfreisetzung
aus internen Vorräten
führt.
PYK2 wird als Reaktion auf eine Vielzahl von externen Reizen, die
eine Membrandepolarisierung und einen Ca2+-Einstrom,
wie zum Beispiel die Aktivierung des nikotinischen Acetylcholin-Rezeptors
verursachen, an den Tyrosinresten phosphoryliert. Die Tyrosin-Phosphorylierung
in PYK2 wird sowohl durch das Neuropeptid Bradykinin stimuliert,
das einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor aktiviert als auch durch
Phorbolmyristatacetat (PMA). Experimente in durch Mikroinjektion
mit PYK2 mRNA transfizierten Zellen und in Xenopus-Oozyten machen
deutlich, dass die Aktivierung von PYK2 zu einer Tyrosin-Phosphorylierung
im Kanalprotein eines Kaliumkanals vom Typ eines verzögerten Rektifizierers
und zur Suppression eines Kaliumstroms durch diesen Kanal führt. Diese
Ergebnisse legen einen neuen Mechanismus nahe, durch den eine Nicht-Rezeptor-Tyrosinkinase
im Nervensystem sowohl aktiviert werden kann als auch die Aktivität der Ionenkanal-Proteine regulieren
kann.
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Eine Aktivierung von PYK2 in PC12-Zellen
durch den gleichen Reiz führt
zum Binden des Shc/Grb2/Sos-Komplexes und zur Aktivierung des MAP-Kinase-Signalweges,
der Signale in den Zellkern weiterleitet. Die dargestellten Experimente
zeigen daher, dass PYK2 auch eine Verbindung zwischen G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren und Kalziumeinstrom und dem MAP-Kinase-Signalweg herstellen
kann; ein Weg, der Signale von der Zelloberfläche zur Regulation transkriptionaler
Ereignisse in den Zellkern weiterleitet. Überexpression von PYK2 führt zur
Aktivierung einer MAP Kinase. Zudem offenbaren die Wirkungen von PYK2
auf die Tyrosin-Phosphorylierung und die Wirkung des Kv1.2 Kaliumkanals
einen neuen Mechanismus für
die heterologe Regulation einer Ionenkanalfunktion durch Aktivierung
einer intermediären
Protein-Tyrosinkinase. PYK2 kann daher Neuropeptidhormone verbinden,
die durch G-Proteingekoppelte Rezeptoren agieren, welche die Phosphatidylinositolhydrolyse
und die Wirkung von Ziel-Kanalmolekülen stimulieren.
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Vorübergehende Koexpressionsexperimente
von PYK2 mit einem verzögerten
Rektifizierer K+-Kanal Kv1.2 zeigen, dass
die Kanalproteine als Reaktion auf die PYK2 Aktivierung eine Tyrosin-Phosphorylierung erleben.
Außerdem
wurden Ströme,
die von einen Kv1.2 Kanal gezeigt worden sind, der in Frosch-Oozyten exprimiert
wurde, durch Koexpression des PYK2 Proteins blockiert. Die Koexpression
einer Kinase-negativen Mutante von PYK2 löste eine PMA induzierte Hemmung
von Kv1.2 Strömen
aus. Eine PYK2 Aktivierung kann einen schnellen und örtlich stark
begrenzten Kontrollmechanismus für
die Ionenkanalfunktion und die Kinase-Aktivierung bereitstellen,
der durch neuronale Reize, die den intrazellulären Kalziumspiegel anheben,
was die neuronalen Integration und synaptischen Wirksamkeit herbeiführt, induziert
werden.
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Diese Ergebnisse zeigen eine Rolle
des PYK2's bei der Aktivierung des MAP-Kinase-Signalwegs durch Ionenkanäle, Kalziumeinstrom
und G-Protein-gekoppelte Rezeptoren in PC12-Zellen und könnten einen Mechanismus
zur Signalübertragung,
der durch diese Reize im Nervensystem induziert wird, bereitstellen.
Außerdem
hing die Tyrosin-Phosphorylierung
in Shc als Reaktion auf eine Membrandepolarisierung und einer Behandlung
mit Carbachol vom Vorhandensein von extrazellulärem Kalzium ab, was darauf
hindeutet, dass der Kalziumeinstrom eine Funktion bei der Phosphorylierung
des Shc's durch diese Reize spielt.
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Auf vergleichbare Weise kann PYK2
die Wirkung von Ionenkanälen
regulieren, die ihre Reaktionen über
und gegenüber
intrazellulären
Kalziumkonzentration sensitiv sind. PYK2 kann daher eine autoregulatorische
Funktion für
genau denselben Kanal haben, der für die PYK2 Aktivierung verantwortlich
ist. Ein potentielles Ziel von PYK2 ist der nikotinische Acetylcholin-Rezeptor.
Die Aktivierung des nikotinischen Acetylcholin-Rezeptors in PC12-Zellen
führt zu
einer starken und schnellen Tyrosin-Phosphorylierung in PYK2.
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Der nikotinische Acetylcholin-Rezeptor
ist Gegenstand einer Pegylierung und kann die Wirksamkeit der Tyrosin-Phosphorylierung
regulieren. Die Tyrosin-Phosphorylierung in Shc als Reaktion auf
eine Behandlung mit Carbachol wird durch Stimulation des nikotinischen
Acetylcholin-Rezeptors induziert, wie durch pharmakologische Analysen
bestimmt worden ist. Der nikotinische Agonist DMPP induziert die
Phosphorylierung von Shc, wohingegen Muskarin keine Wirkung hat,
der nikotinische Antagonist Mecamylamin blockiert die Wirkung von
Carbachol, wohingegen der muskarinische Antagonist Atropin keine
Wirkung hat. Die Wirkung von Carbachol auf die Tyrosin-Phosphorylierung
in Shc war bei einer nach einer Minute nachgewiesenen maximalen
Tyrosin-Phosphorylierung
vorübergehend,
gefolgt von einer schnellen Abnahme. NGF induziert jedoch eine andauernde
Stimulierung der Phosphorylierung in Shc für bis zu fünf Stunden nach Zugabe von
NGF. Die Dauer der Phosphorylierung in Shc kann einen wichtigen
Einfluss auf den Ras-Signalweg und die durch diese Reize induzierte
Genexpression, haben.
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Das hier beschriebene Modell mag
den Mechanismus darstellen, welcher der durch Kalzium-vermittelten
Regulation der Genexpression in neuronalen Zellen zugrunde liegt,
die durch einen MMDA-Rezeptor oder spannungsempfindlichen Kalziumkanälen induziert
wird. Das Expressionsmuster von PYK2, der externe Reiz, der diese
Kinase zusammen mit seiner Funktion bei der Kontrolle des MAP-Kinase-Signalwegs
aktiviert, legt eine potentielle Funktion von PYK2 bei der Kontrolle
einer ganzen Reihe von Prozessen im zentralen Nervensystem, einschließlich neuronaler
Plastizität
im Nervensystem, nahe.
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Da die PYK2-Aktivität durch
das intrazelluläre
Kalziumniveau reguliert wird, könnte
sowohl das zeitliche als auch das räumliche Muster der PYK2 Aktivierung
eine Kohlenstoffkopie oder ein Replik des räumlichen und zeitlichen Profils
der intrazellulären
Kalziumkonzentration darstellen. Die Kalziumkonzentration innerhalb der
Zellen ist aufgrund verschiedener kalziumbindender Proteine, die
einen starken Puffer bereitstellen, räumlich stark begrenzt. Daher
kann die Kalziummenge in erregbaren Zellen durch spannungsabhängige Kalziumkanäle reguliert
werden, die eine große
und vorübergehende
Zunahme der intrazellulären
Kalziumkonzentration induzieren, was zu einer Kalziumoszillation
und zu Kalziumwellen führt.
PYK2 könnte
sowohl einen Mechanismus zur schnellen und starken lokalisierten
Kontrolle der Ionenkanalfunktion als auch eine lokalisierte Aktivierung
des MAP-Kinase-Signalwegs bereitstellen.
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Vorläufige Immunlokalisierungs-Analysen
zeigen, dass das PYK2 der neuronalen Aktivität in den hippocampalen, postsynaptischen
dendritischen Dornen exprimiert wird, was eine potentielle Funktion
dieser Kinase bei der synaptischen Formbarkeit, die durch einen
Kalziumeinstrom vermittelt wird, nahe legt. Kaliumkanäle sind
häufig
Ziele der Phosphorylierung durch Tyrosinkinasen, die durch Neurotransmitter
oder Neuropeptide aktiviert werden. Phosphorylierung anderer spannungskontrollierter
Kanäle
oder Neurotransmitter-Rezeptoren stellt einen wichtigen regulatorischen
Mechanismus für
die Regulation dar. Daher könnte
PYK2 ein wichtiges Verbindungsmolekül zwischen Neuropeptiden, die
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren oder Neurotransmittern, die den
Ca2+-Einstrom stimulieren, aktivieren, und
weiter stromabwärts
gelegenen Signalereignissen, welche die neuronale Formbarkeit, Zellerregung
und synaptische Wirksamkeit regulieren, repräsentieren.
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Wir haben gezeigt, dass PYK2 als
Reaktion auf eine große
Vielfalt von extrazellulären
Reizen schnell aktiviert wird. Diese Reize schließen die
Aktivierung eines Ionenkanals, die Stimulation eines G-Protein-gekoppelten
Rezeptors, den Kalziumeinstrom als Folge einer Membrandepolarisierung
als auch einer Phorbolesterstimulierung, mit ein. Auch wenn die
molekularen Mechanismen, durch die diese Signale die Aktivierung
von PYK2 induzieren, nicht bekannt sind, zeigen unsere Ergebnisse
deutlich, dass die Anhebung der intrazellulären Kalziumkonzentration für die PYK2
Aktivierung entscheidend ist. Die Wirkung von PMA auf eine PYK2
Aktivierung mag verdeutlichen, dass PYK2 auch durch einen PKC-abhängigen Weg
aktiviert werden kann. Die Tatsache, dass PYK2 durch einen Ionenkanal
wie zum Beispiel den nikotinischen Acetylcholin-Rezeptor und durch
intrazelluläres
Kalzium aktiviert werden kann, erhöht die Wahrscheinlichkeit,
dass PYK2 die Funktion des Ionenkanales durch Tyrosin-Phosphorylierung
regulieren könnte.
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I. Nukleinsäure, die
für ein
PYK2 Polypeptid kodiert
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Vom Schutzumfang dieser Erfindung
mit umfasst sind die funktionellen Äquivalente der hier beschriebenen
isolierten Nukleinsäuremoleküle. Die
Degeneriertheit des genetischen Codes ermöglicht die Substitution verschiedener
Codons durch andere Codons, welche die gleiche Aminosäure spezifizieren und
daher zum gleichen Protein führen
würden.
Die Nukleinsäuresequenz
kann grundlegend verändert
werden, da, mit Ausnahme von Methionin und Tryptophan, die bekannten
Aminosäuren
von mehr als einem Codon kodiert werden können. Daher könnten Teile
oder das ganze PYK2 Gen synthetisiert werden, um eine Nukleinsäuresequenz zu
ergeben, die sich von der in SEQ ID Nr.: 1 dargestellten deutlich
unterscheidet. Die durch sie kodierte Aminosäuresequenz würde jedoch
erhalten bleiben.
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Die Nukleinsäuresequenz kann zusätzlich eine
Nukleotidsequenz umfassen, die durch Hinzufügen, Deletion oder Substitution
von mindestens einem Nukleotid vom 5'-Ende und/oder 3'-Ende der
Nukleinsäureformel,
dargestellt in SEQ ID Nr.: 1 oder einem Derivat davon, erhalten
wird. Jedes Nukleotid oder Polynukleotid kann in dieser Hinsicht
dazu verwendet werden, sofern sein Hinzufügen, seine Deletion oder seine
Substitution nicht die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr.: 2 verändert,
die durch die Nukleotidsequenz kodiert wird. Zum Beispiel soll die
vorliegende Erfindung jede Nukleinsäuresequenz mit umfassen, die
durch das Hinzufügen
von ATG als Initiationscodon am 5'-Ende der erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenz
oder ihres Derivates, oder durch das Hinzufügen von TTA, TAG oder TGA als
Terminationscodon am 3'-Ende der erfindungsgemäßen Nukleotidsequenz oder ihres
Derivates, erhalten wird. Darüber
hinaus kann ein Nukleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung, wenn notwendig, Restriktions-Endonuklease-Erkennungsstellen
enthalten, die an ihr 5'-Ende und/oder 3'-Ende angefügt werden.
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Solche funktionellen Änderungen
einer bestimmten Nukleinsäuresequenz
erfordern eine Möglichkeit die
Sekretion und/oder das Prozessieren von heterologen Proteinen, die
durch Fremde, mit ihr verschmolzene Nukleinsäuresequenzen kodiert werden,
zu fördern.
Alle durch den genetischen Code ermöglichten Variationen der Nukleotidsequenz
der PYK2 Gene und Fragmente davon werden daher von dieser Erfindung
mit umfasst.
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Des weiteren ist es möglich, Codons
zu deletieren oder ein oder mehrere Codons durch andere Codons als
die degenerierten Codons zu ersetzen, um ein strukturell modifiziertes
Polypeptid herzustellen, aber eines, das im wesentlichen den gleichen
Nutzen oder die gleiche Aktivität
des Polypeptids hat, der durch das unmodifizierte Nukleinsäuremolekül hergestellt
wurde. Wie bereits im Stand der Technik beschrieben, sind die zwei
Polypeptide, wie auch die beiden Nukleinsäuremoleküle, funktionelle Äquivalente,
die zu ihrer Herstellung führen,
obgleich die Unterschiede zwischen den Nukleinsäuremolekülen nicht mit der Degeneriertheit
des genetischen Codes im Zusammenhang stehen.
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II. Eine Nukleinsäuresonde
zum Nachweis von PYK2
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Eine Nukleinsäuresonde der vorliegenden Erfindung
kann dazu verwendet werden, um eine passende chromosomale- oder
cDNA-Bibliothek mit gewöhnlichen
Hybridisierungsverfahren zu durchsuchen, um ein anderes Nukleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung zu erhalten. Eine chromosomale DNA- oder cDNA-Bibliothek kann aus geeigneten
Zellen, entsprechend der im Stand der Technik beschriebenen Verfahren
(vgl. Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Herausgegeben
von Sambrook, Fritsch, & Maniatis, Cold
Spring Harbor Laboratory, 1989) hergestellt werden.
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Als Alternative wird eine chemische
Synthese durchgeführt,
um Nukleinsäuresonden
mit Nukleotidsequenzen zu erhalten, die den N-terminalen und C-terminalen
Teilen der Aminosäuresequenz
des gewünschten Polypeptids
entsprechen. Daher können
die synthetisieren Nukleinsäuresonden
als Primer in einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR) verwendet werden,
die entsprechend den beschriebenen PCR-Techniken durchgeführt wird,
im wesentlichen entsprechend der PCR-Protokolle, "A Guide to Methods
and Applications", zweite Ausgabe, bearbeitet durch Michael et al.,
Academic Press, 1990. unter Verwendung der passenden chromosomalen-
oder cDNA-Bibliothek, um das Fragment der vorliegenden Erfindung
zu erhalten.
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Der Durchschnittsfachmann kann solche
Sonden jederzeit auf Grundlage der hier offenbarten Sequenz unter
Verwendung von im Stand der Technik bekannten Verfahren der computerisierten
Anpassung und Sequenzanalysen (vgl. Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, zweite Ausgabe, bearbeitet durch Sambrook, Fritsch & Maniatis, Cold
Spring Harbor Laboratory, 1989) konstruieren. Die Hybridisierungssonden
der vorliegenden Erfindung können
durch herkömmliche
Markierungstechniken, wie zum Beispiel einer radioaktiven Markierung,
einer Enzymmarkierung, einer Fluoreszenzmarkierung, einer Biotin-Avidinmarkierung,
einer Chemilumineszenz und ähnlichem,
markiert werden. Nach der Hybridisierung können die Sonden mittels bekannter
Verfahren sichtbar gemacht werden.
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Die Nukleinsäuresonden der vorliegenden
Erfindung beinhalten sowohl RNA- als auch DNA-Sonden, wobei diese
Sonden mittels bekannter Techniken hergestellt werden. Die Nukleinsäuresonde
kann auf einem Trägermaterial
immobilisiert werden. Beispiele für solche festen Trägermaterialien
beinhalten, sind aber nicht begrenzt auf Kunststoffe wie zum Beispiel
Polycarbonat, komplexe Carbohydrate wie zum Beispiel Agarose und
Sepharose und Acrylharzen wie zum Beispiel Polyacrylamid und Latexteilchen.
Techniken zum Verbinden von Nukleinsäuresonden mit solchen Trägermaterialien
sind im Stand der Technik bereits bekannt.
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Die Testproben, die für Nukleinsäure-Durchsuchungsverfahren
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, beinhalten zum Beispiel
Zellen oder Nukleinsäureextrakte
von Zellen oder biologischen Flüssigkeiten. Die
in den oben beschriebenen Verfahren verwendete Probe wird, basierend
auf dem Testtyp, dem Nachweisverfahren und der Beschaffenheit des
Gewebes, Zellen oder der zu untersuchenden Extrakte, variieren.
Verfahren zur Herstellung von Nukleinsäureextrakten von Zellen sind
im Stand der Technik bekannt und können einfach angepaßt werden,
um eine Probe zu erhalten, die mit der verwendeten Methode kompatibel
ist.
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III. Auf einer Sonde basierendes
Verfahren und Kit zum Nachweis von PYK2
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Ein Verfahren zum Nachweis des Vorhandenseins
von PYK2 in einer Probe umfasst, a) in-Kontakt-bringen der Probe
mit der oben beschriebenen Nukleinsäuresonde unter Bedingungen,
unter denen eine Hybridisierung stattfindet, und b) Nachweis des
Vorhandenseins der an dem Nukleinsäuremolekül gebundenen Sonde. Ein Durchschnittsfachmann
würde die
Nukleinsäuresonde
entsprechend den oben beschriebenen bekannten Techniken auswählen. Zu
untersuchende Proben beinhalten, sind jedoch nicht begrenzt auf RNA-Proben
aus menschlichem Gewebe.
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Ein Kit zum Nachweis des Vorhandenseins
von PYK2 in einer Probe umfasst mindestens ein Behälter-Mittel
mit der darin angeordneten, oben beschriebenen Nukleinsäuresonde.
Das Kit kann ferner andere Behälter
umfassen, die eines oder mehrere der nachfolgenden umfassen: Waschreagenzien
und Reagenzien, die in der Lage sind das Vorhandensein einer gebundenen
Nukleinsäuresonde
nachzuweisen. Beispiele für Nachweisereagenzien
beinhalten, sind jedoch nicht begrenzt auf radioaktiv markierte
Sonden, enzymmarkierte Sonden (Pferderettich Peroxidase, alkalische
Phosphatase) und affinitätsmarkierte
Sonden (Biotin, Avidin oder Streptavidin).
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Im einzelnen beinhaltet ein kompartimentiertes
Kit jedes Kit, in dem Reagenzien in separaten Behältern enthalten
sind. Diese Behälter
beinhalten kleine Glasbehälter,
Plastikbehälter
oder Streifen aus Plastik oder Papier. Diese Behälter ermöglichen die effiziente Übertragung
von Reagenzien aus einem Kompartiment in ein anderes Kompartiment,
so dass die Proben und Reagenzien nicht wechselseitig kontaminiert
werden und die Wirkstoffe oder Lösungen
jedes Behälters
auf quantitative Art und Weise aus einem Kompartiment in ein anderes
gegeben werden können.
Diese Behälter
werden einen Behälter
beinhalten, der die Testprobe aufnehmen wird, einen Behälter, der
die im Test verwendete Sonde oder Primer enthält, Behälter, die Waschreagenzien enthalten
(wie zum Beispiel Phosphatgepufferte Salzlösung, Tris-Puffer und dazu
vergleichbare) und Behälter,
welche die Reagenzien enthalten, die zum Nachweis der hybridisierten
Sonde, des gebundenen Antikörpers,
des amplifizierten Produktes oder ähnlichem verwendet werden.
Ein Durchschnittsfachmann wird leicht erkennen, dass die in der
vorliegenden Erfindung beschriebenen Nukleinsäuresonden einfach in eines der
bekannten, anerkannten Kit-Formate aufgenommen werden kann.
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IV. Ein PYK2 Nukleinsäuremolekül umfassendes
DNA Gebilde und Zellen, die dieses Gebilde enthalten
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein rekombinantes DNA-Molekül,
das 5' bis 3' einen Promotor, der die Transkription in der Wirtszelle
wirksam initiieren kann, und die oben beschriebene Nukleinsäuremolekülen umfasst.
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Zusätzlich betrifft die vorliegende
Erfindung ein rekombinantes DNA-Molekül, das einen Vektor und ein oben
beschriebenes Nukleinsäuremoleküle umfasst.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Nukleinsäuremolekül, das eine
in der Zelle funktionelle Transkriptionsregion, eine Sequenz, die
zu einer RNA-Sequenz komplementär
ist, die für
eine Aminosäuresequenz
kodiert, welche dem oben beschriebenen Polypeptid entspricht und
eine in der Zelle funktionelle Transkriptionsterminationsregion
umfasst. Die oben beschriebenen Moleküle können isolierte und/oder gereinigte
DNA-Moleküle
sein.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch eine Zelle oder einen Organismus, der eine der oben beschriebenen
Nukleinsäuremoleküle enthält. Das
Peptid kann aus Zellen gewonnen werden, die verändert worden sind, um das Peptid
zu exprimieren. Eine Zelle wird „verändert, um ein gewünschtes
Peptid zu exprimieren" genannt, wenn die Zelle durch genetische
Manipulation erzeugt wird, um ein Protein herzustellen, das es normalerweise
nicht herstellt oder das die Zelle normalerweise in geringeren Mengen
herstellt. Ein Durchschnittsfachmann kann einfach Verfahren zur
Einführung
und Expression entweder genomischer, cDNA oder synthetischer Sequenzen,
entweder in eukaryotische oder prokaryotische Zellen, anpassen.
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Ein Nukleinsäuremolekül, wie zum Beispiel DNA, wird „in der
Lage zur Expression" eines Polypeptids genannt, wenn es Nukleotidsequenzen
enthält,
die Transkriptions- und Translations-regulatorische Informationen
enthalten, und solche Sequenzen sind mit für das Polypeptid kodierenden
Nukleotidsequenzen „funktionsfähig verknüpft". Eine
funktionsfähige
Verknüpfung
ist eine Verknüpfung,
in der regulatorische DNA-Sequenzen und die DNA-Sequenz, dessen
Expression angestrebt wird, auf die Art und Weise miteinander verbunden
sind, das die Expression einer Gensequenz möglich ist. Die genaue Beschaffenheit
der regulatorischen Regionen, die für die Expression einer Gensequenz
benötigt
werden, kann von Organismus zu Organismus variieren, sollte aber
für gewöhnlich eine
Promotorregion beinhalten, die in Prokaryonten sowohl den Promotor
(der zur Initiation der RNA Transkription führt) als auch die DNA-Sequenzen
enthält,
welche, sobald sie in RNA transkribiert wird, die Initiation der
Synthese signalisieren wird. Solche Regionen werden normalerweise
diese 5' nicht-kodierenden Sequenzen beinhalten, die bei der Initiation
der Transkription und Translation teilhaben, wie zum Beispiel der
TATA-Box, Capping-Sequenz, CAAT-Sequenz und ähnliche.
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Wenn gewünscht, kann die nicht-kodierende
Region am 3'-Ende der Sequenz, die für ein PYK2-Gen kodiert, durch
die oben beschriebenen Verfahren erhalten werden. Diese Region kann
für ihre
Transkriptions-Terminations-regulatorischen Sequenzen wie zum Beispiel
Termination und Polyadenylierung beibehalten werden. Deshalb können durch
Beibehalten der 3'-Region, die naturgemäß der ein PYK2 Gen kodierenden DNA-Sequenz
folgt, die Transkriptions-Terminationssignale bereitgestellt werden.
Wenn die Transkriptions-Terminationssignale
in der Expressionswirtszelle nicht zufriedenstellend funktionell
sind, können
diese durch eine in der Wirtszelle funktionelle 3'-Region ersetzt
werden.
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Zwei DNA-Sequenzen (wie zum Beispiel
die Sequenz einer Promotorregion und eine PYK2-Sequenz), so sagt
man, sind funktionsfähig
verknüpft,
wenn die Beschaffenheit der Verknüpfung zwischen den beiden DNA-Sequenzen
(1) nicht zur Einführung
einer Leserastermutation führt,
(2) nicht die Fähigkeit
der Sequenz der Promotorregion beeinträchtigt, die Transkription einer
PYK2-Gensequenz zu regeln oder (3) nicht die Fähigkeit einer PYK2-Gensequenz
beeinträchtigt,
die Sequenz der Promotorregion zu transkribieren. Eine Promotorregion
würde dadurch
funktionsfähig
mit einer DNA-Sequenz verknüpft
sein, wenn der Promotor in der Lage wäre, die Transkription in dieser
DNA-Sequenz zu bewirken. Daher sind Transkriptions- und Translationssignale,
die durch einen passenden Wirt erkannt werden, zur Expression eines
PYK2 Gens notwendig.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
die Expression des PYK2-Gens (oder eines funktionellen Derivates davon)
entweder in prokaryotischen oder eukaryotischen Zellen. Prokaryotische
Wirte sind für
gewöhnlich
sehr effizient und zweckmäßig bei
der Herstellung von rekombinanten Proteinen und sind daher ein Typ
von bevorzugten Expressionssystemen für das PYK2-Gen. Prokaryonten
werden am häufigsten
durch verschiedene Stämme
von E. coli vertreten. Jedoch können
auch andere mikrobische Stämme
verwendet werden, einschließlich
anderer Bakterienstämme.
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In prokaryotischen Systemen können Plasmidvektoren
verwendet werden, die Replikationsstellen und Kontrollsequenzen
enthalten, die von einer mit dem Wirt kompatiblen Art stammen. Beispiele
für geeignete Plasmidvektoren
können
pBR322, pUC118, pUC119 und dazu vergleichbare enthalten; geeignete
Phagen oder Bakteriophagenvektoren können γgt10, γgt11 und ähnliche enthalten; und geeignete
Virusvektoren können
pMAM-neo, pKRC und ähnliche
enthalten. Vorzugsweise hat der ausgewählte Vektor der vorliegenden
Erfindung die Fähigkeit,
sich in der ausgewählten
Wirtszelle zu replizieren.
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Anerkannte prokaryotische Wirte beinhalten
Bakterien, wie zum Beispiel E. coli, Bazillus, Streptomyces, Pseudomonas,
Salmonella, Serratia und ähnliche.
Unter diesen Bedingungen wird jedoch das Peptid nicht glykosiliert.
Der prokaryotische Wirt muss mit dem Replikon und den Kontrollsequenzen
im Expressionsplasmid kompatibel sein.
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Um PYK2 (oder ein funktionelles Derivat
davon) in einer prokaryotischen Zelle zu exprimieren, ist es notwendig,
die PYK2-Sequenz mit einem funktionellen prokaryotischen Promotor
funktionsfähig
zu verknüpfen.
Solche Promotoren können
entweder konstitutiv oder vorzugsweise regulierbar sein (d. h. induzierbar
oder dereprimierbar). Beispiele für konstitutive Promotoren beinhalten
den int-Promotor des Bakteriophagen λ, den bla-Promotor der β-Lactamase
Gensequenz von pBR322 und den CAT-Promotor der Chloramphenicol Acetyl-Transferase
Gensequenz von pPR325 und ähnliche.
Beispiele für
induzierbare prokaryotische Promotoren beinhalten die ganz rechts-
und ganz links-Promotoren des Bakteriophagen λ (PL und
PR), die trp-, recA-, lacZ-, lacI- und gal-Promotoren
von E. coli, die α-Amylase
(Ulmanen et al., J. Bacteriol.
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162: 176–182 (1985)) und die
-28-spezifischen Promotoren
von B. subtilis (Gilman et al., Gene sequence 32: 11–20 (1984)),
die Promotoren des Bakteriophagen von Bazillus (Gryczan, In: The
Molecular Biology of the Bacilli, Academic Press, Inc., NY (1982))
und Streptomyces-Promotoren (Ward et al., Mol. Gen. Genet. 203:
468–478
(1986)). Prokaryotische Promotoren werden von Glick beschrieben
(J. Ind. Microbiol. 1: 277–282
(1987); Cenatiempo (Biochimie 68: 505–516 (1986)); und Gottesman
(Ann. Rev. Genet. 18: 415–442 (1984)).
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Eine angemessene Expression in einer
prokaryotischen Zelle erfordert auch das Vorhandensein einer ribosomalen
Bindungsstelle stromaufwärts
der für
eine Gensequenz kodierenden Sequenz. Solche ribosomalen Bindungsstellen
sind zum Beispiel offenbart durch Gold al al., (Ann. Rev. Microbiol.
35: 365–404
(1981)). Die Auswahl von Kontrollsequenzen, Expressionsvektoren,
Transformationsmethoden und ähnlichem
hängt von
der Art der bei der Expression verwendeten Wirtszelle ab. Die wie
hier verwendeten Begriffe „Zelle", „Zelllinie"
und „Zellkultur"
können
abwechselnd verwendet werden und alle derartigen Bezeichnungen schließen die
Vermehrung mit ein. Daher beinhalten die Worte „Transformanten" oder „transformierte
Zellen" die primäre Zielzelle
und davon abstammende Kulturen, ohne Berücksichtigung der Anzahl der Übertragungen.
