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Die vorliegende Erfindung betrifft
das mikrosomale Triglycerid-Transferprotein, Gene für das Protein, Expressionsvektoren,
die die Gene enthalten, Wirtszellen, die die Vektoren enthalten,
Verfahren zur Herstellung des Proteins, Verfahren zum Nachweis von
Inhibitoren des Proteins und Verfahren zur Verwendung des Proteins
und/oder seiner Inhibitoren.
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Das mikrosomale Triglycerid-Transferprotein
(MTP) katalysiert den Transport von Triglycerid (TG), Cholesterinester
(CE) und Phosphatidylcholin (PC) zwischen kleinen unilamellaren
Vesikeln (SUV). Wetterau und Zilversmit, Chem. Phys. Lipids 38 (1985),
205–222.
Wenn man die Transferraten als Prozent des pro Zeit transferierten
Donor-Lipids angibt, wird deutlich, dass das MTP den Transport neutraler
Lipide (TG und CE) deutlich bevorzugt, im Vergleich zum Transport
von Phospholipiden. Das Protein aus Rinderleber wurde isoliert und
charakterisiert. Wetterau und Zilversmit, Chem. Phys. Lipids 38
(1985), 205–222.
Die Analyse des gereinigten Proteins durch Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
(PAGE) legt nahe, dass das Transferprotein ein Komplex aus zwei
Untereinheiten mit offensichtlichen Molekulargewichten von 58000
und 88000 ist, denn wenn das gereinigte MTP einer Elektrophorese
unter nicht-denaturierenden Bedingungen unterworfen wurde, lag eine
einzelne Bande vor, während
zwei Banden mit offensichtlichen Molekulargewichten von 58000 und
88000 identifiziert wurden, wenn die Elektrophorese in Gegenwart
von Natriumdodecylsulfat (SDS) durchgeführt wurde. Diese zwei Polypeptide
werden nachstehend bezeichnet als: 58-kDa bzw. 88-kDa oder als die
58-kDa- bzw. die 88-kDa-Komponente
des MTP oder als die Untereinheit mit niedrigem Molekulargewicht
bzw. die Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP.
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Die Charakterisierung der Komponente
mit dem Molekulargewicht von 58000 des Rinder-MTP zeigt, dass es
sich hierbei um das schon früher
charakterisierte multifunktionale Protein, die Proteindisulfid-Isomerase
(PDI) handelt. Wetterau et al., J. Biol. Chem. 265 (1990), 9800–9807. Die
Vermutung, dass die PDI in dem Trans ferprotein vorliegt, wird durch
die folgenden Beweise bestätigt,
die zeigen, dass (1) die aminoterminalen 25 Aminosäuren der
58000-kDa-Komponente des Rinder-MTP mit denen der Rinder-PDI identisch
sind, und dass (2) das Rinder-MTP nach Dissoziation des 58-kDa-88-kDa-Proteinkomplexes
die Disulfid-Isomerase-Aktivität
aufwies. Außerdem
waren Antikörper,
die gegen die Rinder-PDI, ein Protein, das selbst keine TG-Transferaktivität besitzt,
hervorgerufen wurden, in der Lage, die Rinder-TG-Transferaktivität aus einer Lösung Immunzufällen, die
gereinigtes Rinder-MTP enthielt.
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Die PDI spielt normalerweise bei
der Faltung und bei der Zusammenlagerung von neu-synthetisierten Disulfid-gebundenen
Proteinen innerhalb des Lumens des endoplasmatischen Retikulums
eine Rolle. Bulleid und Freedman, Nature 335 (1988), 649–651. Sie
katalysiert die richtige Paarung von Cysteinresten zu Disulfidbindungen,
wodurch die richtige Faltung von Disulfid-gebundenen Proteinen katalysiert
wird. Außerdem wurde
berichtet, dass die PDI identisch ist mit der Beta-Untereinheit
der Prolyl-4-Hydroxylase des Menschen. Koivu et al., J. Biol. Chem.
262 (1987), 6447–6449.
Bisher konnte nicht geklärt
werden, welche Rolle die PDI im Transferprotein des Rindes spielt.
Sie scheint eine essentielle Komponente des Transferproteins zu
sein, da die Dissoziation der PDI von der 88-kDa-Komponente des
Rinder-MTP durch niedrige Konzentrationen eines denaturierenden
Mittels (Guanidin-HCl), eines chaotropen Mittels (Natriumperchlorat)
oder eines nicht-denaturierenden Detergens (Octylglucosid) zu einem
Verlust der Transferaktivität
führt.
Wetterau et al., Biochemistry 30 (1991), 9728–9735. Die isolierte Rinder-PDI
hat keine offensichtliche Lipid-Transferaktivität; dies legt nahe, dass das
88-kDa-Polypeptid entweder das Transferprotein darstellt oder dem
Proteinkomplex die Transferaktivität verleiht.
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Die Gewebe- und subzelluläre Verteilung
der MTP-Aktivität
bei Ratten wurde untersucht. Wetterau & Zilversmit, Biochem. Biophys. Acta
875 (1986), 610–617.
Die Lipid-Transferaktivität
wurde in Leber und Darm gefunden. Eine nur geringe oder keine Transferaktivität lag in
Plasma, Gehirn, Herz oder Niere vor. In der Leber war das MTP ein
lösliches
Protein, das innerhalb des Lumens der mikrosomalen Fraktion vorlag.
Etwa gleichwertige Konzentrationen wurden in den glatten und in
den rauen Mikrosomen gefunden.
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Die Abeta-Lipoproteinämie ist
eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, die praktisch durch
ein Fehlen von Plasma-Lipoproteinen gekennzeichnet ist, die Apolipoprotein
B (apoB) enthalten. Kane und Havel, in: „The Metabolic Basis of Inherited
Disease", 6. Aufl.,
1139–1164,
(1989). Die Plasma-TG-Spiegel können sehr
niedrig sein, etwa bei nur wenigen mg/dl liegen, und steigen auch
nach der Aufnahme von Fett nicht an. Die Plasma-Cholesterinspiegel
betragen häufig
nur 20 bis 45 mg/dl. Diese Anomalien sind das Ergebnis eines genetischen
Defekts bei der Zusammenlagerung und/oder bei der Sekretion von
Lipoproteinen sehr niedriger Dichte (VLDL) in der Leber und Chylomikronen
im Darm. Die molekulare Grundlage für diesen Defekt wurde bisher
noch nicht geklärt.
Bei den untersuchten Patienten scheinen die Triglycerid-, Phospholidpid-
und Cholesterinsynthese normal zu sein. Bei der Autopsie zeigt sich,
dass die Patienten keinerlei Arteriosklerose aufweisen. Schaefer
et al., Clin. Chem. 34 (1988), B9-12. Eine Verbindung zwischen dem
apoB-Gen und der Abeta-Lipoproteinämie wurde in mehreren Familien
ausgeschlossen. Talmud et al., J. Clin. Invest. 82 (1988), 1803–1806; und
Huang et al., Am. J. Hum. Genet. 46 (1990), 1141–1148.
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Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie leiden
an zahlreichen Erkrankungen. Kane und Havel, vorstehend. Die Patienten
haben eine Fett-Malabsorption und eine TG-Akkumulation in ihren
Enterocyten (Darmepithelzellen) und Hepatocyten. Aufgrund des Fehlens
von TG-reichen Plasma-Lipoproteinen liegt ein Defekt im Transport
von fettlöslichen
Vitaminen wie Vitamin E vor. Hierdurch kommt es zu einer Akanthozytose
der Erythrocyten, einer spinozerebellären Ataxie mit Degeneration
des Fasciculus cuneatus und gracilis, einer peripheren Neuropathie,
einer degenerativen Retinopathia pigmentosa und einer Zeroid-Myopathie.
Die Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie werden
u. a. durch eine diätetische
Einschränkung
der Fettaufnahme und eine diätetische
Ergänzung
der Vitamine A, E und K behandelt.
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Bisher konnte die physiologische
Rolle des MTP noch nicht geklärt
werden. In vitro katalysiert es den Transport von Lipidmolekülen zwischen
Phospholipid-Membranen. Vermutlich spielt es in vivo eine ähnliche Rolle
und spielt somit eine gewisse Rolle im Lipidmetabolismus. Aufgrund
der subzellulären
Verteilung des MTP (Lumen der mikrosomalen Fraktion) und der Verteilung
des MTP in bestimmten Geweben (Leber und Darm) kann man davon ausgehen,
dass dieses Protein möglicherweise
bei der Zusammenlagerung von Plasma-Lipoproteinen eine Rolle spielt,
da dies die Orte sind, an denen die Zusammenlagerung von Plasma-Lipoproteinen
erfolgt. Wetterau und Zelversmit, Biochem. Biophys. Acta 875 (1986),
610–617.
Die Fähigkeit
des MTP, den Transport von TG zwischen Membranen zu katalysieren,
stimmt mit dieser Hypothese überein
und legt nahe, dass das MTP möglicherweise
den Transport von TG von seinem Syntheseort in der Membran des endoplasmatischen
Retikulums (ER) zu naszierenden Lipoprotein-Partikeln innerhalb
des Lumens des ER katalysiert.
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Olofsson und Kollegen haben die Lipoprotein-Zusammenlagerung
in HepG2-Zellen
untersucht. Bostrom et al., J. Biol. Chem. 263 (1988), 4434–4442. Ihre
Ergebnisse legen nahe, dass kleine Vorläufer-Lipoproteine mit der Zeit
größer werden.
Dies würde übereinstimmen
mit der Anlagerung oder dem Transfer von Lipidmole külen an/auf
naszierende Lipoproteine, während
diese zusammengelagert werden. Möglicherweise spielt
das MTP in diesem Prozess eine Rolle. Diese Hypothese wird durch
Howell und Palade, J. Cell Biol. 92 (1982), 833–845, bestärkt, die naszierende Lipoproteine
aus der hepatischen Golgi-Fraktion der Rattenleber isolierten. Dabei
wurde ein Spektrum von verschiedenen Größen der Partikel erhalten,
die in unterschiedlichen Lipid- und Proteinzusammensetzungen vorlagen.
Partikel der Lipoproteine hoher Dichte (HDL) wurden gefunden, die
auch noch apoB enthielten. Higgins und Hutson, J. Lipid Res. 25
(1984), 1295–1305,
beschrieben, dass die aus Golgi isolierten Lipoproteine durchweg
größer waren
als die aus dem endoplasmatischen Retikulum; dies legt wiederum
nahe, dass die Zusammenlagerung von Lipoproteinen ein fortschreitender
Prozess ist. Es gibt jedoch keinen direkten Beweis nach dem Stand
der Technik, der zeigen würde,
dass das MTP im Lipidmetabolismus oder bei der Zusammenlagerung
von Plasma-Lipoproteinen eine Rolle spielt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, das eine
Nucleinsäure
umfasst, die die gesamte oder einen Teil der in SEQ ID NO: 1, 2,
5, 7, 8 dargestellten Nucleotidsequenz, die Nucleotidsequenz von
SEQ ID NO: 1 zusammen mit SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 2 zusammen mit
SEQ ID NO: 7, die ersten 108 Basen von SEQ ID NO: 2 zusammen mit
SEQ ID NO: 8 oder die ersten 108 Basen von SEQ ID NO: 2 zusammen
mit SEQ ID NO: 7 und 8 aufweist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
außerdem
ein Nucleinsäuremolekül mit einer
Sequenz, die komplementär
ist zu den vorstehenden Sequenzen und/oder Intron-, flankierenden
5'- oder 3'-Regionen davon.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung
Expressionsvektoren, die eine DNA-Sequenz umfassen, die die gesamte oder
einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP codiert.
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Außerdem betrifft die vorliegende
Erfindung prokaryotische oder eukaryotische Wirtszellen, die einen Expressionsvektor
enthalten, der eine DNA-Sequenz umfasst, die die gesamte oder einen
Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP codiert.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ferner Verfahren zum Nachweis von Nucleinsäuresequenzen, die die gesamte
oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des
MTP codieren, oder verwandten Nucleinsäuresequenzen.
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Außerdem betrifft die vorliegende
Erfindung Verfahren zum Nachweis eines Inhibitors des MTP.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ferner ein neues Verfahren für
die Behandlung von Arteriosklerose oder zum Absenken des Spiegels
der Serumlipide wie Serum-Cholesterin, TG, PC oder CE, in einer
Säugerart, umfassend
die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge eines Mittels,
das die Aktivität
oder die Menge des MTP senkt. Solche Mittel könnten auch für die Behandlung
von Krankheiten verwendet werden, die mit den Serumlipidspiegeln
in Zusammenhang stehen oder dadurch beeinflusst werden, wie Pankreatitis, Hyperglykämie, Adipositas
und dergleichen.
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1 zeigt
Rinder-cDNA-Clone. Die fünf
Rinder-cDNA-Insertionen sind dargestellt. Die fortlaufende Linie
oben in der Figur steht für
die gesamte isolierte cDNA-Sequenz. Die kleinen beschrifteten Striche über dieser
Linie geben die Lage der Peptid- und Sondensequenzen wieder. Das
offene Leseraster ist durch die zweite Linie angegeben, worauf **
folgt, entsprechenden nicht-codierenden 3'-Sequenzen. Die Nummer und die Länge des
Clons sind am linken Rand der jeweiligen Linie angegeben, die den
entsprechenden Bereich der zusammengesetzten Sequenz darstellt.
Die Clone 64 und 76 wurden mit der Sonde 2A isoliert, die Clone 22
und 23 mit der Sonde 37A, und der Clon 2 mit der Sonde 19A. EcoRI-Linker,
die während
der Konstruktion der cDNA-Bank angefügt wurden, bilden die EcoRI-Restriktionsstellen
am 5'- und am 3'-Ende der jeweiligen Insertion.
Die innere EcoRI-Stelle in den Insertionen 22 und 76 wird durch
die cDNA-Sequenz codiert. Die NheI-Restriktionsstelle wurde zur
Herstellung von Sonden zur Isolierung menschlicher cDNA-Clone verwendet (nachstehend).
Die Pfeile unter jeder Insertionslinie bezeichnen die einzelnen
Sequenzierungsreaktionen.
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2 zeigt
die TG-Transferaktivität
bei normalen Personen. Der Protein stimulierte Transfer von 14C-TG von Donor-SUV zu Akzeptor-SUV wurde
in homogenisierten Darmbiopsien gemessen, die aus fünf normalen
Personen erhalten wurden. Die Ergebnisse sind angegeben als Prozentsatz
des pro Stunde transferierten Donor-TG als Funktion des Proteins
der homogenisierten Darmbiopsie.
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3 zeigt
die TG-Transferaktivität
bei Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie. Der Protein stimulierte Transfer
von 14C-TG von Donor-SUV zu Akzeptor-SUV
wurde in homogenisierten Darmbiopsien gemessen, die aus vier Patienten
mit Abeta-Lipoproteinämie
gewonnen wurden. Die Ergebnisse sind angegeben als Prozentsatz des
pro Stunde transferierten Donor-TG als Funktion des Proteins der
homogenisierten Darmbiopsie.
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4 zeigt
die TG-Transferaktivität
bei Kontrollpersonen. Der Protein-stimulierte Transfer von 14C-TG von Donor-SUV zu Akzeptor-SUV wurde
in homogenisierten Darmbiopsien aus drei Kontrollpersonen erhalten, von
denen eine die Chylomikron-Retentionskrankheit hatte (leere Kreise),
eine an homozygoter Hypobetalipoproteinämie litt (gefüllte Kreise)
und eine nicht fastete (x). Die Ergebnisse sind angegeben als Prozentsatz
des pro Stunde transferierten Donor-TG als Funktion des Proteins
der homogenisierten Darmbiopsie.
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5 zeigt
eine Western-Blot-Analyse des MTP bei normalen Personen. Ein Aliquot
des gereinigten Rinder-MTP (Bahn 1) oder die post 103000 × g-Proteine
nach der Desoxycholat-Behandlung von 23 μg der homogenisierten Darmbiopsien
aus drei normalen Personen (Bahnen 2 bis 4) wurden durch SDS-PAGE
fraktioniert und dann auf Nitrocellulose überführt. Die Blots wurden mit anti-88-kDa
getestet.
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6 zeigt
eine Western-Blot-Analyse des MTP bei Kontrollpersonen. Ein Aliquot
des gereinigten Rinder-MTP (Bahn 1) oder die post 103000 × g-Proteine
nach der Desoxycholat-Behandlung von 15 μg, 25 μg und 25 μg der homogenisierten Darmbiopsien
aus einem Patienten mit der Chylomikron-Retentionskrankheit (Bahn
2), einem Patienten mit homozygoter Hypobetalipoproteinämie (Bahn
3) bzw. einer Person, die nicht fastete (Bahn 4), wurden durch SDS-PAGE
fraktioniert und dann auf Nitrocellulose überführt. Die Blots wurden mit anti-88-kDa
getestet.
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7 zeigt
eine Western-Blot-Analyse des MTP bei normalen Personen mit Affinitäts-gereinigten
Antikörpern.
Ein Aliquot des gereinigten Rinder-MTP (Bahn 1) oder die post 103000 × g-Proteine
nach der Desoxycholat-Behandlung von 34 μg (Bahn 2) oder 25 μg (Bahn 3)
der homogenisierten Darmbiopsien aus zwei normalen Personen wurden
durch SDS-PAGE fraktioniert und dann auf Nitrocellulose überführt. Die
Blots wurden mit Affinitäts-gereinigtem
anti-88-kDa getestet.
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8 zeigt
eine Western-Blot-Analyse des MTP bei Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie. Ein
Aliquot des gereinigten Rinder-MTP (Bahn 1) oder die post 103000 × g-Proteine
nach der Desoxycholat-Behandlung von 18 μg (Bahn 2), 23 μg (Bahn 3),
23 μg (Bahn
4) und 23 μg
(Bahn 5) der homogenisierten Darmbiopsien aus vier verschiedenen
Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie
wurden durch SDS-PAGE fraktioniert und dann auf Nitrocellulose überführt. In
den Bahnen 6 und 7 wurde das gesamte Darmhomogenisat (Testpersonen
entsprechend den Bahnen 4 und 5) durch SDS-PAGE fraktioniert und
auf Nitrocellulose überführt. Die
Blots wurden mit anti-88-kDa
getestet.
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9 zeigt
eine Southern-Blot-Analyse eines Gendefekts bei einem Patienten
mit Abeta-Lipoproteinämie.
10 μg genomische
DNA von einer Kontrollperson, von dem Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie (Proband)
und von der Mutter und dem Vater des Patienten wurden jeweils mit
TaqI vollständig
gespalten, einer Elektrophorese auf 1% Agarose unterworfen und auf
Nitrocellulose überführt. Die
Southern-Hybridisierung
erfolgte unter Verwendung von Exon-13-cDNA als Sonde. Zwei hybridisierende
Banden in der Bahn der normalen Person zeigten, dass im normalen
Exon 13 eine TaqI-Stelle vorlag. Eine hybridisierende Bande in der
Bahn des Abeta-Lipoproteinämie-Patienten
machte deutlich, dass diese Restriktionssequenz in beiden Allelen
in Exon 13 fehlte, wodurch eine homozygote Mutation bei diesem Patienten
bestätigt
wurde. Der heterozygote Zustand bei der Mutter und beim Vater wird durch
die drei hybridisierenden Banden verdeutlicht, die zusammen den
normalen und den mutierten Restriktionsmustern entsprechen.
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10 zeigt
die Hemmung des MTP-katalysierten Transports von TG von Donor SUV
zu Akzeptor-SUV durch die nachstehend beschriebene Verbindung A.
Die Verbindung A wurde in DMSO gelöst und danach in 15/40-Puffer
verdünnt.
Aliquots davon wurden zu einem Lipid-Transfer-Test so zugegeben,
dass die Verbindung in den angegebenen Endkonzentrationen vorlag.
Die DMSO-Konzentration in dem Test stieg nie über 2 μl pro 600 μl, eine Konzentration, für die unabhängig bestimmt
wurde, dass sie eine nur minimale Wirkung auf den Test hatte. Der
MTP-katalysierte Lipidtransport wurde 30 Minuten bei 37°C gemessen.
Die TG-Übertragung
wurde berechnet und mit einem Kontrolltest ohne Inhibitor verglichen.
Die MTP-Hemmung durch
die Verbindung A wurde unter Verwendung von drei unabhängigen Testbedingungen
gezeigt. Die Testbedingungen waren wie folgt: 8 nMol Donor-PC, 48
nMol Akzeptor-PC und 75 ng MTP (leere Kreise); 24 nMol Donor-PC,
144 nMol Akzeptor-PC und 100 ng MTP (gefüllte Kreise); 72 nMol Donor-PC,
432 nMol Akzeptor-PC und 125 ng MTP (leere Quadrate).
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11 zeigt
die Dosis-Antwort der Verbindung A auf die ApoB-, ApoAI- und HSA-Sekretion
aus HepG2-Zellen. Die HepG2-Zellen wurden mit der Verbindung A in
den angegebenen Dosen 16 Stunden behandelt. Die Konzentration in
den Zellkulturmedien von apoB, apoAI und HSA wurden nach der Inkubationsperiode
mit dem geeigneten ELISA-Test gemessen und auf das Gesamt-Zellprotein
bezogen. Die gezeigten Werte sind als Prozentsatz der Kontrolle
(nur DMSO) angegeben.
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12 zeigt
die Wirkung der Verbindung A auf die Sekretion von TG aus HepG2-Zellen.
Die HepG2-Zellen wurden mit der Verbindung A in den angegebenen
Dosen 18 Stunden inkubiert, wobei die Inkubation in den letzten
zwei Stunden davon in Gegenwart von 5 μCi/ml 3H-Glycerin
erfolgte. Die Konzentration von radiomarkierten Triglyceriden in
den Zellkulturmedien wurde durch eine quantitative Extraktion und
danach eine Analyse mittels Dünnschicht-Chromatographie
gemessen; die Werte wurden dann auf das gesamte Zellprotein normalisiert.
Die dargestellten Werte sind als Prozentsatz der Kontrolle (nur
DMSO) angegeben.
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13 zeigt
die Hemmung des MTP-katalysierten Transports von TG von Donor-SUV
zu Akzeptor-SUV durch die nachstehend beschriebene Verbindung B.
Die Verbindung B wurde in DMSO gelöst und danach in 15/40 Puffer
verdünnt.
Aliquots davon wurden zu einem Lipid-Transfer-Test so zugegeben,
dass die Verbindung in den angegebenen Endkonzentrationen vorlag.
Die DMSO-Konzentration in dem Test stieg nie über 2 μl/600 μl, eine Konzentration, für die unabhängig bestimmt
wurde, dass sie eine minimale Wirkung auf den Test hat. Der MTP-katalysierte
Lipidtransport wurde 30 Minuten bei 37°C gemessen. Die TG-Übertragung wurde
be rechnet und mit einem Kontrolltest ohne Inhibitor verglichen.
Die MTP-Hemmung durch die Verbindung B wurde unter Verwendung von
zwei unabhängigen
Testbedingungen gezeigt. Die Testbedingungen waren wie folgt: 24
nMol Donor-PC, 144 nMol Akzeptor-PC und 100 ng MTP (leere Kreise);
72 nMol Donor-PC, 432 nMol Akzeptor-PC und 125 ng MTP (gefüllte Kreise).
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14 zeigt
die Dosis-Antwort von Verbindung B auf die ApoB-, ApoAI- und HSA-Sekretion
aus HepG2-Zellen. Die HepG2-Zellen wurden mit der Verbindung B in
den angegebenen Dosen 16 Stunden behandelt. Die Konzentration in
den Zellkulturmedien von apoB, apoAI und HSA nach der Inkubationsperiode wurde
mit einem geeigneten ELISA-Test gemessen und auf das gesamte Zellprotein
bezogen. Die dargestellten Werte sind als Prozentsatz der Kontrolle
(nur DMSO) angegeben.
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Definition der Begriffe
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Die folgenden Definitionen beziehen
sich auf die Begriffe, die in dieser Beschreibung verwendet werden,
sofern sie in bestimmten Fällen
nicht anders eingegrenzt sind.
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Der Begriff „MTP" bezieht sich auf einen Polypeptid-
oder Proteinkomplex, der (1), sofern er aus einem Organismus (z.
