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Die vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtungen zum
Schutz von Flugpassagieren gegen die Risiken eines
Druckabfalls in der Kabine bei Flügen in großer Höhe.
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Herkömmliche Vorrichtungen zum Schutz von Passagieren
enthalten einen Sauerstoff-Vorratsbehälter, der mit
einer zentralen Verteilungseinheit verbunden ist, welche
bei einem Druckabfall in der Kabine in großer Höhe
einer Leitungsanordnung Sauerstoff mit einem Druck
zuführt, der bei steigender Höhe ebenfalls ansteigt,
wobei Atemmasken für die Passagiere über einen biegsamen,
zur Begrenzung der Sauerstoffmenge mit einem
Drosselelement versehenen Schlauch an diese Leitungsanordnung
angeschlossen sind. Eine derartige Vorrichtung ist in
der GB-A-828 362 beschrieben.
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Derartige Schutzvorrichtungen kommen nur selten zum
Einsatz. Sie müssen aus leichten, einfachen, preiswert
aufgebauten und wenig störanfalligen Bestandteilen
bestehen. Derzeit enthalten die für solche Vorrichtungen
verwendeten Atemmasken im wesentlichen eine einfache
Schale aus halbelastischem Material, die standig aus
einem Auffangbeutel, in den der biegsame Schlauch
mündet, mit Sauerstoff versorgt wird. Der Auffangbeutel
ist mit dem Inneren der Gesichtsabdeckung über ein
Zuführ-Rückschlagventil verbunden. Ein
Ausatmungs-Klappenventil, das so geeicht ist, daß in der
Gesichtsabdeckung gegenüber dem Außendruck ein leichter Überdruck
aufrechterhalten wird, ist darauf angeordnet. Der
Auffangbeutel nimmt die wahrend der Ausatmungsperioden,
d.h. bei geschlossenem Zuführventil, von der Quelle
kommende Sauerstoffmenge auf, anstatt diese in die
Umgebungsluft entweichen zu lassen.
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Der Druck, mit dem die zentrale Verteilungseinheit
Sauerstoff liefert, wird in Abhängigkeit vom Querschnitt
der Drosselelemente so eingestellt, daß den Atemmasken
eine durchschnittliche Sauerstoffmenge zugeführt wird,
die ausreicht, bei jeder Höhe einen den Vorschriften
entsprechenden, minimalen partiellen Luftröhrendruck
aufrechtzuerhalten.
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Diese Lösung liefert bis zu einer Höhe von etwa 12.200
m annehmbare Resultate. Bei größeren Höhen bieten die
derzeitigen Lösungsvorschlage keinen ausreichenden
Schutz gegen Hypoxie. Allerdings wird bei Verkehrs- und
Geschäftsflugzeugen bei verringertem Kraftstoffvorrat
eine Flughöhe von 12.200 m immer haufiger
überschritten.
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Auf den ersten Blick erscheint es so, als müßten zur
Erzielung einer zufriedenstellenden Sicherheit die
herkömmlichen Vorrichtungen der oben beschriebenen Art
durch Vorrichtungen ersetzt werden, bei denen für jede
Atemmaske ein Zuführregulierelement und ein geregeltes
Ausatmungsventil, d.h. ein Ausatmungsventil, das nicht
durch die Umgebungsluft beeinflußt wird, vorgesehen
werden, die es den Passagieren ermöglichen, unter
erhöhtem Druck stehenden, reinen Sauerstoff einzuatmen,
wobei das Ausatmungsventil nicht mehr geöffnet wird,
sobald ein bestimmter Überdruck gegenüber dem
Außendruck erreicht ist. In der Praxis verhindern allerdings
die Komplexitat einer solchen Lösung und die damit
verbundenen Kosten ihren Einsatz.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung zu beschreiben, die einen ausreichenden Schutz
bis zu Höhen von etwa 13.700 m bietet, wobei bestehende
Vorrichtungen nur in begrenztem Umfang abgewandelt
werden.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird dabei von der
Feststellung ausgegangen, daß der Trager der Atemmaske bei
den derzeit verwendeten Vorrichtungen in Wirklichkeit
gar keinen reinen Sauerstoff einatmen kann. Bei einer
hohen Ansaugrate reichen die vom Auffangbeutel
gelieferte Sauerstoffnenge und das Sauerstoffvolumen nämlich
nicht aus, um die Entstehung eines leichten Unterdrucks
in der Atemmaske zu verhindern, der groß genug ist, um
ein Einströmen von Verdünnungsluft über die
Not-Beatmungsklappe, mit der die Atemmaske ausgestattet ist,
und durch die undichten Stellen zwischen
Gesichtsabdekkung und Haut zu verursachen. Die durchschnittliche
Luftmenge, die über das Drosselelement einströmt,
reicht für manche Passagiere nicht aus und/oder ist
unzureichend, um die Lungen auch dann ausreichend mit
Luft zu versorgen, wenn der Passagier aufgeregt ist.
