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Fachgebiet
der Erfindung
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Diese
Anmeldung stellt eine Teilfortsetzung von Newman et al., United
States-Patentanmeldung der
laufenden Nr. 07/856.281, eingereicht am 23. März 1992, dar, welche eine Teilfortsetzung
der US-Patentanmeldung der laufenden Nr. 07/735.064, eingereicht
am 25. Juli 1991, darstellt, wobei diese insgesamt, einschließlich der
Zeichnungen, jeweils hierin als Verweise aufgenommen sind. Diese
Erfindung betrifft für
die Humantherapie nützliche
rekombinante Antikörper,
als auch Verfahren zur Herstellung dieser Antikörper.
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Hintergrund
der Erfindung
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Monoklonale
Maus-Antikörper
finden in der Diagnose von Humankrankheiten und beim Lösen von
Problemen der biologischen Grundlagenforschung Verwendung. Diese
Reagenzien werden auch bei klinischen Studien als Therapeutika für akute,
aber auch chronische Humankrankheiten eingesetzt, zu denen Leukämien, Lymphome,
feste Tumoren (z.B. Dickdarm, Brust, Leber), AIDS und Autoimmunkrankheiten
zählen.
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Chimäre Maus/Human-Antikörper wurden geschaffen
und der Nachweis erbracht, dass diese die Bindungseigenschaften
des parentalen Maus-Antikörpers
als auch die mit der humanen konstanten Region verbundenen Effektorfunktionen
aufweisen. Siehe z.B. Cabilly et al., US-Patentschrift Nr. 4.816.567;
Shoemaker et al., US- Patentschrift
Nr. 4.978.745; Beavers et al., US-Patentschrift Nr. 4.975.369 und
Boss et al., US-Patentschrift Nr. 4.816.397, die allesamt hierin
als Verweise aufgenommen sind. Allgemein werden diese chimären Antikörper durch
Herstellen einer genomischen Genbank aus einer DNA konstruiert,
die aus bereits vorliegenden murinen Hybridomen extrahiert wird.
Nishimura et al., 47 Cancer Research 999, 1987. Die Bank wird dann
auf Gene der variablen Region sowohl der schweren als auch der leichten
Ketten durchsucht, die das korrekte Rearrangementmuster des Antikörper-Fragments zeigen.
Die klonierten Gene der variablen Region werden dann in einen Expressionsvektor
ligiert, der klonierte Kassetten des geeigneten Human-Gens der konstanten
Region der schweren und leichten Ketten enthält. Die chimären Gene
werden dann in einer Zelllinie der Wahl, gewöhnlich einer murinen Myelomlinie,
exprimiert.
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Solche
chimären
Antikörper
wurden bereits in der Humantherapie eingesetzt. In einer Reihe von Fällen führte dies
allerdings zur Produktion von Antikörpern gegen diese chimären Antikörper durch
den menschlichen Empfänger.
Solche Anti-chimärer
Antikörper-Antikörper sind
für die
fortgesetzte Therapie mit dem chimären Antikörper nachteilig.
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Erlich
et al., 34 Clinical Chemistry 1681, 1988, Erlich et al., 7 Hybridoma
385, 1988, Erlich et al., 6 Hybridoma 151, 1987 und Erlich et al.,
1 Human Antibody Hybridomas 23, 1990 (nicht als Stand der Technik
für die
vorliegende Anmeldung zugelassen) behaupten, dass monoklonale humane
Antikörper eine
Verbesserung gegenüber
monoklonalen Maus-Antikörpern
für die
in vivo-Humantherapie darstellen. Sie behaupten außerdem,
dass nicht-humane Primaten-Antikörper,
z.B. monoklonale Schimpansen-Antikörper, von Menschen tolerierbar
wären,
da sie den Human-Antikörpern strukturell ähnlich sind. Da
Human-Antikörper
bei Rhesusaffen nicht-immunogen
sind (d.h. keine Antikörperreaktion
induzieren), sagen sie voraus, dass Primaten-Antikörper beim
Menschen nicht-immunogen sein werden. Sie geben an, dass das Testen
der Antikörper
beim Menschen nicht erforderlich ist, wenn ein Primaten-Antikörper eine
konstante Region mit einer Struktur identisch zu der eines Human-Immunglobulins
aufweist oder zumindest eine Struktur, die von einem Human-Immunglobulin
nicht unterschiedlicher ist als die Abweichung der verschiedenen Human-Antikörper voneinander.
Folglich schlagen sie vor, dass Schimpansen-Antikörper in der Humantherapie nützlich seien.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Amplifikation und Klonierung
der Antigenbindenden Abschnitte der die variable Region von Immunglobulin codierenden
Gene von Altweltaffen (hierin bezeichnet als „Affe", z.B. Pavian und Makakaffe), die Fusion dieser
Gene an klonierte Menschen- oder Schimpansen-Konstantregion-codierende
Gene (und Menschen- oder Schimpansen-Framework-codierende Gene,
sofern erforderlich) und deren Expression als rekombinante Antikörper. Solche
rekombinanten Antikörper
(welcher Begriff Antikörper
umfasst, die durch Fusion von DNA aus zwei verschiedenen Antikörper-Genen
produziert sind) können
als immuntherapeutische Mittel für
die Behandlung von Erkrankungen des Menschen verwendet werden. Die
Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass evolutionär weit zurückliegende
Affen (z.B. Paviane oder Makakaffen (einschließlich Javaneraffen und Rhesusaffen)),
anders als Schimpansen, nicht nur verschieden genug vom Menschen
sind, um die Zucht von Antikörpern gegen
humane Antigene, selbst gegen relativ konservierte humane Antigene,
z.B. CD4 und CD54, in diesen Affen zu erlauben, doch ausreichend ähnlich zum
Menschen sind, um Antikörper ähnlich den
humanen Antikörpern
zu enthalten, so dass keine Wirts-Antikörper-Immunreaktion stattfindet,
wenn solche Affen-Antikörper,
oder davon abstammende rekombinante Antikörper, in einen Menschen eingebracht
werden.
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Demgemäß wird mit
der Erfindung ein chimärer
Antikörper
bereitgestellt, der spezifisch an ein humanes Antigen bindet, der
im wesentlichen nicht-immunogen in einem Menschen ist und der nicht
derselbe wie ein Menschen- oder Schimpansen-Antikörper ist, wobei der Antikörper leichte
und schwere Polypeptidketten umfasst, die jeweils beinhalten: eine
variable Region mit der Aminosäuresequenz
einer variablen Region eines Antikörpers eines Altweltaffen, ausgewählt aus
Rhesusaffen, Cynomolgusmakaken und Pavianen, und eine konstante
Region mit der Aminosäuresequenz
einer konstanten Region eines Antikörpers eines Menschen oder Schimpansen.
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Die
Erfindung stellt auch eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit,
umfassend eine therapeutisch oder prophylaktisch wirksame Menge
eines chimären
Antikörpers
der Erfindung in einem pharmazeutisch geeigneten Träger. Ebenfalls
bereitgestellt wird eine rekombinante Nukleinsäure, umfassend Nukleinsäuresequenzen,
die leichte und schwere Polypeptidketten eines chimären Antikörpers der
Erfindung umfasst. Ein chimärer
Antikörper, der
spezifisch an ein humanes Antigen bindet und im wesentlichen nicht-immunogen
in einem Menschen ist, kann mittels eines Verfahrens produziert
werden, umfassend das Exprimieren solch einer rekombinanten Nukleinsäure.
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Ein
chimärer
Antikörper
der Erfindung kann in der Herstellung eines Medikaments für die Behandlung
einer Krankheit, Störung
oder Bedingung verwendet werden, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Krebs, Infektionskrankheit, Abstoßung eines transplantierten
Organs oder Gewebes und einer Autoimmun- oder Entzündungskrankheit,
-störung
oder -bedingung.
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Anders
als einige bisher für
die Humantherapie verwendete Antikörper leiden die Antikörper der vorliegenden
Erfindung nicht unter den folgenden verschiedenen Nachteilen, zum
Beispiel 1) Immunogenität
und Induktion von humaner Anti-Antikörper-(HAA)-Reaktion auf wiederholte, zur
Behandlung chronischer Zustände
erforderliche Verabreichung, 2) relativ kurze Halbwertszeit im Vergleich
zu humanen Antikörpern
und 3) Fehlen der Effektorfunktionen bei humanen Zellen oder Komplement.
Das Nichtauftreten dieser Nachteile stellt einen signifikanten Vorteil
für die
Humantherapie mit den durch die vorliegende Erfindung bereitgestellten
Antikörpern
dar. Zum Beispiel stellt im Falle chronischer Humankrankheiten,
einschließlich
Autoimmunkrankheiten, oder jeglicher Krankheit, bei der eine längerfristige
Verabreichung eines Antikörpers
erforderlich ist, eines der Haupthindernisse für eine repetitive Antikörpertherapie
die Wirtsreaktion auf den therapeutischen Antikörper dar.
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Die
Vorhersagbarkeit des Auftretens von HAA-Reaktionen ist oftmals nicht
von einem Patienten auf den anderen übertragbar. Solche Reaktionen richten
sich hauptsächlich,
wenn auch nicht ausschließlich,
gegen die konstante Region des Antikör permoleküls, wobei sie, wenn sie einmal
auftreten, oftmals jegliche weitere Therapie mit jenem Antikörper oder
einem anderen Antikörper
desselben Isotyps ausschließen
oder dessen Wirksamkeit herabsetzen.
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Potentiell
könnten
die Probleme von HAA durch die Verwendung humaner monoklonaler Antikörper umgangen
werden. Dieser Ansatz unterliegt jedoch ethischen, klinischen und
immunologischen Beschränkungen
bezüglich
der Immunisierung menschlicher Patienten mit einer Vielzahl von
Antigenen der Wahl (z.B. humanen Antigenen, welcher Ausdruck antigene
oder immunogene Anteile jeglicher Proteine, Polypeptide oder ihrer Äquivalente umfasst,
die in einem Menschen vorhanden sind) zur Antikörper-Produktion. Der Ansatz
der Anmelder zur Umgehung dieses Problems umfasst die Erzeugung von
Antikörpern
der geeigneten Spezifität
und gewünschten
Effektorfunktion, als auch deren Verwendung bei der Herstellung
rekombinanter Antikörper. Diese
rekombinanten Antikörper
beinhalten allgemein einen geeigneten Abschnitt der variablen Region
eines Antikörpers,
der von einem immunisierten Affen stammt, und der konstanten Region
eines Antikörpers
von einem Menschen oder Schimpansen. So werden die Spezifitäten und
hohen Affinitäten
der monoklonalen Antikörper
beibehalten und können die
geeigneten konstanten Regionen vom Mensch oder Schimpansen, die
die gewünschten
Effektorfunktionen zeigen, ohne weiteres ausgewählt werden.
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Die
vorliegende Erfindung basiert außerdem auf einem Verfahren
zur Amplifikation von Affen-Immunglobulin-Genen, z.B. mittels der
Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction – PCR),
aus RNA, die aus Affen-Lymphozyten unter Verwendung synthetischer
Oligonukleotid-Primer, die für
Genfamilien der variablen Region der Schwer- und Leichtkette spezifisch
sind, extrahiert wurde. Die amplifizierten Gene oder geeigneten
Abschnitte (z.B. complementarity determining region (CDR)-Kodierregionen; siehe
Winter, Britische Patentanmeldung Nr.
GB 2188638 A ) werden in einen Expressionsvektor kloniert,
der ein Human- oder Schimpansen-Gen der konstanten Region zur Herstellung
eines rekombinanten Affe/Human-Antikörpers des gewünschten Isotyps
enthält.
Diese Antikörper
stellen immuntherapeutische Mittel dar, die zur Lokalisierung und/oder Abtötung entsprechender
Zielzellen (z.B. Tumorzellen) nach der in vivo-Verabreichung in
der Lage sind.
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Ein
Antigen-Erkennungsabschnitt der variablen Region eines Affen-Antikörper-Gens
kann kloniert werden durch Bereitstellen einer Nukleinsäure, zum Beispiel
RNA vom Affen, Bilden der cDNA zur RNA (unter Verwendung von reverser
Transkriptase), Bereitstellen eines Primers, der zu der cDNA-Sequenz komplementär ist, die
eine 5'-Leader-Sequenz des Antikörper-Gens
kodiert, Zusammenbringen jener cDNA und des Primers zum Erhalt eines
Hybridkomplexes und Amplifizieren der cDNA zur Generierung der Nukleinsäure, die
die variable Region des Affen-Antikörper-Gens kodiert.
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Mit "Antigen-Erkennungsabschnitt" sind ein oder mehrere
Abschnitte einer variablen Region eines Affen-Antikörpers gemeint,
der/die für
die Bindung und/oder Erkennung des Ziel-Antigens (oder Epitops oder
Idiotyps) des Antikörpers
verantwortlich ist/sind. Zum Beispiel umfasst er die CDR-Region (siehe
unten) oder die gesamte variable Region, oder jegliche Kombination
dieser beiden Regionen, einschließlich jeglicher Veränderungen
in codierenden Regionen, die induziert werden können, um die Region Menschen-ähnlicher
als Affen-ähnlich
zu machen, ohne die spezifischen Bindungseigenschaften des Antikörpers zu
verändern.
Wird lediglich ein Abschnitt der gesamten variablen Region verwendet,
so werden die verbliebenen Abschnitte, z.B. die sogenannte „Framework", von einem anderen
Antikörper, vorzugsweise
einem Menschen- oder Schimpansen-Antikörper, erhalten (siehe unten
und in den oben zitierten Quellen).
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Die
Ausdrücke "variable Region", "Leader-Sequenz", "konstante Region" und "Framework" werden in ihrer
im Fachgebiet anerkannten Weise verwendet, wobei Beispiele dafür unten
und in den oben zitierten Quellen angegeben sind.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Leader-Sequenz eine humane, Schimpansen- oder Affen-Leader-Sequenz
von etwa 60 Basen, wofür Beispiele
in 1 angegeben sind.
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Der
Anmelder hat festgestellt, dass die Affen-, Schimpansen- und Human-Leader-Sequenzen der variablen
Region ausreichend ähnlich
sind, damit Primer, die zu ei ner davon konstruiert wurden, zur Amplifikation
der anderen geeignet sind. Bei dem Verfahren wird die RNA ausreichend
amplifiziert, damit genug Nukleinsäure produziert wird, um diese Nukleinsäure in einen
Vektor für
die spätere
Klonierung einbringen zu können.
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Ein
Antikörper
gegen ein humanes Antigen, welcher Antikörper im Menschen nicht immunogen ist,
kann durch Züchten
in einem Affen eines Affen-Antikörpers
gegen das humane Antigen und Isolieren der Affen-Nukleinsäure, die
einen Antigen-Erkennungsabschnitt
einer variablen Region des Affen-Antikörpers kodiert, erzeugt werden.
