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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Proteinpräparate,
Aminosäure-
und Nucleinsäuresequenzen
und Konstrukte, und diesbezügliche
Verfahren.
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Einführung
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Hintergrund
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„Verbesserte" Mittel, um Fettsäurezusammensetzungen
aus biosynthetischen oder natürlichen
Pflanzenquellen zu erhalten oder zu manipulieren, werden benötigt. Beispielsweise
sind neue Ölprodukte,
verbesserte Quellen synthetischer Triacylglycerine (Triglyceride),
alternative Quellen handelsüblicher Öle, insbesondere
tropischer Öle
(d. h. Palmkern- und Kokosnussöle)
und Pflanzenöle,
die in natürlichen
Quellen in Spuren vorkommen, für
eine Vielzahl von Verwendungen in Industrie und Lebensmitteln erwünscht.
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Zu diesem Zweck ist das Fettsäuresynthese-
(FAS-) System in Pflanzen und Bakterien, FAS-11, untersucht worden.
Der Mechanismus der Produktion „langkettiger Fettsäuren", d. h., Fettsäuren mit
einer Kohlenstoffkettenlänge
von 16 oder mehr als 16 Kohlenstoffatomen (C16), über das
Acyl-Trägerprotein-
(ACP-) abhängige,
Plastid-lokalisierte FAS-System
der Pflanzen ist relativ gut charakterisiert. Jedoch sind die Aminosäure- und
entsprechenden Nucleinsäuresequenzen
vieler Proteine, die für
dieses Aktivität
verantwortlich sind, nicht bestimmt worden. Insbesondere ist das
Enzym, durch das freie langkettige Fettsäuren produziert werden, ist
in mehreren verschiedenen Früchten
untersucht worden. Trotzdem sind die Mechanismen, durch die Pflanzen
Fettsäuren
mit kürzeren
Kohlenstoffketten, d. h. mit weniger als 16 Kohlenstoffatomen, einschließlich kurzkettige
freie Fettsäuren
(C4-C8) und mittelkettige freie Fettsäuren (C8-C14) produzieren, schwer
fassbar geblieben.
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Die Charakterisierung von Thioesterasen
(auch als Hydrolasen bekannt) wäre
für die
weitere Untersuchung von Pflanzen-FAS-Systemen und zur Entwicklung
neuer und/oder alternativer Ölquellen
nützlich.
Die Erzeugung einer Spanne von kurzkettigen C4-, C6- und C8-3-Ketofettsäuren könnte der
Schlüssel
zum Erfolg bei der Verbesserung von Polyhydroxybutyrat- (PHB-) basierten,
bioabbaubaren Kunststoffen werden, die in Bakterien und Pflanzen
produziert werden. Mittelkettige Fettsäuren haben eine spezielle Bedeutung
in der Detergens- und Schmiermittelindustrie oder bei der Formulierung
von Speiseölen
mit vermindertem Kaloriengehalt und anderen gesundheitlichen Vorteilen.
Siehe zum Beispiel US-Patent Nr. 4.863.753 und A. C. Barch und V.
K. Babayan, Am. J. Clin. Nat. 36, 950–962 (1982). Längere Fettsäuren könnten bestimmte
andere Verwendungen haben, d. h. C16 und C18 werden in Margarine
und anderen festen Produkten auf Ölbasis verwendet und sehr langkettige
Fettsäuren
weisen auch spezialisierte Verwendungen auf, d. h. C22 wird verwendet,
um Erdnussbutter weicher zu machen. Als solche ist eine verfügbare Quelle
einer Vielzahl von Fettsäurelängen, einschließlich Speicherfetten,
die Fettsäuren
unterschiedlicher Kettenlängen
in gewünschten
Verhältnissen eingebaut
haben, für
eine Reihe von Verwendungsfeldern in Industrie und Lebensmitteln
erwünscht.
So wie der biosynthetische Stoffwechselweg für die Kettentermination von
Fettsäuren
in Pflanzen ermittelt wird, kann das System für die Anwendung in vivo und
in vitro adaptiert werden.
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Folglich könnten Untersuchungen der Kettenterminationsmechanismen
der Pflanze ein Mittel bereitstellen, um die Länge von Fettsäureprodukten
oder resultierenden Triglyceriden und Ölen weiter zu verbessern. Weiters
ist die Aufklärung
des/der für
die natürliche
Produktion freier Fettsäuren
in Pflanzen kritischen Faktors/en wünschenswert, einschließlich die
Reinigung solcher Faktoren und die Charakterisierung des/der Elemente) und/oder
Cofaktoren, welche die Effizienz des Systems erhöhen. Von speziellem Interesse
sind die Nucleinsäuresequenzen
von Genen, die für
Faktoren kodieren, die mit der Produktion solcher freien Fettsäuren in
Beziehung stehen, für
Anwendungen in der Gentechnologie.
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Relevante Literatur
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T. A. McKeon und P. K. Stumpf, J.
Biol. Chem. 257, 12141–12147
(1982), berichten von einer 700fachen Reinigung der Saflor-Acyl-ACP-Thioesterase.
Andere Literaturstellen, die die Reinigung und Charakterisierung
von Langketten-Acyl-ACP-Thioesterasen berichten, umfassen Shire
et al., Arch. Biochem. Biophys. 172, 110–116 (1976); Ohlrooge et al.,
Arch. Biochem. Biophys. 189, 382–391 (1978); Imai et al., Plant Lipid
Biochemistry, The Ninth International Symposium on Plant Lipids,
Wye College, Univ. of London, July 8–13 (1990); A. Hellyer und
A. R. Salbas, Plant Lipid Biochemistry, The Ninth International
Symposium on Plant Lipids, Wye College, Univ. of London, July 8–13 (1990).
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P. K. Stumpf, The Biochemistry of
Plants (P. K. Stumpf und E. Conn (Hrsg.)) 9, 121–136 (1987), fassen die Mechanismen
der Termination des Fettsäurekettenverlängerungs-Stoffwechselwegs
für eine
Reihe von Kettenlängen
in Pflanzen zusammen. Spezifische Thioesterasen zur Herstellung
mittelkettiger Fettsäuren
werden postuliert, sowie andere mögliche Erklärungen. J. L. Harwood, Ann.
Rev. Plant Physiol. Mol. Bio. 39, 101–138 (1988), zitiert verschiedene
Möglichkeiten
in der Literatur in Bezug auf die Produktion großer Mengen von mittelkettigen
Fettsäuren
in einigen Pflanzengeweben und berichtet, dass sich alle Ansätze, eine „geeignete
Thioesterase" zu
finden, die für
die Produktion mittelkettiger Fettsäuren verantwortlich ist, als
negativ erwiesen haben. J. L. Harwood, Crit. Rev. Plant Sci. 8,
1–43 (1989),
gibt einen Überblick
der derzeitigen Informationen bezüglich der Produktion mittelkettiger
Fettsäuren
in Pflanzen mit der Schlussfolgerung, dass sehr wenig bekannt ist.
Siehe auch M. R. Pollard und S. S. Singh, The Metabolism, Structure
and Function of Plant Lipids, P. K. Stumpf, J. B. Mudd und W. D.
Nes (Hrsg,), Plenum Press, NY, S. 455–463 (1987).
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Kurzbeschreibung
der Figuren
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1.
Zwei Peptidsequenzen und die degenerierten Oligonucleotide, die
in der PCR verwendet wurden, um die Lorbeer-Thioesterase zu erhalten,
sind gezeigt. „I" in der Oligonucleotidsequenz
stellt das Nucleotid Inosin dar. Die DNA-Sequenz in Kleinbuchstaben
stellt künstliche
5'-Enden, die dazu
entworfen sind, die nachfolgende Klonierung mit den zwei gewählten Restriktionsenzymen
(Restriktionsstellen unterstrichen) zu ermöglichen. Das Oligonucleotid
für Peptid
701 (Seq.-ID Nr. 14) ist Seq.-ID Nr. 32 und für Peptid 689 (Seq.-ID Nr. 12)
ist es Seq.-ID Nr. 33.
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2.
Eine Fusion der PCR-erzeugten cDNA, sowie des längsten Bibliothek-Klon der
Lorbeer-Thioesterase ist gezeigt. Die ersten 210 Basen (Seq.-ID
Nr. 34) stammen vom 800 bp-PCR-Produkt. Der Spalt repräsentiert
nicht sequenzierte DNA, ungefähr
240 bp, wie mittels Restriktionsenzymkartierung ermittelt wurde. Die übrige Sequenz
(Seq.-ID Nr. 35) stammt vom PCR-Fragment und dem Bibliothek-Klon.
Die Translation in das richtige Raster ist unter der Sequenz gezeigt.
Ausgewählte
Peptidsequenzen sind durch horizontale Linien unter der betreffenden
Proteinsequenz dargestellt. Die gezeigten Zahlen entsprechen jenen,
die in Tabelle 8 angegeben sind. Durch Proteinsequenzierung bereitgestellte
Fehlpaarungen mit der Sequenz sind gezeigt.
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3.
Ein Sequenzvergleich zwischen zwei verwandten Lorbeer-Thioesterase-cDNA-Klonen ist gezeigt,
die unter Verwendung des in Beispiel 14.C.2 beschriebenen, mittels
PCR erzeugten 800 bp-Fragments isoliert wurden. Sequenzidentität ist durch
horizontale Linien bezeichnet.
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4.
Eine Volllängensequenz
einer Lorbeer-Thioesterase ist gezeigt. In 4A ist die Aminosäuresequenz des Strukturgens
angegeben. In 4b ist
die Nucleinsäuresequenz
angegeben. Die Aminosäuresequenz
in 4A beginnt mit dem
ATG-Codon bei 181 bis 183. Wie andernorts in der Patentbeschreibung angemerkt,
sind drei mögliche
ATG- Startcodons
in den ersten 219 Basenpaaren der Nucleinsäuresequenz von 4B lokalisiert.
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5.
Eine Darstellung der Orientierung der in Tabelle 9 gezeigten Fragmente
ist bereitgestellt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft Pflanzen-Thioesterasen
und stellt ein rekombinantes DNA-Konstrukt bereit, das eine für eine Pflanzen-Acyl-ACP-Thioesterase
oder einen Abschnitt davon kodierende Nucleinsäure umfasst, die Hydrolaseaktivität gegenüber ein
oder mehrere Fettacyl-ACP-Substrate aufweist, worin die besagte Nucleinsäure eine
Sequenz umfasst, die zumindest 50% Sequenzidentität mit der
Sequenz von Seq.-ID Nr. 34 und Seq.-ID Nr. 35 aufweist.
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Die für Pflanzen-Thioesterase kodierende
Sequenz kann in Abhängigkeit
von der beabsichtigten Verwendung für eine vollständige oder
für eine
Teilsequenz kodieren. Die gesamte oder ein Abschnitt der Genomsequenz,
cDNA-Sequenz, Vorläufer-Pflanzen-Thioesterase-
oder reifen Pflanzen-Thioesterase-Sequenz ist vorgesehen.
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Von speziellem Interesse sind rekombinante
DNA-Konstrukte, die für
die Transkription oder Transkription und Translation (Expression)
der Pflanzen-Thioesterase-Sequenz sorgen. Folglich stellt die Erfindung
ein Konstrukt bereit, das in der 5'->3'-Transkriptionsrichtung
eine in einer Wirtszelle funktionstüchtige Transkriptionsregulationsregion
und die besagte Sequenz der Erfindung umfasst. Ein solches Konstrukt
kann weiters eine in einer Wirtszelle funktionstüchtige Translationsregulationsregion
unmittelbar 5' der
besagten Sequenz und eine Transkriptionstranslationsterminations-Regulationsregion
3' der besagten
Sequenz der Erfindung umfassen. Dieses und andere Konstrukte und
ihre Verwendungen werden von den beigefügten Ansprüchen bereitgestellt.
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In einem zweiten Aspekt betrifft
diese Erfindung das Vorliegen solcher Konstrukte in Wirtszellen,
insbesondere Pflanzenwirtszellen.
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In einem andern Aspekt betrifft diese
Erfindung transgene Wirtszellen, die eine exprimierte Pflanzen-Thioesterase
beherbergen.
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In noch einem weiteren Aspekt betrifft
diese Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Pflanzen-Thioesterase
in einer Wirtszelle oder ihre Nachkommen über die Expression eines Solchen
Konstrukts in der Zelle. Zellen, die eine Pflanzen-Thioesterase
als Ergebnis der Produktion der für die Pflanzen-Thioesterase
kodierenden Sequenz enthalten, sind hierin ebenfalls vorgesehen.
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In einer anderen Ausführungsform
betrifft diese Erfindung Verfahren der Verwendung einer für Pflanzen-Thioesterase
kodierenden DNA-Sequenz zur Modifizierung des Anteils von freien,
innerhalb einer Zelle, insbesondere Pflanzenzellen produzierten
Fettsäuren.
Pflanzenzellen, die eine solche modifizierte Zusammensetzung freier
Fettsäuren
aufweisen, sind hierin ebenfalls vorgesehen.
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Es werden hierin mittlere Ketten
bevorzugende Pflanzen-Thioesterase-Proteine und Sequenzen beschrieben,
die mit ihnen in Beziehung stehen, einschließlich Aminosäure- und Nucleinsäuresequenzen.
Mittlere Ketten bevorzugende Acyl-Träger-Thioesterasen, die im Wesentlichen
frei von anderen Pflanzenproteinen sind, werden beschrieben. Mittlere
Ketten bevorzugende Acyl-Träger-Thioesterasen,
die bevorzugte hydrolytische Aktivität gegenüber Acyl-Acyl-Trägerprotein-
(ACP-) Substraten zeigen, sind von besonderem Interesse. Nucleinsäuresequenzen
und Aminosäuresequenzen
solcher Proteine werden beschrieben.
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Zusätzlich werden Verfahren zur
Herstellung einer mittelkettigen freien Fettsäure unter Anwendung einer mittlere
Ketten bevorzugenden Acyl-Träger-Thioesterase
bereitgestellt.
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Hierin als Beispiele dienende Pflanzen-Thioesterasen
umfassen Umbellularia california-(Lorbeer-), Cuphea
hookeriana- (Cuphea-) und Cathamus tinctiorius- (Saflor-) Thioesterasen.
Diese beispielhaften Thioesterasen können verwendet werden, um andere
Pflanzen-Thioesterasen zu erhalten.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Eine Pflanzen-Thioesterase dieser
Erfindung, die von einem rekombinanten Konstrukt kodiert wird, umfasst
jede Sequenz von Aminosäuren,
wie z. B. ein Protein, Polypeptid oder Peptidfragment, das aus einer Pflanzenquelle
erhalten werden kann, welches die Fähigkeit zeigt, die Produktion
freier Fettsäure(n)
aus Fettacyl-Trägersubstraten
unter für
Pflanzenenzym reaktiven Bedingungen zu katalysieren. Mit „für Pflanzenenzym
reaktive Bedingungen" ist
gemeint, dass alle notwendigen Bedingungen in einer Umgebung vorliegen
(d. h., Faktoren wie Temperatur, pH Fehlen hemmender Substanzen),
die es dem Enzym ermöglichen,
seine Funktion auszuüben.
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Die bevorzugte Aktivität einer
Pflanzen-Thioesterase für
ein Fettacyl-Trägersubstrat
mit bestimmter Kettenlänge
wird durch Vergleich der erhaltenen Menge des freien Fettsäureprodukts
mit Substraten verschiedener Kettenlänge erhalten. Beispielsweise
ist mit „C12
bevorzugend" gemeint,
dass die hydrolytische Aktivität des
Enzympräparats
eine Bevorzugung für
Lauryl und vielleicht Decanoyl gegenüber anderen Substraten mit anderen
Acylkohlenstofflängen
zeigt. In ähnlicher
Weise wird eine Pflanzen-Thioesterase mit „C10 bevorzugender" Aktivität höhere Aktivität für Decanoyl-
und vielleicht Octanoyl-Substrate gegenüber anderen Substraten mit
anderen Acylkohlenstofflängen
zeigen. Es sei angemerkt, dass eine gewisse Aktivität signifikant
geringeren Ausmaßes
für Fettacyl-Substrate
anderer Kettenlängen
beobachtet werden kann, d. h., die Spezifität wird beträchtlich, jedoch nicht absolut
sein.
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Wie oben erwähnt, wird eine von einem DNA-Konstrukt
dieser Erfindung kodierte Thioesterase Aktivität gegen Fettacyl-Trägersubstrate
zeigen. Während
der Biosynthese von Lipiden in einer Pflanzenzelle werden Fettsäuren typischerweise
kovalent an ACP- oder Coenzym A- (CoA-) Träger gebunden. Pflanzen-Thioesterasen,
die bevorzugte Aktivität
gegenüber
Acyl-ACP-Substraten zeigen, sind insbesondere bevorzugt, da sie
wahrscheinlich mit dem FAS-Stoffwechselweg in unreifen Embryo-Plastiden
eng assoziiert sind. Jedoch ist Aktivität gegenüber Acyl-CoA-Substraten oder
beispielsweise anderen synthetischen Substraten hierin ebenfalls
vorgesehen.
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Andere Pflanzen-Thioesterasen sind
aus den hierin beschriebenen, speziellen beispielhaften Profeinpräparaten
und Sequenzen erlangbar. Darüber
hinaus wird offenkundig werden, dass man natürliche und synthetische Pflanzen-Thioesterasen
erhalten kann, einschließlich
modifizierte Aminosäuresequenzen
und Ausgangsmaterialien zur synthetischen Proteinmodellierung, und
zwar aus den beispielhaft erläuterten
Pflanzen-Thioesterasen und aus Pflanzen-Thioesterasen, die durch
die Verwendung solcher beispielhafter Sequenzen erhalten werden.
Modifizierte Aminosäuresequenzen
umfassen Sequenzen, die mutiert, trunkiert, vergrößert worden
sind und dergleichen, ob solche Sequenzen nun teilweise oder völlig synthetisiert
worden sind. Sequenzen, die tatsächlich
aus Pflanzenpräparaten
gereinigt werden oder mit ihnen identisch sind oder für identische
Proteine kodieren, werden ungeachtet des Verfahrens, das zur Erlangung
des Proteins oder der Sequenz angewendet worden ist, gleichermaßen als
natürlich
hergeleitet betrachtet.
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Folglich wird ein Fachkundiger leicht
erkennen, dass Antikörperpräparate,
Nucleinsäuresonden
(DNA und RNA) und dergleichen hergestellt und verwendet werden können, um „homologe" oder „verwandte" Thioesterasen aus
einer Vielzahl von Pflanzenquellen zu screenen und zu gewinnen.
Typischerweise sind Nucleinsäuresonden
markiert, um die Detektion vorzugsweise mit Radioaktivität zu ermöglichen,
obgleich Enzyme oder andere Verfahren ebenso verwendet werden können. Für immunologische
Screeningverfahren werden entweder polyklonale oder monoklonale
Antikörper
eingesetzt. Polyklonale Antiköper
sind trotz ihrer geringeren Spezifität bei der Genisolierung typischerweise
zweckdienlicher. Zur Detektion ist der Antikörper unter Verwendung von Radioaktivität oder eines
beliebigen einer Vielzahl von Sekundärantikörper/Enzymkonjugat-Systemen
markiert, die im Handel erhältlich
sind. Beispiele von einigen der verfügbaren Antikörper-Detektionssysteme
werden von Oberfilder (Focus, BRL Life Technologies Inc. 11, 1–5 (1989))
beschrieben.
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Homologe Sequenzen werden gefunden,
wenn eine Identität
der Sequenz vorliegt, und kann durch Vergleich der Nucleinsäure- oder
Aminosäure-Sequenzinformation
oder durch Hybridisierungsreaktionen zwischen einer bekannten Thioesterase
und einer Kandidatquelle ermittelt werden. Konservative Abänderungen, wie
z. B. Glu/Asp, Val/Ile, Ser/Thr, Arg/Lys und Gln/Asn können bei
der Ermittlung der Sequenzhomologie ebenfalls berücksichtigt
werden. Typischerweise kann eine längere Nucleinsäuresequenz
nur 50–60%
Sequenzidentität
aufweisen und wird bevorzugter zumindest ungefähr 70% Sequenzidentität zwischen
der Target-Sequenz und einer gegebenen Pflanzen-Thioesterase von
Interesse mit Ausnahme irgendwelcher eventuell vorhandener Deletionen
aufweisen und noch immer als verwandt betrachtet werden. Aminosäuresequenzen
werden bereits als homolog betrachtet, wenn nur 25% Sequenzidentität zwischen
den beiden vollständigen
reifen Proteinen vorliegt. (Siehe allgemein: R. F. Doolittle, OF
URFS and ORFS (University Science Books, CA (1986)).
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Eine genomische oder andere geeignete,
aus der Kandidat-Pflanzenquelle von Interesse hergestellte Bibliothek
kann mit konservierten Sequenzen aus der Pflanzen-Thioesterase sondiert
werden, um homolog verwandte Sequenzen zu identifizieren. Eine gesamte
cDNA oder eine andere Sequenz kann eingesetzt werden, wenn kürzere Sondensequenzen
nicht identifiziert werden. Positive Klone werden dann mittels Restriktionsenzymverdau
und/oder Sequenzierung analysiert. Wenn eine genomische Bibliothek
verwendet wird, kann eine oder mehrere Sequenzen identifiziert werden,
die sowohl die kodierende Region, als auch die Transkriptionsregulationselemente
des Thioesterase-Gens aus einer solchen Pflanzenquelle bereitstellen.
Sonden können
auch beträchtlich
kürzer
als die gesamte Sequenz sein. Es können beispielsweise Oligonucleotide
verwendet werden, die jedoch zumindest ungefähr 15, bevorzugter zumindest
ungefähr
20 Nucleotide lang sind. Wenn kürzere
Regionen zum Vergleich verwendet werden, ist ein höherer Grad
an Sequenzidentität
erforderlich als für
längere
Sequenzen. Kürzere
Sonden sind häufig
besonders für
Polymerasekettenreaktionen (PCR) zweckdienlich, insbesondere wenn
höchst
konservierte Sequenzen identifiziert werden können. (Siehe Gould et al.,
PNAS USA 86, 1934–1938
(1989)).
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Wenn längere Nucleinsäurefragmente
(> 100 bp) als Sonden
eingesetzt werden, insbesondere bei Verwendung vollständiger oder
großer
cDNA-Sequenzen würde
man mit niedrigen Stringenzen screenen (zum Beispiel 40–50°C unter der
Schmelztemperatur der Sonde), um ein Signal von der Target-Probe
mit 20–50% Abweichung,
d. h. homologe Sequenzen zu erhalten. (Siehe Beltz et al., Methods
in Enzymology 100, 266–285 (1983)).
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Vorzugsweise wird eine wie hierin
beschriebene Pflanzen-Thioesterase zumindest ungefähr 30% Sequenzidentität und bevorzugter
zumindest ungefähr
50% Sequenzidentität
mit zumindest einer Sequenz von 8 Aminosäuren einer exemplifizierten
Pflanzen-Thioesterase oder einer Pflanzen-Thioesterase aufweisen,
die ihrerseits aus einer Pflanzen-Thioesterase erhalten worden ist. Alternativ
dazu wird eine wie hierin beschriebene Pflanzen-Thioesterase zumindest
ungefähr
65% Sequenzidentität
und bevorzugter zumindest ungefähr 75%
Sequenzhomologie mit einer exemplifizierten Pflanzen-Thioesterase
oder einer Pflanzen-Thioesterase aufweisen, die ihrerseits aus einer
gegebenen Pflanzen-Thioesterase-Sequenz erhalten worden ist. Insbesondere
Thioesterasen, die aus einer Aminosäure- oder Nucleinsäuresequenz
einer Lorbeer-Thioesterase (siehe 4A oder B) oder einem Sailor-Aminosäurefragment
aus Tabelle 9 (Beispiel 14, infra) erlangbar sind, werden insbesondere
bevorzugt. Die Pflanzen-Thioesterase kann bevorzugte Aktivität gegenüber länger- oder kürzerkettigen
Fettacyl-Substraten aufweisen. Pflanzen-Thioesterasen, die eine lange Ketten
bevorzugende Fettacyl-Hydrolyseaktivität oder eine mittlere Ketten
bevorzugende Fettacyl-Hydrolyseaktivität aufweisen, werden beide nachstehend
als homolog verwandte Proteine aus Gründen angesehen, die weiter
unten ausführlicher
beschrieben sind.
