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Die Erfindung umfasst ein neues Enzym,
das eine Rhamnogalacturonan-Acetylesterase
ist (die Abkürzung
RGAE wird im Folgenden für
gewöhnlich
verwendet werden), eine korrespondierende DNA-Sequenz, einen Vektor,
einen transformierten Wirt, ein Verfahren zur Herstellung einer
RGAE, eine Enzympräparation
und eine Verwendung der RGAE.
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Die Erfindung stellt die Charakterisierung,
den Nachweis und die Beschreibung einer neuen RGAE, einer teilweisen
Aminosäuresequenz
dieses Enzyms, teilweise DNA-Sequenzen und eine gesamte Aminosäuresequenz
und eine gesamte DNA-Sequenz
zur Verfügung.
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RGAE ist eine Hydrolase mit dem systematischen
Enzymnamen Rhamnogalacturonanessigsäureester-Acetylhydrolase, die
zur Gruppe der Acetylesterasen gehört (EC Nr. 3.1.1.6), welche
die Hydrolyse von Essigsäureestern
zu den korrespondierenden Alkoholen und Acetat katalysiert.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Polysaccharide (z. B. Pektine) von
Pflanzen sind häufig
mit Acetylgruppen substituiert (Rombouts, F. M., J. F. Thibault,
C. Mercier, „Oxidative
enzyme-catalyzed crosslinking of beet pectins", US-Patent Nr. 4,672,034). In den Anwendungen
von Polysacchariden beeinflussen diese Substitutionen die Geliereigenschaften
(Williamson G., C. B. Faulds, J. A. Matthew, D. B. Archer, V. J.
Morris, G. J. Brownsey, M. J. Ridout, „Gelation of sugarbeet and
citrus pectins using enzymes extracted from orange peel", Carbohydrate Polymers 13,
387–397,
1990). In der Verarbei tung von Pflanzenmaterial, z. B. Früchten und
Gemüsen,
werden endogene Enzyme als Verarbeitungshilfen verwendet, um die
Ausbeute und Qualität
der Endprodukte zu verbessern (Pilnik, W., A. G. J. Voragen, „Effect
of enzyme treatment on the quality of processed fruits and vegetables", in: Jen J. J., „Quality
factors of fruits and vegetables, chemistry and technology", ACS Symp. Ser.
405, American Chemical Society, Washington DC, 250–269, 1989).
Schols et al. isolierten und charakterisierten aus Apfelzellwänden ein
saures polymerisches Pektinfragment unter Verwendung einer technischen
Enzympräparation enthaltend
pektolytische, hemizellulolytische und zellulolytische Enzyme. Dieses
Enzym-resistente Polysaccharid, als „modifizierte haarige ("hairy") Region" (MHR) bezeichnet,
besteht aus einem hochverzweigten Rhamnogalacturonan-Rückgrat,
mit Acetylgruppen an den Galacturonsäureresten (Schols, H. A., M.
A. Posthumus, A. G. J. Voragen, „Structural features of hairy
regions of pectins isolated from apple juice produced by the liquefaction
process", Carbohydrate
Research, 206, 117–129,
1990). Extensives Screenen von kommerziell erhältlichen Enzympräparationen
haben zu einer Aspergillus aculeatus-Präparation geführt, welche
die Fähigkeit
besaß,
MHR abzubauen bzw. zu degradieren. Ein neues Enzym, das als Rhamnogalacturonase
(RG) bezeichnet wird, wurde aus dieser Präparation identifiziert und
gereinigt. Während
der Reinigung von RG wurde es offensichtlich, dass das Enzym nur
auf saponifiziertem bzw. verseiftem MHR wirkt und dass daher Esterasen,
insbesondere Acetylesterasen, eine wichtige Rolle für die Degradation
von MHR spielen müssen (Schols,
H. A., C. C. J. M. Geraeds, M. J. F. Searle-van Leuwen, F. J. M.
Kormelink, A. G. J. Voragen, „Rhamnogalacturonase:
a novel enzyme that degrades the hairy regions of pectins", Carbohydrate research
206, 105–115,
1990). Enzyme, die verzweigte Rhamnogalacturonane, wie HMR, deacetylieren
können,
werden daher benötigt,
da der hohe Grad der Acetylierung an verzweigten Rhamnogalacturonanen
die Wirkung von Enzymen mit höherer
Aktivität
auf deacetylierte Rhamnogalacturonane behindert.
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Von einigen Polysacchariden (Xylan,
Mannan und Pektin) ist bekannt, dass sie acetyliert sind, und von den
Acetylesterasen ist bekannt, dass sie sehr spezifisch gegenüber ihrem
spezifischen Polysaccharidsubstrat sind, aber einige von ihnen zeigen
Aktivität
gegenüber
Nicht-Polysaccharidsubstraten, wie Triacetin und Naphtholacetat.
Eine Aspergillus niger-Acetylesterase, die aktiv ist gegenüber Triacetin
und Rübenpektin,
wurde von Mathew et al. beschrieben (Mathew, J. A., S. J. Howson,
M. H. J. Keenan, P. S. Belton, „Improvement of the gelation
properties of sugarbeet pectin following treatment with an enzyme
preparation derived from Aspergillus niger – Comparison with a chemical
modification", Carbohydrate
Polymers 12, 295–306,
1990). Pectinacetylesterase, hoch wirksam gegenüber Triacetin, wurde aus Zitrusschale
gereinigt (Williamson, G., „Purification
and characterisation of pectin acetyl esterase from orange peel", Phytochemistry
30, 445–449,
1991). Aktivität
gegenüber
HMR wurde für
keine dieser Polysaccharidacetylesterasen des Standes der Technik
gezeigt.
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Daher wurde die Fähigkeit von Acetylesterasen,
die Acetylgruppen von HMR zu hydrolysieren, bisher für keine
der Acetylesterasen des Standes der Technik beschrieben, und es
ist der Zweck der Erfindung, eine RGAE mit hoher Spezifität gegenüber HMR
zur Verfügung
zu stellen.
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Die erfindungsgemäße RGAE ist gekennzeichnet
durch die Tatsache, dass sie mit einem Antikörper immunologisch reaktiv
ist, der gegen eine gereinigte RGAE gerichtet ist, die von Aspergillus
aculeatus, CBS 101.43 abgeleitet ist.
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Im vorliegenden Zusammenhang soll
der Begriff „abgeleitet
von" nicht nur eine
RGAE bedeuten, die durch Stamm CBS 101.43 gebildet ist, sondern
auch eine RGAE, kodiert durch eine DNA-Sequenz, die aus Stamm CBS
101.43 isoliert ist und in einem Wirtsorganismus, der mit dieser
DNA-Sequenz transformiert ist, gebildet wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen RGAE
zeigt die folgende teilweise Aminosäuresequenz
oder eine teilweise Aminosäuresequenz,
die hierzu homolog ist, wobei diese teilweise Aminosäuresequenz Teil
eines Polypeptids mit RGAE-Aktivität ist.
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Im vorliegenden Zusammenhang soll
der Begriff „homolog" ein Polypeptid bezeichnen,
das von DNA kodiert wird, die mit derselben Sonde hybridisiert wie
die DNA kodierend für
das RGAE-Enzym unter bestimmten spezifischen Bedingungen (wie Prä-Tränken in
5 × SSC
und Prähybridisieren
für 1 Stunde
bei ∼40°C in einer
Lösung
aus 5 × SSC,
5 × Denhardt's Lösung, 50
mM Natriumphosphat, pH 6,8, und 50 μg denaturierter sonifizierter
Kalbsthymus-DNA, gefolgt von Hybridisieren in derselben Lösung, die
ergänzt
ist mit 50 μCi 32-P-dCTP-markierter
Sonde für
18 Stunden bei ∼40°C, gefolgt
von drei Mal Waschen in 2 × SSC,
0,2% SDS bei 40°C
für 30
Minuten). Genauer soll sich der Begriff auf eine DNA-Sequenz mit wenigstens
70% Homologie zu der oben gezeigten Sequenz kodierend die erfindungsgemäße RGAE
beziehen. Der Begriff soll Modifikationen der oben gezeigten DNA-Sequenz
einschließen,
wie Nukleotidsubstitutionen, die zu keiner anderen Aminosäuresequenz
der RGAE führen,
aber die der Kodonverwendung des Wirtsorganismus entsprechen, in
den das DNA-Konstrukt eingeführt
wird, oder Nukleotidsubstitutionen, die zu einer anderen Aminosäuresequenz führen und
daher, möglicherweise,
zu einer unterschiedlichen Proteinstruktur führen, die zu einer RGAE-Mutante
mit unterschiedlichen Eigenschaften gegenüber dem nativen Enzym führen kann.
Weitere Beispiele möglicher
Modifikationen sind Insertion eines oder mehrerer Nukleotide in
die Sequenz, Addition eines oder mehrerer Nukleotide an jedem Ende
der Sequenz oder Deletion eines oder mehrerer Nukleotide an jedem Ende
oder innerhalb der Sequenz.
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Daher wurde überraschenderweise gefunden,
dass die erfindungsgemäße RGAE
hochspezifisch für die
Deacetylierung von MHR ist, aber dass sie keine Aktivität gegenüber Triacetin
und Rübenpektin
zeigt und dass sie außerdem
eine höhere
Spezifität
als die Acetylesterasen des Standes der Technik zeigt.
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Die oben beschriebene teilweise Aminosäuresequenz
kann für
die Herstellung von DNA-Sonden verwendet werden, die zum Screenen
einer genomischen Bibliothek hinsichtlich Organismen, die ein solches
Enzym exprimieren, oder einer cDNA-Bibliothek verwendet werden, wobei DNA-Sequenzen
erhalten werden, die entweder für
eine Überproduktion
von RGAE, wenn sie in die Mikroorganismenspezies eingeführt wird,
von der das Eltern-DNA-Molekül
abstammt, oder für
die Herstellung von RGAE ohne die Begleitung von nahe verwandten
Enzymen, wenn sie in einen Wirtsorganismus eingeführt werden,
der unter nicht transformierten Bedingungen keine Enzyme bildet,
die mit RGAE nahe verwandt sind, verwendet werden. Die DNA-Sequenzen können anders
gebildet werden, wie aus dem Folgenden offensichtlich wird.
