Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine elektrisch leitende Kautschukrolle, die als Auflademittel für
Kopiergeräte, Laserdrucker und dergleichen dient.
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Bei der elektrophotographischen Aufzeichnung, die vielfach in Kopiergeräten,
Laserdrukkern und dergleichen zum Einsatz kommt, erfolgt die Aufzeichnung in einer Reihe von
Schritten wie Aufladen, Belichten, Entwickeln, Bildtransfer, Entladen und Reinigen, wie in
Fig. 3 dargestellt. Fig. 4 zeigt zusätzlich ein Beispiel für ein Gerät zur
elektrophotographischen Aufzeichnung. Bezugszeichen 1 bezeichnet eine Glasplatte für das Original,
Bezugszeichen 2 eine Kopierlampe, Bezugszeichen 3 eine Selfoc-Linse, Bezugszeichen 4 einen
Photorezeptor, Bezugszeichen 5 eine Aufladerolle, Bezugszeichen 6 eine Bildtransferwalze,
Bezugszeichen 7 eine Entwicklungswalze, Bezugszeichen 8 eine Papiertransportwalze,
Bezugszeichen 9 eine Druckunterlage, Bezugszeichen 10 und 11 Widerstandswalzen,
Bezugszeichen 12 eine Entwicklungspatrone, Bezugszeichen 13 eine Tonerabdichtung,
Bezugszeichen 14 eine Reinigungsleiste und Bezugszeichen 15 einen Behälter für
verbrauchten Toner.
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Für den Aufladevorgang ist bisher vielfach das Corona-Aufladungsverfahren zum Einsatz
gekommen, bei dem an einen als Corona-Auflader bezeichneten Draht eine hohe Spannung
angelegt wird. Bei dem Corona-Aufladungsverfahren gibt es folgende Probleme: Während
des Corona-Aufladungsvorgangs werden der Photorezeptor und andere Teile durch aktive
Moleküle wie Ozon geschädigt, die auch für den menschlichen Körper schädlich sein
sollen. Außerdem ist für dieses Verfahren eine hohe Spannung von mehreren tausend Volt
erforderlich, die eine Gefahrenquelle ist. Außerdem gibt es hinsichtlich der Wartung die
Probleme der Drahtverunreinigung und des Drahtbruchs.
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Daher ist vor kurzem statt des mit den genannten Problemen behafteten
Corona-Aufladungsverfahrens ein Kontakt-Aufladungsverfahren zum praktischen Einsatz gekommen, bei
dem eine elektrisch leitende Kautschukrolle verwendet wird. Bei diesem
Kontakt-Aufladungsverfahren unter Verwendung einer elektrisch leitenden Kautschukrolle wird die
elektrisch leitende Kautschukrolle, die von außen unter Spannung gesetzt wird, mit der
Photorezeptoroberfläche in Berührung gebracht, wodurch eine elektrische Ladung direkt
auf die Photorezeptoroberfläche übertragen wird, um letztere bis zu einem vorgegebenen
Potential aufzuladen.
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Das vorgenannte Kontakt-Aufladungsverfahren wird auch beim Bildtransferverfahren
angewendet, d.h. ein auf der Photorezeptoroberfläche gebildetes Tonerbild wird auf die
Oberfläche des Transferpapierbogens übertragen, eine Spannung von einigen Kilovolt wird
an die elektrisch leitende Kautschukrolle angelegt, die die Transfereinrichtung ist, die mit
der Oberfläche des Transferpapierbogens in Berührung gebracht wird, so daß auf der
Oberfläche des Transferpapierbogens ein elektrostatisches Feld gebildet wird, wodurch
das auf der Photorezeptoroberfläche gebildete Tonerbild auf die Oberfläche des
Transferpapierbogens übertragen wird.
Druckschriften
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1. Japanische Patentanmeldung Nr.302 777/1970,
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2. "Charging and transfer process", Seite 47, aus dem 30. Schulungstext "From
Fundamentals of Elements of Electrophotographic Technology to Recent Trends" der
Electrophotography Society,
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3. "Contact Type Charging Technique not Using Corona Charger", Seite 573, aus der
Zeitschrift der Electrophotography Society, Band 27, Nr.4 (1988).
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Bei diesem Kontakt-Aufladungsverfahren ist bisher eine Schwammrolle aus EPDM
(Ethylenpropylenkautschuk) als elektrisch leitende Kautschukrolle verwendet worden, deren
Widerstand durch Beigabe von Ruß, einem verbreiteten Mittel zur Verleihung elektrischer
Leitfähigkeit, auf 10&sup7; bis 10¹&sup0; Ω eingestellt wurde.
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Bei dieser elektrisch leitenden Kautschukrolle jedoch ändert sich der Widerstand in einer
Umgebung mit hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit (32 ºC/85 % rel. Feuchte) stark
auf 5 x 10&sup7; bis 10 x 10&sup7; Ω und auf 10&sup9; Ω in einer Umgebung mit niedriger Temperatur und
niedriger Feuchtigkeit (15 ºC/10 % rel. Feuchte) (vgl. japanische Patentanmeldung Nr.
302 777/1970). Es wird angenommen, daß der Grund dafür darin liegt, daß in einer
Umgebung mit hoher Feuchtigkeit das elektrisch leitende Elastomer normalerweise dazu
neigt, Wasser zu absorbieren und dadurch den elektrischen Widerstand herabzusetzen. Bei
der genannten elektrisch leitenden Kautschukrolle sind daher die Änderungen des
elektrischen Widerstands aufgrund der Umgebungsbedingungen so groß, daß das
Ladungspotential infolge der Änderung der Umgebungsbedingungen nicht stabil wird, wodurch
keine gute Bildqualität erzielt werden kann.
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Das Drucken mit einem Laserdrucker (Laser Shot Printer A-404 von Canon Inc.), bei dem
die genannte elektrisch leitende Kautschukrolle verwendet wurde, erbrachte folgendes
Ergebnis, das auf Änderungen des elektrischen Widerstands der elektrisch leitenden
Kautschukrolle zurückgeführt wird:
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1. In einer Umgebung mit hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit und in einer
Umgebung mit niedriger Temperatur und niedriger Feuchtigkeit zeigten sich Mängel in der
Bildqualität im durchgehenden Bereich.
