DE69215193T2 - Radargerät mit kohärenter Störechoreferenz - Google Patents
Radargerät mit kohärenter StörechoreferenzInfo
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Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Radargerät, bestehend aus Antennenmitteln, zwecks Rotation um eine Achse montiert, mit den Antennenmitteln verbundenen Sendemitteln zur Generierung und Ausstrahlung von Impulsen, mit den Antennenmitteln verbundenen Empfängermitteln für den Empfang, pro ausgestrahlten Impuls, eines Radarechosignais sowie einem mit den Empfängermitteln verbundenen Videoprozessor, dieser wiederum bestehend aus einer Langsambewegtzieldetektionseinheit, versehen mit einer Störzeichenkarte, verteilt in Entfernungsazimutzellen zur Speicherung von Störzeichenstärken und Vergleichsmitteln zum Vergleich von Radarechosignalen mit in der Störzeichenkarte gespeicherten Störzeichenstärken.
- Mit Langsambewegtzielen sind Ziele mit einer derart niedrigen radialen Geschwindigkeit gemeint, daß sie nicht auf der Basis ihrer Geschwindigkeiten von den Störzeichen zu unterscheiden sind.
- Ein Radargerät, das eine Störzeichenkarte für die Detektion von Langsambewegtzielen benutzt, ist von EP-A- 0.188.757 her bekannt. In diesem bekannten Gerät werden die Moduli gemessener Störzeichenstärken gespeichert, wonach diese Moduh, zur Generierung von Detektionen, mit den Moduli von Radarechosignalen verglichen werden.
- In dem Protokoll der internationalen Radarkonferenz RADAR- 82, vom 18. bis zum 20. Oktober 1982, in London, wurde auf den Seiten 491-495 ein Artikel von J.S. Bird mit dem Titel "Ground dutter suppression using a coherent dutter map" publiziert; hierin wird ein Radargerät beschrieben, welches Radargerät komplexe Radarechosignale mit komplexen Störzeichenstärken vergleicht und eine verbesserte Störzeichenunterdrückung aufweist, bei gleichzeitig höherer Detektionswahrscheinlichkeit.
- Leider handelt es sich hierbei um ein "phased array"- Radargerät mit schrittweiser Umgebungsabtastung, eine Sorte mit geringfügig praktischer Bedeutung, da die meisten Radars mit kontinuierlicher Umgebungsabtastung ausgestattet sind. Für diese Sorte Radargeräte wurde die kohärente Signalverarbeitung für nicht sinnvoll gehalten, da für die kohärente Signalverarbeitung der Vergleich von Radarechosignalen erforderlich ist, wobei die Signale exakt aus derselben Richtung stammen müssen.
- Gemäß der Erfindung ist es möglich, die kohärente Signalverarbeitung nach dem neuesten Stand der Technik in einem Radargerät mit kontinuierlicher Abtastung anzuwenden. Das Radargerät gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenmittel mit Azimutwerte generierenden Mitteln versehen sind, welche mit den Sendemitteln verbunden sind, wobei die Sendemittel mit Azimutwerte empfangenden Steuermitteln versehen sind, zur Generierung von Sendeimpulsen bei im voraus bestimmten Azimutwerten, und es sich bei der Störzeichenkarte um eine kohärente Störzeichenkarte handelt, zur Speicherung komplexer Störzeichenstärken, und die Vergleichsmittel eingerichtet sind für den Vergleich von komplexen Radarechosignalen mit den komplexen, in der kohärenten Störzeichenkarte gespeicherten Störzeichenstärken.
- Eine vorteilhafte Ausführungsform gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß Bündel von N gegenseitig kohärenten Radarimpulsen generiert werden, und zwar so, daß jeweils ein Bündel zumindest nahezu mit einer Azimutzelle zusammenfällt. Damit ist das Radargerät unter anderen für die Anwendung einer Bewegtzieldetektionseinheit geeignet, welche Einheit mit einer Doppler-Filterreihe versehen ist, beispielsweise einer FFT-Einheit.
- Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermittel aufeinanderfolgende Bündel mit M (M = 1, 2, 3, ...) unterschiedlichen Radarsendefrequenzen generieren. In diesem Fall ist es jedoch notwendig, die Langsambewegtzieldetektionseinheit mit M kohärenten Störzeichenkarten zu versehen, auf einer Eins-zu-Eins-Basis den jeweiligen Radarsendefrequenzen zugefügt.
- Umfaßt das Radargerät eine mit einer Doppler-Filterreihe versehene Bewegtzieldetektionseinheit, dann kann auf besonders erfinderische Weise die in den Störzeichenkarten gespeicherte Information dazu angewendet werden, den im Fachbereich bekannten Streuverlust aus dem Nullgeschwindigkeitsfilter zu den benachbarten Filtern hin nahezu vollständig zu eliminieren. Die Erfindung hat dazu als weiteres Kennzeichen, daß der Videoprozessor mit einer Subtraktionsschaltung versehen ist, welche mit dem Eingang der Bewegtzieldetektionseinheit verbunden ist, mit dem Zweck, die dem Eingang der Bewegtzieldetektionseinheit zugeführten Radarechosignale um die aus der Störzeichenkarte stammenden kohärenten Störzeichensignale zu reduzieren.
- Die Erfindung wird im nachfolgenden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert, von denen
- Figur 1A eine Vektordarstellung in der komplexen Fläche eines kohärenten Störzeichenvektors A und einen Streuungsmodulus r zeigt;
- Figur 1B eine Vektordarstellung in der komplexen Fläche eines kohärenten Störzeichenvektors A plus einen Zielvektor B zeigt;
- Figur 2 ein Blockdiagramm des Radargeräts gemäß der Erfindung zeigt;
- Figur 3 ein Blockdiagramm der Langsambewegtzieldetektionseinheit gemäß der Erfindung darstellt;
- Figur 4 ein Blockdiagramm einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Radargeräts gemäß der Erfindung darstellt, wobei die Bewegtzieldetektionseinheit ebenfalls von der kohärenten Störzeichenkarte Gebrauch macht.
- Radargeräte werden gewöhnlich zur Detektion von sich bewegenden Objekten konstruiert, wie zum Beispiel von Flugzeugen. Sie sind dazu mit einer Bewegtzieldetektionseinheit versehen, in der von aufeinanderfolgenden Radarsendeimpulsen stammende Radarechosignale pro Entfernungsquant miteinander verglichen werden. Beim Vorliegen eines Bewegtzieles wird sich die Phase des Echosignals innerhalb des das Ziel repräsentierenden Entfernungsquants kontinuierlich verschieben. Diese Phasenverschiebungen ermöglichen eben die Detektion des Objekts. Eine Bewegtzieldetektionseinheit, nach dem Stand der Technik, wird gewöhnlich als eine in Quadratur arbeitende Doppler-Filterreihe, ggf. mit einer FFT-Einheit versehen, ausgeführt sein, in Wirklichkeit die Doppler- Frequenz eines Zieles bestimmend.
- In einem mit einer Bewegtzieldetektionseinheit versehenen Radargerät kann sich bei einem mit einem tangential, also mit einer radialen Geschwindigkeit gleich Null, anfliegenden Flugobjekt ein im Fachbereich bekanntes Problem ergeben. Ohne zusätzliche Maßnahmen wird ein solches Flugobjekt vom Radarbildschirm verschwinden, da die aufeinanderfolgenden Echosignale unentwegt dieselbe Phase besitzen. In einem Rundsuchradar nach dem Stand der Technik bestehen diese Maßnahmen darin, daß eine Störzeichenkarte erstellt wird. Hierbei handelt es sich um ein in Entfernungsazimutzellen eingeteiltes Speicherfeld, wobei für jeden Entfernungsazimutwert die nach einigen Antennenumdrehungen erhaltene, mittlere Radarechostärke in die zugehörige Entfernungsazimutzelle gespeichert wird. Dieser in Form einer skalaren Größe gespeicherte Wert repräsentiert die Störzeichenstärke. Bei jeder nachfolgenden Antennenumdrehung wird die Störzeichenstärke mit Hilfe eines Rekursivfilters aktualisiert. Befindet sich in einer Entfernungsazimutzelle ein tangential anfliegendes Objekt, oder ein Hubschrauber im Schwebeflug, dann wird gewöhnlich die gemessene Radarechostärke zunehmen. Indem nun die gemessene Radarechostärke kontinuierlich mit der Störzeichenstärke verglichen wird, kann so ein sich nicht oder ein sich nur langsam bewegendes Ziel dennoch detektiert werden.
