DE69305752T2

DE69305752T2 - Verbundvliesstoff und seine anwendung für saugfähige hygienische produkte

Info

Publication number: DE69305752T2
Application number: DE69305752T
Authority: DE
Inventors: Jean-Pierre Koczab
Original assignee: Peaudouce SA
Current assignee: Peaudouce SA
Priority date: 1992-11-20
Filing date: 1993-11-18
Publication date: 1997-03-06
Anticipated expiration: 2013-11-19
Also published as: AU5468794A; FI952426A0; DE69305752D1; CZ130295A3; ATE144802T1; SK67495A3; NO304259B1; FR2698385B1; FI952426A; NO951841D0; DK0675977T3; FR2698385A1; SK281133B6; CA2149661A1; GR3021515T3; US5556392A; JPH08503746A; ZA938675B; TNSN93127A1; HU218841B

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft, ganz allgemein, ein neues Vliesstoffmaterial, durch welches, bei Verwendung als Oberflächenschleierstoff oder -tuch oder zusätzlich zum Oberflächenschleierstoff als Binde im Bereich zwischen den Beinen in einem saugfähigen Hygieneartikel, wie einer Höscheneinlage oder Garnitur für Ausfluß, eine verbesserte Isolation der Haut des Benutzers des absorbierenden Teilstücks des Hygieneartikels ermöglicht wird.
Ganz allgemein umfassen absorbierende bzw. saugfähige Hygieneartikel, wie Höscheneinlagen und Garnituren für Ausflüsse, eine äußere Schicht aus für Körperflüssigkeiten undurchlässigem Material, ein Kissen oder eine Matte aus absorbierendem bzw. saugfähigen Material sowie ein Oberflächenmaterial aus einem Schleierstoff oder -tuch, die für Körperflüssigkeiten wie Urin durchlässig sind und in gleicher Größe und Form wie die äußere undurchlässige Schicht des Artikels vorliegen. Dieser für Körperflüssigkeiten durchlässige Oberflächenschleierstoff soll die Haut vom befeuchteten Saugkissen isolieren. Demnach soll der Oberflächenschleierstoff einen angenehmen weichheitsgrad aufweisen und die angestrebte Isolation zwischen der Haut und dem Saugkissen sicherstellen. Das saugfähige Kissen hat die Funktion, die Flüssigkeiten zu absorbieren, und soll deshalb eine gute Absorptionsgeschwindigkeit sowie ein großes Absorptionsvermögen aufweisen. Ein besonders wirksames saugfähiges Kissen ist in EP-A-0 232 729 beschrieben. Dieses saugfähige Kissen oder die entsprechende Matte sind aus einem Vlies aus langen absorbierenden Fasern zusammengesetzt, das auf seinen Seiten mit einer Schicht aus Zellulosewatte gedoppelt ist. Das mit den Watteschichten gedoppelte Vlies ist von beiden Seiten genadelt.
Eine besonders wirksame Matte, die in dieser EP-A-0 232 729 beschrieben ist, umfaßt zwei Vliesstofflagen aus langen Fasern, eine erste Lage aus absorbierenden Fasern und eine zweite Lage aus nicht absorbierenden Fasern, zwischen denen Partikel aus einer superabsorbierenden Masse angeordnet sind, wobei das Vlies aus nicht-absorbierenden Fasern außen mit einer Schicht aus Vliesstoff und das Vlies aus absorbierenden Fasern außssen mit einer Schicht aus Zellulosewatte gedoppelt sind. Das Ganze ist durch Nadelung von den beiden Seiten her verbunden.
In saugfähigen Hygieneartikeln sind derartige saugfähige Matten oder Kissen mit einem Oberflächenschleierstoff aus im allgemeinen Vliesstoffmaterial bedeckt, das die Haut vom saugfähigen Kissen isolieren und einen angenehmen Kontakt mit der Haut sowie die angestrebte Isolierung mit dem Saugkissen sicherstellen soll. Diese Oberflächenschleier oder -folien sollen als wesentliche Eigenschaften einen mit der Haut angenehmen Kontakt sowie einen gute Durchflußgeschwindigkeit für die Körperflüssigkeiten aufweisen und eine Durchfeuchtungsbarriere darstellen.
In FR-A-2 588 285 ist eine mehrschichtige Vliesstoff-Textilie beschrieben, die mindestens zwei Schichten aus einem Vliesstoff-Schleier aufweist, wobei die eine der Schichten aus Fasern mit zweifach gelapptem Querschnitt und die andere Schicht aus Fasern mit dreifach gelapptem Querschnitt gebildet sind. Jede Schicht aus dem Schleierstoff wird bevorzugt durch Spinnverfahren erhalten, und die beiden Schleierstoffschichten werden verbunden, um den Mehrschicht-Vliesstoff durch in kompaktierten und unterbrochenen Zonen durchgeführte thermische Verbindung zu bilden.
In WO 87/07117 ist ein absorbierender Hygieneartikel beschrieben, der einen absorbierenden Körper aufweist, der von einer Umhüllung umgeben ist. Diese Umhüllung oder der Oberflächenschleier sind aus zwei Schichten aus Vliesstoffmaterial zusammengesetzt. Die erste Schicht aus Vliesstoffmaterial, die in Kontakt mit der Haut des Benutzers steht, ist aus einer dünnen Schicht aus Fasergewebe zusammengesetzt, das an ein hydrophobes Material gesponnen ist, und die zweite Schicht, die in Kontakt mit dem absorbierenden Körper steht, ist eine hydrophobe Faserschicht aus durch Schmelzen verbundenem Fasergewebe, mit einem zur ersten Schicht ähnlichen Aufbau. Diese beiden Schichten aus Oberflächenschleierstoff sind in der Zone, die mit dem Körper des Benutzers in Kontakt kommen soll, nicht miteinander verbunden.
