DE69328808T2 - Silberhalogenidemulsion und lichtempfindliches fotografisches Silberhalogenidmaterial - Google Patents

Silberhalogenidemulsion und lichtempfindliches fotografisches Silberhalogenidmaterial

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Description

    Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Silberhalogenidemulsion sowie ein lichtempfindliches photographisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial, insbesondere eine Silberhalogenidemulsion sowie ein lichtempfindliches photographisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial hervorragender Eigenschaften bezüglich kontrastreicher Gradation und Reziprozitätsgesetzfehler sowie hervorragender Latentbildstabilität.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Seit kurzem besteht ein Bedarf nach einer Schnellbehandlung lichtempfindlicher Aufzeichnungsmaterialien zur Herstellung von Farbbildern, um innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Kopien herstellen zu können. Eine einschlägige Maßnahme besteht in der Beschleunigung der Farbentwicklung durch Verwendung einer Silberchloridemulsion oder einer Silberbromchloridemulsion hohen Silberchloridgehalts als Silberhalogenidemulsion. Die einschlägige Technologie ist aus den US- A-4 183 756 und 4 225 666 sowie den offengelegten japanischen Patentanmeldungen (im folgenden als "japanische O. P. I.-Patentveröffentlichung" bezeichnet) Nr. 26589/1980, 91444/1983, 95339/1983, 94340/1983, 95736/1983, 106538/1983, 07531/1983, 107532/1983, 107533/1983, 108533/1983 und 125612/1983 bekannt.
  • Nachteilig an Silberchloridemulsionen oder Silberbromchloridemulsionen hohen Silberchloridgehalts ist, daß sie merklich verschleiern, daß ihre Empfindlichkeit gering ist und daß sie starke Schwankungen in der Empfindlichkeit und Gra dation infolge von Reziprozitätsgesetzfehlern, d. h. aufgrund der Belichtungsintensität, zeigen. Zur Lösung dieser Schwierigkeiten wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Aus den japanischen O. P. I.-Patentveröffentlichungen Nr. 139323/1976 und 171947/1984 sind Maßnahmen zur Verbesserung der Behandlungsstabilität und von Reziprozitätsgesetzfehlern durch Zusatz von Verbindungen mit einem Metall aus der achten Gruppe des Periodensystems bekannt.
  • Die beschriebenen Maßnahmen reichen jedoch nicht aus, die geschilderten Probleme bezüglich Silberchlorid oder Silberhalogenid mit hohem Silberchloridanteil zu lösen. Darüber hinaus beschreibt die japanische O. P. I.- Patentveröffentlichung Nr. 183647 eine Technologie zur Erhöhung der Empfindlichkeit zur Verbesserung von Reziprozitätsgesetzfehlern und ferner zur Verbesserung von durch Temperaturänderungen bei der Belichtung hervorgerufenen Schwankungen von Empfindlichkeit und Gradation.
  • Es ist allgemein bekannt, daß eine Dotierung mit Iridiumverbindungen wirksam Reziprozitätsgesetzfehler von Silberhalogenidemulsionen verbessert. Aus der japanischen O. P. I.- Patentveröffentlichung Nr. 4935/1968 ist eine Technologie zur Gewährleistung von allenfalls geringfügigen Gradationsschwankungen innerhalb eines breiten Belichtungszeitraums durch Zusatz einer Iridiumverbindung bei der Herstellung von Silberhalogenidkörnchen bekannt. Darüber hinaus ist aus der US-A 4 997 751 eine Technologie zur Verbesserung von Empfindlichkeitsgesetzfehlern durch Entfernen von Iridium von der Oberfläche von Silberhalogenidkörnchen bekannt.
  • Obwohl der Hauptteil der geschilderten Probleme durch die beschriebenen Maßnahmen gelöst werden können, bleibt immer noch das Problem, daß die Empfindlichkeitsänderung in Abhängigkeit von den Zeitintervallen zwischen Belichtung und Behandlung groß ist (d. h. die Latentbildstabilität schlecht ist), übrig. Von Twickey wird in "Journal of Photographic Science", Band 33, Seite 201 insbesondere darauf hingewiesen, daß die bekanntlich Reziprozitätsgesetzfehler verbessernde Dotierung mit einer Iridiumverbindung trotz einer Lösung des Reziprozitätsgesetzfehlerproblems in nennenswertem Maße die Latentbildstabilität zu einem frühen Zeitpunkt nach der Belichtung beeinträchtigt bzw. verschlechtert. Folglich ist diese Technologie nicht praxisgerecht. In der japanischen O. P. I.-Patentveröffentlichung Nr. 135832/1980 wird darauf hingewiesen, daß man eine hohe Empfindlichkeit und eine Verbesserung bezüglich Reziprozitätsgesetzfehlern durch Dotieren mit Cadmium, Blei, Kupfer und Zink erreichen kann. Bei Untersuchungen der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat es sich jedoch gezeigt, daß man nicht gleichzeitig eine Erhöhung der Empfindlichkeit und eine Verbesserung bezüglich Reziprozitätsfehlern erreichen kann und daß die Stabilität des anfänglichen Latentbilds verlorengeht.
  • Die japanische O. P. I.-Patentveröffentlichung Nr. 188437/1991 beschreibt eine Technologie zur Verbesserung von Reziprozitätsgesetzfehlern und zur Verminderung von durch den Zeitraum von der Belichtung bis zur Behandlung bzw. Entwicklung hervorgerufenen Schwankungen in der Entwicklungsdichte durch Applikation einer Iridiumverbindung und einer Eisenverbindung auf der Oberflächenschichtseite bei 50% oder mehr des Kornvolumens. Bei Untersuchungen der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat es sich jedoch gezeigt, daß nun noch praktische Probleme ungelöst bleiben, indem nämlich trotz einer Verbesserung von Reziprozitätsgesetzfehlern durch Anwendung der beschriebenen Technologien die Gradation infolge des Zeitraums von der Belichtung bis zur Behandlung bzw. Entwicklung schwankt und der Kontrast infolge einer inaktiven Behandlung sinkt.
