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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein elektronisches Blutdruckmeßgerät, welches in der Lage ist,
einen geeigneten automatischen Aufpumpvorgang gemäß dem Blutdruck
einer Person durchzuführen
und den Blutdruck schnell und genau zu messen.
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Ein elektronisches Blutdruckmeßgerät enthält eine
Manschette, eine Pumpe zum Aufpumpen der Manschette, ein Ablaßventil
zum Entleeren der Manschette, einen Drucksensor zur Feststellung
eines Manschettendrucks sowie einen Mikrocomputer (MPU).
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Der MPU enthält die Funktionen der Berechnung
eines Pulswellenamplitudenwerts aus der Pulswellenkomponente, die
anhand eines Ausgangssignals des Drucksensors festgestellt wird,
und der Bestimmung eines maximalen Blutdruckwerts (SYS) und eines
minimalen Blutdruckwerts (DIA) anhand des Manschettendrucks und
des Pulswellenamplitudenwerts. Das elektronische Blutdruckmeßgerät verwendet
allgemein eine Schwellentechnik bei der Bestimmung des Blutdruckwerts.
Bei der Durchführung
von Messungen wird die Manschette aufgepumpt, um den Blutstrom in
der Arterie zu hemmen, wonach die im Manschettendruck enthaltenen
Pulswellenamplitudenwerte während
des Ablaßvorgangs
festgestellt werden. Die Pulswelle ist eine volumetrische Schwankung
der Arterie, die bewirkt wird, wenn das Blut während des Vorgangs eines langsamen
Entleerens der Manschette zu fließen beginnt, und es ist diese
volumetrische Änderung,
die auf die Manschette übertragen
und so festgestellt wird. Der Pulswellenamplitudenwert beschreibt
eine Kurve (Hüllkurve), die
mit abnehmendem Manschettendruck allmählich zunimmt, ein Maximum
erreicht und dann die Tendenz hat, zeitlich abzunehmen. Dabei wird
der maximale Pulswellenamplitudenwert festgestellt, und in der oben
erwähnten
Phase, in welcher die Pulswellenamplitude zunimmt, wird der Pulswellenamplitudenwert
festgestellt, der am nächsten
zu einer Schwelle liegt, die ein bestimmter Prozentsatz des maximalen
Pulswellenamplitudenwerts ist (z. B. 50% des maximalen Pulswellenamplitudenwerts),
wobei der Manschettendruck an diesem Punkt als der maximale Blutdruckwert
bestimmt wird. Ferner wird in der Phase, in der die Pulswellenamplitude abnimmt,
der Pulswellenamplitudenwert festgestellt, der am nächsten zu
einer weiteren Schwelle liegt, die ein bestimmter Prozentsatz des
maximalen Pulswellenamplitudenwerts ist (z. B. 70% des maximalen
Pulswellenamplitudenwerts), wobei der Manschettendruck an diesem
Punkt als der minimale Blutdruckwert bestimmt wird.
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Das elektronische Blutdruckmeßgerät pumpt
die Manschette auf einen Ziel-Unterdrucksetzungswert (einen Unterdrucksetzungswert
oberhalb des maximalen Blutdruckwerts) auf, um den Blutfluß in der
Arterie zu unterbrechen, gewinnt danach eine Manschettendruck- und
Pulswelleninformation während
des Vorgangs des Entleerens der Manschette mit einer bestimmten
niedrigen Geschwindigkeit (4 mmHg/s), und bestimmt einen Blutdruck
beruhend auf dem Manschettendruck und der Pulswelleninformation.
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Oszillometrische elektronische Blutdruckmeßgeräte verfolgen
eine einem Manschettendruck überlagerte
Pulswelle und berechnen einen Blutdruck beruhend auf einer Änderung
der Amplitude der Pulswelle. Die Amplitude ist, wie in 1 gezeigt, klein, wenn der
Manschettendruck ausreichend groß in Bezug auf einen systolischen
Druck (einen maximalen Blutdruck) ist, nimmt während der Entleerung der Manschette
danach zu und nimmt ein Maximum an, unmittelbar bevor der Manschettendruck
gleich einem diastolischen Druck (einem minimalen Blutdruck) wird.
Es wird angenommen, daß der
Manschettendruck im wesentlichen gleich dem mittleren Blutdruck
wird. Er nimmt ein Maximum an einem Maximalpulswellenpunkt P an.
Danach nimmt die Amplitude ab. Der Blutdruck wird beruhend auf dieser Änderung
der Amplitude berechnet.
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Bei einem oszillometrischen Verfahren,
bei welchem der Blutdruck beruhend auf dieser Amplitudenänderung
berechnet wird, ist das vollständige
Amplitudenänderungsmuster
(eine Hüllkurve)
erforderlich. Beispielsweise werden gemäß einer Technik ein systolischer
Druck (der maximale Blutdruck) und ein diastolischer Druck (der
minimale Blutdruck) als Punkte S und D berechnet, an welchen die
Pulswellen gleich bestimmten Werten auf der Seite höheren Drucks
und auf der Seite niedrigeren Drucks als die Maximalpunkte (Punkte
P) werden, wobei die gewissen Werte gewonnen werden, indem die Maximalwerte
mit bestimmten Prozentsätzen multipliziert
werden. Im einzelnen kann der Blutdruck erst berechnet werden, wenn
alle Punkte S, P, D auf der Hüllkurve
abgefahren sind. Alle diese drei Punkte abzufahren, bedeutet, daß es erforderlich
ist, die Manschette auf einen Wert aufzupumpen, der größer als
der Punkt S ist, bevor der Meßvorgang
begonnen wird. Wenn ein Manschettendruck größer als der Punkt S erst bemerkt,
wird das Fehlen des Punkts S herausbekommen, wenn der Punkt P beim
Vorgang der Blutdruckmessung festgestellt wird, was die Messung
infolge des Fehlens der Berechnung des systolischen Drucks (des
maximalen Blutdrucks) erfolglos macht. Der Benutzer muß daher
den Aufpumpvorgang mit einem höheren
Punkt als bei dem letzten Aufpumpvorgang wiederholen und eine Messung
erneut durchführen.
Da der Punkt S (systolischer Druck) dem Benutzer unbekannt ist und
es sehr schwierig ist, den Aufpumpvorgang geeignet durch Abschätzung dieses
Punkts einzustellen, wenn die Person eine Bluthochdruckperson ist,
deren Blutdruck merkbare Schwankungen durchmacht. Wenn eine Messung
erfolglos war, erfordert es Zeit, die Messung abzuschließen. Herkömmliche
Praxis ist es daher, daß der
Aufpumpwert höher
als notwendig eingestellt wird, was nachteiligerweise für die Person
oft schmerzhaft ist. Aus diesen Gründen bestand ein Bedürfnis nach
einer Funktion einer automatischen Einstellung des Aufpumpwerts.
