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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung einer elektrostatisch spritzlackierten Kunststoff-Platte.
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In einem typischen elektrostatischen
Spritzlackier-Prozeß wird
der Sprühkopf
bei einer hohen Spannung gehalten (50 bis 140 kV), während der
zu besprühende
Gegenstand (das Substrat) elektrisch geerdet wird. Wenn ein Metall-Substrat
besprüht
wird, ist es relativ einfach, das Metall bei einem geerdeten Potential zu
halten. In dem elektrostatischen Sprühprozeß werden Teilchen (Farb-Tröpfchen)
durch eine Elektrode in dem Sprühkopf
geladen, und eine Wolke aus dem geladenen Spray aus dem Sprühkopf wird
durch die große Spannungsdifferenz
an die Metalloberfläche
angezogen. Dieses Verfahren reduziert in starkem Maß überschüssig anfallendes
Sprühmaterial
(Überspray)
und erzeugt eine Oberfläche
hoher Qualität
auf den besprühten
Metallteilen. Aus diesen – und
anderen – Gründen wurden
elektrostatische Spritzlackier-Verfahren viele Jahre lang in der
Automobilindustrie zum Spritzlackieren von Außenkarosserie-Platten aus Metallblech
verwendet.
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In den jüngst zurückliegenden Jahren hat die
Automobilindustrie den Umfang der Anwendung von Kunststoff-Materialien
für Fahrzeug-Außenkarrosserie-Platten
und -Verkleidungsteile erhöht.
Die vornehmlichen Gründe
sind eine Gewichtsreduktion und die Tatsache, dass Fahrzeugbauer
besser ausgeklügelte,
hochgradig stoßfeste
Kunststoff-Materialien wie beispielsweise Polycarbonate verfügbar hatten.
In einem großen Ausmaß hängt der
zukünftige
Erfolg von Kunststoff-Materialien für große Fahrzeug-Kanosserie-Platten
von ihrem Vermögen
ab, „on-line"
in der Montage-Anlage mit einem ein erstklassiges Erscheinungsbild
liefernden Lackierung lackiert zu werden, das ähnlich lackierten Fahrzeug-Kanosserie-Platten
aus Metall ist. Das Verfahren des elektrostatischen Spritzlackierens
von Kunststoff-Fahrzeug-Karrosserie-Platten
wird bereits seit Jahren angewendet. Jedoch treten Schwierigkeiten
auf, wenn elektrostatische Spritzlackier-Verfahrensweisen zum Lackieren
von Kunststoff-Substratem
verwendet werden. Das Problem ist besonders schwierig dann, wenn
es Aufgabe ist, Kunststoffe mit derselben hohen Qualität und demselben
hohen Erscheinungsbild wie Metallteile unter Anwendung elektrostatischer
Spritzlackier-Anlagen zu lackieren.
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Um Kunststoff-Substrate elektrostatisch
mit einer Spritzlackierung zu versehen, muß eine Anzahl technischer Probleme überwunden
werden. Beispielsweise sammeln sich elektrostatische Ladungen an
der Oberfläche
eines Kunststoff-Substrats während
des Verfahrens der elektrostatischen Spritzlackierung. Die Ladungen,
die sich ansammeln, lassen sich nicht so leicht ableiten wie bei
Metallen. Diese Ansammlung von Ladungen reduziert das Potential
zwischen dem Sprühkopf
und dem Substrat, was zu schwächeren
elektrischen Kräften
auf den geladenen Farbstoff-Tröpfchen
führt.
Die gesammelten Ladungen auf der Substrat-Oberfläche erzeugen auch ein gegensätzliches
elektrisches Feld, das durch die Luft fliegende Farbteilchen abstößt. Außerdem neigen
die akkumulierten Ladungen dazu, ein nicht einheitliches Feld im
Bereich der Oberfläche
zu erzeugen. Diese Phänomene
erzeugen eine selbst-beschränkende
Wirkung des Erhalts einer Farbabscheidung in geringerem Umfang und
der Erzeugung einer geringeren Einheitlichkeit beim Aufbau des Farbfilms, verglichen
mit dem Lackieren von Metallsubstraten.
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Darüber hinaus behalten manche
Kunststoffe Ladungen, die weiter für lange Zeiträume nach
dem Zeitpunkt, zu dem die Lackierung aufgespritzt wurde, fortexistieren,
was die lackierte Oberfläche
stärker
anfällig für die Anziehung
von Rost macht.
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Als Ergebnis dieser Probleme war
es schwierig, eine qualitativ hochwertige „Klasse A"-Lackbeschichtung durch elektrostatisches
Spritz-Lackieren von Kunststoffen zu erhalten. Das Problem ist besonders schwierig,
wenn es die Aufgabe ist, einheitliche Lacküberzüge auf Kunststoff-Platten aufzubringen,
die komplexe dreidimensionale Formen haben.
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Eine Lösung des Problems war die Suche
nach bestimmten Materialien für
Kunststoff-Substrate,
die das Problem mit der Oberflächenladung
und der resultierenden geringen Abscheidung und dem nicht-einheitlichen
Aufbau von Lackfilmen auf Kunststoff-Materialien erleichtern. Dieser
Weg hat sich bisher nicht als erfolgreich erwiesen.
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Ein anderer Ansatz war die Entwicklung
elektrisch leitfähiger
Primer, die vor dem elektrostatischen Aufsprühen des End-Lackfilms mit Luft
auf das Kunststoff-Substrat aufgesprüht werden. Die Verwendung eines
leitfähigen
Primers kann die Probleme akkumulierter elektrostatischer Ladungen,
eines schlechten Lackfilm-Aufbaus und einer nicht einheitlichen
Leitfähigkeit
und Filmdicke reduzieren.
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Ein weiterer Ansatz war der Zusatz-leitfähiger Materialien
zu der Form-Kompoundiermasse; dies kann jedoch die physikalischen
Eigenschaften des fertigen Teils verschlechtern. Die Verwendung
leitfähiger
Polymere wurde ebenfalls versucht; dieser Ansatz ist jedoch zu teuer.
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Um derartige leitfähige Primer
zu verwenden, müssen
zuerst bestimmte technische Probleme überwunden werden. Es besteht
eine Notwendigkeit für
eine gute Haltung des Primers auf dem Kunststoff-Substrat. Spezielle
Probleme haben die Oberflächenglätte des
Primers und den Erhalt einer guten Haftung auf Substraten niedriger
Energie wie beispielsweise TPO's (thermoplastischen Polyolefinen)
und Polypropylen gesteuert. Der leitfähige Primer sollte auch einen
guten Wert der Oberflächen-Leitfähigkeit
und darüber
hinaus Unempfindlichkeit gegenüber
Feuchtigkeit, Einheitlichkeit der Leitfähigkeit im Bereich der Primer-Oberfläche und
Haltbarkeit aufweisen. Wenn die Oberflächen-Leitfähigkeit zu gering ist, kann
ein nicht einheitlicher Aufbau des Lackfilms resultieren. Die Oberflächen-Leitfähigkeit,
gemessen als „spezifischer
Widerstand" (in Ohm/cm (in) oder Ohm quadratische Fläche) sollte
leidlich unempfindlich gegenüber
Feuchtigkeit sein; ansonsten werden Nicht-Einheitlichkeiten der
Leitfähigkeit
und des Aufbaus des Lackfilms erzeugt. Andere Faktoren können ebenfalls
die Einheitlichkeit der Oberflächen-Leitfähigkeit ändern. Wenn
die Beschichtungsdicke schwankt, wenn der Primer aufgebracht wird,
ist es ebenfalls schwieriger, eine derartige Ein- heitlichkeit zu
erreichen.
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Allgemein gesprochen, war die Verwendung
leitfähiger
Primer für
Kunststoff-Substrat-Platten
in der Automobilindustrie nicht erfolgreich im Hinblick auf eine ökonomische
Produktion eines Fertiglacks mit „Klasse A"-Qualität. Aufgrund
einer nicht einheitlichen Leitfä higkeit
und Primer-Filmdicke haben diese Techniken der Verwendung eines
Primers zu einem generell schlechten Aussehen des fertigen Lackfilms
geführt.
Mit anderen Worten: Ein nicht einheitlicher Primer kann selbst dann,
wenn er nur eine Unterbeschichtung in dem Verfahren ist, ein schlechtes
Aussehen des fertigen Außenlack-Überzugs
hervorrufen. Es ist schwierig, eine einheitliche Lack-Filmdicke
bei Verwendung eines Primers hervorzubringen, der mittels nicht-elektrostatischer
Luft-Sprühverfahren
aufgebracht wurde, wenn diesem Schritt das Luftsprühen eines
Lack-Farbfilms mit geladenen Teilchen folgt. Darüber hinaus kann selbst dann,
wenn die Leitfähigkeit
und Primer-Dicke einheitlich sind, die mit einem Sprühfilm versehene
Oberfläche
zu einer schlechteren End-Lackierung als einer solchen mit „Klasse A"-Qualität führen, beispielsweise
zu einer „Orangenhaut"-Oberfläche. Darüber hinaus
führten
die Verfahrensweisen unter Verwendung leitfähiger Primer zu einer hohen
Ausschußrate
und erhöhten
Produktionszeiten. Das derzeit verwendete Verfahren zum Versehen
von Kunststoff-Teilen mit einem Primer für das elektrostatische Spritz-Lackieren
ist ein Verfahren unter Hinzufügen
eines zusätzlichen
Schrittes, nämlich
dass man entweder die Teile an eine andere Stelle zum Aufbringen
eines Primers transportiert oder dass man den Primer auf der Lackierstraße am Produktionsband
aufbringt. Dies führt
zu hohen Transport- und Handhabungskosten und einer Ausschußrate aufgrund
von Kratzern, die höher
ist als normalerwei se. Diese Verfahrensweise
schafft darüber
hinaus auch eine weitere Quelle des Auftretens flüchtiger
organischer Verbindungen. Wenn der gesamte Fahrzeugkörper erfolgreich
aus Kunststoff-Teilen hergestellt wird, kann die derzeitige Verwendung
eines Plattierungsbades für
Metallteile aus dem Produktionsprozeß eliminiert werden.
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Die vorliegende Erfindung liefert
ein Verfahren zur Herstellung einer elektrostatisch spritzlackierten Kunststoff-Platte,
das die Schritte umfaßt,
dass man
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- – eine
elektrisch leitfähige
thermoplastische Harz-Grundier-Beschichtung auf eine hitzebeständige Träger-Platte
aufbringt und die Grundier-Beschichtung auf der Träger-Platte
zu einer einheitlichen Filmdicke trocknet;
- – die
leitfähige
Grundier-Beschichtung von der Träger-Platte überträgt und die
leitfähige
Grundier-Beschichtung mit einer dünnen, flexiblen, thermoformbaren
Kunststoff-Platte verbindet;
- – die
mit einer leitfähigen
Grundier-Beschichtung versehene Platte zu einer dreidimensional
geformten, eine Kontur aufweisenden Substrat-Platte formt, bei der
sich die leitfähige
Grundier-Beschichtung auf der Außenfläche der eine Kontur aufweisenden
Substrat-Platte befindet und die eine Kontur aufweisende Substrat-Platte mit
einem im wesentlichen einheitlichen Wert des Oberflächen-Widerstandes
versieht; und
- – auf
die Oberfläche
der leitfähigen
Grundier-Beschichtung auf der eine Kontur aufweisenden Substrat-Platte eine
End-Farb-Beschichtung aufgingt, wobei die End-Farb-Beschichtung durch
elektrostatische Spritzverfahren aufgebracht wird.
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Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wandelt ein wärmeformbares
leitfähiges
Laminat eine nicht-leitfähige
Oberfläche
in eine leitfähige
Oberfläche
für Anwendungen
im Zusammenhang mit dem elektrostatischen Spritz-Lackieren um. Das
leitfähige
Laminat überwindet
die Probleme einer nicht-einheitlichen Leitfähigkeit und Filmdicke und liefert
einen hohen Grad der Leitfähigkeit
einheitlich im gesamten Bereich der Oberfläche des Laminats. Das Laminat
wird durch Verfahrensweisen gebildet, die einen einheitlichen leitfähigen Primer auf
der Oberfläche
des wärmeformbaren
Laminats bereitstellen. Das resultierende Laminat kann unter Wärme zu komplexen
dreidimensionalen Formen geformt werden, die dann elektrostatisch
mit einem einheitlichen Lacküberzug
nach dem Formen unter Wärme
besprüht
werden können.
Wenn das wärmegeformte
Laminat als Komponente in einer Kunststoff-Fahrzeugkörper-Platte verwendet
wird, kann es an ein Substrat gebunden werden, das beispielsweise
mit thermoplastischen Harzen geformt wird oder mit wärmehärtenden
Harzen mittels verschiedener Platten-Formverfahren geformt wird,
oder es kann im Vakuum druckgeformt und an das Kunststoff-Substrat
gebunden werden. Beispiele von Formverfahren und Materialien schließen ein:
SMC (sheet molding compound; Platten-Formverbindung bzw. -Harzplatte);
BMC (bulk molding compound; Masse-Formverbindung bzw. -Harzmasse);
TMC (thick molding compound; Dicke-Formverbindung bzw. Dickschicht-Harzplatte);
REM (reaction injection molding; Reaktionsspritzgießen) und
RTM (resin transfer molding; Reaktions-Übertragungsformen).
(TMC ist ein Marke der Firma Takela Chemical Industries, Ltd.).
Das mit einem Primer versehene Teil ist anschließend bereit für ein Lackieren
unmittelbar nach dem Formen mit thermoplastischen oder wärmehärtenden
Materialien oder dem Vakuumformen. Dies eliminiert den getrennten
Transportschritt sowie Zykluszeit-Kosten, die mit dem derzeitigen,
nicht im kontinuierlichen Betrieb erfolgenden Verfahren des elektrostatischen
Spritz-Lackierens der Kunststoff-Kraftfahrzeug-Platten verbunden
sind. Als weiterer Vorteil behält
der leitfähige
Primer seine Einheitlichkeit der Leitfähigkeit im Verlauf des gesamten
Thermo-Formverfahrens. Der Primer umfaßt einen elektrisch leitenden
einheitlichen Film mit guten Längungs-
und Haftungseigenschaften. Durch Aufrechterhalten seiner einheitlichen
Leitfähigkeit
während
des Thermo-Formens kann bei einer Lackierungs-Beschichtung, die
auf die mit dem Primer versehene leitfähige Oberfläche aufgebracht wird, eine
End-Lackierung der
Qualitätsstufe „Klasse
A" erhalten werden, und das selbst für komplex geformte Platten.
Es werden auch weniger Überspray
und eine geringere Ausschuß-Rate
erzeugt.
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Zusätzlich zu ihrer Anwendung in
der Automobilindustrie kann die Erfindung verwendet werden zur Herstellung
irgendwelcher, mit einer Kontur versehenen Kunststoff-Platten in
der Vorbereitung für
ein elektrostatisches Spritz-Lackierverfahren. Das thermoformbare
bzw. in der Wärme
formbare leitfähige
Laminat kann verwendet werden zur Herstellung von Türen oder
Schränken
oder kann verwendet werden in der Elektronikindustrie, beispielsweise
bei der elektromagnetischen Abschirmung.
