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VERWANDTE
ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung ist eine Continuation-in-part der U.S. Patentanmeldung
mit noch zuzuteilender Seriennummer (Lyon & Lyon Aktenzeichen 229/022), die
am 9. Januar 1998 von Plowman et al. mit dem Titel "AUR1 und/oder AUR2
verwandte Krankheiten" eingereicht
wurde, die eine Continuation-in-part der U.S. Patentanmeldung mit
der Seriennummer 08/755,728 (Lyon & Lyon Aktenzeichen 223/113) ist,
welche am 25. November 1996 von Plowman et al. mit dem Titel "Diagnose und Behandlung
von AUR1 und/oder AUR2 verwandten Krankheiten" eingereicht wurde, und betrifft die
U.S. Patentanmeldung mit der Seriennummer 60/008,809, eingereicht
am 18. Dezember 1995, und die U.S. Patentanmeldung mit der Seriennummer 60/023,943,
eingereicht am 14. August 1996, die alle durch Bezugnahme in ihrer
Gesamtheit einschließlich aller
Zeichnungen hier eingeschlossen sind.
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die als AURORA ONE und AURORA TWO
("AUR1 und AUR2") bezeichneten neuen
Proteine, die Nukleotidsequenzen, die AUR1 und/oder AUR2 kodieren,
sowie verschiedene Produkte und Verfahren, die für die Diagnose und Behandlung
verschiedener AUR1 und/oder AUR2 verwandter Erkrankungen und Zustände verwendbar
sind.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
nachfolgende Beschreibung des Hintergrunds der Erfindung dient dem
Verständnis
der Erfindung, ist aber nicht als Stand der Technik der Erfindung
zu verstehen.
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Die
zelluläre
Signalübertragung
ist ein grundlegender Mechanismus, durch den externe Stimuli, welche
verschiedene zelluläre
Prozesse regulieren, in das Innere von Zellen weitergeleitet werden.
Einer die biochemischen Schlüsselmechanismen
der Signalübertragung
beinhaltet die reversible Phosphorylierung von Proteinen, welche
die Regulation der Aktivität
reifer (maturer) Proteine durch Veränderung ihrer Struktur und Funktion
ermöglicht.
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Die
am besten charakterisierten Proteinkinasen in Eukaryonten phosphorylieren
Proteine am Alkoholanteil von Serin-, Threonin- und Tyrosinresten.
Diese Kinasen fallen im Wesentlichen in zwei Gruppen, nämlich diejenigen,
die spezifisch für
die Phosphorylierung von Serinen und Threoninen sind, und diejenigen,
die spezifisch für
die Phosphorylierung von Tyrosinen sind. Einige Kinasen, die als
Kinasen mit "dualer
Spezifität" bezeichnet werden,
sind in der Lage, sowohl Tyrosin- als auch Serin/Threonin-Reste
zu phosphorylieren.
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Proteinkinasen
können
ferner durch ihre Lokalisation innerhalb der Zelle charakterisiert
werden. Einige Kinasen sind Proteine des Transmembranrezeptor-Typs,
die zur direkten Veränderung
ihrer katalytischen Aktivität
als Antwort auf die externe Umgebung, wie zum Beispiel die Bindung
eines Liganden, imstande sind. Andere sind Proteine des Nicht-Rezeptor-Typs,
denen jegliche Transmembrandomäne
fehlt. Sie können
in einer Vielzahl zellulärer
Kompartimente von der innere Oberfläche der Zellmembran bis zum
Nukleus vorgefunden werden.
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Viele
Kinasen sind in regulatorische Kaskaden involviert, wobei ihre Substrate
andere Kinasen einschließen
können,
deren Aktivitäten über ihren
Phosphorylierungszustand reguliert werden. Letztendlich wird die
Aktivität
eines Downstream-Effektors über die
Phosphorylierung moduliert, die aus der Aktivierung eines solchen
Stoffwechselwegs resultiert.
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Die
Serin/Threonin-Kinasefamilie umfasst Mitglieder, die an allen Stufen
verschiedener Signalkaskaden gefunden werden, einschließlich derjenigen,
die an der Kontrolle von Zellwachstum, Migration, Differenzierung
und Sekretion von Hormonen, der Phosphorylierung von Transkriptionsfaktoren,
die eine veränderte Genexpression
zur Folge hat, Muskelkontraktion, Glukosemetabolismus, der Kontrolle
der zellulären
Proteinsynthese und der Regulation des Zellzyklus beteiligt sind.
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Chromosomale
Abnormalitäten
sind Kennzeichen von Humankrebs, welche die schädlichen Konsequenzen des Erwerbs
oder Verlusts genetischer Information widerspiegeln (Mitelman et
al., Nature Genet. 15: 417-474, 1997; Hartwell et al., Science 266:
1821-1828, 1994). Einige dieser Defekte können aufgrund des Verlusts
eines negativen Wachstumsregulators, des Verlusts eines Gens, das
für den
Erhalt der Genomintegrität
verantwortlich ist, oder durch die Amplifikation oder Aktivierung
eines Oncogens eine kausale Rolle in der zellulären Transformation haben (Kinzler
et al., Nature 386: 761-763, 1997; Hunter, Cell 88: 333-346, 1997). Alternativ
können
diese Abnormalitäten
eine Konsequenz der Tumorprogression sein, bei der mitotische Kontrollpunkte
zerstört
wurden, was abnormale Nuklei, misssegregierte Chromosomen und Aneuploidie
zur Folge hat (Elledge, Science 274: 1664-1672, 1996; Sherr, Science
274: 1672-1677, 1996).
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft zum Teil AUR1 und/oder AUR2 Polypeptide,
Nukleinsäuren,
die solche Polypeptide kodieren, Zellen, Gewebe und Tiere, die solche
Nukleinsäuren enthalten,
Antikörper
gegen solche Polypeptide, Assays, die solche Polypeptide verwenden,
sowie Verfahren, die all das Vorangesagte betreffen. Der Nutzen
der vorliegenden Erfindung umfasst die Fähigkeit, nach Inhibitoren des
Zellwachstums zu screenen, und Therapeutika aus kleinen Molekülen zur
Behandlung von Krebs zu entwickeln.
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Demzufolge
betrifft die Erfindung in einem ersten Aspekt eine isolierte, angereicherte
oder gereinigte Nukleinsäure,
die ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kodiert.
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Mit
Bezug auf eine Nukleinsäure
bezeichnet "isoliert" ein Polymer aus
6 (vorzugsweise 21, noch bevorzugter 39, am meisten bevorzugt 75)
oder mehr miteinander verbunden Nukleotiden, einschließlich DNA und
RNA, das aus einer natürlichen
Quelle isoliert wird oder das synthetisiert wird. In bestimmten
Ausführungsformen
der Erfindung werden längere
Nukleinsäuren
bevorzugt, zum Beispiel solche aus 300, 600, 900 oder mehr Nukleotiden
und/oder diejenigen, die mindestens 50%, 60%, 75%, 90%, 95% oder
99% Identität
mit der vollständigen
Sequenz aufweisen, die in SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 2 dargestellt
ist. Die isolierte Nukleinsäure
der vorliegenden Erfindung ist in dem Sinne einzigartig, dass sie
in reinem oder separiertem Zustand in der Natur nicht gefunden wird.
Die Verwendung des Begriffs "isoliert" indiziert, dass
eine natürlich
vorkommende Sequenz aus ihrer normalen zellulären (i. e. chromosomalen) Umgebung
entfernt wurde. Folglich kann die Sequenz in einer zellfreien Lösung vorliegen
oder in eine andere zelluläre
Umgebung gegeben werden. Der Begriff impliziert nicht, dass die
Sequenz die einzige vorhandene Nukleotidkette ist, sondern das sie
im wesentlichen frei (mindestens etwa 90-95% rein) von Nicht-Nukleodidmaterial
ist, mit dem sie natürlicherweise assoziiert
ist, und somit von isolierten Chromosomen zu unterscheiden ist.
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Die
Verwendung des Begriffs "angereichert" in Bezug auf eine
Nukleinsäure
bedeutet, dass die spezifische DNA- oder RNA-Sequenz einen signifikant
höheren
Anteil (2- bis 5-fach) der gesamten DNA oder RNA ausmacht, die in
den Zellen oder der Lösung
von Interesse vorhanden ist, als in normalen oder erkrankten Zellen
oder in den Zellen, aus denen die Sequenz entnommen wurde. Dies
könnte
von einer Person mit Hilfe der präferenziellen Reduktion der
Menge der anderen vorhandenen DNA oder RNA oder durch eine präferenzielle Erhöhung der
Menge der spezifischen DNA- oder RNA-Sequenz oder durch eine Kombination
der beiden hervorgerufen werden. Es sollte jedoch angemerkt werden,
dass "angereichert" nicht impliziert,
dass keine anderen DNA- oder RNA-Sequenzen vorliegen, sondern nur
dass die relative Menge der Sequenz von Interesse signifikant erhöht wurde.
Der Begriff "signifikant" wird hier verwendet,
um anzuzeigen, dass das Ausmaß des Anstiegs
für die
Person zweckdienlich ist, die einen solchen Anstieg durchführt, und
bedeutet im allgemeinen einen mindestens etwa 2-fachen, bevorzugter
einen mindestens 5- bis 10-fachen oder noch höheren Anstieg relativ zu anderen
Nukleinsäuren.
Der Begriff impliziert auch nicht, dass keine DNA oder RNA aus anderen Quellen
vorliegt. Die DNA aus anderer Quelle kann beispielsweise DNA eines
Hefe- oder eines bakteriellen Genoms oder eines Klonierungsvektors,
wie etwa pUC19, umfassen. Dieser Begriff unterscheidet von natürlich vorkommenden
Ereignissen, wie etwa viraler Infektion oder Wachstum von Tumortypen,
bei denen das Niveau einer mRNA natürlicherweise relativ zu anderen
mRNA Spezies erhöht
ist. Das heißt,
der Begriff umfasst nur diejenigen Situationen, in denen eine Person
eingegriffen hat, um den Anteil der gewünschten Nukleinsäure zu erhöhen.
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Für einige
Vorhaben ist es ferner vorteilhaft, dass eine Nukleotidsequenz in
gereinigter Form vorliegt. Der Begriff "gereinigt" in Bezug auf eine Nukleinsäure erfordert
keine absolute Reinheit (wie zum Beispiel eine homogene Präparation).
Stattdessen indiziert er, dass die Sequenz relativ gesehen reiner
ist als in der natürlichen
Umgebung (verglichen mit dem natürlichen
Niveau sollte dieses Niveau mindestens 2- bis 5-fach höher sein,
z.B. ausgedruckt in mg/ml). Einzelne Klone, die aus einer cDNA-Bibliothek
isoliert werden, können
bis zur elektrophoretischen Homogenität gereinigt werden. Die beanspruchten
DNA-Moleküle,
die aus diesen Klonen erhalten werden, könnten direkt aus Gesamt-DNA
oder aus Gesamt-RNA erhalten werden. Die cDNA-Klone kommen nicht
natürlich
vor, sondern werden vorzugsweise via Manipulation einer partiell
gereinigten, natürlich
vorkommenden Substanz (Boten-RNA [messenger RNA]) erhalten. Die
Konstruktion einer cDNA-Bibliothek aus mRNA umfasst die Erzeugung
einer synthetischen Substanz (cDNA), und gereinigte individuelle
cDNA-Klone können
aus der synthetischen Bibliothek mit Hilfe klonaler Selektion der
Zellen erhalten werden, welche die cDNA-Bibliothek tragen. Demzufolge
führt der
Prozess, der die Konstruktion einer cDNA-Bibliothek aus mRNA und
die Isolation distinkter cDNA-Klone umfasst, zu einer annähernd 106-fachen Reinigung der nativen messenger
RNA. Somit ist einer Reinigung um mindestens eine Größenordnung,
vorzugsweise um zwei oder drei Größenordnungen, und am meisten
bevorzugt um vier oder fünf
Größenordnungen
ausdrücklich
vorgesehen.
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Mit
einem "AUR1 und/oder
AUR2 Polypeptid" werden
25 (vorzugsweise 30, mehr bevorzugt 35, am meisten bevorzugt 40)
oder mehr fortlaufende Aminosäuren
bezeichnet, die in der vollständigen
(full length) Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 dargestellt sind, oder ein funktionelles
Derivat davon, wie hier beschrieben. In bestimmten Aspekten werden
Polypeptide aus 100, 200, 300 oder mehr Aminosäuren bevorzugt. Das AUR1 und/oder
AUR2 Polypeptid kann von einer vollständigen Nukleinsäuresequenz kodiert
werden oder einem beliebigen Teil der vollständigen Nukleinsäuresequenz,
solange eine funktionelle Aktivität des Polypeptids erhalten
bleibt.
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Ebenso
eingeschlossen sind inaktive und aktivierte Mutanten von AUR1 und/oder
AUR2 einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf die im Beispiel 11 definierten. Als "inaktiv" wird ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid
bezeichnet, dem Kinaseaktivität
fehlt. In einigen Ausführungsformen
ist das essentielle Lysin (Rest 162) mutiert. Vorzugsweise ist das
Polypeptid ansonsten unverändert.
Als "aktiviert" wird ein AUR1 und/oder
AUR2 Polypeptid bezeichnet, das in vitro Kinaseaktivität aufweist,
vorzugsweise in Situationen, in denen dies beim unmutierten Polypeptid
nicht der Fall ist. Vorzugsweise ist das ARU1- und/oder AUR2 Polypeptid
mutiert, um eine konstitutive Phosphorylierung nachzuahmen. In einigen
Ausführungsformen
ist das Threonin an Rest 288 in der Aktivierungsschleife (activation
loop) in eine Asparaginsäure
umgewandelt.
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Die
Aminosäuresequenz
ist im wesentlichen ähnlich
zu der SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 gezeigten Sequenz oder zu
Fragmenten davon. Eine Sequenz, die im Wesentlichen ähnlich ist,
weist vorzugsweise mindestens 90% Identität (mehr bevorzugt mindestens
95% und am meisten bevorzugt 99-100%) mit der Sequenz in SEQ ID
NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 auf.
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Mit "Identität" wird eine Eigenschaft
von Sequenzen bezeichnet, die ihre Ähnlichkeit oder Verwandtschaft
misst. Die Identität
wird gemessen durch Dividieren der Anzahl identischer Reste durch
die Gesamtzahl an Resten und Multiplizieren des Produkts mit 100.
Somit weisen zwei Kopien mit exakt der gleichen Sequenz 100% Identität auf, aber
Sequenzen, die weniger stark konserviert sind und Deletionen, Additionen
oder Substitutionen aufweisen, können
einen geringeren Grad an Identität
besitzen. Fachleute werden erkennen, dass verschiede Computerprogramme
für die
Bestimmung der Sequenzidentität
verfügbar
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Nukleinsäuremolekül, das eine Nukleotidsequenz aufweist,
die: (a) ein Polypeptid kodiert, das die vollständige Aminosäuresequenz
aufweist, die in SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 dargestellt ist;
(b) das Komplement der Nukleotidsequenz aus (a) ist; (c) unter hoch
stringenten Bedingungen mit dem Nukleinsäuremolekül aus (a) hybridisiert und
ein natürlich
vorkommendes AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kodiert; (d) ein AUR1
und/oder AUR2 Polypeptid kodiert, das die vollständige Aminosäuresequenz
aufweist, die in SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 dargestellt ist,
außer dass
diesem eines oder mehrere der nachfolgenden Segmente aus Aminosäureresten
fehlt: 1-73, 74-271 oder 272-344 von SEQ ID NO: 3 oder 1-129, 130-274
oder 275-403 von SEQ ID NO: 4; (e) das Komplement der Nukleotidsequenz
aus (d) ist; (f) ein Polypeptid kodiert, das die in SEQ ID NO: 3
oder SEQ ID NO: 4 dargestellte Aminosäuresequenz mit den Aminosäureresten
1-73, 74-271 oder 272-344 von SEQ ID NO: 3 oder 1-129, 130, 274
oder 275-403 von SEQ ID NO: 4 aufweist; (g) das Komplement der Nukleotidsequenz
aus (f); (h) ein Polypeptid kodiert, das die vollständige Aminosäuresequenz
aufweist, die in SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 dargestellt ist,
außer
dass diesen eine oder mehrere der Domänen fehlt, die aus der Gruppe
ausgewählt
werden, welche aus einer C-terminalen Domäne, einer katalytischen Domäne und einer
N-terminalen Domäne
besteht; oder (i) das Komplement der Nukleotidsequenz aus (h) ist.
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Der
Begriff "Komplement" bezeichnet zwei
Nukleotide, die multiple günstige
Interaktionen miteinander ausbilden können. Adenin ist zum Beispiel
komplementär
zu Thymin, da diese beiden zwei Wasserstoffbindungen ausbilden können. In ähnlicher
Weise sind Guanin und Cytosin komplementär, da sie drei Wasserstoffbindungen
ausbilden können.
Eine Nukleotidsequenz ist das Komplement einer anderen Nukleotidsequenz,
falls alle Nukleotide der ersten Sequenz komplementär zu allen
Nukleotiden der zweiten Sequenz sind.
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Der
Begriff "Domäne" bezeichnet eine
Region eines Polypeptids, die eine besondere Funktion enthält. Beispielsweise
können
die N-terminalen oder C-terminalen Domänen von Signaltransduktionsproteinen
Funktionen einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Bindungsmoleküle
ausüben,
die das Signaltransduktionsmolekül
in verschiedenen Regionen der Zelle lokalisieren, oder andere Signalmoleküle binden,
welche direkt für das
Propagieren eines bestimmten zellulären Signals verantwortlich
sind. Einige Domänen
können
getrennt vom Rest des Proteins exprimiert werden und funktionieren
selbstständig,
während
andere Teil des intakten Proteins bleiben müssen, um ihre Funktion zu bewahren.
Die letzteren werden als funktionelle Regionen von Proteinen bezeichnet
und betreffen ebenfalls Domänen.
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Der
Begriff "N-terminale
Domäne" bezeichnet einen
Teil der Aminosäuresequenz,
der sich vom Aminoterminus bis zum Beginn der katalytischen Domäne erstreckt.
Die N-terminale Domäne
umfasst die Aminosäurereste
1-73 der in SEQ ID NO: 3 dargestellten Sequenz oder die Aminosäuren 1-130
der in SEQ ID NO: 4 dargestellten Sequenz.
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Der
Begriff "katalytische
Domäne" bezeichnet einen
Teil der vollständigen
Aminosäuresequenz,
der weder die N-terminale noch die C-terminale Domäne enthält, und
der katalytische Aktivität
aufweist. Die katalytische Domäne
umfasst die Aminosäurereste
73-271 der in SEQ ID NO: 3 dargestellten Sequenz oder die Reste
130-274 der in SEQ ID NO: 4 dargestellten Sequenz.
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Der
Begriff "C-terminale
Domäne" bezeichnet einen
Teil der vollständigen
Aminosäuresequenz,
der am Ende der katalytischen Domäne beginnt und mit der carboxyterminalen
Aminosäure
endet, welche die letzte Aminosäure
darstellt, die vor dem Stop-Codon in der Nukleinsäuresequenz
kodiert ist. Die C-terminale Domäne
umfasst die Aminosäurereste
272-344 der in SEQ ID NO: 3 dargestellten Sequenz oder die Aminosäuren 275-403 der in SEQ ID
NO: 4 dargestellten Sequenz.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst, besteht im wesentlichen aus oder besteht die isolierte Nukleinsäure aus
einer Nukleinsäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 2 dargestellt ist, und kodiert
die vollständige
Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4, ein funktionelles Derivat davon
oder mindestens 25, 30, 35, 40, 50, 100, 200 oder 300 fortlaufende
Aminosäuren
davon. Das AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid umfasst, besteht im Wesentlichen
aus oder besteht aus mindestens 25, 30, 35 oder 40 fortlaufenden
Aminosäuren
eines AUR1 und/oder AUR2 Polypeptids. Die Nukleinsäure kann
aus einer natürlichen
Quelle mittels cDNA-Klonierung
oder durch subtraktive Hybridisierung isoliert werden. Die natürliche Quelle
kann ein Säugetier
sein, vorzugsweise ein Mensch, Blut, Sperma oder Gewebe, und die
Nukleinsäure kann
mit Hilfe des Tri-esterverfahrens synthetisiert werden oder unter
Verwendung eines automatischen DNA-Synthesegeräts.
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In
anderen bevorzugten Ausführungsformen
ist die Nukleinsäure
eine konservierte oder einzigartige (unique) Region, z.B. die, welche
verwendbar sind für:
das Design von Hybridisierungssonden, um die Identifizierung und
Klonierung zusätzlicher
Polypeptide zu erleichtern, oder das Design von PCR-Sonden, um die Klonierung
zusätzlicher
Polypeptide, das Erhalten von Antikörpern gegen die Polypeptidregionen
und das Design von Antisense-Oligonukleotiden zu erleichtern. Beispiele
für Aminosäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung umfassen die folgenden Aminosäuresequenzen
(die isolierten, gereinigten oder angereicherten Nukleinsäuren, welche
sie kodieren, liegen ebenfalls im Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung): ENSYPWPYGRQ (SEQ ID NO: 5), CISGP (SEQ ID NO: 6), QFPQ
(SEQ ID NO: 7), VNSGQ (SEQ ID NO: 8), RKEPVTPSA-LV (SEQ ID NO: 9),
LMSRSNVQPTAAP (SEQ ID NO: 10), VQNQKQKQLQATSVPH (SEQ ID NO: 11), PVSRPLNNTQK
(SEQ ID NO: 12), VMENSSGTPD (SEQ ID NO: 13), ILTRHFTID (SEQ ID NO:
14) und SKQPLPSAPENNPEEQLASKQK (SEQ ID NO: 15).
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Als "konservierte Nukleinsäureregionen" werden Regionen
bezeichnet, die in zwei oder mehr Nukleinsäuren vorliegen, welche ein
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kodieren, und an die eine bestimmte
Nukleinsäuresequenz
unter Bedingungen geringer Stringenz hybridisieren kann. Beispiele
für Bedingungen
geringer Stringenz, die für
das Screening einer Nukleinsäure
geeignet sind, welche AUR1 und/oder AUR2 Polypeptide kodiert, werden
beschieben in Abe et al., J. Biol. Chem. 19: 13361-13368, 1992 (hierin
durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit einschließlich aller Zeichnungen eingeschlossen).
Vorzugsweise unterscheiden sich konservierte Regionen in nicht mehr
als 5 von 20 Nukleotiden.
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Als "einzigartige (unique)
Nukleinsäureregion" wird eine Sequenz
bezeichnet, die in einer vollständigen,
für ein
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kodierenden Nukleinsäure vorkommt,
die aber in einer ein beliebiges anderes, natürlich vorkommendes Polypeptid
kodierenden Sequenz nicht vorkommt. Derartige Regionen umfassen
vorzugsweise 30 bis 45 fortlaufende Nukleotide, die in der vollständigen ein
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kodierenden Nukleinsäure vorhanden
sind. Insbesondere stammt eine einzigartige Nukleinsäureregion
vorzugsweise aus einem Säugetier.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das isolierte, angereicherte oder gereinigte Nukleinsäuremolekül, das ein
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kodiert, einen Vektor oder Promotor,
der zur Initiation der Transkription in einer Wirtszelle in der
Lage ist.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Nukleinsäuresonde für die Detektion einer Nukleinsäure, welche
ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kodiert, in einer Probe. Die Nukleinsäuresonde
enthält
eine Nukleotidbasensequenz, die mit einer in SEQ ID NO: 1 oder SEQ
ID NO: 2 dargestellten Sequenz oder einem funktionellen Derivat
davon hybridisiert.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
hybridisiert die Nukleinsäuresonde
mit einer Nukleinsäure,
die mindestens 12, 75, 90, 105, 120, 150, 200, 250, 300 oder 350
fortlaufende Aminosäuren
der vollständigen
in SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 dargestellten Sequenz oder ein
funktionelles Derivat davon kodiert. In Abhängigkeit von der gewünschten
Spezifität
und Selektivität
können
verschieden nieder- oder hochstringente Hybridisierungsbedingungen
verwendet werden. Unter stringenten Hybridisierungsbedingungen hybrdisieren nur
hochgradig komplementäre
Nukleinsäuresequenzen.
Vorzugsweise verhindern derartige Bedingungen die Hybridisierung
von Nukleinsäuren,
die ein oder zwei Fehlpaarungen (mismatches) in 20 fortlaufenden
Nukleotiden aufweisen.
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Unter "stringenten Hybridisierungsassaybedingungen" versteht man Hybridisierungsassaybedingungen,
die mindestens so stringent wie die folgenden sind: Hybridisierung
in 50% Formamid, 5 × SSC,
50 mM NaH2PO4, pH
6.8, 0.5% SDS, 0.1 mg/ml ultraschallbehandelte Lachssperma-DNA und
5 × Denhart-Lösung bei 42°C über Nacht;
Waschen mit 2 × SSC,
0.1% SDS bei 45°C;
und Waschen mit 0.2 × SSC,
0.1% SDS bei 45°C.
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Verfahren
für die
Verwendung der Sonden umfassen die Detektion der Gegenwart oder
Menge an AUR1 und/oder AUR2 RNA in einer Probe durch in Kontakt
bringen der Probe mit einer Nukleinsäuresonde unter Bedingungen,
unter denen eine Hybridisierung erfolgt, und Detektion der Gegenwart
oder Menge der an die AUR1 und/oder AUR2 RNA gebundenen Sonde. Der
zwischen der Sonde und einer für
ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kodierenden Nukleinsäuresequenz
gebildete Nukleinsäureduplex
kann zur Identifizierung der Sequenz der detektierten Nukleinsäure verwendet
werden (Nelson et al., in: Non-isotopic DNA Probe Techniques, Academic
Press, San Diego, Kricka, Hrsg., S. 275, 1992, hierin durch Bezugnahme
in seiner Gesamtheit einschließlich
aller Zeichnungen eingeschlossen). Kits zur Durchführung solcher
Verfahren können
so konzipiert werden, dass sie ein Behältnis umfassen, das eine darin
angeordnete Nukleinsäuresonde
aufweist.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine rekombinante Nukleinsäure, vorzugsweise
in einer Zelle oder einem Organismus. Die rekombinante Nukleinsäure kann
eine Sequenz enthalten, die in SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 2 dargestellt
ist, oder ein funktionelles Derivat davon sowie einen Vektor oder
einen Promoter, der zu Initiation der Transkription in einer Wirtszelle
in der Lage ist. Alternativ kann die rekombinante Nukleinsäure eine in
einer Zelle funktionelle transkriptionelle Initiationsregion enthalten,
eine Sequenz komplementär
zu einer RNA Sequenz, die ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kodiert,
und eine in einer Zelle funktionelle transkriptionelle Terminationsregion.
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In
einem weiteren Aspekt beschreibt die Erfindung eine rekombinante
Zelle oder ein Gewebe, das eine für ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid
kodierende Nukleinsäure
enthält.
In solchen Zellen kann die Nukleinsäure unter der Kontrolle seiner
genomischen regulatorischen Elemente stehen oder kann unter der
Kontrolle exogener regulatorischer Elemente einschließlich eines
exogenen Promotors stehen. Als "exogen" wird ein Promoter
bezeichnet, der normalerweise in vivo nicht transkriptionell mit
der kodierenden Sequenz für
das AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid gekoppelt ist.
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Das
Polypeptid ist vorzugsweise ein Fragment des Proteins, das durch
die vollständige
in SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 dargestellte Aminosäuresequenz
kodiert wird. Als "Fragment" wird eine Aminosäuresequenz
bezeichnet, die in einem vollständigen
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid vorliegt, die aber in keinem anderen
natürlich
vorkommenden Polypeptid vorliegt. Vorzugsweise umfasst solch eine
Sequenz 6 fortlaufende Aminosäuren,
die in der vollständigen
Sequenz vorliegen. Noch bevorzugter umfasst solch eine Sequenz 12 fortlaufende
Aminosäuren,
die in der vollständigen
Sequenz vorliegen. Und noch mehr bevorzugt umfasst solch eine Sequenz
18 fortlaufende Aminosäuren,
die in der vollständigen
Sequenz vorliegen.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes, angereichertes
oder gereinigtes AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid.
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In
Bezug auf ein Polypeptid bezeichnet "isoliert" ein Polymer aus 2 (vorzugsweise 7,
mehr bevorzugt 13, am meisten bevorzugt 25) oder mehr miteinander
verbundenen Aminosäuren
einschließlich
Polypeptiden, die aus einer natürlichen
Quelle isoliert werden oder die synthetisiert sind. In bestimmten
Aspekten werden längere
Polypeptide bevorzugt, wie z.B. solche mit 402, 407, 413 oder 425
fortlaufenden Aminosäuren,
wie in SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 dargestellt. Die isolierten
Peptide der vorliegenden Erfindung sind in dem Sinne einzigartig,
dass sie nicht in reiner oder abgetrennter Form in der Natur gefunden
werden. Die Verwendung des Begriffs "isoliert" bedeutet, dass eine natürlich vorkommende
Sequenz aus ihrer normalen zellulären Umgebung entfernt wurde.