- Bei einem mit einer rotierenden Antenne versehenen Radargerät wird die Störzeichenstärke in Form einer skalaren Größe gespeichert. Von der Speicherung einer komplexen Zahl, die einen Vergleich der gemessenen Radarechostärke mit der Störzeichenstärke ermöglichen würde, wird nicht viel gehalten. Es ist auf die Rotation der Antenne zurückzuführen, daß die Objekte von Abtastung zu Abtastung etwas unterschiedlich gemessen werden, so daß hier von einer Störzeichenzelle mit einer konstanten Phase nicht die Rede sein kann. Die Amplitude wird hierdurch in geringerem Maße beeinflußt; indem der Durchschnittswert von gemessenen Radarechostärken in einer Störzeichenzelle gemessen wird, kann dennoch ein geeignetes System realisiert werden.
- Im Falle einer "phased array"-Antenne mit schrittweiser Umgebungsabtastung, wie von der eingangs zitierten Veröffentlichung von J.S. Bird her bekannt, ist es dennoch möglich, für jede Entfernungsazimutzelle die Störzeichenstärke in Quadratur zu messen. Von auf diese Weise gemessenen Störzeichenstärken wurde festgestellt, daß sie, in Amplitude wie auch in Phase, für lange Zeit ziemlich konstant sind. Im besonderen starke, von beispielsweise Türmen, Hochhäusern oder Felsen stammende Echos variieren zeitlich kaum. Von Gebüsch stammende Echos werden dahingegen erheblich größere Variationen aufweisen. Im allgemeinen wird ein Modell angestrebt, wobei eine Entfernungsazimutzelle mit einer komplexen Störzeichenstärke versehen wird, die für im wesentlichen konstant gehalten wird, sowie mit einem skalaren Ausbreitungsmodulus, welcher ein Maß für die Konstanz der Störzeichenstärke ist. Figur lA illustriert dies, und zwar, indem ein Vektor A in der komplexen Fläche die komplexe, für im wesentlichen konstant gehaltene Störzeichenstärke repräsentiert, während der Ausbreitungsmodulus r ein scheibenförmiges Ausbreitungsgebiet in der komplexen Fläche rund um die von A dargestellte Störzeichenstärke definiert. Der Ausbreitungsmodulus r wird auf der Basis aufeinanderfolgender Messungen und mit Hilfe von im Fachbereich bekannten statistischen Verfahren so gewählt, daß neue Messungen mit einer zuvor bestimmten Wahrscheinlichkeit innerhalb des von r bestimmten, scheibenförmigen Gebiets fallen. Die Chance, daß dies nicht zutrifft, entspricht einer für das Radargerät definierten Falschalarmrate pro Messung.
- Wird bei einer Messung die Anwesenheit eines neuen Objekts in einer bestimmten Entfernungsazimutzelle angezeigt, welches Objekt ein von Vektor B charakterisiertes Echo verursacht, dann illustriert Figur 1B, wie der resultierende Vektor A+B außerhalb des von r bestimmten, scheibenförmigen Gebiets kommt, was folglich in einer Detektion resultiert. Angemerkt sei, daß bei einem auf einer skalaren Störzeichenstärke basierenden Vergleich, dieses Ziel nicht detektiert worden wäre, da der Modulus A+B nicht größer als der Modulus von A ist. Hierfür gilt, daß die komplexe Störzeichenstärke faktisch unentwegt ein besseres Resultat als die skalare Störzeichenstärke ergibt; dies gilt aber namentlich für starke Störzeichenechos mit einem geringen Ausbreitungsmodulus r.