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Wiederum können nicht nur Sequenzen, wie
z. B. die in 4 und
Tabelle 9 gezeigten, verwendet werden, um homologe Pflanzen-Thioesterasen
zu identifizieren, sondern es können
die daraus erhaltenen, resultierenden Sequenzen ein weiteres Verfahren
bereitstellen, um Pflanzen-Thioesterasen aus anderen Pflanzenquellen
zu erhalten. Insbesondere PCR kann eine zweckdienliche Technik sein,
um verwandte Pflanzen-Thioesterasen aus hierin bereitgestellten
Sequenzdaten zu erhalten. Ein Fachkundiger wird in der Lage sein,
Oligonucleotidsonden auf Basis von Sequenzvergleichen von Regionen
von typischerweise höchst
konservierter Sequenz zu entwerfen. Von speziellem Interesse sind
Sonden auf Basis des S828- oder 5829-Fragments aus Tabelle 9. Einzelheiten
in Bezug auf Entwurf und Verfahren für eine PCR-Reaktion unter Verwendung
dieser Sonden sind in den Beispielen ausführlicher beschrieben.
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Es sollte ferner angemerkt werden,
dass Pflanzen-Thioesterasen einer Reihe von Quellen verwendet werden
können,
um Kettenterminationsereignisse der Pflanzenfettsäurebiosynthese
in einer Vielzahl von Pflanzen- und In-vivo-Anwendungen zu untersuchen.
Da alle Pflanzen anscheinend Fettsäuren über einen gemeinsamen metabolischen
Stoffwechselweg synthetisieren, kann die Untersuchung und/oder Anwendung
einer Pflanzen-Thioesterase auf einen heterologen Pflanzenwirten
leicht in einer Reihe von Spezies erreicht werden. In anderen Anwendungen
kann eine Pflanzen-Thioesterase in Verbindung mit Plastid-Lysaten
außerhalb
der natürlichen
Pflanzenquelle der Thioesterase verwendet werden, um die Produktion
zu erhöhen und/oder
die Zusammensetzung der in vitro hergestellten Fettsäuren zu
modifizieren.
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Sobald die Nucleinsäuresequenz
erlangt ist, ist die Transkription, oder Transkription und Translation (Expression)
der Pflanzen-Thioesterase in einer Wirtszelle erwünscht, um
eine verfügbare
Quelle des Enzyms herzustellen und/oder die Zusammensetzung von
darin vorgefundenen Fettsäuren
und/oder Triglyceriden zu modifizieren. Andere nützliche Anwendungen in vivo
oder in vitro können
gefunden werden, wenn die Wirtszelle eine Pflanzenwirtszelle ist.
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Beispielsweise kann durch Erhöhen der
Menge einer jeweiligen, dem Pflanzen-FAS-Komplex verfügbaren, kürzere Ketten bevorzugenden
Thioesterase ein erhöhter
prozentueller Anteil von kürzerkettigen
Fettsäuren
bereitgestellt werden. Auf ähnliche
Weise kann es für
manche Anwendungen wünschenswert
sein, die Menge der in einer Pflanzenzelle endogen exprimierten,
kürzere
Ketten bevorzugenden Acyl-ACP-Thioesterase beispielsweise durch
Antisensetechnologie zu verringern, um den prozentuellen Anteil
von längerkettigen Fettsäuren zu
erhöhen
und umgekehrt. Siehe die anhängige
US-Patentanmeldung Nr. 240.408, eingereicht am 30.8.88 (
US 5.107.065 ). je höher die
Spezifität
der Pflanzen-Thioesterase gegenüber
einem gegebenen Fettacyl-Substrat ist, desto mehr Kontrolle kann
möglicherweise
im FAS-System ausgeübt
werden.
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Mittlere Ketten
bevorzugende Pflanzen-Thioesterasen
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Mit dieser Erfindung wird ein Mechanismus
für die
Biosynthese von Fettsäuren
mittlerer Kettenlänge in
Pflanzen nachgewiesen. Nämlich,
dass spezifische Pflanzen-Thioesterasen mit bevorzugter Aktivität gegenüber mittelkettigen
Acylsubstraten an der Akkumulierung mittelkettiger Fettsäuren in
zumindest einigen Pflanzenspezies beteiligt sind.
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Die Feststellung, dass kettenlängenspezifische
Pflanzen-Thioesterasen bei der In-vivo-Produktion mittelkettiger Fettsäuren aktiv
sind, weist auf mehrere Möglichkeiten
für Pflanzenenzymquellen
hin. Und in der Tat finden sich mittelkettige Fettsäuren in
einigen Pflanzenspezies in großer
Menge. Beispielsweise akkumulieren mehrere Spezies der Gattung Cuphea
mittelkettige Fettsäuren
enthaltende Triglyceride in ihren Samen, z. B. procumbens, lutea,
hookeriana, hyssopifolia, wrightii und inflata. Eine weitere natürliche Pflanzenquelle mittelkettiger
Fettsäuren
sind Samen der Lauraceae-Familie: z. B. California-Lorbeer (Umbellularia
california), Pisa (Actinodophne hookeri), Süß-Lorbeer (Laurus nobilis)
und Cinnamomum camphora (Kampfer). Andere Pflanzenquellen umfassen
Ulmaceae (Ulme), Myristicaceae, Simarubaceae, Vochysiaceae und Salvadoraceae.
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Pflanzen, die signifikante Mengen
mittelkettiger Fettsäuren
enthalten, sind bevorzugte Kandidaten, um natürlich hergeleitete, mittellange
Ketten bevorzugende Pflanzen-Thioesterasen zu erhalten. Es wird
auch erkannt werden, dass andere Pflanzenquellen, die keine signifikanten
Mengen mittelkettiger Fettsäuren
aufweisen, leicht als Quellen anderer Enzyme gescreent werden können. Zusätzlich könnte ein
Vergleich zwischen endogenen, mittellange Ketten bevorzugenden Pflanzen-Thioesterasen
und zwischen längere
und/oder kürzere
Ketten bevorzugenden Pflanzen-Thioesterasen Einsichten für die Proteinmodellierung
oder andere Modifizierungen liefern, um synthetische, mittellange
Ketten bevorzugende Pflanzen-Thioesterasen wie oben diskutiert zu
erzeugen.
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Von speziellem Interesse sind mittellange
Ketten bevorzugende Pflanzen-Thioesterasen, die eine bevorzugte
Hydrolyseaktivität
gegenüber
Fettacyl-ACP-Substraten zeigen. Insbesondere bevorzugt sind mittellange
Ketten bevorzugende Pflanzen-Thioesterasen, die eine ausgeprägte Bevorzugung
gegenüber C12-Acyl-ACP-,
C10-Acyl-ACP- oder C8-Acyl-ACP-Substraten
zeigen. Wie oben beschrieben können
andere Pflanzenquellen beispielsweise über die Anwendung von Proteinreinigung,
Nucleinsäuresonden,
Antikörperpräparaten,
Proteinmodellierung oder Sequenzvergleichen ebenfalls Quellen für diese
Enzyme bereitstellen und von besonderem Interesse sind die jeweiligen
Aminosäure- und Nucleinsäuresequenzen,
die solchen Pflanzen-Thioesterasen entsprechen. Ebenso wie früher beschrieben
können
weitere Pflanzensequenzen, wenn einmal die Nucleinsäuresequenz
für eine
gegebene Pflanzen-Thioesterase erhalten worden ist, verglichen und/oder
sondiert werden, um dazu homolog verwandte DNA-Sequenzen und so
weiter zu erhalten.
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Mittlere Ketten bevorzugende Acyl-ACP-Pflanzen-Thioesterasen
sind aus unreifen Embryos des California-Lorbeer- (Umbellularia
california-) Baums, hiernach manchmal als „Lorbeer" bezeichnet, und Cuphea hookeriana,
hierin manchmal als „Cuphea" bezeichnet, teilweise
gereinigt worden. Die Lorbeer-Thioesterase-Enzymaktivität wandert
in chromatographischen und elektrophoretischen Trennungen durchwegs
gemeinsam mit einem Protein oder Paar von Proteinen, die ein scheinbares
Molekulargewicht von un gefähr
34 kD aufweisen. Ein natives Molekulargewicht von ungefähr 42 kD
ist mittels Gelfiltration geschätzt
worden, was darauf hinweist, dass das Enzym ein Monomer der 34 kD-Untereinheit
ist. Die Affinitätschromatographie
an immobilisiertem ACP bildet einen entscheidenden Schritt im Reinigungsverfahren
und löst
die 12 : 0-ACP- und 18 : 1-CP-Thioesterasen
ausreichend auf, um zu bestätigen,
dass das mittelkettige Enzym eine vernachlässigbare Wirkung auf 18 : 1-ACP
aufweist. Der Zeitverlauf der Induktion von 12 : 1-ACP-Thioesterase
während
der Samenentwicklung zeigt, dass die Fettacyl-Zusammensetzung des
Keimblatts sich zum frühesten
Zeitpunkt der Enzymaktivität
abrupt von langkettigen Acylgruppen zu vorwiegend C10 und C12 ändert.
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Wie in den Beispielen ausführlicher
dargelegt wird, kann ein Pflanzen-Thioesterase-Präparat, die
eine bevorzugte Hydrolaseaktivität
gegenüber
mittelkettigen Fettacyl-ACP-Substraten
des California-Lorbeers aufweist und frei von anderen Pflanzenproteinen
ist, wie folgt erhalten werden: Kurz gesagt wird eine Überstandsfraktion
von gemahlenen unreifen California-Lorbeer-Embryos einer Ammonsulfatpräzipitation
unterzogen, gefolgt von Hydoxylapatit-Säulenchromatographie des wieder
aufgelösten
Pellets, Anwenden von Carboxymethyl-Sepharose-Chromatographie auf
eluierte Fraktionen und weitere Chromatographie an einer Säule von
immobilisiertem E. coli-ACP. Ein oder zwei Proteine mit einem ungefähren Molekulargewicht
von 34 kD eluieren oder migrieren gemeinsam mit der Enzymaktivität durch
eine Vielzahl chromatographischer oder elektrophoretischer Techniken.
Diese Proteine entsprechen der mittelkettigen Thioesterase. (Siehe
auch Pollard et al., Archiv. Biochem. Biophys. 284, 306–312 (1991),
die hiermit durch Verweis aufgenommen ist).
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Ebenfalls in den Beispielen beschrieben
sind Verfahren, um eine teilweise gereinigte C10 bevorzugende Cuphea-Acyl-ACP-Thioesterase
zu erhalten. Die Cuphea-Thioesterase wird aus anderen Pflanzenproteinen
teilweise gereinigt und die Aktivität wird auf dieselbe allgemeine
Weise wie bei der Lorbeer-Thioesterase bestätigt. Wie in den Beispielen
ausführlicher
beschrieben wird, können
die verschiedenen Puffer und Techniken von denen verschieden sein,
die bei der Lorbeer-Extraktion verwendet werden. Die En zymaktivität wird gegen
verschieden Acyl-ACP-Substrate verglichen und zeigt signifikant
höhere
Aktivität
gegenüber C10-Acyl-ACP-Substraten
im Vergleich zu anderen mittelkettigen Acyl-ACP-Substraten.
-
Obwohl das resultierende Cuphea-Präparat auch
Aktivität
gegen längerkettiges
Substrat zusätzlich zum
mittelkettigen Fettacyl-ACP-Substrat zeigt, werden beide oben beschriebenen
Lorbeer- und Cuphea-Präparate
dahingehend als „im
Wesentlichen frei von anderen Pflanzenproteinen" betrachtet, als dass sie eine erkennbar
unterschiedliche bevorzugte Aktivität gegenüber mittelkettigen Fettacyl-ACP-Substraten
zeigen. Das/die resultierende(n) teilweise gereinigte(n) Präparate)
kann/können
durch verschiedene Parameter, einschließlich aber nicht beschränkt auf
vergleichende Hemmuntersuchungen und Substratspezifität charakterisiert
werden.
-
Bezüglich den beiden Cuphea- und
Lobeer-Präparaten
können
zusätzliche
und/oder alternative Reinigungsschritte erwünscht sein, um den Proteinextrakt
zur Homogenität
zu reinigen, um die Ausbeute zu erhöhen und dergleichen. Darüber hinaus
liegen alternative Reinigungsprotokolle und/oder zusätzliche
Reinigungsschritte, nun da die Existenz dieser Proteine bestätigt ist
und verschiede Eigenschaften beschrieben sind, im Rahmen der Möglichkeiten
eines Fachkundigen.
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Andere Pflanzen-Thioesterasen
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Sequenzinformationen bezüglich einer
aus Saflor (Carthamus tinctorius) erhaltenen, langkettigen Thioesterase
werden ebenfalls beschrieben. Interessanterweise ist entdeckt worden,
dass zumindest zwei der aus der Saflor-Thioesterase sequenzierten
Peptidfragmente hohe Sequenzidentität mit Abschnitten der mittlere
Ketten bevorzugenden Lorbeer-Thioesterase aufweisen.
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Obgleich sie in den Beispielen ausführlicher
beschrieben werden, wurden die Saflor-Thioesterase-Peptidfragmente nach Säurepräzipitation
von in Aceton gemahlenen Saflor- Embryos,
gefolgt von Chromatographie an einer ACP-Säule und einer Chromatofokussierungssäule erhalten. Über die
Analyse von Enzymaktivitätspeaks
im Vergleich mit den aus der ACP-Säule erhaltenen Peaks wurden
zwei Proteine, eines bei ungefähr
34 kD und eines bei ungefähr
40 kD, zur weiteren Analyse ausgewählt. Nach Bromcyan-Blotting
sequenzierte Fragmente sind in Tabelle 9 des Beispiels 14 gezeigt.
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Insbesondere ist gefunden worden,
dass jedes entsprechend der 34 kD-Bande sequenzierte Fragment in
der 40 kD-Bande detektiert wurde. Zusätzlich scheint es so zu sein,
dass das 34 kD-Produkt denselben N-Terminus wie das 40 kD-Produkt
aufweist. Eine schematische Darstellung, welche die Positionierung
verschiedener Fragmente aus Tabelle 9 postuliert, findet sich in 5. Zusätzlich ist gefunden worden,
dass Segmente der Lorbeer-Thioesterase-Aminosäuresequenz eine hohe Sequenzidentität mit zumindest
zwei der sequenzierten Fragmente, S828 und 5829 aufwiesen.
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Gentechnologische
Anwendungen
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Wie im Fach wohlbekannt ist, kann
die Pflanzen-Thioesterase, wenn sie einmal erlangt ist, dazu verwendet
werden, ihre dazu entsprechenden Aminosäure- und/oder Nucleinsäuresequenzen
zu erhalten. Als kennzeichnendes Beispiel kann die Aminosäuresequenz
durch die Sequenzierung von Peptidfragmenten erhalten werden, die
aus dem partiellen Proteaseverdau von aus einem Gel gewonnenen Proteinblots
resultieren. Zur Sequenzierung kann die Verwendung eines zweidimensionalen
Gels gegenüber
eines eindimensionalen SDS-PAGE-Gel bevorzugt sein. Die Peptidfragmente
können
verwendet werden, um Aminosäuresequenzen
abzuleiten und letztendlich kann die Aminosäuresequenz erhalten werden.
Aus der Aminosäuresequenz
kann die Information revers translatiert werden und es können Nucleinsäuresonden
zur Verwendung im PCR-Verfahren
oder zur Verwendung als Sonden bei der Gewinnung des Gens synthetisiert
werden. Als ein weiteres, anderes Beispiel kann das gereinigte Protein
verwendet werden, um Antikörper
dagegen herzustellen. Die Antikörper,
polyklonal oder monoklonal, können
auch dazu verwendet werden, um andere immunologisch verwandte Pflanzen- Thioesterase-Gene
zu isolieren. Alternative Verfahren werden im Einklang mit Verfahren,
die dem Fachkundigen vertraut sind, ebenfalls offenkundig sein.
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Die Nucleinsäuresequenzen, die für Pflanzen-Thioesterasen
kodieren, können
in verschiedenen Konstrukten verwendet werden, beispielsweise als
Sonden, um weitere Sequenzen zu erhalten. Alternativ dazu können diese
Sequenzen in Verbindung mit geeigneten Regulationssequenzen verwendet
werden, um die Anteile der jeweiligen Thioesterase von Interesse
in einer Wirtszelle für
die Gewinnung oder Untersuchung des Enzyms in vitro oder in vivo
zu erhöhen,
oder um die Anteile der der jeweiligen Thioesterase von Interesse
für einige
Anwendungen zu verringern, und zwar wenn die Wirtszelle pflanzlicher
Natur ist, einschließlich
Pflanzenzellen, Pflanzenteile (einschließlich, jedoch nicht eingeschränkt auf
Samen, Ableger oder Gewebe) und Pflanzen.
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Eine Nucleinsäuresequenz, die für eine Pflanzen-Thioesterase
dieser Erfindung kodiert, kann eine genomische, cDNA- oder mRNA-Sequenz
umfassen. Mit „kodieren" ist gemeint, dass
die Sequenz einer bestimmten Aminosäuresequenz entweder in Sense-
oder Antisense-Orientierung entspricht. Mit „extrachromosomal" ist gemeint, dass
sich die Sequenz außerhalb
des Pflanzengenoms befindet, mit dem sie von Natur aus assoziiert
ist. Mit „rekombinant" ist gemeint, dass
die Sequenz eine gentechnische Modifikation durch Manipulation über Mutagenese,
Restriktionsenzyme und dergleichen enthält. Eine cDNA-Sequenz kann
Präprozessierungssequenz,
wie z. B. Transitpeptidsequenzen enthalten. Transitpeptidsequenzen
erleichtern die Zufuhr des Proteins zu einer bestimmten Organelle
und werden vom Aminosäureanteil
beim Eintritt in die Organelle abgespalten, wobei die „reife" Sequenz freigesetzt
wird. Die Verwendung der Vorläufer-DNA-Sequenz
ist in Pflanzenzellen-Expressionskassetten bevorzugt. Andere Plastid-Transitpeptidsequenzen,
wie z. B. ein Transitpeptid der Samen-ACP, können eingesetzt werden, um
die Pflanzen-Thioesterase dieser Erfindung in verschiedene Organellen
von Interesse zu verlagern. Siehe US-Seriennummer 07/437.764, eingereicht
am 15.11.89 und Europäische
Patentanmeldung Nr. 189.707. Auf ähnliche Weise kann ein gegebenes
Pflan zen-Thioesterase-Transitpeptid, wenn es einmal erlangt ist,
dazu verwendet werden, um Sequenzen, die nicht dessen native kodierende
Region sind, zu verlagern.
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Darüber hinaus kann wie oben erörtert die
vollständige
Genomsequenz der Pflanzen-Thioesterase
erhalten werden, indem eine genomische Bibliothek mit einer Sonde,
wie z. B. einer cDNA-Sonde gescreent wird und jene Sequenzen isoliert
werden, die die Expression in Samengewebe regulieren. Auf diese
Weise können die
Transkriptions- und Translationsinitiationsregionen, Introns und/oder
Transkriptterminationsregionen der Pflanzen-Thioesterase zur Verwendung
in einer Vielzahl von DNA-Konstukten mit dem oder ohne das Pflanzen-Thioesterase-Strukturgen
erhalten werden. Folglich könnten
die Nucleinsäuresequenzen
dieser Erfindung, die der Pflanzen-Thioesterase entsprechen, auch
Signalsequenzen, die zur Lenkung des Transports in ein Plastid nützlich sein
könnten,
nicht kodierende 5'-Stromauf-Regulationsregionen
(Promotoren) mit nützlichen
Gewebe- und Zeitkontrollprofilen, nicht kodierende 3'-stromab-Regulationsregionen,
die als Transkriptions- und Translationsregulationsregionen nützlich sind,
bereitstellen und könnten
Einsichten in andere Eigenschaften des Gens gewähren.
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Wenn einmal die gewünschte Pflanzen-Thioesterase-Nucleinsäuresequenz
erlangt ist, kann sie auf vielfältige
Weise manipuliert werden. Wo die Sequenz nicht kodierende flankierende
Regionen umfasst, können
die flankierenden Regionen der Resektion, Mutagenese usw. unterzogen
werden. Folglich können
Transitionen, Transversionen, Deletionen und Insertionen an der
natürlich
auftretenden Sequenz vorgenommen werden. Zusätzlich kann die gesamte Sequenz
oder ein Teil davon synthetisiert werden. Im Strukturgen können ein
oder mehrere Codons modifiziert werden, um eine modifizierte Aminosäuresequenz
bereitzustellen, oder es können
eine oder mehrere Codonmutationen eingeführt werden, um eine zweckdienliche
Restriktionsstelle bereitzustellen oder für einen anderen Zweck, der
an der Konstruktion und Expression beteiligt ist. Das Strukturgen
kann durch Einsatz synthetischer Adaptoren, Linker weiter modifiziert
werden, um eine oder mehrere zweckdienliche Restriktionsstellen
oder dergleichen einzuführen.
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Die für eine Pflanzen-Thioesterase
kodierenden Nucleinsäure-
oder Aminosäuresequenzen
dieser Erfindung können
mit anderen, nicht nativen oder „heterologen" Sequenzen auf vielfältige Weise
kombiniert werden. Mit „heterologe" Sequenzen ist jede
Sequenz gemeint, die sich nicht von Natur aus an die Pflanzen-Thioesterase
gebunden findet, beispielsweise einschließlich Kombinationen von Nucleinsäuresequenzen
aus derselben Pflanze, die sich nicht von Natur aus miteinander
verbunden finden.
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Die für eine Pflanzen-Thioesterase
kodierende DNA-Sequenz dieser Erfindung kann in Verbindung mit allen
oder einem Teil der Gensequenzen eingesetzt werden, die mit Thioesterase
assoziiert sind. In ihren Bestandteilen wird eine für Thioesterase
kodierende DNA-Sequenz in einem DNA-Konstrukt kombiniert, das in 5'->3'-Transkriptionsrichtung
eine Transkriptionsinitiationskontrollregion, die zur Förderung
der Transkription und Translation in einer Wirtszelle fähig ist,
die für
Pflanzen-Thioesterase kodierende DNA-Sequenz und eine Transkriptions-
und Translationsterminationsregion aufweist.
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Potentielle Wirtszellen umfassen
prokaryotische sowie eukaryotische Zellen. Eine Wirtszelle kann
einzellig sein oder sich in einem vielzelligen differenzierten oder
undifferenzierten Organismus finden, was von der beabsichtigten
Verwendung abhängt.
Zellen dieser Erfindung sind dahingehend unterscheidbar, dass sie eine
darin vorhandene, der Zelle der Wildform fremde Thioesterase aufweisen,
zum Beispiel ein darin vorhandenes Nucleinsäurekonstrukt aufweisen, das
für eine
Pflanzen-Thioesterase kodiert.
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Abhängig vom Wirt werden die Regulationsregionen
variieren und umfassen Regionen aus viralen, Plasmid- oder chromosomalen
Genen und dergleichen. Zur Expression in prokaryotischen oder eukaryotischen
Mikroorganismen, insbesondere einzelligen Wirten, kann eine breite
Vielfalt von konstitutiven oder regulierbaren Promotoren eingesetzt
werden. Die Expression in einem Mikroorganismus kann eine bequeme Quelle
des Pflanzenenzyms bereitstellen. Unter Transkriptionsinitiationsregionen,
die beschrieben worden sind, befinden sich Regionen aus bakteriellen
und Hefe-Wirten, wie z. B. E. coli, B. subtilis, Saccharomyces cerevisiae,
einschließlich
Gene, wie z. B. Beta-Galactosidase, T7-Polymerase, Tryptophan E
und dergleichen.
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Vorwiegend werden die Konstrukte
in Pflanzen funktionsfähige
regulatorische Regionen umfassen, die für eine modifizierte Produktion
von Pflanzen-Thioesterase und möglicherweise
der Fettsäurezusammensetzung
sorgen. Das offene Leseraster, das für die Pflanzen-Thioesterase
oder ein Fragment davon kodiert, wird an seinem 5'-Ende an eine Transkriptionsinitiationsregulationsregion,
wie z. B. der sich von Natur aus 5'-stromauf des Thioesterase-Strukturgens
findenden Sequenz der Wildform, gebunden. Zahlreiche andere Transkriptionsinitiationsregionen
sind verfügbar,
die eine breite Vielfalt konstitutiver oder regulierbarer, z. B.
induzierbarer Transkription der Strukturgenfunktionen bereitstellen.