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Daher ist der Zweck der Erfindung
das Zurverfügungstellen
einer neuen RGAE und von Mitteln und Verfahren zur Herstellung von
RGAE in größerer Ausbeute
und höherer
Reinheit als bisher möglich
und einer Verwendung von RGAE entweder alleine oder in Kombination
mit anderen signifikanten Mengen an Enzymen zur Degradation von
Pflanzenzellwandgewebe, die effizienter ist als bisher möglich. Es
ist ebenso der Zweck der Erfindung, neue Produkte zur Verfügung zu
stellen, wobei der Anteil von RGAE entweder gesteigert oder erniedrigt
ist im Vergleich zu dem Anteil in dem Ausgangsprodukt.
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Die erfindungsgemäß erhältliche rekombinante DNA-Sequenz
umfasst eine DNA-Sequenz
kodierend für
ein Polypeptid mit RGAE-Aktivität,
oder eine DNA-Sequenz
mit substanzieller Sequenzhomologie zu einer solchen RGAE-kodierenden Sequenz.
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Im Folgenden wird im Detail beschrieben
werden, wie die erfindungsgemäße rekombinante
DNA-Sequenz hergestellt werden kann.
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Rohenzympräparationen, hergestellt aus
Aspergillus aculeatus für
die Reinigung der RGAE können wie
folgt hergestellt werden. Aus Gründen
der Kürze
wird diese Roh-Aspergillus-aculeatus-Präparation im Folgenden als A.
a. e. p. bezeichnet werden.
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Der Stamm Aspergillus aculeatus CBS
101.43 als ein Gendonor wurde in einem Pilotpflanzenmaßstab in
der folgenden Weise fermentiert.
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Ein Agarsubstrat mit der folgenden
Zusammensetzung wurde in einer Fernbach-Flasche hergestellt:
Pepton
Difco | 6
g |
Aminolin
Ortana | 4
g |
Glucose | 1
g |
Hefeextrakt
Difco | 3
g |
Fleischextrakt
Difco | 1,5
g |
KH2PO4 Merck | 20
g |
Malzextrakt
Evers | 20
g |
ionenausgetauschtes
H2O | ad
1000 ml |
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Der pH wurde zwischen 5,30 und 5,35
eingestellt. Anschließend
wurden 40 g Agar Difco hinzugefügt, und
die Mischung wurde für
20 Minuten bei 120°C
autoklaviert (das Substrat wird als E-Agar bezeichnet).
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Der Stamm CBS 101.43 wurde auf einem
E-Agar-Schrägagarröhrchen (37°C) kultiviert.
Die Sporen von dem Schrägagarröhrchen wurden
in sterilisierter Magermilch suspendiert, und die Suspension wurde
in Röhrchen
lyophilisiert. Der Gehalt eines lyophilisierten Röhrchens
wurde in die Fernbach-Flasche transferiert.
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Die Flasche wurde anschließend für 13 Tage
bei 30°C
inkubiert.
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Ein Substrat mit der folgenden Zusammensetzung
wurde in einem 500 Liter Anzuchtfermenter hergestellt:
CaCO3 | 1,2
kg |
Glucose | 7,2
kg |
Rofec
(eingeweichte Mais-flüssigkeit
Trockensubstanz) | 3,6
kg |
Sojabohnenöl | 1,2
kg |
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Es wurde Leitungswasser bis zu einem
Gesamtvolumen von ungefähr
240 Litern hinzugefügt.
Der pH wurde bei ungefähr
5,5 vor dem Hinzufügen
von CaCO3 eingestellt. Das Substrat wurde
in dem Anzuchtfermenter für
1 Stunde bei 121°C
sterilisiert. Das Endvolumen vor der Animpfung bzw. Inokulation
betrug ungefähr
300 Liter.
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Die Fernbach-Flaschen-Sporensuspension
wurde in den Anzuchtfermenter überführt. Die
Anzuchtfermentationsbedingungen waren:
Fermentertyp: Herkömmlich belüfteter und
bewegter Fermenter mit einem Höhe/Durchmesser-Verhältnis von ungefähr 2,3.
Bewegung: | 300
rpm (zwei Turbinenantriebsräder) |
Belüftung: | 300
Liter normaler Luft pro Minute |
Temperatur: | 30
bis 31°C |
Zeit: | ungefähr 28 Stunden |
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Ungefähr 28 Stunden nach der Inokulation
wurden 150 Liter von dem Anzuchtfermenter in den Hauptfermenter überführt.
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Es wurde ein Substrat mit der folgenden
Zusammensetzung in einem 2500 Liter Hauptfermenter hergestellt:
Geröstetes Sojamehl | 90
kg |
KH2PO4 | 20
kg |
Pluronic® Antischaummittel | 150
ml |
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Leitungswasser wurde bis zu einem
Gesamtvolumen von ungefähr
900 Litern hinzugefügt.
Das geröstete
Sojamehl wurde in Wasser suspendiert. Der pH wurde auf 8,0 mit NaOH
eingestellt, und die Temperatur wurde auf 50°C angehoben.
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Danach wurden ungefähr 925 Anson-Einheiten
von Alcalase® 0,6
L zu der Suspension hinzugefügt. Die
Mischung wurde für
4 Stunden bei 50°C
und pH = 8,0 (Na2CO3-Zusatz)
ohne Belüftung
und 100 rpm Bewegung gehalten. Anschließend wurden die verbleibenden
Substratbestandteile hinzugefügt,
und der pH wurde bei ungefähr
6,0 mit Phosphorsäure
eingestellt. Das Substrat wurde in dem Hauptfermenter für 1½ Stunden bei
123°C sterilisiert.
Das Endvolumen vor der Inokulation betrug ungefähr 1080 Liter.
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Anschließend wurden 150 Liter der Anzuchtkultur
hinzugefügt.
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Die Fermentationsbedingungen waren:
Fermentertyp:
Herkömmlich
belüfteter
und bewegter Fermenter mit einem Höhe/Durchmesser-Verhältnis von ungefähr 2,7.
Bewegung: | 250
rpm (zwei Turbinenantriebsräder) |
Belüftung: | 1200
Liter normaler Luft pro Minute |
Temperatur: | 30°C |
Zeit: | ungefähr 151 Stunden |
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Von 24 Fermentationsstunden bis ungefähr 116 Fermentationsstunden
wurde Pektinlösung
aseptisch zu dem Hauptfermenter in einer konstanten Rate von ungefähr 8 Litern
pro Stunde hinzugefügt.
Die Pektinlösung
mit der folgenden Zusammensetzung wurde in einem 500 Liter Dosiertank
hergestellt:
Pektin
genu) | 22
kg |
Phosphorsäure, konz. | 6
kg |
Pluronic® Antischaummittel | 50
ml |
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Leitungswasser wurde bis zu einem
Gesamtvolumen von ungefähr
325 Litern hinzugefügt.
Das Substrat wurde in dem Dosiertank für 1 Stunde bei 121°C sterilisiert.
Das Endvolumen vor dem Beginn der Dosierung betrug ungefähr 360 Liter.
Wenn dieser Anteil ausging, wurde ein anderer ähnlicher Anteil hergestellt.
Das Gesamtvolumen der Pektinlösung
für eine
Fermentation betrug ungefähr
725 Liter.
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Nach ungefähr 151 Fermentationsstunden
wurde der Fermentationsprozess gestoppt. Die ungefähr 1850
Liter Kulturbrühe
wurden auf ungefähr
5°C gekühlt, und
die Enzyme wurden gemäß dem folgenden
Verfahren zurückgewonnen.
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Die Kulturbrühe wurde in einem Vakuumtrommelfilter
trommelgefiltert (Dorr Oliver), der mit Hyflo Super-Cell Kieselgur
(Filterhilfe) vorbeschichtet war. Das Filtrat wurde durch Verdampfen
auf ungefähr
15% des Volumens der Kulturbrühe
konzentriert. Das Konzentrat wurde auf einem Seitz Filterblatt (Typ
Supra 100) mit 0,25% Hyflo Super-Cell als einer Filterhilfe (in
der folgenden Tabelle als Filtration I bezeichnet) gefiltert. Das Filtrat
wurde mit 561 g (NH4)2SO4/l bei einem pH von 5,5 präzipitiert,
und 4% Hyflo Super-Cell Kieselgur wurde als Filterhilfe hinzugefügt. Das
Präzipitat
und die Filterhilfe werden getrennt durch Filtration auf einem Rahmenfilter.
Der Filterkuchen wird in Wasser gelöst, und die unlöslichen
Teile werden durch Filtration auf einem Rahmenfilter abgetrennt.
Das Filtrat wird probegefiltert auf einem Seitz Filterblatt (Typ
Supra 100) mit 0,25% Hyflo Super-Cell als Filterhilfe (in der folgenden
Tabelle als Filtration II bezeichnet). Das Filtrat wird diafiltriert
auf einer Ultrafiltrationsvorrichtung. Nach der Diafilt ration wird
die Flüssigkeit
auf einen Trockensubstanzgehalt von 12,7% konzentriert (in der folgenden
Tabelle als Trockensubstanzgehalt im Konzentrat bezeichnet).
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Eine fakultative Basenbehandlung
für die
teilweise Entfernung der Proteaseaktivität kann auf dieser Stufe durchgeführt werden.
Falls die Basenbehandlung verwendet wird, wird sie bei einem pH
von 9,2 für
1 Stunde durchgeführt,
wonach der pH-Wert auf 5,0 eingestellt wird.
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Jetzt wird die Flüssigkeit probefiltriert und
zum Zweck der Keimreduktion filtriert, und das Filtrat wird auf
einer Gefriertrockenanlage von Stokes gefriergetrocknet.
