-
Technisches Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung
für die
kombinierte Verwendung eines Stickstofflost-Antikrebsmittels mit
einem Anti-IL-6-Rezeptorantikörper
für die
Behandlung des Myeloms.
-
Stand der Technik
-
Für die Chemotherapie
menschlicher Tumoren wurden Alkylierungsmittel, Antimetaboliten,
Antitumorantibiotika, Platinverbindungen und ähnliches verwendet. Wenn einzelne
Verwendungen dieser aktivierenden Mittel keine deutlichen therapeutischen
Wirkungen zeigten, wurden Therapien mit in die Betrachtung einbezogen,
worin multiple Arzneimittel in Kombination verwendet wurden (Frei,
E. III, Cancer Res. (1992) 32, 2593-2607). Als Antikrebsmittel,
die zu den Alkylierungsmitteln gehören, werden Stickstofflost-Antikrebsmittel erwähnt, was
eine allgemeine Bezeichnung ist, die für Antikrebsmittel verwendet
wird, die eine als Stickstofflost bezeichnete Partialstruktur aufweisen.
Von den Stickstofflost-Antikrebsmitteln wurde Melphalan der praktischen
Verwendung zugeführt.
Eine Melphalantherapie wurde in Kombination mit IFN-α untersucht
(Manning et al., Immunology and Cell Biology (1995) 73, 326-332).
-
IL-6
ist ein multifunktionales Cytokin, das als B-Zell-stimulatorischer
Faktor 2 oder Interferon β2
bezeichnet wird. IL-6 wurde als differenzierender Faktor, der für die Aktivierung
von B-Lymphozyten verantwortlich ist, entdeckt (Hirano, T. et al.,
Nature (1986) 324, 73-76). Danach erwies es sich als multifunktionales
Cytokin, das die Funktion verschiedener Zellen beeinflusst (Akira,
S. et al., Adv. in Immunology (1993) 54, 1-78). IL-6 verleiht seine
biologische Aktivität über zwei
Proteine auf der Zellmembran.
-
Eines
davon ist ein Liganden-Bindungsprotein mit einem Molekulargewicht
von ungefähr
80 kD, der IL-6-Rezeptor, an den IL-6 bindet. Der IL-6-Rezeptor tritt nicht
nur in membrangebundener Form auf, die die Zellmembran penetriert
und darauf exprimiert wird, sondern auch als löslicher IL-6-Rezeptor, bestehend
im wesentlichen aus der extrazellulären Region. Das andere ist
ein nicht-Liganden-bindendes gp130 mit einem Molekulargewicht von
ungefähr
130 kD, das an der Signalübertragung
teilnimmt. IL-6 und IL-6- Rezeptor
bilden einen IL-6/IL-6-Rezeptorkomplex, woran ein anderes Membranprotein
gp130 gebunden ist und dadurch wird die biologische Aktivität von IL-6
auf die Zelle übertragen
(Taga et al., J. Exp. Med. (1987) 166, 967).
-
Antikörper gegen
den IL-6-Rezeptor (Anti-IL-6-Rezeptorantikörper) waren bekannt (Novick
D. et al., Hybridoma (1991) 10, 137-146 Huang, Y.W. et al., Hybridoma
(1993) 12, 621-630, internationale Patentveröffentlichung WO95/09873, französische Patentanmeldung
FR 2694767, US-Patent 5216128); einer von diesen ist PM-1, der von
Mäusen
abstammt (Hirata et al., J. Immunology (1989) 143, 2900-2906). Es
wurde gezeigt, dass Anti-menschlicher-IL-6-Rezeptorantikörper das
menschliche Myelomwachstum in vivo inhibiert (Suzuki et al.: European
Journal of Immunology, (1992), Band 22, Nr. 8, Seiten 1989-93).
-
Weiterhin
war auch ein umgeformter Antikörper
bekannt, erhältlich
durch Ersatz der Komplementarität bestimmenden
Regionen (CDRs) des Maus-Antikörpers durch
die CDRs des menschlichen Antikörpers
(SATO et al.: Cancer Research, (1993), Band 53, Nr. 4, Seiten 851-6).
-
Die
kombinierte Verwendung eines Stickstofflost-Antikrebsmittels und
des IL-6-Rezeptors als Therapeutikum zur Behandlung von Myelom war
jedoch nicht bekannt.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue Art eines
Myelom-Therapeutikums bereitzustellen, das effektiver ist als die
konventionell bekannten Myelom-Therapeutika.
-
Als
Ergebnis intensiver Studien, um die obigen Probleme zu lösen, haben
die Anmelder festgestellt, dass die Kombination des Stickstofflost-Antikrebsmittels,
Melphalan, einem konventionell bekannten Antikrebsmittel und einem
Anti-IL-6-Rezeptorantikörper
eine synergistische Wirkung hat, d.h. effektiver ist als die einfache
Verwendung von Melphalan oder die einfache Verwendung von Anti-IL-6-Rezeptorantikörper für die Behandlung
von Myelom und haben die vorliegende Erfindung vervollständigt.
-
So
stellt die vorliegende Erfindung ein Therapeutikum für die Behandlung
von Myelom bereit, umfassend Anti-IL-6-Rezeptorantikörper in
Kombination mit Melphalan.
-
Der
Antikörper
kann die Bindung von IL-6 an den IL-6-Rezeptor blockieren und daher
die Signalübertragung
von IL-6 inhibieren.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Therapeutikum für die Behandlung
von Myelom bereit, umfassend Anti-IL-6-Rezeptor-monoklonalen Antikörper in
Kombination mit Melphalan.
-
Der
Antikörper
kann von dem Hybridom mit der Hinterlegungsnummer FERM BP-2998 erhalten
werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Therapeutikum zur Behandlung
von Myelom bereit, umfassend einen umgeformten Antikörper in
Kombination mit Melphalan.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Therapeutikum für die Behandlung
von Myelom bereit, umfassend einen umgeformten menschlichen PM-1-Antikörper, erhältlich von
dem Hybridom FERM BP-2998 in Kombination mit Melphalan.
-
Weitere
Aspekte der Erfindung werden in den begleitenden Ansprüchen angegeben.
-
Kurze Erklärung der
Zeichnungen
-
1 ist
eine Grafik, die die Beziehung der Konzentration des Antimenschlichen
IL-6-Rezeptorantikörpers
und der Konzentration von Melphalan zu dem Wachstum (Einbau von 3H-markierten Thymidin) einer menschlichen
Myelomzelllinie in Gegenwart von 0,1 ng/ml IL-6 darstellt.
-
2 ist
eine Grafik, die die Beziehung der Konzentration von Antimenschlichem-IL-6-Rezeptorantikörper und
der Konzentration von Melphalan zu dem Wachstum (Einbau von 3H-markiertem Thymidin) einer menschlichen
Myelomzelllinie in Gegenwart von 1 ng/ml IL-6 darstellt.
-
3 ist
eine Grafik, die die Beziehung der Konzentration von Antimenschlichem-IL-6-Rezeptorantikörper und
der Konzentration von Adriamycin zu dem Wachstum (Einbau von 3H-markiertem Thymidin) einer menschlichen
Myelomzelllinie in Gegenwart von 0,1 ng/ml IL-6 darstellt.
-
4 ist
eine Grafik, die die Beziehung der Konzentration von Antimenschlichem-IL-6-Rezeptorantikörper und
der Konzentration von Adriamycin zu dem Wachstum (Einbau von 3H-markiertem Thymidin) einer menschlichen
Myelomzelllinie in Gegenwart von 1 ng/ml IL-6 darstellt.
-
5 ist
eine Grafik, die die Beziehung der Konzentration von Antimenschlichem-IL-6-Rezeptorantikörper und
der Konzentration von Vincristin zu dem Wachstum (Einbau von 3H-markiertem Thymidin) einer menschlichen
Myelomzelllinie in Gegenwart von 0,1 ng/ml IL-6 darstellt.
-
6 ist
eine Grafik, die die Beziehung der Konzentration von Antimenschlichem-IL-6-Rezeptorantikörper und
der Konzentration von Vincristin zu dem Wachstum (Einbau von 3H-markiertem Thymidin) einer menschlichen
Myelomzelllinie in Gegenwart von 1 ng/ml IL-6 darstellt.
-
7 ist
eine Grafik, die die Überlebenstage
von Mäusen
darstellt, denen menschliche Myelomzellen implantiert wurden, mit
einer Einzel-Arznei mittelverabreichung (1 mg/kg) eines Anti-menschlichen
IL-6-Rezeptorantikörpers
(hPM-1) und Melphalan oder kombinierter Verwendung davon.
-
8 ist
eine Grafik, die die Menge an M-Protein in den Mäusen darstellt, denen menschliche
Myelomzellen implantiert wurden, bei einer Einzel-Arzneimittelverabreichung
(1 mg/kg) des Anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörpers (hPM-1)
und Melphalan oder einer kombinierten Verwendung davon.
-
9 ist
eine Grafik, die die Überlebenstage
von Mäusen
darstellt, denen menschliche Myelomzellen implantiert wurden, mit
einer Einzel-Arzneimittelverabreichung (3 mg/kg) eines anti-menschlichen
IL-6-Rezeptorantikörpers
(hPM-1) und Melphalan oder kombinierter Verwendung davon mit einer
synergistischen Wirkung, die durch die kombinierte Verwendung erhalten
wird.
-
10 ist
eine Grafik, die die Veränderungen
des Körpergewichts
von Mäusen
darstellt, denen menschliche Myelomzellen implantiert wurden, bei
einer Einzel-Arzneimittelverabreichung von anti-menschlichem-IL-6-Rezeptorantikörper (hPM-1)
und Melphalan oder einer kombinierten Verwendung davon.
-
11 ist
eine Grafik, die die Menge an M-Protein im Serum von Mäusen darstellt,
implantiert mit menschlichen Myelomzellen, 30 Tage nach der Tumorimplantation,
in der anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörper (hPM1) Einzel-Arzneimittelverabreichungsgruppe
und der Melphalan-Einzel-Arzneimittelverabreichungsgruppe.
-
12 ist
eine Grafik, die die Menge an M-Protein im Serum von Mäusen darstellt,
implantiert mit menschlichen Myelomzellen, 35 Tage nach der Tumorimplantation,
in der anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörper (hPM1) kombinierten Arzneimittelverabreichungsgruppe
und der Melphalan-Einzel-Arzneimittelverabreichungsgruppe.
-
13 ist
eine Grafik, die die Menge an M-Protein im Serum von Mäusen darstellt,
implantiert mit menschlichen Myelomzellen, 42 Tage nach der Tumorimplantation,
in der anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörper (hPM1) kombinierten Arzneimittelverabreichungsgruppe
und der Melphalan-Einzel-Arzneimittelverabreichungsgruppe.
-
14 ist
eine Grafik, die eine Überlebenszeitspanne
durch eine Überlebenskurve
von Mäusen
darstellt, denen menschliche Myelomzellen implantiert wurden, bei
der Melphalan-Einzel-Arzneimittelverabreichungsgrupe und bei der
anti-menschlichen-IL-6-Rezeptorantikörper (hPM1)-kombinierten Verabreichungsgruppe,
was eine verstärkte
Wirkung durch die kombinierte Verwendung anzeigt.
-
15 ist
eine Grafik, die die Veränderungen
des Körpergewichts
bei Mäusen
darstellt, denen menschliche Myelomzellen implantiert wurden, in
der anti-menschlichen IL-6-Rezeptor-Antikörper-Einzelverabreichungsgruppe.
-
16 ist
eine Grafik, die die Veränderungen
des Körpergewichts
bei Mäusen
darstellt, denen menschliche Myelomzellen implantiert wurden, in
der Melphalan-Einzel-Arzneimittelverabreichungsgruppe und der anti-menschlichen
IL-6-Rezeptorantikörper
(hPM1)-kombinierten Verabreichungsgruppe.
-
Ausführungsformen zur Durchführung der
Erfindung
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das Stickstofflost-Antikrebsmittel, das verwendet
wird, Melphalan, das auch als Sarcolysin oder L-Phenylalaninlost
bezeichnet wird und die folgende Struktur aufweist:
-
Melphalan-(p-[Bis(2-chlorethyl)amino-L-phenylalanin)
kann allein oder in Kombination mit einem anderen Stickstofflost-Antikrebsmittel
verwendet werden.
