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Druckluftförderanlage für landwirtschaftliche Erzeugnisse Die Ablagen
bzw. Verteiler und Abzweigungen der bisher bekannten Druckluftförderanlagen, wie
sie in der Landwirtschaft zum Fördern von Heu, Stroh und Garben. Verwendung finden,
sind mit erheblichen Nachteilen behaftet, die der Verbreitung dieser Förderanlagen
bisher hindernd im Wege stehen. Der Hauptübelstand besteht darin, daß der volle
Druckluftstrom das abgeworfene Gut begleitet und sich beim Abwerfen verteilt, so
daß die an der Verteilung des Fördergutes arbeitenden Personen, .die infolge der
Hitze unter den Dächern fast immelr maßgeschwitzt sind, ständig einem starken Luftzug
ausgesetzt sind und sich dabei nicht selten üble Erkältungskrankheiten. zuziehen:
Da überdies der Luftdruck dauernd auf dem abgeworfenen Gut lastet, ist es nur mit
besonderem Kraftaufwand möglich, das Gut von dem Haufen vor der Austrittsöffnung
zu entfernen. Bei dieser Arbeit kann es weiterhin in jedem. Augenblick vorkommen,
daß dem Arbeiter eine Anzahl ankommender Garben o. dgl. mit" großer Wucht ins Gesicht
oder gegen die. Hände geschleudert wird und ihm dadurch erhebliche Schmerzen zufügt.
Ebenso unangenehm wirkt sich auf die Dauer das Spritzen des Gutes (Körner, Spreu
o. dgl.) aus, dem die Arbeiter hier dauernd ausgesetzt sind. Ein weiterer übelstand
dieser Förderanlagen besteht noch darin, daß das Spritzgut bei der großen Wucht
der Förderung weit über das Fach, in welchem die Ablage erfolgen soll, herausspritzt
und in ein mit anderem Getreide gefülltes Fach gelangt, so daß fast regelmäßig Mischgetreide
entsteht.
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Diese Übelstände werden durch den Gegenstand der Erfindung beseitigt.
- Der Erfindungsgedanke besteht darin, .den Druckluftstrom von dem geförderten Gut
im Augenblick des Abwurfs dadurch zu trennen, daß man das Fördergut durch einen
Ausschnitt der Förderleitung mittels eines im Verteilerrohr befestigten Gitters
nach unten fallen läßt, den geradeaus blasenden Luftstrom dagegen durch die Fortsetzung
der Förderleitung weiterleitet, so daß er keine schädlichen oder unangenehmen Wirkungen
mehr verursachen kann.
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Bei stationären Förderanlagen werden durch diese Ausbildung gleichzeitig
die Übelstände der bisherigen Abzweigungen beseitigt. Diese
übelstände
bestehen einmal darin, daß die bisherigen Abzweigungen zu weit in den Raum ragen,
so daß der Raum nur bis in :die Höhe der Abzweigungen gefüllt werden kann, uuid@.:
weiterhin darin, daß sie zu teuer sind.
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Soll Heu gefördert werden, wobei der Luft-,' Strom bekanntlich nur
fördernd und nicht-: hinderlich ist, so wird an dem Gitter ein Leitblech befestigt
bzw. ein Leitblech an Stelle des Gitters eingesetzt, so daß der Luftstrom dem .abgeworfenen
Heu folgen muß und es so an der Abwurfstelle festdrückt.
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In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen Abb. i einen nach der Erfindung ausgebildeten Verteiler in
Seitenansicht, -Abb.2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. i, Abb.3 das abgeschlossene
Verteilerrohr im Querschnitt, Abb. q. eine ortsfest eingebaute Förderleitung nach
der Erfindung, Abb. 5 bis 9 Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes.