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Bei dem oben erwähnten herkömmlichen elektronischen Blutdruckmeßgerät wird die
Pulswellenamplitude während
des Manschettenaufpumpvorgangs verfolgt, in welchem die Manschette
für eine
bestimmte Zeit und mit einer bestimmten Aufpumpgeschwindigkeit,
wie in 2 gezeigt, aufgepumpt
wird. Wenn eine solche Anzahl von Pulswellenamplituden, daß der maximale
Blutdruck abgeschätzt
werden kann, während
des Aufpumpvorgangs gewonnen werden kann, kann ein maximaler Blutdruck
durch Anwenden eines bestimmten Algorithmus abgeschätzt werden,
und durch Anhalten des Manschettenaufpumpvorgangs, wenn der Manschettendruck
einen Wert erreicht, der durch Addieren eines bestimmten Drucks
zum geschätzten
maximalen Blutdruck definiert ist, kann ein idealer Aufpumpzielwert
gewonnen werden. Wie in 3 gezeigt,
kann jedoch wegen der Dünne
eines Arms oder aus einem ähnlichen
Grund die Manschettenaufpumpgeschwindigkeit zu schnell werden. In
einem solchen Fall wird, wenn die Aufpumpgeschwindigkeit nicht variabel
ist, wie beim herkömmlichen
System, ein Teil der Pulswelle verfehlt, unabhängig davon, wie oft die Manschettenaufpumpvorgänge wiederholt
werden. Dadurch kann eine Pulswelleninformation, die die Bestimmung
eines maximalen Blutdrucks zuläßt, nicht
gewonnen werden, was keine Abschätzung
des maximalen Blutdrucks erlaubt. Es bestand also der Nachteil,
daß kein
geeigneter Zieldruck bestimmt werden konnte.
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Da die bestimmte langsame Entleerung
bei diesem Blutdruckmeßsystem
während
einer Messung bewirkt wird, dauert es, bis die Messung abgeschlossen
ist. Die Person muß daher
Druck durch die Manschette für
eine lange Zeit aushalten, und die Messung bereitet der Person daher
gewisse Schmerzen. Insbesondere an einer Person mit Hochdruck muß ein langsamer
Evakuierungsvorgang aus dem Zustand, in welchem ein großer Druck
auf die Manschette aufgebracht ist, durchgeführt werden, und dies erfordert
eine so lange Meßzeit,
daß sich
die Person in ihrem Arm betäubt
fühlt oder
einen gewissen Blutandrang in der Arterie erfährt, etc..
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Ein elektronisches Blutdruckmeßgerät gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ist aus EP-A-0 332 701 bekannt.
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Gemäß DE-A-3 424 535 wird die rasche
Absenkung des Innenfluiddruckes der Manschette unterhalb eines Druckbereichs
begonnen, in dem der systolische Druck erwartet wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Im Hinblick auf das oben Ausgeführte ist
es eine Aufgabe der Erfindung, obige Probleme zu überwinden
und so ein elektronisches Blutdruckmeßgerät zu schaffen, welches in der
Lage ist, die Meßzeit
zu verringern und weniger Schmerzen für eine Person nach sich zu
ziehen. Das elektronische Blutdruckmeßgerät ist auch in der Lage, eine
Pulswelle während
des Manschettenaufpumpfvorgangs sicher zu verfolgen, einen maximalen
Blutdruck leicht sowie schnell zu berechnen und sicher das automatische
Einstellen eines Unterdrucksetzungsvorgangs durchzuführen.
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Die Erfindung ist wie in Anspruch
1 definiert.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Es ist bzw. sind in den beigefügten Zeichnungen
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1 ein
Diagramm, welches einen Blutdruckmeßprozeß bei einem oszillometrischen
Blutdruckmeßgerät veranschaulicht,
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2 ein
Diagramm, welches einen Fall veranschaulicht, bei welchem ein maximaler
Blutdruck abgeschätzt
werden kann, weil die Aufpumpgeschwindigkeit geeignet ist,
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3 ein
Diagramm, welches einen Fall veranschaulicht, bei welchem ein maximaler
Blutdruck nicht berechnet werden kann, weil die Aufpumpgeschwindigkeit
zu schnell ist,
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4 ein
Blockschaltbild, welches als Beispiel einen Schaltungsaufbau des
elektronischen Blutdruckmeßgeräts zeigt,
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5 ein
Hauptflußdiagramm,
welches einen speziellen Vorgang eines elektronischen Blutdruckmeßgeräts zeigt,
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6 ein
Flußdiagramm,
welches einen Blutdruckmeßvorgang
während
des Aufpumpens bei dem elektronischen Blutdruckmeßgerät zeigt,
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7 ein
Flußdiagramm,
welches einen Blutdruckberechnungsvorgang während des Ablassens bei dem
elektronischen Blutdruckmeßgerät zeigt,
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8 ein
Flußdiagramm,
welches einen Vorgang eines elektronischen Blutdruckmeßgeräts zeigt,
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9 ein
Diagramm, welches einen Zustand veranschaulicht, in welchem ein
Zieldruck durch das elektronische Blutdruckmeßgerät bestimmt wird,
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10(A) und 10(B) Flußdiagramme, welche spezielle
Vorgänge
eines elektronischen Blutdruckmeßgeräts zeigen, welches eine Ausführungsform
der Erfindung ist, und
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11 ein
Diagramm, welches die Beziehung zwischen einem Manschettendruck
und einer Pulswellenamplitude veranschaulicht, um den Zustand des
Messens eines Blutdrucks mit dem elektronischen Blutdruckmeßgerät aufzuzeigen.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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4 ist
ein Blockschaltbild, welches ein elektronisches Blutdruckmeßgerät zeigt.
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Das elektronische Blutdruckmeßgerät enthält eine
Manschette 1, eine Druckpumpe 2 zum Aufpumpen der
Manschette 1, ein Schnellablaßventil 3 zum Absenken
des Innendrucks der Manschette und ein Langsamablaßventil 4,
wobei diese Komponenten über
einen Luftschlauch 5 zu einem Luftsystem mit einander verbunden
sind. Das Schnellablaßventil 3 und
die Druckpumpe 2 sind elektrisch mit einer später noch
zu beschreibenden MPU 6 verbunden und werden durch die
MPU 6 unabhängig
gesteuert. Ferner ist ein Drucksensor 7 mit dem Luftschlauch 5 verbunden.