Unter den für
Pflanzen verwendeten Transkriptionsinitiationsregionen befinden
sich solche Regionen, die mit den Strukturgenen, wie z. B. für Nopalin-
und Mannopin-Synthasen, oder mit Napin, ACP-Promotoren und dergleichen
assoziiert sind. Die solchen Strukturgenen entsprechenden Transkriptions/Translationsinitiationsregionen
finden sich unmittelbar 5'-stromauf
des jeweiligen Startcodons. In Ausführungsformen, worin die Expression
des Thioesterase-Proteins in einer Pflanzenzelle erwünscht ist,
ist die Verwendung des gesamten Pflanzen Thioesterase-Gens oder
eines Teils davon erwünscht;
es können
nämlich
die gesamten oder ein Teil der nicht kodierenden 5'-Stromauf-Regionen
(Promotoren) gemeinsam mit der Strukturgensequenz und den nicht
kodierenden 3'-Stromab-Regionen
eingesetzt werden. Wenn ein anderer Promotor erwünscht ist, wie z. B. ein Promotor,
der im Pflanzenwirt von Interesse natürlich vorkommt oder ein modifizierter
Promotor, d. h. mit Transkriptionsinitiationsregionen, die von einer Gen-Quelle
hergeleitet sind, und Transkriptionsinitiationsregionen, die von
einer davon verschiedenen Gen-Quelle hergeleitet sind, einschließlich der
für die
Pflanzen-Thioesterase von Interesse kodierenden Sequenz, oder verstärkte Promotoren,
wie z. B. doppelte 35S-CaMV-Promotoren, können die Sequenzen mittels Standardverfahren
miteinender verbunden werden.
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Für
solche Anwendungen, wenn nicht kodierende 5'-Stromauf-Regionen aus anderen, während der Samenreifung
regulierten Genen erhalten werden, sind jene erwünscht, die vorzugsweise in
Pflanzenembryogewebe exprimiert werden, wie z. B. ACP- und Napinhergeleitete
Transkriptionsinitiationsregionen. Solche „samenspezifische Promotoren" können erlangt
und gemäß den Lehren
der US-Anmeldung mit der Seriennummer 07/147.781, eingereicht am
25.01.88 (nunmehr US-Seriennummer 07/550.804, eingereicht am 09.07.90
(
US 5.420.034 )) und
US-Seriennummer 07/494.722, eingereicht am oder ungefähr am 15.
März 1990 mit
dem Titel „Novel
Sequences Preferentially Expressed In Early Seed Development and
Methods Related Thereto" (
US 5.530.194 )) verwendet
werden.
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Transkriptionsinitiationsregionen,
die bevorzugt in Samengewebe exprimiert werden, d. h., die in anderen
Pflanzenteilen nicht nachweisbar sind, werden als für Fettsäuremodifizierungen
wünschenswert
betrachtet, um irgendwelche zerstörerischen oder nachteiligen
Wirkungen des Genprodukts zu minimieren.
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Regulatorische Transkriptterminationsregionen
können
in DNA-Konstrukten dieser Erfindung ebenfalls bereitgestellt werden.
Transkriptterminationsregionen können
von der für
Pflanzen-Thioesterase kodierenden DNA-Sequenz oder von einer zweckdienlichen
Transkriptterminationsregion bereitgestellt werden, die von einer
anderen Gen-Quelle, hergeleitet ist, beispielsweise der Transkriptterminationsregion,
die von Natur aus mit der Transkriptinitiationsregion assoziiert
ist. Wo die Transkriptterminationsregion von einer anderen Ge-Quelle
stammt, wird sie zumindest ungefähr
0,5 kb, vorzugsweise 1–3
kb Sequenz 3' des
Strukturgens enthalten, aus dem die Terminationsregion hergeleitet
ist.
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Pflanzen-Expressions- oder Transkriptionskonstrukte,
die eine Pflanzen-Thioesterase als die DNA-Sequenz von Interesse
für deren
erhöhte
oder verminderte Expression aufweisen, können mit einer breiten Vielfalt
von Pflanzen eingesetzt werden, insbesondere Pflanzen, die an der
Produktion von Pflanzenölen zur
Verwendung in Speisen und In dustrie beteiligt sind. Insbesondere
bevorzugt sind gewisse Ölsamenkulturpflanzen.
Pflanzen von Interesse umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf
Raps (Canola und Sorten mit hohem Erucasäure-Anteil), Sonnenblume, Saflor,
Baumwolle, Cuphea, Sojabohne, Erdnuss, Kokosnuss und Ölpalmen
und Mais. Abhängig
vom Verfahren zur Einführung
der rekombinanten Konstrukte in die Wirtszelle können andere DNA-Sequenzen erforderlich
sein.
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Bedeutenderweise ist diese Erfindung
gleichermaßen
auf einkeimblättrige
und zweikeimblättrige
Spezies anwendbar und ist leicht auf neue und/oder verbesserte Transformations-
und Regulationstechniken anwendbar.
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Das Verfahren der Transformation
ist für
die vorliegende Erfindung nicht entscheidend; verschiedene Verfahren
der Pflanzentransformation sind zurzeit verfügbar. So wie neuere Verfahren
verfügbar
sind, um Kulturpflanzen zu transformieren, können sie hierunter direkt angewendet
werden. Beispielsweise können
viele Pflanzenspezies, die von Natur aus für Agrobacterium-Infektion anfällig sind,
erfolgreich über
dreiteilige oder binäre
Vektorverfahren der Agrobacterium-vermittelten Transformation transformiert
werden. Zusätzlich
sind Techniken der Mikroinjektion, DNA-Partikelbeschuss, Elektroporation
entwickelt worden, welche die Transformation verschiedener einkeimblättriger
und zweikeimblättriger
Spezies ermöglichen.
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Bei der Entwicklung des DNA-Konstrukts
werden die verschiedenen Komponenten des Konstrukts oder Fragmente
davon normalerweise in einen zweckdienlichen Klonierungsvektor insertiert,
der zur Replikation in einem bakteriellen Wirten wie E. coli fähig ist.
Es existieren zahlreiche Vektoren, die in der Literatur beschrieben
worden sind. Nach jeder Klonierung kann das Plasmid isoliert und
weiterer Manipulation, wie z. B. Restriktion, Insertion neuer Fragmente,
Ligation, Resektion usw. unterzogen werden, um die Komponenten der gewünschten
Sequenz maßzuschneidern.
Sobald das Konstrukt fertig gestellt ist, kann es auf einen geeigneten
Vektor zur weiteren Manipulation gemäß der Transformationsweise
der Wirtszelle übertragen
werden.
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Normalerweise ist im DNA-Konstrukt
ein Strukturgen umfasst, das die erforderlichen Regulationsregionen
für die
Expression in einem Wirten aufweist und für die Selektion transformierter
Zellen sorgt. Das Gen kann Resistenz gegen ein zytotoxisches Mittel,
z. B. ein Antibiotikum, Schwermetall, Toxin usw., sowie Komplementierung
bereitstellen, die einem auxotrophen Wirten Prototrophie, Virusimmunität und dergleichen
verleiht. In Abhängigkeit
von der Anzahl verschiedener Wirtsspezies werden Expressionskonstrukt
oder Komponenten davon eingeführt,
es können
ein oder mehrere Marker eingesetzt werden, wo verschiedene Bedingungen
zur Selektion für
die verschiedenen Wirte verwendet werden.
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Es wird angemerkt, dass die Degeneration
des DNA-Codes dafür
sorgt, dass einige Codonsubstitutionen der DNA-Sequenz ohne irgendwelche
entsprechenden Modifizierungen der Aminosäuresequenz erlaubt sind. Wenn
eine beliebige, nicht von einer Pflanze hergeleitete DNA-Sequenz
in einer Pflanzenwirtszelle zu exprimieren ist, ist die Verwendung
von „Pflanzen-bevorzugten
Codons" wünschenswert.
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Wie oben erwähnt, ist die Art und Weise,
wie das DNA-Konstrukt in den Pflanzenwirt eingeführt wird, für diese Erfindung nicht entscheidend.
Jedes Verfahren, das für
die effiziente Transformation sorgt, kann eingesetzt werden. Verschiedene
Verfahren zur Pflanzenzellentransformation umfassen die Verwendung
von Ti- oder Ri-Plasmiden, Mikroinjektion, Elektroporation, DNA-Partikelbeschuss,
Liposomfusion, DNA-Beschuss und dergleichen. In vielen Fällen wird
es wünschenswert
sein, das Konstrukt an einer oder beiden Seiten durch T-DNA zu begrenzen,
besonders die linken und rechten Begrenzungen, insbesondere die
rechte Begrenzung. Dies ist insbesondere zweckdienlich, wenn das
Konstrukt A. tumefaciens oder A. rhizogenes als Transformationsart
verwendet wird, obgleich die T-DNA-Begrenzungen mit anderen Transformationsarten
Verwendung finden können.
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Wo Agrobacterium für die Pflanzenzellentransformation
verwendet wird, kann ein Vektor verwendet werden, der in den Agrobacterium-Wirten
für die
homologe Rekombina tion mit T-DNA oder dem im Agrobacterium-Wirten
vorhandenen Ti- oder Ri-Plasmid eingeführt werden kann. Das Ti- oder
Ri-Plasmid, das die T-DNA zur Rekombination enthält, kann "gerüstet" (zur Bildung von
Galle fähig)
oder "abgerüstet" (zur Bildung von
Galle unfähig)
sein, wobei letzteres zulässig
ist, solange die vir-Gene im transformierten Agrobacterium-Wirten
vorhanden sind. Das gerüstete
Plasmid kann ein Gemisch von normalen Pflanzenzellen und Galle bilden.
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In einigen Fällen, wo Agrobacterium als
Vehikel zur Transformierung von Pflanzenzellen verwendet wird, wird
das von (der) T-DNA-Begrenzungen) begrenzte Expressionskonstrukt
in einen Breitbandwirtsvektor insertiert, wobei Breitbandwirtsvektoren
in der Literatur beschrieben werden. Allgemein verwendet wird pRK2 oder
ein Derivat davon. Siehe beispielsweise Ditta et al., PNAS USA 77,
7347–7351
(1980) und EP-A 120.515, die hierin durch Verweis aufgenommen sind.
Umfasst in Expressionskonstrukt und T-DNA sind ein oder mehrere Marken, die
die Selektion von transformiertem Agrobacterium und transformierten
Pflanzenzellen ermöglichen.
Eine Reihe von Markern sind zur Verwendung mit Pflanzenzellen entwickelt
worden, wie z. B. Resistenz gegen Chloramphenicol, das Aminoglykosid
G418, Hygromycin oder dergleichen. Der jeweils verwendete Marker
ist für
diese Erfindung nicht essentiell, wobei ein oder mehrere Marker
abhängig
vom jeweiligen Wirt und der Konstruktionsweise bevorzugt werden.
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Zur Transformation von Pflanzenzellen
unter Verwendung von Agrobacterium können Explantate kombiniert
und mit dem transformierten Agrobacterium für ausreichend lange Zeit zur
Transformation inkubiert, die Bakterien abgetötet und die Pflanzenzellen
in einem geeigneten Selektionsmedium kultiviert werden. Sobald sich
der Kallus bildet, kann die Sprösslingsbildung
durch Verwendung geeigneter Pflanzenhormone nach bekannten Verfahren
gefördert
und die Sprösslinge
in Wurzelbildungsmedium zur Neubildung von Pflanzen übertragen
werden. Die Pflanzen können
dann zur Samenbildung gezüchtet
und der Samen dazu verwendet werden, repetitive Generationen zu
etablieren und Pflanzenöle
zu isolieren.
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Die nunmehr allgemein beschriebene
Erfindung wird durch Bezugnahme auf die folgenden Beispiele leichter
verständlich,
wobei die Beispiele ausschließlich
zum Zwecke der Veranschaulichung aufgenommen sind und die vorliegende
Erfindung nicht einschränken
sollen.
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Beispiele
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In der nun folgenden experimentellen
Offenbarung sind, wenn nicht anders verzeichnet, alle Temperaturen
in Grad Celsius (°C),
Gewichte in Gramm (g), Milligramm (mg) oder Mikrogramm (μg) angegeben,
Konzentrationen sind als Molar (M), Millimolar (mM) oder Mikromolar
(μM) angegeben
und alle Volumina sind in Litern (I), Mikrolitern (μl) oder Millilitern
(ml) angegeben.
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Beispiel 1 – Test auf
C12-bevorzugender Acyl-ACP-Thioesterase
-
Um auf C12-Thioesterase-Aktivität zu testen,
wird das folgende Gemisch bei 30°C
für 30
Minuten inkubiert: „Puffer", 7 mM KHP2O4-KOH, pH 8, 20%
(v/v) Glycerin, 1 mM Dithiothreitol (DTT), 0,1% (v/v) Triton X100
umfassend; die auf Aktivität
zu testende Probe im selben oder in einem ähnlichen Puffer wie der in
Beispiel 2 beschriebene „Extraktionspuffer"; und 5 μl 14C-radiomarkiertes Lauroyl-ACP-Substrat
für ein
Gesamtvolumen von 100 μl
und eine Lauroyl-ACP-Endkonzentration von 0,5 μM. Lauroyl-ACP-Substrat wird
gemäß dem Verfahren
von Rock et al. (Methods in Enzymology 72, 397–403 (1981)) hergestellt, wobei
aus Escherichia coli mittels dem Verfahren von Rock und Cronan (Methods
in Enzymology 71, 341–351
(1981)) hergestelltes ACP verwendet wird. Das Lauroyl ist in der
Carboxylgruppe in einer spezifischen Radioaktivität von 50–60 μCi/μmol radiomarkiert.
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Die Reaktion wird durch Zugabe von
0,5 ml kalter (0°)
10%iger (v/v) Essigsäure
gestoppt. Das Fettsäureprodukt
der hydrolytischen Enzymwirkung wird durch Zugabe von 1 ml Diethylether
und kräftiges
Mischen vom nicht hydrolysierten Substrat extrahiert. Nach dem Absetzen
für einige
Minuten wird die obere Etherschicht auf 5 ml Szintillationsflüssigkeit
zur Bestimmung der Radioaktivität
durch Flüssigszintillationsspektrometrie überführt. Wenn
erwünscht,
können
zusätzliche
Etherextraktionen durchgeführt
werden, um verbleibende Spuren des Reaktionsprodukts für die genauere
Quantifizierung der Enzymaktivität
zu gewinnen. Die Menge der mit Ether extrahierten Radioaktivität ist ein
direktes Maß der
C12-bevorzugenden Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität vorausgesetzt, dass die Enzymmenge
nicht ausreicht, mehr als ungefähr 25%
des Substrats zu hydrolysieren. Bei einer höheren Aktivität als dieser
wird die Beziehung zwischen Radioaktivität in der Etherschicht und der
Enzymmenge deutlich unlinear. Das Enzympräparat muss geeignet verdünnt werden,
um die Aktivität
in den linearen Bereich des Tests zu bringen.
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Die Aktivität wird als Thioesterase bestätigt, indem
das etherlösliche
Produkt mittels Dünnschichtchromatographie
(DC) analysiert wird. Da Produkt wandert auf eine Silika-DC-Platte (Lösungsmittel:
80% Hexan, 20% Diethylether, 1% Essigsäure (v/v)) gemeinsam mit authentischem
Laurat. Wenn unter Verwendung der das Produkt enthaltenden Etherschicht
aus dem Testverfahren Phenacetylester hergestellt werden (R. F. Borch,
Analytical Chemistry 47, 2437–2439
(1975)), wandert der resultierende Fleck gemeinsam mit authentischem
Lauroylphenacetylester an einer C18-DC-Platte (Lösungsmittel: 100% Methanol),
wie es auch das Produkt der basischen Hydrolyse des Lauroly-ACP-Substrats
tut. Diese Beobachtungen verifizieren, dass das mit Ether extrahierte
Produkt der Enzymreaktion freies Laureat ist. Es wird ferner abgeleitet,
dass das Enzym von Interesse die Thioesterbindung hydrolysiert,
es kann z. B. keine Protease sein, die den ACP-Anteil des Substrats
angreift, da sonst das Produkt Lauroyl-Phosphopantethein wäre, das
am DC unterschiedlich gewandert wäre.
-
Beispiel 2 – Lorbeer-Thioesterase-Reinigung
und Identifizierung
-
Unreife Samen vom Umbellularia californica
(„Lorbeer") werden in einem
Stadium geerntet, in dem Decanat und Laurat in der Fettsäurezusammensetzung
vorwiegen, wie durch Gesamtfettsäureanalyse
der Keimblätter
ermittelt wurde. Die Keimblätter
aus solchen Samen werden von anderen Samenteilen seziert und bei –70°C eingefroren.
Dies stellt die Gewebequelle für
die Enzymextraktion dar.
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Die gefrorenen Keimblätter werden
in einem Edelstahlmörser
und Pistill bei ungefähr – 70°C pulverisiert
und das Pulver unter flüssigem
Stickstoff oder bei –70°C bis zum
Gebrauch gelagert. Die Extraktion wird durch Zugabe von 4 ml/g „Extraktionspuffer", der 50 mM KHP2O4-KOH, pH 6,9.
5 mM Ethylendiamintetraacetat (EDTA), 2 mM DTT, 1 mM Natriumascorbat,
1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid, 1 μM Leupeptin und 1 μM Pepstatin
zum Pulver bei 0–4°C erzielt.
Das gerührte
Gemisch von Pulver und Puffer wird in einem motorgetriebenen Mazerator
(Brinkmann (Westbury, NY) „Polytron", drei Schübe von je
45 Sekunden) gemixt und dann durch vier Schichten Gaze filtriert.
Dieser und alle nachfolgenden Schritte werden bei 4°C durchgeführt. Das erhaltene
Filtrat wird bei ungefähr
14.000 × g
(max.) für
30 Minuten zentrifugiert. Die Überstandsfraktionen werden
durch „Miracloth" (Calbiochem Corp.,
LaJolla, CA) filtriert und die erhaltene Flüssigkeit wird als „Rohextrakt" bezeichnet.
-
Das Rohextrakt wird wie folgt der
Ammonsulfatfraktionierung unterzogen. Eine ausreichende Menge Ammonsulfat
wird schrittweise unter Rühren über 30 Minuten
zugegeben, bis eine Sättigung
von 70% erreicht ist. Das Präparat
wird dann für
weitere 30 Minuten gerührt.
Nach dem Zentrifugieren wie oben wird das Pelletmaterial in Extraktionspuffer
(2 ml/g Gewebeanfangsgewicht) resuspendiert und für 10 Minuten
bis zur Auflösung
gerührt.
Danach wird Ammonsulfat wie oben zugegeben, diesmal jedoch nur eine
zur Erzielung von 50% Sättigung
ausreichende Menge. Nach Zentrifugation wie oben wird die Überstandsfraktion
verworfen. Das pelletierte Material, das die C12 bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase
enthält,
kann durch Eintauchen in Flüssigstickstoff
einge froren und dann, wenn erwünscht,
in diesem Stadium bei –70°C gelagert
werden. Das resultierende Material wird als „Ammonsulfatfraktion" bezeichnet. Es geht
sehr wenig der C12 bevorzugenden Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität verloren,
wenn das Pellet sehr schnell eingefroren wird.
-
Nach dem eventuell notwendigen Auftauen
auf 4°C
wird das Pellet in „HA1-Puffer" gelöst (1 ml/g
Gewebeanfangsgewicht), der 50 mM KHP2O4-KOH, pH 6,9, 25% (w/v) Glycerin und 1 mM
DTT umfasste. Das resuspendierte Präparat wird in einen Dialyseschlauch
(12.000–14.000
Molekulargewichts-Cutoff) gegeben und gegen HA1-Puffer dialysiert.
(Typischerweise erfordert ein Präparat
von 600 g Keimblattgewebe zwei aufeinander folgende Dialyseschritte
gegen je 4 Liter Puffer für
zumindest je drei Stunden). Vor der Aufgaben auf die erste Säule wird
das dialysierte Material wie oben zentrifugiert und das pelletierte
Material verworfen.
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Das Überstandsmaterial aus der Zentrifugation
nach der Dialyse wird auf eine in HA1-Puffer äquilibrierte Hydoxylapatitsäule (HA-Ultrogel
von IBF Biotechnics, Katalog-Nr. 247741, Savage, MD; für ein Präparat von
500–1200
g Gewebe typischerweise 10 cm Durchmesser × 12,5 cm Betthöhe) aufgegeben.
Die Säule
wird dann mit HA1-Puffer gewaschen, bis sich die Absorption des
Eluats bei 280 nm nicht mehr ändert.
Eine beträchtliche
Proteinmenge und gelegentlich eine kleine Menge C12 bevorzugende
Acyl-ACP-Thioesterase
binden nicht an die Säule
und werden ausgewaschen. Der Hauptteil der C12 bevorzugenden Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität bindet
und wird durch Aufgeben von 400 mM KHP2O4-KOH, pH 6,9, 25% (w/v) Glycerin, 1 mM DTT
eluiert. Das Eluat wird in Fraktionen (5–10 ml Volumen) gesammelt,
die dann auf C12 bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität getestet
werden. Die aktiven Fraktionen werden vereinigt und wie oben beschrieben
dialysiert, und zwar gegen „CM1-Puffer", der 5 mM KHP2O4-KOH, pH 6,5,
25% (w/v) Glycerin, 1 mM EDTA, 1 mM DTT enthält (typischerweise drei Dialyseschritte
von zumindest je 3 Stunden Dauer gegen je 4 Liter). Nach der Dialyse
wird das Material mittels Zentrifugation wie früher beschrieben geklärt, wobei
die Pellets verworfen wurden.
-
Die Überstandsfraktion wird dann
auf eine mit CM1-Puffer äquilibrierte
Kationentauschersäule
(Pharmacia CM-Sepharose Fast Flow, Piscataway, NJ, Katalog-Nr. 17-0719-01, 10 cm Durchmesser × 14 cm
Betthöhe)
aufgegeben. Nach der Beladung wird die Säule mit CM1-Puffer gewaschen,
bis sich die Absorption des Eluatstroms bei 280 nm nicht mehr ändert. Eine
beträchtliche
Proteinmenge und eine signifikante Menge (z. B. 50%) der C12 bevorzugenden
Acyl-ACP-Thioesterase binden nicht an die Säule und werden ausgewaschen.
Diese teilweise Bindung der C12 bevorzugenden Acyl-ACP-Thioesterase ist
untersucht worden und erwies sich als Aggregation dieses Enzyms
mit anderen, nicht identifizierten Proteinen zum Zeitpunkt der Extraktion.
Tatsächlich
liegen bis zu diesem Punkt des Reinigungsschemas zwei Populationen
der C12 bevorzugenden Acyl-ACP-Thioesterase vor, freies Enzym und
Aggregate. Die Kationentauschersäule
trennt diese beiden Formen und das Aggregat wird verworfen. Die
nicht aggregierte Form der C12-Acyl-ACP-Thioesterase wird durch
Aufgabe von „CM2-Puffer", der 50 mM KHP2O4-KOH, pH 6,9,
150 mM NaCl, 25% (w/v) Glycerin, 1 mM EDTA und 1 mM DTT umfasst,
aus der Säule
eluiert. Das Eluat wird wie vorher fraktioniert und getestet und die
aktiven Fraktionen werden vereinigt und gegen „ACP1-Puffer" dialysiert, der
10 mM KHP2O4-KOH,
pH 6,5, 150 mM NaCl, 25% (w/v) Glycerin, 1 mM EDTA, 1 mM DTT, 0,1%
(w/v) 3-[3-Chloramidopropyl)dimethylammonium]-1-propansulfonat (CHAPS)
umfasst. Typischerweise sind zwei aufeinander folgende Dialyseschritte
von zumindest je 3 Stunden gegen je 4 Liter für ein Präparat von 600 g Gewebe ausreichend.
-
Das dialysierte Material wird dann
auf eine Säule
von immobilisiertem ACP (2,5 cm Durchmesser × 10,5 cm Betthöhe) aufgegeben.
Diese Säule
wird durch Kopplung von Escherichia coli-ACP an Bromcyan-aktivierte
Sepharose 4B gemäß den vom
Hersteller dieser Säulenpackung
(Pharmacia Inc., Piscataway, NJ) bereitgestellten Anleitungen hergestellt.
Das E. coli-ACP wird wie in Beispiel 1 verwiesen hergestellt. Vor
der Verwendung wird die Säule
mit ACP1-Puffer äquilibriert.
Das dialysierte Material aus der Kationentauschersäule wird
mit 1–1,3
ml/min aufgegeben und es werden während des gesamten Prozesses
Fraktionen von 8 ml gesammelt. Die Fraktionen werden auf C12-bevorzugende
Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität
und auf Gesamtproteingehalt unter Anwen dung eines Coomassieblau-Testverfahrens
(BioRad Inc., Richmond, CA, Katalog-Nr. 500-0001) getestet. Eine beträchtliche
Proteinmenge wird ohne Bindung aus der Säule ausgewaschen. Fast die
gesamte C12-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität bindet.