- Figur 2 zeigt ein Blockdiagramm des Radargeräts gemäß der Erfindung. Sendemittel 1 generieren Sendeimpulse, welche mit Hilfe von rotierenden Antennenmitteln 2 ausgestrahlt werden. Von den Antennenmitteln 2 empfangene Echosignale werden Empfängermitteln 3 zugeführt, die die empfangenen und digitalisierten Echosignale einer Bewegtzieldetektionseinheit 4 zuführen. Sendeimpulse werden gewöhnlich als Bündel von N identischen Impulsen ausgestrahlt, während die Bewegtzieldetektionseinheit einen FFT-Prozessor zur Detektion von sich relativ schnell bewegenden Zielen umfaßt, welche Detektionen über einen ersten Videoausgang 5 zwecks Zielverfolgungs- und Darstellungsfunktionen abgegeben werden können. Darüber hinaus werden die Echos einer Langsambewegtzieldetektionseinheit 6 zugeführt, welche Einheit die in einer Entfernungsazimutzelle empfangenen Echostärken mit einer in der Störzeichenkarte 7 gespeicherten Störzeichenstärke vergleicht. Schwellenwertüberschreitungen resultieren in Detektionen, die zwecks Zielverfolgungs- und Darstellungsfunktionen über einen zweiten Videoausgang 8 angeboten werden. Die N Impulse in einem Bündel brauchen nicht identisch zu sein; ihre gegenseitige Kohärenz genügt. Empfängermittel 3 können so eingerichtet sein, daß unterschiedliche Sendeimpulse auf eine an sich bekannte Weise am Ausgang der Empfängermittel 3 identische Radarechos generieren.
- Nach dem Stand der Technik sind die Antennenmittel 2 mit einem Azimutanzeiger 9 versehen, der die Azimutwerte der Antenne abgibt, und zwar für die Zielverfolgungs- und Darstellungsfunktionen sowie für die Langsambewegtzieldetektionseinheit 6 zur Adressierung von Störzeichenkarte 7. In dem Radargerät gemäß der Erfindung wird der Azimutwert ebenfalls den Sendemitteln 1 zugeführt, welche so eingerichtet sind, daß nur bei im voraus bestimmten Azimutwerten Sendeimpulse generiert werden. In einer speziellen Ausführungsform des Radargeräts gemäß der Erfindung ist der vom Radargerät abgedeckte Raum beispielsweise in 360 Azimutsektoren von jeweils 1º und 4096 Entfernungsquanten von jeweils 160 m aufgeteilt. Auf diese Weise kann man jedesmal, wenn der Azimutwert um 1º verspringt, einen Impuls aussenden, zum Erhalt von Echos für die Langsambewegtzieldetektionseinheit 6.
- Als Alternative kann man auch jedesmal, wenn der Azimutwert um 1º verspringt, ein Bündel von N gegenseitig kohärenten Radarimpulsen aussenden, wobei N beispielsweise der Anzahl Punkte einer FFT-Einheit der Bewegtzieldetektionseinheit 4 entspricht. In diesem Fall muß die Langsambewegtzieldetektionseinheit 6 für die Verarbeitung eines Bündels eingerichtet sein. Die Radarechosignale pro Entfernungsquant können beispielsweise mit einer gewichteten Summe über ein Bündel gemittelt werden. Dies resultiert in einer reproduzierbaren kohärenten Echostärke, werden bewegende Objekte weitestgehend unterdrückt und wird das Signal/Rausch-Verhältnis verbessert.
- Für manche Radaranwendungen ist es erforderlich oder empfehlenswert unterschiedliche Radarsendefrequenzen zu benutzen. In diesem Zusammenhang sei zu denken an die im Radarfach bekannte Lösung von Geschwindigkeitsdoppeldeutigkeiten oder an Frequenzwechsel im Falle von Störern oder Interferenz. Für eine kohärente Störzeichenkarte ist ein Frequenzsprung katastrophal, da die gespeicherten Werte dann fast keine Bedeutung mehr haben. Eine mögliche Lösung hierfür ist, für jede Radarsendefrequenz eine kohärente Störzeichenkarte zu erstellen. Das Radargerät muß zu diesem Zweck mit einem Link ausgestattet sein, damit die Sendemittel 1 mit der Langsambewegtzieldetektionseinheit 6 kommunizieren können, welche Radarsendefrequenz benutzt wird. Die Link-Verbindung kann auch für die übermittlung eines Taktsignals für jeden gesendeten Radarimpuls benutzt werden.