  • Aus der japanischen O. P. I.-Patentveröffentlichung Nr. 105940/1991 sind Maßnahmen zur Verbesserung der Stabilität des anfänglichen Latentbilds durch Dotieren mit Iridium in einem speziellen Bereich bekannt. Es sind jedoch noch weitere Verbesserungen erforderlich. In der genannten Literaturstelle findet sich kein Hinweis auf eine Iridiumverbindung mit einem Bromidliganden. Bei der verwendeten Verbindung handelt es sich um K&sub3;IrCl&sub6;. Gemäß der japanischen O. P. I.-Patentveröffentlichung Nr. 9034/1992 wird in einem Vergleichsbeispiel K&sub3;IrCl&sub6; in einer reinen Silberchloridemulsion ohne Bromidion verwendet. Diese in dem Vergleichsbeispiel mit K&sub3;IrCl&sub6; dotierte Emulsion läßt erheblich zu wünschen übrig, indem sie nämlich eine schlechte Latentbildstabilität und einen niedrigen Kontrast aufweist.
  • Bei eigenen Untersuchungen hat es sich gezeigt, daß Emulsionen mit durch K&sub3;IrBr&sub6; zugeführten Bromidionen eine besonders gute Latentbildstabilität aufweisen. Die genannte japanische O. P. I.-Patentveröffentlichung beschreibt zwar eine Iridiumverbindung, diese besitzt jedoch einen Chloridliganden und keinen Bromidliganden.
  • Bei Verwendung von Iridiumverbindungen mit einem Chloridliganden hat es sich gezeigt, daß Silberchlorid, insbesondere solches mit hohem Silberchloridanteil, und Silberbromchlorid unerwünscht sind, da sie das (sogenannte) Schwanzbildungsphänomen, ein Phänomen, bei dem die Dichte geringfügig über die Belichtungsmenge hinaus in einem Bereich extrem niedriger Belichtung erhöht wird, hervorrufen. Dadurch werden die Photographien verwaschen.
  • Seit langem wurden Untersuchungen am Einsatz mehrwertiger Metallverbindungen in einer Silberhalogenidemulsion durchgeführt. Aus "Basis for Photography", herausgegeben von der Japanischen Photographischen Gesellschaft, Verlag Corona Publishing Co., Ltd., 1978, wird auf Seite 545 eine Technologie zur Dotierung mit Cd²&spplus;, Pd²&spplus;, Cu²&spplus; oder einem dreiwertigen Metall zur Produktion einer Elektronenfalle beschrieben. In "Research Disclosure Journal", Band 176 (Dezember 1978) (RD-17643) werden Maßnahmen zur Herstellung einer direktkopierenden Emulsion in Gegenwart von Zinn, Blei, Kupfer, Cadmium, Wismut, Magnesium, Rhodium und Iridium beschrieben. Die US-A-3 923 513 beschreibt, daß 4-wertige Ionen, wie Blei, Antimon, Wismut, Arsen, Gold, Iridium, Rhodium, Platin, Osmium und Iridium in den a. a. O. beschriebenen internes-Bildemulsionen verwendbar sind. Die japanische O. P. I.-Patentveröffentlichung Nr. 285941/1989 beschreibt die Verhinderung von durch die Zeitdauer hervorgerufenen Empfindlichkeits- und Gradationsschwankungen durch den Zusatz von Edelmetallen der achten Gruppe. Die japanische O. P. I.-Patentveröffentlichung Nr. 56238/1990 beschreibt die Zusammensetzungsverteilung von AgCl und Metallen der achten Gruppe. Aus der japanischen O. P. I.- Patentveröffentlichung Nr. 20852/1990 sind Silberhalogenidemulsionen mit einem Komplex aus Übergangsmetallen mit einem Nitrosyl- oder Thionitrosylliganden bekannt. Die japanische O. P. I.-Patentveröffentlichung Nr. 20853/1990 beschreibt eine durch Verwendung von Osmium-, Iridium-, Rhenium- und Rutheniumkomplexen mit einem Cyanoligancten erreichte Empfindlichkeitssteigerung. Aus der japanischen O. P. I.-Patentveröffentlichung Nr. 20855/1990 ist eine Technologie zur Änderung der Eigenschaften einer Emulsion durch Zusatz flächenzentrierter kubischer Körnchen und Einer Re- Verbindung zu einer Silberhalogenidemulsion bekannt. Hierbei wird das Problem von Reziprozitätsgesetzfehlern bei niedriger Intensität durch Zusatz eines Rheniumpentabromidkomplexes zu einer Silberbromidemulsion oder einer Silberbromiodidemulsion vermindert.
  • Trotz der geschilderten Technologien konnte bislang noch keine hinsichtlich Hochkontrast-Gradationseigenschaften, Reziprozitätsgesetzfehlern und Stabilität des anfänglichen Latentbilds zufriedenstellende Emulsion bereitgestellt werden.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung einer Silberhalogenidemulsion und eines lichtempfindlichen photographischen Silberhalogenidaufzeichnungsmaterials hervorragender Hochkontrast- Gradationseigenschaften und hervorragenden Eigenschaften bezüglich Reziprozitätsgesetzfehlern und ferner hervorragender Latentbildstabilität.
  • Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe läßt sich mit einer Silberhalogenidemulsion bzw. einem lichtempfindlichen photographischen Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial der folgenden Merkmale (1) bis (3) lösen.
  • (1) Silberhalogenidemulsion, umfassend Silberhalogenidkörnchen eines Silberchloridgehalts von nicht weniger als 95 Mol-% und eines Silberbromidgehalts von nicht weniger als 0,1 Mol-%, wobei die Silberhalogenidkörnchen in Gegenwart mindestens einer Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe K&sub3;IrBr&sub6;, K&sub2;IrBr&sub6;, Na&sub3;IrBr&sub6;, Na&sub2;IrBr&sub6;, K&sub2;IrBr&sub4;Cl&sub2;, K&sub2;IrBr&sub4;Cl&sub2;, K&sub3;IrBr&sub3;Cl&sub3;, K&sub3;IrBr&sub3;Cl&sub3;, K&sub3;IrBr&sub5;Cl, K&sub2;IrBr&sub5;Cl, K&sub3;IrBr&sub5;(H&sub2;O), K&sub3;IrBr&sub5;(H&sub2;O)&sub2;, K&sub3;IrBr&sub5;I und K&sub2;IrBr&sub5;I ("erfindungsgemäß verwendete Ir-Verbindung"), gebildet wurden.
  • (2) Silberhalogenidemulsion gemäß (1), welche Gold- oder Gold/Schwefel-sensibilisiert ist.
  • (3) Lichtempfindliches photographisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial mit einer Silberhalogenidemulsion gemäß (1) oder (2).