Die Säule
wurde mit ACP1-Puffer gewaschen, bis der Proteintest kein Protein
mehr in Eluat detektiert. Sie wird dann mit 50 mM KHP2O4-KOH, pH 8,5, 50 mM Glycin, 25% (w/v) Glycerin,
1 mM EDTA, 1 mM DTT, 0,1% (w/v) CHAPS enthaltendem „ACP2-Puffer" gewaschen. Dieser
Waschvorgang mit hohem pH-Wert dient der Entfernung unspezifisch
gebundenen Proteins. Eine kleine Menge C12-Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität wird gelegentlich
damit gemeinsam eluiert. Nachdem der Proteintest wiederum angezeigt
hat, dass kein Protein mehr eluiert, wird ein linearer „Elutionsgradient" angewendet. Dieser
umfasst insgesamt 560 ml „ACP3-Puffer" (100 mM KHP2O4-KOH, pH 6,9,
25% (w/v) Glycerin, 1 mM EDTA, 1 mM DTT, 0,1% (w/v) CHAPS) und „ACP4-Puffer" (500 mM KHP2O4-KOH, pH 6,9,
25% (w/v) Glycerin, 1 mM EDTA, 1 mM DTT, 0,1 (w/v) CHAPS). Wenn
C12-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität am Ende des Gradienten nach
wie vor eluiert, kann dessen Elution durch Aufgeben von mehr ACP4-Puffer vervollständigt werden.
Die gesammelten Fraktionen werden wie vorher getestet und es wird
auch ein zweiter C12-bevorzugender Acyl-ACP-Thioesterase-Test mit
fünfzigfach
verdünnten
Fraktionen durchgeführt.
Durch Ausgleich der Nichtlinearität des Tests liefert dies eine
genauere Bestimmung des maximalen Enzymaktivität. Die C12-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität ist in
den im Gradienten eluierten Fraktionen als zwei Peaks vorhanden,
wobei ein kleinerer unmittelbar vor einem viel größeren eluiert.
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Die jeden Peak umfassenden Fraktionen
werden getrennt vereinigt. Der größere, später eluierende Peak ist das
reinste Material, das für
anschließende
Experimente, Proteinsequenzierung usw. verwendet wird. Die Analyse
dieses Materials mittels typischer SDS-PAGE-Verfahren zeigt nur
5–6 stark
färbende
Banden, einschließlich
einer Bande mit einem ungefähren
Molekulargewicht bei 34 kD und einige wenige schwächer färbende.
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Aliquote von Fraktionen aus der ACP-Säule werden
mittels SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) und Silberfärbung analysiert.
Das Bandenmuster am Peak der eluierten Aktivität ist deutlich einfacher als
Durchflussmaterial und bei pH 8,5 eluiertes Material. Bandenmuster
werden von Fraktion zu Fraktion verglichen, um Banden zu identifizieren,
deren Intensitäten
in Übereinstimmung
mit 12 : 0-ACP-Thioesterase-Aktivität ansteigen und abfallen. Ein
Bandenmuster, das einem ungefähren
Molekulargewicht von 34 kD entspricht, erfüllte dieses Kriterium. In einigen
Präparaten
wird an dieser Position am SDS-Gel eine Doppelbande in engem Abstand
beobachtet.
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Alternativ dazu kann eine Vielfalt
von chromatographischen und elektrophoretischen Techniken auf den
im Wesentlichen gereinigten 12 : 0-ACP-Thioesterase-Pool aus der
ACP-Säule
angewendet werden, einschließlich
lonenaustauschchromatographie, Chromatographie mit immobilisiertem
Farbstoff und native Gelelektrophorese. Keine davon reinigt das
Enzym zur elektrophoretischen Homogenität. Jedoch eluiert oder wandert
in allen Fällen
eine Bande oder ein Bandenpaar mit einem Molekulargewicht von ungefähr 34 kD
gemeinsam mit der Enzymaktivität.
Die beste Auflösung
wird durch Chromatographie an S-Sepharose, gefolgt von Blue-4-Agarose
erhalten, wobei die informativste Trennung an der abschließenden Blue-4-Agarosesäule auftritt.
Die am reichlichsten eluierten Proteine sind jene mit einem ungefähren Molekulargewicht
von 65 kD, 39 kD und 34 kD (Doppelbande). Nur das 34 kD-Paar eluiert
gleichzeitig mit der 12 : 0-ACP-Thioesterase-Aktivität.
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Beispiel 3 – Inhibitoruntersuchungen
der C12-bevorzugenden Acyl-ACP-Thioesterase
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Die untenstehende Tabelle 1 zeigt
die Inhibierung der C12-bevorzugenden Lorbeer-Keimblatt-Acyl-ACP-Thioesterase durch
Thiolreagenzien, die beobachtet wurde, wenn eine Ammonsulfatfraktion (Siehe
Beispiel 2) getestet wurde (siehe Beispiel 1).
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Nach Entfernung von Dithioerythrit
aus einem Ammonsulfatfraktionspräparat
durch Passieren einer kleinen Säule
von Gelfiltrationsmedium G25-50 (Pharmacia, Piscataway, NJ) wurden
die folgenden Ergebnisse beobachtet.
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Diese vorläufigen Inhibitoruntersuchungen
weisen darauf hin, dass die C12-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase
gegen 5 mM Iodacetamid unempfindlich ist und von 5 mM N-Ethylmaleimid
nahezu vollständig
inhibiert wird. Diese Ergebnisse weisen zeigen an, dass die C12-bevorzugende
Acyl-ACP-Thioesterase eher eine Esterase des „aktiven Thiol"-Typs als eine des „aktiven
Serin"-Typs ist.
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Beispiel 4 – Substratspezifität der Acyl-ACP-Thioesterase
aus Funktion der Kettenlänge
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In Tests zum Vergleich der Aktivität der Ammonsulfatfraktionspräparate der
C12-bevorzugenden Lorbeer-Acyl-ACP-Thioesterase von Beispiel 2 gegenüber mittelkettigen
Fettsäuren
verschiedener Länge
im Test von Beispiel 1 äußerte sich
die höchste
Aktivität
gegenüber
C12-ACP- im Vergleich zu C8-, C10-, C11-, C14- und C16-ACP-Substraten,
wie in Tabelle 3 gezeigt ist.
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Beispiel 5 – Substratspezifität der C12-bevorzugenden
Thioesterase als Funktion von ACP gegenüber CoA
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Rohextrakte von Lorbeer-Keimblättern hydrolysieren
Lauroyl-Coenzym A (CoA) sowie Lauroyl-ACP. Dies liegt an der Anwesenheit
gesonderter Enzyme, die an den jeweiligen Substraten wirken, d.
h., weil die C12-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase auf Lauroyl-ACP wirkt und ein
anderes Enzym auf Lauroyl-CoA wirkt. Der unterschiedliche Charakter
dieser Enzyme zeigt sich durch ihre Trennung im ACP-Säulen-Stadium des
Reinigungsschemas. Lauroyl-CoA-Hydrolyseaktivität findet sich hauptsächlich im
Material, das nicht an die ACP-Säule
bindet und die C12-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase- Aktivität findet
sich in dem Material, das bindet und anschließend mit einem Phosphatkonzentrationsgradienten
eluiert wird. Die Aktivitäten
der Peakfraktion des ungebundenen und gebundenen Materials dienen
zur Veranschaulichung dieser Trennung, wie in der folgenden Tabelle
gezeigt ist.
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Daher zeigt die C12-bevorzugende
Lorbeer-Acyl-ACP-Thioesterase viel mehr Aktivität gegenüber Lauroyl-ACP als gegenüber Lauroyl-CoA.
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Beispiel 6 – Rolle
des Enzyms bei der Laurat-Produktion
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Weitere Belege dafür, dass
die C12-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase an der Biosynthese von Lauratgruppen
beteiligt ist, die in Lorbeersamen vorwiegen, stammen von einem
Vergleich der extrahierbaren Aktivität des Enzyms in zwei verschiedenen
Stadien der Samenentwicklung. Wie in der folgenden Tabelle, Tabelle
5 gezeigt, liefern sehr junge Samen, die nur langkettige Fettsäuren und
unwesentliche Mengen Laurat enthalten, viel weniger C12-bevorzugende
ACP-Thioesterase als ältere
Samen, die signifikante Mengen von Laurat akkumuliert haben. Es
scheint daher so zu sein, dass signifikante Aktivität dieses
Enzyms nur dann vorhanden ist, wenn die Samen Laurat akkumulieren.
Zusätzlich
scheint ein viel geringerer Unterschied der Lauroyl-CoA-Hydrolyseaktivität vorzuliegen,
was damit im Einklang steht, dass es sich um unterschiedliche Enzyme
handelt, wie oben in Beispiel 5 diskutiert wurde.
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Beispiel 7 – In-vitro-Lorbeer-Fettsäuresynthesetest
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Eine Ammonsulfatfraktion eines Lorbeeer-Embryo-Extrakts
wird dieselben spezifischen Fettsäuren wie jene synthetisieren,
die sich im reifenden Samen finden, wenn sie mit E. coli-ACP, Malonyl-CoA
und anderen typischen Cofaktor- und Substraterfordernissen von dokumentierten
Fettsäure
synthetisierenden In-vitro-Systemen ergänzt wird (Jaworski et al.,
Arch. Biochem. Biophys. 163, 769–776 (1974)). Die Produkte
dieser In-vitro-Aktivität
umfassen wasserlösliche
Octanoyl- und Decanoylester, jedoch nahezu undetektierbare Mengen
von wasserlöslichem
Lauroylester, obwohl Laurat das hauptsächliche freie Fettsäureprodukt
ist. Diese Ergebnisse werden am einfachsten unter dem Gesichtpunkt
des Fettsäure
synthetisierenden Systems erklärt, das
Acyl-ACPs von sukzessiv erhöhter
Kettenlänge
produziert, und der spezifischen Lauroyl-ACP-Thioesterase, die das
Acyl-ACP abfängt, wenn
der Acylanteil sich auf bis zu zwölf Kohlenstoffatome verlängert hat,
indem die Acyl- und ACP-Teile in diesem Stadium durch Hydrolyse
abgespalten werden.
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Beispiel 8 – Test auf
C-10-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase
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Nach denselben allgemeinen Verfahren,
wie sie in Beispiel 1 dargestellt sind, wird zum Testen auf C10-Thioesterase-Aktivität das folgende
Reaktionsgemisch bei 30°C
für 10-60 Minuten inkubiert:
50 μl zu
testende Probe im selben oder einem ähnlichen „Extraktionspuffer", wie er in Beispiel
9A beschrieben wird, und ungefähr
250 pmol [14C]-radiomarkiertes Acyl-ACP-Substrat
(für gewöhnlich wird
Decanoyl-ACP in der Carboxylgruppe auf 50–60 μCi/μmol markiert) in einem Gesamtvolumen
von 50 μl
für eine
Decanoyl-Endkonzentration
von 0,5–5,0 μM, typischerweise
5,0 μM.
Die Reaktion wird durch Zugabe von 0,5 ml 10%iger (v/v), kalter (4°) Essigsäure und
indem das Reaktionsgemisch für
einige Minuten auf Eis gegeben wird gestoppt. Das Fettsäureprodukt
der hydrolytischen Enzymwirkung wird vom nicht hydrolysierten Substrat
durch Zugabe von 2 ml Diethylether und heftiges Mischen extrahiert.
Der Ether wird auf 5 ml Szintillationsflüssigkeit zur Szintillationszählung übertragen.
Zusätzliche
Etherextraktionen können,
wenn erwünscht,
durchgeführt
werden, um verbleibende Spuren des Produkts zur genaueren Quantifizierung
der Aktivität
zu gewinnen.
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Beispiel 8A
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Als Alternative zu Beispiel 8 wird
die Enzymaktivität
durch Zugabe von 25 μl
Probe zu einem Fläschchen
mit Schraubverschluss getestet. Als nächstes wird konzentriertes
radioaktives Substrat [14C]-C10 : 0-ACP,
54,7 μCi/μmol dem Fläschchen
zugesetzt, so dass die Substratkonzentration im Testendvolumen von 100 μl 0,5 μM beträgt. Schließlich wird
ausreichend Testpuffer (100 mM Glycin-HCl, pH 9, 0,2% CHAPS, 10 mM β-Mercaptoethanol)
dem Fläschchen
zugegeben, so dass das Gesamtvolumen 100 μl beträgt. Das Gemisch wird durch
Inkubieren bei 30°C
für 30
Minuten zur Reaktion gebracht. Die Reaktion wird durch Zugabe von
0,5 ml 10%ige (v/v) Essigsäure
und dann 1 ml Diethylether (wasserfrei) gestoppt. Das radiomarkierte
freie Fettsäureprodukt
wird durch kräftiges
Mischen der gestoppten Reaktion extrahiert. Die Etherphase wird
dann auf 5 ml Szintillationsflüssigkeit übertragen
und die Radioaktivität
mittels Flüssigszintillationszählung bestimmt.
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Beispiel 9 – Reinigung
und Identifizierung von C10-bevorzugender Cuphea-Acyl-ACP-Thioesterase
-
Unreife Samen von Cuphea hookeriana
werden geerntet. Die Gesamtfettsäurezusammensetzung
von einigen wenigen der geernteten Samen wird mittels Standardverfahren
analysiert, um sicherzustellen, dass sie sich im richtigen Entwicklungsstadium
befinden. Dies ist definiert als das Stadium, in dem Octanat und
Decanat in der Fettacylzusammensetzung überwiegen. Die geernteten Samen
werden bei –70°C gefroren
gelagert. Dies stellt die Gewebequelle für die Enzymextraktion dar.
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Beispiel 9A
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Ein erstes Verfahren zur Reinigung
und Identifizierung einer C10-bevorzugenden Cuphea-Acyl-ACP-Thioesterase
wird bereitgestellt.
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Ein Acetonpulver wird durch Zerreiben
der Samen zu einem Pulver in einem Mörser mit Pistill unter Flüssigstickstoff
und anschließendes
Zerreiben des Pulvers in einem Mörser
mit Pistill mit kaltem Aceton (bei ungefähr –20°C) hergestellt. Das Pulver wird
durch Filtration gesammelt und mit kaltem Ether gewaschen, um verbleibende
Acetonspuren zu entfernen. Es wird dann mit 10 ml 50 mM KHP2O4-KOH, pH 7,5,
10 mM 2-Mercaptoethanol enthaltendem „Extraktionspuffer" je Gramm Acetonpulver
extrahiert (dieser und alle anschließenden Schritte werden bei
0–4 °C durchgeführt). Das
Homogenisat wird bei 11.000 × g
für 15
Minuten bei 4°C zentrifugiert
und die Überstandsfraktion
für die
anschließenden
Reinigungsschritte nach Filtration durch zwei Schichten Miracloth
(Calbiochem Inc., LaJolla, CA) verwendet.
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Die Überstandsfraktion wird dann
der Ammonsulfatfraktionierung unterzogen. Das Ammonsulfatpellet bei
40–60%
Sättigung
(wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt) wird wieder in „Puffer" aufgelöst, der
50 mM KHP2O4-KOH,
pH 5,9, 10% (v/v) Glycerin und 10 mM 2-Mercaptoethanol umfasst,
und gegen dieses Puffer dialysiert, um verbleibendes Ammonsulfat
zu entfernen.
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Das erhaltende Präparat wird dann der Hydroxylapatit-Chromatographie
unterzogen. Das folgende Verfahren gilt für eine Ammonsulfatfraktion
aus 100 g Anfangsfrischgewicht Samengewebe. Die dialysierte Ammonsulfatfraktion
(35–40
ml) wird auf eine mit 50 mM KHP2O4-KOH, pH 6,9, 10% (v/v) Glycerin und 4 mM 2-Mercaptoethanol äquilibrierte
Hydroxylapatit-Säule
(2,5 cm × 14
cm Betthöhe
Bio-Gel http von Bio-Rad Inc., Richmond, CA, Katalog-Nr. 130–0420) aufgegeben.
Die Säule
wird dann mit 280 ml desselben Puffers gewaschen (durchgehend 1,5
ml/min Flussrate). Die Elution wird mit 580 ml eines linearen Gradienten
von diesen Bedingungen ausgehend auf 350 mM KHP2O4-KOH, pH 6,9, 10% (v/v) Glycerin und 4 mM
2-Mercaptoethanol erzielt, wobei Fraktionen von 12 ml Volumen gesammelt
werden. Die eluierten Fraktionen werden mit Decanoyl-ACP als Substrat
auf Hydrolaseaktivität
getestet.
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Zwei Peaks mit Aktivität werden
erhalten, wobei einer die Säule
ohne Bindung passiert und der andere bindet und anschließend mit
dem Phosphatgradienten eluiert wird. Beide Peaks aus der Hydroxylapatit-Säule enthalten
hydrolytische Aktivität
gegenüber
langkettigen Substraten (Acylgruppe von mehr als 14 Kohlenstoffatomen).
Was die mittelkettigen Substrate betrifft, zeigen die durchströmenden Peaks
geringe Bevorzugung, wogegen der Gradientenpeak eine beträchtliche
Bevorzugung für
Decanoyl-ACP zeigt (siehe Beispiel 11A).
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In einem frühen Stadium der Teilreinigung
zeigt die Decanoyl-ACP-, C10-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase
bei Pufferung mit 100 mM HEPES eine beträchtliche Test-pH-Toleranz,
wobei die Aktivität
sich zwischen pH 6,5 und 8,5 kaum ändert und ein Maximum bei pH
7,5 aufweist. Im Gegensatz dazu besteht eine Empfindlichkeit gegen
die Ionenstärke
im Test; z. B. nimmt die Aktivität
bei Verwendung von Kaliumphosphat als Testpuffer ab, wenn die Phosphatkonzentration
erhöht
wird, obschon in 350 mM Phosphat nach wie vor Aktivität detektierbar
ist.
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Die C10-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität und andere
Proteine in den teilweise gereinigten Präparaten werden durch intensiven
Kontakt mit Glas- und Kunststoffoberflächen in ihrer Konzentration vermindert.
Dieser Effekt wird durch Aufnahme von Detergenzien, wie z. B. Triton
X100 oder CHAPS in die Säulen-
und Testpuffer abgeschwächt.
Einige Detergenzien wirken im Test stimulierend.
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Die C10-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität geht während dem
Ammonsulfatpräzipitationsschritt
der Reinigung rasch verloren, wenn kein 2-Mercaptoethanol wie oben
beschrieben in den Puffern zugegen ist. In den beschriebenen Puffern
ist die Aktivität
bei 0°C
sowie bei wiederholtem Einfrieren auf –20° oder –70° sehr stabil.
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Beispiel 9B
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Als bevorzugtere Alternative zu Beispiel
9A werden Samen wie folgt extrahiert.
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Eine Extraktionspaste wird mit 1375
ml Extraktionspuffer (200 mM Bis-Tris-HCl, pH 6,5, 10 mM β-Mercaptoethanol),
100 g Polyvinylpyrrolidon und 13,75 g löslichem Polyvinylpyrrolidon
(mittleres Molekulargewicht von 10.000) hergestellt. 100 g Cuphea-Samen
werden der Paste zugegeben. Alle nachfolgenden Schritte werden bei
4°C durchgeführt. Samen
und Paste werden mit einem Polytron homogenisiert, bis das Gemisch
glatt ist und keine intakten ganzen Samen mehr vorhanden sind. Das
Homogenisat wird bei 10.000 × g
für 20
Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wird dekantiert und durch Miracloth filtriert.
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Der filtrierte Überstand wird in eine Aufschlämmung mit
100 ml des abgesetzten, vorher mit Extraktionspuffer äquilibrierten
Blue-4-Agaroseharzes gemischt. Die Aufschlämmung wird an einem Büchnertrichter mit
500 ml Extraktionspuffer gewaschen, dann in eine Glassäule gegossen
und mit weiterem Extraktionspuffer gespült, bis das Harz gepackt ist.
Die Säule
wird zuerst mit 100 mM NaCl, 200 mM Bis-Tris-HCl, pH 6,5, 10 mM
2-Mercaptoethanol gewaschen. 400 mM NaCl, 200 mM Bis-Tris-HCl, pH
6,5, 10 mM 2-Mercaptoethanol wird auf die Säule aufgegeben und das Eluat
in Fraktionen aufgefangen. Jene Fraktionen mit Enzymaktivität werden
vereinigt und gegen „S-Puffer" (50 mM Bis-Tris-HCl,
pH 6,0, 0,2% (w/v) CHAPS, 10 mM 2-Mercaptoethanol) dialysiert.
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Als nächstes wird die Probe an einer
S-Sepharose-Säule
wie folgt chromatographiert. Die dialysierte Probe aus der Blue-4-Säule wird
auf eine 50 ml-Säule
S-Sepharose-Harz geladen, die mit S-Puffer äquilibriert worden ist. Nach
dem Waschen der Säule
mit weiterem S-Puffer wird die Säule
mit 200 mM NaCl, 50 mM Bis-Tris-HCl, pH 6,0, 0,2% (w/v) CHAPS, 10
mM 2-Mercaptoethanol gespült.
Jene Fraktionen mit Enzymaktivität
werden vereinigt und ein zweites Mal gegen S-Puffer dialysiert.
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Als nächstes wird die Probe an einer
Mono-S FPLC-Säule
von Pharmacia (Piscataway, NJ) wie folgt chromatographiert. Die
dialysierte Probe aus der S-Sepharose-Säule wird auf eine 1 ml-Mono-S-Säule aufgegeben,
die mit S-Puffer äquilibriert
worden ist. Die Säule
wird mit S-Puffer gewaschen, bis sich die Absorption bei 280 nm
einpendelt. Ein 45 ml-Gradient wird auf die Säule angewendet, wobei S-Puffer
und NaCl enthaltender S-Puffer verwendet werden. Die Aktivität eluiert
zwischen 75 mM und 150 mM NaCl. Jene Fraktionen mit Enzymaktivität werden
vereinigt und ein drittes Mal gegen S-Puffer dialysiert.
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Schließlich wird die Probe an einer
ACP-Säule
wie folgt chromatographiert. Eine 15 ml an Sepharose gekoppeltes
Acyl-Trägerprotein
enthaltende Säule
wird mit S-Puffer äquilibriert.
Die dialysierte Probe aus der Mono-S-Säule wird bei 0,2 ml/min auf
die ACP-Säule
geladen. Die Säule
wird mit S-Puffer gewaschen, bis sich die Absorption bei 280 nm auf
eine Basislinie eingependelt hat. Ein 130 ml-Gradient wird unter
Verwendung von S-Puffer
und NaCl enthaltendem S-Puffer angewendet. Die Aktivität eluiert
zwischen 50 mM und 80 mM NaCl. Jene Fraktionen mit Enzymaktivität werden
vereinigt.
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Beispiel 9C
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Als eine dem Beispiel 9A oder 9B
bevorzugtere Alternative werden vierzig Gramm Polyvinylpolypyrrolidon
(PVPP) mit 550 ml „Extraktionspuffer" gemischt, der 200
mM Bis-Tris-HCl,
pH 6, 10 mM 2-Mercaptoethanol, 1% (w/v) Polyvinylpyrrolidon-10 umfasst.
Diesem Gemisch werden 40 g gefrorene Cuphea-Samen zugegeben. Das
Gemisch wird dann in einem Polytron-Homogenisator gemixt, bis keine
intakten Samen mehr verbleiben und die Aufschlämmung glatt ist. Dieser und
alle nachfolgenden Schritte werden bei 0–4°C ausgeführt. Das Präparat wird bei 12.000 × g für 2 Minuten
zentrifugiert und mittels Filtration durch Miracloth weiter geklärt.
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Dieses Präparat wird mit 100 ml abgesetztem
Hydroxylapatit gemischt, das mit „Puffer A" (50 mM Bis-Tris-HCl, pH 6, 10 μM 2-Mercaptoethanol) äquilibriert
worden ist. Drei Extraktvolumina 10 mM 2-Mercaptoethanol werden
dann langsam über
30 Minuten unter ständigem
Rühren
zugegeben. Das Hydroxylapatit-Gel wird an einem gesinterten Glastrichter
gesammelt und mit Puffer A gespült,
bis der Abfluss farblos ist.
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Das gesammelte Hydroxylapatit wird
dann in eine Säule übertragen
und mit Puffer A bei 2 ml/min weiter gespült, bis die Säule gepackt
ist. Ein 400 ml-Elutionsgradient (2 ml/min) von Puffer A auf Puffer
B (300 mM Kaliumphosphat, pH 6,9 in Puffer A) wird angewendet. Eluatfraktionen
werden auf Hydrolyse von 10 : 0-ACP getestet. Es werden zwei überlappende
Peaks mit Aktivität
erhalten. Die den später
eluierenden Peak enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und gegen
Puffer A dialysiert.
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Das dialysierte Material wird bei
1,3 ml/min auf eine mit Puffer A äquilibrierte 2,5 × 6,5 cm-Säule Blue-4-Agarose
(Sigma Chemical Co., St. Louis, MO aufgegeben. Die Säule wird
mit Puffer A gewaschen und Enzymaktivität anschließend mit einem 400 ml-Gradienten
von Puffer A auf Puffer C (1 M NaCl enthaltender Puffer A) eluiert.
