DE69307821T2 - Nahtklammer - Google Patents

Description

1. Gebiet der Erfindung
• Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befestigungseinrichtung zur Verwendung bei chirurgischen Vorgängen, um ein Nahtmaterial zu befestigen.
2. Hintergrund des technischen Gebietes
• Nahtmaterialien werden gebräuchlich verwendet, um Einschnitte zu schließen und beschädigtes Gewebe wieder zu verbinden. Typischerweise werden die Nahtmaterialien durch das Gewebe hindurchgeführt und die freien Enden der Nahtmaterialien werden zusammengebunden. In vielen Fällen ist der Nahtmaterialort in einem ausreichenden Maß freigelegt, um es dem Chirurgen zu gestatten, schnell das Nahtmaterial von Hand zu binden. Jedoch bei einigen Vorgängen wie arthroskopischer, laparoskopischer oder endoskopischer Chirurgie ist der Verschlußort von Hand nicht erreichbar. Als eine Folge daraus muß der Chirurg gewöhnlich die Nahtmaterialenden in einen Knoten an einem Ort entfernt von dem Nahtort binden und dann geeignet gestaltete Instrumente betätigen, um den Knoten zu dem Ort zu verschieben.
• Zum Beispiel verwenden arthroskopische chirurgische Vorgänge gewöhnlich eine Kanüle mit geringem Durchmesser, die sich durch einen schmalen Einschnitt erstreckt, der in einem Gelenk hergestellt wird. Die Nahtmaterialien erstrecken sich von dem Verschlußort durch die Kanüle. Die offenliegenden freien Enden der Nahtmaterialien werden durch den Chirurgen verknüpft und der Knoten durch die Kanüle zum Verschlußort verschoben.
• Gleichermaßen verläßt sich laparoskopische oder endoskopische Chirurgie auch auf Kanülen mit geringem Durchmesser, die durch schmale Einschnitte im Körpergewebe eingeführt werden, um Zutritt zum Inneren des Körpers zu erlangen. Die Betätigungsinstrumente besitzen relativ lange und schmale Bereiche, die durch eine Kanüle eingeführt werden, um die Operation im Inneren des Körpers durchzuführen. Die Instrumentierung für solche Vorgänge wird von außerhalb des Körpers betätigt. Es wird sofort deutlich, daß das benötigte Geschick, um Nahtmaterialenden unter solchen Bedingungen zu befreien, nicht nur eine Belastung für das Operationspersonal darstellt, sondern auch ein größeres Risiko dem Patienten auferlegt.
• Verschiedene Einrichtungen sind bekannt, die versuchen, das oben genannte Problem zu behandeln.
• Zum Beispiel offenbart das US-Patent Nr. 5,078,731 an Hayhurst eine Nahtmaterialklammer zum Greifen einer oder mehrerer Nahtmaterial-Fadenlinien (suture thread lines). Die Hayhurst- Nahtmaterialklammer ist in einer offenen Position entlang des Nahtmaterials (der Nahtmaterialien) verschiebbar. Wenn sie an dem Verschlußort angeordnet ist, kann die Hayhurst-Klammer dann geschlossen werden, um die Position der Klammer zu fixieren, wobei das Nahtmaterial (die Nahtmaterialien) befestigt werden. Der Oberbegriff des Anspruchs 1 unten basiert auf der Offenbarung der US-A-5,078,731.
• US-Patent Nr. 4,291,698 an Fuchs et al. offenbart einen Nahtmaterialhalter von der Art eines Knopfes umfassend eine Scheibe mit einem Schlitz, der sich zu einem Durchgang zum Führen eines Nahtmaterialfadens durch diesen hindurch innerhalb des Umfanges der Scheibe erstreckt. Der Durchgang wird durch eine Klemmeinrichtung abgeschlossen, um einen Faden in dem Durchgang zu verklemmen. Die Klemmeinrichtung umfaßt einen Scheibenabschnitt, der parallel mit der Scheibe über den Schlitz und den Durchgang zu einem eingeschnappten Bereich bewegbar ist, wo sein inneres Randteil hinter dem Durchgang ist und damit den Faden biegt und ihn durch Reibung und Druck hält.
• Andere Einrichtungen zum Fixieren von Nahtmaterial sind in US- Patent Nr. 3,753,438; 3,857,396; 3,910,281; 3,976,079; 4,387,489; 4,750,492; und 4,969,892 offenbart.
• Während die oben genannten Einrichtungen die Funktion des Haltens des Nahtmaterials ausführen, besteht noch die Notwendigkeit nach einer verbesserten Nahtmaterialhalteklammer, die einfach im Aufbau ist, einfach anzuwenden ist und bei laparoskopischen oder endoskopischen oder arthroskopischen Anwendungen wie auch bei herkömmlichen chirurgischen Vorgängen verwendbar ist.