  • Im folgenden wird die Erfindung näher erläutert.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Erfindungsgemäß bedeutet die Herstellung von Silberhalogenidkörnchen in Gegenwart einer erfindungsgemäß verwendeten Ir-Verbindung den Eintrag der betreffenden Verbindung in ein Gefäß vor Produktion der Körnchen oder den anschließenden oder gleichzeitigen Eintrag der betreffenden Verbindung während der Produktion der Körnchen. Vorzugsweise ist die betreffende Verbindung in den Silberhalogenidkörnchen enthalten.
  • Die Silberhalogenidkörnchen im Rahmen der vorliegenden Erfindung bestehen vorzugsweise aus Silberbromchloridkörnchen praktisch ohne Iodid. Darüber hinaus beträgt der Silberchloridgehalt der Silberhalogenidkörnchen nicht weniger als 95 und nicht mehr als 99,9, zweckmäßigerweise 98 bis 99,9, vorzugsweise 99,3 bis 99,99 Mol-%. Der Silberbromidgehalt beträgt zweckmäßigerweise 0,1 bis 2,0, vorzugsweise 0,1 bis 0,7 Mol-%.
  • Die Silberhalogenidkörnchen im Rahmen der vorliegenden Erfindung können eine einheitliche Zusammensetzung oder eine lokalisierte Phase von Silberbromid auf ihrer Oberfläche oder in ihrem Inneren aufweisen. Die Silberhalogenidemulsionen im Rahmen der vorliegenden Erfindung können auch noch andere als erfindungsgemäße Silberhalogenidkörnchen enthalten.
  • Darüber hinaus beträgt in einer Silberhalogenidemulsionsschicht mit Silberhalogenidkörnchen eines Silberchloridgehalts von nicht weniger als 90 Mol-% das Verhältnis Silber halogenidkörnchen eines Silberchloridgehalts von nicht weniger als 90 Mol-%/Gesamtmenge an in der angegebenen Emulsionsschicht enthaltenen Silberhalogenidkörnchen zweckmäßigerweise nicht weniger als 60, vorzugsweise nicht weniger als 80 Mol-%.
  • Bezüglich des Korndurchmessers des Silberhalogenidkorns gibt es keinerlei Beschränkungen. Wenn jedoch die Schnellbehandlungseigenschaften, die Empfindlichkeit und sonstige photographische Eigenschaften in Betracht gezogen werden, beträgt er zweckmäßigerweise 0,2 bis 1,6, vorzugsweise 0,25 bis 1,2 um. Der Korndurchmesser der genannten Körnchen kann nach verschiedenen üblicherweise auf dem einschlägigen Fachgebiet durchgeführten Methoden gemessen werden. Typische Methoden werden in "Analysis Methods for Grain Diameter", (A. S. T. M. Symposium on Light Microscopy, 1955, Seite 94-122) oder im zweiten Kapitel in "Theory of Photographic Process", (Herausgeber Mees und James, 3. Auflage, Verlag MacMillan Publishing Co., Inc. (1966)) beschrieben.
  • Der Korndurchmesser von Silberhalogenidkörnchen kann mithilfe der Projektionsfläche von Körnchen oder eines Näherungswerts hierzu berechnet werden.
  • Wenn die Körnchenform praktisch einheitlich ist, kann die Kornverteilung fast exakt mithilfe des Durchmessers oder einer Projektionsfläche dargestellt werden. Die Kornverteilung von Silberhalogenidkörnchen ist polydispers oder monodispers. Bevorzugt wird ein monodisperses Silberhalogenid eines Streuungskoeffizienten von nicht mehr als 0,22, vorzugsweise von nicht mehr als 0,15, bei der Kornverteilung von Silberhalogenidkörnchen. Hierin entspricht der Streuungskoeffizient einem Koeffizienten, der die Breite der Korndurchmesserverteilung angibt. Er wird durch folgende Gleichung:
  • Streuungskoeffizient = S/R
  • (hierin bedeuten S die Standardabweichung der Korndurchmesserverteilung und R den durchschnittlichen Korndurchmesser) definiert. Der Korndurchmesser ist der Durchmesser im Falle kugeliger Silberhalogenidkörnchen bzw. der Durchmesser bei Umwandlung der Kornprojektion in eine Kugel derselben Fläche im Falle von kubischen oder andersförmigen (als kugeligen) Körnchen.
  • Zur Zubereitung von Silberhalogenidemulsionen kann man sich verschiedenster üblicher Vorrichtungen und Verfahren bedienen.
  • Silberhalogenidemulsionen im Rahmen der vorliegenden Erfindung können nach einem Säureverfahren, einem Neutralverfahren oder einem Ammoniakverfahren hergestellt werden. Die genannten Körnchen können auf einmal oder nach Herstellung von Impfkörnchen wachsengelassen werden. Die Verfahren zur Herstellung von Impfkörnchen und zum Wachsenlassen derselben können gleich oder verschieden sein.
  • Als Verfahren zur Umsetzung eines löslichen Silberhalogenids mit einem löslichen chalkogenisierten Salz kann man sich eines normalen Fällverfahrens, eines Umkehrfällverfahrens, eines gleichzeitigen Fällverfahrens und Kombinationen derselben bedienen. Das Verfahren zur gleichzeitigen Fällung wird bevorzugt. Als Variante des gleichzeitigen Fällverfahrens kann das aus der japanischen O. P. I.- Patentveröffentlichung Nr. 48521/1979 bekannte Doppelstrahlverfahren unter Steuerung des pAg-Werts durchgeführt werden.
  • Als Vorrichtung zur Zufuhr wäßriger Lösungen mit einem hydrophilen Silbersalz und einer hydrophilen chalkogenisier ten Salzsubstanz eignen sich eine in einer Reaktionsbeginnflüssigkeit plazierte Vorrichtung gemäß den japanischen. O. P. I.-Patentveröffentlichungen Nr. 92523/1982 und 92524/1982, eine aus der DE-A-29 21 164 bekannte Vorrichtung, in welcher die Dichte wäßriger Lösungen hydrophiler Silbersalze und hydrophiler chalkogenisierter Salzsubstanzen zur Zugabe aufeinanderfolgend geändert wird und eine aus der japanischen O. P. I.-Patentveröffentlichung Nr. 501776/1981 bekannte Vorrichtung zur Bildung von Körnchen unter Konstanthalten des Abstands zwischen Silberhalogenidkörnchen durch Herausnehmen der anfänglichen Reaktionsflüssigkeit aus dem Reaktor und Einengen desselben mithilfe einer Ultrafiltrationsmethode.