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2. Wird trockenes Papier bedruckt, zeigen sich Mängel in der Bildqualität im
durchgehenden Bereich.
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In der US-A-4 702 964 wird eine Fixierwalze offenbart, die eine Oberfläche aufweist, die
mit einer Kautschukverbindung vernetzt ist, die hauptsächlich aus einem
Methylvinylsiliconkautschuk und Silicon besteht und auf der Walze eine Siliconkautschukschicht mit
einer Vernetzungsdichte von 0,0001 bis 0,0008 bildet.
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Die Erfindung wurde also vor dem Hintergrund des oben Gesagten gemacht. Es ist die
Aufgabe der Erfindung, eine elektrisch leitende Kautschukrolle für die Elektrophotographie
zur Verfügung zu stellen, die nur geringe Änderungen des elektrischen Widerstands zeigt,
wenn sie wechselnden Umgebungsbedingungen ausgesetzt ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Erfindung eine Siliconkautschukrolle für die
Elektrophotographie zur Verfügung stellt, die einen porösen Körper aus einer vernetzten
Siliconkautschukzusammensetzung aufweist und einen Siciliumdioxid-Füllstoff und Ruß
enthält, welche zusammen mit einem Schaumbildner in einem Siloxanpolymer enthalten
sind, und die einen elektrischen Widerstand von 10³ bis 10&sup8; Ω hat.
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Die Siliconkautschukzusammensetzung enthält:
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Bestandteil:
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Siloxanpolymer 100 Gewichtsteile
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Siliciumdioxid-Füllstoff 18 bis 28 Gewichtsteile
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Ruß 5 bis 12 Gewichtsteile
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Schaumbildner,
Zusatz, Vulkanisiermittel
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usw. 10 bis 30 Gewichtsteile.
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Der Widerstand der erfindungsgemäßen elektrisch leitenden Kautschukrolle für die
Elektrophotographie wurde unter verschiedenen Umgebungsbedingungen gemessen; die
Meßergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Tabelle 1
hohe Temperatur/hohe Feuchtigkeit
(35,0 ºC/85 % rel. Feuchte)
normale Temperatur/normale Feuchtigkeit
(23,5 ºC/55 % rel. Feuchte)
niedrige Temperatur/niedrige Feuchtigkeit
(10,0 ºC/15 % rel. Feuchte)
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Aus Tabelle 1 ist zu ersehen, daß die erfindungsgemäße Siliconkautschukrolle für die
Elektrophotographie bei Änderung der Umgebungsbedingungen kleine Änderungen des
elektrischen Widerstands zeigt.
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Fig. 1 zeigt die Beziehung zwischen angelegter Spannung und Strom bei der
erfindungsgemäßen Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie in Umgebungen mit hoher
Temperatur/hoher Feuchtigkeit (32,5 ºC/90 % rel. Feuchte), normaler
Temperatur/normaler Feuchtigkeit (23,5 ºC/55 % rel. Feuchte) und niedriger Temperatur/niedriger
Feuchtigkeit (10,0 ºC/15 % rel. Feuchte). Es ist zu erkennen, daß die umgebungsbedingten
Änderungen der Spannungs/Strom-Kennlinien sehr gering sind.
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Die Erfindung hat durch Verwendung eines porösen Körpers in Form einer vernetzten
Siliconkautschukzusammensetzung eine Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie
erzielt, deren elektrischer Widerstand sich bei Änderung der Umgebungsbedingungen nur
wenig ändert.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Fig. 1: graphische Darstellung der Beziehung zwischen angelegter Spannung und
Strom in einer erfindungsgemäßen elektrisch leitenden Kautschukrolle für die
Elektrophotographie in Umgebungen mit hoher Temperatur/hoher Feuchtigkeit,
normaler Temperatur/normaler Feuchtigkeit, niedriger Temperatur/niedriger
Feuchtigkeit;
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Fig. 2: graphische Darstellung der zeitabhängigen Änderungen von elektrischem
Widerstand, Härte, Breite und Außendurchmesser der erfindungsgemäßen elektrisch
leitenden Kautschukrolle für die Elektrophotographie;
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Fig. 3: ein Ablaufdiagramm der Elektrophotographie;
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Fig. 4: ein Beispiel für die elektrophotographische Aufzeichnung;
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Fig. 5: graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Konzentration von
Siloxanen von niedrigem Polymerisationsgrad (Polymerisationsgrad zwischen 4 und
25) und Verfahren zum Behandeln von Rollen für Rollen in der zweiten
erfindungsgemäßen Ausführungsform und in Vergleichsbeispielen; und
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Fig. 6: graphische Darstellung der zeitabhängigen Änderungen der Konzentration von
Siloxanen mit niedrigem Polymerisationsgrad im Vergleichsbeispiel 2.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Im folgenden wird die Ausführung der Erfindung beschrieben.
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Eine erfindungsgemäße elektrisch leitende Kautschukrolle für die Elektrophotographie wird
dadurch gebildet, daß man einen Siliciumdioxid-Füllstoff, Ruß, einen Schaumbildner, ein
Additiv, ein Vulkanisiermittel und dergleichen einem Siloxanpolymer zugibt und dieses der
Preßspritzformung, dem Spritzguß, dem Preßformen, dem Extrusionsformen o.ä.
unterwirft, wobei es vernetzt und in Rollenform gebracht wird.
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Als Siloxanpolymer für die vernetzte Siliconkautschukzusammensetzung einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung sind ein Phenylsiloxan, ein Dimethylsiloxan und
dergleichen geeignet. Durch Verwendung eines Siloxanpolymers allein erhält man jedoch nicht
die Haltbarkeit, die für eine elektrisch leitende Kautschukrolle für die Elektrophotographie
erforderlich ist. Aus diesem Grund wird ein Siliciumdioxid-Füllstoff zugesetzt. Als
Siliciumdioxid-Füllstoff werden hydratisiertes Siliciumdioxid, dehydratisiertes Siliciumdioxid und
Salze davon verwendet. Wenn die Menge des Additivs so gewählt wird, daß sie 18 bis 28
Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile Siloxanpolymer ausmacht, erhält man eine
Zusammensetzung von geringer Härte nicht über 35º (Asker C). Übersteigt die Härte 35º, erhöht
sich der Kontaktdruck gegenüber dem Photorezeptor, durch Verringerung der
Kontaktfläche erfolgt kein Druck, so daß die Bilder nicht stabilisiert werden (es wird kein
stabihsierter Bildtransfer erzielt).