Als Durcksensor 7 wird beispielsweise ein Membranwandler
mit einem Dehnungsmeßstreifen
oder ein Halbleiter-Druckwandlerelement verwendet. Ein Ausgangssignal
(eine Analoggröße) des
Drucksensors 7 wird über
ein Tiefpaßfilter 8 an
einen A/D-Wandler 9 zur Umwandlung in ein Digitalsignal
mit dem A/D-Wandler 9 gesandt. Das Tiefpaßfilter 8 ist
so eingerichtet, daß es
Druckrauschen der Druckpumpe 2, das unerwünschterweise
in das Manschettendrucksignal bei der Feststellung einer Pulswelle während des
Aufpumpvorgangs eingeführt
werden könnte,
beseitigt. Eine Abschneidfrequenz des Tiefpaßfilters 8 ist in
einen Bereich zwischen 10 und 30 Hz eingestellt. Die MPU 6 empfängt periodisch
ein digitalgewandeltes, rauschfreies Ausgangssignal des Drucksensors 7.
Diese MPU 6 enthält
eine Funktion des Herausgreifens von Pulswellen (die Funktion der
Verfolgung einer Pulswelle anhand von Manschettendruckdaten), eine Funktion
der Berechnung einer Pulswellenamplitude (die Funktion der Berechnung
einer Pulswellenamplitude durch Erkennung von Anfangs- und Endpunkten
einer Pulswelle an jedem Druck) sowie eine Funktion der Berechnung
eines Blutdrucks (die Funktion der Berechnung von maximalen und
minimalen Blutdruckwerten anhand einer Anzahl von gewonnenen Pulswellenamplituden,
d. h. einer Hüllkurve).
Ferner hat die MPU 6 eine Funktion der Berechnung einer
Schwelle zur Bestimmung eines systolischen Drucks, beruhend auf
einer maximalen Pulswelle, während
eines Manschettenaufpumpvorgangs. Die Schwelle ist ein Wert, der
50% einer maximalen Pulswelle Amax ist. Die MPU 6 hat auch
eine Funktion einer Bestimmung eines geschätzten maximalen Blutdruckwerts
durch Beurteilung, ob die Druckpulswelle kleiner als die Schwelle
ist oder nicht, und Bestimmung eines Manschettendrucks zu der Zeit,
zu der die Druckpulswelle kleiner als die Schwelle ist, als geschätzten maximalen
Blutdruck, und eine Funktion der Einstellung eines Aufpumpvorgangs
durch Berechnen eines geeigneten Aufpumpwerts beruhend auf dem berechneten
maxi malen Blutdruck, und der Beendigung des Manschettenaufpumpvorgangs
zu der Zeit, zu der der Manschettendruck gleich dem berechneten Aufpumpwert
wird. Die MPU 6 hat eine weitere Funktion der Anzeige der
bestimmten maximalen und minimalen Blutdruckwerte auf einer Anzeige 10.
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5 ist
ein Flußdiagramm,
welches einen speziellen Vorgang des so ausgebildeten elektronischen Blutdruckmeßgeräts zeigt
(das keinen Teil der Erfindung bildet). Bei Durchführung einer
Messung wird nach Einschalten eines Netzschalters und eines Aufpumpschalters
ein Aufpumpvorgang für
die Manschette 1 begonnen (Schritt 1) (das Wort "Schritt" wird nachfolgend
einfach als "ST" bezeichnet werden).
Während
dieses Manschettenaufpumpvorgangs werden Pulswellen beruhend auf
einem Ausgangssignal des Drucksensors 7 ausgelesen und
eine Pulswellenamplitude durch Erkennung von Anfangs- und Endpunkten
einer jeden Pulswellen für
jeden Druck berechnet. Ferner wird ein maximaler Blutdruck anhand
der gewonnenen Pulswellen einhüllenden
abgeschätzt
(ST2). In ST 3 wird beurteilt, ob der geschätzte maximale Blutdruck SP
bestimmt ist. Wenn der Manschettendruck nicht geeignet ansteigt
und der systolische Druck (SP) noch nicht bestimmt ist, dann wird
das Beurteilungsergebnis in ST 3 ein "NEIN",
was bewirkt, daß die
MPU 6 nach ST 2 zurückkehrt. Wenn
man annimmt, daß der
systolische Druck (ST) nun bestimmt ist, ist ein "JA" das Beurteilungsergebnis
in ST 3, was bewirkt, daß die
MPU 6 nach ST 4 weitergeht. In ST 4 wird beurteilt, ob
der Manschettendruck einen geeigneten Aufpumpwert erreicht hat;
d. h., ob der aktuelle Druck der Manschette 1, die gerade
aufgepumpt wird, einen geeigneten Aufpumpwert erreicht hat, der
zum bestimmten abgeschätzten
systolischen Druck paßt.
Der Ausdruck "geeigneter
Aufpumpwert" bedeutet
einen Wert, der weder mehr noch weniger als der abgeschätzte systolische
Druck ist. Im einzelnen wird der geeignete Aufpumpwert eingestellt,
indem ein bestimmter Wert, z. B. 30 mmHg, zum systolischen Druck
addiert wird, wobei Abschätzfehler
für den
systolischen Druck und ein Druckabfall zwischen Beenden des Aufpumpens
und Beginn der Messung berücksichtigt
werden. Wenn man nun annimmt, daß der Manschettendruck nicht
auf den geeigneten Aufpumpwert zugenommen hat, dann wird das Beurteilungsergebnis
in ST 4 ein "NEIN", was bewirkt, daß die MPU
das Aufpumpen fortsetzt, so daß der
geeignete Aufpumpwert erreicht werden kann. Wenn der Manschettendruck
den geeigneten Aufpumpwert erreicht, wird das Beurteilungssergebnis
in ST 4 ein "JA", was bewirkt, daß die MPU 6 die Ansteuerung
der Druckpumpe 2 beendet (ST 5), der Vorgang der langsamen
Entleerung der Manschette 1 begonnen und eine Messung dann
durchgeführt
wird (ST 6). Während
dieses Langsamablaßvorgangs,
erfolgt die Durchführung
des Herausziehens einer Pulswelle, Berechnens einer Pulswellenamplitude
und eines Blutdrucks in ähnlicher
Weise wie bei dem Aufpumpvorgang (ST 7). In ST 8 wird beurteilt,
ob ein minimaler Blutdruck DP (einschl. des maximalen Blutdrucks)
berechnet worden ist oder nicht. Diese Verarbeitung wird fortgesetzt,
bis der maximale und minimale Blutdruck im Vorgang der langsamen
Entleerung der Manschette berechnet sind, und wenn der diastolische
Druck (der minimale Blutdruck) bestimmt worden ist, wird das Beurteilungsergebnis
in ST 8 ein "JA", was bewirkt, daß die MPU
die Manschette 1 rasch entleert und den gemessenen Blutdruck
auf der Anzeige 10 anzeigt (ST 9).