Humane Nukleinsäure,
die eine humane konstante Region eines Antikörpers kodiert, wird bereitgestellt
und an die Affen-Nukleinsäure
zum Erhalt einer rekombinanten Nukleinsäure ligiert. Diese rekombinante
Nukleinsäure
wird dann zur Erzeugung des gewünschten
Antikörpers
exprimiert. Alternativ kann eine Schimpansen- oder Affen-Nukleinsäure, die die konstante Region
kodiert, zum Erhalt des rekombinanten Antikörpers verwendet werden. Sofern überhaupt,
so liegen nur wenige Unterschiede bei der Aminosäure-Sequenz der konstanten
Regionen von Menschen und Schimpansen vor (d.h. sie sind homolog),
wobei diese zwischen Menschen und Affen vorhandenen Unterschiede
ohne weiteres mittels standardmäßiger Techniken
verändert
werden können,
wenn die für eine
konstante Region des Affen kodierende Nukleinsäure zum Erhalt eines rekombinanten
Antikörpers verwendet
wird. Das wirklich Entscheidende bei der Erfindung liegt in der
Erzeugung eines Antikörpers, der
weniger immunogen als die konstante Region des Affen ist, so dass
keine signifikante Immunantwort erfolgt, wenn der rekombinante Antikörper in
einen Menschen eingebracht wird. (Solche Antikörper-Regionen werden hierin
als homologe Regionen bezeichnet.) Folglich wird der rekombinante
Antikörper
technisch so hergestellt, dass er funktionell einem humanen Antikörper in
seiner Aminosäuresequenz
gleicht, d.h. er eine zur konstanten Region eines Menschen- oder
Schimpansen-Antikörpers
homologe konstante Region aufweist. Zusammengefasst ist der Antikörper so
human wie erforderlich, um die Wahrscheinlichkeit einer unerwünschten
immunologischen Reaktion auf den Antikörper zu vermindern, wobei er
aber den Antigen-bindenden Abschnitt eines Affen-Antikörpers enthält.
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Mit "nicht immunogen" ist gemeint, dass
der Antikörper
keine Antikörperreaktion
von solcher Größe hervorruft,
als dass die Effektivität
einer fortgesetzten Verabreichung des Antikörpers beim Großteil der
Menschen über
ausreichend lange Zeit hinweg zur Erzielung einer therapeutischen
Wirksamkeit, z.B. im Vergleich zu einem murinen oder chimären Maus/Human-Antikörper, herabgesetzt
wäre. Vorzugsweise
wird keine Antikörperreaktion
beobachtet.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren das Immortalisieren einer Zelle des Affen,
die für
die Erzeugung des Affen-Antikörpers
verantwortlich ist, z.B. durch Hybridomfusion, virale Transformation
mit Herpes papio, einzelne B-Zell-Klonierung (auch bezeichnet als "transiente Immortalisierung") und Herstellung
einer Bank von rekombinanten Immunglobulinen. Bei anderen bevorzugten
Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren das Auswählen einer B-Zelle des Affen
entweder von einem peripheren Blut-Leukozyten, der Milz, dem Knochenmark
oder einem Lymphknoten; das Auswählen
eines Klons, der den geeigneten Antikörper produziert; das Sicherstellen
der Immunglobulin-Gene, die jenen Antikörper kodieren, aus der immortalisierten
Zelllinie; und das Reexprimieren der Gene in einer Erzeuger-Zelllinie (d.h. eine
Zelllinie, die eine ausreichende Produktion des Antikörpers bewirkt,
um für
die Humantherapie nützlich
zu sein).
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Die
Erfindung stellt einen rekombinanten Antikörper bereit, der gebildet wird
aus der konstanten Region entweder eines Menschen oder Schimpansen,
und einem Antigen-Erkennungsabschnitt einer variablen Region vom
Affen.
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Ebenfalls
hierin beschrieben sind ein monoklonaler Antikörper, oder ein Fab, (Fab)2, ein Leichtketten- oder Schwerketten-Dimer
oder irgendein minimales rekombinanten Fragment davon, wie etwa
ein Fv oder ein SCA (einzelkettiger Antikörper) oder anderes immunologisch
aktives Fragment davon (z.B. eine CDR-Region) gegen ein humanes
Antigen, das durch eine immortalisierte Affen-B-Zelle gebildet wird.
Solche Fragmente sind als immunsuppressive Agentien nützlich.
Alternativ kann an den Antikörper der
Erfindung ein Effektor- oder Reporter-Molekül gebunden sein. Zum Beispiel
kann an den Antikörper der
Erfindung ein Makrocyclus zur Komplexbildung mit einem Schwermetallatom,
oder ein Toxin, z.B. Ricin, durch eine kovalente Brücken struktur
gebunden sein. Außerdem
kann das Fc-Fragment oder die CH3-Domäne eines vollständigen Antikörper-Moleküls durch
ein Enzym oder Toxin-Molekül
ersetzt sein, und kann ein Teil der Immunglobulin-Kette mit einem
Polypeptid-Effektor- oder Reporter-Molekül gekoppelt sein. Auch bispezifische
Antikörper
können
mittels standardmäßiger Verfahrensweisen
konstruiert werden.
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Bei
einer anderen Erscheinungsform werden durch die Erfindung pharmazeutische
Zusammensetzungen bereitgestellt, in denen Antikörper der vorliegenden Erfindung
für therapeutische
oder prophylaktische Anwendungen vorhanden sind. Solche Antikörper können auch
als Immuntoxine bereitgestellt werden, d.h. Moleküle, die
durch zwei Komponenten gekennzeichnet sind und besonders nützlich zur
Abtötung
ausgewählter
Zellen in vitro oder in vivo sind. Bei einer Komponente handelt
es sich um ein zytotoxisches Mittel, das bei Bindung oder Absorbtion
an die Zelle gewöhnlich
tödlich
ist. Die zweite Komponente, bekannt als das "Darreichungsvehikel", bietet ein Mittel zum Transport des
toxischen Agens zu einem bestimmten Zelltyp, z.B. Karzinomzellen.
Die beiden Komponenten werden gewöhnlich mittels einer aus einer
Vielzahl wohlbekannter chemischer oder genetischer Verfahrensweisen
chemisch aneinander gebunden. Ist z.B. das zytotoxische Agens ein Protein
und die zweite Komponente ein intaktes Immunglobulin, so kann die
Verknüpfung
mittels heterobifunktionaler Vernetzungsmittel, z.B. Carbodiimid, Glutaraldehyd
und ähnlichem
erfolgen. Die Herstellung verschiedener Immuntoxine ist im Fachgebiet wohlbekannt.
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Bei
einer anderen verwandten Erscheinungsform wird mit der Erfindung
eine Nukleinsäure bereitgestellt,
die für
einen rekombinanten Human/Affe-Antikörper kodiert. Bei bevorzugten
Ausführungsformen
kodiert die Nukleinsäure
für eine konstante
Region eines Menschen oder Affen und einen Antigen-Erkennungsabschnitt
einer variablen Region eines Affen; und wird die Nukleinsäure gereinigt,
d.h. von den biologischen Komponenten getrennt, mit denen sie natürlich vorkommt,
oder noch bevorzugter als eine homogene Lösung bereitgestellt.
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Außerdem hierin
beschrieben ist ein CDR-grafted Antikörper, der aus mindestens einer der
Komplementaritäts-bestimmenden
Regionen (CDRs) gebildet ist, das heißt den Aminosäure-Resten
(unter Verwendung des standardmäßigen Aminosäure- Markierungssystems
von Kabat) 31–35
(CDR 1), 50–65
(CDR 2) und 95–102
(CDR 3) der spezifizierten Schwerkette, und den Aminosäure-Resten 24–34 (CDR
1), 50–56
(CDR 2) und 89–97
(CDR 3) der spezifizierten Leichtkette einer variablen Region eines
Altweltaffen, und eines Framework der variablen Region von Immunglobulin
von einer zweiten Spezies. Der CDR-grafted Antikörper ist zur Bindung an dasselbe
Antigen in der Lage wie der ursprüngliche Affen-Antikörper. Die
konstante Region des Antikörpers
stammt von menschlichem oder Schimpansen-Immunglobulin. Die Methodologie
zur Ausführung
dieser Erscheinungsform ist allgemein beschrieben bei Jones et al.,
321 Nature 522, 1986. Solche CDR-Grafts können, sofern erwünscht, verändert werden,
um sicher zu gehen, dass sie human-ähnlicher erscheinen, so dass
die Wahrscheinlichkeit der Initiierung von nachteiligen Reaktionen
auf den Antikörper
vermindert ist.
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Dies
kann durch Immortalisation oder Selektion einer Zelle von einem
Makak erreicht werden, die für
die Produktion von Makaken-Antikörper
verantwortlich ist, und Sicherstellen der Immunglobulin-Gene aus
der Zelle; Klonieren und Sequenzieren der Antikörper-Gene, die für die Produktion
von Antikörper
verantwortlich sind, Selektieren einer humanen Framework-Sequenz
der variablen Region (vorzugsweise mit der engsten Homologie zum
Framework der variablen Region vom Makak); und Substituieren von
Makak-CDR-Sequenzen für
humane CDR-Sequenzen, und geringfügigere Modifikationen in der humanen
Framework-Region können
zur Aufrechterhaltung der Affinität des Antikörpers für sein Antigen einbezogen werden.
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Mit „geringfügige Modifikationen" ist gemeint, dass
weniger als insgesamt etwa 6 Aminosäuren im Framework durch andere
Aminosäuren
substituiert sein können.
Gewöhnlich
werden solche Substitutionen oder Modifikationen lediglich dann
vorgenommen, wenn jene Aminosäuren
an konformationellen Interaktionen beteiligt sind, die das Framework
in einer geeigneten Form halten, so dass das gewünschte Antigen durch den Antikörper erkannt
wird. Solche Modifikationen werden allgemein jene abweichenden Aminosäuren widerspiegeln,
die in einem Affen-Antikörper,
verglichen zu einem menschlichen Antikörper, vorhanden sind. Zum Beispiel
ist die Aminosäuresequenz
eines humanen Antikörpers
unmittelbar vor der Schwerketten-CDR 3, 92–94, allgemein Cystein-Alanin-Arginin
(Arginin ist in einer Minderheit von Antikörpern als durch Serin oder
Threonin ersetzt bekannt); bei einigen Antikörpern im Affen ist die Sequenz
Cystein-Alanin-Serin; daher mag es in diesem Beispiel bevorzugt
sein, Serin bei Aminosäure
94 zu verwenden (siehe 9D).
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Bei
einer weiteren Erscheinungsform stellt die Erfindung ein Verfahren
zur Behandlung eines Menschen bereit, der ein bestimmtes Antigen,
z.B. ein mit einer Erkrankung assoziiertes Antigen, aufweist. Das
Verfahren umfasst die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge eines rekombinanten Antikörpers,
der für
das bestimmte Antigen spezifisch ist, wobei der rekombinante Antikörper ein solcher
ist, der entweder eine konstante Region vom Menschen oder vom Schimpansen
und einen Antigen-Erkennungsabschnitt einer variablen Region vom
Affen aufweist, oder eine erste konstante Region vom Affen und einen
Antigen-Erkennungsabschnitt einer zweiten, unterschiedlichen variablen
Region vom Affen.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
der obigen Erscheinungsform ist das Antigen ein Tumor-Antigen, ein
an einer Immunerkrankung beteiligtes Antigen, ein an einer Autoimmunreaktion
beteiligtes Antigen, ein an einer Wirtszelle exprimierter Rezeptor oder
ein Antigen, gewählt
aus den Human-Antigenen CD58, CLA4 (α4β1-Integrin), CD2, LFA3, ELAM, LAM,
CD25, CD4, CD19, CD20, humaner T-Zell-Rezeptor, CD3, CD8, CD23,
CD41, CD44, CD45, CD71, TNFα,
TNFβ, Tn-Antigen,
IL-1, IL-8, C5a, Adhäsionsmolekülen, z.B.
VCAM, CD54, CD28, CD11a, CD11c, CD18 und CD11b, dem neu-Onkogen-Produkt, MDR-1
(P-Glycoprotein), TGFα und
seinem Rezeptor, und PDGF; und ist der rekombinante Antikörper entweder
darin wirksam, unerwünschte
Zellen abzureichern (abzutöten
oder zu eliminieren) (z.B. Anti-CD4) durch Wirken mit Komplement
oder Killerzellen, oder ist als ein zytotoxisches Agens oder auf
eine Fc-Rezeptorbindung durch einen Phagozyten hin wirksam. Alternativ
blockiert oder stimuliert der Antikörper die Rezeptorfunktionen
oder neutralisiert aktive lösliche
Produkte, wie etwa einen oder mehrere der Interleukine, TNF und
C5a.
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Bei
einer anderen Erscheinungsform werden mit der Erfindung pharmazeutische
Zusammensetzungen der obigen Antikörper oder Fragmente davon bereitgestellt.
Die Zusammensetzungen oder Produkte gemäß der Erfindung können in
bequemer Weise in Form von zur parenteralen oder nasalen oder oralen
Verabreichung geeigneten Lösungen
bereitgestellt werden. Geeignete Präparationen des Antikörpers können mit
geeigneten Präparationen
anderer Agenzien gemischt werden, was einen erhöhten klinischen Nutzen erbringt.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
ihrer bevorzugten Ausführungsformen
und aus den Ansprüchen ersichtlich
werden.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Zunächst sollen
kurz die Abbildungen beschrieben werden.
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Abbildungen
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1 zeigt
eine tabellarische Darstellung der 20 Codons in neun unterschiedlichen
Ig-Schwerketten-Leader-Sequenzen und zehn Affen-Ig-Schwerketten-Leader-Sequenzen;
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2 zeigt eine schematische Darstellung der
Struktur verschiedener Ig-Ketten, die die relative Position der
Leader-, variablen und konstanten Regionen zu den Positionen der
Restriktionsstellen und zur Amplifikation verwendeten Primern zeigt;
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3 zeigt
eine schematische Darstellung eines Schwerketten-Kassettenvektors
zur Expression der humanen oder chimären Antikörper;
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4 zeigt
eine schematische Darstellung eines Leichtketten-Kassettenvektors
zur Expression der humanen oder chimären Antikörper;
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5 und 6 zeigen
schematische Darstellungen der Vektoren zur Expression von Immunglobulin
aus Kappa- bzw. Lambda-Leichtketten-cDNA. Bei diesen Vektoren sind
die Immunglobulin-Gene in einer Tandem-Konfiguration unter Verwendung von
Neomycinphosphotransferase als dem selektierbaren Marker angeordnet;
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7-1, 7-2 und 8 zeigen
die Nukleinsäure-Sequenz
verschiedener Leader-Sequenz-Primer,
die bei der Erfindung nützlich
sind (diese Primer in 8 entsprechen den als SEQ. ID
Nrn. 1 bis 12 infra aufgelisteten Sequenzen);
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9A bis 9H zeigen
Vergleiche von Human- und Affen-Regionen in den VH1-, VH2-, VH3-,
VH4- und VH5-Sequenzen, bzw. VKI- und VKII- und VlambdaIII-Sequenzen;
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10 zeigt
einen Vergleich von Human- und Affen-VH3-Sequenzen, bei einem Vergleich
zur Human-VH2-Sequenz;
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11 zeigt
eine graphische Darstellung der Bindung eines Antikörpers der
Erfindung an ein Human-CD4-Antigen;
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12 zeigt
eine graphische Darstellung der Hemmung der Bindung von 1F3 durch
den in 10 gezeigten Antikörper;
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13 und 14 zeigen
Abschnitte der Nukleotidsequenzen von Anti-CD4-VH- bzw. VL-Regionen;
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15 zeigt
ein Diagramm der Anti-CD54-Aktivität; und
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16 zeigt
ein Histogramm eines Vergleichs der Merkmale der Plasmid-Expression.
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Affen-Antikörper
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Zu
Altweltaffen zählen
als Paviane und Makakaffen (einschließlich Rhesusaffen und Javaneraffen)
bezeichnete Affenarten. Mit dieser Erfindung wird die Anwendung
der beanspruchten Erfindung bei verschiedenen Affen-Genen ausführlich erläutert. Diese
Beispiele sollen die Erfindung nicht beschränken und können ohne weiteres auch auf
andere Altweltaffen übertragen
werden.
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In 2 ist in schematischer Form die allgemeine
Struktur der Gene gezeigt, die die Immunglobulin-Schwerkette, Kappa-Leichtkette
und Lambda-Leichtkette kodieren. Jede dieser Ketten ist mit einem
ATG-Startcodon versehen, gefolgt von einer Leader-Sequenz von etwa
60 Basen Länge,
einer Region, die für
eine variable Region des Immunglobulins kodiert, und einer konstanten
Region jenes Immunglobulins. Beispiele der verschiedenen Leader-Sequenzen,
oder Signalpeptide, der schweren Ketten sind in 1 gezeigt.