Zusammenfassung der Erfindung
• Eine Nahtmaterialbefestigungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ist im beigefügten Anspruch 1 definiert. Solch eine Vorrichtung umfaßt ein erstes Element umfassend einen Grundscheibenbereich mit einer Erstreckung in Längsrichtung, die durch seine längste Seite definiert ist, und erste und zweite Beine, die von dem Grundscheibenbereich hervorstehen und sich in Längsrichtung darauf erstrecken, wobei die ersten und zweiten Beine elastisch in Richtung einer voneinander beabstandeten Position vorgespannt sind und aufeinander zu in Antwort auf darauf angewandte Kraft bewegbar sind; und ein zweites Element mit einer Erstreckung in Längsrichtung, die durch seine längste Seite definiert ist, wobei das zweite Element eine Öffnung besitzt, um die ersten und zweiten Beine des ersten Elements aufzunehmen. Vorzugsweise sind die ersten und zweiten Beine im wesentlichen senkrecht zu dem Grundscheibenelement und im wesentlichen parallel zueinander. In einer bevorzugten Ausführungsform besitzen die ersten und zweiten Beine eine Kurvenkörperoberfläche und das zweite Element besitzt ein Kurvenmittel, wie eine Kante oder Oberfläche, um über diese Kurvenkörperoberfläche zu fahren, um die ersten und zweiten Beine aufeinander zu zu bewegen.
• Ein anderes bevorzugtes Merkmal der vorliegenden Erfindung ist die verriegelnde Einschnappverbindung des ersten und zweiten Elements, die durch zumindest einen Widerhaken ermöglicht wird, der sich von zumindest einem der Beine erstreckt, wobei der Widerhaken eine Anschlagoberfläche besitzt, um das sich Lösen des ersten und zweiten Elements zu verhindern, nachdem diese in Eingriff gebracht worden sind.
• Die Nahtmaterialbefestigungsvorrichtung kann aus einem bioabsorbierbaren Material hergestellt sein.
• Ebenfalls hierin angezeigt ist ein Verfahren zum Befestigen eines Nahtmaterials unter Verwendung der Nahtmaterialbefestigungsvorrichtung der vorliegenden Erfindung durch Anordnen einer oder mehrerer Nahtmaterialfäden quer über beide ersten und zweiten Beine, dann zusammen Verriegeln der ersten und zweiten Elemente, während das Nahtmaterial in einem gewundenen Pfad angeordnet ist. Die Biegung der beiden Beine nimmt einen Bereich von Nahtmaterialgrößen, die gehalten werden sollen, auf. Wenn das Nahtmaterial unter Spannung gesetzt ist, wird Reibung an jedem der vielen Abbiegungen, denen das Nahtmaterial unterworfen worden ist, entwickelt, was zu wesentlich höheren Haltekräften führt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
• Fig. 1 ist eine perspektivische Explosionsansicht der Nahtmaterialklammer der vorliegenden Erfindung.
• Fig. 2 ist eine Querschnittsansicht, die das Verbiegen der das Nahtmaterial berührenden Füße während des Einrückens in das Halteelement zeigt.
• Fig. 3 ist eine Querschnittsansicht, die ein Nahtmaterial in Verbindung mit einer geschlossenen Klammer der vorliegenden Erfindung zeigt.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsform(en)
• Bezugnehmend auf Fig. 1 umfaßt die Nahtmaterialklammer 100 der vorliegenden Erfindung vorzugsweise zwei trennbare Bereiche: einen ersten Bereich 110 und einen zweiten Bereich 120, die in gegenseitig verriegelndem Eingriff zusammenschnappen.
• Jedes Element, 110 und 120, ist vorzugsweise von einem einstückigen Aufbau und kann von jeglichem geeigneten, polymerischen Stoff hergestellt werden. Besonders bevorzugt sind bioabsorbierbare polymerische Stoffe wie Polymere und Kopolymere aus Glycolid, Lactid, Kaprolakton und 1,4-Dioxanon. Das erste Element 110 umfaßt eine Grundscheibe 111 von im allgemeinen rechteckiger Form mit einer Erstreckung in Längsrichtung 110a, die länger als ihre Breite 111b ist. Senkrecht von der Grundscheibe 111 hervorstehend sind zwei Beine 112 und 113. Die Beine 112 und 113 sind voneinander beabstandet und definieren somit einen Spalt 114 zwischen ihnen. Die Beine 112 und 113 erstrecken sich in Längsrichtung entlang der Grundscheibe und besitzen eine ausreichende Elastizität, um sich nach innen in Richtung aufeinander zu in Reaktion auf eine darauf angewandte Kraft zu biegen, wenn das erste und zweite Element 110 und 120 montiert werden. Die Elastizität spannt die ersten und zweiten Beine 112 und 113 in ihre ursprüngliche Position vor.