Folglich kann die Sequenz in einer zellfreien Lösung vorliegen oder in eine
andere zelluläre
Umgebung gegeben werden. Der Begriff impliziert nicht, dass die
Sequenz die einzige vorhandene Aminosäurenkette ist, sondern dass
sie im wesentlichen frei (mindestens etwa 90-95% rein) von Nicht-Aminosäurematerial
ist, mit dem sie natürlicherweise
assoziiert ist.
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Die
Verwendung des Begriffs "angereichert" in Bezug auf ein
Polypeptid bedeutet, dass die spezifische Aminosäuresequenz einen signifikant
höheren
Anteil (2- bis 5-fach)
der gesamten, in den Zellen oder der Lösung von Interesse vorhandenen
Aminosäuren
darstellt als in normalen oder erkrankten Zellen oder in den Zellen,
aus denen die Sequenz entnommen wurde. Dies könnte von einer Person mit Hilfe
von präferenzieller
Reduktion der Menge der anderen vorhandenen Aminosäuren oder
durch einen präferenziellen
Anstieg der Menge der spezifischen Aminosäuresequenz von Interesse oder
einer Kombination der beiden hervorgerufen werden. Es sollte jedoch
angemerkt werden, dass "angereichert" nicht impliziert,
dass keine anderen Aminosäuresequenzen
vorliegen, sondern nur dass die relative Menge der Sequenz von Interesse
signifikant erhöht
wurde. Der Begriff "signifikant" wird hier verwendet,
um anzuzeigen, dass das Niveau des Anstiegs für die Person zweckmäßig ist,
die einen derartigen Anstieg hervorruft, und einen mindestens etwa
2-fachen, mehr bevorzugt einen mindestens 5 bis 10-fachen oder noch
höheren
Anstieg relativ zu anderen Aminosäuren bedeutet. Der Begriff
impliziert ferner nicht, dass keine Aminosäure aus anderen Quellen vorliegt.
Die Aminosäure
aus einer anderen Quelle kann z.B. eine Aminosäure umfassen, die durch ein
Hefe- oder ein bakterielles Genom oder einen Klonierungsvektor,
wie etwa pUC19, kodiert wird. Der Begriff umfasst nur diejenigen
Situationen, in denen der Mensch eingegriffen hat, um den Anteil
der gewünschten
Aminosäure
zu erhöhen.
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Für einige
Verwendungen ist es ferner vorteilhaft, dass eine Aminosäuresequenz
in gereinigter Form vorliegt. Der Begriff "gereinigt" in Bezug auf ein Polypeptid erfordert
keine absolute Reinheit (wie zum Beispiel eine homogene Präparation).
Stattdessen zeigt er an, dass die Sequenz relativ gesehen reiner
ist als in der natürlichen
Umgebung. Verglichen mit dem natürlichen
Niveau sollte dieses Niveau mindestens 2- bis 5-fach größer sein
(z.B. dargestellt in mg/ml). Eine Reinigung um mindestens eine Größenordnung,
vorzugsweise um zwei oder drei Größenordnungen, und noch bevorzugter
um vier oder fünf
Größenordnungen
ist ausdrücklich vorgesehen.
Die Substanz ist vorzugsweise frei von Kontaminationen in einem
funktionell signifikanten Niveau, z.B. 90%, 95% oder 99% rein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
enthält
das AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid mindestens 25, 30, 35, 40, 50,
100, 150, 200, 250, 300 oder 350 fortlaufende Aminosäuren der
vollständigen,
in SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 dargestellten Sequenz oder ein
funktionelles Derivat davon.
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Ebenfalls
eingeschlossen sind inaktive und aktivierte Mutanten von AUR1 und/oder
AUR2 einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf die hierin in Beispiel 11 definierten. Als "inaktiv" wird ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid
bezeichnet, dem Kinaseaktivität
fehlt. In einigen Ausführungsformen
ist das essentielle Lysin (Rest 162) mutiert. Vorzugsweise ist das
Polypeptid ansonsten unverändert.
Als "aktiviert" wird ein AUR1 und/oder AUR2
Polypeptid bezeichnet, das in vitro Kinaseaktivität aufweist,
vorzugsweise in Situationen in denen dies beim unmutierten Polypeptid
nicht der Fall ist. Vorzugsweise ist das ARU1- und/oder AUR2 Polypeptid
mutiert, um eine konstitutive Phosphorylierung nachzuahmen. In einigen
Ausführungsformen
ist das Threonin an Rest 288 in der Aktivierungsschleife zu einer
Asparaginsäure
umgewandelt.
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Das
Polypeptid kann mit Hilfe im Stand der Technik bekannter Verfahren
aus einer natürlichen
Quelle isoliert werden. Die natürliche
Quelle kann ein Säugetier
sein, vorzugsweise ein Mensch, Blut, Sperma oder Gewebe, und das
Polypeptid kann mit Hilfe eines automatischen Polypeptid-Synthesegeräts synthetisiert
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die aufweist: (a) die vollständige Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 dargestellt ist; (b) die vollständige Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 dargestellt ist, außer dass
ihr eines oder mehrere der nachfolgenden Segmente aus Aminosäureresten
fehlt: 1-73, 74-271 oder 272-344 von SEQ ID NO: 3 oder 1-129, 130-274
oder 275-403 von SEQ ID NO: 4; (c) die in SEQ ID NO: 3 oder SEQ
ID NO: 4 dargestellte Aminosäuresequenz
aus den Aminosäureresten
1-73, 74-271 oder 272-344 von SEQ ID NO: 3 oder 1-129, 130-274 oder
275-403 von SEQ ID NO: 4; oder (d) die vollständige Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 dargestellt ist, außer dass
ihr eine oder mehrere der Domänen
fehlt, die aus der Gruppe ausgewählt
werden, die aus einer C-terminalen
Domäne,
einer katalytischen Domäne
und einer N-terminalen
Domäne
besteht.
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In
einigen Ausführungsformen
umfasst die Erfindung ein rekombinantes AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid.
Als "rekombinantes
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid" wird
ein Polypeptid bezeichnet, das mit Hilfe rekombinanter DNA-Techniken erzeugt
wurde, sodass es sich in seiner Lokalisation (z.B. Vorhandensein
in einer anderen Zelle oder Gewebe als in der Natur), Reinheit oder
Struktur von einem natürlich
vorkommenden Polypeptid unterscheidet. Im Allgemeinen ist ein solches
rekombinantes Polypeptid in einer Zelle in einer anderen Menge vorhanden
als normalerweise in der Natur beobachtet.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Antikörper (beispielsweise
einen monoklonalen oder polyklonalen Antikörper), der spezifische Bindungsaktivität für ein AUR1
und/oder AUR2 Polypeptid oder eine AUR1 und/oder AUR2 Polypeptiddomäne oder
ein Fragment aufweist. Unter "spezifischer
Bindungsaktivität" versteht man, dass
der Antikörper
unter spezifischen Bedingungen das Ziel- [target] (AUR1 und/oder AUR2)
Polypeptid mit einer höheren
Affinität
bindet als er andere Polypeptide bindet. Antikörper oder Antikörperfragmente
sind Polypeptide, die Regionen enthalten, welche andere Polypeptide
binden können.
Der Begriff "spezifische
Bindungsaffinität" beschreibt einen
Antikörper,
der ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid unter spezifischen Bedingungen
mit höherer
Affinität
binden kann als er andere Polypeptide bindet.
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Der
Begriff "polyklonal" bezeichnet Antikörper, die
heterogene Populationen von Antikörpermolekülen darstellen, die aus dem
Serum von Tieren stammen, welche mit einem Antigen oder einem funktionellen
Antigenderivat immunisiert wurden. Für die Herstellung polyklonaler
Antikörper
können
verschiedene Wirtstiere durch Injektion mit dem Antigen immunisiert
werden. In Abhängigkeit
von der Wirtsspezies können
verschiedene Adjuvantien verwendet werden, um die Immunantwort zu
erhöhen.
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"Monoklonale Antikörper" stellen im wesentliche
homogene Antikörperpopulationen
gegen ein bestimmtes Antigen dar. Sie können mittels eines beliebigen
Verfahrens erhalten werden, dass die Herstellung von Antikörpermolekülen mit
Hilfe kontinuierlicher Zelllinien in Kultur erlaubt. Monoklonale
Antikörper
können mit
Hilfe von Verfahren erhalten werden, die Fachleuten bekannt sind
(Kohler et al., Nature 256: 495-497, 1975 und U.S. Patent Nr. 4,376,110).
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Der
Begriff "Antikörperfragment" bezeichnet einen
Teil eines Antikörpers,
oft die hypervariable Region und Teile der umgebenden schweren und
leichten Ketten, der spezifische Bindungsaffinität für ein bestimmtes Molekül zeigt.
Eine hypervariable Region ist ein Teil eines Antikörpers, die
physikalisch an das Zielpolypeptid bindet.
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Antikörper oder
Antikörperfragmente,
die eine spezifische Bindungsaffinität für ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid
aufweisen, können
in Verfahren zur Detektion der Gegenwart und/oder der Menge eines AUR1
und/oder AUR2 Polypeptids in einer Probe verwendet werden, bei denen
die Probe mit dem Antikörper unter
Bedingungen hybridisiert wird (probing), die für die Ausbildung eines AUR1
und/oder AUR2/Antikörper-Immunkomplexes geeignet
sind, und die Gegenwart und/oder die Menge des Antikörpers detektiert
wird, die mit dem AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid konjugiert ist.
Diagnostische Kits zur Durchführung
solcher Verfahren können
so konzipiert werden, dass sie Antikörper oder Antikörperfragmente
umfassen, die spezifisch für
AUR1 und/oder AUR2 sind, sowie ein Konjugat eines Bindungspartners
der Antikörper
oder der Antikörper selbst.
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Ein
Antikörper
oder Antikörperfragment
mit spezifischer Bindungsaffinität
für ein
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kann aus einem prokaryontischen oder
einem eukaryontischen Organismus isoliert, angereichert oder gereinigt
werden. Routineverfahren, die Fachleuten bekannt sind, ermöglichen
die Herstellung von Antikörpern
oder Antikörperfragmenten
sowohl in prokaryontischen als auch eukaryontischen Organismen.
Die Reinigung, Anreicherung und Isolierung von Antikörpern, die
Polypeptidmoleküle
sind, wurden oben beschrieben.
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Antikörper, die
spezifische Bindungsaffinität
für ein
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid aufweisen, können in Verfahren zur Detektion
der Gegenwart und/oder der Menge eines AUR1 und/oder AUR2 Polypeptids in
einer Probe verwendet werden, bei denen die Probe mit dem Antikörper unter
Bedingungen in Kontakt gebracht wird, unter denen ein Immunkomplex
ausgebildet wird, und die Gegenwart und/oder die Menge des mit dem
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid konjugierten Antikörpers detektiert wird. Diagnostische
Kits zur Durchführung
solcher Verfahren können
so konzipiert werden, dass sie ein erstes Behältnis umfassen, das den Antikörper enthält, und
ein zweites Behältnis,
das ein Konjugat eines Bindungspartners des Antikörpers und
eine Markierung enthält,
wie z.B. ein Radioisotop. Der diagnostische Kit kann weiterhin die
Mitteilung einer von der FDA zugelassenen Verwendung und Instruktionen
dafür umfassen.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Hybridomazelllinie,
die einen Antikörper
erzeugt, der spezifische Bindungsaffinität für ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid
oder eine AUR1 und/oder AUR2 Polypeptiddomäne aufweist. Als "Hybridomazelllinie" wird eine immortalisierte
Zelllinie bezeichnet, die zur Sekretion eines Antikörpers imstande
ist, z.B. eines Antikörpers
gegen AUR1 und/oder AUR2. In bevorzugten Ausführungsformen umfasst der Antikörper gegen
AUR1 und/oder AUR2 eine Sequenz aus Aminosäuren, die zur spezifischen
Bindung eines AUR1 und/oder AUR2 Polypeptids in der Lage ist.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein AUR1 und/oder AUR2
Polypeptid-Bindungsagens, das zur Bindung eines AUR1 und/oder AUR2
Polypeptids imstande ist. Das Bindungsagens ist vorzugsweise ein
gereinigter Antikörper,
der ein Epitop erkennt, das in einem AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid
vorliegt. Andere Bindungsagentien umfassen Moleküle, die das AUR1 und/oder AUR2
Polypeptid binden, und analoge Moleküle, die ein AUR1 und/oder AUR2
Polypeptid binden. Solche Bindungsagentien können mit Hilfe von Assays identifiziert
werden, welche die Aktivität
des AUR1 und/oder AUR2 Bindungspartners messen, wie zum Beispiel
diejenigen, welche die PDGFR-Aktivität messen.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Screnning humaner Zellen, die
ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid oder eine äquivalente Sequenz enthalten.
Das Verfahren beinhaltet die Identifikation des neuen Polypeptids
in humanen Zellen mit Hilfe von Techniken, die Routine und Standard
im Stand der Technik sind, wie etwa die hier zur Identifizierung
von AUR1 und/oder AUR2 beschriebenen (z.B. Klonierung, Southern
oder Northern Blot-Analyse, in situ Hybridisierung, PCR Amplifikation
etc.).
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
einer Substanz bereit, die zur Modulation der AUR1 und/oder AUR2
Aktivität
in der Lage ist, das die Schritte umfasst: (a) Inkontaktbringen
des AUR1 und/oder AUR2 Polypeptids mit einer Testsubstanz; (b) Messen der
Aktivität
des Polypeptids; und (c) Bestimmen, ob die Substanz die Aktivität des Polypeptids
moduliert.
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Der
Begriff "modulieren" bezeichnet die Fähigkeit
einer Verbindung, die Funktion von AUR1 und/oder AUR2 zu verändern. Ein
Modulator aktiviert oder inhibiert vorzugsweise die Aktivität von AUR1
und/oder AUR2 in Abhängigkeit
von der Konzentration der Verbindung, der AUR1 und/oder AUR2 ausgesetzt
ist/sind.
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Der
Begriff "aktivieren" bezeichnet das Ansteigen
der zellulären
Aktivität
von AUR1 und/oder AUR2. Der Begriff "inhibieren" bezeichnet das Absenken der zellulären Aktivität von AUR1
und/oder AUR2. Die AUR1 und/oder AUR2 Aktivität ist vorzugsweise die Interaktion
mit einem natürlichen
Bindungspartner.
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Der
Begriff "modulieren" bezeichnet ferner
das Verändern
der Funktion von AUR1 und/oder AUR2 durch Erhöhen oder Vermindern der Wahrscheinlichkeit,
dass ein Komplex zwischen AUR1 und/oder AUR2 und einem natürlichen
Bindungspartner gebildet wird. Ein Modulator erhöht vorzugsweise die Wahrscheinlichkeit,
dass solch ein Komplex zwischen AUR1 und/oder AUR2 und dem natürlichen
Bindungspartner gebildet wird, mehr bevorzugt erhöht oder
vermindert er in Abhängigkeit
von der Konzentration der Verbindung, der AUR1 und/oder AUR2 ausgesetzt
ist/sind, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Komplex zwischen AUR1
und/oder AUR2 und dem natürlichen
Bindungspartner gebildet wird, und am meisten bevorzugt vermindert
er die Wahrscheinlichkeit, dass ein Komplex zwischen AUR1 und/oder
AUR2 und dem natürlichen
Bindungspartner gebildet wird.
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Der
Begriff "Komplex" bezeichnet ein Gebilde
(assembly) aus mindestens zwei miteinander verbundenen Molekülen. Signaltransduktionskomplexe
enthalten oft mindestens zwei miteinander verbundene Proteinmoleküle. Beispielsweise
assemblieren eine Proteintyrosin-Rezeptorproteinkinase, GRB2, SOS,
RAF und RAS, um als Antwort auf einen mitogenen Liganten einen Signaltransduktionskomplex
zu bilden.
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Der
Begriff "natürlicher
Bindungspartner" bezeichnet
Polypeptide oder Nukleinsäuren,
die AUR1 und/oder AUR2 in Zellen binden. Eine Veränderung
in der Interaktion zwischen AUR1 und/oder AUR2 und einem natürlichen
Bindungspartner kann sich selbst als eine erhöhte oder verminderte Wahrscheinlichkeit
manifestieren, dass die Interaktion gebildet wird, oder eine erhöhte oder
verminderte Konzentration des Komplexes aus AUR1 und/oder AUR2 und
dem natürlichen
Bindungspartner.
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Der
Begriff "Inkontaktbringen", wie hier verwendet,
bezeichnet das Mischen einer Lösung,
welche die Testverbindung umfasst, mit einem Flüssigmedium, das die Zellen
für die
Verfahren enthält.
Die Lösung,
welche die Verbindung umfasst, kann ferner eine weitere Komponente
umfassen, wie z.B. Dimethylsulfoxid (DMSO), das die Aufnahme der
Testverbindung oder der Testverbindungen in die Zellen für die Verfahren
erleichtert. Die Lösung,
welche die Testverbindung enthält,
kann unter Verwendung einer Abgabevorrichtung, wie zum Beispiel
eine auf Pipetten basierende Vorrichtung oder eine auf Spritzen
basierende Vorrichtung, zu dem Medium gegeben werden, das die Zellen
enthält.
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In
einem weiteren Aspekt sorgt die Erfindung durch Verabreichung einer
Substanz, welche die Aktivität von
AUR1 und/oder AUR2 moduliert, an einem Patienten, der einer solchen
Behandlung bedarf, für
die Behandlung von Krankheiten. Solche Substanzen zeigen vorzugsweise
positive Ergebnisse in einem oder mehreren in vitro Assays für eine Aktivität, die der
Behandlung der fraglichen Erkrankung oder Fehlfunktion entspricht
(wie etwa die im nachfolgenden Beispiel 13 beschriebenen Assays).
Beispiele für
Substanzen, die auf eine günstige
Aktivität
getestet werden können,
werden im nachfolgenden Abschnitt XI beschrieben. Die Krankheiten,
die durch einen Modulator der AUR1 und/oder AUR2 Aktivität behandelt
werden können,
umfassen vorzugsweise Darm-, Brust-, Nieren-, Eierstock- und Blasenkrebs,
Krebsarten im Kopf- und Nackenbereich sowie Gliomas, Medulloblastomas,
Chondrosarkomas und pankreatische Tumore, und vorzugsweise umfassen
sie Brust- Darm-
und Nierenkrebs, und am meisten bevorzugt Darmkrebs. Die Substanzen,
welche die Aktivität
von AUR1 und/oder AUR2 modulieren, umfassen vorzugsweise, sind aber
nicht beschränkt
auf Antisense-Oligonukleotide, wie hier beschrieben, und Inhibitoren
von Proteinkinasen, die durch Verfahren und Screenings bestimmt
werden, wie sie hier in den Beispielen beschrieben sind.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren für die Detektion
von aur1 und/oder aur2 in einer Probe als diagnostisches Werkzeug
für Erkrankungen,
das die Schritte umfasst: (a) Inkontaktbringen der Probe mit einer
Nukleinsäuresonde,
die unter Bedingungen eines Hybridisierungsassays mit einer Nukleinsäurezielregion
von aur1 und/oder aur2 hybridisiert, wobei die Sonde die Nukleinsäuresequenz
umfasst, welche ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid, ein Fragment
davon oder das Komplement der Sequenz oder des Fragments kodiert;
und (b) Detektieren der Gegenwart oder der Menge des Hybrids aus
Sonde und Zielregion als ein Anzeichen der Erkrankung.
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Die
aur1 und/oder aur2 "Zielregion" (target region)
ist die Nukleotidbasensequenz, die in SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO:
2 dargestellt ist, ein funktionelles Derivat davon oder ein Fragment
davon, an das die Nukleinsäuresonde
spezifisch hybridisiert. Spezifische Hybridisierung bedeutet, dass
in der Gegenart anderer Nukleinsäuren
die Probe nur nachweisbar mit der aur1 und/oder aur2 Zielregion
hybridisiert. Putative Zielregionen können durch im Stand der Technik
bekannte Verfahren identifiziert werden, welche aus dem Alignment und Vergleich
der am engsten verwandten Sequenzen in der Datenbank bestehen.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
hybridisiert die Nukleinsäuresonde
mit einer aur1 und/oder aur2 Zielregion, die mindestens 12, 75,
90, 105, 120, 150, 200, 250, 300 oder 350 fortlaufende Aminosäuren der vollständigen Sequenz,
die in SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO:. 4 dargestellt ist, oder ein
funktionelles Derivat davon kodiert. Die Hybridisierungsbedingungen
sollten derart sein, dass die Hybridisierung in der Gegenwart anderer
Nukleinsäuremoleküle nur mit
aur1 und/oder aur2 erfolgt. Unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
hybridisieren nur hochgradig komplementäre Nukleinsäuresequenzen. Vorzugsweise
verhindern derartige Bedingungen die Hybridisierung von Nukleinsäuren, die
ein oder zwei Fehlpaarungen in 20 fortlaufenden Nukleotiden aufweisen.
Solche Bedingungen wurden oben definiert.
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Die
Krankheiten, bei denen eine Detektion von aur1 und/oder aur2 in
einer Probe diagnostisch sein könnte,
umfassen Krankheiten, bei denen die aur1 und/oder aur2 Nukleinsäure (DNA
und/oder RNA) im Vergleich zum normalen Zellen amplifiziert ist.
Als "Amplifikation" wird eine erhöhte Anzahl
an aur1 und/oder aur2 DNAs oder RNAs in einer Zelle verglichen mit
normalen Zellen bezeichnet. Im normalen Zellen findet man aur1 und
aur2 als Gene in einfacher Kopie (single copy genes). In ausgewählten Krankheiten
ist der chromosomale Logos von aur1 und/oder aur2 amplifiziert,
was multiple Kopien des Gens oder eine Amplifikation zur Folge hat.
Die Genamplifikation kann zur Amplifikation der aur1 und/oder aur2
RNA führen,
oder die aur1 und/oder aur2 RNA kann in Abwesenheit von aur1 und/oder
aur2 DNA-Amplifikation amplifiziert werden.
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Soweit
sich "Amplifikation" auf RNA bezieht,
kann es die detektierbare Präsenz
der aur1 und/oder aur2 RNA in Zellen sein, da in einigen normalen
Fällen
keine basale Expression der aur1 und/oder aur2 RNA vorliegt. In
anderen normalen Fällen
existiert ein basales Expressionsniveau für aur1 und/oder aur2, wodurch
in diesen Fällen "Amplifikation" die Detektion einer
mindestens 1- bis 2-fachen und vorzugsweise höheren aur1 und/oder aur2 RNA-Menge
verglichen mit dem Basalniveau ist.
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Die
Krankheiten, die durch Detektion von aur1 und/oder aur2 in einer
Probe diagnostiziert werden könnten,
umfassen Darm-, Brust-, Nieren-, Eierstock- und Blasenkrebs, Krebsarten
im Kopf- und Nackenbereich sowie Gliomas, Medulloblastomas, Chondrosarkomas
und pankreatische Tumore, und umfassen vorzugsweise Brust- Darm-
und Nierenkrebs, und am meisten bevorzugt Darmkrebs.
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Die
Untersuchungsproben, die für
Verfahren mit Nukleinsäuresonden
gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, umfassen z.B. Zellen oder Nukleinsäureextrakte
von Zellen oder biologische Flüssigkeiten.
Die in den oben beschriebenen Verfahren verwendeten Proben variieren
in Abhängigkeit
vom Assayformat, der Detektionsmethode und der Art der zu untersuchenden
Gewebe, Zellen oder Extrakte. Methoden zur Herstellung von Nukleinsäureextrakten
aus Zellen sind im Stand der Technik bekannt und können einfach
adaptiert werden, um eine Probe zu erhalten, die mit dem verwendeten
Verfahren kompatibel ist.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Antisense-Oligonukleotide gegen Nukleinsäuresequenzen, die
ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid, das in SEQ ID NO: 1 und/oder
SEQ ID NO: 2 enthalten ist, oder Fragmente davon kodieren. In einer
bevorzugten Ausführungsform
werden die Antisense-Oligonukleotide
als Phosphorothionate synthetisiert. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Antisense-Oligonukleotide 5'-3' die folgenden Sequenzen:
Nukleotide 1743-1763 von aur2: CAGGGCAGAGTGGTCACTTTC (SEQ ID NO:
30), Nukleotide 42-62 von aur2: CGTCCGCCACTCCGACCAGCC (SEQ ID NO:
31), Nukleotide 1654-1674 von aur2: TGCAGTCGAACCTTGCCTCCA (SEQ ID
NO: 32).
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Die
Antisense-Oligonukleotide der Erfindung werden vorzugsweise verwendet,
um die AUR1 und/oder AUR2 Proteinexpression in vivo in normalen
und in Tumorzellen zu inhibieren. Die Antisense-Oligonukleotide können entweder
alleine oder in Kombination verwendet werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden entweder SEQ ID NO: 30 und SEQ ID NO: 32 oder SEQ ID NO:
31 und SEQ ID NO: 32 gemeinsam verwendet. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Expression von AUR2 signifikant reduziert und noch bevorzugter
unter das Detektionslimit vermindert. In anderen bevorzugten Ausführungsformen
inhibiert die Behandlung mit SEQ ID NO: 31 und SEQ ID NO: 32 das
Wachstum und/oder induziert in den Zellen Apoptose. Antisense-Oligonukleotide
können
ferner verwendet werden, um die AUR1 und/oder AUR2 Proteinexpression in
humanen Tumorzell-Transplantaten (xenografts) in Nacktmäusen zu
inhibieren. Anitsense-Oligonukleotide können vorzugsweise zur Behandlung
verschiedener humaner Tumore verwendet werden, welche AUR2 überexprimieren.
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Zusätzliche
Antisense-Oligonukleotide und wirksame Kombinationen können mit
Hilfe von im Stand der Technik bekannten Verfahren identifiziert
werden. In Kürze,
aur1 und/oder aur2 überexprimierende
Zellen oder Gewebe können
mit Antisense-Oligonukleotiden, entweder allein oder in Kombination,
in Kontakt gebracht werden, und die Expression der aur1 und/oder
aur2 RNA und/oder des AUR1 und/oder AUR2 Polypeptids kann mit Hilfe
der hier beschrienen Verfahren bestimmt werden. Vorzugsweise verursacht
eine Behandlung mit aur1 und/oder aur2 eine Verminderung der Expression
der aur1 und/oder aur2 RNA und/oder des AUR1 und/oder AUR2 Polypeptids,
und noch bevorzugter wird die Expression signifikant (1- bis 2-fach)
vermindert, und am meisten bevorzugt wird die Expression auf ein
undetektierbares Niveau vermindert.
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Die
oben beschriebene Zusammenfassung der Erfindung ist nicht einschränkend, und
weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen und aus den Ansprüche ersichtlich.
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BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 zeigt
die Sequenzen für
humanes aur1 und aur2, die von vollständigen cDNA-Klonen abgeleitet sind,
welche aus Bibliotheken aus normalem Zwölffingerdarm, pankreatischem
Karzinom und primärem
Colorektalkarzinom isoliert wurden. In das Alignment eingeschlossen
sind Xenopus p46B (PIR:S53343), Drosophila aurora (PIR:A56220) und
S. cerevesiae IPL1 (SWISS-PROT:P38991).
Das Alignment wurde erzeugt, indem weiterhin die beiden murinen
(DDBJ:D21099 und GB:U80932), eine zusätzliche Xenopus (PIR:S53342)
und zwei C. elegans (GB:U53336 und GB:U97196) Sequenzen als Input
in ein msa eingeschlossen wurden, ein parallel kodiertes multiples
Sequenzalignmentprogramm, das auf einem MasPar MP2216 Supercomputer
lief. Eingerahmte Reste stimmen bei drei oder mehr Sequenzen überein,
schattierte Reste repräsentieren
Regionen mit Aminosäureähnlichkeit
zwischen zwei oder mehr Sequenzen, Linien oberhalb der Sequenzen
entsprechen den konservierten Aurora Box1 und Aurora Box2 Sequenzen,
die Pfeile markieren den Start der C-terminalen Serin/Threonin-Kinasedomäne, die
eingekreisten Reste zeigen die Lage eines einzelnen Nukeotidpolymorphismus
an, der im Text beschrieben ist, ausgefüllte Kreise entsprechen der
Lage verschiedener Hefe- und Drosophila-Mutanten und Sterne markieren
die Stelle kinaseinaktivierender und -aktivierender Punktmutationen,
die im Text beschrieben sind.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft teilweise AUR1 und/oder AUR2 Polypeptide,
Nukleinsäuren,
die solche Polypeptide kodieren, Zellen, die solche Nukleinsäuren enthalten,
Antikörper
gegen solche Polypeptide, Assays, die solche Polypeptide verwenden,
und Verfahren, die all das Voranstehende betreffen. Die vorliegende
Erfindung basiert auf der Isolation und Charakterisierung neuer
Proteine, die als AUR1 und/oder AUR2 bezeichnet wurden. Die Polypeptide
und Nukleinsäuren
können
mit Hilfe bekannter Standardsyntheseverfahren erzeugt werden, wenn
die hier vorgestellten Sequenzen gegeben sind.