WO 88/05269 betrifft einen Oberflächenschleierstoff für einen verwerfbaren absorbierenden Artikel, der aus mindestens zwei Schichten aus Vliesstoff zusammengesetzt ist, die gleich oder verschieden sein können und durch Klebstofflinien verbunden sind, wobei der Artikel eine offene Einheit bildet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Verbund aus einem Vliesstoffmaterial bereitzustellen, der einen angestrebten Weichheitsgrad sowie verbesserte Eigenschaften bei der Durchflußgeschwindigkeit für Flüssigkeiten und beim Durchfeuchtungswiderstand aufweist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es auch, einen absorbierenden Hygieneartikel wie Höscheneinlagen bzw. Windel-Höschenund Garnituren für Ausflüsse bereitzustellen, welche einen Oberflächenschleierstoff aus einem solchen Vliesstoff-Verbundmaterial aufweisen.
Schließlich ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen absorbierenden Hygieneartikel wie Windel-Höschen und Garnituren für Ausflüsse bereitzustellen, welche zusätzlich zum Oberflächenschleier aus klassichem Vliesstoff eine Binde im Zwischenbeinbereich aufweisen, die aus einem Vliesstoff-Verbundmaterial gemäß der Erfindung gebildet ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung stellt man ein Vliesstoff- Verbundmaterial her, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es mindestens eine erste Schicht aus einem Vliesstoff und, auf dieser ersten Schicht, ein Vlies aus Fasern vom kardierten Typ (Streichfasern, Streichgarn) aufweist, wobei das Vlies aus den Fasern vom kardierten Typ mit der Basisschicht durch Nadelung verbunden ist.
In einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umfaßt das Vliesstoff-Verbundmaterial eine erste Schicht aus einem Vliesstoff, ein Vlies aus Streichfasern sowie eine zweite Schicht aus einem Vliesstoff mit einem Grammgewicht von weniger als dem der ersten Vliesstoffschicht, wobei das Vlies aus Streichfasern zwischen der ersten und zweiten Vliesstoffschicht angeordnet ist, wobei das Ganze durch Nadelung verbunden ist.
Das Verbundmaterial gemäß der Erfindung weist eine für die Körperflüssigkeiten kürzere Durchdringungszeit sowie einen besseren Isolationsgrad als die Vliesstoffe des Standes der Technik auf, die bisher verwendet wurden, um die Oberflächenschleierstoffe und eine für den Bereich zwischen den Beinen vorgesehene Binde absorbierender Hygieneartikel zu bilden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird auch ein absorbierender Hygieneartikel wie ein Windel-Höschen hergestellt, welcher eine äußere Schicht aus undurchlässigem Material, eine absorbierende Matte und auf dieser absorbierenden Matte einen Oberflächenschleierstoff aus dem Verbundmaterial gemäß der Erfindung umfaßt. Ist der Oberflächenschleierstoff aus dem Verbundmaterial gemäß der Erfindung zusamengesetzt, das eine Schicht aus Vliesstoff und das Vlies aus Fasern vom kardierten Typ enthält, stellt das Vlies vom kardierten Typ die äußerste Schicht des Schleiers, d.h. die mit dem absorbierenden Kissen direkt in Kontakt stehende Schicht, dar, wohingegen die Schicht aus Vliesstoff die innerste Schicht des Oberflächenschleiers darstellt, die in Kontakt mit dem Körper des Benutzers gelangt. Ist der Oberflächenschleier aus dem Verbundmaterial gemäß der Erfindung zusammengesetzt, das ein Vlies aus kardierten Fasern zwischen beiden Vliesstoffschichten umfaßt, stellt die Vliesstoffschicht mit geringerem Grammgewicht die äußerste Schicht des Oberflächenschleiers dar, d.h. die mit dem absorbierenden Kissen direkt in Kontakt stehende Schicht, und die Vliesstoffschicht mit höherem Grammgewicht stellt die innerste Schicht des Schleiers dar, die direkt in Kontakt mit dem Körper des Benutzers gelangt.
Durch die vorliegende Erfindung wird auch ein absorbierender Hygieneartikel wie ein Windel-Höschen bereitgestellt, welcher eine Aussenschicht aus für Körperflüssigkeiten undurchlässigem Material, eine absorbierende Matte, einen Oberflächenschleier aus Vliesstoff und eine in der Zone zwischen den Beinen vorgesehene Binde aus dem Verbundmaterial gemäß der Erfindung umfaßt. Die in der Zone zwischen den Beinen vorgesehene Binde kann entweder auf dem Oberflächenschleier aus klassichem Vliesstoff oder zwischen diesem Schleier aus klassischem Vliesstoff und dem absorbierenden Kissen angeordnet sein. Wie vorher stellt, bei Verwendung des Verbundmaterials gemäß der Erfindung aus einer Vliesstoffschicht und dem Vlies aus Streichfasern, dieses Vlies aus Fasern vom kardierten Typ die äußerste Schicht der Binde des Zwischenbeinbereichs dar, wohingegen die Schicht aus Vliesstoff die innerste Schicht der Binde des Zwischenbeinbereichs darstellt. Auch wenn die Binde für die Zwischenbeinzone aus dem Verbundmaterial gemäß der Erfindung zusammengesetzt ist, das ein Vlies aus Streichfasern aufweist, das zwischen den beiden Schichten aus Vliesstoff enthalten ist, stellt die Vliesstoffschicht mit geringerem Gramrngewicht die äußerste Schicht der Binde der Zwischenbeinzone dar, wogegen die Vliesstoffschicht mit höherem Grammgewicht die innerste Schicht dieser Binde darstellt.