Allerdings ist es nicht möglich, ein allzu großes
Drosselelement zu verwenden oder den Zuführdruck
systematisch zu erhöhen, da dies zu einer Vergeudung von
Sauerstoff führen und dazu zwingen würde, das Volumen und
Gewicht des Sauerstoff-Vorratsbehälters merklich zu
erhöhen.
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Zur Lösung dieses Problems wird erfindungsgemaß eine
Vorrichtung beschrieben, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß die zentrale Verteilungseinheit bei einem
Druckabfall für eine bestimmte Zeit oder in einer
bestimmten Kabinenhöhe (von etwa 12.200 m) die
Leitungsanordnung
mit Sauerstoff versorgt, der unter einem
vorbestimmten Druck p1 steht, wobei dieser Druck in etwa
zweimal so hoch ist wie der Druck p2, der unmittelbar
bei einer niedrigeren Flughöhe erzeugt wird, und
dadurch daß jede Atemmaske eine Gesichtsabdeckung
bestimmter Form umfaßt, welche eine biegsame Abdichtung
aus inneren Dichtungsrändern und ein nicht
druckunabhängiges Ausatmungs-Klappenventil enthält.
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Da der Vorratsbehalter und die zentrale
Verteilungseinheit einen Sauerstofferzeuger auf der Grundlage einer
chemischer Reaktion bilden, kann dieser
Sauerstofferzeuger auf einfache Weise über einen Zeitraum hinweg,
der es dem Flugpersonal ermöglicht, das Flugzeug auf
eine Höhe von unter 12.200 m zu bringen, eine
Sauerstoffmenge liefern, die wenigstens doppelt so groß ist,
wie die spater gelieferte Sauerstoffmenge. Bei einer
Vorrichtung, die für ein Geschätsflugzeug eingesetzt
werden soll, wäre beispielsweise meist ein Zeitraum von
etwa 3 Minuten ausreichend.
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Dank dieser Anordnung beschränkt sich die benötigte
zusätzliche Kapazität des Vorratsbehälters auf eine
Sauerstoffmenge, die ausreicht, um die Passagiere während
des Zeitraums vor Hypoxie zu schützen, der vom
Flugpersonal benötigt wird, um das Flugzeug wieder auf eine
sichere Höhe zu bringen.
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Bei Linienflugzeugen befinden sich die die Atemmasken
enthaltenden Behälter zwischen der zentralen
Verteilungseinheit und der Leitungsanordnung. Jeder Behälter
enthält Atemmmasken und ist mit einer
Verschlußvorrichtung versehen, die es ermöglicht, bei einem Druckabfall
die Atemmasken freizugeben, die dann vor den
Passagieren
herabfallen. Bei einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die zentrale
Verteilungseinheit den Maskenbehältern Sauerstoff mit einem erhöhten
Druck p1 zuführen, der höher ist als der Druck p2, der
in Fließrichtung oberhalb der Drosselelemente
aufrechterhalten werden soll, durch die die Atemmasken in
Höhen unter 12.200 m jeweils mit Sauerstoff versorgt
werden. Jeder Maskenbehälter ist dementsprechend mit
einem Höhenmeß-Druckventil ausgestattet, das sich in
Fließrichtung oberhalb der Drosselelemente befindet,
sowie mit Mitteln, die es erlauben das Druckventil
kurzzuschließen, wenn von der zentralen
Verteilungseinheit Sauerstoff mit einem hohen Druck p1 geliefert
wird.