Die eluierten Fraktionen enthalten drei Peaks mit 10 : 0-ACP-Hydrolysaktivität. Jene
Fraktionen, die den zweiten zu eluierenden Peak umfassen (eluiert
durch ungefähr
0,4 M NaCl), werden vereinigt und gegen Puffer A dialysiert.
-
Das dialysierte Material wird bei
0,5 ml/min auf eine mit Puffer A äquilibrierte 1,7 × 6 cm-Säule von immobilisiertem
10 : 0-ACP-Analogon aufgegeben. (Diese Säule wird hergestellt, indem
Heptylamin mit Iodessigsäureanhydrid
in Diethylether zur Reaktion gebracht und das Produkt gereinigtem,
reduziertem E. coli-ACP zugegeben wird. Die Reagenzienreste werden
mittels Gelfiltrationschromatographie entfernt und das erhaltene
10 : 0-ACP-Analogon an CNBr-aktivierte Sepharose von Pharmacia nach
den Anleitungen des Herstellers gekoppelt, wobei nicht reagierte
Gruppen mit Tris blockiert werden). Die Säule wird mit Puffer A gespült und dann
die Aktivität
unter Anwendung eines 200 ml-Gradienten von Puffer A auf Puffer
D (0,5 M NaCl enthaltender Puffer A) eluiert. Fraktionen, die dem
eluierte Peak der 10 : 0-ACP-Aktivität entsprechen, werden vereinigt und
gegen 50 mM Bis-Tris-HCl, pH 6, 10 mM 2-Mercaptoethanol, 0,2% (w/v)
CHAPS, 5 mM Natriumascorbat dialysiert.
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Beispiel 9D
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Das in Beispiel 9C beschriebene Protokoll
kann wie folgt weiter modifiziert werden. Die dem eluierten Peak
der 10 : 0-ACP-Aktivität
entsprechenden Fraktionen werden vereinigt und gegen Puffer E (50
mM Bis-Tris-HCl, pH 6,0, 0,2% CHAPS, 10 mM 2-Mercaptoethanol) dialysiert.
Eine Mono-S-FPLC-Säule
(MonoS® HR5/5,
Pharmacia LKB Biotechnology, NJ) wird mit Puffer E äquilibriert.
Der dialysierte Pool wird auf die Säule geladen. Die gesamte C10-
und C18 : 1-Aktivität
scheint an die Säule
zu binden. Die Aktivitäten
können
mit einem linearen 140 ml-Gradienten von (Puffer) auf (Puffer +
1 M NaCl) eluiert werden.
-
C18 : 1-Aktivität eluiert zwischen 75 mM und
100 mM NaCl. Es gibt einen zweiten Peak der Aktivität, der zwischen
150 mM und 175 mM NaCl eluiert. Der zweite Aktivitätspeak ist
in erster Linie C10- und C18 : 1-Aktivität mit relativ wenig C12-, C14-
oder C16-Aktivität.
Jegliche C18 : 1-Aktivität
im zweiten Peak könnte auf
Kontamination durch C18 : 1-Restaktivität zurückzuführen sein.
-
Beispiel 10 – C10-Acyl-ACP-Thioesterase-Inhibitoruntersuchungen
-
Vorläufige Inhibitoruntersuchungen
mit Material aus Beispiel 9A weisen darauf hin, dass die C10-bevorzugende
Cuphea-Acyl-ACP-Thioesterase gegen Phenylmethylsulfonylfluorid und
gegen Iodacetamid unempfindlich ist und durch 5 mM N-Ethylmaleimid
vollständig
inhibiert wird. Dies legt nahe, dass sie eher eine Esterase vom „aktiven
Thiol"-Typ, als
eine vom „aktiven
Serin"-Typ ist.
-
Beispiel 11 – Cuphea-C10-Acyl-ACP-Thioesterase-Substratspezifität als Funktion
der Kettenlänge
-
Beispiel 11A
-
Die Substratspezifität der Cuphea-C10-Acyl-ACP-Thioesterase
gegenüber
mittelkettigen Acyl-ACPs ist im Hydroxylapatit-Reinigungsstadium,
wie in Beispiel 9A beschrieben ermittelt worden:
Tabelle
6
Substrat | Hydrolyseaktivität |
| (Mittelwert)
(pmol/min) |
C6-ACP | 188 |
C8-ACP | 485 |
C10-ACP | 6950 |
C11-ACP | 649 |
C12-ACP | 1032 |
C14-ACP | 4055 |
-
Die Aktivität gegenüber dem längerkettigen Substrat 14 :
0-ACP wird der Anwesenheit langkettiger Thioesterase-Aktivität zugeschrieben,
und zwar analog zur langkettigen Thioesterase von Saflor-Samen und Avocado-Mesokarpgewebe,
die in der publizierten Literatur beschrieben sind. Der Test des
Präparats
mit dem bevorzugten Substrat eines solchen Enzyms, 18 : 1-ACP, weist
auf die Anwesenheit beträchtlicher
Aktivität
hin, was mit der Hypothese im Einklang steht. Die Aktivität gegenüber 10 :
0-Aktivität
und die geringere Aktivitätsmenge
gegenüber
8 : 0-ACP zeigt die Gegenwart von für mittlere Ketten spezifischer
Thioesterase hin, die für die
Produktion mittelkettiger Fettsäure
in sich entwickelnden Cuphea hookeriana-Samen verantwortlich ist.
-
Die katalysierten Reaktionen habe
sich als einfache Hydrolyse erwiesen. Die mit Ether extrahierten Produkte
der Reaktionen zum „Zeitpunkt
Null" sowie eine
Stunde mit 6 : 0-ACP-,
8 : 0-ACP- und 10 : 0-ACP-Substrat wurden an Silika G Dünnschichtplatten
(mobile Phase: Hexan/Diethylether/Essigsäure, 80 : 20 : 1 (v/v)) chromatographiert,
um die Lipidklasse zu bestimmen. Laurinsäure wurde als unmarkierter
Träger zugesetzt,
um die Verflüchtigung
freigesetzter kurzkettiger freier Fettsäuren zu hemmen. Tricarpin,
Dicarpin, Monocarpin und Laurinsäure
wurden als Standards verwendet. Die DC-Platte wurde zur Hälfte entwickelt
und dann für
5 Minuten luftgetrocknet. Die Platte wurde dann in den Tank zurückgestellt
und die Entwicklung bis zu 1 cm vom oberen Plattenrand vervoll ständigt. Die
entwickelte Platte wurde getrocknet und dann für 800 Minuten an einem AMBIS
(AMBIS Systems Inc., San Diego, CA) Radiochromatogrammscanner gescannt,
um radioaktive Spots zu quantifizieren. Nach dem Scannen wurde die
Platte in Ioodämpfen
für 15
Minuten gefärbt, um
die Lipide sichtbar zu machen. Die hauptsächlichen radiomakierten Produkte
wanderten gemeinsam mit den freien Fettsäuren und waren im Wesentlichen
in den für
1 Stunde inkubierten Proben stärker
radioaktiv als im Vergleich dazu die Kontrollen zum Zeitpunkt Null.
-
Um zu verifizieren, dass die Kettenlängen der
Produkte jene der entsprechenden Substrate waren, wurden die mit
Ether extrahierten Produkte (mit einem unmarkierten Gemisch freier
Fettsäure
als Träger)
mit KOH auf den Phenolphthalein-Endpunkt neutralisiert und dann
mit Bromphenacylbromid derivatisiert und mittels Umkehrphasen-HPLC
chromatographiert. Eine C18-Säule
wurde in Verbindung mit einem Acetonitril/Wasser-Gradienten verwendet. In allen Fällen wurde
nur eine Kettenlänge
Produkt beobachtet, die mit der Substratkettenlänge identisch war.
-
Beispiel 11B
-
Das Präparat aus Beispiel 9C ist relativ
selektiv bezüglich
seiner Hydrolyse von Acyl-ACP-Thioestern, wie
in der folgenden Tabelle gezeigt ist: (Diese Aktivitäten wurden
wie folgt bestimmt. Fünfundzwanzig μl Probe wurden
75 μl Testpuffer
zugesetzt, der 100 KHP
2O
4-KOH,
pH 9, 0,2% (w/v) CHAPS 10 mM 2-Mercaptoethanol umfasste und radioaktiv
markiertes Acyl-ACP für
eine Endkonzentration von 0,5 μM
enthielt. Nach Inkubation bei 30°C
für 60
Minuten wurde die Reaktion durch Zugabe von 0,5 ml 10%ige (v/v)
Essigsäure
terminiert und das freigesetzte Fettsäureprodukt mit 1 ml Diethylether
extrahiert. Die Enzymaktivität
wurde durch die Radioaktivität
dieses Etherextrakts gemessen, die mittels Flüssigszintillationszählung bestimmt
wurde. Eine Korrektur wurde für
die stattfindende geringe Menge nicht enzymatischer Hydrolyse vorgenommen.)
Tabelle
7
Substrat | Aktivität (cpm) |
10
: 0-ACP | 1010 |
12
: 0-ACP | 393 |
14
: 0-ACP | 30 |
16
: 0-ACP | 262 |
18
: 0-ACP | 696 |
-
Die Entfernung der langkettigen Thioesterase
ist unvollständig,
wie durch die teilweise Überlappung aller
Peaks aus der Blue-4-Agarosesäule
und die in obiger Tabelle gezeigten Daten nachgewiesen wird.
-
Beispiel 12 – Test auf
C-18-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase
-
Um auf langkettige Thioesterase-Aktivität zu testen,
wurde 10 μl
der zu analysierenden Enzymquelle bei Raumtemperatur für 10 Minuten
in einer Lösung
inkubiert, die 100 mM Tricin-NaOH, pH 8,5, und 3 μM 14C-Steaoryl-ACP oder 3 μM 14C-Oleoyl-ACP
in einem Gesamtvolumen von 50 μl
enthält.
Acyl-ACP-Substrate werden wie in Beispiel 1 zur Herstellung von
Lauroyl-ACP beschrieben hergestellt und in der Carboxy gruppe mit
einer spezifischen Radioaktivität
von 50–60 μCi/μmol radiomarkiert.
-
Die Reaktion wird durch Zugabe von
50 μl H2O und 100 μl Isopropanol gestoppt, das
je 1 mM Stearinsäure
und Ölsäure enthält. Das
Fettsäureprodukt
der hydrolytischen Enzymwirkung wird vom nicht hydrolysierten Substrat
durch Zugabe von 1 ml mit 50% Isopropanol in H2O
gesättigtem
Petrolether extrahiert. Nach dem Absetzen für einige Minuten wird ein Aliquot
der Petroletherschicht zur Bestimmung der Radioaktivität mittels Flüssigszintillationsspektrometrie
entfernt.
-
Beispiel 13 – Reinigung
und Identifizierung von C-18-bevorzugender Acyl-ACP-Thioesterase
-
Eine anfängliche Reinigung von Thioesterase-Protein
aus sich entwickelnden Saflor-Samen,
die anfänglich
dem Verfahren von McKeon und Stumpf (J. Biol. Chem. 257, 12141–12147 (1982))
folgt, wird beschrieben. Saflor-Samen im Entwicklungsstadium aus
im Gewächshaus
gezüchteten
Pflanzen werden zwischen 16 und 18 Tagen nach der Anthese geerntet,
in Flüssigstickstoff
eingefroren und bei –70°C gelagert.
-
Ungefähr 50 g gefrorener Samen werden
in Flüssigstickstoff
gemahlen und gesiebt, um große
Samenschalenstücke
zu entfernen, um ein feines Pulver zu erhalten. Das Pulver wird
mit Aceton an einem Büchnertrichter
gewaschen, bis in Filtrat keine gelbe Farbe mehr auftritt. Das Pulver
wird dann luftgetrocknet und wie unten beschrieben weiter verarbeitet
oder kann bei –70°C eingefroren
gelagert werden.
-
Das getrocknete Acetonpulver wird
abgewogen und mit dem fünfzehnfachen
seines Gewichts 20 mM Kaliumphosphat, pH 6,8, zerrieben. Das Gemisch
wird dann bei 12.000 × g
für 20
Minuten zentrifugiert und dann durch eine Schicht Miracloth dekantiert.
-
Der Acetonpulverextrakt wird mit
Eisessig auf pH 5,2 angesäuert,
für 30
Minuten auf Eis gehalten und dann bei 12.000 × g für 10 Minuten zentrifugiert.
Der Überstand
wird mit Eisessig auf pH 4,4 gestellt, für 30 Minuten auf Eis gehalten
und dann wie oben zentrifugiert. Das Präzipitat wird in 0,02 M Kaliumphosphat
(pH 6,8) resuspendiert, der pH auf 6,8 gestellt und die Suspension
durch Zentrifugation bei 12.000 × g für 10 Minuten geklärt.
-
Die ACP-Sepharose 4B-Säule zur
Affinitätschromatographie
wird wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt. ACP wird aus E.
coli-Stamm K-12 wie in Beispiel 1 beschrieben isoliert. Der geklärte Überstand
aus der Säurepräzipitation
wird in ACP-Säulenpuffer
(20 mM Kaliumphosphat, 25% Glycerin (w/v), 0,1% CHAPS (w/v), pH
6,8) gelöst
und auf eine 2,5 cm × 3,7
cm ACP-Sepharose 4B-Säule
mit einer Aufgaberate von 50 ml pro Stunde aufgegeben. Die Aktivität wird mit
einem Gradienten von 5 Bettvolumina von 20–400 mM Kaliumphosphat in ACP-Säulenpuffer
eluiert. Die Aktivität
eluierte als einzelner Peak bei 180–320 mM Kaliumphosphat und
die Wiederfindung der Thioesterase betrug 100%.
-
Die aktiven Fraktionen aus der obigen
ACP-Sepharose-Säule
wurden vereinigt, auf 20 mM Kaliumphosphat, 0,1% CHAPS, 25% Glycerin
verdünnt
und auf eine andere ACP-Sepharose-Säule aufgegeben
und wie oben beschrieben chromatographiert.
-
Das resultierende Material wurde
dann auf eine Chromatofokussierungssäule zur weiteren Reinigung der
Saflor-Thioesterase-Aktivität
aufgegeben. Der Puffer des „Eluatstroms" aus der zweiten
ACP-Säule
wurde auf 20 mM Bis-Tris-HCl, 25% Glycerin (w/v), 0,1 CHAPS (w/v),
pH 7,4, geändert
(„Start"-Puffer), indem in
einer Ultrafiltrationsrührzelle
von Amicon unter Verwendung einer PM-10-Membran konzentriert und
verdünnt
wurde. Eine Chromatofokussierungssäule (1 cm × 7,3 cm) wird mit PBE 94 (Pharmacia)
gepackt, die mit „Start"-Puffer äquilibriert
worden ist. Die Probe wird auf die PBE 94-Säule mit einer Flussrate von
35 ml pro Stunde aufgegeben und mit 3 Bettvolumina Startpuffer gewaschen.
Der pN-Gradient wird gebildet und das Protein mit 60 ml pro Stunde
durch Aufgeben von 82 ml Elutionspuffer eluiert, der je 100 ml 10
ml PB 74 (Pharmacia), 25 g Glycerin, 1 g CHAPS und ausreichend HCl
enthält,
um pH 4,0 zu erreichen. Zwei zusätzliche
Bettvolumina des Elutionspuffers werden aufgegeben, nachdem die
Säule pH
4,0 erreicht hat. Die Saflor-Thioesterase-Aktivität eluiert
in zwei Peaks, einer bei ungefähr
pH 5,2 und der zweite Peak im Bereich pH 4,5 bis 4,0. Fraktionen,
die diese Peaks repräsentieren,
werden mittels SDS-PAGE (Laemmli, supra) und Silberfärbung analysiert.
-
In beiden Peaks wurden zwei Hauptbanden
beobachtet, die mit Thioesterase-Aktivität korrelieren. Diese Banden
stelle Proteine dar, die relative Molekulargewichte von 34 und 40
kD aufweisen, wie durch Vergleich mit Proteinstandards abgeschätzt wurde.
-
Die Fraktionen der beiden Aktivitätspeaks
aus der Chromatofokussierung werden getrennt vereinigt und wie oben
beschrieben konzentriert. Die 34 und 40 kD-Thioesterase-Proteine werden für die Aminosäuresequenzierung
durch Transfer dieser Proteine entweder auf Nitrozellulose- oder
PVDF- (entweder Immobilon-P (Millipore, Bedford, MA) oder ProBlott
(Applied Biosystems, Foster City, CA)) Membranen im Anschluss an
die SDS-PAGE weiter isoliert. Nitrozellulose wird bevorzugt, wenn
die Proteine anschließend
enzymatisch verdaut werden, während
ProBlott für
N-terminale Sequenzierungsverfahren und Immobilon-P für Proben
bevorzugt wird, die Bromcyan-Verdau unterzogen werden.
-
Beispiel 14 – Pflanzen-Thioesterase-Screening
-
In diesem Beispiel wird die Aminosäure- und
Nucleinsäuresequenzierung
von zwei beispielhaften Pflanzen-Acyl-ACP-Thioesterasen beschrieben.
Diese Technik kann auch für
die Sequenzierung anderer Pflanzen-Thioesterasen dieser Erfindung
eingesetzt werden.
-
Alle Sequenzierungen werden mittels
Edman-Abbau an einem Applied Biosystems 477A Pulsed-Liquid Phase
Protein Sequencer durchgeführt;
vom Sequenzierer produzierte Phenylthiohydantoin- (PTH-) Aminosäuren werden
mit einem Applied Biosystems 120A PTN-Analyzer On-line analysiert.
Daten werden und unter Verwendung eines Applied Biosystems Datenanalysesystem
Modell 610A für
den Apple Macintosh und auch an einem Digital Microvax unter Verwendung
der ACCESS*CHROM-Software von PE NELSON Inc. (Cupertino, CA) erfasst
und gespeichert. Sequenzdaten werden von einem Schreiber gelesen,
der Eingangssignale vom PTH-Analyzer empfängt, und werden unter Verwendung
der quantitativen Daten bestätigt,
die von der Modell 610A-Software erhaltenen werden. Alle Sequenzdaten
werden unabhängig
von zwei Operatoren mit Hilfe des Datenanalysesystems gelesen.
-
Für
als Peaks aus einer HPLC erhalte Peptidproben wird die Probe auf
ein mit Polybrene beschichtetes Glasfaserfilter (Applied Biosystems,
Foster City, CA) geladen, das im Sequenzierer 3 Vorzyklen unterzogen worden
ist. Für
Peptide, die reduziert und alkyliert worden sind, wird ein Teil
des PTH-Aminosäureproduktmaterials
aus jedem Sequenziererzyklus in einem Flüssigszintillationszähler gezählt. Für Proteinproben,
die an Immobilon-P elektrogeblottet worden sind, wird die Bande
von Interesse herausgeschnitten und dann über ein mit Polybrene beschichtetes
Glasfaserfilter gelegt, das wie oben Vorzyklen unterzogen worden
ist, und die Reaktionskassette gemäß den Spezifikationen des Herstellers
zusammengebaut. Für
Proteinproben, die an ProBlott elektrogeblottet worden sind, wird
das Glasfaserfilter nicht benötigt.
-
Um Proteinsequenzen aus kleinen Probenmengen
(5–30
pmol) zu erhalten, wurden der 477A-Konversionszyklus und der 120A-Analysator
wie von Tempst und Riviere (Anal. Biochem. 183, 290 (1989)) beschrieben
eingesetzt.
-
A. Sequenzierung proteolytischer
Fragmente
-
Eine mittels ACP-Sepharose-Schritt
von Beispiel 2 gereinigte Lorbeer-Thioesterase wird für proteolytischen
Verdau und Sequenzierung vorbereitet. Die Probe (12 μg Thioesterase
in 80 μl)
wird denaturiert und reduziert, und zwar durch Erhitzen auf 95°C für 5 Minuten
in 160 μl
Probenpuffer nach Anderson (Anderson und Anderson, Anal. Biochem.
85, 331–340
(1978)) der 3% Natriumdodecylsulfat, 5% β-Mercaptoethanol, 20% Glycerin,
2% 3/10-Ampholyte und 2% Triton X-100 enthält. Proteine in 20 μl-Aliquoten
(je 1 μg
Gesamtprotein) werden mittels zweidimensionaler Elektrophorese wie
von Anderson und Anderson (Anal. Biochem. 85, 331–340 und
341–354
(1978)) beschrieben getrennt mit der Ausnahme, dass das Plattengel
der zweiten Dimension 1,5 mm stark ist. Nach der Elektrophorese
in der zweiten Dimension wird jedes der Plattengele entfernt und
Proteine innerhalb des Gels in einem Transblot-System (Bio-Rad,
Richmond, CA) unter Anwendung des Verfahrens von Towbin et al. (Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 76, 4350-4354
(1979)) direkt auf eine Nitrozellulosemembran geblottet. Die Proteinspots
an der Membran werden durch reversible Färbung mit Ponceau S (Sigma,
St. Louis, MO) wie von Salinovich und Montelaro (Anal. Biochem.
156, 341–347
(1986)) beschrieben detektiert. Alternativ dazu können Spots
durch Färbung
mit Amidoschwarz (Schaffner und Weissman, Anal. Biochem. 56, 502–514 (1973))
detektiert werden.
-
Für
Präparate
der Thioesterase oder von Thioesterasen, die einem zusätzlichen
Reinigungsschritt unterzogen worden sind, ist eindimensionale Polyacrylamidgelelektrophorese
hinlänglich,
um für
die Sequenzierung ausreichend reines Protein herzustellen. In diesem
Fall wird die Probe (12 μg
Thioesterase in 80 μl)
durch Erhitzen auf 95°C
für 5 Minuten
mit 20 μl
eines 25% (v/v) Glycerin, 2,5% (w/v) Natriumdodecylsulfat (SDS)
und 25% (v/v) β-Mercaptoethanol
in 0,156 M Tris-HCl, pH 6,8, enthaltenden Probenpuffers reduziert
und denaturiert. Proteine in gesonderten Aliquoten (30–35 μl) der Probe
werden mittels eindimensionaler Elektrophorese wie von Laemmli (Nature
227, 680-685 (1970))
beschrieben getrennt, und zwar ein Aliquot je 1 cm-Lane an einem
1,5 mm starken Gel. Nach Beendigung der Elektrophorese wird das
Gel entfernt, geblottet und danach werden die Proben wie für den zweidimensionalen
Fall beschrieben behandelt.
-
In Präparaten für den Verdau werden dem Thioesterase-Protein
entsprechende Banden aus jedem der Membranblots herausgeschnitten
und in einem Kunststoffteströhrchen
miteinander vereinigt. Die Behandlungs- und Verdauverfahren sind
von Aebersold et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84, 6970–6974) beschrieben worden.
Die Membranstücke
werden für
30 Minuten bei 37°C
mit 1,0–1,2
ml frisch hergestelltem, 0,5%igen (w/v) Polyvinylpyrrolidon mit
einem mittleren Molekulargewicht von 40.000 (PVP-40, Aldrich, Milwaukee,
WI), gelöst
in 100 mM Essigsäure,
behandelt. Das überschüssige PVP-40
wird durch mehrere Waschschritte mit 3–4 ml Wasser (HPLC-Qualität) entfernt
und die Entfernung von PVP-40 ist vollständig, wenn die Absorption von
aufeinander folgenden Waschschritten bei 214 nm nicht mehr abnimmt
oder diejenige des Wasserleerwerts erreicht. Die Stücke werden
dann aus dem Waschröhrchen
entfernt, klein geschnitten und in ein 1 ml-Eppendorf-Kunststoffröhrchen gegeben,
und es werden 100 mM Tris-HCl oder 100 mM Natriumcarbonat, pH 8,2/Acetonitril,
95 : 5 (v/v) zugegeben, so dass die Flüssigkeit die Stücke gerade
bedeckt. Der Verdau wird durch Zugeben von 10 μl Trypsin (Boehringer Mannheim,
Sequenzierungsqualität;
100 μg/ml
Lösung
in 1 HCl) gestartet und die Probe bei 37°C für 8–24 Stunden unter gelegentlichem
Rühren
verdaut. Die zugegebene Proteasemenge liegt für gewöhnlich zwischen 1/20 und 1/10
des Gewichts des verdauten Proteins. Peptide eluieren während der
Inkubation aus der Membran in den Verdauungspuffer. Der Verdau wird
durch Zugabe von 10 μl
10%iger (v/v) Trifluoressigsäure
(TFA) gestoppt. Alternativ dazu können die Stückchen in 100 mM Natriumphosphat
oder 25 mM Ammoniumcarbonat, pH 7,8/Acetonitril, 95 : 5 (v/v) suspendiert
und für
8–24 Stunden bei
25°C mit
10 μl Endoproteinase
gluC (Boehringer Mannheim, Sequenzierungsqualität; 100 μg/ml Lösung in Wasser) verdaut werden.