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I. Nukleinsäuren, die
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptide kodieren
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Eingeschlossen
im Schutzumfang dieser Erfindung sind die funktionellen Äquivalente
der hier beschriebenen isolierten Nukleinsäuremoleküle. Die Degeneriertheit des
genetischen Codes erlaubt die Substitution bestimmter Codons durch
andere Codons, welche die gleiche Aminosäure spezifizieren und daher
das selbe Protein ergeben würden.
Die Nukleinsäuresequenz
kann substantiell variieren, da mit Ausnahme von Methionin und Tryptophan
die bekannten Aminosäuren
durch mehr als ein Codon kodiert werden können. Folglich könnten Teile
oder die gesamten AUR1 und/oder AUR2 Gene synthetisiert werden,
um eine Nukleinsäuresequenz
zu erzeugen, die sich signifikant von der in SEQ ID NO:1 oder SEQ
ID NO:2 dargestellten unterscheidet. Die davon kodierte Aminosäuresequenz
würde jedoch
bewahrt werden.
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Zusätzlich kann
die Nukleinsäuresequenz
eine Nukleotidsequenz umfassen, die aus der Addition, Deletion oder
Substitution von mindestens einem Nukleotid am 5'-Ende und/oder am 3'-Ende der in SEQ ID NO:1 oder SEQ ID
NO:2 gezeigten Nukleotidsequenz oder einem Derivat davon resultiert.
In dieser Hinsicht kann jedes Nukleotid oder Polynukleotid verwendet
werden, vorausgesetzt, dass seine Addition, Deletion oder Substitution
die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO:4, welche durch die Nukleotidsequenz kodiert
wird, nicht verändert.
Beispielsweise soll die Erfindung jede Nukleinsäuresequenz umfassen, die aus der
Addition von ATG als Initiationscodon an das 5'-Ende der erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenz
oder ihres Derivats oder aus der Addition von TTA, TAG oder TGA
als Terminationscodon an das 3'-Ende
der erfindungsgemäßen Nukleotidsequenz
oder ihres Derivats resultiert. Außerdem kann das Nukleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung, falls notwendig, Erkennungsstellen für Restriktionsendonukleasen
aufweisen, welche an sein 5'-Ende
und/oder 3'-Ende
angefügt
wurden.
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Derartige
funktionelle Veränderungen
einer gegebenen Nukleinsäuresequenz
bieten eine Möglichkeit, um
die Sektretion und/oder Prozessierung heterologer Proteine zu verbessern,
die durch fremde, daran fusionierte Nukleinsäuresequenzen kodiert werden.
Alle aufgrund des genetischen Codes zulässigen Variationen der Nukleotidsequenz
der AUR1 und/oder AUR2 Gene und der Fragmente davon sind daher in
dieser Erfindung eingeschlossen.
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Weiterhin
ist es möglich,
Codons zu deletieren oder ein oder mehrere Codons mit anderen Codons
als degenerierten Codons zu substituieren, um ein strukturell modifiziertes
Polypeptid zu erzeugen, aber eines, das substantiell die selbe Verwendbarkeit
oder Aktivität
aufweist wie das Polypeptid, welches durch das unmodifizierte Nukleinsäuremolekül erzeugt
wird. Wie im Stand der Technik anerkannt, sind die beiden Polypeptide
funktionell äquivalent,
wenn dies die beiden Nukleinsäuremoleküle sind,
die ihre Produktion ermöglichen, selbst
wenn die Unterschiede zwischen den Nukleinsäuremolekülen nicht die Degeneriertheit
des genetischen Codes betreffen.
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II. Eine Nukleinsäuresonde
zur Detektion von AUR1 und/oder AUR2
-
Eine
Southern-Analyse mit Sonden, welche von den einzigartigen N-terminalen
Regionen von AUR1 und AUR2 abgeleitet sind, zeigt, dass diese Gene
in humanen Zellen in singulärer
Kopie vorliegen. Unter Bedingungen geringer Stringenz wurden jedoch
1.3 kb und 3.2 kb SacI-Fragmente detektiert, die mit der AUR1 Sonde
schwach hybridisieren.
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Eine
Nukleinsäuresonde
der vorliegenden Erfindung kann verwendet werden, um eine geeignete
chromosomale oder cDNA-Bibliothek
mit Hilfe üblicher
Hybridisierungsverfahren zu hybridisieren, um ein weiteres Nukleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung zu erhalten. Eine chromosomale DNA- oder cDNA-Bibliothek kann aus geeigneten
Zellen entsprechend im Stand der Technik anerkannter Verfahren hergestellt
werden (vgl. "Molecular
Cloning: A Laboratory Maual",
2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory, Sambrook, Fritsch & Maniatis, Hrsg.,
1989).
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Alternativ
wird eine chemische Synthese durchgeführt, um Nukleinsäuresonden
mit Nukleotidsequenzen zu erhalten, welche den N-terminalen und
C-terminalen Anteilen der Aminosäuresequenz
des Polypeptids von Interesse entsprechen. Die synthetisierten Nukleinsäuresonden
können
als Primer in einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR) eingesetzt werden,
die unter Verwendung der geeigneten chromosomalen oder cDNA-Bibliothek entsprechend
anerkannter PCR-Techniken durchgeführt wird, im wesentlichen gemäß "PCR Protocols: A
Guide to Methods and Applications", Academic Press, Michael et al., Hrsg.,
1990, um das Fragment der vorliegenden Erfindung zu erhalten.
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Ein
Fachmann kann auf Grundlage der hier offenbarten Sequenz mit Hilfe
von dem Stand der Technik bekannter Verfahren des Computeralignments
und der Sequenzanalyse ("Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
1989, supra) solche Sonden einfach konzipieren. Die Hybridisierungssonden
der vorliegenden Erfindung können
mit Hilfe standardmäßiger Markierungsverfahren
markiert werden, z.B. mit einer Radiomarkierung, Enzymmarkierung,
fluoreszierenden Markierung, Biotin-Avidin Markierung, Chemilumineszenzmarkierung
und dergleichen. Nach der Hybridisierung können die Sonden unter Verwendung
bekannter Verfahren visualisiert werden.
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Die
Nukleinsäuresonden
der vorliegenden Erfindung umfassen RNA- sowie DNA-Sonden. Solche Sonden
können
unter Verwendung im Stand der Technik bekannter Verfahren erzeugt
werden. Die Nukleinsäuresonde
kann auf einem festen Träger
immobilisiert werden. Beispiele für derartige feste Träger umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf Kunststoffe, wie z.B. Polycarbonat, komplexe Kohlehydrate, wie
z.B. Agarose und Sepharose, und Acrylharze, wie z.B. Polyacrylamid
und Latexkügelchen.
Verfahren zur Kopplung von Nukleinsäuresonden an derartige feste
Träger
sind im Stand der Technik bekannt.
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Die
Untersuchungsproben, die für
Nukleinsäurehybridisierungsverfahren
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen beispielsweise
Zellen oder Nukleinsäureextrakte
aus Zellen oder biologische Flüssigkeiten.
Die in den oben beschriebenen Verfahren verwendeten Proben variieren
in Abhängigkeit
vom Assayverfahren, der Nachweismethode und der Art der zu analysierenden
Gewebe, Zellen oder Extrakte. Verfahren zur Herstellung von Nukleinsäureextrakten
aus Zellen sind im Stand der Technik bekannt und können einfach adaptiert
werden, um eine Probe zu erhalten, die mit dem verwendeten Verfahren
kompatibel ist.
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III. Ein auf einer Sonde
basierendes Verfahren und ein Kit zur Detektion von AUR1 und/oder
AUR2
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Die
aur1 RNA wird in sich schnell teilenden Zellen sowohl aus normalen
als auch aus Tumorgeweben verbreitet exprimiert. Die aur2 RNA wird
in einem eingeschränkteren
Muster exprimiert, wobei sie in den meisten normalen Geweben in
geringer Konzentration vorhanden ist oder fehlt und nur in einem
Teil der von Tumoren abgeleiteten Zelllinien reichlich vorhanden
ist, insbesondere in denjenigen, die aus Darm, Niere, Melanom und
Brust stammen, in denen das 2.4 kb aur2 Transkript in 96% der Fälle (24
von 25) exprimiert wird. Das 1.4 kb aur1 Transkript wurde in ähnlichen
Niveaus wie aur2 in den selben 24 Tumorzelllinien coexprimiert.
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Die
aur2 RNA-Expression ist ferner in ungefähr 54% (22 von 41) von 41 primären humanen
Colorektaltumoren verglichen mit passenden normalen Colorektalkontrollen
erhöht.
Die aur2 RNA zeigte eine 4- bis 28-fache Überexpression in Tumorgewebe
verglichen mit normalem Gewebe.
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Humanes
aur1 ist auf Chromosom 17p13.1 lokalisiert und humanes aur2 auf
Chromosom 20q13.2. Aur2 kartiert angrenzend an das Vitamin D Hydroxylase
(CYP24)-Gen und die Cosmidsonde RMC200001, die auf Chromosom 20
an 0.825-0.83 Flpter ("fractional
length from pter")
liegt (Tanner et al., Cancer Res. 54: 4257-4260, 1994; Tanner et
al., Cancer Res. 56: 3441-3445,
1996). Beide Marker wurden hinsichtlich ihrer Präsenz im 20q13 Amplikon charakterisiert,
das vielen humanen bösartigen
Tumoren gemeinsam ist, insbesondere denen in Brust, Blase und Darm
(Tanner 1994, supra; Tanner 1996, supra; Kallioniemi et al., Proc.
Natl. Acad. Sci USA 91: 2156-2160, 1994; Yaseen et al., Cancer Genet.
Cytogenet. 44: 83-97, 1990; Muleris et al., Cancer Genet. Cytogenet.
29: 289-301, 1987; Schlegel et al., Cancer Res. 55: 6002-6005, 1995;
James et al., Oncogene 14: 1059-1065, 1997; Solinas-Toldo et al.,
Cancer Res. 56: 3803- 3807,
1996; Bockmuhl et al., Laryngorhinootologie 75: 408-414, 1996; Larramendy
et al., Am. J. Pathol. 150: 685-691, 1997; Reznikoff et al., Semin.
Oncol. 23: 571-584, 1996; Courjal et al., Br. J. Cancer 74: 1984-1989,
1996; Iwabuchi et al., Cancer Res. 55: 6172-6180, 1995; Bigner et
al., Cancer Genet. Cytogenet. 30: 91-101, 1988). Die aur2-spezifischen Banden
zeigten Amplifikationen in den Tumorproben.
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Die
AUR2 DNA wurde in 41 von 79 (52%) primären Colorektaltumoren amplififziert,
für die
eine geeignete DNA zur Genotypisierung verfügbar war. Neun von zwölf Proben
zeigten eine 2- bis 8-fache Amplifikation der AUR2 DNA in den Tumoren
verglichen mit normalen Gewebe. Elf Proben zeigten eine direkte
Korrelation zwischen DNA-Amplifikation und RNA-überexpression.
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Bei
Amplifikation in hoher Kopienzahl wurden die meisten gemeinsamen
Regionen bei humanem Brustkrebs an 17q22 und 20q13.2 lokalisiert
(Tanner 1994, supra; Tanner 1996, supra; Kallioniemi 1994, supra).
Eine geringe (low level) Amplifikation von 20q wurde in 6-18% der
Fälle von
primären
Brustkrebs und 40% der Brustkrebszelllinien beschrieben. Das Auftreten
erhöht
sich auf 60% bei BRCA2-positivem Brustkrebs (Tanner 1994, supra;
Tanner 1996, supra; Kallioniemi 1994, supra; Tirkkonen et al., Cancer
Res. 57: 1222-1227, 1997).
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Eine
starke (high level) Amplifikation von 20q korreliert mit einer schlechten
Prognose für
Patienten mit knoten-negativem Brustkrebs (Isola et al., Am. J.
Pathol. 147: 905-911, 1995). Eine geringe Amplifikation von 20q
wurde ebenfalls bei Darmkrebs, Eierstockkrebs, Blasenkrebs, Gliomas,
Medulloblastomas, Chondrosarkomas, pankreatischen Tumoren und bei
Krebsarten im Kopf- und Nackenbereich beobachtet (Yaseen 1990, supra;
Muleris 1987, supra; Schlegel 1995, supra; James 1997, supra; Solinas-Toldo
1996, supra; Bockmuhl 1996, supra; Larramendy 1997, supra; Reznikoff
1996, supra; Courjal 1996, supra; Iwabuchi 1995, supra; Bigner 1988,
supra). Mehrere Studien haben ferner chromosomale Zunahmen an 20q
in etwa 60% der Fälle
von primären
Colorektalkarzinomen gefunden (Yaseen 1990, supra; Muleris 1987,
supra; Schlegel 1995, supra).
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Zellkulturmodelle
suggerierten, dass eine geringe Amplifikation von 20q mit einer
Immortalisierung assoziiert ist und eine nachfolgende starke Amplifikation
mit chromosomaler Instabilität
korreliert (Savalieva et al., Oncogene 14: 551-560, 1997).
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Die
AUR2 DNA wurde in 41 von 79 (52%) primären Colorektaltumoren amplifiziert.
Das CYP24 Gen wurde mit aur2 in 37 von 41 (90%) passenden (matched)
Paaren koamplifiziert und wurde nur einmal bei Abwesenheit einer
aur2 Amplifikation amplifiziert vorgefunden. Aur2 DNA-Amplifikation
und RNA-Überexpression
korrelieren stark (r=0.695). Die DNA-Amplifikation kann ein Mechanismus zur
aur2 Aktivierung sein, und aur2 kann ein Oncogen an 20q13 sein,
dessen hohes Amplifikationsniveau mit einer schlechten klinischen
Prognose bei einer Vielzahl massiver Tumoren korreliert (Isola 1995,
supra).
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Ein
Verfahren zur Detektion der Gegenwart von aur1 und/oder aur2 in
einer Probe umfasst: (a) Inkontaktbringen der Probe mit der oben
beschriebenen Nukleinsäuresonde
unter Bedingungen, unter denen eine Hybridisierung erfolgt, und
(b) Detektieren der Gegenwart der an das Nukleinsäuremolekül gebundenen
Sonde. Ein Fachmann würde
die Nukleinsäuresonde
entsprechend der im Stand der Technik bekannten Verfahren selektieren,
wie oben beschrieben. Zu testende Proben umfassen, sollten aber
nicht beschränkt
sein auf RNA-Proben aus humanem Gewebe.
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Ein
Kit zur Detektion der Präsenz
von aur1 und/oder aur2 in einer Probe umfasst mindestens ein Behältnis mit
der darin angeordneten oben beschriebenen Nukleinsäuresonde.
Der Kit kann weiterhin andere Behältnisse einschließen, welche
eines oder mehr des Folgenden umfassen: Waschreagenzien und Reagenzien, die
zur Detektion der Präsenz
der gebundenen Nukleinsäuresonde
imstande sind. Beispiele für
Detektionsreagenzien umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
radiomarkierte Sonden, enzymatisch markierte Sonden (Meerrettich-Peroxidase,
alkalische Phosphatase) und affinitätsmarkierte Sonden (Biotin,
Avidin oder Streptavidin).
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Im
Detail umfasst ein kompartimentalisierter Kit jeden Kit, bei dem
Reagenzien in getrennten Behältnissen
enthalten sind. Solche Behältnisse
umfassen kleine Glasbehältnisse,
Kunststoffbehältnisse
oder Streifen aus Kunststoff oder Papier. Solche Behältnisse
erlauben den effizienten Transfer von Reagenzien aus einem Kompartiment
in ein anderes Kompartiment, sodass die Proben und Reagenzien nicht
kreuzkontaminiert werden, und die Agentien oder Lösungen eines
jeden Behältnisses
in einer quantitativen Art und Weise aus einem Kompartiment in ein
anderes Kompartiment zugegeben werden können. Derartige Behältnisse
umfassen ein Behältnis,
das die Untersuchungsprobe aufnimmt, ein Behältnis, das die Sonde oder Primer
enthält, welche
im Assay verwendet werden, Behältnisse,
welche die Waschreagenzien enthalten (wie z.B. phosphat-gepufferte
Saline, Tris-Puffer und dergleichen), und Behältnisse, welche die Reagenzien
enthalten, die zur Detektion der hybridisierten Sonde, des gebunden
Antikörpers,
des amplifizierten Produkts oder dergleichen verwendet werden. Ein
Fachmann wird leicht erkennen, dass die in der vorliegenden Erfindung
beschriebenen Nukleinsäuresonden
einfach in eines der im Stand der Technik bekannten etablierten
Kitformate eingebaut werden können.
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IV. DNA-Konstrukte, die
ein Aur1 und/oder Aur2 Nukleinsäuremolekül umfassen,
und Zellen, welche diese Konstrukte enthalten
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein rekombinantes DNA-Molekül, das 5' nach 3' einen Promotor umfasst,
der zur Transkriptionsiniation in einer Wirtszelle effektiv ist,
sowie die oben beschriebenen Nukleinsäuremoleküle. Zusätzlich betrifft die vorliegende
Erfindung ein rekombinantes DNA-Molekül, das einen Vektor und ein
oben beschriebenen Nukleinsäuremolekül umfasst.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Nukleinsäuremolekül, das eine
in einer Zelle funktionelle transkriptionelle Region, eine Sequenz
komplementär zu
einer RNA Sequenz, die eine Aminosäuresequenz kodiert, welche
dem oben beschriebenen Polypeptid entspricht, und eine in der Zelle
funktionelle transkriptionelle Terminationsregion umfasst. Die oben
beschriebenen Moleküle
können
isolierte und/oder gereinigte DNA-Moleküle sein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Zelle oder einen Organismus,
der ein oben beschriebenes Nukleinsäuremolekül enthält, und dadurch zur Expression
eines Peptids imstande ist. Das Polypeptid kann aus Zellen gereinigt
werden, die verändert
wurden, um das Polypeptid zu exprimieren. Man sagt, eine Zelle sei "verändert, um
ein gewünschtes
Polypeptid zu exprimieren",
wenn die Zelle durch genetische Manipulation verändert wurde, um ein Protein
zu erzeugen, dass sie normalerweise nicht erzeugt oder das die Zelle
normalerweise in geringeren Konzentrationen erzeugt. Ein Fachmann
kann die Verfahren zur Einführung
und Expression genomischer, cDNA oder synthetischer Sequenzen entweder
in eukaryontische oder in prokaryontische Zellen einfach adaptieren.
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Man
sagt, ein Nukleinsäuremolekül, wie z.B.
DNA, sei "fähig zur
Expression" eines
Polypeptids, falls es Nukleotidsequenzen enthält, die transkripionelle und
translationelle regulatorische Information enthalten, und derartige
Sequenzen "operativ
verknüpft" mit Nukleotidsequenzen
sind, welche das Polypeptid kodieren. Eine operative Verknüpfung ist
eine Verknüpfung,
in der die regulatorischen DNA-Sequenzen und die zu exprimierende
DNA-Sequenz derart
miteinander verbunden sind, dass sie die Expression der Gensequenz
erlauben. Die genaue Natur der regulatorischen Regionen, die zur
Expression der Gensequenz erforderlich sind, kann von Organismus
zu Organismus variieren, soll aber im allgemeinen eine Promotorregion
umfassen, die in Prokaryonten sowohl den Promotor (der die Initiation
der RNA-Transkription steuert), sowie diejenigen DNA-Sequenzen umfasst,
die nach Transkription in RNA die Initiation der Proteinsynthese
signalisieren. Derartige Regionen umfassen normalerweise die 5'-nicht-kodierenden
Sequenzen, die an der Initiation von Transkription und Translation
beteiligt sind, beispielsweise die TATA-Box, "Cap"-Sequenz,
CAAT-Sequenz und dergleichen.
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Falls
erforderlich, kann die nicht-kodierende Region 3' der Sequenz, die ein AUR1 und/oder
AUR2 Polypeptid kodiert, mit Hilfe der oben beschriebenen Verfahren
erhalten werden. Diese Region kann aufgrund ihrer regulatorischen
transkriptionellen Terminationssequenzen, z.B. für Termination und Polyadenylierung,
beibehalten werden. Demzufolge können
durch Beibehalten der 3'-Region,
die sich natürlicherweise
an die DNA-Sequenz anschließt,
welche ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kodiert, die transkriptionellen
Terminationssignale bereitgestellt werden. Wenn die transkriptionellen
Terminationssignale in der Wirtszelle für die Expression nicht zufriedenstellend
funktionieren, dann kann eine 3'-Region
substituiert werden, die in der Wirtszelle funktionell ist.
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Zwei
DNA-Sequenzen (wie zum Beispiel eine Promotorregion und eine aur1
und/oder aur2 Sequenz) werden als operativ verknüpft bezeichnet, wenn die Art
der Verknüpfung
zwischen den beiden DNA-Sequenzen (1) nicht die Einführung einer
Frameshift Mutation zufolge hat, (2) nicht mit der Fähigkeit
der Promotorregion interferiert, die Transkription einer aur1 und/oder
aur2 Gensequenz zu steuern, oder (3) nicht mit der Fähigkeit
der aur1 und/oder aur2 Gensequenz interferiert, durch die Promotorregion
transkribiert zu werden. Folglich würde eine Promotorregion operativ
mit einer DNA-Sequenz sein, falls der Promotor zu wirksamen Transkription
dieser DNA-Sequenz
in der Lage wäre.
Um ein AUR1 und/oder AUR2 Gen zu exprimieren, sind demzufolge transkriptionelle
und translationelle Signale erforderlich, die von einem geeigneten
Wirt erkannt werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Expression des aur1 und/oder aur2
Gens (oder eines funktionellen Derivats davon) sowohl in prokaryontischen
als auch in eukaryontischen Zellen. Im Allgemeinen sind prokaryontische
Wirte sehr effizient und zweckdienlich für die Produktion rekombinanter
Proteine und sind daher ein Typ eines bevorzugten Expressionssystems
für das
aur1 und/oder aur2 Gen. Am häufigsten
werde Prokaryonten durch verschiedene Stämme von E. coli repräsentiert.
Es können
jedoch auch andere mikrobielle Stämme verwendet werden einschließlich anderer
bakterieller Stämme.
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In
prokaryontischen Systemen können
Plasmidvektoren verwendet werden, die Replikationsstellen und Kontrollsequenzen
enthalten, welche von einer Spezies abgeleitet sind, die mit dem
Wirt kompatibel ist. Beispiele für
geeignete Plasmidvektoren können
pBR322, pUC118, pUC119 und dergleichen umfassen; geeignete Phagen-
oder Bakteriophagen-Vektoren können γgt10, γgt11 und
dergleichen umfassen; und geeignete virale Vektoren können pMAM-neo,
pKRC und dergleichen umfassen. Vorzugsweise besitzt der ausgewählte Vektor
der vorliegenden Erfindung die Kapazität zur Replikation in der ausgewählten Wirtszelle.
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Anerkannte
prokaryontische Wirte umfassen Bakterien, wie z.B. E. coli, Bacillus,
Streptomyces, Pseudomonas, Salmonella, Serratia und dergleichen.
Unter derartigen Bedingungen wird das Peptid jedoch nicht glykosyliert.
Der prokaryontische Wirt muss mit dem Replicon und den Kontrollsequenzen
im Expressionsplasmid kompatibel sein.
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Um
aur1 und/oder aur2 (oder ein funktionelles Derivat davon) in einer
prokaryontischen Zelle zu exprimieren, ist es notwendig, die aur1
und/oder aur2 Sequenz mit einem funktionellen prokaryontischen Promoter
operativ zu verknüpfen.
Solche Promotoren können
entweder konstitutiv oder vorzugsweise regulierbar sein (i.e. induzierbar
oder dereprimierbar). Beispiele für konstitutive Promotoren umfassen
den int Promotor des Bakteriophagen λ, den bla Promotor der β-Laktamase
Gensequenz von pBR322, den CAT Promotor der Chloramphenicol-Acetyl-Transferase-Gensequenz
von pPR325 und dergleichen. Beispiele für induzierbare prokaryontische
Promotoren umfassen die major right und major left Promotoren des
Bakteriophagen λ (PL und PR), die trp,
recA, λacZ, λacI und gal
Promotoren von E. coli, die α-Amylase
(Ulmanen et al., J. Bacteriol. 162: 176-182, 1985) und ζ-28-spezifischen Promotoren
von B. subtilis (Gilman et al., Gene Sequence 32: 11-20, 1984),
die Promotoren der Bakteriophagen von Bacillus (Gryczan, in: The
Molecular Biology of the Bacilli, Academic Press, Inc., NY, 1982)
und Streptomyces Promotoren (Ward et al., Mol. Gen. Genet. 203:
468-478, 1986). Übersichten über prokaryontische
Promotoren finden sich bei Glick (Ind. Microbiot. 1: 277-282, 1987), Cenatiempo
(Biochimie 68:505-516, 1986) und Gottesman (Ann. Rev. Genet. 18:
415-442, 1984).
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Eine
ordnungsgemäße Expression
in einer prokaryontischen Zelle erfordert ferner die Gegenwart einer
Ribosomenbindungsstelle oberhalb (upstream) der die Gensequenz kodierenden
Sequenz. Solche Ribosomenbindungsstellen werden z.B. offenbart von
Gold et al. (Ann. Rev. Microbiol. 35: 365-404, 1981). Die Auswahl der Kontrollsequenzen,
Expressionsvektoren, Transformationsverfahren und dergleichen hängt von
der Art der für
die Expression des Gens verwendeten Wirtszelle ab. Wie hier verwendet,
können "Zelle", "Zelllinie" und "Zellkultur" untereinander austauschbar
verwendet werden, und alle derartigen Bezeichnungen umfassen die
Nachkommenschaft. Somit umfassen die Wörter "Transformanten" oder "transformierte Zellen" die primären Zellen
und die davon abgeleiteten Kulturen, ohne Rücksicht auf die Anzahl der
Transfers. Weiterhin ist es selbstverständlich, dass die gesamte Nachkommenschaft
hinsichtlich ihres DNA-Gehalts aufgrund von absichtlichen oder unabsichtlichen
Mutationen nicht vollkommen identisch sein kann. Wie definiert,
hat jedoch die mutierte Nachkommenschaft die selbe Funktionalität als die
ursprünglich
transformierte Zelle.
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Wirtszellen,
die mit den Expressionssystemen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können, sind
nicht strikt limitiert, vorausgesetzt, dass sie zur Verwendung bei
der Expression des AUR1 und/oder AUR2 Peptids von Interesse geeignet
sind. Geeignete Wirte können
oftmals eukaryontische Zellen umfassen. Bevorzugte eukaryontische
Wirte umfassen beispielsweise Hefen, Pilze, Insektenzellen und Säugetierzellen,
entweder in vivo oder in Gewebekultur. Säugetierzellen, die als Wirte
zweckdienlich sein können,
umfassen HeLa-Zellen, Zellen mit Fibroblastenursprung, wie z.B.
VERO oder CHO-K1, oder Zellen aus lymphoidem Ursprung und ihre Derivate.
Bevorzugte Säugetierwirtszellen
umfassen SP2/0 und J558L sowie Neuroblastomazelllinien, wie etwa
IMR 322, die bessere Kapazitäten
für eine
korrekte post-translationale Prozessierung bereitstellen können.
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Weiterhin
sind auch Pflanzenzellen als Wirte verfügbar, und es sind Kontrollsequenzen
verfügbar,
die mit Pflanzenzellen kompatibel sind, wie z.B. die Cauliflower
Mosaic Virus 35S und 19S Promotoren, der Nopalinsynthase-Promotor und Polyadenylierungssignalsequenzen.
Ein weiterer bevorzugter Wirt ist eine Insektenzelle, z.B. die Drosophila- Larve. Bei Verwendung
von Insektenzellen als Wirt kann der Drosophila Alkoholdehydrogenase-Promoter
verwendet werden (Rubin, Science 240: 1453-1459, 1988). Alternativ
können
Baculovirus-Vektoren genetisch modifiziert (engineered) werden,
um große
Mengen an AUR1 und/oder AUR2 in Insektenzellen zu exprimieren (Jasny,
Science 238: 1653, 1987; Miller et al., in: Genetic Engineering,
Vol. 8, Plenum, Setlow et al., Hrsg., S. 277-297, 1986).
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Ein
beliebiges eine Reihe von Hefeexpressionssystemen kann verwendet
werden, das Promotor- und Terminationselemente von den aktiv exprimierten
Sequenzen beinhaltet, welche für
glykolytische Enzyme kodieren, die in großen Menge erzeugt werden, wenn
Hefen in glucose-reichem Medien wachsen. Bekannte glykolytische
Gensequenzen können
weiterhin sehr effiziente transkriptionelle Kontrollsignale bereitstellen.
Hefe bietet dahingehend substantielle Vorteile, indem sie auch posttranslationelle
Modifikationen ausführen
kann. Es existiert eine Reihe rekombinanter DNA-Strategien, die
starke Promotersequenzen und Hochkopienzahl-Plasmide (high copy
number plasmids) benützen,
die für
die Produktion der gewünschten
Proteine in Hefe verwendet werden können. Hefe erkennt Leader-Sequenzen
in klonierten Säugetiergenen
und sekretiert Peptide, die Leader-Sequenzen tragen (i.e. Propeptide).
