Farbdekorübertragungssystem
Die vorliegende Erfindung betrifft Farbdekorübertragungssysteme sowie Verfahren zur Farbdekorierung von Substraten unter Einsatz der erfindungsgemäßen Farbdekorübertragungssysteme.
Nach dem Stande der Technik kann das ein- oder mehrfarbige Dekorieren dreidimensionaler Gegenstände nach unterschiedlichen Verfahren erfolgen.
In der EP 1000731 wird ein Verfahren zur Dekorierung von Werkstücken mit dreidimensionaler Struktur bzw. Profilierung beschrieben. Um eine fehlerfreie Dekoration, insbesondere im Kantenbereich des Werkstückes zu erzielen, wird eine sogenannte „Membranpresse" eingesetzt. Diese Vorrichtung umfaßt einen Behälter mit Flüssigkeit, auf der eine elastische Membran aufliegt, und eine Platte, womit das zu dekorierende Werkstück von oben abgestützt wird. Zur Dekorierung wird das Werkstück zwischen die Platte und die elastische Membran gebracht und zwischen dem Werkstück und der elastischen Membran die mit der Dekorschicht versehene Trägerfolie, wobei die Dekorschicht mit dem Werkstück im direkten Kontakt ist. Durch Druckerhöhung auf die Flüssigkeit unter der Membran wird diese um das Werkstück gedrückt, wodurch die Membran eine formgetreue, ganzflächige Auflage des Dekors mit Trägerfolie um das Werkstück auch in den kritischen Bereichen, wie z. B. Bereichen mit dreidimensionaler Struktur und im Kantenbereich des Werkstückes, bewirkt. Diese Auflage um das Werkstück kann zusätzlich durch Erzeugung eines Unterdrucks auf der Werkstückseite noch gefördert werden. Wenn notwendig, kann zur Erhöhung der Übertragungswirkung und der Haftung der Dekorschicht auf dem Werkstück vor deren Übertragung auf die Dekorschicht eine Kleberschicht aufgebracht werden, die zunächst mit dem Farbdekor und der Trägerfolie auf das Werkstück übertragen wird. Nach erfolgter Auflage auf dem Werkstück kann die Trägerfolie mit Release Eigenschaften von dem Farbdekor entfernt werden.
In der EP-A-0573676 wird ein weiteres Verfahren zur Übertragung eines Farbdekors von einer Trägerschicht mit Release Eigenschaften auf ein Substrat beschrieben. Um auf dem dekorierten Substrat eine größere Farbtiefe zu erreichen, wird über dem
Farbdekor vor seiner Übertragung eine Lackschicht aufgetragen, die anschließend teilvernetzt wird. Unter Druck und Wärmeeinwirkung mit Hilfe eines Kalanders wird der teilvernetzte Lack als unmittelbare Auflage auf dem Substrat zusammen mit dem Farbdekor auf das Substrat übertragen. Anschließend wird der Lack endvernetzt. Werden für die Herstellung des Dekors sublimationsfähige Farbstoffe eingesetzt, so kann durch die Wärmeeinwirkung das Farbdekor zumindest teilweise in die Lackschicht einsinken, wodurch eine höhere Farbtiefe erreicht wird. Sofern Substrate mit Profilen, d. h. dreidimensionalen Kanten, zu dekorieren sind, kann die - Verfahrensweise auch unter Zuhilfenahme der vorstehend beschriebenen Membranpresse durchgeführt werden.
Eine Weiterentwicklung des vorstehend genannten Verfahrens wird in der EP-A-0993876 beschrieben, um Substrate aus Glas, Metall, Keramikmaterialien, Kunststoffen, Holz, Holzwerkstoffen, Textilien oder Leder mit einem Farbdekor zu dekorieren. Dabei wird nicht nur über dem Farbdekor, das auf einem Trägerfilm mit Release Eigenschaften aufgebracht ist, eine erste teilvernetzte Lackschicht erzeugt, sondern auch nach Übertragung der teilvernetzten Lackschicht mit dem Farbdekor auf das Substrat und nach der Entfernung des Trägerfilms eine weitere Lackschicht als Schutzschicht aufgebracht und die beiden Lackschichten anschließend vollständig ausgehärtet.