Des weiteren sollte klar sein, dass der DNA-Gehalt der gesamten
Nachkommenschaft aufgrund absichtlicher oder versehentlicher Mutationen
nicht genau identisch sein kann. Wie jedoch definiert, ist die Funktionalität der Mutanten
Nachkommenschaft die gleiche, wie die der ursprünglich transformierten Zelle.
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Wirtszellen, die im Expressionssystem
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind nicht streng begrenzt,
vorausgesetzt, dass sie für
die Verwendung bei der Expression des entsprechenden PYK2-Peptids
geeignet sind. Geeignete Wirte können
häufig
eurkaryotische Zellen beinhalten. Bevorzugte eukaryotische Wirte
beinhalten zum Beispiel Hefe, Pilze, Insektenzellen, Säugetierzellen
entweder in vivo oder in Gewebekultur. Als Wirte verwendbare Säugetierzellen
beinhalten HeLa-Zellen, Zellen fibroblastischen Ursprungs, wie zum
Beispiel VERO oder CHO-Kl oder Zellen lymphoiden Ursprungs und ihre
Derivate. Bevorzugte Säugetierwirtszellen
beinhalten sowohl SP2/0 und J558L als auch neuroblastische Zelllinien
wie zum Beispiel IMR 332, die ein besseres Leistungsvermögen für die richtige
posttranslationale Bearbeitung bereitstellen können.
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Des weiteren sind Pflanzenzellen
ebenso als Wirte verfügbar
und Kontrollsequenzen, die mit Pflanzenzellen kompatibel sind, sind
ebenso verfügbar,
wie zum Beispiel der Blumenkohl-Mosaik-Virus 35S und 19S und der
Promotor der Nopalin-Synthase und polyadenylierte Signalsequenzen.
Ein weiterer bevorzugter Wirt ist eine Insektenzelle, zum Beispiel
die Drosophila-Larve. Beim Verwenden von Insektenzellen als Wirt kann
der Promotor der Drosophila-Alkohol-Dehydrogenase
verwendet werden. Rubin, Science 240: 1453–1459 (1988). Alternativ dazu
können
Baculovirusvektoren manipuliert werden, um große Mengen von PYK2 in Insektenzellen
zu exprimieren (Jasny, Science 238: 1653 (1987); Miller et al.,
In: Genetic Engineering (1986), Setlow, J. K., et al., Hrsg., Plenum,
Vol. 8, S.277-297)
.
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Jedes einer Reihe von Hefe-Gensequenz-Expressionssystemen
kann verwendet werden, das die Promotor und Terminationselemente
der aktiv exprimierten Gensequenzen, die für glykolytische Enzyme kodieren,
mit einschließt,
diese werden in großen
Mengen hergestellt, wenn Hefe in Medien herangezogen wird, die reich
an Glucose sind. Bekannte glykolytische Gensequenzen können ebenfalls
sehr wirksame Transkriptions-Kontrollsignale bereitstellen. Eine
Hefe stellt wesentliche Vorteile bereit, da sie auch posttranslationale Peptidmodifikationen
durchführen
können.
Es existieren eine Vielzahl von rekombinanten DNA-Strategien, die starke
Promotorsequenzen und hohe Kopienzahlen von Plasmiden verwenden,
die zur Herstellung der gewünschten
Proteine in Hefe verwendet werden können. Hefe erkennt Leitsequenzen
auf geklonten Säugetier Gensequenz
Produkten und sekretieren Peptide, die eine Leitsequenz tragen (d.
h. Vor-Peptide). Für
einen Säugetierwirt
sind mehrere mögliche
Vektorsysteme zur Expression von PYK2 verfügbar.
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Abhängig von der Beschaffenheit
des Wirtes kann eine große
Vielzahl von Transkriptions- und Translationsregulatorischen Sequenzen
eingesetzt werden. Die Transkriptions- und Translations-regulatorischen
Signale können
aus viralen Ursprüngen,
wie zum Beispiel dem Adenovirus, dem Rinder Papillomavirus, dem
Cytomegalovirus, dem Simianvirus oder vergleichbaren Viren, abstammen,
bei denen die regulatorischen Signale mit einer bestimmten Gensequenz,
die ein hohes Expressionsniveau hat, verbunden sind. Alternativ
dazu können
Promotoren von Säugetier-Expressionsprodukten
wie zum Beispiel Actin, Collagen, Myosin und ähnlichen eingesetzt werden.
Es können
Transkriptionsinitiations-regulatorische Signale ausgewählt werden,
die eine Repression oder Aktivierung ermöglichen, so dass die Expression
der Gensequenzen reguliert werden kann. Von Interesse sind regulatorische
Signale, die temperatursensitiv sind, so dass durch Einstellen der
Temperatur die Expression reprimiert oder initiiert werden kann
oder Gegenstand einer chemischen (wie zum Beispiel Metabolit) Regulation
ist.
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Die Expression von PYK2 in eukaryotischen
Wirten erfordert die Verwendung von eukaryotischen regulatorischen
Regionen. Diese Regionen werden im Allgemeinen eine Promotorregion
mit einschließen,
die hinreichend ist, um die Initiation der RNA-Synthese zu lenken.
Bevorzugte eukaryotische Promotoren beinhalten zum Beispiel den
Promotor der Maus Metallothionein II Gensequenz (Hamer et al., J.
Mol. Appl. Gen. 1: 273–288
(1982)); den TK-Promotor des Herpesvirus (McKnight, Cell 31: 355–365 (1982));
den frühen SV40-Promotor
(Benoist et al., Nature (London) 290: 304–310 (1981)), den Hefe gal4
Gensequenz Promotor (Johnston et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA)
79: 6971–6975
(1982)); Silver et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 81: 5951–5955 (1984)).
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Die Translation von eukaryotischer
mRNA wird an dem Codon initiiert, das für das erste Methionin kodiert.
Aus diesem Grund ist vorzugsweise sicherzustellen, dass die Verknüpfung zwischen
einem eukaryotischen Promotor und einer DNA-Sequenz, die für ein PYK2
kodiert (oder funktionelles Derivat davon) keinerlei dazwischenliegende
Codons enthält,
die imstande sind, für
ein Methionin zu kodieren (d. h. AUG). Die Gegenwart solcher Codons
führt entweder
zur Bildung eines Fusionsproteins (wenn das AUG Codon im gleichen
Leserahmen ist wie die PYK2-kodierende Sequenz) oder einer Leserastermutation
(wenn das AUG Codon nicht im gleichen Leserahmen ist wie die PYK2-kodierende
Sequenz).
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Ein PYK2 Nukleinsäuremolekül und ein funktionsfähig verknüpfter Promotor
können
in eine prokaryotische oder eukaryotische Empfängerzelle eingeführt werden,
entweder als ein nicht-replizierendes DNA-(oder als ein RNA-)Molekül, das entweder
ein lineares Molekül
oder vorzugsweise ein kovalent geschlossenes zirkulares Molekül sein kann.
Da diese Moleküle
nicht zur autonomen Replikation imstande sind, kann die Expression
des Gens durch die unbeständige
Expression der eingefügten
Sequenz erfolgen. Alternativ dazu kann die permanente Expression
durch den Einbau der eingefügten
DNA-Sequenz in das Wirtschromosom erfolgen.
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Es kann ein Vektor eingesetzt werden,
der imstande ist, die gewünschten
Gensequenzen in das Wirtszellenchromosom zu integrieren. Zellen,
welche die eingeführte
DNA stabil in ihre Chromosomen integriert haben, können auch
durch Einführen
eines oder mehrerer Marker, die eine Selektion der Wirtszellen ermöglicht, die
den Expressionsvektor enthalten, selektiert werden. Der Marker kann
vom prototrophen bis zum auxotrophen Wirt eine Pestizidresistenz,
z. B Antibiotika oder schwere Metalle wie zum Beispiel Kupfer oder ähnliche, bereitstellen.
Die selektierbare Marker Gensequenz kann entweder direkt mit den
zu exprimierenden DNA Gensequenzen verknüpft sein oder durch Kotransfektion
in die gleiche Zelle eingeführt
werden. Zusätzliche Elemente
können
auch zur optimalen Synthese der einzelkettenbindenden Protein mRNA
benötigt
werden. Diese Elemente können
entweder Splice- Signale
als auch Transkriptionspromotoren, Enhancer und Terminationssignale
beinhalten. cDNA Expressionsvektoren, die solche Elemente einführen, schließen jene
mit ein, die von Okayama, Molec. Cell. Biol. 3: 280 (1983) beschrieben
werden.
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Die eingeführten Nukleinsäuremoleküle können in
ein Plasmid oder einen viralen Vektor, der zur autonomen Replikation
im Empfängerwirt
in der Lage ist, eingebaut werden. Beliebige einer großen Vielzahl
von Vektoren kann für
diese Zwecke eingesetzt werden. Wichtige Faktoren für die Auswahl
eines bestimmten Plasmids oder viralen Vektors umfassen: die Leichtigkeit,
mit der die Empfängerzellen,
die den Vektor enthalten, erkannt und aus solchen Empfängerzellen
ausgewählt
werden können,
die den Vektor nicht enthalten; die Anzahl der Kopien des Vektors,
die in einem bestimmten Wirt erwünscht
sind; und ob es wünschenswert
ist, dass man in der Lage ist, den Vektor zwischen Wirtszellen verschiedener
Arten „pendeln"
zu lassen. Bevorzugte prokaryotische Vektoren beinhalten Plasmide
wie zum Beispiel solche, die in der Lage sind, sich in E. coli zu replizieren
(wie zum Beispiel pBR322, ColEl, pSC101, pACYC 184, ΠVX). Solche
Plasmide sind zum Beispiel offenbart durch Sambrook (vgl. Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, zweite Ausgabe, bearbeitet durch Sambrook,
Fritsch & Maniatis,
Cold Spring Harbor Laboratory, (1989)). Bazillus Plasmide beinhalten
pC194, pC221, pT127 und ähnliche.
Solche Plasmide sind offenbart durch Gryczan (In: The Molecular
Biology of the Bacilli, Academic Press, NY (1982), S.307–329). Geeignete
Streptomyces Plasmide beinhalten p1J101 (Kendall et al., J. Bacteriol.
169: 4177–4183
(1987)) und Streptomyces Bakteriophagen wie zum Beispiel ŘC31 (Chater
et al., In: Sixth International Symposium on Actinomycetales Biology,
Akademiai Kaido, Budapest, Ungarn (1986), S.45–54). Pseudomonas Plasmide
werden beschrieben durch John et al. (Rev. Infect. Dis. 8: 693–704 (1986)),
und Izaki (Jpn. J. Bacteriol. 33: 729–742 (1978)).
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Bevorzugte eukaryotische Plasmide
beinhalten zum Beispiel BPV, Vakzinia, SV40, 2-mikron-Kreis und ähnliche
oder ihre Derivate. Solche Plasmide sind im Stand der Technik gut
bekannt (Botstein et al., Miami Wntr. Symp. 19: 265–274 (1982);
Broach, In: The Molecular Biology of the Yeast Saccharomyces: Life
Cycle and Inheritance, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor, NY, S.445–470
(1981); Broach, Cell 28: 203–204
(1982); Bollon et al., J. Ctin. Hematol. Oncol. 10: 39–48 (1980);
Maniatis, In: Cell Biology: A Comprehensive Treatise, Vol.3, Gene
Sequence Expression, Academic Press, NY, S.563–608 (1980).
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Sobald der das/die Konstrukt (e)
enthaltende Vektor oder das Nukleinsäuremolekül für die Expression hergestellt
worden ist, kann/können
das/die DNA-Konstrukt (e) durch jeden einer Vielzahl von geeigneten
Mitteln, zum Beispiel Transformation, Transfektion, Konjugation,
Protoplastenfusion, Elektroporation, Particle-Gun-Technologie, Kalziumphosphat-Präzipitation,
direkte Mikroinjektion und vergleichbares, in eine geeignete Wirtszelle
eingeführt
werden. Nach dem Einführen
des Vektors werden Empfängerzellen
in einem Selektivmedium, welches das Wachstum von Vektor-enthaltenden
Zellen selektiert, angezogen. Expression der/des geklonten Genmoleküle(s) führt zur
Herstellung von PYK2 oder Fragmenten davon. Dies kann in den transformierten
Zellen als solche stattfinden oder im Anschluß an eine Induktion dieser
Zellen zur Differenzierung (zum Beispiel durch Verabreichung von
Bromdesoxyuracil zu Neuroblastomzellen oder ähnlichen). Eine Vielzahl von Inkubationsbedingungen
können
verwendet werden, um das Peptid der vorliegenden Erfindung zu bilden.
Die am meisten bevorzugten Bedingungen sind die, welche physiologische
Bedingungen nachahmen.
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V. Gereinigte PYK2 Polypeptide
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Eine Vielzahl aus dem Stand der Technik
bekannter Methodologien können
verwendet werden, um das Peptid der vorliegenden Erfindung zu erhalten.
Das Peptid kann aus Geweben oder Zellen, die natürlicherweise das Peptid herstellen,
aufgereinigt werden. Alternativ dazu können die oben beschriebenen
isolierten Nukleinsäurefragmente
verwendet werden, um das PYK2 Protein in jedem Organismus zu exprimieren.
Die Proben der vorliegenden Erfindung beinhalten Zellen, Proteinextrakte
oder Membranextrakte von Zellen oder biologischen Flüssigkeiten.
Die Proben werden basierend auf dem Test-Format, dem Nachweisverfahren
und der Beschaffenheit des Gewebes, der Zellen oder der Extrakte,
die als Proben verwendet werden, verschieden ausfallen.
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Jeder eukaryotische Organismus kann
als Quelle für
das Peptid der Erfindung verwendet werden, solange der Ursprungsorganismus
ein solches Peptid naturgemäß enthält. Wie
im Folgenden verwendet, bezieht sich „Ursprungsorganismus" auf
den ursprünglichen
Organismus von dem die Aminosäuresequenz
der Untereinheit abstammt, ohne Rücksicht auf den Organismus,
in dem die Untereinheit exprimiert wird und aus dem diese Untereinheit
letztendlich isoliert worden ist.
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Der Durchschnittsfachmann kann einfach
bekannte Verfahren zur Isolation von Proteinen ausführen, um
das Peptid frei von natürlichen
Kontaminanten zu erhalten. Diese beinhalten, sind jedoch nicht begrenzt auf:
Größenausschlußchromatographie,
HPLC, Ionenaustausch-chromatographie und Immunoaffinitätschromatographie.
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VI. PYK2-Antikörper und
Hybridom
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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Antikörper
mit Bindungsaffinität
zu einem PYK2 Polypeptid. Das Polypeptid kann die Aminosäuresequenz,
dargestellt in SEQ ID Nr.: 2, haben oder Mutanten oder artenabhängige Unterschiede
davon oder zumindest 35 aufeinanderfolgende Aminosäuren davon.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch einen Antikörper mit
einer spezifischen Bindungsaffinität zu einem PYK2 Polypeptid. Solch
ein Antikörper
kann durch Vergleich seiner Bindungsaffinität zu einem PYK2 Polypeptid
mit seiner Bindungsaffinität
zu einem anderen Polypeptid isoliert werden. Jene, die selektiv
an PYK2 binden, würden
für die Verwendung
in Verfahren ausgewählt,
die eine Unterscheidung zwischen PYK2 und anderen Polypeptiden erfordern.
Solche Verfahren könnten
beinhalten, sollten jedoch nicht begrenzt sein auf die Untersuchung
von veränderter
PYK2 Expression in Gewebe, das andere Polypeptide wie zum Beispiel
FAK enthält.
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Die PYK2 Proteine der vorliegenden
Erfindung können
in einer Vielzahl von Prozessen und Verfahren wie zum Beispiel zur
Erzeugung von Antikörpern,
zur Verwendung bei der Suche nach pharmazeutischer Zusammensetzung
und zum Studium von DNA/Protein Wechselwirkungen verwendet werden.
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Das PYK2 Peptid der vorliegenden
Erfindung kann zur Herstellung von Antikörpern oder Hybridomen verwendet
werden. Ein Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass, wenn ein
Antikörper
gewünscht
ist, ein solches Peptid, wie hier beschrieben, erzeugt und als ein
Immungen verwendet würde.
Die Antikörper
der vorliegenden Erfindung beinhalten sowohl monoklonale und polyklonale
Antikörper
als auch Fragmente dieser Antikörper
und humanisierte Formen. Humanisierte Formen von Antikörpern der
vorliegenden Erfindung können
unter Verwendung eines bekannten Prozesses, wie zum Beispiel einer
Chimärisierung
oder CDR-Verpflanzung, erzeugt werden. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auch auf ein Hybridom, das den oben beschriebenen monoklonalen
Antikörper,
oder Bindungsfragmente davon, herstellt. Ein Hybridom ist eine unsterbliche
Zelllinie, die in der Lage ist, einen spezifischen monoklonalen
Antikörper
zu sekretieren. Im allgemeinen sind Techniken zur Herstellung monoklonaler
Antikörper
und Hybridomen im Stand der Technik gut bekannt (Campbell, "Monoclonal
Antibody Technology: Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology", Elsevier Science Publishers, Amsterdam, Niederlande (1984);
St. Groth et al., J. Immunol. Methods 35: 1–21 (1980)). Jedes Tier (Maus,
Hase und ähnliche),
von dem bekannt ist, dass es Antikörper herstellt, kann mit dem
ausgewählten
Polypeptid immunisiert werden. Verfahren zur Immunisierung sind
im Stand der Technik gut bekannt. Solche Verfahren beinhalten eine
subkutane oder intraperitoneale Injektion des Polypeptids. Der Durchschnittsfachmann
wird erkennen, dass die Menge des für die Immunisierung verwendeten
Polypeptids sich, basierend auf dem zu immunisierenden Tier, der
Antigenwirkung des Polypeptids und der Injektionsstelle, verändern wird.
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Das Polypeptid kann mit einem Adjuvans
modifiziert oder verabreicht werden, um die Peptid-Antigenwirkung
zu erhöhen.
Verfahren zur Erhöhung
der Antigenwirkung eines Polypeptids sind im Stand der Technik gut
bekannt. Solche Verfahren schließen das Verbinden des Antigens
mit einem heterologen Protein (wie zum Beispiel Globulin oder β-Galaktosidase)
oder den Einschluss eines Adjuvans während der Immunisierung mit ein.
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Für
die monoklonalen Antikörper
werden Milzzellen von immunisierten Tieren entnommen, mit Myelomazellen,
wie zum Beispiel SP2/0-Agl4 Myelomazellen, fusioniert und dann wird
ihnen ermöglicht,
monoklonale Antikörper
produzierende Hybridomzellen zu werden. Jede der zahlreichen, im
Stand der Technik bekannten Verfahren, kann verwendet werden, um Hybridomzellen
zu identifizieren, die einen Antikörper mit den gewünschten
Charakteristika herstellen. Diese beinhalten das Screenen der Hybridomen
mit einem ELISA-Test, Western-Blot-Untersuchungen
oder radioaktive Immuntests (Lutz et al., Exp. Cell Res. 175: 109–124 (1988)). Hybridomen,
welche die gewünschten
Antikörper
sekretieren, werden geklont, und die Klasse und Unterklasse werden
unter Verwendung von bekannten Verfahren bestimmt (Campbell, Monoclonal
Antibody Technology: Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology, siehe oben (1984)).
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Für
polyklonale Antikörper
wird ein Antikörperenthaltendes
Antiserum aus dem immunisierten Tier isoliert und auf das Vorhandensein
von Antikörpern
mit der gewünschten
Spezifität
unter Verwendung der oben beschriebenen Verfahren gescreent. Die
oben beschriebenen Antikörper
können
nachweisbar markiert werden. Antikörper können durch die Verwendung von
Radioisotopen, Affinitätsmarkern
(wie zum Beispiel Biotin, Avidin und ähnliche), enzymatischen Markern
(wie zum Beispiel Pferderettich-Peroxidase, alkalische Phosphatase
und ähnliche),
Fluoreszenzmarkern (wie zum Beispiel FITC oder Rhodamin und ähnliche),
paramagnetischen Atomen und ähnlichen
nachweisbar markiert werden. Verfahren zur Durchführung dieser
Markierungen sind im Stand der Technik gut bekannt, zum Beispiel
in (Stemberger et al., J. Histochem. Cytochem. 18: 315 (1970); Bayer
et al., Meth. Enzym. 62: 308 (1979); Engval et al., Immunot. 109:
129 (1972); Goding, J. Immunol. Meth. 13: 215 (1976)). Die markierten
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
für in
vitro, in vivo und in situ Tests zur Identifizierung von Zellen
oder Geweben, die ein spezifisches Peptid exprimieren, verwendet
werden.
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Die oben beschriebenen Antikörper können auch
auf einem Trägermaterial
immobilisiert werden. Beispiele für solche Trägermaterialien beinhalten Kunststoffe
wie zum Beispiel Polycarbonat, komplexe Carbohydrate wie zum Beispiel
Agarose und Sepharose, Acrylharze und zum Beispiel Polyacrylamid
und Latexbeads. Techniken zum Verbinden von Antikörpern mit
solchen Trägermaterialien
sind im Stand der Technik gut bekannt (Weir et al., „Handbook
of Experimental Immunology" 4. Ausgabe, Blackwell Scientific Publications,
Oxford, England, Kapitel 10 (1986); Jacoby et al., Meth. Enzym.
34 Academic Press, N. Y. (1974)). Die immobilisierten Antikörper der
vorliegenden Erfindung können
sowohl für
in vitro, in vivo und in situ Tests als auch für die Immunchromatographie
verwendet werden.
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Außerdem kann ein Durchschnittsfachmann
leicht sowohl die zur Zeit erhältlichen
Prozeduren als auch die Techniken, Methoden und Kits, die bezüglich der
Antikörper
weiter oben offenbart wurden, anpassen, um Peptide zu erzeugen,
die in der Lage sind, eine spezifische Peptidsequenz zu binden,
um rationell entworfene Antipeptid-Peptide zu erzeugen, zum Beispiel
zu sehen in Hurby et al., „Application
of Synthetic Peptides: Antisense Peptides", in Synthetic Peptides,
Ein Handbuch für
Benutzer, W. H. Freeman, NY, S.289–307 (1992) und Kaspczak et
al., Biochemistry 28: 9230–8
(1989).
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Antipeptid-Peptide können durch
Ersetzen der in der PYK2 Peptidsequenz gefundenen Basisaminosäureresten
gegen Säurereste,
bei Aufrechterhaltung der hydrophoben und ungeladenen polaren Gruppen,
erzeugt werden. Zum Beispiel werden Lysin, Arginin und/oder Histidinreste
gegen Asparaginsäure
oder Glutaminsäure
ersetzt, und Glutaminsäurereste
werden gegen Lysin, Arginin oder Histidin ersetzt.
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VII. Ein auf Antikörpern basierendes
Verfahren und Kit zum Nachweis von PYK2
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Die vorliegende Erfindung umfasst
ein Verfahren zum Nachweis eines PYK2 Polypeptids in einer Probe,
umfassend: a) in-Kontakt-bringen der Probe mit einem oben beschriebenen
Antikörper
unter Bedingungen, so dass Immunkomplexe gebildet werden und b)
Nachweisen des Vorhandenseins des an das Polypeptid gebundenen Antikörpers. Die
Verfahren umfassen im einzelnen das Inkubieren einer Testprobe mit
einem oder mehreren Antikörpern
der vorliegenden Erfindung und dem Untersuchen, ob der Antikörper an
die Testprobe bindet. Veränderte
Mengen von PYK2 in einer Probe im Vergleich zu den üblichen
Mengen können
auf eine Muskelerkrankung hinweisen. Bedingungen zur Inkubation
eines Antikörpers
mit einer Testprobe variieren. Inkubationsbedingungen hängen von
dem im Test verwendeten Format, dem verwendeten Nachweisverfahren und
der Art und Beschaffenheit des im Test verwendeten Antikörpers ab.
Ein Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass jedes der allgemein
verfügbaren
immunologischen Testformate (wie zum Beispiel radioaktive Immuntests,
Enzymimmuntests, auf der Fusion basierende Ouchterlony oder Rocket-Immunfluoreszenztests) einfach
angepasst werden kann, um die Antikörper der vorliegenden Erfindung
zu verwenden. Beispiele für solche
Tests können
gefunden werden in Chard, „An
Introduction to Radioimmuoassays and Related Techniques" Elsevier
Science Publishers, Amsterdam, Niederlande (1986); Bullock et al., „Techniques
in Immunocytochemistry", Academic Press, Orlando, FL Vol.1 (1982),
Vol.2 (1983), Vol.3 (1985); Tijssen, „Practice and Theory of Enzyme
Immunoassays: Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology", Elsevier Science Publishers, Amsterdam, Niederlande (1985).
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Die immunologischen "Assay"-Testproben
der vorliegenden Erfindung beinhalten Zellen, Proteine oder Membranextrakte
von Zellen oder biologischen Flüssigkeiten,
wie zum Beispiel Blut, Serum, Plasma oder Urin. Die im oben beschriebenen Verfahren
verwendete Testprobe wird sich, basierend auf dem Testformat, der
Beschaffenheit der Nachweismethode und der Gewebe, Zellen oder Extrakte,
die zur Untersuchung verwendet werden, verändern. Verfahren zur Herstellung
von Proteinextrakten oder Membranextrakten von Zellen sind gut bekannt
und können
einfach angepasst werden, um eine Probe zu erhalten, die für das verwendete System
geeignet ist.
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Ein Kit enthält alle notwendigen Reagenzien,
um die zuvor beschriebenen Nachweisverfahren auszuführen. Das
Kit kann umfassen: i) einen ersten Behälter-Mittel, der einen der
oben beschriebenen Antikörper enthält und ii)
einen zweiten Behälter-Mittel,
der ein Konjugat enthält,
das einen Bindungspartner des Antikörpers und einen Marker umfasst.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst das Kit
des weiteren einen oder mehrere andere Behälter, die eines oder mehrere
des Folgenden umfassen: Waschreagenzien und Reagenzien, die für den Nachweis
des Vorhandenseins von gebundenen Antikörpern geeignet sind.
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Beispiele für Nachweisreagenzien beinhalten,
sind jedoch nicht begrenzt auf markierte sekundäre Antikörper oder wenn der Antikörper markiert
ist, hilfsweise die chromophoren, enzymatischen oder Antikörperbindungsreagenzien,
die imstande sind, mit den markierten Antikörpern zu reagieren. Das kompartimentierte Kit
kann wie das oben beschriebene für
Nukleinsäuresonden-Kits
sein. Der Durchschnittsfachmann wird einfach Wiedererkennen, dass
die in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Antikörper einfach
in eines der etablierten Kit-Formate, die im Stand der Technik bekannt
sind, eingebaut werden können.
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VIII. Isolation von Verbindungen,
die mit PYK2 wechselwirken
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zum Nachweis einer Verbindung, die imstande ist,
an ein PYK2 Polypeptid zu binden, welches das Inkubieren der Verbindung
mit PYK2 und Nachweisen des Vorhandenseins der an PYK2 gebundenen
Verbindung umfasst. Die Verbindung kann in einer komplexen Mischung
wie zum Beispiel Serum, Körperflüssigkeit
oder Zellextrakte vorhanden sein.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zum Nachweis eines Agonisten oder Antagonisten
der PYK2-Aktivität, welches
das Inkubieren von Zellen umfasst, die PYK2 in der Anwesenheit einer
Verbindung herstellen und den Nachweis von Änderungen im Niveau der PYK2-Aktivität. Die dadurch
identifizierten Verbindungen würden
eine Änderung
der Aktivität
erzeugen, was auf das Vorhandensein der Verbindung hinweisen würde. Die
Verbindung kann in einer komplexen Mischung vorhanden sein wie zum
Beispiel Serum, Körperflüssigkeit
oder Zellextrakten. Ist die Verbindung erst einmal identifiziert,
kann sie unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Techniken
isoliert werden.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
auch ein Verfahren zur Agonisierung (Stimulierung) oder Antagonisierung
einer mit PYK2 verbundenen Aktivität in einem Säugetier,
das die Verabreichung eines Agonisten oder Antagonsiten von PYK2
an das Säugetier
in einer Menge umfasst, die hinreichend ist, um den Agonismus oder
Antagonismus zu bewirken. Ein Verfahren zur Behandlung von Diabetes
mellitus, Skelettmuskelerkrankungen, Alzheimer oder peripherer Neuropathie
in einem Säugetier
mit einem Agonisten oder Antagonisten der PYK2-Aktivität, das die
Verabreichung des Agonisten oder Antagonisten zu einem Säugetier
in einer Menge umfasst, die hinreichend ist, um PYK2 verbundene
Funktionen zu agonisieren oder antagonisieren, wird ebenso von der
vorliegenden Anwendung eingeschlossen.
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IX. Transgene Tiere
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Eine Vielzahl von Verfahren sind
für die
Herstellung von transgenen Tieren in Verbindung mit dieser Erfindung
verfügbar.
Die DNA kann vor der Fusion der männlichen und weiblichen Vorkerne
in den Vorkern einer befruchteten Eizelle oder im Anschluss an die
Initiation der Zellteilung (Brinster et al., Proc. Nat. Acad. Sci.