In der weiteren Beschreibung wird auf die beigefügten Figuren Bezug genommen, die jeweils darstellen:
Fig. 1 eine erste Ausgestaltung des Vliesstoff-Verbundmaterials gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine zweite Ausgestaltung des Vliesstoff-Verbundmaterials gemäß der Erfindung;
Fig. 3 eine Draufsicht, im herausgenommenen Teil, eines absorbierenden Hygieneartikels, wie eines Windel-Höschens, welcher einen Oberflächenschleier aus einem Verbundmaterial der Fig. 1 umfaßt;
Fig. 4 einen Seitenriß entlang der Linie IV-IV der Fig. 3;
Fig. 5 eine Draufsicht, in herausgenommenem Teil, eines absorbierenden Hygieneartikels, wie eines Windel-Höschens, enthaltend eine Binde für die Zwischenbeinzone aus dem Verbundmaterial der Fig. 1;
Fig. 6 einen Seitenriß entlang der Linie VI-VI der Fig. 5;
Fig. 7 eine Draufsicht, in herausgenommenem Teil, eines absorbierenden Hygieneartikels wie eines Windel-Höschens, enthaltend einen Oberflächenschleier aus Vliesstoff-Verbundmaterial gemäß Fig. 2;
Fig. 8 einen Seitenriß entlang der Linie VIII-VIII der Fig. 7;
Fig. 9 eine Draufsicht, in herausgenommenem Teil, eines absorbierenden Hygieneartikels wie eines Windel-Höschens, enthaltend eine Binde für die Zwischenbeinzone aus Vliesstoff-Verbundmaterial der Fig. 2; und
Fig. 10 einen Seitenriß entlang der Linie X-X der Fig. 9.
Gemäß Fig. 1 ist eine erste Ausgestaltungsform des Vliesstoff- Verbundmaterials 1 gemäß der Erfindung dargestellt. Dieses Material enthält eine erste Schicht 2 aus einem für Körperflüssigkeiten, wie Urin, durchlässigen Vliesstoff und auf dieser ersten Vliesstoffschicht ein Vlies 3 aus Fasern vom kardierten Typ (Streichfasern, Streichgarn), wobei eine Matte gebildet wird, die für Körperflüssigkeiten durchlässig ist, und wobei das Vlies aus Streichfasern mit der ersten Schicht aus Vliesstoff durch eine Nadelung 5 von beiden Seiten her verbunden ist.
Man kann für die erste Vliesstoffschicht alle klassichen Vliesstoff- Typen verwenden, z.B. aus natürlichen oder synthetischen Textilfasern, wie Fasern aus Zellulose, Viskose, Polyester, Polyethylen, Polypropylen, Nylon oder aus Ethylen-Propylen-copolymeren. Ausserdem kann die erste Vliesstoffschicht 2 aus Fasern gleicher oder unterschiedlicher Art gebildet sein. Auch kann diese Vliesstoffschicht aus Fasern mit gleichen oder unterschiedlichen Denier-Werten gebildet sein. Diese erste Vliesstoffschicht kann aus einem Vliesstoff zusammengesetzt sein, der mit jedem klassichen Verfahren hergestellt ist, wie z.B. einer Verbindung durch Spinnen (versponnen), thermischen Verbindung, chemischen Verbindung, Verbindung durch Blasen mit Luft, Spinnverschlingung (gesponnene Schlinge). Vorzugsweise weist diese erste Vliesstoffschicht 2 eine Grammgewicht von 10 bis 30 g/m² auf.
Das für Flüssigkeiten durchlässige Vlies 3 aus Streichfasern kann aus synthetischen Textilfasern wie aus Polyester, Polyethylen, Polypropylen, Nylon oder aus Copolymeren von Ethylen-Propylen zusammengesetzt sein. Ganz besonders sind Polyesterfasern wegen ihrer Beständigkeits- und Komforteigenschaften empfohlen. Man kann auch profilierte Fasern verwenden, z.B. 2- oder 3-fach gelappte Fasern. Die Verwendung derartiger Fasern ermöglicht den Transport oder die Diffusion von Flüssigkeiten aufgrund ihrer Eigenform. Das Vlies aus Streichfasern kann aus Fasern gleicher Art oder einer Mischung von Fasern in Abhängigkeit des Typs der angestrebten Barriereeigenschaften zusammengesetzt sein. Auch kann das Vlies 3 aus den Fasern vom kardierten Typ aus Fasern gleicher oder unterschiedlicher Denier-Werte (Maß für die Größe des Durchmessers der Fasern) zusammengesetzt sein, wobei der Denier-Wert der Fasern dieser Vliesstoff-Bahn im allgemeinen 3 bis 13 beträgt. Ganz allgemein weist die Vliesstoff-Bahn aus den Fasern vom kardierten Typ ein Grammgewicht von 20 bis 60 g/m² auf. Die Vliesstoff-Bahn 3 aus den Fasern vom kardierten Typ ist gemäß wohlbekannter Verfahrensweisen einer Kardierung oder Pseudokardierung erhältlich.
Vorzugsweise sind die erste Vliesstoffschicht 2 und das Vlies 3 aus den Streichfasern durch eine von beiden Seiten des Verbunds ausgehende Nadelung verbunden. Ganz offensichtlich bestimmen die Nadelungsdichte und die Auswahl des Denier-Werts der Fasern die Aufblähung (Dicke des Vliesstoffmaterials). Im allgemeinen wird eine Nadelungsdichte von 10 bis 100 Nadelstichen pro cm² und Seite angewandt. Man kann zur Nadelung ein Nadelungsverfahren in einfacher oder doppelter Ausführung anwenden. Das erhaltene Vliesstoff-Verbundmaterial weist im allgemeinen eine Dichte von 50 bis 300 kg/m³ auf, und die Vliesstoffschicht 3 aus den Fasern vom kardierten Typ weist im allgemeinen eine größere Dicke als diejenige der ersten Vliesstoffschicht 2 auf.
