-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung betrifft im Wesentlichen ein Verfahren zum Steuern des
Aufblasvorgangs und Ablassvorgangs der Manschette, um die Leistung
eines NIBP-Systems zu verbessern. Insbesondere betrifft diese Erfindung
ein Verfahren zum Abschätzen eines
Anfangsaufblasdruckes während
des Aufblasvorgangs der Manschette.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Das
oszillometrische Verfahren zum Messen von Blutdruck beinhaltet die
Anbringung einer aufblasbaren Manschette um eine Körperextremität eines
Patienten, wie z. B. den Oberarm eines Patienten. Während der
Anwendung eines herkömmlichen NIBP-Überwachungssystems
wird die Manschette auf einen Anfangsaufblasdruck aufgeblasen, welcher leicht über dem
systolischen Druck des Patienten liegt. Die Manschette wird dann
progressiv abgelassen und ein Druckwandler detektiert den Manschettendruck
zusammen mit den Druckschwankungen oder Oszillationen, die sich
aus den Druckänderungen
von Herzschlag zu Herzschlag in der Arterie unter der Manschette
ergeben. Die Daten aus dem Druckwandler werden zum Berechnen des
systolischen Drucks, des mittleren arteriellen Drucks (MAP) und
des diastolischen Drucks des Patienten verwendet. Wie sich verstehen
wird, ist die Wahl des Anfangsaufblasdruckes ein wichtiger Faktor
bei der Bestimmung des von dem NIBP-System benötigten Zeitbedarfs, um den
Manschettendruck zu messen und die Manschettenoszillationen für die Abschätzung des
Blutdrucks zu detektieren.
-
Eine
Schlüsselanforderung
in der Bestimmung des Blutdrucks unter Anwendung eines NIBP-Überwachungssystems
besteht darin, dass die Manschette über den systolischen Druck
hinaus aufgeblasen werden muss, so dass eine gute Darstellung des
Oszillationsamplitudenmusters gemessen werden kann. Wenn vor kurzem
bereits ein Blutdruck gemessen worden ist, kann die systolische
Information aus dieser vorherigen Bestimmung dazu genutzt werden,
um den Anfangsaufblasdruck für
die momentane Bestimmung zu bestimmen. Diese Technik kann jedoch
nicht angewendet werden, wenn die letzte Bestimmung nicht sehr neu
ist, oder sich der Patient geändert
hat, oder das Instrument gerade eingeschaltet worden ist. Mit anderen
Worten, die Bestimmung muss ohne Vorabkenntnis eines Schätzwertes
des Blutdrucks erfolgen.
-
Diese
bedeutet, dass der Anfangsaufblasdruck für die zu messenden speziellen
Umstände nicht
optimal sein kann. Um damit fertig zu werden, muss das System auf
einen hohen Druck aufpumpen, um zu versuchen, zu garantieren, dass
dieser über
dem systolischen Druck liegt. Alternativ muss das System anhand
der Beobachtung des Schwingungsmusters während des Ablassvorgangs entscheiden,
dass nicht genügend
Information an dem hohen Manschettendruckende der gemessenen oszillometrischen
Daten vorliegt, um den systolischen Druck vernünftig zu bestimmen; dieses
erfordert ein weiteres Aufpumpen und Suchen. Diese Szenarien verschwenden
Zeit und bereiten dem Patienten Unbehagen.
-
Somit
bläst,
wenn der Anfangsaufblasdruck gut über dem systolischen Blutdruck
für den
Patienten gewählt
wird, das NIBP-System die Blutdruckmanschette zu sehr auf, was zu
einem Unbehagen des Patienten und verlängerter Messzeit führt. Alternativ
muss, wenn der Anfangsaufblasdruck unter dem systolischen Blutdruck
für den
Patienten gewählt
wird, die Blutdruckmanschette nochmals aufgeblasen werden, um einen
genauen Messwert zu erhalten. Daher ist es wünschenswert, eine gewisse Kenntnis über den
Blutdruck des Patienten zu haben, um den Aufblasvorgang und Ablassvorgang
der Manschette zu steuern, um die Leistung eines NIBP-Systems zu
verbessern.
-
Wie
sich verstehen wird, bestimmt die Auswahl des Anfangsaufblasdruckes
den erforderlichen Zeitbedarf, bevor das NIBP-System mit dem Ablassen
des Manschettendrucks für
den Zweck der Messung des Manschettendruckes zusammen mit der Detektion
der Oszillationen des Manschettendrucks beginnt, um den Blutdruck
des Patienten zu bestimmen. Somit besteht ein Bedarf, den Anfangsaufblasdruck
während
des Aufblasvorgangs der Manschette zu spezifizieren, um den Aufblasvorgang
der Manschette zu steuern.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorstehend erwähnten
Mängel,
Nachteile und Probleme werden hierin behandelt, was durch das Lesen
und Verstehen der nachstehenden Beschreibung klar werden dürfte.
-
Die
vorliegende Erfindung offenbart ein Verfahren zum Berechnen eines
Anfangssollwertes des Manschettenaufblasdrucks während einer Blutdrucküberwachung.
Das Verfahren weist die Schritte auf: a) Aufblasen einer Blutdruckman schette;
(b) Überwachen
des Vorliegens oszillometrischer Impulse während des Aufblasvorgangs der
Blutdruckmanschette; (c) Abschätzen
eines systolischen Blutdrucks für
einen Patienten auf der Basis der während des Aufblasvorgangs der
Blutdruckmanschette detektierten oszillometrischen Impulse; und
(d) Definieren des Anfangsaufblasdruckes als einen vorbestimmten Druck über dem
geschätzten
systolischen Druck; wobei der systolische Blutdruck durch eine Kurvenanpassung
unter Verwendung einer Funktion mit einer physiologisch erwarteten
Form einer oszillometrischen Hüllkurve
abgeschätzt
wird, wobei die Kurvenanpassung unter Verwendung mehrerer oszillometrischer
Impulse zusammen mit während
eines frühen
Abschnittes des Aufblasvorgangs erhaltenen entsprechenden Manschettendrücken ausgeführt wird.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Überwachung
des Blutdrucks in einem Patienten beschrieben. Das Verfahren weist
die Schritte auf: (a) Bereitstellen eines nicht-invasiven Blutdruck-(NIBP)-Monitors
mit einer wahlweise aufblasbaren und ablassbaren Blutdruckmanschette und
wenigstens einem Druckwandler zum Detektieren oszillometrischer
Impulse; (b) Aufblasen der Blutdruckmanschette; (c) Überwachen
des Vorliegens oszillometrischer Impulse aus dem Druckwandler während des
Aufblasvorgangs der Blutdruckmanschette; (d) Abschätzen des
MAP und diastolischen Druckes für
den Patienten durch eine Kurvenanpassung unter Anwendung einer vordefinierten
Funktion mit einer physiologisch erwarteten Form einer oszillometrischen
Hüllkurve,
wobei die Funktionsparameter durch Anpassen mehrerer während des
Aufblasvorgangs zusammen mit den entsprechenden Manschettendrücken erhaltener
oszillometrischer Impulse an die angepasste Kurve gefunden werden;
und (e) Beenden des Aufblasvorgangs der Blutdruckmanschette bei
einem Anfangsaufblasdruck über
dem geschätzten
systolischen Blutdruck, wobei der systolische Druck aus einer kalibrierten
Manschettendruckschwingung oder aus einer mathematischen Formel
abgeleitet wird, die systolischen Druck zu diastolischem Druck und
MAP in Beziehung setzt.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Steuern des Aufblasvorgangs einer Manschette
während
der Überwachung
des Blutdrucks eines Patienten unter Anwendung eines NIBP-Systems
offenbart. Das Verfahren weist die Schritte auf: (a) Versehen des
Patienten mit einer wahlweise aufblasbaren und ablassbaren nicht-invasiven
Blutdruckmanschette, die zur Umwicklung eines Glied des Patienten
angepasst und funktionell mit einem nicht-invasiven Blutdruckmonitor
verbunden ist; (b) Bestimmen eines schnellen systolischen Blutdrucks
des Patienten aus der oszillometrischen Information auf der Basis
nur eines Teils des Aufblasdruckbereiches, wobei der schnelle systolische Druck
durch Kurvenanpassung einer Oszillationsamplitude zusammen mit entsprechenden
Manschettendruckdaten an eine vordefinierte Funktion mit einer physiologisch