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Erfindungsgemäß wird außerdem Ruß zugesetzt, um elektrische Leitfähigkeit zu
vermitteln. Bevorzugte Ruße sind beispielsweise Furnaceruße wie FEF und GPF, Acetylenruß
und Ketjenblack. Wird die Menge des Additivs so gewählt, daß sie 5 bis 12
Gewichtsprozent auf 100 Gewichtsteile Siloxanpolymer ausmacht, erhält man eine
Zusammensetzung mit einem elektrischen Wiederstand von 10³ bis 10&sup8;.
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Tabelle 2 enthält die Ergebnisse von Druckversuchen mit den Rollen für die Versuche 1
- 5 in unterschiedlicher Umgebung unter Verwendung eines Laserdruckers (LB-A404 von
Canon Inc.).
Tabelle 2
Ausführungsform Siliconschwamm
elektrischer Widerstand Ω
Härte
hohe Temp. hohe Feuchtigkeit
normale Temp. normale Feuchtigkeit
niedrige Temp. niedrige Feuchtigkeit
Asker
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Bewertungskriterien:
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: Buchstaben und graphische Darstellungen sind klar und deutlich, ohne
Unregelmäßigkeiten
in flächigen Bereichen.
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Δ: Buchstaben und graphische Darstellungen sind klar und deutlich, mit geringen
Unregelmäßigkeiten in flächigen Bereichen und mit Unschärfen.
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X: Buchstaben und graphische Darstellungen sind klar und deutlich, mit
zahlreichen Unregelmäßigkeiten in flächigen Bereichen und mit Unschärfen.
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hohe Temperatur/hohe Feuchtigkeit: 32,5 ºC/90 % rel. Feuchte
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normale Temperatur/normale Feuchtigkeit: 23,5 ºC/55 % rel. Feuchte
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niedrige Temperatur/niedr. Feuchtigkeit: 10,0 ºC/15 % rel. Feuchte
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Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß Mängel in der Bildqualität wie schlechtes
Absetzen und Unregelmäßigkeiten in flächigen Bereichen mit der Rolle von Versuch
1 bei hoher Temperatur/hoher Feuchtigkeit sowie mit der Rolle von Versuch 5 bei
hoher Temperatur/hoher Feuchtigkeit und bei normaler Temperatur/normaler
Feuchtigkeit auftreten, daß jedoch bei den Rollen der Versuche 2 bis 4 Änderungen
des elektrischen Widerstands gering sind, so daß unter allen
Umgebungsbedingungen eine befriedigende Bildqualität erzielt wird.
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Fig. 2 zeigt die zeitabhängigen Änderungen von elektrischem Widerstand, Härte
Asker C (gemessen mit einer Last von 500 g), Breite und Außendurchmesser der
Rolle in Ausführungsform 3; es ist zu erkennen, daß trotz zeitabhängiger
Änderungen ein stabiler elektrischer Widerstand und eine stabile Härte erzielt werden
können.
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Wie bereits beschrieben, sind bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung durch Verwendung eines porösen Körpers in Form einer vernetzten
Siliconkautschukzusammensetzung die umgebungsbedingten Änderungen des
elektrischen Widerstands so gering, daß eine befriedigende Bildqualität unabhängig von
Umgebungsänderungen erzielt wird. Daß der elektrische Widerstand trotz
Umgebungsänderungen stabil bleibt, hat außerdem den Vorteil, daß die angelegte
Spannung leicht gesteuert werden kann.
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Vorstehend ist eine erste bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beschrieben
worden; im folgenden wird eine zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
beschrieben.
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Für das Kontaktaufladungsverfahren verwendete Kautschukrollen müssen Stabilität
gegenüber sich ändernden Umgebungsbedingungen, Ozonbeständigkeit und
Hitzebeständigkeit aufweisen; eine Rolle, die diesen Anforderungen genügt, ist die
Siliconkautschukrolle, die die angegebene chemische und physikalische
Beständigkeit aufweist.
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Eine Rolle aus Siliconkautschuk liefert im Neuzustand eine hervorragende
Bildqualität, bei längerem Gebrauch jedoch zeigen sich Spuren der Rolle auf den gedruckten
Bildern, das sogenannte "Berührungsgedächtnis"-Phänomen, durch das sich
allmählich die Bildqualität verschlechtert.
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Es wird angenommen, daß dieses Problem durch cyclische Siloxane von relativ
niedrigem Polymerisationsgrad verursacht wird, die folgende Formel haben:
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(CH&sub3;)&sub2;SiOn
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(wobei n etwa 3 bis 30 ist), oder aber durch Dimethylsiliconöl,
Methylphenylsiliconöl, Methylwasserstoffsiliconöl oder sonstige nicht-funktionelle Siliconöle, die
beim Transfer auf den Photorezeptor gelangen.
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Die Siloxane mit niedrigem Polymerisationsgrad und die nicht-funktionellen
Siliconöle, die auf den Photorezeptor gelangen, denaturieren nämlich die isolierenden
Photoleiter, die den Photorezeptor bilden, und beeinträchtigen deren Funktion. Da
diese Substanzen stark wasserabweisend sind und sehr gute
Isolationseigenschaften haben, wird schon durch ihr bloßes Vorhandensein die Funktion des
Photorezeptors beeinträchtigt. Und wenn die Siliconkautschukrolle relativ lange mit dem
Photorezeptor in Kontakt bleibt (beispielsweise während Stillstandszeiten des
Geräts), verunreinigen diese Substanzen den Photorezeptor stellenweise, wodurch
die Rollenspuren (Berührungsgedächtnis) auf dem Bild erscheinen. Bei langem
Gebrauch der Siliconkautschukrolle wird dann der ganze Photorezeptor mit diesen
Substanzen verunreinigt mit dem Ergebnis, daß die Bildqualität immer schlechter
wird.