-
"Stickstofflost-Antikrebsmittel" ist eine allgemeine
Bezeichnung für
die Antikrebsmittel, die eine Partialstruktur aufweisen, die Stickstofflost
genannt wird und Beispiele beinhalten:
Mechlorethamin, Stickstofflost
N-Oxid (Methyl-bis(β-chlorethyl)amin-N-oxid-hydrochlorid), Chlorambucil (p-Bis(2-chlorethyl)amino-phenylbuttersäure), Uramustin
(5-Bis(2-chlorethyl)aminouracil), Ifosmid (N,N'-Bis(2-chlorethyl)-N', O-Propylenphosphorsäureesterdiamid,
Cyclophosphamid (N,N'-Nis(β-chlorethyl)-N', O-Propylenphosphorsäureesterdiamid
und ähnliche.
-
Mechlorethamin
kann durch ein bekanntes Verfahren erhalten werden, z.B. das in
Abrams et al., J. Soc. Chem. Ind. (London) (1949) 68, 280 beschriebene
Verfahren.
-
Stickstofflost-N-oxid
kann durch ein bekanntes Verfahren erhalten werden, z.B. durch das
bei Aiko et al., J. Pharm. Soc. Japan (1952) 72, 1297 beschriebene
Verfahren.
-
Melphalan
kann durch ein bekanntes Verfahren erhalten werden, z.B. durch das
bei Bergel, F. et al., J. Chem. Soc. (1954) 2409 beschriebene Verfahren.
-
Chlorambucil
kann durch ein bekanntes Verfahren erhalten werden, z.B. durch das
bei Balazc, M.K. et al., J. Pharm. Sci. (1970) 59, 563 beschriebene
Verfahren.
-
Uramustin
kann durch ein bekanntes Verfahren erhalten werden, z.B. durch das
bei Lyttle und Petering, J. Am. Chem. Soc. (1958) 80, 6459 beschriebene
Verfahren.
-
Ifosfamid
kann durch ein bekanntes Verfahren erhalten werden, z.B. durch das
bei Arnold H. et al., U.S.pat. (1973 von Asta) 3, 732, 340 oder
Brassfield, HJ.A. et al., J. Am. Chem. Soc. (1975) 97, 4143 beschriebene
Verfahren.
-
Cyclophosphamid
kann durch ein bekanntes Verfahren erhalten werden, z.B. durch das
bei Arnold H. et al., Angew. Chem. (1958) 70, 539 beschriebene Verfahren.
-
1. Anti-IL-6-Rezeptorantikörper
-
Anti-IL-6-Rezeptorantikörper zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung können von jedem Ursprung, jeder
Art (monoklonal oder polyklonal) und jeder Form sein, solange sie
eine höhere
therapeutische Wirkung für
Myelom aufweisen, wenn sie in Kombination mit Melphalan verabreicht
werden, als wenn ein Anti-IL-6-Rezeptorantikörper allein oder ein Stickstofflost-Antikrebsmittel allein
verabreicht wird.
-
Anti-IL-6-Rezeptorantikörper zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung können als polyklonale oder monoklonale
Antikörper
unter Verwendung eines bekannten Verfahrens erhalten werden. Als
Anti-IL-6-Rezeptorantikörper
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung werden monoklonale
Antikörper
von insbesondere Säugerursprung
bevorzugt. Monoklonale Antikörper
von Säugerursprung
beinhalten diejenigen, die von einem Hybridom erzeugt werden und
rekombinante Antikörper,
erzeugt von einem Wirt, der mit einem Expressionsvektor transformiert
wurde, enthaltend genetisch manipulierte Antikörpergene. Anti-IL-6-Rezeptorantikörper zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung, blockieren über Bindung
an den IL-6-Rezeptor, die Bindung von IL-6 an den IL-6-Rezeptor
und inhibieren so die Signalübertragung
von IL-6 und sind daher Antikörper,
die die biologische Aktivität
von IL-6 inhibieren.
-
Beispiele
für solche
Antikörper
beinhalten den PM-1-Antikörper
(Hirata, et al., J. Immunology (1989) 143, 2900-2906) oder den AUK12-20-Antikörper, AUK64-7-Antikörper oder
AUK146-15-Antikörper
(internationale Patentanmeldung WO92/19759) und ähnliche. Unter diesen wird
der PM-1-Antikörper
besonders bevorzugt.
-
Nebenbei
gesagt wurde die Hybridomzelllinie, die den PM-1-Antikörper erzeugt,
international gemäß den Vorschriften
des Budapester Vertrages als PM-1 am 10. Juli 1990 beim National
Institute of Bioscience and Human Tech nology, Agency of Industrial
Science and Technology, 1-3, Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki,
Japan, als FERM BP-2998 hinterlegt.
-
2. Durch das Hybridom
erzeugte Antikörper
-
Monoklonale
Antikörper
können
durch Konstruktion eines Hybridoms unter Verwendung grundlegender
bekannter Verfahren, wie unten beschrieben, erhalten werden. So
wird der IL-6-Rezeptor als immunisierendes Antigen verwendet und
wird durch ein konventionelles Verfahren einer Immunisierung immunisiert.
Die so erhaltenen immunen Zellen werden mit bekannten Elternzellen
durch konventionelle Zellfusionsverfahren fusioniert und dann durch
konventionelle Screeningverfahren für ein Screening auf monoklonale
Antikörper
erzeugende Zellen gescreent.
-
Spezifisch
können
monoklonale Antikörper
auf die folgende Weise erhalten werden.
-
Zum
Beispiel ist der als immunisierendes Antigen zum Erhalt eines Antikörpers verwendete
IL-6-Rezeptor nicht auf irgendeine Tierart begrenzt, jedoch wird
insbesondere ein IL-6-Rezeptor, der vom Menschen abstammt, bevorzugt.
Für den
menschlichen IL-6-Rezeptor kann ein IL-6-Rezeptorprotein unter Verwendung einer
Gensequenz erhalten werden, die in der europäischen Patentanmeldung
EP 325474 offenbart wird.
Es gibt zwei Arten von IL-6-Rezeptor: einen IL-6-Rezeptor, der auf
der Zellmembran exprimiert wird und einen IL-6-Rezeptor, der von
der Zellmembran losgelöst
ist (löslicher
IL-6-Rezeptor; Yasukawa
et al., J. Biochem. (1990) 108, 673-676).
-
Der
lösliche
IL-6-Rezeptor besteht im wesentlichen aus dem extrazellulären Bereich
des IL-6-Rezeptors, der an die Zellmembran gebunden ist und der
lösliche
IL-6-Rezeptor unterscheidet sich von dem membrangebundenen IL-6-Rezeptor
darin, dass dem Ersteren der Transmembranbereich oder sowohl der
Transmembranbereich als auch der intrazelluläre Bereich fehlt. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann der als immunisierendes Antigen verwendete IL-6-Rezeptor
entweder der membrangebundene oder der lösliche IL-6-Rezeptor sein.
Alternativ kann es sich um eine Mutante davon handeln.
-
Nachdem
ein Gen, das den IL-6-Rezeptor kodiert, in einen wohlbekannten Expressionsvektor
inseriert wurde, um eine geeignete Wirtszelle zu transformieren,
wird das gewünschte
IL-6-Rezeptorprotein aus der Wirtszelle oder einem Kulturüberstand
davon gereinigt, wobei bekannte Verfahren verwendet werden und das so
gereinigte IL-6-Rezeptorprotein kann als Immunisierungsantigen verwendet
werden. Alternativ können
Zellen, die das IL-6-Rezeptorprotein
exprimieren, als Immunisierungsantigen verwendet werden.
-
Vorzugsweise
werden die Säuger,
die mit dem Immunisierungsantigen immunisiert werden wollen, unter
Einbezug ihrer Kompatibilität
mit den Elternzellen zur Verwendung bei der Zellfusion gewählt und
sie beinhalten im allgemeinen Nager, Logomorpha und Primaten, sind
jedoch nicht auf diese begrenzt.
-
Als
Nager werden z.B. Mäuse,
Ratten, Hamster usw. verwendet. Als Logomorpha werden z.B. Kaninchen
verwendet. Als Primaten werden z.B. Affen verwendet. Als Affen werden
z.B. Catarrhine (Affen der alten Welt), wie z.B. Cynomolgus-Affen
(Krabben essende Makaken), Rhesusaffen, heilige Paviane, Schimpansen usw.
verwendet.
-
Die
Immunisierung von Tieren mit einem immunisierenden Antigen wird
unter Verwendung eines bekannten Verfahrens durchgeführt. Ein
allgemeines Verfahren involviert z.B. eine intraperitoneale oder
subkutane Verabreichung eines immunisierenden Antigens an den Säuger. Spezifisch
wird ein immunisierendes Antigen, das in einer geeigneten Menge
einer phosphatgepufferten Salzlösung
(PBS) oder physiologischer Salzlösung
verdünnt
und suspendiert wurde, mit einer geeigneten Menge von Freunds komplettem
Adjuvans vermischt. Nach einer Emulgation wird dies vorzugsweise
einem Säuger
etliche Male alle 4 bis 21 Tage verabreicht. Zusätzlich kann ein geeigneter
Träger
zum Zeitpunkt der Immunisierung mit dem immunisierenden Antigen
verwendet werden.
-
Nach
der Immunisierung und der Bestätigung
des Anstiegs der Niveaus des gewünschten
Antikörpers im
Serum durch ein konventionelles Verfahren werden Immunzellen aus
dem Säuger
entnommen und einer Zellfusion unterzogen, wobei besonders bevorzugte
Immunzellen die Milzzellen sind.
-
Die
Säuger-Myelomzellen
als andere Elternzellen, die der Zellfusion, unter Verwendung der
oben erwähnten
Immunzellen unterzogen werden, beinhalten vorzugsweise verschiedene
bekannte Zelllinien, wie z.B. P3 (P3x63Ag8.653) (Kearney, J.F. et
al., J. Immunol. (1979) 123, 1548-1550), P3x63Ag8U.U1 (Yelton, D.E.
et al., Current Topics in Microbiology and Immunology (1978) 81,
1-7), NS-1 (Köhler,
G. und Milstein, C., Eur. J. Immunol. (1976) 6, 511-519), MPC-11
(Margulies, D.H. et al., Cell (1976) 8, 405-415), SP2/0 (Shulman, M. et al., Nature
(1978) 276, 269-270), FO (de St. Groth, S.F, und Scheidegger, D.,
J. Immunol. Methods (1980) 35, 1-21), 5194 (Trowbridge, I.S., J.
Exp. Med. (1978) 148, 313-323), R210 (Galfre, G. et al., Nature
(1979) 217, 131-133) und ähnliche.
-
Die
Zellfusion zwischen den obigen Immunzellen und den Myelomzellen
kann im wesentlichen gemäß bekannten
Verfahren durchgeführt
werden, wie z.B. dem bei Milstein et al. (Galfre, G. und Milstein,
C., Methods Enzymol. (1981) 73, 3-46) beschriebenen.
-
Genauer
gesagt wird die obige Zellfusion in einem konventionellen Nährmedium
in Gegenwart von z.B. einem Zellfusionsbeschleuniger durchgeführt. Als
Zellfusionsbeschleuniger können
z.B. Polyethylenglykol (PEG), Sendai-Virus (HVJ) und ähnliche
verwendet werden, und ein Adjuvans, wie Dimethylsulfoxid, kann hinzugefügt werden
je nach Wunsch, um die Effizienz der Fusion zu erhöhen.
-
Das
bevorzugte Verhältnis
von Immunzellen und Myelomzellen zur Verwendung liegt z.B. bei 1-
bis 10mal mehr Immunzellen als Myelomzellen. Beispiele für Kulturmedien,
die für
die obige Zellfusion verwendet werden können, beinhalten RPMI 1640-Medium
und MEM-Kulturmedium, die für
das Wachstum der obigen Myelomzelllinien geeignet sind und konventionelle
Kulturmedien, die für
diese Art einer Zellkultur verwendet werden und daneben kann ein
Serumzusatz, wie z.B. fötales
Kälberserum
(FCS) zugefügt
werden.
-
Bei
der Zellfusion werden bestimmte Mengen der obigen Immunzellen und
der Myelomzellen in der obigen Kulturflüssigkeit gut vermischt, wozu
eine vorher auf ungefähr
37°C erwärmte PEG-Lösung, z.B.
eine PEG-Lösung
mit einem mittleren Molekulargewicht von 1.000 bis 6.000, mit einer
Konzentration von 30 bis 60% (G/V) zugefügt wurde und vermischt wird,
um die gewünschten
Fusionszellen (Hybridome) zu erhalten. Es können dann durch Wiederholung
der sequenziellen Zugabe einer geeigneten Kulturflüssigkeit
und Zentrifugation zum Entfernen des Überstands Zellfusionsmittel,
die für
das Wachstum des Hybridoms unerwünscht sind,
entfernt werden.