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Die reine RGAE ist erhältlich aus
dem A. a. e. p., wie in Tabelle 1 gezeigt.
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Tabelle
1 RHAMNOGALACTURONAN-ACETYLESTERASE-REINIGUNG
Aspergillus aculeatus
Enzymbrühe
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Zu 1:
Pufferaustausch für die Vorbereitung
von Schritt 2, Entfernen von kleinen Teilchen und ungefähr 50% der
Farbe, Verdünnung
auf max. 15 mg Protein/ml (sonst bindet die Probe nicht an die Säule in Schritt
2).
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Zu 2:
IEC steht für Ionenaustauschchromatographie
(engl.: ion exchange chromatography). Die Acetylesterasefraktion
wurde von 0,04–0,08
M NaCl vereinigt.
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Zu 3:
Konzentration und Pufferaustausch,
um Schritt 4 vorzubereiten.
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Zu 4:
Affinitätschromatographie – die nicht
zurückgehaltene
Fraktion wurde vereinigt. Die Präparation
der kreuzvernetzten Alginate wurde durchgeführt nach Rombouts F. M., C.
C. J. M Geraeds, J. Visser, W. Pilnik, „Purification of various pectic
enzymes on crosslinked polyuronides", in: Gribnau, T. C. J., J. Visser,
R. J. F Nivard (Herausgeber), Affinity Chromatography and Related
Techniques, Elsevier Scientific Publishing Company, Amsterdam, 255–260, 1982.
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Zu 5:
Puffereinstellung, um
Schritt 6 vorzubereiten.
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Zu 6:
HIC steht für hydrophobe
Interaktionschromatographie. Die Acetylesterasefraktion wurde von
1,0 M–0,9
M (NH4)2SO4 vereinigt.
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Zu 7:
Konzentration und Pufferaustausch,
um Schritt 8 vorzubereiten.
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Zu 8:
IEC bedeutet Ionenaustauschchromatographie
(engl.: ion exchange chromatography). Die Acetylesterasefraktion
wurde von 65 mM–70
mM NaCl vereinigt.
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Zu 9:
Puffereinstellung, um
Schritt 10 vorzubereiten.
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Zu 10:
IEC bedeutet Ionenaustauschchromatographie
(engl.: ion exchange chromatography). Die Acetylesterasefraktion
wurde von 65 mM–70
mM NaCl vereinigt.
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Die so gereinigte RGAE kann für die Immunisierung
von Tieren für
die Herstellung von Antikörpern
verwendet werden. Genauer kann Antiserum gegen die erfindungsgemäße RGAE
gewonnen werden durch Immunisierung von Kaninchen (oder anderen
Nagern) nach dem Verfahren, das beschrieben ist bei N. Axelsen et
al. in: A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis, Blackwell
Scientific Publications, 1973, Kapitel 23, oder A. Johnstone und
R. Thorpe, Immunochemistry in Practice, Blackwell Scientific Publications,
1982 (insbesondere Seiten 27–31).
Gereinigte Immunglobuline können
aus den Antiseren erhalten werden, beispielsweise durch Salzpräzipitation
((NH4)2SO4), gefolgt von Dialyse und Ionenaustauschchromatographie,
z. B. auf DEAE-Sephadex. Immunchemische Charakterisierung von Proteinen
kann durchgeführt
werden entweder durch Ouchterlony-Doppeldiffusionsanalyse (O. Ouchterlony
in: Handbook of Experimental Immunology (D. M. Weir, Hrsg.), Blackwell
Scientific Publications, 1967, Seiten 655–706), durch Kreuzimmunelektrophorese
(N. Axelsen et al., supra, Kapitel 3 und 4) oder durch Rocketimmunelektrophorese
(N. Axelsen et al., Kapitel 2).
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Aminosäuresequenz
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Die zuvor beschriebene teilweise
Aminosäuresequenz
wurde aus der gereinigten RGAE mittels automatischer Sequenzierung
(Applied Biosystems 473A Proteinsequenzierer) bestimmt. Auf der
Basis der Sequenz wurde die Reinheit der Probe auf mehr als 90%
geschätzt.
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Die RGAE wurde weiter charakterisiert,
wie unten angegeben.
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Die RGAE hat ihre optimale Aktivität bei pH
5,5 und bei einer Temperatur von 40°C. Bei 50°C und pH 5,0 konnte über 20 Stunden
kein Aktivitätsverlust
beobachtet werden. Bei 30°C
war die pH-Stabilität
am höchsten
bei pH 6–7.
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Die RGAE hat eine spezifische Aktivität gegenüber MHR
und setzte ein Maximum von ungefähr
70% aller Acetylgruppen, die in MHR vorliegen, frei.
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Kombinationen dieser RGAE mit reiner
Pektinmethylesterase sowohl Zitrus- als auch Pilzursprungs, reine
Exo- und Endo-Arabinasen von Aspergillus-Spezies (Aspergillus niger,
Aspergillus aculeatus) lieferten keine Steigerung in der Acetylfreisetzung
von entweder Rübenpektin
oder Apfel-MHR.
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Vorbehandlung dieser Substrate, um
Arabinoseseitenketten zu entfernen, lieferte ebenfalls keinen stimulierenden
Effekt. Aus diesen Ergebnissen ergibt sich, dass eine neue RGAE
identifiziert wurde, die hochspezifisch für Acetylester von verzweigten
Pektinregionen ist.
Molekulargewicht: | ungefähr 31.000
bis 35.000 |
Isoelektrischer
Punkt: | pH
4,2 |
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen RGAE
ist gekennzeichnet durch die Tatsache, dass die RGAE ein pH-Optimum
von 4,0–7,0
zeigt, vorzugsweise 4,5–6,0,
einen isoelektrischen Punkt von 3,7–6,7, vorzugsweise 4,0–4,5, ein
Molekulargewicht von zwischen 30.000 und 50.000 Dalton und ein Temperaturoptimum
zwischen 10 und 50°C,
vorzugsweise zwischen 25 und 45°C.
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Die Erfindung umfasst ebenfalls eine
rekombinante DNA-Sequenz, die gekennzeichnet ist durch Kodieren
einer erfindungsgemäßen RGAE.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen rekombinanten
DNA-Sequenz ist
gekennzeichnet durch die Tatsache, dass sie eine DNA-Sequenz umfasst,
ausgewählt
aus
- a) dem Aspergillus aculeatus RGAE-DNA-Insert
- b) einer DNA-Sequenz, die mit der kodierenden Region für die reife
RGAE-DNA hybridisiert, umfasst von dem DNA-Insert nach a) und die
ein strukturelles Gen für
ein Polypeptid mit RGAE-Aktivität umfasst,
und wahlweise einen Promotor, eine kodierende Region für ein Signal-
oder Leader-Peptid und/oder transkriptionellen Terminator
- c) einem Derivat einer DNA-Sequenz definiert in a) oder b),
oder
- d) einer DNA-Sequenz, die für
eine reife RGAE oder ein Signalpeptid oder ein Leaderpeptid davon
kodiert, und die degeneriert ist innerhalb der Bedeutung des genetischen
Codes bezüglich
einer DNA-Sequenz
von a) oder b).
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen rekombinanten
DNA-Sequenz ist
gekennzeichnet durch die Tatsache, dass sie die folgenden teilweisen
DNA-Sequenzen umfasst
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen rekombinanten
DNA-Sequenz ist
gekennzeichnet durch die Tatsache, dass sie die folgenden DNA-Sequenzen umfasst
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen rekombinanten
DNA-Sequenz ist
gekennzeichnet durch die Tatsache, dass sie umfasst
oder eine Sequenz homolog
hierzu kodierend für
eine erfindungsgemäße RGAE.
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Außerdem umfasst die Erfindung
einen Vektor, der gekennzeichnet durch die Tatsache, dass er die erfindungsgemäße rekombinante
DNA-Sequenz umfasst.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Vektors
ist gekennzeichnet durch die Tatsache, dass der Promotor der Aspergillus
oryzae Takaamylase-Promotor ist.
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Die Erfindung umfasst außerdem einen
transformierten Wirt, der gekennzeichnet ist durch die Tatsache,
dass er den erfindungsgemäßen Vektor
enthält.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen transformierten
Wirtes ist gekennzeichnet durch die Tatsache, dass der transformierte
Wirt ein Aspergillus-Stamm ist. Hierdurch wird eine gute Herstellungskapazität der RGAE
erhalten.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen transformierten
Wirtes ist gekennzeichnet durch die Tatsache, dass der transformierte
Wirt ein Stamm ist, der zu den Spezies Aspergillus aculeatus, Aspergillus
niger, Aspergillus oryzae oder Aspergillus awamori gehört. Hierdurch
wird eine gute Herstellungskapazität der RGAE erhalten.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen transformierten
Wirtes ist gekennzeichnet durch die Tatsache, dass der transformierte
Wirt ein Mikroorganismus ist, der in seinem nicht transformierten Zustand
keine RGAE bildet oder RGAE nur in unsignifikanten Mengen bildet,
vorzugsweise Bacillus sp., E. coli oder S. cerevisiae. Hierdurch
kann eine „maßgeschneiderte" Enzympräparation
mit hoher RGAE-Aktivität
und einem Spektrum anderer gewünschter
spezifischer Enzymaktivitäten
erhalten werden.
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Die Erfindung umfasst ebenfalls ein
Verfahren zur Herstellung einer RGAE unter Verwendung eines erfindungsgemäßen transformierten
Wirtes. Mittels dieses Verfahrens kann die RGAE in hoher Ausbeute
erhalten werden.
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Die Erfindung umfasst außerdem die
RGAE, wenn sie gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt ist. Die RGAE kann in hoher Ausbeute erhalten werden.