B. Kühen,
Menschen usw.) gewonnen wird, aus der mikrosomalen Fraktion eines
homogenisierten Gewebes isoliert werden kann; und der (2) den Transport
von Triglyceriden, Cholesterinestern oder Phospholipiden von synthetischen
Phospholipidvesikeln, Membranen oder Lipoproteinen zu synthetischen
Vesikeln, Membranen oder Lipoproteinen stimuliert und der sich von
dem Cholesterinester-Transferprotein unterscheidet (Drayna et al.,
Nature 327 (1987), 632–634),
das möglicherweise ähnliche
katalytische Eigenschaften hat. Jedoch müssen die MTP-Moleküle der vorliegenden
Erfindung nicht notwendigerweise katalytisch aktiv sein. Z. B. können ein
katalytisch inaktives MTP oder Fragmente davon eingesetzt werden,
um Antikörper
gegen das Protein zu induzieren.
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Der Begriff „modifiziert" bedeutet, wenn er
sich auf eine Nucleotid- oder Polypeptidsequenz bezieht, eine Nucleotid-
oder Polypeptidsequenz, die sich von der in der Natur vorkommenden
Wildtypsequenz unterscheidet.
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Der Begriff „verwandt" bedeutet, wenn er sich auf eine Nucleotidsequenz
bezieht, eine Nucleinsäuresequenz,
die in der Lage ist, mit einer Oligonucleotid-Sonde zu hybridisieren,
die auf der Nucleotidsequenz der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des MTP beruht.
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Die Bezeichnung „Kontrollregionen" bezieht sich auf
Nucleotidsequenzen, die die Expression des MTP oder einer beliebigen
Untereinheit davon regulieren, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
Promotor, Silencerelemente, Enhancerelemente, Spleißstellen,
transkriptionale Initiationselemente, transkriptionale Terminationselemente,
Polyadenylierungssignale, translationale Kontrollelemente, translatio nale
Startstelle, translationale Terminationsstelle und die Information
stabilisierende Elemente. Solche Kontrollregionen können in den
Sequenzen 5' oder
3' zu der codierenden
Region oder in Introns liegen, die die codierende Region unterbrechen.
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Die in der vorliegenden Beschreibung
verwendete Bezeichnung „Stabilisieren" der Arteriosklerose
bezieht sich auf das Verlangsamen der Entwicklung und/oder das Hemmen
der Bildung von neuen arteriosklerotischen Läsionen.
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Die in der vorliegenden Beschreibung
verwendete Bezeichnung „Bewirken
einer Regression" der
Arteriosklerose bezieht sich auf das Reduzieren und/oder Eliminieren
von arteriosklerotischen Läsionen.
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Verwendung
und Nutzen
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Die Nucleinsäuren der vorliegenden Erfindung
können
erfindungsgemäß auf verschiedene
Art und Weise eingesetzt werden. Z. B. können sie als DNA-Sonden verwendet
werden, um andere cDNA- oder genomische DNA-Banken abzusuchen, wobei
durch Hybridisierung andere DNA-Sequenzen selektiert werden, die
Proteine codieren, die mit der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des MTP verwandt sind. Außerdem
können
die Nucleinsäuren
der vorliegenden Erfindung, die die gesamte oder einen Teil der
Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des menschlichen oder des
Rinder-MTP codieren, als DNA-Sonden eingesetzt werden, um andere
cDNA- oder genomische DNA-Banken abzusuchen, wobei durch Hybridisierung
DNA-Sequenzen selektiert werden, die MTP-Moleküle aus anderen Organismen codieren.
Die Nucleinsäuren
können auch
eingesetzt werden, um Primer herzustellen, mit denen cDNA oder genomische
DNA unter Verwendung von Techniken der Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) amplifiziert werden können.
Die DNA-Sequenzen der vorliegenden Erfindung können auch eingesetzt werden,
um angrenzende Sequenzen in der cDNA oder im Genom zu identifizieren;
z. B. diejenigen, die das Gen codieren, die flankierenden Sequenzen
davon und die regulatorischen Elemente davon.
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Die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung können
eingesetzt werden, um die Eigenschaften des MTP zu untersuchen;
z. B. seine Struktur, seinen Wirkmechanismus und seine Rolle im
Lipidmetabolismus oder bei der Zusammenlagerung von Lipoprotein-Partikeln.
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Verschiedene andere Verfahren, bei
denen die Nucleinsäuren,
Polypeptide, Expressionsvektoren und Wirtszellen verwendet werden,
werden nachstehend ausführlich
beschrieben.
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Wenn die Verfahren der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
werden, können
die Mittel, die die Aktivität
oder die Menge des MTP senken, an verschiedene Säugerarten verabreicht werden,
z. B. an Affen, Hunde, Katzen, Ratten, Menschen usw., die eine solche
Behandlung brauchen. Diese Mittel können systemisch wie oral oder
parenteral, verabreicht werden.
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Die Mittel, die die Aktivität oder die
Menge des MTP senken, können
in einer herkömmlichen
systemischen Dosierungsform enthalten sein, z. B. einer Tablette,
einer Kapsel, einem Elixier oder einer injizierbaren Formulierung.
Die vorstehenden Dosierungsformen umfassen außerdem ein erforderliches,
physiologisch verträgliches
Trägermaterial,
Excipiens, Gleitmittel, einen Puffer, ein antibakterielles Mittel,
einen Füllstoff
(z. B. Mannit), Antioxidantien (Ascorbinsäure oder Natriumbisulfit) oder
dergleichen. Orale Dosierungsformen sind bevorzugt, wobei jedoch
auch parenterale Formen ziemlich zufriedenstellende Ergebnisse zeigen
können.
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Die verabreichte Dosis muss sorgfältig eingestellt
werden, entsprechend dem Alter, Gewicht und Zustand des Patienten,
außerdem
entsprechend der Verabreichungsroute, Dosierungsform und dem Behandlungsschema
sowie dem gewünschten
Ergebnis. Im allgemeinen können
die vorstehend beschriebenen Dosierungsformen in einzelnen oder
geteilten Dosierungen ein bis viermal täglich appliziert werden.
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Genaue Beschreibung von
spezifischen Ausführungsformen
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Nucleinsäuren
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, das eine
Nucleinsäuresequenz umfasst,
die die in SEQ ID NO: 1, 2, 5, 7, 8 dargestellte Nucleotidsequenz,
die Nucleotidsequenz von SEQ ID NO: 1 zusammen mit SEQ ID NO: 5,
SEQ ID NO: 2 zusammen mit SEQ ID NO: 7, die ersten 108 Basen von SEQ
ID NO: 2 zusammen mit SEQ ID NO: 8 oder die ersten 108 Basen von
SEQ ID NO: 2 zusammen mit SEQ ID NO: 7 und 8 oder einen beliebigen
Teil davon aufweist, oder eine Nucleinsäuresequenz, die zu einer dieser DNA-Sequenzen
komplementär
ist. Im Fall einer Nucleotidsequenz (z. B. einer DNA-Sequenz), die
einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP codiert,
ist es bevorzugt, dass die Nucleotidsequenz eine Länge von
mindestens etwa 15 aufeinanderfolgenden Nucleotiden, stärker bevorzugt
eine Länge
von mindestens etwa 20 bis 30 aufeinanderfolgenden Nucleotiden aufweist.
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Das Sequenzprotokoll zeigt eine Rinder-cDNA-Nucleotidsequenz
(SEQ ID NO: 1), eine menschliche cDNA-Sequenz (SEQ ID NO: 2), einen
Vergleich der menschlichen und der Rinder-cDNA-Sequenz, die Rinder-Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 3), die menschliche Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 4) und
einen Vergleich der menschlichen und der Rinder-Aminosäuresequenz.
Bei den Vergleichen der Sequenzen stellen die mit Kästchen umgebenen
Regionen eine perfekte Identität
zwischen den zwei Sequenzen dar.
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Vergleich
der Rinder- und der menschlichen cDNA-Sequenz
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Vergleich
der Rinder- und der menschlichen cDNA-Sequenz
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Vergleich
der Rinder- und der menschlichen cDNA-Sequenz
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Vergleich
der Rinder- und der menschlichen Proteinsequenz
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Vergleich
der Rinder- und der menschlichen Proteinsequenz
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Die Rinder-cDNA ist ein 2900 Basen
großes,
zusammengesetztes Molekül
der cDNA-Sequenzen der Clone 2 und 22 und weist zwischen den Basen
1 und 2580 ein offenes Leseraster auf, das ein Translationsprodukt
von 860 Aminosäuren
voraussagen lässt,
gefolgt von einem TGA-Stopp-Codon, 298 Basen einer nicht-codierenden
3-Strich-Sequenz und einer Poly-A-Region.
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In der menschlichen cDNA lassen die
3185 Basen ein aus 894 Aminosäuren
bestehendes Translationsprodukt aus den Basen 48 bis 2729 voraussagen,
gefolgt von einem TGA-Stopp-Codon, 435 Basen einer nicht-codierenden
3-Strich-Sequenz und einer Poly-A-Region.
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Beim Vergleich der cDNA-Sequenzen
liegt zwischen den überlappenden
Sequenzen in der codierenden Region (Rinder-Basen 1 bis 2583 und
menschliche Basen 150 bis 2732) eine Identität von etwa 88% vor. Es ist
nicht erforderlich, irgendwelche Lücken einzuführen, um dieses Ausrichten
innerhalb der codierenden Region zu erreichen. Die Homologie ist
in der nicht-codierenden 3'-Region
etwas schwächer,
wobei mehrere Lücken
eingeführt
werden müssen,
damit eine optimale Ausrichtung möglich ist.
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Die Rinder-Proteinsequenz (SEQ ID
NO: 3) ist das aus 860 Aminosäuren
bestehende Translationsprodukt der kombinierten Sequenz der Rinder-cDNA-Clone
2 und 22. Die Sequenzen für
die Peptidfragmente, die zum Entwerfen von Oligonucleotid-Sonden
verwendet wurden, sind wie folgt: Peptid 19A ist zwischen den Resten
37 und 51 zu finden, Peptid 37A zwischen den Resten 539 und 550,
und Peptid 2A zwischen den Resten 565 und 572.
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Die menschliche Proteinsequenz (SEQ
ID NO: 4) ist das 894 Aminosäuren
große
Translationsprodukt des menschlichen cDNA-Clons 693.
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Beim Vergleich der Aminosäuren zeigt
das Rinder-Protein eine Identität
mit dem menschlichen Translationsprodukt von etwa 86%. Wenn man
hoch-konservierte Substitutionen an nicht-identischen Resten in
Betracht zieht, sind die zwei Proteine zu etwa 94% homolog.
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Die Erfinder haben ihr Wissen noch über das
5'-Ende der vorstehenden
Rinder-cDNA-Sequenz hinaus mit der nachstehend 5' zu 3' dargestellten Sequenz erweitert. Die
obere Linie zeigt die Nucleotidsequenz (SEQ ID NO: 5) und die unter
Linie die Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 6). Die neue Sequenz, die erhalten wurde (83 Basen),
ist unterstrichen.
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Außerdem haben die Erfinder ihr
Wissen noch über
das 5'-Ende der
vorstehenden menschlichen cDNA-Sequenz hinaus erweitert. Die zusätzliche
Sequenz (SEQ ID NO: 7) ist wie folgt:
AGAGTCCACTTCTCA
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Diese Sequenz verlängert das
5'-Ende der menschlichen
MTP-cDNA-Sequenz um 15 Basen. Diese Sequenzen wurden aus dem menschlichen
Leber-cDNA-Clon 754 erzeugt, der während der anfänglichen
Clonierung der menschlichen cDNA isoliert wurde (vgl. Beispiel 3);
sie wurden jedoch nach dem Clon 693 charakterisiert.
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Die Erfinder haben auch eine partielle
menschliche genomische DNA-Sequenz
(SEQ ID NO: 8) für
die Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP aufgeklärt. Mit
den vertikalen Linien sind die Intron/Exon-Grenzen bezeichnet. Die
Exonsequenzen sind mit normalen Buchstaben, die Intronsequenzen
mit fetten Buchstaben wiedergegeben. Die Pfeile weisen auf Positionen
der Introns hin, für
die die Sequenz nicht beschrieben ist (wobei die Längen der
Pfeile nicht die Größe der Introns
wiedergeben). Die Zahlen in der rechten Spalte geben die erste und
die letzte Base von jedem Exon an, bezogen auf die vorstehend dargestellte menschliche
cDNA-Sequenz. Diese verlängerte
genomische Nucleinsäure
und außerdem
die verlängerte cDNA
sowie Fragmente davon können
in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
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Die Nucleinsäuren der vorliegenden Erfindung
können
aus den verschiedensten Quellen isoliert werden, wobei jedoch die
zurzeit bevorzugten Sequenzen aus menschlicher und Rinder-cDNA und
aus menschlichen genomischen Banken isoliert wurden. Die exakte
Aminosäuresequenz
des produzierten Polypeptidmoleküls
wird entsprechend der ursprünglichen
DNA-Sequenz variieren.
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Die Nucleinsäuren der vorliegenden Erfindung
können
unter Verwendung verschiedener Verfahren erhalten werden, die dem
Fachmann nach dem Stand der Technik bekannt sind. Mindestens drei
alternative Hauptverfahren können
eingesetzt werden:
- (1) Isolierung einer doppelsträngigen DNA-Sequenz
aus einer genomischen DNA oder einer komplementären DNA (cDNA), die die Sequenz
enthält;
- (2) chemische Synthese der DNA-Sequenz; und
- (3) Synthese der DNA-Sequenz durch eine Polymerase-Kettenreaktion
(PCR).
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Im ersten Verfahren kann eine genomische
oder cDNA-Bank durchmustert werden, um eine DNA-Sequenz zu identifizieren,
die die gesamte oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des MTP codiert. Z. B. können
Rinder- oder menschliche cDNA-Banken durchmustert werden, um eine
DNA-Sequenz zu identifizieren, die das gesamte oder einen Teil des
MTP codiert. Verschiedene cDNA-Banken,
z. B. eine Rinder-Dünndarm-Bank
in Lambda gt10 (Clontech Laboratories, Inc. Palo Alto, CA), eine
menschliche Leber-Bank in Lambda UNI-ZAPTM XR
(Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA) oder eine menschliche Darm-Bank
in Lambdagt10 (Clontech), können
verwendet werden.
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Verschiedene Techniken können eingesetzt
werden, um genomische DNA- oder
cDNA-Banken nach Zielsequenzen zu durchmustern, die die Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des MTP codieren. Bei einer solcher Technik
kann z. B. eine markierte einzelsträngige DNA-Sonde mit einer Sequenz
eingesetzt werden, die zu einer Sequenz komplementär ist, welche
die Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP codiert. Z.
B. können
DNA/DNA-Hybridisierungsverfahren eingesetzt werden, um die Sequenz
in den clonierten Kopien der genomischen DNA oder cDNA zu identifizieren,
die zu einer einzelsträngigen
Form denaturiert wurden. Geeignete Sonden umfassen eine cDNA für die Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des MTP, die aus der gleichen oder einer
verwandten Art gewonnen wurde, synthetische Oligonucleotide und
dergleichen.
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Eine genomische DNA- oder cDNA-Bank
kann auch anhand von Immunblot-Techniken
nach einer genomischen DNA oder cDNA durchmustert werden, die die
gesamte oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des MTP codiert.
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In einem typischen Durchmusterungsverfahren,
das für
die Hybridisierungstechniken geeignet ist, wird eine genomische
DNA- oder cDNA-Bank zuerst auf Agaroseplatten ausgestrichen, und
dann werden die Clone auf Filtermembranen, z. B. Nitrocellulose-Membranen, überführt. Die
genomische Bank ist üblicherweise
in einem Vektor enthalten, wie z. B. EMBL 3 oder EMBL 4 oder Derivaten
davon (z. B. Lambda DASHTM). Die cDNA-Bank
ist normalerweise in einem Vektor enthalten, wie z. B. λgt10, λgt11 oder
Lambda-ZAP. Anschließend kann
eine DNA-Sonde mit den Clonen hybridisiert werden, so dass diejenigen
Clone identifiziert werden, die die genomische DNA oder cDNA enthalten,
die die gesamte oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des MTP codiert. Andererseits können
geeignete E. coli-Stämme,
die die Vektoren λgt11
oder Lambda-ZAP enthalten, induziert werden, dass sie Fusionsproteine
synthetisieren, die Fragmente von Proteinen enthalten, welche der
cDNA-Insertion im Vektor entsprechen. Die Fusionsproteine können auf
Filtermembranen, z. B. Nitrocellulose, überführt werden. Anschließend kann
ein Antikörper
an das Fusionsprotein gebunden werden, wodurch die gesamte oder
ein Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP identifiziert
werden kann.
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In dem zweiten Verfahren können die
Nucleinsäuren
der vorliegenden Erfindung, die die gesamte oder einen Teil des
MTP codieren, chemisch synthetisiert werden. Kürzere Oligonucleotide wie solche,
die aus 15 bis 50 Nucleotiden bestehen, können direkt synthetisiert werden.
Bei längeren
Oligonucleotiden kann die DNA-Sequenz,
die die Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP codiert,
als eine Serie von aus 50 bis 100 Basen bestehenden Oligonucleotiden
synthetisiert werden, die sodann nacheinander ligiert werden können (über geeignete
terminale Restriktionsstellen), so dass die korrekte lineare Nucleotidsequenz
gebildet wird.
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Im dritten Verfahren können die
Nucleinsäuren
der vorliegenden Erfindung, die die gesamte oder einen Teil der
Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP codieren, unter
Verwendung einer PCR synthetisiert werden. Kurz gesagt werden Paare
von synthetischen DNA-Oligonucleotiden, im allgemeinen mit einer
Länge von
mindestens 15 Basen (PCR-Primer), die mit gegenüberliegenden Strängen der
Ziel-DNA-Sequenz
hybridisieren, verwendet, um die dazwischenliegende DNA-Region auf
der Zielsequenz enzymatisch zu amplifizieren. Wiederholte Zyklen
aus Hitze-Denaturierung
der Matrize, Anelierung der Primer und Verlängerung der 3'-Enden der anelierten
Primer mit einer DNA-Polymerase führen zur Amplifikation des
Segments, das durch die PCR-Primer definiert ist; vgl. White, T.
J., et al., Trends Genet. 5 (1989), 185–189.
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Die Nucleinsäuren der vorliegenden Erfindung,
die das gesamte oder einen Teil des MTP codieren, können auch
modifiziert werden (d. h. mutiert), wobei verschiedene Mutationen
hergestellt werden können. Durch
solche Mutationen wird möglicherweise
die Aminosäuresequenz
verändert,
die durch das mutierte Codon codiert wird, oder es kann sich um
stumme Mutationen handeln, die die Aminosäuresequenz nicht verändern. Diese
modifizierten Nucleinsäuren
können
hergestellt wer den, indem z. B. die Nucleinsäure mutiert wird, die die Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des MTP codiert, so dass die Mutation
zur Deletion, Substitution, Insertion, Inversion oder Addition von
einer oder mehreren Aminosäuren
in dem codierten Polypeptid führt,
wobei verschiedene Verfahren verwendet werden können, die nach dem Stand der
Technik bekannt sind. Z. B. können
die Verfahren der ortsgerichteten Mutagenese verwendet werden, die
von Taylor, J. W., et al., Nucl. Acids Res. 13 (1985), 8749–8764; und
Kunkel, J. A., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82 (1985), 482–492, beschrieben
werden. Außerdem
können
Kits zur ortsgerichteten Mutagenese bei Händlern bezogen werden. Z. B.
kann ein Kit zum Durchführen
einer ortsgerichteten Mutagenese von Amersham Corp. (Arlington Heights, IL)
bezogen werden. Außerdem
können
auch Verfahren der Disruption, Deletion und Verkürzung eingesetzt werden, die
in Sayers, J. R., et al., Nucl. Acids Res. 16 (1988), 791–800, beschrieben
sind. Mutationen können für die Herstellung
oder Verwendung der erfindungsgemäßen Polypeptide vorteilhaft
sein. Z. B. können
diese Mutationen die Funktion des Proteins modifizieren (wobei sie
z. B. zu einer höheren
oder niedrigeren Aktivität führen können), sie
können
höhere
Proteinproduktionsraten oder eine einfachere Reinigung des Proteins
möglich
machen, oder sie können
weitere Restriktionsendonuclease-Erkennungsstellen
in der Nucleinsäure
bereitstellen. Alle solchen modifizierten Nucleinsäuren und
Polypeptidmoleküle
sind im Umfang der vorliegenden Erfindung enthalten.
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Expressionsvektoren
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Die vorliegende Erfindung betrifft
außerdem
Expressionsvektoren, die eine DNA-Sequenz enthalten, die die gesamte
oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des
MTP oder einen Proteinkomplex codiert, der sowohl die Untereinheit
mit hohem als auch die mit niedrigem Molekulargewicht oder Teile davon
umfasst. Die Expressionsvektoren enthalten vorzugsweise die gesamte
oder einen Teil der DNA-Sequenz, die die in SEQ ID NO: 1, 2, 5,
7, 8 dargestellte Nucleotidsequenz, die Nucleotidsequenz von SEQ
ID NO: 1 zusammen mit SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 2 zusammen mit SEQ
ID NO: 7, die ersten 108 Basen von SEQ ID NO: 2 zusammen mit SEQ
ID NO: 8 oder die ersten 108 Basen von SEQ ID NO: 2 zusammen mit
SEQ ID NO: 7 und 8 aufweist. Weiterhin sind Expressionsvektoren
bevorzugt, die eine oder mehrere regulatorische DNA-Sequenzen umfassen,
die mit der DNA-Sequenz funktionell verbunden sind, die die gesamte
oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des
MTP codiert. Der in diesem Zusammenhang verwendete Begriff „funktionell
verbunden" bedeutet,
dass die regulatorischen DNA-Sequenzen in der Lage sind, die Replikation
und/oder die Expression der DNA-Sequenz zu steuern, die die gesamte
oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des
MTP codiert.
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Expressionsvektoren, die für die vorliegenden
Erfindung geeignet sind, liegen häufig in Form von „Plasmiden" vor, die sich auf
kreisförmige
doppelsträngige
DNA-Schleifen beziehen,
die in ihrer Vektorform nicht an das Chromosom gebunden sind. Jedoch
soll die Erfindung auch andere Formen von Expressionsvektoren enthalten,
die gleichwertige Funktionen aufweisen und die nach dem Stand der
Technik erst später
bekannt werden. Die Expressionsvektoren der vorliegenden Erfindung
können
auch eingesetzt werden, um die DNA-Sequenz, die die Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des MTP codiert, stabil in das Chromosom einer
geeigneten Wirtszelle (z. B. COS- oder HepG2-Zellen) zu integrieren.
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Expressionsvektoren, die in der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden können,
enthalten typischerweise einen Replikationsursprung, einen Promotor,
der 5' (d. h. stromaufwärts) zur
DNA-Sequenz liegt, gefolgt von der DNA-Sequenz, die die gesamte
oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des
MTP codiert, Transkriptions-Terminationssequenzen und den restlichen
Vektor. Die Expressionsvektoren können auch andere DNA-Sequenzen
umfassen, die nach dem Stand der Technik bekannt sind, z. B. Stabilitäts-Leadersequenzen,
die eine Stabilität
des Expressionsproduktes bereitstellen, sekretorische Leadersequenzen,
die die Sekretion des Expressionsproduktes bewirken, Sequenzen,
die es ermöglichen,
dass die Expression des Strukturgens moduliert werden kann (z. B.
durch das Vorliegen oder die Abwesenheit von Nährstoffen oder anderen Induktoren
im Wachstumsmedium), Markierungssequenzen, wodurch man in die Lage versetzt
wird, in den transformierten Wirtszellen eine phänotypische Selektion durchzuführen, Sequenzen,
die Stellen für
die Spaltung durch Restriktionsendonucleasen bereitstellen, sowie
Sequenzen, die eine Expression in verschiedenen Wirtstypen ermöglichen,
umfassend, jedoch nicht beschränkt
auf Prokaryoten, Hefen, Pilze, Pflanzen und höhere Eukaryoten. Die Merkmale
des tatsächlich
eingesetzten Expressionsvektors müssen mit der Wirtszelle kompatibel
sein, die verwendet werden soll. Wenn z. B. DNA-Sequenzen in einem
Säugerzellsystem
exprimiert werden, sollte der Expressionsvektor Promotoren enthalten,
die aus dem Genom von Säugerzellen
(z. B. Metallothionein-Promotor der Maus) oder aus Viren isoliert
wurden, die in diesen Zellen wachsen (z. B. 7,5 K-Promotor des Vaccinia-Virus).