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Die Zufuhr von Sauerstoff mit dem Druck p1 erhöht den
Überdruck in der Atemmaske nicht merklich, da dieser
durch das Ausatmungsventil begrenzt wird. Allerdings
führt sie zu einer starken Erhöhung der
Sauerstoffmenge, wodurch eine Verdünnung durch das Einströmen von
Außenluft vermieden und die Einatmung praktisch reinen
Sauerstoffs sichergestellt wird.
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Ein solcher Behälter erfüllt bestimmte Funktionen, die
bei derzeit üblichen Vorrichtungen normalerweise von
der zentralen Verteilungseinheit übernommen werden.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung werden im
folgenden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher
beschrieben. In der Zeichnung zeigen
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Fig.1 eine schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei nur ein
Maskenbehälter
und eine Atemmaske vollständig dargestellt
sind;
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Fig.2 eine schematische Darstellung eines Höhenmeß-
Druckventils, das bei einem Maskenbehälter gemäß
Fig.1 eingesetzt werden kann;
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Fig.3 eine schematische Schnittdarstellung durch die
Achse der Klappenventile eines
Verbindungselements zwischen der Gesichtsabdeckung und dem
Auffangbeutel einer Atemmaske, wie sie in der
Vorrichtung gemäß Fig.1 verwendet werden kann;
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Fig.4 eine Kurve, die den Verlauf einer
Druckveränderung in Abhängigkeit von der Höhe anzeigt, wie
sie bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auftreten kann;
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Fig.5 ein Beispiel für den Verlauf einer
Druckveränderung am Auslaß der zentralen Verteilungseinheit
in Abhängigkeit von der Zeit für eine bestimmte
Form eines hypothetischen Sinkfluges;
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Fig.6 eine schematische Darstellung des Verlaufs einer
Mengenveränderung, wie sie bei einem chemischen
Sauerstofferzeuger auftreten kann.
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Die schematisch in Fig.l dargestellte Vorrichtung kann
vor allem bei Verkehrsflugzeugen für Passagiere zum
Einsatz kommen. Diese Vorrichtung umfaßt einen unter
Druck stehenden Sauerstoff-Vorratsbehälter 10, der mit
einem Druckventil 12 ausgestattet ist, welches
Sauerstoff mit einem Druck von 5 bis 6 bar an eine zentrale
Verteilungseinheit 14 liefert. Die zentrale
Verteilungseinheit
liefert ihrerseits Sauerstoff an eine
Hauptverteilungsleitung 16, die über verschiedene
Abzweigungen mit Maskenbehältern 18 verbunden ist, von
denen einer in der Zeichnung detailliert dargestellt
ist. Die Behälter sind über den Sitzreihen verteilt und
geben die in ihnen befindlichen Atemmasken 21 bei einem
Druckabfall frei. Zu diesem Zweck kann der Boden des
Behälters 18 eine Abdeckung mit einem Verschluß 20
aufweisen, der entriegelt wird, wenn in der
Hauptverteilungsleitung 16 ein Druck auftritt, der über einem
vorbestimmten Wert pO liegt. Die Entriegelung kann auch
auf andere Weise erfolgen oder die Atemmasken können
beispielsweise bei Geschäftsflugzeugen für die
Passagiere ständig verfügbar sein.
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Jeder Behälter 18 enthält ein Leitungssystem 22, mit
dem die Atemmasken jeweils über ein Drosselelement 24
zur Begrenzung der Sauerstoffnenge verbunden sind. Im
in Fig.1 dargestellten Fall ist in Reihe zum
Drosselelement 24 zwischen dem Leitungssystem und jeder
Atemmaske 21 ein Leitungsventil 26 angeordnet. Dieses
Leitungsventil kann geöffnet werden, indem der Passagier
an einem Riemen 28 zieht, der parallel zu einem
biegsamen Schlauch 30 verläuft, welcher mit der
Atemmaske 21 verbunden ist.
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Die Atemmaske selbst umfaßt eine Gesichtsabdeckung 32,
die mit einem elastischen Halteband 34 versehen ist,
mit dem sie am Kopf befestigt werden kann, sowie einen
biegsamen Auffangbeutel 36.