erwarteten Form einer oszillometrischen Hüllkurve gefunden wird; und
(c) Steuern des Aufblasvorgangs der Blutdruckmanschette auf der Basis
eines berechneten Anfangsaufblasdruckes, wobei der Anfangsaufblasdruck
aus dem geschätzten
systolischen Druck während
des Aufblasvorgangs der Blutdruckmanschette berechnet wird.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Ein
klares Konzept der erfindungsgemäße Anordnungen
darstellen Vorteile und Merkmale und verschiedene Aufbau- und Betriebsaspekte
eines typischen Mechanismus, die durch derartige Anordnungen bereitgestellt
werden, werden leicht durch Bezugnahme auf die nachfolgenden veranschaulichenden,
exemplarischen, repräsentativen
und nicht-einschränkenden
Figuren ersichtlich, welche einen integrierten Bestandteil dieser
Beschreibung bilden, in welcher gleiche Bezugszeichen im Allgemeinen
dieselben Elemente in den verschiedenen Ansichten bezeichnen, und
in welchen:
-
1 ein
nicht-invasives Blutdruck-(NIBP)-Überwachungssystem veranschaulicht,
das in der Lage ist, ein in einer Ausführungsform der Erfindung beschriebenes
Verfahren zum Abschätzen
eines Anfangsaufblasdruckes durchzuführen;
-
2 eine
graphische Darstellung ist, welche die Signale darstellt, die während einer
typischen Blutdruckbestimmung erzeugt werden, welche einen gewissen Überdruck
der Blutdruckmanschette in Bezug auf den systolischen Druck beinhaltet;
-
3 eine
graphische Darstellung ist, die eine während der Überwachung des Blutdrucks zu sehende
oszillometrische Hüllkurve
darstellt und die Zeitperioden für
den Aufblasvorgang und Ablassvorgang zeigt;
-
4 eine
graphische Darstellung ist, die im Detail einen Teil der während des
Aufblasvorgangs einer Manschette zu sehenden oszillometrischen Hüllkurve
darstellt und ein Beispiel zeigt, wo die Schwingungen für die Berechnung
des Anfangsaufblasdruckes entstehen;
-
5 eine
graphische Darstellung ist, die die Abschätzung des systolischen Druckes
anhand eines oszillometrischen Impulses darstellt, der während der
Aufblasperi ode einer Blutdruckbestimmung gemäß Offenbarung in einer Ausführungsform
der Erfindung kalibriert wird;
-
6A ein
Flussdiagramm ist, das das Verfahren zum Berechnen eines Anfangsaufblasdruckes während einer Überwachung
des Blutdrucks eines Patienten gemäß Beschreibung in einer Ausführungsform
der Erfindung darstellt;
-
6B ein
Flussdiagramm ist, das das Verfahren zum Berechnen eines Anfangsaufblasdruckes während einer Überwachung
des Blutdrucks eines Patienten gemäß Beschreibung in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung darstellt;
-
7 ein
Flussdiagramm ist, das das Verfahren zum Bestimmen des Blutdrucks
eines Patienten gemäß Beschreibung
in einer Ausführungsform der
Erfindung darstellt; und
-
8 ein
Flussdiagramm ist, das den Ablauf von Aktionen bei der Abschätzung des
Anfangsaufblasdruckes während
des Aufblasvorgangs der Manschette wie in einer Ausführungsform
der Erfindung darstellt.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
In
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung wird auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen, die einen Teil davon bilden, und in welchen im Rahmen
einer Veranschaulichung spezifische Ausführungsformen dargestellt werden,
die in die Praxis umgesetzt werden können. Diese Ausführungsformen
werden ausreichend detailliert beschrieben, um dem Fachmann auf
diesem Gebiet zu ermöglichen,
die Ausführungsformen
in die Praxis umzusetzen, und es dürfte sich verstehen, dass weitere
Ausführungsformen
verwendet werden können, und
dass logische, mechanische, elektrische und weitere Änderungen
ausgeführt
werden können, ohne
von dem Schutzumfang der Ausführungsformen
abzuweichen. Die nachstehende detaillierte Beschreibung ist daher
nicht als eine Einschränkung des
Schutzumfangs der Erfindung zu sehen.
-
In
verschiedenen Ausführungsformen
wird ein Verfahren zum Abschätzen
des Blutdrucks des Patienten zum Steuern des Aufblasvorgangs und
Ablassvorgangs der Manschette zum Verbessern der Leistung eines
NIBP-Systems offenbart. Ein systolischer Druck wird aus einer minimalen
Anzahl von Oszillationen abgeschätzt,
die während
des Aufblasvorgangs der Manschette erhalten werden. Diese Oszillationen
entstehen während
des frühen
Teils der Aufblasperiode und decken nur einen Teil des oszillometrischen
Druckbereiches ab, welcher normalerweise einer Abschätzung des
Blutdrucks zugeordnet ist. Aus dem Schätzwert des systolischen Drucks
des frühen
Aufblasvorgangs wird ein Anfangsaufblasdruck gewonnen. Die Begriffe "Anfangsaufblasdruck", "Anfangssolldruck", "Anfangsaufpumpdruck" usw. sind gleichbedeutend
und bezeichnen den Druck, bis zu welchem eine Manschette aufgeblasen werden
muss, um ein gutes oszillometrisches Muster für die Bestimmung des Blutdrucks
zu erhalten.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Verhindern von Unbehagen
für den
Patienten bei der Überwachung
des Blutdrucks aufgrund von Überdruck
der Manschette durch Steuerung des Aufblasvorgangs bereit. Die Erfindung stellt
eine schnelle Abschätzung
des systolischen Druckes während
des Aufblasvorgangs bereit, indem eine vordefinierte Funktionskurve
an Oszillationsamplituden zusammen mit den während des frühen Teils
des Aufblasvorgangs erhaltenen entsprechenden Manschettendrücken angepasst wird.
Der Anfangsaufblasdruck wird etwas über dem systolischen Druck
liegend gewählt,
wobei der systolische Druck während
des Aufblasvorgangs aus der von der angepassten Kurve abgeleiteten
Information abgeschätzt wird.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zum schnellen Abschätzen des
Blutdrucks während
des Aufblasvorgangs zur Verwendung bei der Berechnung des Sollwertes
des Anfangsaufblasdruckes bereit. Normalerweise wird das durch den
NIBP-Monitor ausgegebene Blutdruckausgangssignal während der
Ablassperiode ermittelt, indem der Manschettendruck entweder kontinuierlich oder
inkrementell in einer Reihe kleiner Schritte abgelassen wird. Die
während
der Ablassperiode aufgebaute oszillometrische Hüllkurve wird sorgfältig aufgebaut,
so dass das dargestellte Ausgangssignal so genau wie möglich ist.
Um einen genauen Blutdruck zu finden, sollten die Manschettendrücke, die während der
Bestimmung überdeckt
werden müssen,
einen Bereich haben, der den tatsächlichen intraarteriellen systolischen
und diastolischen Druck einschließt. Jedoch kann ein schnellerer,
aber gröberer
Schätzwert
des Blutdrucks erzeugt werden, wenn weniger Schwingungen verwendet
werden, und das Erfordernis der Abdeckung des vollen Bereichs, welcher üblicherweise
benötigt
wird, gelockert wird. Dieses kann während der kurzen Aufblasperiode
erfolgen. Das Ziel besteht nur darin, einen optimalen Anfangsaufblasdruck
zu finden und nicht die übliche Technik
für die
Abschätzung
des oszillometrischen Blutdrucks zu ändern. Da das in der Erfindung
beschriebene Verfahren einen optimalen Anfangsaufblasdruck während des
Aufblasvorgangs berechnet, vermeidet es das Unbehagen und die aufgrund
von Überdruck
verschwendete Zeit. Der systolische Blutdruck wird aus einer Kurve
mit einer vorbestimmten Funktion abge schätzt, die an eine minimale Anzahl von
Schwingungen angepasst wird, die nur einen Teil des oszillometrischen
Druckbereichs überdecken, der
während
des Aufblasvorgangs erhalten wird. Der Anfangsaufblasdruck wird
während
des Aufblasvorgangs im Gegensatz zur Verwendung eines vordefinierten
Wertes oder unter Zugrundelegung eines vorherigen Blutdruckschätzwertes,
wie es in der Vergangenheit erfolgte, abgeschätzt.