USA 82: 4438–4442
(1985))in den Kern einer embryonalen Zelle injiziert werden (z.
B. der Kern eines Zwei-Zell-Embryos). Embryonen können mit
Viren infiziert werden, insbesondere Retroviren, die modifiziert wurden,
um anorganische Ionenrezeptor-Nukleotidsequenzen der Erfindung zu
tragen.
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Von der inneren Zellmasse des Embryos
abstammende und in Kultur stabilisierte pluripotente Stammzellen
können
in Kultur manipuliert werden, um Nukleotidsequenzen der Erfindung
einzufügen.
Ein transgenes Tier kann aus solchen Zellen durch Implantation in
eine Blastozyste hergestellt werden, die in eine Pflegemutter implantiert
wird und denen eine natürliche
Entwicklung ermöglicht
wird. Geeignete Tiere für
transgene Experimente können
aus herkömmlichen
kommerziellen Quellen bezogen werden, wie zum Beispiel Charles River
(Wilmington, MA), Taconic (Germantown, NY), Harlan Sprague Dawley
(Indianapolis, IN) etc.
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Die Verfahren zur Manipulation des
Nagetierembryos und zur Mikroinjektion von DNA in den Vorkern der
Zygote sind dem Durchschnittsfachmann gut bekannt (Hogan et al.,
siehe oben). Mikroinjektionsverfahren für Fisch-, Amphibieneier und
Vögel werden
in Houdebine und Chourrout, Experientia 47: 897–905 (1991) detailliert beschrieben.
Andere Verfahren zum Einfügen
von DNA in das Zellgewebe von Tieren werden beschrieben in U.S.
Patent Nr., 4,945,050 (Sandford et al., July 30, 1990).
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Für
die Herstellung einer transgenen Maus werden, nur als Beispiel,
weibliche Mäuse
angeregt, um zu superovulieren. Weibchen werden mit Männchen zusammengeführt und
die begatteten Weibchen werden durch CO2 Erstickung
oder Hals-Dislokation
getötet
und die Embryonen werden aus den abgetrennten Eileitern gewonnen.
Umliegende Kumuluszellen werden entfernt. Vorkernige Embryonen werden
danach gewaschen und bis zur Injektion gelagert. Erwachsene weibliche
Mäuse werden
nach wiederholter zufälliger
Auswahl mit vasektomisierten Männchen
gepaart. Empfängerweibchen
werden zur gleichen Zeit wie Spenderweibchen begattet. Die Embryonen
werden dann chirurgisch übertragen.
Das Verfahren zum Erzeugen von transgenen Ratten ist dem für die Mäuse ähnlich.
Siehe Hammer et al., Cell 63: 1099–1112 (1990).
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Verfahren zur Kultivierung von embryonalen
Stamm-(ES)Zellen und die darauf folgende Herstellung von transgenen
Tieren durch Einfügen
von DNA in ES-Zellen mittels Verfahren wie Elektroporation, Kalzium-Phosphat/DNA
Präzipitation
und Direktinjektion sind auch dem Durchschnittsfachmann gut bekannt.
Siehe zum Beispiel Teratocarcinomas and Embryonic Stem Cells, A
Practical Approach, E. J. Robertson, Hrsg., IRL Press (1987).
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In Fällen, die eine zufällige Genintegration
einschließen,
wird ein die Sequenz(en) der Erfindung enthaltender Klon mit einem
Gen transfiziert, das für
eine Resistenz kodiert. Das für
eine Neomycinresistenz kodierende Gen kann alternativ dazu mit der/den
Sequenz(en) der Erfindung physikalisch verknüpft werden. Transfektion und
Isolation der gewünschten
Klone sind durch jede der zahlreichen dem Durchschnittsfachmann
gut bekannten Verfahren (E. J. Robertson, siehe oben) durchführbar.
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DNA-Moleküle, die in ES-Zellen eingefügt worden
sind, können
auch durch den Prozess der homologen Rekombination in das Chromosom
integriert werden. Capecchi, Science 244: 1288-1292 (1989). Verfahren zur positiven
Selektion der rekombinanten Ereignisse (d. h. Neo-Resistenz) und
zweifach positiv-negativen Selektion (d. h. Neo-Resistenz und Gancyclovir-Resistenz)
und der nachfolgenden Identifikation der gewünschten Klone durch PCR, sind
durch Capecchi, siehe oben und Joyner et al., Nature 338: 153–156 (1989), dessen
Lehren hier aufgenommen werden, beschrieben. Die Endphase des Verfahrens
ist die Injektion der erhaltenen ES-Zellen in Blastozysten und die Übertragung
der Blastozysten in scheinschwangere Weibchen. Die daraus hervorgehenden
chimären
Tiere werden aufgezogen und ihr Ursprung wird durch Southern-Blotting analysiert,
um Individuen zu identifizieren, die das Transgen tragen. Verfahren
zur Herstellung von nicht-Nagetiersäugetieren
und anderen Tieren sind von anderen diskutiert worden. Siehe Houdebine
und Chourrout, siehe oben; Pursel et al., Science 244: 1281–1288 (1989);
und Simms et al., Bio/Technology 6: 179–183 (1988).
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X. Zusammensetzungen
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Die vorliegende Erfindung betrifft
das Entfernen oder das Verringern einer Abnormität in einem Signalübertragungsweg,
wobei der Signalübertragungsweg
ein PYK2 Polypeptid enthält.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch Zusammensetzungen und Verfahren
zur Behandlung von Erkrankungen, welche die Regulation der Aktivität und/oder
Niveaus der individuellen Bestandteile einschließt und betrifft Verfahren zur
Identifikation von Wirkstoffen für
solche Behandlungen. Die vorliegende Erfindung betrifft zusätzlich Verfahren
und Zusammensetzungen zur prognostischen Auswertung solcher Erkrankungen.
Es werden hier Zusammensetzungen und Verfahren zur Vorbeugung, prognostischen
Auswertung und Behandlung von hier beschriebenen Erkrankungen bevorzugt
Zell-Proliferationserkrankungen
und hematopoietischen Zellerkrankungen beschrieben, an denen ein
PYK2 Polypeptid beteiligt sein kann.
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Zuerst werden Verfahren und Zusammensetzungen
zur Behandlung solcher Erkrankungen beschrieben. Solche Verfahren
und Zusammensetzungen können
beinhalten, sind jedoch nicht begrenzt auf Wirkstoffe, die zur Verringerung
oder Hemmung der Wechselwirkung zwischen einem PYK2 Polypeptid und
einem PYK2 Polypeptid bindenden Partner geeignet sind und Wirkstoffen,
die zur Hemmung oder Verringerung der Aktivität solcher Komplexe geeignet
sind, Wirkstoffe, die zur Regulation der Aktivität und/oder Levels individueller
Bestandteile der Proteine geeignet sind und die Verwendung und Verabreichung
solcher Wirkstoffe. Wirkstoffe, die zur Regulation der Aktivität und/oder
des Niveaus der Wechselwirkung zwischen einem PYK2 Polypeptid und
einem PYK2 Polypeptid-bindenden Partner geeignet sind, beinhalten
solche Wirkstoffe, welche die Dephosphorylierungsaktivität von Tyrosinphosphatasen
hemmen oder verringern.
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Zweitens werden Verfahren zur Identifikation
solcher Wirkstoffe beschrieben. Diese Verfahren können zum
Beispiel Tests zur Identifizierung von Wirkstoffen beinhalten, die
geeignet sind, die Wechselwirkung zwischen Bestandteilen der Komplexe
(z. B. PYK2:NBP Komplexe) zu zerstören oder zu hemmen oder zu
fördern, und
kann auch Paradigmen und Strategien zur rationalen Erstellung von
Arzneimitteln beinhalten, die geeignet sind, solche Komplexe zu
zerstören
und/oder zu hemmen und/oder zu fördern.
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Wie weiter unten beschrieben wird,
beinhalten die in der Erfindung erfassten Komplexe ein PYK2 Polypeptid
und ein NBP oder Derivate davon. Unter normalen physiologischen
Bedingungen sind die Bestandteile solcher Komplexe dazu in der Lage,
stabile, nicht-kovalente Bindungen mit einem oder mehreren der anderen
Komplexbestandteile zu bilden. Verfahren zur Reinigung und Herstellung
solcher Proteinkomplexe und von Zellen, die solche Komplexe zeigen,
werden weiter unten beschrieben.
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XI. Zerstören von
Proteinkomplexen
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Das Zerstören von Komplexen (z. B. PYK2:NBP
Komplexe), zum Beispiel durch Verringern oder Hemmen der Wechselwirkungen
zwischen Bestandteilsmitgliedern solch eines Komplexes, kann, abhängig vom einzelnen
Proteinkomplex, verschiedene regulatorische Effekte auf das betreffende
Ereignis haben. Der hier verwendete Begriff „der Zerstörung" bezieht sich nicht nur
auf eine physikalische Teilung der Proteinkomplexbestandteile sondern
bezieht sich, unabhängig
davon, ob oder ob solche Komplexe nicht weiterhin in der Lage sind,
physikalisch sich zu bilden, auch auf eine Störung der Aktivität der Komplexe.
Der hier verwendete Begriff „der
Aktivität"
bezieht sich auf die Funktion des Proteinkomplexes in der Signalübertragungskaskade
der Zelle, in der ein solcher Komplex gebildet wird, d. h., er bezieht
sich auf die Funktion des Komplexes zur Bewirkung oder Hemmung einer Übertragung
eines extrazellulären
Signals in eine Zelle. Zum Beispiel kann die Wirkung einer Komplexzerstörung ein
Signal, das normalerweise in die Zelle übertragen wird, verstärken, abschwächen oder
blockieren. Ebenso wird, abhängig
von der beteiligten Erkrankung, entweder die Verstärkung, die
Abschwächung
oder die Blockierung eines Signals, das normalerweise in die Zelle übertragen
wird, für
die Behandlung der Erkrankung wünschenswert
sein.
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Eine Erkrankung, die einen Komplex
einschließt,
kann sich zum Beispiel entwickeln, da das Vorhandensein eines solchen
Komplexes die anomale Hemmung eines normalen Signalübertragungsereignisses
verursacht. In solch einem Fall würde die Zerstörung des
Komplexes die Wiederherstellung des normalen Signalübertragungsereignisses
ermöglichen.
Des weiteren kann ein anomaler Komplex eine veränderte subzellulare Adapter-Protein-Lokalisierung
verursachen, die zum Beispiel funktionsstörende zelluläre Ereignisse
zur Folge haben kann. In diesem Fall würde eine Hemmung des Komplexes
die Wiederherstellung oder Erhaltung einer normalen zellulären Struktur
ermöglichen.
Ein Wirkstoff oder Wirkstoffe, der/die dennoch weiterhin die Zerstörung des
Komplexes verursacht/en, kann/können
darüber
hinaus die Zerstörung
der Wechselwirkungen anderer möglicher
Bestandteile eines Komplexes verursachen.
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Nukleotidsequenzen, die für Peptidwirkstoffe
kodieren, die intrazellulär
verwendet werden, können
in den entsprechenden Zellen unter Verwendung von Techniken, die
dem Durchschnittsfachmann gut bekannt sind, exprimiert werden. Zum
Beispiel können
Expressionsvektoren, die von Viren, wie zum Beispiel Retroviren,
Vakziniaviren, Adenoviren, adenoassoziierten Viren, Herpesviren
oder Rinder-Papillomaviren,
abstammen, für
die Förderung
und Expression solcher Nukleotidsequenzen in der als Zielgesetzten
Zellpopulation verwendet werden. Verfahren zur Konstruktion solcher
Vektoren sind gut bekannt. Siehe zum Beispiel die Techniken, die
von Maniatis et al., 1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, N. Y. und in Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, Greene Publishing Associates and Wiley
Interscience, N. Y., 1989, beschrieben werden. Komplex-Bindungsdomänen können zum
Beispiel mittels Techniken identifiziert werden, wie jene, die von
Rotin et al. (Rotin et al., EMBO J., 11: 559–567, 1992), Songyang et al.
(Songyang et al., Cell 72: 767–778,
1993), Felder et al., Mol. Cell. Biol. 13: 1449–1455, 1993), Fantl et al.
(Cell 69: 413–422,
1992) und Domchek et al. (Biochemistry 31: 9865–9870, 1992) beschrieben werden.
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Antikörper, die imstande sind, die
Komplexbildung zu beeinträchtigen,
können
alternativ dazu, wie weiter unten beschrieben, hergestellt werden
und zur Behandlung von Erkrankungen verabreicht werden, die einen
Bestandteil beinhalten, der imstande ist, einen Komplex mit einem
anderen Protein zu bilden. Nukleotidsequenzen, die für Einzelketten-Antikörper kodieren,
können
alternativ dazu innerhalb der als Ziel gesetzten Zellpopulation
zum Beispiel durch Verwendung von Techniken, wie zum Beispiel denen,
die von Marasco et al. beschrieben werden (Marasco et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 90: 7889–7893,
1993), exprimiert werden. Wirkstoffe, die intrazellulär wirken,
um die Bildung und/oder Aktivität
der Proteinkomplexe der Erfindung zu beeinträchtigen, können auch kleine organische
oder anorganische Verbindungen sein. Ein Verfahren zur Identifizierung
dieser und anderer intrazellulärer
Wirkstoffe wird weiter unten beschrieben.
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XII. Antikörper für Komplexe
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Hier werden Verfahren zur Herstellung
von Antikörpern
beschrieben, die imstande sind, einen Komplex, oder ein Epitop davon,
spezifisch zu erkennen oder ein Epitop auf jedem der Bestandteile
des Komplexes zu erkennen, besonders solche Epitope, die durch den
Antikörper
nicht erkannt würden,
wenn der Bestandteil abgetrennt und getrennt vom Komplex vorliegen
würde.
Solche Antikörper
können
beinhalten, sind jedoch nicht begrenzt auf polyklonale Antikörper, monoklonale
Antikörper
(mAbs), humanisierte oder chimäre
Antikörper,
Einzelketten-Antikörper,
Fab-Fragmente, F(ab')2-Fragmente, Fragmente, hergestellt mittels
einer Fab Expressionsbibliothek, anti-idiotypische (anti-Id)-Antikörper und
Epitop-bindende Fragmente von jedem der oben genannten. Solche Antikörper können zum
Beispiel für
den Nachweis eines Komplexes in einer biologischen Probe verwendet
werden oder alternativ dazu in einem Verfahren zur Hemmung einer
Komplexbildung, wodurch die Entwicklung einer Erkrankung gehemmt
wird.
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Polyklonale Antikörper sind heterogene Populationen
von Antikörpermolekülen, die
aus dem Serum von mit einem Antigen immunisierten Tieren stammen,
wie zum Beispiel ein Komplex oder ein antigenisches funktionelles
Derivat davon. Für
die Herstellung von polyklonalen Antikörpern können verschiedene Wirtstiere durch
Injektion mit dem Komplex immunisiert werden, diese schließen, jedoch
nicht begrenzt darauf, Kaninchen, Mäuse, Ratten etc. ein. Abhängig von
der Wirtsspezifität
können
verschiedene Adjuvansien verwendet werden, um die immunologische
Reaktion zu verstärken,
diese beinhalten, sind jedoch nicht begrenzt auf Freund's (vollständig und
unvollständig),
Mineralgele wie zum Beispiel Lysolecithin, Pluronic® Polyole,
Polyanionen, Peptide, Ölemulsionen,
Keyhole Limpet Hemocyanin, Dinitrophenol und potentielle nützliche
menschliche Adjuvansien wie zum Beispiel BCG (Bacillus Calmette
Guérin)
und Corynebacterium parvum.
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Ein monoklonaler Antikörper, der
eine im wesentlichen homogene Population von Antikörpern zu
einem bestimmten Antigen darstellt, kann durch jede Technik erhalten
werden, die durch kontinuierliche Zelllinien in Kultur die Herstellung
von Antikörpermolekülen gestattet.
Diese beinhalten, sind jedoch nicht begrenzt auf die Hybridomtechnik
von Kohler und Milstein (Nature 256: 495–497, 1975) und U.S. Patent
Nr. 4,376,110, die humane B-Zellen-Hybridomtechnik (Kosbor et al., Immunology
Today 4: 72, 1983; Cole et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 2026–2030. 1983)
und die EBV-Hybridomtechnik (Cole et al., Monoclonal Antibodies
And Cancer Therapy, Alan R. Liss, Inc., 1985, S.77–96). Solche
Antikörper
können
aus jeder Immunoglobulin- Klasse
sein, die IgG, IgM, IgE, IgA, IgD und jede Unterklasse davon beinhaltet.
Das Hybridom, welches das mAb der Erfindung herstellt, kann in vitro
oder in vivo kultiviert werden. Die Herstellung von hohen Titern
von mAb's in vivo macht dies zum gegenwärtig bevorzugten Herstellungsverfahren.
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Zusätzlich können Techniken zur Herstellung
von „chimären Antikörpern" (Morrison
et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 81: 6851–6855, 1984; Neuberger et al.,
Nature, 312: 604-608,
1984; Takeda et al., Nature, 314: 542–454, 1985), die durch Splicen
der Gene eines Maus-Antikörpermoleküls mit geeigneter
Antigenspezifität zusammen
mit Genen eines menschlichen Antikörpermoleküls mit geeigneter biologischer
Aktivität
entwickelt wurden, verwendet werden. Ein chimärer Antikörper ist ein Molekül, in dem
verschiedene Teile von verschiedenen Tierarten abstammen, wie zum
Beispiel jene mit einer von einer Maus-mAb und einer humanen immunoglobulinkonstanten
Region abstammenden variablen Region.
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Alternativ dazu können die für die Herstellung von Einzelketten-Antikörpern beschriebenen
Techniken (U.S. Patent 4,946,778; Bird, Science 242: 423–426, 1988;
Huston et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 5879–5883; 1988;
und Ward et al., Nature 334: 544–546, 1989) angepasst werden,
um Komplexspezifische Einzelketten-Antikörper herzustellen. Einzelketten-Antikörper werden
durch Verknüpfen
des schweren und leichten Kettenfragmentes der Fv-Region über eine
Aminosäurebrücke gebildet,
was ein Einzelketten-Polypeptid zur folge hat.
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Antikörperfragmente, die spezifische
Bindungsstellen eines Komplexes enthalten, können durch bekannte Techniken
hergestellt werden. Solche Fragmente beinhalten zum Beispiel, sind
jedoch nicht begrenzt auf: die F(ab')2 Fragmente,
die durch Pepsinverdau der Antikörpermoleküle hergestellt
werden können
und die Fab-Fragmente, die durch Reduktion der Disulfidbrücken der
F(ab')2 Fragmente erzeugt werden können. Fab-Expressionsbibliotheken
können
alternativ dazu konstruiert werden (Huse et al., 1989, Science,
246: 1275-1281),
um eine schnelle und leichte Identifikation der monoklonalen Fab-Fragmente
mit der gewünschten
Spezifität
zum PTK/Adapter-Komplex zu ermöglichen.
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Eine oder mehrere Komponenten eines
Proteinkomplexes können
bei einem höheren
als dem normalen zellulären
Niveau vorhanden sein (d. h. höher
als die bekannte Konzentration, die für gewöhnlich in dem Zelltyp, der
den entsprechenden Proteinkomplex aufweist, vorhanden ist) und/oder
können
ein anomales erhöhtes
Niveau der zellulären
Aktivität
aufweisen (d. h. größer als
die bekannte Aktivität,
die für
gewöhnlich
in dem Zelltyp, der den entsprechenden Proteinkomplex aufweist,
vorhanden ist.) Zum Beispiel kann das Gen, das für einen Proteinkomplexbestandteil
kodiert, beginnen, überexprimiert
zu werden oder kann in bestimmten Zellen amplifiziert werden (d.
h. seine Gen-Kopienzahl kann erhöht
sein), was zu einer erhöhten
Anzahl der Bestandteilsmoleküle
innerhalb dieser Zellen führt.
Ein Gen, das zusätzlich
für einen
Proteinkomplexbestandteil kodiert, kann beginnen ein modifiziertes
Proteinprodukt zu exprimieren, dass ein größeres als das normale Aktivitätsniveau
aufweist. „Die
Aktivität"
hier, beschreibt die normale zelluläre Funktion eines Bestandteils,
sowohl die Enzymatische als auch die Strukturelle, dessen Funktion
zum Beispiel das Zusammenbringen zweier oder mehrerer zellulärer Moleküle in passende
Nähe beinhalten
kann.
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Solch eine Zunahme im zellulären Niveau
und/oder der Aktivität
eines Proteinkomplexes kann zur Entwicklung einer Erkrankung führen. Die
Behandlung solcher Erkrankungen kann daher durch die Verabreichung von
Wirkstoffen, die das zelluläre
Niveau und/oder die Aktivität
des überexprimierten
und/oder überaktiven Proteinkomplexbestandteils
verringern, erzielt werden. Techniken zur Verringerung des zellulären Niveaus und/oder
der Aktivität
einer oder mehrerer der entsprechenden Proteinkomplexbestandteile
können
beinhalten, sind jedoch nicht begrenzt auf Antisense- oder Ribozymansätze und/oder
Gentherapieansätze,
von denen jeder dem Durchschnittsfachmann gut bekannt ist.
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XIII. Antisense und Ribozymansätze
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Im Schutzumfang der Erfindung sind
Oligoribonukleotide enthalten, die Antisense-RNA und DNA-Moleküle und Ribozyme
beinhalten, deren Funktion die Hemmung der Translation einer oder
mehrerer Komponenten eines Proteinkomplexes ist. Antisense-RNA-
und DNA-Moleküle
bewirken durch Binden der Ziel-mRNA und Unterbinden der Proteintranslation
eine direkte Blockierung der Translation der mRNA. Hinsichtlich
der Antisense-DNA werden von der Translations-Initiationsstelle
abstammende Oligodesoxyribo-nukleotide, z. B. zwischen den –10 und
+10 Regionen der betreffenden Nukleotidsequenzen, bevorzugt.
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Ribozyme sind enzymatische RNA-Moleküle, die
dazu imstande sind, die spezifische Spaltung der RNA zu katalysieren.
Der Mechanismus der Ribozymwirkung schließt eine Sequenz-spezifische
Wechselwirkung der Ribozymmoleküle
mit der komplementären
Ziel-RNA, gefolgt von einer endonukleolytischen Spaltung, mit ein.
Innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung werden Hammerhead oder
andere Ribozymmolekülmotive
hergestellt, welche die endonukleolytische Spaltung der für Proteinkomplexbestandteile
kodierenden RNA-Sequenzen spezifisch und wirksam katalysieren.
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Spezifische Ribozymspaltungsstellen
innerhalb jedes potentiellen RNR Ziels werden am Anfang durch untersuchen
der Zielmoleküle
auf Ribozymspaltungsstellen bestimmt, welche die folgenden Sequenzen
GUA, GUU und GUC beinhalten. Erst einmal identifiziert, können die
kurzen RNA-Sequenzen aus zwischen 15 und 20 Ribonukleotiden entsprechend
der Region des Zielgens, das die Spaltungsstelle enthält, nach
vorhergesagten strukturellen Eigenschaften, wie zum Beispiel der
Sekundärstruktur,
welche die Oligonukleotidsequenz ungeeignet machen kann, bewertet
werden. Die Eignung von Bewerberzielen kann auch durch Untersuchen ihrer
Zugänglichkeit
für eine
Hybridisierung mit komplementären
Oligonukleotiden mittels Ribonuklease Schutztests bewertet werden.
Siehe Draper PCT WO 93/23569.
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Sowohl Antisense-RNA als auch DNA-Moleküle und Ribozyme
der Erfindung können
durch jedes bekannte Verfahren zur Synthese von RNA-Molekülen hergestellt
werden. Siehe Draper, Id. deren Inhalt hiermit in diese Anmeldung
aufgenommen wird. Dieses beinhaltet bekannte Techniken zur chemischen
Synthese von Oligodesoxyribonukleotiden wie zum Beispiel der Festphasen-Phosphoramidit-Chemischen-Synthese. RNA-Moleküle können alternativ
dazu durch in vitro und in vivo Transkription der für das Antisense-RNA-Molekül kodierenden
DNA-Sequenzen erzeugt werden. Solche DNA-Sequenzen können in
eine großen
Vielzahl von Vektoren, die geeignete RNA-Polymerasepromotoren beinhalten, wie
zum Beispiel den T7- oder
SP6-Polymerasepromotoren, eingefügt
werden. cDNA-Konstrukte,
die, abhängig
vom verwendeten Promotor, Antisense-RNA konstitutiv oder induzierbar
synthetisieren, können
alternativ dazu stabil in Zelllinien eingefügt werden.
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Verschiedene Modifikationen an den
DNA-Molekülen
können
als ein Mittel zur Steigerung der intrazellulären Stabilität und Halbwertszeit
vorgenommen werden. Mögliche
Modifikationen beinhalten, sind jedoch nicht begrenzt auf das Anfügen von
flankierenden Sequenzen aus Ribo- oder Desoxynukleotiden an die
5'- und/oder 3'-Enden des Moleküls
oder die Verwendung von Phosphorothioat oder 2'-O-methyl eher als
Phosphodiesteraseverknüpfungen
innerhalb des Oligodesoxyribonukleotid-Rückgrats.
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XIV. Gentherapie
-
PYK2 oder seine genetischen Sequenzen
werden auch in der Gentherapie nützlich
sein (beschrieben in Miller, Nature 357: 455–460, (1992)). Miller führt aus,
dass Verbesserungen zu praktischen Ansätzen in der humanen Gentherapie
geführt
haben, die positive Anfangsresultate gezeigt haben. Ein in vivo
Modell für
eine Gentherapie für
den humanen schweren kombinierten Immundefekt wird in Ferrari, et
al., Science 251: 1363–1366,
(1991) beschrieben. Die elementare Wissenschaft der Gentherapie
wird in Mulligan, Science 260: 926–931, (1993) beschrieben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein die PYK2 kodierende Sequenz enthaltender Expressionsvektor
in Zellen eingefügt,
die Zellen werden in vitro vermehrt und dann in großer Anzahl
in den Patienten infundiert. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird ein DNA Segment, das einen ausgewählten Promotor (z. B. einen
starken Promotor) enthält,
derart in Zellen, die ein endogenes PYK2 enthalten, übertragen,
dass das Promotorsegment die Expression des endogenen PYK2 Gens
verstärkt
(z. B. wird das Promotorsegment auf die Zelle übertragen, so dass es mit dem
endogenen PYK2 Gen direkt verknüpft
wird).
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Die Gentherapie kann die Verwendung
eines Adenovirus, das auf einen Tumor gerichtete PYK2 cDNA enthält, eine
systemische PYK2 Steigerung durch Implantation von manipulierten
Zellen, eine Injektion mit einem PYK2-Virus oder eine Injektion
von nackter PYK2-DNA in geeignetes Zellgewebe mit einschließen.
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Zielzellpopulationen (z. B. hematopoietische
oder Nervenzellen) können
durch Einfügen
veränderter Formen
von PYK2 modifiziert werden, um die Aktivität von solchen Zellen zu regulieren.
Zum Beispiel kann durch Verringern oder Hemmen einer Nervenzelle
innerhalb von Zielzellen eine zu einem Zustand führende anomale Reaktion abnehmen,
gehemmt oder umgekehrt werden. Deletions- oder Fehlsinnmutanten
von PYK2, welche die Fähigkeit
zur Wechselwirkung mit anderen Bestandteilen des Nervensystems beibehalten aber
nicht am normalen Funktionsablauf teilhaben können, können zur Hemmung einer anomalen,
schädigenden
Reaktion verwendet werden.
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Expressionsvektoren, die von Viren
wie zum Beispiel Retroviren, Vakziniaviren, Adenoviren, adenoassoziierte
Viren, Herpesviren, verschiedene RNA-Viren oder Rinder-Papillomaviren abstammen,
können
zum Transport von Nukleotidsequenzen (z. B. cDNA), die für ein rekombinantes
PYK2 Protein kodieren, in der Zielzellpopulation (z. B. Tumorzellen)
verwendet werden. Verfahren, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind,
können
zur Konstruktion rekombinanter viraler Vektoren, die kodierende
Sequenzen enthalten, verwendet werden,. Siehe zum Beispiel die Techniken,
die von Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, N. Y. (1989) und von Ausubel et al.,
Current Protocols in Molecular Biology, Greene Publishing Associates
and Wiley Interscience, N. Y. (1989) beschrieben werden. Rekombinante Nukleinsäuremoleküle, die
für Proteinsequenzen
kodieren, können
alternativ dazu als nackte DNA oder in neu gebildeten Systemen z.
B. Liposomen oder anderen Lipidsystemen für den Transport zu den Zielzellen
(siehe z. B. Felgner et al., Nature 337: 387–8, 1989)
verwendet werden. Für
eine Verwendung in der humanen Gentherapie existieren verschiedene
andere Verfahren zur direkten Übertragung
von Plasmid-DNA in Zellen und schließen ein Abzielen der DNA auf
Rezeptoren auf der Zelle durch Komplexieren der Plasmid-DNA mit
Proteinen mit ein. Siehe Miller, siehe oben.