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Das Ausschwitzen von Siloxanen mit niedrigem Polymerisationsgrad und
nichtfunktionellen Siliconölen ist dem Fachmann bekannt, und einige der im Handel
erhältlichen Siliconkautschukverbindungen (bei denen Siliconrohkautschuk als
Basispolymer mit Zusatz eines verstärkenden Füllstoffs und dergleichen verwendet
ist) haben eine Qualität, bei der diese Substanzen zu einem gewissen Grad durch
zwangsweise Absorption entfernt werden. Beim normalen Gebrauch, z.B. für
Berührungsfelder, ist das Problem des Ausschwitzens bei dieser Qualität gelöst,
jedoch bei einer Rolle für die Elektrophotographie reicht die bei der handelsüblichen
Qualität erzielte Entfernung nicht aus, so daß es zur Kontamination des
Photorezeptors durch Spuren von Siloxanen von niedrigem Polymerisationsgrad und von
nicht-funktionellen Siliconölen kommt.
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Es ist bekannt, daß Siloxane von niedrigem Polymerisationsgrad bis zu einem
gewissen Grad durch Wärmezufuhr während der Vernetzung entfernt werden
können. Bei walkfähigem Siliconkautschukmaterial werden beispielsweise bei der
sekundären Vernetzung, die durch Wärmezufuhr während etwa 2 bis 5 Stunden
erfolgt, Siloxane von niedrigem Polymerisationsgrad entfernt. Die Wirkung ist
jedoch noch unzureichend, und von den Siloxanen von niedrigem
Polymerisationsgrad können diejenigen mit relativ hohem Polymerisationsgrad sowie
nichtfunktionelle Siliconöle durch Wärmezufuhr in dem für die erwähnte sekundäre
Vernetzung erforderlichen Umfang kaum entfernt werden, d.h. durch Wärmezufuhr
bei Normaldruck kann eine Kontamination des Photorezeptors nicht verhindert
werden.
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Zwar können Siloxane von niedrigem Polymerisationsgrad und nicht-funktionelle
Siliconöle durch Extraktion mittels eines Lösungsmittels entfernt werden, jedoch ist
die Wirksamkeit einer solchen Behandlung sehr gering. Wenn allein durch diese
Behandlung eine ausreichend gute Entfernung erreicht werden soll, ist dafür ein
sehr langer Zeitraum erforderlich, so daß unter dem Gesichtspunkt der
Produktivität ein praktischer Einsatz nicht in Frage kommt.
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Die zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist unter Berücksichtigung
des vorstehend Gesagten geschaffen worden, und es ist eine Aufgabe der
Erfindung, eine Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie zur Verfügung zu
stellen, bei der Spurenmengen von Siloxanen von niedrigem Polymerisationsgrad
und von nicht-funktionellen Siliconölen nahezu vollständig entfernt worden sind
und eine Kontamination des Photorezeptors nicht nur unmittelbar nach dem
anfänglichen Gebrauch, sondern auch noch lange Zeit danach nicht möglich ist. Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen
Siliconkautschukrolle zur Verfügung zu stellen.
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Zur Lösung der genannten Aufgaben haben wir verschiedene
Behandlungsverfahren untersucht und festgestellt, daß bei Erwärmung von Siliconkautschuk im
Vakuum Siloxane von niedrigem Polymerisationsgrad, die einen ziemlich hohen
Polymerisationsgrad haben, sowie nicht-funktionelle Siliconöle in wirksamer Weise
zur Entfernung abgesaugt werden können, wenngleich der Grund dafür nicht klar
ist. Unsere weitere Untersuchung hatte das Ergebnis, daß die Siloxane von
niedrigern Polymerisationsgrad und nicht-funktionelle Siliconöle nahezu vollständig
entfernt werden können, wenn eine Siliconkautschukverbindung von einer Qualität,
bei der Siloxane von niedrigem Polymerisationsgrad und nicht-funktionelle
Siliconöle in gewissem Umfang entfernt worden sind, geformt und anschließend im
Vakuum erwärmt wird, so daß man eine Siliconkautschukrolle für die
Elektrophotographie erhält, bei deren Gebrauch nicht nur anfänglich, sondern lange Zeit keine
Gefahr einer Kontamination des Photorezeptors gegeben ist.
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Mit der zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird also eine
Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie zur Verfügung gestellt, bei der ein
Formmaterial, das eine Kautschukverbindung enthält, bei der Siliconrohkautschuk
als Basispolymer verwendet ist, wobei die Summe der Konzentrationen von
Siloxanen von niedrigem Polymerisationsgrad und von nicht-funktionellen Siliconölen, die
in der Kautschukverbindung enthalten sind, 5000 ppm nicht übersteigt, vernetzt
und zu einer Rolle geformt ist, wobei das Formmaterial im Anschluß an das Formen
im Vakuum erhitzt wird.
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Die beanspruchte Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie kann mit einem
Verfahren hergestellt werden, bei dem ein Formmaterial, das eine
Kautschukverbindung mit Siliconrohkautschuk als Basispolymer enthält, wobei die Summe der
in der Kautschukverbindung enthaltenen Konzentrationen der Siloxane von
niedrigem Polymerisationsgrad und nicht-funktionellen Siliconölen 5000 ppm nicht
übersteigt, vernetzt, zu einer Rolle geformt und anschließend im Vakuum erhitzt
wird.