In der EP-A-0455849 wird ein Verfahren zum Auftragen eines Dekors aus Farbstoffen auf ein wärmesensibles Substrat aus thermoplastischem Kunststoff beschrieben. Gemäß der Lehre dieser europäischen Veröffentlichung wird ein Farbdekor auf einen Trägerfilm und auf das zu dekorierende Substrat im Kontakt mit der Farbdekorschicht aufgelegt. Durch Erhitzen des Trägerfilms mit Infrarotstrahlung werden die Farbstoffe auf bzw. in das Substrat durch Sublimationstransfer übertragen.
Die in den vorstehend genannten Verfahren zum Einsatz kommenden Trägerfilme werden, um die notwendigen Release Eigenschaften aufzuweisen, notwendigerweise mit einer Oberflächenbeschichtung ausgerüstet, in dem z. B. Trenn- oder Releaselacke auf den Trägerfilm mit üblicher Beschichtungsverfahren vor dem Bedrucken mit dem Farbdekor aufgebracht werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, Farbdekorübertragungssysteme zur Verfügung zu stellen, bei denen die Trägerfolie für das zu übertragende Farbdekor nicht mit Release Eigenschaften ausgerüstet werden muß, das Farbdekor mit der notwendigen Egalität vorliegt, mit üblichen Druckverfahren erzielbar und ohne Schwierigkeiten und Beschädigungen fehlerfrei übertragbar ist.
Diese Aufgabe wird durch Bereitstellung eines Farbdekorübertragungssystems umfassend wenigstens eine Schichtfolge aus
a.) einer übertragbaren Farbdekorschicht basierend auf Druckfarben ohne
Haftvermittler, mit Ausnahme von Sublimationsfarbstoffen, und aufgedruckt auf b.) einer Kunststoff-Folie
gelöst.
Die erfindungsgemäß als Trägerfolie zum Einsatz kommende Folie b.) weist keine Release Eigenschaften auf. Trotzdem kann die Folie b.) unter bestimmten Bedingungen die erfindungsgemäße Farbdekorschicht a.) auf ein anderes Substrat abgeben, ohne daß dabei die Farbdekorschicht Schaden nimmt.
Die Kunststoff-Folie b.) ist vorzugsweise eine Polyolefin- oder Polyamidfolie. Als Polyolefine zur Herstellung der Folie b.), auf die das Farbdekor aufgedruckt wird, eignen sich Homo- oder Copolyolefine, vorzugsweise Polyethylene, Polypropylene, Copolymere und/oder Terpolymere aus Ethylen und wenigstens einem weiteren α-, ß-ungesättigten Olefin mit drei bis acht Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Propylen und/ oder Butylen, oder Co- oder Terpolymere von Propylen und wenigstens einem weiteren α-, ß-ungesättigten Olefin mit vier bis acht Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Butylen, oder Mischungen der genannten Homo- und/ oder Co- und/oder Terpolymeren, ganz besonders bevorzugt Polyethylen mit einer Dichte von 0,92 bis 0,96 g/cm3. Als Polyamide zur Herstellung der Folie b.) eignen sich Homo- oder Copolyamide, vorzugsweise aliphatische Polyamide, wie Polyamid 6, Polyamide 6,6 oder entsprechende Copolyamide oder entsprechende Mischungen. Die
Trägerfolie b.) kann je nach Einsatz ungereckt bzw. mono- oder biaxial orientiert sein. Die Dicke der Folie b.) ist vorzugsweise 0,3 - 250 μ, bevorzugt 0,5 - 70 μ.
Um gegebenenfalls die Festigkeit dieser Trägerfolie b.) zu erhöhen, kann die Folie b.) auf der Oberfläche, die nicht durch die Farbdekorschicht a.) belegt ist, eine weitere Schicht c.) aus einem thermoplastischen Kunststoff, der vorzugsweise von dem der Folie b.) unterschiedlich ist, vorzugsweise aus einem Homo- oder Copolyolefin, besonders bevorzugt aus Polyethylen mit einer Dichte von 0,92 - 0,96 oder Polypropylen, oder aus einem Homo- oder Copolyamid, vorzugsweise aus Polyamid 6, Polyamid 6,6 oder einem entsprechenden Copolyamid oder entsprechender Mischungen der Polyamide oder aus Polyester, vorzugsweise Polyethylenterephthalat aufweisen.