-
Das
Hybridom wird durch Kultivierung in konventionellem Selektionsmedium
selektiert, z.B. HAT-Kulturmedium (eine Kulturflüssigkeit, die Hypoxanthin,
Aminopterin und Thymidin enthält).
Die Kultivierung in dem HAT-Kulturmedium
wird allgemein für
eine ausreichende Zeitspanne fortgesetzt, um ein Abtöten von
anderen Zellen als dem gewünschten
Hybridom (Nicht-Fusionszellen)
zu bewirken, allgemein etliche Tage bis etliche Wochen. Das konventionelle
limitierende Verdünnungsverfahren
wird durchgeführt,
worin die Hybridome, die den gewünschten
Antikörper
erzeugen, einem Screening unterworfen und monoklonal kloniert werden.
-
Zusätzlich zum
Erhalt des obigen Hybridoms durch Immunisieren eines anderen Tieres
als den Menschen mit einem Antigen ist es auch möglich, menschliche Lymphozyten
in vitro mit dem IL-6-Rezeptorprotein oder den IL-6-Rezeptorprotein-exprimierenden
Zellen zu immunisieren und die resultierenden immunisierten Lymphozyten
werden mit einer Myelomzelle, z.B. U266, die die Fähigkeit
zur permanenten Teilung aufweist, fusioniert, um ein Hybridom zu
erhalten, das den gewünschten
menschlichen Antikörper
mit einer Aktivität
zur Bindung an den IL-6-Rezeptor und Neutralisieren desselben aufweist
(japanische geprüfte
Patentveröffentlichung
(Kokoku) 1-59878). Weiterhin wird ein transgenes Tier mit einem
Repertoire an menschlichen Antikörpergenen
mit dem Antigen-IL-6-Rezeptor oder den IL-6-Rezeptor-exprimierenden
Zellen immunisiert, um die Anti-IL-6-Rezeptorantikörper erzeugenden
Zellen zu erhalten. Die Zellen werden dann mit Myelomzellen fusioniert,
um Hybridome zu erhalten, die verwendet werden, um menschlichen
Antikörper
gegen IL-6-Rezeptor zu erhalten (siehe internationale Patentanmeldungen
WO92/03918, WO93/12227, WO94/02602, WO94/25585, WO96/33735 und WO96/34096).
-
Die
so konstruierten monoklonalen Antikörper erzeugenden Hybridome
können
in der konventionellen Kulturflüssigkeit
gehalten werden oder können
für eine
längere
Zeitspanne in flüssigem
Stickstoff gelagert werden.
-
Um
monoklonale Antikörper
von diesen Hybridomen zu erhalten, kann ein Verfahren erwähnt werden, worin
das Hybridom in dem konventionellen Verfahren kultiviert und die
Antikörper
als Überstand
erhalten werden oder ein Verfahren, worin das Hybridom auf einen
Säuger
transplantiert und in diesem gezüchtet
wird, der mit dem Hybridom kompatibel ist und die Antikörper als
Aszites erhalten werden. Das erstere Verfahren ist zum Erhalt hochgereinigter
Antikörper
geeignet, während
das letztere für
eine Erzeugung von Antikörpern
in großem
Umfang geeignet ist.
-
Zusätzlich zu
einer Verwendung eines Hybridoms für eine Antikörperproduktion
können
Immunzellen, wie z.B. Antikörper
erzeugende immunisierte Lymphozyten, die mit einem Onkogen unsterblich
gemacht wurden, verwendet werden.
-
3. Rekombinanter Antikörper
-
Monoklonale
Antikörper
können
auch als rekombinante Antikörper
erhalten werden, die durch die rekombinante Gentechnologie erzeugt
wurden. Zum Beispiel können
rekombinante Antikörper
durch Klonieren eines Gens eines Antikörpers von einem Hybridom oder
einer Immunzelle, wie z.B. Antikörper
erzeugender immunisierter Lymphozyten, erhalten werden und dann
in einen geeigneten Vektor integriert werden, der dann in einen
Wirt eingeführt
wird, um diesen Antikörper
zu erzeugen (siehe z.B. Borrebaeck, C.A.K. und Larrick, J.W., THERAPEUTIC
MONOCLONAL ANTIBODIES, veröffentlicht
in Großbritannien
von MACMILLAN PUBLISHERS LTD. 1990).
-
Spezifisch
wird mRNA, kodierend den variablen Bereich (V-Bereich) des Anti-IL-6-Rezeptorantikörpers aus
dem Hybridom isoliert, das den Anti-IL-6- Rezeptorantikörper erzeugt. Die Isolation
der mRNA wird durch Herstellung von Gesamt-RNA durchgeführt, wobei
z.B. ein bekanntes Verfahren, wie z.B. das Guanidin-Ultrazentrifugenverfahren
verwendet wird (Chirgwin, J.M. et al., Biochemistry (1979) 18, 5294-5299),
das AGPC-Verfahren (Chomczynski, P. und Sacchi, N., Anal. Biochem.
(1987) 162, 156-159) und dann wird mRNA aus der Gesamt-RNA unter
Verwendung des mRNA-Purification Kits (Pharmacia) und ähnlichem
gereinigt. Alternativ kann die mRNA direkt unter Verwendung des
Quick Prep mRNA Purification Kits (Pharmacia) hergestellt werden.
-
cDNA
des V-Bereichs des Antikörpers
kann aus der so erhaltenen mRNA unter Verwendung einer reversen
Transkriptase synthetisiert werden. Die cDNA kann unter Verwendung
des AMV Reverse Transcriptase First-Strand cDNA Synthesis Kits (Seikagaku
Kogyo) und ähnlichen
synthetisiert werden. Alternativ kann zur Synthese und Amplifikation
von cDNA das 5'-Ampli
FINDER RACE Kit (Clontech) und das 5'-RACE-Verfahren (Frohman, M.A. et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. (1988) 85, 8998-9002; Belyavsky, A.
et al., Nucleic Acids Res. (1989) 17, 2919-2932), das eine Polymerasekettenreaktion
(PCR) verwendet, verwendet werden.
-
Das
gewünschte
DNA-Fragment wird aus dem erhaltenen PCR-Produkt gereinigt und kann
in eine Vektor-DNA ligiert werden. Weiterhin wird daraus ein rekombinanter
Vektor konstruiert und dann in E. coli usw. transfiziert, der gewählt wird,
um den gewünschten
rekombinanten Vektor herzustellen. Die Basensequenz des gewünschten
rekombinanten Vektors kann durch ein bekanntes Verfahren, wie z.B.
das Dideoxynukleotid-Kettenterminationsverfahren, bestätigt werden.
-
Sobald
die DNA, die den V-Bereich des gewünschten Anti-IL-6-Rezeptorantikörpers kodiert,
erhalten wurde, kann sie mit einer DNA ligiert werden, die den konstanten
Bereich (C-Bereich) des gewünschten
Antikörpers
kodiert, was dann in einen Expressionsvektor integriert wird. Alternativ
kann die DNA, die den V-Bereich des Antikörpers kodiert, in einen Expressionsvektor
integriert werden, der bereits DNA enthält, die den C-Bereich des Antikörpers kodiert.
Der C-Bereich des Antikörpers
kann von derselben Tierart abstammen wie der V-Bereich oder von
einer anderen Tierart als der des V-Bereichs.
-
Um
den Anti-IL-6-Rezeptorantikörper
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung zu erzeugen, wird das
Antikörpergen
in einen Expressionsvektor integriert, um unter der Kontrolle einer
expressionsregulatorischen Region exprimiert zu werden, z.B. eines
Enhancers und/oder Promotors. Darauf folgend wird der Expressionsvektor
in eine Wirtszelle transformiert und der Antikörper wird dann darin exprimiert.
-
Das
Antikörpergen
kann durch separate Integration von DNA, kodierend eine schwere
Kette (H-Kette) und eine leichte Kette (L-Kette) des Antikörpers in
einen Expressionsvektor und Cotransformation der Wirtszelle oder
durch Integration von DNA, kodierend eine H-Kette und eine L-Kette
in einen einzelnen Expressionsvektor und Transformation der Wirtszelle
exprimiert werden (internationale Patentanmeldung WO94/11523).
-
4. Veränderter Antikörper
-
Als
rekombinante Antikörper
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung können künstlich veränderte rekombinante Antikörper, wie
z.B. chimäre
Antikörper
und humanisierte Antikörper
zum Zweck der Erniedrigung der xenogenen Antigenizität gegen
den Menschen verwendet werden. Veränderte Antikörper können die
C-Bereiche von menschlichem Antikörper aufweisen und Antikörper, wie
chimäre
oder humanisierte Antikörper
können
verwendet werden. Diese veränderten
Antikörper
können
unter Verwendung bekannter Verfahren erzeugt werden.
-
Chimäre Antikörper können durch
Ligation der so erhaltenen DNA, kodierend den V-Bereich eines Antikörpers, wobei
es sich nicht um einen menschlichen Antikörper handelt, an DNA, kodierend
den C-Bereich eines menschlichen Antikörpers, erhalten werden, was
dann in einen Expressionsvektor integriert und in einen Wirt eingeführt wird,
um einen Antikörper
darin zu erzeugen (siehe europäische
Patentanmeldung
EP 125023 und
die internationale Patentanmeldung WO92/19759). Unter Verwendung
dieses bekannten Verfahrens kann ein chimärer Antikörper, der für die vorliegende Erfindung
geeignet ist, erhalten werden.
-
Ein
Plasmid, kodierend den V-Bereich der L-Kette oder den V-Bereich
der H-Kette des PM-1-Antikörpers,
wurde jeweils als pPM-k3 bzw. pPM-h1 bezeichnet und E. coli mit
dem jeweiligen Plasmid wurde international gemäß den Vorschriften des Budapester
Vertrags als NCIMB40366 und NCIMB40362 am 11. Februar 1991 bei der
National Collections of Industrial and Marine Bacteria Limited hinterlegt.
-
Ein
humanisierter Antikörper,
der auch umgeformter menschlicher Antikörper genannt wird, wurde durch
Transplantation der die Komplementarität bestimmenden Bereiche (CDRs)
eines Antikörpers
eines Säugers,
wobei es sich nicht um einen Menschen handelte, z.B. einem Maus-Antikörper, in
die CDRs des menschlichen Antikörpers,
hergestellt. Die allgemeine rekombinante DNA-Technologie zur Herstellung solcher
Antikörper
ist ebenfalls bekannt (siehe europäische Patentanmeldung
EP 125023 und die internationale
Patentanmeldung WO92/19759).
-
Spezifisch
wird eine DNA-Sequenz, die entworfen wurde, um die CDRs vom Mäuse-Antikörper mit
den Grundgerüstregionen
(FRs) von menschlichem Antikörper
zu ligieren aus etlichen getrennten Oligonukleotiden mit überlappenden
Sektionen an den Enden synthetisiert und die Oligonukleotide werden
dann in eine integrierte DNA synthetisiert. Die so erhaltene DNA
wird mit einer DNA ligiert, kodierend einen C-Bereich von menschlichem
Antikörper
und dann in einen Expressionsvektor integriert, der in einen Wirt
zur Antikörperproduktion
eingeführt
wird (siehe europäische
Patentanmeldung
EP 239400 und
internationale Patentanmeldung WO92/19759).
-
Für die FRs
von menschlichem Antikörper,
die mit den CDRs ligiert werden, werden FRs selektiert, die für CDRs eine
günstige
Antigen-Bindungsstelle bieten. Wenn gewünscht, können Aminosäuren in den FRs von dem Antikörper-V-Bereich
so substituiert werden, dass der CDR des humanisierten Antikörpers eine
geeignete Antigen-Bindungsstelle bilden kann (Sato, K. et al., Cancer
Res. (1993) 53, 851-856).
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
des humanisierten Antikörpers
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung beinhaltet humanisierten
PM-1-Antikörper (siehe
internationale Patentanmeldung WO92/19759). Bei dem humanisierten
PM-1-Antikörper
wurden CDRs des PM-1-Antikörpers,
abstammend von einer Maus, mit den FRs des menschlichen Antikörpers REI
für die
L-Kette ligiert und den FRs des menschlichen Antikörpers NEW
und ein Teil der Aminosäurereste
der FRs wurde substituiert, um eine Antigen-Bindungsaktivität zu erhalten.
-
Um
einen Anti-IL-6-Rezeptorantikörper
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung zu erzeugen, wird das
Antikörpergen
in einen Expressionsvektor integriert, um unter der Kontrolle eine
Expressions-regulatorischen Region exprimiert zu werden, z.B. einem
Enhancer und/oder einem Promotor. Darauffolgend wird der Expressionsvektor
in eine Wirtszelle transformiert und der Antikörper dann darin exprimiert.