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6 ist
ein Flußdiagramm,
welches einen detaillierten Vorgang der Blutdruckabschätzverarbeitung (ST
2), die während
des Aufpumpvorgangs durchgeführt
wird, zeigt.
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Hierbei bezeichnet (n) in einer Pulswellenamplitude
AMP(n) eine Pulswellennummer. Es wird angenommen, daß die AMP(n)
und ein Manschettendruck PC(n) in der Pulswellenamplitudenberechnungsverarbeitung,
die vor dieser Blutdruckabschätzungsverarbeitung
durchgeführt
worden ist, bereits berechnet worden sind. Ferner werden die Nummer
(n) eine Pulswelle und eine Variable Amax zur Speicherung des Maxi mums einer
Pulswellenamplitude am Beginn einer Messung auf "0" initialisiert.
Zunächst
wird, wenn die Nummer n einer Pulswelle aktualisiert ist (ST 21),
die Pulswellenamplitude AMP(n) mit der maximalen Pulswellenamplitude
Amax verglichen (ST 22). Wenn AMP(n) größer als Amax an diesem Punkt
ist, und gleichzeitig beurteilt wird, daß die Pulswelleneinhüllende aufsteigend
ist (d. h. die Pulswelle noch nicht ihr Maximum erreicht hat) wird
das Beurteilungsergebnis ein "JA", was bewirkt, daß die MPU
das AMP(n) durch Amax ersetzt (ST 23) und danach zurückkehrt.
Wenn AMP(n) später
kleiner als Amax wird, wird das Beurteilungsergebnis in ST 22 ein "NEIN". Das heißt, die
Pulswelleneinhüllende
hat das Maximum bereits überschritten,
und dies bewirkt, daß die
MPU die Einhüllende
als nun absteigend beurteilt, was bewirkt, daß die MPU nach ST 24 weitergeht.
In ST 24 wird beurteilt, ob AMP(n) unter die Schwelle zur Bestimmung
des systolischen Drucks abgenommen hat. Sie wird in dieser Ausführungsform
auf 0,5 × Amax
eingestellt. Wenn AMP(n) nicht unter die Schwelle abgenommen hat,
dann wird das Beurteilungsergebnis in ST 24 ein "NEIN",
was bewirkt, daß die
MPU zurückkehrt (zu
ST 21). Wenn jedoch AMP(n) unter die Schwelle abgefallen ist, wird
das Beurteilungsergebnis in ST 24 ein "JA",
was bewirkt, daß die
MPU einen abgeschätzten
systolischen Druck (einen abgeschätzten maximalen Blutdruck)
Esp berechnet (ST 25). Während
des Aufpumpvorgangs ändert
sich der Manschettendruck stark, und das Druckintervall zwischen
den Pulswellen ist groß.
Wenn also der Manschettendruck zu der Zeit, zu der die Pulswellenamplitude
unter die Schwelle abgesunken ist, als Abschätzwert genommen wird, kann
seine Genauigkeit nicht garantiert werden. Zur Überwindung dieses Problems
wird Esp über
eine direkte Extrapolation unter Verwendung der folgenden Gleichung
berechnet:
wobei
THs die Schwelle ist. Nachdem der abgeschätzte Aufpumpwert auf diese
Weise berechnet worden ist, kehrt die MPU
6 zurück.
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7 ist
ein Flußdiagramm,
welches einen detaillierten Vorgang der während des Ablaßvorgangs durchgeführten Blutdruckberechnungsverarbeitung
(ST 7) zeigt.
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Hierbei wird angenommen, daß die erforderlichen
Daten, wie etwa AMP(n) und Pc(n) bereits in der Pulswellenextraktionsverarbeitung
und Pulswellenamplitudenberechnungsverarbeitung, die unmittelbar
vor dieser Blutdruckberechnungsverarbeitung durchgeführt worden
sind, berechnet worden sind. Es wird ferner angenommen, daß die Nummer
n einer Pulswelle und eines systolischen Drucks SP sowie eines diastolischen Drucks
DP bereits auf "0" initialisiert worden
sind.
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Zunächst wird die Nummer n einer
Pulswelle um 1 inkrementiert (ST 71). Dann wird in ST 72 AMP(n), wie
unmittelbar berechnet, mit Amax verglichen. Wenn AMP(n) kleiner
als Amax ist, wird unter der Annahme, daß die Pulswelleneinhüllende ihr
Maximum nicht erreicht hat, das Beurteilungsergebnis in ST 72 ein "JA", was bewirkt, daß die MPU
AMP(n) durch Amax ersetzt (ST 73) und nach ST 71 zurückkehrt.
Wenn andererseits AMP(n) größer als
Amax ist, wird das Beurteilungsergebnis in ST 72 ein "NEIN", was bewirkt, daß die MPU nach
ST 74 weitergeht. Daß AMP(n)
größer als
Amax ist, bedeutet, daß die
Einhüllende
bereits durch ihr Maximum gegangen ist und abfällt. In ST 74 wird beurteilt,
ob der systolische Druck (der maximale Blutdruck) SP "0" ist oder nicht. An diesem Punkt wird,
wenn SP "0" ist, beurteilt,
daß SP
noch nicht bestimmt worden ist. In diesem Fall wird das Beurteilungsergebnis
in ST 74 ein "JA", so daß die MPU
die SP-Berechnung in ST 75 bis ST 78 durchführt. Wenn umgekehrt SP bestimmt
worden ist, wird das Beurteilungsergebnis in ST 74 ein "NEIN", und die MPU bewegt
sich nach ST 79 und führt
die P-Berechnungsverarbeitung
durch. Wenn nun angenommen wird, daß SP "0" und
somit noch nicht bestimmt worden ist, dann wird ein Pulswellenzähler j auf die
aktuelle Pulswellennummer in ST 75 gesetzt (ST 75). Dann wird der
Zähler
j um 1 inkrementiert (ST 76), und eine Pulswellenamplitude AMP(j),
die durch j spezifiziert ist, wird mit einem Maximum Amax × 0,5 verglichen
(ST 77). Wenn hierbei AMP(j) größer als
Amax × 0,5
ist, dann wird das Beurteilungsergebnis in ST 77 ein "NEIN", was bewirkt, daß die MPU
nach ST 76 zurückkehrt,
während
andererseits, wenn AMP(j) kleiner als Amax × 0,5 ist, dann Pc(j) als der
systolische Druck (der maximale Blutdruck) betrachtet wird (ST 78).