Was nun Fig. 2 betrifft, ist eine weitere Ausgestaltungsform eines mehrschichtigen Vliesstoffmaterials gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt. Das Material umfaßt eine erste Vliesstoffschicht 2, die analog zur Fliesstoffschicht 2 der Ausgestaltungsform der Fig. 1 ist. Auf dieser ersten Vliesstoffschicht 2 befindet sich ein Vlies 3 aus Fasern vom kardierten Typ, das ebenfalls analog zum Vlies aus kardierten Fasern der Fig. 1 ist. Auf der Oberfläche über der Vliesstoff-Bahn 3 aus kardierten Fasern befindet sich eine zweite Vliesstoffschicht 4. Diese zweite Vliesstoffschicht 4 ist analog zur ersten Vliesstoffschicht 2, ausser ihrem Grammgewicht. Diese zweite Vliesstoffschicht soll ein niedrigeres Grammgewicht als das der ersten Vliesstoffschicht 2 und vorzugsweise eines von weniger als 20 g/m², z.B. von 17 g/m² und noch besser von weniger oder gleich 15 g/m², aufweisen. Wie beim Vliesstoff-Verbundmaterial der Fig. 1 sind die Schichten des Vliesstoff-Verbundmaterials der Fig. 2 durch eine Nadelung gleicher Art verbunden.
Die Vliesstoff-Verbundmaterialien gemäß der Erfindung erweisen sich besonders geeignet als Oberflächenschleierstoff-Bahnen oder als Binde für die Zwischenbeinzone in absorbierenden saugfähigen Hygieneartikeln wie Höschen-Windeln oder Garnituren für Ausflüsse.
Gemäß Fig. 3 und 4 ist ein absorbierender Hygieneartikel 10 dargestellt, wie ein Windel-Höschen, umfassend eine äußere Schicht 11 aus einem biegsamen, für Körperflüssigkeiten undurchlässigen Material, auf welchem eine für Körperflüssigkeiten durchlässige saugfähige Matte 12 oder ein entsprechendes Kissen mit geringeren Abmessungen als für die Aussenschicht fixiert sind. Das saugfähige Kissen 12 ist an die undurchlässige Schicht 11 durch jede klassiche Maßnahme wie durch Verkleben fixiert. Auf diesem absorbierenden Kissen 12 befindet sich eine für Körperflüssigkeiten durchlässige Oberflächenbahn 13 aus Schleierstoff in zur Außenschicht 11 analoger Abmessung. Die Oberflächenbahn 13 aus Schleierstoff ist um das absorbierende Kissen 12 herum an die Außenschicht 11 durch jede Maßnahme wie durch Verkleben gebunden. Wie dies auf dem einschlägigen technischen Gebiet wohlbekannt ist, weisen die Außenschicht 11, die saugfähige Matte 12 und die Oberflächenbahn 13 aus dem Schleierstoff die Form einer Sanduhr auf, umfassend zwei relativ große gegenüberliegende Aussenteilstücke, die über ein für den Zwischenbeinbereich vorgesehenes engeres Teilstück oder eine entsprechende Zone vereinigt sind. Wie in Figuren 3 und 4 gezeigt, ist der Oberflächenschleier aus dem in Fig. 1 dargestellten Vliesstoff- Verbundmaterial zusammengesetzt und umfaßt eine erste Vliesstoffschicht 2 sowie eine Vliesstoff-Bahn 3 aus Fasern vom kardierten Typ. Wie in den Figuren gezeigt, ist die Vliesstoff-Bahn 3 vom kardierten Typ direkt über dem absorbierenden Kissen angeordnet, wogegen die Vliesstoffschicht 2 die innerste Schicht der Schleierbahn darstellt, die dazu bestimmt ist, in Kontakt mit dem Körper des Benutzers zu gelangen.
Bei Verwendung als Zusatzelement einer klassichen Oberflächenschleierbahn wird das Verbundmaterial gemäß der Erfindung vorzugsweise in Form einer für die Zwischenbeinzone vorgesehenen Binde verwendet, die eine ähnliche Größe wie die der Zwischenbeinzone des Kissens und eine gleiche Länge wie dieses Kissen aufweist. In dieser Ausgestaltungsform ist die für den Zwischenbeinbereich vorgesehene Binde aus dem Material gemäß der Erfindung entweder über einer klassichen Oberflächenschleierbahn oder zwischen dieser klassichen Oberflächenschleierbahn und dem Kissen angeordnet. In Fig. 5 und 6 ist eine derartige für den Zwischenbeinbereich vorgesehene Binde aus dem in Fig. 1 dargestellten Verbundmaterial dargestellt. In diser Ausgestaltungsform umfaßt der absorbierende Hygieneartikel, wie ein Windel-Höschen, eine Außenschicht 11 aus einem für Körperflüssigkeiten undurchlässigen Material, ein absorbierendes Kissen 12, das auf die Außenschlicht 11, z.B. durch Verkleben, fixiert ist, eine für die Zwischenbeinzone vorgesehene Binde aus einem Material 1 gemäß der Erfindung sowie eine klassiche Oberflächenschleierbahn 13 aus Vliesstoff. Die Oberflächenschleierbahn ist mit der undurchlässigen Außenschicht 11 mittels jeder klassichen Maßnahme wie durch Verklebungslinien 14 verbunden. Wie in den Figuren gezeigt, ist die für den Zwischenbeinbereich vorgesehene Binde aus dem Material der Fig. 1 zwischen dem absorbierenden Kissen 12 und der klassichen Oberflächenschleierbahn 13 aus Vliesstoff angeordnet. In dieser Ausgestaltungsform ist die Vliesstoff-Bahn 3 aus Fasern vom kardierten Typ des Verbundmaterials 1 direkt auf der inneren Oberfläche des Kissens 12 angeordnet, wogegen die Vliesstoffschicht 2 die innerste Schicht der Binde für die Zwischenbeinzone darstellt, die in Kontakt mit der äußeren Oberfläche der klassichen Vliesstoff-Oberflächenschleierbahn 13 vorliegt. Die Binde für die Zwischenbeinzone ist mit der äußeren Oberfläche der klassichen Vliesstoff-Schleierbahn 13 oder mit der inneren Oberfläche des absorbierenden Kissens 12 mittels jeder klassichen Maßnahme wie durch Verklebung, Thermoversiegelung, Versiegelung mit Ultraschall oder durch Nadelung verbunden. Wie vorher bereits ausgeführt, kann diese für die Zwischenbeinzone vorgesehene Binde aus erfindungsgemäßem Verbundmaterial entweder über der inneren Oberfläche der klassischen Vliesstoff-Oberflächenschleierbahn 13 oder zwischen dieser Oberflächenschleierbahn 13 und dem absorbierenden Kissen 12 angeordnet sein. Allerdings soll, in jedem Fall, die Vliesstoffschicht 2 des Vebundmaterials die innerste Schicht der Binde für die Zwischenbeinzone darstellen.