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Kurz gesagt, umfaßt eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zw Herstellung eines wärmeformbaren
leitfähigen
Kunststoff-Laminats, das dazu verwendet werden kann, Kunststoff-Teile herzustellen,
die für
ein elektrostatisches Spritz-Lackieren oder eine elektromagnetische
Abschirmung angepasst sind, wodurch ein einheitlich farbmäßig aufgebrachtes
Finish hergestellt wird. Das Verfahren schließt das Bilden einer zeitweisen
flexiblen Gußform-Platte,
vorzugsweise mit einem Formen-Trennmittel beschichtet, noch mehr
bevorzugt mit einem matten-Formen-Trennmittel beschichtet, und das
anschließende
Gießformen eines
elektrisch leitfähigen
Polymermaterials in Form eines dünnen,
flüssigen
Films mit einheitlicher Filmdicke auf die Gießform-Platte ein. Das elektrisch
leitfähige
Polymermaterial oder der Primer schließt in einer Ausführungsform
ein Polyesterharz, das ein feinteiliges leitfähiges Material wie beispielsweise
Ruß enthält, und
ein Anti-Blockiermittel wie beispielsweise eine Dispersion aus gebranntem
Siliciumoxid ein. Die Komponenten der Formulierung werden so gesteuert,
dass nach Trocknen zu einer einheitlichen Filmdicke durch Lösungsmittel-Verdampfung
der spezifische Oberflächen-Widerstand
(oder die Leitfähigkeit)
des leitfähigen
Primer-Films so ist, dass das Material elektrostatisch spritzlackiert
werden kann. Eine leitfähige
Primer-Beschichtung, die elektrostatisch spritzlackierbar ist, weist
einen spezifischen Widerstand in einem optimalen Bereich von 110 Einheiten
oder mehr auf der Ransberg-Skala oder im Bereich von 1,97 bis 19,69
kOhm/cm (5 bis 50 kOhm/in) auf. Der leitfähige Primer weist ihm inhärente Hafteigenschaften
auf und haftet so auf einer Platte mit einer Kunststoff-Oberfläche, und
unter Bedingungen eines Thermo-Laminierverfahrens wird der Primer
von der Gießform-Platte
auf eine dünne,
halbflexible, in der Wärme
formbare Kunststoff-Oberflächen-Platte
mittels Verfahrensweisen des Trocken-Farbübertragungs-Laminierens überführt. Das resultierende Laminat
kann anschließend
in der Wärme
zu einem Material mit einer komplexen dreidimensionalen Form geformt
werden, wie beispielsweise in die Form einer Fahrzeug-Karrosserie-Platte
gebracht werden. Der Ruß und
das gebrannte Siliciumoxid, die in dem Primer enthalten sind, beschleunigen
die Freisetzung des Lösungsmittels
und erzeugen eine glatte Beschichtung, die zur Herstellung eines
Fahrzeug-Außenlack-Finish der Qualitätsstufe „Klasse A"
führen
kann, wenn das Laminat anschließend
mittels Verfahrensweisen des elektrostatischen Spritz-Lackierens
mit einem Lack versehen wird. Das vorgeformte Laminat kann dann
an ein darunter liegendes Kunststoff-Substrat-Material gebunden
werden, beispielsweise durch Verfahrensweisen des Spritz-Plattierens
oder wärmehärtenden
Formens, um so den fertigen Gegenstand zu formen. Die leitfähige Primer-Beschichtung weist
eine ausreichende Längung
auf und ist in der Lage, die Einheitlichkeit der Leitfähigkeit
während
des Thermo-Formprozesses aufrecht zu erhalten, so dass die qualitativ
hochwertige End-Lackbeschichtung auf der Außenoberfläche des resultierenden Substrats
gebildet werden kann. Der elektrische Oberflächen-Widerstand bleibt innerhalb
des gewünschten
Bereichs während
des Übertragungs-Laminationsschrittes
und des Thermo-Formschrittes
erhalten.
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In weiter vorteilhafter Weise ist
die Erfindung nützlich
beim elektrostatischen Spritz-Lackieren
von gegen hohe Temperaturen beständigen
Kunststoff Substrat-Platten. Diese Platten werden üblicherweise
hergestellt durch das maschinelle Bearbeiten von Kunststoffen unter
Verwendung von Verfahrensweisen zum Formen wärmehärtender Materialien. In einigen
Beispielen wurde die Erfahrung gemacht, dass elektrostatisches Spritz-Lackieren
dieser Kunststoffe zu Haftungsproblemen führte; jedoch liefert der leitfähige Primer,
der im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
eine gute Haftung sowie eine gute Oberflächen-Leitfähigkeit für diese Substrat-Platten.
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Diese und andere Aspekte der Erfindung
werden nachfolgend noch besser verstanden bei Bezugnahme auf die
folgende detaillierte Beschreibung und die beigefügten Figuren.
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1 ist
ein Blockdiagramm, das Schritte in einem Verfahren zur Herstellung
von Platten aus einem wärmeformbaren
leitfähigen
Laminat gemäß den Grundsätzen der
vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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2 ist
eine schematische Querschnitts-Ansicht, die eine Ausführungsform
eines mit einem Matten-Formen-Trennmittel beschichteten Trägers und
eines mit einem leitfähigen
Primer beschichteten Laminats veranschaulicht, wie es in einem Verfahren
zur Herstellung elektrostatisch spritzlackierbarer Kunststoff-Platten verwendet
wird.
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3 ist
eine schematische Aufsicht, die ein in-line-Verfahren zur Aufbringung
der Matte-Formentrennmittel-Beschichtung
und der leitfähigen
Primer-Beschichtung veranschaulicht.
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4 ist
eine schematische Aufsicht, die einen Transfer-Laminierungs-Schritt
des Verfahrens veranschaulicht.
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5 ist
eine schematische Ansicht, die einen Thermo-Formschritt des Verfahrens
veranschaulicht, in dem ein mit einer Lackierung beschichtetes Laminat
vor einem Vakuumformen erhitzt wird.
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6 ist
eine schematische Ansicht, die einen anderen Thermo-Formschritt
in dem Verfahren veranschaulicht.
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7 ist
eine schematische-Querschnitts-Ansicht eines Vor-Schrittes in einem
Spritz-Plattierschritt des
Verfahrens.
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8 ist
eine schematische Querschnitts-Ansicht, die ein Substrat-Material
veranschaulicht, das hinter dem wärmegeformten Laminat in einer
Spritzgießform
spritzgegossen wurde.
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9 ist
eine schematische Querschnitts-Ansicht, die eine mit einer Kontur
versehene Kunststoff-Fahrzeugkarrosserie-Platte veranschaulicht,
die ein durch elektrostatisches Spritz-Lackieren aufgebrachtes Außen-Fahrzeug-Lack-Finish
Qualitätsstufe „Klasse
A", in witterungsbeständiger
Ausführungsform,
veranschaulicht.
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10 ist
eine schematische seitliche Aufsicht, die ein Verfahren zur Bildung
eines leitfähigen
Verbund-Laminats zeigt, das eine leitfähige Beschichtung und eine
extrudierte Kunststoff-Platte umfaßt.
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11 ist
eine schematische seitliche Aufsicht, die ein Verfahren zur Bildung
eines leitfähigen
Laminats zeigt, das eine leitfähige
Beschichtung und eine extrudierte Kunststoff-Platte umfaßt.
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1 ist
ein schematisches Blockdiagramm, das Schritte in einem Verfahren
zum elektrostatischen Spritz-Lackieren von Kunststoff-Platten veranschaulicht,
die gemäß der Erfindung
mit einem in der Wärme formbaren
leitfähigen
Laminat hergestellt wurden. Das Verfahren wird im Zusammenhang mit
seiner Anwendung bei der Herstellung von Fahrzeug-Außenkarrosserie-Platten
mit einem elektrostatisch lackierten Finish beschrieben, obwohl
andere Verwendungen gemäß der Erfindung
möglich
sind, wie noch mehr aus der nachfolgenden Beschreibung offenbar
wird.
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Es wird nun auf 1 Bezug genommen. Eine Lack-Beschichtung
mit einer Oberfläche,
die zur Anwendung im Außenbereich
von Fahrzeugen geeignet ist, wird auf eine geformte, mit einer Kontur
versehenen Kunststoff-Fahrzeugkarrosserie-Platte durch elektrostatische
Spritz-Lackierverfahren
aufgebracht. Das Verfahren schließt ein: das Ausbringen einer
Trenmittel-Beschichtung 20 auf
eine Träger-Platte 22 und
das anschließende
Trocknen der Trennmittel-Beschichtung
auf dem Träger.
Die bevorzugte Trennmittel-Beschichtung ist eine matte Trennmittel-Beschichtung,
und zwar aufgrund der im Verfahren erzielten Vorteile, wie sie nachfolgend
beschrieben werden. Es können
jedoch auch andere Trennmittel-Beschichtungen verwendet werden.
Das Verfahren schließt
weiter das Aufbringen einer elektrisch leitfähigen harzartigen Beschichtung
einheitlicher Filmdicke auf den mit einem Trennmittel beschichteten
Träger
und das Trocknen der leitfähigen
Beschichtung auf dem Träger
unter Bildung einer einheitlichen leitfähigen Primer-Beschichtung 24 ein.
Eine gegebenenfalls verwendbare Leim-Beschichtung 25 wird
auf den Primer aufgebracht, und diesem Schritt folgt ein Trocknen
der Leim-Beschichtung. Es gibt einige Optionen beim Binden der einen
leitfähigen
Primer umfassenden Beschichtung auf eine Kunststoff-Substrat-Platte.
Bei einer Option wird die leitfähige
Primer-Beschichtung auf eine dünne,
in der Wärme
formbare Kunststoff-Oberflächen-Platte 26 übertragungs-laminiert.
Die Leim-Beschichtung 25 bindet den leitfähigen Primer
an der Kunststoff-Flächen-Platte.
Der Träger
wird in dem Übertragungs-Laminierschritt abgezogen
und setzt so den Träger
und seine matte Trennmittel-Beschichtung von dem Primer frei. Die
matte Trennmittel-Beschichtung bleibt an dem Träger, der abgezogen wird, gebunden. Das
in der Wärme
formbare leitfähige
Laminat kann an eine extrudierte Kunststoff-Substrat-Platte 28 gebunden
und dann in einem anschließenden
Wärme-Formschritt 30 zu
einem fertigen Substrat wärmegeformt
werden, oder das leitfähige
Laminat kann in einem Wärme-Formschritt 32 unter
Bildung einer dünnen,
mit einer Kontur versehenen leitfähigen Flächenplatte wärmegeformt
werden. Dem letztgenannten Schritt folgt ein Schritt des Bindens
der leitfähigen
flächigen
Platte an eine geformte Kunststoff-Substrat-Platte 34. Die Substrat-Platte
kann geformt werden durch wärmehärtendes
oder thermoplastisches Formen oder durch Vakuum-Druckform-Verfahren.
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2 veranschaulicht
eine extrudierte Dreischichten-Substrat-Platte, die miteinander
verbundene extrudierte Schichten 28a, 28b und 28c aufweist,
die weiter im Detail nachfolgend beschrieben werden. Eine gegebenenfalls
vorhandene Leim-Beschichtung 27 kann auf die Oberflächen-Platte 26 beschichtungsmäßig aufgebracht
werden, um eine Bindung mit dem Substrat zu verbessern.
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Es wird erneut auf 1 Bezug genommen. Der leitfähige Primer
kann auch direkt auf eine extrudierte Flächenplatte auflaminiert werden,
und zwar in einem Extrusions-Laminierungs- Schritt 35. Bei dieser Option kann die
leitfähige
Flächenplatte
anschließend
einem Schritt des Wärmeformens 32 unterzogen
werden und auf ein geformtes Substrat 34 aufgeklebt werden.
Das leitfähige,
mit einem Primer versehene Laminat kann in die gewünschte,
mit einer anspruchsvollen Kontur versehene fertige Form gebracht
werden, wobei man einen hohen Grad der Leitfähigkeit aufrechterhält, der
für das
anschließende
elektrostatische Spritz-Lackieren mit einem Außenfahrzeug-Lackfilm 36 geeignet
ist. Die fertige Lackierungs-Beschichtung kann eine wetterbeständige, haltbare
glänzende
Fahrzeug-Außenfarbe
sein. Derartige Farben schließen
die mehr starren, hochgradig vernetzten, wärmehärtenden Brenn-Lackierungen,
Urethan-Lackierungen oder Acryl-Lackierungen sowie flexiblere Lack-Finishes
aus Vinylharzen oder Fluorpolymerharzen ein. Lacke des letztgenannten
Typs sind Polyvinylidenfluorid-(PVDF-) Harze oder Mischungen aus
PVDF- und Acrylharzen. Der leitfähige
Primer behält die
Einheitlichkeit seiner Leitfähigkeit
im Verlauf der Thermo-Formschritte und Substrat-Formschritte bei
und erleichtert die Ausbildung eines Fahrzeug-Außen-Finish der Qualitätsstufe „Klasse
A", das durch elektrostatisches Spritz-Lackieren auf die mit einer
Kontur versehene Plattenoberfläche
aufgebracht wurde.
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2 veranschaulicht
schematisch eine Ausführungsform
des Verfahrens zur Herstellung des thermoformbaren Laminats. Die
matte Trennmittel-Beschichtung 20 wird beschichtungsmäßig auf
die Oberfläche einer
flexiblen, faltbaren, hitzebeständigen,
selbsttragenden Träger-Platte 22 aufgebracht,
die in diesem technischen Gebiet auch als „Gießform-Film" bezeichnet wird.
Die Träger-Platte
ist vorzugsweise ein Polyester-Gießform-Film wie beispielsweise
ein Film aus Mylar (eine Marke der Firma Du Pont) oder ein Film
aus PET 2000 der Firma American Hoechst. Der Polyester-Träger-Film
weist eine ausreichend hohe Hitzebeständigkeit auf, um einer axialen
Längung
unter Temperaturen zu widerstehen, die während der anschließenden Schritte des
beschichtungsmäßigen Aufbringens
eines matten Formen-Trennmittels und des Trocknens der Primer-Beschichtung
angewendet werden.
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Die matte Formen-Trennmittel-Beschichtung 20 umfaßt eine
wärmehärtende harzartige
Beschichtung, die ein einen geringen Glanz aufweisendes Mattierungsmittel
darin dispergiert enthält,
zusammen mit einem, Trennmittel, das in einfacher Weise den mit
dem Trennmittel beschichteten Träger
von Beschichtungen freisetzt, die nachfolgend auf den Träger aufge bracht
werden. Andere Trennmittel-Systeme in einem Bereich von Glanz-Graden
sind möglich.
In einer Ausführungsform
schließt
das Trennmittel eine Wachskomponente, die in dem synthetischen harzartigen Überzugsmaterial
zur Erhöhung
der Freisetzung der matten Trennmittel-Schicht enthalten ist, zusammen
mit einer Siliconharz-Komponente in der Beschichtung zur weiteren
Verbesserung der Freisetzungseigenschaften ein. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die Wachskomponente ein Polyethylen-Wachs. Der Überzug 20 wird
vorzugsweise durch Gravur-Streichverfahren aufgebracht und an der
Luft in einem Trocknungsofen bei 104,5 bis 121,2°C (220° bis 250°F) getrocknet, um das Harz zu vernetzen
und die Trennmittel-Beschichtung mit dem Träger zu verbinden. In einigen
Beispielen, beispielsweise in Trockenlack-Übertragungs-Laminierschritten,
bei denen die Primer-Beschichtung auf eine hochgradig temperaturbeständige Polymer-Platte
wie beispielsweise auf eine Polyarylat-Platte übertragen wird, kann die Trennmittel-Beschichtung
(einschließlich
ihrer wärmehärtenden
Harzkomponente) weggelassen werden.
