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Die Erfindung bezieht sich auf eine kindersichere und
unsachgemäße Eingriffe erkennbar machende Verschlußvorrichtung für
Behälter. Schon seit vielen Jahren werden Vorkehrungen getroffen, um in
irgendeiner Weise Kinder vom Öffnen von Behältern abzuhalten,
insbesondere von Behältern, die Medikamente, Tabletten und potentiell
gefährliche Haushaltsmittel enthalten, und hierzu wurden zahllose
verschiedene Vorschläge für Schraubverschlüsse und Schnapp- bzw.
Rastverschlüsse gemacht. Bei dem erfolgreichsten Vorschlag auf dem
Gebiet der Schnappverschlüsse muß die Verschlußkappe in eine
vorgegebene Ausrichtung gedreht werden (die durch Pfeile oder andere
Hinweise auf der Verschlußkappe und auf dem Hals des Behälters
angegeben ist), um so einen Ansatz auf der Kappeninnenseite mit einem
Spalt in einem ringförmigen Wulst um den Behälterhals zur Fluchtung
zu bringen, ehe die Verschlußkappe abgeschoben werden kann. Dies
entspricht dem Gegenstand der britischen Patentschrift GB-A-1 295
207 und der US-PS A-3 627 160. Eine in etwa ähnliche, wenn auch
nicht so erfolgreiche Kappenvorrichtung wird in der US-PS A-3 393
816 beschrieben, und die US-PS A-3 342 058 lehrt eine dritte
Ausführungsmöglichkeit, neben dem logischen Gegenteil, nämlich der
Anordnung eines nach außen vorspringenden Ansatzes auf dem Behälterhals,
der zur Fluchtung mit einem Spalt in einem Wulst innerhalb der
Wandung der Kappe gebracht werden muß. Dieser umgekehrt aufgebaute
Typ wird auch in der GB-PS A-1 520 808 beschrieben.
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Die Maßnahme, einen Hinweis auf unbefugte bzw. unsachgemäße
Handhabung auf einem Verschluß vorzusehen, hat eine noch längere
Vorgeschichte. Sowohl bei Schraubverschlüssen wie auch bei
Schnapp- oder Rastverschlüssen war es üblich, einen sich in Umfangsrichtung
erstreckenden Abreiß- bzw. Aufbrechstreifen vorzusehen, der mit der
Wandung der Verschlußkappe über eine Sollbruchlinie verbunden ist
und einen Wulst auf dem Umfang des Behälterhalses untergreift; es
kann eine Lasche vorgesehen sein, die der Benutzer anfaßt, um den
Streifen zu entwerfen, oder der Streifen kann belassen werden,
während einfach beim Abnehmen der Kappe an der Sollbruchlinie
aufgebrochen wird (vgl. GB-PS A-205928). Bei einigen bekannten
Anordnungen, die eine unsachgemäße Handhabung bzw. einen unbefugten
Eingriff erkennbar machen, greift das Abreißband selbst unter einen
ringförmigen Wulst um den Behälterhals. Bei anderen Vorrichtungen,
die beispielhaft durch die GB-PS A-1 404 084 dokumentiert werden, ist
ein unverlierbar gesichertes Band vorgesehen, das unter einen Wulst
auf dem Hals des Behälters greift und mit dem Verschluß durch ein
Abreißband verbunden ist.
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Es wurde auch angeregt, z.B. in der vorgenannten GB-PS A-1
520 808 und in neuerer Zeit in der US-PS A-4 449 639 und der EP-PS
A-0113550, an kindersicheren Verschlüssen zusätzlich Abreißstreifen
vorzusehen, die unsachgemäße Eingriffe erkennbar machen. Bei jeder
dieser Vorrichtungen ist der Streifen so gestaltet, daß er geradewegs
abreißbar ist, auch wenn Figuren 7 und 8 der GB-PS A-1 520 808 eine
Ausführungsform zeigen, bei der, wie bei einigen der vorgenannten
bekannten eingriffssicheren Verschlußkappen, die Kappe über ein
Zwischenabreißband mit einem unverlierbaren Band verbunden ist, das
auf dem Behälterhals verbleibt und eine Verankerung für ein
Klappdeckelgelenk bildet, mittels dessen der Verschluß auf dem Behälter
gehalten wird. Ein Nachteil dieser Anordnung besteht darin, daß es
nach Entfernung des Abreißbandes und bei nachfolgender normaler
kindersicherer Verwendung des Verschlusses erforderlich ist, nach
dem Öffnen den Verschluß und das damit verbundene unverlierbar
gesicherte Band in eine kindersichere Stellung zu bringen, worauf in
der Beschreibung hingewiesen wird.