Somit wird ein erfindungsgemäßer saugfähiger Hygieneartikel hergestellt, der verbesserte Eigenschaten bei der Weichheit, Durchgangsgeschwindigkeit für Körperflüssigkeiten sowie der Durchfeuchtungsbarriere besitzt.
Gemäß Fig. 7 und 8 ist ein absorbierender saugfähiger Hygieneartikel dargestellt, wie ein Windel-Höschen, umfassend eine Oberflächenschleierbahn aus einem in Fig. 2 dargestellten erfindungsgemäßen Verbundmaterial. Wie vorher, umfaßt der absorbierende Hygieneartikel eine Außenschicht 11 aus für Körperflüssigkeiten undurchlässigem Material, ein saugfähiges Kissen 12 sowie eine Oberflächenschleierbahn 13 aus einem erfindungsgemäßen Verbundmaterial, das in Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben ist. Die undurchlässige Außenschicht 11, das Kissen 12 und die Oberflächenschleierbahn 13 weisen eine Form auf, die der im Zusammenhang mit den Fig. 3 und 4 beschriebenen ähnelt. Im vorliegenden Fall ist die Bahn des Oberflächenschleiers so angeordnet, daß die Vliesstoffschicht 4 mit geringerem Grammgewicht die äußerste Schicht der Oberflächenschleierbahn darstellt, wohingegen die Vliesstoffschicht 2 mit höherem Grammgewicht die innerste Schicht der Oberflächenschleierbahn 13 darstellt, die dazu bestimmt ist, in Kontakt mit dem Körper des Benutzers zu gelangen.
Was nun Fig. 9 und 10 betrifft, ist ein absorbierender Hygieneartikel dargestellt, wie ein Windel-Höschen 10, das analog zum absorbierenden Hygieneartikel ist, der in Fig. 5 und 6 dargestellt ist und als Zusatzelement zur klassischen Schleierbahn 13 eine für den Zwischenbeinbereich vorgesehene Binde aus dem Verbundmaterial gemäß der Erfindung aufweist, das in Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben ist. Das Windel-Höschen 10 umfaßt eine für Körperflüssigkeiten undurchlässige Außenschicht 11, ein absorbierendes Kissen 12, eine Binde für die Zwischenbeinzone in einer Größe, die der Größe der Zwischenbeinzone des Kissens gleicht, und in einer Länge, die derjenigen des Kissens gleicht, sowie eine klassische Vliesstoff- Oberflächenschleierbahn 13. Das Kissen 12 ist an die Außenschicht 11 durch jede klassiche Maßnahme, z.B. Verklebung, fixiert, und die klassische Vliesstoffoberflächenschleierbahn 13 ist mit der Außenschicht 11 um das absorbierende Kissen 12 herum mittels jeder klassichen Maßnahme wie durch Verklebungslinien 14 verbunden. Die Binde für die Zwischenbeinzone, die in der dargestellten Ausgestaltungsform zwischen dem Kissen 12 und der klassichen Oberflächenschleierbahn 13 angeordnet ist, setzt sich, wie vorstehend beschrieben, aus den beiden Vliesstoffschichten 4 und 2 zusammen, zwischen denen sich das Vlies 3 aus Fasern vom kardierten Typ befindet.Die Vliesstoffschicht 4 mit geringerem Grammgewicht befindet sich direkt über der inneren Oberfläche des Kissens 12, wogegen die Vliesstoffschicht 2 mit höherem Grammgewicht die innerste Schicht der Zwischenbeinbinde darstellt, die in Kontakt mit der inneren Oberfläche der klassichen Vliesstoff- Schleierbahn 13 vorliegt. Die Binde für die Zwischenbeinzone aus dem erfindungsgemäßen Material kann mit dem absorbierenden Kissen 12 mittels jeder bekannten Maßnahme wie Kleben, Thermoversiegeln, Versiegeln mit Ultraschall oder Nadelung verbunden sein, wobei der Einsatz der Vliesstoffschicht 4 mit geringerem Grammgewicht eine bessere Fixierung des absorbierenden Kissens 12 ermöglicht. Ganz offensichtlich, könnte, wie vorher, die Binde aus dem erfindungsgemäßen Verbundmaterial für die Zwischenbeinzone über der inneren Oberfläche der klassichen Vliesstoff-Schleierbahn 13 angeordnet sein, und in diesem Fall stellt dann die Vliesstoffschicht 4 mit geringerem Grammgewicht die äußerste Schicht der Binde für die Zwischenbeinzone dar, die dann mit der inneren Oberfläche der klassichen Oberflächenschleierbahn 13 vebunden ist, wogegen die Vliesstoffschicht mit höherem Grammgewicht die innerste Schicht der Binde für die Zwischenbeinzone darstellt, die dazu bestimmt ist, in Kontakt mit dem Körper des Benutzers zu gelangen.
Somit ist ein absorbierender Hygieneartikel hergestellt worden, der verbesserte Eigenschaften bei der Weichheit, Durchgangsgeschwindigkeit für Körperflüssigkeiten sowie bei der Durchfeuchtungsbarriere aufweist.
Die nun folgenden nicht einschränkenden Beispiele belegen die Vorteile, die erzielt wurden, indem das Verbundmaterial der Erfindung als Oberflächenschleier in Windel-Höschen angewandt wurde.