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Die Erfindung umfasst ebenfalls eine
Enzympräparation,
die gekennzeichnet ist durch die Tatsache, dass sie eine Pektinasepräparation
enthält,
die für
die Degradation oder Modifikation von Pflanzenzellwänden, die
mit erfindungsgemäßer RGAE
angereichert sind, verwendbar ist. Auf diese Weise kann eine Verstärkung der
Zellwanddegradationsfähigkeit
der Pektinasepräparation
erreicht werden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Enzympräparation
ist gekennzeichnet durch die Tatsache, dass die Pektinasepräparation
herstellbar ist mittels eines Mikroorganismus, der zu dem Genus
Aspergillus, vorzugsweise Aspergillus niger, Aspergillus aculeatus,
Aspergillus awamori oder Aspergillus oryzae gehört. Eine solche Präparation
besitzt die Fähigkeit,
eine außerordentlich
gute Zersetzung von pflanzlichen Zellwänden zu liefern.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Enzympräparation
ist gekennzeichnet durch die Tatsache, dass die RGAE die RGAE ist,
die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt ist. Die Herstellungskosten dieser Präparation
sind relativ gering.
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Die Erfindung umfasst außerdem eine
Verwendung der erfindungsgemäßen RGAE
als ein Mittel für Degradation
oder Modifikation von acetyliertem Rhamnogalacturonan.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der Verwendung der erfindungsgemäßen RGAE
ist die Verwendung als ein Mittel für Degradation oder Modifikation
von Pflanzenzellwänden.
Gegenwärtig
ist die Degradation von Pflanzenzellwänden aufgrund der hohen Pflanzenzellwanddegradationsaktivität die am
meisten bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen RGAE.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der Verwendung der erfindungsgemäßen RGAE
ist eine Verwendung, bei der die RGAE zusammen mit Enzymen verwendet
wird, die spezifisch sind für
deacetylierte oder teilweise deacetylierte MHR. Diese weiteren Enzyme
schließen
alle Enzyme ein, die deacetylierte und teilweise deacetylierte verzweigte
Rhamnogalacturonane mit einer höheren
Spezifizität
angreifen als sie acetylierte Rhamnogalacturonane angreifen, einschließlich Enzymen,
die das Rhamnogalacturonanrückgrat
durch Endo- oder Exoangriff angreifen, oder Enzyme, welche die Seitenketten
angreifen.
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Die Erfindung umfasst außerdem eine
Verwendung der erfindungsgemäßen Enzympräparation
als ein Mittel für
Degradation oder Modifikation von acetylierten Rhamnogalacturonanen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der Verwendung der erfindungsgemäßen Enzympräparation
ist eine Verwendung als ein Mittel für Degradation oder Modifikation
von Pflanzenzellwänden.
Gegenwärtig
ist die Degradation von Pflanzenzellwänden aufgrund der hohen Pflanzenzellwanddegradationsaktivität die am
meisten bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Enzympräparation.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der Verwendung der erfindungsgemäßen Enzympräparation
ist eine Verwendung, bei der die Enzympräparation zusammen verwendet
wird mit Enzymen, die spezifisch sind für deacetylierte oder teilweise
deacetylierte MHR. Diese weiteren Enzyme schließen alle Enzyme ein, die deacetylierte
oder teilweise deacetylierte verzweigte Rhamnogalacturonane mit
einer höheren
Spezifität
angreifen, als sie acetylierte Rhamnogalacturonane angreifen, einschließlich Enzymen,
die das Rhamnogalacturonanrückgrat
durch Endo- oder Exoangriff angreifen, oder Enzyme, welche die Seitenketten
angreifen.
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6 ist
eine Karte des Plasmids pYHD17, wobei „TPI-Promotor" den S. cerevisiae-Triosephosphat-Isomerasepromotor
bezeichnet, „Terminator" den Transkriptionsterminator
bezeichnet, „Amp" das Gen, welches
die Ampicillinresistenz verleiht, bezeichnet, „ 2μ ori" den Hefeplasmid 2μ Replikationsursprung bezeichnet
und „URA3" ein Gen bezeichnet,
das einen Selektionsmarker kodiert, der eine Uracildefizienz in
dem Wirtsstamm komplementiert.
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BEISPIELE
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Material und Methoden
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Donororganismus: mRNA wurde isoliert
aus Aspergillus aculeatus, CBS 101.43, angezogen in einem Soja-enthaltenden
Fermentationsmedium mit Bewegung, um eine ausreichende Belüftung sicherzustellen. Mycelien
wurden nach 3–5
Tagen Wachstum geerntet, sofort in flüssigem Stickstoff eingefroren
und bei –80°C gelagert.
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Hefestämme: Der verwendete Saccharomyces
cerevisiae-Stamm war yNG231 (MAT alpha, leu2, ura3-52, his4-539,
pep4-delta 1, cir+) oder JG169 (MATα ura 3-52; leu2-3, 112; his3-D200;
pep4-113; prc1::HIS3; prb1:: LEU2; cir+).
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Konstruktion
eines Expressionsplasmids
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Das kommerziell erhältliche
Plasmid pYES II (Invitrogen) wurde mit SpeI gespalten, mit Klenow DNA-Polymerase
+ dNTPs aufgefüllt
und mit ClaI geschnitten. Die DNA wurde in einem Agarose-Gel nach
ihrer Größe aufgetrennt,
und ein Fragment von ungefähr
2000 bp wurde durch Elektroelution gereinigt. Das gleiche Plasmid
wurde mit ClaI/PvuII geschnitten, und ein Fragment mit ungefähr 3400
by wurde durch Elektroelution gereinigt. Die beiden Fragmente wurden
zu einem SphI/EcoRI-Fragment mit stumpfen Enden enthaltend den Hefe-TPI-Promotor ligiert.
Das Fragment wurde aus einem Plasmid isoliert, in dem der TPI-Promotor
von S. cerevisiae (s. T. Albers und G. Kawasaki, J. Mol. Appl. Genet.
1, 1982, Seiten 419–434)
leicht modifiziert war: Eine interne SphI-Stelle wurde entfernt
durch Deletieren der vier bp, die den Kern dieser Stelle bilden. Außerdem wurden
redundante Sequenzen oberhalb des Promotors durch BalI-Exonukleasebehandlung
entfernt, gefolgt von dem Hinzufügen
eines SphI-Linkers.
Abschließend
wurde ein EcoRI-Linker an Position -10 hinzugefügt. Nach diesen Modifikationen
ist der Promotor in ein SphI-EcoRI-Fragment einge schlossen. Seine Wirksamkeit
im Vergleich zu dem Originalpromotor scheint durch diese Modifikationen
unbeeinflusst zu sein. Das resultierende Plasmid pYHD17 ist in 6 gezeigt.
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Herstellung von RNase-freien
Glaswaren, Spitzen und Lösungen
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Alle Glaswaren, die in RNA-Isolationen
verwendet wurden, wurden bei +220°C
für wenigstens
12 h gebacken. Eppendorf-Röhrchen,
Pipettenspitzen und Plastiksäulen
wurden in 0,1% Diethylpyrocarbonat (DEPC) in EtOH für 12 Stunden
behandelt und autoklaviert. Alle Puffer und Wasser (außer Tris-enthaltenden Puffern)
wurden mit 0,1% DEPC für
12 Stunden bei 37°C
behandelt und autoklaviert.
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Extraktion von Gesamt-RNA
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Die Gesamt-RNA wurde durch Extraktion
mit Guanidinthiocyanat gefolgt von Ultrazentrifugation durch ein
5,7 M CsCl-Kissen (Chirgwin et al., 1979) unter Verwendung der folgenden
Modifikationen hergestellt. Die gefrorenen Mycelien wurden in flüssigem N2 zu feinem Pulver mit einem Mörser und
einem PistiII gemahlen, gefolgt von Mahlen in einer vorgekühlten Kaffeemühle, und
sofort in 5-fachem
Volumen an RNA-Extraktionspuffer (4 M GuSCN, 0,5% Na-Laurylsarcosin,
25 mM Na-Citrat, pH 7,0, 0,1 M β-Mercaptoethanol)
suspendiert. Die Mischung wurde für 30 Minuten bei RT gerührt und
zentrifugiert (30 Minuten, 5000 rpm, RT, Heraeus Megafuge 1,0 R),
um die Zelltrümmer
zu pelletieren. Der Überstand
wurde gesammelt, vorsichtig auf ein 5,7 M CsCl-Kissen (5,7 M CsCl,
0,1 M EDTA, pH 7,5, 0,1% DEPC; vor der Verwendung autoklaviert)
geschichtet unter Verwendung von 26,5 ml Überstand pro 12,0 ml CsCl-Kissen,
und zentrifugiert, um die Gesamt-RNA zu erhalten (Beckman, SW 28
Rotor, 25.000 rpm, RT, 24h). Nach der Zentrifugation wurde der Überstand
vorsichtig entfernt, und der Boden des Röhrchens enthaltend das RNA-Pellet
wurde abgeschnitten und mit 70% EtOH gespült. Das Gesamt-RNA-Pellet wurde
in ein Eppendorf-Röhrchen
transferiert, mit 500 μl
TE, pH 7,6 suspendiert (wenn schwierig, gelegentlich für 5 Minuten
bei 65°C
erhitzen), Phenol extrahiert und mit Ethanol für 12 Stunden bei -20°C (2,5-faches
Volumen EtOH, 0,1-faches Volumen 3 M NaAc, pH 5,2) präzi pitiert.
Die RNA wurde durch Zentrifugation gesammelt, in 70% EtOH gewaschen
und in einem minimalen Volumen an DEPC-DIW resuspendiert. Die RNA-Konzentration wurde
durch Messen der OD260/280 bestimmt.
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Isolation von poly(A)+-RNA
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Die poly(A)+-RNAs
wurden durch Oligo(dT)-Zelluloseaffinitätschromatographie (Aviv & Leder, 1972) isoliert.
Typischerweise wurde 0,2 g an Oligo(dT)-Zellulose (Boehringer Mannheim) in 10
ml 1 × Säulen-Ladepuffer
(20 mM Tris-Cl,
pH 7,6, 0,5 M NaCl, 1 mM EDTA, 0,1% SDS) vorgequollen, auf eine
DEPCbehandelte, gestopfte Plastiksäule (Poly Prep Chromatography
Column, Bio Rad) geladen und mit 20 ml 1 × Ladepuffer equilibriert.