-
Das
Antikörpergen
kann durch separate Integration von DNAs exprimiert werden, kodierend
eine schwere Kette (H-Kette) und eine leichte Kette (L-Kette) eines
Antikörpers
in einen Expressionsvektor und Cotransformation der Wirtszelle oder
durch Integration einer DNA, kodierend eine H-Kette und eine L Kette
in einen einzelnen Expressionsvektor und Transformation der Wirtszelle
(internationale Patentveröffentlichung WO94/11523).
-
Ein
chimärer
Antikörper
besteht aus den V-Bereichen eines Antikörpers, abstammend von einem
anderen Säuger
als einem Menschen und den C-Bereichen, abstammend von menschlichem
Antikörper,
wobei der humanisierte Antikörper
aus den CDRs von Antikörpern
besteht, abstammend von einem anderen Säuger als dem Menschen und den
FRs und C-Bereichen eines Antikörpers,
abstammend von einem menschlichen Antikörper. Dementsprechend ist die
Antigenizität
im menschlichen Körper
reduziert, da die Aminosäuresequenzen,
die von einem anderen Säuger
als dem Menschen abstammen, in dem obigen Antikörper auf ein Minimum reduziert
sind, so dass diese als aktiver Bestandteil von Therapeutika gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind.
-
Als
C-Bereich des menschlichen Antikörpers
kann z.B. Cγ1,
Cγ2, Cγ3 oder Cγ4 verwendet
werden. Der C-Bereich des menschlichen Antikörpers kann auch modifiziert
werden, um die Stabilität
des Antikörpers oder
seine Produktion zu verbessern.
-
5. Antikörperfragmente
und modifizierte Antikörper
-
Antikörper zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung können Fragmente eines Antikörpers sein oder
modifizierte Versionen davon, solange sie an den IL-6-Rezeptor binden
und dadurch die Bindung von IL-6 an den IL-6-Rezeptor inhibieren, um die Signalübertragung
zu blockieren und die biologische Aktivität von IL-6 zu inhibieren. Sie
sind Antikörperfragmente
oder modifizierte Antikörper,
die, wenn sie in Kombination mit einem Stickstofflost-Antikrebsmittel
verwendet werden, eine höhere
therapeutische Wirkung gegen Myelom aufweisen als der IL-6-Rezeptor-Antikörper allein
oder ein Stickstofflost-Antikrebsmittel allein.
-
Beispielsweise
können
als Fragmente von Antikörpern
Fab, F(ab')2, Fv
oder Einzelketten-Fv (scFv) erwähnt
werden, worin die Fvs der H-Kette und L-Kette über einen geeigneten Linker
ligiert wurden. Spezifisch werden Antikörper mit einem Enzym, z.B.
Papain oder Pepsin behandelt, um Antikörperfragmente zu erzeugen oder
Gene, kodierend diese Antikörperfragmente
werden konstruiert und dann in einen Expressionsvektor integriert,
der in einer geeigneten Wirtszelle exprimiert wird (siehe z.B. Co,
M.S. et al., J. Immunol. (1994) 152, 2968-2976; Better, M. und Horwitz,
A.H., Methods Enzymol. (1989) 178, 476-496; Plucktrun, A. und Skerra, A.,
Methods Enzymol. (1989) 178, 497-515; Lamoyi, E., Methods Enzymol.
(1986) 121, 652-663; Rousseaux, J. et al., Methods Enzymol. (1986)
121, 663-669; Bird, R.E. und Walker, B. W., Trends Biotechnol. (1991)
9, 132-137).
-
scFv
kann durch Ligation eines V-Bereichs einer H-Kette und eines V-Bereichs
einer L-Kette eines Antikörpers
erhalten werden. Bei scFv werden der V-Bereich der H-Kette und der
V-Bereich der L-Kette vorzugsweise über einen Linker ligiert, vorzugsweise
einen Peptidlinker (Huston, J.S. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.
(1988) 85, 5879-5883). Der V-Bereich der H-Kette und der V-Bereich der L-Kette
in scFv können
von irgendeinem der oben erwähnten
Antikörper
abstammen. Als Peptidlinker zur Ligation der V-Bereiche kann irgendein
einzelkettiges Peptid, umfassend z.B. 12 bis 19 Aminosäurereste,
verwendet werden.
-
DNA,
die scFv kodiert, kann unter Verwendung einer DNA erhalten werden,
die eine H-Kette kodiert oder eines V-Bereichs einer H-Kette des
obigen Antikörpers
und einer DNA, kodierend eine L-Kette oder einen V-Bereich einer
L-Kette des obigen Antikörpers
als Matrize durch Amplifikation des Teils der DNA, kodierend die
gewünschte
Aminosäuresequenz
unter den obigen Sequenzen durch das PCR-Verfahren mit dem Primerpaar,
das die beiden Enden spezifiziert und durch weitere Amplifikation
der Kombination von DNA, kodierend den Peptidlinkerbereich und das
Primerpaar, das die beiden Enden der mit der H-Kette bzw. der L-Kette
zu ligierenden DNA definiert.
-
Sobald
DNAs, kodierend scFv, konstruiert sind, kann ein Expressionsvektor,
der sie enthält
und ein Wirt, transformiert mit dem Expressionsvektor, durch konventionelle
Verfahren erhalten werden und scFv kann unter Verwendung des resultierenden
Wirts durch konventionelle Verfahren erhalten werden.
-
Antikörperfragmente
können
diejenigen Antikörperfragmente
sein, bei denen ein Teil ihrer Sequenz eine Mutation, Substitution,
Deletion oder Insertion durchlaufen hat. Diese Antikörperfragmente
können
erhalten werden, indem das Gen hierfür auf ähnliche Weise, wie oben erwähnt, erhalten
wird und indem man es in einem Wirt exprimieren läßt. "Antikörper", wie in dem Anspruch
der vorliegenden Anmeldung verwendet, umfasst diese Antikörperfragmente.
-
Als
modifizierte Antikörper
können
Anti-IL-6-Rezeptorantikörper,
assoziiert mit verschiedenen Molekülen, wie z.B. Polyethylenglykol
(PEG) verwendet werden. "Antikörper", wie in dem Anspruch
der vorliegenden Anmeldung verwendet, umfasst diese modifizierten
Antikörper.
Diese modifizierten Antikörper
können
durch chemische Modifikation der so erhaltenen Antikörper erhalten
werden. Diese Verfahren wurden bereits auf dem Gebiet etabliert.
-
6. Expression und Produktion
von rekombinanten Antikörpern,
veränderten
Antikörpern
und Antikörperfragmenten
-
Antikörpergene,
die wie oben erwähnt
konstruiert wurden, können
auf bekannte Weise exprimiert und erhalten werden. Im Fall von Säugerzellen kann
die Expression unter Verwendung eines Expressionsvektors bewirkt
werden, der einen üblicherweise
verwendeten nützlichen
Promotor enthält,
ein zu exprimierendes Antikörpergen
und eine DNA, worin das Poly-A-Signal operabel an das 3'-stromabwärts gelegene
Ende gebunden wurde. Beispiele für
einen Promotor/Enhancer beinhalten den menschlichen Zytomegalievirus-Immediate-Early-Promotor/Enhancer.
-
Zusätzlich kann
als Promotor/Enhancer, der für
die Expression eines Antikörpers
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann,
ein viraler Promotor/Enhancer verwendet werden, wie z.B. ein Retrovirus,
Polyomavirus, Adenovirus und Simianvirus 40 (SV40) und Promotor/Enhancer,
die von Säugerzellen
abstammen, wie z.B. dem menschlichen Elongationsfaktor 1α (HEF1α).
-
Beispielsweise
kann eine Expression einfach durch das Verfahren von Mulligan, R.C.
et al. (Nature (1979) 277, 108-114) bewirkt werden, wenn der SV40-Promotor/Enhancer
verwendet wird und durch das Verfahren von Mizushima, S. et al.
(Nucleic Acids Res. (1990) 18, 5322), wenn der HEF1α-Promotor/Enhancer verwendet
wird.
-
Im
Fall von E. coli kann die Expression durch operables Anbinden eines üblicherweise
verwendeten Promotors, einer Signalsequenz für die Antikörpersekretion und eines Antikörpergens,
das exprimiert werden soll, durchgeführt werden, gefolgt von der
Expression. Als Promotor kann beispielsweise der lacZ-Promotor und
der araB-Promotor erwähnt
werden. Das Verfahren von Ward, E.S. et al. (Nature (1989) 341,
544-546; FASEB J. (1992) 6, 2422-2427) kann verwendet werden, wenn
der lacZ-Promotor verwendet wird und das Verfahren von Better, M.
et al. (Science (1988) 240, 1041-1043)
kann verwendet werden, wenn der araB-Promotor verwendet wird.
-
Als
Signalsequenz für
die Antikörpersekretion
kann die pelB-Signalsequenz (Lei, S.P. et al., J. Bacteriol. (1987)
169, 4379-4383) verwendet werden, wenn im Periplasma von E. coli
produziert wird. Nach Abtrennung des im Periplasma erzeugten Antikörpers kann
die Struktur des Antikörpers
auf geeignete Weise neu gefaltet werden, bevor er verwendet wird
(siehe z.B. internationale Patentanmeldung WO96/30394).
-
Als
Replikationsursprung können
diejenigen verwendet werden, die von SV40, Polyomavirus, Adenovirus,
Rinder-Papillomvirus (BPV) und ähnlichem
abstammen. Weiterhin können
für die
Genamplifikation in dem Wirtszellsystem Expressionsvektoren als
Selektionsmarker, das Aminoglycosidtransferase (APH) -Gen, das Thymidinkinase
(TK) -Gen, das E. coli-Xanthinguaninphos phoribosyltransferase (Ecogpt)
-Gen, das Dihydrofolatreduktase (dhfr) -Gen und ähnliche enthalten.
-
Für die Produktion
von Antikörper
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung kann jedes Produktionssystem
verwendet werden und das Produktionssystem für die Antikörperherstellung umfasst in
vitro- oder in vivo-Produktionssysteme.
-
Als
in vitro-Produktionssystem kann ein Produktionssystem erwähnt werden,
das eukaryontische Zellen verwendet und ein Produktionssystem, das
prokaryontische Zellen verwendet.
-
Wenn
eukaryontische Zellen verwendet werden gibt es Produktionssysteme,
die tierische Zellen, Pflanzenzellen und Pilzzellen verwenden. Bekannte
tierische Zellen beinhalten (1) Säugerzellen, wie z.B. CHO-Zellen,
COS-Zellen, Myelomzellen, Baby-Hamster-Nieren (BHK) -Zellen, HeLa-Zellen
und Verozellen, (2) amphibische Zellen, wie z.B. Xenopus-Oozyten
oder (3) Insektenzellen, wie z.B. sf9, sf21 und Tn5. Bekannte Pflanzenzellen
beinhalten z.B. diejenigen, die von der Nicotiana-Familie abstammen,
genauer gesagt Zellen, abgeleitet von Nicotiana tabacum, der einer
Calluskultur unterzogen wurde. Bekannte Pilzzellen beinhalten (1)
Hefen, wie z.B. die der Saccharomyces-Familie, genauer gesagt Saccharomyces
cerevisiae oder (2) Schimmelpilze, wie z.B. die der Gattung Aspergillus,
genauer gesagt Aspergillus niger.
-
Wenn
prokaryontische Zellen verwendet werden, gibt es Produktionssysteme,
die bakterielle Zellen verwenden. Bekannte bakterielle Zellen beinhalten
Escherichia coli und Bacillus subtilis.
-
Durch
Einführung
des Gens des gewünschten
Antikörpers
durch Transformation in diese Zellen und Kultivierung der transformierten
Zellen in vitro kann der Antikörper
erhalten werden. Die Kultivierung wird durch bekannte Verfahren
durchgeführt.
Beispielsweise kann als Kulturflüssigkeit
für die
Säugerzellen
DMEM, MEM, RPMI1640, IMDM und ähnliches
verwendet werden und Serumzusätze
wie fötales
Kälberserum
(FCS) können damit
in Kombination verwendet werden. Zusätzlich können Antikörper in vivo durch Implantation
von Zellen, worin das Antikörpergen
eingeführt
wurde, in die Peritonealhöhlung
eines Tiers und ähnliches
erzeugt werden.
-
Als
in vivo-Produktionssysteme können
diejenigen erwähnt
werden, die Tiere verwenden und diejenigen, die Pflanzen verwenden.
Wenn Tiere verwendet werden, gibt es Produktionssysteme, die Säuger und
Insekten verwenden.