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Die US-PS A-4 457 437 enthält den Vorschlag, auf einer
kindersicheren Verschlußkappe dieser Art, d.h. auf einer Kappe, die zum
Öffnen in eine vorgegebene Ausrichtung gedreht werden muß, ein
Hinweiselement auf der Kappe vorzusehen, die dann mittels eines festen
Ansatzes auf dem Behälterhals abgebrochen wird, wenn der Versuch
gemacht wird, die Kappe über einen gewissen Betrag hinaus in die
erforderliche Position zu drehen.
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Bekannte umlaufende Abreißsteifen, die eine unsachgemäße
Handhabung bzw. einen unzulässigen Eingriff sichtbar machen,
untergreifen nahezu in allen Fällen einen ringförmigen Wulst, der auf dem
Behälter vorgesehen ist, und zwar hält genau durch diesen Eingriff
unter einen Wulst der Streifen die Kappe in ihrer Stellung und
verhindert deren Entfernung, solange der Streifen nicht zuvor
abgerissen wurde.
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In der EP-PS A-0 192 881 (und der entsprechenden US-PS A-4
573 599) wird ein kindersicherer Rast- bzw. Schnappverschluß
beschrieben, der ähnlich dem Verschluß nach der GB-PS A-1 295 207 ist
(d.h. der in eine vorgegebene Ausrichtung gedreht werden muß, die
durch Markierungen angezeigt wird, ehe er entfernt werden kann),
welcher ein Abreißband zum Nachweis unbefugter Handhabung
aufweist, das, statt eine Aufwärtsbewegung zu verhindern, einen Ring
aus innenliegenden und in Umfangsrichtung voneinander
beabstandeten vertikalen Rippen besitzt, die mit Rippen auf dem Behälter
zusammenwirken, um so eine Drehung des Verschlusses in eine
Abhebstellung zu verhindern. Nach dem Abreißen des gerippten Bandes kann
der Verschluß so gedreht werden, daß die Pfeile eine Linie bilden,
und danach verhält er sich wie ein normaler kindersicherer Verschluß.
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Die vorliegende Erfindung befaßt sich nun mit einer
Weiterentwicklung bei kindersicheren und unsachgemäße Eingriffe erkennbar
machenden Verschlüssen der vorstehend beschriebenen allgemeinen
Art, bei welcher noch wirksamer als bei den bekannten Verschlüssen
gewährleistet ist, daß der Verschluß durch Unbefugte abgehebelt
werden kann, ohne das Band zu zerbrechen, und bei welcher
darüberhinaus die bekannten Probleme vermieden werden, daß es beim
"Zudekkeln",
d.h. beim Aufsetzen des Verschlusses auf den Behälter, zu
unerwünschtem Bruch kommt. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht
darin, unbefugte oder unsachgemäße Eingriffe noch offensichtlicher
als bei einigen bekannten Verschlüssen zu machen.
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Erfindungsgemäß wird nun eine kindersichere und unsachgemäße
Eingriffe erkennbar machende Verschlußvorrichtung gemäß Anspruch 1
vorgeschlagen, welche im wesentlichen einen Verschluß mit einer
oberen Wandung und einer seitlichen Wandung aufweist, wobei
zusammenwirkende umlaufende Wülste und Ansätze auf der Innenseite der
Wandung und auf dem Behälterhals vorgesehen sind und es erforderlich
machen, den Verschluß in eine bestimmte Winkelstellung, bezogen auf
den Behälterhals, so zu drehen, daß ein Ansatz auf der Wandung bzw.
auf dem Behälterhals mit einem Spalt im Wulst auf dem Behälterhals
bzw. der Wandung in fluchtende Erstreckung gebracht wird, (wie dies
beispielsweise in der GB-PS A-1 295 207 beschrieben ist), und wobei
die Wandung über einen oder mehrere zerbrechbare Stege mit einem
sich in Umfangsrichtung erstreckenden Abreißband mit einem sich
fortlaufend in Umfangsrichtüng erstreckenden, unverlierbar
gesicherten durchgehenden Band auf dem Behälterhals verbunden ist,
wohingegen dieses unverlierbar gesicherte Band mindestens einen Ansatz
aufweist, der mit einem Ansatz oder Ansätzen auf dem Behälterhals so
zusammenwirkt, daß sie eine Drehung der Verschlußkappe in die
bestimmte Winkelstellung so lange verhindern, bis das unverlierbar
gesicherte Band von der Verschlußkappe entfernt wurde, um die
Verschlußkappe vom unverlierbar gesicherten Band zu trennen.