Die Gesamt-RNA wurde bei 65°C
fiir 8 Minuten erhitzt, auf Eis für 5 Minuten abgeschreckt und, nach
dem Hinzufügen
des 1-fachen Volumens 2 × Säulen-Ladepuffer
zu der RNA-Probe, auf die Säule
geladen. Das Eluat wurde gesammelt und erneut 2–3 Mal geladen durch Erhitzen
der Probe wie oben beschrieben und Abkühlen auf Eis vor jedem Laden.
Die Oligo(dT)-Säule
wurde mit dem 10-fachen Volumen an 1 × Ladepuffer gewaschen, dann
mit dem 3-fachen Volumen an Mittelsalzpuffer (20 mM Tris-Cl, pH 7,6, 0,1 M
NaCl, 1 mM EDTA, 0,1% SDS), gefolgt von Elution der poly(A)+-RNA mit dem 3-fachen Volumen an Elutionspuffer
(10 mM Tris-Cl, pH 7,6, 1 mM EDTA, 0,05% SDS) vorher erhitzt auf
+65°C, durch
Sammeln von 500 μl-Fraktionen. Die
OD260 wurde für jede gesammelte Fraktion
gelesen, und die mRNA enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt und
Ethanol-präzipitiert
bei – 20°C für 12 h.
Die poly(A)+-RNA wurde durch Zentrifugation gesammelt, in DEPC-DIW
resuspendiert und in 5–10 μg Aliquots
bei –80°C gelagert.
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Northern-Blot-Analyse
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Die poly(A)+-RNAs
(5 μg/Probe)
von verschiedenen Mycelien wurden elektrophoretisiert in 1,2 Agarose-2,2
M Formaldehydgelen (Sambrook et al., 1989) und auf Nylonmembranen
(Hybond-N, Amersham), mit 10 × SSC
(Sambrook et al., 1989) als Transferpuffer geblottet. Drei random-primed
(Feinberg & Vogelstein, 1983) 32P-markierte cDNA-Sonden wurden in individuellen Hybridisierungen
verwendet: 1) ein 1,3 kb Not I-Spe I-Fragment für Polygalacturonase I von A.
aculeatus, 2) ein 1,3 kb Not I-Spe I-Fragment kodierend Endoglucanase
I von A. aculeatus und 3) ein 1,2 kb Eag I-Fragment für Galactanase
I von A. aculeatus. Northern-Hybridisierungen wurden in 5 × SSC (Sambrook
et al., 1989), 5 × Denhardt's-Lösung (Sambrook
et al., 1989), 0,5% SDS (w/v) und 100 μg/ml denaturierter Lachssperma-DNA
mit einer Sondenkonzentration von ca. 2 ng/ml für 16 Stunden bei 65°C durchgeführt, gefolgt
von Waschschritten in 5 × SSC
bei 65°C
(2 × 15
Minuten), 2 × SSC,
0,5% SDS (1 × 30
Minuten), 0,2 × SSC,
0,5% SDS (1 × 30
Minuten) und 5 × SSC
(2 × 15
Minuten). Nach Autoradiographie bei –80°C für 12 Stunden wurde die Sonde
#1 von dem Filter nach den Angaben des Herstellers entfernt und
mit Sonde #2 rehybridisiert, und schließlich mit Sonde #3. Die RNA-Leiter
von Bethesda Research Laboratories wurde als Größenmarker verwendet.
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cDNA-Synthese:
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Synthese des ersten Strangs
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Doppelsträngige cDNA wurde aus 5 μg von A.
aculeatus poly(A)+-RNA mittels des RNase-H-Verfahrens
(Gubler & Hoffman
1983, Sambrook et al., 1989) unter Verwendung der Haarnadel-Modifikation
synthetisiert. Die poly(A)+-RNA (5 μg in 5 μl DEPC-behandeltem
Wasser) wurde bei 70°C
für 8 Minuten
erhitzt, auf Eis abgeschreckt und in einem Endvolumen von 50 μl mit reverse
Transkriptasepuffer (50 mM Tris-Cl, pH 8,3, 75 mM KCl, 3 mM MgCl2, 10 mM DTT, Bethesda Research Laboratories)
kombiniert, enthaltend 1 mM jedes dNTPs (Pharmacia), 40 Einheiten
humanem Placenta-Ribonukleaseinhibitor (RNasin, Promega), 10 μg oligo(dT)12-18-Primer (Pharmacia) und 1000 Einheiten
Superscript II RNase Hreverse Transkriptase (Bethesda Research Laboratories).
Der erste cDNA-Strang wurde synthetisiert durch Inkubieren der Reaktionsmischung bei
45°C für 1 Stunde.
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Synthese des zweiten Stranges
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Nach der Synthese wurden 30 μl an 10 mM
Tris-Cl, pH 7,5, 1 mM EDTA hinzugefügt, und die mRNA : cDNA-Hybride
wurden Ethanol-präzipitiert
für 12
Stunden bei –20°C durch Hinzufügen von
40 μg Glycogenträger (Boehringer
Mannheim), 0,2-fachem Volumen 10 M NH4Ac
und dem 2,5-fachem Volumen 96% EtOH. Die Hybride wurden durch Zentrifugation
gewonnen, in 70% EtOH gewaschen, luftgetrocknet und resuspendiert
in 250 μl
zweiter Strangpuffer (20 mM Tris-Cl, pH 7,4, 90 mM KCl, 4,6 mM MgCl2, 10 mM (NH4)2SO4, 16 μM βNAD+) enthaltend 100 μM jedes dNTPs, 44 Einheiten
an E. coli-DNA-Polymerase I (Amersham), 6,25 Einheiten an RNase
H (Bethesda Research Laboratories) und 10,5 Einheiten an E. coli-DNA-Ligase
(New England Biolabs). Die Synthese des zweiten DNA-Strangs wurde
durchgeführt
durch Inkubieren des Reaktionsgefäßes bei 16°C für 3 Stunden, und die Reaktion
wurde durch Hinzufügen
von EDTA auf 20 mM Endkonzentration, gefolgt von Phenolextraktion,
abgestoppt.
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Mungbohnen-Nukleasebehandlung
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Die doppelsträngige (ds) cDNA wurde Ethanol-präzipitiert
bei –20°C für 12 Stunden
durch Hinzufügen des
2-fachen Volumens an 96% EtOH, 0,1-fachem Volumen 3 M NaAc, pH 5,2,
durch Zentrifugation gewonnen, mit 70% EtOH gewaschen, getrocknet
(SpeedVac) und in 30 μl
Mungbohnen-Nukleasepuffer (30 mM NaAc, pH 4,6, 300 mM NaCl, 1 mM
ZnSO4, 0,35 mM DTT, 2% Glycerol) enthaltend
36 Einheiten Mungbohnen-Nuklease (Bethesda Research Laboratories)
resuspendiert. Die einzelsträngige
Haarnadel-DNA wurde abgeschnitten durch Inkubieren der Reaktion
bei 30°C
für 30
Minuten, gefolgt von Hinzufügen
von 70 μl
10 mM Tris-Cl, pH 7,5, 1 mM EDTA, Phenolextraktion und Ethanolpräzipitation
mit dem 2-fachen Volumen an 96% EtOH und dem 0,1-fachen Volumen
3 M NaAc, pH 5,2 bei –20°C für 12 Stunden.
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Herstellen von stumpfen
Enden mit T4-DNA-Polymerase
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Die ds cDNA wurde mit stumpfen Enden
versehen mit T4 DNA-Polymerase in 50 μl T4 DNA-Polymerasepuffer (20
mM Tris-Acetat, pH 7,9, 10 mM MgAc, 50 mM KAc, 1 mM DTT) enthaltend
0,5 mM jedes dNTPs und 7,5 Einheiten an T4 DNA-Polymerase (Invitrogen)
durch Inkubieren der Reaktionsmischung bei +37°C für 15 Minuten. Die Reaktion
wurde gestoppt durch Hinzufügen
von EDTA auf 20 mM Endkonzentration, gefolgt von Phenolextraktion
und Ethanolpräzipitation.
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Adapterligation und Größenselektion
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Nach der Auffüllreaktion wurde die cDNA an
nicht-palindromische BstX I-Adapter
(1 μg/μl, Invitrogen) ligiert
in 30 μl
Ligationspuffer (50 mM Tris-Cl, pH 7,8, 10 mM MgCl2,
10 mM DTT, 1 mM ATP, 25 μg/ml
Rinderserumalbumin) enthaltend 600 pmol BstX I-Adapter und 5 Einheiten
T4-Ligase (Invitrogen) durch Inkubieren des Reaktionsgemischs bei
+16°C für 12 Stunden.
Die Reaktion wurde durch Erhitzen auf +70°C für 5 Minuten abgestoppt, und
die mit Adaptern versehene cDNA wurde durch Agarosegel-Elektrophorese
(0,8% HSB-Agarose, FMC) größenfraktioniert,
um unligierte Adapter und kleine cDNAs abzutrennen. Die cDNA wurde
größenselektiert
mit einem Cut-off von 0,7 kb, und die cDNA wurde elektroeluiert
aus dem Agarose-Gel in 10 mM Tris-Cl, pH 7,5, 1 mM EDTA für 1 Stunde
bei 100 Volt, Phenol-extrahiert und Ethanol-präzipitiert bei – 20°C für 12 Stunden,
wie oben beschrieben.