-
Verdau mit Trypsin ermöglicht die
Spaltung an Lysin- und Argininresten, wogegen Verdau mit gluC ab Glutaminsäureresten
(und unter einigen Bedingungen an Asparaginsäureresten) spaltet. Verdau
gesonderter Proben mit jeder der Proteasen gestattet die Identifizierung
von überlappenden
Peptiden und die Konstruktion längerer,
für die
PCR-Technologie
brauchbarer Peptidsequenzen.
-
Das Verdauungsgemisch wird von den
Nitrozellulosestücken
entfernt, die Nitrozellulosestücke
werden mit 1–5
100 μl-Volumina
0,05% (v/v) TFA gewaschen und diese Volumina auf ein Volumen von
weniger als 100 μl
in einem Speed-Vac (Savant, Farmingdale, NY) konzentriert. Diese
Konzentrate werden dann in eine Vydac Umkehrphasen-Protein- & Peptid-C18-Säule (2,1
mm × 100
mm) injiziert, die an einem Applied Biosystems (Foster City, CA)
Modell 130 Hochleistungsflüssigkeitschromatographen
(HPLC) installiert ist. Die mobilen Phasen zur Elution von Peptiden
waren: Puffer A: 0,1 M Natriumphosphat, pH 2,2; Puffer B: 70% Acetonitril
in 0,1 M Natriumphosphat, pH 2,2. Ein dreistufiger Gradient von
10–55%
Puffer B über
zwei Stunden, 55–75% Puffer
B über
5 Minuten und 75% Puffer B isokratisch für 15 Minuten bei einer Flussrate
von 50 μl/min
wird verwendet. Peptide werden bei 214 nm detektiert, händisch gesammelt
und dann bei –20°C gelagert.
-
Die Trennung freigesetzter Peptide
kann auch mittels Umkehrphasen-HPLC an einer C18-Säule (2 × 150 mm)
unter Anwendung eines 120 Minuten-Gradienten erzielt werden, der
von 7% auf 70% Acetonitril in 0,1% TFA bei einer Flussrate von 50 μl pro Minute
ansteigt. Die Elution von Peptiden wird durch Absorption bei 214
nm beobachtet, wobei jedes Peptid in ein gesondertes Fraktionsröhrchen gesammelt
wird. Die Peptide werden bei –20°C eingefroren
gelagert, bis sie auf den Proteinsequenzierer (Applied Biosystems,
Foster City, CA) aufgegeben werden.
-
Alternativ dazu können die Peptide von der HPLC-Trennung
alkyliert werden. Alkylierung ermöglicht die Identifizierung
von Cysteinresten am Sequenzierer, die ansonsten undetektiert bleiben.
Das nicht angesäuerte
Verdauungsgemisch wird durch Zugabe von 1 μl 10%igem (v/v) β-Mercaptoethanol
(1,43 μmol)
reduziert und bei 37°C
für 2 Stunden
inkubiert. Die reduzierten Peptide werden dann mit ungefähr 1,6 μmol [3H]-Iodessigsäure (200 mCi/mmol) für 30 Minuten
bei Raumtemperatur im Dunkeln alkyliert. In Abhängigkeit von der β-Mercaptoethanol-Konzentration
kann die [3H]-Iodessigsäure auf ein Verhältnis von
1;1,1 eingestellt werden. Das Gemisch wird dann mit 10 μl 10% (v/v)
TFA angesäuert,
auf die Umkehrphasen-HPLC-Säule
aufgegeben und wie oben beschrieben weiter behandelt. Andere Alkylierungsreagenzien,
einschließlich
Iodacetamid und 4-Vinylpyridin können
verwendet werden. Das letztere Reagens bewirk die Bildung von Pyridylethyl-Cysteinresten,
die am Proteinsequenzierer durch die einzigartige Retentionszeit
ihrer entsprechenden PTH-Aminosäurederivate
identifizierbar sind.
-
Die Lorbeer-Thioesterasen des 34
kD-Paars werden unabhängig
sequenziert (A und B). Die Peptidsequenzen sind in Tabelle 8 gezeigt.
Es wird angemerkt, dass mehrere der Bande A- und Bande B-Peptide
in ihrer Sequenz entweder identisch oder nahezu identisch waren.
-
-
-
N-terminale Proteine können auch
ohne Verdau sequenziert werden. Beispielsweise werden Proteine für 30 Minuten
im folgenden Puffer auf Immobilon-P PVDF elektrogeblottet: 12,5
mM Tris/5 mM Glycin in 10% (v/v) Methanol. Nach dem Elektroblotten
werden Membranen in 0,1% (w/v) Coomassie-Blau in 50% (v/v) Methanol/10%
(v/v) Essigsäure
für 5 Minuten
gefärbt
und 2–3
Mal für
je 2 Minuten in 50% (v/v) Methanol/10% (v/v) Essigsäure entfärbt. Danach
werden die PVDF-Membranen für
30 Minuten luftgetrocknet und dann trocken in hitzeversiegelten
Plastikbeuteln bei –20°C gelagert.
Auf PVDF geblottetes Protein wird direkt verwendet, um die N-terminale
Sequenz des intakten Proteins zu bestimmen.
-
Auf diese Weise wird die N-terminale
Aminosäure
der 34 kD-Lorbeer-Thioesterase ermittelt als:
SQ 837 Seq.-ID
Nr. 39 LEWKPKPK (L) PE (L) LD
-
Weiters wird die Sequenz einer Lorbeer-Thioesterase,
die etwas schneller als das Bande B-Peptid wandert, ermittelt als:
SQ
840 Seq.-ID Nr. 40 LLDDHFGLHGLVFRRTFAIRSYEVGPDR
-
B. Bromcyan-Spaltung von
Protein und Trennung von Peptiden
-
Als ein alternatives Verfahren kann
Bromcyan-Spaltung durchgeführt
werden. Beispielsweise wie mit den 34 und 40 kD-Saflor-Thioesterase-Proteinen
unter Anwendung der im Peptid-Design Peptide Separation System Technical
Manual von Promega Inc. (Madison, WI) beschriebenen Methodik beispielhaft
dargestellt. Die unten in Tabelle 9 gezeigten Peptide wurden auf
diese Weise erhalten.
-
Die Proteine werden an SDS-Polyacrylamidgelen
der Elektrophorese unterzogen (Laemmli, supra) und an Immobilon-P
PVDF wie oben beschrieben geblottet. Proteinbanden werden aus dem
Blot herausgeschnitten und jede Bande in ein 1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen gegeben,
das 200 μl
einer Lösung
von 10 mg/ml Bromcyan in 70% (v/v) Ameisensäure enthält. Die Proteinbanden werden
in dieser Lösung über Nacht bei
Raumtemperatur inkubiert und nach dieser Inkubation werden die Bromcyan-Lösungen entfernt
und vereinigt. Die vereinigte Lösung
wird unter einem ständigen
Stickstoffstrom mit einem Reacti-Vap-Evaporator (Pierce, Rockford,
IL) getrocknet. Bromcyan-Peptide werden unter Verwendung eines Peptidelutionslösungsmittels
der folgenden Zusammensetzung von der Immobilon-P PVDF-Membran eluiert:
70% (v/v) Isopropanol, 0,2% (v/v) Trifluoressigsäure, 0,1 mM Lysin und 0,1 mM
Thioglykolsäure.
200 μl dieses
Elutionslösungsmittels werden
jedem Röhrchen
zugegeben und die Röhrchen
für 2 Stunden
bei Raumtemperatur unter gelegentlichem Vortexen inkubiert. Die
Elutionslösungsmittel
werden dann aus jedem Röhrchen
entfernt, vereinigt, dem die getrocknete Bromcyan-Lösung enthaltenden Röhrchen zugegeben
und wie oben beschrieben getrocknet. Das Elutionsverfahren wird
mit frischem Elutionslösungsmittel
für weitere
2 Stunden wiederholt und des vereinigte Lösungsmittel dem vorher getrockneten
Material zugegeben und wiederum getrocknet. 50 μl Wasser (HPLC-Qualität) wird
dann den getrockneten Peptiden zugesetzt und das Wasser durch Verdampfung
in einer Speed-Vac (Savant Inc., Farmingdale, NY) entfernt.
-
Die Peptide werden unter Anwendung
eines Tris/Tricin-SDS-PAGE-Systems getrennt, das jenem von Schägger und
von Jagow (Anal. Biochem. 166, 368–379 (1987)) beschrieben ähnlich ist.
Vorgefertigte 16%ige oder 10–20%ige
(Gradienten-) Acrylamid-Tricin-SDS-PAGE-Gele (Novex Inc., Encinitas, CA)
wurde für
die Trennung verwendet. Die Gele werden in einem Tall Mighty SmaIl-Elektrophoreseapparat
von Hoefer Scientific Instruments (San Francisco, CA) gefahren.
Vor der Elektrophorese der Peptide werden die Gele mit Thioglykolsäure, die
dem Kathodenpuffer in einer Konzentration von 0,1–0,2 mM
zugesetzt wurde, für
30–60
Minuten bei einer konstanten Spannung von 30 Volt laufen gelassen.
Der verwendete Laufpuffer wird aus einer ebenfalls von Novex stammenden
10x-Stammlösung
bereitet; die Endkonzentration (1x) ist 0,1 M Tris, 0,1 M Tricin und
0,1% (w/v) SDS. Die getrockneten Peptide werden in 15 μl Wasser
(HPLC-Qualität)
und 15 μl
2x-Probenpuffer resuspendiert, der aus 0,125 M Tris-HCl, 2% (w/v)
SDS, 5% (v/v) β-Mercaptoethanol,
20% (v/v) Glycerin und 0,0025% (w/v) Bromphenolblau besteht, und
vor dem Aufgeben auf das Gel für
5 Minuten aufgekocht.
-
Die Gele werden bei einer konstanten
Spannung von 125–150
Volt für
ungefähr
1 Stunde laufen gelassen oder bis der Signalfarbstoff begonnen hat,
aus der unteren Kante des Gels auszulaufen. Die Gele werden in Transferpuffer
(125 mM Tris, 50 mM Glycin, 10% (v/v) Methanol) für 15–30 Minuten
vor dem Transfer getränkt.
Die Gele werden auf ProBlott Sequenzierungsmembranen für 2 Stunden
bei einer konstanten Spannung von 50 Volt geblottet. Die Membranen
werden mit Coomassie-Blau (0,1% in 50% (v/v) Me thanol/10% (v/v)
Essigsäure)
gefärbt
und für
3 × 2
Minuten in 50% (v/v) Methanol/10% (v/v) Essigsäure entfärbt. Die Membranen werden vor
der trockenen Lagerung bei –20°C für 30–45 Minuten
luftgetrocknet.
-
An ProBlott geblottete Peptide können direkt
auf die Sequenziererkassette des Proteinsequenzierers ohne Zusatz
eines mit Polybrene beschichteten Glasfaserfilters aufgegeben werden.
Die Peptide werden unter Anwendung eines leicht modifizierten Reaktionszyklus,
BLOT-1, der von Applied Biosystems bereitgestellt wurde, sequenziert.
Ferner wird Lösung
S3 (Butylchlorid) durch ein 50 : 50-Gemisch von S1 und S2 (n-Heptan und
Ethylacetat) ersetzt. Diese beiden Modifizierungen werden verwendet,
wann immer an ProBlott geblottete Proben sequenziert werden.
-
Aminosäuresequenzen von Bromcyan-Fragmenten
der 34 und 40 kD-Proteine werden durch das oben beschriebene N-terminale
Sequenzierungsverfahren bestimmt. Auf diese Weise erhaltene Sequenzen
sind in Tabelle 9 dargestellt, worin die Einbuchstaben-Abkürzung für Aminosäuren verwendet
wird und X eine nicht identifizierte Aminosäure kennzeichnet.
-
-
Da das obige Protokoll eine partielle
Bromcyan-Spaltung bewirkt, werden Peptide variierender relativer
Molekulargewichte erhalten, die gemeinsame Aminosäuresequenzen
aufweisen. Die ermittelte Aminosäuresequenz
eines der Peptide (Sequenz nicht gezeigt) entsprach der Aminosäuresequenz
eines Saflor-Desaturase-Proteins (Thompson et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. 88, 2578–2582
(1991)).
-
C. Isolierung und Assemblierung
von cDNA
-
Wenn einmal die Aminosäuresequenzen
ermittelt sind, können
sie dazu verwendet werden, um die DNA-Sequenz der Pflanzen-Thioesterase über die
Polymerasekettenreaktions- (PCR-) Technologie zu erhalten. Folglich
werden Oligonucleotidfragmente an einem Applied Biosystems Modell
380A DNA-Synthesizer zu Aminosäuresequenzen
synthetisiert, welche die geringste Redundanz zur Verwendung als
PCR-Primer aufweisen. Es werden Restriktionsstellen in die Enden
der Oligonucleotidprimer konstruiert, so dass die resultierenden
DNA-Fragmente bei der Klonierung leicht manipuliert werden können. Gereinigte,
aus der Pflanzen-Thioesterase-Quelle isolierte genomische DNA oder
RNA werden in der Reaktion als Template verwendet.
-
PCR-Reaktionen werden mit Taq-Polymerase
(Gene Amp Kit) und dem DNA-Thermocycler (Perkin-Elmer/Cetus) in
zwei verschiedenen Kombinationen der Oligonucleotide als 5'- oder 3'-Primer durchgeführt. Die erhaltenen
DNA-Produkte werden zur Trennung an einem Agarosegel laufen gelassen.
DNA-Sequenzen werden mittels Didesoxy-Kettenterminationsverfahren
von Sangenr et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74, 5463–5467 (1977),
unter Verwendung des 7-Deaza-dGTP-Reagent Kit mit Sequenase Version
2 Enzyme (United States Biochemical Corp., Cleveland, OH) bestimmt.
Die Sequenzdaten werden mit der IntelliGenetics Suite der Molekularprogramme
Gel und SEQ analysiert.
-
1. RNA-Isolierung
-
Gesamt-RNA wird aus Lorbeer-Samen
in der Entwicklungsphase gemäß dem Verfahren
von Turpen und Griffith (Biotechniques 4, 11–15 (1986)) isoliert. Kurz
gesagt werden 50 g frisches, gefrorenes Material in 4 M Guanidiniumthiocyanat
und 2% Sarcosyl homogenisiert. Das geklärte Lysat wird auf einen 5,7
M CsCl-Polster überschichtet
und für
5,5 Stunden bei 50.000 Upm zentrifugiert. Das RNA-Pellet wird in
Wasser wiederaufgelöst,
mit Phenol und Chloroform extrahiert und mit Ethanol präzipitiert.
Das erhaltene Pellet wird in Wasser resuspendiert und stellt die
Gesamt-RNA-Fraktion dar. Poly(A)-RNA
wird aus diesem Material gemäß Maniatis
et al. (Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor,
New York (1982)) isoliert.
-
2. PCR-Erzeugung
einer partiellen Thioesterase-cDNA
-
Die Proteinsequenzinformation aus
den Peptiden der Tabelle 8 wird verwendet, um degenerierte Oligonucleotide
(Seq.-ID Nr. 32–33)
zu konstruieren. (Siehe 1).
Diese Oligonucleotide werden als Primer verwendet, um die Thioesterase-Sequenz
aus Lorbeer-Embryo-Gesamt-cDNA zu amplifizieren (Lee et al., Science
339, 1288–1291
(1988)). Folglich wird Poly (A)-RNA aus Lorbeer-Embryos mit reverser
Transkriptase M-MLV
(BRL, Bethesda, MD) revers transkribiert, um eine einzelsträngige cDNA
zu erhalten. Diese cDNA wird als Templat für die Thioesterase-spezifischen
Oligonucleotide in der PCR verwendet. Die Reaktion wird gemäß der Anleitungen
des Herstellers durchgeführt,
wobei der Thermocycler auf das folgende zyklische Programm eingestellt
wird: 30 Zyklen; 1 Minute bei 94°C,
1 Sekunde bei 65°C,
Abfall von 2 Minuten von 65°C
hinunter auf 50°C
und 2 Minuten bei 74°C.
Die PCR-Reaktionen werden mittels Agarosegelelektrophorese analysiert. Das
der resultierenden 800 bp-Bande entsprechende DNA-Fragment wird kloniert.
Die DNA-Analyse (Seq.-ID Nr. 34–35
und 2) zeigt, dass
dieses DNA-Fragment tatsächlich
für mehrere
Thioesterase-Peptide der Erfinder kodiert.
-
3. Isolierung
von Thioesterase-cDNA-Klonen
-
Das PCR-erzeugte 800 bp-DNA-Fragment
wird mit 32P markiert (Random Primed DNA-Markierungsset, Boehringer
Mannheim, Indianapolis, IN) und als Sonde verwendet, um ungefähr 2 Millionen
Plaques einer herkömmlich
erzeugten cDNA-Bibliothek zu screenen: doppelsträngige, Oligo-dT-geprimte cDNA
wird aus der Lorbeer-Samen-Poly(A)-RNA gemäß Gubler und Hoffman, Gene
25, 263–269
(1983), synthetisiert; EcoRI-Linker werden an die Enden ligiert
und das resultierende Material in einen Bakteriophagenvektor, LambdaZAP, Stratagene,
La Jolla, CA, kloniert.
-
Der längste Bibliothek-Klon überlappt
für 112
bp mit der PCR-Sequenz der Erfinder (100% Sequenzübereinstimmung
auf dieser Strecke). Er erstreckt sich weiter zum 3'-Ende des Transkripts,
siehe 2.
-
Durch Verknüpfen des 800 bp-Fragments mit
dem längsten
Bakteriophagenklon an der gemeinsamen HindIIl-Stelle (siehe 2, Lane (345)) wird ein
1200 bp langes angrenzendes DNA-Fragment mit einem potentiellen
Leseraster von ungefähr
1000 kodierenden Basenpaaren erzeugt.
-
Um den vollständigen Klon zu erhalten, kann
eine zweite cDNA-Bibliothek aus Lorbeer-Poly(A)+ RNA im Plasmidklonierungsvektor
pCGN1703 konstruiert werden. pCGN-1703 leitet sich vom handelsüblichen
Klonierungsvektor Bluescribe M13- (Stratagene Cloning Systems, San
Diego, CA) her und wird folgendermaßen hergestellt. Der Polylinker
von Bluescribe M13- wird durch Verdau mit BamHI, Behandlung mit
Mung-Bean-Endonuclease
und Ligation stumpfer Enden verändert,
um ein BamHI-deletiertes Plasmid, pCGN1700, zu erzeugen. pCGN1700
wird mit EcoRI und SstI (benachbarte Restriktionsstellen) verdaut
und mit einem synthetischen Linker anneliert, der Restriktionsstellen
für BamHI,
PstI, XbaI, ApaI und SmaI, einen 5'-Überhang
AATT und einen 3'-Überhang RCGA aufweist. Die
Insertion des Linkers in pCGN1700 eliminiert die EcoRI-Stelle, bildet die
sich in Bluescribe findende SstI-Stelle (hierin manchmal auch als „SacI" bezeichnet) neu
und fügt
die neuen Restriktionsstellen an, die am Linker enthalten sind.
Das resultierende Plasmid pCGN1702 wird mit HindIIl verdaut und
die Enden werden mit Klenow-Enzym abgestumpft; die lineare DNA wird
mit Pvull teilweise verdaut und mit T4-DNA-Ligase in verdünnter Lösung ligiert.
Ein Transformant, bei dem die lac-Promotor-Region deletiert ist,
wird ausgewählt
(pCGN1703) und als Plasmidklonierungsvektor verwendet.
-
Kurz gesagt erfolgt die cDNA-Synthese
wie folgt. Der Plasmidklonierungsvektor wird mit SstI verdaut und
es werden Homopolymer-T-Schwänze
an den kohäsiven
Enden des resultierenden 3'-Überhangs
unter Verwendung terminaler Desoxynucleotidyl-Transferase erzeugt.
Das Plasmid mit Schwanzanhang wird vom unverdauten Plasmid oder
Plasmid ohne Schwanzanhang mittels Oligo(dA)-Cellulosechromatographie
getrennt. Der erhaltene Vektor dient als Primer zur Synthese von
cDNA-Erststrängen,
die kovalent an eines der Vektorplasmid-Enden gebunden sind. Die
cDNA-mRNA-Vektor-Komplexe werden mit terminaler Transferase in Gegenwart
von Desoxyguanosintriphosphat behandelt, wodurch G-Schwänze an den
Enden der cDNA-Stränge
erzeugt werden. Der zusätzliche,
der BamHI-Stelle benachbarte cDNA-mRNA-Komplex wird durch BamHI-Verdau entfernt,
wodurch ein cDNA-mRNA-Vektor-Komplex mit einem kohäsiven Bam-HI-Ende an einem
Ende und einem G-Schwanz am anderen Ende verbleibt. Dieser Komplex
wird unter Verwendung eines synthetischen, zyklisierenden Linkers
zyklisiert, der ein kohäsives
5'-BamHI-Ende, Erkennungssequenzen
für die
Restriktionsenzyme Notl, EcoRI und SstI und ein 3'-C-Schwanzende aufweist.
Nach Ligation und Reparatur werden die zirkulären Komplexe in E. coli-Stamm
DH5α (BRL,
Gaithersburg, MD) transformiert, um die cDNA-Bibliothek zu erzeugen.
Die Lorbeer-Embryo-cDNA-Bank im Plasmidvektor pCGN1703 enthält ungefähr 1,5 × 106 Klone mit einer mittleren cDNA-Insertgröße von ungefähr 500 Basenpaaren.
-
Eine Volllängen-cDNA der Lorbeer-Thioesterase,
3A-17 (pCGN3822), wurde aus der pCGN1703-Bibliothek durch Screening
mit dem oben beschriebenen, 32P-markierten,
mittels PCR erzeugten 800 bp-Fragment der Thioesterase isoliert.
-
4. cDNA-Sequenz
-
Zusammenfassend sind ungefähr 1.200
bp zusammenhängender
DNA-Sequenz in 2 gezeigt. Dies
umfasst ungefähr
80–90%
der kodierenden Region für
die reife Lorbeer-Thioesterase
und eine 3'-untranslatierte
Sequenz von 200 bp, die Translationsstop- und Poly(A)-Additionssequenzen
enthält.
-
Die 580 bp der nun sequenzierten
kodierenden Region machen schätzungsweise
ungefähr
60% des gesamten Leserasters des reifen Proteins aus. Diese Teilsequenz
kodiert, wenn sie translatiert wird, für ein Polypeptid, das viele
der Sequenzen aus Tabelle 8 (Seq.-ID Nr. 1–25) enthält, wovon einige angeglichen
in 2 gezeigt sind.
Peptide, für
die nicht kodiert wird, könnten
in den noch nicht sequenzierten Regionen der cDNAs lokalisiert sein
oder von völlig
anderen Proteinen stammen. Mehrere andere Peptide wie Peptid 701
(Seq.-ID Nr. 14) unterscheiden sich etwas von der vorhergesagten
Proteinsequenz, siehe 2.
Dies könnte
auf die Anwesenheit einer Genfamilie für Thioesterase hinweisen.
-
Ein zweites 580 bp-DNA-Fragment,
das durch das cDNA-Bibliothek-Screening erhalten wurde, könnte ebenfalls
den Nachweis für
eine Genfamilie liefern. Diese Sequenz zeigt auf der DNA-Ebene ungefähr 80% Sequenzidentität mit dem
oben beschriebenen Klon (3).
Die Sequenz in der oberen Zeile (Seq.-ID Nr. 35) stellt den oben
beschriebenen Klon dar und die untere Sequenzzeile (Seq.-ID Nr.
36) stellt des zweite 580 bp-Fragment dar. Auf der Aminosäureebene
wird eine höhere
Degeneration beobachtet.
-
Die Sequenz (Seq.-ID Nr. 38) des
Volllängen-Thioesterase-cDNA-Klons
3A-17 ist in 4B dargestellt.
Die translatierte Sequenz (Seq.-ID Nr. 37) dieses Klons ist in 4A dargestellt. Das exakte „Start"-Methionin ist nicht
ermittelt worden, sehr wohl jedoch eines der an Positionen 1, 5
und 13 der translatierten Aminosäuresequenz
befindlichen Methionine.