-
Die
Erfindung stellt eine Technik zur Gewinnung des Anfangsaufblasdruckes
unabhängig
von jedem vorgegebenen Anfangsaufblasdruck oder irgendeiner Vorkenntnis
eines Schätzwertes
des Blutdrucks aus irgendwelchen vorherigen Messungen bereit, so
dass die Bestimmungszeit reduziert und der Patientenkomfort erhöht wird.
-
1 stellt
ein nicht-invasives Blutdruck-(NIBP)-Überwachungssystem
bereit, das in der Lage ist, ein in einer Ausführungsform der Erfindung beschriebenes
Verfahren zum Abschätzen
eines Anfangsaufblasdruckes zu implementieren. Das NIBP-Überwachungssystem 100 enthält eine
auf dem Arm eines Patienten angeordnete Blutdruckmanschette 101.
Die hierin nachstehend als Manschette oder Druckmanschette bezeichnete
Blutdruckmanschette 101 kann aufgeblasen oder abgelassen
werden, um die Oberarmarterie des Patienten zu verschließen, wenn
sie sich in dem voll aufgeblasenen Zustand befindet. Sobald die
Blutdruckmanschette 101 unter Verwendung des Ablassventils 102 durch
eine Rohrleitung 114 mit einem Auslass 103 abgelassen
wird, wird der arterielle Verschluss allmählich aufgehoben. Das Ablassen
der Blutdruckmanschette 101 durch das Ablassventil 102 wird durch
einen Mikroprozessor 107 über die Steuerleitung 108 gesteuert.
-
Ein
Druckwandler 104 ist über
eine Rohrleitung 105 mit der Blutdruckmanschette 101 gekoppelt,
um Druck innerhalb der Manschette 101 zu messen. Gemäß üblichen
oszillometrischen Techniken, wird der Wandler 104 zum Messen
von Druckoszillationen in der Manschette 101 verwendet,
die durch Druckänderungen
in der Oberarmarterie unter der Manschette bewirkt werden. Die elektrischen
Oszillationen aus dem Druckwandler 104 erhält der Mikroprozessor 107 unter
Verwendung eines Analog/Digital-Wandlers über die Verbindungsleitung 106.
-
Eine
Druckluftquelle 109, wie z. B. ein Luftkompressor oder
ein unter Druck stehender Gaszylinder ist direkt oder indirekt mit
der Aufblasmanschette 101 verbunden. Wenn die Druckluftquelle durch
einen Druckgaszylinder beliefert wird, ist ein Aufblasventil 111 zwischen
der Quelle 109 und der Rohrleitung 112 angeordnet.
Der Betrieb des Aufblasventils 111 wird durch den Mikroprozessor 107 über die
Steuerleitung 113 gesteuert. Somit werden der Aufblasvorgang
und Ablassvorgang der Blutdruckmanschette 101 durch den
Mikroprozessor 107 über
das Ablassventil 102 bzw. das Aufblasventil 111 gesteuert.
Wenn jedoch die Druckluftquelle 109 ein Luftkompressor
ist, kann der Luftkompressor direkt mit einer Rohrleitung 112 verbunden
sein, welche direkt mit der Manschette 101 zum Aufblasen
verbunden ist. Zum Überwachen
des Blutdrucks wird die um den Oberarm des Patienten gewickelte
Manschette 101 ausgehend von einem Druck von angenähert Null
auf einen Anfangsaufblasdruck aufgeblasen. Sobald die Manschette
aufgeblasen wird, empfängt
der Mikroprozessor 107 Oszillationen aus dem Druckwandler 104 und
die Amplitude der Oszillationen zusammen mit den entsprechenden
Manschettendrücken
werden in einem (nicht dargestellten) Speicher in dem Mikroprozessor 107 gespeichert.
Sobald die Manschette 101 auf den Anfangsaufblasdruck aufgeblasen
ist, wird das Ablassventil 102 betätigt und der Manschettendruck
abgelassen. Während
des Ablassvorgangs detektiert der Mikroprozessor 107 Oszillationen
und schätzt
schließlich
den systolischen Druck, den mittleren arteriellen Druck (MAP) und
einen diastolischen Druck.
-
2 ist
eine graphische Darstellung der Signale, die der während einer
typischen Blutdruckbestimmung erzeugt werden, die einen gewissen Überdruck
der Blutdruckmanschette in Bezug auf den systolischen Druck beinhaltet.
Zur Überwachung
des Blutdrucks unter Verwendung eines NIBP-Überwachungssystems
wird die Blutdruckmanschette zu Beginn an dem Patienten, typischerweise
um den Oberarm des Patienten über
der Oberarmarterie, angeordnet. Zu Beginn des Messzyklusses, wird
die Blutdruckmanschette von einem Druck von angenähert Null
auf einen Anfangsaufblasdruck 210 aufgeblasen. Nachdem
die Blutdruckmanschette auf den Anfangsaufblasdruck 210 aufgeblasen
wurde, welcher mittels eines Verfahrens gemäß Offenbarung in einer Ausführungsform
der Erfindung berechnet wird, wird das Ablassventil durch den Mikroprozessor
betätigt, um
die Manschette auf einen Enddruck 220 abzulassen. Der Ablassvorgang
kann durch Ablassen des Manschettendruckes in einer Reihe von konstanten Druckschritten 230 erfolgen.
Obwohl verschiedene Werte für
jeden Druckschritt 230 verwendet werden können, beträgt in einer
Ausführungsform
der Erfindung jeder Druckschritt 230 etwa 8 mm Hg pro Schritt.
-
Nach
jedem Druckschritt 230 detektiert das NIBP-Überwachungssystem
eine oder mehrere Druckoszillationen 240 aus dem aktuellen
Manschettendruckpegel und zeichnet diesen auf. Der Druckwandler
misst den internen Manschettendruck und liefert ein die Blutdruckoszillationen
charakterisierendes analoges Signal. Die Spitzenwerte der Oszillationen
werden innerhalb des Mikroprozessors ermittelt.
-
Obwohl
eine typische Manschettendrucksteuerung des NIBP-Überwachungssystems
in 2 als bestimmte Druckschritte 230 von
dem Anfangsaufblasdruck 210 bis zu einem Enddruck 220 aufweisend
dargestellt ist, könnte
das NIBP-Überwachungssystem
auch mit einem kontinuierlichen, stetigen oder linearen Druckprofil
von dem Anfangsaufblasdruck 210 zu dem Enddruck 220 arbeiten.
Sobald der Manschettendruck von dem Anfangsaufblasdruck abnimmt,
detektiert das NIBP-Überwachungssystem
Druckoszillationen 240 und zeichnet die Druckoszillationen
für den
aktuellen Manschettendruck auf. Unter Verwendung dieser Information kann
der Mikroprozessor innerhalb des NIBP-Überwachungssystems dann den
systolischen Druck 250, den mittleren arteriellen Druck
(MAP) 260 und einen diastolischen Druck 270 abschätzen.
-
Mit
fortschreitenden Messzyklen wird die Spitzenamplitude der Oszillationen
im Wesentlichen monoton bis zu einem Maximalwert größer und
wird dann monoton mit der Fortsetzung des Manschettendrucks bis
zum vollständigen
Ablassen kleiner, wie es durch einen glockenförmigen Graphen 280 dargestellt
wird. Die Spitzenamplitude der Manschettendruckoszillationen und
die entsprechenden Verschluß-Manschettendruckwerte
werden in dem Mikroprozessorspeicher gespeichert. Die Details der Oszillationen
werden von dem Mikroprozessor verwendet, um den systolischen Druck 250,
den mittleren arteriellen Druck (MAP) 260 und den diastolischen
Druck 270 in bekannter Weise zu berechnen.