Diese Sequenzen, ebenso wie ihr Äquivalent
im Affen, können
mittels standardmäßiger Techniken
bestimmt werden, wie sie einem Fachmann des Gebiets bei üblicher
Sachkenntnis wohlbekannt und nachstehend beschrieben sind.
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Die
im unteren Abschnitt der 1 gezeigten Sequenzen sind humane
Leader-Sequenzen.
Die Anmelder haben entdeckt, dass die Konstruktion von zu diesen
Leader-Regionen komplementären
Primern die Amplifikation der Ig-Gene von Affen zulässt. Entsprechend
können
Primer, die zu den Affen-Leader-Sequenzen homolog sind (siehe z.B.
oberer Abschnitt der 1) zur Amplifikation von Affen-Immunglobulin-Genen,
ebenso wie zur Amplifikation humaner Immunglobulin-Gene, verwendet
werden.
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Durch
Verwendung solcher Primer bei standardmäßigen Amplifikationsverfahren
lassen sich Gene, die für
verschiedene Affen-Immunglobulin-Gene kodieren, ohne weiteres isolieren
und die Sequenzen bestimmen, die für die variablen Regionen der Antikörper kodieren.
Beispiele dieser Verfahrensweisen sind nachstehend angegeben. Die
Ergebnisse der weiter unten gezeigten Analyse sind in 9A bis 9H und
in 10 dargestellt. Überraschenderweise stellten
die Anmelder fest, dass trotz der Erzeugbarkeit von Antikörpern gegen
relativ konservierte humane Antigene in den Affen die variablen
regionalen Framework-Sequenzen der derart erzeugten Antikörper von
jenen der humanen Antikörper nicht
unterscheidbar waren. Das heißt,
der Umfang der bei Affen festgestellten Variabilität der Immunglobulin-Sequenz
war ähnlich
dem bei Menschen festgestellten Umfang, und es war unmöglich, zu
bestimmen, welcher Antikörper
von einem Menschen oder einem Affen abstammte, ohne die Quelle selbst
zu analysieren.
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So
wurde zum Beispiel und bezugnehmend auf 10 die
Aminosäure-Sequenz
der VH3-Region des Menschen mit der des Affen verglichen. Die humanen
Antikörper
ergaben einen Homologiebereich untereinander von 83 bis 98 %, während die des
Affen zu 90 bis 95 % homolog zu der humanen VH3-Region waren. Im
Gegensatz dazu war die humane VH2-Region zu der humanen VH3-Region
zu 60 % homolog. [Bei dieser Abbildung, ebenso wie in den anderen
Abbildungen, ist das Vorliegen derselben Aminosäure an einer bestimmten Lokalisation durch
einen Strich angegeben, das Vorliegen einer unterschiedlichen Aminosäure dagegen
durch den standardmäßigen Einbuchstabencode.
Positionen, denen keine Konsensus-Aminosäure zugeordnet werden kann,
sind als ein X gezeigt.] Entsprechend ist die Homologie für VH1, VH2,
VH3, VH4 und VH5, und für
VKI und VKII und VlambdaIII jeweils in 9A bis 9H gezeigt.
Auch hier wurde eine signifikante Homologie zwischen der Affen-Immunglobulin-Region
und der des Menschen in jeder variablen Region, einschließlich der
Sequenzen der Immunglobulin-J-Regionen, beobachtet. Eine derart hohe
Homologie entspricht der unter den humanen Antikörpern beobachteten Homologie.
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Die
Methodik, mittels derer die Sequenzen bestimmt wurden, ist nachstehend
in den Beispielen dargestellt. Fachleute des Gebiets werden bei üblicher
Sachkenntnis erkennen, dass diese Beispiele für diese Erfindung nicht beschränkend sind
und äquivalente
Ergebnisse und monoklonale und chimäre Antikörper mittels ähnlicher
Verfahrensweisen erhalten werden können, wie sie einem Fachmann
des Gebiets bei üblicher
Sachkenntnis wohlbekannt sind. Siehe zum Beispiel US-Patentschriften
Nrn. 4.816.567; 4.978.745; 4.975.369; 4.816.397, supra. Zum Beispiel
ist nach dem Klonieren eines Gens, das eine variable Region beim
Affen kodiert, dieses Gen ohne weiteres an ein Gen ligierbar, das
eine konstante Region beim Affen oder Menschen kodiert, und die fusionierten
Gene in einer Erzeuger-Zelllinie zum Erhalt des gewünschten
Antikörpers
exprimierbar. Weiter unten sind Beispiele für diese Verfahrensweisen wiedergegeben.
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In
den folgenden Beispielen umfasst der erste Verfahrensschritt die
Isolierung der Gesamt-RNA aus peripherem Blut oder Milzzellen eines
Affen. Die B-Zellen von immunisierten Affen können aus peripherem Blut oder
Lymphknoten gewonnen und direkt verwendet werden oder können vorzugsweise
expandiert werden. Die Expansion kann eine Herpes papio-Virustransformation,
eine Fusion an eine heterologe Myelomzelle mit anschließender Selektion oder
eine Klonierung einzelner B-Zellen unter beschränkter Verdünnung in Gegenwart stimulierter
humaner T-Zellen umfassen.
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Die
Gesamt-RNA wird dann zu einzelsträngiger (single stranded-ss)
cDNA mittels reverser Transkriptase unter Verwendung nicht-spezifischer
(Oligo-dT oder zufälliger
(random) Hexamere) oder spezifischer (Immunglobulin-CH1 oder CK
oder CLambda-Konstantregion)
Oligonukleotid-Primer umgewandelt. Die durch diese Reaktion erzeugte
einzelsträngige
cDNA wird unter Anwendung der Polymerase-Kettenreaktion amplifiziert,
wobei ss cDNA, zusammen mit Desoxynukleotidtriphosphaten, einer DNA-Polymerase
(z.B. einer wärmestabilen
Polymerase) und spezifischen Primern zur Amplifikation von Immunglobulin-Genen
der variablen Region der schweren oder leichten Kette verwendet
werden. Bei den verwendeten Primern handelt es sich um einzelsträngige synthetische
Oligonukleotide im Mengenbereich von 20 bis 40 Basen, die einige
degenerierte Basen umfassen, die an die Immunglobulin-5'-Leader-Sequenzen binden.
Sechs verschiedene 5'-Leader-Sequenz-Primer
(siehe 7-1, die eine Restriktionsenzym-Schnittstelle
(z.B. SalI umfasst)) wurden zur Amplifikation der Affen-Genfamilien
der variablen Region der schweren Kette ausgehend von ihrer Ähnlichkeit
zu den Human-Genfamilien der variablen Region der schweren Kette
designed. Mit jedem der sechs 5'-Leader-Sequenz-Primer
wird ein 3'-Primer verwendet,
der spezifisch für
die Konstantregiondomäne
des relevanten Isotyps (z.B. IgG, IgM, IgA oder IgE) ist und außerdem eine
Restriktionsenzym-Schnittstelle (z.B. NheI) umfasst. Entsprechend werden
für Affen-Kappa-
und -Lambda-Leichtketten andere Primer-Paare zur Amplifikation der
entsprechenden variablen Region der Leichtkette eingesetzt (7-2).
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Weitere
Primer-Paare können
verwendet werden, um unterschiedliche, einzigartige Restriktionsspaltstellen
einzubauen, die eine gerichtete Klonierung der PCR-amplifizierten DNA
in einen geeigneten Expressionsvektor, der dieselbe Restriktionsspaltstelle
besitzt, ermöglichen.
Ein Primer-Paar, das an das 3'-Ende
der Antikörper-Schwerketten-Leader-Sequenz
bindet und eine Mlu1-Stelle umfasst, oder ein Primer-Paar, das an die
ersten 23 Basen des Framework bindet, wobei einer eine XhoI-Stelle umfasst, können ebenfalls
Verwendung finden und sind in 7-1 beschrieben.
Die Affen-Immunglobulin-Gene der variablen Region der Schwer- und Leichtkette
können
direkt nach der PCR-Amplifikation in einen Pendelvektor kloniert
werden, um weitere molekulare Manipulationen zu ermöglichen,
sofern erforderlich, oder können
direkt in einen Expressionsvektor kloniert werden, der humane Gene
der konstanten Region der Schwer- oder Leichtkette enthält. Die
molekulare Konfiguration der Immunglobulin-Gene im Expressionsvektor
kann eine genomische sein, in der immunglobulinäre Promotor/Enhancer und andere
regulatorische Regionen vorhanden sind, ebenso wie Spleiß-Donor/Akzeptor-Sequenzen an
der Intron/Exon-Grenze. Alternativ können chimäre Immunglobulin-Gene in eine
cDNA-Konfiguration unter Verwendung heterologer viraler Promotor/Enhancer-Sequenzen
inseriert werden.
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Beispiel 1: Sequenz von
Affen-Antikörpern
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In 7 und 8 sind die
Primer mit bzw. ohne Restriktionsstellen gezeigt, die bei der PCR-Amplifikation
der Immunglobulin-Gene von Affen- und/oder Human-cDNAs verwendet
werden. Die Einzelheiten der angewandten Verfahrensweisen sind nachstehend
angegeben. Die RNA wurde aus den Milz-, peripheren Blut- und Lymphknoten-Zellen von
Affen unter Anwendung der standardmäßigen Guanidinisothiocyanat-Methode isoliert.
Die mittels dieser Methode isolierte gesamte RNA-Fraktion wurde
dann als eine Matrize für
die anschließenden
Amplifikationreaktionen verwendet. Eine Teilmenge der RNA wurde
in Gegenwart von 200 Einheiten reverser Transkriptase von Moloney-Mäuse-Leukämie-Virus und
nicht-spezifischen (Oligo-dT oder zufälligen (random) Hexameren)
oder spezifischen (Immunglobulin-IgG-CH1-Region oder Kappa-Ketten-Konstantregion-CK)
Oligonukleotid-Primern (50 bis 100 Pikomol) zur Erzeugung eines
nicht-kodierenden Sense-cDNA-Einzelstrangs inkubiert. Die mittels
dieser Reaktion erhaltene einzelsträngige cDNA wurde dann unter
Anwendung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) amplifiziert. Eine
Teilmenge der einzelsträngigen
cDNA wurde mit Desoxynukleotidtriphosphaten (20 μM), einer wärmestabilen DNA-Polymerase (2 bis
5 Einheiten) und human-abgeleiteten synthetischen Oligonukleotid-Primern
(50 Pikomol) zur Amplifikation von Immunglobulin-Genen der variablen
Region entweder der Schwer- oder der Leichtkette inkubiert.
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Unter
Verwendung der in 8 gezeigten Primer-Paare wurden
mehrere repräsentative
Javaneraffen-Immunglobulin-Sequenzen der variablen Region der Schwer- und Leichtketten
von einer Reihe von Genfamilien amplifiziert. Diese amplifizierten
Sequenzen wurde in die EcoRV-Stelle des Plasmidvektors p-Bluescript
(pBS, beziehbar von Stratagene, CA) kloniert und für die DNA-Sequenzierung
verwendet. Die DNA-Sequenzierung wurde unter Verwendung der Plasmid-DNA,
die das klonierte Insert als eine doppelsträngige DNA-Matrize enthielt,
und der standardmäßigen Kettenabbruch-Sequenziermethode
durchgeführt.
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Die
repräsentativen
Javaneraffen-Immunglobulin-Sequenzen sind in 9A bis 9H gezeigt. Ebenfalls
enthalten in 9A bis 9H sind
die Konsensus-Aminosäure-Sequenzen
der variablen Region von Human-Genen, die jede der varia blen Regionen
der Gen-Hauptfamilien repräsentieren.
Die prozentuale Homologie jeder Affensequenz mit der humanen Konsensus-Sequenz,
ausschließlich
der Konstantregiondomäne
und der CDR-Regionen, ist gezeigt. Der Grad der Homologie zwischen
den Menschen- und Affensequenzen für eine gegebene Familie ist
ebenso hoch wie zwischen zwei Humansequenzen innerhalb jener Familie.
Daher ist die Unterscheidung zwischen der variablen Region von Immunglobulin-Sequenzen,
die von Altweltaffen stammen, und jenen, die von Menschen stammen,
lediglich auf der Basis von Sequenzvergleichen möglich.
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Isolierung der RNA
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Affen-Antigen-spezifische
B-Zellen wurden auf mehrere Weisen erhalten: durch Fusion immunisierter
Affen-Lymphknoten-Zellen an die Human/Maus-Heteromyelom-Fusionspartner-Zelllinie K5H6/B5
und anschließendes
Screening der Hybridomlinien, durch viral transformierte B-Zellen
oder durch in vitro Einzel-B-Zell-Kloniertechniken. In letzterem
Fall wurde das Wachstum einer einzelnen Affen-B-Zelle in vitro durch
gleichzeitige Kultivierung mit humanen T-Zellen gefördert, die
durch Antikörper stimuliert
wurden. Eine einzelne B-Zelle wurde in jeden Trog einer 96-Well-Gewebekulturplatte
zusammen mit etwa 150.000 Anti-CD3-stimulierten Mytomycin-C-behandelten
humanen T-Zellen eingebracht. Nach einer zweiwöchigen Inkubationsperiode expandierte
die einzelne B-Zelle auf mindestens 200 differenzierte Plasmazellen.
Der Kulturüberstand
aus diesen Trögen
wurde auf das Vorhandensein von Immunglobulin mittels ELISA-Technik
unter Verwendung eines Einfang-Antikörpers von Ziege-Anti-Affe-Immunglobulin
untersucht.
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Die
Zellen entweder von Antigen-spezifischen viral transformierten Zellen
oder Hybridomen wurden in ausreichenden Zahlen zur Extraktion der RNA
gezüchtet.
Die Tröge
aus der in vitro-Einzel-B-Zell-Kloniertechnik, die Immunglobulin-positiv waren,
wurden entfernt, zweimal mit kalter Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung, pH
7,5, gewaschen und zentrifugiert (1000 × g, 10 Min). Die gewaschenen
Zellen wurden in 100 μl
Lyselösung
(4 M Guanidinisothiocyanat, 25 mM Natriumcitrat, pH 7,0, 0,5 % Natriumsarcosin,
0,1M 2-Mercaptoethanol) suspendiert. 10 μl an 2M Natriumacetat, pH 4,0,
wurden zugegeben und gemischt. Das Protein wurde durch Zugeben von
100 μl Wasser/gesättigtem
Phenol, Mischen und Zugeben von 20 μl Chloro form/Isoamylalkohol
(49:1) entfernt. Nach Verwirbeln und Inkubieren auf Eis für 15 Minuten
wurden die Proben bei 10.000 × g
für 20
Minuten zentrifugiert. Die wässrige Phase
wurde auf ein neues Röhrchen übertragen,
mit einem gleichen Volumen an Isopropanol gemischt und 1 Stunde
lang bei –20°C inkubiert.
Das Präzipitat wurde
mittels Zentrifugation bei 10.000 × g für 15 Minuten abgesammelt, mit
70 % Ethanol gewaschen, nochmals zentrifugiert und das Pellet in
einem Speedivac (Savant) getrocknet. Die getrocknete RNA wurde ein
zweites Mal in 100 μl
Lysepuffer gelöst.
Ein gleiches Volumen an Isopropanol wurde zugegeben und bei –20°C eine Stunde
lang inkubiert. Das Präzipitat
wurde mittels Zentrifugation bei 10.000 × g für 15 Minuten abgesammelt und
mit 70 % Ethanol gewaschen. Das Pellet wurde in einem Speedivac
(Savant) getrocknet und bei –20°C in 70 %
Ethanol bis zur Verwendung gelagert.