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Das für die zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung verwendete
Formmaterial kann flüssig oder walkfähig sein, jedoch ist ein walkfähiges Formmaterial,
das nach demselben Verfahren, wie es für herkömmliches Kautschukmaterial
verwendet wird, geknetet werden kann, besonders geeignet. Ein walkfähiges
Formmaterial wird dadurch hergestellt, daß man verschiedene Zusätze wie ein
Vernetzungsmittel, einen Katalysator, einen nicht verstärkenden (aufblähenden)
Füllstoff und ein widerstandsregulierendes Mittel zu einer handelsüblichen
Siliconkautschukverbindung hinzugibt, nachdem man dehydratisiertes Siliciumdioxid als
verstärkenden Füllstoff, z.B. als Aerosol, hinzugegeben hat, wobei als Basis ein
gelartiger Siliconrohkautschuk (lineares Organopolysiloxanpolymer) mit einem
Polymerisationsgrad von etwa 5000 bis 10000 verwendet wird, und das Gemisch
beispielsweise mit einem Walzwerk schmilzt/durcharbeitet. Außerdem hat die
erfindungsgemäße Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie vorzugsweise
die Form eines weichen Schwamms, damit sich eine vergrößerte Kontaktfläche mit
dem Photorezeptor ergibt, um die Aufladungseigenschaften zu stabilisieren. Zu
diesem Zweck kann dem Formmaterial ein Schäumungsmittel zugesetzt werden,
das durch die bei der primären oder der sekundären Vernetzung entstehende
Wärme Schaum entwickelt. Die Mengen dieser Zusätze können in etwa den
vorgenannten entsprechen.
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Als Siliconrohkautschuk, der das Basispolymer ist, können verschiedene bekannte
Kautschukarten, beispielsweise Dimethylsilicon-, Methylvinylsilicon-,
Methylphenylvinylsilicon- und Ferrosiliconkautschuk verwendet werden.
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Die Summe der Konzentrationen von Siloxanen mit niedrigem Polymerisationsgrad
und nicht-funktionellen Siliconölen, die in der Siliconkautschukverbindung enthalten
sind, darf 5000 ppm nicht übersteigen. Übersteigt die Summe der Konzentrationen
der beiden Substanzarten 5000 ppm, können die beiden Substanzarten nicht allein
durch Erhitzen im Vakuum nach dem Formen vollständig entfernt werden; auch
wenn deshalb nicht gleich zu Beginn der Verwendung der Rolle eine Kontamination
des Photorezeptors erfolgt, so werden die Siloxane mit niedrigem
Polymerisationsgrad und die nicht-funktionellen Siliconöle, die in der Rolle verblieben sind, doch
allmählich zur Oberfläche hin ausgeschwitzt und kontaminieren dann den
Photorezeptor. Damit geht die Wirkung der Entfernung verloren.
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Für die Einstellung der Summe der Konzentrationen der beiden genannten Arten
von Inhaltsstoffen der Siliconkautschukverbindung auf maximal 5000 ppm soll ein
Verfahren erwähnt werden, bei dem der Siliconrohkautschuk im Vakuum behandelt
wird und die beiden Arten von lnhaltsstoffen zwangsabgesaugt werden, um sie zu
entfernen. Allerdings ist bei einigen der handelsüblichen
Siliconkautschukverbindungen die Summe der Konzentrationen der beiden Arten von Inhaltsstoffen
bereits auf den genannten Bereich eingestellt. Im Hinblick auf Produktivität und
Kosten sollten diese gleich so verwendet werden. Unter den handelsüblichen
Siliconkautschukverbindungen, bei denen die Summe der Konzentrationen der
beiden Arten von Inhaltsstoffen auf den genannten Bereich eingestellt ist, können
das Produkt Nr. X-30-1807U (elektrisch leitfähige Siliconverbindung) und das
Produkt Nr. X-30-1807M (isolierende Siliconverbindung) der Shin-Etus Chemical
Co., Ltd., genannt werden.
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Als Vernetzungsmittel können beispielsweise organische Peroxid-Vernetzungsmittel
verwendet werden. Als organische Peroxid-Vernetzungsmittel können
Benzoylperoxid, Bis-2,4-dichlorbenzoylperoxid, Dicumylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-bis-(tert.-
butylperoxid)hexan und Tert.-butylcumylperoxid genannt werden. Außerdem
können auch aliphatische Azoverbindungen und Schwefel als Vernetzungsmittel
verwendet werden.
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Als Fülle verleihende Füllstoffe können anorganische Füllstoffe wie Verstärkungs
füllstoffe, Calciumcarbonat, harter Ton, Bariumsulfat, Talkum, Mica, Asbest und
Graphit sowie organische Füllstoffe wie regenerierter Kautschuk, pulverisierter
Kautschuk, Asphalte, Styrolharz und Leim genannt werden.
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Um eine Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie aus einem Formmaterial,
das die genannten Inhaltsstoffe enthält, herzustellen, wird das erfindungsgemäße
Herstellungsverfahren verwendet, bei dem das Formmaterial vernetzt, in
Rollenform gebracht und anschließend im Vakuum erhitzt wird.
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Es wird das bekannte Verfahren verwendet, um das Formmaterial zu vernetzen und
in Rollenform zu bringen. Beispielsweise wird ein knetbares Formmaterial beim
Formen primär vernetzt, wobei als Formverfahren das Formpressen, der Spritzguß
oder das Spritzpreßverfahren verwendet wird, oder es wird mit einer
Kalanderwalze oder durch Extrusionsformen in Rollenform gebracht und mit einem bekannten
Vernetzungsverfahren, z.B. Heißluftvulkanisation, primär vernetzt und dann mit
einem Heißlufttrockner oder ähnlichem sekundär vernetzt. Außerdem kann das
sekundäre Vernetzen durch das nachstehend beschriebene Erhitzen im Vakuum
ersetzt werden.
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Zur Erhitzung der geformten Rolle im Vakuum wird ein Vakuumofen oder ähnliches
verwendet.
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Zwar sind die Bedingungen für die Erhitzung im Vakuum nicht genau
vorgeschrieben, bevorzugt ist jedoch eine Vakuum-Endstufe von 5 mm Hg oder darunter, eine
Erhitzungstemperaturr (Ofenwandtemperatur) von 150 bis 250 ºC und eine
Behandlungsdauer von 3 bis 25 Stunden. Liegt die Vakuum-Endstufe deutlich über
5 mm Hg oder die Erhitzungstemperatur weit unter 150 ºC, oder ist die
Behandlungsdauer wesentlich kürzer als 3 Stunden, ist es unmöglich, Siloxane von
niedrigem Polymerisationsgrad und nicht-funktionelle Siliconöle gründlich zu entfernen.
Ist die Erhitzungstemperatur wesentlich höher als 250 ºC, oder übersteigt die
Behandlungsdauer 25 Stunden, bedeutet dies nicht nur eine
Energieverschwendung, sondern es kommt auch zu einer Denaturierung oder einer Schädigung der
Rolle.