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Die Beschichtung 24 aus
einem leitfähigen
Primer wird dann beschichtungsmäßig auf
den mit einem Trennmittel beschichteten Träger aufgetragen. Der leitfähige Primer
umfaßt
vorzugsweise ein thermoplastisches, ein synthetisches Harz umfassendes
Material, das einen Füllstoff
mit einer Teilchengröße im Sub-μm-Bereich
(sub-micron-Bereich) enthält,
beispielsweise Kohlenstoff, um elektrisch leitende Teilchen bereitzustellen,
die einheitlich im Bereich des Harzes dispergiert sind. Der bevorzugte
leitfähige
Füllstoff
ist Ruß. Der
leitfähige
Primer ist eine flexible, ein synthetisches Harz umfassende Beschichtung
in Form eines trockenen Films, der die nachfolgend beschriebenen
elektrischen Leitfähigkeits-Eigenschaften
aufweist. In einigen Fällen
kann der leitfähige
Primer ein schwach vernetztes wärmehärtendes
Harz umfassen, um die Temperaturbeständigkeit der Primer-Beschichtung
zu erhöhen.
In jedem der Fälle
ist die harzartige leitfähige
Beschichtung flexibel (oder thermoplastisch gemäß der Definition der vorliegenden
Beschreibung), und zwar in dem Sinn, dass sie wärmeformbar ist, d. h. in der
Lage ist, unter Hitze ohne Reißen
oder Verschlechterung ihrer Leitfähigkeit gelängt zu werden. Die Verwendung
in einem SMC-Prozeß,
der Kontakt mit einem erhitzten Werkzeug beim Vakuumformen oder
andere Anwendungen bei Kontakt mit einer bei hoher Temperatur befindlichen Formfläche können eine
höhere
Temperaturbeständigkeit
der fertigen Primer-Beschichtung erfordern. Das Harz wird in einem
geeigneten organischen Lö sungsmittel
gelöst
und als dünner
einheitlicher Filmüberzug
aufgebracht. Die leitfähige
Beschichtung wird dann durch Lösungsmittel-Verdampfung
bei erhöhten
Temperaturen getrocknet und so das Harz vernetzt und gehärtet und
so eine dünne,
flexible, kontinuierliche, einheitlich leitfähige Primer-Beschichtung im
Bereich der gesamten Oberfläche
des mit einem Trennmittel beschichteten Trägers gebildet. Das Grundharz
kann so modifiziert werden, dass die Haftung an die unterschiedlichen
Kunststoff-Materialien angepasst wird. Darüber hinaus können weitere
leitfähige
Materialien wie beispielsweise Graphit, Nickel, Kupfer, silberbeschichtete
Glaskugeln, nickelbeschichtete Graphitfasern und ein Metall-Flocken-Material,
das unter der Bezeichnung „Metalure"
bekannt ist (eine Marke der Firma Avery Dennison), dem harzartigen
Primer-Grundmaterial zugesetzt werden, um die Leitfähigkeit
zu verändern,
sofern dies erwünscht ist.
Eine geringere Menge eines Anti-Blockiermittels wie beispielsweise
gebranntes Siliciumoxid wird in der Mischung dispergiert. Die Dispersion
der Mischung wird bis auf Druckviskosität reduziert, und zwar mit dem
organischen Lösungsmittel,
bis eine Viskosität
von etwa 1.000 mPa.s (cps) bei einem Feststoffgehalt von etwa 24%
Feststoffen erreicht wird. Ein geeignetes organisches Lösungsmittel
kann eine 1 : 1-Mischung aus Methylethylketon (MEK) und Toluol sein.
Um sicherzustellen, dass der Lack den Leitfähigkeits-Erfordernissen entspricht, wird der
spezifische Oberflächen-Widerstand
vorzugsweise sowohl mit einem Ohm-Volt-Meter als auch mit einem
Sprüh-Meßbarkeits-Meßgerät (Firma
Ransberg, Modell 236) geprüft.
Die Messung mit dem Ohm-Volt-Meter sollte vorzugsweise eine Ablesung
im Bereich von 1,97 bis 19,69 kOhm/cm (5 bis 50 kOhm/in) ergeben.
Die Ransberg-Messung sollte einen Messwert größer als 110 Einheiten ergeben.
Der Lack kann dadurch geprüft
werden, dass man kleine Proben abzieht, sie 4 min lang auf 93,4°C (200°F) erhitzt,
um das Lösungsmittel
abzutreiben, und anschließend
die Leitfähigkeit
misst. Sobald den Leitfähigkeits-Erfordernissen genügt wird,
kann die leitfähige
Primer-Beschichtung auf den mit einem matten Trennmittel versehenen
Träger aufgebracht
werden.
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3 zeigt
weiter im einzelnen einen ersten Schritt in dem Verfahren, das das
beschichtungsmäßige Aufbringen
der matten Trennmittel-Beschichtung in Form eines dünnen Films
auf die Oberfläche
des zeitweilig verwendeten Trägerfilms
einschließt.
Die Filmdicke des Trägerfilms
ist geringer als 50,8 μm
(2 mil) und beträgt vorzugsweise
12,2 bis 19,1 μm
(0,48 bis 0,75 mil). Der Trägerfilm
hat auch eine Filmdicke, die eine ausreichende Festigkeit liefert,
um das Abziehen des Films von der leitfähigen Beschichtung zu erlauben.
-
Der Trägerfilm ist auf einer Zufuhr-Walze 38 aufgewickelt,
von der der Träger
abgewickelt wird, um eine Spannwalze 40 geführt wird
und dann anschließend
zu einer Gravur-Streichstation 42 geführt wird,
wo die matte Trennmittel-Beschichtung im Rahmen eines Gravur-Streichverfahrens
auf den Trägerfilm
mittels eines herkömmlichen
Gravur-Streichzylinders 44 aufgebracht
wird. Der die matte Trennmittel-Beschichtung enthaltende Trägerfilm
wird danach durch einen ersten Trockenofen 46 geführt, vorzugsweise
einen 6,1 m (20 foot) langen Aufblasluft-Ofen, der bei einer Temperatur
im Bereich von 162,9 bis 176,8 °C
(325 bis 350°F)
betrieben wird, also einer Temperatur, die ausreichend ist zum Trocknen
und Vernetzen der matten Trennmittel-Beschichtung 20. In
dem Trockenofen der ersten Stufe wird die matte Trennmittel-Beschichtung
ausreichend vernetzt, damit sie permanent an der Träger-Platte
haftet. Vorzugsweise wird die matte Trennmittel-Beschichtung in
der Weise beschichtungsmäßig aufgebracht
und getrocknet, dass sie ein Beschichtungsgewicht (trocken) im Bereich
von 3 bis 5 g/m2 erzeugt.
-
Der die matte Trennmittel-Beschichtung
enthaltende Träger,
der getrocknet und vernetzt wurde, tritt aus dem Ofen 46 der
ersten Stufe aus und wird dann zum beschichtungsmäßigen Auftragen
der leitfähigen Primer-Beschichtung 24 auf
die getrocknete matte Trennmittel-Beschichtung zu einer Umkehr-Walzen-Beschichtungsstation 48 geleitet.
Das mit einer Beschichtung aus einer leitfähigen Primer versehene Material wird
dann zu einem zweiten Trockenofen 50 geleitet, vorzugsweise
einem 36,6 m (120 foot) langen Aufblasluft-Ofen. Dieser Ofen kann
ein Ofen mit mehreren Stufen mit Trocknungszonen bei verschiedenen
gesteuerten Temperaturen sein, abhängig von den charakteristischen
Trocknungseigenschaften der leitfähigen Primer-Beschichtung.
Vorzugsweise wird die aufgebrachte leitfähige Primer-Beschichtung, wie sie nachfolgend beschrieben
wird, bei einer Ofenluft-Temperatur von 121,2 bis 176,8°C (250 bis
350°F) getrocknet,
und zwar abhängig
von der Harzauswahl, um so einen im wesentlichen lösungsmittelfreien
(< 0,3 Gew.-%)
elektrostatisch sprühbaren
und elektrisch leitfähigen Überzug auf
dem matten Trennmittel-Film zu bilden.
-
Der getrocknete, mit einem leitfähigen Überzug versehene
Film 51 wird aus dem zweiten Trocknungsofen 50 entfernt
und auf eine Aufwickel-Walze 52 am Ausgang der ersten Beschichtungsstufe
aufgewickelt.
-
Die mit einer leitfähigen Beschichtung
versehene Seite des Films kann mit einer Leim-Beschichtung 27 zur Verwendung
beim späteren
Binden der leitfähigen
Schicht auf die Plattenoberfläche
während
der Übertragungs-Laminierungs-Stufe
des Verfahrens versehen werden. Für bestimmte Laminations-Platten
und unter bestimmten Laminations-Bedingungen kann die Leim-Beschichtung
weggelassen werden.
-
Der Film, der die getrocknete leitfähige Beschichtung
enthält,
gelangt von dem zweiten Trocknungsofen 50 zu einer Gravur-Druckstation
(nicht gezeigt), wo eine optionale Leim-Beschichtung 25 auf den getrockneten
leitfähigen Überzugsfilm
beschichtungsmäßig aufgebracht
wird. Die Leim-Beschichtung wird anschließend durch einen Aufblasluft-Ofen
(nicht gezeigt) geführt,
der bei einer Temperatur von etwa 121,2°C (250°F) betrieben wird, um die Leim-Beschichtung 25 zu
trocknen. Diese Leim-Beschichtung wird unter Verwendung eines Gravur-Streichzylinders
aufgebracht und kann ein Pigment in einer Menge bis zu 25 Volumen-%
enthalten, obwohl weniger als 10 Volumen-% bevorzugt sind. Das Trocken-Beschichtungs-Gewicht
der Leim-Beschichtung liegt im Bereich von 1 bis 3 g/m2.
-
Die Leim-Beschichtung 25 kann
irgendeine aus verschiedenen geeigneten Beschichtungs-Zusammensetzungen
umfassen, um eine Haftung des leitfähigen Films an der Plattenoberfläche 26 während des Übertragungs-Laminier-Schrittes
zu erreichen, der später
im Rahmen des vorliegenden Verfahrens durchgeführt wird. Die Leim-Beschichtung
umfaßt
vorzugsweise ein geeignetes thermoplastisches Harzmaterial wie beispielsweise
ein Acrylharz. In einer Ausführungsform
umfaßt
die Leim-Beschichtung ein Polymethylmethacrylat- oder Polyethylmethacrylat
enthaltendes Harz.
-
In bestimmten Beispielen, in denen
die Plattenoberfläche 26 aus
einem thermoplastischen Polyolefin wie beispielsweise Polypropylen
oder Polyethylen hergestellt sein kann, kann eine von der vorstehenden
Beschreibung verschiedene Leim-Beschichtung verwendet werden. In diesem
Fall besteht die Leim-Beschichtung vorzugsweise aus einer Überzugs-Zusammensetzung aus
einer Lösung
aus einem thermoplastischen chlorierten Polyolefin (CPO). Eine bevorzugte
CPO-Leim-Beschichtung ist vorzugsweise eine Beschichtung aus chloriertem
Polypropylen oder chloriertem Polyethylen, in der die Beschichtungs-Zusammensetzung 10% bis
60% (bezogen auf das Gewicht) des CPO und entsprechend 40 Gew.-%
bis 90 Gew.-% Lösungsmittel
enthält.
-
In Anschluß an das Trocknen der Leim-Beschichtung 25 tritt
der leitfähige
Film aus dem Trocknungsofen aus und wird auf einer Vorratswalze
(nicht gezeigt) aufgewickelt. Die fertige Folie wird anschließend von dem
Beschichtungs-System entfernt und auf der Abwickel-Station einer Übertragungs-Laminier-Station
zum Entfernen des leitfähigen
Primers 24 und der Leim-Beschichtung 25 von dem
mit einem Trennmittel beschichteten Träger und zum Übertragen
des Primer auf die Oberflächen
der Flächenplatte 26 installiert.
Dieser Schritt kann in mehreren Alternativen durchgeführt werden.
Eine Extrudier-Laminier-Vorrichtung kann verwendet werden, in der
die Flächenplatte 26 extrudiert
wird, während
gleichzeitig der leitfähige
Primer-Film auf die extrudierte Platte laminiert wird, wobei die
Hitze und der Druck, die durch den Extruder-Düsenausgang und die Kalander-
und Übertragungs-Walzen
erzeugt werden, zum Heißbinden
des Primen-Films auf die Platte verwendet werden. Dieser Vorgang
ist in 11 gezeigt und
wird weiter im einzelnen in Beispiel 15 beschrieben. Wenn
die leitfähige
Folie in Kontakt mit der extrudierten Platte gepresst wird, wird
die Extrusions-Temperatur auch ausreichend angehoben, um die Folie
mit der extrudierten Platte zu verbinden. Die mit einem matten Trennmittel
beschichtete Polyester-Trägerplatte
weist eine Hitzebeständigkeit
auf, die ausreichend ist, um einer Längung oder Deformation während des Übertragungs-
und Laminiations-Schrittes zu widerstehen. Im Anschluß an den
Laminierungs-Schritt unterliegt der flexible, laminierte extrudierte
Film einem gesteuerten Abkühlen.
Eine Reihe von wassergekühlten
Abkühl-Walzen
(nicht gezeigt) erzeugen eine gesteuerte Temperaturverringerung
in dem Laminat.
-
Alternativ kann eine bestehende,
mit einem Primen beschichtete Flächenplatte
mittels einer Extrusionskappe auf eine extrudierte Platte laminiert
werden, wie dies in 10 gezeigt
ist und weiter im einzelnen in Beispiel 10 beschrieben
ist. Diese Verfahrensweise wird auch all gemein in 2 gezeigt, in der das extrudierte Substrat 28 ein
Mehrschichten-Extrusions-Produkt
ist. In einigen Beispielen, insbesondere in denen, in denen bei
hoher Temperatur technisch hergestellte Kunststoffe wie beispielsweise
Polyarylate in Form eines Mehrschichten-Substrats involviert sind,
wird eine Haftung ohne die Leimüberzüge 25 oder 27 erhalten.
-
Als weitere Alternative kann der
leitfähige
Primer auf eine existierende, semiflexible Kunststoff-Flächen Platte
durch einen Trockenlack-Übertragungs-Laminationsschritt
laminiert werden, wie er in Beispiel 1 beschrieben ist.
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Wenn der Träger von dem Laminat entfernt
wird, bleibt die matte Trenn-Beschichtung, die mit der Träger-Platte
vernetzt und permanent verbunden wurde, an dem Trägerfilm
währen
des Abziehprozesses haften. Die matte Trenn-Beschichtung weist eine
matte Außenfläche mit
einer Mikrorauheit auf, die auf die leitfähige Primer-Beschichtung übertragen
wird. Die Mikrorauheit der matten Beschichtung wiederholt sich,
um einen ausreichend geringen Glanz auf die Primer-Beschichtung
zu übertragen
und so die Haftung des Spritzlacks zu verbessern. Der gewünschte Glanzgrad
kann schwanken. Die Formulierung der matten Trennschicht (wie sie nachfolgend
beschrieben wird) liefert eine Kombination des gewünschten
geringen Oberflächenglanzes,
zusammen mit einem glatten oder freien Trennen der Träger-Platte
von der Oberfläche
mit geringem Glanz bei jeder beliebigen Abziehtemperatur.