• Jedes Bein 112 und 113 umfaßt jeweils einen Verriegelungswiderhaken 115 und 116. Die Verriegelungswiderhaken 115 und 116 besitzen alle eine Kurvenkörperoberfläche, 115a und 116a jeweils, und jeweils Anschlagoberflächen 115b und 116b, um die Einschnappverbindung mit dem zweiten Element, d.h. dem Halter 120 zu erleichtern.
• Bezugnehmend auf Fig. 1 und 2 umfaßt das Halterelement 120 eine obere Oberfläche 122, eine untere Oberfläche 123 und eine sich in Längsrichtung erstreckende Öffnung 121, die gestaltet und dimensioniert ist, um die Beine 112 und 113 aufzunehmen. Die Öffnung 121 umfaßt eine Kante 121a, die über die Kurvenscheibenoberflächen 115a und 116a fährt, um die oberen Bereiche der Beine 112 und 118 in Richtung aufeinander zu zu bewegen, um somit den Eintritt der Widerhaken 115 und 116 durch die Öffnung 121 zur Einschnappverbindung der ersten und zweiten Elemente 110 und 120 zu gestatten. Die Öffnung 121 umfaßt auch eine Seitenwand 121b, die als eine Auffangoberfläche wirkt, wie unten beschrieben wird. Die Anschlagoberflächen 115a und 116b schnappen in eine Position, worin eine Kraft, die dahingehend gerichtet ist, die Trennung der verbundenen Elemente 110 und 120 zu erzeugen, dazu führt, daß die Oberflächen 115b und 116b gegen die obere Oberfläche 122 des Halters anstoßen und das Lösen der Elemente verhindern.
• Die Nahtmaterialklammer ist gestaltet und dimensioniert, um alle gebräuchlich erhältlichen Nahtmaterialgrößen aufzunehmen. Typischerweise kann die Erstreckung 111a in Längsrichtung von etwa 5 mm bis etwa 7,5 mm (etwa 0,20 bis etwa 0,30 inches), und die Breite 111b kann von etwa 2,5 mm bis etwa 3 mm (etwa 0,1 bis etwa 0,2 inches) sein. Das Halteelement kann von etwa 7,5 mm bis etwa 10 mm (etwa 0,30 bis etwa 0,40 inches) lang und von etwa 2,5 bis etwa 3 mm (etwa 0,10 bis etwa 0,20 inches) breit sein. Die Öffnung 121 kann von etwa 5 mm bis etwa 7,5 mm (etwa 0,20 bis etwa 0,30 inches) lang und von etwa 1,2 mm bis etwa 1,4 mm (etwa 0,05 bis etwa 0,06 inches) breit sein, gemäß den Abmessungen der Beine 112 und 113. Die Seitenwand 121b und der Halter 120 können von etwa 6,3 mm bis etwa 8,6 mm (etwa 0,25 bis ungefähr 0,35 inches) hoch sein. Diese Abmessungen sind im Zuge eines Beispieles bevorzugter Bereiche gegeben und sollen nicht dahingehend ausgelegt werden, daß sie den Umfang der vorliegenden Erfindung auf die angegebenen Größen begrenzen.
• Die Nahtmaterialklammer 100 wird gemäß dem folgenden Verfahren verwendet. Die ersten und zweiten Elemente 110 und 120 der Nahtmaterialklammer sind anfänglich getrennt. Eine oder mehrere Nahtmaterial-Fadenlinien 130 werden quer über und schräg über die Beine 112 und 113, wie in Fig. 1 gezeigt, angeordnet.
• Nachfolgend werden das erste und zweite Element in Richtung aufeinander zu bewegt, wobei die Beine 112 und 113 in die Öffnung 121 eingeführt werden, bis die Einschnappverbindung fertiggestellt ist und die ersten und zweiten Elemente 110 und 120 zusammen verriegelt sind. Das erste und zweite Element können von Hand verbunden werden oder sie können mittels eines geeigneten Instrumentes verbunden werden.
• Wenn einmal die Nahtmaterialklammer 100 montiert worden ist, wird das Nahtmaterial 130 in gewundener Anordnung, wie in Fig. 3 gezeigt ist, festgehalten. Während der Verwendung werden sich die beiden Beine 112 und 113 ausreichend biegen, um einen Bereich von Nahtmaterialgrößen festzuhalten, während die Elastizität der Beine die Beine gegen die Auffangoberfläche 121b drückt, um das Nahtmaterial mit ähnlicher Kraft ungeachtet der Nahtmaterialgröße festzuhalten. Daher kann eine Nahtmaterialklammer 100 einer einzigen Größe alle typischen Nahtmaterialgrößen aufnehmen.
• Die folgenden Ansprüche bezeichnen Ausführungsformen der Erfindung zusätzlich zu jenen im Detail oben beschriebenen.