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Durch dieses Erhitzen im Vakuum werden die Siloxane von niedrigem
Polymerisationsgrad und die nicht-funktionellen Siliconöle nahezu vollständig entfernt, und
man erhält eine Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie, bei der eine
Kontamination des Photorezeptors nicht zu befürchten ist.
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Zusätzlich kann die geformte Rolle bei der zweiten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vor oder nach dem Erhitzen im Vakuum einer
Lösungsmittelextraktionsbehandlung unterzogen werden. Wird eine Lösungsmittelextraktion
vorgenommen, können nicht-funktionelle Silicone mit relativ hohem Molekulargewicht und
Siloxane von niedrigem Polymerisationsgrad zuverlässig entfernt und die
Restkonzentrationen dieser Substanzen weiter verringert werden.
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Als Lösungsmittel können verschiedene Lösungsmittel verwendet werden, die
Siloxane mit niedrigem Polymerisationsgrad und nicht-funktionelle Silicone lösen,
und zwar vorzugsweise Lösungsmittel wie Aceton, Hexan, Ethylacetat und Toluol.
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Die erfindungsgemäße Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie, die nach
dem vorstehenden erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren hergestellt worden
ist, enthält fast gar keine Siloxane von niedrigem Polymerisationsgrad und
nichtfunktionelle Siliconöle mehr, weil diese fast vollständig durch das Erhitzen im
Vakuum entfernt worden sind. Auch wenn die Rolle also mit der Oberfläche des
Photorezeptors in Berührung gebracht wird, besteht daher keine Gefahr einer
Kontamination des Photorezeptors, und zwar nicht nur anfänglich, sondern auch
noch lange Zeit danach. Daher kann die erfindungsgemäße Siliconkautschukrolle
für die Elektrophotographie für bilderzeugende Geräte wie elektrostatische Kopierer
und Laserdrucker verwendet werden, und zwar als Kontakt-Aufladerolle, die mit
der Oberfläche des Photorezeptors in Berührung gebracht wird, beispielsweise als
Aufladerolle zum gleichmäßigen Aufladen der Oberfläche des Photorezeptors, als
Transferrolle zum Transfer von Tonerbildern, die auf der Oberfläche des
Photorezeptors gebildet worden sind, auf eine Druckunterlage, beispielsweise Papier, und
als Entladungsrolle zum Entfernen der Restladung von der Oberfläche des
Photorezeptors.
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Wird die erfindungsgemäße Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie als
Kontakt-Aufladerolle verwendet, hat sie vorzugsweise einen
Oberflächenwiderstand zwischen 10³ und 10¹&sup0; Ω. Liegt der Oberflächenwiderstand unter 10³ Ω, und
wird die Rolle als Aufladerolle verwendet, kommt es gelegentlich dazu, daß die im
Photorezeptor erzeugte Ladung von der Rolle aufgenommen wird, so daß es
unmöglich wird, eine vorgegebene Aufladung des Photorezeptors zu erreichen.
Übersteigt der Oberflächenwiderstand 10¹&sup0; Ω, erhöht sich die Spannung, die zum
Aufladen des Photorezeptors auf einen vorgegebenen Wert erforderlich ist, so daß
eine stärkere Spannungsquelle erforderlich ist, wodurch die Größe des Geräts
zunimmt.
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Zur Einstellung des Oberflächenwiderstands der Siliconkautschukrolle für die
Elektrophotographie auf den genannten Bereich können eine elektrisch leitfähige
Siliconkautschukverbindung und eine isolierende Siliconkautschukverbindung
verwendet werden, wobei man deren Mischungsverhältnis in geeigneter Weise
einstellt und die Menge des als Widerstandsregulierungsmittel verwendeten
Zusatzes entsprechend wählt.
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Die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Siliconkautschukrolle für die
Elektrophotographie ist vorzugsweise schwammförmig, damit die Kontaktfläche
mit dem Photorezeptor vergrößert und die Aufladungseigenschaft stabilisiert
werden.
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Die erfindungsgemäße Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie kann außer
als Aufladungsrolle auch als Papierzuführ- oder Transportrolle verwendet werden,
die nicht mit der Oberfläche des Photorezeptors in Berührung kommt, deren
Bestandteile sich jedoch leicht zum Photorezeptor hin bewegen und diesen
kontaminieren können.
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Im folgenden werden Beispiele für die erste bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung mit Bezug auf Vergleichsbeispiele beschrieben.
Ausführungsbeispiel 1
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60 Gewichtsteile einer elektrisch leitfähigen Siliconkautschukverbindung (Produkt
Nr. X-30-1807U von The Shin-Etus Chemical Co., Ltd.), bei der die Summe der
Konzentrationen von Siloxanen von niedrigem Polymerisationsgrad und von
nichtfunktionellen Siliconölen auf maximal 5000 ppm eingestellt war, und 40
Gewichtsteile einer isolierenden Siliconkautschukverbindung (Produkt Nr. X-30-1807M von
The Shin-Etus Chemical Co., Ltd.), bei der die Summe der Konzentrationen der
beiden Arten von Inhaltsstoffen gleichfalls auf nicht über 5000 ppm eingestellt
war, wurden mit den nachstehend aufgeführten Zusätzen vermischt und
geschmolzen und durchgearbeitet mit einem Walzwerk, wodurch ein walkfähiges
Formmaterial entstand.
Zusatz
Zusatzmenge
Formmittel
Vernetzungsmittel
Katalysator
katalytisches Regulationsmittel
Produkt Nr.
Hersteller: The Shin-Etus
Chemical Co., Ltd.
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Dann wurde das Formmaterial durch Extrusionsformen in Rollenform gebracht und
im Heißluftvulkanisationsverfahren bei
200 ºC während 30 Minuten primär
vernetzt, womit eine Rolle geformt wurde.
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Die Rolle wurde sekundär vernetzt und im Vakuum erhitzt unter Verwendung eines
Vakuumofens (Vakuumkonstanttemperaturtrockner Typ DP61, hergestellt von
Yamato Science Co., Ltd.) mit einer Vakuum-Endstufe von 2 mm Hg und einer
Ofenwandtemperatur von 240 ºC während 6 Stunden, wobei eine
Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie hergestellt wurde.