Für die
Expression von aur1 und/oder aur2 in einem Säugetierwirt stehen mehrere
mögliche
Vektorsysteme zur Verfügung.
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Abhängig von
der Art des Wirts können
eine Vielzahl transkriptioneller und translationeller regulatorsicher
Sequenzen verwendet werden. Die transkriptionellen und translationellen
regulatorischen Signale können aus
viralen Quellen stammen, z.B. Adenovirus, Bovine Papilloma Virus,
Cytomegalovirus, Simian Virus und dergleichen, in denen die regulatorischen
Signale mit einer spezifischen Gensequenz assoziiert sind, die ein hohes
Expressionsniveau aufweist.
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Alternativ
können
Promotoren von Säugetierexpressionsprodukten
verwendet werden, wie beispielsweise Actin, Kollagen, Myosin und
dergleichen. Transkriptionelle regulatorische Initiationssignale
können
ausgewählt
werden, die eine Repression oder Aktivierung ermöglichen, sodass die Expression
der Gensequenzen moduliert werden kann. Von Interesse sind regulatorische
Signale, die temperatursensitiv sind, sodass durch Variation der
Temperatur die Expression reprimiert oder initiiert werden kann,
oder die einer chemischen Regulation (z.B. Metabolite) unterworfen
sind.
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Die
Expression von aur1 und/oder aur2 in eukaryontischen Wirten erfordert
die Verwendung eukaryontischer regulatorischer Regionen. Derartige
Regionen umfassen im Allgemeinen eine Promotorregion, die zur Steuerung
der Initiation der RNA-Synthese ausreichend ist. Bevorzugte eukaryontische
Promotoren umfassen beispielsweise den Promotor für das Metallothionein
I-Gen der Maus (Hamer et al., J. Mol. Appl. Gen. 1: 273-288, 1982),
den TK-Promoter des Herpesvirus (McKnight, Cell 31: 355-365, 1982),
den SV40 Early Promotor (Benoist et al., Nature (London) 290: 304-31,1981)
und den Hefe-Promoter des gal4-Gens (Johnston et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. (USA) 81: 5951-5955, 1984).
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Die
Translation eukaryontischer mRNA wird an dem Codon initiiert, welches
das erste Methionin kodiert. Aus diesem Grund wird vorzugsweise
sichergestellt, dass die Verknüpfung
zwischen einem eukaryontischen Promoter und einer DNA-Sequenz, die
AUR1 und/oder AUR2 (oder ein funktionelles Derivat davon) kodiert,
keine intervenierenden Codons enthält, die zur Codierung eines
Methionins (i.e. AUG) imstande sind. Die Präsenz derartiger Codons hat
entweder die Bildung eines Fusionsproteins (falls das AUG-Codon
im gleichen Leserahmen vorliegt wie die aur1 und/oder aur 2 kodierende
Sequenz) oder einer Frame-shift Mutation zur Folge (falls das AUG-Codon nicht
im gleichen Leserahmen vorliegt als die aur1 und/oder aur2 codierende
Sequenz).
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Ein
aur1 und/oder aur2 Nukleinsäuremolekül und ein
operativ damit verknüpfter
Promotor können
in eine prokaryontische oder eukaryontische Empfängerzelle entweder als ein
nicht-replizierendes DNA- oder RNA-Molekül eingebracht werden, welches
entweder als ein lineares Molekül
oder vorzugsweise als ein kovalent geschlossenes zirkuläres Molekül vorliegt.
Da derartige Moleküle
zur autonomen Replikation nicht in der Lage sind, kann die Expression
des Gens durch die transiente Expression der eingeführten Sequenz
erfolgen. Alternativ kann eine permanente Expression durch die Integration
der eingebrachten DNA-Sequenz in das Wirtschromosom erfolgen.
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Es
kann ein Vektor verwendet werden, der zur Integration der gewünschten
Gen-Sequenz in das Chromosom der Wirtszelle im Stande ist. Die Zellen,
welche die eingebrachte DNA stabil in ihren Chromosomen integriert
haben, können
ferner durch Einführung
von einem oder mehreren Marker selektiert werden, welche die Selektion
von Wirtszellen ermöglichen,
die den Expressionsvektor enthalten. Der Marker kann für eine Prototrophie
eines auxotrophen Wirts sorgen, für Biozidresistenz, z.B. gegenüber Antibiotika
oder Schwermetallen, wie z.B. Kupfer oder dergleichen. Die selektierbare
Markergensequenz kann entweder direkt mit der zu exprimierenden
DNA-Gensequenz verknüpft
werden, oder sie kann in die gleiche Zelle mittels Cotransfektion eingebracht
werden. Weiterhin können
zusätzliche
Elemente für
eine optimale mRNA Synthese erforderlich sein. Diese Elemente können Splicingsignale
sowie transkriptionelle Promotoren, Enhancer und Terminationssignale
umfassen. cDNA-Expressionsvektoren,
die derartige Elemente enthalten, umfassen die von Okayama beschriebenen
(Mol. Cell. Biol. 3: 280, 1983).
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Das
eingebrachte Nukleinsäuremolekül kann in
einem Plasmid oder einem viralen Vektor integriert sein, der zur
autonomen Replikation im empfangenden Wirt im Stande ist. Zu diesem
Zweck kann ein beliebiger einer Vielzahl von Vektoren verwendet
werden. Faktoren, die für
die Auswahl eines bestimmten Plasmids oder viralen Vektors von Bedeutung
sind, umfassen: die Einfachheit, mit der Empfängerzellen, welche den Vektor
enthalten, erkannt, und aus denen Empfängerzellen selektiert werden
können,
die den Vektor nicht enthalten; die Kopienzahl des Vektors, die
in einem bestimmten Wirt gewünscht
ist; sowie ob es wünschenswert ist,
den Vektor zwischen Wirtszellen verschiedener Spezies transferieren
zu können
(shuttle).
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Bevorzugte
prokaryontische Vektoren umfassen Plasmide, wie z.B. die zur Replikation
in E. coli fähigen
(beispielsweise pBR322, ColE1, pSC101, pACYC 184, ΠVX; "Molecular Cloning:
A Laboratory Manual", 1989,
supra). Bacillus Plasmide umfassen pC194, pC221, pT127 und dergleichen
(Gryczan, in: The Molecular Biology of the Bacilli, Academic Press,
NY, pp. 307-329, 1982). Geeignete Streptomyces Plasmide umfassen p1J101
(Kedall et al., J. Bacteriol. 169: 4177-4183, 1987) und Streptomyces
Bakteriophagen, wie z.B. ΦC31 (Chater
et al., in: Sixth International Symposium on Actinomycetales Biology,
Akedemiai Kaido, Budapest, Hungary, S. 45-54, 1986). Eine Übersicht über Pseudomonas
Plasmide findet sich by John et al. (Rev. Infect. Dis. 8: 693-704,
1986), und Izaki (Jpn. J. Bacteriol. 33: 729-742, 1978).
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Bevorzugte
eukaryontische Plasmide umfassen beispielsweise BPV, Vaccinia SV40,
2-micron Circle und dergleichen oder ihre Derivate. Solche Plasmide
sind im Stand der Technik bekannt (Botstein et al., Miami Wntr.
Symp. 19: 265-274, 1982; Broach, in: "The Molecular Biology of the Yeast Saccharomyces:
Life Cycle and Inheritance",
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY, S. 445-470,
1981; Broach, Cell 28: 203-204, 1982; Bollon et al., J. Ctin. Hematol.
Oncol. 10: 39-48, 1980; Maniatis, in: Cell Biology: A Comprehensive
Treatise, Vol. 3, Gene Sequence Expression, Academic Press, NY,
S. 563-608, 1980).
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Sobald
der Vektor oder das Nukleinsäuremolekül, welches
das Konstrukt (die Konstrukte) enthält, für die Expression hergestellt
wurde, kann das DNA-Konstrukt (können
die DNA-Konstrukte)
in eine geeignete Wirtszelle mit Hilfe einer Vielfalt geeigneter
Maßnahmen
eingebracht werden, i.e. Transformation, Transfektion, Konjugation,
Protoplastenfusion, Elektroporation, Particle Gun-Technologie, Calciumphosphat-Präzipitation,
direkte Mikroinjektion und dergleichen. Nach Einbringen des Vektors
werden die Empfängerzellen
in einem Selektivmedium angezogen, dass auf Wachstum vektorenthaltender
Zellen selektiert. Die Expression des klonierten Gens (der klonierten
Gene) hat die Produktion von AUR1 und/oder AUR2 oder von Fragmenten
davon zur Folge. Dies kann in den transformierten Zellen als solches
stattfinden oder nach Induktion dieser Zellen zur Differenzierung
(z.B. durch Verabreichung von Bromdeoxyuracil an Neuroplastomazellen
oder dergleichen). Es kann eine Vielzahl von Inkubationsbedingungen
verwendet werden, um das Peptid der vorliegenden Erfindung zu erzeugen.
Die am meisten bevorzugten Bedingungen sind diejenigen, welche physiologische
Bedingungen nachahmen.
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V. Gereinigte AUR1 und/oder
AUR2 Polypeptide
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AUR1
und AUR2 sind verwandte Serin/Threonin-Kinasen mit kurzen N-terminalen
Extensionen. Die Homologe in Drosophila und Hefe scheinen an der
mitotischen Regulation beteiligt zu sein. Die humanen Proteine scheinen
an Krebs und/oder anderen Fehlfunktionen der Signaltransduktion
beteiligt zu sein.
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Eine
primäre
Sequenzanalyse der humanen aur1 und aur2 Gene zeigt, dass sie eine
hochgradig konservierte C-terminale Proteinkinasedomäne mit all
den charakteristischen Motiven einer Serin/Threonin-Kinase enthalten.
Zusätzlich
enthalten die 73-129 Aminosäuren
langen N-terminalen Domänen
von humanem aur1 und aur2 zwei schwach (distantly) konservierte
Motive, die in der nicht-katalytischen Region aller Aurora-Gene vorliegen,
und die eine regulatorische Rolle oder Funktion als ein Substratbindungsmotiv
spielen können.
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Das
erste Motiv umfasst einen 10 Aminosäuren langen Abschnitt KENX4PVK, der als Aurora Box 1 bezeichnet wird.
Das zweite Motiv liegt um einen 15 Aminosäuren langen Abschnitt QX9AQRVL, der als Aurora Box 2 bezeichnet wird.
Mehrere potentielle Serin- und Threonin-Phosphorylierungsstellen
sind ebenfalls innerhalb dieser Proteine konserviert, einschließlich eines
Proteinkinase A-Phosphorylierungsmotivs, RRXT, in der Aktivierungsschleife
(activation loop) der Kinase, was einen regulatorischen Stoffwechselweg ähnlich dem
von zellzyklus-regulierten, mit CDC2/CDK verwandten Proteinen suggeriert.
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Eine
temperatur-sensitive Mutante des IPL1-Gens der Hefe besteht aus
einer Thr → Ala
Substitution innerhalb der Aktivierungsschleife 2, die suggeriert,
dass die Phosphorylierung an dieser Stelle biologisch relevant sein
könnte.
Zusätzliche
Mutanten in den Aurora Homologen der Hefe (Chan et al., Genetics
135: 677-691, 1993) und von Drosophila (Glover et al. Cell 81: 95-105,
1995) wurden exklusiv in der Kinasedomäne kartiert, mit Ausnahme einer
einzelnen Drosophila Mutante, die eine Mutation an Asp 47 innerhalb
der N-terminalen
Aurora Box 2 beinhaltet. Diese Mutationen haben abnormale Nuklei,
Chromosomenmisssegregation und monopolare Spindeln zur Folge.
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Die
Aur2 Expression ist in erster Linie auf fötale Leber, adulten Testis
und Thymus beschränkt,
was eine normale Rolle dieser Proteine in der meiotischen Teilung
vorschlägt.
Humanes Aur1 wird ebenfalls in den höchsten Konzentrationen in normalem
Testis und Thymus exprimiert, sowie in moderaten Konzentrationen
in der Lunge und im Dünndarm.
Eine sehr schwache Expression von Aur2 wird ferner im Knochenmark,
in Lymphknoten und in der Milz detektiert, und keine Expression
wird in allen andere untersuchten adulten Geweben detektiert.
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Zusätzliche
Untersuchungen zeigen eine strikte temporale Regulation dieser Transkripte
während
der Mitose (Kimura et al., J. Biol. Chem. 272: 13766-13771, 1997).
Sowohl AUR1 als auch AUR2 scheinen die nukleare Teilung zu regulieren,
wobei die Unterbrechung ihrer Signalübertragung polyploide Zellen
zur Folge hat. Dieser Phänotyp
erfolgt wahrscheinlich aufgrund chromosomaler Misssegregation, wie
es bei Hefe-Homolog IPL1 festgestellt wurde.
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AUR2
scheint eine Rolle bei der zellulären Transformation zu spielen.
Eine ektopische Expression von aktiviertem AUR2, das basisches Myelin-Protein
(myelin basic protein) in vitro phosphorylieren kann, verleiht NIH3T3-Zellen
bei niedrigen Serumkonzentrationen verglichen mit Wildtyp AUR2,
kinaseinaktivem AUR2 und Vektor einen Wachstumsvorteil. Zusätzlich wachsen
nur NIH3T3-Zellen, die aktiviertes AUR2 exprimieren, in Soft-Agar
in großen
Kolonien, was ein verankerungsabhängiges Wachstum (anchorage-dependent
growth) zur Folge hat.
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In
einem Ratten 1-Fibroblastensystem waren jedoch sowohl das Wildtypprotein
als auch das aktivierte AUR2 (T288D) Protein in der Lage, das artifizielle
Substrat α-Casein über die
Niveaus zu phosphorylieren, die in der Vektor-Kontrollzelllinie beobachtet wurden.
Zusätzlich
bildeten die Zellen, die das Wildtypprotein sowie das aktivierte
mutierte AUR2 exprimierten, Kolonien in Soft-Agar, im Gegensatz
zum fehlenden Wachstum von Zellen, die das kinase-inaktive AUR2
exprimierten.
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Eine
Vielzahl von im Stand der Technik bekannten Verfahren kann verwendet
werden, um das Peptid der vorliegenden Erfindung zu erhalten. Das
Peptid kann aus Geweben oder Zellen gereinigt werden, die das Peptid
natürlicherweise
produzieren. Alternativ könnten
die oben beschriebenen isolierten Nukleinsäurefragmente verwendet werden,
um das AUR1 und/oder AUR2 Protein in einem beliebigen Organismus
zu exprimieren. Die Proben der vorliegenden Erfindung umfassen Zellen,
Proteinextrakte oder Membranextrakte aus Zellen oder biologische
Flüssigkeiten.
Die Proben variieren in Abhängigkeit
vom Assayformat, der Nachweismethode und der Art der als Probe verwendeten
Gewebe, Zellen oder Extrakte.
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Jeder
eukaryontische Organismus kann als Quelle für das Peptid der Erfindung
verwendet werden, solange der Organismus natürlicherweise ein derartiges
Peptid enthält.
Wie hier verwendet, bezeichnet ein "Ausgangsorganismus" (source organism) den ursprünglichen
Organismus, aus dem die Aminosäüresequenz der
Untereinheit abgeleitet ist, unabhängig vom Organismus, in dem
die Untereinheit exprimiert wird, und aus dem sie letztendlich isoliert
wird.
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Ein
Fachmann kann einfach bekannten Verfahren zur Isolation von Proteinen
folgen, um die Peptide frei von natürlichen Kontaminanten zu erhalten.
Diese umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Größenausschluss-Chromatographie,
HPLC, Ionenaustausch-Chromatographie und Immunaffinitäts-Chromatographie.
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VI. Ein Antikörper mit
Bindungsaffinität
für ein
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid und eine Hybridomazelllinie, die den
Antikörper
enthält
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Antikörper mit Bindungsaffinität für einen
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid. Das Polypeptid kann die Aminosäuresequenz
aufweisen, die in SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 dargestellt ist,
oder ein funktionelles Derivat davon oder mindestens 9 fortlaufende
Aminosäuren
davon (vorzugsweise mindestens 20, 30, 35 oder 40 fortlaufende Aminosäuren davon).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Antikörper mit
spezifischer Bindungsaffinität
für ein AUR1
und/oder AUR2 Polypeptid. Ein solcher Antikörper kann durch Vergleich seiner
Bindungsaffinität
für ein AUR1
und/oder AUR2 Polypeptid mit seiner Bindungsaffinität für andere
Polypeptide isoliert werden. Diejenigen, die selektiv an AUR1 und/oder
AUR2 binden, würden
für die
Verwendung in Verfahren ausgewählt
werden, welche eine Unterscheidung zwischen AUR1 und/oder AUR2 und
anderen Polypeptiden erfordern. Solche Verfahren könnten umfassen,
sollten aber nicht beschränkt
sein auf die Analyse veränderter
AUR1 und/oder AUR2 Expression in Gewebe, das andere Polypeptide
enthält.
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Die
AUR1 und/oder AUR2 Proteine der vorliegenden Erfindung können in
einer Vielzahl von Verfahren und Methoden verwendet werden, wie
zum Beispiel zur Generierung von Antikörpern, zur Verwendung bei der Identifizierung
pharmazeutischer Zusammensetzungen und zur Untersuchung von DNA/Protein-Interaktionen.
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Das
AUR1 und/oder AUR2 Peptid der vorliegenden Erfindung kann verwendet
werden, um Antikörper oder
Hybridomazelllinien zu erzeugen. Ein Fachmann wird erkennen, dass
ein derartiges Peptid, sollte ein Antikörper gewünscht werden, wie hier beschrieben
generiert und als Immunogen verwendet werden würde. Die Antikörper der
vorliegenden Erfindung umfassen monoklonale und polyklonale Antikörper sowie
Fragmente dieser Antikörper
und humanisierte Formen. Humanisierte Formen der Antikörper der
vorliegenden Erfindung können
unter Verwendung eines der im Stand der Technik bekannten Verfahren
generiert werden, wie z.B. eine Chimärenbildung oder CDR Grafting.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Hybridomazelllinie
die den oben beschriebenen monoklonalen Antikörper oder ein Bindungsfragment
davon erzeugt. Eine Hybridomazelllinie ist eine immortalisierte
Zelllinie, die zur Sekretion eines spezifischen monoklonalen Antikörpers im Stande
ist.
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Im
Allgemeinen sind Verfahren zur Herstellung monoklonaler Antikörper und
von Hybridomazelllinien im Stand der Technik bekannt (Campbell, "Monoclonal Antibody
Technology: Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology", Elsevier
Science Publishers, Amsterdam, The Netherlands, 1984; St. Groth
et al., J. Immunol. Methods 35: 1-21, 1980). Ein beliebiges Tier
(Maus, Kaninchen und dergleichen), von denen bekannt ist, dass es
Antikörper
produziert, kann mit dem ausgewählten
Polypeptid immunisiert werden. Verfahren zur Immunisierung sind
im Stand der Technik bekannt. Derartige Verfahren umfassen die subkutane oder
intraperitoneale Injektion des Polypeptids. Ein Fachmann wird erkennen,
dass die für
die Immunisierung verwendete Polypeptidmenge in Abhängigkeit
vom immunisierten Tier, der Antigenität des Polypeptids und der Injektionsstelle
variiert.
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Das
Polypeptid kann modifiziert werden oder in einem Adjuvans verabreicht
werden, um die Antigenität
des Peptids zu erhöhen.
Verfahren zur Erhöhung
der Antigenität
eines Polypeptids sind im Stand der Technik bekannt. Derartige Verfahren
umfassen die Kopplung des Antigens mit einem heterologen Protein
(wie z.B. Globulin oder β-Galactosidase)
oder den Zugabe eines Adjuvans während
der Immunisierung.
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Für monoklonale
Antikörper
werden den immunisierten Tieren Zellen der Milz entfernt, mit Myelomzellen
fusioniert, wie z.B. SP2/0-Ag14 Myelomzellen, und es wird ihnen
erlaubt, zu monoklonalen antikörper-produzierenden
Hybridomazellen heranzuwachsen. Ein beliebiges einer Reihe von Verfahren,
die im Stand der Technik bekannt sind, kann verwendet werden, um
eine Hybridomazelle zu identifizieren, die einen Antikörper mit
den gewünschten
Eigenschaften erzeugt. Diese umfassen das Screening der Hybridomazellen
mit einem ELISA-Assay, einer Western Blot-Analyse oder einem Radioimmunassay
(Lutz et al., Exp. Cell Res. 175: 109-124, 1988). Hybridomazellen,
welche die gewünschten
Antikörper
sekretieren, werden kloniert, und die Klasse und Subklasse werden
mit im Stand der Technik bekannter Verfahren bestimmt (Campbell, "Monoclonal Antibody
Technology: Laboratory Technique in Biochemistry and Molecular Biology", supra, 1984).
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Für polyklonale
Antikörper
wird ein antikörperenthaltendes
Antiserum aus dem immunisierten Tier isoliert und mit Hilfe eines
der oben beschriebenen Verfahren auf die Anwesenheit von Antikörpern mit
der gewünschten
Spezifität
gescreent. Die oben beschriebenen Antikörper können detektierbar markiert
sein. Antikörper
können
detektierbar markiert sein durch die Verwendung von Radioisotopen,
Affinitätsmarkierungen (wie
z.B. Biotin, Avidin und dergleichen) enzymatischen Markierungen
(wie z.B. Meerrettich-Peroxidase,
alkalische Phosphatase und dergleichen), fluoreszierenden Markierungen
(wie z.B. FITC oder Rhodamin und dergleichen), paramagnetischen
Atome und dergleichen. Verfahren zur Durchführung derartiger Markierungen sind
im Stand der Technik bekannt, siehe etwa Stemberger et al., J. Histochem.
Cytochem. 18: 315, 1970; Bayer et al., Meth. Enzym. 62: 308, 1979;
Engval et al., Immunol. 109: 129, 1972; Goding, J. Immunol. Meth.
13: 215, 1976). Die markierten Antikörper der vorliegenden Erfindung
können
für in
vitro, in vivo und in situ Assays eingesetzt werden, um Zellen oder
Gewebe zu identifizieren, die ein spezifisches Peptid exprimieren.
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Die
oben beschriebenen Antikörper
können
ferner auf einem festen Träger
immobilisiert werden. Beispiele für solche festen Träger umfassen
Kunststoffe, wie z.B. Polycarbonat, komplexe Kohlehydrate, wie z.B. Agarose
und Sepharose, Acrylharze, wie z.B. Polyacrylamid, und Latexkügelchen.
Verfahren zur Kopplung von Antikörpern
an derartige feste Träger
sind im Stand der Technik bekannt (Weir et al., "Handbook of Experimental Immunology" 4. Aufl., Blackwell
Scientific Publicatoins, Oxford, England, Kapitel 10, 1986; Jacoby
et al., Meth. Enzym. 34, Academic Press, NY, 1974). Die immobilisierten
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
für in
vitro, in vivo und in situ Assays sowie in der Immunchromotographie
verwendet werden.
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Ein
Fachmann kann weiterhin die gegenwärtig verfügbaren Verfahren sowie die
oben in Bezug auf Antikörper
offenbarten Techniken, Methoden und Kits einfach adaptieren, um
Peptide zu erzeugen, die zur Bindung einer spezifischen Peptidsequenz
imstande sind, um rational konzipierte Antipeptid-Peptide zu generieren
(Hurby et al., "Application
of Synthetic Peptides: Antisense Peptides", in: Synthetic Peptides, A User's Guide, W.H. Freeman,
NY, S. 289-307, 1992; Kaspczak et al., Biochemistry 28: 9230-9238,
1989).
-
Antipeptid-Peptide
können
durch Ersetzen der basischen Aminosäurereste, die in der AUR1 und/oder AUR2
Peptidsequenz vorliegen, mit sauren Resten erzeugt werden, während die
hydrophoben und ungeladenen polaren Gruppen erhalten bleiben. Beispielsweise
werden Lysin-, Arginin- und/oder Histidin-Reste durch Asparaginsäure oder
Glutaminsäure
ersetzt, und Glutaminsäure-Reste
werden durch Lysin, Argenin oder Histidin ersetzt.
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VII. Ein Antikörper-basiertes
Verfahren und ein Kit zur Detektion von AUR1 und/oder AUR2
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Antikörper gegen
das AUR2 Protein detektieren ein Protein von etwa 46 kDa (die Größe des AUR2 Proteins)
in zwei primären
humanen Darmkrebsproben, nicht aber in Proben des angrenzenden normalen
Gewebes. Endogenes AUR2 wird ebenfalls in kultivierten Tumorzelllinien
detektiert.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zur Detektion eines
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptids in einer Probe, das umfasst: (a)
Inkontaktbringen der Probe mit einem oben beschriebenen Antikörper unter
Bedingungen, unter denen Immunkomplexe ausgebildet werden, und (b)
Detektieren der Gegenwart des an das Polypeptid gebundenen Antikörpers. Genauer
gesagt umfasst das Verfahren die Inkubation einer Untersuchungsprobe
mit einem oder mehreren der Antikörper gemäß der vorliegenden Erfindung
und die Untersuchung, ob der Antikörper an die Untersuchungsprobe
bindet. Veränderte
Konzentrationen von AUR1 und/oder AUR2 in einer Probe verglichen
mit normalen Konzentrationen können
eine Krankheit indizieren.
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Die
Konditionen für
die Inkubation eines Antikörpers
mit einer Untersuchungsprobe können
variieren. Die Inkubationsbedingungen hängen vom verwendeten Assayformat
ab, der verwendeten Detektionsmethode und der Art und dem Wesen
des im Assay verwendeten Antikörpers.
Ein Fachmann wird erkennen, dass ein beliebiges der üblicherweise
verfügbaren
immunologischen Assayformate (wie z.B. Radioimmunassays, enzym-gekoppelte
Immunadsorbentassays, diffusions-basierte Ouchterlony-Assays oder
Rocket-Immunfloureszenzassays) einfach adaptiert werden können, um
die Antikörper
der vorliegenden Erfindung zu verwenden. Beispiele für solche
Assays können
gefunden werden in Chard ("An
Introduction to Radioimmunoassay and Related Techniques" Elsevier Science
Publishers, Amsterdam, The Netherlands, 1986), Bullock et al. ("Techniques in Immunocytochemistry," Academic Press,
Orlando, FL, Band 1, 1982; Band 2, 1983; Band 3, 1985), Tijssen
("Practice and Theory
of Enzyme Immunoassays: Laboratory Techniques in Biochemistry and
Molecular Biology," Elsevier
Science Publishers, Amsterdam, The Netherlands, 1985).
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Die
immunologischen Untersuchungsproben der vorliegenden Erfindung umfassen
Zellen, Protein- oder Membranextrakte von Zellen oder biologische
Flüssigkeiten,
wie etwa Blut, Serum, Plasma oder Urin. Die im oben beschriebenen
Verfahren verwendeten Untersuchungsproben variieren in Abhängigkeit
vom Assayformat, der Art der Nachweismethode und der als zu untersuchende
Proben verwendeten Gewebe, Zellen oder Extrakte. Verfahren zur Herstellung
von Proteinextrakten oder Membranextrakten aus Zellen sind im Stand
der Technik bekannt und können
einfach adaptiert werden, um eine Probe zu erhalten, die mit dem
verwendeten System untersuchbar ist.
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Ein
Kit enthält
alle notwendigen Reagenzien, um die zuvor beschriebenen Detektionsverfahren
auszuführen.
Der Kit kann umfassen: (i) ein erstes Behältnis, das einen oben beschriebenen
Antikörper
enthält, und
(ii) ein zweites Behältnis,
das ein Konjugat enthält,
welches einen Bindungspartner des Antikörpers und eine Markierung umfasst.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst der Kit
weiterhin eines oder mehrere andere Behältnisse, die eines oder mehr
des Folgenden umfassen: Waschreagenzien und Reagenzien, die zur
Detektion der Gegenwart der gebundenen Antikörper in der Lage sind.
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Beispiele
für Detektionsreagenzien
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf markierte sekundäre
Antikörper
oder alternativ, falls der primäre
Antikörper
markiert ist, chromophore, enzymatische oder Antikörper-bindende
Reagenzien, die zur Reaktion mit dem markierten Antikörper in
der Lage sind. Der kompartimentalisierte Kit kann aussehen wie oben
für die
Kits mit Nukleinsäuresonden
beschrieben. Ein Fachmann wird einfach erkennen, dass die in der
vorliegenden Erfindung beschriebenen Antikörper einfach in eines der etablierten
Kitformate inkorporiert werden können,
die im Stand der Technik bekannt sind.