Claims (8)

1. Nahtmaterialbefestigungsvorrichtung (100) umfassend:

(a) ein erstes Element (110) umfassend einen Grundscheibenbereich (111) mit einer Erstreckung in Längsrichtung, die durch seine längste Seite definiert ist, und mit ersten (112) und zweiten (113) Beinen, die von dem Grundscheibenbereich hervorstehen, wobei die ersten und zweiten Beine elastisch in Richtung einer voneinander beabstandeten Position vorgespannt und aufeinander zu in Antwort auf darauf angewendete Kraft bewegbar sind; und

(b) ein zweites Element (120) mit einer Erstreckung in Längsrichtung, die durch seine längste Seite definiert ist, wobei das zweite Element eine Öffnung (121) zum Aufnehmen der ersten und zweiten Beine des ersten Elements besitzt;

dadurch gekennzeichnet, daß

c) sich die ersten und zweiten Beine in Längsrichtung entlang des Grundscheibenbereiches erstrecken, um einander zugewandt zu sein; mit einem Spalt (114) dazwischen entlang der Erstreckung in Längsrichtung des Grundscheibenbereichs.

2. Nahtmaterialbefestigungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, worin die ersten und zweiten Beine im wesentlichen senkrecht zum Grundscheibenbereich sind.

3. Nahtmaterialbefestigungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, worin die ersten und zweiten Elemente im wesentlichen parallel zueinander sind, wenn sie gegenseitig im Eingriff sind.

4. Nahtmaterialbefestigungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, worin die ersten (112) und zweiten (113) Beine alle eine Kurvenkörperoberfläche (115a, 116a) und das zweite Element (120) ein Kurvenmittel (121a) besitzt, um über die Kurvenkörperoberflächen der ersten und zweiten Beine zu fahren, um die ersten und zweiten Beine in Richtung aufeinander zu zu bewegen.

5. Nahtmaterialbefestigungsvorrichtung gemäß Anspruch 4, worin das Kurvenmittel des zweiten Elements eine Kante (121a) ist, die durch die Verbindung der Öffnung mit einer unteren Oberfläche (123) des zweiten Elements definiert ist.

6. Nahtmaterialbefestigungsvorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche umfassend Mittel (115, 116) zum Verbinden der ersten und zweiten Elemente in einer verriegelten Einschnappverbindung.

7. Nahtmaterialbefestigungsvorrichtung gemäß Anspruch 6, worin das Mittel zum Verbinden umfaßt zumindest einen Widerhaken (115, 116), der sich von zumindest einem der ersten und zweiten Beine erstreckt, wobei der Widerhaken eine Anschlagoberfläche (115b, 116b) besitzt, um das voneinander Lösen des ersten und zweiten Elements zu verhindern, nachdem das erste und zweite Element verbunden worden sind.

8. Nahtmaterialbefestigungseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, worin das erste und zweite Element aus einem bioabsorbierbaren Material hergestellt sind.