Vergleichsbeispiel A

Es wurde die Durchdringungsgeschwindigkeit und Durchfeuchtungsbeständigkeit eines handelsüblichen Windel-Höschens bestimmt (Peaudouce Action Girl , entsprechend der Größe (für) 8 bis 18 kg, Gesamtgewicht 59 g, wobei das absorbierende Kissen ein Gewicht von 48 g hat, wovon 4,6 g superabsorbierendes Material sind), und welches eine klassiche Oberflächenschleierbahn aus Vliesstoff aus Polypropylenfasern vom gesponnenen Typ (Spinn- Vlies) mit einem Grammgewicht von 20 g/m² aufweist. Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.

Vergleichsbeispiel B

Es wurde die Durchdringungsgeschwindigkeit und Durchfeuchtungsbeständigkeit eines weiteren handelsüblichen Windel-Höschens mit gleicher Größe wie in Vergleichsbeispiel A bestimmt, welches eine Oberflächenschleierbahn aufweist, die aus einer Basisschicht aus Vliesstoff aus Polypropylenfasern vom gesponnenen Typ (Spinn-Vlies) mit einem Grammgewicht von 30 g/m² und aus einer Binde für die Zwischenbeinzone aus Vliestoff aus hauptsächlich Polyesterfasern vom mittels Luftdurchleitung gebundenen Typ (gebunden durch Durchleiten von Luft) mit einem Grammgewicht von 52 g/m², und somit mit einem Grammgewicht von insgesamt 82 g/m², zusammengesetzt ist. Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.

Vergleichsbeispiel C

Es wurden die Oberflächenschleierbahn des Windel-Höschens von Vergleichsbeispiel A durch die Oberflächenschleierbahn des Windel-Höschens von Vergleichsbeispiel B ersetzt und die Durchdringungsgeschwindigkeit sowie die Durchfeuchtungsbeständigkeit des so erhaltenen Artikels ermittelt. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 1 angegeben.

Vergleichsbeispiel D

Es wurde der Oberflächenschleierbahn des Windel-Höschens von Vergleichsbeispiel A die Binde für die Zwischenbeinzone des Windel-Höschens von Vergleichsbeispiel 2 zugefügt, d.h. die Binde aus Vliesstoffmaterial vom mittels Durchleiten von Luft gebundenen Typ mit einem Grammgewicht von 52 g/m², und es wurde die Durchdringungsgeschwindigkeit und Durchfeuchtungsbeständigkeit ermittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.

Vergleichsbeispiel E

Es wurden der Oberflächenschleierbahn des Windel-Höschens von Vergleichsbeispiel A vier Schichten aus Polypropylenfaser-Vlies vom Spinn-Typ (versponnen) mit jeweils einem Grammgewicht von 20 g/m² zugefügt. Es wurde die Durchdringungsgeschwindigkeit und Durchfeuchtungsbeständigkeit des erhaltenen Artikels gemessen. Auch diese Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.

Beispiel 1

Es wurde die Oberflächenschleierstoffbahn des Windel-Höschens von Vergleichsbeispiel A durch einen Oberflächenschleierstoff aus dem Verbundmaterial gemäß der Erfindung ersetzt. In diesem Beispiel war das Verbundmaterial gemäß der Erfindung aus einer ersten Schicht aus einem Polyethylenfaser- Vlies vom Spinn-Typ (versponnen) eines Gramrngewichts von 20 g/m² von COROVIN zusammengesetzt, das durch Nadelung mit einer Vliesstoffbahn aus Polyesterfasern vom kardierten Typ mit 6,6 Denier und einem Grammgewicht von 50 g/m² verbunden war, was somit ein Grammgewicht von ungefähr 70 g/m² ergab. Die Nadelungsdichte betrug 20 Nadelstiche pro cm² und pro Seite, und die Volumenmasse des erhaltenen Materials betrug 150 kg/m³. Das Vlies aus Polyesterfasern vom kardierten Typ war direkt über dem absorbierenden Kissen angeordnet. Es wurde die Durchdringungsgeschwindigkeit und Durchfeuchtungsbeständigkeit des erhaltenen Artikels gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.

Beispiel 2

Man ersetzte die Oberflächenschleierstoffbahn des Windel-Höschens von Vergleichsbeispiel B durch einen Schleierstoff aus einem Verbund-Vlies gemäß der Erfindung, das identisch mit dem von Beispiel 1 war, dessen Vliesstoff-Bahn aus kardierten Fasern somit direkt in Kontakt mit dem absorbierenden Kissen des Windel-Höschens vorlag. Es wurde die Durchdringungsgeschwindigkeit und Durchfeuchtungsbeständigkeit des erhaltenen Artikels gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.

Beispeil 3

Es wurde die Vliesstoff-Binde von 2 g/m² des Windel-Höschens von Vergleichsbeispiel B herausgenommen und durch das Verbund-Vlies von Beispiel 1 ersetzt, mit der Vliesstoff-Bahn aus kardierten Fasern in Kontakt mit der Vliesstoff-Basisschicht von 30 g/m² der ursprünglichen Oberflächenschleierstoffbahn des Windel-Höschens. Es wurde die Durchdringungsgeschwindigkeit und Durchfeuchtungsbeständigkeit des erhaltenen Artikels gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.