Ausführungsbeispiele 2 bis 6
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Rollen aus demselben Formmaterial wie bei Ausführungsbeispiel 1 wurden unter
den gleichen Bedingungen wie bei Ausführungsbeispiel 1 primär vernetzt und
geformt, in einem Trockner mit Normaldruck und konstanter Temperatur (Typ
DNF64, hergestellt von Yamato Science Co., Ltd.) im
Heißluftvulkanisationsverfahren bei 200 ºC während 4 Stunden sekundär vernetzt und dann im
vorgenannten selben Vakuumofen unter den in Tabelle 1 genannten Bedingungen im Vakuum
erhitzt, wodurch Siliconkautschukrollen für die Elektrophotographie hergestellt
wurden.
Tabelle 1
Bedingungen für das Erhitzen im Vakuum
Vakuum (mm Hg)
Temperatur (ºC)
Zeit (h)
Ausführungsbeispiel
[0031]
Vergleichsbeispiel 1
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60 Gewichtsteile einer elektrisch leitfähigen Siliconkautschukverbindung (Produkt
Nr. X-30-289U, hergestellt von The Shin-Etus Chemical Co., Ltd.), bei der die
Summe der Konzentrationen von Siloxanen mit niedrigem Polymerisationsgrad und
von nicht-funktionellen Siliconölen nicht auf nicht mehr als 5000 ppm eingestellt
worden war, und 40 Gewichtsteile einer isolierenden Siliconverbindung (Produkt
Nr. KE-1551U, hergestellt von The Shin-Etus Chemical Col., Ltd.), bei der die
Summe der Konzentrationen der beiden Arten von Bestandteilen nicht auf nicht
mehr als 5000 ppm eingestellt worden war, wurden mit den nachstehenden
Zusätzen vermischt und mit einem Walzwerk geschmolzen und durchgearbeitet,
wodurch ein walkfähiges
Formmaterial hergestellt wurde.
Zusatz
Zusatzmenge
Formmittel
Vernetzungsmittel
Katalysator
katalytisches Regulationsmittel
Produkt Nr.
Hersteller: The Shin-Etus
Chemical Co., Ltd.
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Dieses Formmaterial wurde unter denselben Formbedingungen wie bei
Ausführungsbeispiel 1 primär vernetzt und geformt, um eine Rolle zu erhalten, die dann
unter Verwendung eines Normaldruck-Konstanttemperatur-Trockners (Typ DNF64,
hergestellt von Yamato Science Co., Ltd.) im Heißluftvulkanisationsverfahren bei
200 ºC während 4 Stunden sekundär vernetzt wurde, wodurch eine
Silikonkautschukrolle für die Elektrophotographie hergestellt wurde.
Vergleichsbeispiel 2
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Es wurde auf die gleiche Weise wie bei Ausführungsbeispiel 1 eine
Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie hergestellt, jedoch wurde das gleiche
Formmaterial wie bei Vergleichsbeispiel 1 verwendet.
Vergleichsbeispiel 3
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Es wurde auf die gleiche Weise wie bei Vergleichsbeispiel 1 eine
Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie hergestellt, jedoch wurde das gleiche Formmaterial
wie bei Ausführungsbeispiel 1 verwendet.
Vergleichsbeispiel 4
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Es wurde auf die gleiche Weise wie bei Vergleichsbeispiel 3 eine
Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie hergestellt, jedoch wurde die sekundäre
Vernetzung bei 250 ºC während 4 Stunden durchgeführt.
Vergleichsbeispiel 5
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Eine aus dem gleichen Formmaterial wie bei Ausführungsbeispiel 1 hergestellte und
unter denselben Bedingungen wie bei Ausführungsbeispiel 1 primär vernetzte und
geformte Rolle wurde mit Trichlorethan gewaschen und 10 Minuten lang auf
80 ºC erhitzt, wobei auf die gleiche Weise wie bei Vergleichsbeispiel 3 eine
Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie hergestellt wurde, jedoch mit dem
Unterschied, daß die sekundäre Vernetzung bei 250 ºC während 4 Stunden
durchgeführt wurde.
Vergleichsbeispiele 6 bis 10
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Rollen, die aus dem gleichen Formmaterial wie bei Ausführungsbeispiel 1
hergestellt und unter denselben Bedingungen wie bei Ausführungsbeispiel 1 primär
vernetzt und geformt worden waren, wurden zur Extraktionsbehandlung 76 Stunden
lang in die in Tabelle 2 aufgeführten Lösungsmittel getaucht, wodurch
Siliconkautschukrollen für die Elektrophotographie hergestellt wurden.
Tabelle 2
Lösungsmittel
Vergleichsbeispiel
Aceton
Hexan
Ethylacetat
Toluol
Ethanol
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Jede der Siliconkautschukrollen für die Elektrophotographie der genannten
Ausführungs- und Vergleichsbeispiele wurde gegen den Photorezeptor eines
Laserdruckers (Laser Shot Printer A404 von Canon Inc.) gedrückt und verblieb 72
Stunden bei einer Umgebungstemperatur von 23,5 ºC und einer
Umgebungsfeuchtigkeit von 55 % rel. Feuchte; anschließend wurden aufeinanderfolgend fünf
vollflächige Probedrucke ausgedruckt, die auf das Vorhandensein oder das Fehlen
eines Berührungsgedächtnisses überprüft
wurden. Die Kontamination des
Photorezeptors wurde nach folgenden Kriterien bewertet:
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0: kein Berührungsgedächtnis
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Δ: geringes Berührungsgedächtnis
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X: Berührungsgedächtnis deutlich zu sehen
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Tabelle 3
Probedruck
Ausführungsbeispiel
Vergleichsbeispiel
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Wie aus Tabelle 3 zu ersehen ist, bewirkten die Rollen der Ausführungsbeispiele 1,
3 und 4, bei denen sie nur sekundär vernetzt und nicht im Vakuum erhitzt wurden,
sowie die Rollen der Vergleichsbeispiele 6, 8, 9 und 10, bei denen sie nur einer
Lösungsmittelextraktion ohne Erhitzen im Vakuum unterzogen wurden, die
Kontamination des Photorezeptors unabhängig von der Summe der Konzentrationen
von Siloxanen mit niedrigem Polymerisationsgrad und von nicht-funktionellen
Siliconölen im Siliconrohkautschuk. Von den Vergleichsbeispielen, bei denen nur
eine Lösungsmittelextraktion ohne Erhitzen im Vakuum durchgeführt wurde,
verursachte das Vergleichsbeispiel 7, bei dem Hexan als Lösungsmittel verwendet
wurde, keine nennenswerte Kontamination des Photorezeptors, jedoch erwies es
sich als für den praktischen Gebrauch ungeeignet, weil die Behandlung 76 Stunden
dauerte.