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Herstellung der cDNA-Bibliotheken:
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Die mit Adaptern versehene ds cDNA
wurde durch Zentrifugation gewonnen, in 70% EtOH gewaschen und in
25 ml DIW resuspendiert. Vor der Bibliotheksligation im großen Maßstab wurden
vier Testligationen in 10 μl
Ligationspuffer (der gleiche wie oben) durchgeführt, jede enthaltend 1 μl ds cDNA
(Reaktionsröhrchen #1–#3), 2
Einheiten T4-Ligase (Invitrogen) und 50 ng (Röhrchen #1), 100 ng (Röhrchen #2)
und 200 ng (Röhrchen
#3 und #4) BstX I geschnittenen Hefeexpressionsvektor entweder pYES
2,0 Vektor Invitrogen oder yHDl3. Die Ligationsreaktionen wurden
durchgeführt
durch Inkubation bei +16°C
für 12
Stunden, erhitzt bei 70°C
für 5 Minuten,
und 1 μl
jeder Ligation wurde in 40 μl
kompetente E. coli 1061-Zellen (OD600 = 0,9 in 1 Liter LB-Brühe, zweimal
gewaschen in kaltem DIW, einmal in 20 ml 10% Glycerol, resuspendiert
in 2 ml 10% Glycerol) elektroporiert (200 Ω, 2,5 kV, 25 μF). Nach
dem Hinzufügen
von 1 ml SOC zu jedem Transformationsmix wurden die Zellen bei +37°C für 1 Stunde
angezogen, 50 μl
wurden auf LB + Ampicillin-Platten (100 μg/ml) ausplattiert und bei +37°C für 12 Stunden
angezogen.
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Unter Verwendung der optimalen Bedingungen
wurde eine Ligation im großen
Maßstab
in 40 μl
Ligationspuffer enthaltend 9 Einheiten T4-Ligase durchgeführt, und
die Reaktion wurde bei +16°C
für 12
Stunden inkubiert. Die Ligationsreaktion wurde gestoppt durch Erhitzen
bei 70°C
für 5 Minuten,
Ethanolpräzipitiert
bei –20°C für 12 Stunden,
durch Zentrifugation gewonnen und resuspendiert in 10 μl DIW. Ein-μl-Aliquots
wurden in elektrokompetente E. coli 1061-Zellen, unter Verwendung
derselben Elektroporationsbedingungen wie oben transformiert, und
die transformierten Zellen wurden titriert und die Bibliothek wurde
auf LB + Ampicillin-Platten mit 5000–7000 c. f. u./Platte ausplattiert.
Zu jeder Platte wurden 3 ml Medium hinzugefügt. Die Bakterien wurden abgekratzt,
1 ml Glycerol wurde hinzugefügt
und bei –80°C als Pools
gelagert. Die verbleibenden 2 ml wurden zur DNA-Isolation verwendet.
Wenn die Menge an DNA unzureichend war, um die benötigte Zahl
an Hefetransformanten zu ergeben, wurde DNA in großem Maßstab hergestellt
aus 500 ml Medium (TB), angeimpft mit 50 μl des –80°C Bakterienstocks, über Nacht
angezogen.
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Herstellung einer cDNA-Sonde
durch Polymerasekettenreaktion
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Um eine cDNA-Sonde für Rhamnogalacturonan-Acetylesterase
I aus A. aculeatus RE4 zu erhalten, wurde ein degeneriertes Oligonukleotid
(RGAE/s2, 7),
das einer Region in der NH2-terminalen Sequenz des
gereinigten Enzyms entspricht, durch Einbauen von Desoxyinosinen
an vier der mehrdeutigen Positionen synthetisiert. 7 zeigt die abgeleitete, Desoxyinosin-enthaltende
Primersequenz, die in der PCR verwendet wurde, angeordnet mit der
korrespondierenden Aminosäuresequenz,
die erhalten wurde aus gereinigter Rhamnogalacturonan-Acetylesterase
I aus Aspergillus aculeatus. Der Primer wurde paarweise mit dem
direkten (Primer #22, 5'-CTGTAATACGACTCACTA-3') und dem reversen
(Primer #43, 5'- ATTACATGATGCGGCCCT-3') pYES 2,0-Primer
verwendet, um die Ziel-RGAE-cDNA
von einem amplifizierten cDNA-Bibliothekspool enthaltend 7000 Klone
zu amplifizieren unter Verwendung der Polymerasekettenreaktionstechnik
(Ohara et al. 1989). Die PCR-Reaktionen wurden durchgeführt in 100 μl PCR-Puffer (10 mM Tris-HCl,
pH 8,3, 50 mM KCl, 1,5 mM MgCl2, 0,01%,
Perkin-Elmer, Cetus)
enthaltend 550 pmol Sense-Primer (RGAE/s2)
und 800 pmol jedes Antisense-Primers (siehe oben), 1 μg Template-DNA
(Qiagen-gereinigte Plasmid-DNA
von dem cDNA-Bibliothekspool #33) und 200 μM jedes dNTPs unter Verwendung
eines DNA-Thermocyclers und 2,5 Einheiten Taq-Polymerase (Perkin-Elmer, Cetus). Dreißig PCR-Zyklen
wurden durchgeführt
unter Verwendung eines Zyklusprofils von Denaturieren bei 94°C für 1 Minute,
Anlagern bei 55°C
für 2 Minuten
und Verlängern
bei 72°C für 3 Minuten.
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Zwanzig μl Aliquots der Amplifikationsprodukte
wurden durch Elektrophorese auf 0,7% Agarose-Gelen analysiert, wobei
sich ein 0,9 kb Hauptprodukt mit einem Primerpaar (Sense, RGAE/s2; Antisense, pYES 2,0 Reverse Primer #43)
zeigte. Das interessierende DNA-Fragment wurde durch Elektroelution
(Sambrook et al. 1989) aus dem Gel ausgeschnitten, unter Verwendung
von Typ D-0405 nahtlosen Dialyseschläuchen (Sigma) gewonnen, gefolgt
von Phenolextraktion und Ethanolpräzipitation bei –20°C für 12 Stunden.
Das PCR-Produkt wurde mit stumpfen Enden versehen bei 37°C für 10 Minuten
in 20 μl
Puffer (20 mM Trisacetat, pH 7,9, 10 mM MgAc, 50 mM KAc, 1 mM DTT)
enthaltend 50 uM jedes dNTPs und 3 Einheiten T4-DNA-Polymerase (New England
Biolabs). Die Reaktion wurde abgestoppt durch Inkubation bei 70°C für 5 Minuten,
auf Eis für
5 Minuten gekühlt
und in 50 μl
Kinasepuffer (70 mM Tris-HCl, pH 7,6, 10 mM MgCl2,
5 mM DTT) verdünnt,
gefolgt von Phosphorylierung bei 37°C für 30 Minuten mit T4-Polynukleotidkinase
(10 U, New England Biolabs) und 1 mM ATP pH 7,0 (Pharmacia), Phenolextraktion,
Ethanolpräzipitation
und Ligation bei 16°C
für 12
Stunden in einen Sma I-geschnittenen, dephosphorylierten pUC 18-Vektor (50 ng pro
Ligation, Pharmacia).
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E. coli DHSα wurde zu Ampicillinresistenz
(Hanahan 1985) unter Verwendung von 5 μl der Ligationsmischung transformiert,
und 13 Klone wurden durch Isolation von Plasmid Miniprep. DNA (Sambrook
et al. 1989) und EcoRI/HindIII-Spaltung
der Plasmidsubklone, gefolgt durch Sequenzierung der Enden des 0,9
kb Inserts aus einem Subklon (pRGA19) mit Universal-pUC-Primern
(Sanger et al. 1977) analysiert. Die Nukleotidsequenzanalyse des
pRGA19-Subklons zeigte einen einzigen offenen Leserahmen, der zusätzlich zu
den Primer-kodierten Aminosäuren
10 zusätzliche
Reste enthielt, die mit der verfügbaren
NH2-terminalen Sequenz aus dem gereinigten
Enzym zusammentreffen, wodurch bestätigt wurde, dass die PCR spezifisch
die gewünschte
Region der Rhamnogalacturonan-Acetylesterase
I cDNA (8) amplifiziert
hatte. 8 zeigt die Nukleotidsequenz
des 5'-Endes der
rga1 cDNA und die abgeleitete Primärstruktur der RGAE I von A.
aculeatus. Das NH2-terminale Signalpeptid,
das dem reifen Protein vorangeht, ist unterstrichen.
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Southern-Blot-Analyse
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Qiagen-gereinigte DNA (3 μg) aus acht
individuellen cDNA-Bibliothekpools (#33, 90, 100, 130, 136, 140,
142, 148) wurde vollständig
gespalten mit EagI (3 U/μg
DNA, New England Biolabs), auf einem 0,7% Agarose-Gel aufgetrennt,
denaturiert und auf einem Nylonfilter (Hybond-N, Amersham) unter
Verwendung von 10 × SSC
(Sambrook et al. 1989) als Transferpuffer (Southern 1975) geblottet.
Das gereinigte 0,9 kb RGAE I PCR-Fragment wurde 32P-markiert
(> 1 × 109 cpm/μg)
durch Random-Priming (Feinberg & Vogelstein
1983) und als Sonde in der Southern-Analyse verwendet. Die Hybridisierung
wurde in 2 × SSC
(Sambrook et al. 1989), 5 × Denhardt's-Lösung (Sambrook
et al. 1989), 1% (w/v) SDS und 100 μg/ml denaturierter Lachssperma-DNA
mit einer Sondenkonzentration von 2,5 ng/ml für 16 Stunden bei 65°C durchgeführt, gefolgt
von Waschen in 2 × SSC
(2 × 15
Minuten), 2 × SSC,
1% SDS bei 65°C
für 30
Minuten, dann in 0,2 × SSC,
1% SDS bei 65°C
für 30
Minuten und schließlich
in 2 × SSC
(2 × 15
Minuten). Der Filter wurde bei –80°C für 12 Stunden autoradiographiert
und zeigte ein einzelnes stark hybridisierendes 1,0 kb Fragment
in jedem cDNA-Pool.
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Dies zeigte, dass jeder analysierte
Pool eine Gesamtlängen-cDNA-Kopie
kodierend RGAE I von A. aculeatus enthielt. Deshalb wurde Pool #33
für weitere
Experimente ausgewählt.