Dann geht die MPU zur Berechnungsverarbeitung für den diastolischen Druck DP
weiter. Zunächst
wird in ST 79 beurteilt, ob AMP(n) unter eine Schwelle (AMP × 0,7) abgenommen
hat. Wenn AMP(n) unter Amax × 0,7
abgenommen hat, wird das Beurteilungsergebnis in ST 79 ein "JA", was bewirkt, daß die MPU
Pc(n) als DP erkennt (ST 80) und dann zurückkehrt.
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Wie im Vorstehenden beschrieben,
stellt die Vorrichtung das Maximum von Pulswellenamplituden, die während eines
Manschettenaufpumpvorgangs herausgegriffen worden sind, fest, um
eine Schwelle, beruhend auf dem Maximum zu berechnen. Dann wird
unter Beurteilung, ob die Pulswellenamplitude während des Aufpumpvorgangs kleiner
als die Schwelle ist oder nicht, ein Manschettendruck zu der Zeit,
zu der die Pulswellenamplitude während
des Aufpumpvorgangs kleiner als die Schwelle geworden ist, als Maximalblutdruckschätzwert genommen,
wobei der Manschettenaufpumpvorgang beendet wird, wenn der Manschettendruck um
einen bestimmten Aufpumpwert in Bezug auf den Maximalblutdruckschätzwert gestiegen
ist. Durch Herausziehen einer Pulswellenkomponente während des
Manschettenaufpumpvorgangs und Abschätzen des systolischen Drucks
beruhend auf dem herausgezogenen Pulswellensignal kann der Manschettenaufpumpvorgang
automatisch bei einem Manschettendruck beendet werden, der für ein Passen
zum Blutdruck weder zu groß noch
zu klein ist. Infolgedessen kann die Vorrichtung ausgezeichnete
Vorteile der Verbesserung der Durchführbarkeit sowie Umsetzung einer
schnellen Messung und Verminderung von Schmerzen während der Messung
und von Kosten liefern.
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Die zweite Ausführungsform eines elektronischen
Blutdruckmessers (das keinen Teil der Erfindung bildet) wird nun
unter Bezugnahme auf die 4, 8 und 9 beschrieben.
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Ähnlich
wie bei der ersten Ausführungsform
enthält
die zweite Ausführungsform
des elektronischen Blutdruckmeßgeräts auch
eine Manschette 1, eine Druckpumpe 2 zum Aufpumpen
der Manschette, ein Schnellablaßventil 3 zum
Entleeren der Manschette und ein Langsamablaßventil 4, wobei diese
Komponenten miteinander über
einen Luftschlauch 5 zu einem Luftsystem verbunden sind.
Dieses Schnellablaßventil 3 und die
Druckpumpe 2 sind elektrisch mit einer später noch
zu beschreibenden MPU verbunden und werden durch die MPU 6 unabhängig gesteuert.
Ferner ist ein Drucksensor 7 zur Feststellung des Drucks
in der Manschette mit dem Luftschlauch 5 verbunden. Der
Drucksensor 7 stellt den Luftdruck in der Manschette 1 fest,
sendet das Nachweissignal über
ein Tiefpaßfilter 8 an
einen A/D-Wandler 9, und der A/D-Wandler 9 wandelt
dieses Analogsignal in ein Digitalsignal um und überträgt das Digitalsignal auf die
MPU 6. Das so ausgeführte
elektronische Blutdruckmeßgerät verwendet
ein oszillometrisches System als Blutdruckbestimmungsmittel. Das heißt, die
Arterienwand, die durch die Manschette 1 unter Druck steht,
schwingt nach Maßgabe
des Pulses. Die Amplitude dieser Schwingung verändert sich nach Maßgabe der
Größe eines
Drucks. Diese Schwingung bewirkt dabei, daß der Luftdruck in der Manschette 1 über die
Manschette 1 schwingt. Die Schwingung des Luftdrucks in
der Manschette 1 wird als Pulswelle nachgewiesen. Das heißt, eine
Pulswelle, die auf dem mit dem Drucksensor 7 festgestellten
Manschettendrucksignal sitzt, wird herausgezogen und ein Pulswellenamplitudenwert
berechnet. Die MPU 6 bestimmt einen maximalen Blutdruckwert
und einen minimalen Blutdruckwert durch Anwendung eines bestimmten
bekannten Algorithmus auf die verfolgte Pulswelleinformation. Die MPU 6 führt auch
die Funktion der Ausführung
eines Maximalblutdruckabschätzprozesses
und einer Bestimmung eines Zieldrucks eines Manschettendrucks durch,
der durch Addieren eines bestimmten Druckwerts (z. B. 15 mmHg) zum
abgeschätzten
Maximaldruckwert definiert ist. Ferner hat die MPU 6 nicht
nur die Funktion einer Beurteilung, ob eine Pulswelleninformation,
die zur Abschätzung
des maximalen Blutdrucks zu der Zeit, zu der die Manschette 1 gerade
für eine
bestimmte Zeit und mit einer bestimmten Aufpumpgeschwindigkeit aufgepumpt
wird, erforderlich ist, gewonnen worden ist oder nicht, sondern
auch die Funktion der Beendigung des Aufpumpens der Manschette 1 für ein rasches
Entleeren der Manschette 1 in einem solchen Ausmaß, daß der Manschettendruck
beispielsweise auf 30 mmHg abgesenkt wird, und der Abschätzung eines
maximalen Blutdrucks und Bestimmung des Aufpumpziels durch erneutes
Aufpumpen der Manschette, nachdem die Manschettenaufpumpgeschwindigkeit
auf 70% einer bestimmten Aufpumpgeschwindigkeit in dem Fall abgesenkt ist,
wo beurteilt wird, daß keine
Pulswelleninformation, die für
eine Abschätzung
des maximalen Blutdrucks erforderlich ist, gewonnen worden ist,
obwohl der Manschettendruck bereits beispielsweise einen Wert von
180 mmHg, wie in 9 gezeigt,
erreicht hat. Die MPU 6 führt auch die Funktion der Anzeige
des maximalen Blutdruckwerts und des minimalen Blutdruckwerts, die
während
des Manschettenablaßvorgangs
bestimmt worden sind, auf einer Anzeige 10 durch.