Die Dicke dieser Schicht c.) ist vorzugsweise 10 - 250 μ und weist eine Festigkeit, gemessen nach DIN 53455, von 100 - 400 N/mm2 auf.
Für manche Anwendungszwecke kann es vorteilhaft sein, daß die Schicht c.) ebenso wie die Schicht b.) nicht orientiert ist oder daß die Schicht b.) und die Schicht c.) mono- oder biaxial orientiert sind.
Sofern ein mehrschichtiger Aufbau, d. h. ein Verbund aus einer Folie b.) und einer Folie c.) als Träger für die Farbdekorschicht a.) eingesetzt wird, kann dieser Verbund durch übliche Coextrusion, durch Beschichtung oder durch Thermo- oder Klebstoffkaschierung unter Verwendung von vorzugsweise Zwei-Komponenten- Polyurethanklebstoffen hergestellt werden. Besonders bevorzugt ist ein Verbund aus einer Polyethylenfolie und einer Polyamidfolie oder aus einer Polyesterfolie und entweder einer Polyethylen- oder Polyamidfolie.
Das Bedrucken der Folie b.) mit dem Farbdekor a.) kann durch übliche Druckverfahren, vorzugsweise mit Hilfe des Tief- oder Flexodruckes auf bekannten Druckmaschinen durchgeführt werden.
Zum Bedrucken eignen sich alle üblichen Druckfarben, mit Ausnahme von sublimationsfähigen Druckfarben, sofern sie keine Haftvermittlerkomponente enthalten, die sonst in den gängigen Druckfarben üblicherweise vorhanden ist.
Vorteilhafterweise werden dazu haftvermittlerfreie Druckfarben umfassend als Bindemittel ein Polymerisat, vorzugsweise auf Basis von chlorierten oder fluorierten, ungesättigten Olefinen, besonders bevorzugt auf Basis von Polyvinylchlorid, eingesetzt. Als farbgebende Pigmente können alle Pigmente, die üblicherweise in Druckfarben Verwendung finden, eingesetzt werden. Vorzugsweise werden Pigmente mit einer Lichtechtheit > 4, gemessen nach DIN EN SO 105-BO 2, vorzugsweise > 6, eingesetzt, da für viele Dekoranwendungen eine lange Haltbarkeit und damit eine sehr gute Lichtechtheit gefordert werden. Erfindungsgemäß entscheidend ist, daß sämtliche Komponenten, die zur Herstellung der Farbdekorschicht verwendet werden, keinen Haftvermittler aufweisen.
Sofern sich das Bedrucken der Trägerfolie nicht unmittelbar an deren Herstellung anschließt, kann es vorteilhaft sein, die zu bedruckende Ober läche der Kunststoff- Folie unmittelbar vor dem Drucken einer dem Druckvorgang üblicherweise vorgeschalteten Corona-, Flamm-, Ozon- oder Plasma-Behandlung zu unterziehen, damit der Druckvorgang problemlos durchgeführt werden kann.
Über der Farbdekorschicht a.) kann das erfindungsgemäße Übertragungssystem noch eine Primerschicht, Lackschicht oder Klebstoffschicht aufweisen, die vorteilhafterweise unmittelbar vor dem Übertragen der Farbdekorschicht a.) auf das zu dekorierende Substrat auf der Schicht a.) aufgebracht wird und zur besseren Haftung auf dem Substrat führen soll. Die Primer-, Lack- oder Klebstoffschicht kann auch oder nur auf dem zu dekorierenden Substrat aufgebracht werden,
Die erfindungsgemäßen Farbdekorübertragungssysteme können für eine Vielzahl von Farbdekorübertragungsverfahren eingesetzt werden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher auch Verfahren zur Farbdekorübertragung auf Substrate unterschiedlichster Art, die dadurch
gekennzeichnet sind, daß die erfindungsgemäßen Farbdekorübertragungssysteme eingesetzt werden.
Dabei können flächige, d. h. zweidimensionale, ebenso wie dreidimensionale Substrate aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen verschiedenster Art wie aus Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polycarbonat, Acrylnitril/ Butadien/ Styrrol- Polymerisaten, Glas oder Keramik oder Metallen unter Einsatz der erfindungsgemäßen Farbdekorübertragungssysteme dekoriert werden.