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Ein Gentransfer kann in seiner einfachsten
Form mit einer einfachen Injektion winzigster Mengen von DNA in
den Kern einer Zelle mittels eines Verfahrens der Mikroinjektion
durchgeführt
werden. Capecchi MR, Cell 22: 479–88 (1980). Sobald rekombinante
Gene in eine Zelle eingefügt
werden, können
sie durch die normalen Mechanismen der Zelle zur Transkription und
Translation erkannt werden, und ein Genprodukt wird exprimiert werden.
Andere Verfahren zum Einführen
von DNA in eine größere Anzahl
von Zellen sind ebenfalls ausprobiert worden. Diese Verfahre beinhalten:
Transfektion, wobei die DNA mit CaPO4 präzipitiert
wird und durch Pinocytose (Chen C. und Okayama H, Mol. Cell Biol.
7: 2745–52
(1987)) in die Zellen aufgenommen wird; Elektroporation, wobei Zellen
großen
Spannungspulsen ausgesetzt werden, um Löcher in der Membran hervorzurufen
(Chu G. et al., Nucleic Acids Res., 15: 1311–26 (1987)); Lipofektion/Liposomenfusion,
wobei DNA in-lipophile Vesikel, die mit einer Zielzelle fusionieren,
verpackt werden (Felgner PL., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA.
84: 7413–7
(1987)); und Partikelbombardierung mittels an kleinen Projektilen
gebundener DNA (Yang NS. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 87: 9568–72 (1990)).
Ein weiteres Verfahren zum Einführen
von DNA in Zellen ist die Kopplung der DNA an chemisch modifizierte
Proteine.
-
Es ist auch gezeigt worden, dass
Adenovirusproteine zur Destabilisierung von Endosomen und zum Verstärken der
DNA Aufnahme in Zellen geeignet sind. Die Beimischung von Adenoviren
zu DNA-Komplexen enthaltenden Lösungen
oder die Bindung von DNA an Polylysin, das mittels Protein Quervernetzungsreagenzien
kovalent an die Adenoviren angeheftet ist, verbessert wesentlich
die Aufnahme und Expression des rekombinanten Gens. Curiel DT et
al., Am. J. Respir. Cell. Mol. Biol., 6: 247–52 (1992).
-
In diesem Zusammenhang meint "Gentransfer"
das Verfahren zum Einfügen
eines fremden Nukleinsäuremoleküls in eine
Zelle. Ein Gentransfer wird für
gewöhnlich
durchgeführt,
um die Expression eines bestimmten Produktes zu ermöglichen,
das durch das Gen kodiert wird. Das Produkt kann ein Protein, Polypeptid,
Antisense-DNA oder RNA oder enzymatisch aktive RNA beinhalten. Gentransfer
kann in kultivierten Zellen oder durch direkte Verabreichung an
Tiere durchgeführt
werden. Eine Genübertragung
beinhaltet für
gewöhnlich
den Vorgang des Nukleinsäurekontaktes
mit einer Zielzelle durch nichtspezifische oder durch eine Rezeptor-vermittelte
Wechselwirkungen, Aufnahme von Nukleinsäure in die Zelle durch die
Membran oder durch Endocytose und Freigabe der Nukleinsäure in das
Cytoplasma aus der Plasmamembran oder aus dem Endosom. Eine Expression
kann darüber
hinaus die Bewegung der Nukleinsäure
in den Kern der Zelle und das Binden an geeignete Kernfaktoren für die Transkription
erfordern.
-
In diesem Zusammenhang ist eine „Gentherapie"
eine Form der Genübertragung
und ist in die Definition der Genübertragung, die in diesem Zusammenhang
verwendet wird, mit eingeschlossen und bezieht sich ausdrücklich auf
eine Genübertragung,
um ein therapeutisches Produkt einer Zelle in vivo oder in vitro
zu exprimieren. Eine Genübertragung
kann ex vivo auf Zellen, die dann in einen Patienten transplantiert
werden, durchgeführt
werden oder kann durch direkte Verabreichung der Nukleinsäure oder
des Nukleinsäure-Proteinkomplexes
in den Patienten durchgeführt
werden.
-
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird ein Vektor mit für
PYK2 kodierenden Nukleinsäuresequenzen
bereitgestellt, der die Nukleinsäuresequenz
nur in spezifischen Geweben exprimiert. Verfahren zum Erzielen einer
Gewebs-spezifischen Genexpression werden in der internationalen
Veröffentlichung
Nr. WO 93/09236, angemeldet am 3. November 1992 und veröffentlicht
am 13. Mai 1993 dargestellt.
-
In allen vorhergehenden Vektoren,
die oben dargestellt worden sind, ist es ein weiterer Aspekt der
Erfindung, dass die in dem Vektor enthaltene Nukleinsäuresequenz
Zusätze,
Deletionen oder Modifikationen an einigen oder allen Sequenzen der
oben definierten Nukleinsäure
beinhalten kann.
-
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Ersetzen eines Gens dargestellt. In diesem
Zusammenhang bedeutet „das
Ersetzen eines Gens" das Zuführen
einer Nukleinsäuresequenz,
die geeignet ist, in einem Tier in vivo exprimiert zu werden und
dadurch die Funktion eines endogenen Gens, welches im Tier fehlt
oder beschädigt
ist, bereitstellt oder steigert.
-
XV. Pharmazeutische Formulierungen
und Arten der Verabreichung
-
Die spezielle Verbindung, der Antikörper, das
Antisense- oder
Ribozymmolekül,
die die Proteinkomplexe und die gewünschte Erkrankung beeinflussen,
kann einem Patienten entweder durch ihn selber oder in pharmazeutischen
Zusammensetzungen, in denen es mit geeigneten Trägern oder einem Arzneistoffträger/n vermengt
wird, verabreicht werden. Bei der Behandlung eines Patienten, der
eine entsprechende Erkrankung zeigt, wird eine therapeutisch wirksame
Menge eines Wirkstoffes oder von Wirkstoffen, wie zum Beispiel diesen,
verabreicht. Eine therapeutisch wirksame Dosis bezieht sich auf
die Menge der Verbindung, die eine Besserung der Symptome oder eine
Lebensverlängerung
beim Patienten zur Folge hat.
-
Die Toxizität und die therapeutische Wirksamkeit
solcher Verbindungen kann durch herkömmliche pharmazeutische Verfahren
in Zellkulturen oder Versuchstieren, zum Beispiel zur Bestimmung
der LD50 (die Dosis, welche für 50% der
Population tödlich
ist) und der ED50 (die Dosis, welche für 50% der
Population therapeutisch wirksam ist), bestimmt werden. Das Dosisverhältnis zwischen
toxischen und therapeutischen Wirkungen ist der therapeutische Index
und kann als das Verhältnis
der LD50/ED50 ausgedrückt werden.
Verbindungen, die große
therapeutische Indizes aufweisen, werden bevorzugt. Die aus diesen
Zellkulturtests und Tierstudien erhaltenen Daten können bei
der Formulierung eines Dosierungsbereiches für die Verwendung beim Menschen
verwendet werden. Die Dosierung für solche Verbindungen liegt
bevorzugt in einem Bereich der zirkulierenden Konzentrationen, der
die ED50 mit geringer oder keiner Toxizität beinhaltet.
Die Dosierung kann abhängig
von der eingesetzten Dosierungsform und des verwendeten Verabreichungsweges
variieren.
-
Für
jede im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Verbindung kann die therapeutisch wirksame Dosis anfänglich aus
Zellkulturtests abgeschätzt
werden. Eine Dosis kann zum Beispiel in Tiermodellen genauer bestimmt
werden, um einen zirkulierenden Plasmakonzentrationsbereich zu erhalten,
der den IC50 beinhaltet, der in der Zellkultur
bestimmt worden ist (d. h. die Konzentration der Testverbindung,
die eine halbmaximale Zerstörung
des Proteinkomplexes oder eine halbmaximale Hemmung des zellulären Niveaus
und/oder Aktivität
eines Komplexbestandteils erreicht). Solche Informationen können verwendet
werden, um nützliche Dosierungen
für den
Menschen noch genauer zu bestimmen. Die Mengen im Plasma können zum
Beispiel mittels HPLC gemessen werden.
-
Die genaue Formulierung, Art der
Verabreichung und Dosierung können
durch den einzelnen Arzt im Hinblick auf den Zustand des Patienten
ausgewählt
werden. (Siehe z. B. Fingl et al., in The Pharmacological Basis
of Therapeutics, 1975, Kapitel 1 S.1). Es sollte betont werden,
dass der behandelnde Arzt wissen wird, wie und wann die Verabreichung
entsprechend der Toxizität
oder der Organfehlfunktionen gestoppt, unterbrochen oder angepasst
werden sollte. Der behandelnde Arzt würde umgekehrt auch wissen,
wie die Behandlung auf größere Mengen
einzustellen ist, wenn die klinische Reaktion nicht angemessen wäre (ausschließende Toxizität). Die
Größenordnung
einer verabreichten Dosis im Management der entsprechenden krebserregenden Erkrankung
wird mit der Ernsthaftigkeit des zu behandelnden Zustandes und der
Art der Verabreichung variieren. Die Ernsthaftigkeit des Zustandes
kann zum Beispiel zum Teil durch herkömmliche prognostische Auswertungsverfahren
bewertet werden. Des weiteren wird auch die Dosierung und vielleicht
die Dosierungshäufigkeit
entsprechend dem Alter, dem Körpergewicht
und der Reaktion des einzelnen Patienten variieren: Ein Programm,
das mit dem oben diskutierten vergleichbar ist, kann in der Veterinärmedizin
verwendet werden.
-
Abhängig von den zu behandelnden
spezifischen Zuständen
können
solche Wirkstoffe translokal oder lokal formuliert und verabreicht
werden. Techniken zur Formulierung und Verabreichung können in
Remington's Pharmaceutical Sciences, 18. Ausgabe, Mack Publishing
Co., Easton, PA (1990) gefunden werden. Geeignete Wege können eine
orale, rektale, transdermale, vaginale, transmukosale oder intestinale
Verabreichung; parenterale Zufuhr, sowohl die intramuskuläre, subkutane,
intramedulläre
Injektionen als auch intrathekale, direkte intraventrikuläre, intravenöse, intraperitoneale,
intranasale oder intraokulare Injektionen, um nur einige zu nennen,
beinhalten.
-
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können für eine Injektion
in wässriger
Lösung,
bevorzugt in physiologisch kompatiblen Puffern wie zum Beispiel
Hanks Lösung,
Ringers Lösung
oder physiologischen Salzpuffern formuliert werden. Für solch
eine transmukosale Verabreichung werden in der Formulierung Durchdringungsmittel
verwendet, die dafür
geeignet sind, das Hindernis zu durchdringen. Solche Durchdringungsmittel sind
im allgemeinen im Stand der Technik bekannt.
-
Die Verwendung von pharmazeutisch
zulässigen
Trägern
zur Formulierung der hier offenbarten Verbindungen für die Anwendung
der Erfindung in Dosierungen, die für eine systemische Verabreichung
geeignet sind, liegt im Schutzumfang der Erfindung. Bei geeigneter
Auswahl des Trägers
und entsprechender Herstellungspraxis können die Zusammensetzungen
der Erfindung, insbesondere jene, die als Lösungen formuliert sind, parenteral
zum Beispiel durch intravenöse
Injektion verabreicht werden. Die Verbindungen können jederzeit unter Verwendung
von bekannten pharmazeutisch zulässigen
Trägern
in Dosierungen, die für
eine orale Verabreichung geeignet sind, formuliert werden. Solche
Träger
ermöglichen
den Verbindungen der Erfindung als Tabletten, Pillen, Kapseln, Flüssigkeiten,
Gelen, Sirups, Breie, Suspensionen und ähnlichem zur oralen Aufnahme
durch einen zu behandelnden Patienten formuliert zu werden.
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Wirkstoffe, die intrazellulär verabreicht
werden sollen, können
unter Verwendung von Techniken verabreicht werden, die dem Durchschnittsfachmann
gut bekannt sind. Solche Wirkstoffe können zum Beispiel in Liposomen
eingekapselt sein und dann wie oben beschrieben verabreicht werden.
Liposomen sind sphärische Lipid-Bilayer
mit wässrigem
Innenraum. Alle Moleküle,
die zum Zeitpunkt der Liposomenbildung in einer wässrigen
Lösung
vorhanden sind, werden in den wässrigen
Innenraum aufgenommen. Die liposomalen Inhalte sind sowohl vor der
externen Mikroumwelt geschützt
und werden, da Liposomen mit Zellmembranen fusionieren, auch wirksam
in das Zellcytoplasma transportiert. In Folge ihrer Hydrophobizität können kleine
organische Moleküle
zusätzlich
direkt intrazellulär
verabreicht werden.
-
Pharmazeutische Zusammensetzungen,
die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
beinhalten Zusammensetzungen in denen die aktiven Bestandteile in
einer wirksamen Menge enthalten sind, um ihren gedachten Zweck zu
erzielen. Die Bestimmung der wirksamen Menge liegt ganz im Vermögen des
Durchschnittsfachmannes, besonders angesichts der hier dargelegten
detaillierten Offenbarung. Zusätzlich
zu den wirksamen Bestandteilen kann diese pharmazeutische Zusammensetzung
geeignete pharmazeutisch zulässige
Träger
enthalten, die Arzneimittelträger
und Hilfsmittel umfassen, welche das Verarbeiten der aktiven Verbindungen
in Präparate
ermöglicht,
die pharmazeutisch verwendet werden können. Die formulierten Präparate zur
oralen Verabreichung können
in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln oder Lösungen vorliegen. Die pharmazeutischen
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können in einer an sich bereits
bekannten Art und Weise hergestellt werden, z. B. mit Mitteln für herkömmliche
Vermengungs-, Lösungs-, Granulations-,
Drageéherstellungs-,
Aufschwemmungs-, Emulgations-, Einkapselungs-, Einschließungs- oder Lyophilisierungsverfahren.
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Pharmazeutische Formulierungen zur
parenteralen Verabreichung beinhalten wässrige Lösungen der aktiven Verbindungen
in wasserlöslicher
Form. Suspensionen der aktiven Verbindungen können zusätzlich als entsprechende ölige Injektionssuspensionen
zubereitet werden. Geeignete lipophile Lösungsmittel oder Trägerstoffe
beinhalten fettige Öle
wie zum Beispiel Sesamöl
oder synthetische Fettsäureester,
wie zum Beispiel Ethyloleat oder Triglyceride oder Liposomen. Wässrige Injektionssuspensionen
können
Substanzen enthalten, welche die Viskosität der Suspension erhöhen, wie
zum Beispiel Natriumcarboxymethylcellulose, Sorbitol oder Dextran.
Die Suspension kann wahlweise auch geeignete Stabilisatoren oder
Wirkstoffe enthalten, welche die Löslichkeit der Verbindungen
erhöhen,
um die Zubereitung von hochkonzentrierten Lösungen zu ermöglichen.
-
Pharmazeutische Präparate zur
oralen Anwendung können
durch Kombinieren der aktiven Verbindungen mit festen Arzneimittelträgern, wahlweise
Mahlen des erhaltenen Gemisches und Bearbeiten des Granulatgemisches
nach Zugabe geeigneter Zusatzstoffe, erhalten werden, um, falls
erwünscht,
Tabletten oder Drageé-Kerne
zu erhalten. Geeignete Arzneimittelträger sind insbesondere Füllstoffe
wie zum Beispiel Zucker, welche Lactose, Saccharose, Mannitol oder
Sorbitol beinhalten; Zellulosepräparate
wie zum Beispiel Maisstärke,
Weizenstärke,
Reisstärke,
Kartoffelstärke,
Gelantine, Traganthgummi, Methylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose,
Natriumcarboxymethylzellulose und/oder Polyvinylpyrrolidon (PVP).
Falls gewünscht,
können abbaubare
Wirkstoffe, wie zum Beispiel das quervernetzte Polyvinylpyrrolidon,
Agar oder Alginsäure
oder ein Salz davon, wie zum Beispiel Natriumalginat, zugegeben
werden.
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Dragee-Kerne werden mit geeigneten
Beschichtungen bereitgestellt. Für
diesen Zweck können
konzentrierte Zuckerlösungen
verwendet werden, die wahlweise arabisches Gummi, Talkum, Polyvinylpyrrolidon, Carbopolgel,
Polyethylenglycol und/oder Titandioxid, Lacklösungen und geeignete organische
Lösungsmittel oder
Lösungsmittelmischungen
enthalten können.
Farbstoffe oder Pigmente können
zu den Tabletten oder Dragee-Beschichtungen zur Identifikation oder
zur Charakterisierung von unterschiedlichen Kombinationen von aktiven
Verbindungsdosierungen zugegeben werden.
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Pharmazeutische Präparate,
die oral verwendet werden können,
beinhalten sowohl Fertigkapseln (push-fit capsules), hergestellt
aus Gelantine, als auch weiche, versiegelte Kapseln, hergestellt
aus Gelantine und einem Plastifizierungsmittel, wie zum Beispiel
Glycerol oder Sorbitol. Die Fertigkapseln (push-fit capsules) können die
aktiven Bestandteile in Beimengungen mit Füllstoffen wie zum Beispiel
Lactose, Bindemitteln wie zum Beispiel Stärke und/oder Gleitmitteln wie
zum Beispiel Talkum oder Magnesiumstearat und wahlweise Stabilisatoren,
enthalten. In weichen Kapseln können
die aktiven Bestandteile aufgelöst
oder in geeigneten Flüssigkeiten,
wie zum Beispiel Fettölen,
flüssigem
Paraffin oder flüssigem
Polyethylenglycol, suspendiert sein. Stabilisatoren können zusätzlich zugegeben
werden.
-
Einige Zulieferungsverfahren, die
verwendet werden können,
beinhalten:
-
- a. Einkapselung in Liposomen,
- b. Transduktion durch retrovirale Vektoren,
- c. Lokalisierung im Kernkompartiment durch Nutzbarmachung von
Kernzielstellen, die auf den meisten Kernproteinen gefunden werden,
- d. Transfektion von Zellen ex vivo mit nachfolgender Reimplantation
oder Verabreichung der transfizierten Zellen,
- e. ein DNA Transportersystem.
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Eine PYK2 Nukleinsäuresequenz
kann unter Verwendung eines ex vivo Ansatzes verabreicht werden, bei
dem Zellen aus einem Tier entfernt werden, mit der PYK2 Nukleinsäuresequenz
transduziert werden und in das Tier reimplantiert werden. Auf die
Leber kann durch einen ex vivo Ansatz, durch Entfernen von Hepatozyten
aus einem Tier, Transduzieren der Hepatozyten in vitro mit der PYK2
Nukleinsäuresequenz
und Reimplantieren derselben in das Tier, zugegriffen werden (z.
B., wie für
Kaninchen beschrieben durch Chowdhury et al., Science 254: 1802–1805, 1991
oder beim Menschen durch Wilson, Hum. Gene Ther. 3: 179–222, 1992).
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Viele nicht-virale Techniken für den Transport
einer PYK2 Nukleinsäuresequenz
in eine Zelle können verwendet
werden, wobei diese die direkte nackte DNA-Aufnahme (z. B. Wolff
et al., Science 247: 1465–1468, 1990),
die Rezeptorvermittelte DNA-Aufnahme, z. B. mittels an Asialoorosomucoid
gekoppelte DNA, die durch den Asialoglycoprotein-Rezeptor in der
Leber aufgenommen wird (Wu und Wu, J. Biol. Chem. 262: 4429–4432, 1987;
Wu et al., J. Biol. Chem. 266: 14338-14342, 1991), und den Liposomen-vermittelten
Transport (z. B. Kaneda et al., Expt. Cell Res. 173: 56–69, 1987;
Kaneda et al., Science 243: 375–378,
1989; Zhu et al., Science 261: 209-211, 1993) mit einschließen. Viele
dieser physikalischen Verfahren können miteinander und mit viralen
Techniken kombiniert werden; eine Verstärkung von Rezeptor-vermittelter
DNA-Aufnahme kann zum Beispiel durch Kombinieren seiner Verwendung
mit Adenoviren (Curiel et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 8850–8854, 1991,
Cristiano et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 2122–2126, 1993)
bewirkt werden.
-
Das PYK2 oder eine PYK2 kodierende
Nukleinsäure
kann auch mittels einer implantierten Vorrichtung, die einen Träger für wachsende
Zellen bereitstellt, verabreicht werden. Dadurch können die
Zellen in der implantierten Vorrichtung verbleiben und dennoch die
nützlichen
und therapeutischen Wirkstoffe der vorliegenden Erfindung bereitstellen.
-
XVI. Identifizierung von
Wirkstoffen
-
Die Komplexe, Bestandteile solcher
Komplexe, funktionellen Äquivalente
davon und/oder Zelllinien, die solche Bestandteile exprimieren und
solche Proteinkomplexe zeigen, können
zum Screenen nach zusätzlichen
Verbindungen, Antikörpern
oder anderen Molekülen,
die dafür
geeignet sind das Signalübertragungsereignis
zu verändern,
in das solche Komplexe involviert sind, verwendet werden. Verfahren
zur Aufreinigung und/oder Herstellung solcher Komplexe, Bestandteile
dieser Komplexe, funktionelle Bestandteile davon und/oder Zelllinien
werden im weiteren beschrieben. Die Bestandteile, Antikörper oder
andere identifizierte Moleküle
können
zum Beispiel die Zerstörung
des Proteinkomplexes der Erfindung bewirken (d. h. Verringern oder
Hemmen von Wechselwirkungen zwischen Bestandteilsmitgliedern des
Komplexes, wodurch eine physikalische Separation der Bestandteile
und/oder Stören
der Aktivität
der Komplexe verursacht wird) oder können das zelluläre Niveau
erniedrigen und/oder die Aktivität
eines oder mehrerer Bestandteile solcher Komplexe verringern.
-
Solche Verbindungen können beinhalten,
sind jedoch nicht begrenzt auf Peptide, die aus D- und/oder L-konfigurierten
Aminosäuren
zusammengesetzt sind (zum Beispiel in Form von Zufalls-Peptid-Bibliotheken; siehe
Lam et al., Nature 354: 82-84,
1991), Phosphopeptiden (zum Beispiel in Form von Zufalls- oder teilweise degenerierten
gerichteten Phosphopeptid-Bibliotheken,
siehe Song-Yang et al., Cell 767–778, 1993), Antikörpern und
kleinen organischen oder anorganischen Molekülen. Synthetische Verbindungen,
natürliche
Produkte und andere Quellen von möglicherweise biologisch aktiven
Materialien können,
wie hier beschrieben wird, auf eine Vielzahl von Wegen gescreent
werden. Die Verbindungen, Antikörper
oder andere identifizierte Moleküle
können,
wie hier beschrieben wird, zur Behandlung von krebserregenden Erkrankungen
verwendet werden.
-
An individuelle Bestandteile bindende
Verbindungen oder funktionelle Teile der individuellen Bestandteile
des Komplexes (und kann zusätzlich
zur Zerstörung
der Komplexbildung imstande sein) können identifiziert werden.
-
Eine solche Methode, die im Schutzumfang
der Erfindung enthalten ist, ist ein Verfahren zur Identifizierung
eines zu untersuchenden Wirkstoffes auf eine Fähigkeit, eine Signalübertragungswegerkrankung
zu regulieren. Das Verfahren schließt das Exponieren mindestens
eines Wirkstoffes gegenüber
einem Protein, das einen funktionellen Teil eines Mitglieds des
Proteinkomplexes umfasst, für
einen ausreichenden Zeitraum mit ein, um ein Binden des Wirkstoffes
an den funktionellen Teil des Mitgliedes zu ermöglichen; das Entfernen von
nicht-gebundenen Wirkstoffen und das Bestimmen der Anwesenheit der
an den funktionellen Teil eines Mitgliedes des Proteinkomplexes
gebundenen Verbindung, wodurch ein Wirkstoff identifiziert werden
soll, der auf eine Fähigkeit
zur Modulation einer Erkrankung untersucht werden soll, die einen
Polypeptidkomplex mit einschließt.
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Mit einer „Signalübertragungserkrankung" ist
jede Erkrankung oder jeder Zustand gemeint, der mit einer Abnormität in einem
Signalübertragungsweg
verbunden ist. Der Proteinkomplex, auf den weiter unten Bezug genommen
wird, ist eine physikalische Verbindung von Dynamin und einem PYK2
Polypeptid. Der Grad der Wechselwirkung zwischen den beiden Bestandteilen
des Komplexes kann anomal sein und daher die Anomalität im Signalübertragungsweg
verursachen. Der Grad der Wechselwirkung zwischen den Komplexbestandteilen
kann alternativ dazu normal sein, aber das Beeinflussen dieser Wechselwirkung
kann eine Signalübertragungswegerkrankung
wirksam behandeln.
-
Der Begriff „Protein" bezieht sich auf
eine Verbindung, die aus 5–50
oder mehr durch Peptidbindungen zusammengebundene Aminosäuren geformt
ist. Eine „Aminosäure" ist
eine Untereinheit, die polymerisiert wird, um Proteine zu bilden
und es gibt 20 Aminosäuren,
die universell in Proteinen gefunden werden. Die generelle Formel
für eine
Aminosäure
ist H2N -CHR-COOH,
wobei der Rest R von einem Wasserstoffatom (wie in der Aminosäure Glycin)
bis zu einem komplexen Ring (wie in der Aminosäure Tryptophan) alles sein
kann.
-
Ein funktioneller Teil eines individuellen
Bestandteiles der Komplexe kann hier als ein Teilprotein eines individuellen
Bestandteiles eines Komplexes definiert werden, der unter normalen
zellulären
und physiologischen Bedingungen immer noch imstande ist, einen stabilen
Komplex mit einem anderen Mitglied des Komplexes zu bilden. Ein
funktioneller Teil eines Bestandteiles kann zum Beispiel beinhalten,
ist jedoch nicht begrenzt auf ein Teilprotein von Dynamin, das immer
noch imstande ist, ein entsprechendes PYK2 Polypeptid eines verbundenen
Proteins stabil zu binden und daher immer noch imstande ist, einen
Komplex mit diesem Protein zu bilden. Des weiteren kann, im Falle
der katalytischen Domänen
der individuellen Bestandteile der Erfindung, ein funktioneller
Teil einer katalytischen Domäne
auf ein Protein hindeuten, das unter normalen physiologischen Bedingungen
immer noch imstande ist, ein Substratmolekül stabil zu binden.
-
Ein in diesem Ansatz verwendetes
Verfahren, das der Isolation solcher Komplexbestandteils-bindender
Moleküle
nachgehen könnte,
würde das
Anbinden eines Molekülbestandteiles,
oder eines funktionellen Teiles davon, an einen festen Träger, wie
zum Beispiel Agarose oder Plastikbeads, Mikrotiterplatten, Petrischalen
oder zum Beispiel aus Nylon oder Nitrozellulose zusammengesetzten
Membranen und der späteren
Inkubation des angebundenen Molekülbestandteils in Anwesenheit
einer potentiell Bestandteile-bindenden Verbindung oder Verbindungen,
beinhalten. Eine Anbindung an das feste Trägermaterial kann direkt oder
mittels eines direkt an den festen Träger gebundenen Bestandteile-spezifischen
Antikörpers
erfolgen. Nach der Inkubation werden ungebundene Bestandteile weggewaschen
und Bestandteile-bindende Verbindungen werden wiedergewonnen. Durch
Verwenden dieser Prozedur können
eine große
Anzahl von Molekülarten
simultan auf Komplexbestandteile-bindende Aktivität gescreent
werden.
-
Die Komplexbestandteile, die in dem
obigen Screeningverfahren verwendet werden können, können beinhalten, sind jedoch
nicht begrenzt auf Moleküle
oder funktionelle Teile davon, wie zum Beispiel katalytischen Domänen, Phosphorylierungsdomänen, extrazellulären Domänen oder
Teilen von extrazellulären
Domänen,
wie zum Beispiel ligandenbindenden Domänen und Adapterproteinen oder
funktionellen Teilen davon. Die verwendeten Peptide können phosphoryliert
sein, können
z. B. mindestens einen phosphorylierten Aminosäurerest, bevorzugt einen phosphorylierten
Tyr-Aminosäurerest
enthalten oder können
unphosphoryliert sein. Eine Phosphorylierungsdomäne kann als eine Peptidregion
definiert sein, die an bestimmten Aminosäureresten spezifisch phosphoryliert
ist. Ein funktioneller Teil einer solchen Phosphorylierungsdomäne kann
als ein Peptid definiert werden, das in der Lage ist, an bestimmten
Aminosäureresten
durch ein spezifisches Protein spezifisch phosphoryliert zu werden.
-
Moleküle, die eine Bindungsaktivität zeigen,
können
außerdem
auf eine Fähigkeit
zur Zerstörung
von Proteinkomplexen gescreent werden. Moleküle können alternativ dazu direkt
auf eine Fähigkeit
gescreent werden, die Komplexe zu unterstützen. Eine in vitro Komplexbildung
kann zum Beispiel erstens durch Immobilisieren eines Bestandteiles,
oder eines funktionellen Teiles davon, des entsprechenden Komplexes
an ein Trägematerial
untersucht werden. Der immobilisierte Komplexbestandteil kann zweitens
gegenüber
einer, wie zum Beispiel oben identifizierter Verbindung, und eines
zweiten Bestandteiles, oder eines funktionellen Teiles davon, des
entsprechenden Komplexes exponiert werden. Es kann drittens bestimmt
werden, ob der zweite Bestandteil oder ob er nicht weiterhin imstande
ist, einen Komplex mit dem immobilisierten Bestandteil in Anwesenheit
der Verbindung zu bilden. Zusätzlich
könnte
man nach einer Zunahme bei der Bindung suchen.