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Synthese von einzelsträngiger cDNA
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Die
gesamte RNA, die aus den aus einem einzigen Trog stammenden Zellen
extrahiert wurde, wurde in 32 μl
zweifach destilliertem Wasser gelöst, dem 1 μl (50–100 Pikomol) an Primer (entweder
zufällige
Hexamere, Oligo-dT oder 3'-Immunglobulinspezifische
Primer) und 10 μl
an 5 × reverse
Transkriptase-Puffer (0,25 Tris-HCl, pH 8,3, 0,375 M KCl, 15 mM
MgCl2, 50 mM Dithiothreitol) zugegeben wurde. Das
Gemisch wurde bei 65°C
5 Minuten lang erhitzt, woraufhin es 2 Minuten lang in Eis plaziert
wurde. Nach dem Erhitzen wurde 1 μl
RNAsin (Promega), 5 μl
an 5 mM Desoxynukleotidtriphosphaten und 1 μl (200 Einheiten) an reverser
Transkriptase von Moloney-Mäuse-Leukämie-Virus
(BRL) zugegeben und das Gemisch bei 37°C 1,5 Stunden lang inkubiert. Nach
Abschluss der reverse Transkriptase-Reaktion wurde das einzelsträngige cCNA/RNA-Gemisch
mit Phenol/Chloroform extrahiert und durch eine 1 ml G-25-SEPHADEX-Spinsäule passiert.
Das durch diese Säule
wandernde Material wurde als Matrizen-ss cDNA für die PCR-Amplifikation verwendet.
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Amplifikation von ss cDNA
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3
bis 10 μl
der ss cDNA wurden mit 10 μl
10 × PCR-Puffer
(500 mM KCl, 100 mM Tris-HCl, pH 8,3, 15 mM MgCl2),
1,6 μl an
1,25 mM Desoxynukleotidtriphosphaten, 50 Pikomol an spezifischem
Immunglobulin-5'-Primer,
50 Pikomol an spezifischem Immunglobulin-3'-Primer und 2 bis 5 Einheiten wärmestabiler
DNA-Polymerase (Synthetic Genetics) gemischt. Das Reaktionsvolumen
wurde mit Wasser auf 100 μl
ge bracht und mit 100 μl
Mineralöl überdeckt.
Das Reaktionsgemisch wurde bei den folgenden Temperaturen über die
spezifizierte Dauer hinweg inkubiert.
94°C für 1 Minute
48°C für 2 Minuten
72°C für 2 Minuten
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Dieser
Zyklus wurde 30 bis 35-mal wiederholt. Die amplifizierten Produkte
wurden mittels Agarosegel-Elektrophorese unter Verwendung eines
1,2 % Agraosegels und Molekulargewichts-Standardgrößen untersucht.
Die amplifizierten Immunglobulin-Gene
der variablen Region betrugen etwa 350 bis 500 bp-Marker. Die PCR-amplifizierten Produkte wurden
dann zur Klonierung in den geeigneten Plasmidvektor verwendet.
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Beispiel 2: Klonierung
von Affen-Antikörper-Genen
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Da
die Affen-Gensequenzen der variablen Region auf der cDNA-Ebene nicht
von den humanen Mitgliedern der entsprechenden Genfamilie unterscheidbar
sind, ist es unwahrscheinlich, dass Immunantworten auf Affe/Human-chimäre Antikörper, sofern
sie auftreten, sich irgendwie von denen unterscheiden, die gegen
humane Antikörper-Moleküle gerichtet
sind.
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Die
PCR-Technologie kann genützt
werden, um spezifische Restriktionsenzym-Schnittstellen, einschließlich (doch
nicht beschränkt
auf) SalI, BglII, KpnI und NheI, in die Sequenzen der variablen
Region von Altweltaffen während
der PCR-Amplifikationsreaktion
unter Verwendung von Primern einzuführen, die auf den in 6 gezeigten
basieren. Bereits vorliegende klonierte Gene wurden aus ihrem spezifischen
Vektor unter Verwendung dieser Primer amplifiziert, um die spezifische
Restriktionsstelle einzuführen,
welche anschließend
zur Klonierung des Gens in einen Expressionsvektor genutzt wurde.
Alternativ wurden diese Primer zur direkten Amplifikation aus zellulärer RNA
verwendet.
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Die
Expressionsvektoren, die konstruiert wurden, entsprechen zwei Typen.
Der erste (siehe 3 und 4) erlaubt
die Einführung
von kloniertem Affen-cDNA-Immunglobulin
der variablen Regionen in einen Kassettenvektor unter Verwendung einzigartiger
Restriktionsspaltstellen, wobei die Immunglobulin-Genelemente in
einer genomischen Konfiguration angeordnet sind. Diese Art von Vektor
beinhaltet einen Immunglobulin-Promotor, die beiden Exons, die die
Immunglobulin-Leader-Sequenz ausmachen, zwei Klonierstellen SpeI
und NheI, flussabwärts
gelegene Spleiß-Donor-Sequenzen, eine Immunglobulin-Enhancer-Region,
ein Human-Konstantregion-Gen (Schwer- oder Leichtkette) und flussabwärts gelegene
Polyadenylierungssignale. Außerdem
enthalten sie einen bakteriellen Replikationsursprung, ein Beta-Lactamase-Gen für die bakterielle Selektion
und ein Neomycinphosphotransferase-Gen für die G418-Selektion oder ein
Xanthin-Guaninphosphoribosyltransferase-(Gpt)-Gen für die Mycophenolsäure-Selektion
in Säugerzellen.
Die Schwer- und Leichtketten-Expressionsvektoren verwenden Neomycinphosphotransferase-(Neo)- bzw. Xanthin-Guaninphosphoribosyltransferase-(gpt)-Gene
als den selektierbaren Marker.
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Der
zweite Typ von Expressionssystem (siehe 5 und 6)
verwendet Immunglobulin-Gene in einer cDNA-Konfiguration. Das heißt, keine
Introns oder Spleißstellen
sind zwischen der 5'-Leader-Sequenz
und den 3'-Konstantregion-Sequenzen vorhanden.
Dieser Typ von Vektor verwendet heterologe virale Promotor/Enhancer-Sequenzen, die in
einer Tandem-Weise angeordnete Immunglobulin-Schwer- und Leichtketten-Gene,
Polyadenylierungs-Sequenzen und einen selektierbaren Säugerzell-Marker
(Neo) antreiben. Das Neo-Gen kann zur Abschwächung seiner Translation modifiziert
werden, zum Beispiel durch Austauschen des Codons flussaufwärts und
angrenzend an die Startstelle des Gens von ACC zu TCT. Außerdem ist
ein Dihydrofolatreduktase-(dhfr)-Gen zur anschließenden Genamplifikation
mit Methotrexat vorhanden. Affen-Immunglobulin-Gene der variablen
Region, die in cDNA-konfigurierte
Expressionsvektoren kloniert werden sollen, wurden entweder aus
bereits vorhandenen klonierten Sequenzen im Pendelvektor (PBS) amplifiziert
oder direkt aus RNA mit Primern, die entweder die Restriktionsstellen
SalI oder MluI und NheI für
die Schwerkette enthielten oder BglII und KpnI oder BsiWI für die Kappa- oder Lambda-Leichtketten. Weitere
potentielle einzigartige Restriktionsspaltstellen sind jedoch nicht
ausgeschlossen.
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Chimäre Schwer-
und Leichtketten-Immunglobulin-Gene wurden separat oder sequentiell
(für genomisch
konfigurierte Konstrukte) oder auf demselben Vektor (für cDNA-konfigurierte
Konstrukte) mittels Elektroporation in eine Erzeuger-Zelllinie eingeführt. Die
Elektroporation wurde zur Einführung
linearisierter DNA-Konstrukte in entweder Chinesischer Hamster-Ovar-(CHO)-Zellen
oder Mäuse-Myelomzellen,
gefolgt von Einzelzellklonierung der Transfektanden in 96-Well-Gewebekulturplatten
eingesetzt. Die Elektroporations-Bedingungen unter Verwendung eines
BTX-100-(BTX, San
Diego)-Elektroporationsgeräts
und einer 1-ml-Einweg-Plastikküvette
ergaben optimale Zahlen an Transfektanden aus einer gegebenen Menge
an Vektor-DNA. Die CHO-Zellen,
die zum Wachsen in Suspension in Serum-freiem Medium (CHO-S SFM
II minus Hypoxanthin und Thymidin, Gibco) adaptiert waren, wurden
in Konstrukten verwendet, die virale regulatorische Elemente enthielten.
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Subklonierung von Ig-Genen
der variablen Region
-
Die
Produkte der PCR-Reaktion wurden mit Phenol/Chloroform extrahiert
und durch eine 1 ml SEPHADEX G-25-Spinsäule passiert. Sollte das DNA-Fragment
stumpfendig in ein Plasmid kloniert werden, so wurden 1 μl an 1 M
MgCl2, 0,5 ml 1,25 mM Desoxynukleotidtriphosphate
und 1 μl
Klenow-DNA-Polymerase (5 Einheiten) dem gesamten PCR-Reaktionsgemisch
(100 μl)
zugegeben und bei 37°C
15 Minuten lang inkubiert, um jegliche 5'-Überhänge aufzufüllen. Vor
der stumpfendigen Klonierung in ein Plasmid wurden die 5'-Enden wie folgt
phosphoryliert: 5 μl
an 10 mM ATP, 1 μl
an T4 Polynukleotid-Kinase (10 Einheiten) wurden dem gesamten Reaktionsgemisch
zugegeben und bei 37°C
30 Minuten lang inkubiert. Die amplifizierten Fragmente, die interne
Restriktionsstellen enthielten, wurden zunächst mit dem geeigneten Restriktionsenzym
gerschnitten und zur Ligation ohne Phosphorylierung direkt verwendet.
In beiden Fällen
wurde das zu klonierende Fragment mit Phenol/Chloroform vor der
Ligation in den geeigneten Vektor extrahiert.
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Vor
der Ligationsreaktion wurden 10 % des phosphorylierten oder Restriktionsenzym-geschnittenen
PCR-amplifizierten Fragments mit etwa 2 ng des geeigneten Vektors
(Gesamtvolumen 8 μl),
der zuvor mit dem/n Restriktionsenzym(en) verdaut worden war, gemischt.
Für die
stumpfendige Klonierung wurde mit EcoRV verdautes pBluescript verwendet.
Für die
klebrigendige Klonierung wurde der Vektor TCAE 5.2 oder 6.0 oder
pGenex-H oder pGenexL, geschnitten mit den geeigneten Restriktionsenzymen,
verwendet. 1 μl
an 10 × Ligationspuffer
(500 mM Tri-HCl, pH 7,6, 100 mM MgCl2, 10
mM ATP, 10 mM Dithiothreitol), 1 μl
T4-DNA-Ligase (1 Einheit) wurde zugegeben und die Reaktion bei 14°C über Nacht
ablaufen gelassen. Das ligierte Material wurde zum Transformieren
der kompetenten E. coli-HB101-Zellen unter Anwendung der standardmäßigen Calciumchlorid-Transformationsmethode
verwendet. Die transformierten Bakterien wurden durch Zucht auf LB-Ampicillin-enthaltenden
Agarplatten selektiert. Einzelne Kolonien wurden ausgewählt und über Nacht
in LB-Medium, enthaltend
Ampicillin und unter Anwendung der standardmäßigen alkalischen Lysemethode
extrahierte Plasmid-DNA, gezüchtet.
Nach der Restriktionsanalyse zur Bestimmung der Klone, die Immunglobulin-Inserte
enthielten, wurde die DNA zur Sequenzierung präpariert.
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Sequenzierung der klonierten
Gene
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Klonierte
Immunglobulin-Gene der variablen Regionen wurden unter Anwendung
eines standardmäßigen Kettenabbruch-Verfahrens
sequenziert. Doppelsträngige
Plasmid-DNA, die das klonierte Insert enthielt, wurde als Sequenziermatrize
verwendet. Vor der Sequenzierung wurde doppelsträngige DNA chemisch denaturiert.
Die DNA wurde unter Verwendung der T7-DNA-Polymerase SEQUENASE (United
States Biochemical Corporation, Cleveland, OH), radiomarkierter
Alpha-DesoxyATP und der folgenden Sequenzier-Primer sequenziert:
(5' CAGAGCTGGGTACGTCCTCA
3') und (5' GCCCCCAGAGGTGCTCTTGG
3') für das Immunglobulin-Gen der
variablen Region der Schwerkette in 5' nach 3'- bzw. 3' nach 5'-Richtung. (5' CAGAGCTGGGTACGTGAACC 3') und (5' GGCTTGAAGCTCCTCAGAGG
3') für das Immunglobulin-Lambda-Gen der
variablen Region der Leichtkette in 5' nach 3'- bzw. 3' nach 5'-Richtung.
Die Reaktionsprodukte wurden auf 6 % Polyacrylamidgelen aufgetrennt
und abgelesen.
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Die
Ergebnisse der Sequenzierung einer Reihe von Altweltaffen-Immunglobulin-Genen der variablen
Regionen von Schwer- und Leichtketten sind in 9A bis 9H zusammengestellt.
Die Klonierung und Sequenzierung von Javaneraffen-Immunglobulin-Genen
wurde bisher in der Literatur nicht beschrieben, noch war es bisher
möglich,
den Grad der Homologie zwischen humanen und Javaneraffen-V- Region-Genen zu definieren.
Die Homologie zwischen einem einzelnen Schimpansen-Lambda-Gen der
variablen Region und seinem human-genomischen Gegenstück wurde
beschrieben und mit einer Differenz in den Framework-Regionen von
lediglich 2 % aufgezeigt.
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Transfektion und Selektion
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Nach
der Sequenzierung der klonierten Gene der variablen Region der schweren
und leichten Kette wurden diese zur Expression in geeignete Vektoren
subkloniert. Hierbei kann es sich um Vektoren handeln, die mit regulatorischen
Immunglobulin-Elementen
in einer genomischen Konfiguration (wie in 3 und 4 gezeigt)
oder mit viralen regulatorischen Elementen unter Verwendung einer cDNA-Konfiguration
(5 und 6) konstruiert werden. Die geeigneten
Restriktionsstellen (SpeI und NheI) können in die PCR-Amplifikations-Primer
während
des einleitenden Amplifikationsschritts designed werden, oder es
können
umgekehrt Amplifikations-Primer, die Restriktionsstellen enthalten,
zur Amplifizierung der Immunglobulin-Gene aus den Pendelvektoren,
in die sie kloniert wurden, verwendet werden. Alternativ können Immunglobulin-Gene
der variablen Region nach der PCR-Amplifikation aus RNA direkt in
Expressionsvektoren kloniert werden, so dass eine Subklonierung überflüssig wird.
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Elektroporation
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Die
Elektroporation wurde entweder zur gleichzeitigen Transfizierung
genomischer Konstrukte der Schwer- und der Leichtkette oder zur
sequentiellen Transfizierung der genomischen Konstrukte der Schwer-
und der Leichtkette in Sp2/0-Zellen angewandt. Bei den sequentiellen
Transfektionen folgte der Elektroporation des chimären Leichtketten-Konstrukts
eine Selektion in Mycophenolsäure.
Das Durchsuchen der Kulturüberstände von
Klonen, die in 96-Well-Platten zur Leichtketten-Produktion mit Antiseren
gegen Human-Gene der konstanten Region der Leichtkette unter Anwendung
einer ELISA-Technik gezüchtet
worden waren, erlaubte die Selektion der im höchsten Grade Leichtketten-exprimierenden
Klone. Die anschließende
Elektroporation der Leichtketten-Transfektanden mit einem Vektor, der
das chimäre
Affe/Human-Schwerketten-Immunglobulin-Konstrukt
enthielt, ermöglichte
die Selektion der Transfektomas, die den chimären Antikörper von gewünschter
Spezifität
und Isotyp exprimieren.
