-
Gebiet der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft monoklonale Antikörper mit hoher Affinität und deren
therapeutische Verwendung.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Monoklonale
Maus- und Ratten-Antikörper
sind in großem
Umfang erhältlich,
jedoch aufgrund der humanen Antikörper-Reaktion auf fremde Proteine
für die
therapeutische Anwendung bei Menschen im allgemeinen ungeeignet.
Zur Bewältigung
dieses Problems wurde vorgeschlagen, monoklonale Nager-Antikörper zu „humanisieren" durch Kombination
der variablen Region des monoklonalen Antikörpers mit der von Human-Immunglobulin
stammenden konstanten Region. Um diese in großer Menge herzustellen, kann
das Gen für
einen chimären
oder anderen Antikörper
dieses Typs in Myelom-Zellen oder irgendeine andere Wirts-Zelllinie
transfiziert und davon exprimiert werden.
-
Ein
weiterer Nachteil, der mit Nager-Antikörpern verbunden ist, ist deren
niedrige Spezifität
und Affinität.
Die Affinitätskonstante
(Ka) von beispielsweise einem monoklonalen Maus-Antikörper kann
bis zu 1010 betragen. Eine Humanisierung
wird oft den Ka-Wert reduzieren, der ursprüngliche Wert kann jedoch durch
sorgfältige
Wahl der Materialien und Versuchsbedingungen im wesentlichen erhalten
werden. Dies war der Weg zu hochaffinen monoklonalen Antikörpern, die
für die
therapeutische Verwendung beim Menschen bestimmt waren.
-
Flynn
et al., Immunology 69 (1990) 1–7,
beschreiben die Produktion eines monoklonalen Schaf-Antikörpers gegen
synthetische Peptide des Maul-und-Klauenseuche-Virus von einem Schaf/Maus-Heterohybridom-Fusionspartner.
Es werden keine Daten bezüglich
der Stabilität
der Linie oder der Niveaus des sekretierten Antikörpers präsentiert,
obwohl festgestellt wird, dass die hergestellten Linien keine oder
schlechte Neutralisations/Schutz-Eigenschaften aufwiesen. Als mögliche Gründe dafür werden
angegeben, dass (i) nur einmal vorkommende Epitope an der/dem Neutralisation/Schutz
nicht beteiligt sind, (ii) Antikörperniveaus
in den Überständen zu
niedrig sind und (iii) nicht genug monoklonale Antikörper gegen
diese Determinanten getestet wurden.
-
Groves
et al., J. Endocrinol. 126 (1990) 217–222, beschreiben einen stabilen
hochaffinen monoklonalen Schaf-Antikörper gegen Progesteron nach
Fusion mit dem Maus-NS1-Myelom, obwohl eine parallele Fusion mit
deren Heterohybridom-Fusionspartner
durchgeführt
wurde, welche zu höheren
Fusionseffizienzen als die NS1-Zellen geführt hatte. Diese spezielle
Linie war seit 28 Monaten stabil und sekretiert 5–10 μg/106 Zellen/24 Stunden. Dies nimmt sich günstig aus
im Vergleich zu der von Groves et al., Res. Vet. Sci. 43 (1987) 253–256, mitgeteilten
früheren
Arbeit, wo eine ähnliche
NS1 × Schaf-Fusion
in zwei Zelllinien resultierte: eine beendete die Sekretion nach
2 Monaten, die andere produzierte jedoch nach 4 Subklonierungsschritten
4 Monate nach der Fusion 2,5 ng/ml bei Konfluenz.
-
WO
91/09966 ist Stand der Technik gemäß Artikel 54(3) EPÜ. Sie offenbart
eine CDR-gepfropfte, schwere Antikörperkette mit einer Domäne einer
variablen Region, umfassend ein Akzeptor-Gerüst und Donor-Antigenbindungsregionen
an bestimmten Positionen. Die CDR-gepfropften Antikörper sind
vorzugsweise humanisierte Antikörper
mit nicht-humanen Akzeptor-Gerüsten.
Die Antikörper
sind im allgemeinen von Nagern abgeleitet.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Ein
chimärer
monoklonaler Antikörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst einen monoklonalen Antikörper gemäß Anspruch 1. Ferner umfasst
für die
Zwecke der Herstellung eines solchen Antikörpers neue heterologe DNA ein
chimäres
Gen, umfassend DNA der variablen Region, die für die schweren und leichten
Ketten des monoklonalen Schaf- oder Rind-Antikörpers kodiert, und die Human-DNA
der konstanten Region. Die Erfindung stellt ebenfalls ein Antikörper-Fragment nach Anspruch
5 bereit.