Beispiel 4

Es wurde auf die Oberflächenschleierstoffbahn des Windel-Höschens von Vergleichsbeispiel A eine Schleierstoffbahn aus einem Vliesstoff- Verbundmaterial gemäß der Erfindung gegeben, umfassend eine erste Schicht aus einem Polyethylenfaser-Vlies vom Spinn-Typ (versponnen) von 20 g/m², ein Vlies von 50 g/m² aus Polyesterfasern vom kardierten Typ, analog denen von Beispiel 1, sowie eine zweite Schicht aus einem Polypropylenfaser-Vlies vom Spinn-Typ (versponnen) von 17 g/m², wobei die drei Schichten durch Nadelung verbunden waren. Die Nadelungsdichte betrug 20 Nadelstiche pro cm² und pro Seite. Das Verbund-Vlies gemäß der Erfindung ist mit der zweiten Vliesstoffschicht in Kontakt mit der ursprünglichen Oberflächenschleierstoffbahn angeordnet. Es wurde die Durchdringungsgeschwindigkeit und Durchfeuchtungsbeständigkeit des erhaltenen Artikels gemessen. Auch diese Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben. Tabelle 1
Die Durchdringungszeiten und Durchfeuchtigkeitsbestgändigkeitswerte wurden wie folgt bestimmt:
Die Endprodukte wurden bei 23ºC und 50% relativer Feuchte 24 h lang vor Durchführung der Versuche konditioniert.
Man legt auf das Zentrum der Oberflächenschleierstoffbahn des getesteten Artikels eine Matte aus Plexiglas von 7 x 7 cm, die in ihrer Mitte perforiert ist. Man gießt in die Öffnung der Platte 100 cm³ einer Kochsalzlösung mit 9 g/l Natriumchlorid in destilliertem Wasser mittels einer Ausgießampulle, wobei man das Ausgießen der Ampulle regelt, um eine konstante Niveauhöhe in der Öffnung der Platte aufrechtzuerhalten. Man mißt die zwischen dem Beginn der Einbringung der Kochsalzlösung und dem Augenblick, bei dem die Kochsalzlösung im Artikel erschienen bzw. aufgetreten ist, abgelaufene Zeitspanne. Die gemessene Zeit stellt die erste Druchdringungszeit dar.
Man wiegt dann 6 Filterpapier DIMAR ED 939 , die zu Quadraten von 10,2 x 10,2 cm zurechtgeschnitten sind. Man legt sodann, nach Entfernung der perforierten Platte, auf die Oberflächenschleierstoffbahn des getesteten Artikels ein Gewicht von 3,5 kg von 10,2 x 10,2 cm 10 Minuten lang. Nach Ablauf dieser 10 Minuten legt man unter das Gewicht die 6 Filterpapiere und läßt sie noch weitere 10 Minuten liegen. Am Ende dieser Zeitspanne zieht man das Gewicht und die Filterpapiere heraus. Man wiegt die Filterpapiere. Der Gewichtsunterschied in Gramm zwischen der ersten und zweiten Wägung ergibt ein Maß für die Durchfeuchtungsbeständigkeit nach 20 Minuten.
Man wiederholt die obige Vorgehensweise mit demselben Artikel zweimal, wobei man jeweils 24 Filter nach der zweiten Zugabe der Kochsalzlösung und 30 Filter nach der dritten Zugabe heranzieht bzw. einsetzt. Man erhält auf diese Weise die zweiten und dritten Durchdringungszeiten sowie die Durchfeuchtungsbeständigkeitswerte nach 40 und 60 Minuten.
Wie ganz klar aus den Beispielen der obigen Tabelle 1 ersichtlich, ergibt die Verwendung des Oberflächenschleierstoffs aus Verbund-Vlies gemäß der Erfindung als Ersatz oder Zusatzelement einer klassischen Oberflächenschleierstoffbahn eine besonders vorteilhafte Kombination einer kurzen Durchdringungs zeit und einer verbesserten Durchfeuchtungsbeständigkeit. Insbesondere zeigt Beispiel 1 eine Durchdringungszeit im dritten Versuch, die um ca. 60% kürzer als die von Vergleichsbeispiel C ist, sowie eine Verbesserung der Durchfeuchtungsbeständigkeit nach 60 Minuten um ca. 47%.
Ein Vergleich der für Beispiel 2 erhaltenen Ergebnisse mit denen aus Vergleichsbeispiel B zeigt, daß bei Ersatz des ursprünglichen Oberflächenschleiers durch eine erfindungsgemäße Oberflächenschleierstoffbahn eine Verbesserung der zweiten und dritten Durchdringungszeiten von ca. 50% und der Durchfeuchtungsbeständigkeit nach 60 Minuten von ca. 63% erhalten wird.
Der Vergleich der aus Beispiel 4 erhaltenen Ergebnisse mit denen von Beispiel 1 zeigt, daß die Verwendung eines Vlies-Verbunds gemäß der Erfindung, umfassend eine zweite Vliesstoffschicht zusätzlich zur klassischen Oberflächenschleierstoffbahn, der Durchdringungszeit nicht schadet, wobei sich insgesamt die Durchfeuchtungsbeständigkeit nach 60 Minuten um ca. 30% verbessert.
Schließlich zeigt ein Vergleich der erfindungsgemäßen Beispiele mit Vergleichsbeispiel E, daß das Gesamtgrammgewicht der Oberflächenschleierstoffbahn keinen Einfluß auf die Ergebnisse hat. Somit kann man feststellen, daß die Oberflächenschleierstoffbahn von Beispiel 4 aus vier Schichten mit einem Gesamtgrammgewicht von 107 g/m² und die Oberflächenschleierstoffbahn von Vergleichsbeispiel E aus 5 Schichten mit einem Gesamtgrammgewicht von 100 g/m² zusammengesetzt sind. Der Vergleich der erhaltenen Ergebnisse zeigt für das Vergleichsbeispiel eine Erhöhung um 500 bis 600% bei den Durchdringungszeiten sowie eine Verschlechterung um 345% beim Wert für die Durchfeuchtungsbeständigkeit nach 60 Minuten.
Somit ist gemäß der vorliegenden Erfindung ein Vliesstoff- Verbundmaterial hergestellt worden, das sich insbesondere zur Herstellung von Oberflächenschleierstoffen für absorbierende Hygieneartikel eignet.

Claims

1. Vliesstoff-Verbundmaterial, das für Körperflüssigkeiten durchlässig ist und verbesserte Werte bei der Durchdringungsgeschwindigkeit der Flüssigkeiten sowie bei der Durchfeuchtungsbeständigkeit aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens eine Schicht (2) aus einem für Körperflüssigkeiten durchlässigen Vliesstoff und auf dieser ersten Schicht ein für Körperflüssigkeiten durchlässiges Vlies (3) aus Fasern vom kardierten Typ umfaßt, wobei das Vlies aus Fasern vom kardierten Typ mit der ersten Schicht durch eine Nadelung (5) verbunden ist.