-
Die Komplexbildung in einer ganzen
Zelle kann zusätzlich
durch Verwenden von Koimmunpräzipitationstechniken,
die dem Durchschnittsfachmann gut bekannten sind, untersucht werden.
Eine Zelllinie, die imstande ist, einen entsprechenden Komplex zu
bilden, kann kurz gesagt gegenüber
einer Verbindung, wie zum Beispiel einer der oben identifizierten,
exponiert werden und aus dieser exponierten Zelllinie kann ein Zelllysat hergestellt
werden. Ein gegen einen der Bestandteile des entsprechenden Komplexes
gerichteter Antikörper kann
dem Zelllysat zugesetzt und Standard-Immunpräzipitationstechniken ausgesetzt
werden. In Fällen,
in denen ein Komplex weiterhin gebildet wird, wird die Immunpräzipitation
den Komplex ausfällen,
wohingegen in Fällen,
in denen der Komplex zerstört
worden ist, nur der Komplexbestandteil ausgefällt wird, gegen den der Antikörper gerichtet
ist.
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Ein bevorzugtes Verfahren zum Bewerten
der Regulation einer Komplexbildung innerhalb einer Zelle verwendet
ein Verfahren, das dem oben beschriebenen ähnelt. Eine Zelllinie, die
imstande ist, einen entsprechenden Komplex zu bilden, wird kurz
gesagt gegenüber
einer Testverbindung exponiert. Die Zellen werden lysiert und das
Lysat mit einem Antikörper,
der zu einem Bestandteil des Komplexes spezifisch ist, in Kontakt gebracht,
wobei der Antikörper
zuvor an ein Trägermaterial
gebunden gewesen ist. Ungebundenes Material wird weggewaschen und
das gebundene Material wird gegenüber einem zweiten Antikörper exponiert,
wobei der zweite Antikörper
spezifisch an einen zweiten Bestandteil des Komplexes bindet. Die
Menge des zweiten gebundenen Antikörpers kann durch bekannte Techniken
einfach bestimmt werden. Zellen, die gegenüber einer hemmenden Testverbindung
exponiert werden, würden
verglichen mit Zellen, die der Testverbindung gegenüber nicht
exponiert worden sind, eine geringere Menge des Komplexes bilden,
als durch die Menge des zweiten gebundenen Antikörpers gemessen. Zellen, die
gegenüber
einer Testverbindung exponiert worden sind, welche die Komplexbildung
begünstigt,
werden eine erhöhte
Menge eines zweiten gebundenen Antikörpers aufweisen.
-
Die Wirkung eines Wirkstoffes auf
die Differenzierungsfähigkeit
des entsprechenden Komplexes kann direkt untersucht werden. Diese
Wirkstoffe können,
erfordern jedoch nicht das Beinhalten solcher Wirkstoffe, die durch
Verwenden der obigen Untersuchungstechniken identifiziert worden
sind. Ein Wirkstoff oder Wirkstoffe können zum Beispiel einer Zelle,
wie zum Beispiel einer neuronalen Zelle, verabreicht werden, die
imstande ist, einen Komplex zu bilden, welcher, zum Beispiel bei
Abwesenheit jeglichen Wirkstoffes, nicht zur Differenzierung der
Zelle führen
würde.
Der Differenzierungszustand der Zelle kann dann entweder in vitro oder
in vivo gemessen werden. Ein Messverfahren kann das Beobachten der
Menge des gegenwärtigen
Neurilwachstums einschließen.
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Wirkstoffe, die imstande sind eine
Komplexbildung zu zerstören
und imstande sind Erkrankungen zu verringern oder zu hemmen, welche
die Bildung solcher Komplexe mit einschließen oder welche den Mangel zur
Bildung solcher Komplexe mit einschließen, können zur Behandlung von Patienten
verwendet werden, welche solche Erkrankungen zeigen oder gefährdet sind.
Eine ausreichende Menge von Wirkstoff oder Wirkstoffen, wie die
oben beschriebenen, können
einem Patienten verabreicht werden, so dass die Symptome der Erkrankung
oder des Zustandes verringert oder eliminiert werden.
-
XVII. Reinigung und Herstellung
von Komplexen
-
In diesem Abschnitt werden Verfahren
zur Synthese, oder rekombinanten Expression von Bestandteilen oder
Fragmenten davon, der Proteinkomplexe der Erfindung beschrieben.
Es werden auch Verfahren beschrieben, durch die Zellen, welche die
Proteinkomplexe der Erfindung zeigen, konstruiert werden können.
-
Die Komplexe der Erfindung liegen
im wesentlichen gereinigt vor, d. h., sie können von mindestens 90% (auf
einer Gewichtsbasis) und, wenn erwünscht, von mindestens 99% anderer
Proteine, Glykoproteine und anderer Makromoleküle, mit denen sie verbunden
sind, gereinigt sein. Eine solche Aufreinigung kann durch Verwenden
einer Vielzahl von dem Durchschnittsfachmann gut bekannten Verfahren,
wie zum Beispiel dem Aussetzen der Zellen, Gewebe oder den komplexenthaltenen
Flüssigkeit
gegenüber
einer Kombination von Standardverfahren, zum Beispiel Ammoniumsulfatpräzipitation,
Molekularsiebchromatographie und/oder Ionenaustauschchromatographie,
erreicht werden.
-
Ein Komplex kann alternativ dazu
oder zusätzlich
durch Immunaffinitätschromatographie
unter Verwendung einer Immunabsorptionssäule, auf der ein Antikörper immobilisiert
ist, der imstande ist, an einen oder mehrere Bestandteile des Komplexes
zu binden, gereinigt werden. Solch ein Antikörper kann im Ursprung monoklonal
oder polyklonal sein. Andere nützliche
Arten einer Affinitätsreinigung
des Proteinkomplexes können verwendet
werden, zum Beispiel ein Festphasensubstrat, das die katalytische
Kinase-Domäne
des Proteins bindet oder eine immobilisierte Bindungsstelle für nicht-katalytische
Domänen
der Bestandteile des Komplexes, die auf solch eine Art und Weise
binden, dass der Komplex nicht zerstört wird. Der Komplex der vorliegenden
Erfindung kann biochemisch aus einer Vielzahl von Zell- oder Gewebsursprüngen aufgereinigt
werden.
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Verfahren zur Synthese der Polypeptide
oder Fragmente davon, die imstande sind, als Bestandteile der Komplexe
der vorliegenden Erfindung zu dienen, sind dem Durchschnittsfachmann
gut bekannt. Siehe z. B. Creighton, Proteins: Structures and Molecular
Principles, W. H. Freeman und Co., NY (1983).
-
Bestandteile eines Komplexes, die
getrennt voneinander synthetisiert oder rekombinant hergestellt worden
sind, können
neugebildet werden, um durch herkömmliche dem Durchschnittsfachmann
gut bekannte biochemische Techniken einen Komplex zu bilden. Zum
Beispiel können
Proben, welche die Bestandteile des Komplexes enthalten, in einer
Lösung
zusammengegeben werden, die mit mehr als über 150 mM NaCl bei einem physiologischen
pH im Bereich von 7, bei Raumtemperatur gepuffert ist. Zum Beispiel
könnte
ein Puffer, der 20 mM Tris-HCl, pH 7.4, 137 mM NaCl, 10% Glycerol,
1% Triton X-100, 0.1% SDS, 0.5% Desoxycholat und 2 mM EDTA, verwendet
werden.
-
Es werden hier Verfahren zur Herstellung
der Bestandteile von Komplexen der Erfindung durch Expression von
nukleinsäurekodierenden
Proteinen beschrieben. Verfahren, die dem Durchschnittsfachmann
gut bekannt sind, können
verwendet werden, um Expressionsvektoren zu konstruieren, die proteinkodierende
Sequenzen und geeignete Transkriptions- und Translationskontrollsignale
enthalten. Diese Verfahren beinhalten zum Beispiel in vitro rekombinante
DNA Techniken, synthetische Techniken und in vivo Rekombination/genetische
Rekombination. DNA und RNA Synthesen können zusätzlich mittels eines automatisierten
Synthesegerätes
durchgeführt
werden. Siehe z. B. die Techniken beschrieben in Maniatis et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory,
N. Y. (1989), und in Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, Greene Publishing Associates und Wiley Interscience, N.
Y. (1989).
-
Eine Vielzahl von Wirtsexpressionsvektorsystemen
kann verwendet werden, um die kodierenden Sequenzen der Bestandteile
des Komplexes der Erfindung zu exprimieren. Solche Wirtsexpressionssysteme
stellen Transportmittel dar, durch welche die entsprechenden kodierenden
Sequenzen hergestellt werden können, stellt
aber auch Zellen dar, welche, wenn sie mit den geeigneten nukleotidkodierenden
Sequenzen transformiert oder transfiziert werden, die Proteinkomplexe
der Erfindung zeigen. Diese beinhalten, sind jedoch nicht begrenzt
auf Mikroorganismen wie zum Beispiel Bakterien (z. B. E. coli, B.
subtilis), die mit rekombinanter Bakteriophagen-DNA-, Plasmid-DNA-
oder Cosmid-DNA-Expressionsvektoren,
die proteinkodierende Sequenzen enthalten, transformiert werden;
Hefe (z. B. Saccharomyces und Pichia), die mit rekombinanten Hefeexpressionsvektoren, welche
die proteinkodierenden Sequenzen enthalten, transformiert wird;
Insektenzellsysteme, die mit rekombinanten Virusexpressionsvektoren
(z. B. Baculovirus), welche die proteinkodierenden Sequenzen enthalten,
infiziert werden; Pflanzenzellsysteme, die mit rekombinanten Virusexpressionsvektoren
(z. B. Blumenkohlmosaikvirus, CaMV; Tabakmosaikvirus, TMV) infiziert
werden oder mit rekombinanten Plasmidexpressionsvektoren (z. B.
Ti-Plasmid), welche die proteinkodierenden Sequenzen enthalten,
transformiert werden oder Säugetierzellsysteme
(z. B. COS, CHO, BHK, 293, 3T3), die rekombinante Expressionskonstrukte tragen,
welche vom Genom von Säugetierzellen
(z. B. Metallothionein-Promotor) oder von Säugetierviren (z. B. der späte Adenovirus-Promotor;
der Vakziniavirus 7.5 K Promotor) abstammende Promotoren enthalten.
-
In bakteriellen Systemen können eine
Zahl von Expressionsvektoren, abhängig von der für den zu
exprimierenden Komplex beabsichtigten Verwendung, auf vorteilhafte
Weise ausgewählt
werden. Wenn zum Beispiel große
Mengen von komplexen Proteinen zur Erzeugung von Antikörpern oder
zur Untersuchung von Peptidbibliotheken hergestellt werden, können Vektoren
wünschenswert
sein, die zur Expression von hohen Niveaus an Fusionsproteinprodukten
führen,
die sich leicht reinigen lassen. Solche Vektoren beinhalten, sind jedoch
nicht begrenzt auf den E. coli Expressionsvektor pUR278 (Ruther
et al., EMBO J. 2: 1791, 1983), in dem die proteinkodierende Sequenz
individuell in den Vektor, im Leserahmen mit der lacZ kodierenden
Region, legiert sein kann, so dass ein Fusionsprotein hergestellt
wird; pIN Vektoren (Inouye und Inouye, Nukleic acids Res. 13: 3101–3109, 1985;
Van Heeke & Schuster,
J. Biol. Chem. 264: 5503–5509,
1989) und ähnliche. pGEX
Vektoren können
auch zur Expression von fremden Polypeptiden, wie Fusionsproteinen mit
einer Glutathion-S-Transferase (GST), verwendet werden. Für gewöhnlich sind
solche Fusionsproteine löslich
und können
aus lysierten Zellen durch Adsorption auf Glutathion-Agarosekügelchen,
gefolgt von einer Elution in Anwesenheit von freiem Glutathion,
leicht aufgereinigt werden. Die pGEX Vektoren sind so konstruiert,
dass sie Thrombin oder Faktor Xa Protease-Schnittstellen beinhalten,
so dass das geklonte Protein von dem GST-Teil freigegeben werden
kann.
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In einem Insektensystem wird ein
Autographa californica Nukleopolyhedrosis Virus (AcNPV) als Vektor
zur Expression fremder Gene verwendet. Das Virus wächst in
Spodoptera frugiperda Zellen. Die Komplex-kodierende Sequenz kann
individuell in nicht-essentielle Regionen (z. B. des Polyhedrin
Gens) des Virus kloniert werden und unter die Kontrolle eines AcNPV
Promotors (z. B. der Polyhedrin Promotor) gestellt werden. Eine
erfolgreiche Insertion der PTK/Adapterkomplex-kodierenden Sequenz
wird die Inaktivierung des Polyhedrin-Gens und die Herstellung von
nicht eingeschlossenem rekombinanten Virus zur Folge haben (d. h. ein
Virus, dem die durch das Polyhedrin-Gen kodierte proteinische Hülle fehlt).
Diese rekombinanten Viren werden dann verwendet, um Spodoptera frugiperda
Zellen, in denen das eingefügte
Gen exprimiert wird, zu infizieren (z. B. siehe Smith et al., J.
Biol. 46: 584, 1983; Smith, U.S. Patent Nr. 4,215,051).
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In Säugetierwirtszellen können zahlreiche
auf Viren basierende Expressionssysteme verwendet werden. In Fällen, in
denen ein Adenovirus als Expressionsvektor verwendet wird, kann
die komplexkodierende Sequenz in einen Adenovirustranskriptions-/Translations-Regulationskomplex
ligiert werden, zum Beispiel der späte Promotor und die dreigeteilte
Führungssequenz.
Dieses chimäre
Gen kann dann durch in vitro oder in vivo Rekombination in das Adenovirusgenom
eingefügt
werden. Insertion in eine nichtessentielle Region des viralen Genoms
(z. B. Region E1 oder E3) wird einen rekombinanten Virus zur Folge
haben, das lebensfähig ist
und zur Expression von Proteinen in infizierten Wirten imstande
ist. (z. B. siehe Logan & Shenk,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 3655–3659, 1984). Spezifische Initiationssignale
können
zur wirksamen Translation von eingefügten kodierenden Sequenzen
ebenfalls benötigt
werden. Diese Signale beinhalten das ATG Initiationscodon und angrenzende
Sequenzen.
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In Fällen, in denen ein ganzes Proteingen
inklusive seines eigenen Initiationscodons und angrenzender Sequenzen
in den geeigneten Expressionsvektor eingefügt wird, würden keine zusätzlichen
Translations-Regulationssignale benötigt. Wie auch immer, in Fällen, in
denen nur ein Teil der kodierenden Sequenz eingefügt ist,
müssen
exogene Translations-Regulationssignale, welche das ATG Initiationscodon
beinhalten, bereitgestellt werden. Des weiteren muss das Initiationscodon
mit dem Leserahmen der erwünschten
kodierenden Sequenz in Phase sein, um eine Translation des ganzen
Inserts sicherzustellen. Diese exogenen Translationsregulationssignale
und Initiationscodons können
eine Vielzahl von Ursprüngen
haben, sowohl natürliche
als auch synthetische. Die Wirksamkeit der Expression kann durch
den Einschluss von geeigneten Transkriptionsverstärkerelementen,
Transkriptionsterminatoren etc. (siehe Bittner et al., Methods in
Enzymol. 153: 516–544,
1987) verstärkt
werden.
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Zusätzlich kann ein Wirtszellenstamm,
der die Expression der eingefügten
Sequenzen reguliert oder das Genprodukt in der spezifisch erwünschten
Form modifiziert und prozessiert, ausgewählt werden. Solche Modifikationen
(z. B. Glycosylierung) und Prozessierungen (z. B. Spalten) von Proteinprodukten
können
für die Funktion
des Proteins wichtig sein. Verschiedene Wirtszellen haben charakteristische
und spezifische Mechanismen zur posttranslationalen Prozessierung
und Modifizierung der Proteine. Geeignete Zelllinien oder Wirtssysteme
können
ausgewählt
werden, um die richtige Modifikation und Prozession des exprimierten
fremden Proteins sicherzustellen. Zu diesem Zweck können eukaryotische
Wirtszellen, welche die zelluläre
Maschinerie zur ordnungsgemäßen Prozessierung
der Primärtranskripte,
Glycosylierung und Phosphorylierung des Genproduktes besitzen, verwendet
werden. Solche Säugetierwirtszellen
beinhalten, sind jedoch nicht begrenzt auf CHO, VERO, BHK, HeLa,
COS, MDCK, 293, 3T3, WI38 etc.
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Für
eine Langzeitherstellung mit hoher Ausbeute an rekombinanten Proteinen
wird eine stabile Expression vorgezogen. Zum Beispiel können Zelllinien,
die beide Proteine stabil koexprimieren, konstruiert werden. Eher
als die Verwendung von Expressionsvektoren, die virale Replikationsursprünge enthalten,
können Wirtszellen
mit der proteinkodierenden DNA, unabhängig oder koordiniert reguliert
durch geeignete Expressions-Regulationselemente (z. B. Promotor,
Enhancer, Sequenzen, Transkriptionsterminatoren, Polyadenylierungsstellen
etc.) und einen selektierbaren Marker, transformiert werden.
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Nach dem Einbringen von Fremd DNA
lässt man
die manipulierten Zellen für
1–2 Tage
in einem Anreicherungsmedium wachsen und wechselt dann auf ein Selektivmedium.
Der selektierbare Marker in dem rekombinanten Plasmid verleiht eine
Resistenz gegenüber
der Selektion und ermöglicht
den Zellen das Plasmid stabil in ihre Chromosomen zu integrieren
und zu wachsen, um Kolonien zu bilden, die wiederum in Zelllinien kloniert
und expandiert werden können.
Dieses Verfahren kann Vorteilhaft zur Konstruktion von Zelllinien
verwendet werden, die sowohl das PTK als auch das Adapterprotein
koexprimieren. Die so konstruierten Zelllinien sind bei der Untersuchung
und Bewertung von Verbindungen, welche die durch Komplexe vermittelten
Signale beeinflussen, nützlich.
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Eine Vielzahl von Selektionssystemen
kann verwendet werden, beinhaltend, jedoch nicht begrenzt auf die
Herpes Simplex-Virus Thymidinkinase- (Wigler et al., Cell 11: 223,
1977), die Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase(Szybalska & Szybalski, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 48: 2026, 1962) und die Adenin-Phosphoribosyltransferasegene
(Lowy et al., Cell 22: 817, 1980), die in tk- bzw.
hgprt- oder aprt--Zellen
eingefügt
werden können.
Auch können
Antimetabolitresistenzen als Basis zur Selektion auf dhfr verwendet
werden, die eine Resistenz gegen Methotrexat verleiht (Wigler et
al., Natl. Acad. Sci. USA 77: 3567, 1980; O'Hare et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 78: 1527. 1981); gpt, das eine Resistenz gegen Mycophenolsäure verleiht (Mulligan & Berg, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 78: 2072, 1981); neo, das eine Resistenz gegen Aminoglycosid G-418
verleiht (Colberre-Garapin et al., J. Mol. Biol. 150: 1, 1981);
und hygro, das eine Resistenz gegen Hygromycingene verleiht (Santerre
et al., Gene 30: 147, 1984).
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Neue Mitglieder der Proteinfamilien,
die imstande sind, die Komplexe der Erfindung zu bilden, können durch
bekannte molekularbiologische Techniken identifiziert und isoliert
werden. Zum Beispiel kann ein zuvor unbekanntes proteinkodierendes
Gen durch die Durchführung
einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR) mittels zwei degenerierter
Oligonukleotidprimerpools, die auf der Basis von hochkonservierten
Sequenzen innerhalb von Domänen,
die den Mitgliedern der Proteinfamilie gemein sind, isoliert werden.
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Die Matrize für die Reaktion kann eine cDNA
sein, die durch Reverse Transkription von mRNA, die aus Zelllinien
oder Gewebe hergestellt worden ist, das für die Expression von Komplexen
bekannt ist, erhalten wird. Das PCR Produkt kann subkloniert oder
sequenziert werden, um sicherzustellen, dass die amplifizierten
Sequenzen, die Sequenzen eines Mitglieds der PTK oder Adapterunterfamilie
darstellen. Das PCR-Fragment kann dann verwendet werden, um einen
vollständigen
Protein cDNA Klon durch radioaktives markieren des amplifizierten
Fragmentes und Screenen einer bakteriophagen cDNA Bibliothek zu
isolieren. Das markierte Fragment kann alternativ dazu zum Durchsuchen
einer genomischen Bibliothek verwendet werden. Für eine Übersicht von Klonierungsstrategien,
die verwendet werden können,
siehe z. B. Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold
Springs Harbor Press, N. Y. (1989); und Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, Green Publishing Associates und
Wiley Interscience, N. Y. (1989). Ein allgemeines Verfahren zur Klonierung
von zuvor unbekannten Proteinen wurde von Skolnik (Skolnik, E. Y.,
Cell 65: 75, 1991) und Skolnik et al. (U.S. Patentanmeldung laufende
Nr. 07/643,237) beschrieben.
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XVIII. Derivate von Komplexen
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Es werden hier ebenfalls funktionelle
Derivate von Komplexen bereitgestellt. Mit einem „funktionellen Derivat"
ist ein „chemisches
Derivat", „Fragment", „Variante", „Chimäre" oder „Hybrid"
des Komplexes, dessen Begriff weiter unten definiert wird, gemeint.
Ein funktionelles Derivat behält
zumindest einen Teil der Funktion des Proteins, wie zum Beispiel
der Reaktivität
mit einem für
den Komplex spezifischen Antikörper,
der enzymatischen Aktivität
oder der Bindungsaktivität,
die durch nicht-katalytische Domänen vermittelt
wird, was seine Verwendbarkeit in Verbindung mit der vorliegenden
Erfindung ermöglicht.
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Ein „chemisches Derivat" des Komplexes
enthält
zusätzliche
chemische Komponenten, die normalerweise nicht Teil des Proteins
sind. Solche Komponenten können
die Moleküllöslichkeit,
Absorption, biologische Halbwertszeit und ähnliches verbessern. Die Komponenten
können
alternativ dazu die Toxizität
des Moleküls verringern,
eliminieren oder jeden unerwünschten
Nebeneffekt des Moleküls
und vergleichbares abschwächen.
Komponenten, die imstande sind, solche Wirkungen zu vermitteln,
werden in Remington's Pharmaceutical Sciences (1980) beschrieben.
Verfahren zum Koppeln solcher Komponenten an ein Molekül sind gut
bekannt. Kovalente Modifikationen des Proteinkomplexes oder der
Peptide sind im Schutzumfang dieser Erfindung mit inbegriffen. Solche
Modifikationen können
in ein Molekül
eingefügt
werden, indem Zielaminosäurereste
des Peptids mit einem organischen Derivatisierungswirkstoff reagieren,
das imstande ist, mit ausgewählten
Seitenketten oder Endresten, wie weiter unten beschrieben wird,
zu reagieren.
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Cysteinylreste reagieren für gewöhnlich meistens
mit alpha-Halogenacetaten (und entsprechenden Aminen), wie zum Beispiel
Chloressigsäure
oder Chloroacetamid, um Carboxymethyl oder Carboxyamidomethyl-Derivate
zu ergeben. Cysteinylreste werden auch durch Reaktion mit Bromtrifluoraceton,
Chloracetylphosphat, N-Alkylmaleimid, 3-Nitro-2-Pyridyldisulfid,
Methyl-2-Pyridyldisulfid, p-Chlorquecksilberbenzoat, 2-Chlorquecksilber-4-nitrophenol
oder Chlor-7-nitrobenzo-2-oxa-l,3-diazol derivatisiert.
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Histidylreste werden durch Reaktion
mit Diethylprocarbonat bei einem pH 5.5–7.0 derivatisiert, da dieser
Wirkstoff relativ spezifisch für
die Histidylseitenkette ist. Para-bromphenacylbromid ist ebenfalls
nützlich; die
Reaktion wird vorzugsweise in 0.1 M Natriumkakodylat bei pH 6.0
durchgeführt.
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Lysinyl und Aminoendreste reagieren
mit Succinsäure
oder anderen Carboxylsäureanhydriden.
Derivatisierung mit diesen Wirkstoffen hat die Wirkung oder kehrt
die Ladung des Lysinyl-Restes um. Andere geeignete Reagenzien zur
Derivatisierung primärer
Amine enthalten Reste, die Imidoester, wie zum Beispiel Methyl Picolinimidat,
Pyridoxalphosphat, Pyridoxal, Chlor-Borhydrid, Trinitrobenzensulfonsäure, O-methy-lisoharnstoff,
2,4-Pentandion und transaminasekatalysierte Reaktionen mit Glyoxylat,
beinhalten.
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Arginylreste werden durch Reaktion
mit einem oder mehreren herkömmlichen
Reagenzien, unter ihnen Phenylglyoxal, 2,3-Butandion, 1,2-Cyclohexandion
und Ninhydrin, modifiziert. Derivatisierung von Argininresten erfordert,
dass die Reaktion aufgrund des hohen pKa der
funktionellen Guanidin Gruppe unter basischen Bedingungen durchgeführt wird.
Des weiteren können
diese Reagenzien sowohl mit der Lysingruppe als auch der Arginin
alpha-Aminogruppe reagieren.
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Tyrosylreste sind bekannte Ziele
für Modifizierungen
zum Einfügen
von spektralen Markern, durch Reaktion mit aromatischen Diazoniumverbindungen
oder Tetranitromethan. Für
gewöhnlich
wird meistens N-Acetylimidazol und Tetranitromethan verwendet, um
O-Acetyltyrosyl-Arten bzw. 3-Nitro-Derivate zu bilden.
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Carboxylseitengruppen (Aspartyl oder
Glutamyl) werden durch Reaktion mit Carbodiimid (R'-N-C-N-R') wie
zum Beispiel 1-Cyclohexyl-3-(2-morpholinyl(4-ethyl)carbodiimid oder
1-Ethyl-3-(4-azonia-4,4-dimethylpentyl)carbodiimid modifiziert.
Des weiteren werden Aspartyl- und Glutamylreste durch Reaktion mit
Ammoniumionen in Asparaginyl- und Glutaminylresten umgewandelt.
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Glutaminyl- und Asparaginylreste
sind häufig
zu den entsprechenden Glutamyl- und Aspartylresten desamidiert.
Diese Reste werden alternativ dazu unter milden sauren Bedingungen
desamidiert. Jegliche Form dieser Reste fällt in des Schutzumfang der
Erfindung.
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Derivatisierung mit bifunktionellen
Wirkstoffen ist zum Beispiel nützlich
zur Querverknüpfung
der Peptidbestandteile der Komplexe untereinander oder des Komplexes
an ein wasserunlösliches
Trägermaterial oder
an andere makromolekulare Träger.
Herkömmlich
verwendete Querverknüpfungswirkstoffe
beinhalten zum Beispiel 1,1-bis(diazoacetyl)-2-phenylethan, Glutaraldehyd,
N-hydroxysuccinimidester, zum Beispiel Ester mit 4-Azidosalicylsäure, homobifunktionellen
Imidoestern einschließlich
Disuccinimidylestern wie zum Beispiel 3,3'-Dithiobis-(succinimidylpropionat)
und bifunktionellen Maleimiden wie zum Beispiel Bis-N-maleimido-l,8-octan.
Derivatisierungswirkstoffe, wie zum Beispiel Methyl-3-(p- azidophenyl)dithiolpropioimidat
ergeben photoaktivierbare Zwischenprodukte, die imstande sind, in
Anwesenheit von Licht Querverbindungen zu bilden. Reaktive wasserunlösliche Matrizen
wie zum Beispiel Cyanogenbromid-aktivierte Carbohydrate und die
reaktiven Substrate, die in U.S. Patent Nr. 3,969,287; 3,691,016;
4,195,128; 4,247,642; 4,229,537 und 4,330,440 beschrieben werden,
werden alternativ dazu zur Proteinimmobilisierung verwendet.
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Andere Modifikationen beinhalten
die Hydroxylierung von Prolin und Lysin, Phosphorylierung von Hydroxylgruppen
der Seryl- oder Threonylreste, Methylierung der alpha-Aminogruppen
von Lysin, Arginin und Histidinseitenketten (Creighton, T. E., Proteins:
Structure and Molecular Properties, W. H. Freeman & Co., San Francisco, S.79–86 (1983)),
Acetylierung von N-terminalen Aminen und, in einigen Fällen, Amidierung
der C-terminalen Carboxylgruppen.
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Die so derivatisierten Komponenten
können
die Stabilität,
Löslichkeit,
Absorption, biologische Halbwertszeit und ähnliches verbessern. Die Komponenten
können
alternativ dazu jeden unerwünschten
Nebeneffekt des Proteinkomplexes und dazu vergleichbares eliminieren
oder abschwächen.