Ein Expressionsvektor wie er von der vorliegenden Erfindung in Erwägung gezogen
wird, ist mindestens in der Lage, die Replikation und vorzugsweise
die Expression der Nucleinsäuren
der vorliegenden Erfindung zu steuern. Geeignete Replikationsursprünge umfassen
z. B. die Col E1-, die viralen SV40- und M13-Replikationsursprünge. Geeignete
Promotoren umfassen z. B. den Cytomegalievirus-Promotor, den lac
Z-Promotor, den gal 10-Promotor und den Polyhedrin-Promotor des Mehrfachkernpolyeder-Virus
aus Autographa californica (AcMNPV). Geeignete Terminationssequenzen
umfassen z. B. Polyadenylierungs-Signale des Rinder-Wachstumshormons,
von SV40, lac Z und des AcMNPV-Polyhedrins. Beispiele von selektierbaren
Markern umfassen die Neomycin-, Ampicillin- und Hygromycin-Resistenz und
dergleichen. Alle diese Materialien sind dem Fachmann bekannt und
im Handel erhältlich.
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Geeignete kommerziell verfügbare Expressionsvektoren,
in die die DNA-Sequenzen
der vorliegenden Erfindung eingefügt werden können, umfassen die Säuger-Expressionsvektoren
pcDNAI oder pcDNA/Neo, den Baculovirus-Expressionsvektor pBlueBac, den prokaryotischen
Expressionsvektor pcDNAII und den Hefe-Expressionsvektor pYes2,
die alle von Invitrogen Corp., San Diego, CA, bezogen werden können.
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Geeignete Expressionsvektoren, die
die gewünschten
codierenden und Kontrollsequenzen enthalten, können unter Verwendung herkömmlicher
DNA-Rekombinationstechniken
konstruiert werden, die dem Fachmann bekannt sind und von denen
viele in Sambrook et al., Molecular Cloning; A Laboratory Manual,
2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY
(1989), beschrieben werden.
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Wirtszellen
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Die vorliegende Erfindung betrifft
außerdem
Wirtszellen, die einen Expressionsvektor enthalten, der eine DNA-Sequenz
umfasst, die die gesamte oder einen Teil der Untereinheit mit hohem
Molekulargewicht des MTP codiert. Vgl. z. B. die Wirtszellen des
nachstehenden Beispiels 4, die bevorzugt sind. Die Wirtszellen enthalten
vorzugsweise einen Expressionsvektor, der die gesamte oder einen
Teil der DNA-Sequenz umfasst, die die im wesentlichen wie in den
SEQ ID NO: 1, 2, 5, 7, 8 dargestellte Nucleotidsequenz, die Nucleotidsequenz von
SEQ ID NO: 1 zusammen mit SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 2 zusammen mit
SEQ ID NO: 7, die ersten 108 Basen von SEQ ID NO: 2 zusammen mit
SEQ ID NO: 8 und die ersten 108 Basen von SEQ ID NO: 2 zusammen
mit SEQ ID NO: 7 und 8 aufweist. Vgl. z. B. den im nachstehenden
Beispiel 4 beschriebenen Expressionsvektor, der bevorzugt ist. Weiterhin
sind Wirtszellen bevorzugt, die einen Expressionsvektor enthalten,
der eine oder mehrere regulatorische DNA-Sequenzen enthält, die
in der Lage ist/sind, die Replikation und/oder die Expression einer
DNA-Sequenz zu steuern, die die gesamte oder einen Teil der Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des MTP codiert, und die funktionell
mit dieser DNA-Sequenz verbunden sind. Geeignete Wirtszellen umfassen
sowohl prokaryotische als auch eukaryotische Zellen. Geeignete prokaryotische
Wirtszellen umfassen z. B. die E. coli-Stämme HB101, DH5a, XL1 Blue,
Y1090 und JM101. Geeignete eukaryotische Wirtszellen umfassen z.
B. Spodoptera frugiperda-Insektenzellen,
COS-7-Zellen, menschliche Haut-Fibroblasten und Saccharomyces cerevisiae-Zellen.
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Die Expressionsvektoren können durch
verschiedene Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, in die Wirtszellen
eingeführt
werden. Z. B. kann eine Transfektion der Wirtszellen mit Expressionsvektoren
anhand eines Calciumphosphat-Fällungsverfahrens
durchgeführt
werden. Jedoch können
auch andere Verfahren zum Einführen
von Expressionsvektoren in Wirtszellen verwendet werden, z. B. Elektroporation,
Liposomenfusion, Kerninjektion und Virus- oder Phageninfektion.
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Sobald ein Expressionsvektor in eine
geeignete Wirtszelle eingeführt
wurde, kann die Wirtszelle unter Bedingungen gezüchtet werden, die eine Expression
von großen
Mengen des gewünschten
Polypeptids möglich
machen, in diesem Fall eines Polypeptidmoleküls, das die gesamte oder einen
Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP umfasst.
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Wirtszellen, die einen Expressionsvektor
enthalten, der eine DNA-Sequenz umfasst, die die gesamte oder einen
Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP codiert,
können
durch eine oder mehrere der folgenden sechs allgemeinen Verfahren
identifiziert werden: (a) DNA-DNA-Hybridisierung; (b) Vorliegen
oder Abwesenheit von Markergen-Funktionen; (c) Feststellen der Transkriptionsrate,
gemessen durch die Produktion von mRNA-Transkripten, die die Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des MTP codieren, in den Wirtszellen;
(d) immunologischer Nachweis des Genprodukts; (e) enzymatischer
Test; und (f) PCR.
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Im ersten Verfahren kann das Vorliegen
einer DNA-Sequenz, die die gesamte oder einen Teil der Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des MTP codiert, durch DNA-DNA- oder
RNA-DNA-Hybridisierung unter Verwendung von Sonden nachgewiesen
werden, die zu der DNA-Sequenz komplementär sind.
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Im zweiten Verfahren kann das rekombinante
Expressionsvektor-Wirt-System aufgrund des Vorliegens oder der Abwesenheit
bestimmter Markergen-Funktionen (z. B. Thymidinkinase-Aktivität, Resistenz
gegen Antibiotika usw.) identifiziert und selektiert werden. Ein
Markergen kann im gleichen Plasmid liegen wie die DNA-Sequenz, die die
gesamte oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des MTP codiert, und zwar unter der Regulation des gleichen oder
eines anderen Promotors, der zur Regulation der MTP-codierenden
Sequenz verwendet wird. Die Expression des Markergens zeigt die
Expression der DNA-Sequenz an, Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des MTP codiert.
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Im dritten Verfahren kann die Produktion
von mRNA-Transkripten, die die gesamte oder einen Teil der Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des MTP codieren, durch Hybridisierungstests
festgestellt werden. Z. B. kann polyadenylierte RNA isoliert und
durch Northern-Blotting oder einen Nuclease-Schutz-Test unter Verwendung
einer Sonde analysiert werden, die zu der RNA-Sequenz komplementär ist. Andererseits
kann die gesamte RNA der Wirtszelle extrahiert und auf Hybridisierung
mit solchen Sonden getestet werden.
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Im vierten Verfahren kann die Expression
der gesamten oder eines Teils der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des MTP immunologisch festgestellt werden, z. B. durch ein Immunblot-Verfahren
mit Antikörpern
gegen das MTP (Western-Blotting).
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Im fünften Verfahren kann die Expression
der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP gemessen werden,
indem die MTP-Enzymaktivität
unter Verwendung bekannter Methoden bestimmt wird. Z. B. kann der
hier nachstehend beschriebene Test eingesetzt werden.
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Im sechsten Verfahren werden Oligonucleotid-Primer,
die zu Sequenzen homolog sind, die im Expressionssystem vorliegen
(d. h. Expressionsvektorsequenzen oder MTP-Sequenzen), in einer
PCR verwendet, so dass ein DNA-Fragment mit vorausgesagter Länge hergestellt
wird, wodurch der Einbau des Expressionssystems in die Wirtszelle
gezeigt wird.
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Die DNA-Sequenzen von Expressionsvektoren,
Plasmiden oder DNA-Molekülen der
vorliegenden Erfindung können
durch verschiedene Verfahren bestimmt werden, die dem Fachmann bekannt
sind. Z. B. kann das Didesoxy-Kettenabbruchverfahren,
das in Sanger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74 (1977), 5463–5467, beschrieben
wird, oder das Maxam-Gilbert-Verfahren, das in Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 74 (1977), 560–564, beschrieben
wird, eingesetzt werden.
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Um ein katalytisch aktives MTP zu
exprimieren, ist es möglicherweise
erforderlich, einen Proteinkomplex herzustellen, der sowohl die
Untereinheit mit hohem als auch die mit niedrigem Molekulargewicht
des MTP enthält.
Die Untereinheit mit niedrigem Molekulargewicht des MTP ist das
früher
charakterisierte Protein, die Proteindisulfid-Isomerase (PDI). PDI-cDNAs
wurden bereits cloniert aus Mensch (Pihlajaniemi et al., EMBO J.
6 (1987), 643–649),
Rind (Yamaguchi et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 146 (1987),
1485–1492), Ratte
(Edman et al., Nature 317 (1985), 267–270) und Huhn (Kao et al.,
Connective Tissue Research 18 (1988), 157–174). Verschiedene Verfahren
können
zum Herstellen eines Proteins verwendet werden, das sowohl die Untereinheit
mit hohem als auch die mit niedrigem Molekulargewicht des MTP enthält. Z. B.
können cDNA-Sequenzen,
die die Untereinheiten codieren, in den gleichen Expressionsvektor
oder in verschiedene Expressionsvektoren eingefügt und in einer geeigneten
Wirtszelle exprimiert werden, um das Protein herzustellen.
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Selbstverständlich ist es so zu verstehen,
dass nicht alle Expressionsvektoren und DNA-Regulationssequenzen
gleich gut funktionieren, um die DNA-Sequenzen der vorliegenden
Erfindung zu exprimieren. Auch werden nicht alle Wirtszellen mit
dem gleichen Expressionssystem gleich gut funktionieren. Jedoch
kann der Fach mann anhand der hier dargestellten Richtlinien eine
Auswahl unter den Expressionsvektoren, DNA-Regulationssequenzen
und Wirtszellen treffen, ohne dass ein übermäßiges Experimentieren erforderlich
wäre und
ohne dass er vom Umfang der Erfindung abweicht.
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Polypeptide
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ferner Polypeptidmoleküle,
die die gesamte oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des MTP umfassen, wobei die Polypeptidmoleküle vorzugsweise die gesamte
oder einen Teil der wie in den SEQ ID NO: 3, 4 oder SEQ ID NO: 3
zusammen mit SEQ ID NO: 6 dargestellten Aminosäuresequenz aufweisen. Im Fall
von Polypeptidmolekülen,
die einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP
umfassen, ist es bevorzugt, dass die Polypeptidmoleküle eine
Länge von
mindestens etwa fünf
bis acht aufeinanderfolgenden Aminosäuren aufweist, stärker bevorzugt
eine Länge von
mindestens etwa 15 bis 20 aufeinanderfolgende Aminosäuren. Außerdem sind
Polypeptide bevorzugt, die eine Länge von mindestes etwa 180
aufeinanderfolgenden Aminosäuren
aufweisen; dies könnte
etwa der Größe einer
Strukturdomäne
in dem Protein entsprechen.
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Alle Aminosäuresequenzen sind hier durch
Formeln dargestellt, deren links-nach-rechts-Orientierung in
der herkömmlichen
Richtung vom Aminoterminus zum Carboxyterminus vorliegt.
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Die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung können
durch synthetische Verfahren hergestellt werden, d. h. durch chemische
Synthese des Polypeptids aus seinen Aminosäuren, und zwar durch Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind. Z. B. kann das Festphasen-Verfahren
eingesetzt werden, das von Houghton et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 82 (1985), 5131–5135,
beschrieben wird. Es ist bevorzugt, dass die Polypeptide durch Produktion
in prokaryotischen oder eukaryotischen Wirtszellen, die eine DNA-Sequenz
exprimieren, welche die gesamte oder einen Teil der Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des MTP codiert, oder durch in-vitro-Translation
der mRNA erhalten werden, die durch eine DNA-Sequenz codiert wird,
welche die gesamte oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des MTP codiert. Z. B. kann/können
die DNA-Sequenz von SEQ ID NO: 1, 2, 5, 7, 8, die Sequenz von SEQ
ID NO: 1 zusammen mit SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 2 zusammen mit SEQ
ID NO: 7, die ersten 108 Basen von SEQ ID NO: 2 zusammen mit SEQ
ID NO: 8 oder die ersten 108 Basen von SEQ ID NO: 2 zusammen mit
SEQ ID NO: 7 oder 8 oder ein beliebiger Teil davon unter Verwendung
einer PCR, wie vorstehend beschrieben, synthetisiert und in einen
geeigneten Expressionsvektor eingefügt werden, der seinerseits
zur Transformation einer geeigneten Wirtszelle eingesetzt werden
kann. Anschließend
kann die rekombinante Wirtszelle gezüchtet werden, wobei die Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des MTP hergestellt wird. Techniken zur
Produktion von Polypeptiden durch diese Verfahren sind dem Fachmann
bekannt und werden hier beschrieben.
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Die auf diese Weise hergestellten
Polypeptide können
sodann isoliert und bis zu einem gewissen Grad gereinigt werden,
wobei verschiedene Proteinreinigungs-Techniken eingesetzt werden. Z. B. können chromatographische
Verfahren wie Ionenaustauch-Chromatographie, Gelfiltrations-Chromatographie
und Immunaffinitäts-Chromatographie verwendet
werden.
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Die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung können
ganz verschieden eingesetzt werden. Z. B. können die Polypeptide verwendet
werden, um in bekannter Art und Weise polyclonale oder monoclonale
Antikörper
herzustellen, die in der Lage sind, die Polypeptide zu binden. Diese
Antikörper
können
dann ihrerseits zum Nachweis der Polypeptide der vorliegenden Erfindung
in einer Probe, z. B. einer Zellprobe, anhand von Immuntest-Techniken,
z. B. Radioimmuntest, Enzymimmuntest oder Immuncytochemie, verwendet
werden. Außerdem
können
die Antikörper
in einer Affinitätschromatographie
zur Isolierung oder Reinigung der Polypeptide der vorliegenden Erfindung
aus verschiedenen Quellen eingesetzt werden.
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Die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung wurden mit Hilfe einer analysierten DNA und der hergeleiteten
Aminosäure-Sequenzierung
definiert. Aufgrund der Degeneration des genetischen Codes können zur Herstellung
der Polypeptide der vorliegenden Erfindung auch andere DNA-Sequenzen
eingesetzt werden, die die gleichen Aminosäuresequenzen codieren, die
in den SEQ ID NO: 3, 4, SEQ ID NO: 3 zusammen mit SEQ ID NO: 6 oder
einem beliebigen Teil davon beschrieben sind.
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Es sollte außerdem so verstanden werden,
dass allele Variationen dieser DNA- und Aminosäuresequenzen in der Natur vorkommen
oder unter Verwendung von nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren
gezielt eingeführt
werden können.
Diese Variationen können
anschaulich gemacht werden durch eine oder mehrere Aminosäureänderungen
in der Gesamtsequenz wie Deletionen, Substitutionen, Insertionen,
Inversionen oder Addition von einer oder mehreren Aminosäuren in
der/die Sequenz. Solche Änderungen
können
für die
Herstellung oder die Verwendung der Polypeptide der vorliegenden
Erfindung vorteilhaft sein; z. B. bei der Isolierung des MTP oder
der Polypeptide durch Affinitätsreinigung.
Aminosäuresubstitutionen
können
durchgeführt
werden, z. B. auf der Basis der Ähnlichkeit
in der Polarität,
der Ladung, Löslichkeit,
Hydrophobie, Hydrophilie und/oder der amphipathischen Natur der
beteiligten Reste. Z. B. umfassen negativ geladene Aminosäuren Asparaginsäure und
Glutaminsäure;
positiv geladene Aminosäuren
umfassen Lysin und Arginin; Aminosäuren mit ungeladenen polaren
Kopfgruppen oder nichtpolaren Kopfgruppen, die ähnliche Hydrophiliewerte haben,
umfassend die folgenden: Leucin, Isoleucin, Valin, Glycin, Alanin;
Asparagin, Glutamin; Serin, Threonin; Phenylalanin, Tyrosin. Andere
in Erwägung
gezogene Variationen umfassen Salze und Ester der vorstehend erwähnten Polypeptide,
außerdem
Vorläufer
der vorstehend erwähnten
Polypeptide; z. B. Vorläufer,
die N-terminale Substituenten aufweisen, wie Methionin, N-Formylmethionin
und Leadersequenzen. Alle solchen Variationen sind im Umfang der
Erfindung eingeschlossen.
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Verfahren zum Nachweis
von Nucleinsäuren
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Die vorliegende Erfindung betrifft
außerdem
ein Verfahren zum Nachweis einer Nucleinsäuresequenz, die die gesamte
oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des
MTP codiert, oder einer verwandten Nucleinsäuresequenz, umfassend Inkontaktbringen
der Nucleinsäuresequenz
mit einem nachweisbaren Marker, der spezifisch an mindestens einen
Teil der Nucleinsäuresequenz
bindet, und Nachweisen des so gebundenen Markers. Das Vorliegen
eines gebundenen Markers zeigt das Vorliegen der Nucleinsäuresequenz
an. Vorzugsweise ist die Nucleinsäuresequenz eine DNA-Sequenz,
die die gesamte oder einen Teil der in SEQ ID NO: 1, 2, 5, 7, 8
dargestellten Nucleotidsequenz, die Nucleotidsequenz von SEQ ID
NO: 1 zusammen mit SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 2 zusammen mit SEQ ID
NO: 7, die ersten 108 Basen von 2 zusammen mit SEQ ID NO: 8 oder
die ersten 108 Basen von SEQ ID NO: 2 zusammen mit SEQ ID NO: 7
und 8 aufweist, oder sie ist hierzu komplementär.
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Eine DNA-Probe, die die DNA-Sequenz
enthält,
kann unter Verwendung verschiedener Verfahren zur DNA-Isolierung
isoliert werden, die dem Fachmann bekannt sind. Z. B. kann eine
genomische DNA-Probe aus Gewebe isoliert werden, indem das Gewebe,
aus dem die DNA isoliert werden soll, schnell eingefroren wird, sodann
das Gewebe zerstoßen
wird, so dass einfach verdaubare Teile entstehen, das zerstoßene Gewebe
in eine Lösung
von Proteinase K und SDS gegeben wird und die resultierende Lösung so
lange inkubiert wird, bis der größte Teil
des zellulären
Proteins abgebaut ist. Anschließend
wird die genomische DNA durch aufeinanderfolgende Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol-Extraktionen
von Protein getrennt, durch Ethanolfällung gewonnen, getrocknet
und in Puffer resuspendiert.
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Außerdem ist das Verfahren bevorzugt,
in dem die Nucleinsäuresequenz
eine RNA-Sequenz ist. Vorzugsweise ist die RNA-Sequenz eine mRNA-Sequenz.
Außerdem
ist ein Verfahren bevorzugt, in dem die RNA-Sequenz in den Zellen
einer Gewebeprobe liegt. Eine RNA-Probe, die die RNA-Sequenz enthält, kann unter
Verwendung verschiedener Verfahren zur RNA-Isolierung isoliert werden,
die dem Fachmann bekannt sind. Z. B. kann eine RNA-Probe aus gezüchteten
Zellen isoliert werden, indem das Medium von den Zellen abgewaschen
wird und die Zellen anschließend
durch Einbringen in eine 4 M Guanidiniumlösung lysiert werden. Die Viskosität der resultierenden
Lösung
wird herabgesetzt, indem das Lysat durch eine 20- Gauge-Nadel gezogen wird. Anschließend wird
die RNA durch einen schrittweisen Cäsiumchloridgradienten ausgefällt und die Überstandsflüssigkeit
aus dem Gradienten sorgfältig
entfernt, wodurch eine vollständige
Trennung der im Niederschlag vorliegenden RNA von der DNA und dem
Protein, die als Verunreinigung vorliegen, möglich ist.
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Der nachweisbare Marker, der eingesetzt
werden kann, um eine Nucleinsäuresequenz,
die die gesamte oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des MTP codiert, oder eine verwandte Nucleinsäuresequenz nachzuweisen, kann
eine markierte DNA-Sequenz sein, einschließlich einer markierten cDNA-Sequenz, die eine
Nucleotidsequenz aufweist, die zu mindestens einem Teil der DNA-Sequenz
komplementär
ist, die die gesamte oder einen Teil der Untereinheit mit hohem
Molekulargewicht des MTP codiert.
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Der nachweisbare Marker kann auch
eine markierte RNA sein, die eine Sequenz aufweist, die zu mindestens
einem Teil der DNA-Sequenz komplementär ist, die die gesamte oder
einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP codiert.
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Die nachweisbaren Marker der vorliegenden
Erfindung können
mit herkömmlich
verwendeten radioaktiven Markierungen markiert sein, wie 32P und 35S, wobei
jedoch auch andere Markierungen wie Biotin oder Quecksilber eingesetzt
werden können.
Verschiedene Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, können verwendet
werden, um die nachweisbaren Marker einzubringen. Z. B. können DNA-Sequenzen und RNA-Sequenzen
unter Verwendung der Zufallsprimer verwendenden Methode mit 32P und 35S markiert
werden.
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Sobald ein geeigneter nachweisbarer
Marker erhalten wurde, können
verschiedene Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, eingesetzt
werden, um den nachweisbaren Marker mit der Probe von Interesse in
Kontakt zu bringen. Z. B. können
DNA-DNA-, RNA-RNA- und DNA-RNA-Hybridisierungen durchgeführt werden,
wobei herkömmliche
Verfahren nach dem Stand der Technik eingesetzt werden. In einem
typischen DNA-DNA-Hybridisierungsverfahren zum Nachweis von DNA-Sequenzen, die das
gesamte oder einen Teil des MTP codieren, in genomischer DNA wird
die genomische DNA zuerst anhand bekannter Verfahren isoliert und
anschließend
mit einem oder mehreren Restriktionsenzymen gespalten. Die resultierenden
DNA-Fragmente werden auf Agarose-Gelen aufgetrennt, in situ denaturiert
und auf Membranfilter übertragen.
Nach einer Vorhybridisierung zum Verringern der unspezifischen Hybridisierung
wird eine radiomarkierte Nucleinsäure-Sonde mit den immobilisierten
DNA-Fragmenten hybridisiert. Anschließend wird die Membran gewaschen, um
die ungebundenen oder schwach gebundenen Sonden zu entfernen, und
danach wird sie autoradiographiert, wodurch die DNA-Fragmente identifiziert
werden können,
die mit der Sonde hybridisierten.
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Das Vorliegen eines gebundenen nachweisbaren
Markers kann anhand verschiedener Verfahren nachgewiesen werden,
die dem Fachmann bekannt sind. Wenn z. B. der nachweisbare Marker
radioaktiv markiert ist, kann eine Autoradiographie eingesetzt werden.
Abhängig
von der verwendeten Markierung können auch
andere Nachweisverfahren, wie Spektrophotometrie, verwendet werden.
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Es ist so zu verstehen, dass unter
Verwendung der hier beschriebenen Verfahren auch Nucleinsäuresequenzen
nachgewiesen werden können,
die mit den Nucleinsäuresequenzen
verwandt sind, die die gesamte oder einen Teil der Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des MTP codieren. Z. B. kann eine DNA-Sonde,
die konservierte Regionen des Gens für die Untereinheit mit hohem
Molekulargewicht des menschlichen oder des Rinder-MTP aufweist,
eingesetzt werden, um verwandte DNA-Sequenzen nachzuweisen und zu
isolieren (z. B. eine DNA-Sequenz, die die Untereinheit mit hohem
Molekulargewicht des MTP aus Mäusen,
Ratten, Hamstern oder Hunden codiert). Alle solche Verfahren sind
im Umfang der vorliegenden Erfindung eingeschlossen.