-
Wie
man in dem Graphen von 2 erkennen kann, muss der Anfangsaufblasdruck 210 für die Blutdruckmanschette
den systolischen Druck 250 des Patienten überschreiten,
damit das System und Verfahren für
die NIBP-Überwachung
effektiv funktionieren. In früheren
Ausführungsformen
der NIBP-Überwachungssysteme
basiert der Anfangsaufblasdruck 210 entweder auf dem systolischen Druck 250,
welcher während
des letzten Messzyklusses ermittelt wurde, oder ist auf einen konstanten Wert
für jeden
Patienten festgelegt. Der systolische Druck 250 aus dem
letzten Messzyklus wird typischerweise um einen festgelegten Wert
oder Prozentwert erhöht,
um den Anfangsaufblasdruck 210 für den nächsten Messzyklus zu bestimmen.
Da die letzte Blutdruckmanschettenmessung bereits vor einer erheblichen
Zeitdauer vor der aktuellen Messung stattgefunden haben kann, kann
der Anfangsaufblasdruck auf der Basis des letzten Messwertes aufgrund sich
verändernder
Bedingungen bezüglich
des Patienten inkorrekt sein. Ferner kann, wenn ein Standardwert
für den
Patienten verwendet wird, der Anfangsaufblassdruck abhängig von
dem Patienten viel zu hoch oder sogar zu niedrig sein. Im Falle
der anfänglichen
(oder alleinigen) Blutdruckmessung für den Patienten gibt es keinen
früheren
Messwert, aus welchem der Anfangsaufblasdruck 210 abzuleiten ist.
In einem derartigen Falle beruht das herkömmliche System auf einem Standardwert,
welcher für
jeden Patienten derselbe ist.
-
In
dem Graphen von 2 ist der Anfangsaufblasdruck 210 deutlich
höher als
der systolische Druck 250 gewählt. In diesem Betriebsbeispiel
muss der Druck innerhalb der Blutdruckmanschette über eine
erhebliche Anzahl von Druckschritten 230 verringert werden,
bevor der Manschettendruck den systolischen Druck 240 erreicht.
Der Überdruck
der Blutdruckmanschette führt
dazu, dass der Patient Unbehagen aufgrund unnötig hoher Manschettendrücke und
einem verlängerten
Verschluss der Oberarmarterie verspürt. Ferner verlängert der Überdruck der
Blutdruckmanschette wegen der zahlreichen Druckschritte 230,
die erforderlich sind, bevor der Manschettendruck den systolischen
Druck 250 erreicht, die Gesamtzeit, die erforderlich ist,
um einen Blutdruckmesswert von dem Patienten zu erhalten.
-
Zusätzlich zu
dem Überdruck
kann der Anfangsaufblasdruck 210 fehlerhaft so gewählt werden, dass
er unter dem systolischen Druck 250 liegt. Wenn der Anfangsaufblasdruck 210 unter
dem systolischen Druck 260 liegt, erhält das NIBP-Überwachungssystem
nicht die erforderlichen oszillometrischen Druckmesswerte, die zum
genauen Berechnen des systolischen Druckes 260 erforderlich
sind. In dieser Situation muss das NIBP-Überwachungssystem die Blutdruckmanschette
nochmals auf einen Aufblasdruck aufblasen, der höher als der systolische Druck 260 ist.
In einer derartigen Situation erfährt der Patient wiederum eine
längere
Blutdruckbestimmungszeit und erhöhtes
Unbehagen.
-
Obwohl
das Verfahren zur Berechnung des Anfangsaufblasdruckes auf der Basis
früherer
Blutdruckbestimmungen im Allgemeinen effektiv ist, kann der Anfangsaufblasdruck 210 fehlerhaft
sein, wenn sich der Blutdruck des Patienten erheblich in der Zeit zwischen
der aktuellen NIBP-Messung und der vorherigen NIBP-Bestimmung verändert hat.
In einigen Fällen
kann der Zeitbetrag zwischen den Blutdruckmessungen 15 Minuten bis
zu 1 Stunde betragen. Wenn sich der Blutdruck des Patienten signifikant
in dieser Zeitperiode verändert
hat, kann die Standardaufblasanpassung fehlerhaft sein und zu einem Überdruck
oder Unterdruck führen,
und dadurch den Blutdruckbestimmungszyklus verlängern.
-
3 ist
eine graphische Darstellung, die eine während einer Durchführung einer
Blutdruckbestimmung zu sehende oszillometrische Hüllkurve darstellt
und die Zeitperioden für
den Aufblas- und Ablassvorgang zeigt. Während der Überwachung des Blutdrucks ist
eine Blutdruckmanschette typischerweise um den Oberarm über die
Oberarmarterie des Patienten gewickelt. Während des Anfangsaufblasvorgangs
der Blutdruckmanschette erzeugt der Druckwandler in dem NIBP-Überwachungssystem Oszillationen,
die durch den Mikroprozessor empfangen werden. Typischerweise wird
die Blutdruckmanschette rasch von einem Druck von angenähert Null
auf einen Anfangsaufblasdruck aufgeblasen, welcher etwas über dem
systolischen Druck liegt. Wenn der NIBP-Monitor den Aufblasprozess der
Druckmanschette beginnt, wird ein Druckwandler zum Detektieren der
Schwingungen verwendet. Herkömmliche
digitale Filtertechniken können
eingesetzt werden, um jedem Herzschlag entsprechende oszillometrische
Impulse zu erzeugen. Nach dem Empfang des gefilterten Signals ist
der Mikroprozessor in der Lage, oszillometrische Impulse zu detektieren, welche
während
des Aufblasvorgangs der Blutdruckmanschette vorliegen.
-
Während der
Aufblasphase der Blutdruckbestimmung werden mehrere oszillometrische
Impulse erhalten und die Amplitude der oszillometrischen Impulse
nimmt zu, wenn der Manschettendruck zunimmt. Im Verlauf der Messzyklen
wird der Manschettendruck allmählich
erhöht,
und die Spitze-Spitze-Amplitude
der oszillometrischen Impulse wird monoton größer bis zu einem Maximum, das
bei 310 dargestellt ist. Der Manschettendruck bei diesem
Maximalwert nähert
sich MAP an. Die Manschette wird weiter bis zu einem Druck aufgeblasen,
welcher vollständig
die Oberarmarterie verschließt,
d. h., einen Blutfluss durch die Oberarmarterie an jedem Punkt in dem
Herzzyklus verhindert. Die Amplitude der Oszillation beginnt, wie
bei 320 dargestellt, abzunehmen, sobald sie das Maximum
erreicht und an diesem Punkt während
der Aufblasphase kann die Kurvenanpassung ausgeführt werden, um den systolischen
Druck zu schätzen.
Wenn die Druckmanschette über
dem systolischen Druck hinaus aufgeblasen ist, ist die Arterie vollständig verschlossen
und es kann kein Blut durch sie hindurch fließen. Typischerweise wird der
Manschettendruck auf einen Anfangsaufblasdruck erhöht, welcher
etwa über
dem systolischen Druck liegt, so dass ein vollständiger Satz von oszillometrischen
Impulsen während
der Ablassphase der Bestimmung für
eine genaue Bestimmung des Blutdrucks erhalten werden kann.
-
In
einer Ausführungsform
erfolgt die Schätzung
des systolischen Druckes während
der Abnahme der Amplitude der Oszillationen von 310 auf 320 während des
Aufblasvorgangs. Die Technik der Kurvenanpassung wird unter Bezugnahme
auf 4 erläutert.
Sobald die Manschette auf den berechneten oder vorgegebenen Anfangsaufblasdruck
aufgeblasen ist, wird das Ablassventil des NIBP-Systems durch den
Mikroprozessor betätigt,
um die Manschette in einer Serie konstanter Druckschritte abzulassen.