-
Die Formulierung der matten Trenn-Beschichtung
umfaßt
eine Beschichtung, die auf den Träger mittels herkömmlicher
Gieß-Formverfahren
aufgebracht werden kann, wie beispielsweise Gravur-Beschichten oder
Walzen-Beschichten. Die bevorzugte Beschichtungs-Zusammensetzung ist ein wärmehärtendes
Harzmaterial, das, wenn es Hitze zum Trocknen des Materials ausgesetzt
wird, auch vernetzt und sich permanent als Oberflächenfilm
bindet, der auf der Träger-Platte
haftet. Die Feststoffe, die in der matten Trenn-Beschichtung enthalten
sind, schließen
vorzugsweise als Hauptkomponente ein oder mehrere Vernetzungsmittel
ein, die eine gute Haftung der getrockneten, vernetzten Beschichtung
auf dem Polyester-Träger-Film
liefern. In einer Ausführungsform
ist die Formulierung der matten Trenn-Beschichtung-ein primäres vernetzendes
Harz wie beispielsweise ein Vinyl-Harz, das sich mit dem Polyesterfilm
verbindet. Ein geeignetes Vinyl-Harz ist ein Vinylchlorid-Vinylacetat- Harz mit mittlerem
Molekulargewicht, das unter der Bezeichnung VAGH bekannt ist und weiter
im einzelnen im nachfolgenden Beispiel 1 beschrieben wird. Dieses
Vinyl-Harz kann in einer Menge bis zu 20% der gesamten Feststoffe
in der matten Trenn-Beschichtung zugegen sein. Darüber hinaus
kann die matte Trenn-Beschichtung ein sekundäres vernetzendes Harz zur Verbesserung
der Ablösung
der leitfähigen Beschichtung
von der matten Trenn-Beschichtung
einschließen.
In einer Ausführungsform
kann das sekundäre
vernetzende Harz ein Acryl-modifiziertes Alkyd-Harz wie beispielsweise
das Harz sein, das unter der Bezeichnung „Chempol 13-1501" bekannt ist
und ebenfalls weiter im einzelnen in Beispiel 1 beschrieben ist.
Dieses sekundäre
vernetzende Harz macht 1% bis 15% der Gesamt-Feststoffe der matten
Trenn-Beschichtung aus. Die matte Trenn-Beschichtung schließt weiter
einen geeigneten Katalysator zur Beschleunigung des Vernetzungsprozesses
ein, der typischerweise von 1% bis 2% der Gesamt-Feststoffe in der
matten Trenn-Beschichtung ausmacht.
-
Die harzartigen Komponenten der matten
Trenn-Beschichtungs-Zusammensetzung werden mit geeigneten organischen
Lösungsmitteln
gemischt. In einer Ausführungsform
werden die Harze gemischt mit einem primären Harzlösungsmittel wie beispielsweise
Methylisobutylketon (MIBK), das 80% bis 95% der Gesamtmenge an Lösungsmittel
in der Formulierung ausmacht. Ein sekundäres Harzlösungsmittel wie beispielsweise Isopropylalkohol
(IPOH) ist nützlich
zum Verlangsamen des Vernetzens der Harze in Lösung. Das Sekundär-Harz-Lösungsmittel macht vorzugsweise
5% bis 20% der Gesamtmenge an Lösungsmittel
aus.
-
Die Formulierung der matten Trenn-Beschichtung
wird hergestellt durch Lösen
des primären
vernetzenden Harzes in den primären
und sekundären
Harzlösungsmitteln
durch Mischen und anschließendes
Zusetzen des sekundären
vernetzenden Harzes, zusammen mit einem primären Mattiermittel, vorzugsweise
in Form eines Füllstoffes,
der ein feines, teilchenförmiges
inertes anorganisches Material umfaßt. In einer Ausführungsform
umfaßt
der Füllstoff
Aluminiumsilicat mit einer mittleren Teilchengröße von etwa 5,0 μm (micron). Der
in der Formulierung enthaltene Füllstoff
macht bis zu 25% der Gesamt-Feststoffe in der matten Trenn-Beschichtung aus.
Der feine teilchenförmige
Füllstoff
wird sorgfältig
in dem Harz und der Harz-Lösungsmittel-Mischung
dispergiert, vorzugsweise unter angehobenen Temperaturen von 37,8
bis 48,9°C
(100 bis 120 °F).
-
Wenn die matte Trennschicht trocknet
und vernetzt, bildet sie eine matte Beschichtung auf der Oberfläche der
Träger-Platte.
Die wärmegehärtete harzartige
Beschichtung ist kontinuierlich mit der Fläche der Träger-Platte verbunden, und in
Form des vernetzten und permanent gebundenen trockenen Films liefert
sie eine gegen hohe Temperatur beständige Wärmeübertragungs-Barriere zwischen
der Polyester-Trägerplatte
und der Primer-Beschichtung und ihrem darunter liegenden Substrat.
Die matte Oberfläche
wird gesteuert durch die Menge und Teilchengröße des Füllstoffes. Die feinen Teilchen
in der matten Trenn-Beschichtung bilden – in mikroskopischem Maßstab – eine Oberfläche mit
einer Mikrorauheit, die eine replizierte Mikrorauheit auf die Oberfläche der
getrockneten leitfähigen
Beschichtung überträgt.
-
Die matte Trenn-Beschichtungs-Formulierung
kann ein Trennmittel einschließen,
wodurch das bereitwillige Lösen
des Trägers
und seiner matten Trenn-Beschichtung von der leitfähigen Beschichtung
während des Übertragungsprozesses
erleichtert wird. Das Trennmittel schließt vorzugsweise eine Wachskomponente wie
beispielsweise ein Polyethylen-Wachs ein, das bei erhöhten Temperaturen
schmilzt und so ein leichtes Freisetzen der Trenn-Beschichtung in der
Wärme ermöglicht.
Die Wachskomponente ist normalerweise in der matten Trenn-Beschichtung
bei 37,8 bis 48,9°C
(100 bis 120°F)
suspendiert, und die Wachskomponente in ihrer suspendierten oder
teilchenartigen Form dient auch als Mattierungsmittel. Das bevorzugte
Polyethylen-Wachs ist das Wachs mit der Bezeichnung „Shamrock
5-381-N1" (beschrieben in dem nachfolgenden Beispiel 1). In einer
bevorzugten Form der Trennmittel-Beschichtungs-Formulierung macht
das Polyethylen-Wachs 0,1% bis 25% der Feststoffe aus, die in der
matten Trenn-Beschichtung enthalten sind.
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Das in der matten Trenn-Beschichtungs-Formulierung
enthaltene Trennmittel kann weiter eine Silicon-Harzkomponente einschließen, die
sich mit dem Polyethylen-Wachs kombiniert und so das leichte Ablösen der
leitfähigen
Beschichtung von der matten Trenn-Beschichtung bei Temperaturen
erhöht,
die im Bereich von Raumtemperatur bis zu erhöhten Temperaturen liegen. In
einer Ausführungsform
macht das Siliconharz 0,5% bis 25% der in der matten Trenn-Beschichtungs-Formulierung
enthaltenen Feststoffe aus. Ein Ablösen wird verbessert, wenn das
Wachs und das Siliconharz in Kombination in der matten Trenn-Beschichtung
verwendet werden.
-
In einer Ausführungsform ist die
leitfähige
Primer-Beschichtung eine thermoplastische, ein synthetisches Harz
umfassende Beschichtungs-Zusammensetzung. Die bevorzugte Trocken-Filmdicke der leitfähigen Beschichtung
liegt im Bereich von 7,6 bis 38,1 μm (0,3 bis 1,5 mil). Vorzugsweise
erzeugt die leitfähige
Primen-Beschichtungs-Lackformulierung eine Trockenfilm-Beschichtung
mit gewünschten
Eigenschaften der elektrischen Leitfähigkeit, Beständigkeit
gegenüber
Spritz-Lackier-Lösungsmitteln
und Haftung auf durch Spritz-Lackieren aufgebrachten Farben und
Primern, was zu einer Oberfläche
der Qualitätsstufe „Klasse
A" nach dem elektrostatischen Spritz-Lackieren führt. Das elektrisch leitfähige Polymermaterial
schließt
in einer Ausführungsform
ein Polyesterharz ein, das ein feinteiliges leitfähiges Material
wie beispielsweise Ruß und
ein Anti-Blockiermittel wie beispielsweise eine Dispersion aus gebrannten
Siliciumoxid enthält.
Andere thermoplastische Harzmaterialien können verwendet werden, beispielsweise
Acryl-Polymere, Polyurethane, Polyarylate, Polycarbonate und Polyetherimide.
-
In einer Ausführungsform ist eine Hauptkomponente
des Harzes, das in der leitfähigen
Primer-Beschichtung enthalten ist, ein Polyesterharz wie beispielsweise
das Produkt Adcote X80-125 (Marke der Firma Morton International
von Chicago, Illinois). In ihrer bevorzugten Form macht die Polyester-Komponente
50 bis 90% der Gesamt-Feststoffe aus, die in der leitfähigen Beschichtungs-Formulierung
enthalten sind, vorzugsweise 70 bis 85%. Die Untergrenze ist gegeben
durch die Kohäsions-Festigkeit
des getrockneten Films, und die Obergrenze ist gegeben durch die
erforderliche Leitfähigkeit.
In einer Ausführungsform
ist die leitfähige
Beschichtung schwach vernetzt; wie vorstehend erwähnt wurde,
um die Temperaturbeständigkeit
des fertigen Primers zu erhöhen;
dies ist nachfolgend in Beispiel 15 beschrieben.
-
Eine zweite Komponente ist ein leitfähiges Pigment,
vorzugsweise ein Ruß und
am meisten bevorzugt das Produkt mit der Bezeichnung Vulcan XC-72
(Marke der Firma Cabot Corp.). In seiner bevorzugten Ausführungsform
macht der Ruß 10
Gew.-% bis 50 Gew.-% der in dem leitfähigen Primen enthaltenen Feststoffe aus.
Die Untergrenze ist gegeben durch die Oberflä chen-Leitfähigkeit des fertigen getrockneten
leitfähigen
Primer-Films, die ein elektrostatisches Spritz-Lackieren ermöglicht.
-
Die dritte – und optionale – Komponente
ist ein teilchenförmiges
Anti-Blockiermittel, vorzugsweise. ein gebranntes Siliciumoxid,
am meisten bevorzugt das Material, das unter der Bezeichnung TS-100
vertrieben wird (diese Bezeichnung ist eine Handelsbezeichnung eines
Produkts der Firma Degussa). In einer bevorzugten Form macht das
gebrannte Siliciumoxid 0 Gew.-% bis 5 Gew.-%, am meisten bevorzugt
2 Gew.-% bis 3 Gew.-%, der Gesamt-Feststoffe in dem leitfähigen Primer
aus. Eine zu große
Menge an Anti-Blockiermittel verringert die Leitfähigkeit
des fertigen, getrockneten, leitfähigen Primer-Films.
-
Eine bevorzugte Formulierung enthält 27 Teile
Adcote X80-125-Polyester-Harz (trocken), Lösungsmittel MEK und Toluol
in einer Menge von jeweils 32,6 Teilen, 6,8 Teile Vulcan XC-72-Ruß und ein
Teil gebranntes Siliciumoxid TS-100.
-
Andere in geringeren Menge vorhandene
Komponenten der Formulierung für
eine leitfähige
Beschichtung können
ein Dispergiermittel einschließen,
wie beispielsweise das Material, das unter der Bezeichnung FC-430
vertrieben wird (dies ist eine Handelsmarke der Firma 3 M Co.).
Das Dispergiermittel macht vorzugsweise bis zu 0,05 Teilen pro 100
Teile Harz aus.
-
Beispiel 1
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Eine Platte für eine Kunststoff-Fahrzeug-Karrosserie
wurde hergestellt durch die folgenden Schritte: (a) Herstellen eines
matten Trenn-Films; (b) Herstellen eines leitfähigen Primer-Films; (c) Herstellen
einer leitfähigen Übertragungs-Folie;
(d) Übertragung
auf eine in der Wärme
formbare Stützplatte;
(e) Formen in der Wärme;
und (f) Binden des in der Wärme
geformten Laminats auf eine Substrat-Platte.
-
(a) Matte Trenn-Beschichtung
-
Eine matte Trenn-Beschichtung wurde
formuliert aus den folgenden Komponenten:
-
1. VAGH ist ein partiell hydrolysiertes
Vinylchlorid-Vinylacetat-Harz mittleren Molekulargewichts (etwa 90%
Vinylchlorid, 4% Vinylacetat und Hydroxyl-Gehalt 2,3%), vertrieben
von der Firma Union Carbide, Somerset, New Jersey.
-
2. ASP400 ist ein Aluminiumsilicat
mit einer mittleren Teilchengröße von 5 μm (micron),
hergestellt von der Firma Engelhard Corp., Edison, New Jersey, und
vertrieben von der Firma Jensen-Souder, Itasca, Illinois.
-
3. Chempo 13-1501 ist eine Acryl-modifizierte
Alkydharz-Lösung
(50% Harz, 50 Xy-1o1),
vertrieben von der Firma Freeman Chemical Co., Port Washington,
Wisconsin.
-
4. SR-107 ist ein Siliconharz, hergestellt
von der Firma General Electric, Waterford, Connecticut, und vertrieben
von der Firma Fitzchem, Chicago, Illinois.
-
5. 5381-N1 ist ein Polyethylen-Wachs,
vertrieben von der Firma Shamrock -Chemicals Corp., Newark, New
Jersey.
-
6. Cycat 4040 ist ein para-Toluolsulfonsäure-Katalysator
(40 Gew.-% in Isopropanol), vertreiben von der Firma American Cyanamid
Co., Walingford, Connecticut.
-
7. Cymel 303 ist flüssiges Hexamethoxymethylmelamin-Vernetzungsmittel,
vertrieben von der Firma American Cyanamid.
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Die Zusammensetzung 1 wurde hergestellt
durch Lösen
des VAGH-Harzes in einer MIBK- und
IPOH-Mischung durch Mischen in einem Cowles-Mischer und anschließendes-Zusetzen
der Komponenten Chempol 13-1501, ASP400 und 5381-N1 unter Mischen.
Diese Mischung wurde anschließend
bei einer Temperatur von etwa 43,4°C (110°F) in einer Sandmühle behandelt,
um das ASP400 zu dispergieren.
-
b. Leitfähige Primer-Beschichtung
-
Eine leitfähige Primer-Beschichtung wurde
wie folgt formuliert: 16,5 Teile Methylethylketon (MEK) und 16,5
Teile Toluol wurden in einem Gefäß gemischt.