Komponenten, die imstande sind, solche Wirkungen zu vermitteln,
sind zum Beispiel offenbart in Remington's Pharmaceutical Sciences,
18. Ausgabe Mack Publishing Co., Easton, PA (1990).
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Der Begriff "Fragment" wird verwendet,
um ein Polypeptid zu kennzeichnen, dass von der Aminosäuresequenz
der Proteine der Komplexe abstammt, das eine geringere Länge aufweist
als das vollständige
Polypeptid, von dem es abstammt. Solch ein Fragment kann zum Beispiel
durch proteolytische Spaltung des vollständigen Proteins hergestellt
werden. Das Fragment wird bevorzugt durch geeignetes Modifizieren
der die Proteine kodierenden DNA-Sequenz rekombinant erhalten, um
eine oder mehrere Aminosäuren
an einer oder mehreren Stellen des C-Endes, N-Endes und/oder innerhalb der
nativen Sequenz zu entfernen. Fragmente eines Proteins ähneln dem
natürlich
auftretenden Komplex, wenn sie in einem Komplex vorhanden sind,
sie sind zum Screenen nach Verbindungen nützlich, die, wie unten beschrieben
wird, wirken, um die Signalübertragung
zu regulieren. Es ist verständlich,
dass solche Fragmente, wenn sie in einem Komplex vorhanden sind, einen
oder mehrere charakterisierende Teile des nativen Komplexes beibehalten
können.
Beispiele für
solche beibehaltenen Charakteristika beinhalten: katalytische Aktivität, Substratspezifität, Wechselwirkung
mit anderen Molekülen
der intakten Zelle, regulatorische Funktionen oder Binden eines
für den
nativen Komplex-spezifischen Antikörpers oder eines Epitopes davon.
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Ein anderes funktionelles Derivat,
das im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung liegen soll, ist
ein Komplex, der mindestens eine „Variante" eines Polypeptids
umfasst, der entweder eine oder mehrere Aminosäuren fehlen oder die im Bezug
auf das native Polypeptid zusätzliche
oder substituierte Aminosäuren
enthält. Die
Variante kann aus einem natürlich
auftretenden Komplexbestandteil durch geeignetes Modifizieren der Protein
DNA kodierenden Sequenz abstammen, um Codons für eine oder mehrere Aminosäuren an
einer oder mehreren Stellen des C-Endes, N-Endes und/oder innerhalb
der nativen Sequenz hinzuzufügen,
zu entfernen und/oder zu modifizieren. Es ist verständlich,
dass solche Varianten mit zugefügten,
substituierten und/oder zusätzlichen
Aminosäuren
einen oder mehrere charakteristische Teile des nativen Komplexes,
wie oben beschrieben wurde, beibehalten.
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Ein funktionelles Derivat von Komplexen,
das Proteine mit entfernten, eingefügten und/oder substituierten
Aminosäureresten
umfasst, kann mittels bekannter Standardtechniken vom Durchschnittsfachmann hergestellt
werden. Zum Beispiel können
die modifizierten Bestandteile der funktionellen Derivate mittels
ortsgerichteter Mutagenesetechniken hergestellt werden (wie exemplarisch
durch Adelman et al., 1983, DNA 2: 183 dargestellt), wobei Nukleotide
in der die Sequenz kodierenden DNA modifiziert werden, so dass eine
modifizierte Kodierungssequenz modifiziert wird und diese rekombinante
DNA danach in einer prokaryontischen oder eukaryotischen Wirtszelle
unter Verwendung der oben beschriebenen Techniken exprimiert wird.
Bestandteile von funktionellen Derivaten von Komplexen mit Aminosäuredeletionen,
-insertionen und/oder -substitutionen können alternativ dazu bequem
durch direkte chemische Synthese mittels bekannter Verfahren hergestellt
werden. Die funktionellen Derivate des Komplexes zeigen üblicherweise
die gleichen qualitativen biologischen Aktivitäten wie die nativen Komplexe.
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XIX. Bewertung der Erkrankungen
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Die an den Erkrankungen beteiligten
Proteinkomplexe der Erfindung können
dazu verwendet werden, um eine prognostische Bewertung des Zustandes
des Patienten, der im Verdacht steht, eine solche Erkrankung zu
zeigen, zu entwickeln. Zum Beispiel können biologische Proben, die
von Patienten stammen, die im Verdacht stehen, eine Erkrankung zu
zeigen, die einen Proteinkomplex mit einschließt, auf die Anwesenheit solcher
Komplexe untersucht werden. Wenn ein solcher Proteinkomplex in der
Regel vorhanden ist und die Entwicklung der Erkrankung durch eine
anomale Menge des Komplexes verursacht wird, sollte der Test die Komplexniveaus
in der biologischen Probe, mit dem Bereich, der im normalen Gewebe
des gleichen Zelltyps zu erwarten wäre, vergleichen.
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Unter den Tests, die vorgenommen
werden können,
können
beinhaltet sein, sind jedoch nicht begrenzt auf die Isolation des
entsprechenden Proteinkomplexes aus der biologischen Probe oder
die Untersuchung auf die Anwesenheit des Komplexes durch Exponieren
der Probe gegenüber
einem für
den Komplex spezifischen Antikörper,
der jedoch gegenüber
einem einzelnen, nicht komplexierten Bestandteil, nicht reaktiv
ist und Nachweisen, ob ein Antikörper
spezifisch gebunden hat.
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Einer oder mehrere der Bestandteile
des Proteinkomplexes können
alternativ dazu auf einem anomalen Niveau oder in einer modifizierten
Form bezüglich
des Niveaus oder der Form, die im nicht-krebserregenden Gewebe des
gleichen Zelltyps als normal erachtet wird. Es ist möglich, dass
eine Überexpression
beider Bestandteile auf eine besonders aggressive Erkrankung hinweisen
kann. Daher kann eine Einschätzung
des Individuums und mRNA und Proteinniveaus in erkrankten Gewebezellen
wertvolle Anhaltspunkte über
die vorzunehmenden Maßnahmen
zur Behandlung solch einer Erkrankung bereitstellen. Tests dieser
Art sind dem Durchschnittsfachmann gut bekannt, und sie können, jedoch
nicht begrenzt darauf, Northern-Blot-Analysen, RNA'se Schutztests
und PCR zur Bestimmung von mRNA Niveaus beinhalten. Tests zur Bestimmung
von Proteinniveaus sind dem Durchschnittsfachmann ebenfalls gut
bekannt, und sie können
beinhalten, sind jedoch nicht begrenzt auf Western-Blot-Analysen, Immunpräzipitation
und ELISA Analysen. Jede dieser Techniken kann auch potentielle
Unterschiede in der Form (z. B. in der primären, sekundären oder tertiären Aminosäuresequenz
und/oder der posttranslationalen Modifikation der Sequenz) der Sequenz
en) offenbaren.
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Beispiele
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Die untenstehenden Beispiele sind
nicht begrenzend und sind lediglich beispielhaft für zahlreichen
Aspekte und Eigenschaften der verwendeten Verfahren zur Identifizierung
der vollständigen
Nuklein- und Aminosäuresequenzen
von PYK2. Experimente, welche die PYK2-Expression, die Wechselwirkung
und die Signalaktivitäten
demonstrieren werden ebenfalls dargestellt.
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Material und Methoden
Chemikalien
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Bradykinin, Pertussistoxin, Choleratoxin,
Forskolin, Phorbol-l2-myristat-l3-acetat (PMA), Kalzium Ionophor
A23187, Carbachol, Muscarin, Atrophin, Mecamylamin und 1,1-Dimethyl-
4-phenyl-piperaziniodid (DMPP) wurden bei Sigma bezogen.
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Klonieren von PYK2 cDNA
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Wir haben das Grb2 Adapterprotein
als eine spezifische Sonde zum Screenen von Expressionsbibliotheken
verwendet, um Grb2 bindende Proteine zu isolieren. Eines der geklonten
Proteine kodierte eine Protein-Tyrosinkinase, die eine prolinreiche
Region enthält,
welche in vitro an die SH3-Domänen
von Grb2 binden kann. Dieses Protein wurde PYK1, für prolinreiche
Tyrosinkinase 1, genannt. Ein Vergleich der Aminosäuresequenz
von PYK1 mit anderen Tyrosinkinasen deutete daraufhin, dass PYK2
mit der ACK-Protein-Tyrosinkinase in Verbindung steht. Analysen
der PYK1 Sequenz deuteten daraufhin, dass diese Kinase eine neue
Klasse von cytoplasmatischen Protein-Tyrosinkinasen darstellt.
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In einem Versuch zur Isolation von
mit PYK1 verwandten Kinasen wendeten wir die Polymerasekettenreaktion
(PCR) unter Verwendung von degenerierten Oligonukleotidprimern an,
die, entsprechend den konservierten Motiven der katalytischen Domänen von
PTK's, von PYK2 abstammen. Es wurde RNA aus Rattenrückenmark
verwendet, um cDNA mittels der reversen Transkriptase von Moloney
murines Leukämievirus
(BRL) dem Herstellerprotokoll entsprechend
herzustellen. Die cDNA wurde durch PCR mittels degenerierter Oligonukleotidprimer,
die konservierten Tyrosinkinase-Motiven der Unterdomänen TK6
und TK9 von PYK1 entsprechen, amplifiziert; (die Sinn- und Antisinnprimer
entsprechen den Aminosäuresequenzen
IHRDLAARN [SEQ. ID Nr. 3] bzw. WMFGVTLW [SEQ. ID Nr. 4]). Die PCR
wurde unter den folgenden Bedingungen durchgeführt; 1 Minute bei 94°C; 1 Minute
bei 50°C
und 1 Minute bei 68°C
für 35
Zyklen.
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PCR Produkte wurden der Elektrophorese
unterzogen, nach der Größe geprüft (~210bp),
gereinigt und in pBluescript (Stratagene) subkloniert. Neue Klone
wurden mittels DNA-Sequenzierung untersucht. Das cDNA Insert aus
Klon #38 wurde als Sonde zur Untersuchung von menschlichen GehirncDNA-Bibliotheken verwendet
(menschliches fötales
Gehirn λgt 10
und menschliches Gehirn λgt
11, jeweils 6 × 105 rekombinante Klone) im wesentlichen wie
bei Maniatis beschrieben ().
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Die komplette Aminosäuresequenz
einer neuen Protein-Tyrosinkinase
wurde aus einer humanen Gehirn-cDNA-Bibliothek isoliert und PYK2
genannt. Der offene Leserahmen von PYK2 kodiert ein Protein von 1009
Aminosäuren,
der eine lange N-terminale Sequenz von 424 Aminosäuren, gefolgt
von einer Protein-Tyrosinkinase-Domäne, zwei prolinreichen Domänen (29%
bzw. 23.3% Prolin) und einer großen C-terminalen Region, enthält. Die
Kinase-Domäne
von PYK2 enthält
zahlreiche bei Protein-Tyrosinkinasen konservierte Sequenzmotive,
die das in den meisten Kinasen gefundene Tripeptidmotiv DFG und
ein Konsensus ATP-bindendes Motiv GXGXXG, gefolgt von einer AXK
Sequenz 17 Aminosäurereste
stromabwärts,
beinhalten.
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Ein Vergleich der Aminosäuresequenz
der Kinase-Domäne
von PYK2 mit anderen Protein-Tyrosinkinasen zeigte, dass der Kinasekern
von PYK2 den Protein Tryrosinkinasedomänen von Fak, Fer, Her4 und
Abl sehr ähnlich
ist. Zusätzlich
zu der Sequenzhomologie in der Kinase-Domäne sind die flankierenden Sequenzen
und die Organisation der Gesamtstruktur des PYK2 Proteins denen
von Fak sehr ähnlich,
was darauf hindeutet, dass PYK2 zu der gleichen Familie von nicht-Rezeptoren
vergleichbar denen von Fak Protein-Tyrosinkinasen gehört.
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DNA-Sequenzierung und
Analyse
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Eine DNA-Sequenzierung wurde unter
Verwendung von Serien von Oligonukleotidprimern und Subklonen auf
beiden Strängen
durchgeführt.
Die Nukleotidsequenz und die abgeleitete Aminosäuresequenz sind mit Genbank-
und PIR-Datenbanken unter Verwendung des FASTA und BLAST Nachrichten-Serverprogrammes
auf Homologien untersucht worden.
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Northern-Blot-Analysen
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Die Gesamt-RNA wurde aus Mausgewebe
mittels der sauren Guanidinium-Thiocyanat-Phenol-Chloroform-Methode
isoliert (Anal. Biochem. 162; 156, 1987). Poly (A)+-RNA
wurde mit Formaldehyd denaturiert und auf einem 1% Agarose/0.7%
Formaldehydgel einer Elektrophorese unterzogen. RNA's wurden auf
eine Nitrozellulosemembran übertragen
und mit 32P-markierten Sonden, die, wie
oben beschrieben, das cDNA-Insert von Klon #38 enthielt, hybridisiert.
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Antikörper
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Antikörper gegen PYK2 wurden in Hasen
herangezogen, immunisiert (HTI) entweder durch das GST Fusionsprotein,
das die Reste 362–647
enthält
oder PYK2 oder durch synthetische Peptide, die den 15 Aminosäuren am
N-terminalen Ende von PYK2 entsprechen. Antiseren wurden durch Immunpräzipitation
und Immunblotanalysen untersucht und die Spezifität wurde
entweder durch die Reaktivität
gegenüber
dem verwandten Protein Fak oder durch Kompetition mit den antigenischen
oder Kontrollpeptiden, bestätigt.
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Antikörper gegen PYK2 wurden in Hasen
herangezogen, immunisiert entweder mit Resten von PYK2 enthaltenem
GST Fusionsprotein oder mit synthetischen Peptiden, die den 15 Aminosäuren am
N-terminalen Ende von PYK2 entsprechen. Die Antikörper sind
spezifisch für
PYK2 und zeigen keine Kreuzreaktion mit FAK.
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Zellen und Zellkultur
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Pheochromocytoma Zellen (PC12) von
Ratten wurden in Dulbecco's modifiziertem Eagle's Medium, das 10%
Pferdeserum, 5% fötales
Rinderserum, 100 μg/ml
Streptomycin und 100 Einheiten Penicillin/ml enthält, kultiviert.
NIH3T3, 293, GP+E-86 und PA317 Zellen wurden in Dulbecco's modifiziertem
Eagle's Medium, das 10% fötales
Rinderserum, 100 μg/ml Streptomycin
und 100 Einheiten Penicillin/ml enthält, angezogen.
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Transfektionen und Infektionen Für eine stabile
Expression in PC12-Zellen wurde PYK2 in den retroviralen Vektor
pLXSN subkloniert (Miller und Rosman, Biotechniques 7: 980, 1989).
Das Konstrukt wurde verwendet, um GP+E-86 Zellen unter Verwendung
von Lipofectaminreagenzien (GIBCO BRL) zu transfizieren. 48 Stunden
nach der Transfektion wurden Virus enthaltende Überstände gesammelt. Reiner Retrovirus-enthaltender
zellfreier Überstand
wurde in Anwesenheit von Polybren (8 μg/ml, Aldrich) für 4 Stunden
(MCB 12 491, 1992) zu PC12-Zellen hinzugefügt. Nach 24 Stunden wurden
infizierte PC12-Zellen im Wachstumsmedium, das 350 μl/mg G418
enthält,
aufgespalten. G418 resistente Kolonien wurden 2–3 Wochen später isoliert
und das Expressionsniveau wurde durch Western-Blot-Analysen bestimmt.
-
Stabile Zelllinien von NIH3T3, die
PYK2 überexprimieren,
wurden durch Kotransfektion von PYK2 Subklonen in pLSV zusammen
mit pSV2neo unter Verwendung von Lipofectaminreagenz (GIBCO BRL)
subkloniert. Nach der Transfektion wurden die Zellen in in Dulbecco's
modifiziertem Eagle's Medium, das 10% fötales Rinderserum und 1 mg/ml
G418 enthält,
herangezogen. Kurzzeitige Transfektionen in 293 Zellen wurden unter
Verwendung der Kalziumphosphattechnik (*) durchgeführt.
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Konstrukte
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GST-PYK2 – Ein DNA Fragment von λ900 bp, das
dem Rest 362–647
von PYK2 entspricht, wurde mittels PCR unter Verwendung der folgenden
Oligonukleotidprimer amplifiziert:
-
Das PCR Produkt wurde mit HamHI und
EcoRI verdaut und in pGEX3X (Pharmacia) subkloniert. Die Expression
des GST-PYK2 Fusionproteins wurde im wesentlichen durch 1 mM IPTG
induziert, wie durch Smith et al., (Gene 67: 31, 1988) beschrieben.
Das Fusionsprotein wurde durch eine Elektroelution aus einer SDS-PAGE
isoliert.
-
PYK2 – Die gesamte cDNA-Sequenz
von PYK2 wurde in die folgenden Säugetierexpressionsvektoren subkloniert:
pLSV, stromabwärts
des frühen
Promotors von SV40; dem retroviralen Vektor pLXSN, stromabwärts der
langen terminalen Redundanz von Mo-MuLV; pRK5, stromabwärts des
CMV Promotors.
-
PYK2-HA – Das Influenzavirus-Hämagglutininpeptid
(YPYDVPDYAS) [SEQ. ID Nr. 7] wurde mittels PCR mit dem C-terminalen
Ende von PYK2 unter Verwendung der folgenden Oligonukleotidprimer
fusioniert: 5'-CACAATGTCTTCAAACGCCAC-3' [SEQ. ID Nr. 8] und
-
Das amplifizierte Fragment wurde
mit RsrII und Xbal verdaut und eingesetzt, um das entsprechende Fragment
von PYK2 zu substituieren. Die Nukleotidsequenz des Endkonstrukts
wurde durch DNA-Sequenzierung bestätigt.
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Kinase-negative Mutanten wurde – um eine
Kinase-negative Mutante zu konstruieren – Lys (457) durch Ala mittels
ortsgerichteter Mutagenese unter Verwendung des 'Transformer Site-Directed
Mutagenesis Kit (Clontech) ersetzt. Die Oligonukleotidsequenz wurde
entworfen, um eine neue Restriktionsstelle für NruI zu erzeugen. Die Nukleotidsequenz
der Mutante wurde durch DNA-Sequenzierung bestätigt. Die Oligonukleotidsequenz,
welche für
die Mutagenese verwendet wird, ist: 5'-CAATGTAGCTGTCGCGACCTGCAAGAAAGAC-3'
[SEQ. ID Nr. 10] (NruI-Stelle – fettgedruckt,
Lys-AAC ersetzt durch Ala-GCG – unterstrichen).
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Rak-HA – Die in pBluescript subklonierte
Rak-cDNA wurde durch Bernardu Rudi (NYU Medizinisches Center) erhalten.
Das Influenzavirus Hämagglutininpeptid
wurde mit dem C-terminalen Ende von Rak fusioniert, wie im wesentlichen
bereits für
PYK2 beschrieben. Die in der PCR verwendeten Oligonukleotidprimer waren:
5'-GCCAGCAGGCCATGTCACTGG-3' [SEQ. ID Nr. 11] und
Das PCR Produkt wurde mit
ball und EcoRI verdaut und dazu verwendet, das entsprechende Fragment
am C-terminalen Ende von Rak zu substituieren. Die Rak-HA cDNA wurde
in pRK5 stromabwärts
des CMV Promotors und in den retroviralen Vektor pLXSN, stromabwärts der
Mo-MuLV langen terminalen Redundanz subkloniert.
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Immunpräzipitation
und Immunblotanalysen
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Zellen wurden in Lysis-Puffer, der
50 mM N-2-Hydroxyethylpiperazin-N'-2-ethylsulfonsäure (HEPES pH
7.5), 150 mM NaCl, 10% Glycerol, 1% Triton X-100. 1.5 mM MgCl2, 1 mM Ethylenglycol-bis(β-aminoethylether)-N,N,N'N'-Tetraacetatsäure (EGTA),
10 μg Leupeptin
pro ml, 10 μg
Aprotinin pro ml, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF), 200 μM Natriumorthovanadat
und 100 mM Natriumfluorid enthält,
lysiert. Immunpräzipitationen
wurden mittels an spezifische Antikörper gekoppelte Protein A-Sepharose
(Pharmacia) durchgeführt.
Die Immunpräzipitate
wurden entweder mit HNTG'-Lösung
gewaschen (20 mM HEPES Puffer bei pH 7.5, 150 mM NaCl, 10% Glycerol,
0.1% Triton X-100, 100 mM Natriumfluorid, 200 μM Natriumorthovanadat) oder
schrittweise mit H'-Lösung
(50 mM Tris-HCl pH 8, 500 mM NaCl, 0.1% SDS, 0.2% Triton X-100.
100 mM NaF, 200 μM
Natriumorthovanadat) und L'-Lösung
(10 mM Tris-HCl pH 8, 0.1% Triton X-100, 100 mM NaF, 200 μM Natriumorthovanadat).
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Die gewaschenen Immunpräzipitate
wurden für
5 Minuten mit Gelprobenpuffer bei 100°C inkubiert und mit Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamdigel-Elektrophorese
(SDS-PAGE) analysiert. In einigen Experimenten wurden die in Gel
eingebetteten Proteine elektrophoretisch auf Nitrozellulose übertragen.
Der Blot wurde dann mit TBS blockiert (10 mM Tris pH 7.4, 150 mM
NaCl), der 5% fettarme Milch und 1% Ovalbumin enthält. Antiserum
oder gereinigte mAbs wurden dann zur gleichen Lösung gegeben und es wurde für 1 Stunde
bei 22°C eine
Inkubation durchgeführt.
Für den
Nachweis wurden die Filter dreifach (jeder Waschgang 5 Minuten)
mit TBS/0.05% Tween-20 gewaschen und für 45 Minuten bei Raumtemperatur
mit Pferderettich-Peroxidasekonjugiertem Protein A inkubiert. Das
Enzym wurde durch das bereits oben beschriebene Waschen enfernt
und die Filter wurden für
1 Minute mit einem Chemilumineszenzreagenz (ECL, Amersham) inkubiert
und für
1–15 Minuten
einem autoradiographischen Film ausgesetzt.
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In vitro Kinasetest
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Dieser wurde mit Immunpräzipitaten
in 50 μl
HNTG (20 mM HEPES pH 7,5, 150 mM NaCl, 20% Glycerol, 0.1% Triton
X-100), das 10 mM MnCl2 und 5 μCi oder [mM-32P] ATP enthält, für 20 Minuten bei 22°C durchgeführt. Die
Proben wurden mit H'-, M'und L'-Waschlösungen gewaschen, für 5 Minuten
in Probenpuffer gekocht und mittels SDS-PAGE aufgetrennt.
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Isolation von ACK/PYK
-
ACK/PYK kann so isoliert werden,
wie in Manser et al., Nature, 363: 364–367, 1993 beschrieben. Vergleichsanalysen
der gesamten Sequenz von ACK/PYK mit anderen Tyrosinkinasen deuten
daraufhin, dass sie mit keiner von diesen eng verwandt ist, obwohl
es einige Ähnlichkeiten
zu der fokalen Adhäsionskinase
hat. Daher stellt ACK/PYK eine getrennte Klasse von Tyrosinkinasen
dar und die Isolation von verwandten Genen, die zur gleichen Klasse
gehören,
ist eine wichtige Ausführungsform.
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Beispiel 1: Isolation
von PYK2 cDNA
-
Um Gene zu identifizieren, die mit
der ACK/PYK Protein-Tyrosinkinase
verwandt sind, wurde die Polymerasekettenreaktion (PCR) in Verbindung
mit degenerierten Oligonukleotidprimern, basierend auf konservierten
Motiven der Kinase-Domäne
von PTK's, angewandt.
-
Speziell entworfenen Oligonukleotidprimer
für ein
hochkonserviertes N-terminales Motiv der PTK's innerhalb der Subdomäne von TK6
(IHRDLAARN) SEQ ID Nr. 13 und ACK/PYK-spezifische C-terminale Primer innerhalb
der Subdomäne
TK9 (WMFGVTLW) SEQ ID Nr. 14 wurden verwendet. Die Amplifikationsreaktionen der
cDNA Matrizen aus 8 verschiedenen Ursprüngen ergeben Fragmente von
0.2–0.9
kb. Die PCR Produkte wurden in pBluescript subkloniert und mittels
DNA-Sequenzierung und Hybridisierung bei niedrigen stringenten Bedingungen
gescreent.
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Aus dem Rückenmark einer Ratte wurde
ein 210 bp cDNA Fragment identifiziert, das mit der fokalen Adhäsionskinase
(FAK) hochgradig verwandt ist. Das Fragment wurde in der 3' und
5'-Richtung sequenziert und wurde anschließend als Sonde zum Screenen
von cDNA-Bibliotheken verwendet (humanes fötales Gehirn λgt 10 und
humanes Gehirn λgt
11, jeweils 6 × 105 rekombinante Klone).
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Zahlreiche sich überlappende Klone, die sich
bei 1.5–3
kb verteilen, wurden isoliert und ihre cDNA Inserts wurden mittels
PCR, Restriktionskartierung und Sequenzierung analysiert. Zwei Klone
(#1 und #11) wurden für
weitere Analysen und Subklonierungen ausgewählt. Klon #1 enthält ein 2.7
kb Insert vom 5'-Ende des Gens und Klon #11 enthält ein 3 kb Insert vom 3'-Ende
des Gens.
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Unter Verwendung einer Serie von
Subklonen und synthetisierten Oligonukleotidprimern wurde die gesamte
Sequenz von PYK2 bestimmt. Die Sequenzanalysen ergaben eine 3309
bp lange Mischsequenz, die eine 104 bp 5' untranslatierte Region,
eine 3021 bp kodierende Region und eine 184 bp 3' untranslatierte
Region, enthält.
Das ATG, welches das Translations-Initiationscodon kodiert, wird
in allen Leserahmen durch vier Translations-Stopcodons eingeleitet.
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Der lange offene Leserahmen kodiert
ein Protein von 1007 Aminosäuren
(vorausgesagtes Molekulargewicht von 110.770 D), dessen strukturelle
Organisation der von FAK sehr ähnlich
ist. Das PYK2 Protein enthält
eine lange N-terminale Sequenz von 422 Aminosäuren gefolgt von einer Tyrosinkinase
katalytischen Domäne.
Das PYK2 Protein enthält
auch die in allen PTK's üblichen
strukturellen Motive, zwei prolinreiche Domänen (19.6% bzw. 17% Prolin)
und ein fokales adhäsionszielendes
(FAT) Motiv am C-terminalen Ende. Vergleichsanalysen der Aminosäuresequenz
von PYK2 mit der von humanen FAK zeigte eine Identiät zwischen den
zwei Proteinen von 52%. Die Kinase-Domäne und die FAT Sequenz sind
sehr eng miteinander verwandt (62% Homologie).
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Das PYK2 Protein enthält zahlreiche
vorausgesagte Bindungsstellen für
intrazelluläre
Substrate. Zum Beispiel ist YLMV [SEQ ID Nr. 15] eine vorausgesagte
Bindungsstelle für
eine Grb2 SH2-Domäne – Tyrosin 879
von PYK2. YVVV [SEQ. ID Nr. 16] ist eine vorhergesagte Bindungsstelle
für SHPTP2 – Tyrosin
903 von PYK2. Es gibt vorausgesagte Phosphorylierungsstellen von
PKC, PKA und der Ca/Calmodulinkinase. Dazu ist Tyrosin 402 noch
eine vorausgesagte auto-Phosphorylierungsstelle von PYK2 und es könnte an
der Bindung einer src-SH2-Domäne
beteiligt sein. Dies basiert auf der Homologie zwischen Tyrosin
397 von FAK, das als eine Haupt-Auto-Phosphorylierungsstelle sowohl
in vivo als auch in vitro kartiert worden ist. Dieses Tyrosin stellt
eine hochaffine Bindungsstelle für
eine src-SH2-Domäne
dar. Sowohl Tyrosin 397 von FAK als auch Tyrosin 402 von PYK2 befinden
sich an dieser Stelle der N-terminalen und der katalytischen Domäne und darauf folgend
die (Y)AEI Sequenz, die der Konsensus des hochaffinen src-SH2-Domäne-bindenden
Peptid YEEI sehr ähnlich
ist.
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Die Gesamt-RNA aus dem Rückenmark
von Ratten wurde verwendet, um cDNA mittels der reversen Transkriptase
des Moloney murines Leukämievirus
('Superscript', BRL) entsprechend dem Protokoll des Herstellers
herzustellen. Die cDNA wurde mittels PCR unter Verwendung von degenerierten
Oligonukleotidprimern, die den konservierten Tyrosinkinasemotiven
der Subdomänen
TK6 und TK9 von PYK1 (die Sinn- und Antisenseprimer entsprechen
den Aminosäuresequenzen
IHRDLAARN [SEQ. ID Nr. 17] bzw. WMFGVTLW entsprechen [SEQ. ID Nr.
18]), amplifiziert. Die PCR wurde unter den folgenden Bedingungen
durchgeführt; eine
Minute bei 94°C;
eine Minute bei 50°C
und eine Minute bei 68°C
für 35
Zyklen. Die amplifizierte DNA wurde subkloniert und sequenziert,
was zur Identifizierung einer neuen Tyrosinkinase führte, die
PYK2 genannt wurde. Eine λgt10
humane fötale
Gehirn-cDNA-Bibliothek
(Clontech) wurde mit einem 32P-markierten
PCR Klon, der dem Ratten PYK2 entspricht, gescreent. Vier überlappende
Klone wurden isoliert, ihre DNA-Sequenz wurde unter Verwendung einer
Reihe von Oligonukleotidprimern auf beiden Strängen bestimmt. Die 314 bp Konsensussequenz
enthält
einen einzelnen offenen Leserahmen von 3027 Nukleotiden, dem eine
105 Nukleotid lange 5' untranslatierte Region vorangeht. Aminosäuresequenzvergleiche
wurden mittels des Smith-Waterman Algorithmus von MPSRCH (IntelliGenetic)
auf einem MasPar Computer durchgeführt.