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Damit wird, beispielsweise im Unterschied zu Figuren 7 und 8
der GB-PS A-1 520 808, eine Drehung und nicht eine
Aufwärtsbewegung des unverlierbar gesicherten Bandes verhindert, und außerdem
kann sich die Verschlußkappe drehen, das unverlierbar gesicherte
Band dagegen nicht, sobald das Abreißband entfernt wurde, und damit
läßt sich unproblematisch eine automatische Kindersicherung erzielen,
wenn die Verschlußkappe entfernt und wieder aufgesetzt wurde; nun
wirkt dieser Verschluß wirklich genau so wie jede andere schon
vorhandene kindersichere Schnappverschlußkappe.
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Gleichzeitig wird bei diesem Verschluß ganz deutlich jeder
unsachgemäße Handhabung bzw. ein unzulässiger Eingriff erkennbar, da
zwischen der Verschlußkappe und dem unverlierbar gesicherten Band
ein klar ersichtlicher Spalt entsteht, im Unterschied zu den
Verschlüssen, bei denen das Abreißband selbst unter einen Wulst auf dem
Behälterhals greift; bei den bekannten Verschlüssen mit einem
einzelnen Band wird nach dem Entfernen des Abreißbandes nicht deutlich
sichtbar, da zuvor bereits jemals ein solches Band vorhanden war.
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Somit bietet die Erfindung beispielsweise gegenüber dem
Verschluß gemäß der EP-PS A-0 192 881 einen Vorteil. Darüberhinaus muß,
da das unverlierbar gesicherte Band nur einer Drehbewegung, nicht
dagegen einer Aufwärtsbewegung Widerstand entgegensetzen muß, ein
ringförmiger Wulst auf dem Behälterhals nicht vorgesehen sein, der
diesem Band zugeordnet ist, und damit wird das Aufsetzen der
Verschlußkappe unproblematisch, während die Schwierigkeiten vermieden
werden, wie sie beispielsweise mit einem kindersicheren und
unsachgemäße Eingriffe erkennbar machenden Verschluß gemäß der
Beschreibung in der EP-PS A-0 113 550 verbunden sind.
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Hochgeschätzt wird der Umstand, daß zwar jedes der einzelnen
Prinzipien, die bei der nun vorgeschlagenen Verschlußkonstruktion
verwirklicht werden, an sich altbekannt ist, doch daß die hier
angeregte spezielle Kombination zuvor niemals verwendet wurde und einen
ganzen Satz spezieller und unvorhergesehener Vorteile mit sich
bringt. Dies wird aus der Betrachtung der nachfolgenden
Beschreibung eines speziellen Beispiels anhand der beiliegenden Zeichnungen
deutlich, in welchen:
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Figur 1 einen Aufriß eines Behälters zeigt, auf den der
erfindungsgemäße Verschluß aufgesetzt ist;
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Figur 2 eine vergrößerte teilweise Vorderansicht des
Verschlusses allein ist;
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Figur 3 eine Draufsicht auf den Verschluß von unten ist;
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Figur 4 und 5 Teilansichten im vertikalen Teilschnitt jeweils
entlang der Linie 4-4 bzw. 5-5 in Figur 3 sind;
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Figur 6 eine Detaildarstellung eines Teils des Verschlusses in
Draufsicht von oben zeigt; und
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Figur 7 eine Draufsicht auf den Behälterhals; sowie
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Figur 8 einen Aufriß des Halses zeigen.
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Der hier dargestellte Verschluß wird aus geeignetem Kunststoff
geformt und umfaßt eine Verschlußkappe mit einer oberen Wandung 1
und einer Wandung 2 aufweist, wobei die untere Kante der Wandung
über einen zerbrechbaren Steg 3 mit der oberen Kante eines
Abreißbandes 4 verbunden ist, und die untere Kante des Bandes über einen
ähnlichen dünnen zerbrechbaren Steg 5 mit einem weiteren Band 6
verbunden ist. Die Verschlußkappe ist in ähnlicher oder gleicher Weise
wie bei der in der GB-PS A-1 295 207 bzw. US-PS A-3 627 160
beschriebenen Konstruktion mit einem Wulst mit Unterbrechungen
verbunden, der von zwei innenliegenden, entlang des Umfangs
beabstandeten Schultern 7 mit einem dazwischenliegenden Spalt 8, von einem
Restwulst 9 und einem beträchtlichen, nach innen vorstehenden Ansatz
10 definiert wird. Auf der Außenseite der Verschlußkappe ist eine
Fingerlasche 11 vorgesehen, die mit dem Ansatz fluchtet und das
Entfernen der Verschlußkappe erleichtert, wenn diese erst in die rechte
Winkelstellung auf dem Hals des zugehörigen Behälters gedreht wurde,
wobei sich der Ansatz 10 in einem Spalt 12 im Wulst 13 (Fig. 7 und 8)
auf dem Behälterhals befindet.