  • Erforderlichenfalls können ferner Silberhalogenidlösungsmittel, z. B. Thioether, verwendet werden. Den Silberhalogenidkörnchen können während ihrer Bildung und nach beendeter Bildung Verbindungen mit einer Mercaptogruppe, stickstoffhaltige heterocyclische Verbindungen oder Sensibilisierungsfarbstoffe zugesetzt werden.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können Silberhalogenidkörnchen in beliebiger Form eingesetzt werden. Ein bevorzugtes Beispiel sind kubische Körnchen mit der (100)- Fläche als Kristallfläche. Darüber hinaus können Körnchen mit oktaedrischen, tetradekaedrischen oder dodekaedrischen Formen nach Verfahren gemäß den US-A-4 183 756 und 4 225 666, der japanischen O. P. I.-Patentveröffentlichung Nr. 26589/1980, der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 42737/1980 und "The Journal of Photographic Science" (J. Photogr. Sci), 21, 39 (1973) hergestellt werden. Ferner können auch Zwillingskristallkörnchen verwendet werden.
  • Als Silberhalogenidkörnchen können im Rahmen der vorliegenden Erfindung Körnchen gleichförmiger Korngestalt oder Körnchen verschiedener Formen in Mischung verwendet werden.
  • Erfindungsgemäß können im Laufe der Bildung der Silberhalogenidkörnchen und/oder des Wachsens der Silberhalogenidkörnchen in das Innere der Silberhalogenidkörnchen und/oder auf ihre Oberfläche mithilfe von Cadmiumsalzen, Zinksalzen, Bleisalzen oder Komplexsalzen hiervon, Rhodiumsalzen oder Komplexsalzen hiervon oder Iridiumsalzen oder Komplexsalzen hiervon (die nicht unter die vorliegende Erfindung fallen) Metallionen eingearbeitet bzw. appliziert werden. Darüber hinaus kann durch Einbringen von Silberhalogenidkörnchen in eine geeignete reduzierende Lösung im Inneren oder auf der Oberfläche der Körnchen für Reduktionssensibilisierungskeime gesorgt werden.
  • Unnötige lösliche Salze können aus einer Silberhalogenidkörnchen enthaltenden Emulsion nach beendetem Wachstum der Silberhalogenide entfernt oder in der betreffenden Emulsion belassen werden. Zum Entfernen der genannten Salze kann man sich eines aus Research Disclosure Nr. 17643 bekannten Verfahrens bedienen.
  • In einer Emulsion im Rahmen der Erfindung verwendete Silberhalogenidkörnchen können aus solchen bestehen, bei denen auf ihrer Oberfläche oder in ihrem Inneren latente Bilder gebildet werden. Von diesen werden Silberhalogenidkörnchen vom Oberflächenlatentbildtyp, bei denen latente Bilder hauptsächlich auf der Kornoberfläche entstehen, bevorzugt.
  • Darüber hinaus kann eine Emulsion mithilfe eines Sensibilisierungsfarbstoffs für einen gewünschten Wellenlängenbereich optisch sensibilisiert werden. Als Sensibilisierungsfarbstoffe eignen sich Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe, komplexe Cyaninfarbstoffe, komplexe Merocyaninfarbstoffe, Holocyaninfarbstoffe, Hemicyaninfarbstoffe, Styryl farbstoffe und Hemioxanolfarbstoffe.
  • Erfindungsgemäß verwendete Silberhalogenidemulsionen können durch Sensibilisierungsverfahren mithilfe einer reduzierenden Substanz, mit einem Chalkogensensibilisator oder mit Edelmetallverbindungen sensibilisiert werden. Die genannten Sensibilisierungsmaßnahmen können auch in Kombination durchgeführt werden. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt werden eine Schwefelsensibilisierung, eine Goldsensibilisierung und eine eine Kombination dieser darstellende Gold/Schwefel-Sensibilisierung.
  • Bei im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten Silberhalogenidemulsionen applizierbaren Chalkogensensibilisatoren handelt es sich um Schwefelsensibilisatoren, Selensensibilisatoren und Tellursensibilisatoren. Von diesen werden Schwefelsensibilisatoren bevorzugt. Als Schwefelsensibilisatoren seien Thiosulfatsalze, Arylthiocarbamidothioharnstoff, Arylthiocyanat, Cystin, p- Toluolthiosulfonsäuresalze und Rhodanin genannt.
  • Als bei erfindungsgemäß verwendeten Silberhalogenidemulsionen einsetzbare Edelmetallsensibilisatoren werden Goldsensibilisatoren bevorzugt. In den Goldsensibilisatoren kann die Oxidationsstufe des Goldes ein- oder dreiwertig sein. Es können Chloroaurat und Kaliumchloroaurat verwendet werden.
  • Üblicherweise werden für die lichtempfindlichen photographischen Silberhalogenidaufzeichnungsmaterialien im Rahmen der Erfindung Farbstoff bildende Kuppler dahingehend ausgewählt, daß in den einzelnen Emulsionsschichten Farbstoffe, die Spektrallicht der Lichtempfindlichkeit absorbieren, und die genannte Emulsion sensibilisieren, entstehen. Den blauempfindlichen Emulsionsschichten werden einen gelben Farb stoff bildende Kuppler einverleibt. In den grünempfindlichen Emulsionsschichten werden einen purpurroten Farbstoff bildende Kuppler gebildet. Für eine rotempfindliche Emulsionsschicht wird ein einen blaugrünen Farbstoff bildender Kuppler verwendet. Je nach dem Verwendungszweck können die lichtempfindlichen farbphotographischen Silberhalogenidaufzeichnungsmaterialien auch in von der geschilderten Kombination unterschiedlicher Kombination hergestellt werde.
  • Den lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien im Rahmen der vorliegenden Erfindung können in beliebiger Weise Antifarbschleiermittel, Bildstabilisatoren, Härtungsmittel, Plastifizierungsmittel, Antibestrahlungsfarbstoffe, polymere Latizes, UV-Absorptionsmittel, Formalinfänger, Entwicklungsbeschleuniger, fluoreszierende Aufheller, Aufrauhmittel, Gleitmittel, antistatische Mittel und Netzmittel einverleibt werden. Die genannten Verbindungen werden in den japanischen O. P. I.-Patentveröffentlichungen Nr. 215272 und 46436 beschrieben, die erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien können durch übliches Farbentwickeln Bilder liefern.