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Verfahren zum Nachweis
von MTP-Inhibitoren
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ferner Verfahren zum Nachweis von Inhibitoren des MTP. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Nachweis eines
Inhibitors des MTP, umfassend: (a) Inkubation einer Probe, von der
angenommen wird, dass sie einen Inhibitor des MTP enthält, mit
nachweisbar markierten Lipiden in Donor-Partikeln, Akzeptor-Partikeln
und MTP; und (b) Messen des MTP stimulierten Transfers der nachweisbar
markierten Lipide von den Donor-Partikeln
zu den Akzeptor-Partikeln. In diesem Test würde ein Inhibitor die Rate
des MTP stimulierten Transfers des nachweisbar markierten Lipids
von Donor- zu Akzeptor-Partikeln senken. Der Nachweis kann durch
kernmagnetische Resonanz (NMR), Elektrospin-Resonanz (ESR), Radiomarkierung
(die bevorzugt ist), fluoreszierender Markierung und dergleichen
erfolgen. Die Donor- und Akzeptor-Partikeln können Membranen, HDL, Lipoproteine
mit niedriger Dichte (LDL), SUV, Lipoproteine und dergleichen sein.
HDL und SUV sind die bevorzugten Donor-Partikel; LDL und SUV sind
die bevorzugten Akzeptor-Partikel.
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Anhand des vorstehenden Verfahrens
wurde der MTP-Inhibitor A identifiziert,
der den Namen 2-[1-(3,3-Diphenylpropyl)-4-piperidinyl]-2,3-dihydro-3-oxo-1H-isoindol-Hydrochlorid
hat (und hier als „Verbindung
A" bezeichnet wird).
Die Herstellung von Verbindung A ist in dem US-Patent Nr. 3 600
393 beschrieben. Außerdem
wurde anhand des vorstehenden Verfahrens der MTP-Inhibitor B identifiziert,
der den Namen 1-[3-(6-Fluor-1-tetralanyl)methyl]-4-O-methoxyphenylpiperazin
hat (und hier als „Verbindung B" bezeichnet wird).
Diese Verbindungen wurden durch die in den nachstehenden Arbeitsbeispielen
beschriebenen Verfahren identifiziert.
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Behandlungsverfahren
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Die vorliegende Erfindung betrifft
außerdem
ein neues Verfahren zum Verhindern, Stabilisieren oder Bewirken
einer Regression der Arteriosklerose bei einer Säugerart, umfassend die Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Menge des Mittels, das die Menge oder
die Aktivität
des MTP herabsetzt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ferner ein neues Verfahren zum Verringern der Serumlipidspiegel, wie
der Cholesterin- oder TG-Spiegel, bei einer Säugerart, umfassend die Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Menge eines Mittels, das die Menge
oder Aktivität
des MTP herabsetzt.
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Außerdem betrifft die vorliegende
Erfindung die Behandlung verschiedener anderer Zustände oder Krankheiten
unter Verwendung von Mitteln, die die Menge oder Aktivität des MTP
senken. Z. B. ist es wahrscheinlich, dass Mittel, die die Menge
oder die Aktivität
des MTP herabsetzen und deshalb die Serumcholesterin- und TG- Spiegel sowie die
TG-, Fettsäure-
und Cholesterinabsorption senken, zur Behandlung von Hypercholesterinämie, Hypertriglceridämie, Hyperlipidämie, Pankreatitis,
Hyperglykämie
und Adipositas eingesetzt werden können.
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Verschiedene Mittel, die die Menge
oder die Aktivität
des MTP wirksam senken, können
eingesetzt werden, um die Verfahren der vorliegenden Erfindung durchzuführen. MTP-Inhibitoren
können
anhand der vorstehend sowie nachstehend in Beispiel 5 beschriebenen
Durchmusterungsverfahren isoliert werden. Verbindungen wie A und
B, die als Inhibitoren des MTP identifiziert sind (vgl. das nachstehende
Beispiel 6), können in
spezifischen Ausführungsformen
der vorstehenden Behandlungsverfahren eingesetzt werden.
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Antisense-Moleküle können verwendet werden, um die
MTP-Menge zu reduzieren (vgl. Toulme und Helene, Gene 72 (1988),
51–58;
Inouye, Gene 72 (1988), 25– 34;
und Uhlmann und Peyman, Chemical Reviews 90 (1990), 543–584). MTP-Antisense-Moleküle können entworfen
werden, und zwar auf Grundlage der vorstehenden genomischen DNA
und cDNA, entsprechenden 5'-
und 3'-flankierenden
Kontrollregionen, anderen flankierenden Sequenzen oder Intron-Sequenzen.
Zu solchen Antisense-Molekülen
zählen
Antisense-Oligodesoxyribonucleotide, Oligoribonucleotide, Oligonucleotid-Analoga
und dergleichen, und sie können
etwa 15 bis 25 Basen oder mehr umfassen. Solche Antisense-Moleküle können an
die DNA oder RNA für
die Untereinheit mit hohem Molekulargewicht des MTP nicht-kovalent
oder kovalent binden. Eine solche Bindung könnte z. B. die MTP-DNA oder
-RNA spalten oder deren Spaltung erleichtern, den Abbau von Kern-
oder cytoplasmatischer mRNA steigern oder die Transkription, Translation,
Bindung von transaktivierenden Faktoren oder Prä-mRNA-Spleißung oder Prozessierung hemmen.
Alle diese Effekte würden
die Expression des MTP herabsetzen, weshalb die Antisense-Moleküle in den
vorstehenden Behandlungsverfahren eingesetzt werden könnten.
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Mögliche
Zielsequenzen für
ein Antisense-Verfahren umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
die DNA- oder RNA-Sequenz, die das MTP codiert, ihre 5'- und 3'-flankierenden Kontrollregionen,
andere flankierende Sequenzen und nichtklassische Watson und Crick-Basenpaarungs-Sequenzen,
die zur Bildung einer Triplex-DNA
verwendet werden. Möglicherweise
sind Antisense-Moleküle
vorteilhaft, die gegen Sequenzen in Tandemanordnung für die Untereinheit
mit hohem Molekuargewicht des MTP gerichtet sind.
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Antisense-Moleküle können außerdem zusätzliche Funktionalitäten enthalten,
die ihre Stabilität,
Aktivität,
ihren Transport in die Zellen oder aus den Zellen und dergleichen
erhöhen.
Solche zusätzlichen
Funktionalitäten
können
z. B. an Zielmoleküle
binden oder die Bindung daran erleichtern, oder sie können Zielmoleküle spalten
oder ihre Spaltung erleichtern.
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Vektoren können konstruiert werden, die
die Synthese von Antisense-DNA oder RNA steuern. In diesem Fall
kann die Länge
des Antisense-Moleküls
viel länger
sein, z. B. 400 bp.
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Demonstration
des Zusammenhangs zwischen MTP und Serumcholesterin-Spiegeln, TG-Spiegeln
und Arteriosklerose
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Die Verfahren der vorliegenden Erfindung
zum Senken der Serumcholesterin- oder
TG-Spiegel oder Verhindern, Stabilisieren oder Bewirken einer Regression
der Arteriosklerose beruhen zum Teil auf der Entdeckung durch die
Erfinder, dass die genetische Krankheit Abeta-Lipoproteinämie durch
das Fehlen eines funktionalen MTP verursacht wird. Die Erfinder
haben bei zwei Abeta-Lipoproteinämie-Patienten
durch die folgenden Verfahren einen Gendefekt gezeigt.
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Test auf TG-Transferaktivität bei Patienten
mit Abeta-Lipoproteinämie
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A. MTP-Test
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Die TG-Transferaktivität wurde
als die Protein-stimulierte Rate des TG-Transfers von Donor-SUV zu Akzeptor-SUV
gemessen. Die Donor- und Akzeptor-Vesikel wurden hergestellt, indem die
geeigneten Lipide in Chloroform in einem 16 × 125 mm-Borsilikat-Glasröhrchen mit
Schraubverschluss (Fisher Scientific Co., Pittsburg, PA, Kat.-Nr.
14-933-1A) gemischt und anschließend unter einem Stickstoffstrom
getrocknet wurden. 2 ml 15/40-Puffer (15 mM Tris, pH 7,4, 40 mM
Natriumchlorid, 1 mM EDTA und 0,02% NaN3)
wurden zu den getrockneten Lipiden zugegeben (oder 100 μl pro Testansatz,
was immer das geringste Volumen ist), ein Stickstoffstrom wurde über den
Puffer geblasen und danach der Deckel schnell aufgeschraubt, so
dass über
der Lipidsuspension eine Stickstoffatmosphäre eingefangen wurde. Die Lipide
im Puffer wurden in einem speziellen Ultraschall-Reinigungsgerät (Kat.-Nr.
G112SP1, Laboratory Supplies Co., Hicksville, NY) in einem Bad beschallt.
Das Donor- und das Akzeptor-Phosphatidylcholin (PC) (Ei-L-α-Phosphatidylcholin,
Sigma Chem. Co., St. Louis, MO) wurde radiomarkiert, indem Spuren
von [3H]-Dipalmitoylphosphatidylcholin
(Phosphatidylcholin-L-α-dipalmitoyl-[2-palmitoyl-9,
10, 3H (N)], 33 Ci/mMol, DuPont NEN) bis
zu einer spezifischen Aktivität
von etwa 100 CpM/nMol zugegeben wurden. Donor-Vesikel, die 40 nMol
Ei-PC, 0,2 Mol-% [14C]-TG [Gemisch aus markiertem (Triolein
[Carboxyl-14C]-, etwa 100 mCi/mMol, DuPont
NEN) und unmarkiertem (Triolein, Sigma Chem. Co., St. Louis, MO)
Triolein für
eine endgültige
spezifische Aktivität
von etwa 200000 CpM/mMol] und 7,3 Mol-% Cardiolipin (Rinderherz-Cardiolipin,
Sigma Chemical Co.) enthielten, und Akzeptor-Vesikel, die 240 nMol
Ei-PC und 0,2 Mol-% TG enthielten, wurden mit 5 mg Fettsäure-freiem
Rinderserumalbumin (BSA) und einem Aliquot der MTP-Proben in 0,7
bis 0,9 ml 15/40-Puffer gemischt und eine Stunde bei 37°C inkubiert.
Die Transferreaktion wurde durch Zugabe von 0,5 ml DEAE-Cellulose-Suspension
(1 : 1 Suspension DE-52, vorgequollener Anionenaustauscher-DEAE-Cellulose,
Fisher, Kat.-Nr. 05720-5 zu 15 mM Tris, pH 7,4, 1 mM EDTA und 0,02%
NaN3) beendet. Das Reaktionsgemisch wurde
fünf Minuten
bewegt und sodann die DEAE-Cellulose mit den gebundenen Donor-Membranen
(die Donor-Membranen enthielten das negativ geladene Cardiolipin
und banden an die DEAE) durch eine Zentrifugation mit geringer Geschwindigkeit
sedimentiert.
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Das im Überstand verbliebene 14C-TG und 3H-PC
wurde durch Szintillationszählung
gemessen. Der TG-Transfer wurde berechnet, indem das Verhältnis von 14C-TG (transferiert von den Donor-Membranen
zu den Akzeptor-Membranen) zu 3H-PC (ein Marker für die Gewinnung
der Akzeptor-Vesikel), das im Überstand nach
einer Transferreaktion vorlag, mit dem Verhältnis von Gesamt-Donor-14C-TG zu Akzeptor 3H-PC
im Test vor der Transferreaktion verglichen wurde. Der Prozentsatz
des 14C-TG-Transfers wurde wie folgt berechnet:
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Die MTP-stimulierte Rate des TG-Transfers
wurde berechnet, indem die TG-Transferrate
in Abwesenheit von MTP von der TG-Transferrate in Gegenwart von
MTP subtrahiert wurde. Kinetiken der ersten Ordnung dienten zur
Berechnung des gesamten TG-Transfers.
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B. Antikörperproduktion
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Anti-88-kDa-Antikörper wurden von der Universität von Cincinnati
bereitgestellt. Die Produktion von Anti-88-kDa wurde schon früher beschrieben.
Wetterau et al., J. Biol. Chem. 265 (1990), 9800–9807. Um die Spezifität der Antiseren
für menschliche
Darmhomogenisate zu erhöhen,
wurde ein Affinitäts-gereinigter
Anti-88-kDa hergestellt.
8 bis 10 mg des gereinigten MTP wurden in 0,1 M MOPS, pH 7,5, dialysiert
und dann zu 4 ml Bio Rad Affigel 15 (Bio-Rad, Richmond, CA) zugegeben,
das vorher dreimal mit Wasser bei 4°C gewaschen worden war. Das
MTP ließ man
bei Raumtemperatur zwei Stunden an die Matrix koppeln, und danach wurde
es über
Nacht bei 4°C
gehalten. Die restlichen reaktiven Stellen auf den Affigel wurden
durch Zugabe von 0,1 ml 1 M Ethanolamin, pH 8,0, pro ml Gel blockiert.
Die optische Dichte des eluierten Proteins wurde gemäß den Anweisungen
des Herstellers gemessen und machte deutlich, dass mehr als 90%
des MTP an die Säule
gekoppelt waren. Die Säule
wurde mit 50 ml 10 mM Tris, pH 7,5, gewaschen, danach mit 50 ml
100 mM Glycin, pH 2,5, danach mit 50 ml 10 mM Tris, pH 8,8, danach
mit 50 ml 100 mM Triethylamin, pH 11,5, und schließlich wurde
die Säule
in 10 mM Tris, pH 7,5, erneut äquilibriert.
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Die Antikörper im Antiserum wurden durch
Ammoniumsulfat-Fällung
partiell gereinigt (226 mg Ammoniumsulfat pro ml Serum). Der Niederschlag
wurde resuspendiert und in 15 mM Tris, pH 7,5, 1 mM EDTA, 0,02%
Natriumazid und 150 mM Natriumchlorid dialysiert. Die teilweise
gereinigten Antikörper
wurden innerhalb eines Zeitraums von zwei Stunden langsam auf die
MTP-Affigel-Säule
aufgetragen (wobei die Antikörper dreimal
durch die Säule
laufen gelassen wurden). Die Säule
wurde gewaschen mit 100 ml 10 mM Tris, pH 7,5, danach mit 100 ml
10 mM Tris, pH, 7,5, 500 mM Natriumchlorid, danach mit 50 ml 100
mM Glycin, pH 2,5 (diese Fraktion wurden in 5 ml 1 M Tris, pH 8,0,
gesammelt), danach mit 10 mM Tris, pH 8,8, bis die Säule einen neutralen
pH-Wert aufwies, danach mit 50 ml Triethylamin, pH 11,5 (diese Fraktion
wurde in 5 ml 1 M Tris, pH 8,0, gesammelt), und schließlich wurde
die Säule
mit 10 mM Tris, pH 7,5, erneut äquilibriert.
Antikörper,
die in der sauren Waschlösung
eluiert wurden, wurden zurückbehalten
und für
die Immunblot-Analyse
der Proteinfraktionen verwendet.
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C. Western-Blot mit anti-88-kDa-Antikörpern
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Um die Spezifität der Antikörper zu bestätigen und
die 88-kDa-Komponente des MTP in Gewebehomogenisaten nachzuweisen,
wurde gereinigtes Rinder-MTP oder die zu testende Fraktion durch
SDS-PAGE fraktioniert (im wesentlichen wie von Laemmli, Nature 227
(1970), 680–685,
beschrieben), wobei eine 0,75 mm-Hoeffer Scientific-Instrument-Gel-Apparatur
(San Francisco, CA) verwendet wurde. Anschließend wurde das Protein auf
Nitrocellulose überführt, indem
ein Western-Blot-Verfahren
unter Verwendung einer BioRad-Trans-blot-Zelle (BioRad, Richmond,
CA) durchgeführt
wurde. Der Blotting-Puffer (25 mM Tris, 192 mM Glycin, pH 8,3, 20%
Methanol) wurde auf 4°C
vorgekühlt.
Die Proteine wurden 100 Minuten bei 250 Milliampere bei Raumtemperatur übertragen.
Die Membranen wurden fünf
bis zehn Minuten mit Blockierungspuffer blockiert (400 μl Antischaummittel,
etwa 10 mg Thimersal und 200 g fettfreie Trockenmilch in 4 Liter
50 mM Tris, pH 7,7, 150 mM Natriumchlorid). Ein Aliquot des Antiserums
(Verdünnung
von 1 : 300) oder des Affinitäts-gereinigten
Antikörpers
(Verdünnung
der Affinitäts-gereinigten
Antikörper
von 1 : 25) wurde zugegeben und die Reaktion über Nacht bei Raumtemperatur
zugelassen. Nach Waschen mit Blockierungspuffer wurde der zweite
Antikörper,
anti-Kaninchen-IgG
der Ziege, gekoppelt an Meerrettich-Peroxidase (BioRad), in einer Verdünnung von
1 : 2000 zugegeben und die Reaktion drei Stunden bei Raumtemperatur
zugelassen. Nach einem Waschschritt wurde der zweite Antikörper mit
dem Entwickler, 50 mg Imidizal, 50 mg 3,3'-Diaminobenzidin-Tetrahydrochlorid und
50 μl H2O2 (30% Lösung) in
50 ml Blockierungspuffer sichtbar gemacht.
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D. MTP in Darmbiopsien
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Darmbiopsien aus fastenden Kontrollpersonen
und kranken Patienten wurden eingefroren und auf Trockeneis zu Bristol-Myers
Squibb, Princeton, verschickt. Die Biopsien wurden mit einem Polytron
(Polytron PT 3000, Brinkmann, Instrument, Inc., Westbury, NY) bei
der halben maximalen Einstellung homogenisiert. Typischerweise wurde
eine Biopsie in 0,25 ml Homogenisierungspuffer homogenisiert (50
mM Tris, pH 7,4, 50 mM KCl, 5 mM EDTA, 5 μg/ml Leupeptin und 2 mM PMSF).
Ein Aliquot des Proteins wurde auf 0,7 ml und 1,4% SDS eingestellt
und die Proteinkonzentration durch das Verfahren von Lowry et al.
gemessen (J. Biol. Chem. 193 (1951), 265– 275). Das Homogenisat wurde
mit Homogenisierungspuffer auf etwa 1,75 mg Protein/ml verdünnt. In
einigen Fällen
war das Protein bereits stärker
verdünnt
und wurde direkt verwendet. Um die löslichen Proteine aus der mikrosomalen
Fraktion freizusetzen, wurde ein Teil Desoxycholatlösung (0,56%,
pH 7,5) zu zehn Teilen verdünntem
Homogenisat unter Verwirbelung zugegeben. Die Probe wurde 30 Minuten
bei 4°C inkubiert
und dann 60 Minuten bei 103000 × g
zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt, mit 15/40-Puffer 1 : 1 verdünnt und danach über Nacht
in 15/40-Puffer dialysiert. Aliquots der behandelten Biopsien wurden
auf TG-Transferaktivität
getestet, und das 88-kDa-Protein wurde durch eine Western-Blot-Analyse
nachgewiesen. Die TG-Transferaktivität wurde als Prozentsatz des
pro Stunde transferierten Donor-TG als Funktion des homogenisierten
Darmbiopsie-Proteins angegeben.
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E. Ergebnisse mit Abeta-Lipoproteinämie-Patienten
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Um zu untersuchen, ob es einen Zusammenhang
zwischen defektem MTP und Abeta-Lipoproteinämie gibt, wurde die MTP-Aktivität in Duodenum-
und Duodenum-Jejunum-Biopsien von fünf Kontrollpersonen und vier
Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie gemessen,
die die klassische, genetisch rezessive Form der Abeta-Lipoproteinämie aufwiesen.
Die Darmbiopsien von den fünf
normalen Personen wurden homogenisiert und mit Detergens behandelt,
wie vorstehend beschrieben. Die TG-Transferaktivität ließ sich in
den Biopsien von allen fünf
Personen ohne weiteres nachweisen (2).
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Die TG-Transferaktivität in den
Biopsien wurde weiter charakterisiert. Um zu bestätigen, dass
die TG-Hydrolyse nicht zur Störung
der Messungen der Lipid-Transferaktivität führte, wurden
die Akzeptor-Vehikel (die das transportierte Lipid enthielten) einer
Person nach der Transferreaktion extrahiert, und die Identität des 14C-TG wurde durch Dünnschicht-Chromatographie bestätigt. Das
gesamte 14C-TG wies eine Mobilität auf, die mit
der Mobilität
des authentischen TG identisch war; dies bestätigt, dass in dem Test intaktes
TG transportiert wurde.
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Das menschliche MTP wurde auf seine
Hitzestabilität
untersucht. Es wurde inaktiviert, wenn es fünf Minuten auf 60°C erhitzt
wurde. Der Verlust der Aktivität macht
deutlich, dass die gemessene Lipid-Transferaktivität nicht
von einer intrazellulären
Form des Cholesterylester-Transferproteins (CETP) stammte, das unter diesen
Bedingungen hitzestabil ist; Ihm et al., J. Biol. Chem. 257 (1982),
4818–4827.
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Darmbiopsien von vier Patienten mit
Abeta-Lipoproteinämie
wurden gewonnen, homogenisiert und die TG-Transferaktivität, wie hier
vorstehend beschrieben, gemessen. Aus den Biopsien von den vier
Patienten wurde jeweils keine Transferaktivität gewonnen (3). Das Fehlen einer nachweisbaren TG-Transferaktivität könnte damit
im Zusammenhang stehen, dass es nicht möglich ist, MTP aus den Mikrosomen
der Abeta-Lipoproteinämie-Biopsien
durch die Desoxycholat-Behandlung freizusetzen. Um diese Möglichkeit
zu testen, wurden die Mikrosomen aus einem Patienten zusätzlich zur
Behandlung mit dem Detergens noch beschallt. Die Bad-Beschallung
setzt unabhängig
eine TG-Transferaktivität
frei, die mit der der Detergensbehandlung vergleichbar ist. Jedoch
war auch unter diesen Bedingungen keine TG-Transferaktivität nachweisbar.
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Als nächstes wurde die Möglichkeit
untersucht, dass das Fehlen einer nachweisbaren TG-Transferaktivität damit
in Zusammenhang steht, dass sie nicht in Zellen nachgewiesen werden
kann, die große
intrazelluläre
Fetttröpfchen
enthalten, wie sie z. B. bei der Abeta-Lipoproteinämie vorkommen.
Um diese Möglichkeit zu
testen, wurden drei Kontrollen laufen gelassen. Zuerst wurde die
TG-Transferaktivität
in einer Biopsie eines Patienten mit Chylomikron-Retentionskrankheit
gemessen. Die Patienten mit Chylomikron-Retentionskrankheit haben
einen Defekt in der Zusammenlagerung oder in der Sekretion von Chylomikronen
und weisen in ihren Enterocyten große Fetttröpfchen auf; dies ist analog
zu den Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie. Außerdem wurde die TG-Transferaktivität in einer
Biopsie gemessen, die aus einer Person, die vor der Biopsie nicht gefastet
hatte, und aus einem Patienten mit homozygoter Hypobetalipoproteinämie entnommen
wurde. Diese beiden Personen wiesen auch Fett-gefüllte Enterocyten
auf. In allen drei Fällen
wurde eine TG-Transferaktivität gefunden,
die mit der von normalen Personen vergleichbar war (4); dies bestätigt, dass das Vorliegen von
intrazellulären
Lipidtröpfchen
nicht unsere Fähigkeit
stört,
die TG-Transferaktivität
zu gewinnen oder nachzuweisen.
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Um den biochemischen Defekt festzustellen,
der für
die Abwesenheit der Transferaktivität verantwortlich ist, wurden
die löslichen
Proteine nach der Freisetzung des MTP aus der mikrosomalen Fraktion
der homogenisierten Biopsie durch Western-Blot-Analyse mit Antikörpern analysiert,
die gegen die 88-kDa-Komponente des Rinder-MTP hergestellt wurden.
Wenn normale Personen (5)
oder Kontrollpersonen (6)
mit einem polyclonalen anti-88-kDa-Antikörper getestet wurden, wurde
eine Bande festgestellt, die mit der der 88-kDa-Komponente des Rinder-MTP vergleichbar
ist. Außerdem
zeigten weitere Proteine mit einer größeren Mobilität auch eine
Kreuzreaktion mit diesem Antikörper.
Um die Identität
der 88-kDa-Komponente
des menschlichen MTP zu bestätigen,
wurde der Antikörper
auf einer MTP-Affinitätssäule affinitätsgereinigt.
Nach dieser Behandlung war nur das Protein mit einem Molekulargewicht
immunreaktiv, das mit dem der 88-kDa-Komponente des Rinder-MTP vergleichbar
war (7).