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Das
Leichtketten-Konstrukt pGENEX-L (3 und 4)
wurde in die murine Myelom-Zelllinie Sp2/0 mittels Elektroporation
wie folgt transfiziert. Sp2/0-Zellen in einer Konzentration von
1 × 107/ml in Transfektionspuffer (272 mM Sucrose,
7 mM Natriumphosphat, pH 7,4, 1 mM MgCl2)
wurden mit 50 μg
pGENEX-L, enthaltend das entsprechende klonierte Leichtketten-Gen,
das zuvor durch Verdau mit dem Restriktionsenzym PvuII linearisiert
worden war, gemischt. Die Zellen wurden in eine 1 ml-Einweg-Spektrophotometrie-Kunststoffküvette eingebracht,
und es wurden Plattenelektroden im Abstand von 3,5 mm in die Küvette eingeführt. Unter
Verwendung eines BTX-100-(BTX, Inc.)-Transfektionsapparates wurde
den Zellen ein Strompuls von 500 Mikrosekunden verabreicht, so dass
etwa bei 50 % ein Zelltod eintrat. Dieser Wert wurde vor der Transfektion
durch Pulsen der Zellen in Abwesenheit der DNA bei steigenden Spannungen
und durch Messen der Zellzahlen, die 24 Stunden später überlebt
hatten, bestimmt. Spannung versus Zelllebensfähigkeit wurde schematisch aufgetragen
und die Spannung entsprechend einem 50 % Zelltod für alle anschließenden Elektroporations-Experimente
angelegt. Unter Verwendung des BTX-100-Apparates wurde der optimale
Wert als ein Puls bei einer Amplitude von 200 über 500 Mikrosekunden hinweg
befunden. Nach dem Pulsen der Zellen durften sich diese auf Eis
15 Minuten lang erholen, bevor sie auf 96-Well-Gewebekulturplatten
in Dulbeccos modifiziertem Eagles Medium (DMEM), enthaltend 5 %
fötales
Kälberserum und
10 % SP2/0-konditioniertes Medium, übertragen wurden. Die Zellen
wurden bei einer Konzentration ausplattiert, bei der ein Zellwachstum
in etwa 1 von 3 Trögen
nach der Selektion mit dem geeigneten Inhaltsstoff zu erkennen war.
Dieser Parameter wurde für
jedes Elektroporations-Experiment durch Ausplattieren variierender
Zahlen der elektroporierten Zellen pro Trog (1000–10.000)
und Auswählen
der Zellen, die das Plasmid inkorporiert hatten, bestimmt. Die Anzahl
der Tröge
auf jeder Platte, die ein Zellwachstum zeigte, wurde nach 2 bis
3 Wochen der Selektion gezählt.
Auf diese Weise wurde die entsprechende Zahl der Zellen, die 1 von
3 positiven Trögen
bei einer gegebenen Konzentration eines bestimmten Plasmids ergaben,
zur Verwendung in weiteren Experimenten bestimmt.
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Direkt
nach der Elektroporation wurden die Zellen in Medium ohne Inhaltsstoff
eingebracht. Zwei Tage nach der Elektroporation wurde frisches Medium
zugegeben, das entweder G418 oder Mycophenolsäure für Zellen enthielten, die eine
Neomycinphosphotransferase- bzw. Guanasylphosphotransferase-Aktivität zeigten.
Die Zellen wurden alle zwei Tage für die erste Woche und danach
zweimal wöchentlich
gefüttert.
Die Konzentration des zu verwendenden Inhaltsstoffs wurde durch
Inkubieren der Zellen in Gegenwart steigender Konzentrationen des
Inhaltsstoffs und Überwachen
der Zelllebensfähigkeit bestimmt.
Die Konzentration des verwendeten Inhaltsstoffs betrug das Zweifache
dessen, was eine 100%ige Abtötung
ergab. Für
Sp2/0 war etwa 1 μg Mycophenolsäure/ml erforderlich
und für
G418 etwa 800 μg/ml.
-
Die
Zellen wurden in mehreren Weisen elektroporiert, wobei entweder
genomische Schwer- und Leichtketten-Vektoren (pGenex-H und pGenex-L)
gemeinsam elektroporiert oder die Leichtkette alleine elektroporiert
wurde. In letzterem Fall wurden die Klone auf eine hochgradige Expression
der chimären Immunglobulin-Leichtkette
unter Anwendung einer ELISA-Technik gescreent. Diese Klone wurden
dann gezüchtet
und mit Schwerkette-enthaltendem Vektor elektroporiert. Wurden cDNA-Tandem-Genkonstrukte verwendet,
so wurde der Expressionsvektor (TCAE5.2 oder TCAE6) durch Verdau
mit dem Restriktionsenzym NotI zunächst linearisiert. Eine einzige Elektroporation
reichte aus, um die Integration sowohl der Schwer- als auch Leichtketten-Gene
zu erzielen. Nach 2 bis 3 Wochen wurden die Überstände von Trögen, die in Gegenwart des geeigneten
Inhaltsstoffs ein weiteres Wachstum zeigten, auf die Sekretion der
chimären
Immunglobulin-Leichtkette oder des Gesamt-Immunglobulins unter Anwendung einer
ELISA-Technik untersucht. Die Immunglobulin-Gene in einer cDNA-Konfiguration
wurden entweder in Sp2/0-Zellen, wie oben beschrieben, oder in Chinesischer
Hamster-Ovar-(CHO)-Zellen, die für ein
Wachstum in Suspension in Serum-freiem Medium adaptiert waren, elektroporiert.
Die CHO-Zellen wurden unter Verwendung eines BTX 600-Elektroporations-apparates
elektroporiert, der auf Bedingungen zur Erreichung der maximalen
Zahlen an G418-resistenten Kolonien eingestellt war. Diese waren
210 Volt, 400 μF
und 13 Ohm. Nach der Elektroporation wurden die Zellen gezählt, in
Transfektionspuffer gewaschen, in demselben Puffer resuspendiert
und 15 Minuten lang auf Eis plaziert. Die Zellen wurden auf 1 × 107 Lebendzellen/ml eingestellt, und 400 μl der Zellsuspension
wurden in eine sterile 0,4 ml-Einwegküvette (BTX Inc.) eingebracht.
25 μg an Not1-linearisierter
TCAE 5.2- oder TCAE
6-Vektor-DNA, enthaltend die klonierten Makak-Immunglobulin-Gene
der variablen Region, wurden in TE-Puffer (10 mM Tris, 1 mM EDTA,
pH 8,0) bei 1 μg/ml
resuspendiert und der Zellsuspension zugegeben. Die Elektroporation
wurde durch Entladen des Apparates durch Betätigen des automatischen Lade-
und Pulsknopfes vorgenommen. Die Küvette wurde 15 Minuten lang
auf Eis plaziert, die Zellen in 120 ml Serum-freiem Medium verdünnt und
in sechs 96-Well-Platten (200 μl
pro Trog, enthaltend etwa 6,667 elektroporierte oder 3,333 Lebendzellen
pro Trog) eingebracht. Für
diese Zelllinie wurden unabhängige
Elektroporations-Parameter bestimmt, wobei die Selektion durch G418
400 μg/ml
betrug.
-
Screening auf die Produktion
von Antikörpern
-
Das
Vorhandensein des durch die Transfektanden sekretierten Human-,
Affe- oder chimären Antikörpers wurde
mittels einer ELISA-Technik wie folgt analysiert: 96-Well-Flachbodenplatten
(Dynatech) wurden mit Ziege-Anti-Human-IgG oder Kappa bei 200 ng/Trog
in Beschichtungspuffer (Natriumcarbonat 0,8 mg/ml, Natriumbicarbonat
1,55 mg/ml, pH 9,6) beschichtet und mindestens 16 Stunden lang bei 4°C inkubiert.
Der Beschichtungspuffer wurde entfernt und die Tröge mit 120 μl Blockierpuffer
(1 % Rinderserumalbumin in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung, enthaltend
0,2 % Natriumazid) blockiert und bei 37°C 1 Stunde lang inkubiert. Bis
zu 125 μl
des Zellkultur-Überstands
wurden den Blockierpuffer enthaltenden Trögen zugegeben und dies 2 Stunden lang
bei 37°C
inkubiert. Die Platten wurden dann fünfmal mit PBS gewaschen. 100 μl Meerrettichperoxidase-markiertes
Ziege-Anti-Human-IgG (oder Kappa), verdünnt 1 : 1000 bis 1 : 5000 in
Verdünnungspuffer
(1 % Rinderserumalbumin, 0,05 % Tween-20, 0,02 % Natriumazid in
PBS) wurden zugegeben. Die Platten wurden bei 37°C 1 Stunde lang inkubiert, dann
fünfmal
mit PBS gewaschen. Der chimäre
Antikörper
wurde mit 100 μl
Wasserstoffperoxid und dem Substrat, 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin
(1:1 Vol/Vol), pro Trog nachgewiesen. Die Farbreaktion wurde nach
2 bis 5 Minuten mit 100 μl
an 2M Schwefelsäure pro
Trog beendet.
-
Fachleute
des Gebiets sind bei üblicher Sachkenntnis
durchaus in der Lage, gleichwertige andere Methoden wie die oben
beschriebenen durchzuführen.
Zu Beispielen solcher Techniken zählen die Immortalisierung der
ausgewählten
B-Zellen durch Hybridomfusion, wie oben beschrieben, mit der Zelllinie
K5H6/B5, wie beschrieben bei Carroll et al., 164 J. Experimental
Medicine 1566, 1986, oder einer äquivalenten
Zell linie, wie z.B. SPAZ4 (beziehbar von Sandoz, siehe Ehrlich et
al., 34, Clin. Chem. 1681, 1988). Ähnliche Zelllinien lassen sich
mittels standardmäßiger Techniken
unter Anwendung öffentlich zur
Verfügung
stehender Methoden ohne weiteres konstruieren. Alternativ können Immunglobulin-Gene kloniert
werden aus: (a) Zellen, die durch virale Transformation mit Herpes
papio unsterblich gemacht wurden, wie beschrieben bei Markova et
al., 30 Vopr Virusol 549, 1985, oder mit einem äquivalenten Virus, (b) durch
einzelne B-Zellklonierung, um eine transiente Immortalisierung zu
erreichen, wie beschrieben bei Amaroso und Lipske 145 J. Immunology
3155, 1990, oder (c) durch Verwendung einer rekombinanten Immunglobulin-Bakteriophagenbank, wie
beschrieben bei Huse et al., 246 Science 1275, 1989, und McCafferty
et al., 348 Nature 552, 1990. Das Durchsuchen auf geeignete Antikörper-enthaltende
Klone kann mittels der oben beschriebenen Techniken vorgenommen
werden, oder mittels einem Fachmann des Gebiets bei üblicher
Sachkenntnis wohlbekannter äquivalenter
Techniken, und das gewünschte
Immunglobulin-Gen kann dann aus der immortalisierten Zelllinie sichergestellt
werden. Außerdem
kann der durch isolierte Affen-B-Zellen erzeugte Antikörper in
der Humantherapie Verwendung finden, ohne dass zum Erhalt eines
chimären
Antikörpers manipuliert
wird.
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Die
humane konstante Region kann mittels standardmäßiger Techniken mit jeglichem
gewünschten,
einem Fachmann des Gebiets bei üblicher
Sachkenntnis wohlbekannten Isotop erhalten werden, und die variable
Region des Affen-Antikörpers
mit dieser humanen konstanten Region ligiert werden. Zu besonders
nützlichen
chimären
Antikörpern
gegen spezifische Zelloberflächenrezeptoren, die
in der Immuntherapie von Menschen Verwendung finden können, zählen CD4,
ICAMs, CD19, CD20, CD8, CD11a, CD11b, CD28, CD18, CD45, CD71 und
TCR.
-
Beispiel 3: Klonierung
und Exprimierung eines chimären
Affe/Human-Antikörpers
mit Spezifität
für CD4
-
Bei
folgendem handelt es sich um ein spezifisches Beispiel der Methoden
und Antikörper
dieser Erfindung.
-
Erzeugung der unsterblich
gemachten Affen-B-Zelllinien
-
Ein
erwachsener Javaneraffe (White Sands New Mexico Primate Center)
wurde intramuskulär
an vielfältigen
Stellen mit 150–300 μg löslichem
CD4 (sCD4) oder Zellmembranen (1 × 108 Zellen)
aus der CD4-positiven Zelllinie supT1 unter Verwendung eines standardmäßigen Adjuvans
immunisiert. Die Immunisierung wurde alle 2 bis 3 Wochen insgesamt sechsmal
wiederholt. Der Affe erhielt eine Auffrischungsinjektion von 100 μg sCD4 in
die Leistengegend einer Hüfte,
woraufhin eine Woche später
der ableitende Lymphknoten aus derselben Hüfte operativ entfernt wurde.
Die Lymphozyten wurden aus dem Lymphknoten durch Schneiden des Gewebes
in Scheiben und Spülen
mit sterilem DMEM-Medium entfernt. Die Zellsuspension wurde durch
eine Nylongaze passiert und mittels Zentrifugation bei 1000 × g über 10 Minuten
hinweg abgesammelt.
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Etwa
1 × 108 Lymphozyten wurden in Trisammoniumchlorid-Puffer
(16 mM, pH 7,5) suspendiert und auf 37°C für 5 Minuten zur Lyse der Erythrozyten erwärmt. Die
Lymphozyten wurden mittels Zentrifugation abgesammelt und in L-Leucinmethylester (LME)
resuspendiert und bei 37°C
für 45
Minuten inkubiert. Die LME-behandelten Zellen wurden durch ein Nylonsieb
filtriert und zentrifugiert. 1 ml fötales Kälberserum wurde zugegeben,
die Zellen suspendiert und zweimal in Serum-freiem RPMI gewaschen. Die
Zellen wurden gezählt
und in einem einzelnen konischen 50 ml-Zentrifugierröhrchen zusammen mit einer gleichen
Anzahl an K6H6/B5-Heteromyelomzellen gemischt, die zweimal in Serum-freiem
Medium vorgewaschen worden waren. Die Zellen wurden in 1 ml 50%igem
PEG (Polyethylenglycol) vorsichtig suspendiert, wobei sie unter
leichtem Rühren über einen
Zeitraum von 1 Minute langsam zugegeben wurden. Die Zellen wurden
dann durch Zugabe von 20 ml Serum-freiem Medium über einen Zeitraum von 5 Minuten
unter vorsichtigem Vermengen zum Herauslösen des PEG resuspendiert.
Nach zweimaligem Waschen mit Serum-freiem Medium wurden die Zellen bei
einer Konzentration von 5 × 105/0,1 ml in RPMI-Medium, das 20 % fötales Kälberserum und Gentamycin enthielt,
resuspendiert und in 96-Well-Mikrogewebekulturplatten zu 0,1 ml
pro Trog eingebracht. Ein gleiches Volumen an HAT-Medium (0,1 ml)
wurde jedem Trog zugegeben, woraufhin die Hybride 14 bis 17 Tage
lang vor dem Screening wachsen konnten.
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Screening der fusionierten
Zellhybride auf die Erzeugung von Anti-CD4
-
Der
Assay zur Bestimmung der Anti-CD4-Spezifität war der folgende: ELISA-Platten wurden
mit rekombinantem sCD4 bei einer Konzentration von 100 ng pro Well
beschichtet und mit 1 % Rinderserumalbumin in PBS blockiert. Teilmengen von
50 μl des
Hybridom-Überstands
wurden aus jedem Trog entnommen und mit den sCD4-beschichteten Platten für 60 Minuten
inkubiert. Die Bindung wurde durch Inkubation mit 125I-markiertem
Ziege-Anti-Human- oder Ziege-Anti-Affe-Ig für 60 Minuten nachgewiesen.