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Das in die Förderleitung eingesetzte und drehbar gelagerte Ablage-
oder Verteilerrohr i ist erfindungsgemäß mit einem Ausschnitt 2 versehen, der normalerweise
bis etwa zur Mitte reicht und durch welchen das Fördergut nach unten abgeworfen
wird. Das Verteilerrohr i ist dadurch drehbar gelagert, daß es beiderseits mit einer
Umbördelung 3 gegen entsprechende Umbördelungen 4 der benachbarten Rohrenden 5 anliegt
-und mittels an den Kanten eingebördelter, also U-förmigen Querschnitt besitzender
Ringe ö mit diesen verbunden wird. Die Rohrenden 5 sind durch entsprechende Ringe
8 mit den langen Förderrohren 7 verbunden. Da die Rnige .8 aus zwei Teilen zusammengesetzt
und leicht zu öffnen und zu schließen sind, lassen sich die Verteilerrohre i mit
den Rohrenden 5 leicht auswechseln.
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Die Drehung des Verteilerrohres i und damit der Auswurföffnung 2 kann
durch die zu beiden Seiten der Leitung angeordneten Seilzüge io vom Boden aus erfolgen.
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In. dem Ausschnitt 2 ist erfindungsgemäß ein Gitter 12,
13 vorgesehen, das das Fördergut zwangsläufig aus der Förderrichtung durch
den Ausschnitt 2 .ablenkt. Der hinter dem Gitter liegende Teil 9 des Verteilerrohres
i dient dem Luftstrom als Führung und kann zur Verstärkung mit Rippen i i versehen
werden.
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Die Gitterstäbe 12, die zum Zwecke der Gewichtsverminderung und insbesondere
zur Vermeidung von Schwingungen ein widerstandsfähiges Hohlprofil, vorteilhaft mit
dreieckförmigem -Querschnitt, besitzen, -sind an den stumpfen Kanten des nach der
anderen Seite abgeflachten Halbringes
13 befestigt, der leicht in dem Ausschnitt
2 befestigt werden
@>'nn. In dem dargestellten Ausführungsbei- |
erfolgt die Befestigung des Halbringes |
:tiz der Weise, daß die hakenförmig um- |
gebogenen Enden 14 hinter die Längskanten .des Teiles 9 greifen, während im mittleren
Teil des Halbringes 13 ein Bolzen befestigt ist, der durch die Rohrwandung hindurchgeführt
und hier mittels einer Flügelmuttei
15 befestigt wird, die mittels einer
Kette 1
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o. dgl. mit dem Rohr i verbunden ist, damit sie beim Abschrauben
nicht verlorengehen kann. kann die Befestigung des Gitters in dem Ausschnitt 2 auch
auf andere Weise erfolgen.
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Durch diese Ausbildung des Verteilers wird bei der Ablage eine wirksame
Trennung des Fördergutes vom Luftstrom erzielt, denn der Luftstrom bläst geradeaus
und gelangt in die Fortsetzung der Eärderleitung, von wo er mittels Rohrkrümmer
17 o. dgl. an den gewünschten Ort, auch außerhalb des Ablageraumes, geleitet
Nverden kann. Um die Rohrkrümmer 17 verstellen zu können, sind an ihnen vom
Boden zu betätigende Zugseile 18 befestigt.
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Wird der Luftstrom nicht nach außen geleitet, sondern ,nur in die
Fortsetzung der Förderleitung, und dann in der Nähe der Ablagestelle verteilt, so
wird er vorteilhaft dadurch umschädlich gemacht, daß man ihn allmählich abdrosselt,
d. h. auf einen großen Raum verteilt. Das erfolgt durch einen auf das Ende der Förderleitung
aufgezogenen Sack 20 o. dgl. Da .der Wind auf der ganzen Oberfläche des Sackes 2o
gleichmäßig austritt, also gewissermaßen durch eine unendliche Zahl kleiner Düsen,
verteilt er sich schnell, und in geringem Abstand vom Sack ist kaum noch etwas von
dem Wind zu spüren. Der Sack 2o kann geschlossen sein, so daß das Spritzgut (Körner,
Spreu o. dgl.') in ihm aufgefangen wird; er kann aber auch offen sein. in welchem
Falle die Öffnung zweckmäßig durch einen mit Haken a i versehenen Ring22 eingefaßt-wird,
so daß sich vor der üffnung leicht Behälter o. dgl. aufhängen lassen, die das Spritzgut
auffangen.