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8 ist
ein Flußdiagramm,
welches einen speziellen Vorgang des so ausgeführten elektronischen Blutdruckmeßgeräts zeigt.
Wenn ein Meßschalter
bei um beispielsweise einen Oberarm gelegter Manschette 1 gedrückt worden
ist, wird die Pumpe 2 angesteuert und beginnt die Manschette 1 aufzupumpen.
An dieser Stelle wird ein Wiederaufpumpidentifizierungskennzeichen
P gleichzeitig in Schritt ST 91 auf "0" gesetzt.
Während
des Aufpumpens der Manschette 1 wird die Pulswelleninformation
festgestellt (ST 92). In ST 93 wird beurteilt, ob ein Wiederaufpumpvorgang
erforderlich ist oder nicht. Was hier beurteilt wird, ist, ob die
Pulswelleninformation zur Abschätzung
des maximalen Blutdrucks festgestellt worden ist oder nicht, d.
h., ob die Pulswelle nicht geeignet verfolgt worden ist oder nicht,
weil die Druckgeschwindigkeit zu groß ist, wenn die Manschette 1 gerade
eine bestimmte Zeit lang und mit einer bestimmten Geschwindigkeit
aufgepumpt wird. Wenn die Pulswelle zur Abschätzung eines maximalen Blutdrucks
festgestellt ist, ist kein Wiederaufpumpvorgang erforderlich. "NEIN" ist also das Beurteilungsergebnis
in ST 93, was bewirkt, daß die
MPU nach ST 94 weitergeht. In ST 94 wird beurteilt, ob ein abgeschätzter maximaler
Blutdruckwert (SP) bestimmt worden ist. Die MPU wiederholt ST 92
bis ST 94, bis der abgeschätzte
maximale Blutdruckwert gewonnen werden kann. Wenn angenommen wird,
daß der
maximale Blutdruckwert jetzt abgeschätzt ist, dann wird das Beurteilungsergebnis
in ST 94 ein "JA", und die MPU geht
nach ST 95 weiter. In ST 95 wird beurteilt, ob die Manschette 1 das
Aufpumpziel erreicht hat oder nicht. Mit anderen Worten, es wird
beurteilt, ob die Manschette 1 auf einen Wert aufgepumpt
worden ist, der durch Addieren von z. B. 15 mmHg zum abgeschätzten maximalen
Blutdruckwert definiert ist. Unter der Annahme, daß die Manschette 1 so
weit aufgepumpt wird, daß sie
das Aufpumpziel erreicht, wird das Beurteilungsergebnis in ST 95
ein "JA", was dann den Aufpumpvorgang
beendet (ST 96). Die MPU geht dann zur Entleerung der Manschette 1 weiter,
wonach ein Blutdruckberechnungsvorgang zur Berechnung der maximalen
und minimalen Blutdruckwerte, beruhend auf der während dieses Ablaßvorgangs
gewonnenen Pulswelleninformation ausgeführt wird (ST 98). In ST 99
wird beur teilt, ob der minimale Blutdruckwert (DP) berechnet worden
ist. Das heißt,
es wird beurteilt, ob der maximale Blutdruckwert und der minimale Blutdruckwert
bestimmt worden sind. Wenn der maximale Blutdruckwert und der minimale
Blutdruckwert bestimmt sind, wird das Beurteilungsergebnis in ST
99 ein "JA", was bewirkt, daß die MPU
die Manschette 1 rasch entleert und die bestimmten maximalen
und minimalen Blutdruckwerte auf der Anzeige 9 anzeigt
(ST 100).
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Wenn andererseits in ST 93 beurteilt
wird, daß ein
Wiederaufpumpvorgang erforderlich ist, etwa weil der Arm einer Person
dünn ist
etc., die Aufpumpgeschwindigkeit der Manschette 1 zu schnell
ist und infolgedessen der Manschettendruck bereits beispielsweise
einen Wert von 180 mmHg erreicht hat, wird beurteilt, daß Pulswelleninformation,
die zur Abschätzung
eines maximalen Blutdrucks erforderlich ist, nicht gewonnen ist,
womit das Beurteilungsergebnis in ST 93 ein "JA",
was bewirkt, daß die
MPU nach ST 101 weitergeht. In ST 101 wird beurteilt, ob das Wiederaufpumpidentifizierungskennzeichen
P auf "1" gesetzt ist oder
nicht. Mit anderen Worten, es wird beurteilt, ob der Wiederaufpumpvorgang
einmal durchgeführt
worden ist oder nicht. In dem vorliegenden Fall wird, da es sich
um einen ersten Wiederaufpumpvorgang handelt und P somit auf "0" gesetzt ist, das Beurteilungsergebnis
in ST 101 ein "NEIN", was nicht nur bewirkt,
daß die
MPU das Aufpumpen der Manschette 1 beendet, sondern auch,
daß sie
zum Schnellablaßvorgang
in Schritt ST 102 weitergeht. In ST 103 wird dann beurteilt, ob
der Manschettendruck auf 30 mmHg abgesunken ist. Das heißt, es wird
beurteilt, ob der Manschettendruck in einem solchen Ausmaß abgesunken
ist, daß ein
Pulswellensignal geeignet festgestellt werden kann. Wenn die Manschette 1 auf
einen Wert von 30 mmHg entleert ist, wird das Beurteilungsergebnis
in ST 103 ein "JA", was bewirkt, daß die MPU
einen Wiederaufpumpvorgang beginnt, wobei die Aufpumpgeschwindigkeit
für die
Manschette 1 nachfolgend auf 70% der bestimmten Ge schwindigkeit
eingestellt wird (ST 104). Mit anderen Worten, es wird die Aufpumpgeschwindigkeit
in einem solchen Maß angepaßt, daß ein Pulswellensignal
gesichert verfolgt werden kann, auch wenn der Arm zu dünn ist (siehe 9). An dieser Stelle wird
das Wiederaufpumpidentifizierungskennzeichen P auf "1" gesetzt (ST 105), und die MPU kehrt
nach ST 92 zurück,
um den Blutdruckabschätzvorgang
bei dieser Aufpumpgeschwindigkeit durchzuführen, und der Abschätzvorgang
für den
Maximalblutdruck und der Vorgang für die Bestimmung des Aufpumpziels
werden danach auf ähnliche
Weise durchgeführt.