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Das Abreißband 4 weist eine Fingerlasche 14 zum Anfassen und
Abreißen auf, wohingegen die Stege 3 und 5 in diesem Bereich
weggelassen
sind, damit die anfängliche Bewegung einfach wird. Ansonsten
sind die Stege durchgehend, auch wenn statt dieser durchgehenden
Stege auch einzelne Stege verwendet werden könnten, die im
Abständen auf dem Umfang angeordnet sind.
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Die Innenseite des Abreißbandes 4 ist glatt und zylindrisch, und
nichts gelangt mit dem Behälterhals in Eingriff. Das untere Band 6
dagegen weist einen Ring aus vertikalen Rippen bzw. Ansätzen 15 mit
V-förmigem Querschnitt (bei dem hier dargestellten Beispiel sind es
sechzehn) auf seiner Innenseite auf, die mit Rippen 16 auf dem
Behälterhals zusammenwirken. Diese wirken in der Weise, daß sie eine
Drehung des Bandes 6 und damit der Verschlußkappe solange verhindern,
bis das Band 4 entfernt wurde. Damit kann die Verschlußkappe später
abgenommen werden, ohne zuerst das Abreißband 4 zu entfernen,
solange der Verschluß anfänglich so auf dem Behälter angeordnet ist,
daß der Ansatz 10 sich irgendwo befindet, nur nicht mit dem Spalt 12
im Wulst 13 fluchtet. Die Rippen 15 auf dem Hals weisen spitz
zulaufende obere Enden auf, damit sichergestellt ist, daß beim Aufsetzen
der Verschlußkappe keine Probleme auftreten. Die jeweilige Lage der
Rippen auf dem Umfang ist so gewählt, daß der Verschluß nicht in
"fluchtender" Position aufgesetzt werden kann, d.h. unter Fluchtung
zwischen dem Ansatz 10 und dem Spalt 12.
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Daraus ergibt sich sofort, wie das Band 4 entfernt wird, da
zwischen der Verschlußkappe und dem unteren Band, das in seiner
Stellung bleibt, ein Spalt vorhanden ist. Dies steht im Gegensatz zu
diesen bekannten Anordnungen (wie sie beispielsweise in der EP-PS
A-0 192 881 dargestellt ist), bei denen nach dem Entfernen am
Abreißband nichts bleibt, was zeigen könnte, da zunächst eine Vorrichtung
vorhanden war, die eine unsachgemäße Handhabung bzw. einen
unzulässigen Eingriff sichtbar machen soll.
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Dennoch läßt sich gleichzeitig der erfindungsgemäße Verschluß
problemlos auf dem Behälter aufsetzen (beim sogenannten
''Zudekkeln"),
da, im Unterschied zu den bekannten Verschlüssen mit einem
Band, das einer Aufwärtsbewegung entgegenwirkt, auf keinem der
beiden Bänder ein umlaufender Innenwulst vorhanden ist, der über einen
umlaufenden Wulst auf dem Behälterhals unter Kraftaufwand geschoben
werden muß. In der Praxis könnte auch ein umlaufender Restwulst auf
der Innenseite des Bandes oder auf der Außenseite des Halses, oder
auf beiden Elementen vorgesehen werden, ohne über den Umfang der
Erfindung hinauszugehen, doch ist bei wechselseitigem Eingriff
solcher Wülste nicht sichergesellt, daß diese einer Bewegung des Bandes
nach oben entgegenwirken, und somit läßt sich die Kappe leicht auf
den Behälter aufsetzen, während die Gefahr, daß die Bänder oder
Stege brechen, nicht besteht.
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Auf dem Behälterhals ist der übliche Pfeil oder eine andere
Markierung (Fig. 8) vorgesehen, um so die Position anzuzeigen, in die
die Lasche 11 zum Öffnen der Verschlußkappe gedreht werden muß.
Bei einer alternativen Anordnung könnte diese Markierung so
angebracht werden, daß sie durch das Band 4 verdeckt wird, so lange
dieses nicht entfernt wird. Auch wenn es sich bei dem hier
beschriebenen Band 6 um ein unverlierbar gesichertes Band handelt, ist bei
dem hier dargestellten Beispiel tatsächlich keine positive Maßnahme
vorgesehen, um es auf dem Hals zu halten, doch könnte schon ein
Restwulst ausreichen, um ein Herunterfallen zu verhindern.
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Auch wenn hier mehrere Rippen 15 und 16 dargestellt sind (und
zwar sechzehn auf dem Band 6 und acht auf dem Hals), wäre es
theoretisch möglich, auf dem Band oder auf dem Hals nur eine einzelne
Rippe vorzusehen, sofern auf dem jeweils anderen Teil genügend viele
Rippen vorhanden sind, um eine Drehung in die "fluchtende" Stellung
zu verhindern. Doch wird die hier gezeigte Anzahl bevorzugt.