Der Blutdruck wird an dem Ende der Ablassperiode aus den während der
Aufblasperiode erhaltenen Oszillationen bestimmt. Typischerweise
wird der Manschettendruck langsam schrittweise abgelassen, und während der
Anfangsphase des Ablassvorgangs, d. h., bei 320, ist die
Amplitude der empfangen Oszillationen minimal. Bei dem Punkt 340 ist
die Oszillationsgröße auf einen
Pegel angestiegen, welcher später
als der systolische Punkt der oszillometrischen Hüllkurve
ermittelt wird, um den systolischen Druck zu bestimmen. Die Amplitude
der Oszillationen an diesem Punkt ist ein fester Bruchteil (Verhältnis) der
maximalen Oszillationsamplitude, die man bei MAP findet. Die Amplitude
der Oszillationen nimmt aufgrund des erhöhten Blutflusses durch die
Arterie weiter zu, wenn der Manschettendruck abgelassen wird, und
erreicht ein Maximum und beginnt dann abzufallen, was als die Periode 350 dargestellt
ist. Wenn der Manschettendruck weiter abgelassen wird, wird an einem
Punkt 360 eine Oszillationsgröße erreicht, welche später als
der diastolische Punkt der oszillometrischen Hüllkurve bestimmt wird, um den diastolischen
Druck zu bestimmen. Sobald der diastolische Druckpegel in der Manschette
erreicht ist, hat die Amplitude der Oszillationen eine Größe, die ein
fester Bruchteil (Verhältnis)
der Größe der bei MAP
zu findenden Oszillationen ist.
-
In
einer Ausführungsform
kann aus einer frei definierten Funktion, wie z. B. einer Gauß'schen, die eine physiologisch
erwartete Form einer oszillometrischen Hüllkurve aufweist, durch Kurvenanpassung mehrerer
von den oszillometrischen Impulsamplituden und den entsprechenden
Manschettendrücken von
dem Anfangsabschnitt der Aufblasperiode der systolische Druck abgeschätzt werden.
Für die
Zwecke dieser Erfindung wird im Wesentlichen der systolische Druck
an dem Punkt während
der Aufblasperiode abgeschätzt,
an welcher die Amplitude der Oszillationen zuerst von dem Maximum
ausgehend während
des Aufblasvorgangs absinkt, d. h., während des Übergangs der Oszillationen
von 310 auf 320. Aus dem abgeschätzten systolischen
Druck wird der Anfangsaufblasdruck berechnet und der Mikroprozessor
verwendet diesen Wert, um den Abschluss des Aufblasvorgangs der
Manschette bei 320 zu steuern.
-
4 ist
eine graphische Darstellung, die im Detail die während des Aufblasens einer
Manschette zu sehende oszillometrische Hüllkurve darstellt und ein Beispiel
zeigt, wo die Oszillationen für
die Berechnung des Anfangsaufblasdruckes entstehen. Der systolische
Druck wird zur Verwendung bei der Berechnung des Anfangsaufblasdruckes
abgeschätzt, welcher
benötigt
wird, um das vollständige
Oszillationsmuster später
während
des Ablassvorgangs zu erhalten. Die Bestimmung des Blutdrucks für die Bekanntgabe
und Ausgabe an den Benutzer erfolgt an dem Ende der Ablassperiode.
Während
des Aufblasvorgangs wird der Manschettendruck von angenähert Null
bis zu einem Anfangsaufblasdruck erhöht. Während des Aufblasvorgangs wird
der Manschettendruck langsam erhöht,
und an einem Punkt 410 beginnt der Mikroprozessor, Oszillationen
aus dem Druckwandler zu empfangen. Mit zunehmenden Manschettendruck
nimmt die Amplitude der Oszillationen weiter zu und an dem Punkt 420 wird
die Amplitude der Oszillationen maximal. Der Manschettendruck an
diesem Punkt schätzt
den MAP ab. Sobald die Oszillationsamplitude das Maximum erreicht,
beginnt die Amplitude der Oszillationen wie bei 430 dargestellt,
abzunehmen. Die während
einer Periode des Aufblasvorgangs, d. h., bei 410 bis zu
dem Punkt, an welchem die Amplitude der Oszillation mit der Abnahme
beginnt, d. h., bei 430 erhaltenen Oszillationen, werden
für die
Abschätzung
des systolischen Drucks genommen. Die Amplituden dieser Oszillationen
sowie der angelegte Manschettendruck werden zusammen gespeichert,
sobald das System automatisch den Manschettendruck über dem
interessierenden Bereich ändert.
Diese Spitze-Spitze-Amplituden der Oszillationen definieren eine
oszillometrische Hüllkurve
und werden bewertet, um den maximalen Wert und dessen zugehörigen Manschettendruck
zu finden, welcher angenähert
gleich dem MAP ist. Der Manschettendruck unter dem MAP- Wert, der eine Spitze-Spitze-Komplexamplitude
mit einer bestimmten fixierten Beziehung zu dem Maximalwert erzeugt,
wird als der diastolische Druck bezeichnet. Ebenso wird der äquivalente
Manschettendruck über
dem MAP-Wert, der zu Oszillationen mit einer Amplitude mit einer
bestimmten festen Beziehung zu diesem Maximalwert erzeugt, als der
systolische Druck bezeichnet. Die Beziehungen von systolischen bzw.
diastolischen Drücken
zu dem Maximalwert sind empirisch abgeleitete Verhältnisse,
die variierende Pegel abhängig
von den Präferenzen
des Fachmanns auf diesem Gebiet abhängen. Der unter Anwendung der
Aufblasperiode geschätzte
systolische Druck wird erzeugt, indem Manschettendrücke unter
einem Wert etwas größer als
der MAP inspiziert werden; dieses bedeutet, dass dieser schnelle
systolische Schätzwert
des Aufblasvorgangs prädiktiv
ist und zur Berechnung des Anfangsaufblasdruckes verwendet werden
kann.
-
In
einer Ausführungsform
kann der systolische Druck abgeschätzt werden, indem zuerst eine Kurvenanpassung
einer vorbestimmten Funktion mit einer physiologisch erwarteten
Form einer oszillometrischen Hüllkurve
an mehrere oszillometrische Impulsamplituden, die während des
Aufblasvorgangs zusammen mit ihren entsprechenden Manschettendrücken erhalten
werden, ausgeführt
wird, wobei die Parameter innerhalb der Funktion durch die Kurvenanpassung
gefunden werden. Im Wesentlichen werden die gemessenen oszillometrischen
Daten dazu verwendet, um Parameter innerhalb der vordefinierten
Funktion anzupassen, bis eine optimale Anpassung erzielt wird. Bei
Kenntnis der optimalen Werte für
die Parameter und der vordefinierten Funktion selbst, kann eine
angepasste Kurve vollständig definiert
werden. Die angepasste Kurve kann dann leicht dazu genutzt werden,
um eine Annäherung
an den Datenpunkt des mittleren arteriellen Druckes (MAP) zu erhalten,
welcher sich angenähert
bei dem Maximalwert der angepassten Kurve befindet. Aus diesem Maximalwert-Datenpunkt können die
systolischen und diastolischen Drücke als diejenigen Drücke berechnet
werden, welche Oszillationsamplituden haben, die feste Prozentsätze des
bei dem MAP auftretenden maximalen Oszillationswertes sind. Auf diese
Weise können
sowohl der systolische Datenpunkt als auch der diastolische Datenpunkt
entlang der angepassten Kurve berechnet und daher deren entsprechende
Drücke
bestimmt werden. Da die Kurvenanpassung unmittelbar nach Abschluss
der frühen
Aufblasperiode 430, ausreichend weit bevor ein Manschettendruck
in der Nähe
des tatsächlichen systolischen
Druckes erreicht wird, erfolgt kann sie zur Unterstützung der
Berechnung des Soll-Aufblasdrucks verwendet werden. Beispielsweise
kann der systolische Druck abgeschätzt werden, indem der MAP und
der diastolische Druck aus der Kurvenanpassung zusammen mit der
allgemein bekannten mathematischen Beziehung, die oft zwischen dem systolischen
Druck, MAP und dem diastolischen Druck vorliegt abgeschätzt werden,
so dass der systolische Schätzwert
gleich dem diastolischen Schätzwert
plus dem Dreifachen der Differenz zwischen dem MAP und diastolischen
Druck ist. Sobald der systolische Druck abgeschätzt worden ist, kann er dazu
beitragen, den Anfangsaufblasdruck zu bestimmen.
