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Hilfseinrichtung zum Auswechseln von Fühlnadeln bei Jacquardmaschinen
Jacquardmaschinen sind in bekannter Weise mit Fühlnadeln ausgerüstet, die vorn im
Nadelbrett und hinten im Federkasiten geführt ,-sind und je nach Größe der Maschine
3o bis 7o cm lang sind. Das Auswechseln einer solchen Fühlnadel bzw. das Einführen
einer neuen in die Stellung ihrer Vorgängerin erfolgt unter den Schwierigkeiten,
daß die Fühlnadel beim Einschieben in die Maschine seitlich abweichen kann sowie
auch infolge ihres geringen Querschnittes und ihrer Schwerkraft nach unten hängt.
Es muß deshalb an dem hinteren, aus der Maschine noch herausragenden Ende gefühlsmäßig
so gerichtet werden, daß das vordere Ende der Fühlnadel in Mittenrichtung ihrer
Führung kommt, um in dieselbe eingeführt werden zu können. Um das Einführen und
Ausrichten der Fühlnadehi in das Nadelbrett überhaupt zu ermöglichen, sind die Bohrungen.
im Nadelbrett an der Hinterseite meist erweitert. Das Einführen der Fühlnadeln geschieht,
soweit es sich.nicht um die oberen Fühlnadelreihen der Jacquardmaschine handelt,
ohne Sicht und ist erschwert, je weiter unten eine Fühlnadel eingeführt werden,
muß. Das Einführen erfolgt also rein ,gefühlsmäßig, und die Dauer ,desselben ist
jeweils von der Geschicklichkeit des betreffenden Ausführenden abhängig, was hauptsächlich
bei mehreren auszuwechselnden Fühlnadeln zu längerem Maschinenstillstand führt.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine Hilfseinrichtung zum Auswechseln
von Fühlnadeln bei Jacquardmaschinen, die ein sicheres und schnelles Einführen von
Jacquardfühlnadeln in das Nadelbrett und in den Nadel- oder Federkasten der Jacquardmaschine
ermöglicht. Sie besteht gemäß der Erfindung aus einer Einführnadel, welche die auszuwechselnde
oder neu einzuführende Fühlnadel mit einer dem Querschnitt letzterer entsprechenden
öffnung an der Stirnseite uinfaßt sowie zur Führung in den Lochungen des Nadelbrettes
und Nadelkastens der Jacquardmaschine beim Auswechgeln der
Fühlnadeln
dient. Die Einfuhrnadel weist an einer oder an beiden Stirnseiten je eine Klemmöffnung
mit Längsschlitzen auf.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegeri=. stand beispielsweise dargestellt;
es zeigt Abb. i die Einfuhrnadel, Abb.2 die Ausbildung ,der Einfuhrnadel an. den
Enden, Abb.3 die Seitenansicht der Abb.2. Abb. 4 eine schematisch dargestellte Jacquaxdmaschine,
. Abb.5 die Einfuhrnadel mit einer Fühlnadel.
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Die Einfuhrnadel besteht aus einer länglichen, geraden Nadel i und
hat an ihren Stirnseiten je eine Öffnung 2, die das vordere Ende einer Fühlnade14
umfassen kann. Die Öffnungen 2 an den Stirnseiten sind bis zu 2 cm tief und können
entweder so bemessen sein, daß sie etwas kleiner sind als der Durchmesser der Fühlnadeln
4 mit Schlitzen 3 in der noch stehenden Wandung, wodurch eine federnde Wirkung erzielt
wird, oder sie können auch so bemessen sein, daß sie nach dem Aufschieben auf die
Fühlnadeln ein Selbstlösen nicht zulassen. Da bekanntlich die Führungen in der Jacquardmaschine
für -die Fühlnadeln einige Zehntelmillimeter größer sind als diese, kann die ganze
Einfuhrnadel oder können nur deren Enden etwas dicker als die. Fühlnadeln .sein,
damit an den Öffnungen eine möglichst starke Wandung @s.tehenbleibt.
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Die Handhabung der Vorrichtung ist nach Abb.4 und 5 folgende: Erlaubt
die Lochabmessung des Nadelbrettes 5 ein Durchschieben der nur kurz ineinandergeschobenen
Nadeln (Abt. 5), dann werden beide so weit nach hinten, also nach dem Nadelkasten
6, durchgeschoben, bis die Einführnaadel i an der vorhergehenden Stelle der Fühlnadel
4 ist.
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Letztere wird dann aus der Einfuhrnadel entfernt und die neue Fühlnadel
in die hin. tere Öffnung 2 der Einfuhrnadel i eingeführt, und beide Nadeln werden
dann nach vorn durchgeschoben. In der Endstellung der neuen Fühlnadel wird dann
die Einführnädel i von letzterer entfernt. Erlaubt aber die Lochabmessung des Nadelbrettes
5 lein Durchschieben der nur kurz ineinandergeschobenen Nadeln nicht, so wird wie
folgt verfahren: Die Fühlnadel wird so weit nach . hinten gezogen, bis sich ihr
vorderes Ende noch ungefähr halb im Nadelbrett 5 befindet, die -Einfuhrnadel i wird
dann in dasselbe Loch des Nadelbrettes so weit eingeschoben, @bi5 sie an die Fühlnadel4
anstößt. Beide werden nun unter leichtem Gegendruck in,der `zu entfernenden Richtung
aus dem Nadelbrett geschoben, bis das auf der Rückseite erweiterte Loch ein Ineinanderschieben
ermöglicht. Nachdem nun, wie bereits geschildert, die Fühlnadel ausgewechselt ist,
werden.' wieder beide in das hinten erweiterte Loch des Nadelbrettes geschoben,
bis die Verdickung, die durch das Ineinanderschieben entstanden ist, ein weiteres
Durchschieben eicht mehr zuläßt. Beide werden dann etwas zurückgenommen, und die
Einfuhrnadel wird, während die Fühlnadel hinten festgehalten wird, nach vorn herausgezogen.
Durch die Erweiterung des Loches auf der Hinterseite des Nadelbrettes 5 ist die
Fühlnadel noch innerhalb desselben und kann vollends in die Endstellung geschoben
werden.
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Das Einfuhrteil kann auch so ausgeführt sein, daß nur die Stirnseiten
aus einer kurzen, geraden Nadel bestehen und der Mittelteil aus einem weichen, biegsamen
Werkstoff, wie z. B. aus dem äußeren Teil eines Bowdenzuges.