Nach viermaligem Waschen mit destilliertem Wasser wurden die Tröge in einem
Gammazähler
ausgezählt.
Positive Tröge
wurden im Duplikat nochmals untersucht und die Hybridomzellen aus diesen
Trögen
dreimal subkloniert, und zwar zunächst bei 5 Zellen pro Trog,
dann zweimal bei 1 Zelle pro Trog. In diesem Stadium wurden Anti-sCD4-Positive
auf ihre Bindungsfähigkeit
an Zelloberflächen-CD4
gescreent. Dies erfolgte durch Hemmung der Bindung eines monoklonalen
Anti-CD4-Maus-Antikörpers, bezeichnet
als 1F3, an die CD4-positive Zelllinie supT1. Kurz gesagt wurde
dies durch gemeinsame Inkubation unterschiedlicher Mengen des Affen-Anti-CD4 und 10 ng
des 125I-markierten 1F3 mit 3 × 105 supT1-Zellen/Trog in einer 96-Well-Platte
vorgenommen. Nach einstündiger
Inkubation bei Raumtemperatur (etwa 20 bis 25°C) wurden die Zellen durch Vakuum
auf Glasfaserfiltern entfernt. Nach ausführlichem Waschen mit PBS wurden
die Filter in einem Gammazähler
ausgezählt,
um die Hemmung der 1F3-Bindung an die supT1-Zellen durch die Affen-hybridom-Überstände zu bestimmen.
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Ein
Kandidat-Klon wurde ausgewählt,
der einen Antikörper
erzeugte, der eine starke Inhibition gegen 1F3 zeigte. Der gewählte Klon
wurde unter Verwendung von humanen Isotypisier-Reagenzien isotypisiert
und als ein IgG2, das eine Lambda-Leichtkette besaß, befunden. Diese Zelllinie
wurde zu größeren Anzahlen
für die
Klonierung seiner Immunglobulin-Gene herangezüchtet.
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Klonierung
der Schwer- und Leichtketten-Gene der variablen Region von immortalisierten
Affen-B-Zellen
-
Die
Gesamt-RNA wurde aus 1 × 107 immortalisierten Affen-B-Zellen unter Anwendung
der oben beschriebenen Guanidinisothiocyanat-Methode isoliert. Ein
Zehntel der Gesamt-RNA wurde zur Erzeugung einzelsträngiger cDNA
unter Verwendung eines Oligo-dT-Oligonukleotid-Primers und reverser
Transkriptase, wie ebenfalls oben beschrieben, verwendet. Ein Zehntel
der Menge der ss cDNA wurde zur Durchführung der PCR-Reaktionen verwendet.
Die sechs PCR-Reaktionen enthielten jeweils einen von sechs 5'-VH-Familien-spezifischen
Oligonukleotid-Primern, die eine SalI-Restriktionsstelle enthielten,
zusammen mit einem IgG-3'-Konstantregion-Oligonukleotid, das
eine NheI-Stelle enthielt, wie beide in 7-1 gezeigt.
Entsprechend wurden fünf PCR-Reaktionen
unter Verwendung von einem von fünf
5'-Lambda-Leader-Sequenz-Oligonukleotid-Primern,
der eine BglII-Stelle enthielt, und einen 3'-Lambda-Konstantregion-Primer, der eine
AvrII-Stelle enthielt, vorgenommen. Die Reaktionsbedingungen waren
wie oben beschrieben. Jede PCR-Reaktion wurde im Triplikat vorgenommen.
Die Produkte jeweils der Schwerketten- und Leichtketten-Amplifikationsreaktionen
wurden auf 1,2 % Agarosegelen ablaufen gelassen. Der VH4-Schwerketten-Primer
(SEQ. ID. NR. 13: 5' ACTAAGTCGACATGAAACACCTGTGGTTCTT
3') und Lambda-Primer
(SEQ. ID. NR. 14: 5' ATCACAGATCTCTCACCATGACCTGCTCCCCTCTCCTCC
3') ergaben starke
Bande bei der Agarosegel-Elektrophorese. Die Produkte dieser Reaktionen
wurden zur Klonierung in den Vektor TCAE 6 verwendet, welcher Human-IgG1
und Human-Lambda-Konstantregion-Sequenzen
enthält.
-
Die
Klonierung der beiden Gene der variablen Region in den Expressionsvektor
TCAE 6 wurde sequentiell vorgenommen. Zunächst wurden das Schwerketten-PCR-Produkt und der Vektor
TCA6 mit den Restriktionsenzymen SalI und NheI verdaut, die Produkte
mit Phenol/Chloroform extrahiert und durch eine SEPHADEX-G-25-Spinsäule passiert.
Das PCR-Produkt wurde an den Schnittvektor über Nacht bei 14°C in Gegenwart
von T4-DNA-Ligase ligiert. Etwa 500 ng Gesamt-DNA wurden in einem
Volumen von 10 μl
bei einem Insert/Vektor-Molverhältnis
von 10:1 ligiert. Das ligierte Material wurde zum Transformieren
der XL-1-Blue-kompetenten Zellen (Stratagene) verwendet und die
transformierten Zellen auf LB-Agarplatten, enthaltend 50 μg/ml Ampicillin,
ausplattiert. Die Kolonien der Ampicillin-resistenten Bakterien
wurden herausgesucht und als 5 ml-Minikulturen gezüchtet. Die
Plasmid-DNA wurde aus jeder dieser Kulturen mittels einer standardmäßigen alkalischen
Lysemethode extrahiert, mit den Restriktionsenzymen SalI und NheI
geschnitten und die Produkte auf einem 1,2 % Agarosegel ablaufen
gelassen. Die Plasmide mit Inserten von 450 bp wurden als Matrizen
für die
anschließende
Klonierung der variablen Regionen der Leichtketten verwendet. Die
Produkte der Leichtketten-PCR-Reaktion als auch das Plasmid, das
das Schwerketten-Insert enthielt, wurden mit den Restriktionsenzymen
BglII und AvrII geschnitten und zusammen ligiert. Die Plasmid-Minikulturen
wurden durch Schneiden mit BglII und AvrII gescreent. Die Produkte
aus dem Verdau, die ein Insert von 400 bis 450 bp ergaben, wurden
als positiv bewertet. Die Plasmide, die sowohl SalI/NheI als auch BglII/AvrII-Inserte
enthielten, wurden zu größeren Quantitäten für die DNA-Sequenzierung
vermehrt.
-
Die
chimären
Tandem-Antikörper-Expressionsvektoren
TCAE 5.2 und TCAE 6 stammten vom Vektor CLDN, der selber ein Derivat
des Vektors RLDN10b ist (253 Science 77–79, 1991). RLDN10b wiederum
ist ein Derivat des Expressionsvektor TND (7 DNA 651–661, 1988).
-
RLDN10b
unterscheidet sich vom Vektor TND in folgenden Aspekten. Die Dihydrofolat-Reduktase-(DHFR)-Transkriptionskassette
(Promotor, cDNA und Polyadenylierungsregion) wurde zwischen die
Gewebeplasminogen-Aktivatorkassette (t-PA-Expressionskassette) und die Neomycinphosphotransferase-(NEO)-Kassette
eingebracht, so dass alle drei Kassetten in Tandem und in derselben
transkriptionalen Orientierung vorlagen. Außerdem wurde der DHFR-Genpromotor
in CLDN durch den Maus-beta-Globin-major promoter ersetzt (3 Mol.
Cell Biol. 1246–54,
1983) und die t-PA-cDNA durch einen Polylinker ersetzt. Alle drei
eukaryontischen Transkriptionskassetten (Expression, DHFR, NEO)
können
von der bakteriellen Plasmid-DNA (pUC9-Derivat) durch Verdau mit
der Restriktionsendonuklease NotI getrennt werden.
-
CLDN
weicht von RLDN10b ab, da der Rous-LTR vor dem Polylinker durch
den humanen Zytomegalovirus-immediate early-Gen-Promotor/Enhancer
ersetzt wurde (41 Cell, 521, 1985).
-
Die
Expressionsvektoren TCAE 5.2 und TCAE 6 unterscheiden sich von CLDN
darin, dass:
- 1) sie vier Transkriptionskassetten
(anstelle von drei) in Tandem-Reihenfolge enthalten:
(a) Eine
humane Immunglobulin-Leichtketten-Konstantregion, die über Amplifikation
von cDNA mittels einer Polymerase-Kettenreaktion erhalten wird.
In TCAE 5.2 ist dies die humane Immunglobulin-Leichtketten-Kappa-Konstantregion (Kabat-Nummerierung: Aminosäuren 108–214, Allotyp
Km3), und in TCAE 6 ist dies die humane Immunglobulin-Leichtketten-Lambda-Konstantregion
(Kabat-Nummerierung: Aminosäuren 108–215, Genotyp
Oz minus, Mcg minus, Ke minus-Allotyp).
(b) Eine humane Immunglobulin-Schwerketten-Konstantregion;
in beiden Konstrukten war die humane Immunglobulin-Schwerkette eine
Gamma-1-Konstantregion (Kabat-Nummerierung: Aminosäuren 114–478, Allotyp
Gm1a, Gm1z), die über
eine Amplifikation von cDNA mittels einer Polymerase-Kettenreaktion
erhalten wurde.
(c) DHFR; enthält ihren eigenen eukaryontischen Promotor
und Polyadenylierungsregion.
(d) NEO; enthält ebenfalls ihren eigenen
eukaryontischen Promotor und Polyadenylierungsregion.
- 3) die humanen Immunglobulin-Leicht- und Schwerketten-Kassetten
synthetische Signalsequenzen für
die Sekretion der Immunglobulinketten enthalten.
- 4) die humanen Immunglobulin-Leicht- und Schwerketten-Kassetten
spezifische DNA-Linker enthalten, die die Insertion von Immunglobulin
der variablen Regionen der Leicht- und Schwerketten erlauben, die
das translationale Leseraster beibehalten und die die normalerweise
in Immunglobulinketten vorzufindenden Aminosäuren nicht verändern. Die
Einbeziehung der beschriebenen Veränderungen führte zur Konstruktion der Vektoren TCAE
5.2 und TCAE 6. Die Klonierung der Immunglobulin-Gene der variablen
Region der Leicht- und Schwerketten aus der Anti-CD4-Heterohybridom-Zelllinie
E9.1 in TCAE 6 führte
zu dem Konstrukt, der in der ATCC hinterlegt ist. Der Konstrukt,
der hinterlegt wurde, umfasst die Javaneraffen-Immunglobulin-Gene der variablen Region der
Schwerkette und die Javaneraffen-Immunglobulin-Gene
der variablen Region der Leichtkette, deren Sequenzen in 13 bzw. 14 gezeigt sind,
und zwar kloniert aus der Anti-CD4-Hybridom-Zelllinie E9.1. Die
Schwerketten-Konstantregion ist von humanem Ursprung des Gamma-1-Isotyps und Gmla,
Gmlz-Allotyps. Die Lambda-Leichtketten-Konstantregion ist ebenfalls von
humanem Ursprung des Oz minus, mcg minus-Genotyps und Ke minus- Allotyps. Die Immunglobulin-Gene
sind in den Säuger-Expressionsvektor
TCAE 6 kloniert, wie in 6 gezeigt, der bei Elektroporation
in die Säuger-Zelllinie
CHO einen chimären
Affe/Human-Anti-CD4-Antikörper erzeugte.
Das hierin beschriebene DNA-Konstrukt wurde zur Transformation des
Bakterienstamms XL-1 Blue verwendet, im Antibiotikum Ampicillin
selektiert und als eine Bakterienzellsuspension in sterilem LB-Medium,
enthaltend 15 % Glycerol, hinterlegt.
-
Ein
weiteres nützliches
Expressionssystem ist ein solches, bei dem das für einen selektiven Marker kodierende
Gen auf eine höhere
Ausbeute an rekombinanten Systemen, die für eine gewünschte Sequenz kodieren, hin
modifiziert ist. Zum Beispiel führt eine
Beeinträchtigung
der Translationsinitiation eines dominanten selektierbaren Markers
zu einer geringeren Zahl Wirkstoff-resistenter Kolonien im Vergleich zu
einem nicht-beeinträchtigten
Vektor, doch exprimiert jede einzelne Kolonie signifikant höhere Mengen
an colinked Genprodukt als beim unbeeinträchtigten Vektor. So stellt
zum Beispiel die Translationsinitiation den ersten Schritt der Proteinsynthese
dar. Die Translationsinitiationsstelle des Neomycinphosphotransferase-Gens
(G418-Resistenzgen)
wurde von einer Kozak-Konsensussequenz (Sequenz-ccAccATGG) gegen
eine schwache Kozak-Konsensussequenz (Sequenz-ccTccATGC) ausgetauscht.
Die Beeinträchtigung
der Translationsinitiation des G418-Resistenzgens führte zu:
1) einer signifikanten (5-fachen) Abnahme der Zahl der G418-resistenten
Kolonien, wie aus einer gleichen Menge an pro Zelle transfizierter
Plasmid-DNA erhalten, und 2) einer signifikanten Zunahme der Menge an
in jedem Klon exprimiertem colinked Genprodukt. In den Klonen, die
die Kozak-Konsensussequenz enthielten, erzeugten 73 % der gescreenten
Kolonien weniger als 25 ng/ml, bei lediglich 3 % mit mehr als 100
ng/ml. Bei Klonen mit der veränderten,
schwächeren
Kozak-Konsensussequenz
erzeugten 8 % der gescreenten Kolonien weniger als 25 ng/ml, im Vergleich
zu 63 % der Kolonien mit mehr als 100 ng/ml. Spezifisch gesagt und
wie in 16 gezeigt (worin TCAE 5.2 eine
Kozak-Konsensussequenz und TCAE 12 eine schwächere Kozak-Konsensussequenz
aufweist) wurden 258 Kolonien aus 2 Elektroporationen von 25 μg der DNA
erhalten, welche ein Neomycinphosphotransferase-Gen mit einer Konsensus-(unverändert)-Translationsstartstelle
enthält. 201
dieser Kolonien (78 %) exprimierten keinerlei nachweisbares Genprodukt
(d.h. < 25 ng/ml
des chimären
Immunglobulins), und lediglich 8 Kolonien (3 %) exprimierten mehr
als 100 ng/ml. 98 Kolonien wurden aus 6 Elektroporationen von 25 μg DNA hergeleitet,
welche das Neomycinphosphotransferase-Gen mit einer veränderten
Translationsstartstelle enthält.
63 % dieser Kolonien exprimierten mehr als 100 ng/ml, und lediglich
8 % dieser Kolonien exprimierten weniger als 25 ng/ml.
-
DNA-Seguenzierung
-
Plasmid-DNA
wurde aus 100-ml-Kulturen präpariert.
Sie wurde durch Ausfällen
(1 Volumeneinheit) mit einem Gemisch aus 2,5 M Natriumchlorid und
20 % Polyethylenglycol (6 Volumeneinheiten) auf Eis für 15 Minuten
weiter gereinigt. Nach der Zentrifugation bei 10.000 × g für 20 Minuten
wurde das Pellet mit 70 % Ethanol gewaschen, nochmals zentrifugiert
und in einer Speedivac (Savant) getrocknet. Das Pellet der DNA wurde
in entionisiertem Wasser bei einer Konzentration von 150 bis 250 μg/ml resuspendiert.