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Die Western-Blot-Analyse der löslichen
Proteine nach der Detergensbehandlung der Mikrosomen von allen fünf normalen
Personen und den drei Kontrollpersonen zeigte, dass die 88-kDa-Komponente
des MTP vorlag (5 bis 7). Im Gegensatz dazu war
bei den Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie kein Protein zu sehen,
das der 88-kDa-Komponente des Rinder-MTP entsprach (8). Außerdem wurde eine ähnliche
Analyse mit 100 μg
Protein aus Ganz-Darmhomogenisaten von zwei Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie durchgeführt. Wieder
war keine Bande zu sehen, die der 88-kDa-Komponente des MTP entsprach
(8). Als Kontrolle wurde
mit der Immunblotanalyse mit anti-PDI-Antikörpern gezeigt, dass die PDI
in den zwei letzteren Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie vorlag.
Diese Ergebnisse machen deutlich, dass die biochemische Grundlage
für die
Abwesenheit der MTP-Aktivität
bei den Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie im deutlichen Mangel oder
Fehlen der 88-kDa-Komponente
des MTP besteht.
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Demonstration
eines Gendefekts bei einem Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie Amplifikation
von mRNA und DNA durch PCR
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Zwei Darmbiopsien wurden aus der
Duodenumschleimhaut eines 39 Jahre alten Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie gewonnen.
Die frühere
Untersuchung zeigte, dass in den aus diesem Patienten entnommenen
Darmbiopsien weder die MTP-Aktivität noch die 88-kDa-Komponente
des MTP nachweisbar waren. Jede Biopsie wog 5 bis 10 mg und wurde
bei –70°C gefroren
aufbewahrt. Zur Isolierung der Gesamt-RNA wurde eine gefrorene Biopsie
in ein Mikrozentrifugenröhrchen
gegeben, das 0,8 ml kaltes RNAzol B (CinnaBiotecx labs, Friendswood,
Texas) enthielt. Die Biopsie wurde sofort durch ein Polytron (Brinkmann,
Westbury, NY) mit sechs Stößen bei
Einstellung 10 homogenisiert. Chloroform (80 μl) wurde zugegeben und das Gemisch
vorsichtig 20-mal umgedreht. Nach fünf Minuten Inkubation auf Eis
wurde das Gemisch in einer Eppendorf-Mikrofuge 5415 (Brinkmann)
bei 14000 UpM 15 Minuten bei 4°C
zentrifugiert. Die Gesamt-RNA wurde durch Zugabe von 350 μl Isopropanol
zu dem Überstand
ausgefällt.
Die Ausbeute aus der Biopsie war 20 μg Gesamt-RNA oder etwa 2 μg RNA pro
mg Gewebe (0,2%).
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Die RNA (50 ng) wurde in die Erst-Strang-cDNA
revers transkribiert, wobei 2,5 μM
Zufalls-Hexamer-Primer, 5 mM Magnesiumchlorid, 1 mM von jedem Desoxynucleotidtriphosphat
(dNTP), 1 U/μl
RNAsin, 2,5 U/μl
reverse Transkriptase des murinen Moloney Leukämie-Virus (M-MLV-RT) und 1 × PCR-Reaktionspuffer
(Perkin- Elmer-Cetus
RNA-PCR-Kit Nr. N 808-0017) verwendet wurden. Die Reaktionslösung von
20 μl wurde
zehn Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, um die Primer zu anelieren,
und dann 30 Minuten bei 42°C, um
die RNA revers zu transkribieren. Die Reaktion wurde durch fünf Minuten
Erhitzen auf 99°C
und Abkühlen auf
5°C beendet.
Die Erst-Strang-cDNA wurde zu einer 100-μl-PCR zugegeben, die 0,15 μM Vorwärts- und Rückwärts-Primer,
2 mM Magnesiumchlorid, 0,2 mM von jedem dNTP und 2,5 U Taq-Polymerase
in 1,25 × PCR-Puffer
enthielt. Die Amplifikation wurde in einem Thermocycler von Perkin-Elmer,
GeneAmp PCR-System Modell 9600, 50 Zyklen durchgeführt, die
aus 30 Sekunden bei 94°C,
30 Sekunden bei 50°C
und einer Minute bei 72°C
bestanden. Anschließend
wurde das Reaktionsgemisch sieben Minuten bei 72°C inkubiert. Die Vorwärts- und
Rückwärts-Primer,
die verwendet wurden, um die 5'-Region
der RNA, die die 88-kDa-Komponente des MTP codiert, zu amplifizieren,
sind nachstehend 5' zu
3' dargestellt.
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-
Nachstehend sind die verwendeten
Primer-Kombinationen und die Länge
des PCR-Produkts angegeben.
Primerpaar | Länge des
Produkts (bp) |
15F
+ 678R | 664 |
15F
+ 839R | 825 |
41F
+ 1029R | 998 |
578F
+ 1029R | 470 |
900F
+ 1588R | 689 |
900F
+ 2117R | 1228 |
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Die Primersequenzen beruhen auf der
normalen menschlichen cDNA, die die 88-kDa-Komponente des MTP codiert.
Alle Primer sind 5' zu
3' dargestellt.
F bezieht sich auf den Vorwärts-Primer
und R auf den Rückwärts-Primer.
Die unterstrichenen Bereiche sind Restriktionsstellen, die durch
EcoRI (Primer 578F) oder BamHI (Primer 1029R und 2117R) erkannt
werden; diese wurden in das 5'-Ende
der Primer eingebaut.
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Die vorliegende genomische DNA wurde
aus einer zweiten gefrorenen Darmbiopsie isoliert. Die Biopsie wurde
in ein Mikrofugenröhrchen
gegeben, das 400 μl
Extraktionspuffer (10 mM Tris-Cl, pH 8,0, 0,1 M EDTA, 0,5% SDS,
20 μg/ml
RNAse I) enthielt, und sofort homogenisiert. Die Homogenisierung
erfolgte mit einem Polytron mit fünf Stößen bei Einstellung 10. Sodann
wurde Proteinase K bis zu einer Endkonzentration von 100 μg/ml zugegeben
und das Reaktionsgemisch drei Stunden bei 50°C inkubiert. Das Gemisch wurde
in bestimmten Abständen
aufgewirbelt.
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Nach Abkühlen des Reaktionsgemisches
auf Raumtemperatur wurden 400 μl
Tris-gesättigtes
Phenol/Chloroform (pH 8,0) zugegeben. Das Röhrchen wurde vorsichtig für fünf Minuten
umgedreht und danach fünf
Minuten bei 14000 UpM bei Raumtemperatur zentrifugiert. 2 M Natriumchlorid
(35 μl)
und Ethanol (0,7 ml) wurden zum Überstand
(350 μl)
zugegeben, um die DNA auszufällen.
Die DNA wurde kurz abzentrifugiert, vorsichtig mit 70% Ethanol gewaschen,
kurz getrocknet und in 20 μl
entionisiertem Wasser (dH2O) resuspendiert. Die
Ausbeute der DNA betrug 20 μg
oder etwa 2 μg
DNA pro mg Gewebe (0,2%).
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Die genomische DNA (0,5 μg) wurde
fünf Minuten
auf 95°C
erhitzt und unmittelbar zu einem 100-μl-PCR-Reaktionsgemisch zugegeben,
das 0,15 μM
Vorwärts- und Rückwärts-Primer,
2 mM Magnesiumchlorid, 0,2 mM von jedem dNTP und 2,5 U Taq-Polymerase
in 1,25 × PCR-Puffer
(Perkin-Elmer-Cetus) enthielt. Die Amplifikation erfolgte in einem
Thermocycler von Perkin-Elmer, GeneAmp PCR System Modell 9600, drei
Zyklen, die aus 30 Sekunden bei 97°C, 30 Sekunden bei 50°C und einer
Minute bei 72°C
bestanden. Dann wurden weitere 32 Zyklen durchlaufen, die aus 30 Sekunden
bei 94°C,
30 Sekunden bei 50°C
und einer Minute bei 72°C
bestanden. Danach wurde das Reaktionsgemisch sieben Minuten bei
72°C inkubiert.
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Exon 2 des Gens codiert die Basen
109 bis 296 der RNA der 88-kDa-Komponente
des MTP. Die Primer (SEQ ID NO: 18 und 19), die zum Amplifizieren
von Exon 2 des Gens, das die 88-kDa-Komponente des MTP codiert,
aus der genomischen DNA eines Patienten verwendet wurden, sind nachstehend
dargestellt.
Primerpaar | SEQ
ID NO. |
CCCTTACAATGAAAACTGG | 18 |
GGTACACTTCTCCAAAAACTT | 19 |
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Diese Primer wurden auf Grundlage
der normalen menschlichen DNA-Sequenz
entworfen, die die 88-kDa-Komponente des MTP codiert. Die Primer
sind zu den Introns komplementär,
die das 188 bp große Exon
2 flankieren, so dass das gesamte Exon in der PCR-Reaktion amplifiziert
wird. Die Größe des Amplifikationsprodukts,
einschließlich
der Primer und flankierenden Intron-Regionen, besitzt eine Länge von
292 bp.
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B. Sequenzierung von PCR-Produkten
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Die PCR-Produkte, die sowohl aus
RNA- als auch aus DNA-PCR erhalten wurden, wurden einer Elektrophorese
auf einem 1,4% Agarose-Gel in TAE-Puffer (40 mM Tris-Acetat, 1 mM
EDTA, pH 8,0) unterworfen. Das Gel wurde fünf Minuten in 0,5 mg/ml Ethidiumbromid
in Wasser gefärbt
und zehn Minuten in Wasser entfärbt.
Die DNA wurde auf einem UV-Lichtkasten sichtbar gemacht. Die Banden,
die das gewünschte
PCR-Produkt enthielten, wurden mit einer Rasierklinge ausgeschnitten,
und die DNA wurde durch das GeneClean-Verfahren (Bio 101, La Jolla,
CA) gereinigt. Die DNA wurde aus der Silica-Matrix in 20 μl destilliertes
Wasser eluiert. Jede PCR-Reaktion ergab etwa 1 μg des gewünschten DNA-Fragments. Ein
Teil der gereinigten DNA wurde direkt durch eine zyklische Taq-Polymerase-Sequenzierung
auf einem automatischen Sequenziergerät, Applied Biosystems, Inc.,
373, sequenziert, wie von Tracy und Mulcahy, Biotechniques 11 (1991),
68, beschrieben.
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Die restliche DNA wurde für die Clonierung
in einen Plasmidvektor zubereitet, indem mit T4-DNA-Polymerase glatte
Enden hergestellt und anschließend
eine Phosphorylierung mit T4-Polynucleotid-Kinase durchgeführt wurde.
Die DNA (500 ng) wurde zu 50 μl
Reaktionsgemisch zugegeben, das 20 μM von jedem dNTP, 1 mM ATP,
4,5 Einheiten T4-DNA-Polymerase, 5 Einheiten T4-Polynucleotid-Kinase
in 50 mM Tris-HCl, pH 7,5, 10 mM Magnesiumchlorid, 1 mM Dithiothreit
und 50 μg/ml
BSA enthielt. Die Inkubation erfolgte eine Stunde bei 37°C. Anschließend wurde
die DNA aus dem Reaktionsgemisch durch GeneClean gereinigt. Die DNA
wurde in 10 μl
dH2O eluiert. Die DNA mit glatten Enden
wurde in pUC18 ligiert, der vorher mit SamI gespalten und dephosphoryliert
worden war (Pharmacia). DH5α-Zellen
(100 μl, Gibco-BRL)
wurden gemäß den Anweisungen
des Herstellers transformiert. Die Plasmid-DNA wurde amplifiziert
und durch das alkalische Lyseverfahren isoliert, das in Molecular
Cloning (Sambrook, Fritsch und Maniatis, Hrsg.), Cold Spring Harbor
Laboratory Press, 1.25–1.28,
(1989), beschrieben wird. Die Plasmidclone wurden, wie in Beispiel
1 beschrieben, cloniert.
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Ergebnisse
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Die direkte Sequenz aus drei unabhängigen RNA-PCR-Reaktionen
zeigte bei dem Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie ein deletiertes Cytosin
an Base 262 der cDNA, bezogen auf die Startstelle der Translation. Durch
diese eine Basendeletion wird das Leseraster verschoben, wodurch
es 21 Basen stromabwärts
davon zu einem Stopp-Codon (TGA) kommt. Die Translation der mutierten
RNA würde
somit beim Aminosäurerest 78
enden. Nachstehend findet sich ein Vergleich der DNA von der normalen
Person und von dem Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie sowie
der hergeleiteten Aminosäuresequenzen.
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Die direkte Sequenzanalyse von zwei
unabhängigen
PCR-Amplifikationen der genomischen DNA zeigte die Deletion. Dies
weist darauf hin, dass beide Allele des Gens, das die 88-kDa-Komponente
des MTP codiert, bei diesem Patienten die Leserastermutation aufweisen.
Außerdem
wurden die DNA-Fragmente für die
Sequenzierung in pUC18 cloniert. Auch hier ist bei acht Plasmidclonen
zu sehen, dass das Cytosin deletiert ist, wodurch die Leserastermutation
auf beiden Allelen noch weiter bestätigt wird.
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Demonstration eines Gendefekts
in einem zweiten Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie
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A. Verfahren
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Die genomische DNA wurde aus dem
Blut eines zweiten Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie unter Verwendung eines
Qiagen-Kits Nr. 13343 (Chatsworth, CA) nach den Anweisungen des
Herstellers isoliert. Wie beim ersten Patienten haben wir vorher
gezeigt, dass in Darmbiopsien aus diesem Patienten weder eine MTP-Aktivität noch die
88-kDa-Komponente des MTP nachgewiesen werden konnte. 300 μg dieser
genomischen DNA wurden an Stratagene (La Jolla, CA) gesendet, wo
sie zu einer genomischen DNA-Bank in dem Lambda DASHTM-Vektor
(Stratagene) verarbeitet wurde. Außerdem wurde eine normale genomische
Bank im Lambda DASHTM-Vektor von Stratagene
bezogen (Katalog-Nr. 943202).
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Zwei Millionen unabhängige rekombinante
Phagenplaques aus jeder Bank wurden auf genomische DNA-Insertionen
durchmustert, welche Sequenzen enthielten, die zu der cDNA des Rinder-MTP
homolog waren. Der Durchmusterungsprozess war ähnlich wie der für die Durchmusterung
der cDNA-Bank in Beispiel 1, mit der Ausnahme, dass der E. coli-Wirtsstamm
PLK 17 war, die Hybridisierungs- und Waschtemperaturen bei 60°C lagen und
der Waschpuffer 1 × SSC,
0,1% SDS, war. Die Sonde für
die Durchmusterung der genomischen Bank war das 2,4 kb große EcoRI-Fragment
aus dem Rinder-cDNA-Clon Nr. 22, das genau wie in Beispiel 2 mit 32P markiert wurde. Vermeintliche positive
Clone (etwa 30 aus jeder Bank) wurden erneut durchmustert und blieben
in zwei weiteren Runden der Hybridisierungsanalyse positiv. Nach
der dritten Durchmusterung wurden einzelne isolierte positive Plaques
aus den Agarplatten ausgeschnitten und in 1 ml SM-Puffer mit 50 μl Chloroform
abgelegt. Der Phagentiter wurde für jedes Phagenstammpräparat amplifiziert,
wobei dem Protokoll „Small-scale
liquid cultures" von
Sambrook et al., vorstehend, S. 2.67, gefolgt wurde. 100 μl der amplifizierten
Stammpräparate
wurden mit 100 μl
der präparierten
PLK 17-Plattierungszellen und 100 μl 10 mM Magnesiumchlorid, 10
mM Calciumchlorid gemischt und 15 Minuten bei 37°C inkubiert. Anschließend wurden 50
ml 2 × NZY
(Bethesda Research Laboratories) mit 0,2% Casaminosäuren (CAA,
Fisher Scientific Nr. DF0288-01-2) mit diesem Gemisch beimpft und über Nacht
bei 37°C
gezüchtet.
Die Lambda-DNA wurde aus den lysierten Kulturen isoliert, wobei
der Qiagen-Kit Nr. 12543 mit den Qiagen-Puffern und dem entsprechenden
Protokoll eingesetzt wurde.
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Die direkte DNA-Sequenzierung der
genomischen DNA-Insertionen erfolgte, wie in Beispiel 1 beschrieben,
unter Verwendung der Lambda-DNA als Matrize. Oligonucleotide mit
etwa 20 Basen, die zu der menschlichen cDNA-Sequenz komplementär waren,
wurden als Primer für
die Sequenzierung von normalen genomischen Clonen und genomischen
Abeta-Lipoproteinämie-Clonen
eingesetzt. Die Charakterisierung und Sequenzierung von Abeta-Lipoproteinämie- und
normalen genomischen Clonen erfolgten in paralleler Anordnung (vgl.
Beispiel 9). Die Intron/Exon-Grenzen wurden durch Vergleich der
genomischen und cDNA-Sequenzen identifiziert. Die Sequenzierungs-Primer
wurden entsprechend den Intron-Sequenzen 5' und 3' zu jedem Exon entworfen und dazu verwendet,
die Intron/Exon-Grenzen durch erneute Sequenzierung der Grenzen
zu bestätigen.
Außerdem
wurde die codierende Se quenz der beiden DNA-Stränge für jedes Exon von mindestens einem
genomischen Abeta-Lipoproteinämie-Clon
sequenziert. Die Analyse der DNA-Sequenz von Exon 13 des Patienten
mit Abeta-Lipoproteinämie
zeigte eine C-zu-T-Punktmutation an der Base 1830 der menschlichen
cDNA. Diese Basenänderung
führt ein
Stopp-Codon an einer Stelle ein, die normalerweise den Aminosäurerest
Arg595 codiert.
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Die Nucleotidsequenz um die Base
1830 codiert eine TagI-Endonuclease-Restriktionsstelle (TCGA) in der normalen
DNA-Sequenz, nicht jedoch in der DNA-Sequenz des Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie (TTGA).
Um diese Nucleotidänderung
zu bestätigen
und die Homozygotie dieses Allels zu untersuchen, wurde die genomische
DNA aus einer normalen Kontrolle, aus dem Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie und
den beiden Eltern des Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie mit
TaqI gespalten. Die genomische DNA wurde aus dem Blut einer normalen
Kontrolle, des Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie und der Mutter und dem
Vater des Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie, wie vorstehend beschrieben,
isoliert. 10 μg
der genomischen DNA aus jeder Probe wurden mit 100 Einheiten TaqI
(Bethesda Research Laboratories) in 100 μl 1 × React-Puffer Nr. 2 (Bethesda
Research Laboratories) fünf
Stunden bei 65°C
gespalten. Jedes Spaltungsreaktionsgemisch wurde bei 2000 UpM in
einer Ultrafree-MC 10000 NMWL-Filtereinheit (Nr. UFC3 TGC 00 von
Millipore) mit einem Molekuargewichtsausschluss von 10000 30 Minuten
abzentrifugiert, wodurch das Reaktionsvolumen auf 50 μl reduziert
wurde. Danach wurden die Reaktionsgemische der Restriktionsspaltung
einer Agarose-Gel-Elektrophorese durch ein 1 Gel in TEA-Puffer bei
20 Volt 16 Stunden unterworfen. Das Agarose-Gel wurde mit Ethidiumbromid
gefärbt,
fotografiert und danach durch das Verfahren von Southern auf eine
Nitrocellulose-Membran überführt; E.
M. Southern, J. Mol. Biol. 98 (1975), 503–517.
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Die Sonde für die Southern-Hybridisierung
war ein PCR-Produkt, das Exon 13 und einige flankierende Intron-Sequenzen
enthielt (vgl. SEQ ID NO: 24, nachstehend). Die PCR wurde unter
Verwendung der Komponenten und des Protokolls des GeneAmp-Kits (Perkin-Elmer,
Cetus Industries) durchgeführt,
indem 0,3 μg
normale genomische DNA als Matrize und jeweils 10 pMol des Vorwärts- und
des Rückwärts-Primers in einem Reaktionsvolumen
von 100 μl
verwendet wurden. Das Reaktionsgemisch wurde zwei Minuten bei 97°C inkubiert,
dann 30 Zyklen unterworfen, die aus 30 Sekunden bei 94°C, 30 Sekunden
bei 45°C
und einer Minute bei 72°C
bestanden, gefolgt von einer siebenminütigen Inkubation bei 72°C und der
Lagerung bei 4°C.
Die amplifizierte DNA wurde einer Elektrophorese durch Agarose wie
in Beispiel 1 unterworfen und das erwartete 302 bp große Fragment
ausgeschnitten und aus dem Gel eluiert. Dieses PCR-Produkt von Exon
13 wurde sodann wie in Beispiel 2 mit 32P
markiert und als Sonde für
die Southern-Hybridisierung verwendet. Die Hybridisie rungs- und
Waschbedingungen waren wie in Beispiel 2. Der Blot wurde fünf Tage
bei –80°C gegen einen
Röntgenfilm
exponiert.
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B. Ergebnisse
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Eine menschliche genomische Bank
wurde aus DNA erzeugt, die aus einem zweiten Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie isoliert
wurde. Zwei Millionen Phagen wurden mit einer Rinder-cDNA-Sonde
getestet und 30 Phagen mit menschlichen genomischen DNA-Insertionen
charakterisiert, die zu der Rinder-MTP-cDNA homolog waren.
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Die DNA-Sequenzanalyse der genomischen
DNA-Insertionen aus dem Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie zeigte
eine C-zu-T-Punktmutation an der Base 1830 in Exon 13 des menschlichen
MTP-Gens (Exon 13 entspricht den Basen 1817 bis 1914 der menschlichen
cDNA). Durch diese C-zu-T-Punktmutation wird das normale CGA-Arginin-Codon am
Rest 595 zu einem translationalen Stopp-Signal TGA geändert; dies
führt zu einer
300-Aminosäure-Verkürzung dieses
Proteins. Diese Nucleotidänderung
wurde auf allen vier unabhängigen
genomischen DNA-Insertionen gefunden, die aus diesem Individuum
charakterisiert wurden.
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Nachstehend ist die Position der
C-zu-T-Mutation in Exon 13 eines Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie dargestellt.
Die 302 Basen große
DNA-Sequenz des normalen Exons 13 mit flankierender Intron-Sequenz ist
dargestellt. Die DNA, die dem Vorwärts- (-->) und dem Rückwärts-(<--) PCR-Primer entspricht, die zum
Herstellen der Sonde für
die Southern-Hybridisierung verwendet wurden, sind oberhalb der
entsprechenden Pfeile angegeben. Die horizontalen Striche stellen
die Intron/Exon-Grenzen
dar. Die TaqI-Erkennungssequenz ist mit einem Kästchen umrahmt. Ein Sternchen
(*) bezeichnet die Base 1830, die Stelle der C-zu-T-Mutation.
-
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Die normale Nucleotidsequenz im Bereich
um das C an Base 1830 (TCGA) codiert eine TaqI-Restriktionsstelle.
Bei diesem Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie ist die Sequenz an dieser
Stelle mutiert (TTGA). Aus diesem Grund sollte TaqI das Exon 13
in einer normalen DNA an dieser Stelle spalten, nicht jedoch in
einer DNA, die diese Mutation enthält. Im normalen Exon 13 liegt
nur eine einzige TaqI-Stelle vor.
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Ein Southern-Blot bestätigt diese
Nucleotidänderung
(9). Die genomische
DNA, die aus einer Kontrollperson, dem Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie und
der Mutter und dem Vater des Patienten isoliert wurde, wurde jeweils
mit TaqI vollständig
gespalten und mit Sequenzen aus Exon 13 als Sonde getestet. Die normale
DNA wird durch TaqI in zwei Stücke
gespalten, die mit Exon 13 hybridisieren; die Abeta-Lipoproteinämie-DNA
wird durch TaqI nicht gespalten; dies zeigt sich dadurch, dass nur
eine einzige hybridisierende Bande vorliegt. Dieses Ergebnis bestätigt das
Fehlen einer TaqI-Erkennungsstelle. Die DNA aus beiden Eltern zeigt
ein gemischtes Muster, wodurch verdeutlicht wird, dass ein normales
Allel und ein mutiertes Alle vorliegen.
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C. Analyse
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Die vorstehenden Ergebnisse und die
daraus gezogenen Schlussfolgerungen können wie folgt zusammengefasst
werden.