-
Als
Säuger
können
Ziegen, Schweine, Schafe, Mäuse
und Rinder verwendet werden (Glaster, V., SPECTRUM Biotechnology
Applications, 1993).
-
Wenn
Säuger
verwendet werden, können
transgene Tiere verwendet werden. Zum Beispiel werden Antikörpergene
in das Gen inseriert, das Protein kodiert, das inhärent in
der Milch produziert wurde, wie z.B. Ziegen-β-Casein, um Fusionsgene zu erzeugen.
DNA-Fragmente, enthaltend das Fusionsgen, in das das Antikörpergen
inseriert wurde, werden in einen Ziegen-Embryo injiziert und der Embryo wird
in eine weibliche Ziege eingeführt.
Der gewünschte
Antikörper
wird von der durch die transgene Ziege erzeugten Milch erhalten, die
der Ziege geboren wurde, die den Embryo erhielt oder seine Nachkommen.
Um die Menge der erzeugten Milch zu steigern, die den gewünschten
Antikörper
enthält,
erzeugt von der transgenen Ziege, können der trangenen Ziege Hormone,
je nach Bedarf, verabreicht werden (Ebert, K.M. et al., Bio/Technology
(1994) 12, 699-702).
-
Als
Insekten können
Seidenwürmer
verwendet werden. Wenn Seidenwürmer
verwendet werden, wird Baculovirus, in das das gewünschte Antikörpergen
inseriert wurde, in den Seidenwurm infiziert und der gewünschte Antikörper kann
aus der Körperflüssigkeit
des Seidenwurms erhalten werden (Maeda, S. et al., Nature (1985)
315, 592-594).
-
Wenn
weiterhin Pflanzen verwendet werden, kann z.B. Tabak verwendet werden.
Wenn Tabak verwendet wird, wird das gewünschte Antikörpergen
in einen Expressionsvektor für
Pflanzen inseriert, z.B. pMON 530, und dann wird der Vektor in ein
Bakterium, wie z.B. Agrobacterium tumefaciens, eingeführt. Das
Bakterium wird dann in Tabak infiziert, wie z.B. Nicotiana tabacum,
um den gewünschten
Antikörper
aus den Blättern des
Tabaks zu erhalten (Ma, J.K. et al., Eur. J. Immunol. (1994) 24,
131-138).
-
Ein
Antikörpergen
wird wie oben erwähnt
in diese Tiere oder Pflanzen eingeführt und dann wird der Antikörper in
solchen Tieren und Pflanzen erzeugt und daraus gesammelt.
-
Wenn
Antikörper
in in vitro- oder in vivo-Produktionssystemen, wie oben erwähnt, erzeugt
wird, werden DNAs, kodierend eine H-Kette und eine L-Kette des Antikörpers separat
in Expressionsvektoren integriert und der Wirt wird simultan transformiert
oder eine DNA, kodierend eine H-Kette und eine L-Kette eines Antikörpers wird
in einen einzelnen Expressionvektor integriert und der Wirt wird
damit transformiert (internationale Patentanmeldung WO94/11523).
-
7. Abtrennung und Reinigung
eines Antikörpers
-
Antikörper, die
wie oben beschrieben exprimiert und produziert wurden, können von
innen oder außen von
der Wirtszelle getrennt und dann zur Homogenität gereinigt werden. Die Abtrennung
und Reinigung des Antikörpers zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung kann durch Abtrenn- und
Reinigungsverfahren bewirkt werden, die konventionell für Proteine
verwendet werden, ohne irgendeine Begrenzung.
-
Zum
Beispiel kann die Abtrennung und Reinigung des Antikörpers durch
Kombination in geeigneter Weise einer Säulenchromatographie, wie z.B.
einer Affinitätschromatographie,
Filtration, Ultrazentrifugation, Aussalzen, Dialyse und ähnlichem
bewirkt werden (Antibodies: A Laboratory Manual, Ed Harlow und David
Lane, Cold Spring Harbor Laboratory, 1988).
-
Als
Säule,
die für
die Affinitätschromatographie
verwendet wird, können
eine Protein A-Säule
und eine Protein G-Säule
erwähnt
werden. Beispiele für
Säulen,
die eine Protein A-Säule
verwenden sind Hyper D, POROS, Sepharose F.F. (Pharmacia) und ähnliche.
-
Eine
andere als eine Affinitätschromatographie
beinhaltet z.B. eine Ionenaustauschchromatographie, hydrophobe Chromatographie,
Gelfiltration, Umkehrphasenchromatographie, Absorptionschromatographie und ähnliche
(Strategies for Protein Purification and Characterization: A Laboratory
Course Manual, Ed Daniel, R. Marshak et al., Cold Spring Harbor
Laboratory Press, 1996). Weiterhin kann die Chromatographie unter
Verwendung einer Flüssigphasenchromatographie,
wie z.B. HPLC, FPLC und ähnlichem
durchgeführt
werden.
-
8. Messung der Antikörperkonzentration
-
Die
Konzentration eines wie oben erhaltenen Antikörpers kann durch Messung der
Absorption oder durch einen enzymgebundenen Immunosorbentassay (ELISA)
und ähnliches
bestimmt werden. Wenn so eine Absorptionsmessung verwendet wird,
wird der erhaltene Antikörper
in geeigneter Weise mit PBS verdünnt
und dann wird die Absorption bei 280 nm gemessen, gefolgt von einer
Berechnung unter Verwendung des Absorptionskoeffizienten von, obwohl
dies je nach Art und Subklassen unterschiedlich ist, 1,4 OD bei
1 mg/ml im Fall eines menschlichen Antikörpers.
-
Wenn
das ELISA-Verfahren verwendet wird, wird die Messung wie folgt durchgeführt. So
werden 100 μl
of Ziegen-anti-menschlicher IgG-Antikörper, verdünnt auf 1 μg/ml in 0,1 M Bicarbonatpuffer,
pH 9,6 zu einer Platte mit 96 Vertiefungen (Nunc) zugefügt und dieses
wird über
Nacht bei 4°C
zum Immobilisieren des Antikörpers
inkubiert. Nach dem Blockieren werden 100 μl von jeweils dem geeignet verdünnten Antikörper der vorliegenden
Erfindung oder Proben, enthaltend den Antikörper oder 100 μl menschliches
IgG mit bekannter Konzentration als Konzentrationsstandard zugefügt und 1
Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Nach
dem Waschen werden 100 μl
eines 5.000fach verdünnten
alkalischen Phosphatase-markierten anti-menschlichen IgG-Antikörpers zugefügt und 1
Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Nach dem Waschen wird die Substratlösung zugefügt und inkubiert,
gefolgt von einer Messung der Absorption bei 405 nm unter Verwendung
des MICROPLATE READER Model 3550 (Bio-Rad), um die Konzentration
des gewünschten
Antikörpers,
basierend auf der Absorption des Konzentrationsstandard-IgGs zu
berechnen.
-
Zur
Bestimmung der Antikörperkonzentration
kann BIAcore (Pharmacia) verwendet werden.
-
9. Bestätigung der
Aktivität
des Antikörpers
-
Die
Bewertung der Aktivität
eines Anti-IL-6-Rezeptorantikörpers
der vorliegenden Erfindung kann unter Verwendung eines üblichen
bekannten Verfahrens durchgeführt
werden. IL-6 wird einer Platte zugefügt, worin IL-6-reaktive Zellen,
wie HN60.BSF2-Zellen, kultiviert wurden. Dann wird die Bewertung
in Gegenwart von Anti-IL-6-Rezeptorantikörper unter Verwendung eines
Einbaus von 3H-markiertem Thymidin durch
IL-6-abhängige
Zellen als Index durchgeführt.
-
Alternativ
werden 125I-markiertes IL-6 und Anti-IL-6-Rezeptorantikörper einer
Platte zugefügt,
worin IL-6-Rezeptor-exprimierende Zellen, wie z.B. U266, kultiviert
wurden und dann wird die Menge von 125I-markiertem
IL-6, das an die IL-6-exprimierenden Zellen gebunden ist, zur Bewertung
bestimmt (Antibodies: A Laboratory Manual. Ed Harlow und David Lane,
Cold Spring Harbor Laboratory, 1988).
-
Als
Verfahren zur Bestimmung der Antigen-Bindungsaktivität des Anti-IL-6-Rezeptorantikörpers zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung können
ein ELISA, EIA (Enzymimmunoassay), RIA (Radioimmunoassay) oder das
fluoreszierende Antikörperverfahren
verwendet werden.
-
Wenn
ein ELISA verwendet wird, wird beispielsweise der IL-6-Rezeptor
einer Platte mit 96 Vertiefungen zugefügt, worauf Antikörper gegen
IL-6-Rezeptor immobilisiert
wurde und dann werden Proben, enthaltend den gewünschten Anti-IL-6-Rezeptorantikörper, z.B.
ein Kulturüberstand
von Anti-IL-6-Rezeptorantikörper-erzeugenden
Zellen oder gereinigter Antikörper
hinzugefügt.
Ein sekundärer
Antikörper,
der den gewünschten
Anti-IL-6-Rezeptorantikörper
erkennt, markiert mit einem Enzym, wie z.B. einer alkalischen Phosphatase,
wird zugefügt
und die Platte wird inkubiert, gewaschen und dann wird das Enzymsubstrat,
wie z.B. p-Nitrophenylphosphat zugefügt. Daraufhin wird die Absorption
gemessen, um die Antigen-Bindungsaktivität zu bewerten. Ein löslicher
IL-6-Rezeptor kann als IL-6-Rezeptor verwendet werden.
-
Als
Verfahren zur Messung der Inhibitionsaktivität der Liganden-Rezeptorbindung des
Anti-IL-6-Rezeptorantikörpers
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung kann der konventionelle
Zell-ELISA oder der Ligandenrezeptor-Bindungsassay verwendet werden.
-
Im
Fall eines Zell-ELISAs werden z.B. Zellen, die IL-6-Rezeptor exprimieren,
in einer Platte mit 96 Vertiefungen kultiviert und dann mit Paraformaldehyd
usw. immobilisiert. Alternativ werden Membranfraktionen von Zellen,
die IL-6-Rezeptor exprimieren hergestellt und eine Platte mit 96
Vertiefungen, worauf IL-6-Rezeptoren immobilisiert wurden, wird
hergestellt. Hierzu wird eine Probe zugefügt, die den gewünschten
Anti-IL-6-Rezeptorantikörper enthält, z.B.
ein Kulturüberstand
von Anti-IL-6-Rezeptorantikörper
erzeugenden Zellen und gereinigte Antikörper und IL-6, markiert mit
einem Radioisotop, wie z.B. 125I, woraufhin
die Platte inkubiert und gewaschen wird und die Radioaktivität zur Bestimmung
der Menge von IL-6,
gebunden an den IL-6-Rezeptor gemessen wird, um dadurch die Inhibitionsaktivität der Ligangen-Rezeptorbindung
des Anti-IL-6-Rezeptorantikörpers
zu bewerten.
-
Der
Inhibitionsassay der IL-6-Bindung an den IL-6-Rezeptor auf den Zellen,
Zellen, die IL-6-Rezeptoren exprimieren, werden durch Zentrifugation
usw. abgetrennt und resuspendiert, um eine Zellsuspension herzustellen.
Eine Lösung
von IL-6, markiert mit einem Radioisotop, wie z.B. 125I
oder eine Mischung von nicht-markiertem IL-6 und markiertem IL-6
und eine Lösung,
enthaltend Anti-IL-6-Rezeptorantikörper, dessen Konzentration
eingestellt wurde, werden der Zellsuspension zugefügt. Nach
einer Inkubation für
eine bestimmte Zeitspanne werden die Zellen abgetrennt und die Radioaktivität des markierten
IL-6, gebunden an die Zelle, wird gemessen.
-
Zur
Bewertung der Aktivität
des obigen Antikörpers
kann BIAcore (Pharmacia) verwendet werden.
-
10. Verabreichungsverfahren
und pharmazeutische Präparation
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Melphalan und Anti-IL-6-Rezeptorantikörper in Kombination verwendet. "In Kombination verwendet", wie hier verwendet,
bezieht sich auf einen Fall, worin pharmazeutische Zusammensetzungen
zu unterschiedlichen Zeitpunkten verabreicht werden, einen Fall,
worin pharmazeutische Zusammensetzungen gleichzeitig verabreicht
werden und einen Fall, worin eine pharmazeutische Zusammensetzung,
enthaltend sowohl Melphalan als auch Anti-IL-6-Rezeptorantikörper, verabreicht
wird.