58 Teile der Polyester-Harz-Lösung
wurden langsam unter Mischen zugesetzt. Nachdem die Mischung homogen
war, wurden langsam 9 Teile Ruß (Vulcan
XC-72) zugesetzt. Diese Vormischung wurde dann auf eine Korngröße von weniger
als 5 μm
(micron) in einer Schrotmühle (1
mm Schrot) gemahlen. Ein eventueller Lösungsmittel-Verlust während des
Mahlens wurde auf sein ursprüngliches
Gewicht zurückgebracht,
und die Charge wurde mit „Charge
A" bezeichnet. 96 Teile der Polyester-Harz-Lösung wurden in ein getrenntes
Gefäß gegeben
und durchmischt, während
man langsam 4 Teile gebranntes Siliciumoxid zusetzte. Die Mischung
wurde auf eine Korngröße von 30 μm (micron)
dispergiert und mit „Charge
B" bezeichnet. 3 Teile „Charge
A" und 1 Teil „Charge
B" wurden gemischt, bis ein homogener Zustand erreicht worden war.
-
8. Die Polyester-Harz-Lösung umfaßte Adcote
X80-125, das in einer Feststoffmenge von 40% in einer 50 : 50-Mischung
aus MEK und Toluol vorlag.
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9. Vulcan XC-72 ist ein leitfähiger Ruß mit hoher
Oberfläche
und einer mittleren Teilchengröße von 30 nm,
vertrieben von der Firma Cabot Corp. aus Waltman, Massachusetts.
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10. Das gebrannte Siliciumoxid war
das Produkt TS-100 mit einer mittleren Teilchengröße von 5 μm (micron),
vertrieben von der Firma Degussa Corporation, Teterboro, New Jersey.
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c. Herstellung der leitfähigen Übertragungs
Folie
-
Die matte Trenn-Beschichtung wurde
im Rahmen eines Gravur-Streichverfahrens in einheitlicher Filmdicke
auf einen Träger
mit einem 100 HK-Gravur-Zylindermuster in einem Beschichtungsgewicht
(getrocknet) von 3 g/m2 aufgetragen. Der
Träger
war eine 19,05 μm
(75 gauge) dicke, orientierte Glanz-Polyester-Trägerplatte (Hostaphan 2000,
vertrieben von der Firma Hoechst Celanese, Greer, South Carolina).
Die Geschwindigkeit der Produktionslinie betrug 61,0 m (200 Fuß) pro Minute
und die Beschichtung wurde in einem 6,1 m (20 Fuß) langen Aufblasluft-Ofen
(Ofen Nr. 1 in 3) bei
einer Lufttemperatur von 171,2°C
(340 °F)
(Gewebetemperatur etwa 104,5°C
(220°F))
getrocknet und vernetzt. Dieser Schritt führte zur Bildung eines kontinuierlichen,
einheitlichen hochtemperaturbeständigen
matten Trennfilms, der permanent auf der Träger-Platte gebunden war.
-
Als nächstes wurde die leitfähige Primer-Beschichtung
in einem Beschichtungsgewicht (getrocknet) von 22 g/m2 auf
die getrocknete, matte Trenn-Beschichtung in einer Umkehr-Walzen-Beschichtungsstation
auf derselben Beschichtungsanlage beschichtungsmäßig aufgetragen. Die Primer-Beschichtung
war von kontinuierlicher, einheitlicher Filmdicke und wurde in einem
36,6 m (120 Fuß)
langen, drei Zonen umfassenden Aufblasluft-Ofen getrocknet und aufgeschmolzen,
wobei die Temperaturen der Luft in den drei Zonen 93,4°C, 110,1°C und 121,2°C
(200°F,
230°F und
250°F) betrugen.
Dies führte
zu Ausbildung einer getrockneten leitfähigen Primer-Beschichtung auf
der matten Trenn-Beschichtung des Trägerfilms. Um eine Schrumpfung
des Gewebes zu minimieren und eine Verwindung des Trägerfilms
zu vermeiden, wurde die Gewebespannung unter 142,9 g/cm (0,8 lbs/linear
inch) der Gewebebreite bei der Passage durch die Trocknungsöfen gehalten.
-
Der getrocknete und beschichtungsmäßig aufgetragene
Primer-Film wurde in Form einer Rolle aufgerollt und von der Beschichtungseinheit
entfernt.
-
d. Übertragung auf die in der Wärme formbare
Stützplatte
-
Der mit einem leitfähigen Primer
beschichtete Träger
wurde als nächstes
auf die in der Wärme
formbare Oberflächenplatte 26 durch
Trockenlack-Übertragungs-Laminierverfahren
auflaminiert, wie sie in 4 veranschaulicht
sind. Das in der Wärme
formbare Laminat 56, das durch den Übertragungs-Laminationsschritt gebildet
wurde, schließt
die leitfähige
Verbund-Primer-Schicht 24 ein, die auf der Flächenplatte 26 zum
Haften gebracht worden war. Die Flächenplatte ist vorzugsweise
eine halbstarre, selbsttragende, dünne, flache Platte aus einem
synthetischen Harzmaterial. Die Flächenplatte ist aus einem Material
hergestellt, das mit einem durch Spritzgießen geformten Kunststoffmaterial
oder einem wärmehärtenden,
mit Fasern als Füllstoff
versehenen Formmaterial verträglich
ist, das später
zur Ausbildung der Struktur-Substrat-Basis 29 des fertigen
Artikels verwendet wird, oder die Flächenplatte ist kompatibel mit
einem anderen Polymer-Laminat, auf dem es zum Haften gebracht wird,
wenn die Gesamtstruktur vakuum-druck-geformt wird im Rahmen einer
alternativen Verfahrensweise zur Ausbildung der fertigen Platte.
Vorzugsweise ist die Flächenplatte
aus demselben oder im wesentlichen demselben Polymermaterial wie
die Substrat-Basis des fertigen Artikels hergestellt. Die Flächenplatte
ist auch hergestellt aus einem Material, das eine Dicke aufweist,
die durch Formen in der Wärme
in eine komplexe dreidimensionale Form gebracht werden kann, zusammen
mit der darauf zum Haften gebrachten leitfähigen Verbund-Primer-Beschichtung, ohne
daß im
wesentlichen die Leitfähigkeit
des leitfähigen
Primers beinträchtigt
wird. Das Material, aus dem das Substrat geformt ist, kann eine
erhebliche Menge an großen
Fasern oder teilchenförmigem
Füllstoff
enthalten und kann daher zur Bildung einer nicht perfekten Oberfläche des
fertigen, mit einem Lack versehenen Gegenstandes führen, der
aus dem Substrat-Material geformt wird. Das Laminat wird auf der
ansonsten nicht perfekten Oberfläche
des geformten Substrats zum Haften gebracht, und verbessert so die
charakteristischen Oberflächeneigenschaften
der Substrat-Platte und führt
zur Bildung eines einheitlichen leitfähigen Primers, der dann, wenn
er mit einem Fahrzeug-Außenlack
elektrostatisch spritzlackiert wird, zur Bildung einer außergewöhnlich glatten
gesteuerten Fahrzeug-Außenlack-Fläche der
Qualitätsstufe „Klasse
A" führt.
Die Eigenschaften einer die Qualitätsstufe „Klasse A" aufweisenden Fahrzeug-Außenlack-Oberfläche sind
allgemein beschrieben in der PCT-Anmeldung
Nr. WO 88/07416. Der mehrere Schichten aufweisende Gegenstand in
seiner fertigen Form umfaßt
eine hohen Anforderungen genügende,
im wesentlichen defektfreie dreidimensional geformte Lack-Beschichtung
mit Fahrzeug-Außen-Eigenschaften
in Kombination mit der Träger-Platte,
die eine Pufferschicht zwischen der unter dem Standard liegenden
Oberfläche
des Substrats und der fertigen Lack-Beschichtung liefert. Das Flächen-Plattenmaterial minimiert
die Oberflächendefekte,
die auf die Lack-Beschichtung übertragen
werden. Die bevorzugten Materialien, aus denen die Flächenplatten
hergestellt sind, sind ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), Polycarbonat,
ein unter der Bezeichnung Xenoy (Marke der Firma G.E.) bekannter
Polyester, ein unter der Bezeichnung Ultem (Marke der Firma G.E.)
bekanntes Polyetherimid, ein unter der Bezeichnung Noryl (Marke
der Firma G.E.) bekanntes modifiziertes Phenylenoxid, Polyarylat,
TPO, Nylon, Vinyl (PVC) und GTX-Urethan-Acryl-Polycarbonat. Ein bevorzugtes ABS-Material
ist dasjenige mit der Bezeichnung Cycolac L.S. der Firma Borg Warner.
Thermoplastische Polyolefine (TPO's) einschließlich Polypropylen und Polyethylen
können
verwendet werden, wie auch Polyester oder ein amorphes Nylon, wie
beispielsweise das Produkt Bexloy C-712 (Marke der Firma Du Pont).
-
Die Dicke der Flächenplatte kann unterschiedlich
sein, jedoch ist es allgemein nötig,
daß die
Oberflächenplatte
eine ausreichende Dicke aufweist, um Defekte an der Oberfläche des
darunterliegenden Substrats zu isolieren oder absorbieren, wobei
eine glatte obere Fläche
der Lackier-Beschichtung nach dem Lackieren präsentiert wird. Ein erwünschter
Bereich der Dicke der Flächenplatte
ist – wie
angenommen wird – ein
Bereich von 0,25 mm bis 5,08 mm (10 bis 200 mil), wobei eine Dicke
von 0,51 mm (20 mil) eine bevorzugte Dicke für eine ABS-Platte ist, wenn
sie beim Wärmehärten oder
thermoplastischen Formen verwendet wird, um ein Beispiel zu nennen.
Die dickeren Laminate sind bevorzugt für VPF-(Vakuum-Druck-Form-)Schritte.
-
Der in 4 veranschaulichte
Laminierungs-Schritt zeigt, wie der mit einer leitfähigen Schicht
beschichtete Träger 60 auf
einer oberen Abwickel-Walze 62 bevorratet wird und eine
flexible, 0,51 mm (20 mil) dicke ABS-Flächen-Platte 24 auf
einer unteren Abwickel-Walze 64 bevorratet wird. Der mit
einer leitfähigen Beschichtung
versehene Träger
umfaßt
in einer Ausführungsform
die leitfähige
Primer-Beschichtung auf einer einzigen flexiblen, mit einer matten
Trenn-Beschichtung versehene Formplatte. Die mit einer leitfähigen Beschichtung
versehene Formplatte 60 wird um eine Walze 66 geführt, und
die Flächenplatte
wird um eine Walze 68 geführt. Der Träger und die Stützplatte
treten dann zwischen einer erhitzten Laminat-Trommel 70 und
einer Stützwalze 72 aus
Kautschuk hindurch. Die Laminierungs-Trommel ist vorzugsweise aus Stahl hergestellt
und wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 204,6 bis 218,5 °C (400 bis
425°F) betrieben.
Sie wird in Druckkontakt mit den überlappenden Platten gebracht
und erhitzt diese so auf eine Temperatur, die ausreichend ist, um
die Trennmittel in der matten Trenn-Beschichtung zu schmelzen und
den Primer von dem Träger
zu trennen und die leitfähige
Primer-Beschichtung mit der Flächenplatte
zu verbinden. Die Kautschuk-Stütz-Walze 72 und
die Laminat-Walze 70 stehen in Druckkontakt mit dem Träger und
der Stützplatte
vorzugsweise bei einem Druck von etwa 53,58 kg/cm (300 pounds pro
lineares in). Die Geschwindigkeit, mit der die Platte während des Laminierens
voranläuft,
stellt sicher, daß das
resultierende Laminat auf eine Temperatur erhitzt wird, die nötig ist,
um eine Übertragung
und eine Bindung zu bewirken. Die Hitze erweicht das Flächen-Plattenmaterial und stellt
so eine vollständige
Bindung zwischen der leitfähigen
Beschichtung und der Flächenplatte
sicher. Die Polyester-Trägerplatte
des mit einem leitfähigen,
matten Trennmittel beschichteten Trägers weist eine Hitzebeständigkeit
oberhalb der Temperaturen des Laminier-Schrittes auf, so daß die Träger-Platte
einer Längung während des
Laminier-Schrittes
widersteht. Während
des Übertragungsschrittes
wird die Mikro-Rauheit der matten Oberfläche auf dem Träger auf
die Oberfläche
der Primer-Beschichtung übertragen.
Im Anschluß an den
Schritt des Bindens wird das flexible, mit einer leitfähigen Beschichtung
versehene Laminat anschließend um
eine oder mehrere Abkühl-Walzen 74 geführt, um
das Laminat auf Raumtemperatur abzukühlen. Das fertige Laminat 56 läuft dann
weiter auf eine Laminat-Aufwickel-Trommel 76. Die Träger-Platte
kann von dem Laminat vor dem nachfolgenden Schritt des Thermo-Formens
abgezogen werden, oder kann daran befestigt bleiben. Andere Polymer-Filme
oder -Laminate können
auch in ähnlicher
Weise auf das fertige leitfähige
La- minat transfer-laminiert werden.
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e. Wärmeformung
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In dem nächsten Schritt im Verfahren
wurde das in 4 gezeigte
Laminat 56 auf eine gewünschte dreidimensionale
Form in der Wärme
geformt (Thermo-Formen). Der ThermoFormschritt ist in den 5 und 6 veranschaulicht.
Darin wird das anfänglich
flache Laminat zu einer hochgradig mit Konturen versehenen dreidimensionalen
Form zur Verwen dung als Oberfläche
einer Fahrzeug-Karrosserie-Platte geformt. Getrennte Laminat-Platten
werden einzeln in einen Klemm-Rahmen 78 einer Vakuum-Form-Vorrichtung
eingelegt. Der Klemm-Rahmen ist auf einer Spur 60 vorwärts und
rückwärts bewegbar.
Die Laminat-Platte wird anfänglich
in den Klemm-Rahmen in der in 5 gezeigten
Position eingelegt.
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Der Klemm-Rahmen wird dann entlang
der Spur in einen Ofen 82 bewegt, um die Stützplatte
auf eine Temperatur zum Wärmeformen
zu erhitzen. Die ABS-Flächen-Platte
wird auf eine Temperatur im Bereich von 137,9 bis 193,5°C (280 bis
380°F) erhitzt.
Bei einem Bexloy-Nylon-Material
wird die Platte auf eine Temperatur von 193,5 bis 215,7°C (380 bis
420°F) erhitzt.
Diese Temperaturen sind die tatsächlichen
Temperaturen der Platte, nicht die Ofentemperaturen. Eine Druckunterstützung kann
bei dem Thermo-Formschritt angewendet werden, um die Thermo-Formtemperatur
zu reduzieren. Bei den Temperaturen des Thermo-Formprozesses hängt das Laminat durch wie in
gestrichelten Linien bei 84 gezeigt ist.
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Sobald das Laminat in dem Ofen auf
die gewünschte
Temperatur erhitzt wurde, wird der Klemm-Rahmen entlang der Spur 80 zurückbewegt,
weg von dem Ofen 82 und in seine ursprüngliche Position oberhalb der
Vakuum-Form-Matrize (buck) 86. Die Arbeitsoberfläche der
Vakuum-Form-Matrize 86 wird – natürlich nur beispielhaft – als gebogene
Oberfläche
gezeigt. Andere Konfigurationen können verwendet werden, und
zwar abhängig
von der gewünschten
dreidimensionalen Form, die der Oberfläche des fertigen Gegenstandes
verliehen werden soll.
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Das vorerhitzte Laminat wird als
nächstes
zu der gewünschten
dreidimensionalen Form vakuum-geformt, indem man zuerst ein Vakuum
an die Vakuum-Form-Matrize durch deren Verbindung zur einer Vakuumpumpe 88 anlegt.