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Im Vergleich dazu verursachten die Rollen der Ausführungsbeispiele 1 - 6, bei
denen das Formmaterial eine Siliconkautschukverbindung enthielt, bei der die
Summe der Konzentrationen von Siloxanen mit niedrigem Polymerisationsgrad und
von nicht-funktionellen Siliconölen auf nicht mehr als 5000 ppm eingestellt war,
und bei denen die Rolle im Anschluß an das Formen im Vakuum erhitzt wurde,
unabhängig von den Bedingungen beim Erhitzen im Vakuum und vom
Vorhandensein oder Fehlen einer sekundären Vernetzung bei Normaldruck keine
Kontamination des Photorezeptors.
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Bei den Rollen von Ausführungsbeispiel 3 (Erhitzen im Vakuum), Vergleichsbeispiel
1 (Erhitzen bei Normaldruck) und Vergleichsbeispiel 4 (Lösungsmittelextraktion)
wurde die Konzentration der Siloxane mit niedrigem Polymerisationsgrad gemessen
mit dem Ergebnis, daß - wie in Fig. 5 gezeigt - die Konzentration der Siloxane mit
niedrigem Polymerisationsgrad bei Ausführungsbeispiel 3 wesentlich niedriger war
als bei den Rollen der Vergleichsbeispiele 1 und 4.
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Aus den vorstehenden Ergebnissen ist zu ersehen, daß eine Kontamination des
Photorezeptors am effektivsten dadurch verhindert werden kann, daß die Rolle
nach dem Formen im Vakuum erhitzt wird.
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Die Rolle von Vergleichsbeispiel 2, für die ein Formmaterial verwendet wurde,
welches eine Verbindung enthielt, bei der die Summe der Konzentrationen von
Siloxanen mit niedrigem Polymerisationsgrad und von nicht-funktionellen
Siliconölen nicht auf maximal 5000 ppm eingestellt worden war, und die nach dem
Formen im Vakuum behandelt wurde, verursachte ebenso wie die
Ausführungsbeispiele 1 - 6 keine Kontamination des Photorezeptors. Die Rolle von
Vergleichsbeispiel 2 wurde zusammen mit den Rollen der Ausführungsbeispiele 2, 3 und 4 18
Tage aufbewahrt, und anschließend wurden dieselben Tests durchgeführt. Dabei
ergab sich, daß - wie in Tabelle 4 ausgewiesen - die Rolle von Vergleichsbeispiel
2 eine Kontamination des Photorezeptors verursachte, während die Rollen der
Ausführungsbeispiele 2, 3 und 4 keine Kontamination des Photorezeptors
verursachten.
Tabelle 4
Probeausdruck
Ausführungsbeispiel
Vergleichsbeispiel
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Außerdem wurde die Konzentration der Siloxane von niedrigem
Polymerisationsgrad, der zwischen 4 und 25 lag, an der Oberfläche der Rolle von
Vergleichsbeispiel 2 unmittelbar nach der Herstellung der Rolle und 26 Tage danach
gaschromatographisch gemessen. Dabei ergab sich, daß die Konzentration der Siloxane
von niedrigem Polymerisationsgrad mit der Zeit zunahm, wie in Fig. 6
dargestellt.
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Das vorstehende Ergebnis bestätigte, daß bei Verwendung eines Formmaterials,
das eine Siliconkautschukverbindung enthält, bei der die Summe der
Konzentrationen der beiden Stoffarten nicht auf maximal 5000 ppm eingestellt worden
ist, die beiden Stoffarten nicht allein durch Erhitzen im Vakuum vollständig
entfernt werden können und daß die Siloxane von niedrigem Polymerisationsgrad
und die nicht-funktionellen Siliconöle, die in der Rolle zurückbleiben, mit der Zeit
zur Oberfläche hin ausgeschwitzt werden und dann den Photorezeptor
kontaminieren. Damit geht die Wirkung der Entfernung verloren.
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Es wurde bestätigt, daß die Kontamination des Photorezeptors über einen langen
Zeitraum nur dann verhindert werden kann, wenn ein Formmaterial verwendet
wird, das eine Siliconkautschukverbindung enthält, bei der die Summe der
Konzentrationen der beiden Stoffarten auf maximal 5000 ppm eingestellt worden
ist, und wenn das Formmaterial im Vakuum erhitzt wird.
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Wie vorstehend beschrieben, wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eine Siliconkautschukverbindung in einer Qualität verwendet, bei
der die Summe der Konzentrationen der beiden Stoffarten auf maximal 5000
ppm eingestellt worden ist und die nach dem Formen im Vakuum erhitzt wird,
wodurch die Siloxane mit niedrigem Polymerisationsgrad und die
nicht-funktionellen Siliconöle nahezu vollständig entfernt werden. Dadurch ist es möglich,
eine Siliconkautschukrolle für die Elektrophotographie herzustellen, bei der nicht
nur unmittelbar nach Beginn des Gebrauchs der Rolle, sondern auch lange Zeit
danach keine Gefahr einer Kontamination des Photorezeptors besteht. Gemäß
der vorliegenden Erfindung ist es somit möglich, ein bilderzeugendes Gerät mit
Kontaktaufladung in der Praxis einzusetzen, das weder eine Kontamination der
Luft noch eine Qualitätsminderung des Photorezeptors durch Erzeugung einer
großen Ozonmenge bewirkt.