Die Sequenzierung wurde an 5 μg
der doppelsträngigen
DNA unter Anwendung der Technik von Sanger vorgenommen. Sequenzier-Primer,
die homolog zu Sequenzen innerhalb des Expressionsvektors flussaufwärts und
flussabwärts
entweder der Leichtketten- oder der Schwerketten-Inserte waren, wurden
verwendet. Die Inserte wurden sowohl in 5' nach 3'- als auch 3' nach 5'-Richtungen sequenziert. Zwei Klone
der Anti-CD4-Leichtkette und zwei Klone der Anti-CD4-Schwerkette, die
jeweils aus separaten PCR-Reaktionen erzeugt wurden, wurden parallel sequenziert,
um zu bestimmen, ob irgendwelche Nukleotid-Veränderungen während der PCR-Reaktion eingeführt worden
waren. Beide gewählten
Schwerketten- als auch beide Leichtketten-Klone wurden über ihre
gesamte Länge
hinweg als identisch befunden, was bestätigte, dass keine Fehler während des Amplifikationsvorgangs
aufgetreten waren. Die Sequenzen der Anti-CD4-Schwer- und Leichtketten sind
in 13 und 14 und
in der Sequenzliste als Nrn. 15 und 16 gezeigt.
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Expression des chimären Affe/Human-Anti-CD4
-
Die
Expressionsvektoren TCAE 5.2 und TCAE 6 sind nicht nur für eine stabile
integrierte Expression in die Zelllinien Sp2/0 und CHO verwendbar, sondern,
da sie den SV40-Ursprung enthalten, auch vorübergehend in der Zelllinie
COS exprimierbar. Die COS-Zellexpression wurde wie folgt vorgenommen: Die
COS-Zellen wurden einen Tag vor der Transfektion so ausgesät, dass
sie am folgenden Tag zu 50 bis 70 % konfluent sein würden. Das
Kulturmedium wurde entfernt und die Zellen zweimal mit Transfektionspuffer
(TB – 140
mM NaCl, 25 mM Tris, 5 mM KCl, 0,5 mM Na2HPO4, 1 mM MgCl2, 1
mM CaCl2) gewaschen. 30 μg des Cäsiumchloridgereinigten TCAE 6-Plasmids,
enthaltend die chimären
Anti-CD4-Affe/Human-Immunglobulin-Schwer-
und Leichtketten, wurden mit 3 ml DEAE-Dextran pro Schale gemischt (1
mg/ml in TB). Die DNA wurde mit den Zellen 1 Stunde lang bei 37°C inkubiert.
Die DNA-Lösung wurde
entfernt und durch 3 ml 20 % Glycerol für 1,5 bis 2,5 Minuten ersetzt,
woraufhin die Zellen zweimal mit TB gewaschen wurden. Die Zellen
wurden in 5 ml frischem Medium, enthaltend 100 μg Chloroquin, für 3 bis
5 Stunden bei 37°C
inkubiert, woraufhin sie zweimal mit Medium gewaschen und mit normalem DMEM
72 Stunden lang inkubiert wurden. Der Überstand (100 μl) von den
transfizierten COS-Zellen wurde bei verschiedenen Verdünnungen
auf das Vorhandensein von Antikörper
mittels einer auf ELISA basierenden Technik untersucht. Ziege-Anti-Human-Lambda wurde
zur Beschichtung von 96-Well-Assayplatten und ein Peroxidase-markiertes Ziege-Anti-Human-IgG
als der Detektions-Antikörper unter
standardmäßigen ELISA-Bedingungen
verwendet. Von den COS-Zellen wurde festgestellt, dass sie 10 bis
40 ng/ml an chimärem
Affe/Human-Antikörper
produzieren. Größere Volumina
des Überstandes
wurden 10-fach konzentriert und in einem Direktbindungs-RIA an CD4-positive
supT1-Zellen verwendet. Der parentale Voll-Affen-Antikörper und ein irrelevantes Human-Immunglobulin
wurden als positive bzw. negative Kontrollen verwendet (11).
Weiterhin wurden der Affe-Anti-CD4 und der chimäre Affe/Human-Anti-CD4 zur
Hemmung der Bindung eines Hochaffinitäts-Maus-Anti-CD4-(1F3)-Antikörpers verwendet
(12). Es ist zu erkennen, dass der rekombinante
Affe/Human-Antikörper
nicht nur an CD4-positive Zellen bindet, sondern auch zur Hemmung
der Bindung von 1F3 an CD4-positive Zellen in etwa denselben Konzentrationen
des vollständigen
Affen-Antikörpers oder
1F3 selbst fähig
ist.
-
Im
folgenden wird ein Beispiel für
die Methoden und Antikörper
dieser Erfindung gegeben.
-
Beispiel 4: Erzeugung
von Affen-Antikörpern
gegen humane Lymphozyten-Antigene
-
Ein
erwachsener Javaneraffe (White Sands New Mexico Primate Center)
wurde intramuskulär
an vielfältigen
Stellen mit 5 × 108 Gesamt-CD54-positiven humanen Lymphozyten
immunisiert. Die verwendeten Zellen waren alternierend SB-Zellen (humane B-lymphoide
Linie) und aktivierte periphere humane Lymphozyten, wie durch Präinkubieren
mit einem Gemisch aus Phytolacca-Mitogen (2,5 mg/ml), Phorbolmonoacetat
(40 nM) und Phytohämagglutinin
(4 mg/Trog) unter Einbeziehung eines standardmäßigen Adjuvans aktiviert. Die
Immunisierung wurde alle 2 bis 3 Wochen über einen Zeitraum von 8 Monaten wiederholt.
Die Seren der immunisierten Tiere wurden zu verschiedenen Zeitpunkten
anhand der Hemmung der Bindung eines murinen Antikörpers, 84H10,
dessen Bindungsfähigkeit
an ICAM-1 bekannt ist, gescreent. Eine sättigende Menge an 84H10 wurde
an Chinesischer Hamster-Ovarzellen (CHO),
die zuvor mit einem Expressionsvektor transfiziert worden waren,
der humane CD54 c-DNA enthielt und wegen seiner hohen Expression
des Zelloberflächen-CD54
ausgewählt
worden war, zusammen mit steigenden Verdünnungen des Affenserums gebunden.
Die Inhibition der 84H10-Bindung ist in 15 gezeigt.
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Weitere
monoklonale Maus-Antikörper,
die andere humane Lymphozyt-Antigene erkennen, wurden anhand der
Hemmung unter Verwendung von Affenseren getestet, die mittels derselben
Immunisierungsmethoden erhalten worden waren.
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Verwendung
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Die
in oben beschriebener Weise oder mittels äquivalenter Techniken erzeugten
Antikörper können durch
eine Kombination von Affinitäts-
und Größenausschluss-Chromatographie zur
Charakterisierung bei funktionellen biologischen Assays gereinigt
werden. Diese Assays umfassen die Bestimmung der Spezifität und Bindungsaffinität als auch der
mit dem exprimierten Isotyp, zum Beispiel ADCC, verbundenen Effektorfunktion
oder Komplementfixierung. Solche Antikörper können als passive oder aktive
therapeutische Mittel gegen eine Vielzahl von Humankrank-heiten
verwendet werden, einschließlich
B-Zell-Lymphom, Infektionskrankheiten einschließlich AIDS, Autoimmun- und
entzündliche
Erkrankungen und Transplantationen. Die Antikörper können entweder in ihrer nativen
Form oder als Teil eines Antikörper/Chelat-,
Antikörper/Wirkstoff-
oder Antikörper/Toxin-Komplexes
verwendet werden. Außerdem
können
Voll-Antikörper
oder Antikörper-Fragmente
(Fab2, Fab, Fv) als bildgebende Reagenzien
oder als potentielle Impfstoffe oder Immunogene bei der aktiven
Immuntherapie zur Erzeugung anti-idiotypischer Reaktionen verwendet
werden.
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Die
sinnvolle Menge an Antikörper
zur Erzielung einer therapeutischen Wirkung lässt sich mittels standardmäßiger Techniken
bestimmen, wie Fachleuten des Gebiets bei üblicher Sachkenntnis wohlbekannt.
Die Antikörper
werden generell mittels einer standardmäßigen Methode in einem pharmazeutisch geeigneten
Puffer bereitgestellt oder können
auf jeglichem gewünschten
Wege verabreicht werden. Aufgrund der Wirksamkeit der hierin vorliegenden
Antikörper
und ihrer Verträglichkeit
für Menschen
ist die wiederholte Verabreichung dieser Antikörper möglich, um gegen verschiedene
Krankheiten oder Erkrankungszustände
beim Menschen vorzugehen.
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Die
rekombinanten Anti-CD4-Antikörper (oder
Fragmente davon) dieser Erfindung sind auch zur Induzierung einer
Immunsuppression, d.h. der Induzierung einer Unterdrückung eines
menschlichen oder tierischen Immunsystems, nützlich. Diese Erfindung betrifft
daher ein Verfahren zur prophylaktischen oder therapeutischen Induzierung
einer Immunsuppression bei einem Menschen oder einem Tier, bei dem
dies erforderlich ist, durch Verabreichung einer wirksamen, nicht-toxischen
Menge eines solchen Antikörpers
dieser Erfindung an diesen Menschen oder das Tier.
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Das
Induktionsvermögen
der Verbindungen dieser Erfindung einer Immunsuppression lässt sich anhand
standardmäßiger und
zu diesem Zweck angewandter Tests nachweisen, z.B. einem Lymphozytengemisch-Reaktionstest
oder einem Test, der die Hemmung der T-Zellvermehrung misst, wie
mittels Thymidin-Aufnahme gezeigt.
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Die
Tatsache, dass die Antikörper
dieser Erfindung zum Induzieren einer Immunsuppression nützlich sind,
bedeutet, dass sie zur Behandlung oder Verhütung einer Resistenz gegenüber oder
Abstoßung
von transplantierten Organen oder Geweben nützlich sind (z.B. Niere, Herz,
Lunge, Knochenmark, Haut, Hornhaut etc.); der Behandlung oder Verhütung von
Autoimmunkrankheiten, entzündlichen,
proliferativen und hyperproliferativen Erkrankungen und von Hautmanifestationen
immunologisch vermittelter Krankheiten (z.B. rheumatoide Arthritis,
Lupus erythematosus, systemischer Lupus erythematosus, Hashimoto
Thyreoiditis, Multiple Sklerose, Myasthenia gravis, Typ 1-Diabetes,
Uveitis, nephrotisches Syndrom, Psoriasis, atopische Dermatitis,
Kontaktdermatitis und andere exzematöse Dermatitis, seborrhoische
Dermatitis, Lichen planus, Pemplugus, bullöser Pemphigus, Epidermolysis
bullosa, Urticaria, angioneurotisches Ödem, Vaskulitis, Erythema,
kutane Eosinophilie, Alopecia areata etc.); die Behandlung reversibler
obstruktiver Luftwegserkrankungen, Magen/Darmentzündungen
und Allergien (z.B. Zöliakie,
Proktitis, Eosinophilia gastroenteritis, Mastozytose, Crohn-Krankheit
und ulzerative Kolitis) und ernährungsbedingte
Allergien (z.B. Migräne,
Rhinitis und Ekzem).
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Ein
Fachmann des Gebiets wäre
durch routinemäßiges Experimentieren
dazu in der Lage, eine wirksame, nicht-toxische Menge des Antikörpers zum
Zwecke der Induzierung einer Immunsuppression zu bestimmen. Allgemein
wird jedoch eine wirksame Dosis im Bereich von etwa 0,05 bis 100
mg pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag liegen.
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Die
Antikörper
(oder Fragmente davon) dieser Erfindung sollten auch zur Behandlung
von Tumoren bei einem Säuger
nützlich
sein. Spezifischer gesagt sollten sie zur Verminderung der Tumorgröße, Hemmung
des Tumorwachstums und/oder Verlängerung
der Lebenszeit des Tumor-tragenden Tieres nützlich sein. Demgemäß betrifft
diese Erfindung auch ein Verfahren zur Behandlung von Tumoren in einem
Menschen oder Tier durch Verabreichen an den Menschen oder das Tier
einer wirksamen, nicht-toxischen Menge eines Antikörpers. Ein
Fachmann des Gebiets wäre
durch routinemäßiges Experimentieren
zur Bestimmung einer wirksamen, nichttoxischen Menge des Antikörpers zum
Zwecke der Behandlung karzinogener Tumoren in der Lage. Allgemein
wird jedoch erwartet, dass die wirksame Dosis im Bereich von etwa
0,05 bis 100 mg pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag liegt.
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Die
Antikörper
der Erfindung können
einem Menschen oder Tier gemäß der zuvor
genannten Behandlungsmethoden in einer ausreichenden Menge verabreicht
werden, um eine solche Wirkung in einem therapeutischen oder prophylaktischen
Grad zu erzeugen. Die Antikörper
der Erfindung können
einem Menschen oder Tier in einer herkömmlichen Dosierungsform verabreicht
werden, die durch Kombinieren des Antikörpers der Erfindung mit einem
herkömmlichen
pharmazeutisch geeigneten Träger
oder Verdünnungsmittel
gemäß bekannter
Methoden zubereitet wird. Für
einen Fachmann des Gebiets wird zu erkennen sein, dass die Form
und der Charakter des pharmazeutisch geeigneten Trägers oder
Verdünnungsmittels
durch die Menge an Wirkstoff, mit der er kombiniert werden soll,
dem Verabreichungsweg und weiteren wohlbekannten Variablen vorgegeben
ist.
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Der
Verabreichungsweg des Antikörpers (oder
Fragments davon) der Erfindung kann oral, parenteral, durch Inhalation
oder topisch sein. Der Begriff parenteral, wie hierin verwendet,
umfasst die intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane, rektale, vaginale oder intraperitoneale Verabreichung.
Die subkutanen und intramuskulären
Formen der parenteralen Verabreichung sind allgemein bevorzugt.
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Die
täglichen
parenteralen und oralen Dosierungsmengen zur Anwendung der Verbindungen
der Erfindung für
die prophylaktische oder therapeutische Induktion einer Immunsuppression
oder zur therapeutischen Behandlung karzinogener Tumoren liegen
allgemein im Bereich von etwa 0,05 bis 100, doch bevorzugt etwa
0,5 bis 10 mg pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag.
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Der
Antikörper
der Erfindung kann auch durch Inhalation verabreicht werden. Mit "Inhalation" ist eine Verabreichung
mittels Intranasal- oder Oralinhalation gemeint. Geeignete Dosierungsformen
für diese
Verabreichung, wie z.B. eine Aerosolformulierung oder ein Inhalator
mit abgemessenen Dosen, können
mittels herkömmlicher
Methoden hergestellt werden. Die bevorzugte Dosierungsmenge der
anzuwendenden Verbindung der Erfindung liegt allgemein im Bereich
von etwa 10 bis 100 Milligramm.
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Der
Antikörper
der Erfindung kann auch topisch verabreicht werden. Mit topischer
Verabreichung ist eine nicht-systemische Verabreichung gemeint,
die den äußeren Auftrag
einer Antikörper-(oder
eines Fragments davon)-Verbindung der Erfindung auf die Haut, auf
die Mundhöhle
und das Eintröpfeln
dieses Antikörpers
in das Ohr, Auge oder die Nase umfasst, wobei er im wesentlichen
nicht in den Blutstrom eintritt. Mit systemischer Verabreichung
ist die orale, intravenöse,
intraperitoneale und intramuskuläre
Verabreichung gemeint. Die erforderliche Menge eines Antikörpers zur
Erzielung einer therapeutischen oder prophylaktischen Wirkung variiert
natürlich
mit dem gewählten
Antikörper,
der Natur und dem Schweregrad des zu behandelnden Zustands und dem
zu behandelnden Tier und unterliegt letztendlich dem Ermessen des behandelnden
Arztes. Eine geeignete topische Dosis eines Antikörpers der
Erfindung liegt generell im Bereich von etwa 1 bis 100 mg pro Kilogramm
Körpergewicht
pro Tag.