Der Wiederaufpumpvorgang wird bei dieser Ausführungsform nur einmal durchgeführt, und
wenn beurteilt wird, daß der
Wiederaufpumpvorgang nach dem ersten Wiederaufpumpvorgang wiederholt
werden muß (ST
93), dann kehrt die MPU, beurteilend beispielsweise, daß der Wickelzustand
der Manschette 1 nicht zufriedenstellend ist, von ST 101
nach ST 100 zurück,
um die Blutdruckmessung auszusetzen.
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Es wurde das Beispiel, bei welchem
Pulswelleninformation, die zur Abschätzung eines maximalen Blutdrucks
erforderlich ist, unter dem Aufpumpvorgang für eine bestimmte Zeit und mit
einer bestimmten Aufpumpgeschwindigkeit gewonnen worden ist, als
Kriterium, ob ein Wiederaufpumpvorgang erforderlich ist oder nicht,
in obiger Ausführungsform
beschrieben, die Anwendung der Vorrichtung beschränkt sich
jedoch nicht darauf. Beispielsweise kann beurteilt werden, daß ein Wiederaufpumpvorgang
erforderlich ist, wenn nicht eine einzige Pulswelle festgstellt
wird, selbst obwohl der Innendruck der Manschette 1 einen
Wert von 140 mmHg erreicht hat, oder wenn keine abfallende Linie
einer Pulswelle feststellbar ist, selbst wenn die Manschette 1 auf 220
mmHg aufgepumpt wird, oder auch in einem ähnlichen Fall.
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Wie in der vorstehenden Beschreibung
dargelegt, entleert die Vorrichtung die Manschette auf einen bestimmten
Druck und pumpt sie erneut auf, nachdem die Manschettenaufpumpgeschwindigkeit
auf eine bestimmte Geschwindigkeit redu ziert ist, wenn ein Teil
der Pulswelle nicht abgenommen und somit ein abgeschätzter maximaler
Blutdruckwert während
des Manschettenaufpumpvorgangs nicht bestimmt werden kann. Nachteile,
wie etwa die Unmöglichkeit,
ein geeignetes Aufpumpziel zu bestimmen, weil der Arm einer Person dünn ist,
etc., was eine Abschätzung
des maximalen Blutdrucks nicht zuläßt, können also beseitigt werden. Dies
trägt also
zu einer schnellen, einfachen sowie sicheren Bestimmung des Aufpumpziels
bei. Dies sind herausragende Vorteile, die die Erfindung unter Lösung ihrer
Aufgabe liefern kann.
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Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen
erfolgt die Manschettenentleerung bei der Blutdruckmessung in einer
festen, standardisierten Weise mit der bestimmten langsamen Entleerung
(z. B. einer Entleerung mit 4 mmHg/s). Bei der Ausführungsform
der Erfindung jedoch wird das Intervall, das für die Blutdruckmessung nicht
wesentlich ist (das Intervall zwischen der Zeit, nach der der maximale
Blutdruck gefunden ist, und der Zeit, bei der die maximale Pulswelle
gefunden worden ist) im wesentlichen übersprungen, indem die Manschette
rasch entleert wird, so daß die
Meßzeit
vermindert werden kann, womit die Person von Schmerzen, die durch
den Druck während
der Messung bewirkt sind, befreit werden kann.
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Die Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung hat im wesentlichen den gleichen Schaltungsaufbau, wie
es der in 4 gezeigte
ist.
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Bei dieser Ausführungsform hat die MPU 5 die
Funktion einer Berechnung eines Pulswellenamplitudenwerts und einer
Bestimmung eines minimalen Blutdruckwerts und eines maximalen Blutdruckwerts
anhand der gewonnenen Pulswellenamplituden- und Manschettendruckwerte.
Die MPU 5 hat auch die Funktion einer Abschätzung eines
Manschettendrucks und eines maximalen Blutdrucks zu der Zeit, zu
der die herausgezogene maximale Pulswelle vorhanden ist, beruhend
auf der Pulswelleninformation, die während des Manschettenaufpumpvorgangs
gewonnen wird, und der Speicherung der abgeschätz ten Druckwerte in einem Speicher. Die
MPU 5 hat ferner die Funktion eines raschen Entleerens
der Manschette von einem Manschettendruck aus, der durch Subtrahieren
eines bestimmten Werts (15 mmHg) von dem abgeschätzten maximalen
Blutdruckwert definiert ist, auf einen Manschettendruck, der durch
Addieren eines bestimmten Werts (15 mmHg) zum Manschettendruck
bei Vorhandensein der maximalen Pulswelle definiert ist.
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Die MPU 5 hat ferner die
Funktion einer Anzeige der maximalen und minimalen Blutdruckwerte
auf einer Anzeige 10.
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Die 10(A) und 10(B) sind Flußdiagramme,
die einen speziellen Vorgang des so ausgeführten elektronischen Blutdruckmeßgeräts zeigen.
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Wenn ein Aufpumpschalter des Blutdruckmeßgeräts eingeschaltet
wird (Schritt ST 111), wird die Druckpumpe 2 angesteuert
(ST 112). Gleichzeitig damit wird das Steuerventil 3 in
eine vollständig "geschlossene" Stellung gebracht
(ST 113), und die Manschette 1 wird rasch aufgepumpt. Während die
Manschette gerade aufgepumpt wird, wird nicht nur der Manschettendruck
abgelesen, sondern auch die Pulswelle herausgezogen (ST 114 und
ST 115). In ST 116 wird beurteilt, ob die maximale Pulswelle herausgegriffen
worden ist oder nicht. Wie in 11 gezeigt,
ist, wenn die maximale Pulswelle (der Pulswellenmaximalwert) im
Stadium raschen Aufpumpens der Manschette herausgezogen worden ist,
das Beurteilungsergebnis in ST 116 ein "JA", was
bewirkt, daß die
CPU einen Manschettendruck PM' bei vorhandener
maximaler Pulswelle speichert (siehe 11).
Der Manschettendruck wird kontinuierlich gelesen und die Pulswelle
herausgezogen (ST 118 und ST 119). In ST 120 wird beurteilt, ob
eine maximaler Blutdruckwert abgeschätzt worden ist oder nicht.
Der maximale Blutdruck wird als Druck abgeschätzt, der einem Manschettendruck
zu einer Zeit, zu der 50% der maximalen Pulswelle in ihrer zunehmenden
Phase vorhanden ist, entspricht. wenn der maximale Blutdruckwert
PS' abgeschätzt worden
ist, wird das Beurteilungsergebnis in ST 120 ein "JA", was bewirkt, daß die MPU
den abgeschätzten
maximalen Blutdruckwert PS' im Speicher speichert
(ST 121). Wenn die Manschette 1 so weit aufgepumpt ist,
daß ein
Aufpumpziel erreicht ist, wird der Vorgang der langsamen Entleerung
der Manschette 1 begonnen (ST 123), nachdem die Ansteuerung
der Druckpumpe 2 beendet worden ist (ST 122). Die langsame Entleerung
der Manschette 1 wird durch das Steuerventil so gesteuert,
daß sie
bei einer Geschwindigkeit von ungefähr 4 mmHg/s durchgeführt wird.