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Infolge der -Trennung und Weiterleitung des Luftstromes ist an der
Verteilerstelle bereits in geringer Entfernung vöin Ausschnitt 2 kaum noch ein Luftzug
zu spüren, so daß die mit der Verteilung des Fördergutes beschäftigten Personen
nicht mehr belästigt werden. In besonderen Fällen kann der hinter dem Gitter liegende
Teil des Ausschnittes 2 noch durch hin Windschutzblech ig (Abb. q. und 7) abgedeckt
werden; jedoch ist dies normalerweise nicht erforderlich.
Damit
das geförderte langsträhnige Gut nicht an den Kanten. des Ausschnittes 2 hängenbleibt,
. ist letzterer einmal so groß ausgebildet, daß das Gitter in einem beträchtlichen
.Abstand von der unteren Kante vor dieser ,angeordnet ist. Ferner sind die Kanten
selbst noch mit einem zweckmäßig aus Blech bestehenden Halbring 23 abgedeckt, der
etwa einen halbkreisförmigen Querschnitt besitzt. Dieser Halbring@23 wird mittels
des mit einem Verschluß 24 versehenen Ringes 25 befestigt. Dadurch können sich ,an
dieser Kante keine Halme festsetzen.
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Bei der Förderung von Heu ist es bekanntlich nicht erwünscht, die
Luft von dem Fbrdergut zu trennen, da das Heu im Gegensatz zu Getreide nicht besonders
verteilt zu werden -braucht. Bei Verwendung der beschriebenen Ablage kann das leicht
dadurch erreicht werden, daß man unter dem Gitter ein Leitblech anbringt oder aber
an Stelle des Gitters. ein entsprechend geformtes Leitblech 26 (Abb. 9) einsetzt.
Dabei muß naturgemäß der Wind dem geförderten Heu folgen, so daß hier das Gut mit
großer Wucht an die gewilnschte Stelle geschleudert wird.
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Die neue Ablage eignet sich insbesondere auch für stationäre Förderanlagen,
-da sie hier an Stelle der kostspieligen und schweren Abzweigungen bekannter Art
nicht nur die ihr eigenen Vorteile bringt, sondern auch die übelstä nde der bisherigen
Abzweigungen beseitigt. Es ist dazu lediglich erforderlich, an. Stelle der Abzweigrohre
die Verteiler 1, 5. in -die Leitung einzusetzen (Abb. q.) und das ausgeschnittene
Stück 27 (Abb. 6) sowie den Teil 9 so auszubilden, daß beide leicht luftdicht wieder
zusammengesetzt werden können. Die Verbindung des Ausschnittes 27 mit dem Verteilerrohr
i erfolgt vorteilhaft in der Weise, daß an den Seitenkanten beider Teile radial
nach außen gerichtete Flansche 28 angebracht sind, die mittels geeigneter Verbindungsmittel
gegeneinandergepreßt werden, beispielsweise durch . schwenkbare Flügelschrauben.
Zur Erzielung .einer vollkommenen Abdichtung werden zweckrriäßig unter den Flanschen
2,8 des Teiles 9 Gummistreifen o. dgl. befestigt.
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Die Handhabung dieser Vorrichtungen ist sehr einfach. Soll das Gut
in ein bestimmtes Fach gefördert werden, so wird das Stück 27 von dem zu diesem
Fach gehörendem. Verteilerrohr abgenommen und das Gitter 12, 13 bzw. das Leitblech
26 eingesetzt. Dazu wird zweckmäßig dus Rohr i so geschwenkt, daß der Ausschnitt
2 nach oben gerichtet ist, da in dieser Lage das Gitter bzw. Leitblech leicht eingesetzt
und .befestigt werden kann. Darauf wird die Auswurföffnung in die ge-Wünschte Lage
geschwenkt, und die Förderung k" beginnen.
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- Die Länge des Ausschnittes 2 ist :an ein bestimmtes Höchstmä,ß (etwa
1,25m) gebunden, da sonst ein zu großer Teil des Luftstromes seitlich austritt und
nicht aufgefangen werden kann. Ferner darf die Krummutig der -Gitterstäbe 12 eine
bestimmte Grenze nicht überschreiten, damit auch lange Garben (Roggen) dieser Krümmung
ohne weiteres folgen können. .