-
Beispiel 15 – Isolierung
einer C-18-bevorzugenden Saflor-Acyl-ACP-Thioesterase-cDNA
-
Die Sequenzinformation aus Bromcyan-Peptidsequenzen
(Seq.-ID Nr. 26–31)
der 34 und 40 kD-Saflor-Banden der Tabelle 9 aus Beispiel 14B wird
analysiert, um eine Peptidkarte des Saflor-Thioesterase-Proteins
zu erhalten. Der Vergleich der Molmassen (wie mittels SDS-PAGE abgeschätzt) von
Peptiden, die gemeinsame Aminosäuresequenzen
aufweisen, wird dazu verwendet, um Reihenfolge und Abstand zwischen diesen
Peptiden im Thioesterase-Protein zu bestimmen. Homologievergleiche
dieser Peptide mit der Aminosäuresequenz
der Lorbeer-Thioesterase (4B)
bestätigen
die in 5 gezeigte Peptidkarte.
Die Zahlen zwischen den Peptidstellen kennzeichnen die geschätzte Basenpaartrennung
an einer Thioesterase-cDNA für Sequenzen,
die den S828-, S829-, S830- und S834-Peptidsequenzen entsprechen.
-
Degenerierte Oligonucleotidprimer
für die
PCR werden aus Aminosäuresequenzen
der Saflor-Thioesterase-Peptidfragmente S828, 5829, S830 und S834
entworfen. Das S830-hergeleitete
Oligonucleotidgemisch 830 wird als Vorwärtsprimer (bindet an Antisense-Strang und primt
die Synthese von Sense-Thioesterase-DNA) verwendet und S829-Oligonucleotidgemische
829-1R und 829-2R werden als reverse Primer (binden an den Sense-Strang
und primen die Synthese von Antisense-Thioesterase-DNA) in PCR-Reaktionen
verwendet, die Saflor-Samen-cDNA (aus der unten beschriebenen cDNA-Bibliothek)
als Templat einsetzen.
-
Oligonucleotidgemisch 830 enthält alle
möglichen
Sequenzen, die für
Aminosäuren
5-11 des Peptids S830
kodieren könnten
mit der Ausnahme, dass das für
Glycin an Position 5 gewählte
Codon GGC ist, das Codon ACC für
Threonin an Position 9 gewählt
ist (mit einem an der dritten Base ebenfalls aufgenommenen Inosin)
und nur die ersten beiden Nucleotide der möglichen Codons für Valin
an Position 11 aufgenommen sind. S830 enthält ferner Nicht-Thioesterase-Sequenzen
am 5'-Ende, die
für eine
Ncol-Stelle kodieren, um die Klonierung der PCR-Produkte zu erleichtern.
-
Oligonucleotidgemisch 829-1R enthält alle
möglichen
Komplemente von Sequenzen, die für
Aminosäuren
1–6 des
Peptids S829 kodieren könnten
mit der Ausnahme, dass die ersten beiden Nucleotide möglicher
Codons für
Asparagin an Position 6 aufgenommen sind. 829-1R enthält ferner
das Komplement für
ein Methionin-Codon am 3'-Ende,
und es kann angenommen werden, dass sich ein Methioninrest an dieser
Position befindet, das im Bromcyan-Verdau abgespalten wurde. S829-1
R enthält
ferner Nicht-Thioesterase-Sequenzen am 5'-Ende, die für eine HindIIl-Stelle kodieren,
um die Klonierung der PCR-Produkte zu erleichtern.
-
Oligonucleotidgemisch 829-2R enthält alle
möglichen
Komplemente von Sequenzen, die für
Aminosäuren
19–25
des Peptids S829 kodieren könnten
mit der Ausnahme, dass eine Inosin-Base für die dritte Position des Codons
für Isoleucin
an Position 22 aufgenommen ist, das Codon ACG für Threonin an Position 24 gewählt wird
(mit einem an der dritten Base ebenfalls aufgenommenen Inosin) und
nur die ersten beiden Nucleotide der möglichen Codons für Histidin
an Position 25 aufgenommen sind. S829-2R enthält ferner Nicht-Thioesterase-Sequenzen
am 5'-Ende, die
für eine
HindIIl-Stelle kodieren, um die Klonierung der PCR-Produkte zu erleichtern.
-
Auf ähnliche Weise werden Oligonucleotidgemische
aus Aminosäuren
10–16
des Peptids S828 (828 ist ein Vorwärts-Primer mit BamHI-Stellensequenzen
am 5'-Ende), Aminosäuren 12–18 des
Peptids S834 (834 ist ein Vorwärts-Primer
mit XbaI-Stellensequenzen am 5'-Ende)
und Aminosäuren
8–14 des
Peptids 5834 (834R ist ein reverser Primer mit SaII-Stellensequenzen
am 5'-Ende) entworfen.
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PCR-Reaktionen werden mit Taq-Polymerase
und Thermocycler (Perkin/Elmer Cetus) gemäß den Spezifikationen des Herstellers
durchgeführt.
Zyklusparameter können
abgeändert
werden, um eine maximale Ausbeute des Thioesterase-PCR-Produkts
zu erhalten.
-
PCR-Produkte werden mittels Agarosegelelektrophorese
analysiert und es wird die -800 bp-Bande
beobachtet. Von S834 und 5828 hergeleitete Oligonucleotide werden
ver wendet, um entweder mittels weiterer PCR unter Verwendung das
5830/5829-PCR-Produkts als Templat oder mittels Southern-Hybridisierung
des S830/S829-PCR-Produkts zu verifizieren, dass die Bande Thiosterase-DNA
darstellt. Die DNA-Sequenz des -800 bp-Produkt wird bestimmt,
um zu verifizieren, dass das Fragment für einen Teil des Saflor-Thioesterase-Proteins
kodiert.
-
Das -800
bp-Thioesterase-Fragment wird mit 32P markiert
und als Sonde für
das Screening einer im Plasmidklonierungsvektor pCNG1703 konstruierten
Saflor-cDNA-Bibliothek verwendet. Die cDNA-Bibliothek wird aus Poly(A)+
RNA konstruiert, die aus Saflor-Embryos isoliert wurde, die an Tagen
14–17
nach der Anthese durch ein von Goldberg et al. (Developmental Biol.
83, 210–217
(1981)) modifiziertes, ursprünglich
von Jackson und Larkins (Plant Physiol 57, 5–10 (1976)) beschriebenes Verfahren
geerntet wurden.
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Die polyadenylierte RNA wird verwendet,
um eine cDNA-Bibliothek im Plasmidklonierungsvektor pCGN1703 wie
in Beispiel 14.C.3 beschrieben zu konstruieren. Die auf diese Weise
erhaltene Sailor-Embryo-cDNA-Bank enthält ungefähr 3–5 × 106 Klone
mit einer mittleren cDNA-Insertgröße von ungefähr 1.000 Basenpaaren.
-
Beispiel 16 – Expression
der mittlere Ketten bevorzugenden Acyl-ACP-Thioesterase in E. coli
-
In diesem Beispiel wird die Expression
von Lorbeer-Thioesterase-Proteinen in E. coli beschrieben.
-
Die in Beispiel 14 beschriebene trunkierte
Lorbeer- (1.200 bp-) cDNA wird als ein 30 kD-Protein in einer E.
coli-Wirtszelle exprimiert und es werden Daten bereitgestellt, die
nachweisen, dass das cDNA-Fragment dem Transformanten eine erhöhte C12-Acyl-ACP-Thioesteraseaktivität verleiht.
-
Ein pET3a-Vektor (Rosenberg et al.,
Gene 56, 125–135
(1987)) wird im E. coli-Stamm BL21 (PE3) (Studier und Moffat, ).
Mol. Biol. 189, 113–130
(1986)) als Wirt für
diese Untersuchung verwendet. Der pET3a-Vektor enthält einen
Promotor und 33 bp des 5'-Leserasters
des Bakteriophagen T7. T7-Polymerase steht unter der regulatorischen
Kontrolle eines Isopropyl-b-D-thiogalactopyranosid- (IPTG-) induzierbaren lac-UV5-Promotors,
der sich im E. coli BL21- (DE3-) Stamm findet. Folglich wird durch
Zusatz von IPTG zum mit pET3a transformierten E. coli BL21 (DE3)
der T7-Promotor aktiviert.
-
Es werden Konstrukte hergestellt,
die die trunkierte, durch Deletion des BamHI/EcoRI-Fragments und Ersatz
der Thioesterase-Sequenz im Leseraster fusionierte cDNA der 2 enthalten. Die E. coli-Zellen
werden mit pET3a-Konstrukten transformiert, die die Thioesterase
(pET3a-TH10) und unmodifiziertes pET3a als Kontrolle enthalten.
Die E. coli-Zellen werden bei 37°C
in Flüssigmedium
gezüchtet
und die Expression durch Zugabe von 1 mM IPTG induziert. Nach 1
Stunde Induktion werden die Zellen durch Zentrifugation geerntet, in
Testpuffer resuspendiert und durch Ultraschallbehandlung lysiert.
Zelltrümmer
werden durch weitere Zentrifugation entfernt und der Überstand
in Aktivitätstests
wie in Beispiel 1 verwendet.
-
-
-
Die Ergebnisse zeigen, dass ein Lysat
von E. coli-Kontrollzellen hydrolytische Aktivität gegenüber allen getesteten Acyl-ACP-Substraten
enthält,
wobei langkettige Substrate bevorzugt werden. Die pET3a-TH10-Ergebnisse
mit den Kontrollergebnissen vergleichend ist es offenkundig, dass
sich das Muster der Substratpräferenzen
unterscheidet. Das Lysat des Transformanten zeigt im Vergleich zum
Kontroll-Lysat stark erhöhte
Aktivität
mit 12 : 0-ACP in Bezug auf die anderen Substrate. Diese erhöhte 12 :
0-ACP-Aktivität beweist,
dass dieses cDNA-Fragment genügend
Lorbeer-12 : 0-ACP-Thioesterase-Gen umfasst, um in E. coli-Zellen
aktives Enzym zu produzieren.
-
Zusätzlich wird das gesamte reife
Lorbeer-Thioesterase-Protein als eine lac-Fusion in E. coli exprimiert.
Die in Beispiel 14 beschriebene Sequenzanalyse der Volllängen-Lorbeer-Thioesterase-cDNA pCGN3822
offenbart eine XbaI-Stelle an Base 394. Der Verdau dieser XbaI-Stelle
spaltet die kodierende Region unmittelbar 5' des Codons, das Leucin an Aminosäureposition
72 verkörpert.
Dieses Leucin ist als ein Kandidat für den wie in Beispiel 14a beschriebenen
terminalen Aminorest identifiziert worden.
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Ein Fragment von ungefähr 1.200
bp der pCGN3822-cDNA wird durch Verdau mit XbaI erzeugt, das wie
oben beschrieben an der postulierten Proteinstartstelle des reifen
Proteins und in den Vektorsequenzen spaltet, die das 3'-Ende der cDNA flankieren.
Das XbaI-Fragment wird an den XbaI-Verdau der Minus-Version eines
Bluescribe M13(+/–)-(auch pBS+/– genannt)
Klonierungsvektors (Stratagene, San Diego, CA) kloniert. Der Thioesterase-Genklon
wird so insertiert, dass das reife Protein sich im Leseraster mit einem
Teil des lacZ-Gens des Bluescribe-Vektors unter der Kontrolle des
lac-Promotors befindet.
-
Das resultierende Konstrukt pCGN3823
und ein Kontroll-Bluescribe-Konstrukt, die ein in entgegengesetzter
Richtung insertiertes Lorbeer-Thioesterase-Gen aufweisen, werden
in E. coli insertiert. Die E. coli-Zellen werden bei 37°C in Flüssigmedium
gezüchtet
und die Expression aus dem lac-Promotor durch Zugabe von IPTG auf
eine Endkonzentration von 0,1 mM IPTG induziert. Eine Stunde nach
der Induktion werden die Zellen wie oben beschrieben geerntet, lysiert
und auf die trunkierte Lorbeer-Thioesterase hin getestet.
-
-
Die Ergebnisse zeigen, dass ein Lysat
von E. coli-Zellen, die das postulierte reife Lorbeer-Thioesterase-Enzym
exprimieren, eine signifikant höhere
Aktivität
gegenüber
einem 12 : 0-ACP-Substrat als gegenüber anderen ACP-Substraten
variierender Kohlenstoffkettenlängen
aufweist. Zusätzlich
ist diese Aktivität
um mehr als zwei Größenordnungen
höher als
jene in einem Lysat von E. coli-Zellen, die die trunkierte Lorbeer-Thioesterase
exprimieren.
-
Es sind Untersuchungen durchgeführt worden,
um zu ermitteln, ob die Expression des Lorbeer-Thioesterase-Proteins
in E. coli-Zellen eine Wirkung auf die Fettsäurezusammensetzung dieser Zellen
hat. Anfängliche
Untersuchungen sind fehlgeschlagen, eine wesentliche Änderung
der Fettsäurezusammensetzungen
der die Lorbeer-Thioesterase enthaltenden E. coli-Zellen festzustellen.
-
Eine Substratanalyse des aus Samen
in der Entwicklungsphase wie in Beispiel 2 beschrieben gereinigten
Lorbeer-Thioesterase-Enzyms wird ebenfalls durchgeführt. Ergebnisse
sind in untenstehender Tabelle 12 dargestellt.
-
-
Der Vergleich der Ergebnisse der
Substratanalyse der Thioesterase in den E. coli-Extrakten und wie aus
den Lorbeer-Samen in der Entwicklungsphase gereinigt offenbart,
dass das Aktivitätsprofil
des Enzym aus den beiden Quellen bezüglich der Aktivität mit C8-,
10-, 12-, 14-, 16- und 18-ACP-Substraten im Wesentlichen identisch
ist. Obwohl das aus Embryos gereinigte Enzym mit C18 : 1-Substraten
etwas aktiver als das in E. coli exprimierte Enzym ist, wird angenommen,
dass dies auf die Aktivität
einer langkettigen Thioesterase zurückzuführen ist, die aus dem mittelkettigen
Thioesterase-Proteinpräparat
nicht entfernt wird.
-
Beispiel 17 – Transformation
mit Pflanzen-Thioesterase
-
A. Konstrukte zur Expression von
Lorbeer-Thioesterase in Pflanzenzellen, die Phaseolin-, Napin-, CaMV35S-
und Bce4-Promotorregionen nützen,
werden wie folgt hergestellt.
-
Phaseolin/Thioesterase
-
Ein 1,45 kb-Fragment von 3A-17 wird
durch Verdau mit BaII und SaII erhalten. Die BaII-Stelle befindet sich
an Position 149 des cDNA-Inserts und die SaII-Stelle im Polylinker,
der sich 3' des
cDNA-Inserts befindet. Folglich enthält dieses Insert die gesamte
für Thioesterase
kodierende Region und die gesamte cDNA-3'-Region, einschließlich des Polyadenylierungssignals
AAATAA, das sich an den Basen 1447–1452 befindet, und enthält ferner
die direkt 3' der
cDNA befindlichen Restriktionsverdaustellen KpnI, SmaI, XbaI und
SaII.
-
Ein 850 bp-BgIII-Fragment der nicht
kodierenden β-Phaseolin-5'-Region wurde aus
p8.8pro (Hoffman et al., EMBO J. 6, 3213–3221 (1987)) erhalten und
in pCU9 (Vieira und Messing, supra) an der Baml-Stelle kloniert,
um pTV796 zu liefern. Das Phaseolin-Fragment in pTV796 ist so orientiert,
dass sich die SmaI-Stelle von pUC9 3' des Phaseolin-Promotors befindet. Ein -850 bp-Fragment wird durch Verdau von pTV796
mit HindIIl und SmaI erzeugt und gelgereinigt.
-
Der Phaseolin-Promotor (HindIII/SmaI)
und die für
Thioesterase kodierende Region (BaII/SaII) werden mittels Dreiwege-Ligation
in einen Bluescript- (Stratagene) Klonierungsvektor verbunden, der
mit HindIII und SaII verdaut worden ist. Das gebildete Plasmid enthält das Phaseolin-Promotor/Thioesterase-Konstrukt
an einem HindIIl/SaII-Fragment, das von verschiedenen Restriktionsstellen,
einschließlich
einer 5'-Baml-Stelle
und einer 3'-KpnI-Stelle
flankiert wird. Keine zusätzliche
nicht kodierende Pflanzen-3'-Region
wird bereitgestellt, da das Thioesterase-Fragment ein Polyadenylierungssignal
enthält.
Das Phaseolin-Promotor/Thioesterase-Fragment kann durch Verdau mit
BamHI und KpnI oder alternativ dazu durch teilweisen Verdau mit
XbaI erhalten werden und in einen geeigneten binären Vektor, wie z. B. pCGN1557
oder pCGN1578 (McBride und Summerfelt, Plant Mol. Biol. 14, 269–276 (1990))
zur Pflanzentransformation ligiert werden.
-
35S/Thioesterase/mas
-
Ein BaII/PstI-Fragment der Thioesterase-cDNA
3A-17, das ungefähr
1.200 bp enthält
und die gesamte kodierende Region enthält, wird durch teilweisen Verdau
mit den Restriktionsenzymen BaII und PstI und Gelreinigung des 1.200
bp-Fragments erhalten. Das Fragment wird in einen Plasmidklonierungsvektor,
wie z. B. den Bluescript-Vektor (Stratagene Cloning Systems, La
Jolla, CA), der mit PstI und BamHI verdaut worden ist, ligiert und
die BamHI-Stelle mit dem Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I aufgefüllt. In
diesem Verfahren wird die BamHI-Stelle durch Ligation an die BaII-Stelle
der Thioesterase-cDNA wiederhergestellt.
-
Das resultierende Plasmid wird mit
BamHI und EcoRI verdaut, um das Thioesterase-Fragment von ungefähr 1.200 bp zu erhalten. Dieses
Fragment wird in ein BamHI/Eco-RI-DNA-Fragment
von ungefähr
4,4 kb kloniert, das ungefähr
0,94 kb der nicht kodierenden 5'-Sequenz
aus einem Caulimomosaikvirus- (CaMV-) 35S-Gen (unmittelbar 5' der BamHI-Stelle),
ungefähr
0,77 kb nicht kodierender 3'-Sequenz
aus einem Agrobacterium tumefaciens-Manopin-Synthase- (mas-) Gens
(unmittelbar 3' der
EcoRI-Stelle) und ein pUC19- (New England BioLabs, Beverly, MA)
Gerüst
enthält,
Das BamHI/EcoRI-Fragment
wird durch teilweisen Verdau eines größeren Plasmidvektors und Gelreinigung
des gewünschten
4,4 kb-Fragments erhalten. Bei der 35S-5'-Region handelt es sich um Basen b492
bis 7433 des Stamms CM1841 (Gardner et al., Nucl. Acids Res. 9,
2871–2887
(1981)), die sich in Bezug auf die Transkriptionsstartstelle von
ungefähr –640 bis
ungefähr
+ 2 befindet. Bei der nicht kodierenden mas-3'-Region handelt es sich um Basen 19.239
bis 18.474 des Octopin-Ti-Plasmids pTiAb (Nummerierung entspricht
der des nahe verwandten pTi15955, wie von Barker et al. (Plant Mol.
Biol. 2, 335–350
(1983)) publiziert).
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Das resultierende 35S/Thioesterase/mas-Plasmid
wird an den flankierenden BgIII-Stellen verdaut und in einen BamHI-verdauten
binären
Vektor, wie z. B. pCGN1557 und pCGN1578 (McBride und Summerfelt, supra)
kloniert.
-
Bce4/Thioesterase
-
A 1,45 kb-Thioesterase-cDNA-BaII/SaII-Fragment
wird wie oben beschrieben hergestellt. Eine Bce4-Expressionskassette,
pCGN1879, die eine bevorzugte Expression bei der frühen Samenentwicklung
bereitstellt, wird in mitangemeldeten US-Patentanmeldung mit der
laufenden Nummer 07/494.722 beschrieben, die hierin durch Verweis
aufgenommen ist.
-
Ein Fragment von ungefähr 1 kb
der nicht kodierenden Bce4-5'-Region,
dessen 3'-Ende sich
unmittelbar 5' des
Bce4-Startcodons befindet, wird durch Verdau von pCGN1870 mit XbaI
und XhoI und Gelreinigung des resultierenden 1 kb-Fragments erhalten.
-
Der Bce4-Promotor (XbaI/XhoI) und
die für
Thioesterase kodierende Region (BaII/SaII) werden durch Dreiwege-Ligation
in einen Bluescribe- (Stratagene) Klonierungsvektor verbunden, der
mit XbaI und SaII verdaut worden ist. Das resultierende Plasmid
enthält
das Bce4-Promotor/Thioesterase-Konstrukt an einem XbaI/SaII-Fragment,
das von ver schiedenen Restriktionsstellen, einschließlich einer
5'-BamHI-Stelle
und einer 3'-KpnI-Stelle flankiert
ist. Keine zusätzliche
nicht kodierende Pflanzen-3'-Region
wird bereitgestellt, das das Thioesterase-Fragment ein Polyadenylierungssignal
enthält.
Das Bce4-Promotor/Thioesterase-Fragment kann durch Verdau mit BamHI
und teilweisen Verdau mit KpnI (oder Asp718, das dieselbe Erkennungsstelle besitzt)
oder alternativ dazu durch teilweisen Verdau mit XbaI erhalten und
in einen geeigneten binären
Vektor, wie z. B. pCGN1557 oder pCGN1578 (McBride und Summerfelt,
supra) zur Pflanzentransformation ligiert werden.
-
Napin/Thioesterase/Napin
-
Die Napin-Expressionskassette pCGN1808
wird in der mitangemeldeten US-Patentanmeldung mit der laufenden
Nummer 07/550.804 (erteilt
US
5.420.034 ) beschrieben.
-
pCGN1808 wird dahingehend modifiziert,
dass es flankierende Restriktionsstellen enthält, damit nur die Expressionssequenzen
und nicht der Antibiotikumsresistenzmarker auf binäre Vektoren
wie pCGN1557 übertragen
werden (McBride und Summerfelt, supra). Synthetische Oligonucleotide,
die KpnI-, Notl- und HindIIl-Restriktionsstellen enthalten, werden
an der einzigartigen HindIIl-Stelle von pCGN1808 ligiert und anneliert,
so dass nur eine HindIIl-Stelle gewonnen wird. Das resultierende
Plasmid pCGN3200 enthält
einzigartige HindIIl-, Notl- und KpnI-Restriktionsstellen am 3'-Ende der Napin-3'-Regulationssequenzen, wie durch Sequenzanalyse
bestätigt
wurde.
-
Der Hauptteil der Napin-Expressionskassette
wird aus pCGN3200 durch Verdau mit HindIIl und SacI und Ligation
an HindIIl- und SacI-verdautes pIC19R subkloniert (Marsh et al.,
Gene 32, 481–485
(1984)), um pCGN3212 herzustellen. Die äußersten 5'-Sequenzen der Napin-Promotorregion
werden mittels PCR unter Verwendung von pCGN-3200 als Templat und zwei Primern neu
konstruiert, die die SacI-Stelle und die Verbindung des Napin-5'-Promotors und des
pUC-Gerüsts
von pCGN3200 aus dem pCGN-1808-Konstrukt
flankieren. Der Vorwärts-Primer
enthält
Clal-, HindIIl-, Notl und KpnI- Restriktionsstellen
sowie die Nucleotide 408–423
der Napin-5'-Sequenz
(aus der EcoRV-Stelle)
und der reverse Promotor enthält
das Komplement der Napin-Sequenzen 718-739, das eine einzigartige SacI-Stelle
im 5'-Promotor umfasst.
Die PCR wurde mit einem Perkin Elmer/Cetus-Thermocycler gemäß den Spezifikationen
des Herstellers durchgeführt.
Das PCR-Fragment wird als ein stumpfendiges Fragment in mit Hincll
verdautes pUC8 (Vieira und Messing, Gene 19, 259–268 (1982)) subkloniert, um
pCGN3217 zu liefern. Die Sequenzierung von pCGN3217 über das
Napin-Insert verifiziert, dass mittels PCR keine ungeeigneten Nucleotide
eingeführt
wurden. Die Napin-5-Sequenzen in pCGN3217 werden an den verbliebenen
Rest der Napin-Expressionskassette durch Verdau mit ClaI und SacI
und Ligation an mit ClaI und SacI verdautem pCGN3212 ligiert. Die
resultierende Expressionskassette pCGN3221 wird mit HindIII verdaut
und die Napin-Expressionssequenzen werden gelgereinigt und an mit
HindIII verdautem pIC20H (Marsh, supra) ligiert. Die endgültige Expressionskassette
ist pCGN3223 und enthält vor
dem Hintergrund von Ampicillin-Resistenz im Wesentlichen identische
1.725-Napin-5'- und 1.265-3'-Regulationssequenzen,
wie sie sich in pCGN1808 finden. Die Regulationssequenzen werden
von HindIII-, NotI- und KpnI-Restriktionsstellen flankiert und einzigartige
SaII-, BgIII-, PstI- und XhoI-Klonierungsstellen befinden sich zwischen
den nicht kodierenden 5'-
und 3'-Regionen.