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Northern-Blot-Analyse
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Um die Fließgleichgewichts-Spiegel der
A. aculeatus RGAE I mRNA während
des Wachstums in RS3-Medium abzuschätzen, wurde poly(A)+-RNA von Mycelien isoliert, die täglich geerntet
wurden nach 1–5 Tagen
des Wachstums in dem oben genannten Medium, und sie wurden der Northern-Analyse
unterworfen. Die poly(A)+-RNAs (5 μg/Probe)
wurden in 1,2 Agarose-2,2 M Formaldehyd-Gelen (Sambrook et al.,
1989) elektrophoretisiert und auf eine Nylonmembran (Hybond-N, Amersham) mit
10 × SSC
(Sambrook et al., 1989) als Transferpuffer geblottet. Die RNA-Leiter
von Bethesda Research Laboratories wurde als Größenmarker verwendet, und ein
Random-geprimtes (Feinberg & Vogelstein,
1983) 32Pmarkiertes 0,9 kb RGAE I PCR-Produkt
(siehe den vorherigen Abschnitt) wurde als eine Sonde in der Northern-Analyse
verwendet. Die Hybridisierung wurde in 5 × SSC (Sambrook et al., 1989),
5 × Denhardt's-Lösung (Sambrook
et al., 1989), 0,5% SDS (w/v) und 100 μg/ml denaturierter Lachssperma-DNA
mit einer Sondenkonzentration von ca. 2,5 ng/ml für 16 Stunden
bei 65°C
durchgeführt,
gefolgt von Waschen in 5 × SSC
bei 65°C
(2 × 15
Minuten), 2 × SSC,
0,5% SDS (1 × 30
Minuten), 0,2 × SSC,
0,5% SDS (1 × 30
Minuten) und 5 × SSC
(2 × 15
Minuten). Der Filter wurde bei –80°C für 4 Tage
autoradiographiert.
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Die RGAE I cDNA-Sonde detektiert
eine 1,0 kb mRNA-Spezies leicht in 5 Tage alten Mycelien und schwach
in 4 Tage alten Mycelien, aber nicht in 1 bis 3 Tage alten Mycelien,
was zusammenfällt
mit den abnehmenden Mengen an Glucose in dem Wachstumsmedium nach
Tag 1, mit nicht nachweisbarer Glucose im Überstand nach Tag 3.
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Isolierung und Charakterisierung
einer Gesamtlängen-cDNA
kodierende Rhamnogalacturonan-Acetylesterase I (RGAE I) aus A. aculeatus
-
Um einen Gesamtlängen-cDNA-Klon für RGAE I
zu isolieren, wurden 30.000 Kolonien aus dem cDNA-Bibliothekspool
#33 auf LB-Agar (24 × 24
cm Platte, Nunc) enthaltend Ampicillin (100 μg/ml) ausplattiert und auf einer
LB + Amp-Platte
bedeckt mit einem Nylonfilter (Hybond-N, Amersham) repliziert. Das
gereinigte 0,9 kb RGAE I PCR-Fragment wurde durch Random-Priming
wie oben beschrieben 32P-markiert und als
Sonde für
das Screenen des Bibliothekpooos durch Koloniehybridisierung (Sambrook
et al., 1989) verwendet. Die Hybridisierung wurde durchgeführt in 2 × SSC (Sambrook
et al., 1989), 5 × Denhardt's-Lösung
(Sambrook et al. 1989), 1% (w/v) SDS und 100 μg/ml denaturierter Lachssperma-DNA
mit einer Sondenkonzentration von 2,5 ng/ml für 16 Stunden bei 65°C, anschließend in
2 × SSC
(2 × 15
Minuten), 0,2 × SSC,
1% SDS (2 × 30
Minuten) und in 2 × SSC
(2 × 15
Minuten), gefolgt von Autoradiographie bei – 80°C für 12 Stunden. Das Screenen
von 30.000 Kolonien aus Pool 33 führte zu 5 möglichen RGAE I cDNA-Klonen,
die Kolonie-gereinigt wurden durch zwei weitere Hybridisierungsrunden.
Einer dieser Klone (als pRGA1 bezeichnet) wurde durch Spalten des Plasmids
mit HindIII und XbaI und Sequenzieren der Enden des 1,0 kb cDNA-Inserts
mit den vorwärts
gerichteten und reversen pYES 2,0 Polylinker-Primern, charakterisiert.
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Das 1,0 kb Insert in pRGA1 enthält einen
0,85 kb offenen Leserahmen (ORF), beginnend mit einem ATG-Kodon
bei Nukleotidposition 40 und endend mit einem TGA-Stoppkodon (8 und 9). 9 zeigt
die Nukleotidsequenz des 3'-Endes der rga1 cDNA
und die abgeleitete Primärstruktur
von RGAE I von A. aculeatus. Dem ORF geht eine 39 bp 5' nicht-kodierende
Region voran und ihm folgt eine 132 bp 3' nicht-kodierende Region und ein poly(A)-Schwanz.
Der Vergleich der abgeleiteten Proteinsequenz mit der NH2-terminalen Sequenz der gereinigten reifen
RGAE I zeigt, dass die cDNA ein Vorläuferprotein enthaltend ein
18 Reste langes Signalpeptid (8)
kodiert.
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Konstruktion eines Aspergillus-Expressionsvektors
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Der Vektor pHD414 (
10) ist abgeleitet von dem Plasmid p775
(beschrieben in
EP 238 023 ).
Im Gegensatz zu diesem Plasmid hat pHD414 eine Abfolge von einmaligen
Restriktionsstellen zwischen dem Promotor und dem Terminator. Das
Plasmid wurde konstruiert durch Entfernen eines ungefähr 200 bp
langen Fragments (enthaltend ungewünschte RE-Stellen) an dem 3'-Ende des Terminators,
und das anschließende Entfernen
eines ungefähr
250 by langen Fragments an dem 5'-Ende
des Promotors, das ebenfalls ungewünschte Stellen enthielt. Die
200 bp Region wurde entfernt durch Spaltung mit NarI (liegt in dem
pUC-Vektor) und XbaI (unmittelbar 3' zu dem Terminator), anschließendes Auffüllen der
gebildeten Enden mit Klenow DNA-Polymerase + dNTPs, Reinigung des
Vektorfragments auf dem Gel und Religation des Vektorfragments. Das
Plasmid wurde als pHD413 bezeichnet. pHD413 wurde mit StuI (liegt
in dem 5'-Ende des
Promotors) und PvuII (in dem pUC-Vektor) geschnitten, im Gel aufgetrennt
und religiert, was zu pHD414 führte.
10 ist eine Karte des Plasmids
pHD414, wobei „AMG
Terminator" den
A. niger-Glucoamylaseterminator bezeichnet und „TAKA Promotor" den A. oryzae-TAKA-Amylasepromotor
bezeichnet. pHD464 ist abgeleitet von pHD414, in dem die 5' nicht-translatierte
Region durch die 5' nichttranslatierte
Region des Aspergillus-TPI-Gens ersetzt wurde.
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Herstellung einer RGAE
I-Expressionskassette
-
Plasmid-Minipräp-DNA aus pRGAI wurde mit BamHI
und XhoI gespalten, in einem 0,7% Agarose-Gel elektrophoretisiert,
gefolgt von Reinigen des 1,0 kb cDNA-Inserts unter Verwendung des
Geneclean II-Kits nach den Angaben des Herstellers (Bio 101 Inc.,
La Jolla) und Ligation in einen BamHUXhoIgespaltenen pHD414-Vektor.
Ein μl der
Ligationsmischung wurde in E. coli 1061 elektroporiert, und zwei
Transformanten wurden durch BamHUXhoI-Spaltung von Plasmid-Minipräp-DNA analysiert.
Da beide Klone (als pRGAI und pRGA2 bezeichnet) das Insert korrekter
Größe enthielten,
wurde pRGAI für
weitere Experimente ausgewählt. Eine
Midi-Präparation
des pRGAI-Expressionsplasmids (Qiagen Tip 100, siehe Abschnitt 4)
wurde durch Sequenzieren des 5'-Endes
des Konstrukts überprüft und in
einer Aspergillus oryzae-Transformation verwendet.
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Transformation von Aspergillus
oryzae und Analyse der Transformanten
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100 ml des Aspergillus-Minimalmediums
(1 M Saccharose, 10 mM Harnstoff, 0,52 mg/ml KCl, 0,52 mg/ml MgSO4, 1,52 mg/ml KHP2O4, 0,04 μg/ml
Na2B4O7,
0,4 μg/ml
CuSO4, 0,8 μg/ml FePO4,
0,8 μg/ml
MnSO4, 0,8 μg/ml Na2MoO4, 8 μg/ml
ZnSO4) wurden mit Sporensuspensionen von
A. oryzae-Stämmen
1560 oder 1560-710 oder A. niger angeimpft, das Mycelium wurde durch
Filtration durch steriles Miracloth nach 24 Stunden Wachstum bei
30°C gesammelt,
mit 200 ml 0,6 M MgSO4 gewaschen, in 25
ml kalter 1,2 M MgSO4, 10 mM NaH2PO4, pH 5,8 enthaltend
2 mg/ml Novozym® (Novo
Nordisk A/S) suspendiert und auf Eis für 5 Minuten inkubiert. Ein
ml BSA (12 mg/ml, sterilfiltriert) wurde zu den Mycelien hinzugefügt, und
die Suspension wurde bei 37°C
für 1,5
Stunden unter leichtem Schütteln
inkubiert. Die Protoplasten wurden von unverdauten Mycelien-Trümmern durch
Filtern durch Miracloth entfernt, mit 5 ml 0,6 M Sorbitol, 100 mM
Tris-HCl, pH 7,0 überschichtet
und bei 2500 rpm für
15 Minuten zentrifugiert. Die Protoplasten wurden aus der Interphase
gesammelt, vier Mal in 3 ml 1,2 M Sorbitol, 10 mM Tris-HCl, pH 7,5,
10 mM CaCl2 gewaschen, in dem gleichen Puffer bei
einer Konzentration von zwischen 5 × 107 – 5 × 108/ml resuspendiert und sofort verwendet.