  • Beispiele
  • Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, sie jedoch keinesfalls beschränken.
  • Beispiel 1
  • 1000 ml einer 40ºC warmen 2%igen wäßrigen Gelatinelösung wurden gleichzeitig innerhalb von 30 min unter Steuern der pAg- bzw. pH-Werte auf 6,5 bzw. 3,0 mit den folgenden Lösungen A und B versetzt. Danach wurden gleichzeitig innerhalb von 120 min unter Steuern der pAg- bzw. pH-Werte auf 7,3 bzw. 5,5 die Lösungen C und D zugegeben. Der pAg-Wert wurde nach dem aus der japanischen O. P. I.- Patentveröffentlichung Nr. 45437/1984 bekannten Verfahren gesteuert. Der pH-Wert wurde mithilfe von Schwefelsäure bzw. einer wäßrigen Natriumhydroxidlösung gesteuert.
  • Lösung A
  • Natriumchlorid 3,42 g
  • Kaliumbromid 0,03 g
  • mit Wasser aufgefüllt auf 200 ml.
  • Lösung B
  • Silbernitrat 10 g
  • mit Wasser aufgefüllt auf 200 ml.
  • Lösung C
  • Natriumchlorid 78,7 g
  • Kaliumbromid 0,157 g
  • mit Wasser aufgefüllt auf 446 ml.
  • Lösung D
  • Silbernitrat 190 g
  • mit Wasser aufgefüllt auf 380 ml.
  • Die erhaltene Lösung wurde mithilfe einer 10%igen wäßrigen Lösung von Demol N (hergestellt von Kao Atlas) und einer 30%igen wäßrigen Magnesiumsulfatlösung entsalzt. Danach wurde die Mischlösung mit einer wäßrigen Gelatinelösung vereinigt. Auf diese Weise wurde eine monodisperse kubische Silberhalogenidemulsion EMP-1 einer durchschnittlichen Korngröße von 0,40 um, eines Streuungskoeffizienten (Standardabweichung/durchschnittlicher Korndurchmesser) von 0,07 und eines Silberchloridgehalts von 99,9 Mol-% erhalten.
  • Die Emulsion EMP-1 wurde bei 65ºC der geeignetsten Sensi bilisierung unter Verwendung der folgenden Verbindungen unterworfen, wobei eine grünempfindliche Silberhalogenidemulsion Em-1 erhalten wurde.
  • Natriumthiosulfat 1,5 mg/mol AgX
  • Stabilisator SB-1 6 · 10&supmin;&sup4; mol/AgX
  • Sensibilisierungsfarbstoff GS-1 3 · 10&supmin;&sup4; mol/AgX
  • In entsprechender Weise wie die Emulsion Em-1 wurde eine Silberhalogenidemulsion Em-2 hergestellt, wobei jedoch der Lösung C K&sub2;IrBr&sub6; in einer Menge von 1 · 10&supmin;&sup8; mol pro Mol Silber zugesetzt wurde.
  • Unter Verwendung der in Tabelle 2 angegebenen Beispielverbindungen anstelle der der Emulsion Em-2 zugesetzten Verbindung K&sub2;IrBr&sub6; wurden die in Tabelle 2 angegebenen Emulsionen zubereitet. Ferner wurden als Vergleichsproben unter Verwendung der folgenden Verbindungen IR-1 bis IR-6 anstelle der Verbindung K&sub2;IrBr&sub6; von Em-2 ebenfalls in Tabelle 2 angegebene (Vergleichs)Emulsionen zubereitet.
  • IR-1: K&sub2;IrCl&sub6;
  • IR-2: K&sub2;ReCl&sub6;
  • IR-3: K&sub3;[RuCl&sub5;NO]
  • IR-4: K&sub2;PtCl&sub4;
  • IR-5: K&sub2;PdCl&sub4;
  • IR-6: K&sub2;OsCl&sub6;
  • Die folgenden Schichten wurden auf einen einseitig mit Polyethylen kaschierten und auf der anderen Seite (d. h. der Seite, auf welche die photographischen Schichtbausteine aufgetragen wurden) mit Titanoxid beschichteten Schichtträger aufgetragen, wobei ein Prüfling Nr. 101 erhalten wurde. Tabelle 1
  • Der zweiten Schicht wurde als Härtungsmittel die Verbindung H-1 der folgenden Formel
  • C(CH&sub2;SO&sub2;CH=CH&sub2;)&sub4;
  • einverleibt.
  • Entsprechend dem Prüfling Nr. 101 wurden Prüflinge Nr. 102 bis 114 hergestellt, wobei jedoch anstelle der Emulsion Em- 1 in Prüfling Nr. 101 die Emulsionen Em-2 bis Em-14 verwen det wurden.
  • Die Eigenschaften der in der geschilderten Weise hergestellten Prüflinge wurden wie folgt bewertet. Die Tabelle 2 enthält die Bewertungsergebnisse.
  • (1) Sensitometrie
  • Die Prüflinge wurden 0,05 s lang mit Grünlicht stufenkeilbelichtet und danach im Rahmen der später beschriebenen Behandlungsstufen farbentwickelt. Danach wurden ihre Dichtewerte mithilfe eines optischen Densitometers (Modell PDA- 65, hergestellt von Konica) gemessen. Die Empfindlichkeit wurde als Logarithmus des Umkehrwerts der Belichtungsmenge, die zum Erreichen einer Dichte Schleierdichte plus 0,8 erforderlich ist, angegeben. Die Gradation γ&sub2; ist als Umkehrwert der Differenz der Belichtungsmenge zwischen einem Dichtewert Schleierdichte plus 0,2 und einem Dichtewert Schleierdichte plus 0,7 angegeben.
  • (2) Reziprozitätsgesetzfehler
  • Die Prüflinge wurden 10 s lang mit grünem Licht stufenkeilbelichtet, so daß die Belichtungsmenge der obigen Belichtungsmenge entsprach. Danach wurden sie in entsprechender Weise - wie beschrieben - sensitometrisch ausgemessen. Die Empfindlichkeits jeden Prüflings wurde als relative Empfindlichkeit in Bezug auf eine bei 0,05 s dauernder Belichtung erreichte Empfindlichkeit von "100" angegeben.