-
In
den ersteren beiden Fällen
kann eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend Melphalan und
eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend den Anti-IL-6-Rezeptorantikörper, auf
demselben Verabreichungsweg oder auf unterschiedlichen Verabreichungswegen
verabreicht werden. Jede dieser pharmazeutischen Zusammensetzungen
wird verabreicht, um zumindest teilweise die pathologischen Symptome von
Patienten, die an Erkrankungen leiden, zu heilen oder zu inhibieren.
Die Verabreichungszeitspanne kann je nach Bedarf abhängig vom
Alter und Zustand des Patienten gewählt werden.
-
Vorzugsweise
können
pharmazeutische Zusammensetzungen, umfassend einen Anti-IL-6-Rezeptorantikörper parenteral,
z.B. über
eine intravenöse
Injektion, Tropf, intramuskuläre
Injektion, intraperitoneale Injektion, subkutane Injektion und ähnliches
entweder systemisch oder lokal verabreicht werden. Als lokale Dosierungsformen
werden vorzugsweise externe Präparationen,
lokale Injektionen und ähnliches
verwendet. Externe Präparationen
werden aus Einreibungsmitteln wie Salben, Gels, Cremes, Emulsionen
und Flüssigkeiten, Pflastern,
Heftpflastern, wie z.B. Klappen und Sprühvorrichtungen wie Sprays und
Pulvern gewählt.
-
Die
effektive Dosierung eines Anti-IL-6-Rezeptorantikörpers wird
aus einem Bereich von 0,001 mg bis 1.000 mg pro kg Körpergewicht
pro Tag gewählt.
Vorzugsweise wird die Dosierung aus einem Bereich von 0,01 bis 50
mg pro Körpergewicht
gewählt.
Die obigen Dosierungen hängen
von den pathologischen Zuständen
ab und sind daher nicht auf diese Werte begrenzt. Die Anzahl der
Verabreichungen wird üblicherweise
gewählt aus
ein- oder zweimal täglich,
einmal pro zwei oder einige Tage oder einmal pro ein bis vier Wochen,
ist jedoch nicht hierauf begrenzt.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die Melphalan umfassen, werden vorzugsweise oral
verabreicht, jedoch können
sie abhängig
von der Natur des Wirkstoffs, dem Zustand des Patienten und ähnlichen ebenfalls
parenteral verabreicht werden. Zum Beispiel als intravenöse Injektion,
Tropf, interarterielle Injektion, intramuskuläre Injektion, Intratumorinjektion,
Intratoraxinjektion oder intraperitoneale Injektion, entweder systemisch
oder lokal.
-
Die
effektive Dosis von Melphalan für
eine orale Verabreichung liegt bei 1 bis 20 mg pro Tag, jeden Tag
oder 1- bis 6mal pro Woche oder als hochdosierte intravenöse Injektion
oder Infusion, einzelne oder multiple Dosierungen von 20 bis 200
mg/m2 werden verwendet.
-
Melphalan
kann nicht nur allein verabreicht werden, sondern auch in Kombination
mit Vincristin, Adriamycin, Prednisolon und ähnlichen, je nach Bedarf.
-
Wenn
eine pharmazeutische Zusammensetzung, die Melphalan umfasst, simultan
mit dem Anti-IL-6-Rezeptorantikörper
verabreicht wird, liegt das Verhältnis,
wenn mit einer täglichen
oralen Verabreichung von Melphalan kombiniert wird, bei dem 0,01-
bis 1.000fachen (Gewichtsverhältnis)
relativ zu der Melphalandosis, obwohl dies sich je nach Bedingung
des Patienten und Verabreichungsvorschrift unterscheidet. Alternativ
kann eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend ein bestimmtes
Verhältnis
der beiden Mittel, verabreicht werden. Jedoch, wie oben erwähnt, variiert
das Dosisverhältnis
je nach Zustand des Patienten usw. und ist daher nicht auf das oben
erwähnte
Verhältnis
begrenzt.
-
Es
ist auch möglich,
eine Behandlungsvorschrift vorzusehen, worin eine pharmazeutische
Zusammensetzung, die Melphalan und einen Anti-IL-6-Rezeptorantikörper umfasst,
zu unterschiedlichen Zeitpunkten verabreicht wird. Bei Patienten,
bei denen z.B. durch Anwendung von Melphalan oder eine kombinierte
Therapie, beinhaltend das Mittel als konstituierendes Element, eine
Remission eingeführt
wurde, kann der Anti-IL-6-Rezeptorantikörper verabreicht werden, um
die Remission aufrechtzuerhalten. Weiterhin kann eine Verabreichung
von Melphalen oder eine kombinierte Therapie mit diesem Mittel als
konstituierendem Element und eine Verabreichung des Anti-IL-6-Rezeptorantikörpers alle
1 bis 4 Wochen wiederholt werden. Für Melphalan und den Anti-IL-6-Rezeptorantikörper wird
vorzugsweise das Erstere zuerst gegeben, jedoch kann auch das Letztere
zuerst gegeben werden, abhängig
vom Zustand des Patienten.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung, die Melphalan umfassen,
pharmazeutische Zusammensetzungen, die Anti-IL-6-Rezeptorantikörper umfassen
und pharmazeutische Zusammensetzungen, die Melphalan und Anti-IL-6-Rezeptorantikörper gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen, können
pharmazeutisch akzeptable Träger
und/oder Additive, abhängig
vom Verabreichungsweg, enthalten.
-
Beispiele
für solche
Träger
oder pharmazeutische Additive beinhalten Wasser, ein pharmazeutisch
akzeptables organisches Lösungsmittel,
Collagen, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, ein Carboxyvinylpolymer,
Natriumcarboxymethylcellulose, Natrium, Polyacrylatnatriumalginat,
wasserlösliches
Dextran, Natriumcarboxymethylstärke,
Pektin, Methylcellulose, Ethylcellulose, Xanthangummmi, Gummi arabicum,
Casein, Gelatine, Agar, Diglycerin, Glycerin, Propylenglykol, Polyethylenglykol,
Vaseline, Paraffin, Stearylalkohol, Stearinsäure, menschliches Serumalbumin
(HSA), Mannit, Sorbit, Lactose, pharmazeutisch akzeptable Tenside
und ähnliches.
-
Die
tatsächlichen
Additive werden aus dem obigen oder Kombinationen davon gewählt, abhängig von der
Dosierungsform des Therapeutikums der vorliegenden Erfindung, sind
jedoch nicht darauf begrenzt.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch eine simultane oder sequenzielle
kombinierte Verabreichung eines Pharmazeutikums der vorliegenden
Erfindung mit einem anderen Mittel, einem biologischen Mittel oder einem
synthetischen Mittel. Andere Mittel werden aus anti-entzündlichen
Mitteln, Antiallergika, Antiblutplättchenmitteln, anderen Antikrebsmitteln
oder denjenigen gewählt,
die die Aktivität
des Ziels der vorliegenden Erfindung erhöhen oder unterstützen.
-
Beispiele
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun im Detail unter Bezugnahme auf die
folgenden Referenzbeispiele, experimentellen Beispiele und Arbeitsbeispiele
erklärt.
Es sollte festgehalten werden, dass die vorliegende Erfindung in
keiner Weise auf diese Beispiele begrenzt ist.
-
Referenzbeispiel 1
-
Konstruktion des Anti-IL-6-Rezeptorantikörpers PM-1
-
Der
gemäß dem Verfahren
von Hirata et al. (J. Immunol. (1989) 143, 2000-2006) hergestellte
Anti-IL-6-Rezeptorantikörper
MT18 wurde an CNBraktivierte Sepharose 4B (hergestellt von Pharmacia
Fine Chemicals, Piscataway, NJ) gemäß den beigefügten Anweisungen,
um IL-6-Rezeptor zu reinigen (Yamasaki et al, Science (1988) 241,
825-828), gebunden.
-
So
wurde eine menschliche Myelomzelllinie U266 in 1 mM p-Paraaminophenylmethansulfonylfluoridhydrochlorid
(hergestellt von Wako Chemicals) (Digitoninpuffer) löslich gemacht,
enthaltend 1% Digitonin (hergestellt von Wako Chemicals), 10 mM
Triethanolamin (pH 7,8) und 0,15 M NaCl und dann mit einem MT18-Antikörper vermischt,
konjugiert an Sepharose 4B-Kügelchen.
Die Kügelchen
wurden dann sechsmal mit dem Digitoninpuffer gewaschen, um einen
teilweise gereinigten IL-6-Rezeptor, der für die Immunisierung verwendet werden
sollte, herzustellen.
-
BALB/c-Mäuse wurden
viermal alle 10 Tage mit dem oben erwähnten teilweise gereinigten
IL-6-Rezeptor, erhalten von 3 × 109 U266-Zellen, immunisiert und dann wurden
Hybridome gemäß einem
konventionellen Verfahren hergestellt. Ein Kulturüberstand
der Hybridome von wachstumspositiven Vertiefungen wurde im Hinblick
auf seine Fähigkeit
zur Bindung an IL-6-Rezeptor durch das unten beschriebene Verfahren
bewertet. 5 × 107 U266-Zellen wurden mit 35S-Methionin
(2,5 mCi) markiert und in dem obigen Digitoninpuffer löslich gemacht.
-
Die
löslich
gemachten U266-Zellen wurden mit 0,04 ml MT18-Antikörper vermischt,
konjugiert an Sepharose 4B-Kügelchen
und dann sechsmal in dem Digitoninpuffer gewaschen. Unter Verwendung
von 0,25 ml des Digitoninpuffers (pH 3,4), wurde 35S-Methionin-markierter
IL-6-Rezeptor eluiert, der mit 0,025 ml 1 M Tris, pH 7,4 neutralisiert
wurde. Der Hybridom-Kulturüberstand,
0,05 ml wurde mit 0,01 ml Protein G-Sepharose (hergestellt von Pharmacia)
vermischt.
-
Nach
einem Waschen wurde die Sepharose mit 0,005 ml Lösung des oben hergestellten 35S-markierten IL-6-Rezeptors inkubiert.
Immunpräzipitierende
Substanzen wurden durch SDS-PAGE analysiert, um die Kulturüberstände von
Hybridomen zu suchen, die mit dem IL-6-Rezeptor reagierten. Im Ergebnis
wurde ein reaktionspositiver Hybridomklon PM-1 etabliert. Der Anti-IL-6-Rezeptorantikörper PM-1,
der von dem Hybridom PM-1 produziert wurde, hat den IgG1-κ-Subtyp.
-
Die
Aktivität
des Antikörpers,
der von dem Hybridom PM-1 erzeugt wurde, um die Bindung von IL-6
an den IL-6-Rezeptor zu inhibieren, wurde unter Verwendung einer
menschlichen Myelomzelllinie U266 bewertet. Rekombinantes menschliches
IL-6 wurde aus E. coli hergestellt (Hirano et al., Immunol. Lett.
(1988) 17, 41) und mit 125I unter Verwendung
des Bolton-Hunter-Reagenzes markiert (New England Nclear, Boston,
MA) (Taga et al., J. Exp. Med. (1987) 166, 967).
-
4 × 105 U266-Zellen wurden mit einem Kulturüberstand
von 70% (V/V) Hybridom PM-1 und 14.000 CPM von 125I-markiertem
IL-6 bei Raumtemperatur für
eine Stunde in Gegenwart eines 100fachen Überschusses von nichtmarkiertem
IL-6 kultiviert. Siebzig Mikroliter einer Probe wurden auf 300 μl FCS in
ein 400 μl
Mikrozentrifugen-Polyethylenröhrchen
geschichtet, zentrifugiert und dann wurde die Radioaktivität der Zellen
gemessen. Das Ergebnis zeigte, dass der von dem Hybridom PM-1 erzeugte
Antikörper
die Bindung von IL-6 an den IL-6-Rezeptor inhibiert.
-
Referenzbeispiel 2
-
Konstruktion eines umgeformten
menschlichen PM-1-Antikörpers
-
Ein
umgeformter menschlicher PM-1-Antikörper wurde durch das in der
internationalen Patentanmeldung WO92/19759 beschriebene Verfahren
erhalten. Aus dem Hybridom PM-1, hergestellt gemäß Referenzbeispiel 1, wurde
Gesamt-RNA gemäß dem konventionellen
Verfahren hergestellt, woraus eine einzel strängige cDNA synthetisiert wurde.
Durch das Polymerase-Kettenreaktionsverfahren (PCR) wurde eine DNA,
die den V-Bereich des Maus-PM-1-Antikörpers kodierte, amplifiziert.
Die in dem PCR-Verfahren verwendeten Primer sind die in Jones, S.T.
et al., Bio/Technology (1991) 9, 88-89, beschriebenen.