- Figur 3 stellt ein Blockdiagramm der Langsambewegtzieldetektionseinheit 6 und der Störzeichenkarte 7 dar, wobei die letztere aus den Störzeichenkarten 7.1, 7.2, ..., 7.M bestehen kann, und zwar jeweils eine Sörzeichenkarte für jede benutzte Radarsendefrequenz. In einer Azimutzelle empfangene, von einem Bündel stammende Radarechos werden in einer Addier- und Gewichtungseinheit 10 pro Entfernunqszelle addiert und mit einer Gewichtung versehen, beispielsweise einer Hamming-Gewichtung. Hierzu empfängt die Addier- und Gewichtungseinheit 10 außer den Radarechos ebenfalls Azimutinformation, um den Anfang des Impulsbündels und das Taktsignal für jeden gesendeten Impuls feststellen zu können. Die auf diese Weise pro Entfernungsazimutzelle bestimmten Echostärken werden einer Vergleichsschaltung 11 zugeführt, die von der zur benutzten Sendefrequenz gehörende Störzeichenkarte 7.i die relevanten Störzeichenstärken und Ausbreitungsmoduli angeboten bekommt. Pro Entfernungsazimutzelle subtrahiert die Vergleichsschaltung 11 die Störzeichenstärke von der Radarechostärke, bestimmt den Modulus der Differenz und generiert über Link 8 eine Detektion, wenn diese Differenz größer ist als der Ausbreitungsmodulus plus einen etwaigen, zusätzlichen Schwellenwert, zwecks Realisierung einer im voraus bestimmten Falschalarmwahrscheinlichkeit.
- Die von der Addier- und Gewichtungseinheit 10 bestimmte, komplexe Echostärke wird ebenfalls dem Filter 12 zugeführt, zusammen mit der relevanten Störzeichenstärke und dem Ausbreitungsmodulus. Filter 12 bestimmt aus den zugeführten Moduh in einem Rekursivverfahren neue Moduh für die Störzeichenstärke und den Ausbreitungsmodulus, welche anschließend in Störzeichenkarte 7.i gespeichert werden. Für die kohärente Störzeichenstärke kann man beispielsweise von einem Filter gemäß der folgenden Formel Gebrauch machen:
- AN+1 = αAN + βSN+1 (1)
- wobei: AN die von der Störzeichenkarte generierte Störzeichenstärke;
- AN+1 die in die Störzeichenkarte zu speichernde, neue Störzeichenstärke;
- SN+1 die von der Summier- und Gewichtungseinheit 10 bestimmte Echostärke;
- α, β Filterkoeffizienten (gewöhnlich α+β=1).
- In Abhängigkeit der verschiedenen Systemparameter werden die skalaren Filterkoeffizienten α, β so gewählt, daß einerseits die Einlaufzeit des Filters relativ kurz ist, so daß die Störzeichenkarte relativ schnell relevante Daten enthalten wird, und andrerseits ein sich für einige Zeit innerhalb eines Entfernungsquants befindliches, stationäres Objekt nicht allzu rasch als Störzeichen in Betracht gezogen wird.
- Auf vergleichbare Weise kann man für den Ausbreitungsmodulus von einem Filter Gebrauch machen, gemäß der folqenden Formel:
- rN+1² = α' rN² + β' SN+1 - AN ² (2)
- wobei: rN der von der Störzeichenkarte generierte Ausbreitungsmodulus;
- rN+1 der neue, in die Störzeichenkarte zu speichernde Ausbreitungsmodulus;
- α', β' Filterkoeffizienten (gewöhnlich α+β'=1).
- Die skalaren Filterkoeffizienten α', β' werden wiederum, in Abhängigkeit verschiedener Systemparameter, so gewählt, daß einerseits das Filter ziemlich schnell einläuft und andrerseits eine einzige stark abweichende Messung den Ausbreitungsmodulus nicht allzu ernsthaft stört.