  • (3) Schleierdichte
  • Nicht-belichtete Prüflinge wurden farbentwickelt. Deren Dichte wurde mit einem optischen Densitometer (Modell PDA- 65, hergestellt von Konica) ausgemessen.
  • (4) Latentbildstabilität
  • Die Dichtewerte eines 10 s nach der Belichtung mit Grünlicht bzw. eines 5 min nach der Belichtung mit Grünlicht entwickelten Prüflings wurden mithilfe eines Densitometers (Modell PDA-65, hergestellt von Konica) ausgemessen. Danach wurde der Unterschied Δγ&sub2; zwischen der bei der Entwicklung eines Prüflings 5 min nach der Belichtung erreichten Gradation und der bei der Entwicklung eines Prüflings 10 s nach der Belichtung erreichten Gradation berechnet.
  • Δγ&sub2; = γ&sub2; (entwickelt 5 min nach der Belichtung) - γ&sub2; (entwickelt 10 s nach der Belichtung)
  • γ&sub2;: Umkehrwert der Differenz der Belichtungsmenge zwischen der Dichte Schleierdichte plus 0,2 und der Dichte Schleierdichte plus 0,7.
  • Die bei der Bewertung durchgeführten Behandlungsbedingungen waren folgende:
  • Farbentwickler
  • Reines Wasser 800 ml
  • Triethanolamin 10 g
  • N,N-Diethylhydroxylamin 5 g
  • Kaliumbromid 0,02 g
  • Kaliumchlorid 2 g
  • Kaliumsulfit 0,3 g
  • 1-Hydroxyethyliden-1,1-diphosphat 1,0 g
  • Ethylendiamintetraacetat 1,0 g
  • Dinatriumbrenzkatechin-3,5-disphosphat 1,0 g
  • N-Ethyl-N-β-methansulfonamidoethyl-3-methyl-4-aminoanilinsulfat 4,5 g
  • Fluoreszierender Aufheller (4,4'-Diaminostilbensulfonsäurederivat) 1,0 g
  • Kaliumcarbonat 27 g
  • mit Wasser aufgefüllt auf 1 l
  • Der pH-Wert ist auf 10,10 eingestellt.
  • Bleichfixierbad
  • Ammoniumeisen(III)ethylendiamintetraessigsäurebihydrat 60 g
  • Ethylendiamintetraessigsäure 3 g
  • Ammoniumthiosulfat (70%ige wäßrige Lösung) 100 ml
  • Ammoniumsulfit (40%ige wäßrige Lösung) 27,5 ml
  • mit Wasser aufgefüllt auf 1 l
  • Der pH-Wert wurde mit Kaliumcarbonat bzw. Eisessig eingestellt.
  • Stabilisierbad
  • 5-Chlor-2-methyl-4-isothiazolin-3-on 1,0 g
  • Ethylenglykol 1,0 g
  • 1-Hydroxyethyliden-1,1-diphosphat 2,0 g
  • Ethylendiamintetraacetat 1,0 g
  • Ammoniumhydroxid (20%ige wäßrige Lösung) 3,0 g
  • Fluoreszierender Aufheller (4,4'-Diaminostilbensulfonsäurederivat) 1,5 g
  • mit Wasser aufgefüllt auf 1 l
  • Der pH-Wert wurde mit Schwefelsäure bzw. Kaliumhydroxid auf 7,0 eingestellt. Tabelle 2
  • Wie aus Tabelle 2 hervorgeht, konnte mit dem die Verbindung K&sub2;IrBr&sub6; enthaltenden Prüfling (Prüfling 102) ein extrem hoher Kontrast erzielt werden. Darüber hinaus zeigte es sich, daß der Reziprozitätsgesetzfehler und die Latentbildstabilität ausgezeichnet waren. Nachteilig an Prüflingen mit einer Iridiumverbindung war, daß trotz verbesserter Reziprozitätsgesetzfehler deren Empfindlichkeit und Latentbildstabilität beeinträchtigt waren. Es zeigte sich jedoch, daß im Falle des erfindungsgemäßen Prüflings 102 bei verbessertem Reziprozitätsgesetzfehler die Latentbildstabilität kaum beeinträchtigt bzw. verlorengegangen war.
  • Beispiel 2
  • Entsprechend den Emulsionen Em-2 und Em-9 von Beispiel 1, jedoch mit der Ausnahme, daß zur chemischen Sensibilisie rung Natriumthiosulfat, Natriumchloroaurat und SB-1 verwendet wurden, wurden Emulsionen Em-15 und Em-16 zubereitet.
  • Durch Auftragen der Emulsionen Em-15 und Em-16 entsprechend der Emulsion Em-1 wurden Prüflinge 115 und 116 hergestellt. Diese Prüflinge wurden entsprechend Beispiel 1 bewertet. Die Tabelle 3 enthält die Bewertungsergebnisse. Tabelle 3
  • Der Prüfling 116 mit Natriumchloroauratsensibilisierung besaß eine so hohe Empfindlichkeit, daß er diesbezüglich dem Prüfling 109 überlegen war. Es zeigte sich jedoch, daß er Reziprozitätsgesetzfehlerprobleme aufwies und in der Latentbildstabilität beeinträchtigt war. Bei dem erfindungsgemäßen Prüfling 115 zeigte es sich, daß er trotz geringer Verstärkung des Reziprozitätsgesetzfehlers eine hohe Empfindlichkeit und eine extrem verbesserte Latentbildstabilität aufwies.
  • Beispiel 3
  • Bei der Zubereitung der EMP-1 von Beispiel 1 wurden die Zugabezeiten für die Lösungen A und B einerseits und für die Lösungen C und D andererseits derart modifiziert, daß eine monodisperse kubische Emulsion eines durchschnittlichen Korndurchmesser von 0,71 um (Länge einer Seite des Kubus), eines Streuungskoeffizienten von 0,07 und eines Silberhalogenidgehalts von 99,9 Mol-% erhalten wurde. Diese Emulsion wurde in höchst geeigneter Weise bei 65º mit 0,8 mg/mol AgX Natriumthiosulfat, 6 · 10&supmin;&sup4; mol/mol AgX SB-1 und 4 · 10&supmin;&sup4; mol/mol AgX Sensibilisierungsfarbstoff BS-1 sensibilisiert. Die erhaltene Emulsion wurde als EMP-2 bezeichnet. BS-1
  • Entsprechend der Emulsion EMP-2 wurden Emulsionen zubereitet, wobei jedoch der Lösung C1 · 10&supmin;&sup8; mol/mol AgX K&sub2;IrBr&sub6; bzw. IR-1 zugesetzt wurden. Die erhaltenen Emulsionen wurden als Emulsionen Em-17 und Em-18 bezeichnet.