-
5 ist
eine graphische Darstellung, die die Abschätzung des systolischen Druckes
aus einem oszillometrischen Impuls darstellt, der während der Aufblasperiode
einer Blutdruckbestimmung gemäß Offenbarung
in einer Ausführungsform
der Erfindung kalibriert wird. Ein oszillometrischer Impuls 520 wird zur
Abschätzung
des systolischen Druckes durch diese alternative Technik ausgewählt. Der
systolische Druck kann abgeschätzt
werden, indem zuerst eine vorbestimmte Funktion unter Verwendung
der mehreren Oszillationen und entsprechenden Manschettendrücke, die
während
des frühen
Teils des Aufblasvorgangs erhalten werden, angepasst wird. Anschließend können der
MAP und diastolische Druck aus der angepassten Kurve abgeschätzt werden.
Diese Drücke
können
unter Anwendung von vorher beschriebenen Techniken geschätzt werden. Der
MAP-Pegel 524 auf der oszillometrischen Wellenform kann
durch Berechnung eines Zeitdurchschnittswertes des oszillometrischen
Impulszyklus berechnet werden. Der diastolische Pegel 522 auf der
oszillometrischen Wellenform kann als der Minimalwert des oszillometrischen
Zyklus identifiziert werden. Sobald die Pegel des MAP 524 und
des diastolischen Druckes 522 gefunden sind, können der abgeschätzte MAP
und diastolische Druck aus der Kurvenanpassung diesen Pegeln zugeordnet
werden und dann kann der systolische Druck aus dem systolischen
Pegel 526 gefunden werden. Wiederum kann, sobald der systolische
Druck abgeschätzt
worden ist, dieser zur Unterstützung
der Bestimmung des Anfangsaufblasdruckes verwendet werden. Typischerweise
wird die Oszillation mit maximaler Amplitude zur Kalibrierung ausgewählt. Der
systolische Pegel 526 wird als der Maximalwert gefunden,
der in der oszillometrischen Wellenform während des Herzzyklusses auftritt.
-
6A ist
ein Flussdiagramm, welches das detaillierte Verfahren der Berechnung
eines Anfangsaufblasdruckes zur Abschätzung des Blutdrucks eines
Patienten unter Anwendung oszillometrischer Technik darstellt, wie
sie in einer Ausführungsform der
Erfindung beschrieben ist. Bei dem Schritt 610 wird der
Berechnungsablauf eines neuen Anfangsaufblasdruckes gestartet. Der
durch 6A dargestellte Algorithmus
wird ausgeführt,
wenn es möglich ist,
einen neuen Anfangsaufblasdruck zu berechnen, d. h., bei dem Schritt 430 von 4.
Alternativ passt der durch 6A dargestellte
Algorithmus in die Blutdruckbestimmung bei dem Schritt 740 von 7. Die
Gesamtheit von 6A ist eine detailliertere Darstellung
des Schrittes 740 von 7, welche nachstehend
erläutert
wird. Bei dem Schritt 620 wird auf während des Aufblasvorgangs erhaltene
oszillometrische Information zugegriffen. Dieser Schritt beinhaltet
den Erhalt von Information aus dem Mikroprozessorspeicher über mehrere
Oszillationen, die während
des Aufblasvorgangs aufgetreten sind. Unter Verwendung von Filtern
detektierte, maß und speicherte
der NIBP-Monitor oszillometrische Impulsamplitudeninformation, die
aus der Manschettendruckwellenform während der Aufblasperiode abgeleitet
wurden. Der Schritt beinhaltet ferner die Definition einer oszillometrischen
Hüllkurve
unter Verwendung mehrerer oszillometrischer Impulsamplituden zusammen
mit ihren entsprechenden Manschettendrücken, die während des frühen Teils
des Aufblasvorgangs erhalten wurden, der ebenfalls in dem Speicher
eines Mikroprozessors gespeichert ist. Bei dem Schritt 630 erfolgt
eine Kurvenanpassung der oszillometrischen Hüllkurveninformation an eine
vorbestimmte Funktion mit einer physiologisch erwarteten Form einer
oszillometrischen Hüllkurve.
Beispielsweise kann eine Gauß'sche Funktion als
die vordefinierte Funktion verwendet werden. Während des Aufblasvorgangs der
Manschette nimmt die Amplitude der Oszillationen zu und erreicht
ein Maximum und beginnt dann abzufallen. An diesem Punkt liegt genug
oszillometrische Information vor, so dass die Kurvenanpassung ausgeführt werden
kann, welche dann einen schnellen Schätzwert des systolischen Druckes
ergeben oder dazu beitragen kann. Der systolische Druck wird bevorzugt
geschätzt,
bevor der Manschettendruck einen vorgegebenen Anfangsaufblasdruck
erreicht, so dass er bei der Unterstützung einer Berechnung eines besseren
Aufblassolldruckes nützlich
ist. Bei dem Schritt 640 werden aus der Kurvenanpassung
der MAP und der diastolische Druck abgeschätzt. Bei dem Schritt 650 wird
der systolische Druck aus dem abgeschätzten MAP und dem diastolischen
Druck abgeschätzt.
Dieser Schritt beinhaltet die Auswahl eines während des Aufblasvorgangs erhaltenen
oszillometrischen Impulses zur Kalibrierung desselben, um den systolischen
Druck abzuschätzen.
Der oszillometrische Impuls wird mit dem aus der Kurvenanpassung
abgeschätzten
MAP und diastolischen Druck kalibriert. Typischerweise wird der
mit der maximalen Amplitude erhaltene oszillometrische Impuls für die Kalibrierung
gewählt. Bei
dem Schritt 660 wird der systolische Druck aus dem Maximum
der kalibrierten oszillometrischen Impulswellenform abgeschätzt. Bei
dem Schritt 670 wird auf der Basis des Schätzwertes
des systolischen Druckes ein neuer Anfangsaufblasdruck berechnet. Dieser
wird erreicht, indem ein voreingestellter Differenzwert auf den
geschätzten
systolischen Druck addiert wird. Bei dem Schritt 680 wird
der neue Anfangsaufblaswert bei der Steuerung des Aufblasvorgangs
verwendet. Der neue Anfangsaufblasdruck wird nur verwendet, wenn
der neue Anfangsaufblasdruck abgeschätzt ist, bevor der Manschettendruck den
vorgegebenen Anfangsaufblasdruck erreicht.
-
6B ist
ein Flussdiagramm, das eine alternative Ausführungsform der Berechnung eines Anfangsaufblasdruckes
darstellt, wenn der Blutdruck eines Patienten unter Anwendung der
oszillometrischen Technik überwacht
wird. Die Schritte 611 bis 641 sind dieselben
wie die Schritte 610 bis 640 von 6A.
Jedoch wird bei dem Schritt 651 der systolische Druck durch
andere Mittel abgeschätzt.
Insbesondere wird der schnelle systolische Druckschätzwert unter
Verwendung des aus der Kurvenanpassung erhaltenen MAP und des diastolischen
Druckes zusammen mit einer allgemein bekannten angenäherten mathematischen
Formelbeziehung, wie vorstehend in dieser Beschreibung beschrieben,
berechnet. Die Schritte 661 und 671 sind dieselben
wie die Schritte 670 und 680 von 6A.
Auf diese Weise stellt 6B dar, wie unterschiedliche
Mittel zur schnellen Abschätzung
des systolischen Druckes während
des Aufblasvorgangs in den Gesamt-Blutdruckalgorithmus passen.