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Die vorstehend beschriebene, allgemeine Anordnung
entspricht dem Stand der Technik. Erfindungsgemäß besitzen
jedoch die zentrale Verteilungseinheit 14, alle
Maskenbehälter
18 und alle Atemmasken 21 einen besonderen
Aufbau.
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Mit Hilfe der zentralen Verteilungseinheit 14 wird der
Hauptverteilungsleitung 16 Sauerstoff mit einem Druck
zugeführt, der in Abhängigkeit vom Kabinendruck bzw.
der "Kabinenhöhe" auf zwei unterschiedliche Weisen
variieren kann, je nachdem, ob die Höhe unter oder über
12.200 m (40.000 Fuß) beträgt. Wie bereits weiter oben
erwähnt, liefert die zentrale Verteilungseinheit 14
dann, wenn die Höhe von 12.200 m auch nur geringfügig
überstiegen wird, Sauerstoff mit einem Druck p1, der
praktisch doppelt so hoch ist wie der in einer Höhe von
knapp unter 12.200 m zugeführte Druck p2.
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Die in Fig.l dargestellte zentrale Verteilungseinheit
14 ist derart ausgestaltet, daß nicht nur das
beschriebene Resultat erzielt, sonden auch direkt nach
Feststellung eines Druckabfalls bei über 3.800 m (12.500
Fuß) "Kabinenhöhe" ein kurzer Druckstoß erzeugt wird,
der dazu dient, die Verschlüsse 20 der Behälter 18 zu
öffnen. Natürlich sind auch andere Ausgestaltungen der
zentralen Verteilungseinheit 14 möglich, etwa durch
pneumatische oder elektronische Steuerung auf der
Grundlage von Signalen, welche von Druckmessern
geliefert werden.
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Die dargestellte zentrale Verteilungseinheit 14 umfaßt
ein Gehäuse, dessen Eingang mit dem unter Druck
stehenden Sauerstoff-Vorratsbehälter 10 und dessen Ausgang
mit der Hauptverteilungsleitung 16 verbunden ist. Sie
besteht sozusagen aus zwei Bereichen 38 und 40, die
ähnlich aufgebaut sind.
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Der erste Bereich 38 enthält ein Klappenventil 42, das
an zwei Membranen 44 und 46 befestigt ist und mit einem
Sitz zusammenarbeitet, der den Sauerstoffeinlaß vom
Vorratsbehälter 10 umgibt. Das Klappenventil 42 steuert
so die Verbindung zwischen dem Vorratsbehälter und
einem Druckventil 48 herkömmlicher Bauart, das über eine
Leitung 50 mit dem Auslaß 52 verbunden ist. Dieses
Druckventil 48 erhält am Auslaß 52 einen relativ zum
Druck der Außenluft konstanten Druck aufrecht, wobei
Außenluft über einen Einlaß 54 so lange einströmt, als
der zweite Bereich dem nicht entgegenwirkt. Die beiden
Membrane 44 und 46 besitzen unterschiedliche Flächen.
Sie begrenzen eine Kammer 58, die mit der Umgebungsluft
in Verbindung steht, und werden durch die Bewegungen
eines Federelements 56 beeinflußt, das dazu dient, das
Klappenventil in seinen Sitz zu drücken.
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Die Membran 46 mit dem größeren Querschnitt wird den
unterschiedlichen Drücken zwischen der Kammer 58 und
einer Kammer ausgesetzt, die mit dem Einlaß über eine
verengte Leitung 60 verbunden ist. Das Klappenventil 42
und die Membrane sind so bemessen, daß das
Klappenventil sich öffnet, sobald sich die Kammer 56 leert, d.h.
wenn die Kabinenhöhe 3.800 m erreicht.
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Der zweite Bereich 40 ist in seinem Aufbau dem ersten
ähnlich. Die durch das Gehäuse und die Membran 46a mit
der größeren Querschnittsfläche begrenzte Kammer ist
mit dem Klappenventil 42a über eine verengte Leitung
60a verbunden. Die Oberflächen der Membrane 44a und 46a
sind so bemessen, daß das Klappenventil des zweiten
Bereichs sich dann öffnet, wenn sich die Kammer 56a
leert, wenn also die Kabinenhöhe 12.200 m erreicht.