-
Die
PCR-amplifizierten DNA-Fragmente wurden gereinigt, um DNA-Fragmente
zu erhalten, die das Gen enthielten, das den V-Bereich der Maus-κ-Typ-L-Kette kodierte
und DNA-Fragmente, enthaltend das Gen, das den V-Bereich der Maus-γ-Typ-H-Kette
kodierte. Diese DNA-Fragmente wurden in das Plasmid pUC19 ligiert,
das dann in kompetente E. coli-Zellen CH5α transfiziert wurde, um einen
E. coli-Transformanten zu erhalten. Aus dem so erhaltenen Transformanten
wurde das obige Plasmid erhalten und die Basensequenz des die V-Region
kodierenden Bereichs in dem Plasmid wurde in einem konventionellen
Verfahren bestimmt und die komplementaritätsbestimmende Region (CDR)
von jeder V-Region wurde identifiziert.
-
Um
Vektoren zu konstruieren, die Chimären PM-1-Antikörper exprimieren,
wurden cDNAs, die den V-Bereich der κ-L-Kette und H-Kette von Maus-PM-1 kodierten, separat
in HCMV-Expressionsvektoren inseriert. Um einen umgeformten menschlichen
PM-1-Antikörper
zu konstruieren, wurde die CDR des V-Bereichs von Maus-PM-1 in einen
menschlichen Antikörper
durch das CDR-Graftingverfahren
implantiert. Damit die CDR des menschlichen Antikörpers geeignete
Antigen-Bindungsstellen bilden konnte, wurde eine Substitution von
Aminosäuren
der Grundgerüstregion
(FR) des Antikörper
V-Bereiches durchgeführt.
-
Um
die Gene der L-Kette und der H-Kette des umgeformten menschlichen
PM-1-Antikörpers,
der so konstruiert worden war zu exprimieren, wurde DNA, die die
L-Kette oder die H-Kette kodierte, separat in einen Vektor inseriert,
der den menschlichen Elongationsfaktor 1α (HEF-1α) -Promotor enthielt und ein
Vektor, der die L-Kette oder die H-Kette des umgeformten menschlichen
PM-1 (hPM-1) -Antikörpers
exprimierte, wurde konstruiert. Durch simultane Insertion dieser
beiden Expressionsvektoren in CHO-Zellen wurde eine Zelllinie, die
umgeformten menschlichen PM-1-Antikörper (hPM-1) erzeugt, etabliert.
Die Fähigkeit
des so erhaltenen hPM-1 an den menschlichen IL-6-Rezeptor zu binden,
wurde durch ELISA bestätigt.
Weiter inhibierte hPM-1 die Bindung von menschlichem IL-6 an menschlichen
IL-6-Rezeptor auf ähnliche
Weise wie der Maus-Antikörper
und der Chimäre
Antikörper.
-
Beispiel 1:
-
Die Wirkungen der kombinierten
Verwendung von Anti-menschlichem-IL-6-Rezeptorantikörper und einem chemotherapeutischen
Mittel auf das Wachstum menschlicher Myelomzellen
-
Die
Wirkungen des Anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörpers auf
die Empfindlichkeit von KPMM2-Zellen gegenüber Chemotherapeutika, die
für die
Behandlung von Myelom verwendet werden, wie z.B. Adriamycin (ADR,
hergestellt von Kyowa Hakko), Vincristin (VCR, hergestellt von Sigma
Chemical Co.) und Melphalan (L-PAM, hergestellt von Sigma Chemical
Co.) wurden bewertet.
-
KPMM2
ist eine multiple Myelomzelllinie, abgeleitet von dem Aszites eines
menschlichen Patienten mit Myelom (siehe japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 7-236475). Der Patient mit dem Myelom hatte eine Remission
durch eine MCNU (Ranimustin) und MP (Melphalan, Prednisolon) -Therapie
aufrechterhalten, jedoch kehrte die Erkrankung zurück und die
darauffolgende VAD (Vincristin, Adriamycin, Dexamethason) -Therapie
war ineffektiv. Das Wachstum der KPMM2-Zellen wird durch IL-6 unterstützt und
durch den Anti-IL-6-Antikörper
oder den Anti-IL-6-Rezeptorantikörper
(Rinsho Ketueki [The Japanese Journal of Clinical Hematology] (1994)
35, 1361-1365) deutlich inhibiert. Die Wachstumsaktivität der Zelle
wurde durch Einbau von 3H-markiertem Thymidin
(hergestellt von Amersham) in die Zelle bewertet.
-
Die
KPMM2-Zellen, die erhalten worden waren, wurden vollständig mit
frischem Medium (RPMI1640-Medium, supplementiert mit 20% FBS) gewaschen
und dann auf 4 × 105/ml eingestellt, was in 50 μl Aliquots
auf eine Mikrotiterplatte mit flachem Boden und 96 Vertiefungen
(hergestellt von Falcon) verteilt wurde. Weiterhin wurden ein Medium,
enthaltend ein rekombinantes menschliches IL-6 (Asagoe, Y. et al., Bio/Technology
(1988) 6, 806-809), Anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörper hPM-1
(siehe obiges Referenzbeispiel 1 oder internationale Patentanmeldung
WO92/15759) und die obigen Chemotherapeutika oder ein frisches Medium
als Kontrolle zugefügt,
um 200 μl
in jeder Vertiefung zu erhalten.
-
Die
Platte wurde 4 Tage bei 37°C
inkubiert und zwar unter angefeuchteten Bedingungen in Gegenwart von
5% CO2. Vier Stunden vor Ende der Inkubation
wurden 10 μl
einer 3H-markierten Thymidinlösung (100 μCi/ml) jeder
Vertiefung zugefügt
und dann für
weitere 4 Stunden inkubiert. Nach Abschluss der Inkubation wurden
die Zellen auf dem Glasfilter gesammelt (hergestellt von Printed
Filtermat A, WALLAC), wobei eine Erntevorrichtung (Micro 96 Harvester,
hergestellt von SKATRON Instruments) verwendet wurde. Die in die
Zellen eingebaute Radioaktivität
wurde durch ein Microbeta (1450 MicroBeta, hergestellt von WALLAC)
gemessen.
-
Die
Aktivität
der Wachstumsinhibition auf KPMM2 wurde unter Verwendung der Wirkung
eines Chemotherapeutikums allein als Kontrolle ausgedrückt. Unter
Verwendung des Einbaus von 3H-markiertem
Thymidin in die Zelle für
jede experimentelle Gruppe, worin jede Konzentration eines Chemotherapeutikums
als 100 zugefügt
wurde, wurde die Menge von 3H-markiertem
Thymidin, eingebaut in die Zelle, in einer experimentellen Gruppe,
worin ein Anti-menschlicher-IL-6-Rezeptorantikörper simultan zugefügt worden
war, als Index verglichen.
-
Im
Ergebnis ergab ein Vergleich der Beziehung zwischen der Konzentration
eines Chemotherapeutikums in Gegenwart einer fixierten Konzentration
eines Anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörpers, dass der Index von Adriamycin
und Vincristin fast konstant war, unabhängig von ihrer Konzentration
(3 bis 6), während der Index abnahm mit
einem Anstieg der Melphalankonzentration (1 und 2).
In Gegenwart von 1 ng/ml IL-6 lag der Wachstumsindex von 10 μg/ml Anti-IL-6-Rezeptorantikörper allein
bei 33,9, während er
auf 15,5 in Coexistenz von 1 μg/ml
Melphalan abfiel. Ähnliche
Ergebnisse wurden in Gegenwart von 0,1 μg/ml IL-6 erhalten und der Index
des Antikörpers
allein lag bei 28,4, während
er in Coexistenz mit 1 μg/ml Melphalan
bei 15,9 lag. So konnte gezeigt werden, dass die kombinierte Verwendung
des Anti-IL-6-Rezeptorantikörpers
und Melphalan eine synergistische Wirkung hat.
-
Beispiel 2
-
Die Wirkungen der kombinierten
Verwendung von Anti-menschlichem-IL-6-Rezeptorantikörper und
einem Chemotherapeutikum bei einem menschlichen Myelomzell-implantierten
SCID-Maus-System
-
Es
wurde in Arbeitsbeispiel 1 gezeigt, dass der Anti-menschliche-IL-6-Rezeptorantikörper die
Antitumorwirkung von Chemotherapeutika verstärkt. Unter diesen zeigte sich,
dass Melphalan (hergestellt von Sigma Chemical Co.) in synergistischer
Weise wirkt und es wurde verwendet, um eine in vivo-Wirkung einer
kombinierten Verwendung zu untersuchen.
-
Für die Bewertung
einer Antitumoraktivität
wurde ein Xenograftmodell verwendet. So wurde eine menschliche Myelomzelllinie,
abstammend vom Aszites eines Patienten mit multiplem Myelom in eine
männliche
SCID-Maus implantiert (FOX CHASE C. B17/Icr-Scid Jcl, gekauft von
Nippon Klea), und zwar über
die Schwanzvene. Zu diesem Zeitpunkt wachsen die Tumorzellen im Knochenmark
und beginnen, Myelomprotein (M-Protein) im peripheren Blut zu erzeugen.
Weiterhin ähnelt
dieses Modellsystem den tatsächlichen
klinischen Zuständen
sehr, nämlich
darin, dass es Hauptsymptome eines multiplen Myeloms beim Menschen
entwickelt, wie z.B. Knochenstörungen,
erhöhtes
Blutcalcium und ähnliches.
-
Eine
Einzelzellsuspension von Myelomzellen für die Implantation wurde hergestellt,
indem gut zerkleinerte KPMM2-Zellen durch ein Sieb geführt wurden,
die vorher in vivo gehalten worden waren. Die Zelldichte wurde auf
3 × 107/ml eingestellt, und dann wurde mit 0,2
ml pro Maus über
die Schwanzvene implantiert (6 × 107 Zellen pro Maus). Der Tag der Implantation
der Zellen wurde als Tag 0 festgelegt.
-
Im
Hinblick auf einen Anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörper wurde
eine Grundlösung,
die mit 12,1 mg/ml konserviert worden war, in sterilem Phosphatpuffer
zur Herstellung von 5 mg/ml verdünnt.
Dies wurde den Mäusen
mit 0,2 ml pro Tier über
die Schwanzvene am Tag 8 (1 mg pro Maus) verabreicht. Die Kontrollgruppe
erhielt den sterilen Phosphatpuffer, der keinen Antikörper enthielt,
auf ähnliche
Weise.
-
Melphalan
(L-PAM, hergestellt von Sigma Chemical Co.), suspendiert mit 0,3
oder 0,1 mg/ml in 0,2% CMC (Carboxymethylcellulose) -Lösung in
Wasser wurde verwendet. Dies wurde oral mit 0,1 ml pro 10 g Körpergewicht
der Maus (3 oder 1 mg/kg Gewicht) an 5 aufeinanderfolgenden Tagen,
beginnend am Tag 1, verabreicht. Die Kontrollgruppe erhielt 0,2%
CMC-Lösung
in Wasser, enthaltend kein Melphalan und zwar auf ähnliche
Weise.
-
Das
Experiment wurde mit den folgenden sechs Gruppen durchgeführt: (1)
eine Gruppe, der kein Melphalan und kein Antikörper verabreicht wurde; (2)
eine Gruppe, der nur 1 mg/kg Melphalan als Arzneimittel verabreicht
wurde; (3) eine Gruppe, der nur 3 mg/kg Melphalan als Arzneimittel
verabreicht wurde; (4) eine Gruppe, der Antikörper einzeln verabreicht wurde;
(5) eine Gruppe, der 1 mg/kg Melphalan und Antikörper in Kombination verabreicht
wurde und (6) eine Gruppe, der 3 mg/kg Melphalan und Antikörper in
Kombination verabreicht wurde. Die Gruppe 1 beinhaltete 9 Mäuse, während jede
der anderen Gruppen 7 Mäuse
beinhaltete. Weiterhin wurde ein Tumor bei Mäusen derselben Linie, die am
selben Tag erworben worden waren und die als Negativkontrolle für dem M-Protein-Nachweis
verwendet wurden, nicht implantiert.
-
Indizes
für die
Arzneimittelwirksamkeit beinhalteten die Überlebenszeitspanne, das Überlebensverhältnis ohne
Erkrankung am Tag 120 und die M-Proteinmenge am Tag 30. Für eine Analyse
unter Verwendung einer Über lebenskurve
wurde ein generalisierter Wilcoxon-Test (SPSS für Windows Version 6, SPSS Inc.)
verwendet. Ein Signifikanzniveau von 5% oder niedriger wurde als
signifikant angesehen.