-
Ein
Antikörper
der Erfindung kann hergestellt werden nach Techniken, welche analog
zu den für
die Produktion und Chimärisierung
von monoklonalen Maus-Antikörpern
bekannt sind. Das Produkt kann jedoch eine viel höhere Affinität aufweisen.
-
Beschreibung der Erfindung
-
Zur
Herstellung von Antikörpern
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
verschiedene Techniken eingesetzt werden. Das Produkt ist überwiegend
humanen Ursprungs, so dass es zufriedenstellend in einem Therapieverfahren,
das bei einem Menschen durchgeführt
werden soll, eingesetzt werden kann.
-
Ein
vollständiger
Antikörper
umfasst schwere und leichte Ketten und konstante und variable Regionen. Die
variablen Regionen umfassen ein variables Gerüst und hypervariable Regionen,
innerhalb welcher die antigenbindenden Stellen lokalisiert sind.
Die Erfindung schließt
Antikörper-Fragmente
ein, welche F(ab')2- oder Fab-Fragmente
sind, vorausgesetzt, dass mindestens ein Teil davon von Human-Immunglobulin
stammt.
-
Konkreter
umfasst ein „chimärer" vollständiger Antikörper der
Erfindung die variable Region des hochaffinen Antikörpers und
die konstante Region von Human-Immunglobulin.
In allen Fällen
ist das Produkt eine Kombination des hochaffinen Antikörpers und
humaner Antikörper-Sequenzen.
-
Ein
Produkt der Erfindung kann hergestellt werden durch ein Verfahren,
welches im wesentlichen drei Schritte beinhaltet. Zuerst wird ein
geeignetes Tier unter Verwendung eines Antigens immunisiert und
B-Zellen, die einen Antikörper
gegen dieses Antigen sekretieren, werden erhalten. Zweitens werden
hochaffine monoklonale Antikörper
und die dafür
kodierenden Gene erhalten. Drittens werden diese Antikörper chimärisiert.
-
Das
Tier, welches einer Immunisierung unterworfen wird, ist kein Nager,
jedoch ein Säugetier,
welches so ausgewählt
ist, dass es Antikörper
mit höherer
Affinität
ergibt. Geeignete Tiere sind Rinder und, zum Zwecke der weiteren
Erläuterung,
Schafe. Die Immunisierung von Schafen ergibt eine gute immunogene
Reaktion auf eine Vielfalt von Antigenen. Deren Größe und Lebensdauer
bedeutet, dass ihnen Antigen auf einer Vielzahl von Verabreichungswegen
und über
einen längeren
Zeitraum als Nager verabreicht werden kann.
-
Wie
im folgenden in Beispiel 1 erläutert,
kann der hochaffine monoklonale Antikörper durch klassische Hybridom-Technologie,
umfassend die Fusion der B-Zellen,
welche hochaffine Schaf- oder Rind-Antikörper sekretieren, mit Myelomzellen
und die Selektion resultierender Hybridome, erhalten werden. Alternativ
können die
B-Zellen der relevanten Spezies ausplattiert, selektioniert und
amplifiziert werden, z.B. unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion;
Phagen-Gewinnung kann ebenfalls eingesetzt werden, um mRNA aus ausgewählten Lymphozyten
zu erhalten und damit die Antikörper-Gene.
-
Es
folgt die Chimärisierung.
Der monoklonale Antikörper,
welcher in der vorliegenden Erfindung für diesen Zweck der Chimärisierung
eingesetzt wird, besitzt vorzugsweise eine Affinitätskonstante
von mindestens 1012, bevorzugter mindestens
5 × 1012, und am meisten bevorzugt mindestens 1013, z.B. bis zu 1014,
1015 l/Mol oder höher.
-
Es
können
verschiedene Chimärisierungstechniken
eingesetzt werden, von denen alle den Zusammenbau von Sequenzen
aus dem hochaffinen Antikörper
und Sequenzen aus humanen Antikörpern
beinhalten. Ein chimärer
vollständiger
Antikörper
der Erfindung umfasst die variable Region des ersteren und die konstante
Region des letzteren. Techniken zur Herstellung chimärer ganzer
Antikörper
sind bekannt.