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Die dargestellte zentrale Verteilungseinheit 14 ist so
gestaltet, daß sie wenn der Druck in der Kabine einer
Höhe von über 12.500 Fuß entspricht, für einen kurzen
Zeitraum, der dazu ausreicht, die Verschlüsse der
Behälter 18 zu öffnen, über den Auslaß 52 Sauerstoff mit
demselben Druck bereitstellt, wie er an ihrem Einlaß
herrscht.
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Die Vorrichtung funktioniert wie folgt:
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- Solange die Kabinenhöhe unter 12.500 Fuß, also etwa
3.800 m, beträgt, bleibt das Klappenventil 42
aufgrund des Druckes in der Kammer 56 geschlossen. Da
auch das Klappenventil 62 geschlossen bleibt,
herrscht in dieser Kammer in der Tat derselbe Druck
wie am Auslaß des Druckventils 12.
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- Wenn es in einer Höhe von unter 12.500 Fuß zu einem
Druckabfall kommt, öffnet die Kapselfeder 64 das
Klappenventil 62. Die Kammer 56 leert sich. Das
Klappenventil 42 öffnet sich. Der von der Quelle,
also dem Druckventil 12, kommende Sauerstoff strömt
über eine Leitung 66 in den zweiten Bereich.
Aufgrund des auf das Klappenventil 42a, durch das der
verengte Durchgang 60a führt, einwirkenden Drucks
öffnet sich das Klappenventil 42a und der vom
Druckventil 12 kommende Druck wird direkt an den Auslaß
52 weitergegeben.
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- Ist die Kabinenhöhe geringer als 40.000 Fuß
(ungefähr 12.200 Meter), so öffnet die Kapselfeder
64a das Klappenventil 62a des zweiten Bereichs nicht
und die Kammer 56a füllt sich in einigen Sekunden
über den verengten Durchgang 60a mit Sauerstoff vom
ersten Bereich. Die Druckkräfte wirken dann in
entgegengesetzter Richtung und das Klappenventil 42a
schließt sich wieder.
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- Übersteigt die Kabinenhöhe 40.000 Fuß, so öffnet die
Kapselfeder 64a das Klappenventil 62a. Die Kammer
56a leert sich und das Klappenventil 42a öffnet
sich. Der vom Druckventil 12 kommende Druck wird
direkt an den Auslaß 52 weitergegeben.
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Fig. 5 zeigt eine Kurve, die einem langsamen
Druckabfall entspricht, wobei die Kabinenhöhe zuerst auf eine
Höhe von über 12.200 m ansteigt, worauf dann eine
Landung folgt. Zum Zeitpunkt t0 wirkt der Druck p1 vom
Auslaß des Druckventils auf die Behälter 18 ein und
bewirkt dort ein Öffnen der Verschlüsse 20, die ja
entriegelt werden, wenn der Druck p0 geringer ist als
p1. Der Druck sinkt daraufhin wieder auf einen Wert p2
und steigt sodann auf p1, wenn die Höhe von 40.000 Fuß
erreicht ist. Sinkt die Vorrichtung danach wieder auf
unter 40.000 Fuß, so geht der Druck wieder zurück auf
den Wert p2, der bis zu einer Höhe von unter 12.500
Fuß, beispielsweise 10.000 Fuß (etwa 3.100 m),
beibehalten wird.
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In jedem Behälter 18 wird das Leitungssystem 22 über
ein Druckventil 70 mit Sauerstoff versorgt, wenn der
anliegende Druck dem Druck p2 entspricht, und über ein
Klappenventil des Bypasses 72, wenn der anliegende
Druck dem Druck pl entspricht. Das Klappenventil des
als Kurzschlußsystem wirkenden Bypasses 72 kann durch
eine einfache Membran gebildet werden, die durch den in
der Kabine herrschenden Druck und die Kraft einer Feder
in eine Lage gedrückt wird, in der sie einen Sitz
abschließt,
während sie in ihrer Mitte durch den Druck im
Leitungssystem 22 und an ihren Rändern durch den Druck
am Einlaß des Behälters in die entgegengesetzte
Richtung gedrückt wird. Die Membran und die Feder sind so
dimensioniert, daß das Klappenventil des Bypasses 72
sich dann öffnet, wenn der Druck einen vorbestimmten
Wert zwischen p2 und p1 übersteigt.