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Die MTP-Aktivität und das MTP-Protein sind
in den untersuchten Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie nicht
nachweisbar. Das Fehlen von Protein und Aktivität lässt sich durch die Mutationen
im MTP-Gen vollständig
erklären.
Frühere
Ergebnisse zeigen, dass die Abeta-Lipoproteinämie eine monogenetische Krankheit
ist; Kane und Havel, vorstehend. Aus diesen Ergebnissen kann man
schließen,
dass die Abeta-Lipoproteinämie durch
einen Verlust der MTP-Aktivität
verursacht wird.
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Diese Ergebnisse zeigen, dass die
MTP-Aktivität
für die
wirksame Zusammenlagerung und Sekretion von Lipoprotein-Partikeln,
die Apolipoprotein B enthalten, erforderlich ist. Der Verlust der
MTP-Aktivität
führt zu niedrigeren
Serumspiegeln von Cholesterin, Triglyceriden, Phospholipiden und
Cholesterinestern. Man kann hieraus folgern, dass eine Abnahme der
Menge oder der Aktivität
des MTP zu niedrigeren Sperumlipidspiegeln führt.
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Außerdem stehen niedrigere Serumlipidspiegel
mit der Prophylaxe, Stabilisierung oder Regression der Arteriosklerose
in Zusammenhang. Wie vorstehend erläutert führt ein Verlust der Menge oder
der Aktivität des
MTP zu niedrigeren Serumlipidspiegeln. Außerdem kommt bei Patienten
mit Abeta-Lipoproteinämie
keine Arteriosklerose vor. Schaefer, vorstehend; Dische und Porro,
Am. J. Med. 49 (1970), 568–571;
und Sobrevilla et al., Am. J. Med. 37 (1964), 821. Somit kann man
hieraus auch folgern, dass die Hemmung des MTP zu einer Prophylaxe,
Stabilisierung oder Regression der Arteriosklerose führt.
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Die vorliegende Erfindung wird in
den folgenden Beispielen noch weiter erläutert. Diese Beispiele sollen
in keiner Weise den Umfang der vorliegenden Erfindung einschränken, vielmehr
sollen sie dazu dienen, noch weiter zum Verständnis der Erfindung beizutragen.
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Beispiel 1
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Isolierung und DNA-Seauenzanalyse
von cDNA-Clonen, die die 88-kDa-Komponente des Rinder-MTP codieren
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Eine kommerziell verfügbare cDNA-Bank
des Rinder-Dünndarms
im Bakteriophagen Lambda gt10 wurde von Clontech bezogen. 1 × 106 unabhängige
rekombinante Phagenplaques wurden nach der cDNA durchmustert, die
der 88-kDa-Komponente
des Rinder-MTP entsprach.
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Ein E. coli-Bakterienwirt, Stamm
C600 (Clontech), wurde für
die Phageninfektionvorbereitet, indem er in 50 ml Luria-Brühe (LB =
10 g Natriumchlorid, 10 g Bacto-Trypton
und 5 g Hefeextrakt pro Liter), angereichert mit 0,2% Maltose und
10 mM Magnesiumsulfat, über
Nacht bei 30°C
bis zur Sättigung
gezüchtet
wurde. Die Zellen wurden bei niedriger Geschwindigkeit abzentrifugiert,
in 20 ml 10 mM Magnesiumsulfat resuspendiert und bei 4°C gelagert.
20 Aliquots mit jeweils 50000 Phagen und 300 μl der C600-Zellen wurden 15
Minuten bei 37°C
inkubiert, dann mit 7 ml LB + 0,7 Agarose gemischt und auf 132-mm-LB-Platten
plattiert. Die Platten wurden sieben bis zehn Stunden bei 37°C inkubiert,
bis einzelne Phagenplaques zu sehen waren, danach wurden sie auf
4°C überführt.
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Die Plaques wurden von jeder Platte
in doppelter Ausführung
auf Nitrocellulose-Membranen wie folgt übertragen. Eine Nitrocellulose-Membran
(Schleicher & Schuell,
Keene, NH) wurde direkt auf die Phagen gelegt, und zwar eine Minute
(erster Transfer) oder drei Minuten (zweiter Transfer). Die Phagen-DNA,
die an der Membran haftete, wurde sodann eine Minute in 0,5 N Natriumhydroxid,
1,5 M Natriumchlorid denaturiert, danach eine Minute in 1 M Tris,
pH 8,0, 1,5 M Natriumchlorid neutralisiert und schließlich eine
Minute in 2 × SSC gewaschen
(1 × SSC
= 0,15 M Natriumchlorid, 0,015 M Natriumcitrat, pH 7,0). Danach
wurde die DNA auf den Nitrocellulose-Membranen dauerhaft fixiert,
indem sie zwei Stunden in einem Vakuumofen bei 80°C gebacken wurden.
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Die Isolierung des Rinder-MTP, einschließlich der
88-kDa-Komponente, wurde bereits früher beschrieben. Vgl. Wetterau
und Zilversmit, Chem. Phys. Lipids 38 (1985), 205–272; Wetterau
et al., J. Biol. Chem. 265 (1990), 9800–9807. Unter Verwendung von
Sequenzen von inneren Peptiden der 88-kDa-Komponente wurden Oligonucleotide
entworfen, die mit der cDNA hybridisieren können, die das Protein codiert.
Vgl. Lathe, R., J. Mol. Biol. 183 (1985), 1–12.
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Bei den hier beschriebenen Verfahren
wurden Sonden eingesetzt, die die folgenden DNA-Sequenzen aufwiesen
(die 5' zu 3' angegeben sind):
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Die Sonde 2A ist ein Gemisch aus
32 aus 20 Basen bestehenden Oligonucleotiden, die jeweils die Aminosäuresequenz
des Peptids codieren, aus der dieser Sonde entworfen wurde. Die
Sonde 37A ist eine einmalige 33-Basen-Sequenz, und die Sonde 19A
ist eine einmalige 30-mer-Sequenz. Diese Oligonucleotidsequenzen
codieren Aminosäuresequenzen,
die inneren Peptiden entsprechen.
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Die Oligonucleotide wurden von kommerziellen
Lieferanten, wie hier angegeben, bezogen oder auf einem DNA-Synthesegerät, Milligen/Biosearch
8700 (Millipore Corp., Bedford, MA) unter Verwendung der Betacyanoethylphosphoramidit-Chemie
synthetisiert. Die Sequenzierungsprimer wurden vor der Verwendung
auf NAP-10-Säulen (Pharmacia
LKB Biotechnologies, Inc., Piscataway, NJ) entsalzt. Die Sonden
wurden auf dem präparativen
Harz NENSORB Prep Resin gereinigt (DuPont Company, NEN Research
Products, Boston, MA).
-
Die Sonde 2A wurde von Genosys Biotechnologies,
Inc. (The Woodlands, Texas) bezogen und markiert, indem 1 μg des Oligonucleotids
in 50 mM Tris-Cl, pH 7,5, 10 mM Magnesiumchlorid, 5 mM Dithiothreit (DTT),
0,1 mM Ethylendiamintetraacetat (EDTA) und 0,1 mM Spermidin mit
10 Einheiten T4-Polynucleotid-Kinase und 120 μCi gamma-markiertem 32P-ATP in einem Reaktionsvolumen von 50 μl 30 Minuten
bei 37°C
inkubiert wurde, worauf eine Hitzeinaktivierung der Kinase von fünf Minuten
bei 68°C
folgte. Das nicht umgesetzte ATP wurde mit Hilfe einer Sephadex
G-25-Spin-Säule (Boehringer
Mannheim Corp., Indianapolis, IN) gemäß den Anweisungen des Herstellers
entfernt. Das markierte Oligonucleotid hatte eine spezifische Aktivität von etwa
2 × 108 DpM/μg.
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Die Nitrocellulose-Membranen wurden
zwei Stunden bei 37°C
in 150 ml Hybridisierungspuffer (6 × SSC, 20 mM NaPO4,
2 × Denhardt,
0,1% SDS und 100 μg/ml
Lachssperma-DNA) vorhybridisiert (vgl. Sambrook et al., vorstehend,
für Denhardt
S. B15). Der Hybridisierungpuffer wurde ersetzt und die markierte
Oligonucleotid-Sonde 2A zugegeben; sodann wurde die Hybridisierung
bei 37°C über Nacht
zugelassen. Die Membranen wurden in 1 Liter 2 × SSC, 0,1% SDS bei 40°C gewaschen,
Luft-getrocknet und fünf
Tage bei –80°C gegen einen
Kodak XAR-5-Röntgenfilm
mit einem Dupont-Blichtungs- plus Verstärkungsschirm (Dupont, NEN)
exponiert.
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Die vermutlich positiven Clone (40)
wurden in zwei anschließenden
Hybridisierungsrunden erneut mit der gleichen Sonde durchmustert.
Agarstückchen,
die den positiven Signalen auf den Röntgenfilmen entsprachen, wurden
aus den ursprünglichen
Platten ausgeschnitten und in 1 ml SM + 5% CHCl3 gelegt
(SM = 5,8 g Natriumchlorid, 2,0 g Magnesiumsulfat, 50 ml 1 M Tris-Cl,
pH 7,5, und 5 ml 2% Gelatine pro Liter). Die Phagen wurden erneut
plattiert, indem 0,001 μl
des Phagenstammpräparats
mit 100 μl
C600-Zellen in 10 mM Magnesiumsulfat gemischt wurden, worauf eine
Inkubation von 15 Minuten bei 37°C,
die Zugabe von 3 ml LB + 0,7% Agarose und die Plattierung auf 82-mm-LB-Platten
folgten. Nach der Inkubation über
Nacht bei 37°C
und einer Stunde bei 4°C
wurden die Phagenplaques auf Nitrocellulose überführt und erneut wie vorstehend
mit der markierten Oligonucleotid-Sonde 2A abgesucht. Nach der dritten
Hybridisierungs-Durchmusterung wurden 16 Phagenplaques isoliert.
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Die Insertionen von jedem der 16
rekombinanten Phagen wurden durch PCR amplifiziert, wobei die kommerziell
verfügbaren
Lambda gt10-Amplimere (Clontech) und der GeneAmp-Kit (Perkin-Elmer,
Cetus Industries, Norwalk, CT) genau gemäß den Anweisungen des Herstellers
verwendet wurden. Die amplifizierte DNA wurde einer Elektrophorese
durch 1,2% Agarose-Gele in Tris-EDTA-Acetat-Puffer (TEA = 40 mM Tris-Acetat,
1 mM EDTA) zwei bis drei Stunden bei 100 Volt unterworfen. Anschließend wurden
die Agarose-Gele in Ethidiumbromid (EtBr) gefärbt, mit Wasser gespült und fotografiert.
Danach wurde die DNA aus dem Gel durch das Verfahren von Southern
auf eine Nitrocellulose-Membran überführt. Eine
Southern-Hybridisierung
erfolgte unter Verwendung der markierten Oligonucleotid-Sonde 2A
in 50 ml Hybridisierungspuffer (vorstehend) bei 40°C über Nacht;
hierauf folgten Waschgänge
bei 45°C,
48°C und
51°C. Zwei
amplifizierte Inserte, die den Phagen Nr. 64 und Nr. 76 entsprachen
(1), hybridisierten
mit Sonde 2A bei 51°C
in 2 × SSC. Die
Lambda-DNA dieser zwei Clone wurde nach dem Plattenlysat-Verfahren
hergestellt (Sambrook et al., vorstehend, S. 2.118). Ein Zehntel
(5 ml von 50 ml) der Phagen-DNA wurde mit 20 Einheiten des Restriktionsenzyms
EcoRI (New England Biolabs, Beverly, MA) in dem Puffer des Herstellers
zwei Stunden bei 37°C
gespalten und danach einer Agarose-Gel-Elektrophorese unterworfen.
Bei der Spaltung dieses Phagen Nr. 64 mit EcoRI wurde ein 1,0 kb
großes
Insertionsfragment erhalten, während
die cDNA aus dem Phagen Nr. 76 zwei EcoRI-Stücke mit 0,9 kb und 0,4 kb ergab.
Diese Banden wurden aus dem Gel ausgeschnitten.
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Die DNA wurde aus den Agarose-Gelscheiben
eluiert, indem die Gelscheiben zuerst durch eine 21-Gauge-Nadel
in 3 ml T10E1N3 gedrückt
(10 mM Tris-Cl, pH 7,4, 1 mM EDTA, pH 8,0, und 0,3 M Natriumchlorid)
und bei –20°C über Nacht
eingefroren wurden. Danach wurden die Proben 30 Minuten bei 37°C aufgetaut, zentrifugiert, um
die Agarose zu sedimentieren, 1 : 1 mit Wasser verdünnt und
dann nach den Anweisungen des Herstellers durch eine Elu.Tip-Säule (Schleicher & Schnell) laufen
gelassen. Danach wurden die DNA-Proben mit Ethanol ausgefällt, mit
Ethanol gewaschen und auf eine Konzentration von etwa 0,05 pMol/μl resuspendiert.
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Der Plasmidvektor Bluescript SK+
(Stratagene) wurde für
die Aufnahme der cDNA-Insertionen vorbereitet, indem er mit 20 Einheiten
der Restriktionsendonuclease EcoRI (New England Biolabs) im Puffer
des Herstellers zwei Stunden bei 37°C gespalten wurde, worauf eine
Behandlung von 30 Minuten mit einer Einheit alkalischer Phosphatase
des Kalbs (Boehringer Mannheim) folgte, die direkt zum EcoRI-Reaktionsgemisch
zugegeben wurde. Danach wurde diese DNA einer Elektrophorese durch
ein 1,2% Agarose/TEA-Gel zwei Stunden bei 100 Volt unterworfen.
Die Bande des linearen Plasmids wurde ausgeschnitten, eluiert und
resuspendiert, wie vorstehend beschrieben.
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Die cDNA-Insertions-Fragmente wurden
in die vorbereiteten Bluescript-Plasmidvektoren
ligiert, indem 0,05 pMol des Vektors mit 0,10 pMol der cDNA-Insertion in 50 mM
Tris-Cl, pH 7,4, 10 mM Magnesiumchlorid, 1 mM DTT, 1 mM ATP und
40 Einheiten T4-DNA-Ligase (New England Biolabs) gemischt wurden.
Das 10-μl-Reaktionsgemisch
wurde über
Nacht bei 15°C
inkubiert. Danach wurde das Ligierungsreaktionsgemisch mit 100 μl Transformations-kompetenten
E. coli-Zellen, Stamm DH5a (Bethesda Research Laboratories), gemischt
und die Plasmid-DNA in die E. coli-Zellen transformiert, wie es
im Standardprotokoll von Sambrook et al., vorstehend, S. 1.74, beschrieben
ist. Die transformierten Zellen wurden auf LB-Agarplatten, die 100 μg/ml Ampicillin
enthielten, plattiert und über
Nacht bei 37°C
gezüchtet.
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Die Plasmid-DNA wurde aus den Ampicillin-resistenten
Kolonien nach dem alkalischen Lyse-Verfahren von Birnboim und Doly
isoliert (Nucleic Acids Res. 7 (1979), 1513–1523). Die gereinigte Plasmid-DNA
wurde mit EcoRI wie vorstehend gespalten, einer Agarose-Gel-Elektrophorese
unterworfen und daraufhin analysiert, ob das cDNA-Insertions-EcoRI-Fragment
mit der korrekten Größe erzeugt
worden war. Die Zellen aus einer einzigen Kolonie, die für eine cDNA-Insertion
positiv waren, wurden zum Beimpfen von 100 ml LB, enthaltend 100 μg/ml Ampicillin,
verwendet und bei 37°C
bis zur Sättigung
gezüchtet.
Die Plasmid-DNA wurde unter Verwendung eines Plasmid-Isolierungskits,
Qiagen Nr. 12143 (Qiagen, Inc., Chatsworth, CA), gemäß den Anweisungen
des Herstellers extrahiert.
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Die Sequenzierung der cDNA-Clone
erfolgte mit dem automatischen DNA-Sequenziergerät Nr. 373 von Applied Biosystems,
Inc. (ABI, Foster City, CA), wobei entweder mit Farbstoff markierte
Primer oder mit Farbstoff markierte Didesoxynucleotide verwendet
wurden. Die zyklische Sequenzierung mit Farbstoff markierten Pri mern
erfolgte mit Taq Dye Primer Cycle Sequencing-Kits (ABI-Teilenummer
401121 und 401122). Pro Reaktion wurde 1 μg der doppelsträngigen DNA
eingesetzt. Die Verfahren zum zyklischen Durchlaufen und zum Konzentrieren
der zu sequenzierenden Proben sind im Handbuch Cycle Sequencing
of DNA with Dye Primers (ABI-Teilenummer
901482) beschrieben. Andererseits wurde auch eine zyklische Sequenzierung
mit Farbstoff-markierten Didesoxynucleotiden durchgeführt, wobei
der Taq Dye DeoxyTM Terminator Cycle Sequencing-Kit
(ABI Teilenummer 401113) verwendet wurde. Typischerweise wurden
pro Reaktion 1,25 μg
Matrize und 4 pMol Primer eingesetzt. Die Matrizen- und Primer-Konzentrationen
konnten gegebenenfalls variiert werden, um die Sequenzierungsreaktionen
zu optimieren. Die Reaktionen wurden zyklisch durchlaufen, indem ein
Thermoczycler von Perkin-Elmer Cetus (Modell 9810) verwendet wurde,
wie es im Taq Dye DeoxyTM Terminator Cycle
Sequencing-Protocol (ABI-Teilenummer 901497) beschrieben ist.
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Nach den zyklischen Reaktionen wurden
Centri-SepTM Spin-Säulen (Princeton Separations,
Adelphia, NJ) verwendet, um überschüssige Farbstoff-Terminatoren
und Primer zu entfernen. Die Eluate der Spin-Säulen wurden sodann ausgefällt und
gewaschen, wie es im Taq Dye DeoxyTM Terminator
Cycle Sequencing-Protocol (ABI-Teilenummer 901497) beschrieben ist.
Ein denaturierendes 6% Acrylamid-Gel wurde hergestellt, wie im Benutzerhandbuch
ABI 373A DNA Sequencing System beschrieben. Direkt vor Laufenlassen
des Gels wurden die Proben in 5 μl
entionisiertem Formamid/50 mM EDTA (pH 8,0) 5/1 (Vol./Vol.) resuspendiert.
Die Proben wurden zwei Minuten bei 90°C denaturiert, schnell auf Eis
abgekühlt
und danach auf ein vorher laufen gelassenes Gel aufgetragen (das
Gel wurde vorher etwa 15 bis 20 Minuten laufen gelassen). Das Gel
wurde zwölf
Stunden bei den folgenden Einstellungen laufen gelassen: 2500 Volt,
40 Amp, 30 Watt, 40°C.
Die Sequenzanalyse erfolgte mit ABI 373A DNA Analysis-Software (Version
1.0.2). Die endgültige
Sequenz wurde mit der ABI DNA Sequence-Editor-Software seqEdTM (Version 1.0), ABI, Inc., erhalten.
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Die gesamte 1036-bp-Insertion von
Clon Nr. 64 wurde sequenziert. Sie codierte 936 bp des offenen Leserasters,
wobei sie sich über
das 3-Prime-Ende der Insertion fortsetzte (entsprechend einem Polypeptid mit
einem Molekulargewicht von mindestens 34000). Der Vergleich der
Sequenz dieses Clons mit verfügbaren Sequenzen
in Nucleotidsequenz-Datenbanken zeigte, dass die ersten 91 Basen
am 5'-Ende des Clons
dem mitochondrischen Rinder-Genom entsprachen. Hieraus kann gefolgert
werden, dass die 1036-bp-Insertion von Clon Nr. 64 durch die Ligierung
von zwei unabhängigen
DNAs während
der Konstruktion dieser Bank zustande kam.
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Das 400-bp-EcoRI-Fragment von Clon
Nr. 76 wurde vollständig
sequenziert; dies ergab 81 bp des offenen Leserasters, gefolgt von
298 Basen der untranslatierten 3-Strich-Sequenz und einer Poly-A-Region.
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Die cDNA-Bank des Rinder-Dünndarms
in Lambda-gt10 wurde erneut durchmustert, und zwar mit der Oligonucleotid-Sonde
37A, die eine exakte 33-bp-Übereinstimmung
aufwies mit der am weitesten 5'-gelegenen
Peptidsequenz, die durch Clon Nr. 64 codiert wird. Dabei wurden
anhand von dreifachen Durchmusterungsverfahren zwei positive Clone,
Nr. 22 und Nr. 23 (1),
isoliert, subcloniert und sequenziert wie beim Clon Nr. 64.
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Die Clone Nr. 22 und 23 enthielten
2,8 kb bzw. 1,7 kb große
cDNA-Insertionen.
Die 2,8-kb-cDNA-Insertion von Clon Nr. 22 ließ ein fortlaufendes offenes
Leseraster mit 835 Aminosäuren
zwischen den Basen 2 und 2506 (entsprechend einem 93,2 kDa großen Polypeptid)
voraussagen, gefolgt von 298 Basen von untranslatierten 3'-Sequenzen und einer
Poly-A-Region.
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Die Lambda gt10-Bank wurde erneut
durchmustert, und zwar mit der Sonde 19A, die eine exakte Übereinstimmung
aufwies mit der Sequenz von Clon Nr. 22, die dem am weitesten 5'-gelegenen Peptid
entsprach, das durch diesen Clon codiert wird, und der Clon Nr.
2 wurde wie vorstehend isoliert. Die DNA-Sequenzanalyse der 1-kb-cDNA-Insertion
aus Clon Nr. 2 zeigte, dass sie mit dem Clon Nr. 22 überlappte
und sich um 100 Basen über
das 5'-Ende der
Rinder-cDNA hinaus erstreckte. Eine zusammengesetzte Sequenz aus
den DNA-Sequenzen der Clone Nr. 2 und Nr. 22 sowie das vorausgesagte
Translationsprodukt sind in SEQ ID NO: 1 bzw. SEQ ID NO: 3 dargestellt.
-
Zusammenfassend kann gesagt werden,
dass die Sequenzierung von cDNA-Clonen
des Rinder-Dünndarms,
die der 88-kDa-Komponente des MTP entsprechen, 2900 bp einer fortlaufenden
Sequenz ergaben, die ein offenes Leseraster mit 860 Aminosäuren codiert,
gefolgt von einer 298 bp großen
nicht-codierenden 3'-Region
und einer Poly-A-Region. Das vorausgesagte Proteinprodukt dieser
zusammengesetzten Sequenz ist 96,1 kDa groß.
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Beispiel 2
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DNA-Hybridisierungsanalyse
bei verwandten Arten
-
Die Southern-Hybridisierungsanalyse
wurde mit DNAs aus Kuh, Mensch, Maus, Hamster (Eizellen des Chinesischen
Hamsters oder CHO-Zellen), Ratte und Hund durchgeführt. 10 μg von jeder
genomischen DNA (Clontech) wurden mit 140 Einheiten EcoRI (New England
Biolabs) in 100 μl
1 × EcoRI-Puffer
(New England Biolabs) bei 37°C über Nacht
gespalten. Jedes Spaltungsreaktionsgemisch wurde bei 2000 UpM in
einer Ultrafree-MC 10000 NMWL-Filtereinheit (Nr. UFC3 TGC 00 von
Millipore) mit einem Molekulargewichts-Ausschluss von 10000 30 Minuten
abzentrifugiert, wodurch das Reaktionsvolumen auf 50 μl reduziert
wurde. Anschließend
wurden die Reaktionsgemische der Restriktionsspaltung einer Agarose-Gel-Elektrophorese auf
einem 0,75% Gel in TEA-Puffer drei Stunden bei 80 Volt unter worfen.
Das Agarose-Gel wurde mit Ethidiumbromid gefärbt, fotografiert und danach
durch das Verfahren von Southern auf eine Nitrocellulose-Membran überführt.
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Eine Southern-Hybridisierung wurde
durchgeführt,
indem das 2,4 kb große
EcoRI-Fragment aus dem Rinder-cDNA-Clon Nr. 22 als Sonde verwendet
wurde. 25 ng des DNA-Fragments wurden markiert, wobei das Markierungssystem
Multiprime DNA Labelling System (Amersham Corp., Arlington Heights,
IL) und 50 μCi 32P-α-dCTP verwendet wurden.