-
Eine
rekombinante Technologie zum Zwecke der Herstellung eines Antikörpers der
Erfindung kann einen ersten Schritt umfassen, in dem eine große Anzahl
von vollständigen
Schaf- oder Rind-Antikörper-Molekülen von
der „Hinge"-Region aufwärts sequenziert
werden, z.B. für
ein Spektrum von Schaf-IgG1's.
Dies kann erfolgen entweder durch Isolierung von mRNA aus einer
Anzahl von B-Zell-Klonen, möglicherweise
unter Anwendung von PCR und somit Sequenzierung der DNA, oder durch
Sequenzierung von affinitätsgereinigten
polyklonalen IgG1-Antikörpern
oder einer großen
Anzahl von monoklonalen Antikörpern,
falls verfügbar.
Die Sequenzen können
dann eingesetzt werden, um die Grenze zwischen den konstanten, variablen
und hypervariablen Regionen für
sowohl die schweren als auch die leichten Ketten zu definieren.
Strukturmodellierung kann dann zum Zwecke des Vergleichs mit konstanten
Human- und Maus-Regionen eingesetzt werden, um zu bestimmen, wieviel
von der Sequenz des hochaffinen monoklonalen Antikörpers, d.h.,
der variablen Region, dem humanen Gen der konstanten Region hinzugefügt werden
soll, um das Gesamtprodukt zu ergeben.
-
Ein
Antikörper
der Erfindung kann zur Therapie eingesetzt werden. Es ist wahrscheinlich,
dass er von besonderem Wert bei der Behandlung von Krebs, Entzündung, z.B.
rheumatoider Arthritis, und septischem Schock nach einer Organtransplantation,
bei der Immunmodulation, für
die passive Immuntherapie bei der Behandlung von Viren und zur Bereitstellung
von Antikörpern
gegen Bakterien sein wird. Für
diesen Zweck kann der Antikörper
zu einer geeigneten Zusammensetzung mit einem physiologisch annehmbaren
Exzipienten, Verdünnungsmittel
oder Träger
formuliert werden.
-
Spezielle
Vorteile von hochaffinen Antikörpern
für die
Therapie sind:
- (i) Die Affinität steht
in Beziehung zur biologischen Reaktion. Je höher die Affinität, desto
besser ist wahrscheinlich die Reaktion.
- (ii) Höher
affine Antikörper
werden zu einer schnelleren Bindung der Antikörper an die Target-Zellen oder zu
schnellerer Immunneutralisierung führen. Dies bedeutet, dass mehr
Antikörper
an den Target-Stellen konzentriert sein werden, was direkt zu einer
besseren Lokalisierung von Antikörper
oder Antikörper-Konjugat
durch Verringerung der nicht-spezifischen Bindung an andere Stellen
führt.
Dies ist ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Krebsbehandlung, wo
die Bindung an den Tumor auf Kosten der Bindung an andere Gewebe
wie Nieren, Knochenmark und Leber erwünscht ist.
- (iii) Eine höhere
Affinität
bedeutet, dass weniger Antikörper
pro Dosis eingesetzt werden können,
was zu mehr wirtschaftlich tragbaren Therapien führt. Dies ist ein relevanter
Gesichtspunkt, wenn Konkurrenzreaktionen beteiligt sind, z.B. Bindung
an ein Virus oder Lymphokin gegenüber der Virus- oder Lymphokin-Bindung
an eine Zelloberfläche
oder an einen Rezeptor.
-
Das
folgende Beispiel 1 erläutert
die Herstellung eines monoklonalen Schaf-Antikörpers mit hoher Affinität („Guildhay" bezieht sich auf
Guildhay Antiseren, Guildford, Großbritannien).
-
BEISPIEL 1
-
Herstellung des Heteromyelom-Fusionspartners
SFP1
-
SFP1
ist ein Schaf-Heteromyelom-Fusionspartner, der ursprünglich von
der NSI-Zelllinie abgeleitet ist. Die Linie sekretiert weder Maus-
noch Schaf-Immunglobuline. Die SFP1-Zellen wurden mit 8-Azoguanin
oder 6-Thioguanin behandelt, durch Grenzverdünnung kloniert und auf HAT-Sensitivität überprüft. Die
Zelllinie kehrte im Verlauf eines Zeitraums von 3 Jahren nicht zu
HAT-Resistenz zurück.
-
1. RIA für Anti-T3-Schaf-Antikörper
-
Das
Niveau der Antikörpersekretion
war unbekannt, wahrscheinlich zuerst Subnanogramm-Mengen. Der RIA
für das
Screening des Kulturüberstandes
mußte
empfindlich sein und wurde von einem routinemäßig eingesetzten T3-Assay adaptiert.