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Die abgeleitete Aminosäuresequenz
von humanem PYK2 aus cDNA-Klonen ist in 4 dargestellt. Die Tyrosinkinase-Domäne ist durch
eine dunkel schattierte Box hervorgehoben. Zwei prolinreiche Domänen in der
C-terminalen Region sind hell schattiert eingerahmt. Die Aminosäurereste
werden auf der linken Seite nummeriert. Ein Vergleich der Aminosäuresequenz
der katalytischen Domäne
von PYK2 mit den vier am nächsten
verwandten Protein-Tyrosinkinasen zeigten eine Sequenzidentität von 61%,
43%, 40% und 41% zwischen PYK2 und Fak, Fer, HER4 bzw. Abl. Die
Homologie zwischen PYK2 und Fak geht mit 42% und 36% der in den
N-terminalen bzw. C-terminalen Regionen identifizierten Aminosäuren über die
katalytische Domäne
hinaus.
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Beispiel 2: Muster der
PYK2 Expression
-
PYK2 wird im Nervensystem stark exprimiert.
Wir untersuchten das Expressionsmuster und die Gewebsverteilung
von PYK2 durch Northern-Blot und durch in situ Hybridisierungsanalysen.
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Die Gewebsverteilung der PYK2 Expression
wurde durch Northern-Blot-Analysen bestimmt. Poly(A)+-RNA's wurden
aus Mausgewebe aufgereinigt (Leber, Lunge, Milz, Niere, Herz, Gehirn,
Haut, Uterus) und mit zwei verschiedenen Sonden, die zwei unterschiedlichen
Regionen des PYK2 Gens entsprechen, hybridisiert. Die Ergebnisse
waren in beiden Fällen
identisch. Ein 4.2–4.5
kb PYK2 Transkript ist verhältnismäßig häufig im
Gehirn vorhanden, wurde jedoch auch auf niedrigerem Niveau in der
Milz und in der Niere gefunden.
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Eine Filmautoradiographie eines sagittalen
Schnittes durch ein erwachsenes Rattenhirn zeigte sehr hohe Expressionsniveaus
im Bulbus olfactorius (BO), Hippocampus (Hi) und im Gyrus dentatus
hippocampi (GDH). Moderate Expressionsniveaus findet man im zerebralen
Kortex (Cx), Striatum (S) und im Thalamus (T). Niedrige Expressionsniveaus
findet man im Cerebellum (Cb) und im Gehirnstamm (HS).
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Eine Expression von PYK2 mRNA wurde
durch Northern-Blot-Analysen
des Poly(A)+ aus zahlreichen humanen Geweben
bestimmt. Der Northern-Blot wurde mit einem 3.9 kb 32Pmarkiertem
Fragment, das PYK2 cDNA enthält,
bei 42°C
in 50% Formamid hybridisiert.
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Ein Northern-Blot der mRNA, isoliert
aus zahlreichen humanen Gehirnschnitten (Mandel, Nukleus caudatus,
Corpus callosum, Hippocampus, Hypothalamus, Substantia nigra, Nukleus
subthalamicus und Thalamus) offenbarte die höchste Expression im Hippocampus
und der Amygdala, moderate Expressionsniveaus im Hypothalamus, Thalamus
und Nukleus caudatus und niedrige Expressionsniveaus in Corpus callosum
und im Nukleus subthalamicus.
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Diese Ergebnisse stimmen mit den
in situ Hybridisationsanalysen von Schnitten aus dem Rattengehirn am
7. Tag nach der Geburt überein,
bei denen Antisense-Sonden verwendet worden sind, die von einer
PYK2 Sequenz abstammen. Die in situ Hybridisationsanalysen zeigen,
dass der Bulbus olfactorius, der Hippocampus und der Gyrus dentatus
hippocampi hohe Niveaus an PYK2 Transkripten zeigen. Moderate Expressionsniveaus
von PYK2 wurden im Striatum, im zerebralen Cortex und im Thalamus
nachgewiesen und niedrige Expressionsniveaus wurden im Cerebellum
und im Hirnstamm nachgewiesen.
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Um das PYK2 Protein zu charakterisieren,
wurden NIH3T3-Zellen
mit einem Säugetier-Expressionsvektor
transfiziert, der für
ein PYK2 Protein mit einem Influenzavirus Hemagglutininpeptid-Tag
kodiert. PYK2 wurde entweder mit anti-PYK2 oder anti-HA-Antikörpern aus
3T3-transfizierten Zellen immunpräzipitiert, während das
endogene PYK2 Protein mit anti-PYK2-Antikörpern aus PC12-Zellen immunpräzipitiert
wurde. Diese Antikörper
präzipitierten
ein Protein, das in SDS Gelen mit einem apparenten Molekulargewicht
von 112 kDa wanderte. Zugabe von Y-[32p]ATP zu Immunpräzipitaten
von PYK2 transfizierten Zellen, gefolgt von einer SDS-PAGE Analyse
und einer Autoradiographie, zeigte, dass an den Tyrosinresten von
PYK2 eine Phosphorylierung erfolgt.
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Die Expression von PYK2 in verschiedenen
Zelllinien wurde mittels IP/IB unter Verwendung von anti-PYK2-Antikörpern, die,
wie zuvor beschrieben (GST-PYK2), gegen die Kinase-Domäne gerichtet
waren, analysiert. Das Expressionsmuster ist in Tabelle 1 zusammengefasst.
Einige der interessanten Beobachtungen sind eine Mobilitätsveränderung
von PYK2 nach der Differenzierung von CHRF und L8057 (premegakaryozytische
Zelllinien) durch TPA, eine hohe Expression von Fak und PYK2 in
verschiedenen Zelllinien; und in XC-Zellen (Rattensarcoma) wird
PYK2 am Tyrosin phosphoryliert.
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PYK2 wurde aus NIH3T3-Zellen, NIH3T3-Zellen,
die PYK2-HA und PC12-Zellen überexprimieren,
immunpräzipitiert.
Die Immunkomplexe wurden gewaschen und in einer 7.5% SDS-PAGE aufgetrennt.
Das Immunblotten wurde mit anti-PYK2-Antikörpern durchgeführt. In
vitro Kinaseaktivität
von PYK2. COS-Zellen wurde kurzzeitig mit einem PYK2-HA-Expressionsvektor
(+) oder mit einem leeren Vektor (–) transfiziert. Das PYK2 Protein
wurde mit anti-HA-Antikörpern
immunpräzipitiert,
die Immunkomplexe wurden gewaschen und einem in vitro Kinasetest
unterzogen.
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Die in situ Hybridisierung wurde
wie folgt durchgeführt:
Tiefgefrorene Rattengehirne wurden auf einem Kryostaten in 20 mm
dicke Schnitte geschnitten und beim Tauen auf Gelatine geschichteten
Objektträgern
befestigt. Die Schnitte wurden in 4% Paraformaldehyd, 0.1 M Natriumphosphat
(pH = 7.4) für
30 Minuten fixiert und 3 mal für
5 Minuten jeweils in PBS und 1 mal für 10 Minuten in 2-fach SSC
ausgewaschen. Zwei Sonden wurden bei den Hybridisierungsanalysen
verwendet, ein 51 Basen Oligonukleotid, das zu der für Aminosäure 301–317 kodierenden
Sequenz komplementär
ist und ein 51 Basen Oligonukleotid, das zu der für Aminosäure 559–575 (vom
Ratten PCR Produkt) kodierenden Sequenz komplementär ist.
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Die Oligonukleotide wurden mit einer
a-35S-dATP (Du Pont – New England Nuklear) mittels
terminaler Desoxynukleotidyl-Transferase
(Boehringer Mannheim) markiert und mittels Sephadex G-25 Quick-Spin-Säulen (Boehringer
Mannheim) gereinigt. Die spezifische Aktivität der markierten Sonden lag
zwischen 5 × 108 und 1 × 109 cpm/mg. Vor-Hybridisierung und Hybridisierung
wurden in einem Puffer, der 50% deionisiertes Formamid, 4-fach SSC,
1-fach Denhardt's-Lösung,
500 μg/ml
denaturierte Lachssperma DNA, 250 μg/ml Hefe tRNA und 10% Dextransulfat
enthält,
durchgeführt.
Das Gewebe wurde für
12 Stunden bei 45°C
in Hybridisierungslösung
inkubiert, welche die markierte Sonde (1 × 106 cpm/Schnitt)
und 10 mM Dithiothreitol.
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Spezifitätskontrollen wurden auf angrenzenden
Schnitten durch kompetitives Hemmen der Hybridisierung der markierten
Oligonukleotide mit einer 30-fachen Konzentration von unmarkierten
Oligonukleotiden und durch Hybridisierung mit Sinn-Sonden durchgeführt. Nach
der Hybridisierung wurden die Schnitte zweimal in 2-fach SSC bei
Raumtemperatur für
1 Stunde, 1-fach SSC bei 55°C
für 30
Minuten, 0.5-fach SSC bei 55°C
für 30
Minuten und 0.5-fach SSC bei Raumtemperatur für 15 Minuten gewaschen und
danach in 60, 80, 95 und 100 Ethanol dehydriert. Nach der Lufttrocknung
wurden die Schnitte für
5 Tage einem Röntgenfilm
ausgesetzt. Die Schnitte wurden dann in die Ilford K.5 photographische
Emulsion (Polysciences) getaucht, dieser für 4 Wochen bei 4°C ausgesetzt
und mittels Kodak D-19 Entwickler und Schnellfixierer entwickelt.
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Die Emulsions-Autoradiographie wurde
mittels Dunkelfeld Mikroskopie auf einem Zeiss Axioskop untersucht.
Das Influenzavirus Hemagglutininpeptid-Tag (YPYDVPDYAS) [SEQ. ID.
Nr. 19] wurde an das C-terminale Ende von PYK2 unter Verwendung
der folgenden Oligonukleotidprimer in der PCR angefügt: 5'-CACAATGTCTTCAAACGCCAC-3'[SEQ.
ID Nr. 20] und 5-GGCTCTAGATCACGATGCGTAGTCAGGGACATCGTATGGGTACTCTGCAGGTGGGTGGGCCAG-3'
[SEQ. ID Nr. 21]. Das amplifizierte Fragment wurde mit RsrII und
XbaI verdaut und dazu verwendet das entsprechende Fragment von PYK2
zu ersetzen. Die Nukleotidsequenz dieses Konstrukts wurde durch
DNA-Sequenzierung bestätigt.
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Ein in vitro Kinasetest wurde mit
Immunpräzipitaten
in 50 μl
HNTG (20 mM HEPES pH 7.5, 150 mM NaCl, 20% Glycerol, 0.1% Triton
X-100), die 10 mM MnCl2 und 5 mCi von [λ-32P]ATP enthält, für 20 Minuten bei 22°C durchgeführt. Die
Proben wurden mit H'- (50 mim Tris-HCl pH 8, 500 mM NaCl, 0.1% SDS,
0.2% Triton X-100, 5 mM EGTR, 100 mM NaF, 200 μM Natriumorthovanadat), M'-
(50 mM Tris HCl pH8, 150 mM NaCl, 7,5 mM EDTA, 0.1% SDS, 0.2% Triton
X-100. 100 mM NaF, 200 μM
Natrium Orthovanadat) und L'- (10 mM Tris-HCl pH 8, 0.1% Triton
X-100. 100 mM NaF, 200 μM
Natriumorthovanadat) Lösungen
gewaschen, für
5 Minuten in Probenpuffer gekocht und mittels SDS-PAGE aufgetrennt.
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Antikörper gegen PYK2 wurden in Hasen
herangezogen, die mit einem GST Fusionsprotein, das die Reste 62–647 von
PYK2 enthält,
immunisiert wurde. Antikörper
gegen das Influenzavirus Hemagglutininpeptid wurden bei Boehringer
Mannheim bezogen. Zelllysis, Immunpräzipitation und Immunblotting
wurden im wesentlichen so durchgeführt, wie durch Lev et al.,
Mol. Cell. Biol. 13, 2224–2234,
1993 beschrieben.
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Beispiel 3: Eigenschaften
des PYK2 Proteins
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Um die biochemischen Eigenschaften
von PYK2 zu analysieren, wurde die Gesamt-cDNA in die zwei Säugetier-Expressionsvektoren
RK5 und pLSV subkloniert. Parallel dazu wurde ein Expressionsvektor,
der für das
PYK2 Protein kodiert, das an das Influenzavirus Hemagglutininpeptid
gebunden worden ist, konstruiert. Dieses Konstrukt wurde dazu verwendet,
um mittels anti-HA-Antikörper
das Protein zu identifizieren.
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pLSV-PYK2-HA wurde in COS-Zellen
transfiziert. Das Protein wurde, so wie es durch IP und IB mit anti-HA-Antikörpern bestimmt
worden ist, mit der vorausgesagten Molekularmasse (116 kD) exprimiert.
Das Protein ist eine aktive Kinase, so wie es durch einen in vitro
Kinasetest mittels (λ32P)ATP oder einen in vitro Kinasetest mittels
kaltem ATP und Immunblotten mit anti-Phosphotyrosin-Antikörpern bestimmt
wurde.
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Die in pLSV klonierte PYK2 cDNA wurde
mit pSV2neo in PC12-Zellen und NIH3T3 kotransfiziert, um stabile
Zelllinien zu etablieren. G418 resistente Kolonien wurden durch
Immunpräzipitieren
und Immunblotten gescreent.
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Es wurden NIH3T3 Zelllinien etabliert,
die das PYK2 und das PYK2-HA Protein überexprimieren. In diesen Zellen
durchläuft
PYK2 als Reaktion auf PDGF, EGF und aFGF eine Tyrosin-Phosphorylierung.
Der Grad der Phosphorylierung ist nicht sehr hoch. Die stärkere Wirkung
wird durch eine TPA-Behandlung (6 μM) nach 15 Minuten Inkubation
bei 37°C,
wie durch Zeitverlaufsanalysen bestimmt, erzielt.
-
Beispiel 4: Tyrosin-Phosphorylierung
an PYK2 als Reaktion auf Carbachol, Membrandepolarisierung und Ca2+ Einstrom
-
Die Phosphorylierung von PYK2 am
Tyrosinrest als Reaktion auf verschiedene Reize wurde durch Immunpräzipitation
von PYK2 und Immunblotten mit anti-Phosphortyrosin-Antikörpern und
umgekehrt analysiert.
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Die folgenden Behandlungen wurden
eingesetzt: Bradykinin, TPA, Forskolin, Forskolin + TPA, Bradykinin
+ Forskolin, NGF, Neuropeptid Y, Choleratoxin, Choleratoxin + TPA,
Choleratoxin + Bradykinin, Pertussistoxin, Pertussistoxin + TPA,
Bradykinin + Pertussistoxin, Kalziumionophor A23187, Bombesin.
-
Die folgenden Ergebnisse ergaben
sich: PYK2 durchläuft
als Reaktion auf TPA (1.6 μM,
15 Minuten bei 37°C),
Bradykinin (1 μM,
1 Minuten bei 37°C)
und Kalziumionophor A23187 (2 μM,
15 Minuten bei 37°C) eine
Tyrosin-Phosphorylierung.
Forskolin steigert die Reaktion auf TPA, gibt aber von sich aus
kein Signal. Das Choleratoxin gibt in Kombination mit TPA und Bradykinin
höhere
Signale aber verursacht die Phosphorylierung von PYK2 nicht alleine.
Das Pertussistoxin induzierte ebenfalls die Reaktion auf TPA und
Bradykinin aber verursachte alleine keinerlei Reaktion. Um zu bestimmen,
ob die Wirkung des Bradykinins durch den PKC Signalweg vermittelt
wird, ergaben Versuche zum Herunterregulieren von PKC durch chronische
Behandlung mit TPA (zweimal) keine klare Reaktion.
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Eine Deutungsmöglichkeit dieser Ergebnisse
ist, dass PKC und PKA (und vielleicht Ca/Calmudolinkinase) die auto-Phosphorylierung
von PYK2 als Reaktion auf eine Ser/Thr-Phosphorylierung induzieren. Diese Deutungsmöglichkeit
kann durch Verwendung spezifischer Inhibitoren für PKC und PKA und durch Phosphoaminosäureanalysen überprüft werden.
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Konfluente PC12-Zellen in 150 mm
Platten wurden für
18 Stunden in DMEM, das 0.5% Pferdeserum und 0.25% fötales Rinderserum
enthält,
herangezogen. Die Zellen wurden, wie bereits angegeben, bei 37°C mit verschiedenen
Agonisten stimuliert, mit kaltem PBS gewaschen und in 800 ml Lysispuffer
lysiert (Lev et al., siehe oben).
-
Die Zelllysate wurden einer Immunpräzipitation
mit anti-PYK2-Antikörpern ausgesetzt.
Nach einer SDS-PAGE und Übertragung
auf Nitrozellulose wurden die Proben entweder mit anti-Phosphotyrosin
(RC20, Transduktionslaboratorien) oder anti-PYK2-Antikörpern immungeblottet.
-
Carbachol induziert die Tyrosin-Phosphorylierung
an PYK2 durch die Aktivierung des nikotinischen Acetylcholin-Rezeptors. Immunpräzipitate
von PYK2 aus PC12-Zellen wurden den folgenden Behandlungen ausgesetzt:
Muscarin (1 mM) oder Carbachol (1 mM) für 20 Sekunden bei 37°C. Carbachol
(1 mM), DMPP (100 μM)
oder Carbachol nach einer Vorbehandlung mit dem Muscarinantagonisten
Atropin (100 nM) oder dem Nikotinantagonisten Mecamylamin (10 μM) für 5 Minuten
bei 37°C.
Die Inkubation mit Carbachol in der Anwesenheit oder Abwesenheit
von EGTA (3 mM) findet, wie bereits dargestellt, statt. Die Immunkomplexe
wurden durch SDS-PAGE aufgetrennt, auf Nitrozellulose übertragen
und wie angegeben entweder mit anti-Phosphotyrosin-Antikörpern oder
mit anti-PYK2-Antikörpern sondiert.
Eine Membrandepolarisierung und ein Kalziumionophor induzieren die
Tyrosin-Phosphorylierung in PYK2. Immunpräzipitate von PYK2 aus ruhenden PC12-Zellen
wurden den folgenden Behandlungen ausgesetzt: Inkubation mit 75
mM KCl in Anwesenheit oder Abwesenheit von EGTA (3 mM), Inkubation
mit 6 μM
des Kalziumionophors A23187 für
15 Minuten bei 37°C. Die
Immunpräzipitate
wurden gewaschen, durch 7.5% SDS-PAGE aufgetrennt und entweder mit anti-Phosphotyrosin-Antikörpern oder
mit anti-PYK2-Antikörpern immungeblottet.
-
Es wurde die Aktivierung von PYK2
durch Carbachol, Membrandepolarisierung und Ca2+-Einstrom
studiert. Da PYK2 im zentralen Nervensystem und in PC12-Zellen stark
exprimiert wird, untersuchten wir die Wirkung von einer Vielzahl
von neuronalen Agonisten auf den Phosphorylierungszustand von PYK2.
In diesen Experimenten wurden PC12-Zellen mit einem Agonisten behandelt,
lysiert und einer Immunpräzipitation
mit anti-PYK2-Antikörpern,
gefolgt von SDS-PAGE-Analysen, ausgesetzt und mit Phosphotyrosin-spezifischen
Antikörpern
immungeblottet.
-
Stimulation von PC12-Zellen mit Carbachol
induziert eine starke Tyrosin-Phosphorylierung in PYK2. Wir erforschten
die Möglichkeit,
ob die Aktivierung von beiden colinergen Rezeptorunterarten Nikotin-
und Muscarinrezeptoren zur Tyrosin-Phosphorylierung von PYK2 veranlasst.
Pharmakologische Analysen, entweder mit Unterartenspezifischen Agonisten,
Muscarin und DMPP oder mit Unterarten-spezifischen Antagonisten,
Atropin und Mecamylamin, deuteten daraufhin, dass die Aktivierung
von PYK2 durch Carbachol über
den nikotinischen Acetylcholin-Rezeptor
vermittelt wird. Die Phosphorylierung von PYK2 als Reaktion auf
Carbachol ist sehr schnell; 5 Sekunden nach Zugabe von Carbachol
zu den Zellen wurde PYK2 an den Tyrosinresten phosphoryliert. Entfernen
von extarzellulärem
Kalzium durch mit EGTA vollständig
blockierte Agonisten induzierte eine Tyrosin-Phosphorylierung von
PYK2, was darauf hindeutete, dass der Kalziumzustrom für die durch Carbachol
induzierte PYK2 Aktivierung erforderlich ist.
-
Stimulation des nikotinischen Acetylcholin-Rezeptors
induziert durch einen Kationeneinstrom über die Ionenkanalpore eine
Membrandepolarisierung. Wir haben daher überprüft, ob eine durch eine hohe
Konzentration von Kaliumchlorid induzierte Membrandepolarisierung
die gleiche Wirkung auf die PYK2 Tyrosin-Phosphorylierung haben
wird. Eine Depolarisierung von PC12-Zellen mit 75 mM KCl induziert
eine schnelle Tyrosin-Phosphorylierung von PYK2. Das Weglassen von
Kalzium aus dem extrazellulären
Medium hob die PYK2 Tyrosin-Phosphorylierung vollständig auf,
was darauf hinweist, dass die Aktivierung von PYK2 eher eine Folge des
Kalziumeinstromes ist als einer Membrandepolarisierung an sich.
Um diese Möglichkeit
weiter zu erforschen, untersuchten wir die Wirkung eines Kalziumionophors
auf die PYK2 Aktivierung. Im Anschluss an die Inkubation mit dem
Kalziumionophor A23187 wird PYK2 an den Tyrosinresten phosphoryliert.
Diese Ergebnisse zeigen, das die Erhöhung des intrazellulären Kalziums
als Reaktion auf eine Vielzahl von Reizen, eine Tyrosin-Phosphorylierung
von PYK2 zur Folge hat.
-
Es wurde die Tyrosin-Phosphorylierung
von PYK2 als Reaktion auf die Aktivierung eines G-Protein-gekoppelten
Rezeptors studiert. Wir analysierten die Wirkung von Bradykinin
auf den Phosphorylierungszustand von PYK2. Bradykinin induziert
eine schnelle Tyrosin-Phosphorylierung von PYK2 in PC12-Zellen.
Anders als bei der Stimulation der PYK2 Phosphorylierung, als Reaktion
auf eine Carbacholbehandlung oder einer Membrandepolarisierung,
wurde die Wirkung von Bradykinin durch das Weglassen von extrazellulärem Kalzium nicht
beeinflusst; Bradykinin induziert eine PYK2 Phosphorylierung in
der Anwesenheit von extrazellulärem Kalzium
oder in der Anwesenheit von EGTA.
-
Inkubation von PC12-Zellen mit Phorbol-Myristatacetat
(PMA) induzierte eine Tyrosin-Phosphorylierung von PYK2, was nahe
legt, dass eine Tyrosin-Phosphorylierung von PYK2 auch durch eine
Proteinkinase C (PKC) Aktivierung vermittelt werden könnte. Um
zu bestimmen, ob eine Bradykinin induzierte Phosphorylierung von
PYK2 durch PKC vermittelt wird, wurden im Anschluss an das Herunterregulieren
der PMA-sensitiven PKC Isoenzyme durch längere Behandlung mit PMA, die
Zellen mit Bradykinin oder PMA behandelt. Eine längere Behandlung mit PMA hebt
die Wirkung von PMA vollständig
auf, hat jedoch nur eine geringe Wirkung auf eine Bradykinin stimulierte
Tyrosin-Phosphorylierung
von PYK2. Diese Ergebnisse legen nahe, dass eine Tyrosin-Phosphorylierung
von PYK2 durch PKC unabhängige
und durch PKC abhängige
Mechanismen induziert werden kann.
-
Beispiel 5: Phosphorylierung
von RAK
-
293 Zellen in 65 mm Platten wurden
entweder mit dem Kaliumkanal-RAK-HA alleine oder zusammen mit Fak,
PYK2 oder einer PYK2 Kinase-negativen Mutante (PKN) kurzzeitige
transfiziert. 12 Stunden nach der Transfektion wurden die Zellen
für 24
Stunden in DMEM, das 0.3% fötales
Rinderserum enthält,
herangezogen. Die Zellen wurden entweder mit PMA (1.6 μM) oder mit
dem Kalziumionophor A23187 (6 μM)
für 15
min bei 37°C
stimuliert oder sie wurden nicht stimuliert. Die Zellen wurden aufgeschlossen
und das Expressionsniveau jedes Proteins wurde durch Western-Blot-Analysen
bestimmt. Das Rak Protein wurde durch anti-HA-Antikörper immunpräzipitiert
und die Phosphorylierung an seinen Tyrosinresten wurde im Anschluss
an eine Immunpräzipitation
der Proteine, entweder mit anti-PYK2-Antikörpern (für PYK2 und PKN) oder mit anti-Fax-Antikörpern für (Fak),
durch Western-Blot-Analysen unter Verwendung von anti-Phosphotyrosin-Antikörpern analysiert.
-
Das Expressionsniveau jedes Proteins
(Rak, PYK2, PKN und Fak) und die Tyrosin-Phosphorylierung von Ra,
PYK2, PKN und Fak wurden gemessen.
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Nur das kinaseaktive PYK2 Protein
phosphorylierte den Kaliumkanal. Mit Kinase-negativem PYK2 oder
Fak wurde keine Phosphorylierung beobachtet.
-
Beispiel 6: Tyrosin-Phosphorylierung
von PYK2 und Shc als Reaktion auf die Aktivierung von PC12-Zellen durch
verschiedene Reize
-
PC12-Zellen wurden vor der Stimulierung
in DMEM, das 0.25% fötales
Rinderserum und 0.5% Pferdeserum enthält, für 18 Stunden herangezogen.
Im Anschluss an die Stimulierung wurden die Zellen mit kaltem PBS
gewaschen und in 0.8 ml Lysispuffer lysiert (Lev et al., Mol. Cell.
Biol. 13, 225-2234,
1993). PYK2 wurde durch anti-PYK2-Antikörper immunpräzipitiert,
die Immunpräzipitate
wurden durch eine 7.5% SDS-PAGE aufgetrennt und entweder mit anti-Phosphotyrosin
Antikörpern
(RC20, Transduktionslaboratorien) oder mit anti-PYK2-Antikörpern immungeblottet.
Antikörper
gegen PYK2 wurden in Kaninchen herangezogen.
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Eine Tyrosin-Phosphorylierung von
PYK als Reaktion auf verschiedene Reize wurde studiert. Ruhende
PC12-Zellen wurden bei 37°C
Carbachol (1 mM, 20 Sekunden), Bradykinin (1 μM, 1 Minute, KCl 75 mM, 3 Minuten),
PMA (1.6 μM,
15 min), A23187 (6 μM,
15 min) stimuliert oder sie wurden nicht stimuliert (- ). PYK2 wurde
mit anti-PYK2-Antikörpern
aus Zelllysaten immunpräzipitiert,
gefolgt durch SDS-PAGE und Immunblotten mit anti-Phosphotyrosin-
oder anti-PYK2-Antikörpern.
-
Eine Tyrosin-Phosphorylierung von
Shc als Reaktion auf Bradykinin, Carbachol, PMA und andere Reize
wurde ebenfalls gemessen. Ruhende PC12-Zellen wurden für 5 Minuten
bei 37°C
mit Bradykinin (1 μM), Carbachol
(1 mM), KCl (75 mM), PMA (1,6 μM),
NGF (100 ng/ml) stimuliert oder sie wurden nicht stimuliert (-). Die
Zellen wurden ebenfalls mit Carbachol (1 mM) oder Kaliumchlorid
(75 mM) in Anwesenheit von 3 mM EGTA stimuliert. Stimulationen mit
DMPP (100 μM)
oder Muscarin (1 mM) wurden unter den gleichen Bedingungen durchgeführt. Der
zeitliche Verlauf der durch Carbachol induzierten Tyrosin-Phosphorylierung
von Shc wurde durch Inkubation der Zelle mit 1 mM Carbachol durchgeführt. Die
Shc Proteine wurden mit anti-Shc-Antikörpern immunpräzipitiert,
die Immunpräzipitate
wurden durch SDS-PAGE (8%) aufgetrennt, auf Nitrozellulose übertragen
und mit anti-Phosphotyrosin-Antikörpern immungeblottet.
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Beispiel 7: Verbindung
von PYK2 mit Grb2 und Sosl in intakten Zellen
-
Um die Möglichkeit zu erforschen, dass
eine kalziuminduzierte PYK2 Aktivierung für die Tyrosin-Phosphorylierung
von Shc und die Aktivierung des Ras/MAPK-Signalwegs verantwortlich
ist, haben wir die Fähigkeit
von PYK2 untersucht, stromaufwärts
regulatorische Elemente dieses Signalweges, wie zum Beispiel Shc und
Grb2, zu beeinflussen. Humane embryonische 293 Zellen wurden kurzzeitig
mit verschiedenen Kombinationen von Expressionsvektoren transfiziert,
welche die Synthese von PYK2, einer Kinase-negativen PYK2 Mutante
(PKN) und des Adapterproteins Grb2 reguliert. Die Ergebnisse zeigen,
dass Grb2 direkt mit dem Wildtyp PYK2, jedoch nicht mit der Kinase-negativen
Mutante verbunden ist. Experimente mit GST-Fusionsproteinen von
Grb2 wiesen daraufhin, dass die Verbindung zwischen Grb2 und PYK2 über ihre
SH2-Domäne
vermittelt wird. Eine Überprüfung der
Primärstruktur
von PYK2 zeigt, dass Tyr881 eine LNV Sequenz folgt, von der bereits
bekannt ist, dass sie eine kanonische Bindungsstelle für die SH2-Domäne von Grb219
ist.