Zur Übertragung der Farbdekorschicht a.) auf das Substrat wird das erfindungsgemäße Farbdekorübertragungssystem direkt eingesetzt.
Vorzugsweise wird bei der Übertragung der Farbdekorschicht a.) Wärme und/ oder Druck angewendet, wobei vorzugsweise Temperaturen von mindestens 80 °C erreicht werden sollten.
Bei flächigen Substraten wie Folien- oder Rollen-Ware, die zu dekorieren sind, kann der Transfer der Farbdekorschicht a.) so mit Hilfe eines beheizten Kalanders (Walzenstuhl) erfolgen. Dazu wird, vorzugsweise kontinuierlich, die zu dekorierende Oberfläche des Substrates mit der Farbdekorschicht a.) im Walzenstuhl in Kontakt gebracht und anschließend die Folie b.) zusammen mit der gegebenenfalls vorhandenen Schicht c.) entfernt, vorzugsweise in-line und durch kontinuierliches Abziehen.
Sofern das zu dekorierende Substrat eine fortlaufende, feste Platte oder ein anderes dreidimensionales flächiges Gebilde wie z. B. ein Profil ist, kann die Übertragung der Farbdekorschicht a.) auch mit Hilfe von an das zu dekorierende Substrat angepaßten, beheizbaren Anpresswalzen, vorzugsweise kontinuierlich, erfolgen. Dabei wird vorzugsweise unmittelbar nach der Übertragung der Farbdekorschicht a.) die Folie b.) und die gegebenenfalls vorhandene Schicht c.) entfernt, vorzugsweise in-line und durch Abziehen.
Bei der Dekoration solcher Substrate ist es vorteilhaft, daß bei dem Übertragungssystem die Farbdekorschicht a.) nicht nur auf der vorzugsweise nicht
orientierten Folie b.) als Trägerschicht vorliegt, sondern daß es noch eine weitere Schicht c.) aus einem thermoverformbaren Material, vorzugsweise aus einem thermoverformbaren Kunststoff aufweist, wodurch die Festigkeit des erfindungsgemäßen Farbdekorübertragungssystems erhöht und eine exakte Anpassung des Systems an das zu dekorierende Substrat durch Thermoverformung gewährleistet ist, ohne daß es zu erkennbaren Änderungen des zu übertragenden Dekors, d. h. Musters, kommt.
Als weitere Variante der vorstehend beschriebenen Farbdekorübertragungsverfahren ist es auch möglich, vor der Übertragung eine Lackschicht, eine Primerschicht oder eine Klebstoffschicht auf die Farbdekorschicht a.) aufzutragen, wobei die Lackschicht ggf. teilvernetzt wird. Durch den Einsatz einer dieser Schichten wird die Haftung und damit die Übertragung der Farbdekorschicht a.) auf dem Substrat verbessert. Nach erfolgter Übertragung kann der Lack vollständig ausgehärtet oder der Klebstoff ggf. getrocknet werden, nachdem die Trägerschicht b.) und die gegebenenfalls vorhandene Schicht c.) abgezogen worden sind.
Bei dieser Verfahrensvariante ist es auch möglich, die Lackschicht, Primerschicht oder Klebstoffschicht, d. h. eine Haftvermittlerschicht vor dem Dekorieren auf das Substrat aufzubringen.
Vorzugsweise kann nach der Übertragung der Farbdekorschicht a.) zu deren Schutz auch noch eine Lackschicht über der Dekorschicht a.) aufgetragen werden, die vorzugsweise transparent und/ oder eingefärbt ist, um so die Dekorwirkung gegebenenfalls zu verändern. Diese Lackschicht kann in bekannter, üblicher Weise ebenfalls ausgehärtet werden.
Das erfindungsgemäße Farbdekorübertragungssystem mit einer vorzugsweise nicht orientierten Schicht b.) und einer weiteren Schicht c), die thermoverformbar ist, eignet sich auch zur Farbdekorübertragung auf ein Substrat, d. h. einen Formkörper, der erst in einer Form vor der Übertragung gebildet wird. Dazu wird das erfindungsgemäße Farbdekorübertragungssystem in eine Form so eingelegt, daß die thermoverformbare Schicht c.) im direkten Kontakt mit der Wand der Form steht, und die Form mit dem Substratmaterial gefüllt. Vorzugsweise erfolgt das Befüllen der
Form durch Spritzgießen, wobei das Substratmaterial ein thermoplastischer Kunststoff ist, dessen Erweichungstemperatur vorzugsweise im Bereich der Erweichungstemperatur der Folie b.) liegt. Nach dem Abkühlen des Formkörpers wird der Formkörper aus der Form entnommen und die Folie b.) und die Schicht c.) entfernt, vorzugsweise durch Abziehen.
