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Verfahren zur Herstellung von Farbrastern Bei farbigen Bildern, insbesondere
bei farbigen Photographien, bei denen die die Farbwirkung 'hervorrufenden Grundfarben
in Form von nahe beieinanderliegenden Färbrasterelementen angeordnet sind; liegt
die Aufgabe vor, auf der Bildschicht ein Farbraster zu erzeugen. Hierbei ist es
erwünscht, daß die Grundfarben auf die Rasterelemente gleichmäßig verteilt sind
und zwischen den einzelnen Rasterelementen möglichst keine leeren Zwischenräume
vorhanden sind.
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Es ist bekannt, Farbraster durch verschiedenartig eingefärbte materielle
Teilchen, die innig gemischt auf die Bildfläche verteilt werden, zu erzeugen. Es
ist weiterhin bekannt, Farbraster durch Druckverfahren zu erzeugen. Beide Verfahren
weisen Nachteile auf; bei,dem zuerst Genannten läß-t;sichnicht vermeiden, daß gleichartig
gefärbte Rasterelemente zusammenliegen und daß Zwischenräume zwischen den einzelnen
Rasterelementen entstehen. Das Druckverfahren weist den Nachteil auf, daß bei Verwendung
von flüssigen Farbstoffen ein Ineinanderlaufen der einzelnen benachbarten Rasterelemente
vorkommt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist die genannten .Nachteile nicht
auf. Nach der Erfindung werden die Farbraster durch die an sich bekannte kathodische
Zerstäubung von Metallen und ähnlichen Stoffen erzeugt, wobei die Größe und Gestalt
der einzelnen Rasterelemente durch Schablonen oder Blenden, die in den Weg der niederzuschlagenden
Teilchen eingeschaltet werden, und die Farbe durch Art und Dicke des Niederschlags
-be= stimmt wird. Es wird hierbei als bekannt vorausgesetzt, _ daß äußerst dünne
Metallschichten von molekularer Dicke im durchfallenden Licht eine bestimmte Farbe
zeigen, deren Natur einerseits von der Art des Metalls und andenerseIts in gewissen
Grenzen. von der Schichtdicke abhängt. So erscheint z. B. eine dünne Silberschicht
in der Durchsicht je nach der Schichtdicke hellblau bis dunkelblau. Eine aufgetragene
dünne Goldschicht
ist in der Durchsicht grün, eine Selenschicht
rotbraun usw. Es ist bekannt, derartige dünne Metallschichten durch Kathodenzerstäubung
aufzutragen. Hiervon wird für andere Zwecke, z. B. zum Einfärben größerer Oberflächen
öder zum Leitendmachen beliebiger Gegenstände, Gebrauch gemacht.
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Die Herstellung von Farbrastern durch Kathodenzerstäubung hat den
wesentlichen Vorteil; daß die Auftragung des Rasters in trockenem Zustande erfolgen
kann, daß somit keine Veränderung der Trägerschicht durch die aufgetragenen Farbstoffe
und kein Ineinanderlaufen benachbarter Rasterteile vorkommen kann; ferner sind die
mittels Kathodenzerstäubüng aufgebrachten farbigen Niederschläge so feinkörnig,
daß auch bei starker Vergrößerung ein Farbkorn nicht störend in Erscheinung tritt.
Die Herstellung der Farbraster mittels Kathodenzerstäubung erfolgt in einem luftdicht
abgeschlossenen Raum bei einem Gasdruck von weniger als i mm. Das zu zerstäubende
Metall wird in an sich bekannter Weise, beispielsweise in Form von Drähten öder
Blechen, als Kathode benutzt, wobei die Kathode zweckmäßig erhitzt wird. In einigem
Abstand von der Kathode befindet sich die Trägerfläche, die mit einem Raster versehen
werden soll, während die Anode an einer beliebigen Stelle, z. B. hinter der Trägerfläche,
angebracht sein kann: Erfindungsgemäß werden nun zwischen der Kathode und der Trägerfläche,
und zwar ummittelbar vor ,der Trägerfläche, Schablonen oder Blenden angeordnet,
die die Form der gewünschten Rasterelemente aufweisen. Bei einem Linienraster hat
die Blende- strichartige Öffnungen, bei einem Punktraster hat sie die entsprechende
Anzahl von punktförmigen Löchern usw. Da die Blenden und Schablonen in den Gang
der zu zerstäubenden Teilchen eingeschaltet sind; können sich die Teilchen nur an.
denjenigen Stellen der Bildträgerschicht niederschlagen, vor denen sich die Öffnungen
der Blenden befinden. Es werden nun jeweils alle Rasterelemente der gleichen Art,
also der gleichen Färbe; in einem Arbeitsgang niedergeschlagen und hierauf die Blende
gegenüber der Trägerschicht um einen kleinen Betrag verschoben, so daß in den frei
gebliebenen Zwischenräumen die Rasterelemente der anderen Farben in @glei@ eher
Weise erzeugt werden. Es ist hierbei möglich, die einzelnen Rasterelemente ohne
Zwischenräume anzuordnen. Es ist naturgemäß gleichgültig, ob bei der Herstellung
der nächsten Rasterfarbe die Blende oder die Bildfläche verschoben wird. Die Verschiebung
erfolgt in bekannter Weise beispielsweise durch Mikrometerschrauben.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, durch Änderung
der Arbeitsbedingungen, z. B. durch Änderung der Bestäubungsdauer, durch Änderung
der angelegten Spannung oder der Temperatur der Kathode, die Menge des zerstäubter.
Metalls und damit die Schichtdicke und die Farbt des erzeugten Niederschlages zu
verändern. Es ist ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß die
genannten Änderungen während des Betriebes vorgenommen werden können.
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Soll eine einzelne Bildfläche mit einem Farbraster nach der Erfindung
versehen werden, so wird diese in einfacher Weise in den Bestäubungsraum eingebracht.
Handelt es sich dagegen um die Erzeugung von Farbrastern auf Filmbändern, so werden
diese Bänder in bekannter Weise in Rollenform angeordnet und durch Feder- oder Motorlaufwerke
während des Arbeitsganges umgespult: Es ist auch möglich, die Ab- und Aufwicklung
außerhalb des Bestäubungsraumes irorzunehmen und das Filmband durch Barometerverschlüsse
in den Bestaubungsraum hinein- und herauszuführen.