  • Entsprechend den Emulsionen Em-17 und Em-18 wurden Emulsionen zubereitet, wobei jedoch zur Sensibilisierung 1,5 mg/mol AgX Natriumchloroaurat zugesetzt wurden. Die erhaltenen Emulsionen wurden als Emulsionen Em-19 und Em-20 bezeichnet.
  • Entsprechend der Emulsion EMP-1 von Beispiel 1 wurde unter Verändern der Zugabezeiten für die Lösungen A und B einerseits und für die Lösungen C und D andererseits eine monodisperse kubische Emulsion eines durchschnittlichen Korndurchmessers von 0,52 um (ausgedrückt als Länge einer Seite des Kubus), eines Streuungskoeffizienten von 0,07 und eines Silberchloridgehalts von 99,9 Mol-% zubereitet. Diese Emulsion wurde in höchst geeigneter Weise bei 67ºC durch Zusatz von 2,0 mg/mol AgX Natriumthiosulfat, 7 · 10&supmin;&sup4; mol/mol AgX SB-1 und 7 · 10&supmin;&sup5; mol/mol AgX des Sensibilisierungsfarbstoffs RS-1 sensibilisiert. Die erhaltene Emulsion wurde als Emulsion EMP-3 bezeichnet. RS-1
  • Entsprechend der Emulsion EMP-3 wurden unter Zusatz von 1 · 10&supmin;&sup8; mol/mol AgX an K&sub2;IrBr&sub6; bzw. IR-1 zu der Lösung C Emulsionen zubereitet. Diese wurden als Emulsionen Em-21 und Em-22 bezeichnet.
  • Entsprechend den Emulsionen Em-21 und Em-22 wurden unter Zusatz von 0,3 mg/mol AgX Natriumchloroaurat Emulsionen zubereitet. Diese wurden als Emulsionen Em-23 und Em-24 bezeichnet.
  • Auf einen einseitig mit Polyethylen kaschierten und auf der anderen Seite (auf welche die photographischen Schichtbausteine aufgetragen wurden) mit titanoxidhaltigem Polyethylen kaschierten Papierschichtträger wurden Schichten der folgenden Zusammensetzung aufgetragen, wobei ein mehrlagiges lichtempfindliches farbphotographisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial 201 erhalten wurde.
  • Die Beschichtungslösung wurde wie folgt zubereitet:
  • Beschichtungslösung für die erste Schicht
  • 26,7 g Gelbkuppler Y-1, 10,0 g Farbbildstabilisator ST-1, 6,67 g ST-2, 0,67 g Zusatz HQ-1 und 6,67 g des hochsieden den organischen Lösungsmittels DNP sowie 60 ml Ethylacetat wurden zu einer Lösung vereinigt. Die erhaltene Lösung wurde emulgiert und in 220 ml einer 10%igen wäßrigen Gelatinelösung mit 7 ml eines 20%igen Netzmittels SU-1 dispergiert. Auf diese Weise wurde eine Gelbkupplerdispersionslösung erhalten. Die erhaltene dispergierte Lösung wurde mit dem Antistockfleckenmittel F-1 versetzt und danach mit einer unter den folgenden Bedingungen zubereiteten blauempfindlichen Silberhalogenidemulsion (mit 8,67 g Silber) gemischt, wobei eine Beschichtungslösung für die erste Schicht erhalten wurde.
  • Beschichtungslösungen für die zweite bis siebte Schicht wurden in entsprechender Weise wie die Beschichtungslösung für die erste Schicht zubereitet. Der zweiten und der vierten Schicht wurde H-2, der siebten Schicht H-1 als Härtungsmittel zugesetzt. Als Beschichtungshilfsmittel wurden die Netzmittel SU-2 und SU-3 zur Steuerung der Oberflächenspannung zugesetzt. Die Tabellen 4 und 5 zeigen die Zusammensetzung der einzelnen Schichten. Tabelle 4 Tabelle 5
  • * Die Zugabemengen an Silberhalogenidemulsion sind auf Silber bezogen.
  • Entsprechend Prüfling 201 wurden Prüflinge 202 bis 204 hergestellt, wobei jedoch die Emulsionen für die einzelnen lichtempfindlichen Silberhalogenidschichten durch die in Tabelle 6 angegebenen Emulsionen ersetzt wurden. Tabelle 6
  • Die erhaltenen Prüflinge wurden entsprechend Beispiel 1 belichtet und behandelt, wobei jedoch die Farbe des bei der Belichtung benutzten Filters in Blau, Rot und Grün geändert wurde. Danach wurden die Prüflinge entsprechend Beispiel 1 bewertet. Die Empfindlichkeit ist als relative Empfindlichkeit unter der Annahme einer Empfindlichkeit von "100" des Prüflings 201 angegeben. Die Tabelle 7 enthält Angaben über die Ergebnisse. Tabelle 7
  • Aus Tabelle 7 geht hervor, daß sich das erfindungsgemäße lichtempfindliche mehrlagige Silberhalogenidfarbaufzeichnungsmaterial durch bemerkenswerte Effekte auszeichnet. Es hat sich insbesondere gezeigt, daß sich der mithilfe von Natriumchloroaurat chemisch sensiblisierte Prüfling 203 im Vergleich zu dem in entsprechender Weise sensibilisierten Prüfling 204 durch eine ausgesprochen gute Latentbildstabilität auszeichnet.
  • Es wurde gefunden, daß die vorliegende Erfindung die Herstellung von Prüflingen hoher Empfindlichkeit und akzeptabler Reziprozitätsgesetzfehler und Latentbildstabilität gestattet, wenn die einschlägigen Prüflinge mithilfe von Natriumchloroaurat chemisch sensibilisiert wurden.
  • Beispiel 4
  • Unter Bezugnahme auf die japanische O. P. I.- Patentveröffentlichung Nr. 183647/1989 wurde eine Emulsion mit einer lokalisierten Phase von Silberbromid auf der Kornoberfläche zubereitet.