Eine weitere Möglichkeit, das Farbdekor von dem erfindungsgemäßen Farbdekorübertragungssystem auf das Substrat zu übertragen, besteht darin, daß die Übertragung mit Hilfe einer sogenannten Membranpresse erfolgt. Eine solche Vorrichtung ist in EP-A-1000731 beschrieben, wobei die entsprechende Beschreibung hiermit als Teil der vorliegenden Offenbarung eingeführt wird. Dies gilt auch für die entsprechende Verfahrensweise zum Übertragen einer Farbdekorschicht. Im einzelnen wird so verfahren, daß gegebenenfalls über die Farbdekorschicht a.) eine Klebstoffschicht oder Primerschicht aufgetragen und getrocknet wird. Zum Übertragen der Farbdekorschicht a.) wird das erfindungsgemäße System auf eine über einer Flüssigkeit aufgebrachten elastischen Membran der vorstehend genannten Membranpresse so gelegt, daß durch Erzeugung von Druck in der Flüssigkeit die Membran und damit das daraufliegende mit der von der Membran abgewandten Farbdekorschicht a.) versehene System um das durch eine Platte abgestützte, zu dekorierende Substrat gegebenenfalls unter Wärmeeinwirkung gedrückt wird. Das dekorierte Substrat, vorzugsweise ein Gegenstand mit einer komplexen, dreidimensionalen Gestaltung, wird aus der Membranpresse entnommen und die Folie b.), die vorzugsweise nicht orientiert ist, und die Schicht c.) entfernt, vorzugsweise durch Abziehen. Auch bei diesem Verfahren ist es vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße
Farbdekorübertragungssystem neben der Folie b.) noch eine weitere Schicht c.) als Träger aufweist, die thermoverformbar ist. So wird gewährleistet, daß das Farbdekorübertragungssystem eine ausreichende Festigkeit und das übertragene Dekor die notwendige Egalität aufweist. Bei dieser Verfahrensweise ist es auch möglich, eine der vorstehend genannten Haftvermittlerschichten auf das Substrat aufzubringen bevor das Farbdekor a.) übertragen wird, um so eine noch, bessere Haftung des Farbdekors auf dem Substrat zu erzielen.
Beispiel 1.
Eine nicht orientierte Polyethylenfolie (Schicht b.) ) wurde mit einer Polyamidfolie (Dicke 30 μ) (Schicht c.)) mit Hilfe eines handelsüblichen Zwei-Komponenten- Polyurethan-Klebstoffs durch Kaschieren verbunden. Die Polyamidfolie war thermoverformbar. Auf die freie Oberfläche der Schicht b.) wurde im Tiefdruckverfahren eine Farbdekorschicht a.) aus Druckfarben, die keine _ Haftvermittler enthielten und deren Bindemittel auf Polyvinylchlorid basieren und Pigmente mit einer Lichtechtheit von 8 aufweisen, gedruckt. Nachdem das erfindungsgemäße Farbdekorübertragungssystem in eine Spritzgußform so eingelegt worden war, daß die Polyamidschicht c.) direkten Kontakt mit der Wand der Form hatte, wurde mit Hilfe einer Spritzgußmaschine ein
Acrylnitril/Butadien/Styrrolpolymerisat hinterspritzt. Nach dem Abkühlen des Formteils, einem Telefonhörer, wurde dieses der Form entnommen und die Polyethylenfolie (Schicht b.) ) zusammen mit der Polyamidfolie c.) von dem Spritzgußformteil mühelos abgezogen, ohne daß das Farbdekor auf dem Spritzgußformteil beschädigt wurde. Die Farbdekorschicht a.) auf dem Spritzgußformteil wurde anschließend noch mit einer Lackschicht versehen, die durch Einwirkung von UV-Strahlung ausgehärtet wurde, um einen Schutzüberzug über die Dekorschicht zu erreichen.