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VIII. Isolierung von Verbindungen,
die mit AUR1 und/oder AUR2 interagieren
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Detektion
einer Verbindung, die zur Bindung eines AUR1 und/oder AUR2 Polypeptids
imstande ist, das umfasst: Inkubieren der Verbindung mit AUR1 und/oder
AUR2 und Detektieren der Gegenwart der Verbindung, die an AUR1 und/oder
AUR2 gebunden hat. Die Verbindung kann in einer komplexen Mischung
vorliegen, z.B. in Serum, einer Körperflüssigkeit oder Zellextrakten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Detektion
eines Agonisten oder Antagonisten der Aktivität von AUR1 und/oder AUR2 oder
der Aktivität
eines AUR1 und/oder AUR2 Bindungspartner, das umfasst: Inkubieren
AUR1 und/oder AUR2 produzierender Zellen in der Gegenwart einer
Verbindung und Detektieren der Veränderungen im Niveau der AUR1
und/oder AUR2 Aktivität
oder der Aktivität
eines AUR1 und/oder AUR2 Bindungspartners. Die so identifizierten
Verbindungen würden
eine Veränderung
in der Aktivität
hervorrufen, die Indikativ für
das Vorliegen der Verbindung ist. Die Verbindung kann in einer komplexen
Mischung vorliegen, z.B. in Serum, einer Körperflüssigkeit oder Zellextrakten.
Sobald die Verbindung identifiziert ist, kann sie mit Hilfe von
im Stand der Technik bekannten Verfahren isoliert werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Agonisierung
(Stimulierung) oder Antagonisierung der AUR1 und/oder AUR2 assoziierten
Aktivität
in einem Säugetier,
das umfasst: Verabreichen eines Agonisten oder Antagonisten für AUR1 und/oder
AUR2 an das Säugetier,
in einer ausreichenden Menge, um Agonismus oder Antagonismus zu
bewirken. Ebenfalls in der vorliegenden Anmeldung eingeschlossen
ist ein Verfahren zu Behandlung von Krankheiten in einem Säugetier
mit einem Agonisten oder Antagonisten der AUR1 und/oder AUR2 verwandten
Aktivität,
das umfasst: Verabreichen des Agonisten oder Antagonisten an ein
Säugetier,
in einer ausreichenden Menge, um die AUR1 und/oder AUR2 assoziierten
Funktionen zu agonisieren oder antagonisieren.
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IX. Transgene Tiere
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Für die Herstellung
transgener Tiere im Zusammenhang mit dieser Erfindung steht eine
Reihe von Verfahren zur Verfügung.
DNA kann vor der Fusion der männlichen
und weiblichen Pronuklei in den Pronukleus einer fertilisierten
Eizelle injiziert werden oder kann nach Initiation der Zellteilung
in den Nukleus einer embryonalen Zelle (z.B. den Nukleus eines Zweizell-Embryos)
injiziert werden (Brinster et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA 82:
4438-4442, 1985). Embryos können
mit Viren infiziert werden, speziell mit Retroviren, die modifiziert wurden,
anorganische Ionenrezeptor-Nukleotidsequenzen
der Erfindung zu tragen.
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Pluripotente
Stammzellen, die aus der inneren Zellmasse des Embryos abgeleitet
und in Kultur stabilisiert wurden, können in Kultur manipuliert
werden, um die Nukleotidsequenzen der Erfindung einzubauen. Ein transgenes
Tier kann aus derartigen Zellen durch Implantation in einen Blastocysten
erzeugt werden, der in eine Leihmutter implantiert und ausgetragen
wurde. Geeignete Tiere für
Transgen-Experimente können
von den üblichen
kommerziellen Quellen erhalten werden, wie z.B. Charles River (Wilmington,
MA), Taconic (Germantown, NY), Harlan Sprague Dawley (Indianapolis,
IN) etc.
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Die
Verfahren für
die Manipulation des Mäuseembryos
und für
die Mikroinjektion von DNA in den Pronukleus der Zygote sind Fachleuten
bekannt (Hogan et al., supra). Mikroinjektionsverfahren für Fische,
Amphibieneier und Vögel
werden detailliert beschrieben in Houdebine und Chourrout (Experientia
47: 897-905, 1991). Weitere Verfahren für die Einführung von DNA in Gewebe von
Tieren sind im U.S. Patent Nr. 4,945,050 beschrieben (Sandford et
al., 30. Juli 1990).
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Um
beispielsweise eine transgene Maus zu erzeugen, wird in weiblichen
Mäusen
eine Superovulation induziert. Weibchen werden mit Männchen gepaart,
und die Weibchen werden nach der Paarung durch Erstickung in CO2 oder Genickbruch getötet, und die Embryos werden
aus den entnommenen Eileitern gewonnen. Umgebende Cumuluszellen
werden entfernt. Pronukleare Embryos werden anschließend gewaschen
und bis zum Zeitpunkt der Injektion gelagert. "Randomly cycling" adulte Weibchen werden mit vasektomierten
Männchen
gepaart. Empfängerweibchen
werden zur gleichen Zeit wie Donorweibchen gepaart. Embryos werden
im Anschluss chirurgisch transferiert. Das Verfahren zu Generierung
transgener Ratten ist ähnlich
dem für
Mäuse (Hammer
et al., Cell 63: 1099-1112, 1990).
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Verfahren
zur Kultivierung embryonaler Stammzellen (ES Zellen) und die anschließende Erzeugung transgener
Tiere durch Einführen
von DNA in ES Zellen mit Hilfe von Methoden, wie etwa Elektroporation,
Calciumphosphat/DNA-Präzipitation
und direkte Injektion, sind Fachleuten ebenfalls bekannt (Teratocarcinomas und
Embryonic Stem Cells. A Practical Approach, E.J. Robertson, Hrsg.,
IRL Press, 1987).
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In
Fällen
einer zufälligen
Genintegration wird ein Klon, der die Sequenz (die Sequenzen) der
Erfindung enthält,
mit einem Gen kotransfiziert, das eine Resistenz kodiert. Alternativ
wird das Gen, das eine Neomycin-Resistenz kodiert, physisch mit
der Sequenz (den Sequenzen) der Erfindung verknüpft. Die Transfektion und die
Isolation der gewünschten
Klone werden mit Hilfe eines beliebigen von mehreren im Stand der
Technik bekannten Verfahren durchgeführt (E.J. Robertson, supra).
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In
ES Zellen eingebrachte DNA-Moleküle
können
ebenfalls durch homologe Rekombination in das Chromosom integriert
werden (Capecchi, Science 244: 1288-1292, 1989). Verfahren für die positive
Selektion des Rekombinationsereignisses (i.e. Neo-Resistenz) und
eine duale Positiv/Negativ-Selektion (i.e.
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Neo-Resistenz
und Gancyclovir-Resistenz) sowie die anschließende Identifikation der gewünschten Klone
mittels PCR wurden beschrieben von Capecchi, supra und Joyner et
al. (Nature 338: 153-156, 1989), deren Lehren hierin in ihrer Gesamtheit
einschließlich
aller Zeichnungen eingeschlossen sind. Die finale Phase des Verfahrens
ist die Injektion von ES Zielzellen in Blastocysten und der Transfer
der Blastocysten in pseudoschwangere Weibchen. Die erhaltenen chimären Tiere
werden gezüchtet,
und die Nachkommen werden mittels Southern-Blotting analysiert, um Individuen zu
identifizieren, die das Transgen tragen. Verfahren für die Herstellung
von Säugetieren,
die keine Nager sind, und andere Tiere wurden von anderen diskutiert
(Houdebine and Chourrout, supra; Pursel et al., Science 244: 1281-1288,
1989; und Simms et al., Bio/Technology 6: 179-183, 1988).
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Demzufolge
stellt die Erfindung transgene, nicht-humane Säugetiere bereit, die ein Transgen
enthalten, das ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid oder ein Gen kodiert,
das die Expression eines AUR1 und/oder AUR2 Polypeptids bewirkt.
Derartige transgene nicht-humane Säugetiere sind insbesondere
zweckmäßig als ein
in vivo Testsystem zur Untersuchung der Auswirkungen des Einführens eines
AUR1 und/oder AUR2 Polypeptids oder der Regulation der Expression
eines AUR1 und/oder AUR2 Polypeptids (i.e. durch die Einführung zusätzlicher
Gene, Antisense-Nukleinsäuren
oder Ribozymen).
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Ein "transgenes Tier" ist ein Tier, das
Zellen aufweist, die DNA enthalten, die artifiziell in eine Zelle
inseriert wurde, wobei die DNA ein Teil des Genoms des Tieres wird,
das sich aus dieser Zelle entwickelt. Bevorzugte transgene Tiere
sind Primaten, Mäuse,
Ratten, Kühe,
Schweine, Pferde, Ziegen, Schafe, Hunde und Katzen. Die transgene
DNA kann ein humanes AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kodieren. In
einem Tier kann die native Expression durch Bereitstellen einer
Menge an Antisense-RNA oder -DNA, die zur Reduktion der Expression
des Rezeptors wirksam ist, reduziert werden.
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X. Gentherapie
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Die
AUR2 Proteinexpression in der humanen Tumorzelllinie H1299 wird
in Gegenwart eines beliebigen der drei Antisense-Phosphothionat-Oligonukleotide (SEQ
ID NO: 30, SEQ ID NO: 31 und SEQ ID NO:32), die gegen spezifische
Regionen der humanen AUR2 mRNA Transkripte gerichtet sind, signifikant
nach unten reguliert. Wenn die Oligonukleotide SEQ ID NO: 30 und
SEQ ID NO: 32 sowie SEQ ID NO: 31 und SEQ ID NO: 32 in Kombination
verwendet werden, vermindern sie die Expression des AUR2 Proteins
unter das Nachweislimit. Eine Behandlung von H1299 Zellen mit der
Kombination aus SEQ ID NO:31 und SEQ ID NO:32 inhibierte das Wachstum
dieser Tumorzelllinie und induzierte Apoptose, wie mit Hilfe von
FACS gemessen.
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AUR1
und/oder AUR2 oder ihre genetischen Sequenzen sind ebenfalls zweckmäßig in der
Gentherapie (Übersicht
in Miller, Nature 357: 455-460, 1992). Miller legt dar, dass die
Fortschritte praktische Anwendungen in der humanen Gentherapie zur
Folge hatten, die positive initiale Ergebnisse gezeigt haben. Die
wissenschaftlichen Grundlagen der Gentherapie werden beschrieben
in Mulligan (Science 260: 926-931, 1991).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Expressionsvektor, der die AUR1 und/oder AUR2 kodierende
Sequenz enthält,
in Zellen inseriert, die Zellen werden in vitro angezogen und anschließend in
eine große
Anzahl Patienten eingeflößt. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird ein DNA-Segment, das einen Promotor nach Wahl enthält (zum
Beispiel einen starken Promotor), derart in Zellen transferiert,
die endogenes aur1 und/oder aur2 enthalten, dass das Promotorsegment
die Expression von endogenem aur1 und/oder aur2 Gens erhöht (zum
Beispiel wird das Pormotorsegment derart in die Zellen transferiert,
dass es direkt mit dem endogenen aur1 und/oder aur2 Gen verknüpft wird).
-
Die
Gentherapie kann die Verwendung eines gegen einen Tumor gerichteten
Adenovirus beinhalten, der die aur1 und/oder aurR2 cDNA enthält, einen
systemischen AUR1 und/oder AUR2 Anstieg durch Implantation genetisch
veränderter
Zellen, die Injektion mit einem aur1 und/oder aur2 Virus oder die
Injektion nackter aur1 und/oder aur2 DNA in geeignete Gewebe.
-
Zielzellpopulationen
können
durch Einbringen veränderter
Formen von einer oder mehr Komponenten der Proteinkomplexe modifiziert
werden, um die Aktivität
derartiger Komplexe zu modulieren. Zum Beispiel kann (können) durch
Reduktion oder Inhibierung der Aktivität einer Komplexkomponente in
Zielzellen ein abnormales Signaltransduktonsereignis (abnormale
Signaltransduktionsereignisse), das (die) zu einem medizinischen
Zustand führen,
vermindert, gehemmt, oder umgekehrt werden. Deletions- oder Missensemutanten einer
Komponente, welche die Fähigkeit
zur Interaktion mit anderen Komponenten der Proteinkomplexe bewahren,
aber in der Signaltransduktion nicht funktionieren, können zur
Hemmung eines abnormales nachteiligen Signaltransduktionsereignisses
verwendet werden.
-
Expressionsvektoren,
die von Viren abgeleitet sind, wie zum Beispiel Retroviren, Vacciniavirus,
Adenovirus, adenoassoziiertes Virus, Herpesviren, verschiedene RNA
Viren oder bovines Papillomavirus können zur Abgabe von Nukleotidsequenzen
(zum Beispiel cDNA), die rekombinantes AUR1 und/oder AUR2 Protein kodieren,
in die Zielzellenpopulation (zum Beispiel Tumorzellen) verwendet
werden. Zur Konstruktion rekombinanter viraler Vektoren, die kodierende
Sequenzen enthalten, können
Verfahren verwendet werden, die Fachleuten bekannt sind (Maiatis
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory, NY, 1989; Asubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, Greene Publishing Associates and Wiley Interscience, NY,
1989). Alternativ können
rekombinante Nukleinsäuremoleküle, die
Proteinsequenzen kodieren, als nackte DNA verwendet werden oder
in einem rekonstituierten System, zum Beispiel Liposomen oder andere
Lipidsysteme zur Abgabe an Zielzellen (Felgner et al., Nature 337:
387-388, 1989). Für
die Verwendung in der humanen Gentherapie existieren mehrere andere
Verfahren für
den direkten Transfer von Plasmid-DNA in Zellen, und diese beinhalten
das Targeting der DNA zu Rezeptoren auf den Zellen durch Komplexierung
der Plasmid-DNA mit Proteinen (Miller, supra).
-
In
seiner einfachsten Form kann der Gentransfer durch bloßes Injizieren
winziger DNA-Mengen in den Nukleus einer Zelle durchgeführt werden,
und zwar mit Hilfe des Prozesses der Mikroinjektion (Capecchi, Cell 22:
479-488, 1980). Sobald rekombinante Gene in eine Zelle eingebracht
wurden, können
sie durch die normalen zellulären
Mechanismen für
Transkription und Translation erkannt werden, und ein Genprodukt
wird exprimiert. Andere Verfahren wurden ebenfalls versucht, um
DNA in größere Mengen
in Zellen einzubringen. Diese Verfahren umfassen: Transfektion,
wobei die DNA mit CaPO4 präzipitiert
und durch Pinocytose in die Zellen aufgenommen wird (Chen et al.,
Mol. Cell Biol. 7: 2745-2752, 1987); Elektroporation, wobei die
Zellen hohen Spannungsimpulsen ausgesetzt sind, um Löcher in
die Membran einzubauen (Chu et al., Nucleic Acids Res. 15: 1311-1326,
1987); Lipofektion/Liposomenfusion, wobei die DNA in lipophile Vesikel
gepackt wird, die mit der Zielzelle fusionieren (Felgner et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 84: 7413-7417, 1987); und Partikelbombardement
unter Verwendung von DNA, die an schmale Prokektile gebunden ist
(Yang et al., Proc. Natl. Acad. Sci 87: 9568-9572, 1990). Ein weiteres
Verfahren für
das Einführen
von DNA in Zellen ist die Kopplung der DNA an chemisch modifizierte
Proteine.
-
Ferner
wurde gezeigt, dass Adenovirus-Proteine zur Destabilisierung von
Endosomen und Steigerung der Aufnahme von DNA in Zellen imstande
sind. Die Zugabe von Adenoviren zu Lösungen, die DNA-Komplexe enthalten,
oder die Bindung von DNA an Polylysin, das kovalent an einen Adenovirus
angeheftet ist, unter Verwendung von Agenzien zum Protein-Crosslinking
verbessert die Aufnahme und Expression des rekombinanten Gens substantiell
(Curiel et al., Am. J. Respir. Cell. Mol. Biol., 6: 247-52, 1992).
-
Wie
hier verwendet, bezeichnet "Gentransfer" den Prozess des
Eindringens eines fremden Nukleinsäuremoleküls in eine Zelle. Gentransfer
wird üblicherweise
durchgeführt,
um die Expression eines bestimmten Produkts zu ermöglichen,
das von einem Gen kodiert wird. Das Produkt kann ein Protein, ein
Polypeptid, eine Antisense DNA oder RNA oder eine enzymatisch aktive
RNA umfassen. Der Gentransfer kann in kultivierten Zellen oder durch
direkte Verabreichung an Tiere durchgeführt werden. Im allgemeinen
beinhaltet der Gentransfer den Prozess des Nukleinsäurekontakts
mit einer Zielzelle durch nichtspezifische oder rezeptor-vermittelte
Interaktionen, die Aufnahme der Nukleinsäure in die Zelle durch die
Membran oder mittels Endozytose und die Freisetzung der Nukleinsäure aus
der Plasmamembran oder dem Endosom in das Cytoplasma. Die Expression
kann zusätzlich
den Transfer der Nukleinsäure
in den Nukleus der Zelle und die Bindung an geeignete nukleäre Faktoren
für die
Transkription erfordern.
-
Wie
hier verwendet, ist "Gentherapie" eine Form von Gentransfer
und ist in die Definition von Gentransfer, die hier verwendet wird,
eingeschlossen und bezeichnet spezifisch einen Gentransfer, um ein
therapeutisches Produkt in einer Zelle in vivo oder in vitro zu
exprimieren. Gentransfer kann ex vivo in Zellen durchgeführt werden,
die im Anschluss in einen Patienten transplantiert werden, oder
kann durch direkte Verabreichung der Nukleinsäure oder des Nukleinsäure/Protein-Komplexes an den
Patienten durchgeführt
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird ein Vektor bereitgestellt, der eine Nukleinsäuresequenz
aufweist, die ein AUR1 und/oder AUR2 Polypeptid kodiert, bei dem
die Nukleinsäuresequenz
nur in bestimmten Geweben exprimiert wird. Verfahren zum Erzielen
einer gewebespezifischen Genexpression sind in der internationalen
Publikation Nr. WO 93/09236, eingereicht am 03. November 1992 und
publiziert am 13. Mai 1993, dargestellt.
-
In
allen bislang dargestellten Vektoren ist es ein weiterer Aspekt
der Erfindung, dass die Nukleinsäuresequenz,
die im Vektor enthalten ist, Additionen, Deletionen oder Modifikationen
einiger oder aller Sequenzen der Nukleinsäure umfassen kann, wie oben
definiert.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Ersetzen eines Gens (gene replacement) dargestellt.
Wie hier verwendet, bezeichnet "Gene
Replacement" die
Bereitstellung einer Nukleinsäuresequenz,
die in vivo in einem Tier exprimiert werden kann und dadurch die
Funktion eines endogenen Gens bereitstellt oder verbessert, das
in dem Tier fehlt oder defekt ist.
-
XI. Verbindungen, welche
die Funktion von AUR1 und/oder AUR2 Proteine modulieren
-
In
dem Bemühen,
neue Behandlungen für
Krankheiten zu entdecken, haben biomedizinische Forscher und Chemiker
Moleküle
konzipiert, synthetisiert und getestet, welche die Funktion von
Proteinkinasen inhibieren. Einige kleine organische Moleküle bilden
eine Klasse von Verbindungen, welche die Funktion von Proteinkinasen
modulieren. Beispiele für
Moleküle,
von denen man berichtet hat, dass sie die Funktion von Proteinkinasen
inhibieren, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf bis-monozyklische,
bizyklische oder heterozyklische Arylverbindungen (PCT WO 92/20642,
publiziert am 26. November 1992 von Maguire et al.), Vinylenazaindolderivate
(PCT WO 94/14808, publiziert am 07. Juli 1994 von Ballinari et al.),
1-Cyclopropyl-4-pyridyl-quinolone (U.S. Patent Nr. 5,330,992), Styrylverbindungen
(U.S. Patent Nr. 5,217,999), styryl-substituierte Pyridylverbindungen
(U.S. Patent Nr. 5,302,606), bestimmte Quinazolinderivate (EP Anmeldung
Nr. 0 566 266 A1), Seleoindole und Selenide (PCT WO 94/03427, publiziert
am 17. Februar 1994 von Denny et al.), trizyklische Polyhydroxylverbindungen
(PCT WO 92/21660, publiziert am 10. Dezember 1992 von Dow) und Benzylphosphonsäureverbindungen
(PCT Wo 91/15495, publiziert am 17. Oktober 1991 von Dow et al.).
Die Verbindungen, welche die Zellmembranen überbrücken können, und die resistent gegenüber Säurehydrolyse
sind, sind potentiell vorteilhafte Therapeutika, das sie nach oraler
Verabreichung an Patienten im hohen Maße bioverfügbar werden können. Viele
dieser Proteinkinaseinhibitoren inhibieren jedoch die Funktion von
Proteinkinasen nur schwach. Zusätzlich
inhibieren viele eine Reihe von Proteinkinasen und verursachen daher
als Therapeutika für
Krankheiten multiple Nebenwirkungen.
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Einige
Indolinonverbindgen bilden jedoch Klassen von säureresistenten und membranpermeablen
organischen Molekülen.
WO 96/22976, publiziert am 01. August 1996 von Ballinari et al.
beschreibt wasserlösliche
Indolinonverbindungen, die Tetralin-, Naphthalin-, Quinolin- und
Indol-Substituenten enthalten, die an den Oxindolring fusioniert
sind. Diese bizyklischen Substituenten sind wiederum mit polaren
Einheiten substituiert einschließlich hydroxylierten Alkyl-,
Phosphat- und Ethereinheiten.
Die U.S. Patentanmeldungen mit den Seriennummern 08/702,232, eingereicht
am 23. August 1996 mit dem Titel "Indolinone Combinatorial Libraries and Related
Products and Methods for the Treatment of Disease" von Tang et al.
(Lyon & Lyon
Aktenzeichen 221/187) und 08/485,323, eingereicht am 07. Juni 1995
mit dem Titel "Benzylidene-Z-Indoline
Compounds for the Treatment of Disease" von Tang et al. (Lyon & Lyon Aktenzeichen
223/298) und die Internationale Patentpublikation WO 96/22976, publiziert
am 01. August 1996 von Ballinari et al., die alle durch Bezugnahme
in ihrer Gesamtheit einschließlich
aller Zeichnungen hier eingeschlossen sind, beschreiben chemische
Bibliotheken von Indolinonverbindungen, die andere bizyklische Einheiten
sowie monozyklische Einheiten enthalten, welche an den Oxindonring
fusioniert sind. Die Anmeldungen 08/702,232, eingereicht am 23.
August 1996 mit dem Titel "Indolinone
Combinatorial Libraries and Related Products and Methods for the
Treatment of Disease" von
Tang et al. (Lyon & Lyon
Aktenzeichen 221/187), 08/485,323, eingereicht am 07. Juni 1995
mit dem Titel "Benzylidene-Z-Indoline
Compounds for the Treatment of Disease" von Tang et al. (Lyon & Lyon Aktenzeichen 223/298)
und WO 96/22976, publiziert am 01. August 1996 von Ballinari et
al. lehren Verfahren zur Indolinonsynthese, Verfahren zur Untersuchung
der biologischen Aktivität
von Indolinonverbindungen in Zellen und Inhibierungsmuster von Indolinonderivaten.
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Andere
Beispiele für
Substanzen, die zur Modulation der AUR1 und/oder AUR2 Aktivität in der
Lage sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Tyrphostine, Quinazoline,
Quinoxoline und Quinoline.
-
Die
oben beschriebenen Quinazoline, Tyrphostine, Quinoline und Quinoxoline
umfassen bekannte Verbindungen, wie zum Beispiel die in der Literatur
beschriebenen. Repräsentative
Publikationen, die Quinazoline beschreiben, umfassen beispielsweise
Barker et al., EPO Publikation Nr. 0 520 722 A1; Jones et al., U.S.
Patent Nr. 4,447,608; Kabbe et al., U.S. Patent Nr. 4,757,072; Kaul
and Vougiouskas, U.S. Patent Nr. 5,316,553; Kreighbaum and Comer,
U.S. Patent Nr. 4,343,940; Pegg and Wardleworth, EPO Publikation
Nr. 0 562 734 A1; Barker et al., Proc. of Am. Assoc. for Cancer
Research 32: 327 (1991); Bertino, J.R., Cancer Research 3: 293-304
(1979); Bertino, J.R., Cancer Research 9 (2 part 1): 293-304 (1979);
Curtin et al., Br. J. Cancer 53: 361-368 (1986); Fernandes et al.,
Cancer Research 43: 1117-1123 (1983); Ferris et al., J. Org. Chem.
44(2): 173-178; Fry et al., Science 265: 1093-1095 (1994); Jackman
et al., Cancer Research 51: 5579-5586 (1981); Jones et al., J. Med.
Chem. 29(6): 1114-1118; Lee and Skibo, Biochemistry 26(23): 7355-7362
(1987); Lemus et al., J. Org. Chem. 54: 3511-3518 (1989); Ley and
Seng, Synthesis 1975: 415-522 (1975);
Maxwell et al., Magnetic Resonance in Medicine 17: 189-196 (1991);
Mini et al., Cancer Research 45: 325-330 (1985); Philips and Castle,
J. Heterocyclic Chem. 17(19): 1489-1596 (1980); Reece et al., Cancer
Research 47(11): 2996-2999
(1977); Sculier et al., Cancer Immunol. and Immunother. 23: A65
(1986); Sikora et al., Cancer Letters 23: 289-295 (1984); Sikora
et al., Analytical Biochem. 172: 344-355 (1988), die alle durch Bezugnahme
in ihrer Gesamtheit einschließlich
aller Zeichnungen hier eingeschlossen sind.
-
Quinoxalin
wird in Kaul und Vougioukas, U.S. Patent Nr. 5,316,553 beschrieben,
das durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit einschließlich aller
Zeichnungen hier eingeschlossen ist.
-
Quinoline
werden beschrieben in Dolle et al., J. Med. Chem. 37: 2627-2629
(1994); MaGuire, J. Med. Chem. 37: 2129-2131 (1994); Burke et al., J. Med. Chem.
36: 425-432 (1993); und Burke et al. BioOrganic Med. Chem. Letters
2: 1771-1774 (1992), die alle durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit
einschließlich
aller Zeichnungen hier eingeschlossen sind.
-
Tyrphostine
werden beschrieben in Allen et al., Clin Exp. Immunol. 91: 141-156
(1993); Anafi et al., Blood 82(12): 3524-3529 (1993); Baker et al., J. Cell Sci.
102: 543-555 (1992); Bilder et al., Amer. Physiol. Soc. pp. 6363-6143:
C721-C730 (1991); Brunton et al., Proceedings of Amer. Assoc. Cancer
Res. 33: 558 (1992); Bryckaert et al., Experimental Cell Research
199: 225-261 (1992); Dong et al., J. Leukocyte Biology 53: 53-60 (1993);
Dong et al., J. Immunol. 151(5): 2717-2724 (1993); Gazit et al.,
J. Med. Chem. 32: 2344-2352 (1989); Gazit et al., J. Med. Chem.
36: 3556-3564 (1993); Kaur et al., Anti Cancer Drugs 5: 213-222
(1994); Kaur et al., King et al., Biochem. J. 275: 413-418 (1991);
Kuo et al., Cancer Letters 74: 197-202 (1993); Levitzki, A., The
FASEB J. 6: 3275-3282 (1992); Lyall et al., J. Biol. Chem. 264:
14503-14509 (1989);
Peterson et al., The Prostate 22: 335-345 (1993); Pillemer et al.,
Int. J. Cancer 50: 80-85 (1992); Posner et al., Molecular Pharmacology
45: 673-683 (1993); Rendu et al., Biol. Pharmacology 44(5): 881-888
(1992); Sauro and Thomas, Life Sciences 53:371-376 (1993); Sauro
and Thomas J. Pharm. and Experimental Therapeutics 267(3): 119-1125 (1993);
Wolbring et al., J. Biol. Chem. 269(36): 22470-22472 (1994); und
Yoneda et al., Cancer Research 51: 4430-4435 (1991), die alle durch
Bezugnahme in ihrer Gesamtheit einschließlich aller Zeichnungen hier
eingeschlossen sind.
-
Andere
Verbindungen, die als Modulatoren verwendet werden könnten, umfassen
Oxindolinone, wie zum Beispiel die in der U.S. Patentanmeldung mit
der Seriennummer 08/702,232 beschriebenen (eingereicht am 23. August
1996, durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit einschließlich aller
Zeichnungen hier eingeschlossen).
-
BEISPIELE
-
Die
nachfolgenden Beispiele sind nicht einschränkend und ausschließlich repräsentativ
für verschiedene
Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung. Die nachfolgenden
Bespiele zeigen die Isolation und Charakterisierung der neuen Proteine
AUR1 und AUR2.
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Beispiel 1: Klonierung
von AUR1 und AUR2 und strukturelle Motive.
-
Material und Methoden
-
Molekulare Konierung
-
Gesamt-RNAs
wurden mit Hilfe des Guanidiniumsalz/Phenolextraktions-Protokolls
von Chomczynski and Sacchi (Anal. Biochem. 162: 156-159, 1987) aus
normaler humaner Prostata, Zwölffingerdarm,
Eierstock, Leber, Hypophyse, Hirn, Thymus und Speicheldrüse isoliert,
aus humanen HEPM Zellen (palatales Mesenchym), aus primärem humanen
Wilm's Tumor- und
Eierstockkarzinomen, und aus humanen Tumorzelllinien, die aus dem
Darm/Rektum (HT29, SW480, SW1463, SW1417, SW837, SW948, SW620, SW403,
SW1116, T84, HTC15, LS123 und CACO-2), der Niere (CaKi-1, CaKi-2),
der Leber (SK-HEP-1), der Bauchspeicheldrüse (HS766T, ASPC, Capan-1),
und der Brust (MCF7) abstammen.