-
Als nächstes untersuchten wir die
Wechselwirkung von PYK2 mit dem Guaninnukleotid-Freisetzungsfaktor
SOS I. Humane, embryonale Nieren-293-Zellen wurden mit Expressionsvektoren
transfiziert, die für SOS
1, PYK2 und PKIN kodieren und Immunpräzipitations/Immunblotting-Analysen
mit anti-SOS1-bzw.
anti-PYK2-Antikörpern
ausgesetzt. Wildtyp PYK2, jedoch nicht die Kinase-negative Mutante
(PKN), wurde mit dem SOS 1 Protein koimmunpräzipitiert. Deshalb ist Grb2 über seine
SH3-Domänen
an SOS 1 und an PYK2 über
seine SH2-Domäne
gebunden, was zur Rekrutierung von SOS durch tyrosinphosphoryliertes
PYK2 führt.
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Wachstumsfaktorinduzierte Aktivierung
von Rezeptor Tyrosinkinasen führt
zu einer Veränderung
in der elektrophoretischen Beweglichkeit des SOS Proteins. Es wurde
gezeigt, dass die Beweglichkeitsveränderung eine Folge der Phosphorylierung
durch Serin- und Threoninkinasen ist, die von einer Ras-Aktivierung
einschließlich
der MAP Kinase 11, 12, 20 abhängig
sind. SOS I Protein aus PYKI- transfizierten Zellen zeigt im Vergleich
zu SOS I Protein, das von P@ Expressionszellen immunpräzipitiert
wird, eine verringerte elektrophoretische Beweglichkeit. Diese Experimente
zeigen, dass eine PYK2 Überexpression
zur Aktivierung der Ser/Thr-Kinasen führt, welche für die Phosphorylierung
von SOS 1 verantwortlich sind.
-
293 Zellen wurden kurzzeitig mit
den vollständigen
cDNAs von PYK2, PKN, Grb2 und hSosl-HA transfiziert, die mittels
der Kalziumphosphat-Präzipitationsmethode
in den Säugetierexpressionsvektor
pRKS stromabwärts
des CMV Promotors kloniert wurden (Wigler et al., Cell 16, 777–785, 1979).
12 Stunden nach der Transfektion wurden die Zellen für 24 Stunden
in Medium, das 0.2% fötales
Rinderserum enthält,
inkubiert. Die Zellen wurden lysiert, einer Immunpräzipitation
ausgesetzt, durch SDS-PAGE aufgetrennt (15% für Grb2 IP's, 7,5% für PYK2 IP's)
und immungeblottet, wie im wesentlichen von (Lev et al., Mol. Cell
Biol. 13, 2224–2234,
1993) beschrieben. Zum Immunblotten verwendeten wir einen monoklonalen
Antikörper
der Maus gegen Grb2 (Transduction laboratories #GI6720). Die Kinase-negative
Mutante von PYK2 wurde wie beschrieben konstruiert. Ein hSOS1-HA
kodierender Säugetierexpressionsvektor
wurde wie beschrieben konstruiert (Aronheim et al., Cell 78, 949–961, 1994).
-
Embryonische, humane Nieren-293-Zellen
wurden kurzzeitig mit verschiedenen Kombinationen von Säugetierexpressionsvektoren,
welche die Synthese von Grb2, PYK2 und einer Kinase-negativen PYK2 Punktmutante
(PKN) regulieren, transfiziert. Die Zellen wurden aufgeschlossen
und mit anti-Grb2 oder anti-PYK2-Antikörpern immunpräzipitiert.
Die Immunkomplexe wurden gewaschen, durch SDS-PAGE aufgetrennt,
auf Nitrozellulose übertragen
und entweder mit anti-PYK2- oder anti-Grb2-Antikörpern immungeblottet. Das Expressionsniveau
von Grb2 in jeder Zelllinie wurde durch Immunblotting des Gesamtzelllysates
mit anti-Grb2-Antikörpern
bestimmt.
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Embryonische humane Nieren-293-Zellen
wurden kurzzeitig mit Säugetierexpressionsvektoren,
die für
hSosl-HA, hSosl-HA zusammen mit PYK2 oder hSosl-HA zusammen mit
PKN kodieren, transfiziert. HSosl wurde mit anti-HA-Antikörpern aus
jeder Zelllinie immunpräzipitiert
und die Anwesenheit von PYK2 in den Immunkomplexen wurde durch Immunblotten
mit anti-PYK2-Antikörpern bestimmt.
Expressionsniveaus von hSos1, PYK2 und PKN wurden durch Immunblotanalysen
des Gesamtzelllysates mit anti-HA- oder anti-PYK2-Antikörpern bestimmt.
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Beispiel 8: PYK2 induziert
Tyrosin-Phosphorylierung von Shc und seine Verbindung mit Grb2
-
Ein aktivierter EGF Rezeptor ist
in der Lage, Grb2 direkt und indirekt über Tyrosin I l, @ l, 22 zu rekrutieren. Wir haben daher
untersucht, ob PYK2 eine Phosphorylierung von Shc Tyrosin und seiner
Verbindung mit Grb2 induzieren kann. Shc Proteine wurden mit anti-Shc-Antikörpern aus
Shc, aus Shc und PYK2 oder aus Shc und PKIN exprimierenden Zellen
immunpräzipitiert.
Die Proben wurden durch SDS-PAGE aufgetrennt, auf Nitrozellulose übertragen
und mit anti-Phosphotyrosin oder anti-Grb2-Antikörpern immungeblottet. Eine
dramatische Tyrosin-Phosphorylierung von Shc in Zellen, die PYK2 überexprimieren.
Des weiteren wurden zahlreiche Phosphotyrosin-enthaltende Proteine
in Shc Immunpräzipitaten
von PYK2 überexprimierenden
Zellen gefunden. Vergleichbare Resultate wurden in Zellen beobachtet,
die endogene Shc Proteine exprimieren, die mit PYK2 cDNA transfiziert
wurden und Immunpräzipitationsanalysen
mit anti-Shc-Antikörpern
ausgesetzt worden sind. Immunblotanalysen mit Grb2-Antikörpern von
Shc Immunpräzipitaten
deuteten daraufhin, dass Grb2 mit tyrosinphosphoryliertem Shc in
PYK2 überexprimierenden
Zellen verbunden ist. Wir folgerten daraus, dass tyrosinphosphoryliertes
PYK2 Grb2 direkt und indirekt über
eine Tyrosin-Phosphorylierung von Shc rekrutiert, was zumindest
zwei alternative Wege für
eine PYK2 induzierte Aktivierung des Ras-Signalwegs offenbart.
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Eine Tyrosin-Phosphorylierung von
Shc in Zellen, die PYK2 koexprimieren, war üblich. Zellen, die Shc alleine
exprimieren oder Shc entweder zusammen mit PYK2 oder PKN koexprimieren,
wurden lysiert und einer Immunpräzipitation
mit anti-Shc-Antikörpern
oder Präimmunserum
(P. I.) ausgesetzt. Immunkomplexe wurden gewaschen, auf einem SDS-Gel
laufengelassen und mit anti-Phosphotyrosin-Antikörpern immungeblottet. Shc Proteine
(46, 52 und 66 kDa) wurden identifiziert.
-
PYK2 induziert eine Verbindung von
Shc mit Grb2. Shc Proteine wurden von jeder Zelllinie mittels anti-Shc-Antikörpern immunpräzipitiert.
Zur Kontrolle wurden die Lysate der Zellen, die für PYK2 und
Shc koexprimieren, einer Immunpräzipitation
mit Präimmunserum
(P. I.) ausgesetzt. Die Anwesenheit von Grb2 in den Immunkomplexen
wurde durch Immunblotting mit anti-Grb2-Antikörpern bestimmt.
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Das Expressionsniveau von PYK2, PKN
und Shc in jeder Zelllinie wurde, wie bereits dargestellt, durch Immunblotanalysen
des Gesamtzelllysates mit spezifischen Antikörpern bestimmt.
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Beispiel 9: Aktivierung
einer MAP Kinase in PC12-Zellen durch Bradykinin, Carbachol und
andere Reize
-
Die bisher beschriebenen Versuche
zeigen, dass der gleiche Reiz, der eine Aktivierung von PYK2 induziert,
auch eine Tyrosin-Phosphorylierung von Shc induziert. Wir untersuchten
als nächstes
die Fähigkeit dieser
Wirkstoffe, die Aktivität
von Kinasen in PC12-Zellen zu induzieren. Ruhende PC12-Zellen wurden
mit einer Vielzahl von Reizstoffen inkuziert. Lysate von stimulierten
Zellen wurden einer Immunpräzipitation
mit anti-MAP-Kinase-Antikörpern
ausgesetzt, gefolgt von Immunblotten mit Phosphotyrosin-Antikörpern. Das
Myelin Basisprotein (MBP) wurde als Substrat zur Bestimmung der
MAP Kinase-Aktivierung verwendet. Die Zugabe von zahlreicher Liganden
zu den PC12-Zellen induzierte, sowohl bei der Tyrosin-Phosphorylierung
als auch bei der MAP Kinase-Aktivierung in diesen Zellen, ein ähnliches
Profil.
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Da eine MAP Kinase-Aktivierung als
Reaktion auf Reizstoffe, die eine PYK2 Phosphorylierung induzieren, beobachtet
wurde, untersuchten wir die Möglichkeit,
ob eine PYK2 Überexpression
eine MAP Kinase-Aktivierung induzieren kann. Humane, embryonale
Nieren-293-Zellen wurden kurzzeitig mit gesteigerten Konzentrationen
eines Säugetierexpressionsvektors,
der die Synthese von PYK2 reguliert, transfiziert. Die Zellen wurden
für 24
Stunden in Anwesenheit von 0.2% Serum herangezogen, MAPK-I,2-Proteine
wurden immunpräzipitiert,
gewaschen und einem MBP Phosphorylierungstest ausgesetzt. Die in 4b dargestellten Ergebnisse zeigen, dass
eine PYK2 Überexprimierung
eine MBP-Phosphorylierung auf eine konzentrationsabhängige Art
und Weise induzierte.
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Eine Quantifizierung dieser Ergebnisse
zeigte, dass die MAP Kinase-Aktivität in Zellen, die das höchste Niveau
an PYK2 exprimierten, annähernd
dreifach höher
lag, als im Vergleich zu mock-transfizierten Zellen.
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293 Zellen wurden kurzzeitig mit
Säugetierexpressionsvektoren
für Shc
alleine, Shc zusammen mit PYK2 oder Shc zusammen mit PKN transfiziert.
Wie bereits beschrieben, ließ man
die PC12-Zellen für
18 Stunden hungern.
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Die Zellen für 5 Minuten bei 37°C mit den
bereits dargestellten Reizstoffen stimuliert, lysiert und einer Immunpräzipitation
mit anti-MAPK-I,2-Antikörpern
ausgesetzt (Santa Cruz Biotechnology, #c-14 und #c-16). Die Immunpräzipitate
wurden zweimal mit Lysispuffer (Lev et al., Mol. Cell. Biol. 13,
2224–2234,
1993) und einmal mit Tris-Puffer, der 10 mM Tris-HCl pH 7.2, 100
mM NaCl, 1 mM Na-Vanadat und 5 mM Benzamidin, gewaschen. Die Immunkomplexe
wurden in 40 μl
eines MAP Kinasepuffers, der 30 mM Tris-HCl pH 8, 20 mM MgCl2, 2 mM MnCl2, 15 μg MBP, 10 μM ATP und
5 μCiτ-[32P]ATP (Amersham) enthält, resuspendiert. Die Proben
wurden für
30 Minuten bei 30°C
inkubiert und die Reaktionen wurden durch Zugabe von SDS Probenpuffer gestoppt.
Die Proben wurden auf einem 15% SDS-PAGE aufgetrennt und durch Autoradiographie
analysiert. Humane, embryonale Nieren-293-Zellen wurden kurzzeitig mit steigenden
Konzentrationen von pRK5-PYK2 DNA (0.5 μg) transfiziert. 12 Stunden
nach der Transfektion wurden die Zellen für 24 Stunden in Medium, das 0.2%
Serum enthält,
herangezogen. Die Zellen wurden lysiert, mit MAPK-I,2-Antikörpern immunpräzipitiert
und wie bereits oben beschrieben einem MBP Phosphorylierungstest
ausgesetzt.
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Ruhende PC12-Zellen wurden für 5 Minuten
bei 37°C
mit Bradykinin (1 μM),
Carbachol (1 mM), KCl (75 mM), PMA (1.6 μM), NGF (100 mg/ml) stimuliert
oder sie wurden nicht stimuliert (-). Die Zellen wurden lysiert
und MAPK-1,2 wurde mit spezifischen Antikörpern immunpräzipitiert.
Die Immunkomplexe wurden gewaschen und entweder durch SDS-PAGE aufgetrennt,
auf Nitrozellulose übertragen
und mit anti-Phosphotyrosin-Antikörpern immungeblottet oder einem
herkömmlichen
Myelin-Basisprotein-(MBP)Phosphorylierungstest ausgesetzt.
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Aktivierung einer MAP Kinase durch Überexpression
von PYK2. Humane, embryonale Nieren-293-Zellen wurden kurzzeitig
mit steigenden Konzentrationen eines Säugetierexpressionsvektors,
der die Synthese von PYK2 reguliert, transfiziert. MAPK-1,2-Proteine
wurden aus jeder Zelllinie immunpräzipitiert, die Immunkomplexe
wurden gewaschen und einem MBP Phosphorylierungstest ausgesetzt.
Eine Quantifizierung der MAP Kinaseaktivität für jede Zelllinie wurde durch
Phosphorimager und ImagQuant Software (Molecular Dynamics, Incorporated)
bestimmt. Die MAPK Aktivität
in transfizierten Zellen wird mit der nachgewiesenen Aktivität in mock-transfizierten
Kontrollzellen verglichen.
-
Beispiel 10: Bradykininstimulierung
von PC12-Zellen induziert eine Tyrosin-Phos horylierun von PYK2
-
Ligandenstimulierung, Immunpräzipitationen
und Immunblotting wurden durchgeführt. Eine chronische Behandlung
mit PMA wurde durch Inkubation der Zellen für 12 Stunden bei 37°C mit 100
nM PMA durchgeführt.
-
Der zeitliche Verlauf von Bradykinin
induziert eine Tyrosin-Phosphorylierung von PYK2. Ruhende PC12-Zellen
wurden über
einen vorgegebenen Zeitraum bei 37°C mit 1 μM Bradykinin inkubiert. PYK2
wurde aus unbehandelten (-) oder behandelten Zellen immunpräzipitiert.
Die Immunkomplexe wurden gewaschen, durch SDS-PAGE aufgetrennt,
auf Nitrozellulose übertragen
und mit anti-Phosphotyrosin oder anti-PYK2-Antikörpern sondiert.
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Ruhende PC12-Zellen wurden, wie bereits
dargestellt, entweder mit 1 μM
Bradykinin (1 min bei 37°C) oder
mit PMA (1.6 μM,
15 min bei 37°C)
in Anwesenheit oder Abwesenheit von CaCl oder EGTA (3 μM) inkubiert.
In einigen Fällen
wurden die Zellen für
12 Stunden mit 100 nM PMA vorbehandelt. PYK2 wurde aus stimulierten
oder nicht stimulierten Zellen (-) immunpräzipitiert und durch Immunblotanalysen
entweder mit anti-Phosphotyrosin oder anti-PYK2-Antikörpern analysiert.
-
Beispiel 11: Stimulation
der Kv1.2 Kaliumkanal Tyrosin-Phosphorylierung
als Reaktion auf die PYK2 Aktivierung
-
Wir untersuchten die Möglichkeit,
ob PYK2 den Kv1.2 Kanal tyrosinphosphorylieren und seine Funktion
regulieren kann. Um diese Möglichkeit
zu untersuchen, exprimierten wir das Kv1.2 Protein, Kv1.2 zusammen
mit PYK2 und, als eine Kontrolle, Kv1.2 mit einer Kinase-negativen
PYK2 Mutante (PKN) oder mit der Protein-Tyrosinkinase Fak in 293
Zellen. Die Zellen wurden für
24 Stunden in Medium herangezogen, das 0.2% Serum enthält, und
wurden dann mit PMA (1.6 μM),
einem Kalziumionophor (6 μM),
stimuliert oder nicht stimuliert.
-
Immunblotanalysen mit Phosphotyrosin-Antikörpern folgten
einer Immunpräzipitation
von PYK2, PKN und Fak durch spezifische Antikörper. PYK2 und Fak wurden selbst
in nicht stimulierten Zellen und einer Behandlung mit PMA induzierter
Tyrosin-Phosphorylierung am Tyrosin phosphoryliert, während eine
Behandlung mit einem Kalziumionophor eine schwächere Reaktion induziert. Das
Expressionsniveau der Kinasenegativen Mutante von PYK2 (PKN) war
der Expression von Wildtyp PYK2 oder Fak ähnlich. Wie erwartet, wurde
bei PKN trotzdem keine Phosphorylierung der Tyrosinreste entdeckt.
Wir untersuchten als nächstes
die Tyrosin-Phosphorylierung des Kv1.2-Kanals in jeder Zelllinie.
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Wir haben an das cDNA Expressionskonstrukt
von Kv1.2 einen HA-Tag angefügt
und das Kv1.2 Expressionsniveau durch Immunblotanalysen mit anti-HA-Antikörpern bestimmt.
Eine vergleichbare Menge von Kv1.2 Protein wurde in den transfizierten
Zelllinien exprimiert. Das Kv1.2 Protein wurde sowohl aus nicht
stimulierten Zellen als auch aus mit PMA oder Kalziumionophor stimulierten
Zellen immunpräzipitiert.
Die Immunpräzipitate
wurden durch SDS-PAGE aufgetrennt und mit anti-Phosphotyrosin-Antikörpern immungeblottet. Eine
Phosphorylierung von Kv1.2 an Tyrosinresten wurde nur in PYK2 koexprimierenden
Zellen beobachtet. Darüber
hinaus wurde die Tyrosin-Phosphorylierung von Kv1.2 durch PMA oder
Kalziumionophorbehandlungen verstärkt, was darauf hinweist, dass
für eine
PYK2 induzierte Tyrosin-Phosphorylierung des Kaliumkanals die Aktivierung
von PYK2 erforderlich ist.
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Embryonische humane Nieren-293-Zellen
wurden kurzzeitig mit verschiedenen Kombinationen von Säugetierexpressionsvektoren,
welche die Synthese von Kv1.2-HA, PYK2, einer Kinase-negativen PYK2 (PKN)
oder der Protein-Tyrosinkinase Fak regulieren, transfiziert. Die
Zellen wurden für
24 Stunden in Anwesenheit von 0.2% Serum herangezogen und dann entweder
mit PMA (1.6 μM,
10 min bei 37°C),
dem Kalziumionophor A23187 (6 μM,
10 Minuten bei 37°C)
stimuliert oder sie wurden nicht stimuliert (-).
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Die Tyrosin-Phosphorylierung jedes
Proteins wurde im Anschluss an eine Immunpräzipitation und Immunblotten
mit anti-Phosphotyrosin-Antikörpern
analysiert. Die Expression jedes Proteins wurde durch Immunblotanalysen
der gesamten Zelllysate aus jeder Transfektion mit anti-PYK2, anti-HA
oder anti-Fak-Antikörpern
bestimmt.
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Die Tyrosin-Phosphorylierung von
Kv1.2 wurde durch Immunpräzipitation
des Kv1.2-HA Proteins aus jeder Zelllinie mit anti-HA-Antikörpern, gefolgt
von Immunblotanalysen mit anti-Phosphotyrosin-Antikörpern, analysiert.
293 Zellen wurden wie beschrieben durch die Kalziumphosphat-Technik
transfiziert (Wigler et al., Cell 16, 777–785, 2979). Das Influenzavirus
Hemagglutininpeptid-Tag (YPYDVPDYAS) [SEQ. ID Nr. 22] wurde an das
C-terminale Ende der Kv1.2 cDNA mittels der folgenden Oligonukleotidprimer
in der PCR angefügt;
TG-'3 [SEQ. ID Nr. 24] angefügt. Das
PCR Produkt wurde mit BAlI und EcoRI verdaut und dazu verwendet, das
entsprechende Fragment am C-terminalen Ende der Kv1.2 cDNA zu ersetzen.
Die Kv1.2-HA cDNA wurde in pRKS stromabwärts des CMV Promotors subkloniert.
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Eine Kinase-negative Mutante von
PYK2 (PKN) wurde durch Ersetzen von Lys475 durch einen Ala-Rest
unter Verwendung eines ortsgerichteten Mutagenese Kits (Clontech),
konstruiert. Die Oligonukleotidsequenz wurde entworfen, um eine
neue NruI Restriktionsstelle zu erzeugen. Die Nukleotidsequenz der
Mutante wurde durch DNA-Sequenzierung bestätigt. Die für die Mutagenese verwendete
Oligonukleotidsequenz ist:
[SEQ. ID Nr. 25] (NruI Stelle – fettgedruckt,
Lys-AAC ersetzt durch Ala-GCG unterstrichen). Die gesamten cDNA's
von PYK2, PKN und Fak wurden in die Säugetierexpressionsvektoren
pRKS stromabwärts
des CMV Promotors subkloniert.
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Beispiel 12: Suppression
der Kaliumkanalwirkung in Frosch-Oozyten
durch PYK2 Expression und PMA Behandlung
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In vitro modifizierte 5'-Enden (capped
RNA transcripts) der RNA Transkripte von Kv1.2, PYK2 und PKN wurden
ausgehend von linearisierten Plasmid-DNA-Matrizen mittels des mMESSAGE
mMACHINE Kits (Ambion), den Protokollen des Zulieferers entsprechend,
synthetisiert. Die Produkte der Transkriptionsreaktion (cRNA's)
wurden in RNA'se-freiem Wasser verdünnt und bei –70°C gelagert.
Die Expression der RNA's wurde durch Injektion von 50 nl RNA in
follikelfreie Oozyten der V und VI Stufe von Xenopus laevis durchgeführt (Iverson
et al., J. Neurosc. 10, 2903–2916,
1990). Die injizierten Oozyten wurden für 2–3 Tage bei 20°C in L15-Lösung (1 : 2 Verdünnung von
Gibco's Leibovitz L15 Medium in H2O, mit
50 U/ml Nystatin, 0.1 mg/ml Gentamycin, 30 mM HEPES Puffer, pH 7.3.–7.4, durch
eine 0.45 mm Membran gefiltert) inkubiert. Elektrophysiologische Aufnahmen
und Analysen. Ionenströme
wurden, wie bereits beschrieben (Iverson et al., siehe oben), mit
einer zwei Mikroelektrodenspannungs-Klemme aufgenommen. Die Ströme wurden
mittels eines 8-poligen Besselfilters tiefpassgefiltert und in einem
80286 Mikrocomputer mittels des pClamp Acquisition Systems (Axon
Instruments) gespeichert. Die Daten wurden mit dem Clamp Fit Programm
des pClamp Systems (Axon Instruments) analysiert. Alle Aufnahmen
wurden bei Raumtemperatur (20–23°C) durchgeführt. Die
Aufnahmekammer wurde kontinuierlich mit Aufnahmelösung durchströmt. Um eine
Kontamination der Oozyte durch Ca2+ aktivierte
Cl- Strömen
zu verhindern, wurde eine niedrig Cl- Aufnahmelösung verwendet (96 mM Na+-Glutamat, 2 mM K+-Glutamat,
0.5 mM CaCl2, 5 mM MgCl2,
5 mM HEPES Puffer). Die K+-Ströme wurden
in Depolarisierungsschritten von –100 bis +40 mV, in 10 mV Zuwächsen alle
15 Sekunden ausgelöst.
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Kv1.2 Ströme von Oozyten, denen entweder
Kv1.2 mRNA oder Kv1.2 und PYK2 mRNA's oder Kv1.2 und mRNA's (PKN)
einer Kinase-negativen Mutante von PYK2 mikroinjiziert worden sind.
Ströme
wurden als Reaktion auf Depolarisierungsschritte von –100 bis
+30 mV Zunahmen von einem Gleichgewichtspotential von –110 mV
ausgelöst.
Repräsentative
Spuren von Kv1.2 Kanälen
vor und nach einer Elektrolytanwendung von 100 nM PMA zur festgelegten
Zeit (8 und 20 Minuten) in der gleichen Zelle.
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Eine Suppression von Kv1.2 Strömen als
Reaktion auf PMA wird durch eine Kinase-negative PYK2 Mutante (PKN)
blockiert. Hemmung von Kv1.2 Strömen
in einer Oozyte, der vor und 25 Minuten nach einer Behandlung mit
einer 50 nM oder 100 nM konzentrierten PMA, Kv1.2 RNA injiziert
worden ist. Aufnahmen von einer Oozytenexpression Kv1.2 und PYK2
oder Kv1.2 und einer Kinase-negativen Mutante von PYK2 unter den
gleichen Bedingungen wie bereits oben beschrieben. In beiden Experimenten
ist das gleiche Protokoll verwendet worden.
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Wir fragten, ob eine Stimulation
von PYK2 Kv1.2 Ströme
unterdrücken
kann. Wir erforschten die Wirkung der PYK2 Expression auf Ströme, welche
durch Kv1.2 Expression in Xenopus-Oozyten gezeigt wurden. Stufe
V Oozyten wurden entweder Kv1.2 Transkripte oder Kv1.2 zusammen
mit PYK2 oder PKN mRNA's mikroinjiziert. Im Anschluss an eine 2-3-tägige Inkubation
bei 20°C
wurden durch die Oozyten gezeigte makroskopische Ströme mit einer
Mikroelektrodenspanungs-Klemme,
wie bereits beschrieben, aufgenommen (Iverson et al., J. Neurosc.
10. 2903–2916,
1990). Äußere Gleichrichterströme wurden
bei einer Membrandepolarisierung über –40 mV aufgenommen, was darauf
hinweist, dass ein funktioneller Kv1.2 Kanal in den Oozyten exprimiert
wird. Die Expression von Kv1.2, PYK2 und PKN in den Frosch-Oozyten
wurde durch Immunblotanalysen mit anti-HA oder anti-PYK2-Antikörpern bestätigt.
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Wir haben die Wirkung der PYK2 Expression
auf Kv1.2 Ströme
in Oozyten in der Abwesenheit oder Anwesenheit von PMA untersucht.
Wir untersuchten auch die Wirkung der Kinasenegativen Mutante PKN
auf eine PMA induzierte Hemmung von Kv1.2 Strömen, die durch die endogene
Protein-Tyrosinkinase vermittelt wurden: Eine Behandlung von Oozyten
mit PMA verursachte eine Hemmung von Kv1.2 Strömen. Wie zuvor bereits gezeigt,
entwickelt sich die Hemmung der Ströme nach Anwendung von PMA graduell,
wobei nach 20-minütiger
Inkubation 80–90%
Hemmung erreicht worden sind (Huang et al., Cell 75, 1145–1156, 1993).
Darüber
hinaus wurde herausgefunden, dass die Rate der Kanalblockade von
der Konzentration des verabreichten PMA's abhängt. Eine Koexpression von
PYK2 führt
zu einer beschleunigten Hemmung der Kv1.2 Ströme. Eine wesentliche Beschleunigung
der Hemmung eines Stromes wurde bei jeder Konzentration des getesteten PMA's
beobachtet. Zum Beispiel wurde 8 min nach Zugabe von 100 nM PMA
im Vergleich zu einer 95%igen Hemmung, die in Oocyten beobachtet
worden ist, die Kv1.2 und PYK2 Proteine koexprimieren, eine 25%ige Hemmung
des äußeren Stromes
in Oozyten beobachtet, die Kv1.2 alleine exprimieren.
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Eine Hemmung des Stromes durch PMA
Behandlung in der Abwesenheit oder Anwesenheit einer PYK2 Expression
führten,
sowohl in den Kinetiken als auch in der Spannungsabhängigkeit
der verbleibenden Ströme,
zu keinen Veränderungen.
Eine Koexpression von Kv1.2 zusammen mit der Kinase-negativen Mutante
von PYK2 (PKN) führt
zu einer nahezu vollständigen
Hemmung der PMA induzierten Kaliumkanalblockade. Es ist möglich, dass
die durch PMA aktivierte endogene Protein-Tyrosinkinase, die für die Suppression von Kv1.2
Strömen
in Oozyten verantwortlich ist, das Xenopus-Homologe von PYK2 oder
eine nahe verwandte Protein-Tyrosinkinase repräsentiert, die durch eine dominante,
störende
Mutante von PYK2 beeinflusst werden kann.
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Weitere Ausführungsformen werden in den
folgenden Ansprüchen
beschrieben.
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Sequenzliste
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