In Kürze,
Kulturüberstände wurden
mit iodiertem T3 inkubiert und gebundener Tracer unter Anwendung
einer PEG-Sekundärantikörper-Prozedur
abgetrennt.
-
Alle
Verdünnungen
erfolgten in 0,05 M Barbiton-Puffer (pH 8,6), enthaltend 0,1% BSA,
RIA-Grad (Sigma). 100 μl
iodiertes T3, 7,4 × 105 S–1/ml (20 μCi/ml) [> 4,44 × 107 S–1/μg (> 1,2 mCi/μg) T3, Amersham International]
wurden zu 100 μl
8-Anilino-1-naphthalinsulfonsäure (4 mg/ml),
200 μl Kulturüberstand,
100 μl Anti-Schaf-Esel-Immunglobulin (Guildhay)
und 75 μl
Gewebekulturmedium zugegeben. Ein Aliquot von polyklonalem Schaf-Antikörper gegen
T3 (Guildhay), der 30% Bindung der gesamten Zählimpulse ergab, war in dem Screening-Assay
als positive Kontrolle eingeschlossen. Die Röhrchen wurden mechanisch aufgewirbelt
(„gevortext") und 2 Stunden lang
bei 37°C
oder über
Nacht bei 4°C
inkubiert vor der Auftrennung durch Zugabe von 500 μl 6% Gew./Vol.
PEG 6000 (BDH), Vortexen und 30-minütiges Zentrifugieren mit 3000
UpM. Die Pellets wurden 60 Sekunden lang gezählt.
-
2. Schaf-IgG-ELISA
-
200 μl einer Lösung von
7,5 μg/ml
affinitätsgereinigtem
Anti-Schaf-Esel-Immunglobulin
(Guildhay), vorbehandelt, um Antikörper zu entfernen, die mit
in fötalem
Kalbsserum (FCS) vorhandenen Immunglobulinen kreuzreagieren, in
Bicarbonatpuffer (pH 9,6) wurden 2 Stunden lang bei 37°C oder über Nacht
bei 4°C
an 96-Mulden-Mikrotiterplatten (Nunc Maxisorp) adsorbiert. Die Platten
wurden mit PBS, enthaltend 0,1% Gelatine und 0,05% Tween® 20,
pH 7,4 (PBSGT) gewaschen. 200 μl
Gewebekultur-Überstand
oder Schaf-Gammaglobulin-Standards (Sigma), 1–1000 ng/ml, verdünnt in Gewebekulturmedium,
wurden den Vertiefungen zugegeben und 1 Stunde lang bei 37°C inkubiert.
Die Platten wurden mit PBSGT gewaschen und 200 μl Meerrettichperoxidase-markiertes
Anti-Schaf-Esel-Immunglobulin (Guildhay) den Vertiefungen zugegeben.
Die Platten wurden 30 Minuten lang bei 37°C inkubiert und mit PBSGT gewaschen.
-
200 μl Substrat,
3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin
(TMB) (Boehringer-Mannheim) in Citrat-Phosphat-Puffer, pH 5,5, +
0,04% H2O2 wurden
zugegeben und die Farbentwicklung 30 Minuten lang bei 37°C gestattet.
Die Reaktion wurde beendet durch die Zugabe von 50 μl 2,5 M H2SO4 und die Extinktion
wurde bei 450 nm mit einem Titertek Multiskan Plus® (Flow
Labs) abgelesen.
-
Fusion
-
Die
Lymphozyten für
die Fusion wurden aus der Milz eines Schafes erhalten, welches wiederholt
mit T3-BSA-Konjugaten über
einen Zeitraum von 15 Jahren immunisiert worden war, um polyklonales
Antiserum gegen T3 zu erhalten. Die letzte Auffrischung war 1 Woche
für der
Fusion. Ein kleines Gebiet der Milz wurde zerzupft, um eine Zellsuspension
zu ergeben (große
Klumpen undissoziierter Zellen wurden verworfen). Die Zellsuspension
wurde gewaschen und zweimal in RPMI (kein FCS oder Ergänzungen)
zentrifugiert. Keine weiteren Prozeduren, d.h. Mitogene, Anreicherungen
oder Vorkultur, wurden vor der Fusion durchgeführt.