-
7 ist
ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Messen des Blutdrucks eines
Patienten gemäß Beschreibung
in einer Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht. In 7 stellen
die Schritte 720 bis 750 die Aufblasphase der
Blutdruckbestimmung dar, und die Schritte 760 bis 780 stellen
die Ablassphase der Bestimmung dar. Bei dem Schritt 710 wird
die Blutdruckbestimmung gestartet. Bei dem Schritt 720 wird
der Aufblasvorgang der Manschette von einem Druck von Null aus gestartet
und ein vorgegebener Anfangsaufblasdruck festgelegt. Die Manschette
wird mit einer Geschwindigkeit aufgeblasen, so dass eine ausreichende
Anzahl von Oszillationen zur Abschätzung der erforderlichen Blutdruckwerte
während
des Aufblasvorgangs erhalten werden. Bei dem Schritt 730 prüft das System,
ob der Manschettendruck den von dem System am Beginn der Blutdruckbestimmung
festgelegten Anfangsaufblasdruck erreicht hat. Wenn der Manschettendruck bereits
den vorgegebenen Anfangsaufblasdruck erreicht hat, wird der Aufblasvorgang
der Manschette gemäß Darstellung
bei dem Schritt 750 beendet. Bei dem Schritt 740 wird,
wenn die Manschette noch nicht den vorgegebenen Anfangsaufblasdruck
erreicht hat, dann, wenn es möglich
ist, ein neuer Anfangaufblasdruck aus der oszillometrischen Information
berechnet. Der neue Anfangsaufblasdruck wird mittels irgendeinem
der in den 6A und 6B beschriebenen
Verfahren berechnet. Die Aktionen, die während der Aufblasphase der
Bestimmung unternommen werden müssen,
sind detaillierter in 8 dargestellt. Wenn ein neuer
Anfangsaufblasdruck berechnet wird, wird er dann dazu genutzt, um die
Manschette auf den höchsten
benötigten
Pegel statt auf den vorgegebenen Anfangsaufblasdruck aufzublasen.
Sobald er Manschettendruck entweder den neu berechneten Anfangsaufblasdruck
oder den vorgegebenen Anfangsaufblasdruck erreicht, wird der Aufblasvorgang
der Manschette gemäß Darstellung
durch den Schritt 750 beendet. Wenn ein neuer Anfangsaufblasdruck
berechnet worden ist, hat er, unabhängig davon, ob er größer oder
kleiner als der erste Anfangsaufblasdruck ist, Vorrang bei der Steuerung
des Abschlusses des Pumpvorgangs. Es ist jedoch möglich, den
neuen Anfangsaufblasdruck zu aktualisieren, wenn die Aufblasperiode
lang genug ist. Da mehrere Oszillationen während der Aufblasperiode erfasst
werden, können
bessere neue Anfangsaufblasdrücke
berechnet werden. Bei dem Schritt 760 wird mit dem Manschettenablassvorgang begonnen.
Die Manschette wird von dem Anfangsaufblasdruck auf einen wesentlich
niedrigeren Pegel abgelassen. Mehrere oszillometrische Impulse werden
während
des Ablassvorgangs beobachtet, um eine dem Ablassvorgang entsprechende
oszillometrische Hüllkurve
zu erhalten. Bei dem Schritt 770 werden aus den oszillometrischen
Impulsen der systolische, MAP und diastolische Druck zur Bekanntgabe und
Ausgabe an den Benutzer berechnet. Bei dem Schritt 780 wird
der Ausgabeschätzwert
des Blutdrucks an den Benutzer ausgegeben und bei dem Schritt 790 wird
die Blutdruckbestimmung beendet.
-
In
einer Ausführungsform
wird der schnelle systolische Druck durch eine Kurvenanpassung unter
Verwendung einer vordefinierten Funktion abgeschätzt. Die Parameter innerhalb
der vordefinierten Funktion werden durch den Kurvenan passungsalgorithmus
gefunden, welcher mehrere oszillometrische Impulsamplituden als
Manschettendruckänderungen über der
frühen
Aufblasperiode verwendet. Jeder allgemein bekannte Kurvenanpassungsalgorithmus kann
verwendet werden. Beispielsweise könnte der Marquardt-Lebenberg-Algorithmus
leicht in dieser Erfindung implementiert werden. Um die Berechnung für den schnellen
Schätzwert
des systolischen Druckes auszuführen,
muss die durch die Oszillationsamplituden definierte oszillometrische
Hüllkurve
gegenüber
den Manschettendruckdaten eine vernünftige Glockenform aufweisen.
Dieses kann durch die Anforderung sichergestellt werden, dass drei
oder mehr Oszillationen vorhanden sind, wobei eine Oszillation ein
deutliches Amplitudenmaximum aufweist, und dass die Oszillation
auf der diastolischen Seite eine kleinere Amplitude als die Hälfte des
Maximums haben muss, und dass die Oszillation auf der systolischen
Seite eine Amplitude kleiner als das 0,9-fache des Maximums haben
muss. Alternativ müssen
mehr als drei Oszillationen mit wenigstens einer Oszillation deutlich
auf der systolischen Seite der Hüllkurve
vorliegen. Wenn die gemessenen oszillometrischen Daten diesen Anforderungen
genügen,
kann eine Kurvenanpassung zur Abschätzung der verschiedenen benötigten Blutdruckschätzwerte
unternommen werden. Der MAP und der diastolische Druck werden aus der
angepassten Kurve abgeschätzt.
Der Manschettendruck, bei welchem die Amplitude der Oszillationen
maximal wird, ist der MAP-Schätzwert
und der Manschettendruck, bei welchem die Amplitude der Oszillationen
bei 60% der MAP-Oszillationsgröße auf der
niedrigeren Druckseite der Hüllkurve
ist, ist der diastolische Schätzwert.
Der diastolische 60%-Punkt kann leicht erhalten werden, sobald die
angepasste Kurve vollständig
definiert ist, und ist lediglich als ein Veranschaulichungsbeispiel gemeint;
irgendein anderer Prozentsatz oder ein Verhältnis können von dem Fachmann auf diesem
Gebiet bevorzugt werden.
-
In
einer Ausführungsform
kann, wie vorstehend beschrieben, der schnelle systolische Druck unter
Verwendung einer als die "Ein-Drittel-Regel" bekannten mathematischen
Formel abgeschätzt werden.
Insbesondere wird der systolische Druck durch den diastolischen
Druck plus das Dreifache der Differenz zwischen dem MAP und diastolischem Druck
abgeschätzt.
Diese Regel wird normalerweise verwendet, um den MAP als den diastolischen
Druck plus ein Drittel des Impulsdruckes abzuschätzen, kann aber algebraisch
für die
Zwecke dieser Erfindung algebraisch manipuliert werden, um den systolischen
Druck aus dem diastolischen Druck und dem MAP abzuschätzen. Ferner
liegt, wie vorstehend beschrieben, der MAP dort, wo das Maximum
der oszillometrischen Hüllkurve
auftritt; der diastolische Druck dort, wo die Oszillationsamplitude
bei 60% der MAP-Oszillationsgröße auf der
Seite des niedrigeren Druckes der oszillometrischen Hüllkurve
liegt. Wiederum könnte
eine Kurvenanpassung ausgeführt werden,
aber in dieser Ausführungsform
wird nur die Abschätzung
des diastolischen Druckes und des MAP benötigt. Eine Interpolation zwischen
Schritten kann mittels der angepassten Kurve angewendet werden,
um den diastolischen Schätzwert
zu verbessern, da die gemessenen Hüllkurvendaten typischerweise
keinen Punkt liefern, der genau 60% der maximalen Oszillationsamplitude
ist, obwohl er ebenfalls bei einem Druckschritt liegt.
-
In
einem Beispiel wird die Druckmanschette mit einer Geschwindigkeit
aufgeblasen, so dass eine ausreichende Anzahl von oszillometrischen
Impulsen gefunden werden kann. Man beachte, dass sich durch die
Berechnung des Anfangsauf blasdruckes eine insgesamt schnellere Bestimmung
ergibt, selbst wenn in einigen Fällen
die Aufblasperiode etwas länger
dauert, um ausreichend detaillierte oszillometrische Information
während
des Aufblasvorgangs zu erhalten, um eine gute Kurvenanpassung auszuführen. Eine
vorteilhafte Nutzung der Erfindung liegt in dem Falle vor, in welchem
eine große
Manschette an einem Patienten angelegt ist, der Bluthochdruck hat. Wenn
das Volumen der Manschette groß ist,
dauert das Aufpumpen auf den Anfangsaufblasdruck natürlicherweise
länger,
was die Erfassung der benötigten oszillometrischen
Impulse ermöglicht.
Im Allgemeinen liegt keine Notwendigkeit vor, eine spezielle Manschettenaufblasstrategie
zu entwickeln, um das Pumpen in irgendeiner dynamischen oder aufwändigen Weise
zu steuern. Wenn der Aufblasvorgang nicht so schnell erfolgt, dass
der vorgegebene Anfangsaufblaswert erreicht wird, bevor ein neuer
und besserer Anfangsaufblasdruck abgeschätzt ist, kann das NIBP-System
wie üblich
mit der Bestimmung fortfahren. Wenn ein besserer Anfangsaufblasdruck gefunden
wird, bevor die Manschette den vorgegebenen Anfangsaufblasdruck
erreicht, kann dann das NIBP-System den neu berechneten Anfangsaufblasdruck
verwenden. Dieses bietet eine Möglichkeit,
die Bestimmung zu beschleunigen, jedoch nur, wenn es die Situation
erlaubt.