-
Diese
RNAs wurden als Templates für
die Generierung einzelsträngiger
cDNAs mit Hilfe des Superscript Preamplification System for First
Strand Synthesis Kits von GibcoBRL (Life Technologies, U.S.A.; Gerad et
al. 1989, FOCUS 11, 66) entsprechend den vom Hersteller empfohlenen
Bedingungen verwendet. In einer typischen Reaktion wurden 10 μg Gesamt-RNA
oder 2 μg
Poly(A)+ mit 1.5 μg Oligo(dT)12–18 in
einem Reaktionsvolumen von 60 μl
verwendet. Das Produkt wurde mit RNaseH behandelt und mit Wasser
auf 100 μl
verdünnt.
Für die
nachfolgende PCR Amplifikation wurden 1-4 μl dieser sscDNAs in jeder Reaktion
verwendet.
-
Die
Oligonukleotide wurden mit einem Applied Biosystems 394 DNA-Synthesegeräts mit Hilfe
etablierter Phosphoramidit-Chemie
synthetisiert und ungereinigt nach Preäzipitation mit Ethanol verwendet.
Die degenerierten Oligonukleotidprimer sind: A = 5'-GARTTYGGNGARGTNTTYYTNGC-3' (SEQ ID NO: 16) (sense) und
DVW = 5'-AGNACNCCRAANGCCCACACRTC-3' (SEQ ID NO: 17)
(antisense).
-
Diese
Primer wurden von den Peptidsequenzen EFGEVFLA (SEQ ID NO: 18; sense
Strang der Kinase Subdomäne
I) bzw. DVW(A/S)FGVL (SEQ ID NO: 29; antisense Strang der Kinase
Subdomäne
IX) abgeleitet. Die Bezeichnungen für degenerierte Nukleotidreste
sind: N = A, C, G oder T; R = A oder G; und Y = C oder T. Unter
Verwendung von CCK4 als Template erzeugen diese Primer ein Produkt
von 567 Basenpaaren.
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Mit
Hilfe der Primer A und DVW, die mit die oben genannten einzelsträngigen Templates
(sources) verwendet wurden, wurde eine PCR-Reaktion durchgeführt. Die
Primer wurden in einer Endkonzentration von jeweils 5 μM zu einem
Gemisch gegeben, das 10 mM Tris HCL (pH 8.3), 50 mM KCl, 1.5 mM
MgCl2, 200 μM von jedem Deoxynukleosidtriphosphat,
0.001 Gelatine, 1.5 U AmpliTaq DNA-Polymerase (Perkin-Elmer/Cetus), und
1-4 μl cDNA
enthielt. Nach 3 Minuten Denaturierung bei 95°C lauteten die Zyklusbedingungen
94°C für 30 s,
37°C für 1 min,
2 min Hochheizen (ramp) auf 72°C
und 72°C
für 1 min
für die
ersten drei Zyklen, gefolgt von 94°C für 30 s, 50°C für 1 min und 72°C für 1 min
45 s für
35 Zyklen. PCR-Fragmente, die zwischen 500-600 Basenpaaren wanderten,
wurden mit Hilfe von GeneClean (Bio101) aus 2% Agarosegelen isoliert
und mit Hilfe von T-A Klonierung in den Vektor pCRII (Invitrogen
Corp., U.S.A.) gemäß Herstelleranweisung
kloniert.
-
Kolonien
wurden für
Plasmid-DNA Minipräparationen
mittels QIAGEN-säulen
selektiert, und die Plasmid-DNAs wurden mit Hilfe eines Cycle Sequencing
Dye Yerminator Kits mit AmpliTaq DNA-Polymerase FS (ABI, Foster
City, CA) sequenziert.
-
Die
Produkte der Sequenzreaktionen wurden auf einem ABI Prism 377 DNA-Squenziergerät aufgetrennt
und mit Hilfe des BLAST Alignment Algorithmus analysiert (Altschul
et al., J. Mol. Biol. 215: 403-410). Ein neuer Klon (#43-43) wurde
mittels PCR mit den Primern A und DVW und einzelsträngiger cDNA
aus humanem embryonalem palatalem Mesenchym (HEPM oder CRL1486)
als Template isoliert. Dieser Klon wurde nachfolgend als ein Fragment
von humanem aur1 identifiziert.
-
Eine
Lambda ZapII (Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA) cDNA-Bibliothek
wurde unter Verwendung von mRNA aus einem Pool aus pankreatischen
Karzinomzelllinien als Template für die Synthese des ersten cDNA-Stranges
konstruiert. Phagen wurden auf Nitrozellulosefiltern mit dem zufällig geprimten
(random primed) 32p-markierten Insert von
p43-43, das humanes aur1 kodiert, in einer Konzentration von 2 × 106 cpm/ml in Hybridisierungpuffer gescreent,
der 6 × SSC,
1 × Denhardt's Reagenz, 0.1% SDS
mit 0.1 mg/ml denaturierter fragmentierter Lachssperma-DNA enthielt.
Nach einer Hybridisierung bei 65°C über Nacht
wurden die Filter in 0.1 × SSC,
0.1% SDS bei 65°C
gewaschen. Beide Stränge
der vollständigen
cDNA-Klone wurden mit Hilfe manueller Sequenzierung mit T7-Polymerase
und Oligonukleotidprimern sequenziert (Tabor et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.S. 84: 4767-4771, 1987).
-
Southern Blot-Analyse
-
Genomische
DNA wurde aus einer Vielzahl transformierter humaner Zelllinien
(CaCO2, HTC15, LS147T, SKCO4, SW480, SW403, SW620, SW948, SW1417,
SW1116, MCF7, BT474) mit Hilfe von Standardverfahren (Maniatis et
al., supra) isoliert. Die Zellen wurden trypsiniert, mit PBS gewaschen
und in einer Dichte von etwa 108 Zellen/ml in Verdauungspuffer [digestion
buffer] (100 mM NaCl, 10 mM Tris, pH 8, 25 mM EDTA, pH 8, 0.5% SDS,
0.1 mg/ml Proteinase K) resuspendiert. Die Zellen wurden durch Inkubation
bei 50°C
für 12 Stunden
lysiert, gefolgt von einer Extraktion mit Phenol/Chloroform und
Präzipitation
mit dem gleichen Volumen 7.5 M Ammoniumacetat und 100% Ethanol.
Die DNAs wurden in TE-Puffer resuspendiert. Ungefähr 20 μg genomische
DNA wurden mit HindIII oder XhoII bei 37°C für mindestens vier Stunden verdaut,
bevor sie auf 1% Agarosegelen aufgetrennt wurden. Die DNA-Fragmente
wurden mit Hilfe des Kapillartransferverfahrens (Southern, J. Mol.
Biol. 98: 503, 1975) auf Nitrozellulosemembranen transferiert und
mit Sonden hybridisiert, die spezifisch für humanes aur1 und aur2 sind,
wie nachfolgend für
die Northern Blot-Analyse beschrieben. Die DNAs wurden mit HindIII
verdaut, da sowohl die aur1 als auch die aur2 cDNA eine singuläre Schnittstelle
für dieses
Restriktionsenzym enthalten.
-
Ergebnisse
-
Um
Homologe von CCK4 zu identifizieren, einem Rezeptor, der eine distinkte
Familie von Tyrosinkinasen repräsentiert,
wurden degenerierte Primer gegen konservierte Sequenzen innerhalb
der Kinase-Subdomänen
I und IX von ROS und der TRK-Familie
von Rezeptor-Tyrosinkinasen konzipiert, da multiple Alignments suggerierten,
dass CCK4 mit diesen Rezeptoren am nächsten verwandt ist. Subdomäne I liegt
am N-Terminus der Kinasedomäne
und enthält
das Konsensusmotiv GXGXXGXV (SEQ ID NO: 26), das an der Verankerung von
ATP an der katalytischen Einheit aller Kinase-Klassen beteiligt
ist. Subdomäne
IX enthält
eine nahezu invariantes Asp, das durch Bindung an Reste in der Subdomäne VIB dazu
dient, die katalytische Schleife zu stabilisieren. Basierend auf
Vergleiche aller bekannten Proteinkinasen wurden degenerierte Oligonukleotidprimer gegen
die Subdomänen
I und IX konzipiert, die nur CCK4 und sein Homolog im Huhn, KLG,
amplifizieren würden.
-
Die
degenerierten Primer A und DVW wurden basieren auf konservierten
Resten innerhalb der Kinasedomäne
von CCK4 für
die Verwendung zur Identifizierung neuer Kinasen mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion
(PCR) konzipiert. Wenn mit sscDNA aus HEPM Zellen als Template verwendet,
wurden multiple Kopie von CCK4 sowie ein neues DNA-Fragment (43-43)
aus 567 bp mit Homologie zu anderen Kinasen isoliert. Die neue Sequenz
war am ähnlichsten
der Drosophila Aurora Kinase (Genebank Hinterlegungsnummer X83465), und
der Klon wurde als humanes aur1 bezeichnet.
-
Die
aur1 Sonde wurde zum Screening einer cDNA-Bibliothek verwendet,
die aus der mRNA einer humanen panktreatischen Krebszelllinie konstruiert
wurde, um überlappende
Klone zu isolieren, die den vollständigen offenen Leserahmen von
aur1 umfassen. Von den multiplen Klonen, die isoliert wurden, entsprachen
sieben dem humanen aur1. Zwei zusätzliche schwach hybridisierende
Klone wurden ebenfalls während
dieses Screenings isoliert, und die Sequenzanalyse zeigte, dass
diese einer verwandten, jedoch distinkten Kinase entsprachen, die
als humanes aur2 bezeichnet wurde.
-
Aur1
zeigte eine singuläre
4.3 kb Bande gleicher Intensität
in allen Quellen, was suggerierte, dass es sich dabei in den zahlreichen
untersuchten Tumorarten um ein nicht ungeordnetes (non-rearranged)
Gen in einfacher Kopienzahl handelt. Unter Bedingungen geringer
Stringenz war es jedoch möglich,
1.3 kb und 3.2 kb SacI-Fragmente zu detektieren, die schwach mit
der aur1 Sonde hybridisierten. Aur2 zeigte in allen Quellen Banden
mit 7.0 kb und 4.3 kb und eine schwache, hochmolekulare Bande mit
etwa 10 kb. Diese Daten suggerieren, dass aur2 ebenfalls als Gen
in einfacher Kopienzahl vorliegt. Die multiplen Banden, die auf
den Blots beobachtet wurden, welche gegen aur2 hybridisiert wurden,
liegen vermutlich in der Tatsache begründet, dass eine vollständige cDNA-Sonde
verwendet wurde.
-
Die
vollständigen
Sequenzen von humanem aur1 und aur2 wurden anhand der jeweiligen
vollständigen
Klone bestimmt, die aus der Bibliothek aus humanem Pankreaskarzinom
und aus normalem humanem Zwölffingerdarm
isoliert wurden, sowie anhand des partiellen humanen aur1, das aus
HEPM Zellen isoliert wurde.
-
Die
1244 bp lange humane aur1 Nukleotidsequenz ist in SEQ ID NO: 1 dargestellt
und enthält
einen einzelnen offenen Leserahmen, der ein Polypeptid mit 344 Aminosäuren kodiert.
Die kodierende Region von AUR1 wird flankiert von einer 54 Nukleotide
langen 5'-untranslatierten
Region und einer 132 Nukleotide langen 3'-untranslatierten Region, die mit einem
Poly(A)-Schwanz endet.
-
Die
2198 bp lange aur2 Nukleotidsequenz ist in SEQ ID NO: 2 dargestellt
und enthält
einen singulären offenen
Leserahmen, der ein Polypeptid mit 403 Aminosäuren kodiert. Die kodierende
Region von AUR2 wird flankiert von einer 200 Nukleotide langen 5'-untranslatierten
Region und einer 768 Nukleotide langen 3'-untranslatierten
Region.
-
Es
wurden sowohl aur1 und aur2 cDNAs aus humanem Pankreastumor als
auch normalem humanem Zwölffingerdarm
sequenziert, wobei mit Ausnahme einiger möglicherweise polymorpher Stellen
keine Sequenzunterschiede beobachtet wurden. Diese Ambivalenzen
umfassen:
-
Die
C-terminalen Abschnitte von AUR1 und AUR2 konservieren alle 12 Subdomänen, die
charakteristisch für
eukaryontische Proteinkinasen sind. Den Kinasedomänen von
AUR1 bzw. AUR2 ist eine N-terminale Domäne von 74 bzw. 130 Aminosäuren vorangestellt.
Ein Vergleich der aur1 und aur2 Nukleotid- und der abgeleiteten
Aminosäuresequenzen
(SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID: 4) mit den verfügbaren DNA- und Protein-Sequenzdatenbanken
zeigte, dass diese mit Ausnahme mehrerer EST-Sequenzen, welche eine
hohe Sequenzidentität
aufweisen, einzigartig sind. Sie weisen jedoch sowohl in den N-terminalen
als auch in den katalytischen Domänen eine auffällige Homologie
mit dem Aurora-Gen von Drosophila und dem IPL1-Gen von Saccharomyces
cerevisiae auf. Weiterhin repräsentieren
zwei unpublizierte Datenbankeinträge vermutlich enge Homologe
von Xenopus laevis (p46APK – GB
Hinterlegungsnummer Z17206 und p46BPK – GB Hinterlegungsnummer Z17207).
-
Die
N-terminalen Domänen
von Aurora aus Mensch, Frosch, Drosophila und Hefe weisen eine eingeschränkte Sequenzidentität auf. Ein
Vergleich der katalytischen Domänen
dieser Proteine zeigt, dass AUR1 70% Aminosäureidentität mit AUR2 aufweist, 61% mit
Drosophila Aurora und 45% mit IPL1 der Hefe. Die AUR2 Kinase weist
60% Aminosäureidentität mit dem
Protein von Drosophila und 45% Identität zu Hefe IPL1 auf. Sowohl
AUR1 als auch AUR2 weisen weniger als 45% Homologie mit allen anderen
Säugetierkinasen
auf (der nächste
Verwandte ist die cAMP-abhängige
Proteinkinase A), was suggeriert, dass sie Homologe dieser Drosophila-
und Hefe-Kinasen sind.
-
Sowohl
AUR1 als auch AUR2 enthalten eine cAMP-abhängige Proteinkinase-Phosphorylierungsstelle (Thr232
in AUR1 und Thr288 in AUR2), die in den Homologen in Drosophila
und Hefe konserviert ist, und die eine bekannte Regulationsstelle
in der cyclin-abhängigen
Kinase p34cdc2 ist. AUR2 enthält
eine zusätzliche PKA-Stelle
an Ser342. Beide Proteine weisen ferner multiple Caseinkinase II-
(fünf bzw.
sechs für
AUR1 bzw. AUR2) und Proteinkinase C- (vier bzw. zehn für AUR1 bzw.
AUR2) Phosphorylierungsstellen auf. AUR2 besitzt ferner eine einzelne
Tyrosin-Physphorylierungskonsensusstelle an Tyr334, die ebenfalls
in Drosophila Aurora konserviert ist, die aber in AUR1 oder Hefe
IPL1 fehlt.
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Natürliche Mutanten
von Drosophila Aurora AUR_dm und des Hefe IPL1-Gens resultieren
in asymmetrischer Zellteilung, die zu Chromosomenmisssegregation
und atypischen, monopolaren Spindeln führt. Dieser Phänotyp scheint
aus dem Misslingen der Centrosomentrennung zu resultieren. Die assoziierte
mikrotubuläre Architektur
scheint unbeeinflusst. Natürliche
Mutanten sowohl in Drosophila als auch Hefe betreffen Aminosäurereste,
die zwischen humanem AUR1 und AUR2 strikt konserviert sind, was
weiter unterstreicht, dass es sich um funktionelle Homologe handeln
könnte.
Die korrespondierenden Reste in AUR1, die in den natürlichen Mutanten
von AUR_dm oder IPL1 gefunden werden sind Glu125, Thr232, Pro312,
His324. All diese Mutationen liegen innerhalb der katalytischen
Domäne,
und bemerkenswerterweise repräsentiert
eine die konservierte PKA-Phosphorylierunsstelle. Eine zusätzliche
Mutation in AUR_dm an Asp47 ist ein nicht konservierter Rest in
der N-terminalen
Domäne.
-
Diese
Ergebnisse suggerieren, dass die katalytische Aktivität in der
Tat eine zentrale Rolle in der Biologie der Centrosomenreplikation
oder -segregation in niederen Organismen spielen könnte, und
suggerieren ferner, das humanes AUR1 und AUR2 eine komplementäre Rolle
in Säugetierzellen
spielen könnten.
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Beispiel 2: AUR1 und AUR2-Expression
in humanen Geweben
-
Material und Methoden
-
Norhtern Blot-Analyse
-
Northern
Blots mit 2 μg
Poly(A)+ RNA pro Spur aus 16 verschiedenen
adulten humanen Geweben (Milz, Thymus, Prostata, Testis, Eierstock,
Dünndarm,
Darmmukosa, Herz, Hirn, Plazenta, Lunge, Leber, Skelettmuskel, Niere,
Bauchspeicheldrüse
und periphere Blutleukozyten), vier verschiedenen humanen fötalen Geweben
(Hirn, Lunge, Leber und Niere) und acht humanen Krebszelllinien
(HL60, HeLa, K-562, MOLT-4, Raji, SW480 und G361) auf einer ladungsmodifizierten
Nylonmembran wurden von Clontech (Palo Alto, CA) bezogen. Zusätzliche
Northern Blots wurden durch Auftrennen von 10 μg Gesamt-RNA, die aus humanen
Tumorzelllinien isoliert wurde, auf einem denaturierenden 1.2% Formaldehyd-Agarosegel
und Transferieren auf Nylonmembranen erhalten.
-
Die
Filter wurden mit zufallsgeprimten (random primed) [32P]dCTP-markierten
Sonden hybridisiert, die entweder aus dem 527 bp Insert des humanen
aur1 Klons 43-43 oder dem 1162 bp EcoRI-Fragment von pSG20 bzw.
entweder aus dem 1 kb EcoRI-Fragment
des humanen aur2 Klons 11-1A oder dem 1257 bp BamHI/NotI-Fragment
von pS621 systhetisiert wurden. Die Hybridisierung wurde bei 60°C über Nacht
in 6 × SSC, 0.1%
SDS, 1 × Denhardt's Lösung, 100
mg/ml denaturierte Heringssperma-DNA
mit 1-2 × 106 cpm/ml 32P-markierten
DNA-Sonden durchgeführt.
Die Filter wurden in 0.1 × SSC/0.1%
SDS bei 65°C
gewaschen und über Nacht
auf einem Kodak XAR-2 Film exponiert.
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Semi-Quantitative PCR-Detektion
von aur1
-
RNA
wurde aus einer Vielzahl humaner Zelllinien, frisch eingefrorenen
Geweben und primären
Tumoren isoliert. Einzelsträngige
cDNA wurde aus 10 mg jeder RNA mittels des Superscript Preamplification
Systems (GibcoBRL), wie oben beschrieben, synthetisiert. Diese einzelsträngigen Templates
wurden im Anschluss in einer 35 Zyklen PCR Reaktion mit den zwei
aur1-spezifischen Oligonukleotiden (3476: 5'-TTTGGCTCGGGAGAAGAAAAGCCAT-3' (SEQ ID NO: 19)
und 3506: 5'- CAATCATCTCTGGGGGCAGGTAGT-3' (SEQ ID NO: 20))
verwendet. Die Reaktionsprodukte wurden elektrophoretisch auf 2%
Agarosegelen aufgetrennt, mit Ethidiumbromid gefärbt und auf einem UV-Lichtschirm photographiert.
Die relativen Intensitäten
der ungefähr
475 bp langen aur1-spezifischen Banden wurden für jede Probe abgeschätzt.
-
Ergebnisse
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Ein
singuläres
aur1 mRNA Transkript mit etwa 1.4 kb wurde in den höchsten Konzentrationen
im Thymus und im Dünndarm
identifiziert, in schwachen Signalen in Testis, Eierstock, Darm,
Plazenta und Milz. Prostata und periphere Blutlymphozyten waren
negativ. Humane fötale
Leber und Niere waren ebenfalls positiv, mit einem schwächeren Signal
in fötaler
Lunge und keiner Expression in fötalem
Hirn (vgl. Tabelle).
-
Eine ähnliche
Analyse der humanen aur2 Expression zeigte ein restriktiveres Expressionsprofil.
Ein singuläres
2.4 kb aur2 Transkript wurde in sehr hohen Konzentrationen in adultem
Testis und Thymus sowie schwächer
in Herz, Plazenta, Skelettmuskel und in fötaler Leber und Niere gefunden,
während
die anderen normalen Gewebequellen negativ waren (siehe Tabelle).
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Das
aur1 mRNA Expressionsprofil in mehreren primären Tumoren und zahlreichen
Zelllinien aus verschiedenem neoplastischen Ursprung wurde mit Hilfe
von Northern Analysen und semiquantitativen PCR-Assays mit Hilfe
von Primern gegen Sequenzen in der aur1 Kinasedomäne bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle eingeschlossen. Aur1 Transkripte
wurden in allen untersuchten Tumorzelllinien detektiert, mit der höchsten Expression
in mehreren humanen Darmkrebszelllinien (SW480, Colo320, SW620,
SW1417, Caco2, SW12417) sowie in Lungenkarzinom (Calu3), Brustkarzinom
(T47D, MCF7), Melanom (A375), Nierenkarzinom (CaKi-1, CaKi-2), Leberkarzinom
(SK- HEP-1) und neuralen
Tumoren (SF767, T98G). Eine geringere Expression von aur1 wurde
in anderen Darmkarzinomen (HTC15, T84, SW948, SW1116, HT29), neuralen
Tumoren (Daoy), Eierstockkarzinom (Ovcar3, primärer Tumor), Pankreaskarzinom
(HS766T) und einem primären Nierentumor
beobachtet.
-
Das
aur2 Expressionsprofil in Tumorzelllinien war in auffälliger Weise
stärker
eingeschränkt
als das von aur1. Eine starke Expression von aur2 wurde nur in Darmkrebszelllinien
(Caco2, SW480, SW1417, SW620) detektiert, während schwache Signale in anderen
Darm- (HTC15, Colo320), Brust- (T47D, MCF7) und Lungentumorzelllinien
(Calu3) beobachtet wurden. Verschiedene andere Tumorzelllinien wiesen
keine detektierbaren AUR2-Transkripte auf.
-
AUR1
UND AUR2 NORTHERN ANALYSE IN HUMANEN NORMALEN GEWEBEN UND KREBSZELLEN
-
-
-
Beispiel 3: Rekombinante
Expression von AUR1 und AUR2
-
Material und Methoden
-
Expressionsvektor-Konstruktion
-
Expressionskonstrukte
wurden mit Hilfe von PCR-unterstützter Mutagenese
erzeugt, bei der die vollständigen
kodierenden Domänen
von aur1 und aur2 an ihren carboxyterminalen Enden mit dem Haemophilus influenza
Hämagglutinin
(HA)-Epitop YPYDVPDYAS (SEQ ID NO: 21) (Pati, Gene 114: 285-288, 1992) markiert
(tagged) wurden. Diese Konstrukte wurden in zwei Säugetier-Expressionsvektoren
eingebracht: pLXSN (Miller et al., Biotechniques 7: 980-988, 1989)
für die
Generierung von virus-produzierenden Linien, und pRK5 für transiente
Expressionsanalysen. Die Inserts wurden so konzipiert, dass sie
von singulären
BamHI- und NotI-Schnittstellen
flankiert wurden, und direkt über
die 5'-BamHI und
3'-NotI Schnittstellen
in pLXSN oder pRK5 kloniert.
-
Die
vollständigen
BamHI-NotI aur1 und aur2 Konstrukte wurden ebenfalls in pRS316 ligiert
(Liu et al., Genetics 132: 665-673, 1992). Dieser Vektor enthält einen
galaktoseinduzierbaren Promotor in einem centromeren Shuttle-Vektor
zur Expression in Saccharomyces cerevisiae. Dies dient der Beurteilung,
ob die humanen Gene die verwandte temperatursensitive IPL1 Hefemutante
komplementieren können,
die eng verwandt mit aur1 ist. Zusätzlich wurden Fusionskonstrukte
erzeugt, welche die N-terminale Domäne von Hefe IPL1 enthalten,
die mit den C-terminalen Kinasedomänen von aur1 bzw. aur2 fusioniert
ist. Diese wurden durch Insertion einer artifiziellen ClaI-Schnittstelle
am 5'-Ende der Kinasedomänen der
Kinasen an einer konservierten Asp-Asp-Phe-Glu Sequenz erzeugt.
-
Dominant-negative
aur1 und aur2 Konstrukte wurden ebenfalls sowohl in pLXSN als auch
in pRK5 durch Mutation des invarianten Lys (Aminosäureposition
106 bzw. 162 in AUR1 bzw. AUR2) in ein Met mittels PCR-Mutagenese
hergestellt. Die Konstrukte wurden mit AUR1KM mit AUR2KM bezeichnet.
Konstitutiv aktive Formen von AUR1 und AUR2 wurden durch Mutation
der DNA, welche die Phosphorylierungsstelle (232 und 288) kodiert,
in ein Asp hergestellt und mit AUR1TD und AUR2TD bezeichnet.
-
Weiterhin
wurden sowohl in pLXSN als auch in pRK5 Expressionskonstrukte hergestellt,
die nur die N-terminale, nicht-katalytische Domäne von AUR1 bzw. AUR2 enthalten.
Diese wurden mittels PCR aus den parentalen Konstrukten hergestellt
und enthalten die N-terminalen 77 Aminosäuren von AUR1 bzw. 132 Aminosäuren von
AUR2.
-
Die
vollständigen
aur1 und aur2 offenen Leserahmen (kein HA-Tag) ohne die initiierenden
Methionine wurden mittels PCR erzeugt und in einen pGEX-Vektor zur
bakterielle Produktion von GST-Fusionsproteinen für die Immunisierung
von Kaninchen zur Antikörperproduktion
ligiert.
-
Generierung von virus-produzierenden
AUR-Zelllinien
-
Um
Virusstammlösungen
mit hohem Titer zu erzeugen, wurden rekombinante pLXSN-Konstrukte,
die entweder das aur1 oder das aur2 Gen enthalten, mit Hilfe CaCl2-vermittelter Transfektion in die amphotrophe Helferzelllinie
PA317 transfiziert. Nach Selektion mit G418 (500 μg/ml) wurden
die Zellen in normalem Medium ohne G418 ausplattiert. Die Überstände von
resistenten Zellen wurden verwendet, um die ecotrophe Helferzelllinie
GP+E86 zu infizieren, und die Zellen wurden wiederum mit G418 selektiert.
G418 wurde erneut von den resistenten Zellen entfernt, und die Überstände wurden
alle 8 bis 12 Stunden geerntet und als Virusstammlösung vereinigt
(Redemamm et al., Mol. Cell. Biol. 12, 491-498, 1992). Die Titer
der Virusstammlösungen
lagen typischerweise bei ungefähr
106/ml.
-
Retrovirale Infektion
von NIH-3T3 Zellen mit Aur1 und/oder Aur2
-
NIH-3T3
und BALB/3T3 Zellen wurden in 100 mm Platten mit DMEM (Gibco), das
10% fötales
Kälberserum
(FCS) enthielt, angezogen. Die Zellen wurden mit den aur1 und aur2
Retroviren durch Zugabe von ungefähr 3 ml viralem Überstand
zu 15 ml Kulturmedium für
etwa 24 Stunden superinfiziert. Zellen, welche die retroviralen
Konstrukte exprimieren, wurden im Anschluss durch Wachstum in DMEM/10%
FCS supplementiert mit 500 μg/ml
G418 selektiert.
-
Transiente Expression
von Aur1 und/oder Aur2 in Säugetierzellen
-
Die
pRK5 Expressionsplasmide (10 μg
DNA/100 mm Platte), welche die HA-markierten aur1 und aur2 Gene
enthielten, wurden mit Hilfe von Lipofektamin (Gibco BRL) in COS-
und 293-Zellen eingebracht. Nach 72 Stunden wurden die Zellen in
0.5 ml Solubilisierungspuffer geerntet (20 mM HEPES pH 7.35, 150
mM NaCl, 10% Glyzerin, 1% Triton X-100, 1.5 mM MgCl2,
1 mM EGTA, 2 mM Phenylmethylsulfonylfluorid, 1 μg/ml Aprotinin). Aliquots der
Proben wurden mit Hilfe von SDS Polyacrylamid-Gelelektrophorese (PAGE) auf 15% Acrylamid/0.5%
Bis-Acrylamidgelen
aufgetrennt und elektrophoretisch auf Nitrozellulose transferiert.