2. Vliesstoff-Verbundmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine zweite Vliesstoffschicht (4) umfaßt, wobei das Vlies (3) aus den Fasern vom kardierten Typ zwischen den ersten und zweiten Vliesstoffschichten (2, 4) angeordnet ist, die zweite Vliesstoffschicht (4) ein geringeres Grammgewicht als die erste Vliesstoffschicht aufweist und die Vliesstoffschichten (2, 4) und das Vlies (3) aus den Fasern vom kardierten Typ durch eine Nadelung (5) verbunden sind.

3. Vliesstoff-Verbundmaterial gemäß jedem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Vliesstoffschichten aus natürlichen oder synthetischen Textilfasern zusammengesetzt sind, die aus Fasern aus Zellulose, Viskose, Polyester, Polyethylen, Polypropylen, Nylon oder aus Copolymeren aus Ethylen-Propylen ausgewählt sind.

4. Vliesstoff-Verbundmaterial gemäß jedem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (3) aus Fasern vom kardierten Typ aus synthetischen Textilfasern zusammengesetzt ist, die aus Fasern aus Polyester, Polyethylen, Polypropylen, Nylon oder aus Copolymeren von Ethylen-Propylen ausgewählt sind.

5. Vliesstoff-Verbundmaterial gemäß jedem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Vliesstoffschicht (2) ein Grammgewicht von 10 bis 30 g/m² aufweist.

6. Vliesstoff-Verbundmaterial gemäß jedem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Vliesstoffschicht (4) ein Grammgewicht von weniger als 20 g/m² aufweist.

7. Vliesstoff-Vebundmaterial gemäß jedem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (3) aus Fasern vom kardierten Typ ein Grammgewicht von 20 bis 60 g/m² aufweist.

8. Vliesstoff-Verbundmaterial gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (3) aus Fasern vom kardierten Typ ein Grammgewicht von 50 g/m² aufweist.

9. Vliesstoff-Verbundmaterial gemäß jedem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (3) aus Fasern vom kardierten Typ zusammengesetzt ist, die einen Denier-Wert von 3 bis 13 aufweisen.

10. Absorbierender Hygieneartikel, umfassend eine für Körperflüssigkeiten undurchlässige Außenschicht (11), ein für Körperflüssigkeiten durchlässiges absorbierendes Kissen (12), das an die Außenschicht (11) fixiert ist, sowie eine für Körperflüssigkeiten durchlässige Oberflächenschleierstoffbahn (13), die ebenfalls an die Außenschicht (11) fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenschleierstoff aus einem Vliesstoff-Verbundmaterial gemäß jedem der vorhergehenden Ansprüche zusammengesetzt ist, wobei das Vlies (3) aus den Fasern vom kardierten Typ oder die zweite Vliesstoffschicht (4), falls vorhanden, die äußerste Schicht der Oberflächenschleierstoffbahn und die erste Vliesstoffschicht (2) die innerste Schicht der Oberflächenschleierstoffbahn darstellen, die dazu bestimmt ist, in Kontakt mit dem Körper des Benutzers zu gelangen.

11. Absorbierender Hygieneartikel, umfassend eine Außenschicht (11) aus für Körperflüssgikeiten undurchlässigem Material, ein für Körperflüssigkeiten durchlässiges Kissen (12), das an die Außenschicht (11) fixiert ist und zwei gegenüberliegende vergrößerte Außenteilstücke und eine engere Zwischenbeinzone aufweist, eine für Körperflüssigkeiten durchlässige Binde für die Zwischenbeinzone mit einer Größe, die der Zwischenbeinzone des Kissens gleicht, und einer Länge, die dem Kissen gleicht, sowie eine Oberflächenschleierstoffbahn (13), die für Körperflüssigkeiten durchlässig und an die Außenschicht (11) fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Zwischenbeinzone vorgesehene Binde aus dem Vliesstoff- Verbundmaterial (1) gemäß jedem der Ansprüche 1 bis 9 zusammengesetzt ist, wobei das Vlies (3) aus den Fasern vom kardierten Typ oder die zweite Vliesstoffschicht (4) mit dem geringeren Grammgewicht, falls vorhanden, die äußerste Schicht der für die Zwischenbeinzone vorgesehenen Binde darstellen.

12. Absorbierender Hygieneartikel gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Binde für die Zwischenbeinzone auf der inneren Oberfläche der Oberflächenschleierstoffbahn (13) angeordnet sit.

13. Absorbierender Hygieneartikel gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Binde für die Zwischenbeinzone zwischen dem absorbierenden Kissen (12) und der Oberflächenschleierstoffbahn (13) angeordnet ist.

14. Absorbierender Hygieneartikel gemäß Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (3) aus den Fasern vom kardierten Typ oder die zweite Vliesstoffschicht (4) mit dem geringeren Gramrngewicht, falls vorhanden, mit der inneren Oberfläche der Oberflächenschleierstoffbahn (13) oder des absorbierenden Kissens (12) durch Kleben, Thermoversiegeln, Versiegeln mit Ultraschall oder durch Nadelung verbunden sind.

15. Absorbierender Hygieneartikel, umfassend eine Oberflächenschleierstoffbahn (13) aus einem Vliesstoff-Verbundmaterial gemäß jedem der Ansprüche 1 bis 9.

16. Absorbierender Hygieneartikel, umfassend eine Oberflächenschleierstoffbahn (13) sowie eine für die Zwischenbeinzone vorgesehene Binde, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Zwischenbeinzone vorgesehene Binde aus einem Vliesstoff- Verbundmaterial gemäß jedem der Ansprüche 1 bis 9 zusammengesetzt ist.