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Formulierungen
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Zwar
ist es möglich,
einen Antikörper
oder ein Fragment davon alleine zu verabreichen, doch wird er vorzugsweise
als eine pharmazeutische Formulierung dargeboten. Der Wirkstoff
kann für
die topische Verabreichung 0,001 bis 10 Gew.-%, z.B. 1 bis 2 Gew.-%
der Formulierung umfassen, obschon er auch bis zu 10 Gew.-% umfassen
kann, doch vorzugsweise nicht mehr als 5 Gew.-%, und noch bevorzugter
0,1 bis 1 Gew.-% der Formulierung.
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Die
topischen Formulierungen der vorliegenden Erfindung umfassen einen
Wirkstoff in Verbindung mit ein oder mehreren geeigneten Trägern dafür und wahlweise
ein oder mehrere weitere therapeutische Inhaltsstoffe. Der/die Träger muss
in dem Sinne "geeignet" sein, als er mit
den anderen Inhaltsstoffen der Formulierung verträglich und
für deren Empfänger nicht
schädlich
ist.
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Zu
geeigneten Formulierungen für
die topische Verabreichung zählen
flüssige
oder halbflüssige Präparationen,
die sich zur Durchdringung der Haut an der Stelle, an der die Behandlung
erforderlich ist, eignen, wie z.B. Liniments, Lotionen, Cremes,
Salben oder Pasten, und zur Verabreichung an das Auge, Ohr oder
Nase geeignete Tropfen.
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Die
Tropfen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
sterile wässrige
oder ölige
Lösungen oder
Suspensionen umfassen und können
durch Lösen
des Wirkstoffs in einer geeigneten wässrigen Lösung eines bakteriziden und/oder
fungiziden Agens und/oder eines anderen geeigneten Konservierungsstoffs,
und vorzugsweise einschließlich
ein grenzflächenaktiven
Mittels, zubereitet werden. Die resultierende Lösung kann dann durch Filtration
geklärt
und in einen geeigneten Behälter
eingebracht werden, der dann versiegelt und durch Behandlung im
Autoklaven oder durch Halten bei 90° bis 100°C für eine halbe Stunde sterilisiert
wird. Alternativ kann die Lösung
durch Filtration sterilisiert und in den Behälter mittels einer aseptischen
Methode ü bertragen
werden. Beispiele der bakteriziden und fungiziden Agenzien, die
sich zur Aufnahme in die Tropfen eignen, sind Phenylmercurinitrat
oder -acetat (0,002 %), Benzalkoniumchlorid (0,01 %) und Chlorhexidinacetat
(0,01 %). Geeignete Lösungsmittel
für die
Zubereitung einer öligen
Lösung
umfassen Glycerol, verdünnten
Alkohol und Propylenglycol.
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Zu
Lotionen gemäß der vorliegenden
Erfindung zählen
solche, die sich zum Auftrag auf die Haut oder das Auge eignen.
Eine Augenlotion kann eine sterile wässrige Lotion umfassen, die
wahlweise ein Bakterizid enthält,
und kann mittels Methoden ähnlich
denen zur Herstellung der Tropfen zubereitet werden. Lotionen oder
Liniments zum Auftrag auf die Haut können auch ein Mittel zur Beschleunigung
der Trocknung und Abkühlung
der Haut enthalten, wie etwa einen Alkohol oder Aceton, und/oder
einen Feuchtigkeitsspender, wie etwa Glycerol oder ein Öl, zum Beispiel
Rizinusöl
oder Erdnussöl.
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Bei
Cremes, Salben oder Pasten gemäß der vorliegenden
Erfindung handelt es sich um halbfeste Formulierungen des Wirkstoffs
für den äußeren Auftrag.
Sie können
durch Mischen des Wirkstoffs in fein zerteilter oder pulveriger
Form, einzeln oder in Lösung
oder Suspension in einem wässrigen
oder nicht-wässrigen
Fluidum mit Hilfe eines geeigneten Geräts, bei einer fetten oder nicht-fetten
Basis hergestellt werden. Die Basis kann Kohlenwasserstoffe, wie
etwa hartes, weiches oder flüssiges
Paraffin, Glycerol, Bienenwachs, eine Metallseife umfassen; einen
Pflanzenschleim; ein Öl
eines natürlichen
Ursprungs wie Mandel-, Mais-, Erdnuss-, Rizinus- oder Olivenöl; Wollfett
oder seine Derivate, oder eine Fettsäure wie Stearin- oder Oleinsäure, zusammen
mit einem Alkohol wie Propylenglycol oder Makrogole. Die Formulierung
kann jegliches geeignete grenzflächenaktive
Mittel enthalten, wie etwa ein anionisches, kationisches oder nicht-ionisches
grenzflächenaktives
Mittel wie Sorbitanester oder dessen Polyoxyethylen-Derivate. Suspendiermittel
wie Naturgummis, Cellulose-Derivate
oder anorganische Stoffe wie kieselsäurehaltiges Silica, und andere
Inhaltsstoffe wie Lanolin, können
ebenfalls aufgenommen werden.
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Für einen
Fachmann des Gebiets wird zu erkennen sein, dass die optimale Menge
und zeitliche Beabstandung der einzelnen Dosen eines Antikörpers oder
dessen Fragments der Erfindung entsprechend der Natur und dem Ausmaß des zu
behandelnden Zustands, der Verabreichungsform, -weg und -stelle
und dem jeweils zu behandelnden Tier bestimmt wird, und dass solche
Optima mittels herkömmlicher
Techniken bestimmt werden können.
Es wird für
einen Fachmann des Gebiets auch zu erkennen sein, dass der optimale
Behandlungsverlauf, d.h. die Anzahl der Dosen eines Antikörpers oder
Fragments davon der Erfindung, die pro Tag über eine definierte Anzahl
von Tagen hinweg gegeben wird, von den Fachleuten des Gebiets unter
Anwendung herkömmlicher
Bestimmungstests für
den Behandlungsablauf ermittelt werden können.
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Ohne
weitere Ausführung
wird davon ausgegangen, dass ein Fachmann unter Zugrundelegung der
vorangegangenen Beschreibung in der Lage sein wird, die vorliegende
Erfindung in ihrem vollständigen
Umfang zu nützen.
Im folgenden handelt es sich daher um lediglich der Veranschaulichung
dienende Beispiele, die in keinster Weise den Rahmen der vorliegenden
Erfindung einschränken
sollen.
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Kapselzusammensetzung
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung dieser Erfindung in Form einer Kapsel
wird durch Befüllen
einer standardmäßigen zweiteiligen
Hartgelatinekapsel mit 50 mg eines Antikörpers oder Fragments davon
der Erfindung in pulveriger Form, 100 mg Lactose, 32 mg Talk und
8 mg Magnesiumstearat erhalten.
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Injizierbare parenterale
Zusammensetzung
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung dieser Erfindung in einer zur Verabreichung
durch Injektion geeigneten Form wird durch Einrühren von 1,5 Gew.-% eines Antikörpers oder
Fragments davon der Erfindung in 10 Vol.-% Propylenglycol und Wasser
zubereitet. Die Lösung
wird durch Filtration sterilisiert.
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Salbenzusammensetzung
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- Antikörper
oder Fragment davon der Erfindung 1,0 g.
- Weißes
Weichparaffin auf 100,0 g.
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Der
Antikörper
oder das Fragment davon der Erfindung wird in einem kleinen Volumen
des Vehikels dispergiert, um ein glattes, homogenes Produkt zu erzeugen.
Zusammendrückbare
Metalltuben werden dann mit der Dispersion befüllt.
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Topische Cremezusammensetzung
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- Antikörper
oder Fragment davon der Erfindung 1,0 g.
- Polawachs GP 200 20,0 g.
- Anhydrisches Lanolin 2,0 g.
- Weißes
Bienenwachs 2,5 g.
- Methylhydroxybenzoat 0,1 g.
- Destilliertes Wasser auf 100,0 g.
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Polawachs,
Bienenwachs und Lanolin werden zusammen auf 60°C erhitzt. Eine Lösung von Methylhydroxybenzoat
wird zugegeben und die Homogenisierung unter Hochgeschwindigkeitsrühren erzielt.
Die Temperatur darf dann auf 50°C
fallen. Daraufhin wird der Antikörper
oder das Fragment davon der Erfindung zugegeben und gleichmäßig dispergiert,
woraufhin sich die Zusammensetzung bei Niedergeschwindigkeitsrühren abkühlen darf.
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Topische Lotionzusammensetzung
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- Antikörper
oder Fragment davon der Erfindung 1,0 g.
- Sorbitanmonolaurat 0,6 g.
- Polysorbat 20 0,6 g.
- Cetylstearylalkohol 1,2 g.
- Glycerin 6,0 g.
- Methylhydroxybenzoat 0,2 g.
- Gereinigtes Wasser B.P. auf 100,00 ml. (B.P. = British Pharmacopoeia)
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Methylhydroxybenzoat
und Glycerin werden in 70 ml des Wassers bei 75°C gelöst. Sorbitanmonolaurat, Polysorbat
20 und Cetylstearylalkohol werden bei 75°C zusammen eingeschmolzen und
der wässrigen
Lösung
zugegeben. Die resultierende Emulsion wird homogenisiert, unter
kontinuierlichem Rühren abgekühlt und
dem Antikörper
oder Fragment davon der Erfindung als eine Suspension im verbliebenen Wasser
zugegeben. Die gesamte Suspension wird bis zu einem homogenen Zustand
gerührt.
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Augentropfenzusammensetzung
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- Antikörper
oder Fragment davon der Erfindung 0,5 g.
- Methylhydroxybenzoat 0,01 g.
- Propylhydroxybenzonat 0,04 g.
- Gereinigtes Wasser B.P. auf 100,00 ml.
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Methyl-
und Propylhydroxybenzoat werden in 70 ml gereinigtem Wasser bei
75°C gelöst und die resultierende
Lösung
abgekühlt.
Der Antikörper
oder das Fragment davon der Erfindung wird dann zugegeben und die
Lösung
mittels Filtration durch ein Membranfilter (0,022 μm Porengröße) sterilisiert
und in geeignete sterile Behälter
aseptisch abgepackt.
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Zusammensetzung zur Verabreichung
durch Inhalation
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Für einen
Aerosol-Behälter
mit einem Fassungsvermögen
von 15–20
ml:
10 mg eines Antikörpers
oder Fragments davon der Erfindung werden mit 0,2–0,5 % eines
Schmiermittels, wie etwa Polysorbat 85 oder Oleinsäure, gemischt
und dieses Gemisch in einem Treibmittel, wie z.B. Freon, vorzugsweise
in einer Kombination von (1,2-Dichlortetrafluorethan) und Difluorchlormethan, dispergiert
und in einen geeigneten Aerosol-Behälter eingebracht, der auf eine
Verabreichung entweder durch intranasale oder orale Inhalation angepasst
ist.
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Zusammensetzung zur Verabreichung
durch Inhalation
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Für einen
Aerosol-Behälter
mit einem Fassungsvermögen
von 15–20
ml:
10 mg eines Antikörpers
oder Fragments davon der Erfindung werden in Ethanol (6–8 ml) gelöst und dem 0,1–0,2 % eines
Schmiermittels wie Polysorbat 85 oder Oleinsäure zugegeben; dieses Gemisch
wird in einem Treibmittel, wie etwa Freon, vorzugsweise in Kombination
von (1,2-Dichlortetrafluorethan) und Difluorchlormethan, dispergiert
und in einen geeigneten Aerosol-Behälter eingebracht, der auf eine
Verabreichung entweder mittels intranasaler oder oraler Inhalation
angepasst ist.
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Die
Antikörper
und pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung sind besonders nützlich für die parenterale,
d.h. subkutane, intramuskuläre
oder intravenöse
Verabreichung. Die Zusammensetzungen zur parenteralen Verabreichung
umfassen gewöhnlich
eine Lösung
eines Antikörpers oder
Fragments davon der Erfindung oder ein Gemisch davon in Lösung in
einem geeigneten Träger, vorzugsweise
einem wässrigen
Träger.
Eine Vielzahl wässriger
Träger
kann verwendet werden, z.B. Wasser, gepuffertes Wasser, 0,4 % Kochsalzlösung, 0,3 %
Glycin und ähnliches.
Diese Lösungen
sind steril und im allgemeinen frei von partikulärer Substanz. Diese Lösungen können mittels
herkömmlicher, wohlbekannter
Sterilisationsmethoden sterilisiert werden. Die Zusammensetzungen
können
pharmazeutisch geeignete Hilfssubstanzen je nach Erfordernissen
enthalten, um sich physiologischen Bedingungen anzunähern, wie
z.B. pH-einstellende und Puffermittel etc. Die Konzentration des
Antikörpers
oder dessen Fragment der Erfindung in einer solchen pharmazeutischen
Formulierung kann breit variieren, d.h. von weniger als etwa 0,5
%, gewöhnlich
bei oder zumindest um 1 %, bis zu sogar 15 oder 20 Gew.-%, und werden
in erster Linie ausgehend von Fluidvolumina, Viskositäten etc.
entsprechend der gewählten speziellen
Verabreichungsform gewählt.
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So
könnte
eine pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung zur intramuskulären Injektion
so zubereitet werden, dass sie 1 ml steriles gepuffertes Wasser
und 50 mg eines Antikörpers
oder dessen Fragment der Erfindung enthält. Entsprechend könnte eine
pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung zur intravenösen Infusion
so zubereitet werden, dass sie 250 ml sterile Ringer-Lösung und
150 mg eines Antikörpers
oder dessen Fragment der Erfindung enthält. Die tatsächlichen Herstellungsmethoden
für parenteral
verabreichbare Zusammensetzungen sind wohlbekannt oder für die Fachleute
des Gebiets erkennbar, und sind in größerer Ausführlichkeit beschrieben z.B.
in Remington's Pharmaceutical
Science, 15. Auflage, Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania.
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Die
Antikörper
(oder Fragmente davon) der Erfindung können zur Lagerung lyophilisiert
und in einem geeigneten Träger
vor Anwendung wiederhergestellt werden. Diese Methode hat sich für herkömmliche
Immunglobuline als wirksam erwiesen, wobei im Fachgebiet bekannte
Lyophilisierungs- und Rekonstitutionsmethoden angewandt werden können.
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In
Abhängigkeit
vom angestrebten Ergebnis kann die pharmazeutische Zusammensetzung
der Erfindung zur prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung
verabreicht werden. Bei der therapeutischen Anwendung werden die
Zusammensetzungen einem Patienten, der bereits an einer Erkrankung
leidet, in einer ausreichenden Menge verabreicht, um die Erkrankung
und ihre Komplikationen zu heilen oder zumindest teilweise zum Stillstand
zu bringen. Bei prophylaktischen Anwendungen werden die Zusammensetzungen,
die die vorliegenden Antikörper
oder ein Gemisch davon enthalten, einem Patienten verabreicht, der
sich noch nicht im Erkrankungsstadium befindet, um die Resistenz
des Patienten zu erhöhen.
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Es
können
einzelne oder multiple Verabreichungen der pharmazeutischen Zusammensetzungen
bei Dosierungshöhen
und -schemata erfolgen, die durch den behandelnden Arzt bestimmt
werden. In jedem Fall sollte die pharmazeutische Zusammensetzung
der Erfindung eine Menge der veränderten Antikörper (oder
Fragmente davon) der Erfindung bereitstellen, die zur wirksamen
Behandlung des Patienten ausreichend ist.
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Es
sollte ebenfalls zur Kenntnis genommen werden, dass die Antikörper dieser
Erfindung zur Konstruktion und Synthese entweder peptidischer oder
nicht-peptidischer Verbindungen (Mimetika) verwendet werden können, die
bei derselben Therapie wie der Antikörper nützlich wären. Siehe z.B. Saragovi et
al., Science, 253, 792–795
(1991).