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Die Transformation von A. oryzae
oder A. niger wurde im Wesentlichen wie folgt ausgeführt. Acht μg Qiagen-gereinigte
pRGAI-Plasmid-DNA (1 μg/μl) wurde
mit 1 μg
Qiagen-gereinigter ToC 90 (1 μg/μl) Co-Plasmid-DNA,
einem A. nidulans-AmdS-Gen-tragenden Plasmid und 100 μl Protoplastensuspension
gemischt und bei RT für
20 Minuten inkubiert. 250 μl
60% (w/v) PEG, 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 10 mM CaCl2 wurden
zugefügt, und
die Mischung wurde bei RT für
20 Minuten inkubiert. Nach dem Hinzufügen von 3 ml 1,2 M Sorbitol
wurde die Transformationsmischung bei 2500 rpm für 10 Minuten zentrifugiert,
in 100 μl
1,2 M Sorbitol resuspendiert, auf AmdS-Selektionsplatten ausgebracht
und bei 30°C
für 3 bis
5 Tage inkubiert.
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Zwanzig ml Aliquots von YP + Maltodextrin-(2%)-Medium
wurden mit Sporensuspensionen von AmdS+-Transformanten,
die mit dem ToC-Plasmid (4 in A. oryzae 1560-710, 2 in dem Stamm
1560) kotransformiert wurden, angeimpft, gefolgt von Wachstum bei
30°C für 2 bis
3 Tage. Die Transformanten wurden auf RGAE I-Aktivität gescreent
durch Testen des Kulturmediums auf Rhamnogalacturonan-Acetylesterase
und Acetylesteraseaktivitäten.
Die Menge und die Reinheit der Proteine, die von verschiedenen Transformanten
in das Kulturmedium abgegeben wurden, wurde gemessen durch Analysieren
von 4 μl
Aliquots der Überstand-Fraktionen
auf 10% SDS-PAGE (Fey et al. 1984), gefolgt von entweder Coomassie-
oder Silberfärbung, unter
Verwendung der gereinigten RGAE I-Enzympräparation von A. aculeatus als
Kontrolle.
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Enzymatische Assays
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Die Acetylesteraseaktivität in dem
Kulturmedium der AmdS+-Transformanten wurde
gemessen als Anstieg der Absorption bei ODaos nach Inkubation von
20 μl Proben
bei 40°C
für 30
Minuten in 500 μl
2 mM p-Nitrophenyl-Acetat/20 mM Na-Citratpuffer; pH 5,0, wobei Kulturmedium
von A. oryzae 1560-710 als eine Negativkontrolle und die gereinigte
RGAE I-Präparation
(0,78 mg/ml) als eine Positivkontrolle verwendet wurden. Vor der
Messung wurde der pH durch Hinzufügen von 1 ml Tris-HCl, pH 7,0,
zu den Proben angehoben. Aufgrund einer hohen Acetylesteraseaktivität in dem
Kontrollstamm zeigten alle Proben eine vergleichbare Aktivität gegenüber p-Nitrophenyl-Acetat
(Daten nicht gezeigt) mit keinem nachweisbaren Anstieg in den AmdS+-Transformanten.
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Die Rhamnogalacturonan-Acetylesteraseaktivität in dem
Kulturmedium (siehe oben) wurde gemessen als eine Freisetzung von
Acetat aus modifizierten haarigen Regionen (MHR), isoliert aus Apfelpektin
(Schols et al. 1990). Die Proben (50 μl jedes Überstandes) wurden mit 100 μl 1% (w/v,
in H2O) modifizierten haarigen Regionen
für a)
2 Stunden und b) 24 Stunden inkubiert, wobei die gleichen Kontrollproben
wie oben verwendet wurden. Die Bestimmung von Essigsäure wurde
durchgeführt
unter Verwendung des Essigsäure-Kits
von Boehringer Mannheim nach den Angaben des Herstellers. Fünf von sechs
AmdS+-Transformanten zeigten eine klare Aktivität gegenüber 1% MHR, während die
sechste Transformante keine Aktivität verglichen mit dem A. oryzae-Kontrollstamm
1560-710 (11) zeigte. 11 zeigt die Aktivität gegenüber 1% modifizierten
haarigen Regionen (MHR), gebildet durch rekombinante A. oryzae-Stämme, die
Rhamnogalacturonan-Acetylesterase I aus A. aculeatus exprimieren.
Die enzymatischen Aktivitäten
wurden bestimmt als eine Freisetzung von Acetat aus Apfelpektin
MHR. Die höchsten
Aktivitäten,
die in den Transformanten RGAE 710-1 und RGAE 710-4 beobachtet wurden,
werden begleitet von einem ca. 35 kDa Protein, das in das Kulturmedium
abgegeben wurde. Das Protein ist leicht überglycosyliert verglichen
mit der gereinigten RGAE I aus A. aculeatus, wie durch SDS-PAGE
beurteilt.
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Medien
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YPD: 10 g Hefeextrakt, 20 g Pepton,
H2O auf 810 ml. Autoklaviert, 90 ml 20%
Glucose (sterilfiltriert) hinzugefügt.
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YPG-Agar: 25 g/l Bactoagar, 15 g/l
Glucose, 5 g/l KP2O4,
0,5 g/l MgSO4-7H2O,
pH eingestellt auf 5,0. Autoklaviert.
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10 × Basalsalz: 66,8 g Hefestickstoffbase,
100 g Bernsteinstäure,
60 g NaOH, H2O auf 1000 ml, sterilfiltriert.
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SC-URA: 90 ml 10 × Basalsalz, 22,5 ml 20% Casaminosäuren, 9
ml 1% Tryptophan, H2O auf 806 ml, autoklaviert,
3,6 ml 5% Threonin und 90 ml 20% Glucose hinzugefügt.
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SC-H-Agar: 7,5 g/l Hefestickstoffbase
ohne Aminosäuren,
11,3 g/l Bernsteinsäure,
6,8 g/l NaOH, 5,6 g/l Casaminosäuren
ohne Vitamine, 0,1 g/l Tryptophan und 20 g/l Agar (Bacto). Autoklaviert
für 20
Minuten bei 121°C.
Nach dem Autokla vieren wurden 55 ml einer 22% Galactoselösung und
1,8 ml einer 5% Threoninlösung
pro 450 ml Agar hinzugefügt.
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YNB-1-Agar: 3,3 g/l KH2PO4, 16,7 g/l Agar, pH eingestellt auf 7. Autoklaviert
für 20
Minuten bei 121°C. Nach
dem Autoklavieren wurden 25 ml einer 13,6% Hefestickstoffbase ohne
Aminosäuren,
25 ml einer 40% Glucoselösung,
1,5 ml einer 1% L-Leucinlösung
und 1,5 ml einer 1% Histidinlösung
pro 450 ml Agar hinzugefügt.
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YNB-1-Brühe: Zusammensetzung als YNB-1-Agar,
aber ohne den Agar.
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MHR-Überschichtungsgel: 1% Agarose,
0,5% MHR in 0,05 M Na-Acetatpuffer, pH 4,5. Das Gel wurde gekocht
und anschließend
auf 55°C
abgekühlt,
bevor die Überschicht
auf Agarplatten gegossen wurde.
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FG-4-Agar: 35 g/l Agar, 30 g/l Sojabohnenmehl,
15 g/l Maltodextrin (Glucidex 6), 5 g/l Bacto-Pepton, pH 7. Autoklaviert
40 Minuten bei 121°C.
-
FG-4-Medium: 30 g/l Sojabohnenmehl,
15 g/l Maltodextrin (Glucidex 6), 5 g/l Bacto-Pepton. Autoklaviert
40 Minuten bei 121°C.
-
MDU-2-Medium: 45 g/l Maltose, 1 g/l
MgSO4-7H2O, 1 g/l
NaCl, 2 g/l K2SO4,
12 g/l KH2PO4, 0,1
ml/l Pluronic 61 L, 0,5 ml/l Spurenmetalllösung. pH 5,0. Autoklaviert
20 Minuten bei 121°C.
15 ml/l 50% sterilfiltrierter Harnstoff wurde nach dem Autoklavieren
hinzugefügt.
-
Spurenmetalllösung: 13,9 g/l FeSO4-7H2O, 8,45 g/l
MnSO4-H2O, 6,8 g/l
ZnCl2, 2,5 g/l CuSO4-5H2O, 0,24 g/l NiCl2-6H2O, 3 g/l Zitronensäure.
-
Für
das bessere Verständnis
der Erfindung wird auf die folgenden Literaturstellen Bezug genommen.
-
Aviv, H. & Leder, P. 1972. Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A. 69: 1408–1412.
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Becker, D. M. & Guarante, L. 1991. Methods Enzymol.
194: 182–187.
-
Chirgwin, J. M., Przybyla, A. E.,
MacDonald, R. J. & Rutter,
W. J. 1979. Biochemistry 18: 5294–5299.
-
Feinberg, A. P. & Vogelstein, B. 1983. Anal. Biochem.
132: 6–13.
-
Fey, S., Mose Larsen, P. & Biskjæer, N.
L. 1984. Doktorarbeit, Faculty of Natural Sciences, Aarhus University,
Dänemark.
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Gubler, U. & Hoffinan, B. J. 1983. Gene 25: 263–269.
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Hanahan, D. 1985 in DNA Cloning,
(Glover, D. M., Hrsg.) IRL, Oxford, Band 1, Seiten 109–135.
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Ohara, O., Dorit, R. L. & Gilbert, W. 1989.
Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 86: 5673–5677.
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Sambrook, J. Fritsch, E. F. & Maniatis, T.
1989. Molecular Cloning: A Laboratory Manual. Cold Spring Harbor
Lab., Cold Spring Harbor, NY.
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Sanger, F., Nicklen, S. & Coulson, A. R.
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Schols, H. A., Geraeds, C. C. J.
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Southern, E. M. 1975. J. Mol. Biol.
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