-
Parallele
Fusionen wurden unter Verwendung des Heteromyelom-Fusionspartners
SFPI und des Maus-NS2-Myeloms durchgeführt. Die Fusionen erfolgten
in einem Verhältnis
von 8 Milzzellen zu einer Myelomzelle, mit einer Gesamtzellzahl
von 9 × 108 in jedem Fall, unter Verwendung von 1 ml
50%iges PEG 1500 (BDH) in RPMI im Verlauf von 2 Minuten, gefolgt
von langsamer Verdünnung
mit 20 ml RPMI im Verlaufe von weiteren 8 Minuten. Die Fusionen
wurden wie folgt ausplattiert:
- i. 20% FCS,
RPMI, Pyruvat (1 mM), Glutamin (2 mM), HAT (Gibco) pus Mäusemilz-Feeder-Zellen.
- ii. 20% FCS, RPMI, Pyruvat, Glutamin, HAT + keine Feeder-Zellen.
- iii.
- iv. 10% FCS, 10% Schafserum, Pyruvat, Glutamin, HAT plus Feeder-Zellen.
- v. 10% FCS, 10% Schafserum, Pyruvat, Glutamin, HAT, keine Feeder-Zellen.
-
Jede
Fusion erfolgte in 3 × 96-Mulden-Platten
von jedem der vier Parameter (24 × 96 Mulden insgesamt). Während der
ersten Woche wurden Penicillin und Streptomycin den Kulturen zugegeben,
als die Milz entfernt und unter nicht-sterilen Bedingungen transportiert
wurde (Überführungszeit
etwa 2 Stunden). 14 Tage nach der Fusion wurde HAT durch HAT ersetzt.
-
Ergebnisse
-
Die
Anzahl der Klone, die aus den verschiedenen Behandlungen erhalten
wurden, ist in Tabelle 1 zu sehen. Es ist eindeutig, dass aus der
SFPI-Kreuzung (insgesamt 634) mehr Hybridom-Zelllinien resultierten als
bei NS2 (insgesamt 634). Obwohl nicht so signifikant, scheinen Maus-Feeder-Zellen
in diesem System hinsichtlich der Anzahl der gebildeten Hybridome
vorteilhaft zu sein. Das Schafserum erhöhte die Anzahl der gebildeten
Hybridome trotz gegenteiliger Hinweise in der Literatur nicht.
-
Zwei
Monate nach der Fusion waren 57 Linien immer noch schwach positiv;
eine Linie wurde für
die weitere Untersuchung ausgewählt,
da sie beträchtlich
stärker
war als die anderen. Diese stammte aus einer SFP1 × Milz-Kreuzung,
die in 20% FCS ohne Feeder-Zellen gezüchtet worden war. Die resultierende
Zelllinie 17C6 war unter dem Mikroskop 11 Tage nach der Fusion sichtbar
(die frühesten
Linien waren 4 Tage nach der Fusion sichtbar), wurde jedoch nicht
als groß genug
zum Screenen bis 22 Tage nach der Fusion betrachtet. Obwohl in diesem
Stadium gemäß RIA stark
positiv bezüglich
T3-Antikörper,
war sie für
die Überführung zu 2-ml-Vertiefungen
weitere 2 Wochen lang nicht konfluent genug, wonach HAT in dem Medium
durch HT ersetzt wurde. Die Linie wurde 33 Tage nach der Fusion
subkloniert (die Niveaus der Antikörpersekretion waren nicht verringert)
und erneut 3 Monate nach der Fusion subkloniert. Trotz dieser anfangs
sehr langsamen Wachstumsrate nahm die Rate so zu, dass sich die
Linie derzeit mit Raten teilt, welche mit üblichen Maus- und Humanlinien
vergleichbar sind, d.h., etwa 26 Stunden.
-
Tabelle
2 zeigt die Auswirkung von FCS- und Lammserum-Konzentrationen auf
die Antikörperproduktion.
Andere Experimente zur Untersuchung der Wirkungen von Lammserum
und Mischungen von Lammserum und FCS oder FCS allein über einen
5–20%-Bereich
auf exponentiell wachsende Kulturen zeigten, dass nach 1 Woche in
Kultur die Niveaus der T3-Bindungsaktivität für FCS über den getesteten Bereich
hinweg gleich waren, wobei etwa 85% der verfügbaren T3 gebunden wurden (konfluente
Kulturen würden
100% binden). Über
denselben Bereich wurden in Lammserum etwa 45% der T3 gebunden,
wohingegen die Mischung von FCS und Lammserum eine dazwischenliegende
55%ige Bindung nach 1 Woche zeigte. Nach 48 Stunden Wachstum schien
es, dass das Lammserum für
die Zelllinie am besten war.