Eine nicht-spezifische Bindung wurde durch Präinkubation der Blots in Blotto
(phosphatgepufferte Saline, die 5% (w/v) fettfreie Trockenmilch
und 0.2% (v/v) Nonidet P-40 (Sigma) enthält) blockiert, und das rekombinante
Protein wurde mit Hilfe eines murinen monoklonalen Antikörpers (Mab)
gegen das HA Decapeptid-Tag detektiert. Alternativ kann das rekombinante
Protein mit Hilfe verschiedener AUR1- oder AUR2-spezifischer Antiseren detektiert
werden.
-
Ergebnisse
-
In
COS Zellen exprimiertes rekombinantes AUR1 bzw. AUR2 wanderte mit
einem apparenten Mr von 39000 bzw. 46000,
was konsistent mit dem jeweiligen vorhergesagten Molekulargewicht
von 39264 bzw. 46730 auf Grundlage der jeweiligen primären Aminosäuresequenz
ist. Diese Analyse bestätigt,
dass die rekombinanten Proteine stabil in Säugetierzellen hergestellt werden
können.
-
Dominant-negative
und konstitutiv aktive Formen von AUR1 und AUR2 sind zweckmäßig für die Aufklärung der
biologischen Konsequenzen von Fehlen oder Überexpression dieser putativen
Serin/Threonin-Kinasen. Initiale Untersuchungen mit veränderten
DNA-Kontrukten zeigten, dass nur zwei Stunden nach Infektion von
NIH3T3 oder BALB/3T3 Zellen mit retroviralen aur1 oder aur2 Stammlösungen die
Zellen vielzellig werden. Dieser Phänotyp hält an, sodass zwei Tage nach
Infektion einige Zellen mit 20 Kernen gefunden wurden. Die vielzelligen
Zellen weisen typischerweise einen erhöhten Cytoplasmagehalt und diffuse
Zellgrenzen auf. Eine Immunfärbung
mit Aktin als auch DAPI bestätigte,
dass diese Kerne alle in einer einzelnen Zelle enthalten waren,
und dass das Aktincytoskelett anscheinend normal war.
-
Beispiel 4: Generierung
AUR-spezifischer Immungreagenzien
-
Material und Methoden
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AUR-spezifische
Immunreagenzien wurden in Kaninchen gegen KLH-konjugierte synthetische
Peptide erzeugt, welche entweder der N-terminalen Region von AUR2
(104SAPENNPEEQLASK117)
(SEQ ID NO: 22) und (90RPLNNTQKSKQPL102) (SEQ ID NO: 23) oder dem N-Terminus bzw. der
N-terminalen Domäne
von humanem AUR1 (1MAQKENSYPWPYG13) (SEQ ID NO: 24) und (53PGQKVMENSSGTP65) (SEQ ID NO: 25) entsprachen. Zusätzliche
Immunreagenzien wurden durch Immunisieren von Kaninchen mit den
bakteriell expremierten vollständigen
AUR1 und AUR2 GST-Fusionsproteinen erzeugt.
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Ergebnisse
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In
Kaninchen wurden spezifische Immunreagenzien gegen eine Peptidsequenz
aus den N-terminalen Domänen
von AUR1 und AUR2 erzeugt, um die Expression von endogenem und rekombinantem
AUR in Zellen zu lokalisieren. Diese Reagenzien können auch
verwendet werden, um Substrate für
die AURs zu identifizieren.
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Beispiel 5: Basisches
Myelin Protein (myelin basic protein) ist ein artifizielles Substrat
für die
AUR1 und die AUR2 Kinase
-
Methoden
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Humane
SW408 colorektale Adenokarzinomzellen wurden in RPMI 1640 mit 10%
fötalem
Rinderserum, L-Glutamin, Penicillin und Streptomycin angezogen.
Konfluente Kulturen von SW480 Zellen wurden dreimal mit eiskalter
phosphat-gepufferter Saline (PBS) gewaschen und anschließend in
1 ml eiskalter PBS aufgenommen. Die Zellen wurden mit 1000 rpm bei
4°C zentrifugiert,
die PBS wurde abgesaugt und das erhaltene Zellpellet bei –80°C gelagert.
Die Pellets von drei 15 cm Platten wurden auf Eis aufgetaut, in
insgesamt 1 ml Kinase-Lysepuffer
(50 mM HEPES, pH 7.4, 100 mM KCl, 25 ml NaF, 1 mM NaVO3,
0.5% NP40, 1 mM DTT, 2 μg/ml
Aprotinin und 1 μg/ml
Leupeptin) resuspendiert und 20 Minuten bei 4°C sanft geschüttelt. Die
Proben wurden anschließend
mit 10000 × g
für zehn
Minuten bei 4°C
zentrifugiert, und der erhaltene Überstand wurde in ein sauberes
1.5 ml Zentrifugenröhrchen
transferiert und auf Eis gelagert. Die Proteinkonzentration wurde mit
Hilfe einer Bradford-Analyse bestimmt. 1 mg Gesamtprotein wurde
mit 10 μl
Protein A-Sepharose (Boehringer) 15 Minuten bei 4°C vorgeklärt (pre-cleared),
gefolgt von der Zugabe von entweder 2 μl Kaninchen Präimmunserum,
affinitätsgereinigtem
AUR1 Peptidantiserum, affinitätsgereinigtem
AUR1 Peptidantiserum plus 6 μg
kompetierendem AUR1 Peptid, affinitatsgereinigtem AUR2 Peptidantiserum
oder affinitätsgereinigtem AUR2 Peptidantiserum
plus 6 μg
kompetierendem AUR2 Peptid und Inkubation für 30 Minuten bei 4°C.
-
Anschließend wurden
10 μl Protein
A-Sepharose zugegeben, und die Inkubation wurde weitere 45 Minuten
bei 4°C
fortgesetzt. Die Röhrchen
wurden kurz zentrifugiert, um den Antikörper/Protein A-Sepharose-Komplex
zu pelletieren, und der erhaltene Überstand wurde abgesaugt. Das
Antikörper/Protein
A-Sepharose-Pellet
wurde zweimal mit 0.5 ml Kinase-Lysepuffer gewaschen, gefolgt von
einem Waschritt mit 0.5 ml Kinase-Puffer (20 mM HEPES, pH 7.4, 125 mM
KCl, 10 mM MgCl2, 1 mM NaF, 1 mM NaVO3 und 1 mM DTT). Das Antikörper/Protein
A-Sepharose-Pellet
wurde in 20 μl
Kinase-Puffer mit 5 μCi
[γ-32P] ATP und 0.5 mg/ml basischem Myelin Protein
(Sigma) resuspendiert und 20 Minuten bei 37°C inkubiert, bevor 10 μl Proteinprobenpuffer
(200 mM Tris-Cl, pH 6.8, 40% Glyzerin, 730 mM β-Mercaptoethanol, 0.4% SDS und 0.05%
Bromphenolblau) zugegeben wurden. Die Röhrchen wurden gut gemischt
und 5 Minuten bei 100°C
inkubiert. Die Proben wurden auf einem 18% SDS-Polyacrylamidgel aufgetrennt und mittels
Autoradiographie visualisiert.
-
Ergebnisse
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AUR1
und AUR2 Immunkomplexe waren zur Phosphorylierung des basischen
Myelin-Proteins in der Lage. Wenn ein kompetierendes Peptid in den
Immunpräzipitationen
verwendet wurde, war weder der Immunkomplex mit dem AUR1 noch mit
dem AUR2 Antiserum zu einer stärkeren
Phosphorylierung des basischen Myelin-Proteins imstande als die
Präimmunserumkontrolle.
Dies suggeriert, dass die beobachtete Kinaseaktivität AUR1 und
AUR2 zuzuschreiben ist, und keinen anderen im Immunkomplex vorhandenen
Proteinen.
-
Diese
Beobachtung erlaubt weiterhin die Reinigung von aktiver AUR1 und
AUR2 Kinase unter Verwendung von basischem Myelin Protein als Substrat,
um die Kinaseaktivität
zu verfolgen. Es erlaubt ferner, die Entwicklung eines in vitro
Kinase-Assays unter Verwendung rekombinanter AUR1 und AUR2 Proteine.
Weiterhin erlaubt ein AUR1 und AUR2 in vitro Kinase-Assay das Screening
kleiner Molekülbibliotheken
nach Inhibitoren der AUR1 und AUR2 Kinasen durch Messen der Inhibierung
der Phosphorylierung des basischen Myelin Proteins.
-
Beispiel 6: Struktureller
Vergleich der Aur Homologe
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Material und Methoden
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cDNA-Klonierung
-
Für die PCR-Klonierung
wurden degenerierte Oligonucleotidprimer konzipiert, basierend auf
den Kinasedomänen
I und IX von CCK4 (GenBank: U33635; Cowley et al., Cell 77: 841-852,
1994), einer Rezeptor-Tyrosinkinase, die in einer Vielzahl normaler
und transformierter epithelialer Zellen exprimiert wird. Der sense
Primer war 5'-GARTTYGGNGARGTNTTYYTNGC-3' (SEQ ID NO: 16),
der die Aminosäuren
EFGEVFLA (SEQ ID NO: 18) kodierte, und der antisense Primer war
5'-AGNACNCCRAANGCCCACACRTC-3' (SEQ ID NO: 17),
der die Aminosäuren
DVWAFGVL (SEQ ID NO: 33) auf dem komplementären Strang kodierte. Diese Primer
wurden mit sscDNA verwendet, die aus RNA erzeugt wurde, welche aus
verschiedenen Darmkrebszelllinien sowie anderen Tumorquellen isoliert
wurde. PCR-Produkte von 500-600 bp wurden subkloniert und sequenziert,
was ein Fragment ergab, das mit Drosophila Aurora verwandt war.
Dieses Fragment wurde verwendet, um eine lambda Bibliothek zu hybridisieren,
die aus einem Pool von RNAs aus mehreren humanen pankreatischen
Krebszelllinien konstruiert wurde, was zur Isolierung vollständiger Klone
für humanes
aur1 führte.
Zwei schwach hybridisierende Klone wurden ebenfalls isoliert, und
die Sequenzanalyse ergab, dass sie eine verwandte, aber distinkte
cDNA repräsentierten,
die als aur2 bezeichnet wurde. Vollständige Klone für beide
Gene wurden ferner aus normaler humaner Zwölffingerdarm cDNA isoliert.
Beide Stränge
aller Klone wurden mit internen Oligonukleotidprimern sowohl mit
manueller T7 Polymerase-Sequenzierung
als auch mit Dye Terminator Cycle Sequencing mit AmpliTaq DNA-Polymerase
auf einem ABI Prism 377 sequenziert. Die vollständige aur2 kodierende Sequenz
wurde weiterhin in 10 primären
colorektalen Tumorproben bestätigt.
Die Primer 5'-CGCCTTTGCATCCGCTCCTG-3' (SEQ ID NO: 34)
und 5'-GATTTGCCTCCTGTGAAGAC-3' (SEQ ID NO: 35)
wurden in einer RT-PCR Reaktion mit aus den Tumor RNAs erzeugter
sscDNA verwendet. Die PCR-Produkte wurden mittels GeneClean gereinigt
und direkt mit Hilfe von Dye Terminator Cycle Sequencing mit verschiednen
Opligonukleotidprimern sequenziert. Während unter den Klonen, die
aus normalen oder aus Tumorquellen isoliert wurden, keine Sequenzunterschiede
beobachtet wurden, wurde ein einzelner Nukleotidpolymorphismus in
zwei der Tumorproben identifiziert, der einen F → I Austausch an Rest 31 kodieren
würde. Abkürzungen
für die
degenerierten Nucleotidreste sind: R = A oder G; Y = C oder T; N
= A, C, G oder T.
-
Ergebnisse
-
Ein
PCR-basiertes Screening wurde iniziiert, um neue darmkrebs-assoziierte
Kinasen zu identifizieren. Einer dieser Klone kodierte ein Protein
mit Homologie zur Aurora Proteinkinase aus Drosophila melanogastar
und der IPL1 Kinase aus Saccharomyces cerivisiae (Francisco et al.,
Mol. Cell. Biol. 14: 4731-4740, 1994; Glover et al., Cell 81: 95-105,
1995). Bei Verwendung dieses Fragments zum Screening nach einem
vollständigen
cDNA Klon wurde ein schwach hybridisierender Klon als eine verwandte
Kinase kodierend identifiziert. Dies Gene werden als aur1 und aur2
bezeichnet, um ihre Homologie zueinander und zur Aurora Kinase von
Drosophila wiederzuspiegeln.
-
Die
aur1 cDNA enthielt einen 1032 bp langen offenen Leserahmen, der
ein 344 Aminosäuren
langes Polypeptid mit einem vorhergesagten Molekulargewicht von
39.3 kDa kodiert. Die aur2 cDNA enthielt einen 1209 bp langen offenen
Leserahmen, der ein 403 Aminosäuren
langes Polypeptid mit einem vorhergesagten Molekulargewicht von
45.8 kDA kodiert. Ferner wurden zwei zusätzliche humane aur Pseudogene
als exprimierte Transkripte identifiziert, die jeweils ein singuläres Exon
enthielten, und eine bemerkenswerte DNA-Homologie sowohl zu aur1 als auch aur2
bewahrten, obwohl sie multiple Frame-shifts aufwiesen.
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Es
wurde eine partielle Sequenz von BTAK (Sen et al., Oncogene 14:
2195-2200, 1997) publiziert, eine brusttumorassoziierte Kinase,
die ein Fragement von humanen aur2 zu sein scheint. Ein zweites
Manuskript berichtet über
die Sequenz von humanem aik (Kimura et al., J. Biol. Chem. 272:
13766-13771, 1997), ein zellzyklus-reguliertes Protein, das an den
Spindelpolkörpern
lokalisiert ist, und das 92% Aminosäureidentität mit humanem AUR2 aufweist,
das aber mit Ausnahme der Inkorporation von 6 Frame-shifts, die
von Sequenzierungsfehlern herrühren,
vermutlich identisch ist. Eine dritte Publikation berichtet über die
Sequenz von AYK1 (Yanai et al. Oncogene 14: 2943-2950, 1997), ein
meiotisch reguliertes Gen, welches das murine Ortholog von AUR2
zu sein scheint. Die vorliegende Erfindung beschreibt die erste
vollständige
Sequenz sowohl für
humanes aur1 als auch aur2.
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Die
abgeleiteten Aminosäuresequenzen
von humanem aur1 und aur2 sind im Alignment mit den Homologen in
Hefe und Drosophila, IPL1 und Aurora, in 1 dargestellt.
Humanes AUR2 Pootein weist 57%, 43% und 41% Identität über seine
gesamte Länge
mit humanem AUR1, Drosophila Aurora bzw. IPL1 auf. Die vier Sequenzen
enthalten eine C-terminale Domäne
mit all den charakteristischen Motiven einer Serin/Threonin-Kinase. Die Kinasedomäne von humanem
AUR2 weist 74%, 62% und 49% Aminosäureidentität mit humanem AUR1, Drosophila
Aurora bzw. IPL1 auf und 83.5% Identität mit zwei Homologen in Amphibien,
die in Xenopus vorliegen [p46Eg22 (PIR: 553342) und p46Eg265 (PIR:
S53343)]. Drosophila Aurora ist am nächsten verwandt zu humanem
AUR1, während
Hefe IPL1 am nächsten
verwandt zu AUR2 ist. Diese strukturelle Beurteilung wird durch
Komplementationsanalysen in Hefe unterstützt, in denen nur die humane
AUR2 Kinase eine IPL1-Mutante komplementieren kann. Während in
Hefe eine einzelne Aurora-ähnliche
Kinase vorliegt, sind es in C. elegans zwei Mitglieder (GB: U53336,
Gen KO7C11.2 und GB: U97196, Gen B0207.4). Die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
der katalytischen Domänen
dieser C. elegans Proteine weisen 55% und 64% Aminosäureidentität mit der
humanen AUR2 Kinasedomäne
auf. Wir sagen voraus, dass ein zusätzliches Aurora Homolog in
Drosophila identifiziert werden wird, sobald sich die Charakterisierung
des Genoms dem Ende nähert.
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Die
129 und 73 Aminosäuren
langen N-terminalen Domänen
von humanem AUR2 bzw. AUR1 weisen eine limitierte Homologie zueinander
und mit den analogen 160 und 100 Aminosäure langen Domänen von Drosophila
Aurora bzw. Hefe IPL1 auf. Die N-terminalen
Regionen von humanem und murinem AUR2 weisen 54% Identität zueinander
und 28-30% Identität
mit den beiden Xenopus Proteinen auf und helfen miteinander, zwei
schwach konservierte Motive zu definieren, die in der nichtkatalytischen
Region aller Aurora Proteine vorliegen (1). Das
erste Motiv umfasst einen 10 Aminosäuren langen Abschnitt KENX4PVK, der als AUR Box 1 bezeichnet wird,
und das zweite Motiv liegt zentral um einen 15 Aminosäuren langen
Abschnitt QX9AQRVL, der als AUR Box 2 bezeichnet
wird (siehe die Linien oberhalb der Sequenzen in 1).
Drosophila Aurora weist ein 36 Aminosäuren langes Insert in der AUR
Box 2 auf. Mehrere potentielle Serin- und Threonin-Phosphorylierungsstellen
sind ebenfalls zwischen diesen Proteinen konserviert, einschließlich eines
Proteinkinease A-Phosphorylierungsmotivs RRXT in der Aktivierungsschleife
der Kinase. Eine temperatursensitive Mutante des Hefe IPL1-Gens
besteht aus einer Thr → Ala
Substitution innerhalb der Aktivierungsschleife (Gopalan et al.,
J. Cell Biol. 138: 643-656, 1997), was suggeriert, dass die Phosphorylierung
an dieser Stelle biologisch relevant sein könnte. Zusätzliche Mutanten in den Homologen
von Aurora in der Hefe (Chan 1993, supra) und Drosophila (Glover
1995, supra) wurden exklusiv in der Kinasedomäne kartiert, mit Ausnahme einer
einzelnen Drosophila Mutante (Glover 1995, supra), die eine Mutation
an Asp47 innerhalb der N-terminalen AUR Box 2 beinhaltet. Da diese
Mutationen abnormale Nuklei, Chromosomenmisssegregation und monopolare
Spindeln zur Folge haben, suggerieren diese Ergebnisse, dass die
katalytische Aktivität
der Aurora Proteine eine wichtige Rolle in der Biologie von Centrosomen
spielen kann.
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Beispiel 7: Expression
der Aur1 und Aur2 RNA in normalen Geweben und in Tumorzelllinien
-
Material und Methoden
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Norhern Blots
-
Zellpellets
aus kultivierten Tumorzelllinien wurden von Nick Scuidero (Development
Therapeutics Program, NCI) bereitgestellt, und sind Teil des NCI
Tumorprogramms [tumor panel] (siehe die Internetseite http://epnws1.ncifcrf.gov:2345/dis3d/cancer_screen/celllist.
html). Proben normaler humaner Gewebe wurden vom Cooperative Human
Tissue Network (Cleveland, OH) enthalten. Proben humaner colorektaler
Gewebe für Northern-
und Southern-Analysen wurden von den Krankenhäusern im Gebiet Los Angeles
einschließlich UCLA-Harbor,
Wadsworth und Cedars Sinai in den Jahren 1988 bis 1997 erhalten.
Die Tumorhistologie wurde vor der Herstellung von RNA-, DNA- und
Protein-Lysaten für
jede Probe bestätigt.
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Die
Gesamt-RNA aus Zellen oder Gewebe wurde mit Hilfe des Guanidinsalz/Phenolextraktions-Protokolls
von Chomczynski und Sacchi (Wolf et al., Oncogene 14: 543-549, 1997)
isoliert. Northern-Blotting wurde mit Hilfe von Standardtechniken
(Mossie et al. Oncogene 11: 2179-2184, 1995) mit einem zufallsmarkierten (random
primed) 586 bp BamHI/SspI-Fragment der humanen aur2 cDNA durchgeführt. Ein
Northern-Blot aus multiplen Geweben und ein humaner Immunsystem-Blot
(Clontech), die 2 μg
poly(A)+ mRNA pro Spur enthielten, wurden
ebenfalls hinsichtlich aur2 Expression untersucht. Eine humane β-actin cDNA
Sonde (Clontech) wurde verwendet, um die äquivalente Ladung an intakter
RNA zu bestätigen.
RNA (10 μg)
aus der SK-HEP-1 (HTB52)
Leberadenokarzinomzelllinie diente als interner Standard für die Detektion
der aur2 Expression auf jedem Blot. Die Blots wurden mit Hilfe eines
Phosphorimages und der ImageQuant-Software (Molecular Dynamics,
Mountain View, CA) quantifiziert.
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Ergebnisse
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Eine
Northerblot-Analyse mit mRNA, die aus normalen adulten humanen Geweben
isoliert wurde, zeigte, dass die aur2 Expression im wesentlichen
auf Testis, Thymus und fötale
Leber beschränkt
ist, mit einer sehr schwachen Expression in Knochenmark, Lymphknoten
und Milz und keiner detektierbaren Expression in allen anderen untersuchten
adulten Geweben. Zusätzliche
Untersuchungen demonstrierten eine enge zeitliche Regulation dieser
Transkripte während
der Mitose (Kimura 1997, supra). Humanes aur1 wurde ebenfalls in
den höchsten
Konzentrationen in normalem Testis und Thymus exprimiert, mit moderaten
Expressionsniveaus in der Lunge und im Dünndarm.
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Da
diese Gene ursprünglich
in humanen Tumoren identifiziert wurden, wurde eine Northerblot-Analyse mit
aur2 und einem Paneel aus humanen Tumorzelllinien durchgeführt, die
aus Darm, Niere, Melanom und Brust abgeleitet sind. Das 2.4 kb aur2
Transkript wurde in 96% (24 von 25) dieser transformierten Zelllinien exprimiert,
mit der Nierenkarzinomzelllinie UO-31 als einzige Ausnahme. Das
1.4 kb aur1 Transkript wurde überraschenderweise
in ähnlichen
Konzentrationen wie aur2 in den gleichen 24 Tumorzelllinien koexprimiert.
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Beispiel 8: Amplifikation
und Überexpression
von Aur2 in primären
humanen Kolorektalkrebs
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Material und Methoden
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Chromosomale Lokalisation
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Das
Stanford G3 Radiation Hybrid Panel wurde von Research Genetics.
(Huntsville, Alabama) erhalten. Die für die Radiationshybridkartierung
(radiation hybrid mapping) verwendeten Primer waren: 5'-ATGCCTCCGGAAAGAGCCTGT-3' (SEQ ID NO: 36)
und 5'-GTGTCCCACTGCTATTCTCCAT-3' (SEQ ID NO: 37) für aur1 bzw.
5'-CAGGGCTGCCATATAACCTGA-3' (SEQ ID NO: 38)
und 5'-CTAGCACAGGCTGACGGGC-3' (SEQ ID NO: 39)
für aur2.
Die aur1 Primer sind gegen die N-terminale Region des Gens gerichtet
und erzeugen ein 247 bp Fragment nach einer 25 Zyklus PCR mit 54°C Annealingtemperatur.
Die aur2 Primer amplifizieren ein 255 bp Fragment aus der 3'UTR nach einer 25
Zyklen PCR mit 54°C
Annealingtemperatur. Der "Raw Score" für aur1 gegen
das SHGCR G3 Paneel lautet: 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0
1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 1 0
1, und für aur2
lautet er: 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 1 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0
1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 1 0 0 1
0 0 1 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0.
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Southern-Blotting
-
Aus
den humanen colorektalen Gewebeproben wurde mit Hilfe von Standardverfahren
(Proteinase K-Verdau, Phenol/Chloroform- Extraktion und Ethanol-Präzipitation)
genomische DNA isoliert. Southern Blots wurden durchgeführt durch
Verdau von 5 μg
DNA mit PstI, Auftrennen der Fragmente auf 1%igen Agarosegelen,
Blotten auf Nylonmembranen (Nytran-Plus, Schleicher & Schuell) und
sequentielle Hybridisierung mit einem zufallsmarkierten 1044 bp
aur2 cDNA-Fragment (pSG19) und einem 1700 bp klonierten Fragment
des CYP24-Gens (pKS-h24, von J. Omdahl, University of New Mexico).
Eine Sonde für
humanes β-Globin
wurde verwendet, um eine äquivalente
Probenbeladung zu bestätigen.
Finale Waschschritte wurden in 0.1 × SSC, 0.1% SDS bei 60°C durchgeführt. Die
Autoradiogramme wurden mit Hilfe der ImageQuant-Software (Molecular
Dynamics, Mountain View, CA) relativ zu β-Globin quantifiziert.
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Ergebnisse
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Die
aur2 Expression wurde zunächst
mittels Northern Blot-Analyse
in einem Paneel aus 41 primären humanen
Colorektaltumoren und passenden Proben aus normalem Colorektalgewebe
derselben Patienten charakterisiert. Ungefähr 54% (22/41) der Proben zeigten
eine erhöhte
Expression des 2.4 kb aur2 Transkripts in Tumorgewebe, verglichen
mit der Kontrolle aus normalem Darmgewebe. Die aur2 RNA zeigte eine
4- bis 28-fache Überexpression
in Tumorgewebe gegenüber
normalem Gewebe.
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Die
aur1 und aur2 Gene wurden mit Hilfe des Stanford Human Genome Center
G3 Radiation Hybrid Panels kartiert. Humanes aur1 liegt auf Chromosom
17p13.1 (LOD Score von 9.555 bis zum verknüpften Marker SHGC-35513), und
humanes aur2 liegt auf Chromosom 20q13.2 (LOD Score von 17.26 zum
verknüpften Marker
SHGC-3245). Die Kartierung wurde ferner durch Hybridisierung eines
somatischen Zellhybrid (Mensch/Nagetier)-Paneels, (Coriell Cell Repository, Camden,
NJ) bestätigt.
Aur2 kartiert angrenzend an das Vitamin D-Hydroxylase (CYP24)-Gen
und die Cosmidsonde RMC20C001, die an 0.825-0.83 Flpter (fraktional length
from pter) auf Chromosom 20 liegt (Tanner 1994, supra; Tanner 1996,
supra). Beide dieser Marke wurden hinsichtlich ihrer Präsenz im
20q13 Amplikon charakterisiert, das vielen bösartigen humanen Tumoren gemeinsam
ist, insbesondere denen von Brust-, Blasen- und Darmkrebs.
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Eine
Southern Blot-Hybridisierung wurde unter Verwendung einer aur2 cDNA-Sonde
zusammen mit einer Kontrollsonde für das CYP24-Gen durchgeführt, die
als ein Marker für
das Amplikon dient (Tanner 1994, supra; Tanner 1996, supra). Die
aur2 Sonde hybridisierte mit PstI-Fragmenten von 5.8, 3.7, 3.3,
2.8, 2.5 und 1.3 kb. Die 5.8, 3.3, 2.8 und 2.5 kb Banden sind spezifisch
für aur2.
Nur die aur2-spezifischen Banden zeigten eine Amplifikation in den
Tumorproben.
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Die
aur2 DNA wurde in 41 von 79 (52%) der primären colorektalen Tumore amplifiziert,
für die
eine geeignete DNA zur Genotypisierung verfügbar war. 9 von 12 Proben zeigten
eine 2- bis 8-fache Amplifikation der aur2 DNA in den Tumoren verglichen
mit normalem Gewebe. Eine der Proben zeigte eine RNA-Überexpression
bei Fehlen von DNA-Amplifikation, während die anderen 11 eine direkte
Korrelation zwischen DNA-Amplifikation
und RNA-Überexpression
zeigten. Das CYP24-Gen wurde in 37 von 41 (90%) der passenden Probenpaare
mit aur2 coamplifiziert und wurde nur einmal bei Abwesenheit von
aur2 Amplifikation amplifiziert vorgefunden.
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Zwischen
aur2 DNA-Amplifikation und RNA-Überexpression
existiert eine hohe Korrelation (p=0.695) mit nur einem sich widersprechenden
Ergebnis. In dem einen Fall von aur2 DNA-Amplifikation in Abwesenheit von RNA-Überexpression
war die aur2 RNA tatsächlich
sowohl in der normalen Probe als auch in der Tumorprobe verglichen
mit anderen Tumor/normalen Paaren erhöht. Es ist denkbar, dass die
hohe Expression der aur2 RNA in dieser normalen Darmgewebeprobe
eine frühe
prädispositionierende
Verletzung repräsentiert. Umgekehrt
zeigten 5 gepaarte Proben eine erhöhte RNA-Expression bei Fehlen
von DNA-Amplifikation, möglicherweise
aufgrund von transkriptioneller Aktivierung. Wenn diese 5 Paare
von der Analyse ausgeschlossen werden, erhöht sich die Korrelation zwischen
aur2 DNA-Amplifikation und RNA-Überexpression
auf p=0.939. Diese Daten suggerieren, dass die DNA-Amplifikation
einen Mechanismus zur AUR2 Aktivierung darstellt, und implizieren
aur2 weiterhin als ein Onkogen an 20q13, dessen hohe Amplifikation
mit einer schlechten klinischen Prognose bei Brustkrebs korreliert
(Isola 1995, supra).