-
8 ist
ein Flussdiagramm, das den Ablauf von Aktionen darstellt, die bei
der Abschätzung
des Anfangsaufblasdruckes in einer Ausführungsform der Erfindung angewendet
werden. Bei dem Schritt 810 wird die Bestimmung des Blutdrucks
unter Verwendung eines NIBP-Systems gestartet. Bei dem Schritt 820 wird
das NIBP-System auf einem Anfangsaufblasdruck aus einer früheren Blutdruckabschätzung oder
auf einem vorgegebenen Anfangsaufblasdruck eingestellt. Bei dem
Schritt 830 wird der Aufblasvorgang der Manschette in Rich tung
zu dem eingestellten Anfangsaufblasdruck gestartet. Bei dem Schritt 840 prüft der Mikroprozessor,
ob der Manschettenaufblasdruck den eingestellten Anfangsaufblasdruck
erreicht hat. Wenn der Manschettendruck den eingestellten Anfangsaufblasdruck
vor der Berechnung eines neuen Anfangsaufblasdrucks erreicht, wird
der Prozess eines Versuchs, einen neuen Anfangsaufblasdruck zu berechnen,
beendet, und die Vorrichtung fährt
mit dem Ablassvorgang der Manschette gemäß Darstellung im Schritt 890 fort. Bei
dem Schritt 850 prüft
dann, wenn der Manschettendruck noch nicht den eingestellten Anfangsaufblasdruck
erreicht hat, der Mikroprozessor, ob eine ausreichende Anzahl von
Oszillationen empfangen wurde, um ausreichend eine oszillometrische
Hüllkurve
für die
Abschätzung
des systolischen Druckes zu definieren. Wenn keine ausreichende
Anzahl von Oszillationen, bevorzugt und minimal drei, für die Bestimmung
des schnellen systolischen Wertes empfangen worden sind, prüft der Mikroprozessor,
ob der eingestellte Anfangsaufblasdruck erreicht worden ist, und
wenn nicht fährt
er mit der Überwachung
auf Oszillationen fort. Wenn der Manschettendruck bereits den eingestellten
Anfangsaufblasdruck erreicht hat, fährt dann die Vorrichtung mit
dem Ablassvorgang fort. Bei dem Schritt 860 prüft der Mikroprozessor,
ob eine vordefinierte Funktion für
die Kurvenanpassung von Oszillationsdaten, die bis zu diesem Punkt
in dem Aufblasvorgang erhalten wurden, verwendet werden kann. Wenn
die Kurvenanpassung durchgeführt
werden kann, bevor der Manschettendruck den eingestellten Anfangsaufblasdruck
erreicht, wird dann bei dem Schritt 870 ein neuer Anfangsaufblasdruck
berechnet. Wenn die Kurvenanpassung nicht ausgeführt werden kann, kehrt der
Algorithmus zu dem Schritt 840 zurück, um zu sehen, ob der Aufblasvorgang
unterbrochen werden sollte. Wenn ausreichend Information zur Verfügung steht,
so dass ein neuer Anfangsmanschettendruck berechnet werden kann,
tritt dann der Algorithmus in den Schritt 870 ein. Bei
dem Schritt 880 wird die Manschette auf den neuen Anfangsaufblasdruck
aufgeblasen. Bei dem Schritt 890 wird der Manschettendruck
von dem Anfangsaufblasdruck in der normalen Weise abgelassen, um
Blutdruckschätzwerte
für die
Ausgabe an den Benutzer zu erhalten.
-
Somit
werden verschiedene Ausführungsformen
eines Verfahrens zum Abschätzen
eines Anfangsaufblasdruckes und zum Steuern des Aufblasvorgangs
der Manschette bereitgestellt. Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme
auf bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben wurde, wird der Fachmann auf diesem Gebiet erkennen,
dass bestimmte Ersetzungen, Änderungen
und Weglassungen an den Ausführungsformen
durchgeführt
werden können,
ohne von dem Erfindungsgedanken der Erfindung abzuweichen. Demzufolge
ist die vorstehende Beschreibung lediglich als exemplarisch gedacht
und sollte nicht den Schutzumfang der Erfindung einschränken, wie
er in den nachstehenden Ansprüchen dargelegt
wird.
-
Die
vorliegende Anmeldung offenbart ein Verfahren zum Berechnen eines
Anfangsaufblasdruckes 210 während einer Blutdruckbestimmung
unter Anwendung eines NIBP-Systems 100. Die mit dem System 100 bereitgestellte
Manschette 101 wird in Richtung auf einen vorgegebenen
Anfangsaufblasdruck 210 aufgeblasen und mehrere oszillometrische Impulse 240 werden
während
des Aufblasvorgangs erhalten. Ein schneller systolischer Druck 250 wird aus
einer vordefinierten Funktion mit einer physiologisch erwarteten
Form einer oszillometrischen Hüllkurve
erhalten, die an während
des Aufblasvorgangs erhaltene oszillometrische Daten angepasst ist.
In einer Ausführungsform
werden die Parameter in der Funktion insbesondere durch Anpassen
mehrerer oszillometrischer Impulsamplituden zusammen mit ihren während des
Aufblasvorgangs erhaltenen entsprechenden Manschettendrücken an
eine vordefinierte Funktion erhalten. Die Manschette 101 wird
auf einen berechneten Anfangsaufblasdruck 210 aufgeblasen,
welcher mittels des abgeschätzten
schnellen systolischen Drucks 250 gefunden wird. Nachdem die
Manschette 101 auf den Anfangsaufblasdruck 210 gebracht
ist, wird mit dem Druckablassen für die Bestimmung des tatsächlichen
systolischen Druckes 250 und des diastolischen Druckes 270 zur
Ausgabe an einen Benutzer begonnen.
-
- 100
- NIBP-Überwachungssystem
- 101
- Blutdruckmanschette
- 102
- Ablassventil
- 103
- Auslass
- 104
- Druckwandler
- 105
- Rohrleitung
- 106
- Verbindungsleitung
- 107
- Mikroprozessor
- 108
- Steuerleitung
- 109
- Druckluft
- 111
- Aufblasventil
- 112
- Rohrleitung
- 113
- Steuerleitung
- 114
- Rohrleitung
- 210
- Anfangsaufblasdruck
- 220
- Enddruck
- 230
- Druckschritte
- 240
- Druckoszillationen
- 250
- Systolischer
Druck
- 260
- Mittlerer
arterieller Druck (MAP)
- 270
- Diastolischer
Druck
- 280
- Glockenförmiger Graph
- 310
- Maximum
- 320
- Abnehmend
- 330
- Anfangsphase
des Ablassvorgangs
- 340
- Punkt
- 350
- Periode
- 360
- Punkt
- 410
- Punkt
- 420
- Punkt
- 430
- Oszillationen
beginnen abzunehmen
- 520
- Oszillometrische
Impulse
- 522
- Diastolischer
Pegel
- 524
- MAP-Pegel
- 526
- Systolischer
Pegel
- 610
- Schritt
- 611–641
- Schritte
- 620
- Schritt
- 630
- Schritt
- 640
- Schritt
- 650
- Systolischer
Druck
- 651
- Schritt
- 660
- Schritt
- 661
- Schritt
- 670
- Schritt
- 661
- Schritt
- 680
- Schritt
- 710
- Schritt
- 720
- Schritt
- 720–750
- Schritte
- 730
- Schritt
- 740
- Schritt
- 750
- Schritt
- 760
- Schritt
- 760–780
- Schritte
- 770
- Schritt
- 780
- Schritt
- 790
- Schritt
- 810
- Schritt
- 820
- Schritt
- 830
- Schritt
- 840
- Schritt
- 850
- Schritt
- 860
- Schritt
- 870
- Schritt
- 880
- Schritt
- 890
- Schritt