Bei langsamer Entleerung der Manschette wird der Manschettendruck gelesen
(ST 124). In ST 125 wird beurteilt, ob der aktuelle Manschettendruck
kleiner als ein Druck (PS' + α) definiert
durch Addition eines bestimmten Werts α (15 mmHg) zum abgeschätzten maximalen
Blutdruck, ist. Wie in 11 gezeigt,
wird, wenn die Manschette 1 so evakuiert wird, daß bewirkt
wird, daß der
Manschettendruck unter diesem Punkt liegt, das Beurteilungsergebnis
in ST 125 ein "JA". Dies bewirkt, daß die CPU
unter langsamer Entleerung der Manschette den Manschettendruck liest
und die Pulswelle herauszieht (ST 126 und ST 127). In ST 128 wird
beurteilt, ob der aktuelle Manschettendruck kleiner als ein Wert
(PS' – α), definiert
durch Subtrahieren eines bestimmten Werts α vom abgeschätzten maximalen Blutdruck,
ist. Wenn die Manschette 1 auf einen Wert unter diesem
Punkt evakuiert ist, dann wird das Beurteilungsergebnis in ST 128
ein "JA", was bewirkt, daß die CPU
die Manschette 1 rasch evakuiert (ST 129). Kurz gesagt
werden der Manschettendruck und die Pulswellenamplitude in einem
Bereich (±15
mmHg) um den maximalen Blutdruckwert PS' herum, der während des
Vorgangs des Aufpumpens der Manschette 1 grob abgeschätzt wird,
festgestellt, um eine echte PS (eine Pulswelle,
die einen Wert von 50% der maximalen Pulswelle ist, und ein an einer
solchen Pulswelle entsprechenden Manschettendruck) aufzufinden,
wobei die Manschette 1 danach entleert wird.
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Wie in 10(B) gezeigt,
wird während
des Vorgangs des raschen Entleerens der Manschette 1 ein Manschettendruck
abgelesen (ST 130). In ST 131 wird beurteilt, ob der Manschettendruck
unter einem Wert (PM' + α),
definiert durch Addieren eines bestimmten Werts α, zum Manschettendruck PM' im
Zeitpunkt vorhandener maximaler Impulswelle, gewesen ist. Mit anderen
Worten, es wird beurteilt, ob sich ein Manschettendruck einem Punkt
genähert
hat, wo die maximale Pulswelle vorhanden ist. Wie in 11 gezeigt, wird, wenn der
Druck der Manschette 1 auf den Punkt (PM' + α) abgefallen
ist, das Beurteilungsergebnis in ST 131 ein "JA", was
die CPU veranlaßt,
das schnelle Ablassen mit dem Steuerventil 3 auszusetzen,
wobei die Manschette 1 dadurch erneut einer langsamen Entleerung
unterworfen wird (ST 132). Während
die Manschette langsam entleert wird, wird der Manschettendruck
abgelesen und die Pulswelle herausgezogen (ST 133 und ST 134), um eine
maximale Pulswelle AM festzustellen (ST
135). Ein Wert AS (eine Pulswellenamplitude
im Zeitpunkt von SYS) wird anhand von AM mit
einem bestimmten Vorgang berechnet, und der Manschettendruck (größer als ein
Manschettendruck im Zeitpunkt des Vorhandenseins von AM)
zum Zeitpunkt des Vorhandenseins von AS wird
als maximaler Blutdruck berechnet (ST 136). Ferner wird AM einer bestimmten Verarbeitung unterworfen, um
AD (eine Pulswellenamplitude zum Zeitpunkt
von DIA) zu gewinnen (ST 137). Dann wird der Manschettendruck gelesen
und die Pulswelle herausgezogen (ST 138 und ST 139). In ST 140 wird
beurteilt, ob der Manschettendruck PD zum
Zeitpunkt von dem in ST 137 berechneten AD vorhanden
ist (siehe 11), d. h.
es wird beurteilt, ob der minimale Blutdruck gespeichert worden
ist. Wenn der minimale Blutdruck gespeichert worden ist, dann wird
das Beurteilungsergebnis in ST 140 ein "JA".
Dies veranlaßt
die CPU den maximalen Blutdruck und den minimalen Blutdruck auf
der Anzeige 9 anzuzeigen (ST 141), wonach die Manschette 1 einer schnellen
Entleerung unterworfen wird (ST 142).
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Wie in Vorstehendem beschrieben,
schätzt
die Erfindung sowohl den Manschettendruck als auch den maximalen
Blutdruck zu der Zeit, zu der die maximale Pulswelle vorhanden ist,
beruhend auf der Pulswelleninformation ab, die während des Manschettenaufpumpvorgangs
gewonnen ist, und entleert dann rasch die Manschette von dem Manschettendruckpunkt,
der durch Subtrahieren eines bestimmten Werts von dem abgeschätzten maximalen
Blutdruck definiert ist, auf den Manschettendruck, der durch Addieren
eines bestimmten Werts zum Manschettendruck zum Zeitpunkt des Vorhandenseins
der maximalen Pulswelle während
des Entleerungsvorgangs der Manschette definiert ist. Daher kann
das Intervall, das für
die Messung nicht wesentlich ist, d. h. ein Intervall zwischen der
Zeit, nach welcher der maximale Blutdruck vorhanden ist, bis zu
der Zeit, bei welcher die maximale Pulswelle vorhanden ist, durch
schnelles Entleeren der Manschette übersprungen werden. Das verschwendete
Intervall kann also aus der Messung eliminiert werden, was nicht
nur zu einer Erzielung einer Verminderung der Meßzeit, sondern auch zu einer
Messung beiträgt,
in der die Person nicht für eine
längere
Zeit unter Schmerzen gehalten wird. Da ferner die Verminderung der
Meßzeit
zu einer Veminderung der Einmischrate von Störsignalen, wie etwa Körperbewegungen,
führt,
läßt sich
die Zuverlässigkeit
bei der Meßgenauigkeit
verbessern. Derartige ausgezeichnete Vorteile werden von der Erfindung
durch erfolgreiches Lösen
ihrer Aufgabe gewonnen.