  • Eine 50ºC warme 3%ige wäßrige Gelatinelösung wurde mit 6 g Natriumchlorid versetzt, worauf in die Lösung unter kräftigem Rühren eine Lösung mit 10 g Silbernitrat und eine Lösung mit 3,44 g Natriumchlorid eingerührt wurden. Danach wurde unter kräftigem Rühren eine Lösung mit 232 g Silbernitrat und 79,8 g Natriumchlorid zugegeben. Anschließend wurde die Lösung mit 290 mg Sensibilisierungsfarbstoff GS-1 versetzt. Nachdem das Gemisch 15 min lang verrührt worden war, wurde es mit einer wäßrigen Lösung mit 8 g Silbernitrat und einer Lösung mit 0,55 g Natriumchlorid sowie 0,5 g Kaliumbromid versetzt und unter kräftigem Rühren bei 40ºC gemischt. Die Lösung wurde entsalzt, gewaschen und entsprechend Emulsion EMP-1 redispergiert. Auf diese Weise wurde eine Emulsion eines durchschnittlichen Korndurchmessers von 0,40 um und eines Streuungskoeffizienten von 0,07 erhalten. Wurde die erhaltene Emulsion einer Röntgenbeugungsuntersuchung unterworfen, wurden der Hauptpeak von 100% Silber über das Chlorid und der Subpeak von 60 bis 90 Mol-% Silberchlorid festgestellt. Folglich zeigte es sich, daß Körnchen mit lokalisierter Silberbromidphase erhalten worden waren. Danach wurde die erhaltene Emulsion der passendsten chemischen Sensibilisierung unter Verwendung von Natriumthiosulfat, Natriumchloroaurat und der bereits genannten Verbindung SB-1 unterworfen. Die erhaltene Emulsion wurde als Em-25 bezeichnet.
  • Eine wäßrige Lösung mit 79,8 g Natriumchlorid, wie sie bei der Zubereitung der Emulsion Em-25 verwendet worden war, wurde mit einer entsprechenden Menge der Verbindung I-16 wie bei der Zubereitung der Emulsion Em-2 versetzt. Durch Ändern des Gehalts an Kaliumbromid bei der Zubereitung der Körnchen der Emulsion Em-25 entsprechend Tabelle 7 wurde eine in entsprechender Weise wie die Emulsion Em-25 chemisch sensibilisierte Emulsion Em-27 zubereitet. Danach wurden Emulsionen Em-26 und Em-28 entsprechend der Emulsion Em-2 zubereitet, wobei jedoch der Br-Anteil geändert wurde. Durch chemische Sensiblisierung entsprechend der Emulsion Em-25 wurde eine Emulsion erhalten. Unter Verwendung der erhaltenen Emulsionen wurden Prüflinge Nr. 205 bis 208 hergestellt. Sie wurden entsprechend Beispiel 1 bewertet.
  • Ein Vergleich zwischen den Prüflingen 205 und 208 ergab, daß die Emulsion mit lokalisierter Br-Phase einen hinsichtlich Reziprozitätsgesetzfehler und Latentbildstabilität günstigen Prüfling hoher Empfindlichkeit zu liefern vermag. Darüber hinaus ergibt sich aus den Prüflingen 206 und 208, daß Emulsionen mit einem Br-Gehalt von 0,3 Mol-% noch günstigere Ergebnisse liefern.

Claims (5)

1. Silberhalogenidemulsion, umfassend Silberhalogenidkörnchen eines Silberchloridgehalts von nicht weniger als 95 Mol-% und eines Silberbromidgehalts von nicht weniger als 0,1 Mol-%, wobei die Silberhalogenidkörnchen in Gegenwart mindestens einer Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe K&sub3;IrBr&sub6;, K&sub2;IrBr&sub6;, Na&sub3;IrBr&sub6;, Na&sub2;IrBr&sub6;, K&sub2;IrBr&sub4;Cl&sub2;, K&sub2;IrBr&sub4;Cl&sub2;, K&sub3;IrBr&sub3;Cl&sub3;, K&sub3;IrBr&sub3;Cl&sub2;, K&sub3;IrBr&sub5;Cl, K&sub2;IrBr&sub5;Cl, K&sub3;IrBr&sub5;(H&sub2;O), K&sub3;IrBr&sub5;(H&sub2;O)&sub2;, K&sub3;IrBr&sub5;I und K&sub2;IrBr&sub5;I, gebildet wurden.
2. Silberhalogenidkörnchen nach Anspruch 1 eines Silberchloridgehalts von 98 bis 99,9 Mol-% und eines Silberbromidgehaltanteils von 0,1 bis 2,0 Mol-%.
3. Silberhalogenidkörnchen nach Anspruch 1 eines Silberchloridgehalts von 99,3 bis 99,9 Mol-% und eines Silberbromidgehalts von 0,1 bis 0,7 Mol-%.
4. Silberhalogenidkörnchen nach Anspruch 1, die einer Schwefel- und Goldsensibilisierung unterworfen wurden.
5. Lichtempfindliches farbphotographisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial mit einem Schichtträger und - darauf vorgesehen - einer Silberhalogenidemulsionsschicht mit einem einen purpurroten Farbstoff bildenden Kuppler, einer Silberhalogenidemulsionsschicht mit einem einen gelben Farbstoff bildenden Kuppler und einer Silberhalogenidemulsionsschicht mit einem einen blaugrünen Farbstoff bildenden Kuppler, wobei jede der Silberhalogenidemulsionsschichten Silberhalogenidkörn chen eines Silberchloridgehalts von nicht weniger als 95 Mol-% und eines Silberbromidgehalts von nicht weniger als 0,1 Mol-%, die in Gegenwart mindestens einer Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe K&sub3;IrBr&sub6;, K&sub2;IrBr&sub6;, Na&sub3;IrBr&sub6;, Na&sub2;IrBr&sub6;, K&sub3;IrBr&sub4;Cl&sub2;, K&sub2;IrBr&sub4;Cl&sub2;, K&sub2;IrBr&sub3;Cl&sub3;, K&sub3;IrBr&sub3;Cl&sub3;, K&sub3;IrBr&sub5;Cl, K&sub2;IrBr&sub5;Cl, K&sub3;IrBr&sub5;(H&sub2;O), K&sub3;IrBr&sub5;(H&sub2;O)&sub2;, K&sub3;IrBr&sub5;I und K&sub2;IrBr&sub5;I, gebildet wurden, enthält.
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