Das nicht eingebaute 32P wurde von der markierten
Sonde anhand einer Sephadex G25-Spin-Säule wie vorstehend abgetrennt.
Die Nitrocellulose-Membranen wurden in 100 ml Hybridisierungspuffer
(vorstehend) zwei Stunden bei 37°C
vorhybridisiert. Die Hybridisierung erfolgte über Nacht in 50 ml frischem
Hybridisierungspuffer bei 60°C
mit 1,2 × 107 DpM denaturierter Sonde. Anschließend wurde
die Membran in 500 ml 1 × SSC,
0,1% SDS eine Stunde bei 65°C
gewaschen, Luft-getrocknet und bei –80°C vier Tage gegen einen Röntgenfilm
plus Verstärkungsschirm
exponiert. Das 2,4 kb große
EcoRI-Fragment aus dem Rinder-Clon Nr. 22 hybridisiert in jeder
getesteten Art spezifisch mit mindestens zwei DNA-Banden. Hieraus wurde
gefolgert, dass durch die Hybridisierungsbedingungen, die für die Rinder-cDNA-Sonde
eingeführt
wurden, auch homologe DNAs aus anderen Arten wie Mensch, Maus, Hamster,
Ratte und Hund nachgewiesen werden können.
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Beispiel 3
-
Isolierung und DNA-Sequenzanalyse
von cDNA-Clonen, die die 88-kDa-Komponente des menschlichen MTP codieren
-
A. Clonierung und Sequenzanalyse
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Um die vollständige codierende Sequenz der
88-kDa-Komponente des menschlichen MTP zu erhalten, wurde eine cDNA-Bank
der menschlichen Leber mit einem vorstehend beschriebenen Rinder-MTP-cDNA-Insertion
durchmustert. Die Bank wurde von Stratagene bezogen. Sie enthielt
eine Oligo-dT geprimte Leber-cDNA,
die in den Lambda-ZAP-Vektor in einer Richtung cloniert war (EcoRI
zu XhoI). Die Sonde wurde hergestellt, indem 10 μg des vorstehenden Clons Nr.
22 aus Rinderdarm in Universalpuffer (Stratagene) mit 50 Einheiten
EcoRI gespalten wurden und eine Elektrophorese bei 80 bis 150 Volt
durch ein Gel durchgeführt wurde,
bestehend aus 0,9% Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt (Bethesda
Research Laboratories, Gaithersburg, MD), TAE (40 mM Tris-Acetat,
1 mM EDTA) und 0,5 μg/ml
Ethidiumbromid. Das resultierende 2,4-kb-Fragment wurde durch Phenolextraktion
gereinigt, wie in Sambrook et al., vorstehend, S. 6.30, beschrieben.
Anschließend
wurde das gereinigte Fragment mit dem Markierungs-Kit Multiprime
DNA Labelling Kit und α-32P-dCTP (Amersham) gemäß den Anweisungen des Herstellers
auf 109 CpM/μg radiomarkiert. Das nicht eingebaute 32P wurde von der markierten Sonde anhand
einer Sephadex G25-Spin-Säule
wie vorstehend abgetrennt.
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106 Plaques
aus der Bank wurden wie folgt gemäß den Anweisungen des Herstellers
(Stratagene) durchmustert. E. coli-Bakterien, Stamm XL 1 Blue (Stratagene),
wurden unter Schütteln über Nacht
bei 37°C in
50 ml LB-Brühe
(Bethesda Research Laboratories), angereichert mit 0,2% Maltose
und 10 mM Magnesiumsulfat, gezüchtet.
Die Zellen wurden bei geringer Geschwindigkeit abzentrifugiert und
danach in 10 mM Magnesiumsulfat bis zu einer OD600 =
0,5 resuspendiert und bei 4°C
gelagert. Die Phagen wurden auf eine Konzentration von 50000 Plaquebildenden
Einheiten pro 25 μl
SM-Puffer verdünnt.
Für jede
Platte wurden 600 μl Bakterien
und 25 μl
Phagen gemischt und 15 Minuten bei 37°C inkubiert. Sodann wurde zu
dem Gemisch aus Bakterien und Phagen ein Deckagar (6,5 ml) zugefügt, der
aus NZY-Brühe
(Bethesda Research Laboratories), 0,7% Agarose (Bethesda Research
Laboratories) bestand und auf 50°C
vorgewärmt
war, danach wurde das Ganze auf eine 150-mm-NZY-Platte plattiert.
Man ließ den
Deckagar fest werden, anschließend
wurden die Platten über
Nacht bei 37°C
inkubiert.
-
Danach ließ man die Platten zwei Stunden
bei 4°C
abkühlen,
anschließend
wurden die Plaques mit Nitrocellulose-Filtern abgenommen. Das Abnehmen
wurde in doppelter Ausführung
durchgeführt,
wobei die Ausrichtung der Membranen in Bezug auf die Platte registriert
wurde, indem mit einer Nadel Löcher
durch das Filter in die Agarplatte gestochen wurden. Die Filter
wurden eine Minute in 0,5 N Natriumhydroxid, 1,5 M Natriumchlorid,
eine Minute in 1 M Tris, pH 8,0, 3 M Natriumchlorid, und eine Minute
in 2 × SSC
inkubiert. Danach wurden die Filter bei 80°C zwei Stunden in einer Vakuumkammer
gebacken. Die Filter wurden zwei Stunden bei 60°C in 5 ml Hybridisierungspuffer
pro Filter inkubiert (6 × SSC,
20 mM NaPO4, 2 × Denhardt, 0,1 SDS und 100 μg/ml Lachssperma-DNA).
Der Puffer wurde durch ein gleiches Volumen Hybridisierungspuffer
ersetzt, der die Sonde in einer Konzentration von 3,5 × 106 CpM pro Filter enthielt, und über Nacht
bei 60°C
inkubiert. Die Filter wurden in 1 × SSC, 0,1% SDS zuerst bei
Raumtemperatur und dann zwei Stunden bei 50°C gewaschen. Die Autoradiographie
zeigte 56 Positive.
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Ein kleines Stückchen Agarose, das jeweils
einen Positiven enthielt, wurde über
Nacht bei 4°C
mit 1 ml SM-Puffer und einem Tröpfchen
Chloroform inkubiert. Die positiven Phagen wurden gereinigt, indem
sie mit einer niedrigen Dichte erneut plattiert (etwa 50 bis 500
pro 100-mm-Platte), durchmustert und einzelne positive Plaques,
wie vorstehend beschrieben, isoliert wurden.
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Wenn die XL1-Blue-Zellen mit dem
ZAP-Vektor (Stratagene) infiziert und mit einem Helferphagen co-infiziert
werden, wird der Bluescript-Teil des Vektors selektiv repliziert,
zirkularisiert und in ein einzelsträniges Phagemid verpackt. Dieses
Phagemid wird dann bei der anschließenden Infektion in naive XL1-Blue-Zellen
in ein doppelsträngiges
Plasmid umgewandelt. Die cDNA-Insertion des resultierenden Plas mids
kann direkt sequenziert werden. Plasmide, die die positiven cDNA-Insertionen
der menschlichen Leber enthielten, wurden auf diese Weise ausgeschnitten,
wobei der von Stratagene bezogene Helferphage gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet wurde.
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Die DNA aus diesen Clonen wurde wie
folgt gereinigt. Eine Einzelkolonie wurde in 2 ml LB geimpft und über Nacht
bei 37°C
unter Schütteln
inkubiert. 1,5 ml davon wurden zentrifugiert und erneut in 50 μl LB resuspendiert.
300 μl TENS
(1 × TE,
0,1 N Natriumhydroxid, 0,5% SDS) wurden zugegeben und fünf Sekunden
verwirbelt. 150 μl
3 M Natriumacetat, pH 5,2, wurden zugefügt und fünf Sekunden verwirbelt. Danach
wurden die Proben zehn Minuten in einer Mikrofuge abzentrifugiert.
Der Überstand
wurde gewonnen, 0,9 ml Ethanol wurden zugegeben und die Proben zehn
Minuten in einer Mikrofuge abzentrifugiert. Der Rückstand
wurde in 70% Ethanol gewaschen, getrocknet und in 20 μl TE (10
mM Tris, pH 7,4, 1 mM EDTA, pH 8) resuspendiert.
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Die DNA aus den Clonen wurde wie
folgt charakterisiert. 5 μl
der DNA aus jedem Clon wurden mit 10 Einheiten EcoRI, 10 Einheiten
XhoI und 10 μg
RNase gespalten und danach fraktioniert und sichtbar gemacht, und
zwar durch eine Elektrophorese durch ein Gel aus 1% Agarose mit
TBE (45 mM Tris-Borat, 1 mM EDTA) und 0,5 μg/ml Ethidiumbromid. Ein Southern-Blot
des Gels wurde, wie in Sambrook et al., vorstehend, S. 9.41, beschrieben,
durchgeführt.
Dieser Southern-Blot
wurde mit einem Fragment der Rinder-cDNA in der Nähe des 5'-Endes der codierenden
Sequenz als Sonde abgesucht. Diese 5'-Sonde wurde hergestellt, indem 25 μg des vorstehenden
Rinderdarm-Clons Nr. 2 mit 50 Einheiten EcoRI und 50 Einheiten NheI
gespalten wurden, das 376-Basenpaar-Fragment wie vorstehend aus
einem Gel mit 2% Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt, TBE und 0,5 μg/ml Ethidiumbromid
isoliert und radiomarkiert wurde, wie vorstehend beschrieben. Die
Ergebnisse sind wie folgt: Clon Nr. 693, 3,7-kb-Insertion, hybridisiert
mit der 5'-Sonde;
Clon Nr. 754, 1,2-kb-Insertion, hybridisiert mit der 5'-Sonde; Clon Nr.
681, 1,8-kb-Insertion, hybridisiert nicht mit der 5'-Sonde.
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Die Übernacht-Kulturen, die diese
drei Clone enthielten, wurden in 200 ml LB mit 100 μg/ml Ampicillin gezüchtet. Große Mengen
des Plasmids wurden gereinigt, wobei ein Qiagen Plasmid Maxiprep-Kit
gemäß den Anweisungen
des Herstellers eingesetzt wurde. Die Sequenz des Clons Nr. 693
zeigt, dass er zwei Insertionen enthält. Die 500 bp-5'-Insertion war homolog
zu Haptoglobin und wird hier nicht weiter besprochen. Hierauf folgte
eine mutierte XhoI- und eine EcoRI-Restriktionsstelle (die zwei
Stellen, die bei der Clonierung in einer Richtung verwendet wurden).
Die 3'-Insertion war die
cDNA von Interesse. Sie enthielt eine gewisse untranslatierte 5'-Sequenz, wie durch die Stopp-Codons
in allen drei Leserastern gezeigt wird. An den Basen 48 bis 2729
liegt ein ATG-initiiertes offenes Leseraster, das 894 Aminosäuren entspricht.
Die hergeleitete Aminosäuresequenz
beginnt
M I L L A V L F L C F I
(SEQ ID NO: 28). Das Stopp-Codon
liegt an den Basen 2720–2732
vor, hierauf folgt eine untranslatierte 3'-Region von 435 Basen und eine Poly-A-Region.
Die Sequenz von Clon Nr. 681 bestätigte die 1768 3'-Basen dieses Clons,
und der Clon Nr. 754 bestätigte
die Basen 1 bis 442.
-
B. Gewebelokalisierung
der 88-kDa-mRNA
-
Ein Multi-Tissue-Northern-Blot (Clontech)
enthielt pro Bahn 2 μg
Poly-A+-RNA aus Herz, Gehirn, Plazenta,
Lunge, Leber, Skelettmuskel, Niere oder Pankreasdes Menschen. Die
Northern-Hybridisierung wurde durchgeführt wie dem genomischen Southern-Blot.
Die Vorhybridisierung erfolgte in 50 ml Hybridisierungspuffer zwei
Stunden bei 37°C,
worauf eine Hybridisierung über
Nacht in 20 ml frischem Puffer bei 60°C mit einem mit 5,2 × 107 DpM markierten 2,4 kb großen EcoRI-Fragment
aus dem vorstehenden Rinderdarm-Clon Nr. 22 folgte. Der Northern-Blot
wurde in 500 ml 0,2 × SSC,
0,1% SDS bei 60°C
eine Stunde gewaschen und dann einer Autoradiographie bei –80°C unterworfen.
Nach 20 Stunden Exposition gegen einen Röntgenfilm war in der Bahn der
Leber-RNA eine vorherrschendes Signal bei etwa 4,4 kb und keine
andere nachweisbare Hybridisierung zu sehen. Somit lässt sich
mit einer Kreuz-Hybridisierung des 2,4-kb-Fragments der Rinder-cDNA spezifisch
eine menschliche Leber-RNA nachweisen. Da die Leber und der Darm
die einzigen zwei Gewebe sind, in denen eine signifikante MTP-Aktivität beschrieben
wurde, bestätigen
die Clonierung und die Northern-Blot-Analyse die biochemische Lokalisierung
des MTP. Außerdem
machen es die Ergebnisse der Northern-Analyse möglich, dass dieser Nachweis
noch auf DNA/RNA-Hybride und auch auf DNA/DNA-Wechselwirkungen ausgedehnt werden kann.
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Beispiel 4
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Expression des MTP in
einer menschlichen Fibroblasten-Zelllinie
-
I. Verfahren
-
Alle herkömmlichen Verfahren der Molekularbiologie
stammen von Sambrook, vorstehend, Ausnahmen sind nachstehend angegeben.
Alle in diesem Beispiel eingesetzten Restriktionsenzyme wurden von Bethesda
Research Laboratories (BRL, Gaithersburg, MD) bezogen. Ein 3,2 kb
großes
Fragment, das sich von Nucleotid -64 bis 3135 erstreckt (bezogen
auf die Translations-Startstelle, wobei das A des ATG-Codons der Translations-Startstelle
mit +1 bezeichnet wird), wurde aus den Plasmiden p754 (Basen –64 bis
384) und p693 (Basen 385 bis 3135) wie folgt konstruiert. Ein 448
bp großes
EcoRI-NcoI-Restriktionsendonuclease-Fragment und ein 2750 bp großes NcoI-XhoI-Restriktionsendonuclease-Fragment
wurden aus p754 bzw. p693 ausgeschnitten. Nach der Gelreinigung
wurden die Fragmente in das mit EcoRI und XhoI gespaltene Plasmid
pBluescript-SK ligiert, wodurch das Plasmid pBS/hMTP erhalten wurde.
Das gesamte hMTP-Fragment wurde aus pBS/hMTP durch Restriktionsendonuclease-Spaltung
mit HindIII und XhoI isoliert und in das Plasmid pcDNA/Neo (Invitrogen,
San Diego, CA) subcloniert, wodurch das Plasmid pcDNA/MTP erhalten
wurde. Dieses stellt die hMTP codierende Sequenz der vollen Länge unter
die transkriptionale Kontrolle des hochaktiven Cytomegalievirus-Promotors.
-
Die Plasmide wurden durch das Lipofectin-Reagens
(BRL) in die transformierten menschlichen Haut-Fibroblasten 1508T
(J. Biol. Chem. 267 (1992), 13229– 13238) transfiziert. Die
Zellen wurden 24 Stunden vor der Transfektion in 100-mm-Schalen mit einer
Dichte von 25% Konfluenz verteilt. Zum Zeitpunkt der Transfektion
wurden 50 mg Plasmid pro 100-mm-Platte in 1,5 ml Serum-freiem Dulbecco
modifiziertem Eagle-Medium (DMEM) gelöst und tropfenweise zu einer
Lösung
von 120 μl
Lipofectin-Reagens in 1,5 ml Serum-freiem DMEM zugegeben. Nach 15
Minuten Inkubation bei Raumtemperatur wurden die Transfektionsgemische
zu den 1508T-Kulturen
zugegeben, die 7 ml Serum-freies DMEM enthielten. 24 Stunden später wurden
die Transfektionsgemische entfernt und 10 ml frisches DMEM, das
10% fetales Rinderserum enthielt, für weitere 24 Stunden zugegeben.
Die Zellen wurden von der Schale abgeschabt und zweimal mit eiskalter
Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung
(PBS) gewaschen. Die Zellextrakte, die Messungen der MTP-Aktivität und die
Western-Analysen wurden durchgeführt,
wie vorstehend im Abschnitt „Test
auf TG-Transferaktivität
bei Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie" beschrieben.
-
II. Ergebnisse
-
Die cDNA, die die vollständige codierende
Sequenz für
MTP enthielt, wurde in den Expressionsvektor pcDNA/Neo subcloniert,
wodurch das Konstrukt pcDNA/MTP erhalten wurde. Dieses Plasmid wurde
nach einer Liposom-vermittelten Transfektion in den transformierten
menschlichen Haut-Fibroblasten 1508T (J. Biol. Chem. 267 (1992),
13229–13238)
transient exprimiert. 48 Stunden nach der Transfektion war eine
TG-Transferaktivität
ohne weiteres nachweisbar, die über
den Hintergrundspiegeln lag, die in Extrakten aus mit dem Ausgangsplasmid
pcDNA/Neo transfizierten Zellen gemessen wurden. Die Western-Blot-Analyse
zeigte das Vorliegen der 88-kDa-Komponente
des MTP in Zellen, die mit pcDNA/MTP transfiziert waren, nicht jedoch
in Zellen, die mit pcDNA/Neo transfiziert waren. Ein Vergleich der
Proteinmasse und -aktivität
in den transfizierten Zellen mit der Proteinmasse und -aktivtät in HepG2-Zellen
legt nahe, dass das exprimierte MTP effizient in einen aktiven Transferprotein-Komplex
zusammen mit PDI eingebaut war.
-
Beispiel 5
-
Durchmusterung
zum Identifizieren von Inhibitoren des MTP
-
Mit diesem Durchmusterungsverfahren
wird die Rate des Transfers eines nachweisbar markierten Lipids
(z. B. NMR, ESR, radioaktiv oder fluoreszierend markiertes TG, CE
oder PC) von Donor-Partikeln (z. B. Donor-Membranen, -Vesikeln oder
-Lipoproteinen) zu Akzeptor-Partikeln (z. B. Akzeptor-Membranen,
-Vesikeln oder -Lipoproteinen) in Gegenwart von MTP gemessen. Ein
Absinken der beobachteten Transferrate in Gegenwart eines Inhibitors
des MTP (der z. B. in einem Extrakt natürlicher Produkte oder bekannten
Verbindungen enthalten ist) kann als Test dienen, um Inhibitoren
der MTP-Funktion zu identifizieren und zu isolieren. Für diesen
Zweck können
die verschiedensten Tests verwendet werden, z. B. die Tests mit
synthetischen Vesikeln, die früher
von Wetterau und Zilversmit, J. Biol. Chem. 259 (1984), 10863–10866;
oder Wetterau et al., J. Biol. Chem. 265 (1990), 9800–9807, beschrieben
wurden, oder der hier vorstehend im „Test auf TG-Transferaktivität bei Patienten
mit Abeta-Lipoproteinämie" dargestellte Test.
Ein Beispiel eines solchen Tests sieht wie folgt aus.
-
A. Herstellung des Substrats
-
In einem typischen Durchmusterungsverfahren,
bei dem markierte Lipoproteine eingesetzt werden, erfolgt die Markierung
der Lipoproteine mit 3H-TG durch das von
Morton und Zilversmit (Morton, R. E., et al., J. Biol. Chem. 256
(1981), 1992– 1995)
beschriebene Lipiddispersions-Verfahren unter Verwendung von kommerziell
erhältlichen
Stoffen. Bei dieser Herstellung werden 375 μCi 3H-Triolein
(Triolein, [9, 10-3H-(N)]-, NEN Research
Products, Kat.-Nr. NET-431), 1,5 mg Ei-Phosphatidylcholin und 160 μg unmarkiertes
Triolein in Chloroform gemischt und unter einem Stickstoffstrom
bis zur vollständigen
Trockne eingedampft. 2 ml 50 mM Tris-HCl, 0,01% Na2EDTA,
1 mM Dithiothreit, pH 7,4, werden zugegeben, und das Röhrchen wird
sodann mit Stickstoff ausgespült.
Die Lipide werden durch Verwirbelung resuspendiert, und die Suspension
wird anschließend
mit zwei 20-Minuten-Intervallen in einem Bad-Beschalleungsgerät beschallt.
Die beschallten Lipide werden zu 75 ml Kaninchen-Plasma (Pel-Freez
Biologicals, Rogers, AR) mit 5,8 ml 8,2 mM Diethyl-p-nitrophenylphosphat
(Sigma, Kat.-Nr. D9286) und 0,5 ml 0,4 M Na2EDTA
und 4 NaN3 zugegeben. Anschließend wird
das Plasma unter Stickstoff 16 bis 24 Stunden bei 37°C inkubiert.
Lipoproteine geringer Dichte (LDL) und Lipoproteine hoher Dichte
(HDL) werden aus dem Inkubationsgemisch und aus dem nicht markierten
Kontrollplasma durch sequentielle Ultrazentrifugation isoliert (Schumaker
und Puppion, Methods Enzymology 128 (1986), 155–170). Die isolierten Lipoproteine
werden bei 4°C
gegen 0,9% Natriumchlorid, 0,01% Na2EDTA
und 0,02% NaN3 dialysiert und bei 4°C gelagert.
-
B. Transfertest
-
In einem typischen Test wird die
Transferaktivität
bestimmt, indem der Transfer von radiomarkiertem TG von 3H-HDL (5 μg
Cholesterin)-Donor-Partikeln auf LDL (50 μg Cholesterin)-Akzeptor-Partikel
bei 37°C
drei Stunden in 15 mM Tris, pH 7,4, 125 mM MOPS, 30 mM Natriumacetat,
160 mM NaCl, 2,5 mM Na2EDTA, 0,02 NaN3, 0,5% BSA ermittelt wird, wobei etwa 50
bis 200 ng gereinigtes MTP pro Vertiefung einer Platte mit 96 Vertiefungen
vorliegen. Das zu testende Material (z. B. Extrakte natürlicher
Produkte) in einem mit dem Test kompatiblen Lösungsmittel, z. B. Ethanol,
Methanol oder DMSO (typischerweise werden 5 μl des Materials in 10 DMSO zugegeben),
kann durchmustert werden, indem es vor der Inkubation zu einer Vertiefung
zugegeben wird. Der Transfer wird durch die Zugabe von 10 μl frisch
hergestellter, 4°C
kalter Heparin/MnCl2-Lösung beendet (1,0 g Heparin,
Sigma, Kat.-Nr. H3393 187 U/mg, zu 13,9 ml 1,5 M MnCl2,
0,4% Heparin (187 I.U.)/0,1 M MnCl2), wodurch
die 3H-TG-LDL-Akzeptor-Partikel ausgefällt werden;
sodann wird die Platte bei 800 × g
zentrifugiert. Ein Aliquot des Überstands
aus jeder Vertiefung, enthaltend die 3H-TG-HDL-Donor-Partikel
wird in einen Szintillationscocktail überführt und die Radioaktivität quantitativ
bestimmt. Die Enzymaktivität
beruht auf dem Prozentsatz des TG-Transfers und wird durch die folgende
Gleichung berechnet:
-
-
In einem solchen Test wird der prozentuale
TG-Transfer mit steigender MTP-Konzentration zunehmen. Ein möglicher
Kandidat für
einen Inhibitor wird den prozentualen TG-Transfer senken. Ein ähnlicher
Test könnte
mit markiertem CE oder PC durchgeführt werden.
-
Beispiel 6
-
Identifizierung und Demonstration
der Aktivität
von MTP-Inhibitoren
-
1. Verfahren
-
A. Identifizierung von
MTP-Inhibitoren
-
Unter Verwendung des in Beispiel
5 beschriebenen Verfahrens wurden die MTP-Inhibitorverbindungen A
und B identifiziert. In dem Test wurde die durch Rinder-MTP katalysierte
Transportrate von radiomarkiertem TG von Donor-HDL auf Akzeptor-LDL
gemessen. In diesem Verfahren senkt ein Inhibitor die Transferrate
des radiomarkierten TG.
-
Die MTP hemmende Aktivität dieser
Verbindungen wurde in einem unabhängigen Test bestätigt, wobei die
Verfahren verwendet wurden, die im vorstehenden „Test auf TG-Transferaktivität bei Patienten
mit Abeta-Lipoproteinämie" beschrieben sind.