Die Vakuum-Form-Matrize wird dann in die in 6 gezeigte Position angehoben, wo sie
in den Klemm-Rahmen aufgestiegen ist. Das Vakuum wird durch Löcher in
der Matrize gezogen, um das heiße Plastikmaterial
in die Form der Arbeitsfläche
der Matrize zu pressen. Positiver Luftdruck kann auf die freie Fläche der
Primer-Beschichtung auf der gegenüberliegenden Seite der Matrize
aufgebracht werden, um den Formdruck zu erhöhen. Die Matrize bleibt lange
genug an Ort und Stelle, um den Kunststoff wieder auf einen festen
Zustand abzukühlen,
bevor die Matrize zurück
in die gezeigte Position fällt.
Dies läßt den Kunststoff
in der Form der Matrize zurück.
Der bevorzugte Vakuum-Formschritt ist die Verwendung einer männlichen
Vakuum-Form-Vorrichtung, bei der die Vakuum-Form-Matrize in direkten
Kontakt mit der Flächenplatte
steht, damit die äußere leitfähige Beschichtung
auf der gegenüberliegenden
Seite der Stützplatte
nicht in Kontakt damit kommt. Auf diese Weise versteckt die Flächenplatte
die meisten irgendwelcher möglichen
Defekte in der Arbeitsfläche
der Matrize, und die Oberfläche
der leitfähigen
Beschichtung wird nicht beeinträchtigt,
sondern man läßt sie sich
frei weiten. Weibliche Formen können
auch erfolgreich benutzt werden.
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In einem alternativen Thermo-Formschritt
(nicht gezeigt) kann das Laminat durch den Wärme-Former als kontinuierliche
Platte hindurchgeführt
werden. Das Laminat tritt zuerst durch den Ofen und wandert dann weiter
zu der Thermo-Form-Matrize, die in Linie mit dem verfahrensmäßig stromabwärts liegenden
Ende des Ofens angeordnet ist. Die kontinuierliche Platte wird in
voreingestellten Intervallen gestoppt, um das Laminat auf die Wärme-Form-Temperatur zu erhitzen,
während
ein vorher erhitzter Abschnitt der Platte in die gewünschte Form
vakuum-geformt wird.
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Der Thermo-Formschritt erzeugt ein
dreidimensional geformtes vorgeformtes Laminat, wie es bei 90 in 7 gezeigt ist. Aus Gründen der
Einfachheit ist das vorgeformte Laminat so veranschaulicht, daß es die Flächenplatte 26 und
die daran zum Haften gebrachte leitfähige Primer-Beschichtung 24 umfaßt. Das
Laminat ist in einer dreidimensional geformten Form veranschaulicht,
und zwar im Anschluß an
den Thermo-Formschritt; dies geschieht nur beispielhaft für eine mögliche dreidimensionale
Form. Andere komplexe dreidimensionale Formen sind ebenfalls möglich. Die
leitfähige
Beschichtung erfährt
Längungen
während
des Thermo-Formens, die größer sind
als 150%, und zwar ohne daß signifikant
die Einheitlichkeit der Leitfähigkeit
und das Vermögen,
für nachfolgende
Schritte des elektrostatischen Spritz-Lackierens zum Erreichen einer
Oberfläche
mit der Qualitätsstufe „Klasse
A" zur Verfügung
stehen, beeinträchtigt
werden.
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f. Binden eines thermo-geformten
Laminats auf eine Substrat-Platte
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Eine anschließende Injektions-Plattier-Operation
ist in den 7 und 8 gezeigt, worin das vorgebildete
Laminat 90 auf einer darunter liegenden Kunststoff-Substrat-Platte 28 zum
Haften gebracht wird. Der Injektions-Plattier-Schritt ist ein Beispiel
eines möglichen
Mittels zum haftmäßigen Befestigen
des Laminats auf dem Substrat. Nachdem das Laminat 90 in
seine gewünschte
Form vorgeformt wurde, wird es auf die richtige Größe beschnitten
und ist dann bereit für
den Schritt des Injektions-Plattierens. Das thermo-geformte Laminat 90 wird
in eine Spritzgießform 92 gelegt
und mit der Fläche
eines spritzgieß-geformten
Substrats verschmolzen. Gemäß einem
ersten Schritt in dem Injektions-Plattier-Schritt ist eine Kunststoff-Spritzgieß-Form in
ihrer offenen Position, und das vorgeformte Laminat wird in einem
Formhohlraum 94 angeordnet, und zwar zwischen der vorderen
und der hinteren Formhälfte 96 bzw.
98. Die Innenfläche 100 der
Formhälfte
paßt identisch zur
Außenkontur
der mit einem leitfähigen
Primer beschichteten Oberfläche
des vorgeformten Laminats 90. Diese Fläche der Form ist eine starre
Fläche,
die frei ist von Oberflächendefekten,
so daß die
Oberflächendefekte
nicht auf die mit der leitfähigen
Beschichtung versehene Oberfläche
des Laminats übertragen
werden. Nachdem die durch Vakuumformen gebildete, gesenk-geformte
Platte 90 innerhalb der Spritzgießform angeordnet wurde, wird
ein Raum hinter dem Laminat zum Aufnehmen des Injektions-Spritzgieß-Materials 102 gelassen.
Das Injektions-Spritzgieß-Material
strömt
durch eine Passage 104 in der rückseitigen Formhälfte und in
den Formhohlraum hinter dem vorgeformten Laminat. Das Formmaterial
richtet sich nach der Form des Formhohlraums und wird permanent
mit dem Flächen-Platten-Abschnitt
des Laminats verbunden. Das Injektions-Spritzgieß-Material kommt nicht in Kontakt
mit der leitfähigen
Beschichtung. Wie vorher beschrieben, sind die Formmaterialien,
aus denen das Substrat und die Flächenplatte hergestellt sind,
miteinander verträglich, so
daß sich
die beiden Materialien unter Bildung eines integralen geformten
Substrats miteinander verbinden, auf dem die leitfähige Beschichtung
ein defektfreies Finish liefert. Die Temperatur, bei der die Spritzgießform betrieben
wird, liegt wesentlich unter der Schmelztemperatur des Formmaterials.
In einer Ausführungsform,
in der eine ABS-Stütz-Platte
verwendet wurde, lag das geschmolzene Material bei einer Temperatur
von etwa 232,4°C
(450°F)
vor, um nur ein Beispiel zu nennen. Ein Wasser-Kühlmantel kann zum Kühlen der
Flächen der
Form verwendet werden. Beide Stirnflächen der Form werden auf eine
Temperatur im Bereich von 71,2 bis 76,7°C (160 bis 170°F) gekühlt, so
daß die
leitfähige
Primer-Beschichtung auf dem Laminat während des Spritzgießens stabil
bleibt. Ein leicht vernetztes oder mehr temperaturbeständiges Harz
kann bei höheren Formtemperaturen
verwendet werden.
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Der fertige Gegenstand, der durch
das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, schließt das vorgeformte Laminat 90 und
dessen Flächenplatte 26 ein,
die mit dem geformten Substrat durch Schmelzen verbunden wurden.
In einer Ausführungsform
kann der Gegenstand ein mit einem leitfähigen Primer versehenes Fahrzeug-Körper-Außenteil
oder eine entsprechende Platte sein. Irgendwelche Defekte in dem
Substrat-Material werden absorbiert durch die 0,51 mm (20 mil) dicke
Flächenplatte,
so daß eine
defektfreie leitfähige
Beschichtung 22 bereitgestellt wird.
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Obwohl dieses Beispiel in Bezug auf
die veranschaulichten thermoplastischen Spritzgieß-Formschritte beschrieben
wurde, können
andere Verfahrensweisen zum Formen des fertigen Gegenstandes verwendet werden.
Diese schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf faserverstärktes
wärmehärtendes
Spritzgießen (TMC),
die Verwendung von Platten-Form-Verbindungen
(SMC), Druck-Plattieren und Reaktions-Spritzgießen (RIM) sowie Harz-Übertragungs-Formen (RTM) sowie
vergleichbare technische Verfahrensweisen, Vakuum-Druck-Formen und
druckempfindliche oder Haftmittel-Bindungs-Verfahrensweisen. Andere
Kunststoff-Form-Materialien können
auch anstelle von ABS zum Schmelzverbinden der Substrat-Platte mit
der mit einem Primer beschichteten Flächenplatte verwendet werden.
Diese Schritte können
einschließen:
thermoplastische Polyolefine (TPO's) wie beispielsweise Polypropylene
und Polyethylene, Polyester sowie amorphes Nylon. In diesen Beispielsfällen ist
die Flächenplatte
vorzugsweise aus demselben Polymermaterial hergestellt wie das Spritzgieß-Material.
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Beispiel 2
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Die leitfähige Beschichtung in dem Polyester-Harz-System
von Beispiel 1 wurde beschichtungsmäßig als einheitlicher Film
mit einer Dicke von 20,3 μm
(0,8 mil) auf den mit der mat ten Trennschicht beschichteten Polyesterfilm
in Beispiel 1 aufgebracht und anschließend auf eine 0,51 mm (20 mil)
dicke ABS-Flächen-Platte auflaminiert.
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Die folgende Tabelle zeigt die Messungen
des spezifischen Widerstandes in Ransberg-Einheiten, kOhm/cm (kOhm/in) und in
kOhm/quadratische Fläche.
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Beispiel 3
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Die leitfähige Beschichtung des Polyester-Harz-Systems
von Beispiel 1 wurde als Film einer Dicke von 12,7 μm (0,5 mil)
auf den matten, mit einer Trennschicht beschichteten Polyesterfilm
in Beispiel 1 aufgetragen und anschließend auf eine 0,51 mm (20 mil)
dicke ABS-Stütz-Platte auflaminiert.
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Die folgende Tabelle zeigt die Messungen
des spezifischen Widerstandes in Ransberg-Einheiten, kOhm/cm (kOhm/in) und in
kOhm/quadratische Fläche.
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In beiden Beispielen 2 und 3 führte das
Beschichten zu einer Oberfläche,
die elektrostatisch spritzlackierbar ist. Um als „elektrostatisch
spritzlackierbar" angesehen zu werden, ist ein Ransberg-Ablese-Wert
von über
110 Einheiten erforderlich.
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Das am meisten praktisch anwendbare
Verfahren zur Bestimmung der elektrostatischen Spritz-Lackierbarkeit
ist das Verfahren mit dem Ransberg 236-Sprayability-Meter (Meßgerät zur Ermittlung
der Spritz-Lackierbarkeit nach Ransberg, Typ 236). Die beiden leitfähigen Sonden,
die 2,54 cm (1 in) voneinander entfernt sind, stehen in Kontakt
mit der im Test befindlichen Oberfläche. Die Messung wird aktiviert
durch Drücken
eines Knopfes an dem Handmeßgerät, und eine
elektrische Ladung wird von einer Sonde zu der anderen übertragen.
Der Ablese-Wert wird in Ransberg-Einheiten aufgezeichnet. Ablese-Werte
unter 110 Einheiten werden als Werte einer Oberfläche angesehen,
die nicht elektrostatisch spritzlackierbar ist.
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Ein anderes Verfahren zur Berechnung
des spezifischen Oberflächen-Widerstandes
ist dasjenige unter Verwendung eines Ohm/Volt-Meters mit der Bezeichnung „Micronta
22-201U".
Das bevorzugte Verfahren ist ein Verfahren-mittels Punkt-zu-Punkt-Ablesungen,
die aufgezeichnet werden durch Fixieren der Entfernung der punktartigen
Sonden in einer Entfernung voneinander von exakt 2,54 cm (1 in),
In-Kontakt-Bringen der Testoberfläche mit den Sonden und Aufzeichnen
des spezifischen Widerstandes in kOhm/cm (kOhm/in). Das am meisten
bevorzugte Verfahren ist eines unter Fixieren von zwei Kupferriegeln
mit den Ausmaßen
2,54 cm (1 in) auf 0,32 cm (1/8 in) auf einem quadratischen Block
aus nicht-leitfähigem
Kunststoff mit der Kantenlänge 3,18
cm (1 ¼ in)
wie beispielsweise einem Block aus Plexiglas. Die Riegel sind parallel
zueinander in einer Entfernung von 2,54 cm (1 in) angeordnet. Die
Kupferriegel dienen als Kontaktpunkte für die zu messende Oberfläche. Jeder
Riegel wird mit dem Ohm/Volt-Meter verdrahtet, und ein 500 g schweres
Gewicht wird auf das Plexiglas gelegt, bevor die Ablesung in kOhm/quadratische
Fläche
aufgezeichnet wird.
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Beispiel 4
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Eine Reihe von leitfähigen Überzügen wurde
bei unterschiedlichen Ruß-Pigment
: Polyester-Harz-Verhältnissen
formuliert. Die leitfähigen Überzüge wurden
auf einen matten Trenn-Liner
aufgebracht, wie er in Beispiel 1 beschrieben ist, und auf eine
0,51 mm (20 mil) dicke ABS-Platte laminiert. Die Dicke des leitfähigen Films
betrug 20,3 μm
(0,8 mil). Der Ruß war
Ruß mit
der Geschäftsbezeichnung
Vulcan XC-72. Die folgende Tabelle zeigt die spezifischen Oberflächen-Widerstands-Messungen
als Funktion der Verhältnisse
Pigment/Bindemittel (oder Harz). Das Verhältnis wird bestimmt auf der
Basis eines trockenen Films aus Harz.
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Beispiel 5
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Standard-Ruß der Firma Cabot mit der Geschäftsbezeichnung
Vulcan XC-72, der eine Oberfläche
von 254 m2/g aufwies, wurde verglichen mit
zwei anderen Ruß-Typen
der Firma Cabot mit niedrigeren Oberflächenwerten. Die Ruße mit der
Bezeichnung Mongul L (mit einer Oberfläche von 138 m2/g)
und Vulcan PA-74 (mit einer Oberfläche von 140 m2/g)
wurden formuliert in Mengen von 7 Teilen Ruß pro 30 Teile Polyesterharz. Die
Formulierungen wurden mit Schrot einer Korngröße von 0,32 cm (1/8 in) auf
einem Farbschüttler
in Labormaßstab
3 h lang gemahlen. Die Überzüge wurden
auf den matten Trenn-Liner in der Weise aufgebracht, wie das in
Beispiel 1 beschrieben ist, und zwar in einer Dicke von 20,3 μm (0,8 mil).
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Die folgenden Ergebnisse zeigen den
Ruß-Typ
gegenüber
den Messungen in Ransberg-Einheiten:
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Daraus wurde geschlossen, daß Ruß mit einer
Oberfläche über 200
m2/g die höchste und am meisten konsistente
Leitfähigkeit
erzeugt.
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Beispiel 6
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Von Ruß verschiedene leitfähige Materialien
wurden in Formulierungen einbezogen. U.S.-Bronze-Pulver Palegold B620 und ESD-Fasern,
Charge 91-100-4.6.7 der Firma Potter Labs wurden stattdessen in
dem Polyesterharz von Beispiel 1 in einer Konzentration von 30 Gew.-% (trocken) eingesetzt.