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Das Druckventil 70 hat beispielsweise den in Fig.2
dargestellten Aufbau. Es umfaßt dabei eine Membran 74, die
mit einem Druckelement zum Öffnen des mit einer kleinen
Kugel 76 versehenen Klappenventils ausgestattet ist,
und eine Kapsel 78, welche direkt oder über eine Feder
an der Membran anliegt, wenn die Kabinenhöhe 10.000 Fuß
übersteigt. Der Druck im Leitungssystem 22 steigt bzw.
sinkt dabei in Abhängigkeit von der Kabinenhöhe, wie
dies in Fig.4 dargestellt ist.
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Wie weiter oben bereits erwähnt, muß ein Eindringen von
Umgebungsluft in die Atemmaske verhindert werden, um
einen ausreichenden Schutz sicherzustellen.
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Zu diesem Zweck umfaßt die Gesichtsabdeckung 32 der
Atemmaske 21 - wie in Fig.3 dargestellt - einen inneren
Dichtungsrand 80 aus einem biegsamen Elastomer, der
eine dreieckige Öffnung begrenzt und derart
ausgestaltet ist, daß er durch den Innendruck an den Konturen
von Nase und Gesicht anliegt. Die in Fig.3 dargestellte
Atemmaske enthält einen Ventilblock 82, der ein biegsa
mes Einlaß-Klappenventil 84 aufweist, durch das vom
Auffangbeutel 36 Sauerstoff in Richtung der Pfeile f0
einströmen kann. Wenn der Beutel leer ist, läßt sich
die Anordnung aus biegsamem Klappenventil 84 und dem
Behälter, auf dem es angeordnet ist, anheben, um
zusätzliche Luft einströmen zu lassen, die dann so
fließt, wie dies durch die Pfeile f1 angedeutet ist.
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Die Sauerstoffzufuhr zum Auffangbeutel 36 kann über
einen biegsamen Schlauch 30 erfolgen, der in der
Darstellung gemäß Fig.3 vor der Gesichtsabdeckung liegt,
jedoch in der Praxis eher zu deren Seite zu liegen
kommt, wie dies schematisch in Fig.1 dargestellt ist.
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Die Ausatmung kann beispielsweise über ein
zusätzliches, mit Hilfe einer Feder geeichtes Ventil 86
erfolgen, wie es schematisch in Fig.1 dargestellt ist, oder
über ein nicht dargestelltes ringförmiges Ausatmungs-
Klappenventil am Rand des Blockes 82, das einen elasti
schen Verschluß aufweist, dessen Steifigkeit den
maximalen Überdruck in der Atemmaske bestimmt.
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Wird jede Atemmaske einzeln über eine chemische
Erzeugungseinheit mit Sauerstoff versorgt, so stellt diese,
sobald sie aktiviert wurde, eine Sauerstoffmenge
bereit, die in einer Weise variiert, wie dies in Fig.6
dargestellt ist. Dabei wird während des Sinkflugs unter
den kritischsten Bedingungen der notwendige Sauerstoff
ab einer Höhe von üblicherweise 45.000 Fuß, also 13.700
m, geliefert. In diesem Fall kann die Veränderung der
Sauerstoffmenge, die sich durch die Verwendung eines
variablen Aufbaus oder einer variablen Strecke der
Sauerstoffzuführung ergibt, derjenigen gemäß Fig.6
entsprechen. Bei dieser Verteilung wird über einen Zeit
raum hinweg, der ausreicht, um das Flugzeug
beispielsweise von einer Maximalhöhe von 13.700 m bis auf 12.200
m zu bringen, eine ungefähre Menge von 6 Litern pro
Minute geliefert (bei normalen Temperatur- und
Druckverhältnissen), woraufhin die Sauerstoffmenge für einen
Zeitraum, der ausreicht, um das Flugzeug auf einer
mittleren Höhe von beispielsweise 18.000 Fuß (5.500 m)
zu stabilisieren, zwar weiterhin geliefert, aber immer
weiter reduziert wird, ehe das Flugzeug dann auf eine
Sicherheits-Flughöhe von 10.000 Fuß (3.050 m) gebracht
wird. In der Praxis reicht eine Zuführdauer der
Maximalmenge von etwa 3 Minuten üblicherweise aus.