In diesem Test wurde der durch Rinder-MTP katalysierte Transport
von radiomarkiertem TG von Donor- zu Akzeptor-SUV gemessen.
-
B. Zellkultur
-
Die menschliche Hepatoblastom-Zelllinie
HepG2 wurde von der American Type Culture Collection bezogen (Rockville,
MD; ATCC Hinterlegungsnummer 8065). Die Kulturen wurden bei 37°C in einer
5% CO2-Atmosphäre in T-75-Kulturflaschen mit
12 ml RPMI 1640-Medium gehalten, das 10% fetales Rinderserum enthielt
(alle Zellkulturmedien und Puffer wurden von GIBCO Life Technologies,
Gaithersurg, MD, bezogen). Die Zellen wurden einmal pro Woche 1
: 4 subkultiviert und dreimal pro Woche mit frischem Medium versorgt.
-
Experimente, mit denen die Wirkungen
der Verbindungen A und B auf die Proteinsekretion gemessen wurden,
wurden in Platten mit 48 Vertiefungen durchgeführt. Die HepG2-Zellen wurden
1 : 2 subkultiviert und vor der Arzneistoffbehandlung mindestens
24 Stunden bis zur Konfluenz wachsen gelassen. Vor Beginn der Arzneistoff-behandlung
wurde das Kulturmedium entfernt, die Zellen einmal mit PBS gewaschen
und 1 ml frisches Medium quantitativ zugegeben. Die Verbindung A
wurde zu Vertiefungen in doppelter Ausführung in 10 μl Dimethylsulfoxid
(DMSO) zugegeben, so dass verschiedene Konzentrationen der Verbindung
erhalten wurden. DMSO alleine (10 μl) wurde als negative Kontrolle
verwendet. (Anmerkung: Die Wirkung von DMSO in dieser Konzentration
auf die HepG2-Zellen ist vernachlässigbar.) Nach 16 Stunden Inkubation
unter herkömmlichen
Zellkulturbedingungen wurden die Platten fünf Minuten bei 2500 UpM bei
4°C zentrifugiert,
um die frei vorliegenden Zellen zu sedimentieren. Für die Tests
auf Apolipoprotein B (apoB) und menschliches Serumalbumin (HSA)
wurden die Medien mit Zellkulturmedium zehnmal verdünnt, und
für die
Tests auf Apolipoprotein AI (apoAI) wurden sie 20-mal verdünnt. Die
Zellen wurden zweimal mit kalter PBS gewaschen und danach mit 0,5
ml Homogenisierungspuffer versetzt (0,1 M Natriumphosphat, pH 8,0;
0,1% Triton X-100). Die Zellen wurden durch Digerieren mit einer
1-ml-Mikropipette homogenisiert, und das Protein wurde unter Verwendung
des Coomassie-Reagens (Pierce Chemical Co., Rockford, IL), wie vom
Hersteller beschrieben, gemessen.
-
C. ELISA-Tests auf ApoB,
ApoAI und HSA
-
Die ELISA-Tests zum Messen der Proteinmasse
wurden als „Sandwich"-Tests durchgeführt. Die
Mikrotiterplatten wurden mit einem monoclonalen Antikörper (primärer Antikörper) beschichtet,
der für
das Protein von Interesse spezifisch war (Biodesigns International,
Kennebunkport, ME); hierauf folgten das Antigen oder die Probe,
ein polyclonaler Antikörper
(sekundärer
Antikörper),
der gegen das Protein von Interesse gerichtet war (Biodesigns International)
und ein an alkalische Phosphatase gebundener dritter Antikörper, der
gegen den sekundären
Antikörper
gerichtet war (Sigma Biochemical, St. Louis, MO). Die Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen (Corning Nr. 25801) wurden über Nacht bei Raumtemperatur
mit 100 μl
des verdünnten
monoclonalen Antikörpers
beschichtet (wobei die Endkonzentrationen 1 μg/ml, 2 μg/ml und 4 μg/ml für anti-apoB, -apoAI bzw. -HSA
in 0,1 M Natriumcarbonat-Natriumbicarbonat,
pH 9,6, und 0,2 mg/ml Natriumazid betrugen). Die Beschichtung erfolgte über Nacht
bei Raumtemperatur. Nach der Beschichtung und jeweils zwischen den anschließenden Inkubationsschritten
wurden die Platten fünfmal
mit 0,9 Natriumchlorid mit 0,05% Tween 20 gewaschen. Aliquots in
doppelter Ausführung
(100 μl)
der verdünnten
Kulturmedien oder Standard (gereinigtes apoB, apoAI oder HSA, verdünnt auf
0,3125 bis 320 ng/ml mit Zellkulturmedium) wurden zu den mit dem
monoclonalen Antikörper
beschichteten Vertiefungen zugefügt.
Nach 1,5 Stunden Inkubation bei Raumtemperatur wurde das Antigen
oder die Probe entfernt, und die Vertiefungen wurden gewaschen.
Die sekundären
Antikörper
wurden 1 : 500 in PBS + 0,05% Tween 20 (Puffer III) verdünnt, anschließend wurden
100 μl zu
jeder Vertiefung zugegeben und eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
Der Antikörper
wurde entfernt, und die Vertiefungen wurden gewaschen. Alle sekundären Antikörper waren
polyclonale Antiseren, die in einer Ziege gegen die menschlichen
Proteine hervorgerufen wurden. Ein anti-Ziegen-IgG des Kaninchens,
konjugiert an alkalische Phosphatase, wurde 1 : 1000 mit Puffer
III verdünnt,
und 100 μl
davon wurden zu jeder Vertiefung zugegeben. Nach einer Stunde Inkubation
bei Raumtemperatur wurde der Antikörper entfernt, und die Vertiefungen
wurden achtmal gewaschen. Das Substrat p-Nitrophenylphosphat (Sigma
Biochemical, St. Louis, MO) wurde mit 1 mg/ml in 0,05 M Natriumcarbonat-Natriumbicarbonat,
pH 9,8, plus 1 mM Magnesiumchlorid zugegeben. Nach einer Umsetzung
von 45 Minuten bei Raumtemperatur wurde der Test gestoppt und die
Farbe durch Zugabe von 100 μl
0,1 M Tris, pH 8,0, und 0,1 M EDTA stabilisiert. Die Mikrotiterplatten
wurden bei 405 nm in einem V-Max-Lesegerät für Platten mit 96 Vertiefungen
abgelesen (Molecular Devices, Menlo Park, CA).
-
Nach Subtraktion des Hintergrunds
wurden die Standards als halblogarithmische Darstellung aufgetragen,
und eine logarithmische Regression wurde durchgeführt. Anhand
der Gleichung für
die Kurve wurde die Konzentration von apoB, apoAI und HSA berechnet.
Die Proteinkonzentration wurde auf das gesamte Zellprotein normalisiert,
wodurch Konzentrationen mit den Einheiten ng/ml/mg Zellprotein erhalten
wurden. Jede Arzneistoffbehandlung wurde in doppelter Ausführung durchgeführt, wobei
aus den Ergebnissen der Durchschnitt gebildet wurde. Die apoB-,
apoAI- und HSA-Konzentrationen
für jede
Arzneistoffbehandlung wurden durch die entsprechende Proteinkonzentration
in der DMSO-Kontrolle geteilt. Die Ergebnisse wurden als Prozentsatz
der Kontrolle gegen die Arzneistoffkonzentration aufgetragen.
-
D. Lipidanalyse
-
Die HepG2-Zellen wurden in Platten
mit 6 Vertiefungen subkultiviert und vor der Arzneistoffbehandlung mindestens
24 Stunden bis zur Konfluenz gezüchtet.
Vor Zugabe des Arzneistoffs wurden die Kulturmedien entfernt, die
Zellen einmal mit PBS gewaschen und mit 1 ml frischem Medium (RPMI
1640 + 10% FBS) quantitativ versetzt. Die Verbindung A wurde zu
den Vertiefungen in doppelter Ausführung in 10 μl DMSO zugegeben,
so dass verschiedene Konzentrationen der Verbindung erhalten wurden.
DMSO alleine (10 μl)
wurde als negative Kontrolle verwendet. Nach 16 Stunden Inkubation
unter herkömmlichen
Zellkulturbedingungen wurden die Medien entfernt, und 1 ml Markierungsmedium
(RPMI 1640; 16,5 mg/ml Fettsäure-freies
BSA; 1 mM Natriumoleat; 1 mM Glycerin; 5 μCi/ml 3H-Glycerin
(Amersham Arlington Heights, IL, Kat.-Nr. TRA.244) wurde zusammen
mit einer zweiten Zugabe der Verbindung A zugefügt. Die Kulturen wurden zwei
Stunden unter herkömmlichen
Zellkulturbedingungen inkubiert. Die Medien (1 ml) wurden entnommen,
in 15-ml-Glasröhrchen gegeben
und sofort mit 2 ml eiskaltem Methanol und 1 ml dH2O
verdünnt.
Die Zellen wurden einmal mit PBS gewaschen und für die Messungen des Gesamtproteins
zubereitet, wie in Abschnitt I-B beschrieben.
-
Die Gesamtlipide wurden aus den Medien
extrahiert und wie folgt analysiert. Nach Zugabe von 5,0 ml Chloroform
und 0,2 ml 2% Essigsäure
wurden die Röhrchen
nach einer Minute Verwirbelung fünf
Minuten bei 2000 UpM zentrifugiert, wodurch die wässrige Phase
und die organische Phase voneinander getrennt wurden. Die obere
wässrige
Phase wurde entfernt, und 3,6 ml Methanol : Wasser (1 : 1), enthaltend
0,1% Essigsäure, wurden
zugegeben. Nach kurzem Verwirbeln wurden die Röhrchen wie vorstehend zentrifugiert,
und erneut wurde die wässrige
Phase entfernt. Die organische Phase wurde quantitativ in saubere
15-ml-Glasröhrchen überführt und
das Lösungsmittel
unter Stickstoff abgedampft. Die getrockneten Lipide wurden in 0,1
ml Chloroform gelöst,
und 30 μl
von jeder Probe wurden auf Dünnschicht-Chromatographieplatten
mit 19 Bahnen aus Kieselgel 60A (Whatman) getüpfelt. 5 bis 10 μg TG in 10 μl Chloroform
wurden als Träger
zugegeben und die Platten in Hexan : Diisopropylether : Essigsäure (130
: 70 : 4, Vol./Vol./Vol.) entwickelt. Nach dem Trocknen wurde das
Lipid gefärbt,
indem die Platten mit Iod in Kontakt gebracht wurden. Die Banden,
die dem TG entsprachen, wurden in Szintillationsgläschen geschabt.
0,5 ml dH2O und 10 ml EcoLite (ICN Biomedical)
Szintillationsflüssigkeit
wurden zugegeben und die Proben kräftig verwirbelt. Die Rohdaten
wurden auf das Zellprotein normalisiert und als Prozent der DMSO-Kontrolle
angegeben.
-
II. Ergebnisse
-
A. Identifizierung von
MTP-Inhibitoren
-
Die erste Durchmusterung legte nahe,
dass die Verbindung A den MTP-katalysierten
Transport von 3H-TG von HDL zu LDL hemmt.
Die Fähigkeit
der Verbindung A, den MTP-katalysierten Lipidtransport zu hemmen,
wurde in einem zweiten Test bestätigt,
in dem der MTP-katalysierte Transport von 3H-TG
von Donor-SUV zu Akzeptor-SUV gemessen wurde. Der IC50-Wert
für Verbindung
A beträgt
etwa 1 μM
(10).
-
B. Hemmung der apoB- und
der TG-Sekretion
-
Die Verbindung A wurde in einer zweifachen
Verdünnungsserie
im Bereich von 0,156 bis 20 μM
an HepG2-Zellen verabreicht. Nach 16 Stunden Inkubation unter herkömmlichen
Zellkulturbedingungen wurden Aliquots der konditionierten Medien
durch einen ELISA auf apoB, apoAI und HSA getestet. Die ApoB-Sekretion wurde
in dosisabhängiger
Art und Weise mit einem IC50-Wert von 5 μM gehemmt
(11). Die Sekretion
von apoAI und HSA blieb bis zur maximalen Dosis von 20 μM unbeeinflusst;
dies bestätigt,
dass die Hemmung für apoB
spezifisch war. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Zugabe eines MTP-Inhibitors
zu einer menschlichen Leberzelllinie die Sekretion von apo B enthaltenden
Lipoproteinen hemmt.
-
HepG2-Zellen wurden mit Dosen der
Verbindung A im Bereich von 1,25 μM
bis 20 μM
unter Bedingungen behandelt, die identisch waren mit den im apoB-,
apoAI- und HSA-Sekretionsexperiment verwendeten Bedingungen. Der
interazelluläre
PooI von TG wurde zwei Stunden mit 3H-Glycerin
markiert, und zwar in Gegenwart eines Trägers oder von verschiedenen
Dosen der Verbindung A. Die Ansammlung von radiomarkiertem TG im
Medium wurde gemessen, indem eine quantitative Extraktion und danach
Dünnschicht-Chromatographie-Analysen
durchgeführt
wurden und die Ergebnisse sodann auf das gesamte Zellprotein normlisiert
wurden. Als Kontrolle diente DMSO alleine. Die TG-Sekretion wurde
durch die Verbindung A in dosisabhängiger Art und Weise gehemmt.
Der IC50-Wert lag bei etwa 2,0 μM und ist
damit ähnlich
wie der IC50-Wert für die Hemmung der Sekretion
von apoB (12). Die
Ergebnisse bestätigen,
dass die Verbindung A die Sekretion von TG-reichen Lipoproteinen,
die apoB enthalten, hemmt.
-
Die vorstehenden Verfahren wurden
mit der Verbindung B wiederholt. Die Verbindung B hemmt den MTP-katalysierten 3H-TG-Transport von Donor-SUV zu Akzeptor-SUV.
Der IC50-Wert beträgt etwa 4 bis 6 μM (13). Die Sekretion von
Lipoproteinen, die apoB enthalten, wird in HepG2-Zellen auch durch
die Verbindung B gehemmt (14).
-
Beispiel 7
-
Hemmung des MTP-katalysierten
CE- und PC-Transports
-
I. Verfahren
-
Um die Wirkung der Verbindung A auf
den durch Rinder-MTP katalysierten Transport von CE oder PC zwischen
Membranen zu messen, wurde der Lipid-Transfertest, der den TG-Transfer zwischen
SUV misst, modifiziert. Die Zusammensetzung der Donor-Vesikel war
die gleiche, mit der Ausnahme, dass anstelle des markierten TG 0,25
Mol-% 14C-CE oder 14C-PC
verwendet wurden. Die Zusammensetzung der Akzeptor-Vesikel war die
gleiche, mit der Ausnahme, dass markiertes PC und unmarkiertes TG
nicht enthalten waren. Nach der Fällung der Donor-Vesikel wurde
der Prozentsatz des Lipid-Transfers berechnet, indem 14C-CE
oder -PC in den Akzeptor-Vesikeln im Überstand nach einer Transferreaktion
mit dem gesamten 14C-CE oder -PC im Test verglichen wurde.
Das markierte Lipid im Überstand
in Abwesenheit von MTP wurde von dem markierten Lipid in Gegenwart
von MTP abgezogen, wodurch der MTP-katalysierte Lipid-Transfer von
Donor-SUV zu Akzeptor-SUV berechnet wurde. Im übrigen wurde der Test im wesentlichen
wie vorstehend beschrieben durchgeführt.
-
II. Ergebnisse
-
Die Fähigkeit der Verbindung A wurde
ebenfalls untersucht, den MTPkatalysierten Transport von radiomarkiertem
CE und PC zwischen den Membranen zu hemmen. Die Verbindung A hemmte
den CE-Transfer in einer Art und Weise, die mit ihrer Hemmung des
TG-Transfers vergleichbar war. Die Verbindung A hemmte den PC-Transfer,
wobei sie jedoch beim Hemmen des PC-Transfers weniger wirksam war
als beim CE- und TG-Transfer. Etwa 40% des PC-Transfers wurde bei
Konzentrationen des Inhibitors gehemmt, die den TG- und CE-Transfer
um mehr als 80% senkten.
-
Beispiel 8
-
Clonierung von Rinder-MTP-5'-Ende
-
Eine cDNA-Bank des Rinder-Dünndarms,
verpackt in Lambda gt10, wurde von Clontech bezogen (Nr. BL1010A).
Die Bank wurde in SM verdünnt,
so dass 50000 Phagen pro 100 μl
enthalten waren (eine Verdünnung
von 1 : 100000). Das verdünnte
Phagenpräparat
(100 μl)
wurde mit 300 μl
E. coli C 600-Zellen (Clontech) gemischt und 15 Minuten bei 37°C inkubiert.
Nach Zugabe von 7 ml Deck-Agarose wurde das Gemisch auf eine 150-mm-Platte
gegossen, die 75 ml LB-Agarose enthielt. Insgesamt wurden auf diese
Weise 25 Platten hergestellt, die jeweils etwa 5 × 104 Phagen enthielten. Die Platten wurden über Nacht
bei 37°C
inkubiert.
-
Um die Phagen-DNA zu isolieren, wurden
zu jeder Platte 10 ml SM (keine Gelatine) zugegeben. Danach wurden
die Platten vorsichtig zwei Stunden bei Raum temperatur geschwenkt.
Die eluierten Phagen (etwa 8 ml/Platte) wurden gewonnen und vereinigt.
Die E. coli-Zellen wurden zehn Minuten bei 12000 × g abzentrifugiert.
-
Die Lambda-DNA wurde aus dem Überstand
unter Verwendung des QIAGEN Tip-100 (midi)-Präparats gemäß den Anweisungen des Herstellers
isoliert. Die gereinigte DNA wurde in einem Gesamtvolumen von 200 μl TE (10
mM Tris-Cl, pH 8,0, 1 mM EDTA) resuspendiert.
-
1 μg
Lambda-Phagen-DNA (etwa 3 × 107 Moleküle)
wurde zu einem PCR-Reaktionsgemisch
von 100-μl
zugegeben, das 2 mM Magnesiumchlorid, 0,2 mM von jedem Desoxynucleotid-Triphosphat,
1,25 × Puffer
und 2,5 Einheiten Taq-Polymerase
enthielt (Perkin-Elmer Cetus, Kit Nr. N801-0555). Die Konzentration
jedes Primers betrug 0,15 mM. Die Sequenz des Vorwärts-Primers
(SEQ ID NO: 29) war wie folgt:
-
-
Die Sequenz des Vorwärts-Primers
beruhte auf der menschlichen cDNA-Sequenz, die die Basen 41 bis
66 der 88-kDa-Komponente des MTP codiert. Der Rückwärts-Primer (SEQ ID NO: 30) hatte die folgende Sequenz:
-
-
Die Sequenz des Rückwärts-Primers beruhte auf der
bekannten Rinder-cDNA-Sequenz,
die die 88-kDa-Komponente des MTP codiert und mit den Basen 658
bis 636 der Rinder-cDNA hybridisiert, welche den Basen 807 bis 785
der menschlichen cDNA entspricht.
-
Die PCR-Amplifikation wurde in einem
Thermocycler von Perkin-Elmer, Modell 9600, durchgeführt. Nach
zwei Minuten Inkubation bei 97°C
wurde die Reaktion 35 Zyklen unterworfen, die jeweils aus 30 Sekunden
bei 94°C,
30 Sekunden bei 50°C
und einer Minute bei 72°C
bestanden. Eine letzte Inkubation wurde sieben Minuten bei 72°C durchgeführt.
-
Das PCR-Produkt wurde einer Elektrophorese
auf einem 1% Agarose-Gel in TAE-Puffer, wie vorstehend beschrieben,
unterworfen. Die Ausbeute des gewünschten 766-Basenpaar-Fragments
betrug etwa 2 μg. Die
DNA wurde aus dem Gel ausgeschnitten, unter Verwendung von GeneClean
(Bio101, La Jolla, CA) gereinigt, mit glatten Enden versehen, in
pUC-18-Sma1 (Pharmacia) cloniert und, wie früher beschrieben, sequenziert.
-
Die neue Sequenz, die aus der Rinder-cDNA
erhalten wurde, welche die 5'-Region der 88-kDa-Komponente
des MTP codiert, ist in SEQ ID NO: 5 dargestellt.
-
Durch die Sequenz werden 83 Basen
an das 5'-Ende der
früher
beschriebenen Rinder-cDNA angefügt.
-
Beispiel 9
-
Sequenzierung der menschlichen
genomischen DNA für
die 88-kDa-Komponente des MTP
-
Die Sequenzierung der menschlichen
genomischen DNA erfolgte durch die Verfahren, die in „Demonstration
eines Gendefekts bei einem zweiten Patienten mit Abeta-Lipoproteinämie" und in Beispiel
1 beschrieben sind. Als Ergebnis dieses Verfahrens wurde die menschliche
genomische Sequenz SEQ ID NO: 8 erhalten.
-
Mikrosomales
Triglycerid-Transferprotein
-
Zusammenfassung
-
Nucleinsäuresequenzen, insbesondere
DNA-Sequenzen, die die gesamte oder einen Teil der Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des mikrosomalen Triglycerid-Transferproteins
codieren, Expressionsvektoren, die die DNA-Sequenzen enthalten,
Wirtszellen, die die Expressionsvektoren enthalten, und Verfahren zur
Verwendung dieser Materialien. Die Erfindung betrifft außerdem Polypeptidmoleküle, die
die gesamte oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des mikrosomalen Triglycerid-Transferproteins umfassen, und Verfahren
zur Herstellung dieser Polypeptidmoleküle. Außerdem betrifft die Erfindung
neue Verfahren zum Verhindern, Stabilisieren oder Bewirken einer
Regression der Arteriosklerose sowie Arzneimittel, die eine solche
Aktivität
besitzen. Ferner betrifft die Erfindung neue Verfahren zum Senken
der Serumlipidspiegel und Arzneimittel, die eine solche Aktivität besitzen.
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Rinder-cDNA-Sequenz
(SEQ
ID NO: 1)
2900 Nucleotide
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Rinder-cDNA-Sequenz
(SEQ
ID NO: 1, Fortsetzung)
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Rinder-cDNA-Sequenz
(SEQ
ID NO: 1, Fortsetzung)
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Rinder-cDNA-Sequenz
(SEQ
ID NO: 1, Fortsetzung)
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Menschliche
cDNA-Sequenz
(SEQ ID NO: 2); 3185 Nucleotide
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Menschliche
cDNA-Sequenz
(SEQ ID NO: 2, Fortsetzung)
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Menschliche
cDNA-Sequenz
(SEQ ID NO: 2, Fortsetzung)
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Menschliche
cDNA-Sequenz
(SEQ ID NO: 2, Fortsetzung)
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Rinder-Proteinsequenz
(SEQ
ID NO: 3); 860 Aminosäuren
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Menschliche
Proteinsequenz
(SEQ ID NO: 4); 894 Aminosäuren
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(SEQ
ID NO: 8, Fortsetzung)
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(SEQ
ID NO: 8, Fortsetzung)
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(SEQ
ID NO: 8, Fortsetzung)
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(SEQ
ID NO: 8, Fortsetzung)
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(SEQ
ID NO: 8, Fortsetzung)
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(SEQ
ID NO: 8, Fortsetzung)
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(SEQ
ID NO: 8, Fortsetzung)
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Mikrosomales
Triglycerid-Transferprotein
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Inhaltsangabe
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Nucleinsäuresequenzen, insbesondere
DNA-Sequenzen, die die gesamte oder einen Teil der Untereinheit
mit hohem Molekulargewicht des mikrosomalen Triglycerid-Transferproteins
codieren, Expressionsvektoren, die die DNA-Sequenzen enthalten,
Wirtszellen, die die Expressionsvektoren enthalten, und Verfahren zur
Verwendung dieser Materialien. Die Erfindung betrifft außerdem Polypeptidmoleküle, die
die gesamte oder einen Teil der Untereinheit mit hohem Molekulargewicht
des mikrosomalen Triglycerid-Transferproteins umfassen, und Verfahren
zur Herstellung dieser Polypeptidmoleküle. Außerdem betrifft die Erfindung
neue Verfahren zum Verhindern, Stabilisieren oder Bewirken einer
Regression der Arteriosklerose sowie Arzneimittel, die eine solche
Aktivität
besitzen. Ferner betrifft die Erfindung neue Verfahren zum Senken
der Serumlipidspiegel und Arzneimittel, die eine solche Aktivität besitzen.