- Zur Adressierung der Störzeichenkarte 7 empfängt der Adressengenerator 13 Azimutinformation vom Azimutanzeiger 9, das Taktsignal und die aktuelle Radarsendefrequenz der Sendemittel 1.
- Im Falle einer Vielheit an benutzten Radarsendefrequenzen, folglich eine Vielheit an komplexen Störzeichenkarten, ist es eine Vorbedingung für die zufriedenstellende Funktionsweise des Radargeräts, daß jede einzelne Entfernungsazimutzelle für jede Frequenz regelmäßig benutzt wird, um so eine Aktualisierung der Störzeichenstärken und Ausbreitungsmoduh zu ermöglichen. Messungen haben ergeben, daß von einem erdbezogenen Radargerät gemessene Störzeichenstärken und Ausbreitungsmoduli unter normalen Bedingungen eine Gültigkeitsdauer von zumindest fünf Minuten haben. Innerhalb dieses Zeitraumes müssen alle Entfernungsazimutzellen für alle Frequenzen angepaßt, also benutzt werden.
- Die gewichtete Summe, die aus den Radarechos in der Addierund Gewichtungseinheit 10 bestimmt wird, bewirkt in gewissem Maße eine Unterdrückung für Bewegtziele. Dennoch ist es erforderlich zusätzliche Maßnahmen zu treffen, um zu vermeiden, daß Bewegtziele über die Addier- und Gewichtungseinheit 10 in das Filter 12 durchdringen und so den Inhalt der Störzeichenkarten modifizieren können. Diese zusätzlichen Maßnahmen bestehen aus einem Sperreingang 14, am Filter 12 angebracht, das mit dem Eingang 5 der Bewegtzieldetektionseinheit 4 verbunden ist. Hiermit wird vermieden, daß eine modifizierte, von einem Bewegtziel verursachte Störzeichenstärke in die Störzeichenkarten gespeichert wird.
- Eine Bewegtzieldetektionseinheit verarbeitet die Echos von einem Bündel, indem hierfür pro Entfernungsquant ein Dopplerfilterverfahren, beispielsweise eine N-Punkt-FFT, angewendet wird. Am Ausgang einer Doppierfilterreihe werden die Ausgangssignale der Filter -N/2, ..., -1, +1, N/2-1 einem Schwellenwertentscheider zugeführt und resultiert eine Schwellenwertüberschreitung in einer Detektion Der Ausgang von Filter 0 generiert Signale für Störzeichen und wird deshalb nicht benutzt. Ein im Fachbereich bekanntes Problem hierbei ist, daß extrem starke Störzeichen fälschlich eine Schwellenwertüberschreitung in einem der anderen Filter hervorrufen können, der gewöhnlich nicht idealen Funktionsweise eines Dopplerfilters zufolge. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Radargeräts gemäß der Erfindung löst dieses Problem, und zwar unter Benutzung der in den Störzeichenkarten gespeicherten kohärente Störzeichenstärken. In Figur 4 ist angegeben auf welche Weise die empfangenen und digitalisierten Echosignale eines Bündels einer Subtrahierschaltung 15 zugeführt werden, wobei pro Entfernungsquant jedes einzelne Echosignal um die für diesen Entfernungsquant und für die benutzte Radarsendefrequenz gespeicherte komplexe Störzeichenstärke reduziert wird. Die so modifizierten Echosignale werden auf üblich Weise der Bewegtzieldetektionseinheit 4 zugeführt. Das Subtrahieren bekannter, starker Störzeichen vor Anwendung des Dopplerfilterverfahrens verhindert das Entstehen der bereits früher erwähnten falschen Schwellenwertüberschreitungen. Es ist sogar so, daß benutzte Schwellenwerte beträchtlich herabgesetzt werden können, wodurch die Empfindlichkeit des Radargeräts zunehmen kann.