Nachdem die Mischung homogen war, wurden die Lösungen beschichtungsmäßig in einer
Filmdicke von 20,3 μm
(0,8 mil) aufgetragen. Die folgenden Ergebnisse zeigen den Materialtyp
im Vergleich, zusammen mit den Ransberg-Einheiten der Leitfähigkeit:
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Beispiel 7
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Proben des leitfähigen Überzugs von Beispiel 1 unter
Zusatz von U.S.-Bronze-Pulver Palegold B620 in einer Menge von 50
Gew.-% und 67 Gew.-% anstelle von Ruß wurden auf den matten Trenn-Liner
aufgebracht, wie dies in Beispiel 1 beschrieben ist, und zwar in
einer Filmdicke von 20,3 μm
(0,8 mil), und die so entstehenden Produkte wurden auf eine 0,51
mm (20 mil) dicke ABS-Platte laminiert. Ähnliche Proben wurden ohne
leitfähigen
Füllstoff,
mit Ruß als
dem leitfähigen
Füllstoff
und mit Metalure als dem leitfähigen
Füllstoff hergestellt.
Das Metalure-Material war ein Produkt der Firma Avery Dennison mit
der Nr. L-55350. Die Proben wurden hinsichtlich ihrer EMI/RF-Abschirm-Eigenschaften
mit einem Bekiscan CP2-Instrument
gemessen. Der Bekiscan CP2-Mikrowellen-Reflexions-Analysator ist
ein Gerät
zur Messung im Rahmen eines nicht-zerstörenden Verfahrens des Tests
der EMI/RF-Abschirm-Effektivität für Kunststoff-Teile.
Gute Handelsprodukte haben Werte der Reflexions-Messung im Bereich
oberhalb von 70%. Die folgende Tabelle zeigt die Testergebnisse:
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Gute Ergebnisse wurden erhalten mit
den größeren Metalure-Flocken,
die Vakuummetallisierte Aluminium-Flocken mit einem hohen Seitenverhältnis mit
einer mittleren Länge
(in der größeren Dimension)
von etwa 10 μm
(micron) sind.
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Beispiel 8
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Das leitfähige Laminat von Beispiel 1
wurde auf einer 0,51 mm (20 mil) dicken ABS-Platte gebildet. Das
Laminat wurde im Vakuum (auf einem Vakuumgerät der Firma Packaging Industries
mit kontinuierlicher Zufuhr) zu einer im Vakuum gebildeten Schale
ausgebildet. Die Schale wurde mit ABS in einer Spritzform-Vorrichtung
spritzgeformt. Das resultierende Substrat wurde als fertige Türfutter-Füllung formmäßig ausgebildet. Die
folgende Tabelle zeigt die spezifischen Widerstandsmessungen der
Oberfläche
des fertigen Teils:
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Beispiel 9
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Eine leitfähige Beschichtung, wie sie
in Beispiel 1 beschrieben ist, wurde auf den in Beispiel 1 beschriebenen
matten Trenn-Liner aufgebracht und auf eine 0,51 mm (20 mil) dicke
ABS-Platte und auf
eine 0,51 mm (20 mil) dicke Ultem-Platte laminiert. Jeder Aufbau
wurde mit einem in drei Schritten arbeitenden Werkzeug vakuum-geformt,
das drei unterschiedliche Ziehtiefen oder Längungen simulierte. Die folgende
Tabelle zeigt die Messungen des spezifischen Oberflächen-Widerstandes
als Funktion der Ziehtiefe oder der Fertig-Filindicke des leitfähigen Überzugs: ABS
(20 mild
Ultem
20 mil)
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Nach Aufzeichnen der Ergebnis-Daten
wurde das mit einem leitfähigen Überzug versehene,
im Vakuum geformte Laminat elektrostatisch spritzlackiert. Die verwendete
Lackfarbe wurde direkt von der GM-Produktions-Lackstraße an der
Cadillac-Produktionsstraße
in Lake Orion, Michigan, erhalten. Die folgende Tabelle zeigt die
Ergebnisse der einzelnen Lackfarben:
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Das Urethan-Material ist ein klares Überzugs-System,
das katalysiert wird, wenn beide Komponenten gemischt und unter
Bildung einer harten, klaren Beschichtung aufgespritzt werden.
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Die folgende Tabelle zeigt einen
Lack-Test-Zyklus bei GM, den das mit einer leitfähigen Beschichtung lackierte
Teil während
des elektrostatischen Spritz-Lackierens zu durchlaufen hat. Vor
dem elektrostatischen Spritzlackieren wird die Oberfläche des
mit einer leitfähigen
Beschichtung versehenen Teils in ein bei 32,2°C (90°F) gehaltenes ELPO-Plattier-Bad
5 min lang eingetaucht (ELPO ist eine Marke der Firma PPG). Der
Lack tritt dann durch einen Hochspannungs-Sprühkopf aus, der die Lacktröpfchen auflädt. Der
Lack haftet dann an der geerdeten Oberfläche, ohne daß signifikante
Mengen an Überspray
auftreten. Sowohl die Laminat-Teile als auch die spritzgeformten
Teile wurden entsprechend den Brennzyklen, die von den GM-Lackierstraßen-Spezifikationen
diktiert werden, lackiert. Der graue Oberflächen-Primer wurde zuerst in einem Trocken-Beschichtungsgewicht
von 30,5 μm
(1,2 mil) aufgesprüht
und bei 121,2°C
(250°F)
20 min lang gebrannt. Die blaue Metallicfarben-Basisbeschichtung wurde durch Spritzlackieren
in einem Beschichtungsgewicht von 22,9 μm (0,9 mil) aufgebracht und
3 min lang einer Hitze von 71,2°C
(160°F)
ausgesetzt. Danach wurde die aktivierte Klar-Beschichtung in einem
Beschichtungsgewicht von 48,3 μm
(1,9 mil) aufgespritzt und bei 121,2°C (250°F) 39 min lang zur Enthärtung gebrannt.
Das Ergebnis war ein Finish der Qualitätsstufe „Klasse A", das entsprechend
den GM-Außenlack-Spezifikationen mit
der Nr. 4350 M getestet wurde. Die überwiegende Menge der Tests
wurden im wesentlichen abgeschlossen, und zwar einschließlich des
am meisten kritischen Zyklustestens. Die lackierte Oberfläche hat
jedes Testsegment der Spezifikation bestanden. Die Teile haben den
Xenon-Bogen-Test mit der Spezifikations-Nr. SAE J1960 bestanden.
Die Ergebnisse sind summarisch wie folgt angegeben:
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Beispiel 10
-
Es wird nun auf
10 Bezug genommen. Eine 20,3 μm (0,8 mil)
dicke leitfähige
Beschichtung
22, wie sie in Beispiel 1 beschrieben ist,
wurde beschichtungsmäßig auf
einen matten Trenn-Liner
20 aufgetragen, wie er ebenfalls
in Beispiel 1 beschrieben ist. Der matte Trennfilm wurde laminiert
auf 122 cm (48 in) breite Lexan-, Ultem- und Xenoy-Platten. Die
bei 108 gezeigten Rollen aus Laminat wurden unter Verwendung einer Extrusionskappe
plat ten-laminiert und im Vakuum geformt. Jede Rolle
110 aus
leitfähigem
Laminat wurde an einem Extruder
112 angebracht. Die Xenoy-Platte
kann entweder ein Einschichten-Extrudat oder ein drei bis fünf Schichten
umfassendes Co-Extrudat sein, wobei eine oder mehrere der Schichten
mit einem Füllstoff
versehen sein können.
Die Gesamt-Schichtendicke kann zwischen 0,25 und 5,08 mm (10 und
200 mil) liegen. In diesem Versuch wurde ein Dreischichten-Extrudat
114 mit
einer Dicke von 3,81 mm (150 mil) bei Durchlauf durch eine 122 cm
(48 in) breite Düsenlippe
gebildet. Ein derartiges Dreischichten-Extrudat ist in der Ausführungsform
von Figur
2 gezeigt, in der die extrudierten Schichten
nicht mit Füllstoff
versehenes Xenoy-Material
28a, mit Glas als Füllstoff
versehenes Xenoy-Material
28b und nicht mit Füllstoff
versehenes Material Xenoy
28c sein können. Es wird erneut auf Figur
10 Bezug
genommen. Das leitfähige
Laminat wurde auf die Oberfläche
des Extrudats
114 mit der Hitze des Extrudats und dem Druck
am Walzenspalt der Metallwalzen
116 und
118 aufgeschmolzen.
Das Ergebnis war eine 4,32 mm (170 mil) dicke leitfähige Platte
120,
die bereit war für
einen Schritt des Vakuum-Druckformens zu einem fertigen, elektrostatisch
spritzlackierbaren Teil. Die folgenden Verbundstoffe wurden im Wege
des Extrusions-Laminierens und Vakuum-Druckformens erfolgreich hergestellt:
-
In kleinerem Maßstab wurde die leitfähige Beschichtung,
wie sie in Beispiel 1 beschrieben ist, beschichtungsmäßig auf
einen matten Trenn-Liner aufgebracht, wie er in Beispiel 1 beschrieben
ist, und wurde auf ein 3,81 mm (150 mil) dickes Xenoy-Co-Extrudat
laminiert, was zu dem folgenden Aufbau führte:
-
D
-
Leitfähige Beschichtung
Xenoy
0,64 mm (25 mil)
Mit Glas als Füllstoff versehenes Xenoy 2,54
mm (100 mil)
Xenoy 0,64 mm (25 mil)
-
Jede dicke leitfähige Platte wurde dann auf
einer Düse
mit geringem Ausstoß vakuumdruckgeformt, was
zu einem mit Konturen versehenen leitfähigen Fertigteil führte, das – wie in
Beispiel 9 beschrieben – elektrostatisch
spritzlackiert wurde. Der leitfähige
Primer längte
sich während
des Formens wesentlich, ohne die Oberflächen-Leitfähigkeit zu beeinträchtigen,
die ausreichend innerhalb des für
das elektrostatische Spritz-Lackieren erforderlichen Bereichs lag.
Das lackierte Teil hat den GM-Test 4350 M bis heute bestanden. Ein
Außen-Bewitterungs-Test
ist in Arbeit, wobei erste Testergebnisse zeigen, daß die spritzlackierten
Teile den 1.000 Stunden dauernden Xenon-Bogen-Test bestanden haben.
-
Beispiel 11
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Widerstandsmessungen (in kOhm/quadratische
Fläche)
wurden sowohl an einer im Handel erhältlichen, mit einem leitfähigen Primer
der Firma PPG im Sprühverfahren
versehenen Stoßstange
als auch an einer leitfähigen,
wärmegeformten
Laminat-Stoßstange
mit derselben Form, die nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wurde, wie es in Beispiel 10 beschrieben ist, durchgeführt. Die
leitfähige
Beschichtung gemäß Test wurde
hergestellt aus der Formulierung gemäß Beispiel 1. Vierzig Messungen
wurden statistisch an der Oberfläche
jeder Stoßstange
durchgeführt.
Die folgende Tabelle zeigt signifikante statistische Verbesserungen
der Konsistenz (Einheitlichkeit der leitfähigen Oberfläche) bei
dem leitfähigen
Primer (C. Coat), wie er gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird.
-
-
Beispiel 12
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Die folgende Tabelle zeigt leitfähige Beschichtungen,
die erfolgreich in alternativen Harzsystemen hergestellt wurden,
zusammen mit entsprechenden Meßwerten
des spezifischen Widerstandes, ausgedrückt in Ransberg-Einheiten.
Bei jeder Harzformulierung wurde Ruß mit der Bezeichnung Vulcan
XC-72 in einem Verhältnis
Pigment : Harz von 0,23 zugesetzt, und 3 h lang mit Schrot der Größe 0,32
mm (1/8 in) gemahlen.
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Kein gebranntes Siliciumoxid TS 100
als Anti-Blockiermittel wurde verwendet. Jeder 20,3 μm (0,8 mil) dicke Überzug wurde
auf den matten Trenn-Liner wie in Beispiel 1 beschrieben aufgebracht,
und der spezifische Widerstand wurde direkt auf dem Gewebe gemessen.
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Beispiel 13
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Ein leitfähiger Überzug, wie er in Beispiel
1 beschrieben ist, wurde auf einen matten Trenn-Liner aufgebracht, wie er in Beispiel
1 beschrieben ist, und das Ergebnis wurde auf eine 0,51 mm (20 mil)
dicke Polyarylat-Stütz-Platte
laminiert. Das Polyarylat war das Material DKX-103, das in Beispiel 12 verwendet worden war.
Der Polyesterträger
blieb zum Schutz während
der Platten-Form-Versuche (SMC) auf der Oberfläche. Dieses Laminat wird nur
für Flach-Platten-SMC-Anwendungen
wie beispielsweise dekorative Leichtbau-Verbundplatten verwendet.
Druckformen an dieser Struktur führte
zu einer Messung des spezifischen Widerstandes nach Ransberg von
165+-Einheiten, und daher ist das Material elektrostatisch spritzlackierbar.
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Beispiel 14
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Ein leitfähiger Polyarylat-Film wurde
auf einen 50,8 μm
(2 mil) dicken Polyesterträger
aufgegossen. Der Polyarylat-Film wurde hergestellt unter Verwendung
des Material DKX-57 (Firma Hoechst Celanese) und hatte einen Tg
Wert von 190°C.
Der leitfähige
Polyarylat-Film wurde anschließend
auf eine 0,51 mm (20 mil) dicke Polyarylat-Platte auflaminiert.
Eine adäquate
Haftung und Freisetzung des Trägers
wurden ohne die Verwendung einer matten Trenn-Beschichtung erreicht.
Ein herkömmliches
Laminieren erfolgte mit einem thermoplastischen Leimüberzug wie
beispielsweise das Du Pont-Material Acrylic 68080, das in einer
Dicke von 7,6 μm
(0,3 mil) zwischen dem leitfähigen
Polyarylat-Film und dem 0,51 mm (20 mil) dicken Polyarylat-Laminat aufgebracht
wurde, so daß die
folgende Struktur entstand:
50,8 μm (2 mil) Polyester
Leitfähiges Polyarylat
Acryl-Leim
der Firma Du Pont (68080)
0,51 mm (20 mil) Polyarylat
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Das Laminat mit und ohne Leim-Beschichtung
wurde zu einer Schale mit einer Konturen aufweisenden, dreidimensionalen
Form geformt. Die Schale wurde in eine SMC-Form eingesetzt und preßgeformt.
Die Schale kann auch in eine TMC-Form eingesetzt und ein Kunststoff
hinter die Schale eingespritzt werden, was zu einem fertigen, elektrostatisch
spritzlackierbaren Teil führt.
Mit anderen Worten: die leitfähige
Primer-Beschichtung war ausreichend flexibel und längte sich
während
des Vakuumformens, weil sie nach wie vor den ihr ursprünglich eigenen
Wert des spezifischen Widerstands beibehielt. Dieser spezifische
Widerstand war leidlich einheitlich im Bereich der gesamten Oberfläche der
gebildeten Teile. Wenn eine flache Platte gewünscht ist, kann jedes Laminat
flach in die Form eingesetzt und druckgeformt werden.