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Für die Bestimmung,
ob die aur2 Sequenz aus dem 20q13 Amplikon die gleiche war wie die
aus normalen Quellen, führten
wir eine direkte Sequenzierung von RT-PCR Produkten durch, welche
die vollständige aur2
kodierende Region von 10 primären
colorektalen Tumorproben enthielten. 8 Proben einschließlich sowohl normaler
als auch amplifizierten Niveaus des 20q13 Amplikons bestätigten die
aur2 Sequenz. In zwei Proben wurde ein singulärer Nukleotidpolymorphismus
identifiziert, der in einem Phenylalanin → Isoleucin Austausch an Rest
31 in der N-terminalen
Aurora Box 1 (eingekreist in 1) resultierte.
Diese Analyse zeigte, dass das 20q13 Amplikon typischerweise eine
erhöhte
Kopienzahl der intakten unmutierten aur2 kodierenden Region enthält.
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Beispiel 9: Detektion
des AUR2 Proteins in primären
humanen Darmkrebsproben
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Material und Methoden
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Western-Blotting
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Passende
humane Gewebeproben von primären
Colorektalkarzinomen und angrenzendem normalem Gewebe wurden vom
Cooperative Human Tissue Network (Cleveland, OH) und Pathology Associates
International (Frederick, MD) erhalten. Dreißig Micron Cryostatsektionen
von in OCT eingebettetem Gewebe wurden direkt in 25 μl eiskaltem
RIPA-Puffer (50 mM Tris-Cl, pH 8.0, 150 mM NaCl, 1.0% NP-40, 0.5%
Deoxycholat, 0.1% SDS, 1 mM DTT, and Proteaseinhibitoren) durch
sanftes Mischen auf Eis für
20 Minuten lysiert. Das Lysat wurde im Anschluss 10 Minuten bei
10000 × g
in einer Mikrozentrifuge bei 4°C
zentrifugiert. Der erhaltene Überstand
wurde in ein sauberes Röhrchen
transferiert, und die Gesamtproteinkonzentration wurde mittels Bradford-Analyse
bestimmt. Gleiche Mengen an Gesamtprotein der passenden Proben wurden
auf einem 12%igen Polyacrylamidgel aufgetrennt, auf eine Nylonmembran
(BioRad) transferiert, und mit einer 1:2000 Verdünnung affinitätsgereinigter
Antikörper
gegen aur2 inkubiert. Der Immunblot wurde mit dem ECL Reagenz (Amersham)
entwickelt. Lysate aus Tumorzelllinien wurden wie oben beschrieben
hergestellt und analysiert.
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Ergebnisse
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Um
die AUR2 Proteinexpression zu analysieren, wurden in Kaninchen polyklonale
Antikörper
gegen den vollständigen
offenen Leserahmen generiert, der in E. coli als GST-Fusionsprotein exprimiert
wurde. Die anti-AUR2 Antikörper
wurden zur Hybridisierung von Blots aus Proteinlysaten verwendet,
welche aus Cryostatsektionen primärer humaner Darmkarzinome oder
aus angrenzendem normalem Gewebe hergestellt wurden. In zwei primären humanen
Darmkarzinomen detektierten die AUR2 Antikörper ein Protein von ungefähr 46 kDa,
nicht aber in den aus dem angrenzenden normalen Gewebe stammenden
Proben. Diese Antikörper detektierten
weiterhin eine Überexpression
des AUR2 Proteins in verschiedenen kultivierten Tumorzelllinien, die
aus Colorektalkarzinomen abgeleitet sind.
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Beispiel 10: Aur2 transformiert
Ratten 1-Fibroblasten
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Material und Methoden
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Expressionskonstrukte
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HA-markierte
Versionen von Wildtyp, kinase-inaktivem (K162M) und aktiviertem
(T288D) aur2 wurden in den Expressionsvektor pLXSN subkloniert.
Diese Konstrukte wurden in die amphotrophe Verpackungszelllinie
PA317 transfiziert, und die Überstände wurden
geerntet und zur Infektion der Produktionszelllinie GP+E-86 verwendet
(Markowitz et al., Virology 167: 400-406, 1988). Neomycin-resistente
Klone wurden selektiert und hinsichtlich AUR2 Proteinexpression
untersucht. Die Überstände der
positive Produktionszelllinien wurden zur Infektion von Ratten 1-Fibroblasten
und NIH3T3 Zellen verwendet. Stabile Klone wurden in der Gegenwart
von Neomycin selektiert und auf AUR2 Proteinexpression mit Hilfe
von Immunblotting untersucht.
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In vitro Kinase-Assays
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Ratten
1-Fibroblasten und NIH3T3 Zellen, die das geeignete AUR2 Konstrukt
exprimieren, wurden 15 Minuten auf Eis in Kinase-Lysepuffer (50mM
Hepes, pH 7.4, 100 mM KCl, 25 mM NaF, 0.5% NP-40, 1 mM NaVO3, 1 mM DTT, und Proteaseinhibitoren) solubilisiert
und in einer Mikrozentrifuge bei 10000 × g 10 Minuten bei 4°C zentrifugiert.
Der erhaltene Überstand
wurde in ein sauberes Röhrchen überführt, und
die Gesamtproteinkonzentration wurde mit Hilfe einer Bradford-Analyse
bestimmt. Gleiche Mengen an Protein (üblicherweise 2 mg) wurden mit
dem monoklonalen anti-HA
Antikörper
12CA (Boehringer) immunpräzipitiert.
Die Immunkomplexe wurden entweder dreimal mit Kinase-Lysepuffer
gewaschen und in 1x Laemmli SDS-Probenpuffer resuspendiert oder
3x mit Kinasepuffer (ohne γ-32P-ATP und α-Casein) gewaschen und in 30μl 1x Kinase-Puffer resuspendiert
(20 mM Hepes, pH 7.4, 150 mM KCL, 5 mM MnCl2,
5 mM NaF, 1 mM DDT, 50 μM
ATP, 20 μCi γ-32P-ATP, und 0.5mg/mL α-casein). Die in vitro Kinase-Reaktionen
wurden 20 Minuten bei 37°C
durchgeführt und
durch Zugabe von 30 μL
2x Laemmli SDS-Probenpuffer gestoppt. Die Proben wurden 5 Minuten
bei 95°C inkubiert
und auf 14%igen SDS-Polyacrylamidgelen aufgetrennt.
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Softagar Assays
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Eine
3%ige Agarlösung
(bei 56°C)
wurde auf eine Endkonzentration von 0.6% mit Wachstumsmedium (bei
56°C) verdünnt, in
Gewebekulturschalen pipettiert und 20-30 Minuten bei Raumtemperatur
zum Festwerden inkubiert. Zu diesem Zeitpunkt wurden 2 × 105 Zellen in einem Volumen von 50 μl mit 0.3%
Agar (verdünnt mit
Wachstumsmedium bei 40°C)
gemischt, vorsichtig auf die Agarschicht pipettiert und 20-25 Minuten
bei Raumtemperatur zum Festwerden inkubiert. Nach dem Festwerden
wurden die Platten bei 37°C
in einer 5%igen CO2-Atmosphäre inkubiert. Frischer Topagar
wurde nach einer Woche zugegeben. Nach 4 Wochen wurden die Platten
mit Neutralrot gefärbt.
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Ergebnisse
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Falls
aur2 ein relevantes Target im 20q13 Amplikon ist, könnte man
erwarten, dass die Überexpression von
aur2 transformierend wäre.
Um diese Frage zu überprüfen, wurden
stabile Ratten 1-Fibroblastenzelllinien etabliert, die humanes aur2
exprimieren. Ratten 1-Fibroblastenzellen wurden mit Retroviren infiziert,
die ein Hämagglutinin
(HA)-markiertes (Pati 1992, supra) Wildtyp aur2 oder eine kinase-inaktive
Mutante exprimieren, in der das essentielle Lysin an Rest 162 (1)
zu einem Methionin mutiert war (K162M). Zusätzlich wurde eine aktivierende
Mutation erzeugt, in der das Threonin an Rest 288 (1)
in der Aktivierungsschleife in eine Asparaginsäure mutiert war (T288D). Diese
Mutation wurde konzipiert, um eine konstitutive Phosphorylierung an
dieser Stelle nachzuahmen, und diese aktiviert die Kinase tatsächlich in
vitro. Die stabilen Ratten 1-Fibroblastenlinien exprimierten ähnliche
Mengen an AUR2 Protein. In vitro Kinase-Assays wurden unter Verwendung des AUR2
Proteins durchgeführt,
das von den stabilen Zelllinien erzeugt wurde. Die Kinase-inaktive AUR2 Mutante
(K162M) war nicht in der Lage, α-Casein
in vitro über
die Niveaus zu phosphorylieren, die in den Vektorkontrollzelllinien
beobachtet wurden, während
das Wildtyp- und das aktivierte AUR2 Protein (T288D) eine erhöhte Aktivität gegenüber diesem
artifiziellen Substrat aufwiesen.
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Um
das transformierende Potential von aur2 zu charakterisieren, führten wir
Softagar-Assays mit Ratten 1-Klonen
durch. Ratten 1-Zellen, die eine Vektorkontrolle, das K162M, das
Wildtyp und das T288D aur2 exprimierten, wurden in Softagar plattiert
und nach 4 Wochen hinsichtlich Wachstum untersucht. Zellen, die das
Wildtyp sowie das T288D aur2 exprimierten, bildeten in Softagar
Kolonien, im Gegensatz zu den Zellen, die das kinase-inaktive aur2
exprimierten, die kein Wachstum zeigten. Zehn von 13 Wildtyp-Klonen
und sechs von zwölf
T288D Klonen wuchsen in Softagar, verglichen mit einem von 11 Vektor-
bzw. K162M Klonen. Die Anzahl an Kolonien, die von zwei unabhängigen Klonen
für jede
der Transfektionen in Softagar gebildet wurden, wurde quantifiziert.
Die durchschnittliche Anzahl an Kolonien pro 200000 plattierte Zellen
war: K162M, 32 Kolonien; Wildtyp, 470 Kolonien; und T288D, 250 Kolonien.
Obwohl die stabilen T288D Ratten 1-Zellen weniger Kolonien bildeten
als die stabilen Wildtyp aur2 Ratten 1-Zellen, waren die T288D Kolonien
im Allgemeinen größer.
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Die
T288D AUR2 Mutante war weiterhin in der Lage, NIH3T3 Zellen zu transformieren,
wie durch Wachstum in Softagar und Wachstum als Tumore in Nacktmäusen gemessen
wurde. Im Gegensatz dazu war Wildtyp aur2 nicht imstande, NIH3T3
Zellen zu transformieren. Die Transformationsfähigkeit dieser Konstrukte korrelierte
mit der katalytischen Aktivität,
da Wildtyp AUR2 in NIH3T3-Zellen katalytisch inaktiv war, während T288D
eine starke Kinaseaktivität
aufwies. Diese Daten suggerieren, dass der genetische Hintergrund
der Zellen eine wichtige Determinante für das transformierende Potential
von aur2 darstellt.
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Beispiel 11: Aktiviertes
AUR transformiert NIH3T3 Zellen
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Es
wurden stabile Maus NIH3T3 Zelllinien etabliert, die humanes AUR2
exprimieren. NIH3T3 Zellen wurden mit Retroviren infiziert, die
ein Hämagglutinin
(HA)-markiertes (Chan 1993, supra) Wildtyp AUR2 oder eine kinase-inaktive
Mutante exprimieren, bei der das essentielle Lysin an Rest 162 (1)
in ein Methionin mutiert war (K162M). Zusätzlich wurde eine aktivierende
Mutation erzeugt, bei der das Threonin an Rest 288 (1)
in der Aktivierungsschleife in eine Asparakinsäure mutiert war (T288D). Diese
Mutation wurde konzipiert, um an dieser Stelle eine konstitutive
Phosphorylierung nachzuahmen, und diese aktivierte die Kinase tatsächlich in
vitro. Die stabilen Zelllinien exprimierten ähnliche Mengen an AUR2 Protein.
In vitro Kinase-Assays wurden unter Verwendung des AUR2 Proteins
durchgeführt,
das von den stabilen Zelllinien erzeugt wurde.
-
Wildtyp
aur2 und die kinase-inaktive AUR2 Mutante (K162M) waren nicht in
der Lage, in vitro basisches Myelin Protein zu phosphorylieren,
die aktivierte AUR2 Mutante (T288D) wies jedoch gegenüber diesem artifiziellen
Substrat eine ausgeprägte
Aktivität
auf. Es ist unklar, warum das Wildtyp AUR2 in diesem in vitro Kinase-Assay
katalytisch inaktiv zu sein scheint. Möglicherweise ist ein putativer
Aktivator von AUR2 in den NIH3T3 Zellen limitierend oder ein negativer
Regulator, wie z.B. eine AUR2 Phosphatase, weist in diesen Zellen
eine erhöhte
Aktivität
auf. In der Tat kann eine interferierende Mutante der S. cerevisae
Phosphatase PP1 den Phänotyp
der IPL1-Mutante verschlimmern, was suggeriert, dass IPL1 durch
diese Phosphatase negative reguliert wird (Francisco et al., Mol.
Cell. Bio. 14: 4731-4740). Ebenso ist es möglich, dass die Wildtyp-Kinase eine
eingeschränktere
Substratpräferenz
aufweist, während
aktiviertes AUR2 basisches Myelin Protein in vitro als artifizielles
Substrat verwenden kann.
-
Um
zu bestimmen, ob eine ektopische Expression von aktiviertem AUR2
das Wachstum von NIH3T3 Zellen verändert, wurden Wachstumskurven
in Medien mit geringem Serumgehalt (2%) erzeugt. In den ersten 24
Stunden unter diesen Bedingungen bereite die Expression von aktivierten
AUR2 NIH3T3-Zellen einen Wachstumsvorteil, verglichen mit Zelllinien,
die Wildtyp AUR2, kinase-inaktives AUR2 oder die Vektorkontrolle exprimierten.
Nach 48 Stunden in 2% Serum stellten jedoch alle Zelllinien die
Teilung ein, was anzeigt, dass aktiviertes AUR2 alleine nicht imstande
ist, unbegrenzte Zellproliferation zu unterstützen.
-
Um
das transformierende Potential von aktiviertem AUR2 zu charakterisieren,
wurden Softagar-Assays mit 3T3-Klonen durchgeführt. NIH3T3 Zellen, welche
die Vektorkontrolle, Wildtyp AUR2, kinase-inaktives und aktiviertes
AUR2 exprimieren, wurden in Softagar plattiert und hinsichtlich
Wachstum nach 3-4 Wochen untersucht. Zellen, die das aktivierte
AUR2 exprimierten, wuchsen in großen Kolonien in Softagar, in
scharfem Kontrast zum Wachstumsmangel bei Zellen, die das Wildtyp
und das kinase-inaktive AUR2 exprimierten. Eine ektopische Expression
von aktiviertem AUR2 scheint NIH3T3 Zellen bei geringen Serumkonzentrationen
einen Wachstumsvorteil zu verleihen und verankerungs-abhängiges Wachstum
zur Folge zu haben.
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Beispiel 12: Aur2 Anitsense-Oligos
hemmen die AUR2 Expression in vivo
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Material und Methoden:
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Humane
H1299-Zellen wurden in einer Konfluenz von etwa 40-50% in einer
6 Well-Platte (Falcon) ausgesät.
Am nächsten
Tag wurde Lipofektin (Gibco) und ein Oligo (Oligos) mit OptiMEM
(Gibco) gemischt, sodass in einem Volumen von 200 μl die Endkonzentration
von Lipofektin 100 μg/ml
und die Endkonzentration von jedem Oligo 1 μM betrug. Das Lipofektin/Oligo/OptiMEM-Gemisch
wurde bei Raumtemperatur (20-25°C) 15 Minuten
inkubiert, 800 μl
OptiMEM wurden zu dem Lipofektin/Oligo/OptiMEM-Gemisch gegeben und
vorsichtig gemischt. Das Wachstumsmedium wurde von den H1299-Zellen
entfernt, wenn diese eine Konfluenz von etwa 80% aufwiesen. Die
Zellen wurden einmal mit OptiMEM gewaschen. Das OptiMEM wurde abgesaugt,
das Lipofektin/Oligo/OptiMEM-Gemisch wurde zugegeben, und die Kulturen
wurden 4 Stunden bei 37°C
inkubiert. Das Lipofektin/Oligo/OptiMEM-Gemisch wurde entfernt und
durch normales Wachstumsmedium ersetzt, welches das Antisense-Oligo
(die Antisense-Oligos) in einer Konzentration von 200 nM enthielt. Die
Platten wurden 16 bis 20 Stunden zurück in den 37°C Inkubator
gegeben, anschließend
wurde das Wachstumsmedium von den Zellen entfernt, und diese wurden
einmal mit OptiMEM gewaschen. Das OptiMEM wurde erneut abgesaugt,
das Lipofektin/Oligo/OptiMEM-Gemisch wurde zugegeben (hergestellt
wie oben beschrieben), und die Platten wurden erneut 4 Stunden bei
37°C inubiert.
Das Lipofektin/Oligo/OptiMEM-Gemisch wurde erneut entfernt und durch
normales Wachstumsmedium ersetzt, welches das Antisense-Oligo (die Antisense-Oligos)
in einer Konzentration von 200 nM enthielt. Die Platten wurden 16-20
Stunden zurück
in den 37°C Inkubator
gegeben. Die Zllen wurden geerntet (etwa 40 Stunden nach der initialen
Behandlung) und mittels Northern-Blot hinsichtlich aur2 mRNA bzw.
mittels Immunblot hinsichtlich AUR2 Proteinexpression untersucht.
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Ergebnisse
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Drei
Antisense-Oligonukleotide (SEQ ID NO: 16, SEQ ID NO: 17 und SEQ
ID NO: 18), die gegen spezifische Regionen des humanen aur2 mRNA
Transkripts gerichtet sind, regulierten die AUR2 Proteinexpression
in der humanen Tumorzelllinie H1299 signifikant nach unten. Wenn
sie in Kombination verwendet wurden, reduzierten die Oligos SEQ
ID NO: 30 und SEQ ID NO: 32 bzw. SEQ ID NO: 31 und SEQ ID NO: 32
die Expression des AUR2 Proteins unter das Nachweislimit. Eine Behandlung
von H1299 Zellen mit der Kombination aus SEQ ID NO: 30 und SEQ ID
NO: 32 inhibierte das Wachstum dieser Tumorzelllinie, wie durch
Zellwachstumsanalyse bestimmt, und induzierte scheinbar Apoptose,
wie durch FACS bestimmt.
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Sequenzen
(5'-3'): Die Oligoanzahl
sowie die Lage der Sequenz innerhalb der aur2 cDNA werden nachfolgend
dargestellt. Diese Oligonukleotide wurden als Phosphothionate synthetisiert.
SEQ
ID NO: 30 (Nukleotide 1743-1763) CAGGGCAGAGTGGTCACTTTC
SEQ
ID NO: 31 (Nukleotide 42-62): CGTCCGCCACTCCGACCAGCC
SEQ ID
NO: 32 (Nukleotide 1654-1674): TGCAGTCGAACCTTGCCTCCA.
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Diese
Antisense-Oligonukleotide wären
zur Inhibierung der AUR2 Expression in normalen sowie in Tumorzellen
zweckmäßig, um
die potentiellen Effekte kleiner Moleküle als AUR2 Inhibitoren darzustellen
(profile). Sie können
ebenfalls verwendet werden, um die AUR2 Expression in humanen Tumorzelltransplantaten
in Nacktmäusen
zu hemmen, um die Antitumor-Effekte von AUR2 Inhibitoren zu bestimmen.
Eine weitere Verwendung ist die als "Arzneimittel", um die AUR2 Expression in verschiedenen
humanen Tumoren inhibieren, die durch Überexpression des aur2 Gens "angetrieben werden".
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Beispiel 13: Screening-Systeme
zur Identifizierung von Inhibitoren der AUR2 Aktivität
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Assays
können
in vitro oder in vivo durchgeführt
werden und werden im Detail hierin beschrieben oder können durch
Modifikation existierender Assays erhalten werden, wie z.B. dem
Wachstumsassay, der in der Patentanmeldung mit der Seriennummer
08/487,088 (Lyon & Lyon
Aktenzeichen 212/276), eingereicht am 7. Juni 1995 von Tang et al.,
mit dem Titel "Novel
Pharmaceutical Compounds" beschrieben
wurde, oder der Assays, die in der Patentanmeldung mit der Seriennummer
60/005,167 (Lyon & Lyon
Aktenzeichen 215/256) eingereicht am 13. Oktober 1995 von Seedorf
et al., mit dem Titel "Diagnosis
and Treatment of TKA-1 related disorders" beschrieben wurden, die alle durch
Bezugnahme in ihrer Gesamtheit einschließlich aller Zeichnungen hier
eingeschlossen sind. Ein weiterer Assay, der modifiziert werden
könnte,
um die Gene der vorliegenden Erfindung zu verwenden, wird in der
internationalen Anmeldung Nr. WO 94/23039, publiziert am 13. Oktober 1994
beschrieben, die durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit einschließlich aller
Zeichnungen hier eingeschlossen ist. Weitere Möglichkeiten umfassen die Detektion
der Kinaseaktivität
in einem Autophosphorylierungsassay oder die Untersuchung auf Kinaseaktivität mit Standardsubstraten,
wie z.B. Histone, basisches Myelin Protein, gamma-Tubulin oder centrosomale
Proteine. Bindungspartner können
durch Verwenden des N-terminalen
Teils des Proteins in einem Two Hybrid-Screen oder Detektieren von
Phosphotyrosin einer Kinase mit dualer Spezifität identifiziert werden (Fields
und Song, U.S. Patent Nr. 5,283,173, erteilt am 1. Februar 1994,
durch Bezugnahme einschließlich
aller Zeichnungen hier eingeschlossen).
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Andere
Mittel, durch die Inhibitoren der AUR2 Aktivität definiert werden können, ist
ein Screening-System unter Verwendung einer temperatur-sensitiven
Hefemutante, wie von Chan und Botstein beschrieben (Genetics 135:
677-691, 1993); siehe auch Francisco et al. (Mol. Cell. Bio. 14:4731-4740,
1994), die beide durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit einschließlich aller
Zeichnungen hier eingeschlossen sind.
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In
Kürze,
der Hefestamm CCY72-3D-1 (ipl 1-2), der eine temperatur-sensitive
Form des Hefe-Homologs von AUR2 (ipl1) exprimiert, ist zu Wachstum
bei 37°C
nicht imstande, während
er bei 26°C
lebensfähig ist.
Eine Transfektion dieses Stamms mit einem Expressionsplasmid, das
ein Aurora Hybridgen enthält,
welches aus dem N-terminalen Teil von ipl1 besteht, der die putative
(putativen) Substratinteraktionsdomäne (-domänen) enthält, sowie den C-terminalen
Teil von AUR2, der die katalytische Domäne enthält, überkommt diese Sensitivität gegenüber der
Wachstumstemperatur. Der AUR-exprimierende Hefestamm wird dann bei
37°C in der
Gegenwart einer Testsubstanz angezogen. In der Gegenwart von Substanzen,
welche die katalytische Funktion von AUR hemmen, sollte kein Wachstum
ersichtlich sein. Potentielle Inhibitoren umfassen Antisense-Oligonukleotide,
Chemikalien mit geringem Molekulargewicht und/oder natürliche Produkte,
die aus verschiedenen Organismen isoliert werden, wie zum Beispiel
Pilze, Marineorganismen, Pflanzen etc.
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Ein
Fachmann würde
leicht erkennen, dass die vorliegende Erfindung angepasst ist, um
die erwähnten und
die hier inhärenten
Objekte durchzuführen
und die Ziele und Vorteile zu erreichen. Die hier beschriebenen molekularen
Komplexe und die Methoden, Verfahren, Behandlungen, Moleküle und spezifischen
Verbindungen sind gegenwärtig
repräsentativ
für bestimmte Ausführungsformen,
sind beispielhaft und nicht als Einschränkung des Schutzumfangs der
Erfindung zu verstehen. Fachleute werden Veränderungen davon und weitere
Verwendungen erkennen, die in die Erfindung eingeschlossen sind,
welche durch den Schutzumfang der Ansprüche definiert ist.
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Für Fachleute
ist es offensichtlich, dass variierende Substitutionen und Modifikationen
der hier offenbarten Erfindung durchgeführt werden können, ohne
vom Umfang und Gehalt der Erfindung abzuweichen.
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Alle
Patente und Publikationen, die in der Patentschrift erwähnt sind,
zeigen die Kenntnisse des Fachmanns an, den die Erfindung betrifft.
Alle Patente und Publikationen sind durch Bezugnahme hierin im selben Ausmaß eingeschlossen,
wie wenn für
jede einzelne Publikation spezifisch und individuell angezeigt wäre, dass
sie durch Bezugnahme eingeschlossen sind.
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Die
hier illustrativ beschriebene Erfindung kann in geeigneter Weise
bei Fehlen eines beliebigen Elements oder von Elementen, einer Einschränkung oder
von Einschränkungen
durchgeführt
werden, die hier nicht spezifisch offenbart sind. Somit kann zum
Beispiel jeder der Begriffe "umfassen", "im wesentlichen bestehen
aus" und "bestehen aus" durch jeweils die
beiden anderen Begriffe ersetzt werden. Die verwendeten Begriffe
und Ausdrücke
sind beschreibend und nicht einschränkend verwendet, und es ist
nicht beabsichtigt, dass die Verwendung derartige Begriffe und Ausdrücke irgendwelche Äquivalente
der dargestellten und beschriebenen Merkmale oder Teile davon ausschließt, sondern
es wird erkannt, dass verschiedene Modifikationen innerhalb des
Schutzbereichs der beanspruchten Erfindung möglich sind.
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Wenn
Merkmale oder Aspekte der Erfindung in Form von Markush-Gruppen
beschrieben sind, werden Fachleute weiterhin erkennen, dass die
Erfindung dadurch auch in Form eines jeden einzelnen Mitglieds oder einer
Subgruppe von Mitgliedern der Markush-Gruppe beschrieben ist. Falls
beispielsweise X beschrieben ist als ausgewählt aus der Gruppe, die aus
Brom, Chlor und Iod besteht, werden Ansprüche mit X als Brom und Ansprüche mit
X als Brom und Chlor vollständig
beschrieben.
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In
Anbetracht der Degeneriertheit des genetischen Codes kodieren auch
andere Kombinationen von Nukleinsäuren die beanspruchten Peptide
und Proteine der Erfindung. Beispielsweise kodieren alle vier Aminosäuresequenzen
GCT, GCC, GCA und GCG die Aminosäure
Alanin. Falls daher für
eine Aminosäure
im Durchschnitt drei Codons vorliegen, wird ein 100 Aminosäuren langes
Polypeptid im Durchschnitt von 3100 oder 5 × 1047 Nukleinsäuresequenzen kodiert. Für Fachleute
ist es selbstverständlich,
dass eine Nukleinsäuresequenz
mit Hilfe von Routineverfahren und ohne übermäßiges Experimentieren modifiziert
werden kann, um eine zweite Nukleinsäuresequenz zu erzeugen, die
das gleiche Polypeptid kodiert wie die erste Nukleinsäuresequenz.
Demzufolge sind hierin alle möglichen
Nukleinsäuren,
welche die beanspruchten Peptide und Proteine kodieren, ebenfalls
vollständig
beschrieben, wie wenn sie unter Berücksichtigung der Codon Usage,
insbesondere der in Menschen bevorzugten, vollständig ausgeschrieben werden.
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Weiterhin
können
Veränderungen
in der Aminosäuresequenz
von Polypeptiden oder in der korrespondierenden Nukleinsäuresequenz,
die ein derartiges Polypeptid kodiert, in einem Sequenzbereich konzipiert oder
ausgewählt
werden, in dem die signifikante Aktivität des Polypeptids unverändert bleibt.
Zum Beispiel kann ein Aminosäureaustausch
innerhalb eines β-Turns erfolgen, abseits
des aktiven Zentrums des Polypeptids. Ebenfalls innerhalb des Schutzbereichs
der vorliegenden Erfindung sind Veränderungen, wie etwa Deletionen
(z.B. das Entfernen eines Segments, welches das aktive Zentrum nicht
beeinflusst, aus dem Polypeptid oder der korrespondierenden Nukleinsäuresequenz,
die ein derartiges Polypeptid kodiert) und Additionen (z.B. die
Addition weiterer Peptide zu einer Polypeptidsequenz ohne Beeinflussung
der Funktion des aktiven Zentrums, wie etwa die Bildung von GST-Fusionsproteinen,
oder Additionen in der korrespondierenden Nukleinsäuresequenz,
die ein derartiges Polypeptid kodiert, ohne Beeinflussung der Funktion
des aktiven Zentrums). Derartige Veränderungen eines Polypeptids
können
von einem Durchschnittsfachmann mit Hilfe von Standardverfahren
und ohne übermäßiges Experimentieren
durchgeführt
werden. Demzufolge sind alle möglichen
Nukleinsäure-
und/oder Aminosäuresequenzen
ebenfalls hier beschrieben, bei denen einfach bestimmt werden kann,
dass sie keine signifikante Aktivität des Peptids oder Proteins
der Erfindung beeinflussen.
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Weitere
Ausführungsformen
finden sich in den nachfolgenden Ansprüchen.
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