-
Antikörper-Charakteristiken
-
Die
Assoziationskonstante Ka für den monoklonalen
Schaf-Antikörper
17C6 wurde als 2,6 × 1013 l/Mol befunden, welches sich vergleichsweise
gut gegenüber
1,39 × 1013 l/Mol für Serum aus einer frühen Blutentnahme
und 2,13 × 1013 l/Mol von der besten polyklonalen Blutentnahme
(4 Monate vor der Fusion) ausnimmt. Die Kreuzreaktivitäten dieser
drei Antikörper
sind in Tabelle 3 dargestellt. Die Standardkurven für das beste klonale
Antiserum und den monoklonalen Antikörper 17C6 waren ähnlich.
-
17C6
wurde unter Verwendung von monoklonalem Schaf-IgG1, -IgG2, -IgA,
-IgM und leichten Ketten auf einem Dot-Blot-System auf Nitrocellulose-Basis
subklassifiziert und als ein IgG1 befunden.
-
Die
Zelllinie 17C6 ist in kontinuierlicher Kultur stabil. Seit dem zweiten
Subklon gab es keine Hinweise auf einen Überwuchs durch nicht-sekretierende
Zellen oder Verringerung der Antikörperproduktion. Die Linie wurde
zweimal erneut subkloniert und alle resultierenden Subklone bei
beiden Gelegenheiten sekretierten identische Mengen an Antikörper. Die
Zelllinie wurde erfolgreich eingefroren, wieder aufgetaut und fuhr
fort, normale Mengen an Antikörper
zu produzieren. Versuche zur Destabilisierung der Zelllinie durch „Stress" schlugen fehl, wobei
die Linie ähnliche
Niveaus an Antikörper
in 2,5–20%
FCS sekretierte. Bei Verwendung des Ansatzes von FCS, in dem die
Fusion durchgeführt
wurde, wurde keine Variation in den Antikörper-Sekretionsniveaus nachgewiesen.
Im Verlauf einer vergleichbaren Zeitspanne in serumfreiem Ultroser-Medium
nahmen die Sekretionsraten allerdings ab, wurden jedoch bei Rückkehr zu
serumhaltigen Medien wiedererhalten. Die Wirkung betrifft somit
eher die Umgebung der Zellen als eine Veränderung innerhalb der Zelle.
Von anderen Hybridom-Linien der Maus und des Menschen wurde gezeigt,
dass sie vergleichbare Mengen an Immunglobulin sowohl in Serum-Medien
als auch serumfreien Medien sekretieren. Dies legt nahe, dass chemisch
definierte Medien, welche sowohl Maus- als auch Human-Hybridom-Wachstum
unterstützen
und Sekretionsraten, die mit Serum vergleichbar sind, modifiziert
werden können,
um es Schaf-Linien zu ermöglichen,
unter solchen Bedingungen gezüchtet
zu werden. Der erforderliche zusätzliche
Faktor, der für
diese Zelllinie benötigt wird,
wird in Maus-Feeder-Zellen
nicht gefunden.
-
Andere
Versuche zur Destabilisierung der Zelllinie beinhalteten die Subklonierung
in Abwesenheit von Wachstumsfaktoren oder Feeder-Zellen. Die Zelllinie
war unter diesen Bedingungen gut zu subklonieren und widerstand
der Art von Stress, den viele widerstandsfähige Maus-Linien nicht ertragen
können.
Es wurde gezeigt, dass die Zelllinie das Hindurchgehen durch eine
Adaptionsphase nicht benötigt,
um den Scherkräften
zu widerstehen, wenn sie von statischen zu Schleuderkulturen in
2,5% FCS überführt wird,
im Gegensatz zu einigen Maus-Linien,
welche eine Akklimatisierung benötigen.
-
Das
folgende Beispiel 2 erläutert
die Humanisierung des hochaffinen monoklonalen Antikörpers von Beispiel
1.
-
BEISPIEL 2
-
Der
Antikörper
von Beispiel 1 wird einer Chimärisierung
nach irgendeinem der oben beschriebenen bekannten Techniken unterworfen.
Das Produkt ist ein Antikörper,
welcher die vorliegende Erfindung verkörpert, geeignet zur Verabreichung
an Menschen. TABELLE
1
TABELLE
2
TABELLE
3 Darstellung
der prozentualen Kreuzreaktivitäten
eines monoklonalen Schaf-Antikörpers
im Vergleich zu polyklonalem Antiserum