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Beispiel 15
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Ein schwach vernetzter leitfähiger Überzug wurde
formuliert mit 2,5 Teilen Desmodur N100, einem von der Firma Mobay
Iric. hergestellten Isocyanat mit 100 Teilen des leitfähigen Überzugs
von Beispiel 1. (Das Produkt Adcote X80-125 ist ein Polyesterharz
mit Hydroxyl-Funktionen
und kann mit Isocyanaten, Melaminen und anderen funktionellen Harzen
vernetzt werden). Der Überzug
wurde auf die matte Standard-Trennschicht in einer Dicke von 20,3 μm (0,8 mil)
(trocken) aufgebracht. Sowohl der vernetzte leitfähige Überzug als
auch der leit fähige
Standardüberzug
wurde laminatmäßig auf
eine hochtemperaturbeständige
Polyarylat-Kunststoff-Platte
aufgebracht. 11 veranschaulicht
das Extrusions-Laminierungs-System zum Laminieren des leitfähigen Primer-Films
auf die extrudierte Platte bei hoher Temperatur. Dieses System wird
verwendet beim Laminieren auf hochtemperaturbeständige Kunststoffe wie beispielsweise
Polyarylate unter Verwendung von gegen hohe Temperaturen beständigen Primer-Filmen
wie beispielsweise bei Verwendung des leicht vernetzten Films gemäß diesem
Beispiel. Es wird nun auf 11 Bezug
genommen. Eine kontinuierliche extrudierte Platte 122 aus
Polyarylat wird aus der Düsenöffnung eines
Extruders 124 extrudiert. Das Hochtemperatur-Extrudat wird
zuerst zwischen einer oberen Walze 126 und einer Walze 128 auf
einer Zwischenebene hindurchgeführt.
Die extrudierte Platte hatte eine Dicke von 0,51 nun (20 mil). Separat
davon wird ein gegen hohe Temperaturen beständiger leitfähiger Primer-Film 130,
wie er im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, dem
Extruder über
eine Walze 132 zugeführt.
Der Primer-Film wird auf die mit der matten Trennschicht beschichtete
Träger-Platte
geleitet. Der Primer-Film und die extrudierte Platte werden dem
Walzenspalt der auf der Zwischenebene befindlichen Walze 128 und
einer Kautschukwalze 134 zugeführt, wo Hitze und Druck aufgebracht
werden, um die Beschichtungen weich zu machen und den Primer-Film
auf die extrudierte Platte bindungsmäßig aufzubringen. Die Temperatur
der extrudierten Platte, die die Düsen-Ausgangsöffnung verläßt, kann
oberhalb von 315,8°C
(600 °F)
liegen, und eine Bindung am Walzenspalt der Walzen 128 und 134 kann erfolgen
bei Temperaturen über
204,6°C
(400°F).
Das mit dem leitfähigen
Primer beschichtete Laminat wird dann einer Temperaturreduktion
unterzogen, wobei es um die untere Walze 136 herumläuft. Nach
dem Binden des Primer-Films auf das Extrudat wird der mit einer
matten Trennschicht beschichtete Träger entfernt, was eine fertige
Verbundplatte 138 zurückläßt, die
einen gegen hohe Temperaturen beständigen leitfähigen Primer-Film
auf der Außenfläche der
gegen hohe Temperaturen beständigen
Kunststoff-Platte aufweist.
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Die Temperaturbeständigkeit
der leitfähigen
Oberflächen
wurde dadurch gemessen, daß man
die Beschichtungen einer Wärme
von 135,1°C
(275°F)
für die
Zeit von 1 min auf einer Me talloberfläche mit einem Gewicht von 2,7
kg (6 lb) aussetzte, was zu den folgenden Ergebnissen führte:
Vernetzt – kein Ablösen; glatt
Standard – Ablösen; rauh
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Das leitfähige Laminat wurde dann in
eine Form mit Konturen in der Wärme
geformt. Weitere Tests wurden mit größeren Graden der Vernetzung
des Harzes der leitfähigen
Beschichtung durchgeführt.
Das Desmodur N100-Isocyanat-Vernetzungsharz wurde in Mengen von
6 Teilen und von 15 Teilen zwei separaten Gefäßen zugesetzt, von denen jedes
100 Teile der leitfähigen
Primer-Formulierung gemäß Beispiel
1 enthielt. Die beiden Harze wurden beschichtungsmäßig auf
den mit der matten Trennschicht versehenen Träger aufgetragen und auf eine
0,51 mm (20 mil) dicke Polyarylat-Stütz-Schicht auflaminiert, die
anschließend
in eine mit Konturen versehene Form in der Wärme geformt wurde. Die Ergebnisse
waren wie folgt:
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Es wurde aus den Ergebnissen geschlossen,
daß thermoplastische
Harze oder Harze mit einem geringen Grad an Vernetzung geeignet
sind zur Verwendung in der leitfähigen
Beschichtung, da sie sich verlängern
können,
ohne die Oberflächen-Leitfähigkeit
während
des Formens oder Thermo-Formens zu verschlechtern. Ein Vernetzen
des Polyesterharzes bis zu 10 Teilen vernetzendes Harz pro 100 Teilen
Polyester erzeugt – wie
angenommen wird – eine
ausreichend thermoplastische leitfähige Beschichtung, um die Eigenschaft
der elektrostatischen Spritz-Lackierbarkeit zu erhalten.
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Beispiel 16
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Vier getrennte leitfähige Primer
wurden in der Weise hergestellt, daß man das Verhältnis Pigment
: Bindemittel variierte. In diesem Beispiel war das Bindemittel
das Produkt Hypalon 827B, ein chloriertes Polyolefin der Firma Du
Pont. Das teilchenartige leitfähige
Füllstoff-Material war Ruß mit der
Typenbezeichnung XC-72. Die Formulierungen sind nachfolgend aufgelistet:
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Jede Formulierung wurde hergestellt,
indem man zuerst das Produkt Hypalon 827B in dem Toluol-Lösungsmittel
löste und
anschließend
den Ruß mit
der Bezeichnung XC-72 in der Mischung unter Verwendung von Stahlschrot
einer Größe von 0,32
mm (1/8 in) dispergierte. Jede dieser Lösungen wurde dann auf eine matte
Polyester-Trägerplatte
in vier Dicken aufgegossen: 19,1 μm;
8,9 μm;
5,1 μm und
2,5 μm (0,75
mil; 0,35 mil; 0,2 mil und 0,1 mil).
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Jede Platte wurde anschließend auf
eine 0,51 mm (20 mil) dicke TPO-Platte auflaminiert, und der matte
Polyesterträger
wurde dann entfernt, was einen leitfähigen Film auf der TPO-Platte
laminiert zurückließ (Die TPO-Platte
ist weiter im einzelnen in Beispiel 17 beschrieben). Jede dieser
leitfähigen
Platten wurde dann im Vakuum wärmegeformt über einer
Form, die über
den Bereich der Oberfläche
verschiedene Längungen
ergab.
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Die Menge der Längung über die Bereiche der Form wurde
bestimmt durch Formstücke
aus TPO mit einer Größe von 0,51
mm (20 mil), die ein Gittermuster von 3,1 Linien pro cm (8 Linien
pro in) aufwiesen. Messungen wurden an den verschiedenen Oberflächen der
Form durchgeführt,
um die Werte der Längung
zu bestimmen.
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Werte des spezifischen Widerstandes
(in Ransberg-Einheiten) und des spezifischen Widerstandes (in der
Einheit kOhm/quadratische Fläche)
wurden vor dem Thermo-Formen und an sechs Punkten an der Form nach
dem Thermo-Formen durchgeführt.
Die Ablese-Werte sind in den Tabellen 1 bzw. 2 gezeigt.
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Die Ergebnisse zeigen einen sehr
hohen Wert des spezifischen Widerstandes und keine elektrostatische
Spritz-Lackierbarkeit bei einem Verhältnis Pigment : Bindemittel
von 0,055 bei irgendeiner Filmdicke. Bei einem Verhältnis Pigment
: Bindemittel von 0,117 war das Produkt mit der Dicke 2,5 μm (0,1 mil)
nicht spritzlackierbar, und, das Produkt mit der Dicke 5,1 μm (0,2 mil)
verlor die Spritz-Lackierbarkeit bei den höheren Längungs-Werten.
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Bei einem Verhältnis Pigment : Bindemittel
von 0,175 wurde elektrostatische Spritz-Lackierbarkeit erzielt und blieb erhalten
bis zu höheren
Werten der Längung
des 2,5 μm
(0,1 mil) dicken Produktes. Bei einem Verhältnis Pigment : Bindemittel
von 0,23 wurde elektrostatische Spritz-Lackierbarkeit erhalten und
blieb erhalten im Bereich aller Werte der Proben und Längungen.
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Die Schlußfolgerung daraus ist, daß elektrostatische
Spritz-Lackierbarkeit bei höheren
Werten der Längung
dadurch erhalten werden kann, daß man die Dicke des leitfähigen Films
und/oder das Verhältnis
Pigment : Bindemittel erhöht.
Gute Ergebnisse werden erhalten bei Werten des Verhältnisses
Pigment : Bindemittel oberhalb von 0,175 und bei Werten der Dicke
des leitfähigen
Films über
5,1 mm (0,2 mil).
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Tabelle
1 Spezifischer Widerstand in Ransberg-Einheiten
Tabelle
2 Spezifischer Widerstand in Einheiten kOhm/quadratische Fläche
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Beispiel 17
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In diesem Beispiel wurde das Verfahren
modifiziert, um das Haften der leitfähigen Beschichtung auf einer
TPO-Platte zu testen. Das TPO bestand aus einem Ethylen-Propylen-Kautschuk, der in
Polypropylen dispergiert war. Die leitfähige Beschichtung in dem Polyester-Harz-System
von Beispiel 1 wurde verwendet, um die TPO-Platte durch Verwendung
einer Unterschicht leitfähig
zu machen, die hergestellt wurde, indem man zuerst eine Verbindungsschicht
aus dem Acryl-Material 68080 der Firma Du Pont auf einen mit Silicon
beschichteten Trenn-Liner (Hoechst Diafoil) aufgoß. Die Acryl-Verbindungsschicht
wurde in einer Trocken-Filmdicke von 7,6 μm (0,3 mil) aufgebracht. Eine
klare Beschichtung auf Wasserbasis aus einem chlorierten Polyolefin
(CPO) (Firma Aline, Produkt A1-112) wurde auf die Verbindungsschicht
gegossen und zu einer Filmdicke von 7,6 μm (0,3 mil) getrocknet. Diese
Konstruktion wurde auf eine 0,51 mm (20 mil) dicke Platte aus dem
TPO auflaminiert. Das leitfähige
Laminat aus Beispiel 1 wurde dann auf diesen Aufbau laminiert, so
daß der
folgende Aufbau erzeugt wurde:
20,3 μm (0,8 mil) leitfähiger Polyester
7,6 μm (0,3 mil)
Acryl-Verbindungsschicht
7,6 μm (0,3 mil) chloriertes Polyolefin
0,51
mm (20 mil) TPO-
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Dieses Laminat wurde anschließend im
Vakuum über
der Form von Beispiel 16 geformt, und Messungen des spezifischen
Widerstandes wurden in Ransberg-Einheiten und kOhm/Fläche wie
folgt aufgenommen:
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Die Schlußfolgerung ist, daß eine gute
Haftung des leitfähigen
Films bei einer TPO-Platte erreicht werden kann, wenn die Verbindungsschicht
separat als Unterschicht gegossen wird und sie nicht direkt auf
die leitfähige
Beschichtung gegossen wird, sowie durch Verwendung des CPO zur Erhöhung der
Haftung. Ein Gießen
der Verbindungsschicht auf separatem Wege und anschließendes Auflaminieren
vermeidet den Angriff eines Lösungsmittels
auf die leitfähige
Beschichtung, was passieren kann, wenn die Verbindungsschicht direkt auf
die leitfähige
Beschichtung aufgegossen wird. Das Ergebnis ist, daß die leitfähige Beschichtung
gute spezifische Widerstandswerte über einen weiten Bereich der
Längungen
beibehält,
die ein dreidimensionales Formen der fertigen Platte simulieren.
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Beispiel 18
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Ein Acrylimid-Copolymer der Firma
Rohm und Haas wurde in diesem Beispiel zur Herstellung eines leitfähigen Laminats
verwendet, das in einem SMC-Verfahren verwendet werden kann. Das
Acryl-Material war HT-510, ein amorphes Acrylimid-Copolymer mit
einem Wert Tg (Glasübergangstemperatur)
von 149°C
(die Glasübergangstemperatur
eines Kunststoffes ist die Temperatur, bei der der Kunststoff von
einem brüchigen in
einen kautschukartigen Zustand übergeht).
Die meisten Acryl-Kunststoffe haben einen Wert von Tg von 105°C oder darunter.
Das SMC-Verfahren macht Gebrauch von Formtemperaturen über 135°C. Diese
Verfahrenstemperatur bringt irgendwelche Filme, die aus derartigen
Acryl-Materialien hergestellt sind, zum Schmelzen und zerstört sie.
Der unter Verwendung des Acrylimids HT-510 hergestellte leitfähige Film
scheint das SMC-Verfahren zu überleben.
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Das Material HT-510 wurde in Methylethylketon
und dem Ruß XC-72
unter Verwendung von Schrot mit einer Größe von 0,32 mm (1/8 in) gelöst, und
zwar mit der folgenden Formulierung:
Komponente | Teile |
Methylethylketon | 300 |
Acrylimid
HT-510 | 100 |
Ruß XC-72 | 23,3 |
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Dieser leitfähige Primer wurde dann beschichtungsmäßig auf
einen matten Polyesterträger
aufgetragen und zu einer Trocken-Filmdicke von 15,2 μm (0,6 mil)
getrocknet. Ein haftender Verbindungsüberzug aus dem Material Irostic
160/38 (Hersteller: Immer Chemie) wurde in Methylethylketon gelöst, und
zwar mit der folgenden Formulierung:
Komponente | Teile |
Methylethylketon | 300 |
Irostic
160/38 | 100 |
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Der Verbindungsüberzug wurde dann beschichtungsmäßig auf
das leitfähige
Laminat in einer Trocken-Filmdicke von 2,5 μm (0,1 mil) aufgetragen. Dieser
Aufbau wurde auf eine 0,51 mm (20 mil) dicke Polyarylat-Platte in
der Hitze auflaminiert und so der folgende Aufbau hergestellt:
15,2 μm (0,6 mil)
leitfähige
Acrylimid-Beschichtung
2,5 μm
(0,1 mil) Irostic 160/38-Leim-Schicht
0,51 mm (20 mil) Polyarylat-Platte
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Ablesungen des spezifischen Widerstandes,
die sowohl in Ransberg-Einheiten als auch in der Einheit kOhm/quadratische
Fläche
aufgenommen worden waren, wurden zu mehr als 165 Ransberg-Einheiten
und 1,0 kOhm/quadratische Fläche
gemessen.
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Dieses Beispiel zeigt einen leitfähigen Film,
der in einem SMC-Verfahren verwendet werden kann und in einem kohärenten Zustand
bei den höheren
SMC-Verfahrenstemperaturen (oberhalb von 149°C) gehalten werden kann. Als
Material, das in einem SMC-Bindungs-Verfahren verwendet wird, ist es bevorzugt,
einen leitfähigen
Film und eine Stützplatte
mit einem Wert von Tg von wenigstens 145°C zu verwenden, und noch mehr bevorzugt
mit einem Wert von Tg, der größer ist
als die Temperatur des Platten-Formverfahrens.
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Die im Rahmen der vorliegenden Beschreibung
beschriebene Polyarylat-Stütz-Platte
ist ein Beispiel einer geeigneten Stützplatte. Andere Polyarylat-Stütz-Platten,
die verwendet werden können,
sind ähnlich
denen, die beschrieben wurden in den U.S.-Patenten Nrn. 4,959,189
und 5,001,000.