-
Das oben beschriebene 1.200 bp-BaII/PstI-Thioesterase-cDNA-Fragment
wird in die Napin-Expressionskassette pCGN3223 kloniert, die mit
SaII verdaut worden ist, und die SaII-Stelle unter Verwendung des
Klenow-Fragments der DNA-Polymerase I aufgefüllt, gefolgt vom Verdau mit
PstI. Die SaII-Stelle wird in dieser Ligation rekonstituiert.
-
Das durch diese Manipulationen erzeugte
Napin/Thioesterase/Napin-Plasmid wird mit BamHI verdaut und mit
KpnI teilweise verdaut, um ein Fragment von ungefähr 3,3 kb
zu erzeugen. Dieses Fragment enthält -1,7
bp der nicht kodierenden Napin-5'-Sequenz,
das -1.200 bp-BaII/PstI-Thioesterase-cDNA-Fragment
und -0,33 kb der nicht kodierenden 3'-Napin-Region, wobei
der Rest der 1.265 kb von Napin 3' wegen der BamHI-Stelle in dieser Region
deletiert worden sind. Das -3,3 kb-Fragment wird an KpnI/BamHI verdautes pCGN1557
oder pCGN1578 (McBride und Summerfelt, supra) zur Pflanzentransformation
ligiert.
-
B. Eine Vielzahl von Verfahren sind
entwickelt worden, um eine DNA-Sequenz von Interesse in das Genom
eines Pflanzenwirten zu insertieren, um die Transkription oder Transkription
und Translation der Sequenz zu erhalten, um phänotypische Veränderungen
zu bewirken.
-
Brassica-Transformation
-
Samen von Brassica napes cv. Westar
werden in 95% Ethanol für
2 Minuten getränkt,
in einer 1,0%igen Lösung
von Natriumhypochlorit, die einen Tropfen Tween 20 enthält, für 45 Minuten
sterilisiert und drei Mal in sterilem, destilliertem Wasser gespült. Die
Samen werden dann in Magenta-Boxen mit einem Zehntel der Konzentration
von mit Pyriodoxin (50 μg/l),
Nicotinsäure
(50 μg/l),
Glycin (200 μg/l)
und 0,6% Phytagar (Gibco), pH 5,8 ergänztem Murashige-Minimal-Organics-Medium
(Gibco, Grand Island, NY) ausplattiert. Die Samen werden in einer
Percival-Kammer bei 22°C
in einer 16-stündigen
Lichtperiode mit kaltem fluoreszentem und rotem Licht einer Intensität von ungefähr 65 μ-Einstein
pro Quadratmeter pro Sekunde (μEm–2S–2)
zur Keimung gebracht.
-
Keimachsen werden aus 5–7 Tagen
alten Keimlingen herausgeschnitten, in Stücke von ungefähr 4 mm
Länge geschnitten
und auf Feeder-Platten ausplattiert (Morsch et al., Science 227,
1229–1231
(1985)). Feeder-Platten werden einen Tag vor Verwendung durch Ausplattieren
von 1,0 ml Tabak-Suspensionskultur auf eine Petrischale (100 × 25 mm)
hergestellt, die ungefähr
30 ml MS-Salzbasis (Carolina Biological, Burlington, NC), 100 mg/l
Inositol, 1,3 mg/l Thiamin-HCl 200 mg KHP2O4 mit 3% Sucrose, 2,4-D (1,0 mg/l), 0,6%
(w/v) Phytagar enthält,
und vor dem Autoklavieren auf pH 5,8 gestellt (MS 0/1/0-Medium).
Eine sterile Filterpapierscheibe (Whatman 3 mm) wird vor der Verwendung
oben auf die Feeder-Schicht gelegt. Die Tabak-Suspensionskulturen
werden wöchentlich
durch Transfer von 10 ml Kultur in 100 ml frisches MS-Medium wie
für die Feeder-Platten
beschrieben mit 2,4-D (0,2 mg/l) und Kinetin (0,1 mg/l) subkultiviert.
In Experimenten, wo keine Feeder-Zellen verwendet werden, werden
Keimachsen-Explantate geschnitten und auf eine Filterpapierscheibe
oben auf das MS0/1/0-Medium gelegt. Alle Keimachsen-Explantate werden
auf Feeder-Platten für
24 Stunden bei 22°C
in Dauerlicht einer Intensität
von 30 μEm–2S–2 bis
65 μEm–2S–2 vorinkubiert.
-
Einzelkolonien des A. tumefaciens-Stamms
EHA 101, die ein binäres
Plasmid enthalten, werden auf 5 ml MG/L-Bouillon übertragen
und über
Nacht bei 30°C
gezüchtet.
Keimachsen-Explantate werden in 7–12 ml MG/L-Bouillon mit auf
1 × 108 Bakterien/ml verdünnten Bakterien eingetaucht
und nach 10–15
Minuten auf Feeder-Platten gegeben. Je Liter enthält MG/L-Bouillon
5 g Mannitol, 1 g L-Glutaminsäure
oder 1,15 g Natriumglutamat, 0,25 g KHP2O4, 0,10 g NaCl, 0,10 g MgSO4·7H2O, 1 mg Biotin, 5 g Trypton und 2,5 g Hefeextrakt und
die Bouillon wird auf pH 7,0 gestellt. Nach 48 Stunden Coinkubation
mit Agrobacterium werden die Keimachsen-Transplantate auf B5 0/110-Kallus-Induktionsmedium übertragen,
das filtersterilisiertes Carbenicillin (500 mg/l, nach dem Autoklavieren
zugesetzt) und Kanamycinsulfat (Boehringer Mannheim, Indianapolis,
IN) in Konzentrationen von 25 mg/l enthält.
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Nach 3–7 Tagen Kultur bei 65 μEm–2S–2 Dauerlicht
wird an der Schnittfläche
Kallusgewebe sichtbar und die Keimachsen-Explantate werden auf Schösslings-Induktionsmedium
B5BZ (B5-Salze und Vitamine, ergänzt
mit 3 mg/l Benzylaminopurin, 1 mg/l Zeatin, 1 Sucrose, 0,6% Phytagar
und pH auf 5,8 gestellt) übertragen.
Dieses Medium enthält
auch Carbenicillin (500 mg/l) und Kanamycinsulfat (25 mg/l). Die
Keimachsen-Explantate werden alle zwei Wochen auf frischem Schösslings-Induktionsmedium
subkultiviert.
-
Schösslinge erneuern sich aus den
Keimachsen-Kallussen nach einem bis drei Monaten. Zumindest 1 cm
hohe, grüne
Schösslinge
werden aus den Kallussen herausgeschnitten und auf ein Medium gegeben, das
B5-Salze und Vitamine, 1% Sucrose, Carbeniciliin (300 mg/l), Kanamycinsulfat
(50 mg/l) und 0,6% (w/v) Phytagar enthält. Nach 2–4 Wochen werden Schösslinge,
die grün
bleiben, an der Basis herausgeschnitten und in Ma genta-Boxen übertragen,
die Wurzel-Induktionsmedium (B5-Salze und Vitamine, 1% Sucrose,
2 mg/l Indolbuttersäure,
50 mg/l Kanamycinsulfat und 0,6% Phytagar) enthält. Grüne, verwurzelte Schösslinge
werden auf Thioesterase-Aktivität
getestet.
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Erdnuss-Transformation
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DNA-Sequenzen von Interesse können als
Expressionskassetten, die zumindest eine Promotorregion, ein Gen
von Interesse und eine Terminationsregion umfassen, in ein Pflanzengenom über Partikelbeschuss
wie in der Europäischen
Patentanmeldung 332.855 und in der laufenden Anmeldung USSN 07/225.332,
eingereicht am 27. Juli 1988, beschrieben eingeführt werden.
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Kurz gesagt werden Wolfram- oder
Goldpartikel einer Größe im Bereich
von 0,5 μM- 3 μM mit DNA einer
Expressionskassette beschichtet. Diese DNA kann sich in Form eines
wässrigen
Gemisches oder eines trockenen DNA/Partikel-Präzipitats befinden.
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Als Target für den Beschuss verwendetes
Gewebe kann von Keimblatt-Explantaten, Schösslings-Meristem, unreifen
Blättchen
und Antheren stammen.
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Der Beschuss des Gewebes mit den
DNA-beschichteten Partikeln wird unter Verwendung einer BiolisticsTM-Partikelkanone (Dupont, Wilmington, DE)
durchgeführt.
Die Partikel werden in variablen Anständen im Bereich von 1 cm – 14 cm
von der Laufmündung
in den Lauf gegeben. Das zu beschießende Gewebe wird unter die
Sperrplatte gegeben; die Testung wird am Gewebe in Abständen bis
zu 20 cm durchgeführt.
Im Moment des Abschusses wird das Gewebe durch ein Nylonnetz oder
eine Kombination von Nylonnetzen mit maschenweiten von 10 μm bis 300 μm geschützt.
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Nach dem Beschuss können die
Pflanzen nach dem Verfahren von Atreya et al. (Plant Science Letters 34,
379–383
(1984)) regeneriert werden. Kurz gesagt werden Embryo-Achsengewebe oder
Keimblattsegmente auf MS-Medium (Murashige und Skoog, Phy siol. Plant.
15, 473 (1962)) (MS plus 2,0 mg/l 6-Benzyladenin (BA) für die Keimblattsegmente)
gegeben und im Dunkeln für
1 Woche bei 25 +/– 2°C inkubiert
und werden anschließend
in kaltes, weißes,
fluoreszentes Dauerlicht (6,8 W/m2) verlegt.
Am 10. Kultivierungsstag werden die Pflänzchen in Töpfe versetzt, die sterile Erde
enthalten, werden für
3–5 Tage
im Schatten gehalten und schließlich
ins Gewächshaus
verlegt.
-
Die mutmaßlich transgenen Schösslinge
werden eingewurzelt. Die Integration exogener DNA in das Pflanzengenom
kann mit verschiedenen Verfahren bestätigt werden, die dem Fachkundigen
bekannt sind.
-
Beispiel 18 – Erlangen
anderer Pflanzen-Thioesterasen
-
Da nun die Sequenz (Aminosäure und
DNA) für
Lorbeer-Thioesterase erlangt worden ist, können ähnliche Gene aus anderen Pflanzenquellen
leicht isoliert werden. In diesem Beispiel werden zwei Verfahren
beschrieben, um andere Thioesterase-Gene zu isolieren: (a) mittels
DNA-Hybridisierungstechniken unter Verwendung von Sequenzen oder
Sequenzinformation aus dem Lorbeer-Thioesterase-Gen und (B) mittels
immunologischer Kreuzreaktivität
unter Verwendung von Antikörpern
gegen das Lorbeer-Protein als Sonde.
-
Für
beide dieser Techniken sind cDNA- oder Genom-Bibliotheken aus den
gewünschten
Pflanzen erforderlich. Viele Verfahren der Konstruktion von cDNA-
oder Genom-Bibliotheken werden beispielsweise in Kapitel 8 und 9
von Maniatis et al. (Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2.
Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New
York (1989)) bereitgestellt. Das in Beispiel 14 beschriebene Verfahren
kann ebenfalls für
die cDNA-Bibliothekskonstruktion verwendet werden.
-
A. Sonden zur Verwendung in DNA-Hybridisierungen,
um andere Pflanzen-Thioesterase-Gene zu erhalten, können aus
den bereitgestellten Lorbeer-Thioesterase-Gensequen zen oder alternativ
dazu mittels PCR unter Verwendung von Oligonucleotiden aus der bereitgestellten
Lorbeer-Thioesterase-Peptidsequenz erhalten werden.
-
In diesem Beispiel wird das mittels
PCR erzeugte DNA-Fragment von 800 bp als Sonde verwendet. Northern-Analyse
von Embryo-RNA aus den gewünschten
Pflanzenspezies wird durchgeführt,
um geeignete Hybridisierungsbedingungen zu ermitteln. RNA wird aus
Embryo wie in Beispiel 14.C. beschrieben isoliert, in einem Formaldehyd/Agarosegel
der Elektrophorese unterzogen und wie von Fourney et al. (Focus,
Bethseda Research Laboratories/Life Technologies Inc., 10, 5–7 (1988))
beschrieben auf ein Nylonmembranfilter übertragen. Die 32P-Markierte
Sonde (Random-Primed-DNA-Markierungsset, Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN)
wird einer Hybridisierungslösung
zugesetzt, die 50% Formamid, 6 × SSC
(oder 6 × SSPE),
5 × Denhardts Reagens,
0,5% SDS und 100 μg/ml
denaturierte Lachsspermien-DNA-Fragmente enthält Die die markierte Sonde
enthaltende Hybridisierungslösung
wird mit dem Northern-Filter bei ungefähr 40°C für 18 Stunden oder länger inkubiert,
um die Hybridisierung der Sonde an homologe (50–80%) Sequenzen zu ermöglichen.
Das Filter wird dann bei niedriger Stringenz (Raumtemperatur bis
42°C in
ungefähr
1 × SSC)
gewaschen.
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Hybridisierungs- und Waschtemperaturen
können
auf Basis der geschätzten
Schmelztemperatur der Sonde wie in Beltz et al. (Methods in Enzymology
100, 266–285
(1983)) erörtert
abgestimmt werden. In weiteren Tests wird die Temperatur entweder
in den Hybridisierungs- oder Waschschritten erhöht und/oder die Salzkonzentration
erniedrigt, um die Detektion der spezifisch hybridisierenden Sequenz
zu verbessern.
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Wenn eine brauchbare Sonde und geeignete
Hybridisierungs- und Waschbedingungen wie oben bestimmt worden sind,
werden cDNA-Bibliotheken unter Verwendung des 32P-markierten
Fragments unter optimalen Bedingungen gescreent.
-
Beispielsweise kann ein Kampher-
(Cinnamomum camphora) Thioesterase-Klon unter Verwendung der Nucleinsäure- und
Aminosäuresequenzinformation
aus den Lorbeer- und
Saflor-Thioesterase-Klonen isoliert werden. Homologie des Lorbeer-ThioesterasecDNA-Klons
mit aus Kampher-Embryos in der Entwicklungsphase isolierter RNA
kann mittels Northern-Analyse wie folgt festgestellt werden. Gesamt-RNA
wird aus 1 g Kampher-Embryos in der Entwicklungsphase mittels Anpassung
des in Current Protocols in Molecular Biology, Seiten 4.3.1–4.3.4 (Ausubel
et al. (Hrsg.), John Wiley & Sons
(1987)) beschriebenen SDS/Phenol-Extraktionsverfahrens isoliert.
Der Zermahlungspuffer für
diese Extraktion enthält
100 mM LiCl, 100 mM Tris, pH 9, 10 mM EDTA, 1% SDS und 0,5% β-Mercaptoethanol:
Zur Extraktion von 1 g Embryos werden 10 ml Zermahlungspuffer plus
3 ml auf pH 8 äquilibriertes
Phenol den zermahlenen Embryos zugesetzt. Der Homogenisierungsschritt
kann in einem Mörser
anstelle eines Polytron wie im publizierten Verfahren beschrieben durchgeführt werden
und der Erwärmungsschritt,
der der Homogenisierung in diesem Schritt folgt, wird weggelassen.
Zentrifugation, Phenol/ Chloroform-Extraktionen der Probe und Lithiumchlorid-Präzipitation
der RNA werden beschrieben.
-
Gesamt-RNA (10–20 μg) wird in einem Formaldehyd/Agarosegel
der Elektrophorese unterzogen und wie von Fourney et al. (supra)
beschrieben auf ein Nylonmembranfilter übertragen. Eine Sonde zur Hybridisierung
des Northern-Filters wird aus einem SaII-Verdau von pCGN3822, der
Volllängen-Lorbeer-Thioesterase-cDNA
mittels PCR unter Verwendung von Oligonucleotiden zur Saflor-Thioesterase-cDNA-Sequenz
hergestellt, um ein Fragment von ungefähr 1.300 bp zu erzeugen. Der
Vorwärts-Primer
enthält
die Nucleotide 212 bis 228 der Saflor-Thioesterase-cDNA-Sequenz
(Seq.-ID Nr. 38) und der reverse Primer ist das Komplement zu den
Nucleotiden 1.510 bis 1.526 der cDNA-Sequenz. Das Fragment wird
unter Verwendung eines Prep-A-Gene-DNA-Reinigungssets (BioRad, Richmond,
CA) gelgereinigt und unter Verwendung eines Random-Priming-Markierungssets von
Boehringer Mannheim (Indianapolis, IN) radioaktiv markiert. Das
Northern-Filter wird über
Nacht in 50% Formamid, 5X SSC, 50 mM Natriumphosphat (pH 7), 5X
Denhardts Lösung, 0,1%
SDS, 5 mM EDTA und 0,1 mg/ml denaturierter DNA bei 30°C hybridisiert.
Die Autoradiographie des hybridisierten Filters lässt ein
starkes Hybridisierungssignal an einer RNA-Bande von ungefähr 1.300
bp in der Kampher-Embryo-Probe
erkennen.
-
Um ein Fragment des Kampher-Thioesterase-Gens
zu erhalten, wird eine PCR unter Verwendung von Oligonucleotiden
zu Peptiden durchgeführt,
die zwischen den Lorbeer- und
Saflor-Thioesterasen konserviert sind. Der Vorwärts-Primer, 828-1-2800 ist
ein Gemisch aus allen möglichen
kodierenden Sequenzen für
Aminosäuren
101–107
des Lorbeer-Thioesterase-Proteins (Seq.-ID Nr. 37) und Aminosäuren 16–22 des
Saflor-Thioesterase-Peptids 5828 (Seq.-ID Nr. 26). Diese Aminosäuresequenzen
sind identisch, wenn man annimmt, dass die unbekannte Aminosäure an Position
18 von 5828 ein Serin ist. Der Primer (28 bp) wird so entworfen,
dass ein Inosin (I) oder Cytosin (C) eingebaut wird, wo die Base
ein beliebiges von A, G, T oder C sein könnte. Die unbekannte dritte
Base der abschließenden
Aminosäure,
Glycin, wird nicht in die Oligonucleotidsequenz eingebaut und es
wird die Sequenz CTGGATCC an das 5'-Ende angefügt, um eine Bam-HI-Restriktionsstelle
aufzunehmen. Der reverse Primer, 829-2a-2789 ist ein Gemisch aus
allen möglichen
Komplementen zu den kodierenden Sequenzen für Aminosäuren 271–276 des Lorbeer-Thioesterase-Proteins
(Seq.-ID Nr. 37) und Aminosäuren
1–6 des
Saflor-Thioesterase-Peptids S829 (Seq.-ID Nr. 27). Diese 6 Aminosäuren-Peptidregionen
unterscheiden sich nur in ihrer zweiten Aminosäure (wobei dieser Rest als
Glutamin im der Lorbeer- und als Lysin im Saflor-Peptid identifiziert
worden ist) und beide Aminosäurecodons
sind im Oligonucleotidgemisch vertreten. Der reverse Primer (26
bp) baut ein I oder ein C ein, wo die Base A, G, T oder C sein könnte, und
es wird die Sequenz GCCTCGAG am 5'-Ende angefügt, um eine XhoI-Restriktionsstelle
anzufügen.
-
Polymerasekettenreaktionen werden
unter Verwendung revers transkribierter Kampher-RNA als Templat durchgeführt. Die
Reaktionen werden in einem Biosycler Oven (Bios Corp., New Haven,
CT) durchgeführt, der
für die
folgenden Zyklen programmiert ist:
-
-
Zyklus N wird gefahren und 6 Mal
wiederholt, worauf Zyklus P gefahren und 37 Mal wiederholt wird.
-
Eine Bande mit ungefähr 500–600 bp
wird mittels Agarosegelelektrophorese der PCR-Produkte identifiziert. Dies ist die
ungefähre
Fragmentgröße, die
aus der Analyse des Abstands zwischen den Peptiden in der Lorbeer-Thioesterase-Sequenz
vorhergesagt wurde. Das PCR-Fragment wird in einen geeigneten Klonierungsvektor
subkloniert und dessen DNA-Sequenz ermittelt, um die Thioesterase-Sequenz
zu verifizieren. Das Fragment kann dann angewendet werden, um eine
Kampher-cDNA oder genomische Bibliothek zu screenen, um einen Kampher-Thioesterase-Klon
zu isolieren.
-
B. Für immunologisches Screening
werden Antikörper
gegen Lorbeer-Thioesterase hergestellt, indem Kaninchen oder Mäuse mit
dem Aus Lorbeer gereinigten Thioesterase-Protein oder mit dem in E. coli wie
in Beispiel 16 beschrieben exprimierten, trunkierten Thioesterase-Protein
injiziert werden.
-
Für
verwandte Proteine kodierende Gene werden mittels Screening der
cDNA-Bibliothek aus der Pflanze von Interesse isoliert, die die
auf den in Kapitel 12 von Maniatis et al. (supra) beschriebenen
Expressionsvektor gt11 übertragen
worden ist. Die Bibliotheken werden dann ausplattiert, zur Produktion
von Proteinen aus den klonierten Genen induziert und zur Immobilisierung
für das
Screening an Membranen abgehoben. Die Thioesterase-Antikörper werden
auf die immobilisierte Proteine enthaltenden Filter aufgegeben,
um die Bindung des Antikörpers
an verwandte Proteine zu erlauben. Für Thioesterase-Proteine kodierende
Klone werden durch Detektion des Antikörper/Protein-Komplexes an Nitrozellulosefiltern
unter Verwendung eines sekundären
Antikörper/Enzym-Konjugatsystems
identifiziert, das alkalische Phosphatase wie von Oberfelder (Focus,
BRL/Life Technologies Inc., 11, 1–5 (1989)) beschrieben einsetzt.
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Analyse:
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Mittels DNA-Hybridisierung oder immunologischer
Screening-Technologien identifizierte Klone werden dann gereinigt
und die DNA unter Anwendung von Techniken isoliert, wie sie in Maniatis
et al. (supra) bereitgestellt sind. Die DNA-Sequenz der Gene wird
wie in Beispielen 14 und 15 beschrieben ermittelt. Auf diese Weise
wird verifiziert, dass die Klone für eine verwandte Thioesterase
kodieren. Alternativ dazu wird das Protein in E. coli wie oben für Lorbeer-Thioesterase
beschrieben exprimiert, um zu zeigen, dass es die gewünschte Aktivität aufweist.
Die neu isolierten Pflanzen-Thioesterase-Sequenzen können auch
dazu verwendet werden, um Gene für
Thioesterasen aus anderen Pflanzenspezies unter Anwendung der oben
beschriebenen Techniken zu isolieren.
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Mit den obigen Beispielen wird der
Nachweis entscheidender Faktoren in der Produktion langkettiger und
mittelkettiger Fettsäuren
beschrieben. Es wird ein Protokoll bereitgestellt, um teilweise
gereinigte, C12-bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase aus California-Lorbeer
zu erhalten, es werden verschiedene Eigenschaften des Proteins beschrieben,
einschließlich
Verfahren zur Erlangung und Verwendung von dazu in Beziehung stehender
Aminosäure-
und Nucleinsäuresequenz.
Eine cDNA-Teilsequenz der Lorbeer-Thioesterase wird ebenfalls mit einem
Nachweis der Aktivität
des von ihr kodierten Polypeptids bereitgestellt. Eine vollständige Sequenz
der Lorbeer-Thioesterase wird mit verschiedenen Konstrukten zur
Verwendung in Wirtszellen ebenfalls angeführt. Zusätzlich werden Verfahren zum
Erlangen eines teilweise gereinigten Präparats einer C10-bevorzugenden Acyl-ACP-Thioesterase
aus Cuphea hookeriana ebenfalls bereitgestellt.
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Eine lange Ketten bevorzugende Acyl-ACP-Thioesterase
aus Saflor wird ebenfalls beschrieben. Durch diese Erfindung kann
man die Aminosäure-
und Nucleinsäuresequenzen,
die für
Pflanzen-Thioesterasen kodieren, aus einer Vielzahl von Quellen
und für
eine Vielzahl von Anwendungen erlangen.
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Alle in dieser Patentbeschreibung
erwähnten
Veröffentlichungen
und Patentanmeldungen spiegeln den Ausbildungsstand jender Fachleute
wider, auf die sich die vorliegende Erfindung bezieht.
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Obgleich die vorangehende Erfindung
einigermaßen
ausführlich
veranschaulichend und beispielhaft beschrieben worden ist, liegt
auf der Hand, dass gewisse Änderungen
und Modifizierungen innerhalb des Schutzumfangs der angefügten Ansprüche vorgenommen
werden können.
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