Claims (10)
1. Radargerät, bestehend aus Antennenmitteln (2), zwecks
Rotation um eine Achse montiert, mit den Antennenmitteln
(2) verbundenen Sendemitteln (1) zur Generierung und
Ausstrahlung von Impulsen, mit den Antennenmitteln (2)
verbundenen Empfängermitteln (3) für den Empfang, pro
ausgestrahlten Impuls, eines Radarechosignals sowie einem
mit den Empfängermitteln (3) verbundenen Videoprozessor
(4,6,7), dieser wiederum bestehend aus einer
Langsambewegtziel-Detektionseinheit (6), versehen mit einer
Störzeichenkarte (7), verteilt in Entfernungsazimutzellen
zur Speicherung von Störzeichenstärken und Vergleichsmittel
(11) zum Vergleich von Radarechosignalen mit in der
Störzeichenkarte (7) gespeicherten Störzeichenstärken,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenmittel mit
Azimutwerte generierenden Mitteln (9) versehen sind, welche
mit den Sendemitteln (1) verbunden sind, wobei die
Sendemittel (1) mit Azimutwerte empfängenden Steuermitteln
versehen sind zur Generierung von Sendeimpulsen bei im
voraus bestimmten Azimutwerten, und es sich bei der
Störzeichenkarte (7) um eine kohärente Störzeichenkarte
handelt, zur Speicherung komplexer Störzeichenstärken, und
die Vergleichsmittel (11) eingerichtet sind für den
Vergleich von komplexen Radarechosignalen mit den
komplexen, in der kohärenten Störzeichenkarte (7)
gespeicherten Störzeichenstärken.
2. Radargerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Bündel von N gegenseitig kohärenten Radarimpulsen
generiert werden, und zwar so, daß jeweils ein Bündel
zumindest nahezu mit einer Azimutzelle zusammenfällt.
3. Radargerät gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuermittel aufeinanderfolgende Bündel mit M (M
1, 2, 3, ...) unterschiedliche Radarsendefrequenzen
generieren.
4. Radargerät gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Langsambewegtziel-Detektionseinheit (6) mit M
kohärenten Störzeichenkarten (7.1, ...,7.M) versehen ist,
die auf der Basis von eins zu eins den Radarsendefrequenzen
zugefügt werden.
5. Radargerät gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Entfernungsazimutzellen pro Radarsendefrequenz
zumindest eine komplexe Störzeichenstärke und einen
Streuungswert enthalten.
6. Radargerät gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Videoprozessor (4,6,7) mit einem ersten Filter (12)
versehen ist, welches Filter für das Lesen, Modifizieren
und Speichern von Störzeichenstärken geeignet ist, wobei
das Modifizieren das aus einer vorab gespeicherten
Störzeichenstärke und aus einer gewichteten Summe von aus
einem Bündel stammenden Radarechosignalen Bestimmen einer
neuen Störzeichenstärke umfaßt.
7. Radargerät gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Videoprozessor mit einem zweiten Filter (13)
versehen ist, welches Filter für das Lesen, Modifizieren
und Speichern von Streuungswerten geeignet ist, wobei das
Modifizieren das aus einem vorab gespeicherten
Streuungswert und aus einer Störzeichenstärke sowie aus einer
gewichteten Summe von aus einem Bündel stammenden
Radarechosignalen Bestimmen eines neuen Streuungswert
umfaßt.
8. Radargerät gemäß dem Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Videoprozessor (4,6,7) weiterhin
eine Bewegtziel-Detektionseinheit (4) umfaßt, welche
Einheit mit einer Doppler-Filterreihe für die gruppenweise
Verarbeitung von Radarechosignalen versehen ist.
9. Radargerät gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Filter (12) und das zweite Filter (13) mit
Sperreingängen versehen sind, welche mit dem Ausgang der
Bewegtziel-Detektionseinheit (4) verbunden sind.
10. Radargerät gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Videoprozessor (4,6,7) mit einer
Subtraktionsschaltung (15) versehen ist, welche mit dem Eingang der
Bewegtziel-Detektionseinheit (4) verbunden ist, mit dem
Zweck, die dem Eingang der Bewegtziel-Detektionseinheit (4)
zugeführten Radarechosignale um die aus der
Störzeichenkarte (7) stammenden kohärenten Störzeichensignale zu
reduzieren.
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