-
Serum-M-Protein
wurde als menschliches IgG unter Verwendung des ELISA-Verfahrens
nachgewiesen. Weiterhin wurde Mausserum in eine Mikrotiterplatte
mit 96 Vertiefungen verteilt, die vorher mit Anti-menschlichem-IgG-Antiserum beschichtet
worden war und dies lieb man stehen. Dann wurde alkalische Posphatase
konjugierter menschlicher IgG-Antikörper daran gebunden und ein
SIGMA104-Phosphatasesubstrat wurde für die Farbentwicklung zugefügt, deren
Absorption unter Verwendung eines Mikrotiterplattenablesers abgelesen
wurde. Der M-Proteingehalt im Serum wurde unter Verwendung einer
Standardkurve, die mit normalem menschlichen IgG erhalten worden
war, berechnet.
-
Bei
der Gruppe, der nur Anti-IL-6-Rezeptorantikörper verabreicht wurde oder
der nur 1 mg/ml Melphalan verabreicht wurde, konnte keine lebensverlängernde
Wirkung im Vergleich mit der Gruppe ohne Verabreichung beobachtet
werden. Die kombinierte Verwendung der beiden verlängerte die
Lebensspanne im Vergleich mit der Gruppe ohne Verabreichung jedoch
signifikant oder im Vergleich mit beiden Gruppen, denen nur ein
einzelnes Arzneimittel verabreicht wurde (7). Weiterhin
reduzierte bei der Messung des M-Proteins im Serum am Tag 30 nach
der Implantation die kombinierte Verwendung der beiden das M-Proteinniveau
(8). Im Fall von 3 mg/kg Melphalan wurde eine signifikante,
das Leben verlängernde
Wirkung für
die Gruppe mit einer Verabreichung von nur Melphalan im Vergleich
mit der Gruppe ohne Verabreichung beobachtet, jedoch wurde unter
Verwendung eines Antikörpers
in Kombination selbst dann eine signifikante, das Leben verlängernde
Wirkung beobachtet, wenn mit der Verabreichung mit nur einem Arzneimittel
verglichen wurde (9). Die Überlebensrate ohne Erkrankung
am Tag 120 betrug 2/7 in der 3 mg/kg Melphalan-Verabreichungsgruppe, jedoch
verbesserte sich das Verhältnis
auf 4/7 in der mit dem Antikörper
kombinierten Verabreichungsgruppe (Table 1).
-
Die
Verabreichung von Melphalan führte
zu einer Toxizität
bei Mäusen
und inhibierte eine Körpergewichtszunahme
(
10). Wenn Melphalan in Kombination mit Anti-IL-6-Rezeptorantikörper verwendet
wurde, verstärkte
sich eine Antitumorwirkung, jedoch vergrößerte sich nicht die Toxizität (Inhibition
der Körpergewichtszunahme). Tabelle
1 Verlängerung
der Überlebenszeitspanne
durch kombinierte Verwendung des Anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörpers hPM-1
und Melphalan
- Lebensverlängerungsverhältnis *:
100 × (Arzeimittelverabreichungsgruppe/keine
Arzneimittelverabreichungsgruppe)
-
Die Überlebenszeitspanne
wurde als Mittel ± Standardabweichung
ausgedrückt.
-
Es
ergab sich, dass die lebensverlängernde
Wirkung durch Verwendung einer Kombination von Anti-IL-6-Rezeptorantikörper und
Melphalan signifikant bei KPMM2 verlängert war, wobei es sich um
eine Zelllinie handelt, die von einem Patienten abstammt, der gegenüber einer
MP- und VAD-Therapie resistent war.
-
Beispiel 3
-
Die Wirkungen der kombinierten
Verwendung eines Anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörpers und eines Chemotherapeutikums
bei einem mit menschlichen Myelomzellen implantierten SCID-Maussystem – eine Studie
im Hinblick auf die in vivo-Dosisabhängigkeit des Antikörpers
-
Beispiel
2 hat gezeigt, dass Anti-menschlicher-IL-6-Rezeptorantikörper die
Antitumorwirkungen von Melphalan verstärkt. Dementsprechend untersuchten
wir die Dosisabhängigkeit
des Anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörpers bei kombinierter Verabreichung
des Anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörpers und
Melphalan.
-
Für die Bewertung
der Antitumorwirkungen wurde ein Xenograft-Modell-Tier verwendet, das
durch Implantation von KPMM2-Zellen über die Schwanzvene, wie in
Arbeitsbeispiel 2, erzeugt worden war. So wurden Einzelzellsuspensionen,
die hergestellt worden waren, indem KPMM2-Zellen durch ein Sieb
geführt
wurden, die vorher zerkleinert worden waren, nachdem sie in vivo
aufrechterhalten wurden, mit 0,2 ml pro Maus über die Schwanzvene (6 × 106 Zellen pro Maus) implantiert. Der Tag der
Zellimplantation wurde als Tag 0 festgelegt.
-
Im
Hinblick auf den anti-menschlichen IL-6-Rezeptorantikörper hPM-1
wurde eine Grundlösung,
die mit 6,57 mg/ml konserviert worden war, in Natriumphosphatpuffer
verdünnt,
um eine Lösung
von 5, 1, 0,2 und 0,04 mg/ml zu ergeben. Diese wurden den Mäusen mit
0,1 ml pro 10 g Körpergewicht
der Maus über
die Schwanzvene am Tag 14 verabreicht, um 50, 10, 2 und 0,4 mg/kg
Verabreichungsgruppen zu erzeugen. Die Kontrollgruppe erhielt denselben
Puffer ohne Antikörper
auf ähnliche
Weise.
-
Melphalan
(L-PAM, hergestellt von Sigma Chemical Co.) wurde als Suspension
mit 0,1 mg/ml in einer 0,2%igen CMC-Lösung in Wasser verwendet. Dieses
wurde oral mit 0,1 ml pro 10 g Körpergewicht
der Maus (1 mg/kg Gewicht) an 5 aufeinanderfolgenden Tagen, beginnend
am Tag 7, verabreicht. Die Kontrollgruppe erhielt 0,2% CMC-Lösung in
Wasser ohne Melphalan auf ähnliche
Weise.
-
Das
Experiment wurde mit den folgenden 10 Gruppen durchgeführt: (A)
Gruppe, der weder Melphalan noch Antikörper verabreicht wurde, (B)
Gruppe, der nur Melphalan verabreicht wurde; (C) Gruppe, der nur
jeweilige Dosen Antikörper
verabreicht wurde, 4 Gruppen (50, 10, 2 und 0,4 mg/kg Gewicht) und
(D) die Gruppe, der Melphalan und die jeweiligen Dosierungen des
Antikörpers
kombiniert verabreicht wurde, 4 Gruppen (50, 10, 2, 0,4 mg/kg Gewicht).
Die Gruppe ohne Verabreichung beinhaltet 12 Mäuse pro Gruppe, die Gruppe
mit der Melphalan-Verabreichung 6 Mäuse pro Gruppe, während die
beiden anderen Gruppen jeweils 7 Mäuse beinhalteten. Weiterhin
wurden Mäuse
derselben Linie und die am selben Tag erworben worden waren, ohne Implantation
eines Tumors gezüchtet
und die Tiere wurden als Negativkontrolle für den M-Proteinnachweis verwendet.
Die Menge des M-Proteins wurde wie in Beispiel 2 beschrieben berechnet.
-
Die
Indizes der Arzneimitteleffizienz beinhalteten die Überlebenszeitspanne
und die Menge an M-Protein am Tag 30, Tag 35 und Tag 42. Für die Analyse
der Überlebenszeitspanne
wurde ein generalisierter Wilcoxon-Test (SPSS für Windows Ver. 6, SPSS Inc.)
verwendet. Ein Signifikanzniveau von 5% oder niedriger wurde als
signifikant angesehen. Für
die Analyse der M-Proteinmenge im Serum wurde zunächst ein
ANOVA (Analyse der Varianz, SPSS für Windows Ver. 6, SPSS Inc.)
durchgeführt.
Nach Bestätigung
der Signifikanz wurde das Bonferroni-Verfahren (SPSS für Windows
Ver. 6, SPSS Inc.) verwendet und ein Signifikanzniveau von 5% oder
weniger wurde als signifikant angesehen.
-
Da
am Tag 35 bei der Gruppe ohne Verabreichung Todesfälle auftraten
und auch bei der Gruppe mit den jeweiligen Dosierungen des Antikörpers allein,
wurden sie im Hinblick auf die Menge des M-Proteins am Tag 30 verglichen.
Andererseits war bei der Verabreichungsgruppe mit nur Melphalan
und der Verabreichungsgruppe von kombiniert Melphalan und Antikörper die
M-Proteinmenge am
Tag 30 sehr niedrig. Da der anti-menschliche IL-6-Rezeptorantikörper, der
verabreicht worden war, als M-Protein nachgewiesen wurde, und so
den Assay beeinflusste, wurden sie im Hinblick auf die Daten am
Tag 35 und Tag 42 verglichen.
-
Am
Tag 30 inhibierte bei der Gruppe mit nur der Antikörperverabreichung
keine der Dosierungen signifikant die Menge an M-Protein, jedoch
tat dies die Einzelverabreichung von Melphalan signifikant (11). Dann
wurde an den Tagen 35 und 42 die Wirkung der kombinierten Verwendung
der Antikörperverabreichung relativ
zur Melphalanverabreichung untersucht. Das Ergebnis ergab, dass
die kombinierte Verwendung von anti-menschlichem IL-6-Rezeptorantikörper mit
10 mg/kg, 2 mg/kg und 0,4 mg/kg die Menge des M-Proteins signifikant
reduzierte (12, 13).
-
Für die Überlebenszeitspanne
ergab keine der Dosierungen der Verabreichungsgruppe von nur Antikörper eine
signifikante lebensverlängernde
Wirkung. Weiterhin zeigte Melphalan allein eine signifikante, das Leben
verlängernde
Wirkung, was weiter durch kombinierte Verwendung mit dem Antikörper verstärkt wurde (Tabelle
2). Bei jeder Dosis neigte die lebensverlängernde Wirkung zu einem Anstieg.
Weiterhin wurde bei den Gruppen mit Verabreichungen von 0,4 mg/kg
und 50 mg/kg eine Signifikanz relativ zu der Gruppe mit einer Nur-Melphalan-Verabreichung
beobachtet, und zwar bei dem generalisierten Wilcoxon-Test (
14). Tabelle
2 Verlängerung
der Überlebenszeitspanne
durch kombinierte Verwendung von anti-menschlichem IL-6-Rezeptorantikörper hPM-1
und Melphalan
- Lebensverlängerungsverhältnis: 100 × (Arzneimittelverabreichungsgruppe/Gruppe
ohne Arzneimittelverabreichung).
-
Die
Werte in den Klammern wurden unter Verwendung der Verabreichungsgruppe
von nur Melphalan als Kontrolle erhalten.
-
Die Überlebenszeitspanne
wurde als Mittel ± Standardabweichung
ausgedrückt.
-
Durch
das Vorstehende wurde demonstriert, dass die kombinierte Verwendung
von IL-6-Rezeptorantikörper
und Melphalan eine Antitumorwirkung bei jeder Dosis von 0,4 mg/kg
bis 50 mg/kg zeigt.
-
Die
Verabreichung von Melphalan führte
zu einer Toxizität
bei den Mäusen
und inhibierte die Körpergewichtszunahme.
Wenn Melphalan in Kombination mit anti-menschlichem IL-6-Rezeptorantikörper verwendet
wurde, verstärkte
sich die Antitumorwirkung, jedoch verstärkte sich nicht die Toxizität (Inhibition
der Körpergewichtszunahme).
Daher wurde vorgeschlagen, dass die Verabreichung von Melphalan
bei der Behandlung von Myelom für
verstärkende
Wirkungen, Reduktion der Dosierung und ein Durchbrechen der Melphalan-Resistenz
nützlich
sein kann.
-
Referenz
auf Mikroorganismen, hinterlegt gemäß dem Patentzusammenarbeitungsvertrag,
Regel 13(2):
Name und Adresse des Hinterlegungsinstituts:
Hinterlegungsorganisation:
The National Institute of Bioscience and Human Technology, Agency
of Industrial Science and Technology Adresse: 1-3, Higashi 1-chome,
Tsukuba-shi, Ibaraki, Japan
Hinterlegungsnummer | Hinterlegungsdatum |
FERM
BP-2998 | 10.
Juli 1990 |
-
Hinterlegungsorganisation:
National Collections of Industrial and Marine Bacteria Limited,
Adresse: 23 St Macher Drive, Aberdeen AB2 IRY, UNITED KINGDOM
NCIMB
40366 | 11.
Februar 1991 |
NCIMB
40362 | 11.
Februar 1991 |